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Branchenbericht 2021/22

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Ewie Energie<br />

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BRANCHENBERICHT<br />

ANNUAL REPORT<br />

@<br />

C


wie Energie<br />

In einer Papierfabrik ist Energie<br />

einer der großen Kostenfaktoren.<br />

Die Branche arbeitet intensiv daran,<br />

bei Effizienz und Bioquote noch besser zu werden.


die österreichische papierindustrie<br />

branchenbericht <strong>2021</strong> | <strong>22</strong><br />

annual report of the austrian paper industry<br />

06 vorwort<br />

08 energielexikon<br />

Wie funktioniert der Energiemarkt?<br />

21 der jahresbericht <strong>2021</strong><br />

<strong>22</strong> Wer sind wir? – Das Betriebsverzeichnis<br />

24 Der Bericht über die Entwicklung der Branche und ein kurzer Ausblick<br />

28 English Summary: The Annual Report for <strong>2021</strong><br />

33 die themen<br />

34 Menschen<br />

36 Rohstoffe<br />

38 Umwelt<br />

40 Energie<br />

42 Innovation<br />

49 statistik<br />

50 Zellstoff<br />

52 Branche<br />

52 Papier<br />

54 Holz<br />

55 Chemikalien<br />

56 Altpapier<br />

57 Menschen<br />

58 Umwelt<br />

59 Energie<br />

60 International<br />

62 austropapier<br />

Über die Vereinigung<br />

64 info<br />

Impressum, Papierangaben, Links, Info<br />

papier:<br />

Lenzing Papier<br />

Kopierpapier<br />

Impact Pure, 120 g<br />

fachverband der papierindustrie<br />

5


VOR-<br />

WORT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

vorwort<br />

im Gespräch mit Dr. Kurt Maier<br />

WIE STEHT ES UM DIE<br />

NACHHALTIGKEIT DER BRANCHE ?<br />

WIE WAR DAS<br />

ABGELAUFENE JAHR ?<br />

Mein erster Gedanke zum letzten Jahr ist: Fahren auf Sicht. Alles<br />

war – und ist leider immer noch – kurzfristig planbar und unsicher.<br />

Das betrifft die steigende Nachfrage nach Papier, die Bezugsmöglichkeiten<br />

für Rohstoffe, die Kostensituation für Energie,<br />

teilweise Transportengpässe und darüber hinaus natürlich die<br />

ständig wechselnden Rahmenbedingungen, die durch die Corona-<br />

Pandemie und heuer seit durch den Ukraine-Krieg vorgegeben<br />

werden. Mein Resümee für <strong>2021</strong> ist trotzdem, dass es ein gutes<br />

Jahr war – auf alle Fälle besser als das Vorjahr.<br />

<strong>2021</strong> war ein gutes Jahr.<br />

Der Wiederaufschwung nach dem Krisenjahr 2020 brachte einiges<br />

an Zuversicht und Aktivität. Nachdem die Verpackungspapiere<br />

mit kleinem, aber stetigem Wachstum gut durch die Lockdowns<br />

gekommen sind, freut uns jetzt auch die starke Nachfrage<br />

nach Printmedien und damit nach grafischem Papier. Gleichzeitig<br />

arbeiten wir eng mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette<br />

Papier zusammen, um unsere in- und ausländischen<br />

Kunden und besonders die Druckereien möglichst reibungslos<br />

mit Papierprodukten zu versorgen.<br />

Unsere Corona-Maßnahmen<br />

sind mittlerweile Routine.<br />

Noch ein Wort zu unseren Beschäftigten, ohne die unsere Fabriken<br />

nicht produzieren würden: Sie setzen die Corona-Maßnahmen<br />

mittlerweile routiniert um und signalisieren hier breite<br />

Unterstützung. Dafür spreche ich ihnen meinen Dank aus. Zusätzlich<br />

hat es große Entwicklungsschübe in Sachen Homeoffice<br />

und flexible Arbeitszeiten gegeben. Beides funktioniert viel besser,<br />

als vielleicht zuerst erwartet. Ein drängendes Problem bleibt<br />

dagegen die Personalverfügbarkeit in den Werken. Wir werden<br />

deshalb verstärkt junge Menschen ansprechen, Schulung und<br />

Weiterbildung anbieten und die Arbeitsplätze noch attraktiver<br />

und moderner machen.<br />

Unsere diesbezüglichen Erfolge sind sehr herzeigbar, und zwar<br />

gleich in mehrfacher Hinsicht. Große Aufmerksamkeit erhält hier<br />

zunächst der Umweltschutz, wobei die Fortschritte in diesem Bereich<br />

oft unbemerkt bleiben und durch die KVPs, die ständig laufenden<br />

Verbesserungsprozesse, herbeigeführt werden. Damit verbunden<br />

ist der Klimaschutz: Unsere Branche hat sich europaweit<br />

verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu sein. Das bedarf schon jetzt<br />

ständiger Innovation und Investition im Energiebereich. Mit großen<br />

– und auch sehr teuren – Umbauprojekten kann der Einsatz<br />

fossiler Brennstoffe auf Bioenergie umgestellt werden. Zusätzlich<br />

setzen wir auch sehr viele kleine Maßnahmen, die in Summe einen<br />

spürbaren Effekt haben: Photovoltaik, Wasserkraft, Wärmepumpen,<br />

E-Logistik – und bei alldem Effizienzverbesserungen.<br />

Bis 2050 ist unsere<br />

Branche klimaneutral.<br />

Daneben stehen wir aber auch für soziale Nachhaltigkeit. So bieten<br />

wir überdurchschnittlich gut bezahlte, qualifizierte Jobs mit<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten, soliden Beschäftigungsverhältnissen,<br />

zusätzlicher Pensionskasse und einem Fokus auf Arbeitssicherheit.<br />

Und schließlich zählt auch noch die wirtschaftliche<br />

Nachhaltigkeit: Die Tatsache, dass unsere Mitglieder heuer 150<br />

Jahre gemeinsames Handeln feiern, ist an sich schon ein kräftiger<br />

Beweis für Beständigkeit und langfristig erfolgreiche ökonomische<br />

Tätigkeit.<br />

Als Bioökonomie<br />

sind wir Teil der Lösung.<br />

Leider ist das Thema Industrie immer noch vorwiegend negativ<br />

besetzt, manchmal gilt sie sogar als Gegenspielerin eines ökologisch<br />

verantwortungsvollen Lebensstils. Unsere Perspektive hingegen<br />

ist eine andere: Wir brauchen Güter und Dienstleistungen,<br />

Beschäftigung und Einkommen, Frieden und Gesundheit, damit<br />

das Leben in Europa und anderswo lebenswert bleibt. Hier sind<br />

wir Teil der Lösung. Wir investieren und schaffen Wertschöpfung,<br />

die auf nachwachsenden Rohstoffen aufbaut, Technologie verbessert,<br />

Kreisläufe nutzt, in vielfältiger Hinsicht nachhaltig ist – und,<br />

wie sich wieder einmal zeigt, in Krisen resistent ist. Das macht uns<br />

zu einem systemrelevanten und positiven Faktor unserer Wirtschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

Wir stellen erfreut fest, dass Produkte aus Papier weiter im Trend<br />

liegen und vom Kunden bevorzugt werden. Sie gelten nicht nur<br />

als nachwachsend, recycelbar und biologisch abbaubar, sondern<br />

sind auch schön und praktisch.<br />

6


WIE WIRD 20<strong>22</strong> ?<br />

Die ersten Monate zeigen, dass es wieder ein besonders herausforderndes Jahr<br />

ist. Zwar ist die Nachfrage wirklich gut und die Laufzeiten der Maschinen für<br />

das Nachholgeschäft sind voll ausgeplant, aber der Krieg in der Ukraine hat<br />

ganz neue Rahmenbedingungen geschaffen. Das betrifft zuerst einmal die Verfügbarkeit<br />

und den Preis für Gas, das hauptsächlich aus Russland kommt und<br />

ohne das die Papierindustrie aktuell nicht laufen würde. Auch die Embargos<br />

und Wirtschaftssanktionen haben Auswirkungen auf Rohstoffbezüge, auf den<br />

Außenhandel, auf die Logistik und in einigen Fällen auch auf die Eigentümerschaft.<br />

Mehrere unserer Mitglieder haben Papier- oder Verarbeitungswerke in<br />

Russland oder der Ukraine. Die größte Herausforderung sind jetzt die hohen<br />

Energiepreise, die dazu führen können, dass Werke rote Zahlen schreiben und<br />

temporär abstellen – eine sehr bedauerliche Situation. Wir arbeiten mit Versorgern,<br />

Kunden, Behörden und den Technikern in unseren eigenen Kraftwerken<br />

intensiv daran, Alternativen zu schaffen, Effizienz zu verbessern, Abhängigkeiten<br />

zu verringern und noch höhere Kosten einzudämmen.<br />

Der Krieg in der Ukraine hat uns in aller Deutlichkeit<br />

aufgezeigt, wie riskant es ist, sich von einem großen<br />

Energielieferanten abhängig zu machen.<br />

ZUM SCHLUSS MÖCHTE ICH<br />

NOCH DREI EINLADUNGEN AUSSPRECHEN:<br />

|| Kennen Sie junge Männer oder Frauen, die dabei sind, sich für einen<br />

Beruf zu entscheiden? – Machen Sie Werbung für einen Job in einer<br />

Papierfabrik! Wir suchen gute Nachwuchskräfte.<br />

|| Heuer Mitte Mai findet die Paper & Biorefinery Conference in<br />

Graz statt. Das ist eine gute Gelegenheit, uns wieder<br />

live zu treffen und unser Jubiläum zu feiern. Infos gibt es hier:<br />

www.paper-biorefinery.com<br />

|| Lesen Sie unseren regelmäßig erscheinenden Newsletter<br />

Papierindustrie aktuell. Hier können Sie ihn bestellen:<br />

austropapier@austropapier.at<br />

ES GIBT<br />

ETWAS ZU FEIERN ?<br />

Die Vereinigung wurde 1872 gegründet<br />

und blickt damit auf eine 150-jährige<br />

Geschichte zurück. Aus diesem Anlass verwendet<br />

sie zurzeit auch ein anderes Logo.<br />

Außerdem wird es im Laufe des Jahres<br />

einige Veranstaltungen dazu geben, vor<br />

allem im Rahmen unserer Konferenz in<br />

Graz. Dort wollen wir das Jubiläum feiern,<br />

indem wir zurückblicken und uns gemeinsam<br />

über die Zukunft Gedanken machen.<br />

JAHRE<br />

Jetzt wünsche ich Ihnen<br />

viel Spaß beim Blättern<br />

und Lesen in unserem<br />

<strong>Branchenbericht</strong>.<br />

Ihr Kurt Maier<br />

Präsident der Austropapier<br />

Wien, im März 20<strong>22</strong><br />

7


ENER<br />

VOR- GIE<br />

WORT LEXI<br />

KON<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

wie energie<br />

Wie funktioniert der Energiemarkt?<br />

Die Papierindustrie ist energieintensiv. Das<br />

liegt vor allem an zwei Prozessen: am langen<br />

Zellstoff-Kochen und am raschen Papier-<br />

Trocknen. Durch die aktuellen Entwicklungen<br />

steht das Thema Energie noch mehr im<br />

Fokus der Branche; zum einen, weil die steigenden<br />

Kosten die Fabriken und ihre Kunden<br />

in Schwierigkeiten bringen, und zum<br />

anderen, weil die integrierten Kraftwerke<br />

zurzeit noch für einen großen Teil der CO2-<br />

Emissionen der Branche verantwortlich sind<br />

– was sich ändern soll. Grund genug, um im<br />

Energie-Lexikon ein paar Fakten und Zusammenhänge<br />

zu erklären.<br />

kinetisch<br />

© Shutterstock<br />

Der neue Kessel 4 in<br />

Nettingsdorf kann bis zu<br />

180 Tonnen Dampf in der<br />

Stunde erzeugen.<br />

Die Papierindustrie benötigt jährlich rund<br />

16.000 GWh Energie. Diese wird hauptsächlich<br />

in eigenen Kraftwerken erzeugt, wie zum Beispiel<br />

mit dem Kessel 4 in Nettingsdorf.<br />

© SKN/Leutner<br />

Was ist Energie?<br />

Energie ist eine Größe, die in allen Teilgebieten<br />

der Physik sowie in der Chemie,<br />

Biologie, Technik und Wirtschaft<br />

eine wichtige Rolle spielt. Sie wird in<br />

Joule oder Wattsekunde angegeben.<br />

Energie kann in<br />

unterschiedlichen<br />

Formen auftreten:<br />

potentiell<br />

© HeinzelEnergy<br />

Strahlung<br />

elektrisch<br />

© Shutterstock<br />

© Shutterstock<br />

chemisch<br />

Wie kommt Energie zu uns?<br />

Die Energiequelle ist jenes Element,<br />

das die Energie zur Umwandlung zur<br />

Verfügung stellt. Die wichtigste Energiequelle<br />

der Erde ist die Kernfusion,<br />

die in der Sonne stattfindet. Der Energieträger<br />

hingegen ist der Stoff, der<br />

die Energie enthält und überträgt. In<br />

unserem Beispiel sind das die (Sonnen-)Strahlen.<br />

© Shutterstock<br />

© Shutterstock<br />

8


Was ist Wärmeenergie?<br />

Wärmeenergie – oft auch thermische<br />

Energie genannt – ist<br />

jene Energie, die in der ungeordneten<br />

Bewegung der Atome<br />

oder Moleküle eines Stoffes<br />

gespeichert ist. Sie ist eine Zustandsgröße<br />

und Teil der inneren<br />

Energie.<br />

Mit der Abgabe von Wärme erhöht<br />

sich die Temperatur<br />

im Raum.<br />

physik<br />

Was ist elektrische Energie?<br />

Als elektrisch bezeichnet man Energie, die<br />

mittels Elektrizität übertragen oder in elektrischen<br />

Feldern gespeichert wird. Elektrische<br />

Energie, die in andere Formen von<br />

Energie umgewandelt wird, heißt elektrische<br />

Arbeit. In der Energiewirtschaft wird<br />

die übertragene elektrische Energie auch<br />

Strommenge genannt. Als Maßeinheit für<br />

elektrische Energie und Arbeit wird neben<br />

Joule auch Wattsekunde verwendet.<br />

1 kWh<br />

=<br />

3.600 Joule<br />

Was leitet Strom?<br />

Nicht alle Stoffe leiten elektrischen Strom, man<br />

unterscheidet deshalb Leiter und Nichtleiter. Die<br />

physikalische Größe der elektrischen Leitfähigkeit<br />

trägt die Einheit Siemens pro Meter (S/m). Alle<br />

Metalle sind gute elektrische Leiter, besonders<br />

Aluminium, Silber, Kupfer, Gold und Blei. Moderne<br />

Glasfaserkabel hingegen übertragen nicht Strom,<br />

sondern Lichtsignale. Eine Besonderheit stellen<br />

sogenannte Halbleiter dar. Das sind Stoffe, die im<br />

Ausgangszustand keinen Strom leiten, unter bestimmten<br />

Umständen aber doch, zum Beispiel<br />

wenn sie durch Licht, Temperaturen oder elektrische<br />

Felder angeregt werden.<br />

Leitungen werden<br />

häufig aus Kupfer<br />

gemacht. Das Material<br />

leitet gut, ist einfach<br />

zu verarbeiten und am<br />

Weltmarkt ausreichend<br />

verfügbar.<br />

© 4x Shutterstock<br />

Die Erde ist kein<br />

in sich geschlossenes System,<br />

sie empfängt und<br />

sendet Energiestrahlen<br />

aus dem Weltraum.<br />

Warum wird Energie nicht verbraucht?<br />

Energie kann in verschiedene Formen umgewandelt<br />

werden, wobei die Summe der Energiemenge<br />

vor und nach der Umwandlung<br />

stets die gleiche ist. Ein Verlust von Energie<br />

ist also nicht möglich – Energie kann weder<br />

erzeugt noch vernichtet werden. Das besagt<br />

eines der wichtigsten naturwissenschaftlichen<br />

Prinzipien: der Energieerhaltungssatz.<br />

Umgangssprachlich ist es dennoch üblich,<br />

von Energieverbrauch, Energieverschwendung,<br />

Energiesparen und Energieverlust zu<br />

sprechen. Ein Beispiel dafür ist Wärme, die<br />

durch einen Kamin verloren geht und für uns<br />

so nicht mehr nutzbar ist.<br />

Am Newton-Pendel zeigt<br />

sich, wie eine Form der<br />

Energie in eine andere<br />

umgewandelt wird.<br />

Menschen, Tiere und Pflanzen<br />

können Energie nur in<br />

bestimmten Formen nutzen.<br />

Das allgemein gebräuchliche<br />

Wort Energieerzeugung<br />

meint dann die Umwandlung<br />

vorhandener Energie in eine<br />

für uns nutzbare Form, meist<br />

Strom oder Wärme.<br />

9


ENER<br />

VOR- GIE<br />

WORT LEXI<br />

KON<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

Welche Energiequellen gibt es?<br />

Der Mensch braucht seit jeher Energie zum (Über-)<br />

Leben. Die Hauptenergiequelle der Erde ist die Sonne.<br />

Ihre Strahlen beeinflussen viele andere Energieträger,<br />

wie zum Beispiel Meeresströmungen, Regen oder das<br />

Wachstum von Biomasse. Mit der Industrialisierung hat<br />

der Energiebedarf der Menschheit stark zugenommen<br />

und sich gewandelt.<br />

energieeinsatz<br />

Wo kommt unser Strom her?<br />

In Österreich werden jedes Jahr rund<br />

70.000 Gigawattstunden Strom erzeugt,<br />

60 Prozent davon aus Wasserkraft. Dies<br />

geschieht einerseits in den 3.080 Laufkraftwerken<br />

und andererseits in den 110<br />

Speicherkraftwerken im Gebirge. Weitere<br />

erneuerbare Energien sind Windkraft<br />

(9 %), Biomasse (6 %) und Photovoltaik<br />

(3 %). Bei den fossilen Energien machen<br />

Gas 14 und Kohle 6 Prozent aus.<br />

Moderne Quellen sind:<br />

|| Kraftwerke, die fossile Stoffe verbrennen,<br />

wie Kohle, Erdgas, Erdöl,<br />

|| Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen,<br />

wie Licht, Wind, Wasser, Erdwärme oder Biomasse,<br />

|| und Nuklearreaktoren, in denen<br />

Kernspaltung oder -fusion<br />

stattfindet.<br />

© Verbund<br />

Das größte Wasserkraftwerk<br />

Österreichs steht in Altenwörth<br />

an der Donau (NÖ). Es erzeugt<br />

fast 2.000 GWh Strom pro Jahr.<br />

Durch gesetzliche Regelungen sollen<br />

erneuerbare Energien rascher<br />

ausgebaut werden. Bekannt ist zum<br />

Beispiel das Millionen-Dächer-Programm.<br />

Bruttostromerzeugung in Österreich<br />

[in GWh]<br />

Quelle: E-Control, Austropapier-Grafik<br />

80.000<br />

70.000<br />

© Shutterstock<br />

60.000<br />

50.000<br />

Wofür brauchen wir Wärme?<br />

Während thermische Energie in Haushalten<br />

zur Erzeugung von Raumwärme und<br />

Warmwasser verwendet wird, hat in der<br />

Produktion die Bereitstellung von Prozesswärme<br />

Priorität. Große Verbraucher sind<br />

die Hochöfen der Stahlwerke, die Prozesse<br />

in der chemischen Industrie oder die<br />

Papierhersteller, die Zellstoff lange kochen<br />

und Papierbahnen schnell trocken müssen.<br />

Für mehr als die Hälfte der industriellen<br />

Anwendungen wird Prozesswärme über<br />

200° C benötigt.<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

1970<br />

1980<br />

Laufkraftwerke<br />

Sonstige Brennstoffe<br />

1990<br />

2000<br />

Speicherkraftwerke Kohle<br />

Wind Biogene Brennstoffe<br />

2010<br />

Erdöl<br />

Photovoltaik<br />

2020<br />

Erdgas<br />

Geothermie<br />

Seit dem Ökostromgesetz 2005<br />

wird vermehrt in Wind,<br />

Photovoltaik und Biomasse<br />

investiert.<br />

© Archiv<br />

Zellstoff- und Papierhersteller gehören<br />

mit zur Gruppe der energieintensiven<br />

Industrie, hier das Werk in Pitten (NÖ).<br />

10


Erdgaseinsatz in Österreich<br />

[in Mrd. m 3 ]<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Industrie,<br />

Dienstleistungen,<br />

Kraftwerksbetreiber<br />

Private Haushalte<br />

Wo kommt unsere Wärme her?<br />

Wärme wird in der Regel durch Verbrennen erzeugt.<br />

Zurzeit wird dafür noch hauptsächlich Erdgas verwendet,<br />

das zu 95 Prozent aus Methan (CH4) besteht.<br />

2020 hat Österreich insgesamt 7,4 Milliarden<br />

Euro für die Einfuhr von fossilen Brennstoffen ausgegeben.<br />

Importiert werden große Mengen Erdöl<br />

und Erdgas, zusätzlich noch Steinkohle. Bei den<br />

Gasimporten ist Österreich sehr stark von Russland<br />

abhängig: Ungefähr 80 Prozent der hierzulande<br />

verbrauchten Menge – rund 8,5 Milliarden Kubikmeter<br />

– stammen vom russischen Monopolisten<br />

Gazprom, mit dem es langfristige Lieferverträge<br />

gibt. Knapp ein Zehntel der verbrauchten Menge<br />

wird in Österreich gefördert, der Rest kommt aus<br />

anderen Ländern, etwa aus Norwegen.<br />

Quelle: Statistik Austria, Austropapier-Grafik<br />

davon 0,62 Mrd. m 3 für Papierindustrie<br />

0<br />

1970 1980 1990 2000 2010 2019<br />

© Gasconnect<br />

In Baumgarten im Weinviertel<br />

befindet sich ein großes<br />

Gas-Verteilzentrum mit<br />

Verdichterstation.<br />

Energieverbrauch<br />

nach Sektoren in Österreich<br />

[in Prozent 2020]<br />

Wofür verwenden wir Energie?<br />

Der energetische Endverbrauch in Österreich liegt<br />

bei etwas über 300.000 Gigawattstunden, davon<br />

entfallen rund 16.000 Gigawattstunden auf die<br />

Papierindustrie. Ein Drittel der gesamten Energie<br />

benötigt allein der Verkehr, 27 Prozent die Haushalte<br />

und 29 Prozent der produzierende Bereich. Der<br />

Rest entfällt auf öffentliche und private Dienstleistungen<br />

(10 %) sowie die Landwirtschaft (2 %).<br />

Wärmeenergie macht mit 42 Prozent den größten<br />

Anteil aus, gefolgt von Mobilität (31 %) und Strom<br />

(<strong>22</strong> %). Durch die zunehmende Elektrifizierung des<br />

Verkehrs ist hier eine weitere Verschiebung in Richtung<br />

Strom zu erwarten.<br />

27<br />

10<br />

2<br />

32<br />

29<br />

Quelle: Statistik Austria,<br />

Oesterreichs Energie<br />

Austropapier-Grafik<br />

Verkehr<br />

Landwirtschaft<br />

Öffentliche und private<br />

Dienstleistungen<br />

Private Haushalte<br />

Produzierende Betriebe<br />

Energieverbrauch<br />

nach Energiesektoren in Österreich<br />

[in TWh]<br />

Quelle: Wienenergie, Austropapier-Grafik<br />

Energieprofil<br />

der Österreichischen<br />

Papierindustrie<br />

davon 10 %<br />

erneuerbar<br />

104<br />

73<br />

davon 75 %<br />

erneuerbar<br />

Wie sieht die Energiebilanz<br />

der Papierindustrie aus?<br />

Die Zellstoff- und Papierfabriken benötigen zwar<br />

viel Energie (insgesamt rund 16.000 GWh), aber<br />

sie sind auch ein großer Energieerzeuger und<br />

produzieren jährlich 16.100 Gigawattstunden.<br />

Der Großteil der Energieträger ist erneuerbar, da<br />

zu 60 Prozent Reststoffe aus der Produktion eingesetzt<br />

werden, etwa Zellstofflauge, Rinden oder<br />

Klärschlämme. In Summe erzeugen die Unternehmen<br />

der Papierindustrie damit sogar mehr Strom<br />

und Wärme, als sie selbst für die Produktion verwenden.<br />

Die überschüssige Energie liefern sie an<br />

externe Verbraucher. Die Menge entspricht dabei<br />

dem gesamten Verbrauch von rund 100.000<br />

Haushalten.<br />

18.400 GWh<br />

Primärengergieträger<br />

ERZEUGUNG<br />

3.000 GWh<br />

Strom<br />

13.100 GWh<br />

Wärme<br />

1.600 GWh<br />

Fremdstrom<br />

16.000 GWh<br />

Energieeinsatz für<br />

Papier, Zellstoff,<br />

Nebenprodukte<br />

300 GWh<br />

Dampfbezug<br />

ABGABE<br />

280 GWh<br />

Stromeinspeisung<br />

1.800 GWh<br />

Fernwärmeauskopplung<br />

158<br />

davon 34 %<br />

erneuerbar<br />

Über die 2017 gebaute<br />

Fernwärmeleitung<br />

können rund 18.000<br />

Wohnungen im Norden<br />

von Graz von der Papierfabrik<br />

in Gratkorn aus<br />

geheizt werden.<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Mobilität<br />

© Graz/J.Edler<br />

11


ENER<br />

VOR- GIE<br />

WORT LEXI<br />

KON<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

technik<br />

Welche Kraftwerkstypen gibt es?<br />

Die meisten Werke in der Papierindustrie<br />

haben eigene Kraftwerke, in<br />

denen biogene oder fossile Brennstoffe<br />

eingesetzt werden. Zur Erzeugung<br />

von Strom kommen unterschiedliche<br />

Turbinentypen zum Einsatz:<br />

Was bedeutet KWK ?<br />

94 Prozent der in der Österreichischen Papierindustrie<br />

eingesetzten Kraftwerke arbeiten<br />

mit einer Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />

Dabei werden gleichzeitig Strom und Wärme<br />

erzeugt, was zu höheren Wirkungsgraden<br />

führt. Eine Papiermaschine ist für dieses<br />

Nutzungsprofil besonders geeignet, weil sie<br />

sowohl Strom zum Drehen der Aggregate<br />

benötigt als auch Dampf, um die Zylinder in<br />

der Trockenpartie heiß zu halten.<br />

© Sappi<br />

Das ist die Gegendruckturbine 6<br />

bei Sappi in Gratkorn (Stmk).<br />

In einer Gegendruckturbine wird die<br />

thermische Energie von Wasserdampf<br />

zur Stromerzeugung genutzt. Der Abdampf<br />

der Anlage wird aber nicht, wie<br />

bei einer Kondensationsturbine, bis in<br />

den Unterdruckbereich entspannt, sondern<br />

nur bis in den Überdruckbereich.<br />

Der Abdampf wird also überhitzt entnommen.<br />

Gegendruckturbinen werden<br />

häufig eingesetzt, um Prozessdampf<br />

konstant zu nutzen.<br />

In einer Papiermaschine gibt es<br />

viele Walzen, die sowohl Strom<br />

zum Drehen als auch Dampf<br />

zum Trocknen benötigen.<br />

© AuPa/P.Mader<br />

Eine Kondensationsturbine ist ihr<br />

Gegenstück. Sie arbeitet im Niederdruckbereich,<br />

in der der Dampf bis zum<br />

Sattdampf-Zustand entspannt wird,<br />

sodass Kondensation im Abdampf eintritt.<br />

Der Kondensator ist der Turbine<br />

nachgeschaltet – er erzeugt eine möglichst<br />

niedrige Temperatur und somit<br />

einen möglichst niedrigen Gegendruck<br />

(Unterdruck). So wird ein guter Wirkungsgrad<br />

mit hoher Energieausbeute<br />

erreicht.<br />

Das ist die Gasturbine<br />

bei Norske Skog in Bruck a. d. Mur.<br />

© NorskeSkog<br />

In einer Gasturbine wird Kraftstoff so verbrannt,<br />

dass eine Heißgasströmung entsteht, die in einer<br />

Entspannungsturbine zu mechanischer Rotationsenergie<br />

umgewandelt wird. Damit wird nicht nur<br />

Strom erzeugt, sondern auch der Verdichter der<br />

Gasturbine betrieben. Das austretende Heißgas<br />

wird in einem Abhitzedampfkessel zur Versorgung<br />

einer Dampfturbine genutzt. Die Hauptkomponenten<br />

der Anlage in Strömungsrichtung sind zuerst<br />

der Luftansauger und Verdichter, dann die Brennkammer,<br />

eine Gasexpansionsturbine, die einen Teil<br />

der Verbrennungsenergie in Rotationsenergie wandelt,<br />

und schließlich der Abgasaustritt. Die Anlage<br />

zeichnet sich durch ihre Schnellstartfähigkeit aus,<br />

weshalb sie auch zur kurzfristigen Spitzenlastabdeckung<br />

dient.<br />

Das ist die Kondensationsturbine 4<br />

bei Zellstoff Pöls.<br />

© Pöls<br />

12


Brennstoffeinsatz<br />

der Papierfabriken in Österreich<br />

Quelle: Austropapier-Grafik<br />

5 %<br />

Was sind die Umweltauswirkungen?<br />

Überall wo fossile Energieträger in elektrische und/<br />

oder thermische Energie umgewandelt werden, werden<br />

auch Emissionen freigesetzt. Dabei handelt es sich<br />

nicht nur um Treibhausgase, hauptsächlich Kohlendioxid<br />

(CO2), sondern auch um andere Luftschadstoffe<br />

wie Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2), flüchtige<br />

organische Verbindungen (NMVOC), Ammoniak (NH3)<br />

und Staub beziehungsweise Feinstaub (PM10). Alle<br />

dafür vorgeschriebenen strengen Grenzwerte werden<br />

von der Papierindustrie eingehalten, viele sogar deutlich<br />

unterschritten. Das Verbrennen von fester, flüssiger<br />

oder gasförmiger Biomasse wird gemäß internationalen<br />

Bilanzierungsvorgaben als CO2-neutral bewertet.<br />

Andere dabei emittierte Schadstoffe, wie zum Beispiel<br />

Stickoxide, werden jedoch bilanziert.<br />

Die thermische Nutzung<br />

von Biomasse ist im<br />

Saldo klimaneutral.<br />

35 %<br />

© Shutterstock<br />

60 %<br />

Biogene<br />

(hpts Lauge)<br />

Gas<br />

(600 Mio. m 3 )<br />

andere Fossile<br />

Wozu soll man Energie speichern ?<br />

Energieerzeugung und -verbrauch müssen<br />

ausgeglichen sein. Aber gerade Zukunftstechnologien<br />

wie Windkraft oder<br />

Photovoltaik sind volatil. Speicher helfen,<br />

Energie zu einem gewissen Zeitpunkt aufzunehmen<br />

und sie später, bei steigender<br />

Nachfrage, wieder zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Versorgungssicherheit kann allerdings<br />

nur gewährleistet werden, wenn die<br />

Speicher digital und dezentral sowohl mit<br />

den Energieerzeugern als auch mit den<br />

Energieverbrauchern vernetzt sind.<br />

Wie kann man Energie speichern?<br />

Technologisch unterscheidet man verschiedene Arten.<br />

© Wikimedia/Tigerente<br />

© AuPa/J.Löwenstein<br />

Mechanische Energiespeicher sind zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke. Diese<br />

bestehen aus zwei unterschiedlich hoch im Gebirge gelegenen Becken. Bei einem<br />

Überangebot von Strom wird das obere Becken mit Wasser gefüllt. Wenn die Nachfrage<br />

steigt, kann das Wasser mit einem Höhenunterschied über eine Turbine laufen<br />

und die kinetische Energie in Strom zurückverwandelt werden. Das erste große<br />

österreichische Kraftwerk dieser Art wurde 1955 in Kaprun in Betrieb genommen.<br />

Chemische Energiespeicher sind Kraftstoffe, deren Energieinhalt durch Verbrennung<br />

in Wärme umgewandelt wird. Am bekanntesten sind Kohle, Erdgas und Erdöl<br />

sowie deren Raffinate Diesel, Benzin und Kerosin. Neuerdings kommen immer<br />

mehr Biokraftstoffe dazu.<br />

Elektrochemische Energiespeicher sind alle Arten von Batterien, von der Knopfbatterie<br />

der Armbanduhr bis zu den Akkus der großen E-Autos. In Österreich forscht<br />

das AIT-Institut in Wien intensiv an der Herstellung und Sicherheit von Batterien.<br />

Elektrische Energiespeicher lagern elektrische Energie in magnetischen oder elektrischen<br />

Feldern ein – eine Technologie, die aufgrund hoher Kühlkosten teuer ist<br />

und sich noch in Entwicklung befindet. Am Europäischen Kernforschungszentrum<br />

CERN in Genf wird derzeit mit einem Hadronen-Speicherring experimentiert.<br />

© Shutterstock<br />

Thermische Energiespeicher nutzen Erdreich, Steine, Wasseradern, Gase oder Silicatgel,<br />

die aufgenommene Wärme langsam wieder abgeben. Etwa basiert das Fernwärmewerk<br />

in Salzburg Nord auf einem großen Wassertank.<br />

© Wikimedia/J.Herzog<br />

© Wikimedia/Eweht<br />

13


ENER<br />

VOR- GIE<br />

WORT LEXI<br />

KON<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

Woraus setzen sich die Preise zusammen?<br />

Die Energiekosten machen nur einen kleinen Teil der Stromrechnung aus,<br />

nämlich 36 Prozent. Der Rest setzt sich aus Netznutzungsentgelten, Steuern<br />

und Abgaben zusammen.<br />

Elektrizitätsabgabe: Damit hebt der Bund 1,5 Cent pro Kilowattstunde ein.<br />

Bestandteile der Stromrechnung<br />

[in Prozent]<br />

Quelle: E-Control, Oesterreichs Energie,<br />

Austropapier-Grafik<br />

energiekosten<br />

Ökostrom-Pauschale: Sie trägt dazu bei, den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien zu finanzieren. Die Ökostrompauschale betrug für Haushalte zuletzt<br />

rund 36 Euro und für Unternehmen etwas über 110.000 Euro pro Jahr.<br />

Wegen der hohen Strompreise wurde die Einhebung der Pauschale 20<strong>22</strong><br />

ausgesetzt.<br />

Ökostrom-Förderbeitrag: Dieser Beitrag für die Erneuerbaren ist nicht fix,<br />

sondern wird jährlich von der E-Control als prozentualer Aufschlag auf den<br />

regulären Netztarif festgelegt. Zuletzt lag der Tarif bei 28 Prozent des regulären<br />

Netztarifs, ist jetzt aber für ein Jahr auf Null gesetzt.<br />

25,2 %<br />

35,7 %<br />

39,2 %<br />

Netznutzungsentgelte<br />

Energie<br />

Steuern und<br />

Abgaben<br />

KWK-Pauschale: Sie wird von allen an das öffentliche Netz angeschlossenen<br />

Stromkunden pro Zählpunkt geleistet.<br />

Weitere Abgaben: Länder und Gemeinden heben außerdem noch Energie-,<br />

Netzgebrauchs- oder Benützungsabgaben ein. Diese betragen meist<br />

6 bis 7 Prozent des Netto-Netztarifes.<br />

Warum kostet CO2 etwas?<br />

Kohlendioxid ist das wichtigste Treibhausgas, es behindert<br />

die Wärmerückstrahlung der Erde in den<br />

Weltraum und trägt so zum Klimawandel bei. Um<br />

den Ausstoß zu reduzieren, hat die EU 2005 den Emissionshandel<br />

eingeführt. Seither brauchen gewisse<br />

Emittenten Zertifikate, die teils zugeteilt, teils an einer<br />

Börse zu Marktpreisen gekauft werden. Um den geplanten<br />

Reduktionspfad für CO2 einhalten zu können,<br />

hat die EU-Kommission die Menge der Zertifikate<br />

zuletzt so stark reduziert, dass der Preis deutlich angestiegen<br />

ist. Neben der Industrie ist die Energiewirtschaft<br />

der wichtigste Nachfrager dieser Zertifikate.<br />

Sie gibt diese Kosten an ihre Kunden weiter.<br />

Am Spotmarkt ändert<br />

sich der Strompreis stündlich.<br />

© AuPa/P.Mader<br />

Was ist die Merit-Order?<br />

Als Merit-Order wird die Reihenfolge bezeichnet, in<br />

der Kraftwerke, aufsteigend nach ihren Grenzkosten,<br />

eingeschaltet werden. Dabei werden so lange weitere<br />

Anlagen zugeschaltet, bis ein Gleichgewicht von<br />

Nachfrage und Angebot auf dem Strommarkt entstanden<br />

ist. Das letzte, pro Megawattstunde teuerste<br />

Kraftwerk, das zugeschaltet wird, bestimmt den<br />

Marktpreis. Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die<br />

keine Brennstoffe benötigen und damit sehr geringe<br />

variable Kosten verursachen, sind zwar wetterabhängig,<br />

haben aber viel niedrigere Grenzkosten<br />

als klassische thermische Kraftwerke. Nicht zuletzt<br />

aufgrund dieses Kostenvorteils werden sich die Erneuerbaren<br />

zunehmend durchsetzen.<br />

CO 2 -Preis<br />

Preis für European Emission Allowances<br />

[in €/t]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

.08<br />

Periode 2<br />

(2008 – 2012)<br />

.09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

Periode 3<br />

(2013 – 2020)<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

Austropapier-Grafik<br />

Quelle: EEX<br />

HawkinsWright für 2008<br />

.19<br />

Periode 4<br />

(<strong>2021</strong> – 2030)<br />

.20<br />

.21<br />

.<strong>22</strong>p<br />

14


Wie haben sich die Preise für Energie,<br />

speziell für Gas und Strom, entwickelt?<br />

Die Verträge für Gas und Strom sind hinsichtlich<br />

Laufzeit und Preise sehr unterschiedlich. Viele<br />

Papierfabriken haben mit ihren Versorgern langfristige<br />

Verträge abgeschlossen, um die Grundlast<br />

abzudecken, der Rest wird kurzfristig an der Börse<br />

gekauft. Durch dieses Hedging gelingt es den Finanzmanagern<br />

in den Unternehmen außerdem<br />

besser, mit vorhersehbaren Ausgaben zu arbeiten.<br />

Dennoch werden die Kosten auch durch die kurzfristigen,<br />

volatilen Spotmärkte beeinflusst, die mit<br />

der Corona-Krise 2020 nach oben gingen und im<br />

erste Quartal 20<strong>22</strong> mit dem Ukraine-Krieg einen<br />

weiteren kräftigen Kick bekamen.<br />

Österreichischer Strompreis<br />

Strompreis für Großhandel an der EXAA,<br />

Day ahead, Quartalsende [in €/MWh]<br />

240<br />

<strong>22</strong>0<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

Austropapier-Grafik<br />

Quelle: APG<br />

.21<br />

.<strong>22</strong>p<br />

Österreichischer Gaspreis<br />

Closing Quartalsende am Wiener Gashub<br />

[in €/MWh]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Quelle: CEGH<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Was ist eine Strompreiszone?<br />

Eine Strompreiszone, auch Gebotszone<br />

oder Bidding Zone genannt, ist<br />

das größte geografische Gebiet, in dem<br />

Strom auf dem Großhandelsmarkt<br />

ohne Kapazitätsallokation gehandelt<br />

werden kann. Innerhalb einer Gebotszone<br />

sollten keine Engpässe auftreten, der<br />

Austausch von Energie ist deshalb ohne<br />

Einschränkungen möglich. In einer Gebotszone<br />

bildet sich außerdem ein einheitlicher<br />

Marktpreis.<br />

Seit zwei Jahren bildet<br />

Österreich eine eigene<br />

Strompreiszone.<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

.21<br />

.<strong>22</strong>p<br />

Um 20 Uhr ist die Stromlast<br />

typischerweise am höchsten.<br />

© Shutterstock<br />

Warum wurde die<br />

deutsch-österreichische Strompreiszone getrennt?<br />

Bereits im November 2016 regte die Agentur der Energieregulierungsbehörden<br />

(ACER) im Rahmen der Festlegung der<br />

Capacity Calculation Regions (CCR) einen neuen Engpass<br />

zwischen Deutschland und Österreich an. Hintergrund war<br />

vor allem der schleppende Netzausbau. Im Mai 2017 entschieden<br />

die deutsche und die österreichische Regulierungsbehörde<br />

(BNetzA und E-Control), die seit der Liberalisierung<br />

des Strommarkts bestehende gemeinsame Strompreiszone<br />

zu trennen. Als Regelzonenführer sorgte die Austrian Power<br />

Grid (APG) im Oktober 2018 für die technische Umsetzung<br />

dieser Entscheidung. Seitdem ist der grenzüberschreitende<br />

Austausch von Strom zwar weiter möglich, wird aber nur für<br />

4,9 Gigawatt garantiert. Dies entspricht rund der Hälfte des<br />

österreichischen Verbrauchs zu Spitzenzeiten. Schließlich hat<br />

die Trennung zu einer Verteuerung des Stroms in Österreich<br />

geführt, was kritisch gesehen werden muss.<br />

15


Wie alt wird die<br />

Vereinigung der<br />

Papierindustrie<br />

heuer?


A E W 1 Q 2 3 D Q 5 E X Z F<br />

K D 1 O 5 P 0 I F W J 4 U L<br />

9 O Y Z G I F K O K A M I L<br />

J B I O S # 4 B I U E 6 A E<br />

8 R A J C Ö A Z H N C V O 7<br />

@ 5 G 4 H 0 0 0 H R I N A P<br />

T N O 6 8 M E L V W O 5 0 I<br />

A<br />

C<br />

3<br />

G<br />

H<br />

1<br />

T<br />

19


papier:<br />

Überleger: Zellstoff Pöls<br />

Sackpapier<br />

Starkraft Shopper, 100 g<br />

Trenner: Mondi Neusiedler<br />

Büropapier<br />

IQ Color Altgold, 160 g<br />

20


M<br />

E<br />

JAHRES<br />

BERICHT<br />

Z<br />

p<br />

a<br />

n<br />

T<br />

S<br />

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B<br />

U<br />

g<br />

J<br />

D<br />

h<br />

papier:<br />

Lenzing Papier<br />

Kopierpapier<br />

Impact Pure, 120 g<br />

Q<br />

K<br />

C<br />

V<br />

21


BRAN<br />

CHEN<br />

PORT<br />

RÄT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

mitglieder<br />

in 23 Fabriken<br />

4<br />

10<br />

18<br />

8<br />

7<br />

20<br />

6<br />

12<br />

15<br />

11b<br />

11c<br />

3<br />

5<br />

1<br />

2<br />

13<br />

9<br />

16<br />

17<br />

21<br />

14<br />

19<br />

11a<br />

Stand: März 20<strong>22</strong><br />

Papier wird seit ungefähr 2.000 Jahren hergestellt, zuerst im Fernen Osten,<br />

seit dem Mittelalter auch in Europa. Im Raum des heutigen Österreich wurde<br />

das erste Papier im 14. Jahrhundert gefertigt, in der Nähe von Baden. Durch<br />

die Erfindung der Papiermaschine und die Möglichkeit, Holz als Faserstoff<br />

einzusetzen, begann vor 200 Jahren die industrielle Produktion von Papier.<br />

EIN GROSSES PAPIERLAND<br />

Heute werden in Europa rund 90 Millionen Tonnen Papier in rund 940 Fabriken<br />

hergestellt. In Österreich produzieren 23 Betriebe rund 5 Millionen Tonnen Papier.<br />

Das ist weit mehr als der Inlandsverbrauch von 2 Millionen Tonnen. Infolgedessen<br />

wird viel exportiert und Österreich ist, gemessen an seiner Größe, ein bedeutendes<br />

Papierland. Von den 23 Standorten sind knapp die Hälfte große Papiererzeuger,<br />

die mehr als 100.000 Tonnen jährlich herstellen. In Österreich werden<br />

Fasern hauptsächlich für den integrierten Verbrauch verwendet, das heißt für<br />

die Papierproduktion im gleichen Werk. Dabei gibt es acht Zellstofferzeuger und<br />

drei Holzstofferzeuger; elf Fabriken kaufen und verarbeiten Altpapier für ihre Produktion,<br />

andere setzen Marktzellstoff ein.<br />

Die Anzahl der Beschäftigten beträgt rund 7.600. Die Papierindustrie ist ein<br />

wichtiger Teil der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, die rund 300.000<br />

Menschen beschäftigt und einen jährlichen Exportüberschuss von über 3 Milliarden<br />

Euro erzielt. Nachgelagert sind die Bereiche der Papierverarbeitung sowie<br />

des Drucks und der grafischen Medien. Österreichische Produkte sind weltweit<br />

gefragt. Die Verflechtung der heimischen Papierindustrie mit internationalen<br />

Firmen ist groß und liegt bei über 70 Prozent. Der Bogen der ausländischen Investoren<br />

spannt sich von Skandinavien bis Südafrika. Österreichische Unternehmen<br />

wiederum besitzen Fabriken in anderen Ländern, die hauptsächlich in Mittel-<br />

und Osteuropa über 5 Millionen Tonnen Papier herstellen.<br />

1 AustroCel Hallein GmbH<br />

A-5400 Hallein, Salzachtalstraße 88<br />

Tel. 06245/890-0<br />

office@austrocel.com<br />

www.austrocel.com<br />

Textilzellstoff und erneuerbare Energie |<br />

Dissolving pulp and renewable energy<br />

2 Brigl & Bergmeister GmbH<br />

A-8712 Niklasdorf, Proleber Straße 10<br />

Tel. 03842/800-0<br />

marketing@brigl-bergmeister.com<br />

www.brigl-bergmeister.com<br />

Etikettenpapiere, flexible Verpackungspapiere,<br />

Trinkhalmpapiere | Label paper, flexible packaging<br />

paper, drinking straw paper<br />

3 Essity Austria GmbH<br />

A-1150 Wien, Storchengasse 1<br />

Tel. 01/899 01-0<br />

welcome@essity.com<br />

www.essity.com<br />

Produktion in Ortmann<br />

A-2763 Pernitz, Hauptstraße 1a<br />

Tel: 02632/707-0<br />

Hygienepapiere | Hygiene paper<br />

<strong>22</strong>


4 Dr. Franz Feurstein GmbH<br />

A-4050 Traun, Fabrikstraße 20<br />

Tel. 07<strong>22</strong>9/776-0<br />

feurstein@delfortgroup.com<br />

www.delfortgroup.com<br />

Mundstückbelags- und spezielle Zigarettenpapiere,<br />

flexible Verpackungspapiere |<br />

Tipping base and special cigarette paper,<br />

flexible packaging paper<br />

5 W. Hamburger GmbH<br />

A-2823 Pitten, Aspanger Straße 252<br />

Tel. 02627/800-0<br />

officepit@hamburger-containerboard.com<br />

www.hamburger-containerboard.com/de/at<br />

Wellpapperohpapiere, Verpackungspapiere, |<br />

Corrugated base paper, packaging paper,<br />

6 Laakirchen Papier AG<br />

A-4663 Laakirchen, Schillerstraße 5<br />

Tel. 07613/88 00-0<br />

laakirchen@heinzelpaper.com<br />

www.heinzelpaper.com<br />

Wellpapperohpapiere, Publikationspapiere |<br />

Recycled containerboard, publication papers<br />

7 Lenzing AG<br />

A-4860 Lenzing, Werkstraße 2<br />

Tel. 07672/701-0 | office@lenzing.com<br />

www.lenzing.com<br />

Faserzellstoff, Fasern (Viskose, Modal, Lyocell) |<br />

Dissolving wood pulp, fibres<br />

8 Lenzing Papier GmbH<br />

A-4860 Lenzing, Werkstraße 2<br />

Tel. 07672/701-3283<br />

office@lenzingpapier.com<br />

www.lenzingpapier.com<br />

Premium Recyclingpapiere, Recycling Büropapiere<br />

| Premium recycled papers, office,<br />

billboard and envelope paper<br />

9 Mayr-Melnhof Karton AG<br />

A-1040 Wien, Brahmsplatz 6<br />

Tel.: 01/501 36-0<br />

www.mm.group<br />

Produktion in Frohnleiten<br />

A-8130 Frohnleiten, Wannersdorf 80<br />

Tel. 03126/25 11-0<br />

frohnleiten@mm.group<br />

Recycling-Karton I<br />

Recyceled fibre-based cartonboard<br />

10 Merckens Karton- und<br />

Pappenfabrik GmbH<br />

A-4311 Schwertberg, Josefstal 10<br />

Tel. 07262/611 61-0<br />

pappe@merckens.at<br />

www.merckens.at<br />

Grau-, Hart- und Schuhgelenkpappen |<br />

Grey-, fibre- and shankboard<br />

11 Mondi AG<br />

A-1030 Wien, Marxergasse 4a<br />

Tel. 01/790 13-0<br />

office@mondigroup.com<br />

www.mondigroup.com<br />

www.mondijobs.at<br />

a) Produktion in Frantschach<br />

A-9413 St. Gertraud, Frantschach 5<br />

Tel.: 04352/530-0<br />

Sackkraft- und Kraftpapiere, ungebleichter<br />

Sulfatzellstoff | Sack kraft paper,<br />

unbleached kraft pulp<br />

b) Produktion in Hausmening<br />

(Mondi Neusiedler)<br />

A-3363 Ulmerfeld-Hausmening,<br />

Theresienthalstraße 50<br />

Tel.: 07475/500-0<br />

Ungestrichene Feinpapiere |<br />

Uncoated fine paper<br />

c) Produktion in Kematen/Ybbs<br />

(Ybbstaler Zellstoff)<br />

A-3331 Kematen/Ybbs, 3. Straße 1<br />

Ungestrichene Feinpapiere, gebleichter<br />

Sulfitzellstoff | Uncoated fine paper,<br />

bleached sulphite pulp<br />

12 Smurfit Kappa Nettingsdorf AG & CO KG<br />

A-4053 Haid, Nettingsdorfer Straße 40<br />

Tel. 07<strong>22</strong>9/863-0<br />

nettingsdorf@smurfitkappa.at<br />

www.smurfitkappa.at/nettingsdorf<br />

Wellpapperohpapiere, ungebleichter<br />

Sulfatzellstoff | Corrugated base paper,<br />

unbleached kraft pulp<br />

13 Norske Skog Bruck GmbH<br />

A-8600 Bruck/Mur, Fabriksgasse 10<br />

Tel. 03862/800-0<br />

bruck@norskeskog.com<br />

www.norskeskog.at, www.norskeskog.com<br />

Zeitungsdruckpapiere, LWC-Papiere |<br />

Newsprint paper, LWC paper<br />

14 Zellstoff Pöls AG<br />

A-8761 Pöls, Dr.-Luigi-Angeli-Straße 9<br />

Tel. 03579/81 81-0<br />

office@zellstoff-poels.at<br />

www.zellstoff-poels.at<br />

Kraftpapiere, gebleichter Sulfatzellstoff |<br />

Kraft paper, bleached kraft pulp<br />

15 Poneder e.U.<br />

A-3363 Hausmening, Gunnersdorfer Straße 13<br />

Tel. 07475/523 54-0<br />

office@poneder.at<br />

www.poneder.at<br />

Halbstoff | Half stuff<br />

16 Profümed GmbH<br />

A-2840 Grimmenstein,<br />

Wechsel-Bundesstraße 81<br />

Tel. 02644/73 27-0<br />

office@profuemed.at<br />

www.profuemed.com<br />

Hygienepapiere | Sanitary paper<br />

17 Rondo Ganahl AG<br />

A-6820 Frastanz, Rotfarbweg 5<br />

Tel. 055<strong>22</strong>/518 41-0<br />

frastanz@rondo-ganahl.com<br />

www.rondo-ganahl.com<br />

Wellpapperohpapiere | Corrugated base paper<br />

18 Salzer Papier GmbH<br />

A-3100 St. Pölten, Stattersdorfer Hauptstraße 53<br />

Tel. 02742/290-0<br />

office@salzer.at<br />

www.salzer.at<br />

Buchpapier, Designpapier, Verpackungspapier<br />

und -karton | Book paper, design paper, grease<br />

proof packaging paper & carton<br />

19 Sappi Austria Produktions-<br />

GmbH & Co KG<br />

A-8101 Gratkorn, Brucker Straße 21<br />

Tel. 03124/201-0<br />

gratkorn.mill@sappi.com<br />

www.sappi.com<br />

Holzfrei gestrichene Papiere, gebleichter<br />

Sulfitzellstoff | Coated woodfree paper,<br />

bleached sulphite pulp<br />

20 UPM Kymmene Austria GmbH<br />

A-4662 Laakirchen, Fabriksplatz 1<br />

Tel. 07613/89 00-0<br />

info.steyrermuhl@upm.com<br />

www.upm.com/at<br />

Zeitungsdruckpapiere | Newsprint paper<br />

21 Papierfabrik Wattens GmbH & Co KG<br />

A-6112 Wattens, Ludwig-Lassl-Straße 15<br />

Tel. 05<strong>22</strong>4/595-0<br />

wattenspapier@delfortgroup.com<br />

www.delfortgroup.com<br />

Zigarettenpapiere, Filterpapiere, Teebeutelpapiere<br />

| Cigarette papers, filter papers, teabag<br />

papers<br />

23


JAHRES-<br />

BERICHT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

jahresbericht <strong>2021</strong><br />

Corona blieb auch dieses Jahr das große Thema, sowohl in medizinischer als auch in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht –<br />

doch diesmal unter umgekehrten Vorzeichen: Während die Pandemie die Gesellschaft 2020 unvorbereitet getroffen hatte, waren<br />

nun, im Umgang mit den Virus-Varianten Delta und Omikron, die medizinischen Umstände und die notwendigen Maßnahmen<br />

wie 2G und 3G, Quarantäne und Lockdowns, Homeoffice und Kurzarbeit bekannt und etabliert. Dazu kam, dass ab dem Frühjahr<br />

mehrere zugelassene Impfstoffe zur Verfügung standen. Auch wirtschaftlich verlief das Jahr <strong>2021</strong> positiver. Während 2020 zwei<br />

Quartale von Rezession gekennzeichnet waren, setzte danach ein kräftiger Aufschwung ein, der zwar zu diversen Engpässen in<br />

den Versorgungsketten führte, die Wirtschaftsleistung bis Jahresende aber wieder auf Vorkrisenniveau und der Papierproduktion<br />

ein Plus von über 7 Prozent brachte. Auch politisch war <strong>2021</strong> ein Novum – ein Drei-Kanzler-Jahr. Während sich die türkis-grüne Koalition<br />

zu Pandemie-Beginn im Umfragehoch befand, beschränkten mehrere Vorwürfe und Untersuchungen die Handlungsfähigkeit<br />

der Regierung so sehr, dass einige ÖVP-Mitglieder zurücktreten mussten, allen voran Bundeskanzler Kurz und Finanzminister<br />

Blümel. Als Interimskanzler wurde Außenminister Schallenberg angelobt, dem jedoch schon im Dezember <strong>2021</strong> Innenminister<br />

Nehammer folgte. Im Februar 20<strong>22</strong>, als der Konflikt in der Ukraine eskalierte, traten alle diese Themen jedoch in den Hintergrund.<br />

Krieg in Europa legte für alle eine ganz neue Agenda fest.<br />

WIRTSCHAFTSAUFSCHWUNG<br />

IM ZWEITEN PANDEMIE-JAHR<br />

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie im März 2020 hatten<br />

sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen schlagartig<br />

geändert. Mehrere Lockdowns konnten die Inzidenzen zwar jeweils<br />

senken, brachten aber auch einen erheblichen wirtschaftlichen<br />

Abschwung von mehr als minus 7 Prozent mit sich. Auch<br />

wenn strenge Pandemie-Maßnahmen nicht immer umgesetzt<br />

werden konnten, änderte sich die Situation <strong>2021</strong>, weil ab dem<br />

Frühjahr ausreichend Impfstoff verfügbar war, die Zahl der Infektionen<br />

bei sommerlichem Wetter sank und die Symptome der neuen,<br />

seit Anfang 20<strong>22</strong> dominanten Variante Omikron in der Regel<br />

milder waren. Für die Zeit ab Frühjahr <strong>2021</strong> hatten Wirtschaftsexperten<br />

einen Aufschwung prognostiziert, der auch einsetzte und<br />

die Wirtschaftsleistung bis Jahresende um 4,5 Prozent erhöhte. In<br />

einigen Branchen wurde das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht,<br />

in anderen Branchen kam es zu Lieferschwierigkeiten entlang der<br />

Wertschöpfungsketten. Die positive Entwicklung wurde durch<br />

große staatliche Ausgaben, zum Beispiel für Kurzarbeit, gestützt.<br />

Das Budget des Bundes war <strong>2021</strong>, nach einem Minus von 8,3 Prozent<br />

im Jahr 2020, erneut übergebührlich belastet, mit einem<br />

Minus von 5,3 Prozent. Dies führte zu einer Staatsverschuldung<br />

von 82,8 Prozent, ein Wert, der deutlich über dem entsprechenden<br />

Maastricht-Kriterium von 60 Prozent liegt. Beim bestehenden<br />

niedrigen Zinsniveau kann der Schuldendienst aber noch getragen<br />

werden. Die Arbeitslosigkeit lag <strong>2021</strong> bei 6,2 Prozent, unter<br />

anderem, weil große Teile des Fremdenverkehrs, der Gastronomie<br />

und der Kultur pandemiebedingt noch ruhten. Mit den weiteren<br />

Öffnungen verbesserte sich die Beschäftigungslage jedoch, sodass<br />

die Quote im Frühjahr 20<strong>22</strong> bei 4,9 Prozent und damit unter<br />

dem Vor-Corona-Niveau liegt.<br />

Papierproduktion in Österreich<br />

[in Mio. t]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Zellstoffproduktion in Österreich<br />

[in Mio. t]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Wirtschaftskrise<br />

Sortenwechsel<br />

in Laakirchen<br />

Corona-Krise<br />

Sortenwechsel<br />

in Hallein<br />

Umbau in Pöls<br />

5<br />

3<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

0<br />

2000.01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18 .19 .20 .21<br />

0<br />

2000 .01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19 .20 .21<br />

Grafisch Verpackung Spezial Papierzellstoff Holzstoff Textilzellstoff<br />

24


PRODUKTION ERREICHT<br />

WIEDER VOR-CORONA-NIVEAU<br />

Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung zeigte sich auch in<br />

der Papierindustrie. Hatte die Papierproduktion 2020 noch 5,3<br />

Prozent verloren – fast ausschließlich bei den grafischen Papiersorten<br />

–, ging die Menge jetzt um 7,3 Prozent nach oben und<br />

erreichte 5,1 Millionen Tonnen. Mit der Stilllegung der KM 4 in<br />

Hirschwang Ende 2020 war die Kapazität der Branche etwas zurückgegangen,<br />

doch mit der verbesserten Maschinenauslastung<br />

von über 92 Prozent war ein Zuwachs in allen drei Sortengruppen<br />

möglich. Erfreulich war der kräftige Anstieg von 14,0 Prozent im<br />

grafischen Bereich, ein Rebound-Effekt nach dem pandemiebedingten<br />

Einbruch 2020. Gleichzeitig setzte sich das Wachstum für<br />

Verpackungspapiere, einem mittlerweile mehrjährigen Trend folgend,<br />

um 2,1 Prozent fort. Auch bei den Spezialpapieren gab es ein<br />

Plus: Die kleinere Sortengruppe, zu der auch die Hygienepapiere<br />

gehören, legte um 6,7 Prozent zu – und dies ohne den Toilettenpapier-Hype<br />

des Vorjahres. Für das kleine Land Österreich sind solche<br />

Produktionsmengen nur durch eine sehr hohe Exportquote möglich,<br />

diese lag <strong>2021</strong> bei 88,8 Prozent. Kostenmanagement, Qualität<br />

und Kundenorientierung haben einen hohen Stellenwert. Produktionsseitig<br />

entwickelte sich die österreichische Papierindustrie<br />

etwas über dem europäischen Mittel, das bei plus 5,2 Prozent lag.<br />

Die in Europa produzierten 90,2 Millionen Tonnen Papier bedeuten<br />

dennoch einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 102<br />

Millionen Tonnen des Rekordjahres 2007. In diesen Mengen sind<br />

die Sektoren ungefähr mit 30 Prozent grafischem, 60 Prozent<br />

Verpackungs- und 10 Prozent Spezialpapier gewichtet. Der seit<br />

15 Jahren zu beobachtende Rückgang bei den grafischen Sorten<br />

trifft den europäischen Großhandel besonders: Er betreibt seine<br />

Geschäfte überwiegend mit Publikationspapieren.<br />

DAS GASPROBLEM ALS KRIEGSFOLGE<br />

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 20<strong>22</strong> haben<br />

sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ganz Europa<br />

und damit auch für Österreich verändert. Das gilt besonders für<br />

die energieintensive Industrie. Die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

konzentriert sich nun nicht mehr vorrangig auf Pandemie, Klimawandel<br />

und Inflation, sondern auf Aufrüstung, Russland-Boykott<br />

und den Gasbezug. Gerade der letzte Punkt ist für die Papierindustrie,<br />

die fast 700 Millionen Kubikmeter Gas pro Jahr für ihre<br />

Produktion braucht, entscheidend. Ohne Gas würden alle Werke<br />

stillstehen, mit weitreichenden Folgen für Arbeitsplätze, Konsumenten<br />

und die nachfolgenden Warenketten. Fehlen zum Beispiel<br />

Zeitungen, Verpackungen für Lebensmittel und Medikamente<br />

oder Hygieneartikel, ist das gute Funktionieren unserer Gesellschaft<br />

bedroht.<br />

EINIGE PROBLEME IN DEN LIEFERKETTEN<br />

Nach den Lockdowns, die veränderte Lebensumstände mit sich<br />

gebracht hatten, wurden einige Papierprodukte wieder verstärkt<br />

nachgefragt. Insgesamt stieg der Papierverbrauch in Österreich<br />

um 4,5 Prozent auf 2,0 Millionen Tonnen. Während das Bedürfnis<br />

nach Printmedien tendenziell rückläufig ist, zeigten einige<br />

Print-Sparten <strong>2021</strong> deutliche Lebenszeichen, besonders gedruckte<br />

Werbung in Katalogen und Prospekten. So bleibt Printwerbung<br />

weiter das stärkste Werbemedium, auch wenn Online-Werbung<br />

derzeit schneller wächst. Durch die sehr hohe Nachfrage nach<br />

Druckpapieren bei gleichbleibender Produktionskapazität in Europa<br />

kam es vorübergehend zu Lieferschwierigkeiten, die auch<br />

Durchschnittserlöse<br />

Durchschnittserlöse über alle Papiersorten<br />

der österreichischen Hersteller [in €/t]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Umsatz<br />

Umsatz der Österreichischen Papierindustrie<br />

[in Mio. €]<br />

Austropapier-Grafik<br />

1.000<br />

4.500<br />

900<br />

4.000<br />

800<br />

3.500<br />

700<br />

3.000<br />

600<br />

2.500<br />

500<br />

2000 .01<br />

.02 .03 .04 .05 .06 .07<br />

.08 .09 .10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14 .15<br />

.16 .17 .18<br />

.19 .20 .21 .<strong>22</strong>p<br />

2.000<br />

2000.01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18 .19 .20 .21<br />

25


JAHRES-<br />

BERICHT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

nicht durch Lagerbestände ausgeglichen werden konnten. Die<br />

Papierhersteller hingegen kämpften ihrerseits mit Problemen<br />

beim Bezug von Zellstoff, Altpapier und Chemikalien zu vertretbaren<br />

Kosten. Zu einer positiven Entwicklung im Verbrauch von<br />

Verpackungspapieren tragen die Zunahme von Konsumgütern,<br />

kleinere Packgrößen im Lebensmittelbereich und der zurzeit boomende<br />

Versandhandel bei, aktuell verstärkt durch Quarantäne<br />

und vermehrtes Homeoffice. Ein Wachstumsmarkt innerhalb der<br />

Spezialitäten sind Hygienepapiere, die auch weiter eine gute Verbrauchsprognose<br />

haben.<br />

NACHFRAGE NACH HOLZ<br />

ZUR ENERGIEERZEUGUNG WIRD STEIGEN<br />

In Europa wurden vergangenes Jahr 37 Millionen Tonnen Zellstoff<br />

und Holzstoff hergestellt, um 2,2 Prozent mehr als 2020. Einer der<br />

wichtigsten Verkäufer von Marktzellstoff ist Finnland, das dafür<br />

auch viel Faserholz aus Russland bezieht. Sollte es 20<strong>22</strong> in diesem<br />

Bereich zu einem längeren Einkaufsembargo kommen, wird das<br />

sicherlich negative Auswirkungen auf die in Europa verfügbaren<br />

Tonnagen haben. Im Gegensatz zu anderen Ländern war die Mengenentwicklung<br />

beim Frischfaserstoff in Österreich leicht rückläufig,<br />

die Produktion fiel um 0,9 Prozent auf 2,0 Millionen Tonnen. Einer<br />

der Gründe war ein halbjähriger Sicherheitsstillstand in einem<br />

Zellstoffwerk. Dementsprechend nahm auch die Nachfrage nach<br />

dem Rohstoff Holz um 3,8 Prozent auf 8,3 Millionen Festmeter ab.<br />

Die benötigte Menge konnte zu über 70 Prozent aus dem Inland<br />

bezogen werden. Der Rest stammt zu einem großen Teil aus den<br />

grenznahen Regionen der Fabriken, etwa aus Slowenien, Bayern<br />

oder Südböhmen. Ansonsten sind Importe vor allem aufgrund<br />

der Angebote von speziellen Sortimenten notwendig – oder auch<br />

wegen der mengenmäßigen Begrenztheit im Inland: Durch die gesetzlich<br />

geförderte Verbrennung von Biomasse ist die Holznachfrage<br />

in den letzten 15 Jahren stark angestiegen. Zugleich kommt der<br />

Holzeinschlag in Österreich seit Jahren nicht über 19 Millionen Erntefestmeter<br />

hinaus, <strong>2021</strong> waren es wieder nur 17,8 Millionen. Erfreulicherweise<br />

war die Menge an Schadholz mit 3,4 Millionen Festmetern<br />

<strong>2021</strong> aufgrund eines kühlen Frühjahrs und des Ausbleibens<br />

größerer Sturmereignisse gering. Käferbefall und Windwurf führen<br />

zwar kurzfristig zu einem großen Angebot von Industriefaserholz,<br />

sind aber dennoch unerwünscht, weil sie den Lageraufwand erhöhen<br />

und die gleichmäßige Marktentwicklung durcheinanderbringen.<br />

Mittelfristig wird die Zellstoffproduktion in Österreich<br />

weiter steigen, denn an Standorten wie Pöls, Lenzing, Hallein oder<br />

Gratkorn gibt es Pläne zum Kapazitätsausbau. Dazu kommt die<br />

politische Notwendigkeit, rasch von russischem Gas unabhängig<br />

zu werden. Zur Lösung dieses Problems müssen sicherlich weitere<br />

Biomasse-Heizkraftwerke und Pelletsanlagen gebaut werden. Um<br />

die Holzversorgung hauptsächlich aus inländischen Wäldern auch<br />

zukünftig sicherzustellen, arbeitet die Branche eng mit der heimischen<br />

Forstwirtschaft zusammen, besonders dann, wenn nach<br />

extensiven Schadereignissen große Mengen Holz abgenommen<br />

und eingelagert werden sollen. Zur Diskussion der Klimastrategie<br />

bringt die Papierindustrie Argumente wie Effizienz, Rohstoffunabhängigkeit<br />

und Investitions- statt Tarifförderung ein: CO2 soll unter<br />

Berücksichtigung von Förderkosten bestmöglich eingespart werden.<br />

Der zweite wichtige Rohstoff ist Altpapier – <strong>2021</strong> mit rund 2,5<br />

Millionen Tonnen Einsatz. 40 Prozent der Sekundärfasern kommen<br />

aus inländischer Sammlung, der Rest stammt aus Importen. Das<br />

Recycling in Österreich und Europa funktioniert prinzipiell gut, die<br />

erzielte Rücklaufquote lag 2020 bei 73,9 Prozent. Mit der Erholung<br />

der Wirtschaft soll die Sammelquote jedoch wieder in Richtung 80<br />

Prozent gehen und sich damit nah an der Grenze der technischen<br />

Machbarkeit bewegen – langfristig genutzte oder verschmutzte<br />

Papierprodukte sollen ja gar nicht in den Kreislauf zurückkehren.<br />

Holz<br />

Preise frei Werk,<br />

Durchschnitt aller Sortimente, Inland und Import [€/Fm]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Altpapier<br />

Preise, Durchschnitt aller Sorten [in €/t]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Start der<br />

Ökostrom-Förderung<br />

massiver Schadholzanfall in<br />

OÖ, NÖ, D, CZ<br />

Wirtschaftskrise<br />

chinesisches<br />

Importembargo<br />

80<br />

180<br />

160<br />

60<br />

40<br />

20<br />

ÖSG/feste Biomasse: kein weiterer<br />

Zuwachs der installierten Leistung<br />

bei Biomasse-Heizkraftwerken<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2000 .01<br />

.02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09 .10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

.21<br />

.<strong>22</strong><br />

0<br />

2000 .01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19 .20 .21<br />

.<strong>22</strong><br />

26


Kennzahlen<br />

Papierproduktion:<br />

5,1 Mio. Tonnen<br />

Produktion von Zellstoff &<br />

Holzstoff: 2,0 Mio. Tonnen<br />

Branchenumsatz:<br />

4,1 Mrd. Euro<br />

Beschäftigung von 7.600<br />

Mitarbeitern an 23 Standorten<br />

Produktion von Papier & Zellstoff<br />

[in Mio. t] in 2020<br />

Austropapier-Grafik<br />

% Änderung im Zehn-Jahres-Vergleich Quelle: CEPI, PPI<br />

77<br />

(–15 %)<br />

58<br />

(–15 %)<br />

103<br />

(–5 %)<br />

46<br />

(0 %)<br />

84<br />

(15 %)<br />

104<br />

(10 %)<br />

PRODUKT-INNOVATIONEN<br />

STÄRKEN DIE BIOÖKONOMIE<br />

Nordamerika<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, gehen<br />

mehrere Unternehmen im Papierbereich in<br />

attraktivere Märkte und in Nischen. Dazu entwickeln<br />

sie Papiersorten mit neuen Eigenschaften für<br />

spezielle Anwendungen besonders im technischen<br />

Bereich und in der Verpackung. Für Zellstofffabriken<br />

ist Dissolving Pulp, aus dem Textilgarne hergestellt<br />

werden, eine alternative Möglichkeit zur Wertschöpfung.<br />

Die Bioraffinerie entwickelt weitere Möglichkeiten, um die Holz-<br />

Bestandteile Zellulose und Lignin besser zu nutzen und hochwertigere<br />

Faserprodukte, Chemikalien und Brennstoffe, speziell Bioethanol,<br />

daraus zu machen. Besonders Fabriken, die Biolauge oder -schlämme<br />

zur Verfügung haben, verbessern ihren Umsatz, wenn sie Strom<br />

einspeisen oder Fernwärme für nahe gelegene Kommunen auskoppeln,<br />

zuletzt im Wert von rund 30 Millionen Euro. Die künftige<br />

Nutzung freier Abwärmepotentiale und ein verbesserter Zugang<br />

in den Markt für das Engpass-Management im Stromnetz wären<br />

weitere Beiträge zur Erreichung der Klimaziele und zu einer höheren<br />

europäischen Energie-Autarkie.<br />

Zellstoff<br />

Preise pro Tonne NBSK<br />

(Northern bleached softwood kraft)<br />

1.400<br />

1.200<br />

Austropapier-Grafik<br />

Quelle: Euwid, ÖNB<br />

<strong>22</strong><br />

(5 %)<br />

Lateinamerika<br />

30<br />

(40 %)<br />

Europa<br />

5<br />

(5 %)<br />

Afrika<br />

1<br />

(–45 %)<br />

Asien<br />

<strong>22</strong><br />

(–5 %)<br />

Papier<br />

Zellstoff<br />

China<br />

STEIGENDE DURCHSCHNITTSERLÖSE<br />

19<br />

(0 %)<br />

4<br />

(–10 %)<br />

Australien<br />

3<br />

(–10 %)<br />

<strong>2021</strong> und besonders zu Jahresbeginn 20<strong>22</strong> stiegen die Durchschnittserlöse<br />

für eine Tonne Papier steil bis über 900 Euro. Haupttreiber<br />

dieser Entwicklung waren die erheblichen Verteuerungen<br />

bei mehreren Vorprodukten und -leistungen. Das betraf Zellstoff,<br />

Altpapier, Chemikalien, Logistik und besonders Energie. Mehr Einblick<br />

in die Kostenentwicklung für Energie inklusive Netzgebühren,<br />

Steuern, CO2-Kosten und Ökostromförderung erhalten Sie im<br />

Energie-Lexikon ab Seite 8. Bei sinkender Mitarbeiterzahl betrug<br />

die Lohn- und Gehaltssumme unter 470 Millionen Euro, das ist ein<br />

Rückgang um 1,6 Prozent. Ein von den Unternehmen häufig genanntes<br />

Problem ist die Bürokratie: Die Betriebe müssen immer<br />

mehr Zeit und Mühe aufwenden, um alle geforderten Unterlagen<br />

und Nachweise zu führen.<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2000 .01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09 .10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

Dollar<br />

Euro<br />

.19 .20 .21<br />

.<strong>22</strong><br />

SOLIDE ERGEBNISSE IN DER KRISE<br />

Der Umsatz der Branche entwickelte sich erfreulich, er stieg um<br />

15,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das Plus erklärt sich zum einen<br />

durch die wachsende verkaufte Tonnage, zum anderen durch die<br />

hohe Inflation. Das konsequente Kostenmanagement der Papierfabriken<br />

half in vielen Fällen, die Ergebnisse dennoch positiv zu halten.<br />

Die starke Krisen-Performance der in Österreich tätigen Papierunternehmen<br />

liegt aber auch an einer soliden Eigenkapitalquote<br />

von fast 50 Prozent – 10 Punkte über jener der Gesamtindustrie.<br />

27


SUM-<br />

MARY<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

summary <strong>2021</strong><br />

PRODUCTION REACHES<br />

PRE-CORONA LEVEL AGAIN<br />

The general economic upswing was also evident in the paper<br />

industry. Whereas paper production had still lost 5.3 percent<br />

in 2020, almost exclusively in graphic paper grades, the volume<br />

now went up by 7.3 percent and reached 5.1 million tonnes.<br />

With the closure of KM 4 in Hirschwang at the end of 2020,<br />

the industry‘s capacity had declined somewhat, but with improved<br />

machine utilisation of over 92 percent an increase in<br />

all three grade groups was achieved. The strong increase of<br />

14.0 percent in the graphic sector, a rebound effect after the<br />

pandemic-related slump in 2020, was gratifying. At the same<br />

time, growth for packaging papers continued by 2.1 percent,<br />

following a trend that has now lasted several years. There was<br />

also an increase in speciality papers; the smaller group of papers,<br />

which also includes hygienic papers, grew by 6.7 percent,<br />

even without the toilet paper hype of the previous year. For<br />

the small country of Austria, such production volumes are<br />

only possible due to a very high export quota, which was 88.8<br />

percent in <strong>2021</strong>. Cost management, quality, and customer orientation<br />

are a high priority here. On the production side, the<br />

Austrian paper industry developed slightly above the European<br />

average, which was plus 5.2 percent. The 90.2 million<br />

tonnes of paper produced in Europe nevertheless represent a<br />

significant decline compared to the 102 million tonnes of the<br />

record year 2007. In these quantities, the sectors are roughly at<br />

30 percent graphic, 60 percent packaging, and 10 percent speciality<br />

paper. The decline in graphic papers, which has been<br />

observed for 15 years, hits European wholesalers particularly<br />

hard, as they do most of their business with publication papers.<br />

THE GAS PROBLEM AS<br />

A CONSEQUENCE OF WAR<br />

With the outbreak of the war in Ukraine, the framework conditions<br />

for Western Europe, Austria, and especially for the energy-intensive<br />

industry, have changed. Public attention is no<br />

longer primarily focused on issues such as pandemic control,<br />

climate change, and inflation but on rearmament, the boycott<br />

of Russia and gas procurement. The last point in particular is<br />

crucial for the paper industry, which needs almost 700 million<br />

cubic metres per year for its production. Without gas, all the<br />

Facts<br />

Paper production:<br />

5.1 million tonnes<br />

Production of cellulose & wood<br />

pulp: 2.0 million tonnes<br />

Industry turnover:<br />

4.1 billion euros<br />

Production with<br />

7,600 employees at 23 sites<br />

mills would come to a standstill, with far-reaching consequences<br />

for jobs, consumers, and downstream commodity chains.<br />

If, for example, newspapers, packaging for food and medicine,<br />

or hygiene articles are no longer available it will have a critical<br />

impact on the sound functioning of our society.<br />

SUPPLY CHAINS UNDER PRESSURE<br />

After living conditions changed during lockdowns, some paper<br />

products were in stronger demand again. Overall, paper<br />

consumption in Austria increased by 4.5 percent to 2.0 million<br />

tonnes. While generally the need for print media is tending to<br />

decline, some print segments showed clear signs of life in <strong>2021</strong>,<br />

especially printed advertising in catalogues and brochures.<br />

Commercial printing remains the strongest advertising medium,<br />

even though online is currently growing faster. Due to the<br />

very strong demand for printing paper and, at the same time,<br />

available production capacities in Europe, there were temporary<br />

delivery problems that could not be compensated for by<br />

stocks. The paper manufacturers, on the other hand, struggled<br />

with problems in obtaining pulp, waste paper, and chemicals<br />

at reasonable costs. The increase in consumer goods, smaller<br />

pack sizes in the food sector, and the currently booming mail<br />

order business, currently strengthened by quarantine and<br />

increased home office, are contributing to a positive development<br />

in the consumption of packaging papers. A growth market<br />

within the speciality sector is hygiene papers, which continue<br />

to have a good consumption forecast.<br />

28


Welcher Begriff<br />

beschreibt das<br />

Potential der<br />

Zellstoff- und<br />

Papierindustrie?


A E W 1 Q 2 3 D Q 5 E X Z F<br />

K D 1 O 5 P 0 I F W J 4 U L<br />

9 O Y Z G I F K O K A M I L<br />

J B I O S # 4 B I U E 6 A E<br />

8 R A J C Ö A Z H N C V O 7<br />

@ 5 G 4 H 0 0 0 H R I N A P<br />

T N O 6 8 M E L V W O 5 0 I<br />

A<br />

C<br />

3<br />

G<br />

H<br />

1<br />

T<br />

31


papier:<br />

Überleger: Zellstoff Pöls<br />

Sackpapier<br />

Starkraft Shopper, 100 g<br />

Trenner: Mondi Neusiedler<br />

Büropapier<br />

IQ Color Orange, 160 g<br />

32


THEMEN<br />

papier:<br />

Mondi Neusiedler<br />

Druckpapier<br />

Pergraphica Classic, 100 g<br />

33


MEN<br />

SCHEN &<br />

AUSBILD<br />

UNG<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

menschen &<br />

ausbildung<br />

In den 23 Werken der Papierindustrie arbeiten zurzeit über 7.600 Personen. Dazu kommt eine kleinere Zahl von Leiharbeitern<br />

und kurzfristig Beschäftigten von Zulieferfirmen. Darüber hinaus ist die Branche Teil der Wertschöpfungskette Holz, die allein<br />

in Österreich 300.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Die Menschen in den Fabriken arbeiten am Holzplatz, in der Stoffaufbereitung,<br />

an der Papiermaschine, in der Ausrüstung zum Versand oder im Büro in Verkauf und Verwaltung. Dafür sind diverse<br />

Fähigkeiten erforderlich, zum Beispiel in den Bereichen Papiertechnik, Metall- und Elektrotechnik, Chemie und EDV, aber auch<br />

betriebswirtschaftliche Qualifikationen.<br />

ZAHL DER LEHRLINGE STABIL<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter sank <strong>2021</strong><br />

um 3,6 Prozent, wobei sich der Rückgang<br />

hauptsächlich auf die Schließung der<br />

Kartonfabrik in Hirschwang zurückführen<br />

lässt. Gleichzeitig lag die Zahl der<br />

Lehrlinge bei 355 und ist damit seit Jahren<br />

relativ stabil. Angesichts der schwierigen<br />

Pandemie-bedingten Situation kann<br />

das als Erfolg bezeichnet werden, zumal<br />

es praktisch kaum Besuche in Schulen,<br />

Exkursionen von Jugendlichen in Betriebe<br />

oder Berufsmessen gegeben hat. Dazu<br />

ist es generell nicht einfach, geeignete<br />

Lehrlinge zu bekommen, vor allem für<br />

technische Lehrberufe und Schichtarbeit.<br />

Die meisten Jugendlichen, nämlich 102,<br />

lernen Papiertechnik – ein erfreulicher<br />

Lehrlinge<br />

Aufteilung nach Berufen in der Österreichischen Papierindustrie<br />

500<br />

400<br />

Anstieg um fünf. Einen großen Anteil<br />

haben in den letzten Jahren auch die<br />

modularen Lehrberufe mit Schwerpunkt<br />

Elektro- und Metalltechnik, in denen <strong>22</strong>1<br />

Lehrlinge ausgebildet werden. In der<br />

stark von Schichtarbeit geprägten Papierindustrie<br />

haben Frauen insgesamt einen<br />

Anteil von rund 10 Prozent.<br />

AUSBILDUNG UNTER<br />

PANDEMIE-BEDINGUNGEN<br />

HERAUSFORDERND<br />

In den großen Bereichen wie Metall, Elektro<br />

oder Chemie wird berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung über das WIFI oder andere<br />

Institute abgedeckt. Die Papierindustrie<br />

hingegen bildet ihre Spezialisten im<br />

Austropapier-Grafik, Quelle: WKO<br />

Kennzahlen<br />

7.600 Mitarbeiter<br />

(5.300 Arbeiter, 2.300 Angestellte)<br />

355 Lehrlinge in Ausbildung<br />

Löhne & Gehälter:<br />

470 Mio. Euro<br />

Produktionsbereich großteils selbst<br />

im Ausbildungszentrum Steyrermühl<br />

(ABZ) aus. Der Betrieb leistet pro Jahr<br />

über 8.600 Ausbildungstage für alle<br />

Teilnehmer. Das ist ein deutliches Zeichen,<br />

wie wichtig den Unternehmen<br />

die Qualifikation ihrer Mitarbeiter und<br />

damit auch die Zukunft des Standortes<br />

Österreich ist.<br />

Der Schwerpunkt im ABZ ist die Meisterausbildung<br />

und der Fernlehrkurs Papiertechnik<br />

für Facharbeiter im zweiten<br />

Bildungsweg. Für beide Angebote ist der<br />

300<br />

Modulausbildung<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2000 .01<br />

.02<br />

.03<br />

.04<br />

.05<br />

.06<br />

.07<br />

.08<br />

.09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

.21<br />

Andere Berufe<br />

Kaufm. Berufe<br />

Elektroberufe<br />

Metallberufe<br />

Papiertechniker<br />

34


GUTE ENTWICKLUNG BEI<br />

ARBEITSSICHERHEIT<br />

Bedarf anhaltend groß. <strong>2021</strong> qualifizierten sich 60 Teilnehmer<br />

zum Facharbeiter und 21 zum Werkmeister. Zusätzlich kooperiert<br />

das ABZ mit der Kraftwerksschule Essen, um Energie-Fachleute<br />

auszubilden. Die Pandemie brachte allerdings massive Einschränkungen<br />

im Ausbildungsbetrieb. Module im Rahmen der<br />

Werkmeisterausbildung konnten nur in digitaler Form durchgeführt<br />

werden, und zahlreiche Spezialseminare fielen aus, darunter<br />

internationale Projekte in Südafrika, Tschechien, Deutschland<br />

und der Slowakei. Abhängig vom weiteren Infektionsgeschehen<br />

wird auch das erste Halbjahr 20<strong>22</strong> noch sehr herausfordernd<br />

bleiben.<br />

SCHWIERIGE KV-VERHANDLUNGEN<br />

IM LOCKDOWN<br />

Die Branche zahlt jährlich rund 470 Millionen Euro an Löhnen<br />

und Gehältern, den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen<br />

kommt deshalb große Bedeutung zu. Diese fanden <strong>2021</strong> unter<br />

schwierigen Umständen und herausfordernden wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen statt. In der dritten Runde einigte<br />

man sich jedoch auf einen Abschluss, bei dem die Ist-Löhne und<br />

Ist-Gehälter sowie die KV-Löhne und Mindestgehälter ab Mai<br />

<strong>2021</strong> um 2,0 Prozent erhöht wurden. Die Lehrlingseinkommen<br />

und Schichtzulagen wurden ebenfalls um 2,0 Prozent erhöht.<br />

Der Kollektivvertrag hat eine Laufzeit bis Ende April 20<strong>22</strong>.<br />

<strong>2021</strong> ist die Zahl der Betriebsunfälle mit mehr als drei Ausfalltagen<br />

gegenüber dem Vorjahr von 101 auf 90 zurückgegangen, die<br />

Unfälle mit weniger als drei Ausfalltagen sind hingegen von 13<br />

auf 29 gestiegen. Zwar blieb im vergangenen Jahr kein Werk unfallfrei,<br />

aber fünf hatten jeweils nur einen Unfall. Leider ereignete<br />

sich auch ein Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang. Die Bemühungen<br />

der Betriebe, das Unfallrisiko durch technische und verhaltensändernde<br />

Maßnahmen zu minimieren und das Ziel von null<br />

Unfällen zu erreichen, zeigen insgesamt aber Wirkung. Im Industrievergleich<br />

ist das ein sehr niedriges Niveau. Der Arbeitskreis Arbeitssicherheit<br />

beschäftigte sich mit dem Unfallgeschehen ebenso<br />

wie mit bestimmten anderen Schwerpunktthemen, wie zum<br />

Beispiel Einzugsstellen bei alten Anlagen oder der Trennung von<br />

Verkehrs- und Gehwegen. Auch die anderen Arbeitskreise waren<br />

aktiv: Im Gesundheitsbereich gab es zwischen den Arbeitsmedizinern<br />

einen intensiven Erfahrungsaustausch, insbesondere über<br />

Maßnahmen zum Umgang mit Covid-19 in den Betrieben. Und der<br />

Arbeitskreis Brandschutz befasste sich mit der Aufarbeitung des<br />

Brandgeschehens, einer Überarbeitung der Statistik und verschiedenen<br />

anderen Aufgaben wie der Wartung von Brandschutzeinrichtungen<br />

in den Werken.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

bekamen 21 neue Meister ihr<br />

Diplom vom ABZ.<br />

© ABZ<br />

CORONA ÄNDERT<br />

ARBEITSBEDINGUNGEN<br />

Die Aufrechterhaltung eines geordneten Betriebs bei gleichzeitig<br />

maximalem Gesundheitsschutz für anwesende Arbeitnehmer,<br />

zum Beispiel im Schichtbetrieb, stellte alle vor große<br />

Herausforderungen. Erfreulicherweise ist es gelungen, das Infektionsgeschehen<br />

in den Betrieben bestmöglich unter Kontrolle<br />

zu halten, ohne dass es zu Produktionsausfällen oder gar<br />

Stilllegungen kam. In sozialpolitischer Hinsicht wirkte sich die<br />

Pandemie unter anderem auf die gesetzliche Gestaltung der<br />

Rahmenbedingungen für Homeoffice aus. Mit Einführung der<br />

3G-Regel am Arbeitsplatz ab November <strong>2021</strong> war die Vorlage eines<br />

entsprechenden Nachweises Voraussetzung für das Betreten<br />

des Arbeitsplatzes. Sehr bewährt hat sich die Corona-Kurzarbeit,<br />

die laufend an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst<br />

wurde. Auch Covid-19-Freistellungen von Risikopersonen und<br />

Schwangeren sowie die Sonderbetreuung für Kinder, Behinderte<br />

oder Pflegebedürftige waren weiterhin möglich.<br />

© APA/Ph.Greindl<br />

Günter Hochrathner<br />

(Smurfit Kappa Nettingsdorf)<br />

ist Präsident des Schulvereins.<br />

Was bedeutet der Fachkräftemangel<br />

für das Ausbildungszentrum ?<br />

Im deutschsprachigen Raum gibt es<br />

einen hohen Facharbeiterbedarf. Dieser<br />

wird sich durch die Pensionierung<br />

der sogenannten Babyboomer in den<br />

nächsten Jahren noch verschärfen.<br />

Gleichzeitig wird es für die Werke immer<br />

schwieriger, geeignete Arbeitskräfte<br />

zu finden. Im ABZ gehen wir davon aus,<br />

dass die Nachfrage nach Meister- oder<br />

Fernlehrkursen auch nach der Pandemie<br />

hoch bleiben wird. Das gilt auch für die<br />

Ausbildungen im Energiebereich und die<br />

internationalen Firmenprojekte, wo es<br />

spürbaren Nachholbedarf gibt.<br />

35


ROH-<br />

STOFFE<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

rohstoffe<br />

holz & altpapier<br />

Der nachwachsende Rohstoff Holz ist die Basis aller Zellstoff- und Papierprodukte. Er ist der wichtigste natürliche Rohstoff<br />

Österreichs und kann mehrmals wiederverwertet werden. Bei steigender Nachfrage nach Holz und Altpapier hat der effiziente<br />

Umgang damit höchste Priorität.<br />

HOLZ SCHÜTZT KLIMA<br />

UND SCHAFFT ARBEIT<br />

Im Rahmen der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP)<br />

spricht sich die gesamte Wertschöpfungskette für eine aktive,<br />

multifunktionale und klimafitte Waldbewirtschaftung und<br />

Holzproduktion aus. Gerade im<br />

Hinblick auf die gegenwärtig<br />

intensiv diskutierte EU-Waldstrategie<br />

ist es von elementarer<br />

Bedeutung, auf die Produktionskraft<br />

der Wälder zu verweisen.<br />

Eine gemeinsame Erklärung der<br />

Wertschöpfungskette FHP fordert<br />

deshalb die Berücksichtigung folgender<br />

Anliegen:<br />

|| Fakten anerkennen und Leistungen honorieren.<br />

|| Durch Holzverwendung das Klima schützen.<br />

|| Klimafitte Wälder schaffen.<br />

|| Rohstoffversorgung und Arbeitsplätze sichern.<br />

|| Kaskadische Holznutzung als gelebtes Kreislauf-<br />

Wirtschaftsprinzip.<br />

FHP-Deklaration zur<br />

EU-Waldstrategie<br />

HOLZVERBRAUCH<br />

LEICHT RÜCKGÄNGIG<br />

Der Holzverbrauch war im Vergleich zu 2020 um knapp 4 Prozent<br />

rückläufig und lag bei 8,3 Millionen Erntefestmeter. Hauptgrund<br />

dafür war der mehrmonatige Produktionsstillstand bei Austrocel<br />

in Hallein. Der überwiegende Anteil des Holzes stammt aus dem<br />

Inland, der Rest vor allem aus den angrenzenden Nachbarländern,<br />

wobei die Importquote erneut fiel, auf jetzt 26 Prozent. <strong>2021</strong><br />

wurden dank der aktuell sehr gut ausgelasteten Sägeindustrie in<br />

etwa gleich viel Sägenebenprodukte, also Hackschnitzel (4,2 Mio.<br />

Fm), und traditionelles Industrierundholz (4,1 Mio. Fm) eingesetzt.<br />

Gleichzeitig wurde der Anteil an inländischem Nadel-Industrierundholz<br />

auf knapp 2 Millionen Festmeter (+3,6 %) erhöht.<br />

HOLZHERKUNFT ZERTIFIZIEREN<br />

Die österreichische Zellstoff- und Papierindustrie steht für einen<br />

nachhaltigen Umgang mit dem Rohstoff Holz. Auch deshalb unterstützt<br />

die Branche die Zertifizierung nachhaltiger<br />

Waldbewirtschaftung durch Systeme wie PEFC oder FSC und<br />

Holzbezug und Importquote<br />

der österreichischen Zellstofffabriken [in Mio. Fm]<br />

Austropapier-Grafik<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

45 %<br />

40 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 .01 .02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09 .10 .11 .12 .13 .14 .15 .16 .17 .18 .19 .20 .21 .<strong>22</strong>p<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

Importquote<br />

Import<br />

Inlandsbezug<br />

36


Kennzahlen<br />

Holzeinsatz 8,3 Mio. Festmeter<br />

(4,1 Sägerundholz und<br />

4,2 Hackschnitzel) –<br />

Inlandsbezug 74 %<br />

Altpapiereinsatz 2,5 Mio. Tonnen –<br />

Inlandsbezug 34 %<br />

Wertschöpfung der gesamten<br />

Holzkette in Österreich:<br />

rund 20 Mrd. Euro<br />

trägt deren Botschaft mit den bekannten Labels durch die<br />

Chain-of-Custody-Zertifizierung (CoC) zu den Konsumenten. Mit<br />

einer CoC-Zertifizierung wird die lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

des Holzes vom Endverbraucher über die Lieferkette zum Wald<br />

gewährleistet. Im österreichischen Wald ist die PEFC-Zertifizierung<br />

vorherrschend. Internationale Kunden verlangen jedoch<br />

häufig eine FSC-Zertifizierung, weshalb die meisten heimischen<br />

Betriebe nach beiden Systemen zertifiziert sind. Daneben ermöglicht<br />

es auch der ISO-Standard, überprüfbare Aussagen<br />

durch die Wertschöpfungskette zu transportieren. Alle Systeme<br />

werden durch unabhängige Organisationen überprüft. Sie entsprechen<br />

damit dem Bedürfnis der Konsumenten nach mehr<br />

Informationen zu Produktionsprozessen und deren Auswirkungen<br />

auf die Umwelt. Die Vorhaben der EU zur entwaldungsfreien<br />

Lieferkette betreffen neben Holz auch die tatsächlichen Treiber<br />

der globalen Entwaldung wie Rinderzucht und Anbauflächen für<br />

Soja, Palmöl, Kakao oder Kaffee. Bestehende Zertifizierungssysteme<br />

sollen hier eine tragende Rolle übernehmen.<br />

© AuPa/E.Tuma<br />

In Österreich werden über<br />

eine Million Tonnen Altpapier<br />

getrennt gesammelt.<br />

© W.Hamburger<br />

Harald Ganster (W. Hamburger)<br />

ist Vorsitzender des<br />

Arbeitskreises Altpapier.<br />

Welche Bedeutung hat die getrennte<br />

Sammlung von Abfällen?<br />

Altpapier ist ein wertvoller Stoff und<br />

es lohnt sich, ihn getrennt von Restmüll<br />

und anderen Fraktionen zu<br />

sammeln. Es vereinfacht die Logistik,<br />

verringert Verluste und verhindert<br />

unnötige Verschmutzung. In Österreich<br />

gibt es diese getrennte Sammlung<br />

schon seit langem und sie funktioniert<br />

auch gut – das macht unser<br />

System zu einem Vorreiter in der europäischen<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

© PEFC Austria<br />

Hans Grieshofer (Austropapier)<br />

ist Vorsitzender des Arbeitskreises Holz.<br />

ALTPAPIER IST EIN VORREITER<br />

DER KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Kann die Holzversorgung<br />

weiterhin garantiert werden?<br />

Ja, wenn die klimapolitischen Forderungen<br />

eine nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

nicht konterkarieren.<br />

Überhaupt muss Biomasse,<br />

also in unserem Fall Holz, gesamtwirtschaftlich<br />

sinnvoll und effizient<br />

genutzt werden – das heißt,<br />

dass dabei die stofflichen Verwendungspfade<br />

überwiegen.<br />

© ÖBf/W.Simlinger<br />

Da Holzfasern mehrfach wiederverwertet werden können, ist<br />

Altpapier die zweite große Rohstoffquelle in der Papierherstellung.<br />

Die in Europa gesammelte und wiederverwertete Papiermenge<br />

liegt bei 56 Millionen Tonnen (2020), das ergibt eine<br />

Recyclingquote von 74 Prozent. In Österreich werden pro Jahr<br />

weit über eine Million Tonnen Altpapier gesammelt, was einer<br />

Recyclingrate von zuletzt ungefähr 75 Prozent entspricht.<br />

Aufgrund einer unsicheren statistischen Datenlage kann diese<br />

Quote zurzeit allerdings nicht genau ermittelt werden, sie wird<br />

später nachgereicht. Für die Herstellung neuer Papierprodukte<br />

setzt die Branche 2,5 Millionen Tonnen Altpapier ein, also wesentlich<br />

mehr, als im Inland gesammelt werden kann. So wurden<br />

<strong>2021</strong> fast 1,7 Millionen Tonnen Altpapier importiert – während<br />

zugleich auch die Exportquote der Branche hoch ist. Eine<br />

Steigerung der Recyclingrate ist aus Gründen der technischen<br />

Machbarkeit nur bis ungefähr 80 Prozent möglich. Die limitierenden<br />

Fraktionen beim Papierrecycling sind vor allem stark verschmutzte<br />

oder beschichtete Papiere wie Hygienepapiere und<br />

natürlich auch Produkte aus Papier, die lange aufbewahrt werden,<br />

wie Bücher oder Urkunden.<br />

37


UM-<br />

WELT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

umwelt<br />

Die Themen Umwelt- und Klimaschutz standen auch <strong>2021</strong> wieder<br />

ganz oben auf der politischen Agenda, auf nationaler wie<br />

europäischer Ebene. Sichtbar wurde dies an den zahlreichen<br />

Arbeiten, Strategien und Legislativvorschlägen im Rahmen des<br />

europäischen Green Deal, am Fokus auf Dekarbonisierung und<br />

Kreislaufwirtschaft sowie am Zero-Pollution-Ziel für Luft, Wasser<br />

und Boden. Während der Pandemie hat sich die Papierindustrie<br />

weiter als Branche präsentiert, die auf unvorhergesehene<br />

Ereignisse reagieren und weitere Meilensteine auf dem Weg<br />

in eine klimaneutrale Zukunft setzen kann.<br />

GREEN DEAL – START DER TRANSFORMATION<br />

Vor zwei Jahren hat Ursula von der Leyen, die Präsidentin der<br />

EU-Kommission, den Green Deal mit der Aussage This is Europe’s<br />

man on the moon moment zu einem Leitprojekt erklärt. Seitdem<br />

hat die Europäische Kommission viel getan und einen umfassenden<br />

Umwelt-, Klima- und Energieschwerpunkt gesetzt. Ziel<br />

ist es, die Union bis 2050 klimaneutral zu machen, indem das<br />

Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung – bei gleicher<br />

Verteilung der Lasten – entkoppelt wird. Als ersten Schritt hat die<br />

Kommission im Juli <strong>2021</strong> ihr umfassendes Gesetzgebungspaket<br />

Fit for 55 zur Reduktion von Netto-Treibhausgasemissionen um<br />

55 Prozent bis 2030 vorgelegt. Es besteht aus einem ausbalancierten<br />

Policy-Mix zu Vorgaben, Normen, Bepreisung und Unterstützungen<br />

und soll in den kommenden Monaten verabschiedet<br />

werden. Entscheidend für die angestrebte Transformation im<br />

Rahmen des Green Deal ist, dass die Ziele konkret in Gesetze eingebettet<br />

werden und damit nicht nur Absichtserklärungen bleiben.<br />

Folgende Maßnahmen sind bereits auf dem Weg: die Single-Use<br />

Plastics Directive, die Zero-Pollution-Strategie für Wasser,<br />

Luft und Boden und die EU-Taxonomie, die Investitionen in grüne<br />

Projekte lenken soll. Um dabei das Carbon-Leakage-Risiko, die<br />

Verlagerung von Wirtschaftsaktivitäten und deren Emissionen<br />

ins EU-Ausland, zu vermeiden, schlägt die EU vor, für bestimmte<br />

Sektoren einen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) einzuführen.<br />

Strategien und Legislativvorschläge dafür gibt es bereits.<br />

Ebenfalls in Entwicklung befinden sich unter anderem die<br />

Industrieemissions-Richtlinie, die Nachhaltige Produktinitiative<br />

(inklusive digitalem Produktpass), die Verpackungs-Richtlinie und<br />

die Abfallverbringungs-Verordnung. Zwar steht der Green Deal in<br />

der Corona-Pandemie unter anderen Vorzeichen als ursprünglich<br />

geplant, dennoch will die EU ihren Fokus auf Klimaschutz beibehalten.<br />

CO2-Emission<br />

[in Mio. t] Emission zur Herstellung von Zellstoff und Papier, ohne Mengen<br />

für Strom- und Fernwärme-Auskopplung, umgestellte Abfrage ab 2016<br />

4.000<br />

Durch Umbauten wird<br />

vorübergehend weniger<br />

Biolauge verbrannt.<br />

Austropapier-Grafik<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

CO2 bio<br />

0<br />

2000 .01<br />

.02 .03 .04 .05 .06 .07 .08 .09 .10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

.21<br />

CO2 fossil<br />

38


In der Papierindustrie fallen rund eine<br />

halbe Million Tonnen Schlämme an,<br />

beim Aufbereiten von Altpapier, beim<br />

Deinken oder in der Kläranlage.<br />

EHRGEIZIGE NATIONALE ZIELE<br />

Die österreichische Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Klimaneutralität<br />

schon zehn Jahre früher als auf EU-Ebene zu erreichen, also bis<br />

2040. Hierfür gibt es zusätzliche Strategien und Aktionspläne, zum Beispiel<br />

den Masterplan Rohstoffe, die Biodiversitätsstrategie und die Nationale<br />

Kreislaufwirtschafts-Strategie. Gerade letztere soll den Rahmen für eine<br />

Politik schaffen, die nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle<br />

zum neuen Standard macht.<br />

SINKENDE EMISSIONEN TROTZ AUFSCHWUNG<br />

Zu Beginn der Corona-Pandemie waren alle Werke gefordert, dynamisch auf<br />

das im Lockdown veränderte Verhalten der Konsumenten zu reagieren und<br />

gleichzeitig weiterhin verlässlich wichtige Produkte des täglichen Lebens<br />

bereitzustellen. Im vergangenen Jahr stieg die Produktion aber wieder auf<br />

Vor-Corona-Niveau. Gleichzeitig sind deutliche Reduktionen einiger Luftemissionswerte<br />

auffällig, zum Beispiel bei CO, Staub und SO2. Hier wirken<br />

sich verschiedene Maßnahmen zur Emissionsminderung und vor allem der<br />

Umstieg von fossilen zu biogenen Brennstoffen in einigen Werken aus. Ein<br />

Fokus der Branche liegt auf sinkenden CO2-Emissionen, die <strong>2021</strong> konstant<br />

blieben, trotz eines Produktionszuwachses von über 7 Prozent. Auch die Bemühungen<br />

der Fabriken, Wasserkreisläufe weiter zu schließen, sind erfolgreich,<br />

besonders beim Prozesswasser. Zudem ist die Papierindustrie nicht<br />

nur Vorreiter im Recycling von Altpapier, sondern auch sehr effizient bei der<br />

weiteren Nutzung der Reststoffe. Insgesamt werden über 98 Prozent stofflich<br />

oder thermisch genutzt und nur der kleinste Teil deponiert.<br />

Welches energetische Potential haben die<br />

Klärschlämme, die in den Fabriken anfallen ?<br />

Bisher wurden die Klärschlämme der Kommunen häufig<br />

als Dünger verwendet, doch mit der aktuellen Diskussion<br />

um Mikroplastik wird das immer mehr hinterfragt.<br />

In der Papierindustrie hingegen wird schon lange<br />

thermisch verwertet, was nicht nur das Entsorgungsproblem<br />

löst, sondern zusätzlich Energie erzeugt. Bei<br />

der Nutzung in den Ersatzbrennstoffanlagen hat der<br />

Schlamm zwar einen geringeren Brennwert, in Verbindung<br />

mit hochkalorischen Brennstoffen aber den<br />

Vorteil, dass er die Verbrennungstemperatur senkt<br />

und stabilisiert. Klärschlämme enthalten häufig auch<br />

Altpapier-Faserpartikel, die sich zur stofflichen Wiederverwertung<br />

nicht mehr eignen. Auch hier hilft die thermische<br />

Nutzung, zusätzlich<br />

Strom und Dampf zu erzeugen.<br />

Insgesamt kommt die<br />

Branche so auf weitere 500<br />

GWh gewonnene Energie.<br />

© NorskeSkog<br />

© AuPa/E.Tuma<br />

Enzo Zadra (Norske Skog Bruck)<br />

ist Vorsitzender des Umweltausschusses.<br />

STÄRKEN NUTZEN UND AUSBAUEN<br />

Die Papierindustrie gehört bereits seit Jahrzehnten zu den Vorreitern in<br />

Sachen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie, einer Wirtschaftsform,<br />

die auf erneuerbaren statt fossilen Rohstoffen beruht. Neben<br />

dem Kerngeschäft Papier werden regelmäßig neue Technologien eingesetzt<br />

und hochwertige Kuppel- und Nebenprodukte entwickelt. Zellstoffanlagen,<br />

im eigentlichen Sinne Bioraffinerien, entwickeln Prozesse, um die<br />

Holzbestandteile Zellulose, Hemizellulose und Lignin besser zu nutzen und<br />

daraus hochwertigere Faserprodukte, Chemikalien und Brennstoffe, speziell<br />

Bioethanol, herzustellen. Am Ende dieser Kaskade, wenn alle anderen<br />

Verwertungsschritte durchlaufen wurden, sind diese Fabriken immer noch<br />

in der Lage, die vorhandenen Reststoffe thermisch zu nutzen. Die so erzeugte<br />

Bioenergie wird entweder im Werk selbst gebraucht oder kann als Strom<br />

einspeist oder als Fernwärme zu Haushalten geführt werden. Aufgrund des<br />

Wettbewerbs muss die Branche ständig am neuesten Stand der Technik<br />

sein und sich zugleich an gesetzlichen Neuerungen orientieren. Dieses gut<br />

beherrschte Management von Innovation macht sie zu einem Vorbild der<br />

Bioökonomie.<br />

Kennzahlen<br />

1,6 Mio. Tonnen fossile<br />

CO 2 -Emissionen (–1,5 %)<br />

100 Mio. m 3 Abwasser,<br />

100 % zweistufig geklärt<br />

97 % der anfallenden Reststoffe<br />

werden stofflich oder thermisch<br />

wiederverwertet.<br />

100 Mio. Euro jährlicher<br />

Aufwand für Umweltschutz<br />

39


ENER-<br />

GIE<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

energie<br />

Die Papierindustrie gehört zu den energieintensiven Branchen der Industrie. Neben Rohstoffen und Arbeit ist Energie einer der<br />

größten Kostenfaktoren und macht rund 15 Prozent der Gesamtkosten aus. Die weitere Steigerung der Energieeffizienz ist daher<br />

ein wichtiges Thema. Innerhalb des Produktionsprozesses wird die meiste Energie für den Aufschluss von Holz in der Zellstoffanlage<br />

und für das Trocknen der Papierbahn in der Papiermaschine benötigt. Aber die Papierindustrie ist nicht nur ein großer<br />

Verbraucher, sondern auch ein wichtiger Erzeuger von erneuerbarer Energie. Rund 10 Prozent der österreichischen Bioenergie<br />

stammen aus unserer Branche.<br />

Der Energieverbrauch der Österreichischen Papierindustrie lag<br />

<strong>2021</strong> bei rund 16.000 Gigawattstunden (4.600 GWh Strom und<br />

11.500 GWh Wärme). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine<br />

Zunahme von 1,1 Prozent. Die Hauptursache dafür lag bei stark<br />

steigender Nachfrage und Produktion nach der Corona-Krise<br />

2020. Gleichzeitig hat sich die Branche zur Dekarbonisierung verpflichtet<br />

und dazu zahlreiche Investitionen getätigt. Schon jetzt<br />

sind rund 60 Prozent unserer Energieträger erneuerbar, weil wir<br />

Biolauge, Rinde, Altpapier-Rejekte und Klärschlämme thermisch<br />

nutzen. Viele Werke sind sogar in der Lage, überschüssige Energie<br />

in öffentliche Netze einzuspeisen und zu verkaufen. Die Menge<br />

ist groß genug, um ungefähr 100.000 Haushalte mit Strom und<br />

Wärme zu versorgen.<br />

EU PLANT FÜR KLIMASCHUTZ<br />

Die neue EU-Kommission hat sich bereits 2020 mit dem European<br />

Green Deal klar zur Klimaneutralität bis 2050 bekannt. In<br />

der Praxis sind deshalb auch Anpassungen der Emissions-Reduktionsziele<br />

für 2030 und 2040 notwendig. Im Juli <strong>2021</strong> wurde<br />

die Kommission dazu konkret und legte den Entwurf für das<br />

sogenannte Fit-for-55-Paket vor. Mit der Überarbeitung von 13<br />

Rechtsakten sollen die Weichen in den Bereichen Klima, Energie,<br />

Landnutzung, Verkehr und Steuern so gestellt werden, dass<br />

die EU bis 2030 mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase<br />

emittiert. Zunächst wurden dabei unter anderem die Energieeffizienz-Richtlinie<br />

(EED) und die Erneuerbare-Energien-Richtlinie<br />

(RED II) überarbeitet, für die es auf österreichischer Ebene noch<br />

immer keine Umsetzung gibt. Das erhöht die Verunsicherung<br />

bei betroffenen Energiekonsumenten. Der zweite Teil des Pakets,<br />

der sich mit Methanemissionen der Energieerzeuger, nachhaltigen<br />

Kohlenstoffzyklen und der Überarbeitung des Gasmarkts<br />

auseinandersetzt, wurde noch im Dezember <strong>2021</strong> veröffentlicht.<br />

Diese Entwürfe werden nun im gewöhnlichen Gesetzgebungsverfahren<br />

vom Rat der EU und vom Europäischen Parlament<br />

bearbeitet. Bis Ende des Jahres werden sich beide Kammern voraussichtlich<br />

auf Kompromisse einigen.<br />

Die Branche investiert auch in<br />

Wasserkraft und erzeugt so rund<br />

150 Gigawattstunden jährlich.<br />

© Fischer<br />

Max Oberhumer (Sappi Gratkorn)<br />

ist Vorsitzender des Energie-Ausschusses.<br />

© Sappi<br />

Welchen Beitrag kann die<br />

Papierindustrie zur Energieversorgungssicherheit<br />

leisten?<br />

Viele Papier- und Zellstofffabriken liefern<br />

bereits heute Fernwärme und Strom<br />

aus Erneuerbaren ans öffentliche Netz.<br />

Wir versorgen österreichische Kunden,<br />

Gemeinden und Haushalte, lokal und<br />

verlässlich. Durch sogenanntes netzdienliches<br />

Verhalten beim Einspeisen könnte<br />

die Papierindustrie noch mehr zur Stabilität<br />

des Stromnetzes beitragen, aber die<br />

dafür notwendigen rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen sind<br />

bisher leider nicht geschaffen worden.<br />

Welche Voraussetzungen benötigt<br />

die Papierindustrie, um die<br />

Abhängigkeit von fossilen<br />

Brennstoffen weiter zu reduzieren?<br />

Mit einem Anteil von rund 60 Prozent<br />

erneuerbarer Energie ist die Papierindustrie<br />

bereits jetzt Spitzenreiter innerhalb<br />

der Industrie. Neue große und<br />

kleine Projekte für noch mehr Bioenergie<br />

sind schon im Entstehen. Um diese<br />

Vorreiterrolle weiter auszubauen, benötigen<br />

wir positive Anreize, Planungssicherheit<br />

bei Investitionen und faire,<br />

wettbewerbsfähige Preise bei alternativen<br />

Energieträgern.<br />

40


Kennzahlen<br />

Energieeinsatz 16.000 GWh<br />

Eigene Erzeugung von<br />

Ökoenergie 9.600 GWh<br />

(Ökoanteil 60 %)<br />

.<br />

Der Anteil der Papierindustrie<br />

an der gesamten österreichischen<br />

Ökostromproduktion beträgt<br />

beachtliche 10 %.<br />

ÖSTERREICH BESCHLIESST<br />

DAS EAG-GESETZ<br />

Auf nationaler Ebene konnte in der ersten<br />

Hälfte des Jahres <strong>2021</strong> ein wesentlicher Erfolg<br />

erzielt werden: der Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes.<br />

Trotz notwendiger Überarbeitungen<br />

im Rahmen der EU-Notifikation<br />

wurde im Jänner 20<strong>22</strong> ein funktionsfähiges Gesetz<br />

beschlossen. Die Papierindustrie hat sich<br />

dabei aktiv eingebracht und freut sich, dass im<br />

finalen Entwurf einige deutliche Verbesserungen<br />

erreicht werden konnten. Dazu zählen die<br />

feste Verankerung des Deckels für das jährliche<br />

Förderbudget bei einer Milliarde Euro, die Anpassung<br />

der Ausschreibungsvolumina auf die<br />

offiziellen Zielwerte und eine stärkere Berücksichtigung<br />

der Mittelaufbringer. Die nächsten<br />

großen energiepolitischen Schritte auf österreichischer<br />

Ebene, wie die Dekarbonisierung<br />

des Wärmesektors und das neue Energieeffizienzgesetz,<br />

lassen noch auf sich warten.<br />

den Repower-EU-Plan an, um weitere Schritte zur Gas-Unabhängigkeit und zur Dekarbonisierung<br />

zu setzen. Auf österreichischer Ebene wurde beispielsweise die<br />

Ökostrompauschale ausgesetzt, und bei der Energieabgabenrückvergütung sollen<br />

Verbesserungen beschlossen werden. Weder die bisherigen europäischen noch die<br />

österreichischen Maßnahmen können die stark gestiegenen Energiepreise jedoch<br />

auch nur annähernd kompensieren. Bis zur Rückkehr zum gewohnten Preisniveau<br />

werden noch viele Stützmaßnahmen notwendig sein, auch bei der CO2-Bepreisung,<br />

um Schaden von der energieintensiven Industrie abzuwenden.<br />

Energie-Einspeisung<br />

Gelieferte Energie aus den<br />

Werken der Papierindustrie [in GWh]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Annahme Ø Haushaltsverbrauch:<br />

3.000 kWh Strom / 18.000 kWh Wärme<br />

HOHE ENERGIEPREISE BELASTEN<br />

DIE GESAMTE PAPIER-KETTE<br />

Zellstoff Pöls liefert<br />

nach Judenburg.<br />

Ausbau<br />

Lenzing<br />

Sappi Gratkorn<br />

liefert nach Graz.<br />

Fernwärme<br />

Stromabgabe<br />

<strong>2021</strong> war energietechnisch ein sehr turbulentes<br />

Jahr. Besonders im vierten Quartal kam<br />

es zu einem deutlichen Anstieg der Gaspreise<br />

und infolgedessen auch der Strompreise. Die<br />

Papierindustrie hatte schon frühzeitig vor dieser<br />

Problematik besonders für energieintensive<br />

Industrie gewarnt. Für die Preis-Hausse gibt es<br />

viele Gründe: sie sind wirtschaftlich (schnellerer<br />

Post-Corona-Aufschwung, hohe Nachfrage<br />

aus Asien), politisch (Ukraine-Krieg, Einfrieren<br />

von Nord Stream II) und technisch-administrativ<br />

(Reduktion fossiler Energieträger, schleppender<br />

Ausbau erneuerbarer Energieträger).<br />

– Mehr dazu im Energie-Lexikon ab Seite 08.<br />

Auf europäischer Ebene wurde eine Mitteilung<br />

der Kommission, die sogenannte Toolbox,<br />

veröffentlicht. Sie enthält Maßnahmen,<br />

die die Mitgliedstaaten umsetzen können, um<br />

die Haushalte und Unternehmen zu entlasten.<br />

Außerdem kündigte die Kommission als<br />

Reaktion auf den Ukraine-Krieg für Mai 20<strong>22</strong><br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

.08<br />

.09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

Strom: für 91.000 Haushalte<br />

Wärme: für 108.000 Haushalte<br />

.21<br />

41


INNO-<br />

VATION<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

innovation<br />

Die Papierindustrie ist kapitalintensiv – große Investitionen kosten mehrere hundert Millionen Euro und rentieren sich nur bei<br />

hoher Auslastung und effizientem Betrieb. Neue oder umgebaute Anlagen dienen aber bei weitem nicht nur der Kapazitätserweiterung,<br />

sondern auch der Qualitätsverbesserung, dem Umweltschutz, der Energieeinsparung oder der Arbeitssicherheit. Diese Parameter<br />

werden entweder durch die Maschinenbauer und Lieferanten oder durch die Werke selber entwickelt. Viele Unternehmen<br />

betreiben dazu eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, die auch dabei helfen, die Diversifizierung in Richtung Bioökonomie<br />

voranzubringen.<br />

Besonders im Energiebereich gibt es derzeit<br />

große Projekte, um den Gasverbrauch<br />

und die CO2-Emissionen zu senken sowie<br />

Fortschritte beim Klimaschutz zu erzielen.<br />

Die zuletzt emittierten 1,5 Millionen Tonnen<br />

CO2 werden damit schon bald weiter<br />

reduziert. Seit 2020 wurden unter anderem<br />

diese großen Vorhaben begonnen<br />

oder schon fertiggestellt:<br />

Neben solchen großen Vorhaben gibt es<br />

außerdem an allen Standorten immer<br />

wieder kleinere Projekte, die sich ebenfalls<br />

positiv auf die Emissionen auswirken.<br />

In Pitten spart ein neuer Dampfspeicher<br />

10.000 Tonnen CO2. Andere Maßnahmen<br />

sind Optimierungen der Maschinenparks<br />

mit dem Ziel, die Effizienz zu verbessern<br />

und mehr Wärme rückzugewinnen, wie<br />

zum Beispiel bei Lenzing, Merckens oder<br />

Delfort. Solche Maßnahmen werden<br />

meist intern durchgeführt. Mehr öffentliche<br />

Aufmerksamkeit erhalten Projekte, die<br />

von außen sichtbar sind: neue Photovoltaikanlagen,<br />

wie etwa in Frastanz, Laakirchen,<br />

Lenzing und Pöls, umgebaute Wasserkraftwerke,<br />

wie unter anderem in Pöls<br />

oder Schwertberg, und Fernwärmeleitungen.<br />

In vielen Fabriken werden außerdem<br />

Fahrzeuge und Stapler im Werksverkehr<br />

auf E-Antrieb umgestellt oder aufgerüstet,<br />

aktuell bei AustroCel, Merckens, UPM<br />

oder Sappi. Jedes dieser Projekte bringt<br />

weitere Einsparungen von 500 bis 5.000<br />

Tonnen CO2 pro Jahr.<br />

KOOPERATIV FORSCHEN<br />

AustroCel Hallein<br />

–50.000 t CO 2<br />

Brennstoffwechsel<br />

2020<br />

(Bioethanol-Anlage für Benzinersatz)<br />

Norske Skog Bruck<br />

Brennstoffwechsel<br />

20<strong>22</strong><br />

(Neuer RSt-Kessel 9 und Umgebung)<br />

Forschung und Entwicklung sind für die<br />

Weiterentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Papierindustrie wesentlich. Neben<br />

der produktbezogenen Forschung an<br />

den jeweiligen Standorten gibt es auch Vorhaben<br />

von übergreifendem Interesse, die<br />

das Budget einzelner Unternehmen übersteigen<br />

würden. Diese Themen bearbeiten<br />

Firmen in kooperativen Projekten, die durch<br />

Austropapier gemanagt und durch den<br />

Ausschuss Forschung und Entwicklung der<br />

ÖZEPA (Österreichische Vereinigung der<br />

Zellstoff- und Papierchemiker und -techniker)<br />

gerahmt werden. Die Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) unterstützt<br />

diese Projekte mit einer Kostenübernahme<br />

Smurfit Kappa Nettingsdorf<br />

–40.000 t CO 2<br />

60 Mio € 130 Mio €<br />

–150.000 t CO 2<br />

Mehr Energieeffizienz<br />

2020<br />

(Umbau der gesamten Energieanlage)<br />

Sappi Gratkorn<br />

–120.000 t CO 2<br />

70 Mio € 30 Mio €<br />

Umbau Kessel 11<br />

(Wechsel auf Biobrennstoffe)<br />

20<strong>22</strong><br />

von bis zu 65 Prozent, die übrigen Kosten<br />

werden zwischen den beteiligten Firmen<br />

entsprechend aufgeteilt. Die untersuchten<br />

Schwerpunkte liegen meist in den Bereichen<br />

Grundlagen- und angewandte Forschung.<br />

Im Zentrum stehen beispielsweise<br />

besseres Prozessverständnis, Verfahrensoptimierung,<br />

Ressourceneinsparung oder<br />

die Entwicklung neuer Produkte. Je nach<br />

Ziel werden unterschiedliche Forschungsinstitute<br />

mit der Durchführung beauftragt.<br />

<strong>2021</strong> wurden insgesamt über 600.000<br />

Euro aufgewendet:<br />

42


Investitionen<br />

[in Mio. €]<br />

Austropapier-Grafik<br />

Laakirchen<br />

Bau der PM 11<br />

Feurstein<br />

Bau der PM 3<br />

Zellstoff Pöls<br />

Bau der PM 2<br />

Zellstoff Pöls<br />

Bau der PM 3<br />

einige Projekte wegen<br />

Pandemie verzögert<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2000<br />

.01<br />

.02<br />

.03<br />

.04<br />

.05<br />

.06<br />

.07<br />

.08<br />

.09<br />

.10<br />

.11<br />

.12<br />

.13<br />

.14<br />

.15<br />

.16<br />

.17<br />

.18<br />

.19<br />

.20<br />

.21<br />

Florian Ruf (UPM Steyrermühl)<br />

ist Vorsitzender des Instandhaltungsausschusses.<br />

© M.Löff<br />

Mit welcher Innovation kann man noch<br />

mehr Energieeffizienz in den Werken<br />

erreichen?<br />

Die Energieeffizienz hat sich schon in den<br />

vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich<br />

verbessert, zuletzt verstärkt durch Digitalisierung<br />

und Optimierung der Fahrpläne<br />

auf den Maschinen. Ich glaube, dass das<br />

aktuell größte Potential in den Wärmeströmen<br />

liegt. Durch geeignete Tauscher und<br />

Wärmepumpentechnologien könnten wir<br />

verhindern, dass zu viel Energie über die Luft<br />

oder das Abwasser verloren geht. Je höher<br />

das dabei rückgewonnene Energieniveau<br />

ist, desto größer der Nutzen.<br />

© F.Ruf.<br />

Mit so einem Spiral-Wärmetauscher<br />

wird Wärme aus dem Abwasser einer<br />

Holzstoffanlage zurückgewonnen.<br />

|| Das BPTI-Institut an der TU Graz<br />

untersucht zwei Themen:<br />

| neue Sprühtechniken zur nachhaltigen<br />

Beschichtung von Papieren<br />

| Stärkeaufbereitung und die<br />

Wechselwirkungen mit<br />

cellulosischen Materialien<br />

|| Das AC2T-Research-Institut in<br />

Wiener Neustadt führt tribo-technische<br />

Untersuchungen zur Optimierung<br />

der Kalanderwalzen durch.<br />

|| Das Institut für Umweltbiotechnologie<br />

der BOKU Wien erforscht die Wirkung<br />

von Enzymen auf Fasern.<br />

|| Das Austrian Institut of Technology in<br />

Wien identifiziert Dekarbonisierungspfade<br />

mittels mathematischer Tools.<br />

Außerdem beschäftigen sich der ÖZEPA-<br />

Arbeitskreis Analytik und die BOKU Wien<br />

mit einer schnelleren Prozesskontrolle<br />

mittels nahem Infrarot – ein Projekt, das<br />

durch das Doktorandenkolleg der BOKU<br />

gefördert wird.<br />

LEUCHTTÜRME<br />

DER BIOÖKONOMIE<br />

Die Papier- und Zellstoffindustrie hat viel<br />

Erfahrung beim effektiven Aufschluss<br />

von Biomasse und ist damit ein Pionier<br />

der Bioökonomie. Viele Unternehmen befinden<br />

sich bereits in der Transformation<br />

zu vollständigen Bioraffineriewerken. Sie<br />

stellen also neben Zellstoff und Papier<br />

viele weitere Produkte aus Nebenstoffen<br />

her. Deshalb engagiert sich die Branche<br />

hier aktiv für bessere Rahmenbedingungen,<br />

zum Beispiel für eine nationale<br />

Bioökonomie-Strategie. Leider ist der<br />

sogenannte Aktionsplan Bioökonomie<br />

immer noch nicht veröffentlicht, aber immerhin<br />

wurden <strong>2021</strong> die Leuchttürme der<br />

Bioökonomie vorgestellt, also jene Maßnahmen,<br />

die prioritär zur Transformation<br />

der Wirtschaft beitragen werden. Darüber<br />

hinaus unterstützt Austropapier die Bio-<br />

BASE, ein neu gegründetes Innovationslabor,<br />

das ebenfalls durch die FFG gefördert<br />

wird. Diese Plattform für Bioökonomie<br />

und Kreislaufwirtschaft ist die Informationsdrehscheibe<br />

und Serviceagentur<br />

von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung<br />

und Politik.<br />

Kennzahlen<br />

Investitionen:<br />

218 Mio. Euro<br />

Kooperative Forschung:<br />

600.000 Euro<br />

CO 2 -Reduktion durch<br />

Innovation (2020–20<strong>22</strong>):<br />

400.000 Tonnen jährlich<br />

43


Wie viele Tonnen<br />

Papier wurden letztes<br />

Jahr produziert?


A E W 1 Q 2 3 D Q 5 E X Z F<br />

K D 1 O 5 P 0 I F W J 4 U L<br />

9 O Y Z G I F K O K A M I L<br />

J B I O S # 4 B I U E 6 A E<br />

8 R A J C Ö A Z H N C V O 7<br />

@ 5 G 4 H 0 0 0 H R I N A P<br />

T N O 6 8 M E L V W O 5 0 I<br />

A<br />

C<br />

3<br />

G<br />

H<br />

1<br />

T<br />

47


papier:<br />

Überleger: Zellstoff Pöls<br />

Sackpapier<br />

Starkraft Shopper, 100 g<br />

Trenner: Mondi Neusiedler<br />

Büropapier<br />

IQ Color Korallrot, 160 g<br />

48


9<br />

1<br />

STATISTIK<br />

8<br />

2<br />

1<br />

9<br />

1<br />

8<br />

2<br />

1<br />

2<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2<br />

1<br />

5<br />

9<br />

2<br />

9<br />

2<br />

1<br />

papier:<br />

Brigl & Bergmeister<br />

Etikettenpapier<br />

NiklaConcept Rock, 90 g<br />

9 0 2<br />

49


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

statistik<br />

der Papierindustrie<br />

Die Statistik der Papierindustrie gewährleistet umfangreiches und<br />

aktuelles Datenmaterial. Für die Ex-post-Betrachtung erhebt die<br />

Österreichische Papierindustrie deshalb seit Jahrzehnten eigene<br />

Zahlen, die sie zum ausreichenden Schutz der Mitgliederdaten nur<br />

in aggregierten Mengen und Werten publiziert. Die Statistik entspricht<br />

damit den wettbewerbsrechtlichen Vorschriften.<br />

ERHEBUNG<br />

Ein Großteil der Daten, die in diesem Jahresbericht veröffentlicht<br />

werden, wurde direkt bei den Mitgliedsunternehmen erhoben. Es<br />

handelt sich hierbei um eine monatliche und teilweise jährliche<br />

Vollerhebung. Der Industrie und der Öffentlichkeit steht somit eine<br />

schnelle, genaue und transparente Informationsquelle zur Verfügung.<br />

Zudem werden aus diesen Informationen die Daten generiert,<br />

die der europäischen Papierstatistik zur Verfügung gestellt<br />

werden. Die Datenmeldungen der Fabriken werden<br />

mit unserer Datenbank PaperFox verwaltet. Im Zuge der Programmierung<br />

2017 wurden auch die Sorten-Hierarchien in allen Bereichen<br />

überarbeitet, sodass es in einigen Zeilen zu kleinen Strukturbrüchen<br />

gekommen ist.<br />

Die Statistik für <strong>2021</strong> ist endgültig. Für einen kleineren Teil des<br />

Berichtes kann nicht auf eigene Daten zurückgegriffen werden.<br />

Deshalb wird in diesen Fällen die amtliche Statistik, die zu diesem<br />

Zeitpunkt noch vorläufig ist, herangezogen und hochgerechnet.<br />

Das betrifft Daten zum Import von Papier, Altpapier und Textilzellstoff<br />

sowie zum Export von Altpapier. Da die Außenhandelszahlen<br />

zudem für die Berechnung des Verbrauchs benötigt werden, sind<br />

auch diese Werte größtenteils vorläufig. Wo keine gemessenen Daten<br />

zur Verfügung stehen, wird der Verbrauch nach der CEPI-konformen<br />

Formel (Verbrauch = Produktion + Import – Export) berechnet.<br />

Für die Jahre vor 2012 wurde teilweise die vorherige Rechnung<br />

(Inlandslieferung + Import) angewendet. Lagerstandsveränderungen<br />

können das Ergebnis beeinflussen.<br />

zellstoff<br />

PRODUKTION<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Holzstoff 314.049 280.145 12,1 % 309.391 358.525 390.380<br />

Papierzellstoff 1.305.542 1.300.874 0,4 % 1.319.273 1.344.137 1.190.618<br />

Textilzellstoff 384.890 441.167 -12,8 % 461.605 281.829 179.529<br />

PRIMÄRFASERSTOFF gesamt 2.004.481 2.0<strong>22</strong>.186 -0,9 % 2.090.269 1.984.491 1.760.527<br />

Angaben in Tonnen<br />

lutro 90:100<br />

Deinkstoff aus Altpapier 498.402 480.513 3,7 % 558.409 732.591 463.071<br />

Nicht-Deinkstoff aus Altpapier 1.698.764 1.659.160 2,4 % 1.676.207 1.434.848 1.208.776<br />

SEKUNDÄRFASERSTOFF gesamt 2.197.166 2.139.673 2,7 % 2.234.616 2.167.439 1.671.847<br />

VERBRAUCH<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

lutro 90:100<br />

Holzstoff 362.121 329.441 9,9 % 363.837 379.345 397.353<br />

Papierzellstoff 1.601.450 1.483.697 7,9 % 1.506.995 1.573.667 1.545.000<br />

Textilzellstoff 398.472 355.218 12,2 % 346.154 324.003 184.785<br />

PRIMÄRFASERSTOFF gesamt 2.362.043 2.168.356 8,9 % 2.216.986 2.277.015 2.127.138<br />

50


LIEFERUNGEN<br />

nach Sorten<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Holzstoff 0 260 -100 % 0 0 0<br />

Papierzellstoff 375.736 438.492 -14,3 % 456.423 630.474 425.406<br />

Textilzellstoff 378.079 430.360 -12,1 % 461.127 282.253 180.992<br />

PRIMÄRFASERSTOFF gesamt (Marktzellstoff) 753.815 869.112 -13,3 % 917.550 912.727 606.398<br />

Exportquote 53,1 % 45,9 % 43,1 % 51,9 % 53,2 %<br />

Angaben in Tonnen<br />

lutro 90:100<br />

LIEFERUNGEN<br />

nach Ländern<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Österreich 400.<strong>22</strong>8 399.272 0,2 % 395.512 474.007 3<strong>22</strong>.488<br />

Italien 151.121 144.290 4,7 % 150.747 142.165 100.817<br />

Deutschland 36.783 46.738 -21,3 % 65.381 26.613 71.815<br />

Slowenien 31.959 53.450 -40,2 % 40.861 95.535 14.659<br />

Schweiz 12.465 17.697 -29,6 % 12.554 14.445 6.248<br />

EUROPA inkl. Österreich 678.590 712.827 -4,8 % 731.059 849.513 578.598<br />

AFRIKA 0 0 0,0 % 6.720 23.132 13.902<br />

AMERIKA 0 2 -100 % 0 784 1.414<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 75.<strong>22</strong>5 156.283 -51,9 % 179.771 39.298 12.484<br />

LIEFERUNGEN gesamt 753.815 869.112 -13,3 % 917.550 912.727 606.398<br />

Angaben in Tonnen<br />

lutro 90:100<br />

IMPORTE<br />

nach Sorten<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Holzstoff 48.072 49.296 -2,5 % 54.446 20.820 6.973<br />

Papierzellstoff 572.416 501.565 14,1 % 543.392 661.661 626.212<br />

Textilzellstoff 91.126 65.073 40,0 % 50.917 48.763 13.387<br />

PRIMÄRFASERSTOFF gesamt 711.614 615.934 15,5 % 648.755 731.244 646.572<br />

Angaben in Tonnen<br />

lutro 90:100<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

IMPORTE<br />

nach Ländern<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Schweden 123.427 107.324 15,0 % 123.156 119.294 166.563<br />

Tschechien 73.180 36.264 >100 % 26.833 18.147 19.074<br />

Spanien 46.419 63.378 -26,8 % 57.363 93.146 42.805<br />

Deutschland 41.885 40.815 2,6 % 43.518 44.605 20.621<br />

Slowakei 33.455 37.882 -11,7 % 30.030 25.512 1.609<br />

EUROPA 415.155 363.442 14,2 % 372.515 415.961 361.863<br />

AFRIKA 1.497 3 >100 % 0 37.067 84.084<br />

AMERIKA 294.821 252.380 16,8 % 276.163 277.666 191.900<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 141 109 29,4 % 77 550 8.725<br />

IMPORT gesamt 711.614 615.934 15,5 % 648.755 731.244 646.572<br />

Angaben in Tonnen<br />

lutro 90:100<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

51


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

branche<br />

STRUKTUR<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angabe in Mio. Euro<br />

Umsatz: Verkauf von Papier<br />

und Marktzellstoff<br />

Unternehmen 21 21 21 <strong>22</strong> 28<br />

Betriebe 23 23 24 26 30<br />

Investitionen 218 189 15,3 % 319 114 167<br />

UMSATZ 4.125 3.581 15,2 % 4.167 3.785 3.560<br />

im Inland 758 682 11,1 % 726 740 705<br />

durch Export 3.367 2.899 16,2 % 3.441 3.045 2.855<br />

papier<br />

PRODUKTION<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

Grafische Papiere 2.247.582 1.972.049 14,0 % 2.280.774 2.773.798 2.570.329<br />

Verpackungspapiere 2.492.708 2.441.807 2,1 % 2.393.241 1.963.117 1.638.142<br />

Spezialpapiere 324.966 304.686 6,7 % 310.695 272.020 176.775<br />

PAPIERE gesamt 5.065.256 4.718.542 7,3 % 4.984.710 5.008.934 4.385.247<br />

Kapazität 5.490.000 5.590.000 -1,8 % 5.530.000 5.420.000 4.750.000<br />

Auslastung 92,3 % 84,4 % 90,1 % 92,4 % 92,3 %<br />

VERBRAUCH<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

Ab 2011 CEPI-konform<br />

berechnet: Verbrauch =<br />

Produktion + Import-Export<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

Grafische Papiere 597.425 645.523 -7,5 % 684.283 945.115 1.0<strong>22</strong>.138<br />

Verpackungspapiere 1.167.714 1.040.115 12,3 % 994.365 1.033.841 814.399<br />

Spezialpapiere 235.189 <strong>22</strong>8.634 2,9 % 251.149 <strong>22</strong>1.993 143.793<br />

VERBRAUCH gesamt 2.000.328 1.914.272 4,5 % 1.929.797 2.200.949 1.980.330<br />

Verbrauch pro Kopf (in kg) <strong>22</strong>3 214 4,0 % 217 262 244<br />

52


LIEFERUNGEN<br />

nach Sorten<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Grafische Papiere 2.254.025 1.993.740 13,1 % 2.274.240 2.791.505 2.624.060<br />

Verpackungspapiere 2.464.119 2.448.895 0,6 % 2.400.515 1.949.779 1.621.296<br />

Spezialpapiere 354.537 338.841 4,6 % 348.209 295.821 186.356<br />

LIEFERUNGEN gesamt 5.072.681 4.781.476 6,1 % 5.0<strong>22</strong>.964 5.037.105 4.431.712<br />

Exportquote 88,8 % 86,6 % 87,7 % 85,2 % 82,8 % Angaben in Tonnen<br />

LIEFERUNGEN<br />

nach Ländern<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Deutschland 927.810 934.834 -0,8 % 977.758 905.242 983.576<br />

Österreich 674.697 640.320 5,4 % 616.176 744.073 763.701<br />

Italien 568.757 497.683 14,3 % 563.077 523.370 455.713<br />

Polen 386.607 341.787 13,1 % 328.443 245.658 141.385<br />

Tschechien 192.980 196.125 -1,6 % 191.872 124.268 87.040<br />

EUROPA inkl. Österreich 4.607.082 4.312.536 6,8 % 4.453.491 4.304.821 3.931.411<br />

AFRIKA 103.192 126.702 -18,6 % 142.997 158.879 84.600<br />

AMERIKA 188.151 128.654 46,2 % 178.956 254.941 178.471<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 174.256 213.584 -18,4 % 247.520 318.464 237.230<br />

LIEFERUNGEN gesamt 5.072.681 4.781.476 6,1 % 5.0<strong>22</strong>.964 5.037.105 4.431.712<br />

Angaben in Tonnen<br />

IMPORTE<br />

nach Sorten<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Grafische Papiere 4<strong>22</strong>.700 472.248 -10,5 % 470.011 669.485 764.820<br />

Verpackungspapiere 765.766 700.916 9,3 % 691.373 658.610 420.579<br />

Spezialpapiere 162.455 164.056 -1,0 % 190.492 128.781 77.695<br />

IMPORT gesamt 1.350.921 1.337.<strong>22</strong>0 1,0 % 1.351.876 1.456.876 1.263.094<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

IMPORTE<br />

nach Ländern<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Deutschland 565.805 571.726 -1,0 % 575.173 647.861 441.939<br />

Schweden 145.718 151.876 -4,1 % 153.184 203.407 109.825<br />

Italien 94.247 100.921 -6,6 % 98.307 75.669 45.211<br />

Finnland 91.315 95.637 -4,5 % 84.619 88.939 206.008<br />

Ungarn 104.993 88.069 19,2 % 94.367 117.339 118.364<br />

EUROPA 1.338.328 1.324.218 1,1 % 1.326.620 1.444.626 1.258.287<br />

AFRIKA 79 14 >100 % 15 2.147 457<br />

AMERIKA 10.040 10.949 -8,3 % 23.257 5.748 3.831<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 2.474 2.039 21,3 % 1.984 4.355 519<br />

IMPORT gesamt 1.350.921 1.337.<strong>22</strong>0 1,0 % 1.351.876 1.456.876 1.263.094<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

53


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

holz<br />

VERBRAUCH<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

∆ gerechnet mit nicht<br />

gerundeten Zahlen<br />

In 1.000 Festmetern o. R.<br />

1) Sägenebenprodukte<br />

Rundholz 4.121 3.976 3,6 % 4.021 4.<strong>22</strong>7 3.576<br />

davon Fichte/Tanne 2.428 2.338 3,8 % 2.310 2.290 1.754<br />

Hackschnitzel 1 4.172 4.648 -10,2 % 4.717 3.861 3.518<br />

HOLZ gesamt 8.293 8.624 -3,8 % 8.738 8.088 7.094<br />

INLANDSBEZÜGE<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

In 1.000 Festmetern o. R.<br />

Rundholz 2.392 2.407 -0,6 % 2.487 2.444 2.320<br />

davon Fichte/Tanne 1.730 1.667 3,8 % 1.753 1.837 1.529<br />

Hackschnitzel 3662 3.821 -4,1 % 3.851 2.745 3.041<br />

HOLZ gesamt 6.054 6.<strong>22</strong>8 -2,8 % 6.338 5.189 5.361<br />

IMPORTE<br />

nach Sorte<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

In 1.000 Festmetern o. R.<br />

Rundholz 1.534 1.507 1,8 % 1.609 1.732 1.251<br />

davon Fichte/Tanne 551 635 -13,2 % 640 468 208<br />

Hackschnitzel 618 830 -25,5 % 918 1.107 427<br />

HOLZ gesamt 2.152 2.337 -7,9 % 2.527 2.839 1.678<br />

Importanteil am Holzbezug 26,2 % 27,3 % 28,5 % 35,4 % 23,8 %<br />

Bezug gesamt 8.206 8.565 -4,2 % 8.865 8.028 7.039<br />

IMPORTE<br />

nach Ländern<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

In 1.000 Festmetern o. R.<br />

Tschechien 634 651 -2,8 % 658 454 282<br />

Deutschland 517 6<strong>22</strong> 16,9 % 792 897 600<br />

Slowakei 445 479 -7,1 % 557 319 340<br />

Ungarn 351 334 5,1 % 254 425 345<br />

Slowenien 112 177 -36,7 % 137 105 1<br />

EUROPA 2.152 2.337 -7,9 % 2.527 2.839 1.678<br />

AFRIKA 0 0 0,0 % 0 0 0<br />

AMERIKA 0 0 0,0 % 0 0 0<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 0 0 0,0 % 0 0 0<br />

IMPORT gesamt 2.152 2.337 -7,9 % 2.527 2.839 1.678<br />

54


ZERTIFIZIERUNGEN<br />

<strong>2021</strong> 2020 2019 2018 2010 2007 3<br />

nach PEFC 5.885 6.413 6.553 6.453 5.758 5.758<br />

nach FSC 2.286 2.129 2.192 2.380 2.365 2.365<br />

Anteil 1 99,6 % 99,9 % 98,7 % 98,9 % 97,8 % 97,8 %<br />

ohne Zertifikat 2 29 <strong>22</strong> 120 96 182 182<br />

Gesamt 8.201 8.565 8.865 8.929 8.305 8.305<br />

In 1.000 Festmetern o. R.<br />

1) Zertifiziert und/oder kontrolliert<br />

nach PEFC bzw. FSC<br />

2) Kleinstmengen aus<br />

Standortumgebung<br />

3) Beginn der<br />

statistischen Erfassung<br />

ZERTIFIZIERUNGEN<br />

nach Unternehmen<br />

Dr. Franz Feurstein X X<br />

Laakirchen Papier X X<br />

Brigl & Bergmeister X X Lenzing AG X X<br />

Ktn Mondi Frantschach X X W. Hamburger X Norske Skog Bruck X X Lenzing Papier X X<br />

Sbg AustroCel X Mondi Neusiedler X X MM Frohnleiten X X Merckens X<br />

Tir Wattens X X Salzer Papier X X Sappi Gratkorn X X SK Nettingsdorf X X<br />

Vbg Rondo Ganahl X Essity Ortmann X X Zellstoff Pöls X X UPM Steyrermühl X X<br />

Niederösterreich<br />

Steiermark<br />

Oberösterreich<br />

X PEFC<br />

X FSC<br />

Die Zertifizierung der<br />

Holzherkunft betrifft<br />

hauptsächlich Zellstoff und<br />

die Frischfaserpapiere.<br />

chemikalien<br />

EINSATZ<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Mineralische Stoffe 1 794.635 713.763 11,3 % 8<strong>22</strong>.382 918.800 845.381<br />

Bindemittel 176.655 161.661 9,3 % 174.776 144.013 156.848<br />

Farbstoffe & optische Aufheller 8.167 11.615 -29,7 % 15.279 8.916 7.930<br />

Sonstige 8.685 9.000 -3,5 % 9.433 8.062 10.009<br />

Hilfsstoffe der Papierherstellung 38.015 33.892 12,2 % 36.661 39.197 42.260<br />

Hilfsstoffe der Zellstoffherstellung 2 218.585 256.631 -14,8 % 235.877 <strong>22</strong>7.827 253.782<br />

CHEMIKALIEN gesamt 1.244.742 1.186.562 4,9 % 1.294.408 1.346.815 1.316.210<br />

Angaben in Tonnen<br />

1) Füll- & Strichstoffe<br />

2) Zellstoffaufschluss &<br />

Bleichmittel<br />

55


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

altpapier<br />

Angaben in Tonnen<br />

Einsatzquote: Altpapierverbrauch<br />

in % der Papier-,<br />

Faltschachtelkarton- und<br />

Pappeproduktion<br />

Recyclingrate: inländisches<br />

Altpapieraufkommen in % des<br />

Papier-, Faltschachtelkartonund<br />

Pappeverbrauches<br />

n. v.: zZt. keine glaubwürdigen<br />

Daten verfügbar<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

MENGENSTRUKTUR<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Einsatz 2.546.748 2.558.015 -0,4 % 2.586.089 2.481.046 1.942.884<br />

Import 1.679.355 1.501.712 11,9 % 1.477.839 1.299.655 837.792<br />

Inlandsbezug 867.393 1.056.303 -17,9 % 1.108.250 1.181.391 1.105.092<br />

Export 246.063 236.117 4,2 % 300.038 404.283 164.375<br />

Inlandsaufkommen 1.113.456 1.292.420 -13,8 % 1.408.288 1.585.674 1.269.467<br />

Einsatzquote 50,3 % 54,2 % 51,9 % 49,5 % 44,3 %<br />

Recyclingrate n. v. n. v. 73,0 % 72,0 % 64,1 %<br />

EINSATZ<br />

in den Papiersorten<br />

<strong>2021</strong>* 2020 2019 2018 2010 2000<br />

1) Hygienepapier +<br />

Dünnpapiere („other paper“<br />

hat kein Altpapier)<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

Grafische Papiere 27,3 % 29,9 % 29,2 % 29,8 % 32,6 % 21,8 %<br />

Verpackungspapiere 71,4 % 73,7 % 73,2 % 72,9 % 71,5 % 75,4 %<br />

Spezialpapiere 1 46,7 % 55,2 % 54,1 % 56,1 % 63,4 % 82,8 %<br />

Gesamt 50,3 % 54,2 % 51,9 % 51,4 % 49,5 % 44,3 %<br />

EXPORTE<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

Deutschland 186.860 164.056 13,9 % 213.320 319.055 56.177<br />

Kroatien 16.723 6.137 >100 % 6.230 24 40.012<br />

Slowenien 10.595 26.600 -60,2 % 30.908 44.788 25.553<br />

Tschechien 7.311 5.557 31,6 % 7.989 13.679 12.886<br />

Polen 6.562 6.408 2,4 % 5.077 36 0<br />

EUROPA 245.019 235.250 4,2 % 299.411 404.<strong>22</strong>1 164.375<br />

AFRIKA 0 0 n.a. 0 0 0<br />

AMERIKA 0 0 n.a. 0 2 0<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 1044 867 20,4 % 627 60 0<br />

EXPORTE gesamt 246.063 236.117 4,2 % 300.038 404.283 164.375<br />

IMPORTE<br />

<strong>2021</strong>* 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

*<strong>2021</strong>: vorläufig<br />

Deutschland 429.596 489.352 -12,2 % 521.169 510.752 679.676<br />

Tschechien 293.701 314.023 -6,5 % 277.234 142.273 11.126<br />

Italien 202.516 195.856 3,4 % 214.403 238.132 28.644<br />

Slowenien 175.401 65.273 >100 % 34.854 24.792 260<br />

Ungarn 156.673 79.700 96,6 % 85.856 114.989 4.260<br />

EUROPA 1.677.875 1.501.151 11,8 % 1.476.311 1.298.241 837.657<br />

AFRIKA 0 0 n.a. 0 2 43<br />

AMERIKA 1479 503 n.a. 1505 1412 92<br />

ASIEN & AUSTRALIEN 1 58 -98,3 % 23 0 0<br />

IMPORTE gesamt 1.679.355 1.501.712 11,8 % 1.479.564 1.299.655 837.792<br />

56


menschen<br />

MITARBEITER<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Arbeiter gesamt 5.324 5.367 -0,8 % 5.506 5.782 6.999<br />

männlich 5.128 5.188 -1,2 % 5.341 5.608 6.710<br />

weiblich 196 179 9,5 % 165 174 289<br />

Angestellte gesamt 2.290 2.532 -9,6 % 2.514 2.307 2.412<br />

männlich 1.703 1.859 -8,4 % 1.852 1.671 1.734<br />

weiblich 587 673 -12,8 % 662 636 678<br />

Gesamt 1 7.614 7.899 -3,6 % 8.020 8.089 9.411<br />

Frauenquote 10,3 % 10,8 % 10,3 % 10,0 % 10,3 %<br />

Lehrlinge 2 355 359 -1,1 % 357 398 320<br />

davon Papiertechniker 102 97 5,2 % 97 1<strong>22</strong> 58<br />

1) Inkl. Lehrlingen<br />

(Stand Dezember)<br />

2) Quelle: WKO<br />

(inkl. Doppellehren ab 1995<br />

und Modullehren ab 2008)<br />

BEZAHLUNG & ARBEITSZEIT<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Bruttolohnsumme 280.553 276.770 1,4 % 280.854 237.916 <strong>22</strong>8.113<br />

Bruttogehaltssumme 190.188 201.500 -5,6 % 201.903 154.301 128.276<br />

Gesamt 1 (in 1.000 €) 470.741 478.270 -1,6 % 482.757 392.217 356.389<br />

Bezahlte Arbeitsstunden 2 10.193.512 10.459.446 -2,5 % 10.541.288 11.303.524 13.972.234<br />

pro Woche und Arbeiter 36,72 37,38 -1,8 % 36,72 37,49 38,29<br />

Geleistete Arbeitsstunden 8.198.079 8.296.796 -1,2 % 8.515.956 9.188.586 11.500.628<br />

pro Woche und Arbeiter 29,53 29,65 -0,4 % 30,43 30,48 31,51<br />

1) Die Summe enthält Löhne<br />

und Gehälter sowie andere<br />

Bezüge (u. a. Überstunden,<br />

Zulagen, Abfertigungen).<br />

2) Inkl. geblockter<br />

Altersteilzeit<br />

ARBEITSSICHERHEIT<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Werke <strong>22</strong> 23 23 23 20<br />

Beschäftigte 1 7.944 8.097 -1,9 % 7.893 8.461 11.656<br />

Betriebsunfälle 2 90 101 -10,9 % 87 116 320<br />

Ausfalltage 3 1.968 2.145 -8,3 % 1.877 2.243 7.<strong>22</strong>8<br />

Betriebsunfälle/1.000 Beschäftigte 11,3 12,5 -9,6 % 11,0 13,7 27,4<br />

Ausfalltage/Unfall 21,9 21,2 3,3 % 21,6 19,3 <strong>22</strong>,6<br />

Tödliche Unfälle 1 0 0 0 0<br />

1) Die ASi-Statistik evaluiert<br />

teilweise auch Betriebsmitarbeiter<br />

außerhalb der<br />

Papierindustrie.<br />

2) Anzahl meldepflichtiger<br />

Unfälle (mehr als drei<br />

Ausfalltage/Kalendertage)<br />

3) Ausfalltage zu Kategorie A2<br />

(im jeweiligen Kalenderjahr)<br />

57


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

umwelt<br />

WASSER<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

∆ gerechnet mit nicht<br />

gerundeten Zahlen<br />

Ang.: Wasser in Mio. m 3<br />

Sauerstoff in mg/l<br />

Halogene in μ/l<br />

Angaben in Tonnen<br />

CO2 in 1.000 Tonnen<br />

(inkl. CMOÖ)<br />

1) Tlw. diskontinuierliche<br />

Messung<br />

2) Emissionen durch ZStund<br />

Papierherstellung,<br />

ohne ausgekoppeltes CO2,<br />

verfizierte Meldungen stehen<br />

erst ab Juni zur Verfügung.<br />

LUFT<br />

Kühlwasser 85 83 2,4 % 82 69 70<br />

Prozesswasser<br />

Einlauf am Vorfluter 101 108 -6,5 % 105 113 113<br />

Abwassermenge daraus 93 99 -6,1 % 99 99 106<br />

Feststoffe 4.411 3.475 26,9 % 5.353 3.485 3.397<br />

Abwasserfrachten<br />

CSB 29.705 32.497 -8,6 % 35.775 32.038 31.454<br />

BSB 5 3.900 3.737 4,4 % 3.684 2.540 3.239<br />

AOX 66 71 -6,5 % 59 41 86<br />

Luftemissionen<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Staub 1 145 177 -18,1 % 235 <strong>22</strong>0 341<br />

SO2 502 634 -20,8 % 549 1.168 1.216<br />

NOx 3.416 3.441 -0,7 % 3.586 4.609 4.960<br />

CO 1.110 1.767 -37,2 % 3.817 1.984 898<br />

CO2 (fossil) 2 1.568 1.569 -0,1 % 1.627 1.863 2.094<br />

CO2 (biogen) 3.558 3.521 0,1 % 3.598 3.773 3.347<br />

RESTSTOFFE<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Angaben in Tonnen<br />

Die größten Fraktionen sind<br />

Abwasserschlämme, Holzreststoffe,<br />

Altpapierrejekte<br />

und Aschen.<br />

1) Ohne Zellstofflauge<br />

2) 2016 geänderte Abfrage<br />

Stofflich 276.250 289.337 -4,5 % 318.680 307.571 413.912<br />

davon branchenintern 30,6 % 30,7 % 35,0 % 1,9 % 2,7 %<br />

Thermisch 1 1.134.031 979.631 15,8 % 961.640 1.065.423 833.759<br />

davon branchenintern 68,7 % 71,7 % 72,0 % 81,3 % 96,6 %<br />

Deponie 23.862 30.152 -20,9 % 31.698 37.454 106.312<br />

davon branchenintern 4,6 % 1,9 % 0,3 % 24,9 % 21,8 %<br />

Sonstige 2 8.256 8.243 0,2 % 15.279 3.769 3.877<br />

RESTSTOFFE gesamt 1.442.399 1.307.362 10,3 % 1.327.297 1.414.217 1.357.860<br />

Angaben in Mio. €<br />

n. v. = nicht verfügbar<br />

∆ gerechnet mit nicht<br />

gerundeten Zahlen<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Aufwand 104 108 -3,1 % 88 85 63<br />

davon Investitionen 46 45 2,2 % 24 31 n. v.<br />

58


energie<br />

BRENNSTOFFE<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000 1<br />

Kohle<br />

Heizöl<br />

Erdgas<br />

sonstige fossil<br />

GWh 671 946 -29,1 % 1.168 987 1.276<br />

t 79.972 119.290 -33,0 % 147.296 121.869 <strong>22</strong>2.648<br />

GWh 48 46 4,3 % 33 268 552<br />

t 4.366 3.985 9,6 % 2.926 24.185 49.295<br />

GWh 6.878 6.369 8,0 % 6.311 8.026 8.488<br />

1.000 m 3 676.231 617.856 9,4 % 621.726 783.877 845.243<br />

GWh 17 36 -53,6 % 39 0 0<br />

1.000 m 3 3.963 9.712 -59,2 % 11.154 0 0<br />

Anteil fossil 1 41,7 % 40,6 % 40,9 % 50,2 % 57,6 %<br />

Ablauge<br />

GWh 8.739 9.024 -3,2 % 9.134 7.498 6.358<br />

t 4.072.547 4.184.<strong>22</strong>6 -2,7 % 4.<strong>22</strong>9.350 3.178.600 2.826.372<br />

Feste Biomasse 2 GWh 1.117 1.005 11,1 % 1.009 672 921<br />

t 440.821 374.402 17,7 % 386.402 330.946 528.688<br />

Schlamm 3 GWh 476 486 -2,1 % 5<strong>22</strong> 693 326<br />

t 466.287 485.810 -4,0 % 526.845 485.162 321.646<br />

Sonstige 4 GWh 295 290 1,7 % 249 358 n. v.<br />

Anteil biogen 58,3 % 59,4 % 59,1 % 49,8 % 42,4 %<br />

Gesamt GWh 18.239 18.202 0,2 % 18.465 18.502 17.921<br />

Angaben in GWh<br />

n. v. = nicht verfügbar<br />

1) Inkl. CMOÖ<br />

2) Rinde, ab 2016<br />

inkl. Hackgut<br />

3) Trockengehalt<br />

Abwasserschlamm: Ø 45 %<br />

4) Biogas und anderes<br />

*) Veränderungen sind<br />

von den ungerundeten<br />

Daten berechnet.<br />

STROM<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000 1<br />

Gasturbinen 1.206 612 97,1 % 662 1.276 1.069<br />

Dampfgegendruck 1.600 1.918 -16,6 % 1.951 2.178 2.026<br />

Dampfkondensation 330 334 -1,2 % 325 171 263<br />

Anteil KWK 95,2 % 94,2 % 95,1 % 94,4 % 94,4 %<br />

Wasserkraft 145 151 -4,0 % 130 217 201<br />

Sonstige Anlagen 13 26 -50,0 % <strong>22</strong> 0 0<br />

Anteil sonstige 4,8 % 5,8 % 4,9 % 5,6 % 5,6 %<br />

ERZEUGUNG gesamt 3.294 3.041 8,3 % 3.090 3.842 3.559<br />

minus Einspeisung 271 275 -1,6 % 286 364 119<br />

plus Fremdstromverbrauch 1.632 1.616 0,9 % 1.671 1.283 1.139<br />

VERBRAUCH gesamt 4.655 4.382 6,2 % 4.475 4.761 4.579<br />

Angaben in GWh<br />

*) Veränderungen sind<br />

von den ungerundeten<br />

Daten berechnet.<br />

DAMPF<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000 1<br />

Dampferzeugung 13.126 13.084 0,3 % 13.586 11.945 n. v.<br />

Fernwärme Abgabe 2 1.951 1.783 9,4 % 2.029 1.159 n. v.<br />

Bezug 314 292 7,6 % 303 329 n. v.<br />

Dampfverbrauch 11.490 11.593 -0,9 % 11.861 11.115 n. v.<br />

Angaben in GWh<br />

n. v. = nicht verfügbar<br />

1) Die statistische Erfassung<br />

von Dampf und Wärme wurde<br />

2010 ausgeweitet, für die Jahre<br />

davor stehen keine validen<br />

Daten zur Verfügung.<br />

2) Inkl. Abwärmenutzung<br />

am Standort<br />

<strong>2021</strong> 2020 ∆ 21/20 2019 2010 2000<br />

Energieverbrauch gesamt 16.145 15.974 1,1 % 16.336 15.876 n. v.<br />

Angaben in GWh<br />

59


STAT-<br />

ISTIK<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

international<br />

2020 ANZAHL PAPIER ZELLSTOFF * ALTPAPIER<br />

* Papierzellstoff, Holzstoff und<br />

andere Zellstoffe<br />

Angaben in 1.000 Tonnen<br />

n. v. = nicht verfügbar<br />

k. A. = keine Angaben<br />

1) Inkl. Holzstofffabriken<br />

2) In kg<br />

3) Ungefähr 80 % des<br />

Papiers sind maximal<br />

sammelbar; Rücklaufquoten,<br />

die darüber liegen, entstehen,<br />

wenn zusätzlich Papier<br />

importiert wird, z. B. als<br />

Verpackung anderer Güter.<br />

4) Die vom Europäischen<br />

Altpapier-Rat veröffentlichten<br />

Zahlen berücksichtigen<br />

z. T. andere Länder. Die hier<br />

ausgewiesene Quote ist<br />

deshalb 71,6 %<br />

(www.paperrecovery.org).<br />

Quelle:<br />

Austropapier<br />

CEPI – Annual Report<br />

PPI – Annual Review<br />

Birkner<br />

Papierfabriken<br />

Zellstofffabriken<br />

1<br />

Verbrauch<br />

Mitarbeiter<br />

Produktion<br />

Pro-Kopf-<br />

Verbrauch 2 Produktion Verbrauch<br />

Verbrauch<br />

Aufkommen<br />

Rücklaufquote<br />

3<br />

EUROPA n. v. n. v. n. v. 103.429 92.172 109 45.751 46.754 66.543 59.945 72,2 % 58,0 %<br />

Deutschland 152 14 39.700 21.354 18.142 218 2.254 5.1<strong>22</strong> 14.485 16.905 79,8 % 79,2 %<br />

Finnland 29 31 19.900 8.207 900 163 10.343 6.506 607 555 67,5 % 6,8 %<br />

Schweden 38 40 19.500 9.333 1.533 148 11.653 8.036 998 925 65,1 % 9,9 %<br />

Russland 95 27 n. v. 9.429 7.123 50 8.625 6.494 4.159 4.083 58,4 % 43,3 %<br />

Italien 153 3 18.900 8.535 9.775 164 k. A. 3.332 6.772 5.207 69,3 % 61,0 %<br />

Frankreich 79 10 11.000 6.873 8.012 119 1.620 2.862 6.316 4.943 78,8 % 71,9 %<br />

Spanien 69 10 16.600 6.269 6.553 138 1.650 1.714 4.385 5.130 66,9 % 81,8 %<br />

Österreich 20 9 7.900 4.719 1.847 208 1.581 1.813 1.295 2.558 70,1 % 54,2 %<br />

Polen 52 5 7.000 4.933 6.752 178 1.190 2.157 2.938 2.326 43,5 % 47,1 %<br />

Türkei 24 6 n. v. 4.885 6.567 80 62 1.254 2.812 4.301 42,8 % 88,0 %<br />

Großbritannien 47 3 8.000 3.628 7.316 109 k. A. 950 6.642 2.959 90,8 % 81,6 %<br />

Niederlande <strong>22</strong> 1 3.800 2.869 2.501 144 k. A. 575 2.406 2.601 96,2 % 90,7 %<br />

Portugal 25 7 4.300 2.113 1.139 111 2.592 1.506 857 446 75,2 % 21,1 %<br />

Belgien 8 2 290 1.610 2.187 190 k. A. 519 1.538 1.187 49,3 % 67,2 %<br />

Norwegen 6 7 2.500 933 441 82 983 700 664 261 120,1 % 24,7 %<br />

Schweiz 10 2 1.800 961 938 112 k. A. 171 1.192 9<strong>22</strong> 127,1 % 95,9 %<br />

Ukraine 23 3 n. v. 932 1.<strong>22</strong>9 28 k. A. 68 691 991 56,2 % 106,3 %<br />

Tschechien 14 2 5.200 893 1.451 136 k. A. 668 1.003 231 69,1 % 25,8 %<br />

Ungarn 7 0 400 804 930 95 k. A. 143 581 791 62,5 % 98,4 %<br />

Slowenien 6 2 1.900 706 288 138 k. A. 241 248 339 85,9 % 48,0 %<br />

EU (28) 717 145 167.590 81.684 67.415 151 35.334 36.272 47.773 45.742 70,9 % 56,0 %<br />

AFRIKA n. v. n. v. n. v. 4.501 9.143 7 1.181 1.758 3.436 3.263 37,6 % 72,5 %<br />

Südafrika 2.178 2.256 40 983 994 1.414 1.368 62,7 % 62,8 %<br />

Ägypten 1.624 2.594 26 160 475 1.245 1.275 48,0 % 78,5 %<br />

AMERIKA n. v. n. v. n. v. 98.421 98.429 97 87.772 58.125 59.748 46.040 60,7 % 46,8 %<br />

USA 67.955 65.925 198 43.373 42.179 43.132 28.476 65,4 % 41,9 %<br />

Brasilien 10.348 9.230 44 21.016 5.673 4.859 4.866 52,6 % 47,0 %<br />

Kanada 8.553 5.308 141 14.365 6.460 3.494 2.841 65,8 % 33,2 %<br />

Mexiko 5.984 8.311 65 126 1.075 4.323 5.809 52,0 % 97,1 %<br />

ASIEN, AUSTRALIEN n. v. n. v. n. v. 192.111 201.457 45 44.038 73.516 111.775 130.914 55,5 % 68,1 %<br />

China 103.994 109.913 79 19.140 44.682 55.112 65.512 50,1 % 63,0 %<br />

Japan <strong>22</strong>.887 <strong>22</strong>.392 178 7.058 8.241 18.871 15.713 84,3 % 68,7 %<br />

Indien 14.459 14.573 11 4.200 5.121 4.659 10.428 32,0 % 72,1 %<br />

Indonesien 12.951 7.516 28 8.345 5.292 4.597 7.399 61,2 % 57,1 %<br />

Korea (Süd) 11.298 9.911 191 439 2.486 9.087 9.595 91,7 % 84,9 %<br />

WELT Gesamt n. v. n. v. n. v. 398.462 401.201 52 178.742 180.153 241.502 240.162 60,2 % 60,3 %<br />

Einsatzquote<br />

TOP 15 – DIE WELTGRÖSSTEN PAPIERHERSTELLER<br />

(12,3) Angabe der Produktionskapazität<br />

in Mio. Tonnen.<br />

Quelle: Paper360°, The 2 million<br />

tonners’ club<br />

2010: International (US) 12,3 | Stora Enso (SE) 9,2 | UPM (FI) 9,0 | SCA (SE) 8,8 | Oji (JP) 7,0 | Nippon (JP) 6,9 | Sappi (SA) 6,8 | Nine Dragons (CN) 6,5<br />

Smurfit Kappa (EI) 6,3 | Smurfit Stone (US) 5,7 | Abitibi (CA) 5,5 | Domtar (CA) 4,0 | Norske Skog (NO) 3,9 | Mondi (SA) 6,7 | Lee & Man (CN) 3,6<br />

2020: International (US) 20,1 | Nine Dragons (CN) 16,5 | WestRock (US) 14,0 | Oji (JP) 10,6 | DS Smith (UK) 9,9 | Smurfit Kappa (EI) 7,5 | Stora Enso (SE) 7,1 |<br />

UPM (FI) 7,1 | Lee & Man (CN) 6,2 | Shandong (CN) 5,8 | Mondi (SA) 5,3 | Shanying (CN) 5,1 | Nippon (JP) 5,0 | Packaging America (US) 4,5 | Sappi (SA) 4,3<br />

60


personen<br />

in der Verbandsarbeit<br />

– Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie<br />

Kurt Maier (Heinzel Holding)<br />

Roland Faihs<br />

(Delfort)<br />

Günter Hochrathner<br />

(SK Nettingsdorf)<br />

Thomas Salzer<br />

(Salzer)<br />

Martin Zahlbruckner<br />

(Delfort<br />

Harald Ganster<br />

(W. Hamburger)<br />

Gottfried Joham<br />

Christian Skilich<br />

(Mondi)<br />

(Lenzing)<br />

Sigrid Rauscher<br />

(Rondo)<br />

Michael Gröller<br />

(Ehrenpräsident)<br />

Christoph Merckens<br />

(Merckens)<br />

Ernst Spitzbart<br />

(UPM Steyrermühl)<br />

Markus Bammer<br />

(Brigl & Bergmeister)<br />

Thomas Gschwendtner<br />

(Mayr-Melnhof)<br />

Max Oberhumer<br />

(Sappi)<br />

Thomas Strasser<br />

(Essity)<br />

Ernst Brunbauer<br />

(Lenzing Papier)<br />

Jörg Harbring<br />

(AustroCel)<br />

Martin Ruopp<br />

(Mondi)<br />

Enzo Zadra<br />

(Norske Skog)<br />

Gabriele Herzog<br />

(Geschäftsführung)<br />

– Fachverband der Papierindustrie<br />

Roland Faihs<br />

(Feurstein)<br />

Thomas Gschwendtner<br />

(Mayr-Melnhof)<br />

Kurt Maier (Heinzel Holding)<br />

Enzo Zadra<br />

(Norske Skog)<br />

Max Oberhumer<br />

Jörg Harbring<br />

(Sappi)<br />

(AustroCel)<br />

Hubert Marte<br />

(Rondo Ganahl)<br />

Martin Zahlbruckner<br />

kooptiert<br />

(Delfort)<br />

Franz Baldauf<br />

(Laakirchen)<br />

Josef Hirschenberger<br />

(Sappi)<br />

Peter Orisich<br />

(Mondi)<br />

Markus Bammer<br />

(Brigl & Bergmeister)<br />

Günter Hochrathner<br />

(SK Nettingsdorf)<br />

Thomas Salzer<br />

(Salzer)<br />

Ernst Brunbauer<br />

(Lenzing Papier)<br />

Gottfried Joham<br />

(Mondi)<br />

Andreas Windischbauer<br />

(Delfort)<br />

Werner Auracher<br />

(Geschäftsführung)<br />

der Papierindustrie<br />

Günter Hochrathner<br />

(SK Nettingsdorf)<br />

Walter Pillwein<br />

(Ehrenpräsident)<br />

Manfred Hartinger<br />

(Sappi)<br />

Thomas Welt<br />

(Laakirchen Papier)<br />

Markus Bammer<br />

(Brigl & Bergmeister)<br />

Andreas Windischbauer<br />

(Delfort)<br />

Jörg Harbring<br />

(AustroCel)<br />

Werner Auracher<br />

(Geschäftsführung)<br />

Gottfried Joham<br />

(Mondi)<br />

Michael Coutandin<br />

(Direktor ABZ)<br />

– Österreichische Vereinigung der Zellstoff- und Papierchemiker und -techniker<br />

Jörg Harbring<br />

(AustroCel)<br />

Harm Bergmann-Kramer<br />

(Mondi)<br />

Andreas Greiner<br />

Martin Ruopp<br />

(Essity)<br />

(Mondi)<br />

Martin Zahlbruckner<br />

(Delfort)<br />

Ernst Spitzbart<br />

(UPM Steyrermühl)<br />

Manfred Brandstätter<br />

(Holzforschung)<br />

Georg Hammer<br />

(Mayr-Melnhof)<br />

Christian Skilich<br />

Franz Zehetner<br />

(Lenzing)<br />

(Salzer)<br />

Gottfried Joham<br />

(Mondi)<br />

Ernst Brunbauer<br />

(Lenzing Papier)<br />

Günter Hochrathner<br />

(Nettingsdorf)<br />

Thomas Welt<br />

(Laakirchen Papier)<br />

Markus Bammer<br />

(Brigl & Bergmeister)<br />

Michael Coutandin<br />

(ABZ)<br />

Josef Krenn (W. Hamburger)<br />

Rolf Yaldez<br />

(Lenzing)<br />

Gabriele Herzog<br />

(Geschäftsführung)<br />

Wolfgang Bauer (TU Graz)<br />

Roland Faihs<br />

Max Oberhumer<br />

Enzo Zadra<br />

(Delfort)<br />

(Sappi)<br />

(Norske Skog)<br />

Kathrin Seel<br />

(Geschäftsführung)<br />

Papierindustrie – Die Arbeitskreise<br />

Altpapier Harald Ganster (W. Hamburger) Instandhaltung Florian Ruf (UPM Steyrermühl)<br />

Arbeitssicherheit Gottfried Joham (Mondi) KV-Verhandlung Thomas Salzer (Salzer)<br />

Energie Max Oberhumer (Sappi) Personalleiter Werner Auracher (FV Papierindustrie)<br />

Forschung Christian Skilich (Lenzing) Umwelt Enzo Zadra (Norske Skog)<br />

Gesundheit Günter Hochrathner (Nettingsdorf) Brandschutz Georg Hammer (Mayr-Melnhof)<br />

Holz Hans Grieshofer (Austropapier) Zertifizierung Hans Grieshofer (Austropapier)<br />

Die (Vize-) Präsidenten<br />

der Organisationen sind<br />

farbig eingerahmt.<br />

Alle Angaben<br />

Stand Dez.21<br />

61


AUSTRO-<br />

PAPIER<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

austropapier<br />

Wir sind die Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie<br />

und arbeiten in der Gumpendorfer Straße in Wien. Hier kümmern<br />

wir uns seit 150 Jahren um die Interessenvertretung der<br />

Branche nach außen und um ein gutes Mitgliederservice nach<br />

innen.<br />

DOPPELT VERTRITT BESSER<br />

Die Arbeit einer Interessenvertretung im Sinne von Public Affairs<br />

vollzieht sich hinter den Kulissen. Denn es geht nicht darum, der<br />

Politik die Bühne streitig zu machen, sondern ihren Akteuren die<br />

richtigen Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Das gilt besonders<br />

nach einer Nationalratswahl, wenn in den Ministerien und<br />

Kabinetten viele neue Mitarbeiter sitzen. Die dabei hilfreiche Diskretion<br />

beruht auf den Erfahrungen aus einer langen Tradition.<br />

Austropapier – Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie ist<br />

aus dem bereits 1872 gegründeten Verein der österreichisch-ungarischen<br />

Papierfabrikanten hervorgegangen. Sie vertritt heute<br />

gemeinsam mit dem durch das Handelskammergesetz 1946<br />

entstandenen Fachverband der Papierindustrie die Interessen der<br />

Branche. Doppelt vertritt besser, meint Austropapier-Geschäftsführerin<br />

Gabriele Herzog und erläutert die Organe der Organisation:<br />

Generalversammlung, Vorstand und Präsidium. An der Spitze<br />

steht der Präsident, der – wie der gesamte Vorstand – ohne Funktionsentschädigung<br />

arbeitet. Für den Vorstand nominieren die Mitgliedsunternehmen<br />

Vertreter aufgrund ihrer Leitungsfunktionen<br />

in den Unternehmen. Die Generalversammlung beschließt dann<br />

die Zusammensetzung des Vorstands, der das Präsidium wählt, erklärt<br />

Herzog den demokratischen Aufbau. Auch in die Ausschüsse<br />

entsendet jedes Unternehmen Mitarbeiter. Für alle Sitzungen<br />

gelten die Regeln des Verhaltenskodex zur Wahrung des Wettbewerbs<br />

und der kartellrechtlichen Bestimmungen. Der Obmann<br />

des Fachverbandes verzichtet ebenfalls auf die Funktionsentschädigung,<br />

zugunsten des Papierinstituts an der TU Graz (BPTI), verweist<br />

Werner Auracher, der Geschäftsführer des Fachverbandes, auf die<br />

insgesamt kostenbewusste Führung der Interessenvertretung.<br />

SCHULUNG UND FINANZIERUNG<br />

Neben diesen beiden Organisationen befasst sich die 1912 gegründete<br />

Österreichische Vereinigung der Zellstoff- und Papierchemiker<br />

und -techniker (ÖZEPA) mit technischen und produktionsnahen<br />

Fragestellungen. Seit 1957 gibt es zudem den Schulverein, dessen<br />

Aufgabe der Betrieb des Ausbildungszentrums (ABZ) Steyrermühl<br />

ist. Austropapier bilanziert nach den Regeln eines großen Vereins.<br />

Das Budget stammt großteils aus Mitgliedsbeiträgen. Subventionen<br />

oder andere öffentliche Förderungen gibt es keine. Lediglich<br />

die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />

(AUVA) unterstützen einzelne Projekte.<br />

PARTNERSCHAFT UND VERNETZUNG<br />

Um die Interessen der Branche bestmöglich zu wahren, pflegt<br />

Austropapier Partnerschaften:<br />

|| Für die Holzversorgung ist das die Kooperationsplattform<br />

Forst Holz Papier (FHP).<br />

|| Geht es um Umwelt-, Klima- und Energiepolitik, sind<br />

Kontakte zum Ministerium für Klimaschutz wichtig.<br />

|| Die Papierindustrie ist an einigen kooperativen Forschungsprojekten<br />

in mehreren Forschungseinrichtungen beteiligt.<br />

|| Mit den Holzzertifizierungssystemen PEFC Austria und<br />

FSC bestehen Kooperationen.<br />

Darüber hinaus arbeitet die Interessenvertretung der Papierindustrie<br />

mit Organisationen aller wesentlichen Stakeholder<br />

und mit Verbänden anderer Branchen zusammen. Europäische<br />

Agenden nimmt sie über den Dachverband Cepi wahr, dessen<br />

Mitglied Austropapier ist. Auch intern ist die Branche gut vernetzt,<br />

vor allem über den Austropapier-Vorstand. Auf der zweiten<br />

Management-Ebene bestehen zahlreiche Arbeitskreise<br />

(siehe S. 61 unten).<br />

TAGUNGEN UND PROJEKTE<br />

„Austropapier ist die<br />

gemeinsame Stimme der<br />

23 österreichischen Zellstoff- und<br />

Papierfabriken gegenüber Politik,<br />

Medien und anderen Stakeholdern.<br />

Wir sprechen die Bedürfnisse der<br />

Branche an – aktuell heißen die<br />

Brennpunkte Energiepolitik<br />

und Klimaschutz, Rohstoffe und<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig<br />

zeigen wir auf, dass die Unternehmen<br />

positive Beiträge liefern<br />

und Probleme lösen.“<br />

Dipl.-Ing. Gabriele Herzog<br />

Geschäftsführerin<br />

Auf österreichischer Ebene kommt die Branche mit Teilen der<br />

Wertschöpfungskette in Graz zusammen – auf der Paper & Biorefinery<br />

Conference. Co-Veranstalter dieser Fachtagung mit Vorträgen<br />

und einer Ausstellung ist das BPTI-Institut der TU Graz. Auf<br />

europäischer Ebene trifft sich die Papierindustrie jedes Jahr im<br />

Herbst zur Paper & Beyond Conference in Brüssel. Um Jugendliche<br />

mit den Themen Papier und Arbeitsplatz Papierfabrik zu erreichen,<br />

unterstützt Austropapier die Initiative papiermachtschule, zu der<br />

sich Pädagogen in mehreren Bundesländern vernetzt haben. Die<br />

Vereinigung setzt sich außerdem für die europäische Kampagne<br />

Two Sides ein.<br />

62


mitarbeiter:innen<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Gabriele Herzog Geschäftsführerin Ich leite die Austropapier<br />

und bin verantwortlich für Organisation, Personal, Finanzen<br />

und Verwaltung sowie das Service meines Teams für unsere<br />

Mitglieder. In der Interessenvertretung arbeite ich eng mit lokalen<br />

und internationalen Organisationen, wie dem Verband<br />

der Europäischen Papierindustrie (Cepi) in Brüssel, zusammen.<br />

TECHNISCHE THEMEN<br />

Elisabeth Krassnigg Referentin für Umwelt- und Energiepolitik<br />

Meine Hauptaufgabe ist es, unsere Mitglieder über Klima- und<br />

Energiepolitik zu informieren und sie zu vertreten. Momentan<br />

beschäftige ich mich mit Lösungen für die Wasser- und Luftreinhaltung.<br />

Dafür sind Kontakte auf europäischer Ebene und zu den<br />

Ministerien in Österreich sehr wichtig.<br />

Werner Auracher Geschäftsführer des Fachverbandes der Papierindustrie<br />

Einmal im Jahr stehen für mich die Kollektivvertragsverhandlungen<br />

mit den Gewerkschaften im Mittelpunkt.<br />

Darüber hinaus bin ich mit arbeitsrechtlichen Beratungen sowie<br />

Aus- und Weiterbildung, vor allem in unserem Ausbildungszentrum<br />

Steyrermühl, befasst.<br />

David Kainrath Referent für Energie, Forschung & Entwicklung<br />

Energie, vor allem Strom, ist ein großer Kostenfaktor und deshalb<br />

in der Interessenvertretung besonders wichtig. <strong>2021</strong> stand<br />

die Begutachtung des lange erwarteten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes<br />

im Fokus. Außerdem betreue ich aktuell fünf<br />

Forschungsprojekte.<br />

*<br />

Ulrike Jelinek Assistenz Geschäftsführung Ich unterstütze die Geschäftsführung<br />

der Austropapier und des Fachverbandes bei or-<br />

*<br />

Birgit Krista Referentin für Umwelt Ich unterstütze unsere Mitgliedsunternehmen<br />

aktuell in Umweltfragen, zuletzt bei der<br />

ganisatorischen und administrativen Arbeiten. Außerdem bin ich<br />

Umsetzung des Ökostrom- und des Abfallwirtschaftsgesetzes.<br />

zuständig für den Zahlungsverkehr, arbeite in der Buchhaltung<br />

Derzeit geht es um die Reform des EU-Emissionshandels (ETS),<br />

mit und führe die Personalunterlagen für unsere Organisationen.<br />

die Lebensmittelsicherheit und das Einwegplastikverbot.<br />

INFORMATION<br />

*<br />

Julia Löwenstein Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Ich bin<br />

für die gesamte Kommunikation der Austropapier nach außen<br />

verantwortlich. Außerdem kümmere ich mich um die Paper &<br />

Biorefinery Conference, die 20<strong>22</strong> wieder stattfindet, und das<br />

Projekt papiermachtschule.<br />

Patrick Mader Referent für Wirtschaft & Datenservice Eines<br />

meiner Projekte war dieser <strong>Branchenbericht</strong>. Danach kümmere<br />

ich mich wieder um Daten und Fakten, die ich auch brauche,<br />

um Anfragen von Journalisten, Studenten, Händlern und anderen<br />

zu beantworten. Ich halte den Kontakt zur Print-Kette<br />

und manage die Nachhaltigkeitskampagne Two Sides.<br />

Elisabeth Kodys Assistenz Statistik Ich betreue unsere Statistik<br />

und die IT. Zuletzt war ich mit der Umstellung und Betreuung<br />

der Kollegen im Homeoffice befasst. Außerdem versorge ich<br />

alle mit den benötigten Daten. Selbstverständlich beachte ich<br />

dabei den Datenschutz.<br />

*<br />

*<br />

ROHSTOFFE<br />

Yvonne Linhart Referentin für Chemikalienpolitik. Ich informiere<br />

unsere Mitglieder über neue Vorschriften und vertrete ihre<br />

Interessen bei der Entwicklung von Beschränkungen. Im Moment<br />

liegt mein Fokus auf der Revision der REACH-Verordnung<br />

sowie auf möglichen Beschränkungen für Mikroplastik.<br />

Theresa Bernhart Assistenz der ÖZEPA Ich organisiere die laufenden<br />

Ausschusssitzungen und Arbeitskreise der ÖZEPA. Für<br />

Jahresabschlussarbeiten und vereinsrechtliche Prüfungen bereite<br />

ich alle Unterlagen vor. Außerdem bin ich für unsere 250<br />

Mitglieder Ansprechpartnerin in allen Belangen.<br />

Hans Grieshofer Referent für Rohstoffe und Logistik Unsere bedeutendsten<br />

Rohstoffe sind Holz und Altpapier. Hier geht es vor<br />

allem um Versorgungssicherheit, Logistik und Transporte. Besonders<br />

wichtig sind mir der Kontakt zur Wertschöpfungskette Forst-<br />

Holz-Papier und die Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

wie der Holzbilanz.<br />

*<br />

Nina Kainz Assistenz für Öffentlichkeitsarbeit Ich kümmere<br />

mich um Sitzungen, die Presseaussendungen, den Druck von<br />

Broschüren und unsere Adressdatenbank. Sollten Sie in unseren<br />

Newslettern Werbung schalten wollen, bin ich die richtige<br />

Ansprechpartnerin. (In Karenz bis September.)<br />

Georg Schweizer Referent für Zertifizierung Der Nachweis, dass<br />

Holz aus zertifizierter, verantwortungsvoller und legaler Waldwirtschaft<br />

stammt, ist für unsere Mitglieder äußerst wichtig. Ich<br />

unterstütze die weiterverarbeitenden Unternehmen bei der Zertifizierung<br />

und den Audits sowie die Zertifizierungsorganisationen<br />

bei der Weiterentwicklung der Systeme und Standards.<br />

Redzep Ismael Backoffice Ich erledige Botengänge und kleinere<br />

handwerkliche Arbeiten. Außerdem kümmere ich mich darum,<br />

dass in unserem Büro und bei Sitzungen alles rundläuft.<br />

Besonders wichtig ist es mir, dass sich Gäste bei uns wohlfühlen,<br />

zum Beispiel, wenn ich meinen Spezialkaffee serviere.<br />

Karin Schultmeyer Assistenz Geschäftsführung und Rohstoffe Im<br />

Bereich Rohstoffe und Zertifizierung sind zahlreiche Sitzungen<br />

und Statistiken zu organisieren und vorzubereiten sowie Weiterverrechnungen<br />

vorzunehmen. In meinen Zuständigkeitsbereich<br />

fallen auch Büroorganisation und Verwaltung. Es ist mir ein großes<br />

Anliegen, dass immer alles reibungslos funktioniert.<br />

* arbeitet Teilzeit<br />

63


BRAN<br />

CHEN<br />

BE<br />

RICHT<br />

Austropapier <strong>Branchenbericht</strong> <strong>2021</strong>]<strong>22</strong><br />

branchenbericht<br />

Berichtsprofil – Der vorliegende Bericht enthält Informationen und Indikatoren zur Darstellung wesentlicher Aktivitäten<br />

und Leistungen der Österreichischen Papierindustrie. Er wurde im März 20<strong>22</strong> verfasst und betrifft das Jahr <strong>2021</strong> sowie den<br />

Jahresbeginn 20<strong>22</strong>. Weitere Informationen über die Branche stehen als Downloads auf der Website zur Verfügung:<br />

www.austropapier.at.<br />

PAPIER<br />

Umfang – Der Bericht dokumentiert die Leistungen und Kennzahlen der Austropapier-Mitgliedsunternehmen. Mit eingeschlossen<br />

sind jene Unternehmen, die international agierenden Papierunternehmen zugehören, wobei ausschließlich<br />

deren Geschäftstätigkeit am Standort Österreich berücksichtigt wird. Am Schluss stellt die Branchenvertretung ihre<br />

Aktivitäten kurz vor.<br />

IMPRESSUM<br />

Für diesen <strong>Branchenbericht</strong> haben wir unterschiedliche<br />

Papiere verwendet. Wir bedanken uns bei unseren<br />

Mitgliedern für die Beistellung der Papiersorten. Für die<br />

Herstellung der Papiere wurde ausschließlich Zellstoff<br />

aus nachweisbaren Quellen (PEFC oder FSC) benutzt.<br />

Alle Papiersorten wurden in Österreich hergestellt.<br />

Deckel<br />

Umschlag<br />

Teil 1 + 2<br />

(Branche)<br />

Teil 3<br />

(Themen)<br />

Teil 4<br />

(Statistik)<br />

Trenner:<br />

Kuvertbox<br />

Begleitbrief<br />

Hartpappe 1.000 g<br />

Merckens, Fibre Board black +<br />

AC Board red<br />

Wellpappepapier 170 g<br />

Laakirchen Papier, Starboard Liner<br />

Recyclingpapier 120 g<br />

Lenzing Papier, Impact Pure<br />

Kopierpapier 100 g<br />

Mondi Neusiedler, Pergraphica Classic<br />

Etikettenpapier 90 g<br />

Brigl & Bgm, NiklaConcept Rock<br />

Sackerlpapier 100 g<br />

Zellstoff Pöls, Starkraft Shopper<br />

Buntpapier 160 g<br />

Mondi Neusiedler, IQ Color<br />

Faltschachtelkarton 400 g<br />

MM, Multicolor Belvedere<br />

Feinpapier 200 g – Sappi, MagnoSatin<br />

Herausgeber & Austropapier – Vereinigung der Österreichischen<br />

Medieninhaber Papierindustrie, Gumpendorfer Straße 6/4, 1060 Wien<br />

Geschäftsführung DI Gabriele Herzog<br />

Redaktion<br />

Mag. Patrick Mader (Koordination)<br />

Dr. Werner Auracher, DI Hans Grieshofer,<br />

David Kainrath MSc, DI Elisabeth Krassnigg,<br />

Mag. Birgit Krista, Dr. Yvonne Linhart,<br />

Mag. Julia Löwenstein<br />

Statistik<br />

Elisabeth Kodys, Karin Schultmeyer<br />

(kommerzielle Verwendung der Tabellen<br />

nur nach Freigabe durch Austropapier)<br />

Assistenz<br />

Nina Kainz<br />

Preis BB<br />

Inland € 10,–, Ausland € 14,– (Preis exkl. 10 % Mwst.)<br />

P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt<br />

1060 Wien, Zulassungsnummer 02Z034276M<br />

ISSN 1011–0186<br />

Konzept & Design meierc grafik|design (2120 Obersdorf)<br />

Fotos<br />

Austropapier (Lukas Dostal, Erik Tuma),<br />

Lektorat<br />

Dr. Margret Haider (dt), Claus Westermayer (en)<br />

Produktion<br />

Gugler* print (3390 Melk/Donau), im<br />

Offset-Verfahren gedruckt, Deckel Siebdruck<br />

Die im Text vorkommenden männlichen Formen<br />

schließen auch Frauen mit ein.<br />

NEWSLETTER<br />

Papierindustrie aktuell<br />

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papierinteressierte Leser<br />

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Monate kostenfrei in<br />

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Spannendes und<br />

Wissenswertes.<br />

Über 2.000 Experten der<br />

österreichischen Papierwirtschaft sind<br />

schon dabei! Anmeldung per Mail an:<br />

nina.kainz@austropapier.at<br />

LINKS<br />

www.austropapier.at<br />

Austropapier, Fachverband, ÖZEPA, Schulverein<br />

www.papiermacherschule.at Ausbildungszentrum der Österr. Papierindustrie<br />

www.forstholzpapier.at Kooperationsplattform Forst Holz Papier<br />

www.pefc.at<br />

Holzzertifizierungssystem<br />

www.papierwelten.co.at Österreichisches Papiermachermuseum<br />

www.printpower.eu<br />

Europäische Papier- und Druckkampagne<br />

www.at.twosides.info<br />

Europäische Papiernachhaltigkeitskampagne<br />

www.cepi.org<br />

Confederation of European Paper Industries<br />

www.paperforrecycling.eu Europäischer Altpapierrat<br />

www.papiermachtschule.at Papierberufe (für Schüler)<br />

www.papierundmehr.at Das Magazin über Papier<br />

www.twitter.com/austropapier Die Österr. Papierindustrie auf Twitter<br />

www.facebook.com<br />

/paperdimension<br />

Facebook-Plattform der Österreichischen<br />

Papierindustrie für Papierliebhaber<br />

www.linkedin.com/company/<br />

austropapier<br />

Austropapier im LinkedIn-Netzwerk<br />

Die Internetadressen der Zellstoff- und Papierfabriken<br />

finden Sie auf Seite <strong>22</strong> dieses Berichts.<br />

64


papier:<br />

Merckens<br />

Hartpappe<br />

Fibre Board black, 1000 g<br />

PP Board red, 1000 g<br />

Laakirchen Papier<br />

Wellpappe-Papier<br />

Starboard Liner, 170 g


L<br />

!<br />

D<br />

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X<br />

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*<br />

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Ä<br />

Y<br />

I<br />

H<br />

B<br />

V<br />

G<br />

WWW.AUSTROPAPIER.AT<br />

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