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KAMPF
GEGEN
ROLLEN
BILDER
Im irakischen Diwaniyya gibt es seit sechs
Jahren ein Kabaddi-Frauen-Team. Trotz
sportlicher Erfolge ist die gesellschaftliche
Akzeptanz gering: Viele Frauen hören mit
dem Sport auf, sobald sie heiraten, oder ihre
Familie stellt sich dagegen. Aber: Ein Wandel
ist in Sicht. Eine Vor-Ort-Reportage.
Von Markus Schauta, Fotos: Markus Korenjak
In einer Sporthalle in Diwaniyya
steht die 17-jährige Fatima auf
einem mit Matten ausgelegten
Feld ihren Gegnerinnen gegenüber.
Die jungen Frauen bilden
einen losen Halbkreis, der sich langsam
um Fatima zu schließen beginnt. Dann
geht es rasch. Fatima schnellt nach
vorne und schlägt mit ihrer Hand einer
der Gegnerinnen auf den Oberschenkel,
bevor sie zurück in die andere Hälfte des
Spielfeldes läuft. Wäre das ein Wettbewerb,
hätte Fatimas Team jetzt einen
Punkt gemacht.
Dass Fatima in dieser Halle Kabaddi
trainiert, ist alles andere als selbstverständlich.
Als sie mit dem aus Indien
stammenden Kontaktsport begann,
musste sie sich einiges anhören. Sport
sei nichts für eine junge Frau, sie würde
dem Ruf der Familie schaden und solle
besser zuhause bleiben. Doch Fatima
blieb nicht zuhause. Seit einem Jahr
kommt sie mehrmals die Woche in die
Sporthalle, um unter der Leitung von
Coach Alaa Hussein Angriffsbewegungen
und Verteidigungsstrategien zu trainieren.
50 / RAMBAZAMBA /