Fuhse-Magazin 8/2022
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F u
h
Mit einer „Tiefen Stunde“ der
Digitalität entgegen wirken
s e - G
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Ich konnte vor Kurzem einem spannenden
Vortrag des Neurowissenschaftlers
Dr. Volker Busch lauschen.
Der Vortrag hatte den Titel
„Gehirn unter Strom“ und hat mir
kluge Tipps vom klugen Umgang
mit Reizflut, Multitasking und digitalem
Alltagsstress gegeben.
Ein Mensch, der heute 80 Jahre
alt wird, verbringt 22 Jahre damit
zu schlafen und 17 Jahre damit
zu arbeiten. Vier Jahre gehen für
essen und trinken drauf, ein Jahr für
Sport und vier Tage mit
Schuhen zubinden.
Und jetzt kommen
die Zahlen, die
mich nachdenklich
gemacht
haben:
Dieser Statistikmensch, der sehr
nah an die aktuelle Realität herankommt,
verbringt drei bis vier
Jahre damit, E-Mails zu lesen und
zu schreiben, 10 Jahre damit Fernsehen
zu gucken und 11 Jahre verbringt
er damit, sein Smartphone
zu benutzen. Das ist der Wahnsinn:
Wir schlafen 22 Jahre und
die Hälfte dieser Zeit verbringen
wir mit dem digitalen Alleskönner,
der in unsere Hosentasche oder die
Handtasche passt.
Hätte man mich vorher gefragt,
hätte ich ganz andere Zeiten
geschätzt. Mehr schlafen, mehr
Sport und weniger TV
und Smartphone.
Auf den meisten
Smartphones kann
man sich anzeigen
lassen, welche
Bildschirmzeiten
so zusammenkommen.
Das habe ich
für mich gemacht
und da steht tatsächlich,
dass
meine durchschnittliche
tägliche Bildschirmzeit an
meinem privaten Smartphone
4 Stunden und 30 Minuten
beträgt. Viereinhalb Stunden am
Tag gucke ich auf diesen kleinen
Bildschirm. Und da ist die Zeit, die
ich am Laptop sitze und arbeite,
noch nicht mit drin. Zu meiner Verteidigung
muss ich sagen, dass in
den viereinhalb Stunden auch TV-
Zeiten mit drin sind. Seit Monaten
schon habe ich meinen Fernseher
nicht mehr eingeschaltet, weil ich
es praktischer finde, Serien und
Filme in den Mediatheken auf dem
Handy zu gucken. Und meine Spiegelreflexkamera
nehme ich auch
fast nicht mehr in die Hand, weil
die Handykameras immer besser
werden und ich damit sehr gerne
fotografiere. Auch Bildbearbeitung
bringt mir mit den Apps auf dem
Smartphone viel Freude. Das heißt,
ich nutze das Smartphone nicht nur
zum Daddeln. Aber die tägliche Nutzungszeit
ist immer noch höher als
bei dem Statistikmenschen, wenn
man bedenkt, dass ich im Durchschnitt
sieben Stunden die Nacht
schlafe.
Ich finde, das eigene Verhalten zu
reflektieren, ist ja schon mal ein
erster Schritt. Die Empfehlung von
Dr. Volker Busch ist, dass man sich
jeden Tag eine Stunde Zeit nimmt,
in der man sich von nichts und niemandem
ablenken lässt und sich
nur auf eine Sache konzertiert,
um die Aufmerksamkeit nur einer
Sache zu widmen. Er nennt das die
„Tiefe Stunde“. Eine Stunde Eigenzeit,
du nur uns selbst gehört. Eine
Stunde, in der wir konzentriert ein
Buch lesen, kreativ werden, einen
Spaziergang machen oder ein
neues Rezept ausprobieren.
Seit ein paar Monaten versuche ich,
vor dem Schlafengehen, kreativ zu
sein. Ich arbeite frei mit Farben,
Papieren und Stoffen und nehme
mir gerne ein Thema vor, das ich
bunt umsetze. Das werden keine
Bilder, die man an die Wand hängt.
Das sind eher bunte Bücher. Nur
für mich. Meist bekomme ich keine
ganze Stunde zusammen, manchmal
sind es nur 20 Minuten. Aber
ich habe gemerkt, dass ich diese
kreative Eigenzeit vermisse, wenn
ich sie nicht in den Tag einbauen
kann.
Probieren Sie es auch mal aus. Das
Handy weglegen und Zeit für sich
selbst nehmen. Es lohnt sich!
Ihre Sonja
Man muss ganz schön aufpassen, dass einem die
digitalen Alleskönner nicht zu viel Lebenszeit klauen,
findet Sonja Trautmann.
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Fuhse-Magazin 8 ∙ 2022
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