tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Mai/Juni 2022
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<strong>Ausgabe</strong> 42<br />
<strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong><br />
®<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: mauritius images, Martin Siepmann<br />
Hochschloss Pähl<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Auf der Roten Couch<br />
Notfallseelsorger Dirk Wollenweber<br />
Oldtimer-Treffen<br />
Jubilä<strong>um</strong>sfahrt im VW Porsche 914
Oberammergau<br />
Unabhängig · Selbstständig · Sicher<br />
10 Gute Gründe<br />
LAGE<br />
Jetzt<br />
Appartement<br />
sichern!<br />
im SeniorenWohnen<br />
Oberammergau zu leben<br />
Bei uns wohnen Sie abseits von Lärm <strong>und</strong> Hektik der Stadt am Rande des Naturparks Ammergauer<br />
Alpen. Genießen Sie Möglichkeiten, <strong>die</strong> Ihnen der weltbekannte Passionsspielort Oberammergau<br />
mit seinen kulturellen <strong>und</strong> naturnahen Angeboten bietet. Unser Haus passt sich dem alpinen Baustil<br />
der Umgebung an <strong>und</strong> bietet ein komfortables Zuhause in unmittelbarer Nähe z<strong>um</strong> Ortszentr<strong>um</strong>.<br />
ESSEN<br />
Wer sich gerne an einen gedeckten Tisch setzt, ist bei uns richtig! Unser<br />
fre<strong>und</strong>liches Servicepersonal freut sich auf Ihren Besuch in unserem Restaurant.<br />
Unsere Küche ist auch verantwortlich für <strong>das</strong> „Essen auf Rädern“<br />
des BRK-Kreisverbands Garmisch-Partenkirchen im Ammertal.<br />
GESELLIGKEIT<br />
Individualität <strong>und</strong> Gemeinschaft, <strong>das</strong> ist bei uns kein Widerspruch. In<br />
Ihrem Appartement können Sie ganz für sich sein, in unseren gemeinschaftlichen<br />
Rä<strong>um</strong>en wie dem Kaminzimmer, den Restaurants <strong>und</strong> im<br />
Garten können Sie <strong>die</strong> Hausgemeinschaft erleben.<br />
WOHNUNGEN<br />
Das SeniorenWohnen Oberammergau<br />
bietet 75 Appartements mit Wohnflächen<br />
zwischen 30 <strong>und</strong> 70 m². Alle Appartements<br />
sind ausgestattet mit einer praktischen Miniküche<br />
<strong>und</strong> eigenem Bad. In Ihren eigenen<br />
vier Wänden können Sie schalten <strong>und</strong> walten,<br />
wie Sie es gewohnt sind. Unsere hauswirtschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen übernehmen<br />
gerne <strong>die</strong> Pflege Ihres Appartements.<br />
SERVICE<br />
Unsere Rezeption <strong>und</strong> Verwaltung ist an<br />
allen Werktagen geöffnet <strong>und</strong> steht Ihnen<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite, sei es für Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> unser Haus <strong>und</strong> unsere<br />
Angebote oder den richtigen Ansprechpartner<br />
für Ihr Anliegen zu finden. Auch<br />
unser Haustechniker ist von Montag bis<br />
Freitag im Haus.<br />
PFLEGE UND<br />
WOHLBEFINDEN<br />
Eine pflegerische Unterstützung in Ihrem neuen<br />
Zuhause ist in unserem Hause frei wählbar. Unser<br />
eigener Ambulanter Pflege<strong>die</strong>nst steht Ihnen gerne<br />
zur Verfügung. In unserer Massagepraxis können Sie<br />
sowohl medizinische wie auch dem persönlichen<br />
Wohlbefinden <strong>die</strong>nende Leistungen buchen. Das<br />
Friseurstüberl ist einmal wöchentlich für Sie geöffnet.<br />
SICHERHEIT<br />
RUND UM DIE UHR<br />
Unser Ambulanter Pflege<strong>die</strong>nst ist täglich von 6.00<br />
Uhr bis 20.00 Uhr im Haus erreichbar. Zusätzlich verfügt<br />
jedes Appartement über eine Notrufeinrichtung,<br />
<strong>die</strong> 24 St<strong>und</strong>en aktiv ist <strong>und</strong> an den Notruf des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes angeschlossen ist.<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Wir haben ein abwechslungsreiches monatliches Veranstaltungsprogramm,<br />
<strong>das</strong> regelmäßige Bewegungsangebote <strong>und</strong> gesellige Anlässe<br />
bietet, sowie Highlights wie Konzertnachmittage, Ausflüge in <strong>die</strong> nähere<br />
Umgebung oder gemeinsame Feste im Jahreslauf. Auch Gottes<strong>die</strong>nste<br />
werden in unserem Haus in wöchentlichem Wechsel gefeiert.<br />
FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />
Im SeniorenWohnen kennt man sich! Hier <strong>die</strong> fre<strong>und</strong>liche Begrüßung,<br />
dort <strong>die</strong> Nachfrage nach dem Befinden: Unsere Bewohner <strong>und</strong> Besucher<br />
schätzen unsere familiäre Atmosphäre <strong>und</strong> <strong>das</strong> gute Miteinander<br />
zwischen allen Beteiligten.<br />
BARRIEREFREIHEIT<br />
Unser Haus hat Geschichte. Schon in den 1930er Jahren war es als Hotel<br />
ein beliebter Ort für Urlauber aus aller Welt. Dennoch bewegen Sie sich<br />
sicher: <strong>die</strong> Zugänge zu unserem Haus sowie alle Rä<strong>um</strong>lichkeiten sind<br />
nahezu alle barrierefrei <strong>und</strong> mit Rollator oder Rollstuhl gut zu erreichen.<br />
Sozialservice-Gesellschaft des BRK GmbH<br />
SeniorenWohnen Oberammergau · St.-Lukas-Straße 15, 82487 Oberammergau<br />
Birgit Krebs, K<strong>und</strong>enberatung · Tel. 08822 918-155 · birgit.krebs@ssg.brk.de · www.seniorenwohnen.brk.de
Vom Leben mit dem Tod<br />
Menschengroße,<br />
rustikale<br />
Skulpturen aus Holz, hergestellt<br />
mit Motorsäge <strong>und</strong><br />
Beil. Für <strong>die</strong> Darstellung<br />
von<br />
Friedensnobelpreisträgern<br />
hat ein aus Polen<br />
stammender<br />
Pöckinger<br />
internationale Bekanntheit<br />
erlangt. Durch den<br />
von Russland ausgeübten<br />
Krieg in der Ukraine<br />
haben seine „Figuren des<br />
Friedens“ nun nochmals an<br />
Bedeutung <strong>und</strong> Strahlkraft<br />
dazugewonnen, auf<br />
<strong>die</strong> er sicherlich gerne<br />
verzichtet hätte. Ein absoluter<br />
Vollprofi an der Motorsäge ist Johannes Unland seit<br />
mehreren Jahrzehnten. Und Gründer einer in der Region<br />
einzigartigen Sägenschule, <strong>die</strong> oft erster „Ansprechpartner“<br />
für Behörden, Verbände, Firmen <strong>und</strong><br />
Privatpersonen in Sachen „Ba<strong>um</strong>schnittkurse“ ist.<br />
In <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong> spricht der Experte über Rechte,<br />
Pflichten <strong>und</strong> korrekten Umgang mit Kettensägen,<br />
von denen bekanntlich tödliche Gefahren ausgehen.<br />
Höchste Vorsicht ist auch beim Umgang mit aus der<br />
Wüste stammenden, bis zu drei Meter großen Vögeln<br />
gefragt. Die Rede ist von Straußen, deren gelegte<br />
Eier derart groß <strong>und</strong> stabil sind, <strong>das</strong>s sich ohne<br />
weiteres ein 80 Kilogramm schwerer Mensch draufstellen<br />
könnte. Für unsere <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong>-<strong>Ausgabe</strong> haben<br />
wir ausnahmsweise mal <strong>die</strong> Grenzen unseres Verteilgebiets<br />
verlassen, <strong>und</strong> <strong>das</strong> zwischen Ammersee<br />
<strong>und</strong> Landsberg gelegene „Straußennest“ mit großer<br />
Bew<strong>und</strong>erung genauer angeschaut. Besten Überblick<br />
über <strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> Umgebung bietet<br />
ab sofort auch eine Hightech-Drohne der Johanniter.<br />
Der mit hochwertiger Wärmebildkamera ausgestattete<br />
Quadrokopter soll Rettungskräfte bei der Suche<br />
nach Vermissten unterstützen, <strong>und</strong> in vielen anderen<br />
Bereichen eingesetzt werden.<br />
Eng verwoben mit dem Rettungs<strong>die</strong>nst ist <strong>das</strong> Leben<br />
von Dirk Wollenweber. Der in Peiting lebende Pfarrer<br />
<strong>und</strong> Feuerwehrmann ist inzwischen oberster Seelsorger<br />
der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />
Bayerns. Im großen Interview auf der Roten Couch<br />
spricht der Familienvater über den Umgang mit Menschen,<br />
<strong>die</strong> wegen einem plötzlichen Todesfall eines<br />
Liebsten den Boden unter den Füßen verlieren. Und<br />
darüber, wie er selbst <strong>die</strong> ständige Konfrontation mit<br />
Tod <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enem Leid verkraftet.<br />
Auch hilfreich: An einem freien Tag sich gemeinsam<br />
mit Fre<strong>und</strong>en oder Familie aufs Fahrrad schwingen,<br />
durchs Tassiloland strampeln <strong>und</strong> zwischendurch an<br />
einem der immer mehr werdenden Eisautomaten<br />
ein Päuschen einlegen. War<strong>um</strong> <strong>das</strong> handgemachte<br />
He<strong>um</strong>ilcheis der Pollinger Eismanufaktur so boomt?<br />
Antwort finden Sie, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, auf<br />
Seite 40 <strong>und</strong> 41 in <strong>die</strong>ser insgesamt sehr themenbunten<br />
<strong>Ausgabe</strong>, in der sich auch mehrere tolle Gewinne<br />
verstecken. Und zwar zu Kulturveranstaltungen, <strong>die</strong><br />
nun endlich wieder zahlreich <strong>und</strong> ohne nennenswerte<br />
Corona-Einschränkungen stattfinden können.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>das</strong> Erfolgsmusical „ZEPPELIN“ von<br />
Ralph Siegel im Füssener Festspielhaus, ein Kabarettabend<br />
mit Roland Hefter zu 100 Jahre TSV Iffeldorf,<br />
oder <strong>das</strong> weltweit bekannte Oberammergauer<br />
Passionsspiel, für <strong>das</strong> wir sogar Tickets zur Premiere<br />
am Samstag, 14. <strong>Mai</strong>, verlosen. Viel Erfolg wünscht<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Rechte, Pflichten <strong>und</strong><br />
Sinnhaftigkeit von Kursen<br />
an der Motorsäge<br />
Seite 6<br />
Dicke Eier <strong>und</strong> feinstes<br />
Fleisch: Die Straußenfarm<br />
von Familie Wiedemann<br />
Seite 9<br />
Der Notfallseelsorger:<br />
Dirk Wollenweber im großen<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Eigentlich ein Liebesbeweis!<br />
Heuer werden wieder<br />
<strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e aufgestellt<br />
Seite 16<br />
Skulpturen des<br />
Friedens: Bildhauerei<br />
mit Beil <strong>und</strong> Motorsäge<br />
Seite 18<br />
Sportlerinnen rocken<br />
700-Mann-Zelt: TSV Iffeldorf<br />
feiert 100-Jähriges<br />
Seite 22<br />
Realität trifft Virtualität:<br />
Allerlei aus dem<br />
Tassiloland<br />
Seite 26<br />
Ein Refugi<strong>um</strong> für Pflanzen <strong>und</strong><br />
Tiere — Wasserwirtschaftsamt<br />
untersucht Bäche <strong>und</strong> Flüsse<br />
Seite 28<br />
Expertenteam gibt grünes<br />
Licht — Sicherheitsprüfungen<br />
in Gotteshäusern<br />
Seite 32<br />
Saisonal <strong>und</strong> regional:<br />
Fruchtiges Frühjahr mit<br />
der Hauswirtschafterei<br />
Seite 34<br />
Treffen der VW Porsche 914<br />
Fre<strong>und</strong>e: Ein Dreisitzer mit<br />
herausragender Straßenlage<br />
Seite 40<br />
Handgemachtes He<strong>um</strong>ilcheis<br />
aus dem Automaten — <strong>die</strong><br />
Pollinger Eismanufaktur<br />
Seite 44<br />
Vermisstensuche via<br />
Hightech-Drohne — Johanniter<br />
investieren in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Seite 52<br />
Ausbildungsmesse <strong>und</strong> Tag<br />
der offenen Tür: <strong>Weilheim</strong>er<br />
Berufsschule öffnet <strong>die</strong> Pforten<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 3
Motorsägenkurse – Rechte, Pflichten <strong>und</strong> Sinnhaftigkeit<br />
Z<strong>um</strong> Schutz der<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Natur<br />
Murnau | Seit Januar 2013 ist es für<br />
alle im Bereich der Forstwirtschaft<br />
tätigen Gewerbetreibenden Pflicht,<br />
einen Motorsägen-Kurs zu absolvieren,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>sen im Rahmen einer<br />
Prüfung in Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
zu bestehen. Aber auch Privatleute,<br />
<strong>die</strong> im Waldgebiet eines Försters<br />
holzen möchten, ist der Nachweis<br />
eines abgespeckten Motorsägen-<br />
Kurses notwendig seit <strong>die</strong>sem<br />
b<strong>und</strong>esweiten Beschluss vor acht<br />
Jahren – wer ohne <strong>die</strong>ser Lizenz<br />
in Staatswäldern arbeitet <strong>und</strong> verunfallt,<br />
hat keinen Anspruch auf<br />
Versicherungsschutz. Unabhängig<br />
davon schadet es g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
nicht, den fachgerechten Umgang<br />
mit einer Motorsäge von Profis<br />
zu erlernen – selbst wenn der<br />
Schwerpunkt auf Ba<strong>um</strong>fällung <strong>und</strong><br />
Heckenzuschnitt im hauseigenen<br />
Garten oder eben Privatwald liegt.<br />
Angeboten werden solche Kurse<br />
z<strong>um</strong> Beispiel über den Bayerischen<br />
Bauernverband (BBV), über hiesige<br />
Waldbauvereinigungen oder<br />
Selbstständige, <strong>die</strong> sich darauf<br />
spezialisiert haben. Ein absoluter<br />
Vollprofi in <strong>die</strong>sem Bereich: Johannes<br />
Unland, Forstwirt, Forstwirtschaftsmeister<br />
sowie Gründer <strong>und</strong><br />
Inhaber der weit <strong>und</strong> breit einzigen<br />
Sägenschule mit Hauptsitz in<br />
Murnau. Geboren <strong>und</strong> aufgewachsen<br />
ist Johannes Unland allerdings<br />
nicht im bayerischen Oberland,<br />
wo er seine Sägenschule vor <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
zwölf Jahren gegründet hat, sondern<br />
im Ruhrpott. Sein damaliger<br />
Lehrbetrieb, zuständig für <strong>das</strong><br />
größte zusammenhängende Waldgebiet<br />
im Pott, heißt heute E.ON.<br />
Trotz <strong>die</strong>ses namhaften Arbeitgebers<br />
wollte er nach Jahren voller<br />
Fleiß <strong>und</strong> dazugewonnener Fachkompetenz<br />
raus aus dem Ruhrgebiet.<br />
„Weil ich nicht nur den Wald,<br />
sondern auch <strong>die</strong> Berge liebe.<br />
Außerdem <strong>die</strong> Lebensqualität hier<br />
in Bayern nun mal <strong>um</strong> ein Vielfaches<br />
höher ist als im Ruhrgebiet.“<br />
Hiesigen Waldarbeitern sollte <strong>die</strong>se<br />
Lebensentscheidung nur Recht<br />
sein. Inzwischen gibt es nämlich<br />
ka<strong>um</strong> einen in der Region ansässigen<br />
Forstbetrieb, der seine Mitarbeiter<br />
noch nicht von Johannes<br />
Unland schulen hat lassen. Gleiches<br />
gilt für Mitarbeiter von Landschafts-<br />
<strong>und</strong> Gartenbaubetrieben,<br />
Straßenmeistereien <strong>und</strong> Bauhöfen,<br />
aber auch für aktive Mitglieder von<br />
Feuerwehren <strong>und</strong> Technischem<br />
Hilfswerk sowie Landwirten – sie<br />
alle hatten bereits <strong>das</strong> Vergnügen,<br />
4 | <strong>tassilo</strong>
Ba<strong>um</strong>kletter-Seminare — <strong>die</strong> deutliche Steigerung zu Anfängerkursen.<br />
einen Motorsägen-Kurs der Sägenschule<br />
zu besuchen.<br />
Ba<strong>um</strong>fällung für jeden<br />
Teilnehmer<br />
Im Detail betrachtet gibt es drei<br />
verschiedene Kurse. Den „AS-<br />
Ba<strong>um</strong> I“, der auch als Motorsägen-<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>kurs für gewerbliche Waldarbeiter<br />
bezeichnet werden kann.<br />
Hierbei werden an fünf Werktagen<br />
alle Fäll- <strong>und</strong> Sägetechniken mit<br />
Motorsägen theoretisch geschult<br />
<strong>und</strong> praktisch angewandt. Den<br />
„AS-Ba<strong>um</strong> II“, ebenfalls über fünf<br />
volle Tage, der vorwiegend kompliziertere<br />
Ba<strong>um</strong>fällarbeiten aus<br />
Hebebühnenkörben vorsieht. Und<br />
einen Kurs für „Selbstwerber“, also<br />
Privatpersonen, der lediglich über<br />
eineinhalb Tage geht. „Den setzen<br />
wir meistens von Freitagmittag bis<br />
Samstagabend an, damit <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
nicht extra Urlaub dafür<br />
nehmen müssen.“ Den ersten halben<br />
Tag nutzt Johannes Unland für<br />
Theorie zu Unfallsicherheit, Werk-<br />
zeuge <strong>und</strong> Motorsäge. Am Samstag<br />
wird <strong>das</strong> ganze draußen im Wald<br />
<strong>und</strong> in voller Montur vertieft –<br />
Ba<strong>um</strong>fällung von jedem einzelnen<br />
Teilnehmer inklusive. „Das sind<br />
sehr lange, anstrengende Tage,<br />
weil in kurzer Zeit viele Informationen<br />
auf <strong>die</strong> Teilnehmer einprasseln.“<br />
Aber es sind auch Tage, <strong>die</strong><br />
unglaublich lehrreich sind <strong>und</strong> ver-<br />
dammt viel Spaß machen – Johannes<br />
Unland hat es nicht nur fachlich<br />
drauf, sondern versteht es auch<br />
immer wieder, mit einem lockeren<br />
Spruch <strong>die</strong> Stimmung aufzuheitern,<br />
ohne jedoch den für einen<br />
Motorsägen-Kurs notwendigen<br />
Ernst aus den Augen zu verlieren.<br />
Mindestalter von 18 Jahren, Schutzausrüstung<br />
in Form von Stahlkappenschuhen<br />
oder -stiefeln, Schnittschutzhose,<br />
Schnittschutzjacke<br />
sowie Schutzhelm mit Visier <strong>und</strong><br />
Gehörschutz sind unter anderem<br />
<strong>die</strong> Teilnahme-Voraussetzung. „In<br />
der Regel bringt auch jeder seine<br />
eigene Motorsäge mit, <strong>die</strong> ich<br />
vor Anwendung auf Funktonalität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit überprüfe.“ Säge<strong>und</strong><br />
Fälltechniken, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Fächerschnitt oder Stechschnitt,<br />
werden beim Selbstwerber-Kurs<br />
jedoch nur an Bä<strong>um</strong>en geübt, <strong>die</strong><br />
auf einer Stammhöhe von 1,20 Metern<br />
maximal 20 Zentimeter dick<br />
sind. „Bei <strong>die</strong>ser Ba<strong>um</strong>größe sprechen<br />
wir noch von Schwachholz,<br />
deren Verarbeitung man Privat-<br />
personen zutraut. Alle Bä<strong>um</strong>e, <strong>die</strong><br />
größer sind, sollten dann schon<br />
von Fachkräften gefällt<br />
werden.“ Unabhängig<br />
davon<br />
warnt<br />
Johannes Unland: „Nur, weil jemand<br />
einen meiner Kurse besucht<br />
hat, ist er noch lange kein Profi.“<br />
Auch <strong>die</strong> Besucher von AS-Ba<strong>um</strong><br />
I <strong>und</strong> II nicht. Forstarbeiter wie er<br />
haben schließlich eine Ausbildung<br />
über drei Jahre absolviert, anschließend<br />
mehrere Jahre Berufserfahrung<br />
gesammelt <strong>und</strong> trotzdem<br />
immer wieder Fehler gemacht <strong>und</strong><br />
neue Grenzen kennengelernt. „Ein<br />
facettenreicher Beruf, bei dem du<br />
im Detail betrachtet nie auslernst.“<br />
Klinik-Chirurgen retten<br />
kaputtes Knie<br />
Der schwerste Unfall, der Johannes<br />
Unland selbst passiert ist, liegt inzwischen<br />
zehn Jahre zurück. „Mir<br />
ist ein Ba<strong>um</strong>abschnitt unkontrolliert<br />
heruntergebrochen <strong>und</strong> hat<br />
dabei mein Knie zerquetscht.“ Die<br />
Ärzte im Murnauer Unfallklinik<strong>um</strong><br />
sagten ihm damals, <strong>das</strong>s sie eine<br />
so schwere Knieverletzung noch<br />
nie gesehen hätten, den Totalschaden<br />
aber trotzdem mit ausschließlich<br />
körpereigenen Sehnen <strong>und</strong><br />
Knochen reparieren konnten.“ Da<br />
Johannes Unland obendrein verdammt<br />
hart an seinem Körper gearbeitet<br />
hat, kann er heute wieder<br />
nahezu uneingeschränkt körperlich<br />
schwer arbeiten, regelmäßig in<br />
<strong>die</strong> Berge gehen <strong>und</strong> Radfahren.<br />
„Natürlich geht <strong>das</strong> Leben eines<br />
Holzarbeiters nicht spurlos an einem<br />
vorbei – <strong>die</strong> Gelenke schmerzen<br />
natürlich immer wieder mal.“<br />
Aber verhältnismäßig gehe es dem<br />
54-Jährigen trotz <strong>die</strong>ses schweren<br />
Unfalls gut. Auch im Rahmen<br />
seiner Motorsägenkurse ist ergonomisches<br />
Arbeiten im Wald ein<br />
zentrales Thema. Hinknien anstatt<br />
Bücken, oder beim Ausasten eines<br />
bereits gefällten Ba<strong>um</strong>stammes<br />
<strong>die</strong><br />
viereinhalb<br />
bis zehn Kilogramm schwere Motorsäge<br />
nicht ständig in den Händen<br />
halten, sondern einfach Stück<br />
für Stück auf dem Stamm des gefällten<br />
Ba<strong>um</strong>es entlangschieben.<br />
„Da geht es meist <strong>um</strong> Kleinigkeiten,<br />
<strong>die</strong> ich den Kursteilnehmen<br />
während ihrer Ba<strong>um</strong>fällungen mit<br />
auf den Weg gebe.“<br />
Diese Tipps <strong>und</strong> Kniffs gelten übrigens<br />
auch für Frauen, für <strong>die</strong> unter<br />
anderem auch beim BBV eigene<br />
Kurse angeboten werden. „Oft<br />
haben Frauen ihre Männer oder<br />
Söhne bei mir angemeldet – so<br />
ist man in Gespräche gekommen<br />
<strong>und</strong> hat festgestellt, <strong>das</strong>s insbesondere<br />
auf landwirtschaftlichen<br />
Betrieben auch <strong>die</strong> Frauen selbst<br />
gerne im Holz professioneller arbeiten<br />
möchten.“ Eine interessante<br />
Beobachtung, <strong>die</strong> Unland im Rahmen<br />
seiner Motorsägen-Kurse für<br />
Frauen immer wieder macht: „Sie<br />
gehen systematischer an <strong>die</strong> Sache<br />
ran, lernen so oft schneller als<br />
Männer.“ Letztlich sind aber alle<br />
Teilnehmer gleichermaßen begeistert<br />
von Motorsägen-Kursen, allen<br />
voran bei denen mit Johannes<br />
Unland. Allein <strong>die</strong> Google-Rezensionen<br />
unter seinem Homepage-<br />
Eintrag könnten besser nicht sein –<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer schwärmen vom<br />
Know-how, von praktischen Tipps,<br />
aber auch von den rhetorischen<br />
Fähigkeiten des Mannes, der auch<br />
immer wieder vom Bayerischen<br />
Bauernverband, der Bayerischen<br />
Forstverwaltung <strong>und</strong> von vielen anderen<br />
Verbänden für Motorsägen-<br />
Schulungen gebucht wird. Und dabei<br />
nicht nur auf Säge, Werkzeuge,<br />
Fäll- <strong>und</strong> Schnitttechniken eingeht.<br />
Auch <strong>das</strong> Thema „Wald mit Wild“<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> damit eng einhergehende,<br />
noch viel bedeutendere Thema<br />
„Wald der Zukunft“ sind ihm<br />
wichtige Anliegen. Insofern sind<br />
gut geschulte Waldarbeiter nicht<br />
nur Menschen, <strong>die</strong> mit Motorsägen<br />
<strong>um</strong>gehen <strong>und</strong> Bä<strong>um</strong>e fällen können,<br />
sondern auch <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong><br />
klug <strong>und</strong> achtsam mit der Natur<br />
<strong>um</strong>gehen.<br />
js<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 5
Auf der Straußenfarm von Familie Wiedemann<br />
Dicke Eier <strong>und</strong> feinstes Fleisch<br />
Memming | Auf dem landwirtschaftlichen<br />
Anwesen von Barbara<br />
<strong>und</strong> Klaus Wiedemann ist nicht<br />
Hofh<strong>und</strong> Buddy der Boss, sondern<br />
Django – ein drei Meter hoher, 170<br />
Kilogramm schwerer <strong>und</strong> zwölf<br />
Jahre alter Straußenhahn, der bis<br />
zu 70 St<strong>und</strong>enkilometer schnell<br />
laufen kann <strong>und</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> fünf<br />
Zentimeter langer Krallen an seinen<br />
Zehen mit äußerster Vorsicht<br />
zu behandeln ist. Letztlich sorgt<br />
<strong>die</strong>ser Prachtkerl dafür, <strong>das</strong>s seine<br />
Hennen fleißig Eier legen. Und<br />
<strong>die</strong> Nachzucht <strong>die</strong>ser in der Region<br />
einzigartigen Exoten gesichert<br />
ist. „Wir führen einen klassischen<br />
Milchviehbetrieb <strong>und</strong> haben aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
des niedrigen Milchpreises<br />
vor vielen Jahren schon nach einem<br />
zweiten Standbein gesucht.“<br />
Urlaub auf dem Bauernhof kam für<br />
<strong>die</strong> Memminger (Weiler bei Hofstetten)<br />
damals nicht in Frage,<br />
„weil unsere drei Kinder noch sehr<br />
klein waren“. Insofern haben <strong>die</strong><br />
beiden nach Nutztieren gesucht,<br />
<strong>die</strong> ähnlich zu halten sind wie<br />
Milchkühe. War<strong>um</strong> <strong>die</strong> Wahl am<br />
Ende des Tages ausgerechnet auf<br />
Strauße fiel, <strong>die</strong> ursprünglich heimisch<br />
in Afrika, in der Wüste sind?<br />
„Als unser damaliger Bürgermeister<br />
mit <strong>die</strong>sem Vorschlag auf uns<br />
zugekommen ist, haben wir ihm im<br />
wahrsten Sinne erstmal den Vogel<br />
gezeigt.“ Doch wie <strong>das</strong> Leben oft so<br />
spielt, „hat uns <strong>die</strong>ser Vogel in der<br />
Folge nicht mehr losgelassen, über<br />
Zeitungsberichte <strong>und</strong> TV-Beiträge<br />
regelrecht verfolgt“. Eines Tages<br />
machten sich <strong>die</strong> beiden auf nach<br />
Leipheim (Landkreis Günzberg),<br />
wo eine der größten Straußenfarmen<br />
Deutschlands steht, <strong>und</strong><br />
fingen endgültig Feuer. Es folgte<br />
an gleichem Ort ein dreitägiges<br />
6 | <strong>tassilo</strong><br />
Fachseminar mit Abschlussprüfung<br />
für <strong>die</strong> Haltung <strong>und</strong> Zucht von<br />
Straußen, abgenommen von der<br />
Vogelklinik der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München. Und<br />
im Jahre 2010 kauften sie, ebenfalls<br />
in Leipheim, <strong>die</strong> ersten zehn Küken<br />
für ihren eigenen, idyllisch gelegenen<br />
Hof. Inzwischen sind zwölf<br />
Jahre vergangen, <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Tiere hat sich versechsfacht <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Nachfrage nach Straußenprodukten<br />
(www.straussennest-wiedemann.de)<br />
ist derart groß, „<strong>das</strong>s<br />
wir immer wieder zahlreiche K<strong>und</strong>enanfragen<br />
ablehnen müssen“.<br />
Eierschalen mit<br />
Bohrmaschine knacken?<br />
Apropos „groß“: Ein Straußenei<br />
entspricht in etwa der Größe von<br />
20 (!) klassischen Hühnereiern. Es<br />
kann eingefroren <strong>und</strong> somit länger<br />
haltbar gemacht werden. Und<br />
ist dank seines geringen Cholesteringehalts<br />
(20 Mal geringer als<br />
bei Hühnereiern) besonders gut<br />
verträglich. „Viele Menschen mit<br />
einer Hühnereierunverträglichkeit<br />
können Straußeneier ohne Probleme<br />
essen.“ Nur wie? Diese zwei<br />
bis drei Millimeter dicke Schale ist<br />
derart stabil, <strong>das</strong>s ein bis zu 80 Kilogramm<br />
schwerer Mensch ohne<br />
weiteres draufsteigen könnte. „Es<br />
über <strong>die</strong> Kante einer Pfanne aufzuschlagen<br />
ist unmöglich – wir<br />
knacken <strong>die</strong> Schalen unserer Straußeneier<br />
meistens mit Hilfe einer<br />
Bohrmaschine“, sagt Klaus Wiedemann,<br />
<strong>und</strong> fügt an: „Da bekommt<br />
der Spruch, Essen müsse erst ver<strong>die</strong>nt<br />
werden, eine angemessene<br />
Bedeutung.“ Wobei es <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 400<br />
Stammk<strong>und</strong>en von Familie Wiedemann<br />
wesentlich leichter haben als<br />
<strong>die</strong> beiden Halter sowie ihre Geschäftspartner<br />
selbst. Jeden Donnerstagnachmittag<br />
ist der Hofladen<br />
von Familie Wiedemann zwischen<br />
14 <strong>und</strong> 19 Uhr für sie geöffnet –<br />
<strong>und</strong> bietet alles, was <strong>das</strong> Herz von<br />
Straußenliebhabern höherschlagen<br />
lässt. Fleisch <strong>und</strong> Wurst aus<br />
der sieben Kilometer entfernten<br />
Metzgerei. Eiernudeln, hergestellt<br />
im Nachbarlandkreis Aichach.<br />
Sind extrem neugierig: Klaus Wiedemann auf dem Futtertisch seiner<br />
Straußenfarm, hier mit den <strong>r<strong>und</strong></strong> einjährigen Vögeln.<br />
Eier, Eierlikör,<br />
aus Straußenhaut<br />
handgemachte<br />
Geldbörsen <strong>und</strong><br />
Gürtel, Lampen<br />
mit aus Eierschalen<br />
gefertigten<br />
Schirmen, diverse<br />
Dekorationsgegenstände,<br />
ja<br />
sogar Staubwedel<br />
<strong>und</strong> Fächer aus<br />
Straußenfedern –<br />
reich werden <strong>die</strong><br />
Wiedemanns mit ihrer<br />
Straußenfarm allerdings<br />
nicht, sehen sie eher als professionelles<br />
Hobby. „Stressig<br />
ist es für uns immer dann, wenn<br />
<strong>die</strong> 30 bis 35 Küken pro Jahr aus<br />
unserem Brutautomaten schlüpfen.“<br />
Die müssen <strong>die</strong> ersten sechs<br />
Wochen hinweg fünf Mal am Tag<br />
mit einer speziellen Kornmischung<br />
gefüttert, <strong>und</strong> auf einer täglich zu<br />
reinigenden G<strong>um</strong>mimatte gehalten<br />
werden, „da sie im Gegensatz<br />
zu den älteren Vögeln Streu fressen<br />
<strong>und</strong> daran erkranken oder gar sterben<br />
würden“. Weitere Hochphasen<br />
in Sachen hoher Arbeitsaufwand<br />
sind <strong>die</strong> Zeiten vor Weihnachten<br />
<strong>und</strong> Ostern, wo <strong>das</strong> Straußengeschäft<br />
besonders boomt. „Ansonsten<br />
aber hält sich <strong>die</strong> Arbeit<br />
einigermaßen in Grenzen, weil<br />
Strauße, sobald sie ein gewisses<br />
Alter erreicht haben, tatsächlich<br />
ähnlich zu halten sind wie Kühe.“<br />
Angriffe können<br />
tödlich enden<br />
Derzeit halten <strong>die</strong> Wiedemanns 63<br />
Strauße, aufgeteilt in drei Gruppen.<br />
Einmal <strong>die</strong> inzwischen auch<br />
schon <strong>r<strong>und</strong></strong> 2,70 Meter großen,
aber noch jüngeren Tiere. „Das ist<br />
auch <strong>die</strong> Gruppe, <strong>die</strong> wir ab einem<br />
Alter von 15 Monaten schlachten.“<br />
Und zwei Zuchtgruppen, bestehend<br />
aus mehreren Hennen sowie<br />
je einem Hahn, darunter auch<br />
Django. Wieder<strong>um</strong> für alle gleich:<br />
Der in drei Bereiche aufgeteilte<br />
Laufstall mit Futtertischen, sowie<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr offenen Ein<strong>und</strong><br />
Ausgangstüren, <strong>die</strong> Sommer<br />
wie Winter uneingeschränkten<br />
Freigang gewähren. Das<br />
Tierschutzgesetz schreibt an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle 1 500 Quadratmeter<br />
Auslauf pro Straußenhahn<br />
vor, sowie 500<br />
weitere Quadratmeter pro<br />
Henne. Entsprechend riesig<br />
sind <strong>die</strong> Weideflächen südlich<br />
des Straußenstalles von<br />
Familie Wiedemann, allesamt<br />
mit einem Spezialzaun <strong>um</strong>baut –<br />
<strong>das</strong> Zaungerüst besteht aus Wasserrohrleitungen,<br />
<strong>die</strong> Pfähle aus<br />
Beton <strong>und</strong> <strong>das</strong> Dazwischen aus einem<br />
sehr stabilen Maschendraht.“<br />
Zaunhöhe: R<strong>und</strong> drei Meter, insofern<br />
ähnlich hoch wie <strong>die</strong> Tiere,<br />
<strong>die</strong> im Übrigen pro Fuß nur zwei<br />
Zehen besitzen, groß sind. Wenn,<br />
insbesondere <strong>die</strong> Hähne, mit ihren<br />
Flügeln schlagen <strong>und</strong> anfangen zu<br />
fauchen, sollte man sich fernhalten<br />
von den Tieren. „Bei uns ist Gott sei<br />
Dank noch nie was Schlimmeres<br />
passiert – wir versuchen mit den<br />
Tieren immer so <strong>um</strong>zugehen, <strong>das</strong>s<br />
sie gar keinen G<strong>r<strong>und</strong></strong> haben, sich<br />
aufzuregen.“ Nichtsdestotrotz ist,<br />
insbesondere beim Betreten von<br />
Stall oder Weide, stets allerhöchste<br />
Vorsicht geboten. „Die wollen<br />
schon zeigen, wer der Chef ist“,<br />
betont Klaus Wiedemann, der <strong>das</strong><br />
Picken <strong>und</strong> Zuschnappen der Tiere<br />
mit ihren Schnäbeln als harmlos<br />
bezeichnet. „Gefahr geht von ihren<br />
kräftigen Beinen aus, mit denen<br />
sie im Falle von Gefahr, Bedrohung<br />
oder gezieltem Angriff nach vorne<br />
schlagen, <strong>und</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> ihrer bis<br />
zu fünf Zentimeter langen Krallen<br />
einen Menschen tödlich verletzen<br />
können.“ Deshalb „klauben“ <strong>die</strong><br />
Wiedemanns <strong>die</strong> auf der Weide<br />
abgelegten Straußeneier – bis zu<br />
70 Stück pro Henne pro Jahr – auch<br />
nicht von Hand auf, sondern mittels<br />
zehn Meter langer Alustange,<br />
„mit der wir von außen unter den<br />
Zaun durchgreifen“.<br />
Kieselsteine zur<br />
besseren Verdauung<br />
Reisebusgruppen aus ganz Bayern,<br />
<strong>die</strong> den Hof von Familie Wiedemann<br />
immer wieder mal aufsuchen,<br />
bekommen Führungen –<br />
<strong>und</strong> im Rahmen derer zahlreiche<br />
weitere, hochinteressante Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Strauße an <strong>die</strong><br />
Hand. Z<strong>um</strong> Beispiel, <strong>das</strong>s sich <strong>die</strong><br />
Tiere auf dem Hof zwischen Thaining<br />
<strong>und</strong> Hofstetten pudelwohl<br />
fühlen, obwohl sie im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e vom<br />
anderen Ende der Erde stammen.<br />
„In Afrika hast du bei 35 Grad tagsüber<br />
<strong>und</strong> bis zu minus zehn Grad<br />
nachts an einem Tag <strong>die</strong> Temperaturunterschiede,<br />
<strong>die</strong> sich bei uns<br />
über vier Jahreszeiten verteilen“,<br />
sagt Klaus Wiedemann. Heißt: Die<br />
Tiere kommen mit dem hiesigen<br />
Klima supergut zurecht. Und lieben<br />
– ka<strong>um</strong> zu glauben – vor allem<br />
Schnee <strong>und</strong> Regen. „Im Winter<br />
Die Strauße von Memming können<br />
Sommer wie Winter raus.<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 7
Es gibt Kaiserschmarrn aus der Riesenpfanne <strong>und</strong> <strong>das</strong> Glas Sekt z<strong>um</strong><br />
Anstoßen darf natürlich auch nicht fehlen!<br />
Wir blicken auf fünf tolle <strong>und</strong> spannende, aber auch herausfordernde<br />
Jahre zurück. Als Dank für Ihre Treue bekommen Sie am 7. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
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schaufeln sie gezielt mit ihren<br />
Flügeln Schnee auf ihren Rücken<br />
<strong>und</strong> springen damit quickfidel<br />
her<strong>um</strong>, bei Regen suhlen sie<br />
sich gerne in Pfützen.“ Insofern<br />
haben sie auch <strong>das</strong> ganze Jahr<br />
über <strong>die</strong> Möglichkeit, im Stall,<br />
oder eben draußen zu sein –<br />
der Zugang ist <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr<br />
offen. Zu Fressen bekommen<br />
<strong>die</strong> größeren sowie erwachsenen<br />
Strauße Grassilage, <strong>Mai</strong>ssilage,<br />
gehäckseltes Heu <strong>und</strong><br />
Streu, gequetschtes Getreide<br />
wie Gerste <strong>und</strong> Weizen sowie<br />
getrommelte, insofern <strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
Kieselsteine mit einer Körnung<br />
von acht (für Küken) oder 16 (für<br />
<strong>die</strong> Erwachsenen) Millimetern.<br />
„Strauße haben zwei Mägen, <strong>und</strong><br />
brauchen <strong>die</strong>se Steine als Hilfsmittel<br />
z<strong>um</strong> Verdauen ihrer Nahrung.“<br />
Durch Reibung <strong>und</strong> Mithilfe<br />
der Magensäure lösen sich <strong>die</strong><br />
Kieselsteine im Körper der Strauße<br />
nicht nur vollständig auf, sondern<br />
decken damit obendrein deren<br />
Kalk- <strong>und</strong> Calci<strong>um</strong>bedarf. Darüber<br />
hinaus gibt’s immer wieder Mal<br />
Mineralfutter <strong>und</strong> natürlich <strong>das</strong><br />
frische, auf der Straußenweide<br />
wachsende Gras.<br />
Fleisch von<br />
höchster Qualität<br />
Um ein gut einjähriges,<br />
schlachtreifes Tier stressfrei von<br />
der Weide zu holen, benutzen<br />
Klaus <strong>und</strong> Barbara Wiedemann<br />
abgetrennte Pulloverärmel, „<strong>die</strong><br />
wir dem jeweiligen Strauß<br />
vorsichtig über Kopf <strong>und</strong> Hals<br />
stülpen“. Der Vorteil dabei:<br />
„Sobald Strauße nichts mehr<br />
sehen, werden sie total ruhig.“<br />
Was insbesondere Barbara<br />
Wiedemann bei <strong>die</strong>sem Prozess<br />
immer wieder aufs Neue<br />
verw<strong>und</strong>ert: „Wie gefühlskalt<br />
<strong>die</strong>se Tiere sind. Denn wenn<br />
wir eines aus der Gruppe herausholen,<br />
juckt <strong>das</strong> <strong>die</strong> anderen<br />
überhaupt nicht, obwohl sie direkt<br />
daneben stehen.“ Für Laien<br />
8 | <strong>tassilo</strong><br />
Die noch jüngeren Strauße müssen bei<br />
Geschlechtsreife getrennt werden.<br />
auch eine verblüffende Nachricht:<br />
Strauße haben lediglich an ihren<br />
Oberschenkeln Fleisch. „Wir reden<br />
hier von insgesamt 35 bis 40 Kilogramm<br />
Fleischanteil bei 90 bis 100<br />
Kilogramm Lebendgewicht insgesamt.“<br />
Dafür ist jedes Gramm von<br />
bester Qualität: Ein Drittel Steak,<br />
ein Drittel Filet, ein Drittel Braten<br />
<strong>und</strong> Gulasch. „Das Fleisch muss<br />
auch nicht reifen, kann unmittelbar<br />
nach der Schlachtung zerlegt<br />
<strong>und</strong> portioniert werden.“ Es ist<br />
außerdem mager, frei von Sehnen,<br />
insofern, ähnlich wie bei den<br />
Eiern, sehr gut verträglich, außerdem<br />
nicht flachsig <strong>und</strong> dennoch<br />
Im Hofladen gibt's Straußeneier, nudeln, Fleisch, Staubwedel, Lampen-<br />
Eierschirme<br />
<strong>und</strong> vieles mehr.<br />
saftig. Trotzdem entstehen beim<br />
Putzen <strong>und</strong> Zuschneiden der<br />
Ware Fleischabschnitte, „aus<br />
denen wir Wurst wie Pfefferbeißer<br />
oder Salami herstellen<br />
lassen“. Und zwar mit Sonnenbl<strong>um</strong>enöl<br />
anstatt Schweinefett,<br />
was auch <strong>die</strong> Straußenwurst<br />
besonders delikat <strong>und</strong> gut verträglich<br />
macht. Und auch <strong>die</strong><br />
Innereien landen nicht im Container<br />
für Fleischabfälle, sondern<br />
werden zu hochwertigem,<br />
ebenfalls leicht verträglichem<br />
H<strong>und</strong>efutter verarbeitet. Letztlich<br />
werden auf der Farm von<br />
Familie Wiedemann 30 bis 35<br />
Strauße pro Jahr geschlachtet.<br />
Die aus den Zuchtgruppen dagegen<br />
dürfen ein <strong>um</strong>so längeres <strong>und</strong><br />
erfüllteres Leben führen. „Wildlebend<br />
erreichen <strong>die</strong> Tiere ein Alter<br />
von <strong>r<strong>und</strong></strong> 40 Jahren, bei Farmhaltung<br />
werden sie in der Regel bis<br />
zu 70 Jahre alt, legen davon über<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 40 Jahre lang Eier.“<br />
Interessant für<br />
Funk <strong>und</strong> Fernsehen<br />
Kein W<strong>und</strong>er, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Zuchttiere,<br />
<strong>die</strong> sozusagen mit Familie Wiedemann<br />
gemeinsam Alt werden,<br />
„uns ans Herz wachsen“. Und aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ihrer zahlreichen Besonderheiten<br />
auch regelmäßig Funk<br />
<strong>und</strong> Fernsehen sowie Verbände<br />
auf den Plan rufen. TOGGO plus,<br />
München TV, ein erfolgreicher<br />
YouTuber sowie der Bayerische<br />
Bauernverband haben bereits<br />
auf der Straußenfarm von Familie<br />
Wiedemann gedreht.<br />
Darüber hinaus der Bayerische<br />
R<strong>und</strong>funk für <strong>die</strong> Fernsehserie<br />
„Grillen mit Ali <strong>und</strong> Adnan“ – in<br />
<strong>die</strong>sem Falle „fischte“ der in der<br />
Türkei geborene <strong>und</strong> in Frankfurt<br />
aufgewachsene Schauspieler<br />
Adnan Maral ein Straußenei<br />
vom Feld der Wiedemanns. Was<br />
ihn neben <strong>die</strong>ser Größe <strong>und</strong><br />
Stabilität des Zwei-Kilo-Eis besonders<br />
beeindruckt hat am Tag<br />
des Drehs: Boss Django. js
Auf der Roten Couch<br />
Der Notfallseelsorger<br />
Die Rote Couch am Feuerwehrhaus<br />
in Herzogsägmühle.<br />
Auf ihr sitzend:<br />
Dirk Wollenweber aus Peiting,<br />
oberster Notfallseelsorger<br />
der Evangelisch-<br />
Lutherischen Landeskirche<br />
in Bayern.<br />
Foto: Felix Baab<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 9
Peiting | Im Falle eines plötzlichen<br />
Todes zieht es Hinterbliebenen den<br />
sprichwörtlichen Boden unter den<br />
Füßen weg. Entscheidende Erste<br />
Hilfe in solch allgegenwärtigen<br />
Akutsituationen leisten Notfallseelsorger,<br />
von denen es, allein<br />
von Seiten der Katholischen <strong>und</strong><br />
Evangelischen Kirche, 1 500 bayernweit<br />
gibt. Einer davon: Dirk<br />
Wollenweber. Der aus Hamburg<br />
stammende Peitinger ist seit<br />
1. Januar <strong>2022</strong> sogar oberster Notfallseelsorger<br />
der Evangelisch-Lutherischen<br />
Landeskirche in Bayern.<br />
Im großen Interview auf der Roten<br />
Couch spricht der 52-jährige Pfarrer,<br />
Feuerwehrmann, Familienvater<br />
<strong>und</strong> Ausbilder für psychosoziale<br />
Akuthilfe über <strong>die</strong> Vorgehensweise<br />
im Ernstfall, wie er selbst tra<strong>um</strong>atische<br />
Erlebnisse verkraftet, <strong>das</strong>s<br />
Einsatzkräfte vor allem präventiv<br />
auf schlimme Erlebnisse vorbereitet<br />
werden müssen <strong>und</strong> ob es ihm<br />
gelingt, trotz ständiger Konfrontation<br />
mit dem Tod ein glückliches<br />
<strong>und</strong> erfülltes Leben zu führen.<br />
Herr Wollenweber, war<strong>um</strong> haben<br />
Sie sich damals, nach Abschluss<br />
des technischen Gymnasi<strong>um</strong>s in Ihrer<br />
Geburtsstadt Hamburg, für ein<br />
Theologiestudi<strong>um</strong> entschieden?<br />
Mir war klar: Entweder Funkgeräteelektroniker,<br />
oder Theologiestudi<strong>um</strong>.<br />
Da es für <strong>die</strong> Technik am<br />
Ende des Tages nicht gereicht hat,<br />
ich gleichzeitig in meiner damaligen<br />
Heimatgemeinde im Bereich<br />
der Jugendarbeit sehr aktiv gewesen<br />
bin <strong>und</strong> mich Theologie schon<br />
in sehr jungen Jahren fasziniert<br />
hat, wollte ich mir schließlich ein<br />
eigenes Bild davon machen – <strong>die</strong><br />
Entstehungsgeschichte der Bibel,<br />
<strong>die</strong> uralten Sprachen <strong>und</strong> vor allem<br />
der rege Austausch mit Kommilitonen<br />
hat mich regelrecht in<br />
einen Bann gezogen.<br />
Wirkt unverstellt glücklich <strong>und</strong> zufrieden: Seelsorger Dirk Wollenweber,<br />
hier im Gespräch mit „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur Johannes Schelle.<br />
10 | <strong>tassilo</strong><br />
Mit der Absicht, auch Pfarrer zu<br />
werden?<br />
Einen Wink von oben, eine Gottesbegegnung,<br />
gab es bei mir<br />
nicht. Aber im Laufe des Studi<strong>um</strong>s<br />
in Hamburg, Marburg <strong>und</strong> Basel<br />
wurde mir schnell klar, <strong>das</strong>s ich<br />
den richtigen Weg eingeschlagen<br />
habe <strong>und</strong> anschließend als Pfarrer<br />
arbeiten möchte. Es gibt nur wenige<br />
Berufe, in denen Menschen<br />
von der Geburt bis z<strong>um</strong> Sterben<br />
begleitet werden. Morgens ein<br />
Trauergespräch, danach Religionsunterricht<br />
in einer Schule,<br />
am Nachmittag Leiter eines Gesprächskreises,<br />
danach ein Taufgespräch<br />
– sozusagen <strong>das</strong> ganze<br />
Leben an einem Tag.<br />
Muss man für den Beruf des Pfarrers<br />
trotzdem ein Stück weit geboren<br />
sein?<br />
Es gibt glaube ich keine genetische<br />
Veranlagung zu irgendeinem Beruf.<br />
Eine tiefe Beziehung zu Gott<br />
muss aber vorhanden sein. Wenn<br />
ich <strong>die</strong> nicht hätte, würde mir vieles<br />
von dem, was ich als Notfallseelsorger<br />
für Privatpersonen oder<br />
Einsatzkräfte mache, viel schwerer<br />
fallen.<br />
Sie sprechen es an: Seit 1. Januar<br />
<strong>2022</strong> sind Sie sogar Beauftragter<br />
für Notfallseelsorge der Evangelisch-Lutherischen<br />
Landeskirche in<br />
ganz Bayern. Wie kam es zu <strong>die</strong>sem<br />
beruflichen Aufstieg?<br />
Seit 2013 habe ich bereits eine<br />
halbe Stelle als Notfallseelsorger<br />
unserer Kirche für ganz Südbayern<br />
inne. Als dann im Amtsblatt unserer<br />
Kirche <strong>die</strong>se Stelle für ganz<br />
Bayern ausgeschrieben war, habe<br />
ich mich beworben <strong>und</strong> wurde<br />
genommen. Somit bin ich seit Beginn<br />
<strong>die</strong>ses Jahres hauptamtlicher<br />
Notfallseelsorger. Zu 50 Prozent<br />
für Südbayern <strong>und</strong> zu 50 Prozent<br />
für ganz Bayern.<br />
Ihr Aufgabengebiet in <strong>die</strong>ser Funktion?<br />
Ist ein sehr Vielschichtiges. In<br />
erster Linie habe ich <strong>die</strong> Notfallseelsorge<br />
der Evangelisch-Lutherischen<br />
Landeskirche Bayerns<br />
politisch <strong>und</strong> administrativ zu vertreten.<br />
Einerseits nach außen in<br />
beispielsweise politischen Gremien<br />
sowie für den Landeszentralstellenrat<br />
für Psychosoziale Notfallversorgung.<br />
Andererseits bin<br />
ich innerhalb der Landeskirche für<br />
<strong>die</strong> Koordination <strong>und</strong> Ausbildung<br />
im Bereich Notfallseelsorge federführend<br />
verantwortlich, kümmere<br />
mich aber auch <strong>um</strong> konzeptionelle<br />
Arbeit <strong>und</strong> <strong>um</strong> den dafür<br />
zur Verfügung stehenden Haushalt.<br />
„Wie gehen Rettungskräfte mit schlimmen Erlebnissen <strong>um</strong>?“ Dirk Wollenweber<br />
ist auch als ehrenamtlicher Feuerwehrmann aktiv.<br />
Klingt nach vielen Terminen in ganz<br />
Bayern, nach viel Autofahrerei?<br />
Im Moment findet Vieles von meinem<br />
Bürostuhl in Peiting aus statt –<br />
Videokonferenzen, Telefonate, E-<br />
<strong>Mai</strong>l-Verkehr. Das wird sicherlich<br />
auch im Falle einer überstanden<br />
Corona-Pandemie so bleiben, weil<br />
es schlichtweg nachhaltiger, kostengünstiger<br />
<strong>und</strong> stressfreier ist<br />
als regelmäßige Vor-Ort-Treffen,<br />
zu denen Menschen aus ganz Bayern<br />
oft mehrere St<strong>und</strong>en anreisen<br />
müssen. Nichtsdestotrotz ist meine<br />
neue Position natürlich trotzdem<br />
mit vielen Reisen durch ganz Bayern<br />
verb<strong>und</strong>en, von wichtigen Präsenztreffen<br />
geprägt – Treffen in der<br />
digitalen Welt sind vor allem dann<br />
effektiv, wenn sie Präsenztreffen in<br />
einer guten Weise ergänzen.<br />
Doch der Reihe nach: Was genau<br />
ist eigentlich Notfallseelsorge – <strong>und</strong><br />
wie unterscheidet sie sich von „normaler“<br />
Seelsorge?<br />
Im Falle einer normalen Seelsorge<br />
muss nicht immer ein Todesfall dahinterstecken,<br />
können Menschen<br />
mit allen möglichen Anliegen auf<br />
beispielsweise einen Pfarrer zukommen,<br />
ihn <strong>um</strong> seelischen <strong>und</strong><br />
moralischen Beistand bitten <strong>und</strong><br />
mit ihm über Probleme reden. In<br />
der Notfallseelsorge dagegen werden<br />
Menschen ausschließlich nach<br />
einem für sie potentiellen tra<strong>um</strong>atischen<br />
Ereignis begleitet – <strong>und</strong><br />
zwar unmittelbar danach, meist<br />
ein bis vier St<strong>und</strong>en nach einem<br />
jeweiligen Ereignis.<br />
Heißt konkret?<br />
Am Beispiel „Frau <strong>Mai</strong>er“: Sie<br />
wacht morgens auf <strong>und</strong> findet ihren<br />
Mann leblos neben sich, ruft<br />
<strong>die</strong> 112. Es kommen Rettungs<strong>die</strong>nst,<br />
Notarzt, eventuell noch<br />
Feuerwehr <strong>und</strong> im Falle einer unklaren<br />
Todesursache sogar <strong>die</strong> Polizei<br />
– es herrscht also ein massiver<br />
Eingriff in <strong>die</strong> Privatsphäre, den<br />
Frau <strong>Mai</strong>er wahrscheinlich so noch<br />
nicht erlebt hat. Sie erlebt, wie <strong>die</strong><br />
Einsatzkräfte <strong>um</strong> <strong>das</strong> Leben ihres<br />
Mannes kämpfen. Erschrecken,<br />
Hilflosigkeit, Trauer, Wut, Selbstvorwürfe<br />
<strong>und</strong> vieles mehr können<br />
in so einer Situation bei einem<br />
Menschen hochkommen. Wenn<br />
<strong>die</strong> Einsatzkräfte vor Ort den Eindruck<br />
haben, <strong>das</strong>s Frau <strong>Mai</strong>er nach<br />
<strong>die</strong>sem Einsatz nicht alleingelassen<br />
werden kann <strong>und</strong> Beistand<br />
braucht, wird über <strong>die</strong> jeweils zuständige<br />
Integrierte Leitstelle <strong>die</strong><br />
psychosoziale Notfallversorgung,<br />
kurz PSNV, gerufen. Die wieder<strong>um</strong><br />
schickt dann einen dafür extra<br />
ausgebildeten Notfallseelsorger,<br />
der sich <strong>um</strong> Frau <strong>Mai</strong>er kümmert.<br />
In welcher Form?<br />
In einer Akutsituation ganz wichtig:<br />
Erstmal für Sicherheit sorgen.<br />
Einfach da zu sein. Und: Viel reden
hilft in einer Notsituation in der<br />
Regel nicht viel. Es geht dar<strong>um</strong>,<br />
wenige, dafür passende Worte zu<br />
finden. Denn in einer Krise ist ein<br />
Mensch sehr dünnhäutig. Manchmal<br />
ist es so, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se Menschen<br />
auf ihre Urreflexe zurückgreifen<br />
<strong>und</strong> sich in einem Flucht- <strong>und</strong><br />
Kampfreflex befinden. Letztlich<br />
wollen wir den Menschen helfen,<br />
so schnell wie möglich in eine gute<br />
Trauerarbeit zu kommen. Dafür<br />
muss der betroffene Mensch <strong>das</strong><br />
Geschehene sowohl kognitiv als<br />
auch haptisch erstmal begreifen.<br />
Unter anderem, in dem man sich<br />
vom Verstorbenen verabschiedet,<br />
auch körperlich durch Berührung –<br />
man soll spüren, <strong>das</strong>s sich ein toter<br />
Mensch anders anfühlt.<br />
Was passiert dann?<br />
Die Akutbegleitung beschränkt<br />
sich immer auf <strong>die</strong> ersten ein bis<br />
vier St<strong>und</strong>en nach einem schlimmen<br />
Erlebnis. In <strong>die</strong>ser Zeit haben<br />
wir Notfallseelsorger auch dafür<br />
zu sorgen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong><br />
wir begleiten, ihr eigenes Netzwerk<br />
aktivieren. Wir fragen: „Frau<br />
<strong>Mai</strong>er, wen möchten Sie denn gerne<br />
anrufen? Wer könnte sie weiter<br />
begleiten, wenn ich wieder weg<br />
bin?“ Im Zuge dessen müssen<br />
wir auch überlegen, wie man <strong>die</strong><br />
von Frau <strong>Mai</strong>er auserwählte Person<br />
anruft – der wird in <strong>die</strong>sem<br />
Moment ja auch eine schlimme<br />
Nachricht mitgeteilt.<br />
Und wer keine Fre<strong>und</strong>e, Bekannten<br />
oder Familie in der Nähe hat?<br />
Wir haben natürlich Zugriff auf<br />
ein sehr großes Netzwerk zu beispielsweise<br />
Selbsthilfegruppen<br />
<strong>und</strong> Experten. Wir nennen <strong>das</strong><br />
„Netzwerke der bleibenden Aufmerksamkeit“.<br />
In der Ganzen<br />
Begleitung darf man aber nicht<br />
vergessen, <strong>das</strong>s es sich eben <strong>um</strong><br />
eine Akutsituation handelt. Insofern<br />
müssen wir immer helfen<br />
zu überlegen, was <strong>die</strong> nächsten<br />
zwölf, <strong>die</strong> nächsten 24 St<strong>und</strong>en<br />
passiert, wofür eben <strong>das</strong> Finden<br />
eines Menschen, der weiteren<br />
Beistand leistet, unerlässlich ist.<br />
Einen Menschen anzurufen, einen<br />
Kaffee zu kochen, <strong>die</strong> nächsten<br />
Schritte zu planen <strong>und</strong> aktiv in Angriff<br />
zu nehmen, hilft Frau Meier<br />
zu spüren: „Ich bin wieder handlungsfähig.<br />
Ich kann Entscheidungen<br />
treffen <strong>und</strong> sie in <strong>die</strong> Tat<br />
<strong>um</strong>setzen“. Das bedarf viel Fingerspitzengefühl<br />
für Menschen, <strong>die</strong><br />
sich in einer Ausnahmesituation<br />
befinden.<br />
Und setzt sicherlich eine f<strong>und</strong>ierte<br />
Ausbildung voraus. Wie wird man<br />
überhaupt Notfallseelsorger?<br />
Es gibt eine b<strong>und</strong>esweit einheitliche<br />
Ausbildung zur psychosozialen<br />
Notfallversorgung, bestehend<br />
aus mindestens 100 Unterrichtseinheiten<br />
über je 45 Minuten. Zurzeit<br />
unterrichten wir online <strong>und</strong><br />
in Präsenz. Z<strong>um</strong> Beispiel in dafür<br />
geeigneten Seminarrä<strong>um</strong>en, <strong>die</strong><br />
wir, bayernweit betrachtet, immer<br />
in Orten anmieten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />
jeweiligen Interessenten gut erreichbar<br />
sind. Ich persönlich habe<br />
beispielsweise schon in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Penzberg angehende Notfallseelsorger<br />
unterrichtet.<br />
Welche Voraussetzungen gilt es für<br />
<strong>die</strong>se Ausbildung mitzubringen?<br />
Theoretisch kann <strong>die</strong>se Ausbildung<br />
jeder Mensch bestreiten, der<br />
<strong>das</strong> 23. Lebensjahr vollendet hat<br />
<strong>und</strong>, in unserem Falle, der evangelischen<br />
oder katholischen Konfession<br />
zugehörig ist. Wer mit Gott<br />
<strong>und</strong> Glaube nichts anfangen kann<br />
<strong>und</strong> keiner oder einer anderen<br />
Religion zugehörig ist, kann eine<br />
vergleichbare Ausbildung bei den<br />
Kriseninterventions<strong>die</strong>nsten der<br />
Hilfsorganisationen absolvieren<br />
<strong>und</strong> dann später auch dort tätig<br />
werden.<br />
Wie hilfreich ist an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>das</strong><br />
von Ihnen verfasste Buch „Aus<strong>und</strong><br />
Fortbildung in der Notfallseelsorge;<br />
Beschreibung von Lernzielen<br />
<strong>und</strong> Kompetenzen“?<br />
Dieses Buch ist natürlich kein<br />
Spiegel-Bestseller, keines für fesselnde<br />
Unterhaltung. Darin wird<br />
beschrieben, welche Inhalte <strong>und</strong><br />
Kompetenzen ein angehender<br />
Notfallseelsorger im Rahmen seiner<br />
Ausbildung erreichen soll.<br />
Es geht auch <strong>um</strong> didaktische Hilfen<br />
für den Unterricht sowie eine<br />
Menge Fallbeispiele, anhand derer<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer ihre Kompetenz<br />
in der Begleitung von Menschen<br />
in Krisensituationen für den zukünftigen<br />
Einsatz erproben <strong>und</strong><br />
erweitern können. Insofern eine<br />
wichtige Lektüre für Ausbilder <strong>und</strong><br />
Absolventen.<br />
Wobei Mindestalter, Religionszugehörigkeit<br />
<strong>und</strong> Inhalte aus Ihrem<br />
Lehrbuch sicherlich nicht
ausreichend sind für eine Aufgabe,<br />
<strong>die</strong> eben auch extrem viel Fingerspitzengefühl<br />
verlangt?<br />
Ganz wichtig ist, <strong>das</strong>s man sich<br />
physisch <strong>und</strong> psychisch stark, ges<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> fähig fühlt, Menschen<br />
in Krisen begleiten zu können.<br />
Insofern selbst mit beiden Beinen<br />
fest im Leben steht <strong>und</strong> mit sich im<br />
Reinen ist. Lebenserfahrung spielt<br />
hierbei eine wesentliche Rolle.<br />
Außerdem muss ich sprach- <strong>und</strong><br />
empathiefähig sein.<br />
Sie haben bislang ausschließlich<br />
über Notfallseelsorge für Privatpersonen<br />
gesprochen. Wer aber<br />
kümmert sich <strong>um</strong> Einsatzkräfte, <strong>die</strong><br />
sicherlich auch schwer zu kämpfen<br />
haben mit der Verarbeitung schlimmer<br />
Erlebnisse?<br />
Letztlich unterscheiden wir ganz<br />
stark zwischen der psychosozialen<br />
Notfallversorgung von Betroffenen<br />
wie Angehörige, Hinterbliebene,<br />
Opfer <strong>und</strong> Zugehörige von plötzlich<br />
Verstorbenen, kurz PSNV-B<br />
genannt. Und zwischen der PSNV-<br />
E – damit ist <strong>die</strong> psychosoziale<br />
Notfallversorgung von Einsatzkräften<br />
gemeint. Bei letzterem funktioniert<br />
es in der Regel so, <strong>das</strong>s zur<br />
Verarbeitung schlimmer Einsätze<br />
Kameraden unter sich sind. Noch<br />
entscheidender aber: Dass wir<br />
Einsatzkräfte präventiv auf Einsätze<br />
mit Potential für tra<strong>um</strong>atische Ereignisse<br />
vorbereiten. Früher sagte<br />
man dazu Stressimpfung, <strong>die</strong><br />
enorm wichtig ist, <strong>um</strong> mit der richtigen<br />
Einstellung, mental wie körperlich,<br />
in einen jeweiligen Einsatz<br />
hineinzugehen. 2006 wurde zu<br />
<strong>die</strong>sem Themenfeld von der LMU<br />
München eine Stu<strong>die</strong> veröffentlicht,<br />
nach deren Ergebnis drei bis<br />
sechs Prozent aller Einsatzkräfte<br />
nachhaltig von einem Einsatz belastet<br />
sind. Seither wird versucht,<br />
<strong>die</strong>ser Gefahr bereits im Rahmen<br />
der jeweiligen Ausbildung von<br />
Einsatz- <strong>und</strong> Rettungskräften präventiv<br />
vorzubeugen. Wobei man<br />
aber nicht vergessen darf, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Verarbeiten von schlimmen<br />
12 | <strong>tassilo</strong><br />
Erlebnissen natürlich auch immer<br />
von Tagesform, Charakter <strong>und</strong> psychischer<br />
Stabilität der einzelnen<br />
Person abhängt.<br />
Sie selbst sind nicht nur Notfallseelsorger,<br />
sondern auch Gruppenführer<br />
<strong>und</strong> Atemschutzgeräteträger der<br />
Freiwilligen Feuerwehr in Peiting<br />
sowie der Werkfeuerwehr Herzogsägmühle.<br />
Wie gehen Sie selbst<br />
mit schlimmen Erlebnissen <strong>um</strong>?<br />
Auch ich habe natürlich eine Rückfallebene<br />
<strong>und</strong> nehme Supervisionen<br />
– professionelle Beratung zur<br />
Reflexion des eigenen Handelns –<br />
in Anspruch. Ich habe <strong>das</strong> Gebet<br />
zu Gott. Und ein Ritual: Ich nehme<br />
meine Notfallseelsorge-Einsatzkleidung<br />
nie mit in <strong>die</strong> Wohnung.<br />
Ich lege sie im Hauseingang ab.<br />
Das macht deutlich, <strong>das</strong>s all <strong>das</strong>,<br />
was ich erlebt habe, draußen<br />
bleiben soll. Anschließend wasche<br />
ich meine Hände nicht nur aus<br />
hygienischen Gründen – erst dann<br />
können mich meine Frau <strong>und</strong><br />
Kinder ansprechen. Aber natürlich<br />
gibt es auch Einsätze, <strong>die</strong> mir<br />
nachgehen.<br />
Ihr schlimmstes Erlebnis?<br />
Das „schlimmste Erlebnis“ gibt es<br />
nicht. Aber es gibt Situationen,<br />
<strong>die</strong> schwer zu ertragen sind. Das<br />
ist oft nicht <strong>das</strong> Bild eines schwer<br />
verunglückten Menschen an sich,<br />
sondern eher <strong>das</strong> Schicksal der<br />
Menschen, <strong>die</strong> zurückbleiben. In<br />
solchen Situationen gehe ich dann<br />
auch ganz bewusst in <strong>die</strong> Kirche,<br />
<strong>um</strong> mir eine Auszeit zu gönnen,<br />
<strong>um</strong> mit Gott zu sprechen <strong>und</strong><br />
ihm zu sagen, <strong>das</strong>s ich alles getan<br />
habe, was ich tun konnte <strong>und</strong><br />
darauf vertraue, <strong>das</strong>s er bei den<br />
Personen bleibt, <strong>die</strong> ich begleitet<br />
habe.<br />
Oberster Notfallseelsorger für<br />
Bayern, nach wie vor auch Beauftragter<br />
für Südbayern, aktiver<br />
Notfallseelsorger draußen vor Ort,<br />
Feuerwehrmann für zwei Wehren<br />
<strong>und</strong> auch immer noch Pfarrer?<br />
Hoffnungsvoller Blick: Dirk Wollenweber beim Interview im Pfarrhaus.<br />
Der Titel „Pfarrer“ bleibt mir natürlich<br />
erhalten. Und natürlich<br />
werde ich hier in der Evangelisch-<br />
Lutherischen Kirchengemeinde<br />
in Peiting <strong>und</strong> Herzogsägmühle<br />
weiterhin Gottes<strong>die</strong>nste feiern <strong>und</strong><br />
wenn Not am Mann ist auch als<br />
Pfarrer einspringen, meine Frau<br />
sowie Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen<br />
im Dekanat unterstützen. Feste<br />
Termine <strong>und</strong> Aufgaben als klassischer<br />
Pfarrer habe ich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
meiner neuen Funktion jedoch<br />
keine mehr.<br />
Dennoch: Wie bekommen Sie all<br />
<strong>die</strong>se Dinge unter einen Hut?<br />
Das ist eine gute Frage. Die vergangenen<br />
Wochen hat sich natürlich<br />
alles verschärft, hinzu kommen<br />
Dinge wie Corona, Hilfe in der<br />
Ukraine-Krise <strong>und</strong> viele kleine <strong>und</strong><br />
große Projekte. Doch als Mensch,<br />
der in der Krise arbeitet, entwickelt<br />
man auch eine gewisse Gelassenheit.<br />
Was geht, geht, was nicht,<br />
halt nicht.<br />
Eine Work-Life-Balance ist da ganz<br />
wichtig. Die muss ich natürlich<br />
jetzt, so kurz nach Antritt eines<br />
neuen Aufgabengebietes, erstmal<br />
neu austarieren.<br />
Wie sieht ein klassischer Arbeitsalltag<br />
von Ihnen aus?<br />
Es ist wirklich jeder Tag total unterschiedlich,<br />
was im Pfarramt<br />
aber schon immer so war. Du hast<br />
schon zwei, drei feste Termine am<br />
Tag, dazwischen kann aber sehr<br />
viel Unvorhergesehenes passieren.<br />
Umso wichtiger, für sich selbst ein<br />
gutes Zeitmanagement zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> dann ganz klar definieren,<br />
wann es gut ist mit der Arbeit.<br />
Wie schwer ist es im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
generell für einen Pfarrer – eine<br />
Zeit, in der sich immer mehr Menschen<br />
von der Kirche abwenden?<br />
Auch hier in der Gemeinde in Peiting<br />
haben wir viele Kirchenaustritte.<br />
Die letzte Stu<strong>die</strong> dazu hat<br />
ergeben, <strong>das</strong>s es überwiegend<br />
Menschen im Alter zwischen 30<br />
<strong>und</strong> 50 Jahren sind, <strong>die</strong> den Bezug<br />
zur Kirche verloren haben. Da<br />
ist <strong>die</strong> Notfallseelsorge wieder<strong>um</strong><br />
eine tolle Sache. Wir kommen,<br />
wenn Menschen in Not sind. Wir<br />
sind einfach da, ohne nach Religion,<br />
Ethnie oder politischer Einstellung<br />
zu fragen. Wir sind da, weil<br />
<strong>die</strong>se Menschen Hilfe brauchen<br />
<strong>und</strong> wir uns als Christen zur Hilfe<br />
am Nächsten berufen fühlen. Für<br />
manche ist <strong>das</strong> ein erster Kontakt<br />
zur Kirche nach vielen Jahren.<br />
Spannend ist, <strong>das</strong>s sich Menschen<br />
in <strong>die</strong>sem Alter für Notfallseelsorge<br />
interessieren. Wenn man nach<br />
deren Motivation fragt, bekommt<br />
man zur Antwort, <strong>das</strong>s es eine<br />
Möglichkeit für sie sei, sein Christ-
sein praktisch auszuüben. Für<br />
mich ist <strong>das</strong> somit eine spezielle<br />
Art von Gottes<strong>die</strong>nst.<br />
Viele sagen: „Glaube ja, aber ohne<br />
Kirche.“ Geht <strong>das</strong>?<br />
Eine Gemeinschaft ist total wichtig,<br />
<strong>um</strong> sich abzugleichen. Wenn<br />
ich so schaue, was in den Me<strong>die</strong>n<br />
los ist, dann habe ich zunehmend<br />
den Eindruck, <strong>das</strong>s Menschen sehr<br />
eloquent erklären können, wie<br />
ihr Sexualleben funktioniert, aber<br />
sehr sprachlos sind, was ihre Religiösität<br />
angeht. In einer Kirche<br />
wird über den Glauben geredet,<br />
diskutiert, abgeglichen, <strong>und</strong> nur<br />
so funktioniert unser christlicher<br />
Glaube – Menschen setzen sich zusammen<br />
<strong>und</strong> sprechen über ihren<br />
Glauben, feiern gemeinsam Gottes<strong>die</strong>nst.<br />
Unabhängig davon wird<br />
innerhalb der Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirche gerade sehr viel in<br />
Sachen Bedürfnisse der Menschen<br />
analysiert <strong>und</strong> geschaut, wie wir<br />
sie abholen können.<br />
Wie froh sind Sie, <strong>das</strong>s Evangelische<br />
Pfarrer <strong>und</strong> Pfarrerinnen Familie<br />
gründen dürfen?<br />
Ich finde es total toll, eine Familie<br />
zu haben, mit einer Frau eine<br />
Beziehung zu leben. In unserem<br />
Falle sogar den Beruf teilen zu<br />
können – meine Frau, Brigitte<br />
Weggel, ist nach wie vor Pfarrerin<br />
für <strong>die</strong> evangelische Kirche in<br />
Peiting <strong>und</strong> Herzogsägmühle. Wir<br />
mussten uns <strong>die</strong> ersten Jahre <strong>die</strong>se<br />
eine 100 Prozent Stelle teilen –<br />
eine Regelung unserer Kirche,<br />
<strong>die</strong> erst später gesetzlich gekippt<br />
wurde. Insofern ist <strong>das</strong> Verhältnis<br />
zwischen mir <strong>und</strong> meiner Frau<br />
allein aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> ein ganz<br />
besonders. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s wir<br />
zwei w<strong>und</strong>erbare Kinder im Alter<br />
von 15 <strong>und</strong> 17 Jahren haben. Heute<br />
betrachtet <strong>um</strong>so witziger, <strong>das</strong>s<br />
ich mir damals als Student immer<br />
gesagt habe: Heirate niemals eine<br />
Frau, <strong>die</strong> auch Theologie stu<strong>die</strong>rt<br />
<strong>und</strong> schon gar nicht eine aus Bayern.<br />
Von wegen … Da hat wahrscheinlich<br />
jemand etwas anderes<br />
vorgehabt…<br />
Gelingt es Ihnen als Mensch, der<br />
mehr als <strong>die</strong> meisten anderen mit<br />
Leid <strong>und</strong> Tod konfrontiert wird,<br />
trotzdem glücklich zu sein?<br />
Ich finde es schön, wenn jemand<br />
Danke sagt, was mir auch immer<br />
wieder passiert, wenn ich Menschen<br />
in Krisen begleite. Es ist<br />
generell erfüllend, Menschen zu<br />
helfen, egal in welcher Form. Und<br />
es ist ein riesen Privileg für mich,<br />
Taufen <strong>und</strong> Trauungen machen zu<br />
dürfen, aber eben auch ein Ritus<br />
mit Menschen zu gestalten, <strong>die</strong> einen<br />
Menschen beerdigen müssen.<br />
Es ist ein Privileg für mich, wenn<br />
Menschen zu einem kommen <strong>und</strong><br />
ihr Herz, ihre Seele öffnen, mich<br />
<strong>um</strong> Hilfe, Beistand <strong>und</strong> Rat bitten<br />
– all <strong>das</strong> sind Dinge, <strong>die</strong> mich<br />
erfüllen, <strong>die</strong> mich stolz <strong>und</strong> somit<br />
auch glücklich machen. Darüber<br />
hinaus sind es diverse Kleinigkeiten<br />
im Leben, <strong>die</strong> mir Kraft geben.<br />
Ein gutes Glas Wein, gutes Essen,<br />
Spiele spielen im Kreise der Familie<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e, mal eine St<strong>und</strong>e<br />
lang z<strong>um</strong> Joggen, Fahrradfahren<br />
oder Gitarre spielen. Mit allen <strong>die</strong>sen<br />
Dingen kann ich trotz <strong>die</strong>ser<br />
schlimmen Erlebnisse, <strong>die</strong> meinen<br />
beruflichen Alltag begleiten, ein<br />
sehr glücklicher <strong>und</strong> zufriedener<br />
Mensch sein.<br />
Um beim Thema „Helfen“ zu bleiben.<br />
Wie gehen Sie mit dem Krieg<br />
in der Ukraine <strong>um</strong>?<br />
Ich war <strong>und</strong> bin dabei, Netzwerke<br />
zu knüpfen, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Menschen zu<br />
unterstützen, <strong>die</strong> sowohl vor Ort<br />
als auch zu uns Geflüchteten helfen.<br />
Und bin gespannt, was da jetzt<br />
noch alles auf uns zukommen wird.<br />
Wir sind überwiegend eine Generation,<br />
<strong>die</strong> keinen Krieg live vor Ort<br />
erlebt hat. Unsere Gesellschaft wird<br />
insofern nochmals anders als in<br />
der Flüchtlingswelle 2015 mit dem<br />
Thema Krieg <strong>und</strong> Flucht konfrontiert,<br />
da <strong>das</strong> gerade direkt nebenan<br />
passiert. Wir werden Menschen<br />
erleben, <strong>die</strong> tra<strong>um</strong>atisierende Erlebnisse<br />
hatten. Die zwar hier in<br />
Sicherheit sind aber deren Männer,<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Angehörige weiterhin<br />
in der Ukraine <strong>um</strong>s Überleben<br />
kämpfen. Ich glaube, es wird für<br />
uns eine Herausforderung werden,<br />
<strong>die</strong>sen Menschen zu helfen,<br />
ohne selbst davon seelische Schäden<br />
mitzunehmen. Konkret haben<br />
wir unter anderem Flyer mit Tipps<br />
entwickelt, wie Helfer am besten<br />
mit Flüchtlingen reden können,<br />
aber eben auch, was Helfer für<br />
sich selbst tun können, <strong>um</strong> sich<br />
nicht zu sehr damit zu belasten.<br />
Es geht auch dar<strong>um</strong>, Helfern bewusst<br />
zu machen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong>, was sie<br />
leisten, großartig ist, sie zur rechten<br />
Zeit aber auch einen Schlussstrich<br />
ziehen müssen <strong>und</strong> etwas<br />
für sich tun, ein gutes Steak in<br />
<strong>die</strong> Pfanne hauen <strong>und</strong> <strong>das</strong> Leben<br />
einfach genießen.<br />
Und was wünschen Sie sich in Zeiten<br />
von Kriegen, Corona <strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Wirtschaftskrisen für<br />
<strong>die</strong> Menschen hier <strong>und</strong> in der großen<br />
weiten Welt?<br />
Ich glaube, <strong>das</strong>s ein friedliches<br />
Miteinander funktioniert, wenn<br />
man miteinander redet <strong>und</strong> den<br />
anderen <strong>das</strong> sein lässt, was er ist.<br />
Wenn <strong>das</strong> jeder tut, ohne jegliche<br />
Egozentrik, würde <strong>das</strong> bedeuten,<br />
<strong>das</strong>s wir eine Menschheit haben,<br />
<strong>die</strong> rücksichtsvoll ist. Nicht nur<br />
sich <strong>und</strong> <strong>die</strong> eigenen Bedürfnisse<br />
betrachten, sondern auch <strong>die</strong><br />
der anderen Menschen. Meine<br />
Freiheit hört da auf, wo sie den<br />
Anderen beschränkt, hindert oder<br />
gar zu etwas zwingt, was <strong>die</strong>ser<br />
nicht will. Theologisch hat <strong>das</strong><br />
Luther so auf den Punkt gebracht:<br />
„Wir sind Freie <strong>und</strong> Knechte zur<br />
gleichen Zeit, wir sind frei in dem,<br />
was wir tun, <strong>und</strong> wir sind Knechte<br />
unseres nächsten.“ Vielleicht wird<br />
uns <strong>die</strong>se Krisenzeit deutlich machen,<br />
<strong>das</strong>s nicht nur <strong>das</strong> Ego eine<br />
Rolle spielt, sondern es z<strong>um</strong> „Ich“<br />
auch immer ein Gegenüber, ein<br />
„Du“ gibt.<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 13
Am 1. <strong>Mai</strong> werden wieder <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e aufgestellt<br />
Eigentlich ein Liebesbeweis<br />
Tassiloland | Von Hand oder mit<br />
Kran, mit Rinde, geschält oder bemalt?<br />
Nach zweijähriger Durststrecke<br />
werden am Sonntag, 1. <strong>Mai</strong>, in<br />
zahlreichen Gemeinden der Region<br />
wieder <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e aufgestellt. Federführend<br />
am Anpacken sind in<br />
der Regel Burschenvereine, Landjugenden,<br />
Trachtler oder lose Zusammenschlüsse.<br />
Vorausgesetzt,<br />
<strong>die</strong> existieren noch in ausreichend<br />
starker Mitgliederzahl. Die Sorge,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong>ser z<strong>um</strong> Teil uralte Brauch<br />
während der kulturstilleren Coronazeit<br />
an Beliebtheit verloren haben<br />
könnte, hat Kreisheimatpfleger<br />
Klaus Gast in jedem Falle nicht. „Ich<br />
glaube eher, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger regelrecht scharf drauf<br />
sein werden.“ Ein <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellen<br />
wie zu Zeiten vor der Pandemie?<br />
Dieser Gedanke weckt in der<br />
Tat große Lust, endlich mal wieder<br />
rauszugehen <strong>und</strong> mit Alt <strong>und</strong> Jung<br />
einen gleichermaßen aufregenden,<br />
entspannten wie geselligen<br />
Tag zu verbringen. Die Frage nach<br />
dem Ursprung <strong>die</strong>ser Tradition ist<br />
da erfahrungsgemäß Nebensache.<br />
Dabei hat <strong>das</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellen,<br />
wie es im bayerischen Oberland seit<br />
vielen Jahrzehnten zelebriert wird,<br />
mit dem ursprünglichen Braucht<strong>um</strong><br />
wenig zu tun. „Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ist<br />
<strong>das</strong> Pflanzen oder Aufstellen eines<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>s ein Liebesbeweis von<br />
Männern an eine angebetete oder<br />
geliebte Frau“, sagt Klaus Gast.<br />
Also eher eine private „Gschicht“.<br />
Erste Beweise hierfür reichen sogar<br />
bis in <strong>die</strong> Antike zurück, 800 vor bis<br />
600 Jahre nach Christus. Die älteste<br />
überlieferte, schriftliche Quelle<br />
eines aufgestellten <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>s<br />
in Deutschland dagegen ins Jahr<br />
1224, Bronzezeit. Und zwar in Aachen,<br />
Nordrhein-Westfalen, insofern<br />
fernab vom Bayerischen Oberland.<br />
Und auch der fixe Tag des<br />
1. <strong>Mai</strong> war vor Jahrh<strong>und</strong>erten alles<br />
andere als in Stein gemeißelt.<br />
„Meistens wurden <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e <strong>um</strong><br />
Kirchweih, Mitte Oktober, oder<br />
Johanni, Ende <strong>Juni</strong>, aufgestellt“,<br />
sagt Klaus Gast. Und <strong>die</strong> ersten<br />
klassischen <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e, wie sie bis<br />
heute <strong>die</strong> Zentren oberbayerischer<br />
Ortschaften schmücken? Die wurden<br />
erstmals <strong>um</strong> 1520 aufgestellt.<br />
Beweise dafür liefert z<strong>um</strong> Beispiel<br />
<strong>die</strong> Münchner Residenz, in der ein<br />
an einer Wand angebrachtes Fresko<br />
Schloss Starnberg mit <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> Gesellschaft dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> darstellt.<br />
Die älteste <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Darstellung<br />
für den <strong>Weilheim</strong>er Ra<strong>um</strong><br />
wurde dagegen im beschaulichen<br />
Deutenhausen entdeckt. Dort hängt<br />
bis heute eine von einst drei Bauern<br />
gestiftete Votivtafel in der Kirche<br />
St. Johann. Darauf zu sehen:<br />
Dorfplatz mit geschepstem (entrindetem)<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>, allerdings ohne<br />
seitlich angebrachte Zunfttaferl.<br />
Symbol menschlicher<br />
Fruchtbarkeit<br />
Wie so ein oberbayerischer <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
letztlich aufbereitet <strong>und</strong><br />
verziert wird, kann im Detail betrachtet<br />
total unterschiedlich sein.<br />
Helmut Schmidbauer, ehemaliger<br />
Kreisheimatpfleger aus Schongau,<br />
hat sich <strong>die</strong>sem Thema intensiver<br />
gewidmet <strong>und</strong> so ziemlich alle „erlaubten“<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Möglichkeiten<br />
beschrieben. Angefangen bei der<br />
Ba<strong>um</strong>art, einer Fichte, <strong>die</strong> in sich<br />
stabil, geradlinig <strong>und</strong><br />
bis zu 40 (!) Meter<br />
hoch sein kann, in<br />
seltenen Fällen sogar noch<br />
höher. An der Spitze bleibt entweder<br />
der grüne Wipfel in Form eines<br />
kleinen Christba<strong>um</strong>s stehen, oder<br />
es werden Wappen der jeweiligen<br />
Stadt, des jeweiligen Ortes oder<br />
<strong>das</strong> des Freistaats Bayern angebracht.<br />
In der Regel ebenfalls oben<br />
hängend: Ein mit bunten Bändern<br />
verzierter Fichtenkranz. Ob der<br />
vollständig entastete Stamm nun<br />
seine Rinde behält, ganz oder nur<br />
teilweise geschält (geschepst), oder<br />
geschält <strong>und</strong> mit bayerischem Weiß<br />
<strong>und</strong> Blau bemalt wird? Auch dahingehend<br />
haben <strong>die</strong> Initiatoren <strong>und</strong><br />
Mitwirkenden jede Menge Gestaltungsfreiheiten,<br />
können beispielsweise<br />
auch Verzierungen in <strong>die</strong><br />
Rinde schneiden oder den Stamm<br />
mit einer Girlande schmücken. Das<br />
i-Tüpfelchen in Sachen <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-<br />
Gestaltung ist sicherlich <strong>die</strong> Anbringung<br />
von bis zu 18 Schildern,<br />
<strong>die</strong> am Stamm von Holzsprossen<br />
oder doppelseitigen Eisensprossen<br />
gehalten werden. Auf <strong>die</strong>sen<br />
einstigen Zunfttaferln heutzutage<br />
überwiegend abgebildet: Örtliches<br />
Gewerbe, Figuren, Szenen aus dem<br />
Gemeindeleben, Vereinswappen,<br />
sowie ein Spruch, der den <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
aufstellenden Verein verantwortlich<br />
zeichnet. Und nicht zu<br />
vergessen: Die Figuren „Hansl“ <strong>und</strong><br />
„Gretl“ als Symbol für menschliche<br />
Fruchtbarkeit. Mit letzterem kommt<br />
<strong>die</strong> Symbolkraft des oberbayerischen<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>s also doch der<br />
ursprünglichen <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Tradition<br />
nahe. Doch aufgepasst: Je größer<br />
der Verzierungsaufwand,<br />
desto früher<br />
muss der Ba<strong>um</strong> gefällt, gelagert<br />
<strong>und</strong> bewacht werden. Denn auch<br />
<strong>das</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>stehlen hat sich zu einer<br />
im Oberland beliebten Tradition<br />
entwickelt.<br />
Auf ein unfallfreies<br />
Aufstellen<br />
Am Tag des 1. <strong>Mai</strong> selbst wird der<br />
hoffentlich streng <strong>und</strong> erfolgreich<br />
bewachte Ba<strong>um</strong> aus einer Halle<br />
geholt, auf ein Langholzfuhrwerk<br />
gehoben <strong>und</strong> von einem vier- oder<br />
gar sechsspännigen Pferdegespann<br />
z<strong>um</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>platz, meist<br />
im Dorfzentr<strong>um</strong>, gefahren. Dieser<br />
Zug wird häufig von Trachtlern <strong>und</strong><br />
Blaskappelle begleitet. Es folgt <strong>die</strong><br />
Ba<strong>um</strong>segnung durch den örtlichen<br />
Pfarrer – <strong>und</strong> <strong>das</strong>, worauf sich alle<br />
Anwesenden am meisten freuen:<br />
Das Aufstellen des Ba<strong>um</strong>es. Vor<br />
allem <strong>das</strong> klassische Aufrichten<br />
durch Muskelkraft erfordert viel<br />
Geschick <strong>und</strong> Zusammenhalt. „Da<br />
braucht es einen erfahrenen Mann,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel einen Zimmerer, der<br />
<strong>das</strong> Kommando gibt“, sagt Klaus<br />
Gast, der wie Helmut Schmidbauer<br />
inständig hofft, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se nicht<br />
ungefährliche Sache unfallfrei über<br />
<strong>die</strong> Bühne geht. Manche Gemeinden<br />
gehen da von vorne herein<br />
auf N<strong>um</strong>mer sicher, stellen ihren<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> lieber mit Hilfe eines<br />
Autokrans auf. Gefeiert wird im<br />
Anschluss so oder so bei Blasmusik<br />
<strong>und</strong> Tanz, was bei entsprechender<br />
Witterung <strong>und</strong> hoffentlich niedrigen<br />
Inzidenzen auch in zahlreichen<br />
Orten der Region der Fall sein<br />
sollte – erstmals seit drei Jahren. js<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Wer <strong>das</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellen in<br />
seinem oder benachbarten Ort<br />
nicht verpassen möchte, sollte<br />
auf im Ort aufgehängte Plakate,<br />
Veranstaltungshinweise in<br />
Tages- <strong>und</strong> Wochenzeitungen<br />
sowie auf Social Media <strong>und</strong><br />
Mitteilungsblättern achten.<br />
Oder direkt in der jeweiligen<br />
Gemeinde nachfragen.<br />
14 | <strong>tassilo</strong>
16 | <strong>tassilo</strong><br />
Kultur <strong>und</strong> Konzerte<br />
Ausstellungen<br />
Tagungen <strong>und</strong> Konferenzen<br />
private Feierlichkeiten<br />
Bildhauerei mit Beil <strong>und</strong> Motorsäge<br />
Stahlblech-Gehäuse<br />
9,-<br />
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Stahlblech-GehäusePolymer-Gehäuse<br />
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z<strong>um</strong> bedeutendste<br />
<strong>die</strong> Akademie der Bildenden<br />
hauer werden würde. Er besuch-<br />
*118169-6037739-001*<br />
*118169-6037739-001*<br />
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Farben: Art: Black UNB, Cyan Farben: Magenta Black Yellow Cyan Magenta Yellow<br />
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Diplom abschloss. Seit 1994 lebt<br />
hmen gehoert Dieser nicht graue zur Rahmen Anzeigegehoert nicht zur Anzeige<br />
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<strong>und</strong> sinnlich. Jozek Nowak <strong>und</strong> arbeitet er abwechselnd in<br />
hat sich ganz <strong>die</strong>sem Werkstoff Pöcking <strong>und</strong> in Polen.<br />
verschrieben. Der Bildhauer fertigt<br />
Skulpturen aus Holz ausschließlich Holz aus<br />
mit Kettensäge <strong>und</strong> Beil. Dass er<br />
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wenig. „Ich bin quasi im Wald aufgewachsen“,<br />
erzählt der 59-Jähnow,<br />
südlich von Krakau, <strong>um</strong> Stämmeter<br />
in seinen Heimatort Jorda-<br />
HONDA Akku-RasenmäherHONDA Akku-Rasenmäher<br />
STIHL Akku-Rasenmäher STIHL Akku-Rasenmäher<br />
HR 466 XB SE<br />
HR 466 XBRMA SE 235<br />
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rige, als sei es <strong>das</strong> Normalste der me zu holen. Früher wählte der<br />
• Akku-Reichweite bis zu 450 • Akku-Reichweite m 2 • Grasfangkorb bis zu 450 30 l m 2 • Grasfangkorb 30 l<br />
Welt. Schon als kleines Kind hat er Bildhauer für seine Skulpturen Eichenholz,<br />
heute bevorzugt er Pap-<br />
• Gewicht ohne Akku, 27,5 kg • Gewicht• ohne Gewicht Akku, ohne 27,5Akku,<br />
kg • Gewicht ohne Akku,<br />
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seinen Vater, einen Forstarbeiter,<br />
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immer begleitet. Der gebürtige pel. „Sie ist leichter <strong>und</strong> hat einen<br />
Pole erinnert sich gerne an <strong>die</strong> schöneren Farbton.“ Außerdem ist<br />
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30.04.2021 199,- 30.04.2021 199,-<br />
Zeit zurück, in der Beil <strong>und</strong> Säge <strong>das</strong> Holz des Pappelba<strong>um</strong>es sehr<br />
ist der 2. Akku ist der 2. Akku<br />
zu seinen ersten Spielzeugen gehörten.<br />
stabil <strong>und</strong> reißfest. In einem Wald-<br />
gratis.<br />
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Heute ist er hauptsächlich stück außerhalb des Dorfes kann er<br />
im Freien tätig. Holz bedeutet ihm ungestört <strong>die</strong> Rohlinge sägen, <strong>die</strong><br />
Sie sparen 68,– Sie sparen 68,– viel, spürt es „organisch“, nennt er er für seine Kunst benötigt. Den<br />
gegenüber Einzelkauf<br />
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einen G<strong>r<strong>und</strong></strong>, weshalb er sich nie Großteil der Stämme transportiert<br />
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SET RMA 235<br />
überlegen musste, wie man <strong>das</strong> er nach Pöcking zu seinem Atelier<br />
am Schmalzhof. Hier stehen<br />
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Material bearbeitet – <strong>das</strong> sei für<br />
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• mit AK 20 <strong>und</strong> AL 101 ihn von Anfang an klar gewesen. ganzkörperliche Skulpturen unter<br />
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Auch <strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s er Bild-<br />
hohen Bä<strong>um</strong>en auf der Wiese.<br />
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Polymer-Gehäuse<br />
Bei schlechtem Wetter hat er eine<br />
Scheune z<strong>um</strong> Unterstellen. Wie<br />
aber werden aus den unbehauenen<br />
Stämmen unverwechselbare<br />
Menschenfiguren? Früher gestaltete<br />
Jozek Nowak abstrakte Formen.<br />
Dann entdeckte er seine Vorliebe<br />
für <strong>das</strong> Figurative. „Ich beobachte<br />
gerne Menschen <strong>und</strong> erstelle<br />
später Portraits von ihnen“, sagt<br />
der Künstler. Er erinnert sich, <strong>das</strong>s<br />
seine Tochter (heute 27) <strong>und</strong> einige<br />
Nachbarskinder seine ersten Models<br />
waren. Später fertigte er auch<br />
von Erwachsenen hölzerne Abbilder<br />
an. Nur selten benutzt er Vorlagen,<br />
stattdessen versucht er <strong>das</strong><br />
Besondere der Person zu erfassen<br />
<strong>und</strong> zu verinnerlichen. Manchmal<br />
greift er auf ein schlichtes Handyfoto<br />
als Gedächtnisstütze zurück.<br />
Wenn Jozek Nowak mit seiner Arbeit<br />
beginnt, dann hat er <strong>die</strong> fertige<br />
Figur schon im Kopf: „Jede<br />
Skulptur erzählt eine eigene<br />
Geschichte, hat eine eigene Melo<strong>die</strong>.“<br />
Mit Motorsäge <strong>und</strong> Beil<br />
bringt der Bildhauer exakt <strong>die</strong>se
Unterschiede z<strong>um</strong> Ausdruck: Ein<br />
markantes Gesicht, eine besondere<br />
Körperhaltung, <strong>die</strong> Kleidung,<br />
Frisur. In der Regel arbeitet er an<br />
mehreren Skulpturen gleichzeitig,<br />
<strong>um</strong> den ersten Blick lebendig zu<br />
halten. „Wenn man zu lange an<br />
einem Portrait arbeitet, besteht <strong>die</strong><br />
Gefahr, <strong>das</strong>s man sich verkünstelt<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Wesentliche nicht z<strong>um</strong><br />
Ausdruck bringt.“<br />
„Künstler brauchen<br />
einen Rahmen“<br />
„Spuren vom Beil im Holz sind<br />
meine Signatur“, erzählt Nowak.<br />
Ein Künstler muss eine eigene<br />
Handschrift haben. Allerlei Schnittwerkzeuge<br />
in verschiedenen Grö-<br />
ßen sucht man bei ihm vergebens.<br />
„Wenn ich eine Säge <strong>und</strong> ein Beil<br />
habe, dann brauche ich kein anderes<br />
Werkzeug.“ So kann er sich<br />
besser auf seine Arbeiten konzentrieren.<br />
Die vielen Möglichkeiten an<br />
Werkzeugen würden nur zu Unsicherheiten<br />
führen. „Künstler brauchen<br />
einen Rahmen, in dem sie<br />
sich bewegen.“ Technisch geht der<br />
Bildhauer in mehreren Schritten<br />
vor: Wenn er einen Ba<strong>um</strong>stamm<br />
bearbeitet, teilt Nowak <strong>die</strong>sen zunächst<br />
in drei Teile. Den Kern verwendet<br />
er nicht, weil der Stamm in<br />
der Mitte am stärksten arbeitet <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Gefahr besteht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> fertige<br />
Skulptur später Risse bekommt.<br />
„Ich arbeite nicht gegen <strong>das</strong> Holz“,<br />
ist seine Devise. Die großen Umrisse<br />
einer Figur sägt er aus, mit dem<br />
Beil macht er <strong>die</strong> Feinheiten. Hier<br />
darf er sich keinen Fehler erlauben,<br />
ist hochkonzentriert. Er denkt<br />
an sein Studi<strong>um</strong> zurück, als er<br />
Modelle aus Ton gestalten musste.<br />
„Das war nichts für mich. Wenn<br />
man sich verbaut, dann kann man<br />
es nochmal machen. Nicht so bei<br />
Arbeiten mit Stein oder Holz. Da<br />
muss man sich voll konzentrieren.“<br />
Was bereitet ihm <strong>die</strong> meiste Freude?<br />
„Wenn ich mit den Skulpturen<br />
anfange, ist es am Schönsten“,<br />
antwortet er. „Wenn ich fertig bin,<br />
bin ich immer unzufrieden. Ich<br />
denke immer, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> nächste Figur<br />
besser wird.“<br />
Ein Großteil seiner Werke sind<br />
Auftragsarbeiten für Galerien <strong>und</strong><br />
Institutionen, aber auch für Privatleute.<br />
Holzportraits<br />
für den Frieden<br />
Bekannt gemacht hat ihn <strong>die</strong> Skulpturengruppe<br />
„The Messengers“, <strong>die</strong><br />
dreizehn Friedensbotschafter des<br />
20. <strong>und</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>erts darstellt,<br />
darunter Albert Schweitzer, Dalai<br />
Lama, Mahatma Gandhi, Nelson<br />
Mandela <strong>und</strong> Martin Luther King.<br />
Fast Zwei Jahre hat der Künstler<br />
an den lebensgroßen Holzskulpturen<br />
gearbeitet, <strong>die</strong> an öffentlichen<br />
Plätzen in der ganzen Welt gezeigt<br />
wurden. Eine andere Portraitgruppe<br />
stellt zehn Obdachlose dar, denen<br />
er in Krakau begegnete. Sie<br />
strahlen etwas Besonderes aus,<br />
haben eine speziell Körperhaltung<br />
<strong>und</strong> Energie. Für seine hohe bildhauerische<br />
Qualität wurde er 2017<br />
mit dem Kulturpreis des Landkreises<br />
Starnberg ausgezeichnet. Darüber<br />
habe er sich zwar sehr gefreut,<br />
aber ihm geht es nicht <strong>um</strong> Ehrungen<br />
<strong>und</strong> Preise. Jozek Nowak ist<br />
bescheiden. Die Bildhauerei wurde<br />
ihm in <strong>die</strong> Wiege gelegt. „Mit Holz<br />
muss ich nicht kämpfen“, erklärt<br />
er. Alles was er braucht ist Holz, ein<br />
Beil <strong>und</strong> eine Kettensäge. nb<br />
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TSV Iffeldorf feiert 100-Jähriges nach<br />
Sportlerinnen<br />
rocken 700-Mann-Zelt<br />
Iffeldorf | Mit 2 600 Einwohnern<br />
zählt Iffeldorf zu den kleineren<br />
Ortschaften in der Region. Umso<br />
beachtlicher, <strong>das</strong>s mehr als <strong>die</strong><br />
Hälfte davon Mitglieder im dortigen<br />
Sportverein sind. Dem wieder<strong>um</strong><br />
steht ein großes Highlight<br />
bevor: <strong>die</strong> erste öffentliche Party<br />
seit Corona. Der TSV Iffeldorf feiert<br />
nämlich sein 101-jähriges Bestehen.<br />
Und zwar so, wie es bis vor<br />
zwei Jahren beinahe wöchentlich<br />
der Fall gewesen war im Tassiloland,<br />
in Zeiten der Pandemie jedoch<br />
schon fast in Vergessenheit<br />
geriet: In einem Bierzelt mit Bar,<br />
Bühne, Musik, Essen <strong>und</strong> Getränken.<br />
„Geplant war <strong>das</strong> Jubilä<strong>um</strong><br />
natürlich z<strong>um</strong> 100-Jährigen, <strong>das</strong><br />
wir aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona jedoch schon<br />
relativ früh <strong>um</strong> ein Jahr verschoben<br />
haben“, sagt Thorsten Kuhrt, der<br />
<strong>die</strong> Jubilä<strong>um</strong>sfeier von Freitagabend,<br />
24. <strong>Juni</strong>, bis Sonntagabend,<br />
26. <strong>Juni</strong>, federführend organisiert.<br />
Und hierfür auch einen Blick in <strong>die</strong><br />
Vereinshistorie geworfen hatte. Der<br />
ist unter anderem zu entnehmen,<br />
<strong>das</strong>s der Iffeldorfer Sportverein am<br />
19. März 1921 zunächst als reiner<br />
Turnverein für Iffeldorf <strong>und</strong> seinen<br />
Ortsteil Staltach gegründet wurde.<br />
Z<strong>um</strong> klassischen TSV wurde er<br />
erst nach den Wirren des Zweiten<br />
Weltkriegs <strong>um</strong>benannt, als im April<br />
1947 <strong>die</strong> Abteilung Fußball dazukam.<br />
Wobei es bei weitem nicht<br />
beim Turnen <strong>und</strong> Fußballspielen<br />
geblieben ist. Über <strong>die</strong> im Jahre<br />
1955 gegründete Schwimm-Sparte<br />
schafften es Heidi Mayer, Toni Oswald<br />
<strong>und</strong> Edith Kling zeitweise zu<br />
den besten Schwimmern Bayerns.<br />
18 | <strong>tassilo</strong><br />
Leider Geschichte: Das Volleyball-Mixed-Team des TSV Iffeldorf.<br />
„Trainiert wurde damals auf einer<br />
25 Meter langen Naturbahn<br />
im Fischerkalter See“, erinnert<br />
Thorsten Kuhrt. Allerdings nur bis<br />
1972, als <strong>die</strong> Schwimmabteilung<br />
den TSV verließ <strong>und</strong> sich, gemeinsam<br />
mit Tutzing <strong>und</strong> Penzberg, zur<br />
Schwimmgemeinschaft Oberland<br />
zusammenschloss. Auch interessant:<br />
Um 1974 gründete sich im TSV<br />
Iffeldorf eine eigene Wanderabteilung,<br />
<strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> <strong>die</strong> über viele<br />
Jahre hinweg weithin bekannten<br />
Iffeldorfer Wandertage organisierten.<br />
Später, bis heute stattfindend,<br />
wurde daraus ein Lauf <strong>um</strong> <strong>die</strong> Osterseen.<br />
Die Sparte „Wandern“,<br />
über <strong>die</strong> insbesondere ältere Menschen<br />
unvergessene Ausflüge erleben<br />
durften, ist allerdings schon<br />
länger wieder Geschichte. Dagegen<br />
etabliert haben sich neben Turnen<br />
<strong>und</strong> Fußball <strong>die</strong> ebenfalls nach <strong>und</strong><br />
nach gegründeten Sparten Tennis,<br />
Tischtennis <strong>und</strong> Badminton sowie<br />
Eisstock <strong>und</strong> Kegeln. Letztere organisieren<br />
traditionelle Dorfmeisterschaften,<br />
an denen alle Iffeldorfer<br />
teilnehmen dürfen.<br />
Auf Anhieb<br />
Volleyball-Meister<br />
Die aktiven Kegler dürfen seit Mitte<br />
März wieder ran. Das auch gleich<br />
auf nigelnagelneuen Bahnen, drei<br />
an der Zahl, integriert im Landgasthof<br />
Osterseen. Und auch<br />
<strong>die</strong> anderen Abteilungen dürfen<br />
weitestgehend wieder uneingeschränkt<br />
trainieren, sind außerdem<br />
froh, „<strong>das</strong>s im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e niemand<br />
aufgehört hat während der pandemiebedingten<br />
Zwangspause“.<br />
Überhaupt stehen <strong>die</strong> Zeichen im<br />
TSV Iffeldorf auf Wachst<strong>um</strong>. „Die<br />
Mitgliederzahl, derzeit bei 1350,<br />
steigt seit Jahren leicht an“, bekräftigt<br />
Thorsten Kuhrt. Dies liegt<br />
in seinen Augen vor allem daran,<br />
<strong>das</strong>s Iffeldorf als ein beliebter<br />
Wohnort für Zuzügler gilt. War<strong>um</strong>?<br />
„Mit den vielen <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> der Nähe<br />
zu den Bergen ist es hier landschaftlich<br />
sehr schön, wir haben<br />
durch <strong>die</strong> direkte Autobahnanbindung<br />
kurze Wege nach München<br />
<strong>und</strong> mit Roche im benachbarten<br />
Penzberg einen der größten Arbeitgeber<br />
Deutschlands vor der sprichwörtlichen<br />
Haustüre.“ Da eignet<br />
sich natürlich <strong>die</strong> Plattform eines<br />
Sportvereins, <strong>um</strong> rasch Anschluss<br />
zu finden in hiesiger Gesellschaft.<br />
Allen voran dann, wenn für alle<br />
Altersklassen jede Menge geboten<br />
wird. Es gibt zahlreiche Fitnesskurse,<br />
Laufgruppen, aber auch einen<br />
Sandplatz für Beachvolleyball. Apropos:<br />
Iffeldorf galt lange Zeit als<br />
eine der rar gesäten Anlaufstellen
Foto-Impressionen aus 100 Jahren Vereinsgeschichte des TSV Iffeldorf.<br />
für Hallenvolleyballer. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
Einerseits trafen sich seit 2002 aktive<br />
Sportler aus der Turnabteilung<br />
z<strong>um</strong> regelmäßigen Volleyballspielen.<br />
Andererseits zogen ehemalige<br />
Spieler <strong>und</strong> Spielerinnen, <strong>die</strong> höherklassig<br />
in Bayern- <strong>und</strong> Landesliga<br />
aktiv waren, neu in <strong>die</strong> Region.<br />
Und so gründetet sich unter dem<br />
Dach des TSV Iffeldorf eine eigene<br />
Volleyballabteilung. Das im Ligen-<br />
Betrieb gemeldete Mixed-Team aus<br />
Männern <strong>und</strong> Frauen stieg dank<br />
Sondergenehmigung gleich in der<br />
B-Klasse ein, wurde prompt Meister<br />
<strong>und</strong> stieg in <strong>die</strong> A-Klasse auf.<br />
Die Abteilung wuchs gleichzeitig<br />
<strong>um</strong> Nachwuchsspieler in den Bereichen<br />
U12, U13 <strong>und</strong> U14 weiter an.<br />
Doch leider, bereits vor Ausbruch<br />
der Corona-Pandemie, musste <strong>die</strong><br />
Volleyball-Sparte des TSV Iffeldorf<br />
im Jahr 2019 aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> von Personalmangel<br />
aufgelöst werden.<br />
So bleibt es bei schönen Erinnerungen,<br />
<strong>die</strong> Thorsten Kuhrt auch<br />
mit den Fußballern des TSV Iffeldorf<br />
verbindet. Die feierten Anfang<br />
der 1990er ihren größten Erfolg,<br />
stiegen mit der ersten Mannschaft<br />
in drei aufeinanderfolgenden<br />
Spielzeiten zwei Mal in <strong>die</strong> Bezirksliga<br />
auf, „was damals, als es<br />
> > > TICKETS FÜR KABARETTABEND<br />
noch keine Kreisklasse <strong>und</strong> Kreisliga<br />
gegeben hat, ein Riesenerfolg<br />
für unser kleines Dorf war“. Davon<br />
können <strong>die</strong> kleineren Abteilungen<br />
wie Badminton, „<strong>die</strong> immer wieder<br />
mit Personalproblemen zu kämpfen<br />
haben“, nur trä<strong>um</strong>en. Ende<br />
<strong>Juni</strong> aber spielt es keine Rolle, ob<br />
eine vom Verband geforderte Mindestanzahl<br />
an Spielern aufs Feld<br />
geschickt werden kann: Dann stehen<br />
vor allem <strong>die</strong> Feierlichkeiten<br />
z<strong>um</strong> 101-Jährigen im 700-Mann-<br />
Zelt zwischen Feuerwehrhaus <strong>und</strong><br />
(neuerem) Fußballplatz (Am Bahnhof)<br />
im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>.<br />
Autogrammst<strong>und</strong>e<br />
mit Profisportlern<br />
Beginnend am Freitagabend, 24.<br />
<strong>Juni</strong>, gegen 18 Uhr, an dem DJ Olli<br />
lässige Songs aus den 1970ern,<br />
1980ern <strong>und</strong> 1990ern auflegen<br />
wird. Der Samstag, 25. <strong>Juni</strong>, steht<br />
dafür ganz im Zeichen von Familien.<br />
Ab 13 Uhr stellen sich, z<strong>um</strong><br />
Teil im ganzen Dorf verteilt, <strong>die</strong><br />
einzelnen TSV-Sparten vor, Kinder<br />
können sich außerdem in einer<br />
Hüpfburg austoben <strong>und</strong> Autogrammkarten<br />
von Profisportlern<br />
holen. „Es kommen aller Voraus-<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost gemeinsam mit dem TSV Iffeldorf<br />
1 x 2 Tickets für den Kabarettabend am Samstag, 25. <strong>Juni</strong>,<br />
mit Roland Hefter. Schicken Sie uns bis 16. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „101“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Absenderadresse <strong>und</strong> Telefonn<strong>um</strong>mer<br />
bitte nicht vergessen! Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
sicht nach Tennisspieler, gelistet in<br />
der Weltrangliste, <strong>und</strong> Fußballer<br />
des TSV 1860 München.“ Der Höhepunkt<br />
<strong>die</strong>ses Tages wird jedoch<br />
z<strong>um</strong> Abend erwartet – ab 20 Uhr<br />
tritt Kabarettist Roland Hefter mit<br />
seinem Programm „So lang’s no<br />
geht“ auf der Bierzelt-Bühne auf.<br />
Sonntags starten <strong>die</strong> Feierlichkeiten<br />
dagegen wesentlich früher<br />
<strong>und</strong> gesitteter – <strong>um</strong> 9 Uhr in der<br />
Früh mit festlichem Kirchenzug,<br />
gefolgt von Feldgottes<strong>die</strong>nst, Frühschoppen<br />
mit Iffeldorfer Blasmusik<br />
sowie Kaffee <strong>und</strong> Kuchen. Vorausgesetzt<br />
natürlich, <strong>die</strong> Pandemie<br />
bringt nicht noch eine weitere<br />
Wende z<strong>um</strong> Negativen mit sich.<br />
„Was jedoch Ende <strong>Juni</strong> eher unwahrscheinlich<br />
sein wird bei der<br />
harmloseren Omikron-Variante“,<br />
so Thorsten Kuhrt, der sich sicher<br />
ist, „<strong>das</strong>s wir <strong>das</strong> Jubilä<strong>um</strong> <strong>die</strong>smal<br />
feiern können“. Und zwar mit<br />
allen, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sem Wochenende<br />
Zeit <strong>und</strong> Lust haben, nach Iffeldorf<br />
zu kommen.<br />
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50 Jahre Tourismusverband Pfaffenwinkel<br />
Lebensqualität für<br />
Einheimische <strong>und</strong> Urlauber<br />
Tassiloland | Auch wenn dem<br />
Pfaffenwinkel Superlativen wie<br />
<strong>die</strong> Zugspitze fehlen, hat er in<br />
S<strong>um</strong>me viel zu bieten. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
seine facettenreiche, in<br />
weiten Teilen noch unberührte<br />
Natur in Form einer sanfthügeligen<br />
Wald- <strong>und</strong> Wiesenlandschaft,<br />
dem breiten Lech, der schmaleren,<br />
wilderen Ammer sowie Dutzenden<br />
<strong>Seen</strong>, oft mit glasklarem,<br />
an anderer Stelle wieder<strong>um</strong> mit<br />
trübem, ges<strong>und</strong>heitsförderndem<br />
Moorwasser befüllt. Es gibt mit<br />
Auerberg (1 055) <strong>und</strong> Hohem Peißenberg<br />
(988) zwei exponierte<br />
Erhebungen, <strong>die</strong> atemberaubenden<br />
R<strong>und</strong><strong>um</strong>blick über <strong>die</strong> komplette<br />
Region <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
bieten – an wolkenlosen Tagen<br />
reicht <strong>die</strong> Sicht über Ammersee<br />
<strong>und</strong> Starnberger See hinweg bis<br />
nach München, entgegensetzt<br />
zeigen sich <strong>die</strong> höchsten Gipfel<br />
des Karwendels, des Wettersteingebirges<br />
sowie der Tannheimer<br />
Berge. Und dazwischen? „Zahlreiche<br />
kulturelle Sehenswürdigkeiten“,<br />
sagt Susanne Lengger,<br />
Geschäftsführerin des Tourismusverbandes<br />
Pfaffenwinkel. Das<br />
Aushängeschild schlechthin: Die<br />
Wieskirche mit fast einer Million<br />
Besucher pro Jahr. Aber auch <strong>die</strong><br />
Klöster in Bernried, Wessobrunn<br />
oder Polling sind immer eine Rast<br />
wert. „Und wo Klöster sind, gibt<br />
es auch Kunst.“ Das Campendonk<br />
Muse<strong>um</strong> in Penzberg, 2016<br />
in Form eines architektonisch<br />
sehr ansprechenden Zwillingsbaus<br />
eröffnet. Das „Muse<strong>um</strong> der<br />
Phantasie“, auch bekannt als<br />
20 | <strong>tassilo</strong><br />
Buchheim-Muse<strong>um</strong> – ein 4000<br />
Quadratmeter großer Bau in<br />
Bernried am Starnberger See, der<br />
der Form eines Schiffes gleicht.<br />
Und <strong>die</strong> im September 2020 eröffnete<br />
STOA169 – eine Kunstsäulenhalle<br />
südwestlich von Polling,<br />
inmitten der Natur stehend <strong>und</strong><br />
ausschließlich zu Fuß oder mit<br />
dem Rad über einen Feldweg erreichbar.<br />
Wer möchte, kann Kunst<br />
<strong>und</strong> Kultur wieder<strong>um</strong> verbinden<br />
mit Sport <strong>und</strong> Genuss. Bereits in<br />
den Jahren 2005 <strong>und</strong> 2006 hat der<br />
Tourismusverband Pfaffenwinkel<br />
eine flächendeckende Radwege-<br />
Beschilderung installiert, <strong>die</strong> alle<br />
Orte der Region über gut fahrbaren<br />
Schotter oder Asphalt miteinander<br />
verbindet. Ähnliches gilt<br />
für Wanderer, denen R<strong>und</strong>touren<br />
<strong>und</strong> Mehrtageswanderungen<br />
zur Verfügung stehen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
<strong>die</strong> 2015 eröffneten Pilger-<br />
Wanderwege-Schleifen „Heilige<br />
Landschaft Pfaffenwinkel“ mit<br />
zentralem Ausgangspunkt auf<br />
dem Hohen Peißenberg. Oder der<br />
inzwischen mit zahlreichen Info<strong>und</strong><br />
Erlebnisstationen versehene<br />
LechErlebnisWeg.<br />
Social Media statt<br />
Buswerbefahrten<br />
Gegründet wurde der Tourismusverband<br />
Pfaffenwinkel im Jahre<br />
1971 durch den damaligen Landrat<br />
Manfred Blaschke – zunächst<br />
als Fremdenverkehrsverband für<br />
den Schongauer Altlandkreis.<br />
Das damalige Ziel: In enger Zusammenarbeit<br />
mit einzelnen<br />
Altlandkreis-Gemeinden <strong>das</strong> touristische<br />
Angebot auszubauen<br />
<strong>und</strong> gemeinsam zu bewerben.<br />
Im Zuge der Gebietsreform im<br />
Jahr 1972, also nur ein Jahr später,<br />
schlossen sich auch immer mehr<br />
Gemeinden aus dem <strong>Weilheim</strong>er<br />
Ra<strong>um</strong> dem Verband an. Ein probates<br />
Mittel damals, <strong>die</strong> Region<br />
für Urlauber bekannt zu machen:<br />
Werbefahrten mit Bus <strong>und</strong> ganzer<br />
Blaskapelle in andere Städte, z<strong>um</strong><br />
Beispiel nach Hildesheim oder<br />
Saarbrücken, wo <strong>die</strong> Werbetrommel<br />
für den <strong>Weilheim</strong>-Schongauer<br />
Landkreis als Urlaubsdomizil<br />
fleißig gerührt wurde. Weil durch<br />
<strong>die</strong> Gebietsreform nicht nur <strong>das</strong><br />
Schongauer Land, sondern der<br />
gesamte neue Landkreis bis zu<br />
den Osterseen z<strong>um</strong> Verbandsgebiet<br />
gehörte, galt es letztlich einen<br />
treffenderen Namen zu finden:<br />
1978 wurde aus dem „Schongauer<br />
Land“ der „Fremdenverkehrsverband<br />
Pfaffenwinkel“ <strong>und</strong> 1996 aus<br />
dem Fremdenverkehrsverband<br />
der „Tourismusverband Pfaffenwinkel“,<br />
dessen Aufgabengebiet<br />
sich gewandelt hat im Vergleich<br />
zur Anfangszeit. „Heute bewerben<br />
wir unsere Region sehr stark<br />
übers Internet sowie auf Social<br />
Media“, sagt Susanne Lengger.<br />
Auf der verbandseigenen Internetseite<br />
(www.pfaffen-winkel.de)<br />
können Urlauber auch Unterkünfte<br />
buchen – mit Hotels in allen<br />
Kategorien, Gasthöfen, Pilgerherbergen,<br />
Ferienwohnungen,<br />
Campingplätzen sowie Urlaub auf<br />
dem Bauernhof ist <strong>das</strong> Übernachtungsangebot<br />
breitgefächert. Seit
Corona boomt insbesondere Camping.<br />
Dafür leiden unter der Krise<br />
Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie <strong>um</strong>so<br />
mehr. „Einerseits fehlt ihnen <strong>das</strong><br />
Geschäft während den Lockdownphasen,<br />
vor allem in der Weihnachtszeit.“<br />
Andererseits Personal,<br />
„weil in Zeiten der Krise viele<br />
<strong>die</strong> Branche gewechselt haben<br />
<strong>und</strong> neues Personal schwer zu<br />
finden ist“. Die Folge: Zwischen<br />
den Lockdowns, im Sommer, wo<br />
im Pfaffenwinkel erfreulicherweise<br />
sehr viele junge Familien<br />
sowie ältere Pärchen Urlaub gemacht<br />
haben <strong>und</strong> auch eingekehrt<br />
sind, fehlte <strong>die</strong>ses Personal <strong>um</strong>so<br />
schmerzlicher. „Wir hoffen sehr,<br />
<strong>das</strong>s unsere Gastronomiebetriebe<br />
<strong>die</strong>se Krise gut überstehen – denn<br />
der Verlust der ohnehin in manchen<br />
Gemeinden nur noch wenigen<br />
Dorfwirte wäre sowohl für<br />
Urlauber als auch Einheimische<br />
ein großes Problem.“<br />
Naturschutz durch<br />
Besucherlenkung<br />
Derzeit arbeitet der Tourismusverband<br />
Pfaffenwinkel ein neues<br />
Freizeit-Radwege-Konzept<br />
aus,<br />
<strong>das</strong> sich an Genuss-Tourer, Gravelbiker<br />
(geländetaugliches rad) <strong>und</strong> Rennradfahrer richtet.<br />
Alle Touren führen an landschaftlichen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Highlights<br />
vorbei – <strong>und</strong> laden z<strong>um</strong> Einkehren<br />
<strong>und</strong> Einkaufen in beispielsweise<br />
Dorfläden, Wirtshäusern <strong>und</strong><br />
Bauernhofcafés mit regionalen<br />
Produkten ein. Einzig der Wunsch<br />
gezielt ausgeschilderten Trails für<br />
Mountainbiker, <strong>die</strong> vom Hohen<br />
Peißenberg hinabführen, gestalte<br />
sich in der Umsetzung als schwierig.<br />
„Sind wir aber dran“, sagt<br />
Susanne Lengger, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle <strong>die</strong> Philosophie des Verbandes<br />
in den Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> rücken<br />
möchte: „Alle unsere Maßnahmen<br />
<strong>die</strong>nen immer dazu, sowohl für<br />
Urlauber als auch Einheimische<br />
einen Mehrwert zu generieren.“<br />
Heißt: Der Renn-<br />
Tourismusverband<br />
Pfaffenwinkel setzt nicht nur auf<br />
Tagesausflügler aus größeren<br />
Städten wie München <strong>und</strong> Augsburg<br />
sowie auf Urlauber aus ganz<br />
Deutschland, sondern sorgt ganz<br />
gezielt dafür, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Lebensqualität<br />
für hier lebende Menschen<br />
erhalten bleibt <strong>und</strong> verbessert<br />
wird. Und <strong>die</strong> ist im Pfaffenwinkel<br />
ohnehin sehr hoch. „Bei uns<br />
findet man immer ein ruhiges<br />
Platzerl abseits der Menschenmassen,<br />
auch bei schönstem<br />
Wetter an Wochenenden.“ Wer<br />
also zur Ruhe kommen möchte,<br />
ist im Pfaffenwinkel sicherlich<br />
besser aufgehoben als beispielsweise<br />
in Garmisch-Partenkirchen<br />
oder am Tegernsee, wo der Besucherandrang<br />
an manchen Tagen<br />
nicht mehr kontrollierbar ist, geschützte<br />
Naturbereiche gefährdet<br />
werden <strong>und</strong> Konflikte mit Einheimischen<br />
vorprogrammiert sind.<br />
Wobei durch Social Media <strong>und</strong><br />
coronabedingtem Bewegungsdrang<br />
<strong>das</strong> Thema „Naturschutz<br />
durch Besucherlenkung“ auch<br />
für den vergleichsweise sanfttouristischen<br />
Paffenwinkel immer<br />
wichtiger wird. So sollen z<strong>um</strong><br />
Beispiel an weniger sensiblen<br />
Abschnitten der Ammer gezielt<br />
attraktive Aufenthaltsbereiche mit<br />
Grillplatz geschaffen werden, <strong>um</strong><br />
Menschen vom Feuermachen in<br />
empfindlicheren Bereichen mit<br />
Vogelschutzgebiet, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
der Ammerschlucht bei Peiting,<br />
abzuhalten. Ein zukunftsweisender<br />
Schritt, damit der Naturra<strong>um</strong><br />
Pfaffenwinkel auch <strong>die</strong> kommenden<br />
Jahre <strong>und</strong> Jahrzehnte ges<strong>und</strong><br />
bleibt. Apropos: Da <strong>die</strong> eigentliche,<br />
für November 2021 vorgesehen<br />
Jubilä<strong>um</strong>sfeier der Delta-<br />
Variante z<strong>um</strong> Opfer gefallen ist,<br />
„starten wir in der Gaststätte auf<br />
dem Hohem Peißenberg heuer<br />
einen neuen Versuch“. Wann genau,<br />
ist noch offen. In jedem Falle<br />
eingeladen: Altlandrat Manfred<br />
Blaschke, der den hiesigen Tourismusverband<br />
vor gut 50 Jahren<br />
aus der Taufe gehoben hatte. js<br />
Schmiedstr. 14<br />
Schmiedstr. 14<br />
Schmiedstr. 14<br />
Wir freuen uns, Sie<br />
in unserer<br />
blühenden<br />
Gärtnerei,<br />
begrüßen zu<br />
dürfen.<br />
Moosweg 10 - 82346<br />
Erling-Andechs<br />
www.bl<strong>um</strong>en-dorn.de<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 21
ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Realität trifft Virtualität<br />
Lieblingsmusik,<br />
Lieblingsbl<strong>um</strong>e,<br />
Lieblingsgedicht<br />
Es sind <strong>die</strong> Details,<br />
<strong>die</strong> für eine schöne<br />
Erinnerung sorgen.<br />
<strong>Weilheim</strong> i. Obb.<br />
Münchner Straße 15<br />
Warnung vor Cyber-Angriffen<br />
Tassiloland | Polizei, Katastrophenschutz <strong>und</strong> nun auch <strong>die</strong> Industrie-<br />
<strong>und</strong> Handelskammer für München <strong>und</strong> Oberbayern: Sie alle<br />
warnen immer wieder <strong>und</strong> immer häufiger vor Cyberattacken,<br />
<strong>die</strong> sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen schwer treffen<br />
können. Die IHK richtet an <strong>die</strong>ser Stelle explizit einen Appell an<br />
alle oberbayerischen Firmen, sich zeitnah für etwaige IT-Notfälle<br />
zu wappnen, ihre Systeme auf aktuellsten Stand zu bringen <strong>und</strong><br />
Schutzprogramm-Vorsorge zu treffen. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> der aktuellen<br />
Warnung ist unter anderem der Ukraine-Krieg <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>enen,<br />
möglichen Vergeltungsmaßnahmen Russlands angesichts<br />
der von der EU beschlossenen Sanktionen. Einer Statistik zu<br />
Folge machen zwar mehr als 90<br />
Prozent aller hiesigen Betriebe<br />
regelmäßige Sicherungskopien<br />
ihrer Daten, einen richtigen<br />
IT-Sicherheitsbeauftragten<br />
würden jedoch nur 45 Prozent<br />
beschäftigen, darüber hinaus<br />
hätten nur 43 Prozent der Betriebe<br />
Notfallpläne für<br />
den Fall einer Cyberattacke<br />
parat.<br />
js<br />
0881/92 70 027 www.zirngibl-bestattungen.de<br />
Freizeit-App für den Pfaffenwinkel<br />
Tassiloland | Mit Stolz präsentiert der Tourismusverband Pfaffenwinkel<br />
(siehe Seite 20) <strong>die</strong> zweite Auflage seiner Freizeit-App für<br />
Touristen <strong>und</strong> Einheimische. In <strong>die</strong>ser komplett neu überarbeiteten<br />
Version finden Nutzer schnell <strong>und</strong> unkompliziert mehr als 200<br />
Wander- <strong>und</strong> Radtouren der Region, dazu weit über 700 Einträge<br />
in Sachen Ausflugsziele, regionale<br />
Küche, Übernachtungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />
„Pfaffenwinkel Touren<br />
& Freizeit“ ist sowohl für And-<br />
roid- als auch iOS-Nutzer im<br />
jeweiligen App-Store<br />
runterzuladen. tenlos.<br />
Kosjs<br />
Allerlei Literarisches – <strong>die</strong> Gewinner<br />
Tassiloland | Leseratten hatten in unserer<br />
März/April-<strong>Ausgabe</strong> <strong>die</strong> Chance, gleich<br />
fünf verschiedene Bücher zu gewinnen.<br />
Je ein Exemplar von „Neugier auf <strong>die</strong><br />
Welt – in 80 Rätseln <strong>um</strong> <strong>die</strong> Erde“ des<br />
Tutzinger Autors <strong>und</strong> Weltenb<strong>um</strong>mlers<br />
Thomas Bauer ging an Carola Dittel<br />
aus Oberhausen <strong>und</strong> Pauline Kuhn aus<br />
Peißenberg. „Sei mutig, schau hin <strong>und</strong><br />
versteh‘ mich!“ von der aus Hamburg<br />
stammenden Ergo- <strong>und</strong> Psychotherapeutin Sabine Berndt haben<br />
Bettina Kulzer aus Murnau <strong>und</strong> Ruth Drechsel aus <strong>Weilheim</strong><br />
gewonnen. Die „Scherzgedichte“ von Kreisrat Hans Schütz<br />
gingen an Monika Tafertshofer aus Murnau <strong>und</strong> Ralf Patrunky aus<br />
Augsburg. „Die Männer der Désirée“, ein Roman des Pollinger<br />
Sportenthusiasten Hans-Peter Grünebach haben Edith Pinsberger<br />
aus <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Maria Düsch aus Olching gewonnen. Und den<br />
neuen Alpen-Krimi „Hohe Wogen“ von Bestseller-Autorin Nicola<br />
Förg Marion Ammermann aus <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Ursula Karlinger aus<br />
Peißenberg. Wir wünschen allen Gewinnerinnen <strong>und</strong> Gewinnern<br />
viel Spaß beim „Verschlingen“ der Bücher – <strong>und</strong> drücken<br />
den Leerausgegangenen <strong>um</strong>so mehr <strong>die</strong> Da<strong>um</strong>en bei<br />
Gewinnspielteilnahmen in <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>.<br />
js<br />
22 | <strong>tassilo</strong>
Steingadener Blütentage – <strong>die</strong> W<strong>und</strong>erwelt des Gartens<br />
Steingaden | Blüten, Farben <strong>und</strong><br />
Düfte für alle Sinne: Dafür stehen <strong>die</strong><br />
Steingadener Blütentage, <strong>die</strong> heuer<br />
am Samstag, 11. <strong>Juni</strong>, von 10 bis 19<br />
Uhr sowie am Sonntag, 12. <strong>Juni</strong>, von<br />
9 bis 18 Uhr, im Zentr<strong>um</strong> Steingadens<br />
stattfinden – <strong>und</strong> alles bieten<br />
werden, was <strong>das</strong> „grüne“ Herz von<br />
Hobbygärtnern <strong>und</strong> Pflanzenfre<strong>und</strong>en<br />
höherschlagen lässt. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Fachvorträge von Floristen<br />
<strong>und</strong> Gartengestaltern, Aussteller<br />
mit einem breiten Angebot an Stauden, Rosen<br />
<strong>und</strong> Pflanzen aller Art, ein vielseitiges Angebot an<br />
Gartenaccessoires, Ausstellungen von Künstlern<br />
<strong>und</strong> Handwerkern, ein Themen<strong>r<strong>und</strong></strong>gang<br />
mit Heilkräutern, christlichen<br />
Symbolpflanzen sowie Garten- <strong>und</strong><br />
Wildbl<strong>um</strong>en, ein mit dem Umweltpreis<br />
ausgezeichnetes Labyrinth in<br />
einem Klostergarten, aber auch kulinarischen<br />
Köstlichkeiten, Musik <strong>und</strong><br />
ein Programm für Kinder. Ziel der<br />
Steingadener Blütentage, zu denen<br />
Alt <strong>und</strong> Jung aus Nah <strong>und</strong> Fern herzlich<br />
eingeladen sind: Traditionell<br />
bäuerliche Gartenkultur mit neu-<br />
en, modernen Angeboten zu verbinden.<br />
Nähere Infos auch im Internet unter<br />
www.steingadener-bluetentage.de js<br />
Gutschein<br />
für eine kostenlose<br />
<strong>und</strong> unverbindliche<br />
Bewertung Ihrer<br />
Immobilie!<br />
Engel & Völkers <strong>Weilheim</strong><br />
Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH<br />
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weilheim@engelvoelkers.com · www.engelvoelkers.com/weilheim<br />
Freiluftfestival<br />
mit Fackeln <strong>und</strong> Weltmusik<br />
Tauting | Mit dem Freiluftfestival „Klangleichtn“ im<br />
Eglfinger Ortsteil Tauting kommen am Samstag,<br />
18. <strong>Juni</strong>, Musikbegeisterte allen Alters voll auf ihre<br />
Kosten. Beginn ist <strong>um</strong> 17.30 Uhr mit einem Musical,<br />
aufgeführt von Kindern aus dem Veranstaltungsdorf.<br />
Ab 18 Uhr gibt’s Straßenmusik von regionalen<br />
Bands <strong>und</strong> Musikgruppen, <strong>die</strong> ebenfalls aus Tauting,<br />
Eglfing <strong>und</strong> Umgebung stammen. Und <strong>um</strong><br />
20 Uhr, bei brennenden Fackeln, beginnt schließlich<br />
<strong>das</strong> eigentliche Konzert, <strong>das</strong> mit Klassik, Jazz,<br />
Blasmusik, Volksmusik, Hip-Hop, Weltmusik <strong>und</strong><br />
einer Hang-Gruppe (spezielles Schlaginstr<strong>um</strong>ent)<br />
ein breites Spektr<strong>um</strong> an Musikrichtungen zu bieten<br />
hat. Highlight des Abends ist sicherlich <strong>die</strong> weit<br />
über Eglfing hinaus bekannte Gruppe „gruberich“,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong> Freiluftfestival „Klangleichtn“ heuer z<strong>um</strong><br />
dritten Mal veranstaltet. Musiziert wird überwiegend<br />
in der Dorfstraße, auf dem schon jetzt legendären<br />
Toteissilo (siehe Bild), auf einer Druckluftbühne<br />
sowie am Krokodilweiher. Der Eintritt für alle<br />
interessierten Besucher, <strong>die</strong> herzlichst eingeladen<br />
sind, ist frei. Und auch fürs leibliche Wohl<br />
wird an <strong>die</strong>sem von Feuer erleuchteten<br />
Musikabend bestens gesorgt sein.<br />
js<br />
Kindgerechter Umgang mit neuen Me<strong>die</strong>n<br />
Tassiloland | Wie viel Zeit vor Smartphone,<br />
Tablet, PC <strong>und</strong> TV sind für Kinder welchen<br />
Alters tragbar? Welche Inhalte sind<br />
altersgerecht <strong>und</strong> sinnvoll, welche ein<br />
absolutes No-Go für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der Jungs <strong>und</strong> Mädels? Diese <strong>und</strong><br />
viele weitere Fragen im Bereich<br />
„Neue Me<strong>die</strong>n“ stellen Eltern mer wieder vor große, oft nicht<br />
imlösbare<br />
Aufgaben. Hilfe dazu<br />
bietet nun <strong>das</strong> Projekt ELTERNTALK, eine Initiative<br />
des <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Landratsamtes,<br />
<strong>die</strong> Eltern im Umgang mit neuen<br />
Me<strong>die</strong>n innerhalb der Familie unterstützen<br />
möchten. Nähere Infos dazu geben <strong>die</strong><br />
Regionalbeauftragten Gabriele Jocher<br />
(0170 / 4471767; <strong>Mai</strong>l: gabrielejocher@<br />
gmx.de) <strong>und</strong> Gerti Grahl<br />
(0881 / 92494231, <strong>Mai</strong>l:<br />
gerti.grahl@web.de). js<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 23
Qualitätssiegel für Oberarzt Christian Wutz<br />
Was tun beim Leistenbruch?<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Die Leistenregion<br />
des Menschen ist anatomisch<br />
betrachtet eine Schwachstelle<br />
der Bauchwand. Weitet<br />
sich <strong>die</strong>se aus, entsteht eine sogenannte<br />
Bruchpforte, durch <strong>die</strong><br />
Bauchfell, aber auch Eingeweide<br />
wie beispielsweise der Darm nach<br />
außen hervortreten können. In<br />
<strong>die</strong>sem Falle handelt es sich <strong>um</strong><br />
einen Leistenbruch, der überwiegend<br />
bei Männern (27 Prozent)<br />
sowie äußerst selten bei Frauen<br />
(drei Prozent) vorkommt. Weltweit<br />
betrachtet werden <strong>r<strong>und</strong></strong> 20<br />
Millionen Operationen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Bauchwandbrüchen jährlich<br />
durchgeführt, davon <strong>r<strong>und</strong></strong> 350000<br />
in Deutschland, <strong>und</strong> somit auch<br />
zahlreiche in den Häusern der<br />
Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau. Ursachen für einen<br />
Leistenbruch sind neben körperlicher<br />
Veranlagung genetische<br />
Dispositionen, Bindegewebsschwächen,<br />
vorherige Leistenbrüche<br />
auf gegenüberliegender Seite<br />
sowie erhöhter Druck innerhalb<br />
der Bauchhöhle. Bemerkt wird<br />
ein Leistenbruch in der Regel<br />
durch eine meist wiederkehrende<br />
Schwellung im Bereich der Leiste,<br />
sowie durch schwer definierbare<br />
Symptome, <strong>die</strong> von Patienten<br />
häufig mit „Druckgefühl“ oder<br />
„Fremdkörpergefühl“ beschrieben<br />
werden. Diese durchaus unangenehmen<br />
Beschwerden können<br />
wieder<strong>um</strong> in <strong>das</strong> Genital ausstrahlen<br />
<strong>und</strong> sich bei anstrengenden<br />
Aktivitäten, z<strong>um</strong> Beispiel beim Heben<br />
eines schweren Gegenstandes,<br />
verstärken. Häufig bleiben<br />
Leistenbrüche aber auch unbemerkt,<br />
werden eher durch Zufall<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
im Rahmen einer routinemäßigen<br />
Untersuchung beim Hausarzt oder<br />
Urologen bemerkt. Sehr starke<br />
Schmerzen im Leistenbereich inklusive<br />
Schwellung deuten dagegen<br />
auf eine Einklemmung des<br />
Bauchinhalts hin. Das wieder<strong>um</strong><br />
heißt: Medizinischer Notfall – <strong>und</strong><br />
eine Behandlung innerhalb der<br />
nächsten sechs St<strong>und</strong>en, <strong>um</strong> ein<br />
Absterben der in der Regel dabei<br />
betroffenen, eingeklemmten<br />
Darmschlinge zu vermeiden.<br />
Unterschiedliche<br />
Operations-Verfahren<br />
Das Prinzip einer Leistenbruch-<br />
Operation fußt im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e auf drei<br />
Säulen: Zurückverlegen des Bruchinhalts<br />
in den Bauchra<strong>um</strong>, Verschluss<br />
der Bruchpforte <strong>und</strong> Stabilisierung<br />
des Gewebes. Wobei <strong>die</strong><br />
Spezialisten der Allgemein- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie der <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongauer Krankenhaus GmbH<br />
auf unterschiedliche Operationsverfahren<br />
zurückgreifen, <strong>die</strong>se<br />
stets abhängig machen von Art<br />
<strong>und</strong> Ausprägung des jeweiligen<br />
Bruchs, sowie Alter <strong>und</strong> Alltagsbelastung<br />
des zu behandelnden<br />
Patienten. Bei beispielsweise jüngeren<br />
Männern mit kleinen Leistenbrüchen<br />
wird in der Regel ein<br />
offenes Operationsverfahren mit<br />
einem fünf bis acht Zentimeter<br />
großen Schnitt im Leistenbereich<br />
angewandt – <strong>und</strong> <strong>die</strong> dabei entstehende<br />
Bruchlücke mit körpereigenem<br />
Gewebe verschlossen. In<br />
den meisten anderen Fällen einer<br />
Leisten-OP erfolgt <strong>die</strong> Verschließung<br />
der Bruchlücke jedoch mit<br />
einer Verstärkung des Gewebes in<br />
Form eines speziellen Kunststoffnetzes,<br />
welches sich seit vielen<br />
Jahren bewährt <strong>und</strong> gut verträglich<br />
ist für Patienten. Es gibt aber<br />
auch ein minimalinvasives Verfahren<br />
namens „Transabdominelle<br />
Präperitoneale Netzimplantation“,<br />
kurz TAPP, <strong>das</strong> sich ideal für Leistenbrüche<br />
bei Frauen, sowie beidseitigen<br />
Leistenbrüchen eignet.<br />
Hierbei wird nicht nur über drei<br />
kleine Inzisionen (Durchtrennen<br />
von Haut <strong>und</strong> Weichgeweben, <strong>um</strong><br />
ein Operationsgebiet freizulegen)<br />
operiert, sondern auch <strong>das</strong> Kunststoffnetz<br />
faltenfrei direkt über den<br />
Christian Wutz<br />
Oberarzt der Viszeralchirurgie<br />
Bruch platziert sowie <strong>das</strong> Bauchfell<br />
darüber verschlossen. So wird<br />
Kontakt z<strong>um</strong> Darm verhindert <strong>und</strong><br />
dafür gesorgt, <strong>das</strong>s es zu keinen<br />
Verklebungen kommt. Ein weiterer,<br />
großer Vorteil des TAPP-<br />
Verfahrens: Dass beidseitige Leistenbrüche<br />
über ein <strong>und</strong> denselben<br />
Zugang operiert werden können,<br />
sozusagen aus eigentlich zwei<br />
Operationen eine wird. Am Standort<br />
in <strong>Weilheim</strong> wird <strong>die</strong>ses<br />
Operations-Verfahren Roboterassistiert<br />
angewandt, erfolgt insofern<br />
auf dem neuesten Stand der<br />
Technik.<br />
Teilnahme<br />
an Stu<strong>die</strong><br />
Gesondert hervorzuheben<br />
gilt es bei<br />
der Behandlung von<br />
Leistenbrüchen in der<br />
Krankenhaus GmbH<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
Christian Wutz. Die<br />
Deutsche Herniengesellschaft<br />
verlieh<br />
dem Oberarzt der<br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
<strong>das</strong> Siegel „Qualitätsgesicherte<br />
Hernien Chirurgie“. Darüber hinaus<br />
nehmen <strong>die</strong> Krankenhäuser<br />
in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau an<br />
der deutschlandweiten Stu<strong>die</strong> namens<br />
„Herniamed“ teil. Im Zuge<br />
dessen wird <strong>die</strong> Qualität der Hernienversorgung<br />
genau kontrolliert<br />
<strong>und</strong> dok<strong>um</strong>entiert, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
daraus resultierenden Ergebnisse<br />
mit Leistenburch-Behandlungen<br />
aus anderen Krankenhäusern verglichen.<br />
Letztlich nehmen an <strong>die</strong>ser<br />
Stu<strong>die</strong> mehr als 400 Krankenhäuser<br />
teil, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> Informationen<br />
von weit über 200000 Patienten<br />
datenschutzkonform erfassen. Die<br />
daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />
tragen wieder<strong>um</strong> zur Verbesserung<br />
<strong>und</strong> Modernisierung der Behandlung<br />
von Leistenbrüchen bei,<br />
was letztlich auch den Patienten<br />
der <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Krankenhaus<br />
GmbH zu Gute kommt.<br />
> > > KONTAKT<br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Standort <strong>Weilheim</strong><br />
Leistenoperationen werden minimal-invasiv<br />
oder Roboter-assistiert<br />
ausgeführt.<br />
Johann-Baur-Straße 4 . 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Telefon 0881 188 - 580 . Telefax 0881 188 - 579<br />
Standort Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 6 . 86956 Schongau<br />
Telefon 08861 215 - 141 . Telefax 08861 215 - 142<br />
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Aus drei mach eins — <strong>die</strong> Berufsfachschule für Pflege in Schongau<br />
„Eine neue Ausbildung“<br />
Schongau | Im Jahr 2020 ist ein<br />
neues Pflegeberufegesetz in Kraft<br />
getreten. Im Zuge dessen hat<br />
sich auch <strong>die</strong> Ausbildung an der<br />
Berufsfachschule für Pflege der<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer Krankenhaus<br />
GmbH geändert. Im Interview<br />
sprechen Schulleiter Thomas<br />
Schäfer sowie Marie Orban,<br />
Koordinatorin der praktischen<br />
Ausbildung, welche Vorteile <strong>die</strong><br />
generalistische Pflegeausbildung<br />
mit sich bringt, wie viele Schüler<br />
<strong>die</strong>ses Angebot bereits angenommen<br />
haben <strong>und</strong> was ihre Schule<br />
am Standort in Schongau in besonderem<br />
Maße auszeichnet.<br />
Herr Schäfer, was ist eine generalistische<br />
Pflegeausbildung?<br />
Thomas Schäfer: Es handelt<br />
sich <strong>um</strong> eine neue Ausbildung,<br />
<strong>die</strong> theoretische <strong>und</strong> praktische<br />
Schwerpunkte aus Altenpflege,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege<br />
sowie Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kinderkrankenpflege<br />
vereint. Unseren<br />
Auszubildenen öffnen sich damit<br />
von vorne herein verschiedene<br />
Türen <strong>und</strong> Möglichkeiten,<br />
da sie in unterschiedlichen Bereichen<br />
der Pflege ausgebildet<br />
werden. Letztlich starteten wir<br />
vor <strong>r<strong>und</strong></strong> zwei Jahren mit der generalistischen<br />
Pflegeausbildung<br />
an unserer Berufsfachschule in<br />
Schongau – in den ersten beiden<br />
Jahren haben knapp 90 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong>ses Angebot<br />
angenommen <strong>und</strong> bei uns begonnen.<br />
Marie Orban: Mit Inkrafttreten des<br />
neuen Pflegeberufegesetzes im<br />
Jahr 2020 wurde <strong>die</strong> Pflegeausbildung<br />
komplett neu gestaltet.<br />
Das Gesetz verfolgt <strong>das</strong> Ziel, <strong>das</strong>s<br />
alle Auszubildenden <strong>die</strong> ersten<br />
zwei Jahre eine einheitliche generalistische<br />
Ausbildung erhalten.<br />
Während <strong>die</strong>ser Zeit sammeln sie<br />
Erfahrungen in der ambulanten<br />
sowie stationären Langzeitpflege,<br />
in psychiatrischen Einrichtungen<br />
oder auch in Einrichtungen der<br />
Kinderpflege. Im dritten Ausbildungsjahr<br />
müssen sich <strong>die</strong> Auszubildenden<br />
dann für einen Versorgungsbereich<br />
entscheiden, in dem<br />
sie ihre Handlungskompetenzen<br />
vertiefen möchten. Die Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
bietet an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>die</strong> Vertiefung<br />
in akutstationäre Pflege an.<br />
Thomas Schäfer<br />
Leiter der Berufsfachschule<br />
für Pflege<br />
Was hat sich in der Berufsfachschule<br />
durch <strong>das</strong> neue Pflegeberufegesetz<br />
verändert?<br />
Thomas Schäfer: Mit der neuen<br />
Ausbildung zunächst einmal <strong>die</strong><br />
Unterrichtsinhalte. Den Schülern<br />
soll eine sichere Anleitung zur eigenständigen<br />
Problemerkennung<br />
<strong>und</strong> -bewältigung an <strong>die</strong> Hand<br />
gegeben werden. Im Rahmen des<br />
exemplarischen Unterrichts werden<br />
so <strong>die</strong> notwendigen Kompetenzen<br />
bei den Auszubildenden<br />
entwickelt. Uns als Schule war<br />
es schon immer wichtig, mit den<br />
Schülern auf Augenhöhe zu agieren<br />
<strong>und</strong> sie in ihrem individuellen<br />
Lernprozess zu unterstützen. Die<br />
stetige Weiterentwicklung unserer<br />
Lehrmethoden trägt dazu bei,<br />
den Schülern <strong>die</strong> bestmögliche<br />
Chance auf eine erfolgreiche <strong>und</strong><br />
vielversprechende Ausbildung zu<br />
bieten. Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> werden<br />
<strong>die</strong> Unterrichte zunehmend schülerzentrierter,<br />
weg von klassischen<br />
Frontalunterrichten. Ein weiterer<br />
Aspekt, der unsere Schule in den<br />
vergangenen Jahren auszeichnete,<br />
ist der fortgeschrittene Grad<br />
der Digitalisierung. Jeder Schüler<br />
erhält von uns ein persönliches<br />
iPad, unsere Klassenzimmer sind<br />
mit freiem WLAN <strong>und</strong> neuester<br />
Technik ausgestattet. Dadurch<br />
kann auch <strong>die</strong> digitale Kompetenz<br />
optimal gefördert werden. Unser<br />
Ziel ist es, eine in Zukunft weitestgehend<br />
papierlose Schule zu werden.<br />
Außerdem ist unsere Schule<br />
<strong>die</strong> letzten Jahre kontinuierlich<br />
gewachsen, was sie auch weiterhin<br />
tun soll. Dabei ist uns wichtig,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Auszubildenden immer<br />
im Mittelpunkt stehen. Und dafür<br />
geben wir jeden Tag unser Bestes.<br />
Marie Orban: Neben den Veränderungen<br />
im Schulkontext hat<br />
sich auch der praktische Teil der<br />
Pflegeausbildung verändert. Einer<br />
der wichtigsten Bestandteile<br />
ist hier <strong>die</strong> Sicherstellung der<br />
Praxisanleitung – <strong>die</strong> gab es als<br />
Instr<strong>um</strong>ent der praktischen Ausbildung<br />
schon immer, allerdings<br />
ist jetzt der Unterschied, <strong>das</strong>s der<br />
Umfang gesetzlich vorgegeben<br />
ist. Die Anleitung ist dazu da, den<br />
Auszubildenden einen geschützten<br />
Rahmen im Versorgungsset-<br />
Mitglied Vorteile.<br />
Beispielsweise<br />
könnten so klei-<br />
ting zu bieten, <strong>um</strong> sie mithilfe berufspädagogischen<br />
Fachpersonals<br />
an ihre zukünftigen Aufgaben als<br />
Pflegefachpersonen heranzuführen.<br />
Eine weitere herausfordernde<br />
Veränderung ist <strong>die</strong> gesetzliche<br />
St<strong>und</strong>envorgabe in den einzelnen<br />
Versorgungsbereichen.<br />
Unsere<br />
Auszubildenden absolvieren den<br />
Großteil ihrer Praxisst<strong>und</strong>en in<br />
unseren Krankenhäusern Weil-<br />
nere Unternehmen <strong>die</strong> Chance<br />
nutzen, ihren eigenen Nachwuchs<br />
heim <strong>und</strong> Schongau. Allerdings<br />
auszubilden.<br />
müssen nun auch Praxisst<strong>und</strong>en<br />
in anderen Einsatzgebieten ge-<br />
Welche Vorteile <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
leistet werden. Dieser Umstand<br />
bringt eine Ausbildung in der Pflege<br />
stellt für <strong>die</strong> Auszubildenden eine<br />
sehr wertvolle Erfahrung dar.<br />
mit sich?<br />
Thomas Schäfer: Wie eingangs<br />
schon erwähnt, ermöglicht <strong>die</strong><br />
Wie genau werden Sie <strong>die</strong>se neuen<br />
Anforderungen organisieren <strong>und</strong><br />
<strong>um</strong>setzen?<br />
Marie Orban: Um den organi-<br />
generalistische Ausbildung <strong>das</strong><br />
Sammeln von Erfahrungen in<br />
verschiedensten Pflegebereichen,<br />
wodurch den Schülern bereits im<br />
satorischen Aufwand langfristig Rahmen ihrer Lehre unterschiedliche<br />
zu reduzieren, streben wir <strong>die</strong><br />
Karrierewege aufgezeigt<br />
Gründung eines Ausbildungsverb<strong>und</strong>es<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau an. Der Antrag hierfür<br />
wurde bereits beim Landesamt in<br />
werden. Denn vor allem <strong>das</strong> Thema<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
ist ein sehr Wichtiges im Bereich<br />
der Pflege. Frau Orban <strong>und</strong> ich<br />
München gestellt. Wir schließen durften selbst erfahren, wie viele<br />
uns mit verschiedenen Pflegeeinrichtungen<br />
verschiedene Möglichkeiten sich<br />
<strong>und</strong> einer weiteren nach einer pflegerischen Ausbil-<br />
Pflegefachschule zusammen, so<strong>das</strong>s<br />
mindestens je ein Vertreter<br />
jeder Art von Pflegeeinrichtungen<br />
repräsentiert ist. Die Pflegefachschule<br />
dung ergeben <strong>und</strong> welche neuen<br />
Wege man einschlagen kann. Der<br />
Pflegeberuf ist spannend, attraktiv<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreich. Zudem<br />
der Krankenhaus GmbH kann man sich jederzeit in eine<br />
agiert als offener Kooperationspartner<br />
neue Richtung weiterentwickeln.<br />
<strong>und</strong><br />
der<br />
Zusammenschluss<br />
soll der gegenseitigen<br />
Unterstützung<br />
<strong>die</strong>nen. Der Ausbildungsverb<strong>und</strong><br />
schafft für jedes<br />
> > > KONTAKT<br />
Marie Orban<br />
Koordinatorin der<br />
praktischen Ausbildung<br />
Berufsfachschule für Pflege<br />
Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
Klinik Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 8 . 86956 Schongau<br />
Telefon 08861 215 - 580<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 25
Wasserwirtschaftsamt untersucht Bäche <strong>und</strong> Flüsse<br />
Ein Refugi<strong>um</strong><br />
für Pflanzen <strong>und</strong> Tiere<br />
Wielenbach | <strong>2022</strong> begann für den<br />
Brunnenbach bei Wielenbach ein<br />
neues Untersuchungsjahr. Am<br />
nordwestlichen Ortsrand, unterhalb<br />
des Wehrs, nahm ein Mitarbeiter<br />
des Wasserwirtschaftsamts<br />
<strong>Weilheim</strong> schon im Januar erste<br />
Proben. „Sieht ein bisschen wie<br />
Urlaub aus“, schmunzelt Axel<br />
Marten, der Klapptisch, Stuhl, Gefäße,<br />
Schalen <strong>und</strong> Eimer dabei hat.<br />
An unterschiedlichen Stellen entlang<br />
des Bachs dreht er Steine <strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> hält einen Kescher ins Wasser.<br />
Was er aus dem Bach gefischt hat,<br />
gießt er in den Eimer. Die trübe<br />
Flüssigkeit, voll von Pflanzenresten,<br />
Holzstückchen <strong>und</strong> Kies, läuft<br />
anschließend durch unterschiedlich<br />
engmaschige Netze. In <strong>die</strong>sen<br />
bleiben kleine wirbellose Tiere<br />
hängen: Muscheln, Schnecken,<br />
Würmer, Käfer, Wanzen <strong>und</strong> Insektenlarven.<br />
Axel Marten verteilt <strong>die</strong><br />
Makrozoobenthen, wie <strong>die</strong>se Tiere<br />
im Fachjargon heißen, in Schalen<br />
<strong>und</strong> identifiziert sie. Darunter sind<br />
Hakenkäferarten, <strong>die</strong> nur zwei<br />
Millimeter groß sind, wie auch<br />
mehrere Zentimeter lange Larven<br />
einer Steinfliegenart. Unter <strong>die</strong>sen<br />
Makrozoobenthen gibt es weltweit<br />
zahllose Vertreter. Allein <strong>die</strong><br />
Steinfliegen, Eintagsfliegen <strong>und</strong><br />
Köcherfliegen, <strong>die</strong> ihre Eier in Bächen<br />
ablegen, kommen in jeweils<br />
vielen H<strong>und</strong>ert Arten vor. Im Pfaffenwinkel<br />
leben auf einem Quadratmeter<br />
Bachwasser im Schnitt<br />
etwa 1 500 Klein- <strong>und</strong> Kleinstlebewesen<br />
aus bis zu 80 unterschiedlichen<br />
Arten. Was <strong>die</strong>sen Januar<br />
im Brunnenbach gezählt wurde,<br />
26 | <strong>tassilo</strong><br />
Axel Marten vom<br />
Wasserwirtschaftsamt<br />
untersucht hier Lebewesen<br />
aus einem Fließgewässer.<br />
wird im Wasserwirtschaftsamt<br />
<strong>Weilheim</strong> ausgewertet. Ein Computerprogramm<br />
berechnet <strong>die</strong> Belastung<br />
mit organischen Stoffen,<br />
<strong>die</strong> aus abgestorbenen Pflanzen<br />
<strong>und</strong> Laub, aber auch aus der Abschwemmung<br />
organischer Dünger<br />
<strong>und</strong> aus unzureichend gereinigten<br />
Abwässern stammen. Makrozoobenthen<br />
zerkleinern <strong>die</strong>se Stoffe<br />
im Wasser, ehe sie von Pilzen,<br />
Einzellern <strong>und</strong> Bakterien verzehrt<br />
werden. All <strong>die</strong>se Prozesse verbrauchen<br />
Sauerstoff. Finden sich<br />
also vergleichsweise viele Makrozoobenthen<br />
mit geringen Sauerstoffansprüchen<br />
in einem Bach,<br />
ist <strong>die</strong> organische Belastung hoch.<br />
Beim Brunnenbach ist <strong>die</strong>s nicht<br />
der Fall. Dort ist <strong>die</strong> Vielfalt sauerstoffliebender<br />
Kleinlebewesen<br />
„gut“, der Bach erhält <strong>die</strong> Note<br />
Zwei auf der fünfstufigen Skala.<br />
Doch <strong>die</strong> Januar-Untersuchung<br />
war nur <strong>die</strong> erste in <strong>die</strong>sem Jahr.<br />
Makrozoobenthen,<br />
Wasserpflanzen & Fische<br />
Jeden Monat, bis Dezember, nehmen<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts<br />
Proben im Brunnenbach,<br />
<strong>um</strong> auch den chemischen<br />
Zustand zu untersuchen. Im Labor<br />
werden Temperatur, Sauerstoffhaushalt,<br />
Salzgehalt, Nährstoffverhältnisse<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Schadstoffbelastung<br />
bestimmt. Im Sommer<br />
erfolgt dann eine einmalige Untersuchung<br />
der Wasserpflanzen,<br />
Moose <strong>und</strong> Algen. Während Algen<br />
von Steinen oder Holz abgekratzt<br />
werden, damit sie später unter<br />
dem Mikroskop näher bestimmt<br />
werden können, schauen <strong>die</strong> Fachleute<br />
bei großen Wasserpflanzen
wie dem Hahnenfuß bereits vor<br />
Ort genauer hin. Sie versuchen <strong>die</strong><br />
Blütezeit zu erwischen, denn dann<br />
lässt sich <strong>die</strong> jeweilige Unterart<br />
leicht bestimmen. Und schließlich<br />
werden <strong>die</strong>ses Jahr, voraussichtlich<br />
im Herbst, auch <strong>die</strong> Fischarten im<br />
Brunnenbach untersucht. Das organisiert<br />
– für alle Gewässer im<br />
Freistaat – <strong>das</strong> Bayerische Landesamt<br />
für Umwelt.<br />
Aus den Noten für Makrozoobenthen,<br />
Wasserpflanzen <strong>und</strong> Fischen<br />
lässt sich letztlich ablesen, inwieweit<br />
ein Bach seinem natürlichen<br />
Zustand entspricht. Die Wasserrahmenrichtlinie<br />
der Europäischen<br />
Union, <strong>die</strong> seit dem Jahr 2000 in<br />
allen Mitgliedstaaten gilt, schreibt<br />
vor, <strong>das</strong>s bis 2027 alle europäischen<br />
Gewässer in einem naturnahen<br />
guten oder sehr guten Zustand<br />
sein müssen. Gewässer mit einer<br />
Drei (mäßig), Vier (unbefriedigend)<br />
oder Fünf (schlecht) müssen ihren<br />
Zustand verbessern. In <strong>die</strong>sem Fall<br />
ermittelt <strong>das</strong> Wasserwirtschaftsamt<br />
<strong>die</strong> Ursachen <strong>und</strong> setzt gemeinsam<br />
mit Kommunen <strong>und</strong> Verursachern<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Bachwasser-Qualität <strong>um</strong>. Gar nicht<br />
leicht fiel <strong>die</strong> Ursachenforschung<br />
bei einem Fall vor drei Jahren, wie<br />
sich Robert Kapa, Sachgebietsleiter<br />
Biologie im Wasserwirtschaftsamt<br />
<strong>Weilheim</strong>, erinnert. Am großen<br />
Rothbach, der nördlich von Bad<br />
Tölz in <strong>die</strong> Isar fließt, noch einen<br />
sehr naturnahen Zustand aufweist<br />
<strong>und</strong> fast nur von Mooren, Wäldern<br />
<strong>und</strong> Grünland <strong>um</strong>geben ist, fand<br />
man mittels chemischer Untersuchung<br />
ein Pflanzenschutzmittel im<br />
Bachwasser. Robert Kapa <strong>und</strong> sein<br />
Team erkannten, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Herbizid<br />
im <strong>Mai</strong>sanbau verwendet wird. Mit<br />
Hilfe von Luftbildern entdeckten<br />
sie zwei <strong>Mai</strong>säcker in der Nähe<br />
des Bachs. „Ein Mitarbeiter konnte<br />
mit dem zuständigen Landwirt ermitteln,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Substanz kurz vor<br />
einem starken Regen ausgebracht<br />
wurde <strong>und</strong> damit zu konzentriert<br />
in den Bach geriet“, so Kapa. Der<br />
Landwirt versprach, in Zukunft vor<br />
Anwendung des an sich zugelassenen<br />
Herbizids auf eine geeignete<br />
Witterung zu achten.<br />
Nur 53 Prozent erfüllen<br />
ökologisches Soll<br />
Dies aber war ein Einzelfall. Hauptproblem<br />
hiesiger Fließgewässer<br />
ist <strong>die</strong> massive Veränderung der<br />
Gewässermorphologie durch Gewässerausbau,<br />
Begradigung <strong>und</strong><br />
Querbauwerken. Auch Abflussregulierungen<br />
durch Speicherseen<br />
<strong>und</strong> Wasserkraftanlagen wirken<br />
sich negativ auf <strong>die</strong> Bachwasserqualität<br />
aus. Ebenso Einflüsse bei<br />
intensiver Landwirtschaft <strong>und</strong> –<br />
vereinzelt – Probleme beim Betreiben<br />
von Kläranlagen.<br />
Köcherfliegenlarve<br />
Wasserkäfer<br />
Steinfliegenlarve<br />
Seine Routineuntersuchungen<br />
führt <strong>das</strong> Wasserwirtschaftsamt<br />
<strong>Weilheim</strong> in den fünf Landkreisen<br />
durch, für <strong>die</strong> es zuständig ist:<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, Landsberg<br />
am Lech, Starnberg, Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen <strong>und</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen. Und zwar alle drei<br />
bis sechs Jahre an insgesamt 58<br />
„Fließgewässerkörpern“ – unter<br />
<strong>die</strong>sem Begriff werden ähnliche<br />
Bäche sowie Flussabschnitte einer<br />
Region zusammengefasst. Die Untersuchung<br />
am Brunnenbach gilt<br />
somit auch für benachbarte Bäche<br />
wie den <strong>Weilheim</strong>er Angerbach.<br />
An den großen Flüssen Ammer,<br />
Loisach <strong>und</strong> Isar dagegen erfolgen<br />
jährliche Messungen. An <strong>die</strong>ser<br />
Stelle wichtig zu wissen: Mit der<br />
Trinkwasser- <strong>und</strong> Badewasserqualität<br />
haben <strong>die</strong>se Untersuchungen<br />
des Wasserwirtschaftsamts nichts<br />
zu tun – dafür tragen <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Wasserversorger <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsämter<br />
Verantwortung. Außerdem<br />
wird Trinkwasser im Alpenvorland<br />
nicht aus Flüssen oder Bächen<br />
entnommen. „Uns geht es ausschließlich<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Ermittlung <strong>und</strong><br />
Verbesserung des ökologischen<br />
Zustands von Fließgewässern“, so<br />
Robert Kapa. Und in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />
schneidet <strong>das</strong> Alpenvorland<br />
mit dem Pfaffenwinkel besser ab<br />
als im bayerischen <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweiten<br />
Vergleich. 53 Prozent der<br />
hiesigen Fließgewässer haben<br />
mit einer Zwei ihr ökologisches<br />
Soll erfüllt. Heißt aber auch, <strong>das</strong>s<br />
47 Prozent in ihrer Qualität besser<br />
werden müssen. Die schlechtere<br />
Gesamtnote resultiert hierzulande,<br />
so auch am Beispiel Brunnenbach,<br />
aus Defiziten bei Fischen, <strong>die</strong>, anders<br />
als Kleinlebewesen <strong>und</strong> Pflanzen,<br />
früher <strong>und</strong> empfindlicher auf<br />
Veränderungen der Wasserqualität<br />
reagieren. Sorgen machen den<br />
Fachleuten auch steigende Wassertemperaturen<br />
<strong>und</strong> vermehrt<br />
trockenfallende Gewässer in Folge<br />
des Klimawandels. Und auch bei<br />
Wasserkraftwerken müssten viele<br />
Querbauwerke wie Wehre in naturnahe<br />
Sohlrampen <strong>um</strong>gebaut,<br />
oder mit Fischaufstiegshilfen ergänzt<br />
werden, <strong>um</strong> Fischen wieder<br />
einen natürlicheren Lebensra<strong>um</strong> zu<br />
ermöglichen.<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 27
Ein Experten-Team gibt grünes Licht<br />
Sicherheitsprüfung<br />
in Gotteshäusern<br />
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<strong>Weilheim</strong> | Wie kommt es eigentlich,<br />
<strong>das</strong>s Menschen sich zweifellos<br />
sicher fühlen, wenn sie in Deutschland<br />
ein öffentliches Gebäude betreten?<br />
Sie vertrauen darauf, <strong>das</strong>s<br />
in einem so durchbürokratisierten<br />
Land eine Klausel besteht, <strong>die</strong><br />
eine regelmäßige Überprüfung von<br />
Statik, Ba<strong>um</strong>ängeln oder Dachkonstruktionen<br />
unbedingt vorsieht.<br />
Aber eine konkrete Vorstellung<br />
davon, was <strong>das</strong> im Detail bedeuten<br />
könnte, haben <strong>die</strong> wenigsten. Wie<br />
so eine Verkehrssicherheitsprüfung<br />
tatsächlich von statten geht, konnte<br />
jüngst in der <strong>Weilheim</strong>er Stadtpfarrkirche<br />
Mariä Himmelfahrt<br />
beobachtet werden, als Diplom-<br />
Restauratorin Eva Höfle zusammen<br />
mit zwei erfahrenen Stukateuren<br />
<strong>das</strong> sakrale Bauwerk einer solchen<br />
Prüfung unterzog. Ausgangspunkt<br />
der Maßnahme war ein im Jahr<br />
2018 gefasster Beschluss, dem Gotteshaus<br />
eine neue Orgel zu schenken.<br />
„Seit in der Eissporthalle Bad<br />
Reichenhall vor 16 Jahren <strong>das</strong> Dach<br />
einstürzte <strong>und</strong> gut ein Dutzend<br />
Menschen unter sich begrub, ist<br />
eine Verkehrssicherheitsprüfung im<br />
Abstand von acht Jahren bei öffentlichen<br />
Gebäuden eigentlich obligatorisch“,<br />
erklärt Höfle. Und natürlich<br />
bietet es sich an, vor größeren<br />
baulichen Maßnahmen, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
dem Bau einer neuen Orgel,<br />
<strong>das</strong> Gebäude einer solchen Prüfung<br />
zu unterziehen. Über <strong>die</strong> Jahre setzen<br />
Wind <strong>und</strong> Wetter, Wasser <strong>und</strong><br />
Erschütterungen Bauwerken sichtbar<br />
zu. Die letzte Kirchenrenovierung<br />
der Stadtpfarrkirche <strong>Weilheim</strong><br />
fand 2004 statt, als sechs neue<br />
Glocken in deren Turm, errichtet<br />
im 13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert, Einzug<br />
fanden. Nun ist eine Spezialfirma<br />
damit beauftragt, im heiligen Gemäuer<br />
ein neues Instr<strong>um</strong>ent zu installieren<br />
– vorausgesetzt, Eva Höfle<br />
<strong>und</strong> ihr Team geben grünes Licht<br />
für <strong>die</strong> Verkehrssicherheit des Kirchenra<strong>um</strong>es<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Stadtpfarrkirche.<br />
Deren Sicherheitsprüfung<br />
läuft letztlich wie folgt ab:<br />
Nachdem sich <strong>das</strong> Restauratoren-<br />
Team einen groben Überblick<br />
über <strong>das</strong> Bauwerk verschafft hat,<br />
wird zuallererst eine Hebebühne<br />
aufgestellt, denn <strong>die</strong> Decke der<br />
Stadtpfarrkirche ist gute 16 Meter<br />
hoch. Keine leichte Aufgabe, <strong>das</strong><br />
Gespann durch <strong>das</strong> Kirchenschiff<br />
bis z<strong>um</strong> Chor zu manövrieren. Aber<br />
<strong>das</strong> Team ist geübt <strong>und</strong> hat schnell<br />
einige Kirchenbänke ausgebaut,<br />
<strong>um</strong> <strong>das</strong> Gerät entsprechend zu<br />
platzieren.<br />
Bloß keine Höhenangst<br />
Michael Kerber, Stuckateur-Meister<br />
in der Gruppe, macht sich mit dem<br />
Handling der Hebebühne betraut,<br />
während Eva Höfle ihrerseits technische<br />
<strong>und</strong> praktische Vorbereitungen<br />
trifft. Fotoapparat <strong>und</strong> Computer<br />
müssen zur Hand sein, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Arbeit digital in einer Kartierung zu<br />
erfassen. Außerdem legt sie einen<br />
Percussions-Hammer, eine Bohrmaschine,<br />
Schrauben für eventuelle<br />
Notsicherungen, einen Diamantbohrer<br />
<strong>und</strong> einen Metalldetektor<br />
bereit. Wichtigste Voraussetzung<br />
für <strong>die</strong> Arbeit ist allerdings, keinen<br />
Anflug von Höhenangst zu bekommen,<br />
wenn man sich mithilfe<br />
28 | <strong>tassilo</strong>
In luftiger Höhe: Mittels Hebebühne<br />
untersuchen Eva Höfle <strong>und</strong> ihr<br />
Team <strong>die</strong> Deckenstabilität.<br />
der Hebebühnenarme in Richtung<br />
Deckenfresken bewegt. Das Team<br />
unter der Leitung von Herbert Haug<br />
beginnt nun, <strong>das</strong> Kirchengewölbe<br />
der Stadtpfarrkirche im Innenra<strong>um</strong><br />
genauer unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen.<br />
Es wird handnah nach Rissen,<br />
Hohlstellen <strong>und</strong> Wasserschäden<br />
gesucht. Es werden lockere Stuck<strong>und</strong><br />
Putzteile ausfindig gemacht<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Beschaffenheit des Putzes<br />
analysiert. „Natürlich ist es schon<br />
vorgekommen, <strong>das</strong>s wir Stuckteile<br />
notsichern mussten, weil einzelne<br />
Fragmente am letzten Faden hingen“,<br />
berichtet Höfle, „aber in der<br />
Regel sind <strong>die</strong> Mängel, nach denen<br />
wir suchen, nicht auf den ersten<br />
Blick zu erkennen.“ Nach über 180<br />
Verkehrssicherheitsprüfungen, bei<br />
denen unter anderem auch <strong>die</strong><br />
Stadtpfarrkirche in Schongau, <strong>die</strong><br />
Pfarrkirche in Schwabsoien, <strong>die</strong><br />
Friedhofskirche in Bernbeuren <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Pfarrkirche in Oderding geprüft<br />
wurden, sind <strong>die</strong> Drei nachweisliche<br />
Experten für Problemzonen<br />
historischer Gebäude <strong>und</strong> wissen<br />
genau, worauf sie achten müssen.<br />
Also fährt Michael Kerber <strong>die</strong> Decke<br />
des Kirchenchores Stück für Stück<br />
ab <strong>und</strong> untersucht mit geschultem<br />
Auge <strong>die</strong> Beschaffenheit. Er nimmt<br />
den Diamantbohrer zur Hand <strong>und</strong><br />
bohrt ein kreis<strong>r<strong>und</strong></strong>es Stück mit<br />
etwa vier Zentimetern Durchmesser<br />
aus dem Deckenputz heraus. „Diese<br />
Bohrungen sind wichtig <strong>um</strong> herauszufinden,<br />
wie der Putz beschaffen<br />
ist“, erklärt Höfle. Außerdem<br />
muss geklärt werden, wie der Putzträger,<br />
also <strong>die</strong> Unterkonstruktion,<br />
welche <strong>die</strong> äußere Putz-Mörtel-<br />
Schicht trägt, beschaffen ist. Dabei<br />
gibt es nicht nur unterschiedliche<br />
Materialien wie Holz oder Metall,<br />
sondern auch diverse Konstruktionsweisen,<br />
<strong>die</strong> je nach Art auch<br />
eine spezifische Halbwertszeit mit<br />
sich bringen.<br />
Pfusch beim Putzauftrag?<br />
„Zu Problemen kommt es vor allem<br />
dann, wenn in den verschiedenen<br />
Epochen jüngere Putzschichten<br />
einfach auf <strong>die</strong> älteren aufgetragen<br />
wurden, <strong>um</strong> so den Stil der Kirche<br />
entsprechend der Zeit anzupassen“,<br />
erklärt Höfle, <strong>die</strong> sich unterdessen<br />
zu Kerber in <strong>die</strong> Höhe gesellt hat.<br />
Sie nimmt den Percussions-Hammer<br />
in <strong>die</strong> Hand <strong>und</strong> klopft damit<br />
vorsichtig den Putz ab. So wird<br />
überprüft, ob Hohlstellen beziehungsweise<br />
Putzablösungen vom<br />
Träger vorhanden sind. Auch der<br />
Metalldetektor kommt bei <strong>die</strong>sem<br />
Arbeitsschritt z<strong>um</strong> Einsatz, damit<br />
Eisenarmierungen, <strong>die</strong> zur Befestigung<br />
der Stuckteile integriert wurden,<br />
ausfindig gemacht werden.<br />
Jede Information gibt Aufschluss<br />
<strong>und</strong> Ausblick über den Zustand<br />
des Gebäudes. Ist <strong>die</strong> gesamte Decke<br />
des Kircheninneren abgearbeitet,<br />
werden <strong>die</strong> Gewölbeoberseiten<br />
auf Wasserschäden, Putzhohlstellen<br />
<strong>und</strong> Risse überprüft sowie<br />
stichprobenartig <strong>das</strong> Dachtragwerk<br />
begutachtet. Dazu verschaffen sich<br />
<strong>die</strong> Sachverständigen Zugang z<strong>um</strong><br />
Dachra<strong>um</strong> des Gotteshauses. „Wir<br />
haben schon Kirchen gesehen,<br />
deren Dachgewölbe als Lager <strong>um</strong>funktioniert<br />
wurde“, so Höfle. Lokal<br />
drückende Lasten wirken sich aber<br />
ebenfalls negativ auf <strong>die</strong> Verkehrssicherheit<br />
von Deckenkonstruktionen<br />
aus.<br />
Nach drei Tagen ist <strong>die</strong> praktische<br />
Arbeit in der Kirche beendet. Den<br />
Rest erledigt <strong>die</strong> Diplom-Restauratorin<br />
zu Hause am Computer. Das<br />
Ergebnis der Untersuchung wird<br />
dann in einem langen Bericht an<br />
den Auftraggeber übermittelt <strong>und</strong><br />
informiert nicht nur über den Momentanzustand<br />
des Bauwerks,<br />
sondern spricht auch Empfehlungen<br />
darüber aus, welche Arbeiten<br />
zeitnah in Angriff genommen werden<br />
sollten, damit <strong>die</strong> Verkehrssicherheit<br />
auch dauerhaft gewährleistet<br />
werden kann. Fest steht<br />
aber schon heute: Die Stadtpfarrkirche<br />
<strong>Weilheim</strong> ist – gemessen<br />
an ihrem stolzen Alter – in einem<br />
ziemlich guten Zustand. Es konnten<br />
keine wesentlichen Mängel<br />
festgestellt werden. Grünes Licht<br />
also für den Bau der neuen Orgel.<br />
Und ein gutes Gefühl für all jene,<br />
<strong>die</strong> den nächsten Gottes<strong>die</strong>nst besuchen<br />
werden.<br />
lm<br />
Wiedereröffnung<br />
nach Renovierung – Brand – Wiederaufbau<br />
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Peißenberg | Im Jahr 2010 schien<br />
<strong>das</strong> Schicksal der Schallplatte besiegelt:<br />
Laut B<strong>und</strong>esverband für<br />
Musikindustrie gingen deutschlandweit<br />
gerade einmal 600 000<br />
Stück der schwarzen Scheiben über<br />
<strong>die</strong> Ladentheken. Dem gegenüber<br />
standen 98,7 Millionen verkaufte<br />
Compact Discs (CD). Ein rasanter<br />
Niedergang seit Markteinführung<br />
der CD im Jahr 1983. Damals wurden<br />
71,1 Millionen Schallplatten an<br />
Mann <strong>und</strong> Frau gebracht, während<br />
gerade einmal drei Millionen CDs<br />
gekauft wurden. Emil Berliner, der<br />
<strong>die</strong> Schallplatte 1887 auf G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage<br />
einer Erfindung von Thomas Alva<br />
Edison zur Serienfertigung brachte,<br />
wäre sicherlich erschüttert gewesen.<br />
Jahrzehntelang waren <strong>die</strong><br />
Langspielplatten (LPs) <strong>und</strong> Singles<br />
aus deutschen Haushalten nicht<br />
wegzudenken. Hörspiele für Kinder,<br />
Schlager für Eltern <strong>und</strong> Pop<strong>und</strong><br />
Rockmusik für <strong>die</strong> Jugend –<br />
es führte kein Weg an den mit analogen<br />
Daten bespielten Tonträgern<br />
vorbei. Zu Zeiten des Grammophons<br />
wurde der teure Naturstoff<br />
Schellack für <strong>die</strong> Herstellung benutzt.<br />
Seit Ende der 1960er bestehen<br />
LPs mit einem Durchmesser<br />
von 30 Zentimetern aus dem<br />
Kunststoff „Polyvinylchlorid“, kurz<br />
„Vinyl“ genannt. Doch seitdem Digitalisierung<br />
<strong>und</strong> Streaming der<br />
Musikindustrie zusetzen, hat sich<br />
ein erstaunlicher Trend etabliert,<br />
der dazu führte, <strong>das</strong>s Verkäufe von<br />
CDs einbrachen, während sich der<br />
Schallplattenmarkt Jahr für Jahr erholte.<br />
32,2 Millionen CDs standen<br />
im Jahr 2020 4,2 Millionen verkauften<br />
Schallplatten gegenüber.<br />
Und während im ersten Halbjahr<br />
desselben Jahres 58 330 Plattenspieler<br />
verkauft wurden, waren es<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr bereits 63 000. Und<br />
ein Drittel der K<strong>und</strong>en sind unter (!)<br />
40 Jahre alt.<br />
„Nirvana“ aus der<br />
Metzgerei<br />
„Auch ich gehörte damals zu denen,<br />
<strong>die</strong> von Schallplatten auf CDs<br />
<strong>um</strong>gestiegen sind, als sie auf den<br />
Markt kamen“, sagt Franz Garber<br />
<strong>und</strong> lacht dabei herzlich. Der<br />
heute 56-jährige Peißenberger<br />
war als junger Erwachsener DJ.<br />
Und damals drehte sich alles<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> schwarzen Scheiben.<br />
„Den Kontakt zur Schallplatte<br />
habe ich aber nie ganz verloren,<br />
denn ich habe eine Weile<br />
aus meinem Keller heraus mit<br />
den Scheiben gehandelt. Aber<br />
dann kam <strong>die</strong> Familie, der<br />
Beruf <strong>und</strong> der Sport <strong>und</strong> ich<br />
war erst einmal ganz raus.“ In<br />
Sachen Ba<strong>um</strong>anagement reiste<br />
er viele Jahre lang quer durch<br />
Deutschland <strong>und</strong> wohnte in Hotels<br />
in fremden Städten. Seine alte Leidenschaft<br />
wurde durch <strong>die</strong> Langeweile<br />
neu entfacht, <strong>die</strong> ihn gelegentlich<br />
in der Fremde heimsuchte.<br />
Er streifte durch <strong>die</strong> Innenstädte<br />
<strong>und</strong> landete irgendwann wieder<br />
Eine ehemalige Metzgerei war Namensgeber für <strong>das</strong> Ladenlokal von<br />
Franz Garber in Peißenberg.<br />
in Plattenläden, <strong>die</strong> der Invasion<br />
der CD getrotzt hatten. Um <strong>das</strong> Jahr<br />
2006 begann er damit, Erstpressungen<br />
auf Vinyl zu kaufen: Progressive<br />
Rock, Blues <strong>und</strong> Krautrock.<br />
Franz Garber war wieder infiziert<br />
<strong>und</strong> ein Gedanke nahm langsam<br />
Gestalt an: „War<strong>um</strong> sollte ich nicht<br />
einen Plattenladen in Peißenberg<br />
aufmachen? Nicht nur für den Handel,<br />
sondern auch,<br />
<strong>um</strong> alte Fre<strong>und</strong>e<br />
zu treffen, zu<br />
denen ich<br />
den<br />
ist wieder v<br />
Das Co<br />
der sch<br />
Sch<br />
Kontakt<br />
verloren<br />
hatte.“ Durch<br />
einen K<strong>um</strong>pel erfuhr<br />
er 2016 von einer<br />
Metzgerei in Peißenberg, <strong>die</strong> ihre<br />
Pforten schließen musste. Er unterschrieb<br />
den Mietvertrag <strong>und</strong><br />
eröffnete unter dem treffenden Namen<br />
„Schlachtplatte“ einen Laden.<br />
Seinen Hauptberuf übt er weiter<br />
aus, weshalb er seiner Leidenschaft<br />
nur an Freitagabenden <strong>und</strong> Samstagen<br />
frönt. Im April 2018 erfolgte<br />
schließlich der Umzug aus dem<br />
Hinterhof an <strong>die</strong> Hauptstraße in<br />
Peißenberg. An seinem Konzept hat<br />
30 | <strong>tassilo</strong>
sich seither nichts geändert: „Es<br />
soll ein Treffpunkt für Gleichgesinnte<br />
sein, wo man sich austauscht,<br />
chillig zusammen Musik hört <strong>und</strong><br />
in Secondhand-Schallplatten stöbern<br />
kann. Ein richtiger Sammler<br />
war ich aber eigentlich nie.“<br />
Ganz im Gegenteil zu Florian Süss,<br />
der ebenfalls regelmäßig in der<br />
„Schlachtplatte“ steht. Der 48-jährige<br />
<strong>Weilheim</strong>er unterrichtet<br />
Kunst an<br />
einer Schule<br />
in Penzberg<br />
Mit der „Schlachtplatte“ hat sich Franz Garber einen Tra<strong>um</strong> erfüllt.<br />
oll im Trend<br />
meback<br />
warzen<br />
eibe<br />
<strong>und</strong><br />
besitzt<br />
eine Sammlung,<br />
über deren<br />
Umfang er Stillschweigen<br />
bewahren möchte. „Es sind mehrere<br />
Tausend“, sagt er bescheiden.<br />
„Franz <strong>und</strong> ich ergänzen uns gut.<br />
Ich kenne <strong>die</strong> Preise <strong>und</strong> Trends am<br />
Markt. Und <strong>die</strong> Preise, <strong>die</strong> im Internet<br />
aufgerufen werden, sind <strong>um</strong><br />
bis zu 80 Prozent überzogen. Hier<br />
kommen Leute mit ihren alten Platten<br />
vorbei, <strong>die</strong> völlig übertriebene<br />
Vorstellungen haben. Die schicken<br />
wir dann manchmal wieder weg.“<br />
Franz Garber berichtet von Anlaufschwierigkeiten<br />
in den ersten<br />
Monaten nach Eröffnung der<br />
„Schlachtplatte“, doch nach<br />
<strong>und</strong> nach habe es sich her<strong>um</strong>gesprochen<br />
<strong>und</strong> heute<br />
kann er sich über fehlende<br />
Besucher nicht beklagen.<br />
Besonders junge Leute würden<br />
Vinyl neu für sich entdecken<br />
<strong>und</strong> beispielsweise alte<br />
Nirvana-Scheiben kaufen.<br />
„Aber es kommen auch junge<br />
Damen, <strong>die</strong> nach Joan Beaz<br />
<strong>und</strong> Janis Joplin fragen. Das ist<br />
wirklich erstaunlich.“<br />
Schallplatten als<br />
Wertanlage<br />
Mehrere Gründe sprechen seiner<br />
Meinung nach für den Vinyl-Boom:<br />
„Jede Schallplatte ist ein kleines<br />
Kunstwerk. Man kann sie in <strong>die</strong><br />
Hand nehmen <strong>und</strong> anschauen. Für<br />
manche K<strong>und</strong>en ist es ein Ritual,<br />
abends eine Platte aufzulegen, ein<br />
Glas Wein zu trinken <strong>und</strong> <strong>die</strong> Musik<br />
zu genießen. Wenn <strong>die</strong> Scheibe in<br />
einem guten Zustand ist, kommt<br />
auch eine ganz andere Qualität<br />
rüber. Und dann gibt es natürlich<br />
noch <strong>die</strong> Sammler, <strong>die</strong> Schallplatten<br />
als Wertanlagen betrachten.“<br />
Für eine Platte der Krautrocker Can<br />
seien schon 4 000 Euro aufgerufen<br />
worden, Black Sabbath könne<br />
auch mal für 2500 Euro über <strong>die</strong><br />
Theke gehen. „Meine Frau sammelt<br />
alles von David Bowie <strong>und</strong><br />
ich alles von Motörhead“, sagt der<br />
55-jährige K<strong>und</strong>e Carsten Lannert<br />
<strong>und</strong> zeigt sein Tattoo des 2015 verstorbenen<br />
Motörhead-Frontmans<br />
Lemmy Kilmister. Der gebürtige<br />
Dortm<strong>und</strong>er lebt seit Jahren in Füssen<br />
<strong>und</strong> schaut regelmäßig in der<br />
„Schlachtplatte“ vorbei: „Als <strong>die</strong> CD<br />
kam, habe ich den Großteil meiner<br />
Sammlung verkauft. Heute möchte<br />
ich einfach <strong>das</strong> alte Gefühl <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> LPs wiederhaben.“ Für <strong>die</strong>se<br />
Menschen öffnen Franz Garber <strong>und</strong><br />
Florian Süss freitags <strong>und</strong> samstags<br />
<strong>die</strong> „Schlachtplatte“. In München<br />
könne er höhere Preise erzielen,<br />
sagt Garber, aber es gehe ihm ja<br />
auch viel mehr <strong>um</strong> <strong>die</strong> sozialen<br />
Kontakte. Mittlerweile sei <strong>das</strong> Einzugsgebiet<br />
groß <strong>und</strong> <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en<br />
treu. „Ich denke, <strong>das</strong> Interesse an<br />
Schallplatten wird auf einem relativ<br />
hohem Niveau bleiben“, prognostiziert<br />
Florian Süss, „aber es wird<br />
in Deutschland keinen Milliardenmarkt<br />
mehr geben“. Und Franz<br />
Garber pflichtet bei: „Einen Boom<br />
für Neupressungen wird es nicht<br />
wieder geben, aber der Handel mit<br />
altem Vinyl wird bleiben. Es wird<br />
immer Menschen geben, <strong>die</strong> eine<br />
Schallplatte besser behandeln als<br />
ihre Frau.“<br />
edl<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 31
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Peiting | Bei günstigen Witterungsverhältnissen<br />
beginnt <strong>die</strong> Erdbeersaison<br />
in Bayern bereits Ende <strong>Mai</strong>.<br />
Alt <strong>und</strong> Jung werden dann bis Ende<br />
<strong>Juni</strong> einzelne Felder aufsuchen,<br />
eigenhändig ernten <strong>und</strong> zuhause<br />
Leckeres daraus zaubern. Die drei<br />
Damen der Hauswirtschafterei<br />
empfehlen für heuer Erdbeerbecher<br />
mit Sahne <strong>und</strong> Naturjoghurt<br />
sowie Erdbeer-Baisertorte. Aber<br />
auch ein Rezept für <strong>die</strong> Verarbeitung<br />
von Himbeeren, <strong>die</strong> viele<br />
„<strong>tassilo</strong>“-Leser in ihrem eigenen<br />
Garten anbauen. Himbeeren reifen,<br />
je nach Sorte, im Zeitra<strong>um</strong> von<br />
Ende <strong>Juni</strong> (Sommerhimbeeren) bis<br />
hin z<strong>um</strong> ersten Frost, meist Ende<br />
Oktober (Herbsthimbeeren) oder<br />
Anfang November. In jedem Falle<br />
enthalten sie mehrere B-Vitamine<br />
sowie jede Menge Vitamin C, welches<br />
wichtig für <strong>die</strong> Stärkung des<br />
menschlichen Immunsystems ist.<br />
Silvia Schlögel, Christine Schilcher<br />
<strong>und</strong> Bettina Eder verbauen<br />
Himbeeren ganz gerne in einem<br />
„Kaskuchn“, dem Alt <strong>und</strong> Jung nur<br />
schwer widerstehen können.<br />
Erdbeerbecher<br />
ZUTATEN:<br />
Creme:<br />
200 g Sahne<br />
300 g Naturjoghurt<br />
50 g Zucker<br />
2 EL Vanillezucker<br />
2 EL Zitronensaft<br />
Z<strong>um</strong> Anrichten:<br />
80-100g Cantuccini o. Amarettini<br />
ca. 350 g Erdbeeren<br />
evtl. etwas Zucker<br />
einige Blüten nach Belieben<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Für <strong>die</strong> Creme <strong>die</strong> Sahne steif<br />
schlagen. Den Joghurt mit Zucker,<br />
Vanillezucker <strong>und</strong> Zitronensaft glatt<br />
rühren. Die Sahne unterheben.<br />
Die Cantuccini (Amarettini) zerbröseln.<br />
Einige Brösel für <strong>die</strong><br />
Garnitur beiseitestellen. Die restlichen<br />
Brösel in vier Dessertgläser<br />
verteilen.<br />
Die Erdbeeren waschen <strong>und</strong> putzen.<br />
Die Hälfte der Erdbeeren mit<br />
einem Stabmixer pürieren. Nach<br />
Bedarf etwas Zucker dazugeben.<br />
Die restlichen Erdbeeren halbieren.<br />
Die Erdbeerhälften am Rand der<br />
Gläser auf <strong>die</strong> Brösel stellen <strong>und</strong><br />
mit der Creme auffüllen. Die pürierten<br />
Erdbeeren darüber verteilen<br />
<strong>und</strong> mit Bröseln <strong>und</strong> Blüten<br />
verzieren.<br />
Erdbeer-Baisertorte<br />
ZUTATEN:<br />
Baiser:<br />
10 Eiweiß<br />
150 g Zucker<br />
150 gemahlene Haselnüsse<br />
50 g Mehl<br />
Z<strong>um</strong> Bestreuen:<br />
2–3 EL Haselnussblättchen<br />
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Füllung:<br />
500 g Erdbeeren<br />
750 g Sahne<br />
2 EL Sofortgelatine<br />
400 g Erdbeermarmelade<br />
Z<strong>um</strong> Bestäuben:<br />
Puderzucker<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Auf Backpapier sechs Kreise mit<br />
einem Durchmesser von 22 cm<br />
zeichnen.<br />
Das Eiweiß mit dem Zucker steif<br />
schlagen. Die Haselnüsse mit dem<br />
Mehl mischen <strong>und</strong> unterheben.<br />
Die Baisermasse in den sechs<br />
Kreisen verstreichen. Einen Boden<br />
mit den Haselnussblättchen<br />
32 | <strong>tassilo</strong>
estreuen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Böden backen.<br />
Die Backzeit beträgt <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Minuten<br />
bei 180 °C (160 °C)<br />
Die Erdbeeren waschen, putzen <strong>und</strong><br />
in Scheiben schneiden. Die Sahne<br />
mit der Gelatine steif schlagen.<br />
Die fünf abgekühlten Tortenböden<br />
ohne Nüsse jeweils mit der Marmelade<br />
<strong>und</strong> der Sahne bestreichen.<br />
Mit den Erdbeerscheiben<br />
belegen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Torte zusammensetzen.<br />
Der Boden mit den Nussblättchen<br />
bildet den Abschluss.<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
bestäuben.<br />
Himbeer-Kaskuchn<br />
ZUTATEN:<br />
Mürbteig:<br />
250 g Mehl<br />
3 EL Kakao<br />
125 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
100 g Butter<br />
1 Ei<br />
Füllung:<br />
400 ml Milch<br />
1 Pck. Vanillepuddingpulver<br />
500 g Topfen (20 %)<br />
80 g Zucker<br />
2 EL Vanillezucker<br />
2 Eier<br />
Belag:<br />
500 g Himbeeren<br />
2 Pck. Tortenguss klar<br />
500 ml Johannisbeernektar<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Aus den Teigzutaten einen Mürbteig<br />
herstellen. Etwa 2/3 des Teiges<br />
für den Boden einer gefetteten<br />
Springform (28 cm Ø) verwenden.<br />
Aus dem restlichen Teig eine Rolle<br />
formen <strong>und</strong> glatt drücken. Als<br />
Rand an <strong>die</strong> Form drücken <strong>und</strong><br />
in der Form für 30 Minuten kühl<br />
stellen.<br />
Für <strong>die</strong> Füllung aus der Milch <strong>und</strong><br />
dem Puddingpulver nach Anleitung<br />
einen Pudding kochen. Abkühlen<br />
lassen. Den Topfen mit Zucker,<br />
Vanillezucker <strong>und</strong> Eiern glatt<br />
rühren. Den Pudding unterrühren.<br />
Die Masse auf dem Teig verstreichen<br />
<strong>und</strong> backen.<br />
Backzeit: 60 Minuten bei 180 °C<br />
(160 °C)<br />
Auf dem abgekühlten Kuchen <strong>die</strong><br />
Himbeeren verteilen.<br />
Aus Tortenguss <strong>und</strong> Nektar nach<br />
Anleitung einen Guss zubereiten<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Himbeeren damit überziehen.<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 33
Jubilä<strong>um</strong>sfahrt im VW Porsche 914<br />
Farbenfroher Dreisitzer mit<br />
herausragender Straßenlage<br />
Peiting | Längseingebauter Mittelmotor,<br />
knallige Farben, üppiger<br />
Staura<strong>um</strong> vorne <strong>und</strong> hinten,<br />
herausragende Straßenlage <strong>und</strong><br />
drei Sitzplätze nebeneinander:<br />
Das sind <strong>die</strong> Highlights des schon<br />
seit jeher rar gesäten Sportwagens<br />
VW-Porsche 914, von dem<br />
zwischen 1969 <strong>und</strong> 1976 knapp<br />
116 000 Exemplare mit einem 80<br />
PS starken Vierzylinder-Boxermotor<br />
von VW, sowie gut 3300 Fahrzeuge<br />
mit einem 110 PS starken<br />
Sechszylinder-Boxermotor von<br />
Porsche gebaut wurden. „Damals<br />
war <strong>die</strong>ser Targa erst ab deutlich<br />
über 12 000 Mark zu haben, was in<br />
den frühen 1970er Jahren, als der<br />
VW-Käfer <strong>r<strong>und</strong></strong> 5000 Mark gekostet<br />
hat, sehr viel Geld war“, sagt<br />
Harald Mielke, der selbst drei von<br />
<strong>die</strong>sen einzigartigen Sportwagen<br />
besitzt. Und der seit vielen Jahren<br />
Gleichgesinnte in den w<strong>und</strong>erschönen<br />
Pfaffenwinkel lockt. Wobei<br />
<strong>das</strong> zweitägige Ausfahrtstreffen<br />
der „VW Porsche 914-Fre<strong>und</strong>e<br />
Oberbayern“ in <strong>die</strong>sem Jahr unter<br />
einem ganz besonderen Motto<br />
steht. „1992, also genau vor<br />
30 Jahren, habe ich unsere erste<br />
R<strong>und</strong>tour organisiert. Somit feiern<br />
wir heuer einen <strong>r<strong>und</strong></strong>en Geburtstag“,<br />
erinnert sich Harald Mielke<br />
an <strong>das</strong> damals erste überregionale<br />
Treffen mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 Fahrzeugen<br />
nur zu gerne zurück. Durch M<strong>und</strong>zu-M<strong>und</strong>-Propaganda<br />
<strong>und</strong> 914er-<br />
Fan-Gruppen auf Social-Media-<br />
Plattformen wie Facebook haben<br />
sich im Laufe der Jahre jedoch<br />
immer mehr Enthusiasten gef<strong>und</strong>en,<br />
<strong>die</strong> ihre über Jahre in Scheunen<br />
verschollenen Schmuckstücke<br />
wieder ans Tageslicht führen, oft<br />
hochwertig restaurieren, z<strong>um</strong> Teil<br />
auch ordentlich tunen lassen, <strong>und</strong><br />
dann im Rahmen einer R<strong>und</strong>fahrt<br />
unter Fre<strong>und</strong>en wieder z<strong>um</strong><br />
Br<strong>um</strong>men bringen.<br />
Traditioneller Start<br />
<strong>um</strong> 9.14 Uhr<br />
Ausgangspunkt der <strong>die</strong>sjährigen<br />
R<strong>und</strong>fahrt, an der 40 (!) Fahrzeuge<br />
mit 80 Teilnehmern aus ganz<br />
Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der<br />
Schweiz teilnehmen werden: Der<br />
Gasthof Dragoner in Peiting. Und<br />
zwar sowohl am Samstag, 25.<br />
<strong>Juni</strong>, als auch Sonntag, 26. <strong>Juni</strong>.<br />
Die meisten Teilnehmer reisen bereits<br />
Freitagabend an, einige aus<br />
näherer Umgebung am Samstagmorgen.<br />
Heißt: Wer von den Tassilolesern<br />
<strong>die</strong>se 40, überwiegend<br />
im Originalzustand erhaltenen VW<br />
Porsche 914 aus nächster Nähe bestaunen<br />
möchte, sollte an <strong>die</strong>sen<br />
beiden Tagen am besten zwischen<br />
8.30 <strong>und</strong> 9 Uhr an <strong>die</strong> Ammergauer<br />
Straße, Höhe Hausn<strong>um</strong>mer 11, in<br />
Peiting kommen, wo <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
ihre Oldtimer präsentieren.<br />
Die erste R<strong>und</strong>tour startet schließlich,<br />
passend zur Modellbezeichnung,<br />
<strong>um</strong> 9.14 Uhr. Sie führt unter<br />
anderem über <strong>die</strong> Lechtalbrücke<br />
nach Altenstadt <strong>und</strong> dann auf<br />
landschaftlich reizvollen Wegen<br />
weiter nach Sachsenried, Osterzell,<br />
Dienhausen, Denklingen <strong>und</strong><br />
von dort unter der B17 hindurch<br />
in Richtung Rott <strong>und</strong> Dießen, wo<br />
anlässlich eines zünftigen Mittagessens<br />
im Gasthaus Schatzbergalm<br />
<strong>die</strong> erste große Rast geplant ist.<br />
„Die phantastische Lage am Rande<br />
des Waldlehrpfads gewährt uns<br />
auch einen herrlichen Blick auf<br />
den Ammersee“, freut sich Harald<br />
Mielke schon jetzt. Bestens gestärkt<br />
ist es von dort aus auch nur<br />
noch ein Katzensprung hinüber<br />
nach Raisting, genaugenommen<br />
z<strong>um</strong> Industriedenkmal Radom,<br />
„an dem wir zunächst ein professionelles<br />
Fotoshooting inklusive<br />
Drohnenflug machen werden <strong>und</strong><br />
anschließend eine Innenra<strong>um</strong>führung<br />
durch <strong>die</strong> Erdfunkstelle bekommen“.<br />
Nur ein paar h<strong>und</strong>ert<br />
Meter weiter, im Raistinger Gasthof<br />
Drexl, ist dann <strong>die</strong> dritte Rast mit<br />
Kaffee <strong>und</strong> Kuchen geplant, ehe es<br />
in wieder größerem Bogen zurück<br />
z<strong>um</strong> Ausgangsort geht – <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser<br />
ereignisreiche Tag in geselliger<br />
R<strong>und</strong>e im Stadel der Zechenschenke<br />
in Peiting seinen Abschluss finden<br />
wird.<br />
Bestens ausgeruht starten <strong>die</strong><br />
Sportwagen-Enthusiasten dann<br />
auch am Sonntagmorgen, wieder<br />
<strong>um</strong> 9.14 Uhr, eine zweite Ausfahrt,<br />
Im Zuge der R<strong>und</strong>fahrten fahren <strong>die</strong> Autoliebhaber sehenswerte Plätze<br />
an. Hier besuchten sie <strong>das</strong> Dornier-Muse<strong>um</strong> in Friedrichshafen.<br />
„<strong>die</strong> in jedem Falle auf den Hohen<br />
Peißenberg hinaufführen wird“.<br />
Sollte es mit einer Führung durch<br />
<strong>die</strong> Wetterstation klappen, fahren<br />
<strong>die</strong> 914er Fre<strong>und</strong>e <strong>die</strong> nördlichste<br />
Erhebung der Alpen auf direktem<br />
Wege an. Falls – coronabedingt –<br />
nicht, „werden wir den Hohen<br />
Peißenberg über den Umweg Rottenbuch,<br />
Böbing <strong>und</strong> Peißenberg<br />
anfahren“. Nachdem, sofern <strong>das</strong><br />
Wetter stimmt, <strong>die</strong>ser geniale Ausblick<br />
in Richtung Flachland <strong>und</strong><br />
Gebirge in vollen Zügen genossen<br />
wurde, rollen <strong>die</strong> knapp eine Tonne<br />
leichten Boliden den Hohen Peißenberg<br />
wieder hinab in Richtung<br />
Paterzell – zu Mittag wird im Rahmen<br />
<strong>die</strong>ser Sonntagsaufahrt nämlich<br />
im Eibenwald gegessen. Die<br />
ersten 914er-Fahrer klinken sich<br />
unmittelbar danach aus <strong>und</strong> treten<br />
<strong>die</strong> oft bis zu 650 (!) Kilometer<br />
weite Heimreise an. „Einer kommt<br />
nördlich von Berlin, viele andere<br />
aus Nordrhein-Westfalen, wieder<br />
andere aus der Gegend von Karlsruhe<br />
oder auch aus Niederbayern,<br />
der Oberpfalz, aus München<br />
<strong>und</strong> Augsburg.“ Die Teilnehmer,<br />
<strong>die</strong> aus näherer Gegend kommen<br />
oder an <strong>die</strong>ses Treffen ein paar<br />
Tage Kurzurlaub im Pfaffenwinkel<br />
dranghängen, haben dagegen <strong>die</strong><br />
34 | <strong>tassilo</strong>
Möglichkeit mit Harald Mielke in<br />
<strong>die</strong> Tiefe des Eibenwalds einzutauchen,<br />
wo der Weltenb<strong>um</strong>mler <strong>und</strong><br />
Diplom-Biologe höchstpersönlich<br />
eine spannende, naturk<strong>und</strong>liche<br />
Führung geben wird.<br />
Wert der Autos<br />
vervielfacht<br />
Insofern erwartet <strong>die</strong> VW Porsche<br />
914-Fre<strong>und</strong>e an ihrem Jubilä<strong>um</strong>swochenende<br />
ein bunter<br />
Programmmix, bestehend aus<br />
Motorsport, Kulinarik, Technik<br />
<strong>und</strong> Natur. „Für uns ist <strong>die</strong>ses alljährliche<br />
Treffen vor allem dazu<br />
da, <strong>um</strong> langjährige Fre<strong>und</strong>schaften<br />
zu pflegen, neue zu knüpfen<br />
<strong>und</strong> einfach eine gute Zeit miteinander<br />
zu verbringen“, so Harald<br />
Mielke, der an <strong>die</strong>ser Stelle aber<br />
auch betont, „<strong>das</strong>s es immer wieder<br />
ein Highlight für <strong>die</strong> ganze<br />
Region ist, wenn wir mit 40 aneinandergereihten<br />
914er durch den<br />
Pfaffenwinkel touren“. Insbesondere<br />
<strong>die</strong> im Original erhaltenden<br />
Sportwagen sind eine Schau,<br />
„weil sie aus einer Zeit stammen,<br />
in der es sehr bunt war, <strong>und</strong> für<br />
<strong>die</strong> Lackierung oft knallige Farben<br />
verwendet wurden – Farben,<br />
<strong>die</strong> es für modernere Autos gar<br />
nicht mehr gibt“. Tatsächlich ist<br />
<strong>die</strong> Rückmeldung der Menschen<br />
aus der Region auch in Zeiten des<br />
Klimawandels durchwegs positiv,<br />
wenn Mielke <strong>und</strong> Co. mit ihren<br />
topgepflegten Oldtimern <strong>die</strong> Gegend<br />
sprichwörtlich unsicher machen.<br />
„Immer mit der Hoffnung,<br />
<strong>das</strong>s wir niemanden verlieren.“<br />
Dank Handynavigation ist <strong>die</strong>se<br />
Wahrscheinlichkeit im Jahr <strong>2022</strong><br />
äußerst gering, „z<strong>um</strong>al wir alle via<br />
WhatsApp-Gruppe bestens vernetzt<br />
sind <strong>und</strong> jedem Teilnehmer<br />
unsere Standorte, <strong>die</strong> wir anfahren,<br />
bekannt sind“. Vor zwei oder<br />
gar drei Jahrzehnten war <strong>das</strong> noch<br />
anders. „Da kam es immer wieder<br />
mal vor, <strong>das</strong>s ein, zwei Teilnehmer<br />
den Anschluss an <strong>die</strong> Kolonne verloren<br />
<strong>und</strong> ohne Navi nicht mehr<br />
zur Gruppe gef<strong>und</strong>en haben.“ Die<br />
sind dann oft <strong>um</strong>gedreht <strong>und</strong> auf<br />
direktem Wege wieder nach Hause<br />
gefahren. Und <strong>das</strong>s in einem<br />
Sportwagen mit Kultstatus, dessen<br />
Wert sich von damals zu heute<br />
vervielfacht hat – von einst 12000<br />
D-Mark auf teilweise bis zu über<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 35
Lernen, Gefühlen nachzuspüren<br />
Seminare gegen Wut<br />
36 | <strong>tassilo</strong><br />
Pähl | Wut gehört zu den mächtigsten,<br />
aber auch unbeliebtesten<br />
Gefühlen. Sie ist heftiger als Ärger<br />
<strong>und</strong> schwerer zu kontrollieren als<br />
Zorn. Einige Menschen sind außer<br />
sich vor Wut, manche könnten<br />
heulen <strong>und</strong> andere wieder<strong>um</strong> haben<br />
sie verdrängt. Gesellschaftlich<br />
genießt <strong>die</strong>se Eigenschaft kein<br />
gutes Image. Dabei ist es für <strong>die</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit eher förderlich, seiner<br />
inneren Wut in einem angemessenen<br />
Rahmen auch mal freie Bahn<br />
zu lassen. Unterdrückte Gefühle<br />
können sich im Gegensatz dazu<br />
negativ auf <strong>die</strong> Psyche auswirken.<br />
Was also kann man tun, wenn<br />
man in irgendeiner Weise mit dem<br />
Thema Wut beschäftigt ist, sie unterdrückt<br />
<strong>und</strong> dadurch einen Teil<br />
seiner Lebenskraft verliert? Oder<br />
sich häufig <strong>die</strong> Frage stellt, „wohin<br />
mit meiner Wut“? Hier kann Stefan<br />
Rieß aus Pähl helfen. Der Gestalt<strong>und</strong><br />
Tra<strong>um</strong>atherapeut unterstützt<br />
Teilnehmer in Wutseminaren darin,<br />
ihre Wut kennenzulernen <strong>und</strong><br />
mit <strong>die</strong>ser in Kontakt zu kommen.<br />
„Ich schaffe einen Ra<strong>um</strong>, der offen<br />
ist für <strong>die</strong> Intensität aggressiver<br />
Gefühle <strong>und</strong> auch für deren<br />
manchmal schattigen Abgründe“,<br />
sagt er. Das Seminar-Wochenende<br />
soll dabei helfen, sich über seine<br />
„Wut-Projektionen“ bewusst<br />
zu werden <strong>und</strong> <strong>die</strong>se aufzulösen.<br />
„G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich geht es dar<strong>um</strong>, <strong>die</strong><br />
Qualitäten der aggressiven Kräfte<br />
auf eine ges<strong>und</strong>e Art <strong>und</strong> Weise zu<br />
integrieren.“<br />
Bei Wut gehe es<br />
häufig <strong>um</strong> alles<br />
„Die Thematik ist viel komplexer,<br />
als man denkt“, weiß Stefan Rieß.<br />
Als Therapeut hat er einige gezielte<br />
Fortbildungen z<strong>um</strong> Thema<br />
„Umgang mit unterdrückten Aggressionen“<br />
gemacht. Bei seinen<br />
Wutseminaren knüpft er an <strong>die</strong> sogenannten<br />
Glaubeng<strong>r<strong>und</strong></strong>sätze jedes<br />
Einzelnen an. „Das sind innere<br />
Überzeugungen verbaler oder non<br />
verbaler Art.“ Ein Beispiel: Wenn<br />
Eltern ihre schreienden Kinder alleine<br />
lassen, erleben <strong>die</strong>se <strong>das</strong> als<br />
Bestrafung oder Abweisung. Dies<br />
könne dann zu der Überzeugung<br />
führen, bei einem bestimmten Verhalten<br />
nicht liebenswert zu sein.<br />
Um geliebt zu werden, beginnen<br />
Kinder sich anzupassen. Die Wut<br />
wird abgespalten mit der Folge,<br />
<strong>das</strong>s man sie später nicht als Kraft<br />
zur Verfügung hat. „Unterdrückte<br />
Wut ist sehr häufig mit Angst<br />
verknüpft. Ängste, sich schuldig<br />
zu machen, abgelehnt zu werden<br />
oder nicht mehr dazu zu gehören.<br />
Bei Kindern ist es eben <strong>die</strong> Furcht,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Beziehung zu den Eltern<br />
verloren geht.“<br />
Im Seminar sollen <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
Gefühle wie Wut oder Ärger wahrnehmen,<br />
spüren <strong>und</strong> in angemessener<br />
Weise auch ausdrücken<br />
können. „Das Wichtigste dabei ist<br />
<strong>die</strong> Beziehung, <strong>das</strong> heißt ein sicheres<br />
Umfeld, in dem auch <strong>die</strong>se<br />
abgelehnten Gefühle willkommen<br />
geheißen werden“, erklärt der<br />
Therapeut. Außerdem sei eine<br />
angemessene Herausforderung<br />
wichtig: „Wir wachsen nicht ohne<br />
Herausforderung. Diese soll aber<br />
unserem Rhythmus folgen <strong>und</strong> in<br />
unserem Tempo bestehen.“ Stefan<br />
Rieß möchte <strong>die</strong> Erfahrung<br />
von Sicherheit <strong>und</strong> Bindungen<br />
der Teilnehmer stärken. „Viele<br />
kommen hierher, weil sie zu wenig<br />
Zugang zu ihrer Wut haben<br />
<strong>und</strong> sich dadurch z<strong>um</strong> Beispiel<br />
schlecht in bestimmten Situationen<br />
abgrenzen können. Einigen hilft<br />
<strong>das</strong> Hineinboxen in Scha<strong>um</strong>stoffklötze.<br />
Für sie ist zu schlagen wie<br />
ein Katalysator, da unsere Gefühle<br />
auch in unserem Körper gehalten<br />
werden“, so Rieß. Gefühle, <strong>die</strong><br />
lange unterdrückt wurden, kommen<br />
z<strong>um</strong> Vorschein. „Wut ist Teil<br />
des emotionalen Ausdrucks. Kann<br />
der Ausdruck nicht stattfinden,<br />
beginnen wir einen sogenannten<br />
Körperpanzer aufzubauen, der sich<br />
durch Verspannungen äußert.“<br />
Den Körper zu nutzen könne zwar<br />
ein probates Mittel sein, muss es<br />
aber nicht. „Durch <strong>das</strong> Schlagen<br />
erhält nicht jeder den Zugang zu<br />
seiner Wut. Bei einigen kommt<br />
Angst an <strong>die</strong> Oberfläche“, erklärt<br />
er. Diese wieder<strong>um</strong> brauche Sicherheit,<br />
Unterstützung, Zugewandtheit<br />
<strong>und</strong> Präsenz. In der<br />
Gruppenarbeit bekommt man <strong>die</strong><br />
Unterstützung, <strong>die</strong> man braucht.<br />
„Wenn Menschen hinter einem<br />
stehen <strong>und</strong> man sich sicher fühlt,<br />
kann <strong>die</strong>s auch ein Katalysator für<br />
unterdrückte Wut sein – eine Möglichkeit,<br />
seinen Gefühlen freien<br />
Lauf zu lassen“, weiß der Experte.<br />
Letztlich geht es <strong>um</strong> Integration<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong>s man wieder eine bessere<br />
Verbindung zur Außenwelt<br />
aufbaut. Dies trage auch dazu bei,<br />
Stefan Rieß<br />
hält seit 2014<br />
regelmäßig<br />
Wutseminare<br />
ab. Das Schlagen<br />
in Scha<strong>um</strong>stoff-<br />
Teile kann ein<br />
Katalysator für<br />
unterdrückte<br />
Wut sein.<br />
besser „Nein“ sagen zu können.<br />
Letztlich besteht eine höhere Chance,<br />
Kontakte zu behalten. „Ganz<br />
wesentlich bei meinen Seminaren<br />
ist, <strong>das</strong>s wieder eine Beziehung<br />
entstehen darf <strong>und</strong> jemand da<br />
ist, wenn Wut an <strong>die</strong> Oberfläche<br />
kommt oder andere Gefühle, <strong>die</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>en sind.“<br />
Der Kennenlernplatz<br />
In der Regel dauert ein Wutseminar<br />
von Freitag bis Sonntag <strong>und</strong><br />
findet in einer Gruppe mit maximal<br />
zehn Teilnehmern statt. Im<br />
Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> steht <strong>die</strong> Einzelarbeit<br />
mit Unterstützung der Gruppe, so<br />
<strong>das</strong>s sich jeder auf seine eigene<br />
Art <strong>und</strong> Weise mit der Thematik<br />
auseinandersetzen kann. „Unsere<br />
Erfahrung zeigt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Miterleben<br />
der Einzelaktionen der<br />
anderen Teilnehmer eine tiefe<br />
<strong>und</strong> bereichernde Erfahrung sein<br />
kann“, sagt Stefan Rieß. So sei<br />
<strong>die</strong> Idee mit den Kennenlernplätzen<br />
entstanden. Als Teilnehmer<br />
eines Kennenlernplatzes gilt man<br />
als vollwertiger Teil der Gruppe,<br />
kann sich aber erst einmal alles<br />
ansehen <strong>und</strong> sich als Unterstützer<br />
an den Einzelarbeiten beteiligen.<br />
„Das ist vor allem denjenigen zu<br />
empfehlen, <strong>die</strong> mit dem Thema<br />
Wut schwanger gehen, aber Angst<br />
vor der Auseinandersetzung haben.<br />
Da kann der Kennenlernplatz<br />
ein guter Zwischenschritt sein.“ nb
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Huglfing vor dem Bezirksentscheid<br />
Das Hungerbachdorf macht sich schick<br />
Huglfing | „Unser Dorf hat Zukunft“<br />
lautet der griffige wie<br />
allseits bekannte Slogan des 27.<br />
B<strong>und</strong>eswettbewerbs, durchgeführt<br />
vom B<strong>und</strong>esministeri<strong>um</strong> für<br />
Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />
Eigentlich sollten <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
bereits seit 2020 feststehen, doch<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona mussten viele<br />
Termine verschoben werden. Der<br />
Landeswettbewerb wird insofern<br />
heuer entschieden. In der Kategorie<br />
„Dörfer mit mehr als 600<br />
Einwohnern“ hatte <strong>die</strong> Gemeinde<br />
Huglfing ihren Hut in den Ring<br />
geworfen <strong>und</strong> den Kreisentscheid<br />
2019 mit Erhalt einer Goldmedaille<br />
gewonnen. Die nächste Hürde<br />
nun: Der Bezirksentscheid. Zwischen<br />
30. <strong>Mai</strong> <strong>und</strong> 3. <strong>Juni</strong> wird<br />
eine Jury den Ort Huglfing in Augenschein<br />
nehmen <strong>und</strong> schließlich<br />
eine Entscheidung fällen.<br />
Der andere Bewerber, gegen den<br />
es sich durchzusetzen gilt: Die<br />
Gemeinde Rottau am Chiemsee.<br />
Angestoßen wurde <strong>die</strong> Teilnahme<br />
am Dorfwettbewerb durch den<br />
inzwischen ehemaligen Bürgermeister<br />
Bernhard Kamhuber, der<br />
im März 2020 von Markus Huber<br />
beerbt wurde. Allerdings saß der<br />
heutige Amtsinhaber seinerzeit<br />
schon im Gemeinderat, so<strong>das</strong>s er<br />
in <strong>das</strong> Projekt von Anfang an eingeb<strong>und</strong>en<br />
war. Letztlich gilt es, <strong>die</strong><br />
Jury in fünf Kategorien zu überzeugen:<br />
„Entwicklungskonzepte“,<br />
„Soziale <strong>und</strong> kulturelle Aktivitäten“,<br />
„Baugestaltung <strong>und</strong> -entwicklung“,<br />
„Grüngestaltung <strong>und</strong><br />
-entwicklung“ sowie „Das Dorf<br />
in der Landschaft“. Markus Huber<br />
betont an <strong>die</strong>ser Stelle, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
ganze Gemeinde den Wettbewerb<br />
angenommen habe <strong>und</strong> sich sehr<br />
engagiere. „Das kann eine Person<br />
allein gar nicht leisten <strong>und</strong> ich<br />
möchte mich bei allen bedanken,<br />
<strong>die</strong> uns unterstützen.“<br />
Gute Zuganbindung<br />
nach München<br />
Markus Huber bezeichnet <strong>die</strong> Lage<br />
seiner Gemeinde zwischen <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Staffelsee als ideal: „Mit<br />
dem Zug ist man in 45 Minuten in<br />
München. Und Tourismus spielt<br />
bei uns keine große Rolle – hier<br />
herrschen Ruhe <strong>und</strong> Frieden,<br />
während sich im Hochsommer <strong>die</strong><br />
Menschen beispielsweise in Uffing<br />
gegenseitig auf den Füßen stehen.“<br />
In Huglfing gibt’s lediglich<br />
wenige Unterkünfte, aber auch <strong>die</strong><br />
Möglichkeit auf Urlaub auf dem<br />
Bauernhof. Wer sich hier einmietet,<br />
sehnt sich nach Entspannung<br />
abseits jeglichen Trubels. Z<strong>um</strong><br />
Beispiel auf „Gut Grasleiten“ inmitten<br />
einer faszinierenden Moorlandschaft.<br />
Knapp 3 000 Einwohner<br />
leben derzeit in Huglfing, <strong>das</strong><br />
mit fünf weiteren Gemeindeteilen<br />
eine Gesamtfläche von <strong>r<strong>und</strong></strong> 25<br />
Quadratkilometern aufweist. „Wir<br />
sind tolerant, weltoffen, lebens<strong>und</strong><br />
liebenswert. Und wir haben<br />
einen unheimlich schönen Dorfkern,<br />
<strong>um</strong>geben von blühender<br />
Landschaft“, sagt der 47-Jährige,<br />
in Vollzeit beschäftigte Bürgermeister.<br />
Und auch <strong>das</strong> Freizeitangebot<br />
für Huglfinger sei vielfältig.<br />
Verkehrsarme Wege führen in alle<br />
Himmelsrichtungen <strong>und</strong> laden<br />
z<strong>um</strong> Radeln <strong>und</strong> Wandern ein.<br />
Kinder spielen im Sommer am<br />
Hungerbach <strong>und</strong> bauen Dämme,<br />
oder t<strong>um</strong>meln sich auf einem der<br />
beiden Spielplätze. Das Vereinsleben<br />
ist ausgesprochen aktiv, reicht<br />
vom Burschenverein über Kirchenchor<br />
<strong>und</strong> Musikkapelle bis hin<br />
z<strong>um</strong> Trachten- sowie Bezirksbie-<br />
Blick von Süden über Huglfing<br />
im Pfaffenwinkel.<br />
38 | <strong>tassilo</strong>
Das Huglfinger Rathaus wird aktuell saniert. Die Pfarrkirche St. Magnus im Ortskern von Huglfing.<br />
nenzuchtverein. Besonders wichtig<br />
für den laufenden Dorfwettbewerb<br />
ist der „Arbeitskreis 7 – Kultur<br />
<strong>und</strong> Geschichte“, der seit seiner<br />
Gründung im Jahre 1998 viel<br />
Schwung in <strong>das</strong> gesellschaftliche<br />
Dorfleben brachte. Die <strong>um</strong>fassende<br />
Ortschronik von Bernhard<br />
<strong>Mai</strong>er beschreiben Huglfing auf<br />
über 1 000 Seiten „im Wandel der<br />
Zeit“.<br />
Verstärkte Einbindung<br />
der Jugend?<br />
Derzeit resi<strong>die</strong>rt Markus Huber im<br />
Feuerwehrhaus, da <strong>das</strong> Rathaus<br />
aufwändig saniert wird. Gleiches<br />
geschah bereits mit Bahnhofsgebäude<br />
<strong>und</strong> angeschlossenem<br />
Lager, worin sich nun Café <strong>und</strong><br />
Ausstellungshalle befinden. Leerstände<br />
gibt es im Ort ka<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Gemeinde selbst besitzt mehr<br />
als 50 Wohnungen, <strong>die</strong> an sozial<br />
Bedürftige vergeben werden. Für<br />
junge Familien wurde dagegen<br />
Wohnra<strong>um</strong> in Neubaugebieten<br />
ausgewiesen. Markus Huber weist<br />
darauf hin, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wachst<strong>um</strong><br />
des Ortes organisch verlaufen <strong>und</strong><br />
sich in <strong>die</strong> Topographie des Hungerbachtals<br />
einfügen solle. All<br />
<strong>das</strong>, <strong>und</strong> noch viel mehr, wurde<br />
auch von der Kreisbewertungskommission<br />
im Jahr 2019 begutachtet.<br />
Aus deren Abschlussbericht<br />
gehen nur wenige Kritikpunkte<br />
hervor. Z<strong>um</strong> Beispiel sollten <strong>die</strong><br />
jungen Dorfbewohner regelmäßiger<br />
in <strong>die</strong> Gestaltung des Dorflebens<br />
einbezogen werden. Es<br />
wird außerdem empfohlen, erneuerbare<br />
Energien auszubauen,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> zahlreichen Kiesgruben<br />
zu wertvollen Lebensrä<strong>um</strong>en für<br />
bedrohte Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />
<strong>um</strong>zubauen. Markus Huber nimmt<br />
<strong>die</strong>se Ratschläge ernst: „Natürlich<br />
war der Abschlussbericht der<br />
Kommission sehr wichtig. Daran<br />
orientieren wir uns. Aber ich<br />
möchte vor dem Bezirksentscheid<br />
noch nicht im Detail verraten,<br />
was wir alles <strong>um</strong>gesetzt haben.“<br />
Viel wichtiger seien ohnehin <strong>die</strong><br />
positiven Eindrücke, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Jury<br />
bereits mitgenommen habe: Vorbildliche<br />
Integration von Zugezogenen.<br />
Beweidung gemeindlicher<br />
Flächen durch Schafe. Erhalt von<br />
Bl<strong>um</strong>enwiesen. Pflanzen im Pfarrgarten.<br />
All <strong>das</strong> hat <strong>die</strong> Kommission<br />
begeistert <strong>und</strong> den Eindruck<br />
erweckt, als habe Huglfing in Sachen<br />
Dorferneuerung vieles richtig<br />
gemacht <strong>die</strong> vergangenen Jahre.<br />
Nun gilt es dem Dorf noch den<br />
letzten Feinschliff zu verpassen,<br />
<strong>um</strong> für den Bezirksentscheid Anfang<br />
<strong>Juni</strong> gewappnet zu sein. Und<br />
sich <strong>die</strong> Frage zu stellen, ob sich<br />
der ganze Aufwand im Zuge des<br />
Wettbewerbs gelohnt hat? „Der<br />
Wettbewerb bringt unser Dorf<br />
voran, da er sehr viele Menschen<br />
<strong>und</strong> Vereine zusammenschweißt.<br />
Außerdem schauen Fachleute von<br />
außen auf uns, deren Feedback<br />
dazu führt, Dinge zu verbessern.“<br />
Insofern könne Martin Huber <strong>die</strong><br />
Teilnahme am Wettbewerb „Unser<br />
Dorf hat Zukunft“ auch anderen<br />
Ortschaften nur empfehlen. „Wir<br />
würden es auf jeden Fall wieder<br />
machen.<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 39
Aus einer Manufaktur in Polling<br />
Handgemachtes He<strong>um</strong>ilcheis<br />
Polling | „Pollinger Eismanufaktur.<br />
Milcheis. Pistazie.“ Diese vier<br />
Wörter sind auf dem Deckel eines<br />
weiß-blauen Bechers mit 120 Millilitern<br />
Inhalt abzulesen, soeben gekauft<br />
für knapp drei Euro an einem<br />
schwarzen Lebensmittelautomaten.<br />
Beim Abziehen des Deckels,<br />
in dem ein Löffelchen versteckt<br />
ist, w<strong>und</strong>ert sich der Eisliebhaber<br />
allerdings. Denn <strong>die</strong>ses „Pistazie“<br />
sieht eher aus wie „Haselnuss“.<br />
Falsch deklariert? „Nein“, sind sich<br />
Karina <strong>und</strong> Manuel Glas einig. Die<br />
Gründer der Pollinger Eismanufaktur<br />
legen allergrößten Wert auf<br />
Qualität. Dieses Pistazieneis ist nur<br />
deshalb nicht grün, „weil wir nach<br />
langer Suche doch noch einen zertifizierten<br />
Fachhändler für natürliche<br />
Zutaten ohne Farbstoff gef<strong>und</strong>en<br />
haben, in <strong>die</strong>sem Falle einen<br />
Nähe <strong>Mai</strong>land“. Und bei originaler<br />
Pistazie ist <strong>die</strong>se Zutat eben nicht<br />
grün, sondern eher gräulich bis<br />
braun. Auch auffallend: Die Konsistenz<br />
des Eises, <strong>die</strong> sich beim ersten<br />
Einstechen mit <strong>die</strong>sem Löffelchen<br />
als weniger fluffig-luftig, dafür als<br />
<strong>um</strong>so gehaltvoller <strong>und</strong> trotzdem<br />
perfektionistisch cremig entpuppt.<br />
Nun aber genug begutachtet. Jetzt<br />
wird probiert. Der Geschmack des<br />
handgemachten Eises aus regionaler<br />
Bio-He<strong>um</strong>ilch ist tatsächlich so<br />
gut wie der von Familie Glas an sich<br />
selbst vorgegebene Qualitätsanspruch:<br />
Nicht zu süß <strong>und</strong> trotzdem<br />
intensiv. Wobei Pistazie bei weitem<br />
nicht <strong>die</strong> einzige Sorte aus der Pollinger<br />
Eismanufaktur ist. Neben<br />
Klassikern wie Schoko, Vanille, Erdbeere,<br />
Haselnuss <strong>und</strong> Stracciatella<br />
kreieren Manuel <strong>und</strong> Karina Glas<br />
in ihrer Hightech-Produktionsstätte<br />
an der Längenlaicherstraße in<br />
Polling Dutzende, darunter auch<br />
immer wieder neue, z<strong>um</strong> Teil total<br />
ausgefallene, oft zur Jahreszeit<br />
passende Sorten. Zu Weihnachten<br />
gab’s beispielsweise Spekulatius,<br />
zwischendurch auch mal<br />
„Dachs-Weißbier“, wofür ein leichtes<br />
Weizenbier aus der Brauerei in<br />
<strong>Weilheim</strong> verwendet wurde. „Neue<br />
Sorten sind neben den Klassikern<br />
immer der Renner, weshalb wir<br />
unserer Kreativität freien Lauf lassen<br />
können“, betont Karina Glas.<br />
Die derzeit begehrteste Sorte:<br />
Dunkle Belgische Schokolade.<br />
Mit Bio-He<strong>um</strong>ilch aus<br />
Obersöchering<br />
Die Idee einer eigenen Eismanufaktur<br />
kam Karina <strong>und</strong> Manuel<br />
Glas vor gut drei Jahren in den<br />
Sinn. Einerseits entdeckte Manuel<br />
im Zentr<strong>um</strong> Wiens einen mit<br />
„Schleckeis“ gefüllten Automaten,<br />
der es ihm auf Anhieb in Sachen<br />
Geschäftsidee angetan hatte. Andererseits<br />
hatten er <strong>und</strong> seine<br />
Frau Karina bereits Erfahrungen im<br />
Vertrieb über Lebensmittelautomaten<br />
– sie betrieben über <strong>r<strong>und</strong></strong> fünf<br />
Jahre hinweg mehrere Grill-Automaten.<br />
Und genau <strong>das</strong> nahmen<br />
<strong>die</strong> beiden dann auch in Sachen<br />
Eis in Angriff. „Nur <strong>das</strong>s wir mit<br />
der Qualität des Lieferanten nicht<br />
zufrieden waren – dessen Eis war<br />
uns zu stark gefroren, zu hart.“ Als<br />
gelernte Bäckerin war sich Karina<br />
Glas sicher, es eigenhändig besser<br />
hinzubekommen. Und so reifte in<br />
kürzester Zeit der Gedanke, <strong>das</strong> Eis<br />
für ihre Automaten künftig selbst<br />
herzustellen. Die beiden absolvierten<br />
einen Fachkurs für Eisherstellung,<br />
besuchten Messen, auf<br />
denen für Eisproduktion passende<br />
Maschinen ausgestellt wurden<br />
<strong>und</strong> reichten kurz darauf einen<br />
Bauantrag im Pollinger Rathaus<br />
ein: Doppelgarage für Produktion,<br />
Kühlra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Tiefkühllager sowie<br />
ein zusätzliches Tiefkühllager<br />
gegenüberliegend. Inzwischen sagen<br />
<strong>die</strong> beiden: „Hätten wir besser<br />
größer gebaut.“ Das von Manuel<br />
<strong>und</strong> Karina Glas sowie deren vier<br />
Mitarbeiterinnen in Teilzeit <strong>und</strong> auf<br />
450 Euro hergestellte Eis kommt<br />
Die Gründer der Pollinger Eismanufaktur: Manuel <strong>und</strong> Karina Glas.<br />
Verkauft wird <strong>das</strong> handgemachte<br />
Eis über Lebensmittelautomaten<br />
von einer <strong>Weilheim</strong>er Firma.<br />
derart gut an in der Bevölkerung,<br />
„<strong>das</strong>s wir sogar schon Anfragen<br />
ablehnen mussten“. G<strong>r<strong>und</strong></strong> dafür<br />
ist nicht nur <strong>die</strong> herausragende<br />
Qualität des Eises an sich, sondern<br />
auch <strong>die</strong> Philosophie dahinter, <strong>die</strong><br />
K<strong>und</strong>en offensichtlich begeistert.<br />
Die biozertifizierte He<strong>um</strong>ilch, aus<br />
der Familie Glas Milcheissorten<br />
produziert, stammt aus der Hofmolkerei<br />
Z<strong>um</strong> Marx in Obersöchering.<br />
„Die bekommen wir bereits<br />
pasteurisiert geliefert.“ Im<br />
nächsten Schritt wird <strong>die</strong> Milch<br />
gemeinsam mit biozertifizierter<br />
Sahne, Zucker <strong>und</strong> der jeweiligen<br />
Eissorten-Paste auch in der Pollinger<br />
Eismanufaktur ein weiteres<br />
Mal pasteurisiert, dabei auf 88<br />
Grad Celisus erhitzt, ehe „wir es<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 20 St<strong>und</strong>en reifen lassen“.<br />
Am nächsten Morgen, bei dann<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> vier Grad Celsius, kommt <strong>das</strong><br />
Gemisch in eine auf minus 14 Grad<br />
Kälte eingestellte Eismaschine, wo<br />
drei Zylinder mit scharfen Messern<br />
<strong>die</strong> inzwischen cremige Konsistenz<br />
Umdrehung für Umdrehung<br />
abschaben. Von dort wieder<strong>um</strong><br />
gelangt <strong>das</strong> Eis nun in eine Abfüllanlage,<br />
aus der es schließlich<br />
mit händischer Unterstützung der<br />
Inhaber <strong>und</strong> Angestellten in biologisch<br />
abbaubaren (!) Bechern mit<br />
40 | <strong>tassilo</strong>
iologisch (!) abbaubaren Löffelchen<br />
gefüllt wird.<br />
Verkauf über<br />
Lebensmittelautomaten<br />
Erhältlich ist <strong>das</strong> regional hergestellte<br />
Eis dann nahezu ausschließlich<br />
über <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr zugängliche<br />
Lebensmittelautomaten, <strong>die</strong><br />
wieder<strong>um</strong> von einer Spezialfirma<br />
aus <strong>Weilheim</strong> stammen, „<strong>und</strong><br />
von uns bewusst in überwiegend<br />
kleineren Dörfern aufgestellt wurden,<br />
wo es weder Eis<strong>die</strong>len noch<br />
größere Supermärkte gibt“. Die<br />
120-Milliliter-Variante, entspricht<br />
zwei gehaltvollen Kugeln, gibt’s<br />
für 2,80 Euro, <strong>die</strong> 480-Milliliter-<br />
Variante, <strong>r<strong>und</strong></strong> neun Kugeln, für<br />
7,50 Euro. Bezahlt werden kann<br />
mit Münzen, Scheinen, EC-Karten,<br />
Kreditkarten sowie via Smartphone<br />
mit beispielsweise Apple-Pay.<br />
Aktuell betreibt Familie Glas 17 (!)<br />
Eisautomaten, Tendenz steigend,<br />
<strong>die</strong> in folgenden Orten stehen:<br />
Polling, <strong>Weilheim</strong>, Wielenbach,<br />
Pähl, Raisting, Wessobrunn, Rott,<br />
Böbing, Murnau, Uffing, Ohlstadt,<br />
Obersöchering, Iffeldorf, Bad Kohlgrub,<br />
Eglfing, Oberhausen <strong>und</strong><br />
Huglfing. Beliefert <strong>und</strong> befüllt werden<br />
sie mit den zwei hauseigenen<br />
Tiefkühltransportern von Manuel<br />
<strong>und</strong> Karina. Wie häufig <strong>die</strong> beiden<br />
ausschwärmen, hängt letztlich<br />
vom jeweiligen Umsatz an den<br />
Automaten ab. „Dank intelligenter<br />
Erkennungssoftware sind unsere<br />
Automaten immer mit unserem<br />
Smartphone verb<strong>und</strong>en, auf dem<br />
wir ablesen können, wie viel Eis<br />
noch vor Ort ist, ob <strong>die</strong> Kühltemperatur<br />
passt <strong>und</strong> technisch alles in<br />
Ordnung ist.“ Letztlich achten <strong>die</strong><br />
beiden penibel darauf, „<strong>das</strong>s ein<br />
Automat nie leer ist“. Das heißt für<br />
<strong>die</strong> junge Familie auch: Sieben Tage<br />
<strong>die</strong> Woche präsent sein, auch an<br />
Samstagen <strong>und</strong> Sonntagen <strong>die</strong> bis<br />
zu achtstündige Auslieferungs<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
in Angriff zu nehmen. „Urlaub<br />
machen wir nur einmal im Jahr,<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> im Winter.“ Auch deshalb,<br />
weil neben den eigens betriebenen<br />
Automaten auch immer mehr Gastronomiebetriebe<br />
<strong>das</strong> Eis aus der<br />
Pollinger Manufaktur für ihre Gäste<br />
haben möchten, zusätzlich auch<br />
ein Automatenbesitzer im Münchner<br />
Norden <strong>die</strong> leckeren Sorten<br />
abnimmt. Dazu gehören übrigens<br />
auch Sorbets wie Zitrone, Mango,<br />
Himbeere <strong>und</strong> Granatapfel –<br />
ein ohne Milch <strong>und</strong> Sahne hergestelltes,<br />
glutenfreies Fruchteis, <strong>das</strong><br />
auch Veganer sowie Menschen mit<br />
Laktoseintoleranz uneingeschränkt<br />
genießen können. „Und <strong>das</strong> auch<br />
genauso gut schmeckt wie unser<br />
Milcheis, von der Konsistenz her<br />
ähnlich cremig ist.“ Persönlich<br />
bevorzugen Manuel <strong>und</strong> Karina<br />
jedoch ihre Sorten aus biozertifizierter<br />
He<strong>um</strong>ilch wie Weiße Schokolade,<br />
Butterkeks, Brownie, Zimt,<br />
Apfelkuchen, Spaghetti, Amarettini<br />
oder Nutella. Handgemacht in ihrer<br />
Pollinger Eismanufaktur.<br />
js<br />
Ein absoluter Klassiker, der immer geht: Schoko, hergestellt aus Bio-<br />
He<strong>um</strong>ilch von einer in Obersöchering ansässigen Hofmolkerei.<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 41
ZEPPELIN im Festspielhaus Füssen – Tickets zu gewinnen<br />
Z<strong>um</strong> Erfolgs-Musical<br />
EIN STARKESvon Ralph Siegel<br />
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Ihnen wahrscheinlich eher <strong>das</strong> Grün aus als Ihrem neuen<br />
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Füssen | Weltpremiere hat <strong>das</strong><br />
ZEPPELIN-Musical von Ralph Siegel<br />
bereits im vergangenen Jahr<br />
gefeiert – <strong>und</strong> war mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 25 000<br />
verkauften Tickets trotz strenger<br />
Corona-Auflagen ein voller Erfolg<br />
gewesen. Heuer startet Siegels<br />
Lebenstra<strong>um</strong> ins zweite Jahr. Genaugenommen<br />
am 19. <strong>Mai</strong>. Und<br />
wieder im Festspielhaus Füssen,<br />
<strong>das</strong> allein aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> seiner einzigartigen<br />
Lage direkt am südwestlichen<br />
Ufer des Forggensees zu den<br />
schönsten Kulturstätten Deutschlands<br />
gehört. Ganz zu schweigen<br />
vom atemberaubenden Blick auf<br />
Schloss Neuschwanstein <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
dahinterliegenden Berge Säuling<br />
<strong>und</strong> Branderschrofen. Die absoluten<br />
Highlights finden dank hochklassigem<br />
Programm jedoch im<br />
Inneren des Festspielhauses statt,<br />
dessen klassische Architektur mit<br />
Deutschlands größter Musical-<br />
Drehbühne sowie einer stattlichen<br />
Besuchertribüne Platz für <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
1 350 (!) Kunst- <strong>und</strong> Kulturbegeisterte<br />
bietet. Darüber hinaus laden<br />
fünf verschiedene Restaurationen<br />
dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Verweilen<br />
ein – vom gemütlichen Biergarten<br />
über eine coole Loungebar bis hin<br />
z<strong>um</strong> Spiegelsaal ist für jeden Geschmack<br />
<strong>das</strong> Richtige dabei. B<strong>und</strong>esweite<br />
Bekanntheit erlangte <strong>das</strong><br />
sogenannte Drei-Sparten-Haus bereits<br />
mit LUDWIG², DER RING <strong>und</strong><br />
DIE PÄPSTIN, <strong>die</strong> bis heute zu den<br />
beliebtesten Musicals Deutschlands<br />
zählen. Ein Standing, <strong>das</strong> Kenner<br />
<strong>und</strong> Experten der Kunst- <strong>und</strong> Kulturszene<br />
auch dem ZEPPELIN-Musical<br />
von Ralph Siegel bereits kurz<br />
nach der Premiere attestierten.<br />
Unbrennbares<br />
Heli<strong>um</strong><br />
Letztlich hatte Ralph Siegel fünf<br />
Jahre an seinem Lebenstra<strong>um</strong><br />
gearbeitet, <strong>um</strong> <strong>das</strong> Musical über<br />
Ferdinand Graf von Zeppelin <strong>und</strong><br />
den letzten Flug der Hindenburg<br />
auf <strong>die</strong> Bühne zu bringen. Der Ab-<br />
KASPAR SANKTJOHANSER<br />
Händlereindruck<br />
HOLZERSTR. 2<br />
82380 PEIßENBERG<br />
indruck<br />
42 | <strong>tassilo</strong>
sturz des Luftschiffes LZ 129 gilt bis<br />
heute als einer der tiefgreifendsten<br />
Momente in der Geschichte des 20.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts – einer, der sich in<br />
<strong>die</strong> Köpfe der Menschen weltweit<br />
eingebrannt hatte. Im Berliner<br />
Buchautor Hans Dieter Schreeb<br />
fand Ralph Siegel einen kongenialen<br />
Historiker <strong>und</strong> Partner für sein<br />
Werk. Er selbst schrieb dagegen<br />
<strong>die</strong> z<strong>um</strong> Musical passenden Liedertexte<br />
sowie <strong>die</strong> teils dramatisch<br />
wirkende, der Zeit angepassten<br />
Musik. Auf <strong>und</strong> über der 1 000 (!)<br />
Quadratmeter großen Bühne sorgen<br />
nicht nur hochprofessionelle<br />
Schauspieler sowie ein ausgefeiltes<br />
Bühnenbild für faszinierende<br />
Eindrücke, sondern auch ein zehn<br />
Meter langer <strong>und</strong> 2,50 Meter breiter,<br />
funkferngesteuerter Zeppelin –<br />
<strong>die</strong> intern als „Hindenburg 1“<br />
<strong>und</strong> „Hindenburg 2“ (es gibt also<br />
zwei) bezeichneten Luftschiff-Modelle<br />
sind absolute Unikate, <strong>die</strong><br />
eigens für <strong>das</strong> Musical konstruiert<br />
<strong>und</strong> gebaut wurden. Innerhalb der<br />
Luftschiffhülle sorgt unbrennbares<br />
Heli<strong>um</strong> einerseits für notwendigen<br />
Auftrieb, andererseits soll es ein<br />
vergleichbares Schicksal wie seinerzeit<br />
mit der Wasserstoff-gefüllten<br />
Hindenburg verhindern.<br />
Prallgefülltes<br />
Jahresprogramm<br />
Mit „Die größten Musical-Hits aller<br />
Zeiten“, dem Ballett „Shen<br />
Yun“, dem „Musical Deluxe Trio“,<br />
dem Musical „Boyband Special“,<br />
der Sonderveranstaltung „OM am<br />
See“, Konzerten von Haindling, Roland<br />
Kaiser, Sarah Connor, Sido <strong>und</strong><br />
Wincent Weiss, den Muscials „Ludwig²“,<br />
„Die Schöne <strong>und</strong> <strong>das</strong> Biest“,<br />
„The Dream King – Ludwigs’s Castle<br />
& his Empress“, „Tabaluga oder <strong>die</strong><br />
Reise zur Vernunft“, den Konzerten<br />
„Ludwig meets Michael Jackson“<br />
<strong>und</strong> „Ludwig meets Falco“, „Königsgala“,<br />
der Oper „Der fliegende<br />
Holländer“, „Dschungel Special“,<br />
Klassikkonzerten wie „Schuhmann<br />
Quartett“ <strong>und</strong> „Henschel Klavier<br />
Trio“, sowie dem Musical „Die<br />
Päpstin“ <strong>und</strong> einigen weiteren Veranstaltungen<br />
ist <strong>das</strong> Festspielhaus-<br />
Programm für <strong>2022</strong> gleichermaßen<br />
hochklassig wie prall gefüllt. In den<br />
nun bevorstehenden Monaten <strong>Mai</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Juni</strong> aber wird überwiegend<br />
<strong>das</strong> von Ralph Siegel geschriebene<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
ZEPPELIN-Musical aufgeführt. „Das<br />
Spannende dabei ist, <strong>das</strong>s hier<br />
zwei zeitlich getrennte Handlungsstränge<br />
nebeneinander ablaufen“,<br />
so Siegel. Der eine Strang drehe<br />
sich <strong>um</strong> <strong>das</strong> Leben <strong>und</strong> Wirken<br />
des Grafen Zeppelin, wohingegen<br />
der zweite Strang sich mit der Geschichte<br />
<strong>und</strong> dem Untergang der<br />
Hindenburg beschäftige. „In <strong>die</strong>ser<br />
Linie spielt auch <strong>die</strong> Nazi-Zeit<br />
mit dem extremen Rassismus <strong>und</strong><br />
Judenhass eine Rolle.“ Insofern<br />
ein musikalisches, schauspielerisches<br />
sowie geschichtsträchtiges<br />
Bühnenspektakel zugleich. Nähere<br />
Infos z<strong>um</strong> ZEPPELIN-Musical, <strong>das</strong><br />
von <strong>Mai</strong> bis Juli gespielt wird, aber<br />
auch z<strong>um</strong> Ticketkauf <strong>und</strong> zu allen<br />
anderen Veranstaltungen im Festspielhaus<br />
Füssen finden Sie, liebe<br />
Leser, im Internet unter www.<strong>das</strong>festspielhaus.de.<br />
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Musical im Festspielhaus Füssen am Samstag, den 28. <strong>Mai</strong>, <strong>um</strong> 19.30<br />
Uhr. Schicken Sie uns bis 15. <strong>Mai</strong> einfach eine Postkarte mit dem<br />
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Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 43<br />
Besuch unserer Ausstellung für Wohn- <strong>und</strong> Gartenmöbel<br />
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Johanniter investieren in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Vermisstensuche via Hightech-Drohne<br />
Peißenberg | Seit 23 Jahren gibt es<br />
<strong>die</strong> Johanniter-Unfall-Hilfe in Peissenberg.<br />
Neben Einheiten für Bevölkerungsschutz<br />
bieten <strong>die</strong> derzeit<br />
20 aktiven, ehrenamtlichen Mitglieder<br />
Sanitäts<strong>die</strong>nste bei Veranstaltungen,<br />
stellen eine Rettungsh<strong>und</strong>estaffel,<br />
ein Einsatzmotorrad, eine<br />
Einheit für Auslandshilfe sowie<br />
eine Johanniter-Jugend. „Obendrein<br />
unterstützen wir den Regelrettungs<strong>die</strong>nst<br />
mit First Responder<br />
<strong>und</strong> Rettungswagen, sind außerdem<br />
durch Inbetriebnahme eines<br />
Impfzentr<strong>um</strong>s über <strong>die</strong> Ortsgrenzen<br />
hinaus bekannt geworden“, sagt<br />
Maximilian Lutz, stellvertretender<br />
Leiter der Peißenberger Johanniter,<br />
der <strong>die</strong> vergangenen Wochen <strong>und</strong><br />
Monate federführend dafür sorgte,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Johanniter im Bayerischen<br />
Oberland noch präsenter sein werden<br />
in den Me<strong>die</strong>n, <strong>und</strong> gefragter<br />
bei Einsätzen. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Eine nigelnagelneue<br />
Hightech-Drohne für<br />
Vermisstensuche, <strong>die</strong> es in <strong>die</strong>ser<br />
Form landkreisweit kein zweites<br />
Mal gibt. „Bislang arbeiten<br />
in unserer Region lediglich<br />
<strong>die</strong> Pöckinger Wasserwacht <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> den Starnberger See sowie <strong>die</strong><br />
Bergwacht in Penzberg mit Einsatz-<br />
Drohnen.“ Dank <strong>die</strong>ser „DJI Matrice<br />
300 RTK“ öffnen sich nun auch für<br />
den kompletten <strong>Weilheim</strong>-Schongauer<br />
Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
ganz neue Möglichkeiten in Sachen<br />
Einsatzgestaltung <strong>und</strong> -optimierung.<br />
Denn neben klassischer Vermisstensuche<br />
eignet sich <strong>die</strong>se mit<br />
einer hochwertigen Wärmebild-<br />
Kamera ausgestatteten Drohne<br />
auch für Aufklärungsflüge<br />
bei Großschadenslagen,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Hochwasser, zur<br />
Brandnachschau<br />
(Glutnestersuche<br />
nach Großbränden), zur<br />
Lageaufstellung von Einsatzkräften,<br />
<strong>die</strong> via Echtzeitluftaufnahmen stets<br />
besten Überblick haben auf ein jeweiliges<br />
Einsatzgebiet <strong>und</strong> sich so<br />
besser koordinieren <strong>und</strong> positionieren<br />
können. Die Drohne<br />
kann aber auch für diverse<br />
Aufklärungsflüge, Pressearbeit<br />
<strong>und</strong> Rehkitzsuche vor Beginn der<br />
alljährlichen Mähsaison verwendet<br />
werden. „Schwerpunktmäßig ist<br />
sie aber für <strong>die</strong> Suche nach Vermissten<br />
vorgesehen“, bekräftigt<br />
Maximilian Lutz. Z<strong>um</strong> Beispiel im<br />
Falle einer dementen Person, <strong>die</strong><br />
spurlos aus einem Altenheim verschwindet.<br />
Oder bei Wanderern,<br />
<strong>die</strong> vom Weg abkommen <strong>und</strong> sich<br />
verlaufen, oder aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> einer Verletzung<br />
nicht weiterkommen.<br />
Beim Blick auf <strong>die</strong> Eckdaten <strong>die</strong>ser<br />
neuen Drohne, ein Quadrokopter<br />
mit vier Propellern, wird<br />
schnell klar, <strong>das</strong>s es<br />
sich <strong>um</strong> ein absolutes<br />
Topmodell handelt,<br />
„<strong>das</strong> in keinster<br />
Weise mit Drohnen für Pri-<br />
vatpersonen zu vergleichen ist“. Ihr<br />
maximales Abfluggewicht liegt bei<br />
neun, <strong>und</strong> nicht wie standesgemäß<br />
unter fünf Kilogramm. Mit einem<br />
Durchmesser von knapp 90 Zentimetern<br />
ist sie auch wesentlich größer<br />
als gängige Modelle. Und dank<br />
zweier 52-Volt-Hochleistungs-Akkus<br />
beträgt ihre Flugzeit <strong>r<strong>und</strong></strong> 55<br />
<strong>und</strong> keine 20 bis 25 Minuten.<br />
Gesamtkosten<br />
von 35 000 Euro<br />
Obendrein ist sie äußerst Temperatur-resistent,<br />
kann dank selbstheizenden<br />
Akkus theoretisch sowohl<br />
bei eisigen Minus 20 Grad als auch<br />
bei bockheißen 50 Grad Celsius in<br />
<strong>die</strong> Luft. Und sie ist spritzwasserfest,<br />
insofern auch bei Niesel <strong>und</strong><br />
leichtem Regen einsetzbar. All<br />
<strong>die</strong>se Qualitätsmerkmale spiegeln<br />
sich letztlich im Anschaffungspreis<br />
nieder: 10 000 Euro kostet allein<br />
<strong>die</strong> Drohne, 1 400 Euro <strong>die</strong> beiden<br />
Akkus <strong>und</strong> mehr als 1 000 Euro <strong>die</strong><br />
zusätzliche Fernbe<strong>die</strong>nung mit<br />
Display für <strong>die</strong> Steuerung der Kamera<br />
sowie Bildauswertung. Hinzu<br />
kommt <strong>die</strong> am Körper der Drohne<br />
angebrachte, mindestens genauso<br />
hochwertige Kamera „H20T“ für<br />
12 000 Euro<br />
sowie eine<br />
dafür eigene, zusätzliche Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
für nochmals gut 1 000<br />
Euro. „Die Kamera ist natürlich <strong>das</strong><br />
Herzstück <strong>die</strong>ses Hightech-Pakets“,<br />
schwärmt Maximilian Lutz. Vor allem<br />
dank Triple-Cam – eine mit 20<br />
Megapixel <strong>und</strong> 200-fachem digitalem<br />
Zoom, eine für Weitwinkelaufnahmen<br />
<strong>und</strong> eine Thermalkamera<br />
für Wärmebildaufnahmen. Hinzu<br />
kommt ein integrierter Laserentfernungsmesser,<br />
<strong>um</strong> Abstände von<br />
anvisierten Zielen auf den Meter<br />
genau zu erkennen. Insgesamt<br />
kostet <strong>die</strong>se Hochleistungsdrohne<br />
samt Akkus, Kameras, Fernbe<strong>die</strong>nungen,<br />
Zubehör, Ersatzteilen sowie<br />
Fahrzeugausbau – ein Neunsitzer<br />
wird so <strong>um</strong>funktioniert, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong>se Drohne sicher zu Einsatzorten<br />
transportiert werden kann,<br />
stolze 35 000 Euro. Die setzten sich<br />
zu einem Drittel über Spenden von<br />
Privatpersonen sowie den Firmen<br />
Pfanzelt Maschinenbau, Sparkasse<br />
Oberland <strong>und</strong> Fahrschule Hahn zusammen.<br />
Die anderen zwei Drittel<br />
stammen aus der Kasse des Bay-<br />
„SEG F.L.I.G.H.T.“ steht für<br />
Schnelleinsatzgruppe Fernerk<strong>und</strong>ung<br />
<strong>und</strong> Luftinformationsgewinnung<br />
Hochauflösend <strong>und</strong> Thermografisch<br />
44 | <strong>tassilo</strong>
erischen Landesverbandes der Johanniter.<br />
Hauseigene<br />
Pilotenausbildung<br />
Drohnenschulung<br />
vom<br />
Fachhändler:<br />
Die aktiven<br />
Mitglieder der<br />
Johanniter-<br />
Unfall-Hilfe in<br />
Peißenberg.<br />
Damit <strong>die</strong> neue Drohne ab Ende<br />
<strong>Mai</strong> für den Ernstfall uneingeschränkt<br />
eingesetzt werden kann,<br />
„haben wir Sonderrechte bekommen,<br />
<strong>die</strong> sich in einigen Punkten<br />
deutlich von privaten Drohnenflügen<br />
unterscheiden“. Während<br />
Privatpersonen weder über Privatg<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke<br />
noch Naturschutzgebiete<br />
sowie in Flugverbotszonen<br />
fliegen dürfen, <strong>und</strong> auch bei B<strong>und</strong>estraßen<br />
<strong>und</strong> Autobahnen einen<br />
Mindestsicherheitsabstand von 100<br />
Metern seitlich einzuhalten haben,<br />
dürfen sich <strong>die</strong> Johanniter im Falle<br />
eines Einsatzes oder im Rahmen<br />
einer Übung über alle <strong>die</strong>se eigentlichen<br />
Verbote hinwegsetzen.<br />
„Wir brauchen z<strong>um</strong> Steuern der<br />
Drohne auch nicht <strong>die</strong> klassische Lizenz<br />
vom B<strong>und</strong>esamt für Luftfahrt,<br />
sondern bilden unsere Drohnenpiloten<br />
hauseigen aus.“ Und zwar<br />
in Form einer G<strong>r<strong>und</strong></strong>ausbildung<br />
über insgesamt 90 Unterrichtseinheiten,<br />
<strong>die</strong> unter anderem Sanitätslehrgang<br />
<strong>und</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen des<br />
Bevölkerungsschutzes beinhaltet,<br />
sowie <strong>die</strong> eigentliche Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Drohnenpilot über 30 Unterrichtseinheiten.<br />
Dem Voraus geht<br />
außerdem ein Flug-Einweisungs-<br />
Wochenende mit einem Experten<br />
vom Fachhändler <strong>die</strong>ser Hightech-<br />
Drohne. Letztlich lassen sich 12 der<br />
20 Johanniter z<strong>um</strong> Drohnenpiloten<br />
ausbilden, „damit wir im Falle eines<br />
Einsatzes <strong>das</strong> ganze Jahr über<br />
ausreichend Leute zur Verfügung<br />
haben“. Denn für <strong>das</strong> Steuern der<br />
Drohne braucht es immer zwei<br />
Leute – eine Person z<strong>um</strong> Steuern<br />
der Drohne auf Sichtkontakt. Und<br />
eine z<strong>um</strong> Auswerten <strong>und</strong> Analysieren<br />
der Bilder in Echtzeit, <strong>die</strong><br />
via WLAN oder mobilem Datennetz<br />
direkt auf Smartphone, Tablet oder<br />
Laptop übertragen werden können.<br />
Sollte <strong>die</strong> Drohne trotzdem<br />
mal außer Sichtkontakt sein, der<br />
Akku leerwerden oder <strong>das</strong> Signal<br />
zur Fernbe<strong>die</strong>nung abreißen,<br />
greift der vollautomatische Sicherheitsmodus,<br />
nach dem <strong>die</strong> Drohne<br />
eigenständig <strong>und</strong> rechtzeitig z<strong>um</strong><br />
Startpunkt zurückfliegt. Wie gut<br />
<strong>die</strong> Kamera funktioniert, konnte<br />
Maximilian Lutz im Rahmen eines<br />
ersten Testflugs bereits ausprobieren.<br />
„Wir haben aus 450 Metern<br />
Entfernung <strong>das</strong> Küchenfenster des<br />
Hauses meines Johanniterkollegen<br />
anvisiert <strong>und</strong> <strong>die</strong> Farbe der auf<br />
dem dortigen Fensterbrett stehenden<br />
Orchidee erkannt.“ Und<br />
trotzdem hoffen er <strong>und</strong> seine Kollegen,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong>se nigelnagelneue<br />
Hightech-Drohne möglichst selten<br />
für den Ernstfall gebraucht wird.<br />
Wenngleich sie für einige Einsatzzwecke<br />
sicherlich <strong>die</strong> kostengünstigere,<br />
<strong>um</strong>weltfre<strong>und</strong>lichere<br />
<strong>und</strong> somit auch zukunftsträchtige<br />
„Waffe“ sein wird. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
für Waldbeobachtungsflüge bei<br />
länger anhaltender Trockenheit,<br />
was via R<strong>und</strong>flug mit Sprit oder<br />
gar Kerosin verbrauchenden Flugzeugen<br />
oder Helikoptern wesentlich<br />
teurer ist.<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 45
In Oberammergau – Tickets zu gewinnen!<br />
Passionsspiele feiern Premiere<br />
Oberammergau | Die Oberammergauer<br />
Passionsspiele, coronabedingt<br />
von 2020 auf <strong>2022</strong> verschoben,<br />
feiern Premiere: Mehr als<br />
2 000 Männer, Frauen <strong>und</strong> Kinder<br />
werden ab Samstag, 14. <strong>Mai</strong>, auf<br />
der Bühne des inzwischen unter<br />
Denkmalschutz stehenden Passionstheaters<br />
stehen. Und alle, so<br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung, müssen<br />
entweder in Oberammergau geboren<br />
sein, oder seit mindestens<br />
20 Jahren im von Kofel, Laber <strong>und</strong><br />
Aufacker eingebetteten Schnitzerdorf<br />
leben. Die Handlung des<br />
weltberühmten Spiels beginnt<br />
traditionell mit dem „Einzug in<br />
Jerusalem“ <strong>und</strong> erzählt von da<br />
an in beeindruckender Weise <strong>die</strong><br />
Passionsgeschichte mit letztem<br />
Abendmahl, Kreuzigung <strong>und</strong> Auferstehung<br />
von Jesus Christus.<br />
Aufgeteilt ist <strong>das</strong> Spiel in insgesamt<br />
zwölf Szenen: Die ersten<br />
sechs bilden Teil eins, der stets<br />
am Nachmittag beginnt. Die<br />
Szenen sieben bis zwölf starten<br />
nach einer dreistündigen Pause,<br />
<strong>die</strong> Schauspieler wie Publik<strong>um</strong><br />
sicherlich brauchen werden, am<br />
Abend. Gespielt wird wöchentlich<br />
bis einschließlich Sonntag,<br />
2. Oktober, jeweils an vier Tagen<br />
<strong>die</strong> Woche – immer am Dienstag,<br />
Donnerstag, Freitag, Samstag<br />
<strong>und</strong> Sonntag. Und immer zu<br />
gleichen Uhrzeiten. Zwischen 14.<br />
<strong>Mai</strong> <strong>und</strong> 14. August findet Teil eins<br />
von 14.30 <strong>und</strong> 17 Uhr sowie Teil<br />
zwei von 20 bis 22.30 Uhr statt.<br />
Zwischen 15. August bis 2. Oktober<br />
beginnen <strong>die</strong> Aufführungen<br />
jeweils eine St<strong>und</strong>e früher. In<br />
jedem Falle wird beim Betrachten<br />
der Spieldauer auch Laien<br />
sofort bewusst: Schauspieler<br />
brauchen enormes Durchhaltevermögen,<br />
Zuschauer gutes Sitzfleisch.<br />
Was jedoch niemanden<br />
davon abschrecken sollte, sich<br />
eine Eintrittskarte zu sichern – <strong>die</strong><br />
Oberammergauer Passionsspiele<br />
werden auch heuer so inszeniert<br />
sein, <strong>das</strong>s sie den Besuchern aus<br />
aller Welt ein Leben lang in positiv-beeindruckender<br />
Erinnerung<br />
bleiben werden. Passend dazu:<br />
Jeder einzelnen Szene ist ein Auftritt<br />
von Chor <strong>und</strong> Orchester in<br />
Form eines Lebendbildes vorangestellt,<br />
deren Motive Bezüge zu<br />
bedeutenden Inhalten des Alten<br />
Testaments nehmen – also Andachtsbilder<br />
z<strong>um</strong> Innehalten <strong>und</strong><br />
zur Reflexion.<br />
Doppelbesetzung <strong>und</strong><br />
Schocknachricht<br />
Alle 20 Hauptrollen des Passionsspiels<br />
sind doppelt besetzt. Die<br />
von Jesus durch Frederik Mayet<br />
<strong>und</strong> Rochus Rückel, <strong>die</strong> von Maria<br />
durch Eva-Maria Reiser <strong>und</strong><br />
Andrea Hecht. Sie <strong>und</strong> 107 weitere<br />
Darsteller haben sich, unter<br />
Einhaltung strenger Corona-Maßnahmen,<br />
erstmals am 6. Januar<br />
zu einer großen gemeinsamen<br />
Leseprobe getroffen. In der Folge<br />
jedoch wieder überwiegend für<br />
sich <strong>und</strong> in Kleingruppen geübt,<br />
wobei <strong>das</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>gerüst der Inszenierung<br />
für <strong>2022</strong> nicht neu gewesen<br />
war <strong>und</strong> ist – durch <strong>die</strong> coronabedingte<br />
Verschiebung hatten<br />
<strong>die</strong> Hauptdarsteller bereits auf<br />
<strong>das</strong> eigentlich geplante Spieljahr<br />
2020 hin fleißig Texte auswendig<br />
gelernt <strong>und</strong> Szenen geprobt,<br />
wenngleich Regisseur Christian<br />
Stückl wieder<strong>um</strong> auch dafür bekannt<br />
ist, <strong>die</strong> fürs Passionsspiel<br />
intensiven Vorbereitungen stets<br />
als „andauernden Prozess“ zu betrachten,<br />
in dem sich Texte <strong>und</strong> Inhalte<br />
oft bis kurz vor der Premiere<br />
noch ändern können. Ein Schock,<br />
nicht nur für alle Oberammergauer,<br />
war <strong>die</strong> Nachricht über einen<br />
Herzinfarkt von Christian Stückl im<br />
Februar, dem es Me<strong>die</strong>nberichten<br />
zufolge seit Anfang März besser<br />
gehe <strong>und</strong> seither auch wieder im<br />
Probenbetrieb aktiv sei. Auch <strong>die</strong><br />
Sorge, <strong>das</strong>s Corona dem neuerlichen<br />
Zeitplan abermals einen<br />
Strich durch <strong>die</strong> Rechnung machen<br />
könnte, ist bei allen Verantwortlichen<br />
<strong>und</strong> Mitwirkenden<br />
nach wie vor präsent, <strong>die</strong> Zuversicht<br />
mit wärmer werdenden<br />
Temperaturen <strong>und</strong> nun wieder<br />
zurückgehenden Fallzahlen der<br />
harmloseren Omikron-Variante<br />
jedoch groß, <strong>das</strong> Spiel am 14. <strong>Mai</strong><br />
planmäßig starten zu können.<br />
Von Historie bis<br />
Kartenkauf<br />
Die Geschichte des Oberammergauer<br />
Passionsspiels, wofür sich<br />
<strong>die</strong> männlichen Darsteller über<br />
ein Jahr hinweg Haare <strong>und</strong> Bärte<br />
wachsen lassen, reicht weit zurück.<br />
Erstmals aufgeführt wurde<br />
es im Jahr 1634 als Zeichen der<br />
Dankbarkeit, <strong>die</strong> damals wütenden<br />
Pest überstanden zu haben.<br />
Seit 1680 wird <strong>das</strong> Spiel in der<br />
Regel alle zehn Jahre aufgeführt.<br />
Extraspielzeiten gab’s lediglich<br />
1934 <strong>und</strong> 1984 anlässlich „300<br />
<strong>und</strong> 350 Jahre Passionsspiele“.<br />
Und eben heuer aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
coronabedingten Verschiebung.<br />
Alle wichtigen Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Historie, Handlung,<br />
Darsteller, Spielleitung, Chor <strong>und</strong><br />
Orchester hält <strong>die</strong> Internetseite<br />
www.passionsspiele-oberammergau.de<br />
bereit. Dort finden Sie,<br />
liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, auch<br />
alles Wichtige z<strong>um</strong> Thema Spielzeiten,<br />
Tribüne <strong>und</strong> Kartenkäufe.<br />
Letztere sind online oder telefonisch<br />
unter 08822 / 8359330 erhältlich<br />
<strong>und</strong> kosten, je nach Kategorie,<br />
zwischen 30 <strong>und</strong> 180 Euro.<br />
Darüber hinaus werden Arrangements<br />
für zwei oder drei Tage<br />
am Stück angeboten, <strong>die</strong> unter<br />
anderem Eintrittskarten, Hotelübernachtung,<br />
Gänge-Menü <strong>und</strong><br />
Ortsbus-Nutzung in <strong>und</strong> <strong>um</strong> Oberammergau<br />
beinhalten. Abgesehen<br />
davon warnt der Veranstalter<br />
vor nichtoffiziellen Ticketanbietern<br />
wie „Viagogo“, <strong>die</strong> Karten zu vielfach<br />
höheren Preisen anbieten. js<br />
> > > KARTEN FÜR PREMIERE ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost 1 x 2 Karten für <strong>die</strong> Premiere<br />
der Passionsspiele <strong>2022</strong> am Sonntag, 14. <strong>Mai</strong>. Schicken Sie uns bis<br />
Sonntag, 8. <strong>Mai</strong>, eine Postkarte mit dem Stichwort „Passion“ an<br />
„<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<br />
<strong>tassilo</strong>.de. Absenderadresse mit Telefonn<strong>um</strong>mer an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
nicht vergessen! Unter allen Einsendungen entscheidet <strong>das</strong> Los,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 47
Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen mit regionalen Lebensmitteln<br />
Direktvermarktung<br />
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an vier deutschen Standorten.<br />
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Die „Kiste“ als Nahversorger saisonaler Produkte aus der Region.<br />
Tassiloland | Ein kleiner Lebensmittelladen,<br />
der alles bietet, was<br />
der Mensch z<strong>um</strong> täglichen Leben<br />
braucht? Der, von gesetzlich geschützten<br />
Sonntagen abgesehen,<br />
24 St<strong>und</strong>en am Tag geöffnet hat?<br />
Dessen Sortiment zu mindestens<br />
50 Prozent aus frischen, saisonalen<br />
<strong>und</strong> regionalen Produkten besteht,<br />
<strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> im Umkreis von<br />
maximal 40 Kilometern angebaut<br />
<strong>und</strong> geerntet, aufgezogen <strong>und</strong><br />
geschlachtet wurden? An dessen<br />
Kasse kein (!) Personal sitzt? Und<br />
an dessen Regalen kein Personal<br />
steht? Erf<strong>und</strong>en hat den Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen<br />
zur Direktvermarktung<br />
hiesiger Lebensmittel <strong>und</strong> Hygieneartikel<br />
Christoph Mayer. Der<br />
Österreicher machte zunächst als<br />
Betriebsmittel-Jurist internationale<br />
Karriere in der Automobilbranche,<br />
stieg vor wenigen Jahren aus, zog<br />
mit Frau <strong>und</strong> Kindern aufs Land,<br />
gründete einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb, wo er sich rasch ein<br />
kleines Obstba<strong>um</strong>-Imperi<strong>um</strong> mit<br />
Direktvermarktung aufbaute. Und<br />
im Zuge dessen feststellte: So wie<br />
er seinen saisonalen, regionalen,<br />
vor seiner eigenen Haustüre gewachsenen<br />
Streuobst-Nektar aus<br />
insgesamt 170 (!) Sorten an Mann<br />
<strong>und</strong> Frau bringt, so sollte <strong>das</strong><br />
mit allen anderen Lebensmitteln<br />
auch funktionieren. In Österreich<br />
heißt sein Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen-Konzept,<br />
betrieben als Franchisesystem,<br />
„KastlGreissler“, in<br />
Deutschland „KistenKrämer“ – ein<br />
sechseinhalb auf zwei Meter großer<br />
Container, ausgestattet mit<br />
Regalen, Kühlschränken, Tiefkühlschränken<br />
mit Platz für 400 bis 500<br />
Produkten <strong>und</strong> Selbstbe<strong>die</strong>nungskassensystem.<br />
„Von denen wir<br />
inzwischen länderübergreifend 22<br />
Stück betreiben“, sagt der Mann,<br />
der seinen ersten Laden vor gerade<br />
einmal eineinhalb Jahren eröffnete.<br />
Heißt: Dieses Konzept eines Selbstbe<strong>die</strong>nungsladens<br />
mit regionalen<br />
Produkten scheint voll aufzugehen,<br />
den Nagel der Zeit zu treffen. „Österreich<br />
<strong>und</strong> Deutschland, allen voran<br />
Bayern, sind überwiegend geprägt<br />
von einer kleinstrukturierten<br />
Landwirtschaft – <strong>um</strong> <strong>die</strong>se langfristig<br />
erhalten zu können, sehe ich<br />
nur eine reelle Chance, <strong>und</strong> <strong>das</strong> ist<br />
<strong>die</strong> über <strong>die</strong> Direktvermarktung.“<br />
Wertvoller<br />
Vernetzungseffekt<br />
Sinn macht Mayers „Kiste“ in erster<br />
Linie dort, wo es weder größere<br />
Supermärkte noch kleinere Bio-<br />
Läden oder bereits funktionierende<br />
Dorfläden gibt. Insofern auf dem<br />
Land. In Dörfern „mit 600 bis 1 000<br />
Einwohnern“, <strong>die</strong> für ihren Lebensmitteleinkauf<br />
oft sieben Autokilometer<br />
oder mehr bis z<strong>um</strong> nächsten<br />
Supermarkt zurücklegen müssen.<br />
Kleine Dörfer, Ortsteile <strong>und</strong> Weiler<br />
ohne ortseigene Einkaufsmöglichkeiten<br />
gibt es auch im Tassiloland<br />
zu Hauf. Vor wenigen Wochen<br />
stellte Christoph Mayer seine Revolution<br />
auch dem Tourismusverband<br />
Pfaffenwinkel vor. „Die Idee kam<br />
bei den Anwesenden gut an“, sagt<br />
er. Auch deshalb, weil sie Vorteile<br />
mit sich bringt, <strong>die</strong> auf den ersten<br />
Blick nicht ersichtlich sind. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
In Zeiten des Klimawandels,<br />
aber auch der Krisen mit Kriegen<br />
<strong>und</strong> Corona, machen sich immer<br />
mehr Menschen verstärkt Gedanken<br />
über einen nachhaltigeren, bewussteren<br />
Lebensstil. Und wollen<br />
im Zuge dessen wissen: Was steckt
in frisch gekauften Lebensmitteln?<br />
Wo kommen sie her? Bio oder<br />
konventionell? Aus artgerechter<br />
Tierhaltung? Fragen, <strong>die</strong> in Mayers<br />
„Kiste“ in Form von deutlich sichtbaren<br />
Etikettierungen auch ohne<br />
Personal beantwortet werden. Und<br />
indirekt einen weiteren positiven<br />
Effekt hervorrufen: „Wir haben gemerkt,<br />
<strong>das</strong>s sich über unsere Kisten<br />
K<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Direktvermarkter<br />
supergut vernetzen.“ Ein fiktives<br />
Beispiel z<strong>um</strong> besseren Verständnis:<br />
Familie Müller kauft jeden Samstag<br />
Bio-Eier beim Bauer <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke,<br />
<strong>und</strong> erfährt dadurch, <strong>das</strong>s es <strong>die</strong>se<br />
Eier nun auch im KistenKrämer<br />
im benachbarten Weiler zu kaufen<br />
gibt. Familie Müller ist neugierig,<br />
fährt z<strong>um</strong> Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen,<br />
entdeckt <strong>die</strong> Eier des Landwirts<br />
ihres Vertrauens, aber eben auch<br />
Kartoffeln, Rindfleisch <strong>und</strong> Frischkäse,<br />
ebenfalls von Bauern aus der<br />
Gegend stammend, von dessen<br />
Direktvermarktung Familie Müller<br />
bis dato jedoch noch nie gehört<br />
hatte. „Was wieder<strong>um</strong> dazu führt,<br />
<strong>das</strong>s K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en nicht<br />
nur in unserer Kiste einkaufen,<br />
sondern ganz bewusst auch andere<br />
Höfe anfahren, sich vor Ort über<br />
Tierhaltung <strong>und</strong> Lebensmittelproduktion<br />
erk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> dort ebenfalls<br />
direkt einkaufen.“ Insofern<br />
<strong>die</strong>nt <strong>die</strong> „Kiste“ auch als indirekter<br />
Werbeträger aller hiesiger Direktvermarkter.<br />
Das wieder<strong>um</strong> führt bei<br />
Verbrauchern zu mehr Verständnis,<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Bewusstsein nach<br />
dem Motto: Lieber weniger, dafür<br />
qualitativ hochwertigeres Fleisch<br />
aus der Region kaufen, wofür gerne<br />
mehr Geld in <strong>die</strong> Hand genommen<br />
wird.<br />
Vertrauen in Ehrlichkeit<br />
der K<strong>und</strong>schaft<br />
Gänzlich ohne Personal funktioniert<br />
so ein Selbstbe<strong>die</strong>nungsladen<br />
allerdings nicht. „Wir brauchen<br />
natürlich schon einen zuverlässigen<br />
Betreiber als Franchisenehmer<br />
vor Ort.“ Im Idealfall jemanden,<br />
der sich bestens auskennt in seiner<br />
Heimat, <strong>um</strong> ein Netz hiesiger<br />
Christoph Mayer aus Österreich,<br />
Gründer des KistenKrämers.<br />
eröffnung<br />
Neu-<br />
April <strong>2022</strong><br />
Lebensmittelproduzenten zu spinnen.<br />
Und dafür sorgt, <strong>das</strong>s Regale<br />
<strong>und</strong> Kühlschränke regelmäßig<br />
gefüllt sind mit Brot, Gebäck <strong>und</strong><br />
Teigwaren, mit Obst <strong>und</strong> Gemüse,<br />
Fleisch <strong>und</strong> Wurst, Milch, Käse,<br />
Joghurt <strong>und</strong> Sauerrahm, Haferflocken,<br />
Müsli, Marmeladen <strong>und</strong><br />
Honig, mit Eiern <strong>und</strong> Mehl, mit<br />
Säften <strong>und</strong> Bieren, aber auch Seifen<br />
<strong>und</strong> anderen Hygieneartikeln.<br />
Ergänzt wird <strong>das</strong> saisonale <strong>und</strong><br />
regionale Sortiment mit diversen<br />
weiteren Artikeln des täglichen<br />
Bedarfs, z<strong>um</strong> Beispiel Wasch- <strong>und</strong><br />
Reinigungsartikel sowie Tierfutter<br />
für Katze <strong>und</strong> H<strong>und</strong>. Dann? Einfach<br />
reingehen, bereits etikettierte<br />
Ware in den Einkaufskorb packen,<br />
nicht etikettierte Ware eigenhändig<br />
abwiegen <strong>und</strong> mit ausdruckbarem<br />
Barcode bekleben, z<strong>um</strong><br />
Kassensystem gehen, Produkte<br />
einscannen, Zahlungsart – bar<br />
oder mit Karte – am Touchscreen<br />
auswählen <strong>und</strong> bezahlen. Sollten<br />
trotzdem Fragen auftauchen, <strong>die</strong><br />
nur Personal beantworten kann,<br />
steht <strong>die</strong> Service-Zentrale des KistenKrämers<br />
jederzeit Rede <strong>und</strong><br />
Antwort, aber auch <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Betreiber vor Ort, „<strong>die</strong> im Idealfall<br />
zu bestimmten festen Zeiten am<br />
Laden sind“. In erster Linie aber<br />
ist der KistenKrämer-K<strong>und</strong>e ganz<br />
bei sich <strong>und</strong> den regionalen Produkten.<br />
„Das Prinzip der Selbstbe<strong>die</strong>nung<br />
setzt h<strong>und</strong>ertprozentiges<br />
Vertrauen in <strong>die</strong> Ehrlichkeit der<br />
Käuferinnen <strong>und</strong> Käufer“, sagt<br />
Christoph Mayer auf <strong>die</strong> Frage, wie<br />
er sein revolutionäres Konzept vor<br />
Diebstahl <strong>und</strong> Vandalismus schütze.<br />
Letzteres sei noch gar nicht<br />
vorgekommen, Diebstahl, trotz Videoüberwachung,<br />
lediglich zwei<br />
Mal in kleinerem Stil. Ob es in absehbarer<br />
Zeit auch eine „Kiste“ im<br />
Pfaffenwinkel geben wird, wisse er<br />
Stand jetzt noch nicht. Die Idee an<br />
sich ist in jedem Falle vielversprechend.<br />
Und im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nochmals<br />
eine deutliche Steigerung zu den<br />
ebenfalls immer beliebter werdenden<br />
Lebensmittelautomaten. js<br />
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Musik im Pfaffenwinkel<br />
Sonntag, 03. Juli <strong>2022</strong> 19.00 Uhr Wieskirche<br />
Giovanni Battista Pergolesi: „Stabat Mater“<br />
Johann Seb. Bach: Doppelkonzert für Violine <strong>und</strong> Oboe d-Moll<br />
Antonín Dvořák: Notturno B-Dur op.40<br />
Edvard Grieg: Suite aus Holbergs Zeiten<br />
Weitere Konzerte: 31. Juli <strong>2022</strong> Wieskirche<br />
16. Oktober <strong>2022</strong> Basilika Benediktbeuern<br />
Info: www.musikimpfaffenwinkel.de<br />
Kartenvorverkauf: www.gap-ticket.de Tel.: 08821/730 1995<br />
www.muenchenticket.de<br />
www.momeart.com<br />
Bergwerkstr.10, 82380 Peißenberg, Tel.: 08803 2257<br />
Jubilä<strong>um</strong>s-Töpfermarkt in Dießen am Ammersee<br />
160 Keramiker<br />
aus 15 Ländern<br />
Dießen | Der Töpfermarkt in Dießen<br />
am Ammersee gilt als einer<br />
der größten Keramikmärkte Europas.<br />
Und kann nach zweimaliger<br />
pandemiebedingter Absage nun<br />
endlich wieder traditionell an <strong>und</strong><br />
<strong>um</strong> Christi Himmelfahrt stattfinden.<br />
Von Donnerstag, 26. <strong>Mai</strong>, bis<br />
Sonntag, 29. <strong>Mai</strong>, werden sich am<br />
südwestlichen Ufer des Ammersees<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 160 Keramiker aus bis zu<br />
15 (!) Ländern bündeln. Die meisten<br />
kommen aus ganz Deutschland,<br />
einige aber auch aus dem<br />
näheren <strong>und</strong> entfernteren Ausland<br />
wie Italien, Frankreich, Belgien,<br />
Großbritannien, Spanien, Polen,<br />
Griechenland <strong>und</strong> Tschechien, ja<br />
sogar Korea. Ausgestellt wird von<br />
praktischer Gebrauchskeramik für<br />
Haus <strong>und</strong> Garten, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Tassen, Teller, Schüsseln, Töpfe<br />
<strong>und</strong> Vasen, bis hin zu abstrakter<br />
Kunst, z<strong>um</strong> Beispiel menschengroße<br />
Figuren <strong>und</strong> Skulpturen,<br />
wirklich alles, was <strong>die</strong> Vielfalt der<br />
Keramik zu bieten hat. „Aussteller,<br />
Besucher <strong>und</strong> <strong>die</strong> Marktgemeinde<br />
freuen sich gleichermaßen, <strong>das</strong>s<br />
der Markt in Dießen wieder stattfinden<br />
wird“, betont Marktleiter<br />
Wolfgang Lösche. Allein deshalb,<br />
weil es heuer auch gleich ein<br />
Jubilä<strong>um</strong> zu feiern gilt: Es wird<br />
nämlich der 20. Dießener Töpfermarkt<br />
in seiner Geschichte sein.<br />
Und einer, der in all <strong>die</strong>sen Jahren<br />
nichts an Attraktivität verloren<br />
hat. Ganz im Gegenteil sogar, wie<br />
Lösche betont: „Der Dießener Töpfermarkt<br />
findet inzwischen wieder<br />
viel stärkere Beachtung.“ Das liegt<br />
mit Sicherheit auch an den großen<br />
Hochwertige Handwerkskunst am südwestlichen Ufer des Ammersees.<br />
Krisen <strong>die</strong>ser Zeit, allen voran Coronapandemie,<br />
Klimawandel <strong>und</strong><br />
Kriege, <strong>die</strong> viele Menschen z<strong>um</strong><br />
Umdenken bewegen, hin zu einem<br />
bewussteren, nachhaltigeren<br />
Lebensstil. Auch deshalb werde<br />
in Lösches Augen der <strong>die</strong>sjährige<br />
Dießener Töpfermarkt bereits mit<br />
großer Sehnsucht von Keramikfans<br />
aus Nah <strong>und</strong> Fern erwartet.<br />
Demonstration<br />
hochwertiger Techniken<br />
Eingeladen wurden für heuer <strong>die</strong><br />
Werkstätten, <strong>die</strong> bereits für den<br />
im Vorjahr geplanten Töpfermarkt<br />
vom Veranstalter angenommen<br />
<strong>und</strong> registriert wurden. Dass es<br />
sich dabei <strong>um</strong> zahlreiche Aussteller<br />
von jenseits der Grenzen Dießens,<br />
Bayerns <strong>und</strong> Deutschlands<br />
handelt, ist kein Zufall, sondern<br />
von den Veranstaltern ganz bewusst<br />
so organisiert. „Um auch<br />
auf dem Gebiet der Keramik ein<br />
gemeinsames, kulturelles, europäisches,<br />
ja sogar weltweites Miteinander<br />
zu signalisieren.“ Dabei<br />
wichtig: Auch immer wieder neue<br />
Aussteller ans Ammerseeufer einzuladen.<br />
Für heuer sind <strong>das</strong> unter<br />
anderem <strong>die</strong> internationale Keramikklasse<br />
der Kunsthochschule in<br />
Halle an der Saale, <strong>die</strong> tatsächlich<br />
<strong>das</strong> erste Mal auf dem Dießener<br />
Töpfermarkt vertreten sein wird.<br />
Weitere erwähnenswerte Highlights,<br />
<strong>die</strong> nicht alle neu sind:<br />
Ein Ausstellungszelt mit Keramikunikaten,<br />
ein Informationszelt des<br />
„Kalkspates“ mit Keramikliteraturbörse,<br />
Barbos-Stiftung <strong>und</strong> dem<br />
Verlag Neue Keramik. Aber auch<br />
<strong>die</strong> Keramikschulen aus Landshut<br />
<strong>und</strong> Höhr-Grenzhausen, <strong>die</strong> über<br />
50 | <strong>tassilo</strong>
<strong>die</strong> Ausbildungsmöglichkeiten von<br />
Berufen im Bereich der Keramik<br />
berichten. Und lebende Werkstätten<br />
wie <strong>die</strong> von Stefan Jakobs –<br />
er zeigt keramische Handwerkstechniken<br />
<strong>und</strong> demonstriert sein<br />
Können auch z<strong>um</strong> Thema „Raku“,<br />
eine spezielle, ursprünglich in Japan<br />
entwickelte Brenntechnik zur<br />
Verarbeitung keramischer Massen.<br />
Bis zu 60 000 Besucher<br />
werden erwartet<br />
Im Zentr<strong>um</strong> des Marktes wird jedoch<br />
ein Ausstellungspavillon mit<br />
dem Thema „Jubilä<strong>um</strong>sbecher“<br />
stehen, <strong>um</strong> eben auf <strong>das</strong> 20-jährige<br />
Bestehen des Dießener Töpfermarktes<br />
explizit hinzuweisen. Im<br />
Zuge dessen wird im Kulturfor<strong>um</strong><br />
„Blaues Haus“ auch eine Sonderausstellung<br />
zu „20 Jahre Dießener<br />
Keramikpreis“ mit Arbeiten<br />
aller bisherigen Preisträger eingerichtet.<br />
Dort zu sehen werden<br />
auch <strong>die</strong> Bilder der Teilnehmer<br />
des ersten Fotowettbewerbs <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> den Dießener Töpfermarkt.<br />
Doch zurück zu <strong>die</strong>sem von einer<br />
Brennofen-Firma gestifteten Keramikpreis,<br />
der heuer mit 4 000<br />
Euro dotiert sein wird – <strong>und</strong> dessen<br />
fachk<strong>und</strong>ige Jury Werke z<strong>um</strong><br />
Thema „Gefäß-Objekt-Gefäß“ in<br />
Augenschein nehmen wird. Auch<br />
interessant für Besucher: Der traditionelle<br />
Keramikweg, der sowohl<br />
zu Sonderausstellungen des<br />
Töpfermarktes als auch zu Töpferwerkstätten<br />
führt, <strong>die</strong> in Dießen<br />
selbst zuhause sind <strong>und</strong> auch an<br />
<strong>die</strong>sen Tagen aktiv produzieren<br />
<strong>und</strong> Einblicke hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />
gewähren werden. Unter anderem<br />
der „Keramikgarten“ sowie <strong>die</strong><br />
Werkstätte von „Lösche Keramik“<br />
im Dießener Ortsteil St. Georgen.<br />
Aber auch <strong>die</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
Dießener Kunst sowie anderweitige<br />
Galerien <strong>und</strong> Ateliers<br />
hiesiger Kunsthandwerker. Dazu<br />
gehören auch Georg Kleber <strong>und</strong><br />
Jochen Rüth vom Heimatverein<br />
„Zeichnung <strong>und</strong> Keramik“, <strong>die</strong><br />
im berüchtigten Taubenturm eine<br />
Ausstellung einrichten werden. Insofern<br />
ist für <strong>die</strong> bis zu 60 000 (!)<br />
Besucher, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Veranstalter des<br />
Dießener Töpfermarkts nicht nur<br />
aus der Region, sondern auch aus<br />
ganz Bayern, Deutschland, Österreich,<br />
Italien <strong>und</strong> der Schweiz<br />
erwarten, jede Menge geboten.<br />
Selbstverständlich auch, was kulinarische<br />
Schmankerl betrifft.<br />
Außerdem für <strong>die</strong> Aussteller von<br />
besonderer Bedeutung: Besuche<br />
von Vertretern bedeutender Keramik-Galerien,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong>sen vier<br />
Tagen durchaus zu internationaler<br />
Bekanntheit verhelfen könnten. js<br />
Besucher <strong>und</strong> Aussteller aus ganz Deutschland, Europa <strong>und</strong> der Welt.<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 51<br />
WIR BIETEN AUSBILDUNGS- UND<br />
WIR BIETEN AUSBILDUNGS- STUDIENPLÄTZE AN:<br />
UND<br />
WIR STUDIENPLÄTZE BIETEN AUSBILDUNGS- AN:<br />
UND<br />
Ausbildungsbeginn 1. September Ausbildungsbeginn 1. September 2023<br />
2023<br />
STUDIENPLÄTZE<br />
Ausbildungsbeginn 1.<br />
AN:<br />
September 2023<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
Ausbildung<br />
Ausbildung<br />
z<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong><br />
Verwaltungsfachangestellten<br />
Verwaltungsfachangestellten<br />
(m/w/d)<br />
(m/w/d)<br />
• Ausbildung z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
• Ausbildungsbeginn z<strong>um</strong> Verwaltungswirt 1. September 2023<br />
(m/w/d)<br />
• z<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong><br />
Verwaltungswirt<br />
Verwaltungswirt z<strong>um</strong> Verwaltungsfachangestellten (m/w/d)<br />
(m/w/d)<br />
Ausbildungsbeginn 1. September 2023<br />
(m/w/d)<br />
Ausbildungsbeginn 1. September 2023<br />
• Ausbildungsbeginn Ausbildungsbeginn (Erfolgreiche<br />
z<strong>um</strong> Teilnahme 1. September<br />
Verwaltungswirt 1. September am Auswahlverfahren 2023<br />
2023 (m/w/d)<br />
des<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des<br />
Ausbildungsbeginn (Erfolgreiche Landespersonalausschusses Teilnahme am Auswahlverfahren<br />
1. September erforderlich) des<br />
Landespersonalausschusses erforderlich) 2023<br />
Landespersonalausschusses erforderlich)<br />
Ausbildung (Erfolgreiche z<strong>um</strong> Teilnahme Verwaltungswirt am Auswahlverfahren (m/w/d) des<br />
•<br />
Ausbildungsbeginn Landespersonalausschusses Duales Studi<strong>um</strong> z<strong>um</strong><br />
1. September Diplom-Verwaltungswirt erforderlich) 2023<br />
(FH) (m/w/d)<br />
(Erfolgreiche Duales<br />
Duales<br />
Studi<strong>um</strong><br />
Studi<strong>um</strong><br />
Teilnahme z<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong><br />
Diplom-Verwaltungswirt<br />
Diplom-Verwaltungswirt<br />
am (FH)<br />
(FH)<br />
(m/w/d)<br />
(m/w/d)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn 1. Oktober 2023<br />
Auswahlverfahren des<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn 1. Oktober 2023<br />
• Landespersonalausschusses Duales Stu<strong>die</strong>nbeginn (Erfolgreiche<br />
Studi<strong>um</strong> Teilnahme 1. Oktober<br />
z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt am 2023<br />
Auswahlverfahren<br />
erforderlich)<br />
des<br />
(Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren des (FH) (m/w/d)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn (Erfolgreiche Landespersonalausschusses Teilnahme am Auswahlverfahren<br />
1. Oktober 2023<br />
erforderlich) des<br />
Landespersonalausschusses erforderlich)<br />
Landespersonalausschusses erforderlich)<br />
• Duales (Erfolgreiche Studi<strong>um</strong> Teilnahme z<strong>um</strong> Diplom-Verwaltungswirt am Auswahlverfahren des (FH) (m/w/d)<br />
Stu<strong>die</strong>nbeginn Landespersonalausschusses 1. Oktober 2023 erforderlich)<br />
WARUM (Erfolgreiche ZU Teilnahme UNS?<br />
am Auswahlverfahren des<br />
Wir legen Landespersonalausschusses hohen Wert auf eine qualitätvolle erforderlich)<br />
Ausbildung. Sie lernen daher<br />
Wir legen hohen Wert auf eine qualitätvolle Ausbildung. Sie lernen daher<br />
WARUM Wir <strong>die</strong> verschiedensten legen hohen<br />
ZU<br />
Wert Fachbereiche UNS?<br />
auf eine qualitätvolle <strong>und</strong> Teams Ausbildung. des Landratsamtes Sie lernen kennen. daher<br />
<strong>die</strong> verschiedensten Fachbereiche <strong>und</strong> Teams des Landratsamtes kennen.<br />
Wir <strong>die</strong> Dort verschiedensten<br />
legen werden<br />
hohen Sie jeweils Fachbereiche<br />
Wert auf von<br />
eine einem/einer <strong>und</strong> Teams<br />
qualitätvolle kompetenten des Landratsamtes<br />
Ausbildung. Ausbilder/in kennen.<br />
Sie lernen daher<br />
Dort werden Sie jeweils von einem/einer kompetenten Ausbilder/in<br />
WARUM <strong>die</strong> Dort betreut. werden Sie jeweils von einem/einer kompetenten Ausbilder/in<br />
verschiedensten ZU Fachbereiche UNS? <strong>und</strong> Teams des Landratsamtes kennen.<br />
betreut.<br />
Dort Wir betreut.<br />
Nach legen werden erfolgreich<br />
hohen Sie jeweils Wert absolvierter auf von eine einem/einer Ausbildung qualitätvolle kompetenten übernehmen Ausbildung. Ausbilder/in<br />
wir<br />
Sie alle<br />
lernen unsere<br />
Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung übernehmen wir alle unsere daher<br />
betreut. <strong>die</strong> Nachwuchskräfte erfolgreich absolvierter verschiedensten <strong>und</strong> Fachbereiche bieten Fort- Ausbildung <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten übernehmen wir alle unsere<br />
Teams des Landratsamtes kennen.<br />
an.<br />
Nachwuchskräfte <strong>und</strong> bieten Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten an.<br />
Nach Dort Nachwuchskräfte Wir gewähren werden erfolgreich Sie <strong>und</strong> einen<br />
jeweils absolvierter bieten Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten Fahrkostenzuschuss von einem/einer Ausbildung kompetenten übernehmen für den ÖPNV Ausbilder/in<br />
wir bzw.<br />
alle bei<br />
unsere<br />
an.<br />
Vorliegen<br />
Wir gewähren einen Fahrkostenzuschuss für den ÖPNV bzw. bei Vorliegen<br />
betreut. Nachwuchskräfte Wir der gewähren einen persönlichen Fahrkostenzuschuss Voraussetzungen<br />
<strong>und</strong> bieten Fort- <strong>und</strong> einen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten für den ÖPNV bzw. bei Fahrtkostenzuschuss Vorliegen<br />
für den<br />
an.<br />
der persönlichen Voraussetzungen einen Fahrtkostenzuschuss für den<br />
Nach Wir der persönlichen PKW<br />
gewähren <strong>und</strong><br />
erfolgreich bieten<br />
einen Voraussetzungen verschiedene<br />
absolvierter Fahrkostenzuschuss Ausbildung einen Angebote Fahrtkostenzuschuss zur<br />
übernehmen für für den<br />
PKW <strong>und</strong> bieten verschiedene Angebote zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
den ÖPNV wir bzw. alle bei unsere Vorliegen<br />
PKW <strong>und</strong> bieten verschiedene Angebote zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
Nachwuchskräfte der persönlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> bieten Fort- <strong>und</strong> einen Weiterbildungsmöglichkeiten Fahrtkostenzuschuss für den an.<br />
Wir PKW gewähren <strong>und</strong> bieten einen verschiedene Fahrkostenzuschuss Angebote zur für Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
den ÖPNV bzw. bei Vorliegen<br />
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Ansprechpartnerinnen (08151 148 Ansprechpartnerinnen Kerstin www.LK-starnberg.de/ausbildung<br />
Lehmeier (-77506) (08151 148 - )<br />
Kerstin Lehmeier (-77506)<br />
Kerstin Johanna Lehmeier Brauer (-77234) (-77506)<br />
Ansprechpartnerinnen Johanna Brauer (-77234)<br />
(08151 148 - )<br />
Johanna Sarah Wolleschak Brauer (-77234)<br />
(-77831)<br />
Kerstin Sarah Wolleschak Lehmeier (-77506) (-77831)<br />
Sarah Wolleschak (-77831)<br />
Johanna Brauer (-77234)<br />
Ansprechpartnerinnen ausbildung@LRA-starnberg.de (08151 148 - )<br />
Sarah ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Wolleschak (-77831)<br />
Kerstin ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Lehmeier (-77506)<br />
Johanna Landratsamt Brauer Starnberg (-77234)<br />
ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
Landratsamt Starnberg<br />
Sarah Landratsamt Strandbadstr. Wolleschak Starnberg<br />
2 (-77831)<br />
Strandbadstr. Strandbadstr. 82319 Starnberg 2<br />
Landratsamt 82319 Starnberg Starnberg<br />
ausbildung@LRA-starnberg.de<br />
82319 Starnberg<br />
Strandbadstr. 2<br />
82319 Starnberg<br />
Landratsamt Starnberg<br />
Strandbadstr. 2<br />
82319 Starnberg
In der neuen Berufsschule am Narbonner Ring<br />
Ausbildungsmesse<br />
<strong>und</strong> Tag der offenen Tür<br />
<strong>Weilheim</strong> | Vor zwei Jahren musste<br />
<strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Jobmesse coronabedingt<br />
abgesagt werden. Vergangenes<br />
Jahr fand sie, gemeinsam<br />
mit dem Hochschulfor<strong>um</strong>, als<br />
Berufsbildungsfor<strong>um</strong> ausschließlich<br />
online statt. Und heuer?<br />
„Wird aus der Jobmesse <strong>die</strong> Ausbildungsmesse<br />
<strong>und</strong> findet erstmals<br />
seit der Pandemie wieder<br />
in Präsenz statt“, sagt Christine<br />
Wurm, Kreisentwicklung für <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Allerdings nicht<br />
in <strong>Weilheim</strong>s Stadthalle, deren<br />
Nutzung momentan nicht möglich<br />
ist. Stattdessen in der neuen<br />
Berufsschule am Narbonner<br />
Ring. Die öffnet am Samstag, 25.<br />
<strong>Juni</strong>, ohnehin ihre Pforten für <strong>die</strong><br />
Öffentlichkeit. Und im Rahmen<br />
<strong>die</strong>ses Tags der offenen Tür findet<br />
auch <strong>die</strong> neuorganisierte Ausbildungsmesse<br />
für Schulabgänger<br />
von morgen <strong>und</strong> übermorgen<br />
statt. Damit schlägt der Landkreis<br />
sprichwörtlich zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe, <strong>und</strong> <strong>das</strong> im Inneren<br />
der derzeit wohl modernsten<br />
Berufsschule Bayerns. In Sachen<br />
Ausbildungsmesse erwartet <strong>die</strong><br />
Schüler, Eltern, Lehrer <strong>und</strong> alle<br />
ausbildungsinteressierten Besucher<br />
unter anderem Folgendes: Im<br />
Eingangsbereich der Staatlichen<br />
Berufsschule <strong>Weilheim</strong>, wo auch<br />
der Ausbildungskompass 2023<br />
z<strong>um</strong> Mitnehmen ausliegt, werden<br />
<strong>die</strong> Kooperationspartner der Messe<br />
– Agentur für Arbeit, Arbeitskreis<br />
Schule-Wirtschaft, Industrie<strong>und</strong><br />
Handelskammer für München<br />
<strong>und</strong> Oberbayern, Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland – sich mit<br />
Infoständen den Besuchern präsentieren.<br />
Die an der Messe teilnehmenden<br />
Ausbildungsbetriebe<br />
stellen ihre Lehrberufe dagegen<br />
mit Infoständen in den jeweiligen<br />
Klassenzimmern des innovativen<br />
Schulhauses vor. Insofern<br />
dürfen sich <strong>die</strong> Besucher, ähnlich<br />
wie vor Corona im Rahmen der<br />
<strong>Weilheim</strong>er Jobmesse oder SAM<br />
in Schongaus Lechsporthalle auf<br />
einen bunten Branchenmix aus<br />
Industrie, Handel, Handwerk, Soziales,<br />
Dienstleistungen, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> öffentlicher Dienst freuen.<br />
Obendrein können <strong>die</strong> an der<br />
Ausbildungsmesse teilnehmenden<br />
Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen an<br />
einem Gewinnspiel teilnehmen.<br />
Aktiv anpacken <strong>und</strong><br />
ausprobieren<br />
Parallel zur Ausbildungsmesse für<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau ist auch im<br />
Zuge des Tages der offenen Türe<br />
jede Menge geboten – ein buntes<br />
Rahmenprogramm lädt Alt <strong>und</strong><br />
Jung z<strong>um</strong> Anschauen, Staunen<br />
<strong>und</strong> Mitmachen ein. Metallbauer-<br />
Azubis stellen beispielsweise, gemeinsam<br />
mit den Besuchern, einen<br />
Flaschenöffner z<strong>um</strong> mit nach<br />
Hause nehmen her. Bei „KNALL-<br />
PENG-PUFF“ werden chemische<br />
Versuche gezeigt. Es wird einen<br />
Kräutergarten to Go geben. Besucher<br />
können selbst Hand anlegen<br />
bei der Verarbeitung von grobem<br />
Stahl zu einem filigranen Bauteil.<br />
Es wird mehrere Vorführungen im<br />
Bereich Automatisierungstechnik<br />
geben. Aus dem Kfz-Mechatroniker-Bereich<br />
wird eine große<br />
Bandbreite, vom Reifenwechsel<br />
bis zur computergesteuerten Diagnose<br />
von Hochvoltfahrzeugen,<br />
demonstriert. Metaller lassen<br />
via CNC-gesteuerten Dreh- <strong>und</strong><br />
Fräsmaschinen Späne fliegen.<br />
Im Bereich Sanitär <strong>und</strong> Heizung<br />
werden modernste Methoden der<br />
Wärmeerzeugung aus Gas, Öl <strong>und</strong><br />
Holz gezeigt, aber auch, wie via<br />
Abwasserhydraulik sichere Gebäudeentwässerung<br />
funktioniert.<br />
Besucher dürfen sich als Maurer<br />
versuchen, eigenhändig Stein auf<br />
Stein setzen. Zimmerer bieten ein<br />
Fachwerke-Puzzle an, <strong>das</strong>s es erst<br />
richtig zusammenzusetzen, anschließend<br />
zu prüfen gilt. Beim<br />
grammgenauen Sägen können<br />
Besucher tolle Preise gewinnen,<br />
ebenso beim Schreiner-Mehrkampf,<br />
im Rahmen dessen Besucher<br />
ihr handwerkliches Geschick<br />
unter Beweis stellen können. Und<br />
über „Schreinerwissen z<strong>um</strong> Mitnehmen“<br />
alles vom Ba<strong>um</strong> bis z<strong>um</strong><br />
fertigen Holzprodukt erfahren.<br />
Außerdem öffnen <strong>die</strong> Malerinnen<br />
<strong>und</strong> Maler ihre Berufsschulwerkstätte,<br />
zeigen ihr Können<br />
unter anderem beim Vergolden,<br />
Gestalten <strong>und</strong> Tapezieren – <strong>und</strong><br />
gewähren detaillierte Einblicke<br />
in modernste Betriebsfahrzeuge.<br />
Wer also Einblicke in <strong>die</strong> nigelnagelneue<br />
<strong>Weilheim</strong>er Berufsschule<br />
bekommen möchte, oder auf der<br />
Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
ist, sollte sich den Samstag,<br />
25. <strong>Juni</strong>, unbedingt freihalten <strong>und</strong><br />
der hiesigen Kreisstadt <strong>Weilheim</strong><br />
einen Besuch abstatten. Parkmöglichkeiten<br />
bieten sich unter anderem<br />
direkt auf dem Schulgelände.<br />
Wobei <strong>die</strong> neue Staatliche Berufsschule<br />
auch gut via Zug <strong>und</strong> Fußmarsch<br />
erreichbar ist, für Einheimische<br />
ohnehin zu Fuß oder mit<br />
dem Fahrrad. Zeitgleicher Beginn<br />
von Ausbildungsmesse <strong>und</strong> Tag<br />
der öffnen Tür ist <strong>um</strong> 9 Uhr in der<br />
Früh. Veranstaltungsende gegen<br />
16 Uhr. Der Eintritt ist selbstverständlich<br />
frei <strong>und</strong> für <strong>das</strong> leibliche<br />
Wohl der Besucher wird ebenfalls<br />
gesorgt sein. Darüber hinaus bitten<br />
<strong>die</strong> Veranstalter, etwaige Coronaregeln<br />
einzuhalten. Nähere<br />
Informationen zur Veranstaltung<br />
finden Sie, liebe Leserinnen <strong>und</strong><br />
Leser, auch im Internet unter www.<br />
weilheim-schongau.de.<br />
js<br />
Fotos: Stefan Müller-Na<strong>um</strong>ann<br />
52 | <strong>tassilo</strong>
DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
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Tassiloland | Bauern waren früher<br />
Leibeigene von G<strong>r<strong>und</strong></strong>herren<br />
<strong>und</strong> Kirche, hatten Fron<strong>die</strong>ste abzuleisten.<br />
Im Jahre 1799, als sich<br />
<strong>die</strong> damalige kurfürstliche Regierung<br />
in Bayern erstmals z<strong>um</strong> Bauernstand<br />
bekannte, änderte sich<br />
<strong>die</strong>s.<br />
Für <strong>die</strong> hiesigen Klöster bedeutete<br />
<strong>das</strong>: Sich fortan eigenständig zu<br />
versorgen <strong>und</strong> zu wirtschaften. Eines<br />
sicherte sich Wohlstand durch<br />
Gärten, Brauerei <strong>und</strong> Fischfang.<br />
An letzteren erinnert bis heute ein<br />
Wanderweg nahe des Starnberger<br />
Sees. Diese lohnende Tour<br />
ist mit 13 Kilometern Länge <strong>und</strong><br />
140 Höhenmetern ideal für Alt<br />
<strong>und</strong> Jung, <strong>und</strong> führt durch eine<br />
herrliche, von zahlreichen Gewässern<br />
geprägte Moränenlandschaft.<br />
Wir möchten nun von Ihnen, liebe<br />
Leserinnen <strong>und</strong> Leser, wissen:<br />
Wie heißt <strong>die</strong>ser R<strong>und</strong>wanderweg?<br />
Und wie <strong>das</strong> Gewässer, an<br />
dem <strong>die</strong> hier abgebildete Infotafel<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Relaxliege platziert sind?<br />
Schicken Sie uns eine Postkarte<br />
mit der Lösung <strong>und</strong> dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ an „<strong>tassilo</strong>“,<br />
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mit Bierkäse, „Bergler“, Landjäger<br />
<strong>und</strong> Speck. Wie immer<br />
entscheidet unter allen richti-<br />
gen Einsendungen <strong>das</strong> Los, der<br />
Rechtsweg ist aussen.<br />
Wir<br />
wünschen<br />
recht viel<br />
geschlos-<br />
Erfolg! js<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Welche Geschichte ein besonderer Stein zu erzählen hat, wollten<br />
wir in unserer März / April-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Gemeint war der Wettkampfstein<br />
der Huglfinger Stoaheber, 508 Pf<strong>und</strong> schwer, der vor<br />
einem Fliesengeschäft Nähe Edeka mitten in Huglfing steht <strong>und</strong><br />
an <strong>die</strong>se Tradition zurückerinnert. Gewusst hat <strong>das</strong> unter anderem<br />
Annemarie Kurz aus Murnau-Hechendorf — herzlichen Glückwunsch<br />
z<strong>um</strong> Gewinn des Osterkorbs der Schönegger Käse-Alm!<br />
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„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
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Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
<strong>Mai</strong>l: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im April <strong>2022</strong> – Auflage: 43000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Juli / August <strong>2022</strong>:<br />
Freitag, 24. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong> (Anzeigenschluss: 7. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>) –<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Ernst-Dietrich Limper, Christian Rauch,<br />
Nicole Burk, Lena <strong>Mai</strong>erhof<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, mauritius images, Martin Siepmann, Ernst-Dietrich Limper, Bettina Eder, Kurt Zarbock, Christian Rauch,<br />
Isa Berndt, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Schönegger Käse-Alm, VW Porsche 914 Fre<strong>und</strong>e Oberland, Harald Mielke, Johannes Unland, Sägenschule,<br />
Klaus <strong>und</strong> Barbara Wiedemann, Jozek Nowak, TSV Iffeldorf, Tourismusverband Pfaffenwinkel, gruberich, Andreas Klausmann, Buchheim Muse<strong>um</strong>, Velontour,<br />
Felix Pitscheneder, Touristinfo Schongau, Lena <strong>Mai</strong>erhof, Nicole Burk, Gemeinde Huglfing, Pollinger Eismanufaktur, Festspielhaus Management GmbH, Brauer<br />
Photos, Goran Nitschke, Peter Samer, Michael Tinnefeld, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Ortsverband Peißenberg, Arno Declair, Passionsspiele Oberammergau,<br />
Franz Reiterer, Gudrun Merk, Noah Cohen, Stefan Müller-Na<strong>um</strong>ann, AWO Bezirksverband Oberbayern, Gemeinde Steingaden<br />
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mai / juni <strong>2022</strong> | 53
MAI/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>Mai</strong> bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong><br />
Stand 12.4.<strong>2022</strong> – kurzfristige Absagen, Änderungen <strong>und</strong> Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-Pandemie sind möglich!<br />
SO 01.05.<br />
Tag der Arbeit<br />
MAIBAUM-AUFSTELLEN<br />
Termine finden Sie in der aktuellen<br />
Tagespresse. Weitere Infos siehe S. 14.<br />
STARNBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Die Pinguine retten<br />
<strong>die</strong> Welt“ im Muse<strong>um</strong>. Bis 5.6.<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de, Kosten: 8 €,<br />
jeden Sonntag<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Brücke Secession“<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>. Eintritt:<br />
10 €, bis 26.6.<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Chinesische Bauernmalerei“<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 10 €, bis 10.7.<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Frischauf! Ditti z<strong>um</strong><br />
100. Geburtstag“ im Buchheim<br />
Muse<strong>um</strong>. Eintritt: 10 €, bis 3.10.<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de, jeden Sonntag<br />
JUNI<br />
TUTZING<br />
<strong>2022</strong><br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation „Friedensweg“ im<br />
Kustermannpark. Anmeldung unter<br />
08158 / 906944, Eintritt frei<br />
MO 02.05.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
WIELENBACH<br />
DIESSEN<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong> Findus:<br />
kleiner Quälgeist – große Fre<strong>und</strong>schaft“<br />
im Feuerwehrhaus<br />
OBERHAUSEN<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Offenes Atelier „freies Gestalten<br />
mit <strong>und</strong> ohne Anleitung“ im<br />
Malwerk. Für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene.<br />
Kosten: 25 €, Farben<br />
inkl., weitere Infos <strong>und</strong> Anmeldung<br />
unter 0171 / 5607082, jeden Montag<br />
DI 03.05.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz,<br />
jeden Dienstag<br />
STARNBERG<br />
15.00 Uhr<br />
Kultur & Kaffee im Muse<strong>um</strong>. Anmeldung<br />
unter 08151 / 447757-0<br />
PÄHL<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong> Findus:<br />
kleiner Quälgeist – große Fre<strong>und</strong>schaft“<br />
im Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
POLLING<br />
9.00 Uhr<br />
Kreuzmarkt am Kirchplatz<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> „Schultergelenk:<br />
Riss der Rotatorenmanschette“<br />
im Benedictus Krankenhaus.<br />
Infos siehe Anzeige Seite 37<br />
MI 04.05.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-Eichendorff-Straße<br />
1, jeden Mittwoch<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone,<br />
jeden Mittwoch<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt / Bastelclub im<br />
Erlhaus. Eintritt frei, Anmeldung<br />
08841 / 2656, jeden Mittwoch<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung unter<br />
www.murnau.de, jeden Mittwoch<br />
OBERHAUSEN<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Einführung Aktzeichnen ohne Modell<br />
im Malwerk. Anmeldung unter<br />
0171 / 5607082, jeden Mittwoch<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Aktzeichnen mit Modell im Malwerk.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />
0171 / 5607082, jeden Mittwoch<br />
ANDECHS<br />
20.00 Uhr<br />
Musikkabarett „Verrückt nach<br />
Müller“ mit Michl Müller im<br />
Florian-Stadl. Tickets ab 27,50 €<br />
unter www.bee-veranstaltung.de<br />
DO 05.05.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz,<br />
jeden Donnerstag<br />
20.00 bis 22.30 Uhr<br />
Kabarett „Pointe of no Return:<br />
The greatest Witz“ mit Willy Astor<br />
im beccult. Weitere Infos <strong>und</strong><br />
Karten unter 0821 / 450125-0 oder<br />
www.lk-konzerte.de<br />
FR 06.05.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz,<br />
jeden Freitag<br />
STARNBERG<br />
PEISSENBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
18.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz, Gartler-Treff für Jung <strong>und</strong> Alt im<br />
jeden Donnerstag<br />
Pfarrgarten St. Johann<br />
18.00 Uhr<br />
MURNAU<br />
Feierabend-Führung im Muse<strong>um</strong>.<br />
Anmeldung unter 08151 / 447757-0 10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
PENZBERG<br />
an der Tourist-Info. Kosten: 19 €,<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Anmeldung unter www.murnau.de,<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz,<br />
jeden Freitag<br />
jeden Donnerstag<br />
HUGLFING<br />
RAISTING<br />
14.00 Uhr<br />
19.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong> Findus:<br />
Offener Stammtisch für Künstler &<br />
kleiner Quälgeist – große Fre<strong>und</strong>schaft“<br />
im Feuerwehrhaus<br />
Kunstinteressierte im Gasthof Drexl<br />
FORST<br />
ANDECHS<br />
15.30 Uhr<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong> Findus:<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Weitere<br />
kleiner Quälgeist – große Fre<strong>und</strong>schaft“<br />
in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de, jeden Freitag<br />
PÖCKING<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz,<br />
jeden Freitag<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />
Di, 10. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peißenberg, Mittelschule<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 55
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich, jeden Freitag<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Spezialsprechst<strong>und</strong>e „komplexe<br />
Wirbelsäulenchirurgie“ im Benedictus<br />
Krankenhaus. Weitere Infos<br />
siehe Anzeige Seite 37, jeden Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Personen, jeden Freitag<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür bei rb media.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 15<br />
SA 07.05.<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ in der Bücherei<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz,<br />
jeden Samstag<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz,<br />
jeden Samstag<br />
MURNAU<br />
20.30 Uhr<br />
Konzert „Psychedelic Kraut In<strong>die</strong><br />
Country“ mit BV's plus San Antonio<br />
Kid in der Westtorhalle. Eintritt:<br />
12 €, Infos unter www.westtor.de<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Jubilä<strong>um</strong>sfeier z<strong>um</strong> 5-jährigen<br />
Bestehen im Hofladen. Weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 8<br />
EBERFING<br />
21.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte. Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
OBERHAUSEN<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Petterson <strong>und</strong><br />
Findus: kleiner Quälgeist – große<br />
Fre<strong>und</strong>schaft“ im Rathaus<br />
ETTING<br />
10.00 bis 15.00 Uhr<br />
Hof- <strong>und</strong> Garagenflohmarkt im<br />
Ortszentr<strong>um</strong>. Ebenso in Oderding<br />
<strong>und</strong> Polling<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling im Bowling<br />
Islands. Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de, jeden Samstag<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz,<br />
jeden Samstag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, jeden Samstag<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür mit Unterhaltungsprogramm<br />
<strong>und</strong> Infos zu<br />
Ausbildungen bei Regens Wagner.<br />
Siehe Anzeige Seite 29<br />
SO 08.05.<br />
Muttertag<br />
POLLING<br />
16.00 Uhr<br />
Konzert mit Yuya Okamoto &<br />
Amadeus Wiesensee im Bibliotheksaal.<br />
Tickets ab 31,90 €, Infos<br />
unter www.hoertnagel.de<br />
DIESSENER<br />
TÖPFERMARKT<br />
26. MAI – 29. MAI<br />
<strong>2022</strong><br />
Keramik am See<br />
Diessener<br />
Keramikpreis<br />
Keramikweg durch<br />
Diessen<br />
Markt Diessen<br />
am Ammersee<br />
TUTZING<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Minguet Quartett<br />
im Musiksaal der Ev. Akademie.<br />
Tickets: 23 € unter 08158 / 3876<br />
ROTTENBUCH<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür mit Unterhaltungsprogramm<br />
<strong>und</strong> Infos zu<br />
Ausbildungen bei Regens Wagner.<br />
Siehe Anzeige Seite 29<br />
DI 10.05.<br />
PEISSENBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Josef-Zerhoch-<br />
Mittelschule<br />
MURNAU<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Kinderkonzert der Camerloher<br />
Musikschule im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungzentr<strong>um</strong>. Eintritt frei<br />
MI 11.05.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnaus Kultur-<br />
<strong>und</strong> Naturschätze“. Treffpunkt<br />
an der Tourist-Info. Anmeldung unter<br />
www.murnau.de, jeden Mittwoch<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> „Die<br />
Fusions-OP der l<strong>um</strong>balen Wirbelsäule“<br />
im Benedictus Krankenhaus.<br />
Siehe Anzeige Seite 37<br />
FR 13.05.<br />
MURNAU<br />
20.30 bis 23.00 Uhr<br />
Musikkabarett mit Jo Strauss in der<br />
Westtorhalle. Kosten: 18 €, weitere<br />
Infos unter www.westtorhalle.de<br />
BERNRIED<br />
SA 14.05.<br />
MAI/<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Das weite Feld der<br />
Unvernunft“ von Rudi Hurzlmeier<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>. Bis 25.9.<br />
RAISTING<br />
18.00 Uhr<br />
Muse<strong>um</strong>snacht im Heimatmuse<strong>um</strong><br />
im alten Pfarrhof<br />
TUTZING<br />
15.30 bis 18.30 Uhr<br />
Kreativer Schreibworkshop für<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in der Textstube. Ab 17 Jahren,<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
OBERAMMERGAU<br />
14.30 Uhr<br />
Premiere Passionsspiele im Passionstheater.<br />
Weitere Infos siehe S. 47<br />
SO 15.05.<br />
DIESSEN<br />
11.00 Uhr<br />
Konzert „Wie der Jazz <strong>das</strong> Sehnen<br />
sucht“ mit dem Trio Nautico im<br />
Schacky-Park. Eintritt frei<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Carl Orff Muse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08807 / 91981<br />
WIELENBACH<br />
9.00 bis 15.00 Uhr<br />
5. Dorfflohmarkt im ganzen Ort<br />
MO 16.05.<br />
MURNAU<br />
15.30 bis 17.00 Uhr<br />
Themenführung „Murnau <strong>und</strong><br />
Emanuel von Seidl“. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus. Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
DI 17.05.<br />
ANTDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Benefizkonzert des Gebirgsmusikkorps<br />
der B<strong>und</strong>eswehr in der<br />
Mehrzweckhalle. Eintritt: 15 €<br />
56 | <strong>tassilo</strong>
DO 19.05.<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 14.45 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Treffpunkt<br />
am Wanderparkplatz. Kosten: 18 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Themenführung „Gabriele Münter<br />
<strong>und</strong> der Blaue Reiter“. Treffpunkt<br />
vor dem Rathaus. Kosten: 9 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
FR 20.05.<br />
DIESSEN<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung „Es beginnt alles mit der<br />
Sehnsucht“ mit Thomas Eichinger<br />
im Café Goldammer. Eintritt frei<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café in der Christianstraße<br />
8. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08856 / 6391<br />
SA 21.05.<br />
DIESSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit two Well im Marienmünster.<br />
Eintritt: 15 €, Infos unter<br />
www.muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de<br />
PENZBERG<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Kleidertauschparty U25 „Tauschen<br />
statt Kaufen“ in der Rathauspassage.<br />
Anmeldung unter 08856 / 3615<br />
MURNAU<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Musikalische Lesung „Spuren im<br />
Dunkeln“ im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 26 €, Infos unter<br />
www.murnauer-jazzkonzerte.de<br />
20.30 Uhr<br />
Konzert „Instr<strong>um</strong>ental Americana<br />
Avantgarde“ mit Sutcliffe in der<br />
Westtorhalle. Eintritt: 12 €, weitere<br />
Infos unter www.westtorhalle.de<br />
EBERFING<br />
21.30 Uhr<br />
Führung „Galaxien – <strong>die</strong> größten<br />
Sterneninseln in den Weiten des<br />
Weltalls“ in der Sternwarte. Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
PÖCKING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Sinfonieorchester<br />
„Philharmonie Starnberger See“<br />
im beccult. Tickets unter 08157 / 4871<br />
TUTZING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung, Entspannung, Tanz<br />
im Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de<br />
SO 22.05.<br />
PEISSENBERG<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hüpfburgenpark am Festplatz<br />
SEESHAUPT<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
2. Hofflohmarkt im ganzen Ort<br />
MURNAU<br />
MO 23.05.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Themenführung „Kunsthistorischer<br />
Spaziergang“. Treffpunkt vor<br />
dem Rathaus. Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Sportheim<br />
DI 24.05.<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ in der<br />
Schule<br />
POLLING<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Wildkräuterführung & Kochen in<br />
der Hütte bei den Krautgärten.<br />
Weitere Infos unter 0881 / 490746<br />
MI 25.05.<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Pfarrheim<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Online-Ges<strong>und</strong>heitsfor<strong>um</strong> „Divertikel:<br />
Die richtige Therapie“ im<br />
Benedictus Krankenhaus. Weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 37<br />
DO 26.05.<br />
Christi Himmlfahrt<br />
DIESSEN<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
20. Töpfermarkt mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 160 Keramikern<br />
in den Seeanlagen. Weitere<br />
Infos siehe Seite 50 / 51 <strong>und</strong> Anzeige<br />
links, bis 29.5.<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong> Geschichten<br />
vom Murnauer Moos“.<br />
Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Sportheim<br />
FR 27.05.<br />
PENZBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: Kabarett „Ich<br />
helfe gerne“ mit Andreas Rebers<br />
auf Gut Hub. Tickets: 25 € unter<br />
08856 / 82091<br />
RAISTING<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherflohmarkt in der Bücherei<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Haus der Arbeiterwohlfahrt<br />
SA 28.05.<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Gitarrenduo<br />
„Estilo“ in der Tiefstollenhalle.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 5<br />
PENZBERG<br />
13.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: Alternativmarkt<br />
auf Gut Hub. Um 15 Uhr Puppentheater,<br />
Eintritt: 8 €<br />
POLLING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Feuerwehrhaus<br />
PENZBERG<br />
SO 29.05.<br />
10.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: musikalischer<br />
Frühschoppen auf Gut Hub<br />
EBERFING<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Dorfflohmarkt im Ortszentr<strong>um</strong><br />
MO 30.05.<br />
WIELENBACH<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Feuerwehrhaus<br />
DI 31.05.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
im 2. Stock des Caritasverbands.<br />
Eintritt frei, weitere Infos unter<br />
www.leseratten-pfaffenwinkel.de<br />
PÄHL<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
PÖCKING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Lesung „Vermintes Gelände – Wie<br />
der Krieg <strong>um</strong> Wörter unsere Gesellschaft<br />
verändert“ im beccult.<br />
Tickets: 18 € unter www.beccult.de<br />
MI 01.06.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Radtour „Auf den Spuren des<br />
Blauen Reiters“. Treffpunkt an der<br />
Mariensäule. Anmeldung unter<br />
0157 / 50603691, Kosten: 28 €<br />
DO 02.06.<br />
STARNBERG<br />
18.00 Uhr<br />
Feierabend-Führung im Muse<strong>um</strong>.<br />
Anmeldung unter 08151 / 447757-0<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 57
MURNAU<br />
9.30 bis 15.00 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten,<br />
Drischen <strong>und</strong> Köcheln“. Treffpunkt<br />
am Wanderparkplatz. Kosten: 12 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler &<br />
Kunstinteressierte im Gasthof Drexl<br />
ANTDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert der Musikschule<br />
im Trachtenheim<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ in der<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
FR 03.06.<br />
PEISSENBERG<br />
18.00 Uhr<br />
Gartler-Treff für Jung <strong>und</strong> Alt im<br />
Pfarrgarten St. Johann<br />
HUGLFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Feuerwehrhaus<br />
SA 04.06.<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ in der<br />
Bücherei<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Eine Reise nach Cuba“<br />
mit Cubaboarische Tradicional<br />
in der Tiefstollenhalle. Tickets ab<br />
29 €, Infos siehe Anzeige Seite 5<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
OBERHAUSEN<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Käpt'n Sharky“ im<br />
Rathaus<br />
POLLING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Kirchplatz<br />
SO 05.06.<br />
Pfingstsonntag<br />
DIESSEN<br />
11.30 Uhr<br />
Orgelmatinée im Marienmünster.<br />
Eintritt: 10 €, weitere Infos unter<br />
www.muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de<br />
EBERFING<br />
11.00 Uhr<br />
Führung „Sonne <strong>und</strong> ihre unruhige<br />
Oberfläche mit speziellen Filtern<br />
betrachet“ in der Sternwarte. Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation „Friedensweg“ im<br />
Kustermannpark. Anmeldung unter<br />
08158 / 906944, Spendenbasis<br />
MO 06.06.<br />
Pfingstmontag<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend „Briefmarken,<br />
Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />
der Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting <strong>und</strong><br />
Umgebung e.V. in der Bücherei<br />
DI 07.06.<br />
STARNBERG<br />
15.00 Uhr<br />
Kultur & Kaffee im Muse<strong>um</strong>. Anmeldung<br />
unter 08151 / 447757-0<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Bauernstammtisch im Gasthof<br />
Neue Post<br />
MI 08.06.<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
DO 09.06.<br />
PEISSENBERG<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />
St. Barbara<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong> Geschichten<br />
vom Murnauer Moos“.<br />
Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler &<br />
Kunstinteressierte im Gasthof Drexl<br />
FR 10.06.<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an der<br />
Tourist-Info. Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
PÖCKING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert „Bei mir – Solo Tour<br />
<strong>2022</strong>“ mit Werner Schmidbauer<br />
im beccult. Tickets: 33,65 € unter<br />
www.beccult.de<br />
SA 11.06.<br />
WEILHEIM<br />
17.00 bis 22.00 Uhr<br />
Nacht-Flohmarkt vor der kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt am Festplatz<br />
PENZBERG<br />
18.00 Uhr<br />
Oldtimertreffen am Festgelände<br />
STEINGADEN<br />
10.00 bis 19.00 Uhr<br />
7. Steingadener Blütentage im<br />
Ortszentr<strong>um</strong>. Weitere Infos siehe<br />
Seite 23<br />
SO 12.06.<br />
PENZBERG<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Oldtimertreffen am Festgelände<br />
58 | <strong>tassilo</strong><br />
MAI/
STEINGADEN<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
7. Steingadener Blütentage im<br />
Ortszentr<strong>um</strong>. Infos siehe Seite 23<br />
FR 17.06.<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café in der Christianstraße<br />
8. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08856 / 6391<br />
SA 18.06.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Ortsführung für Kinder „Große<br />
Geschichten für kleine Entdecker“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
EGLFING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung, Entspannung, Tanz<br />
im Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de<br />
15.30 bis 18.30 Uhr<br />
Kreativer Schreibworkshop für<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in der Textstube. Ab 17 Jahren,<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
17.30 Uhr<br />
Freiluftfestival „Klangleichtn“ im<br />
Ortsteil Tauting. Infos siehe Seite 23<br />
DIESSEN<br />
SO 19.06.<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Carl Orff Muse<strong>um</strong> geöffnet<br />
EBERFING<br />
JUNI <strong>2022</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Führung „Sonne <strong>und</strong> ihre unruhige<br />
Oberfläche mit speziellen Filtern<br />
betrachet“ in der Sternwarte. Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
TUTZING<br />
MURNAU<br />
10.30 Uhr<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geh-Meditation „Friedensweg“ Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an der<br />
nach Thich Nhat Hanh im Kustermannpark.<br />
Treffpunkt unterhalb Tourist-Info. Kosten: 10 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
der Kustermann-Villa. Anmeldung<br />
unter 08158 / 906944, Spendenbasis<br />
IFFELDORF<br />
MO 20.06.<br />
MURNAU<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Themenführung „Kunsthistorischer<br />
Spaziergang“. Treffpunkt vor<br />
dem Rathaus. Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
MI 22.06.<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
DO 23.06.<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Anmeldung unter www.<br />
murnau.de<br />
9.30 bis 15.00 Uhr<br />
Moosführung „Von Bulten, Drischen<br />
<strong>und</strong> Köcheln“. Treffpunkt<br />
am Wanderparkplatz. Kosten: 12 €,<br />
Anmeldung unter www.murnau.de<br />
PEISSENBERG<br />
FR 24.06.<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Auf den Straßen von<br />
New Orleans“ mit Andis Bluesorchester<br />
in der Tiefstollenhalle.<br />
Tickets ab 14 €, weitere Infos siehe<br />
Anzeige Seite 5<br />
20.00 Uhr<br />
100 Jahre TSV „Disco-Abend: Motto<br />
1970 – 1990“ im Festzelt am Feuerwehrhaus.<br />
Siehe Seite 18 / 19<br />
SA 25.06.<br />
IFFELDORF<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ausbildungsmesse & Tag der offenen<br />
Tür in der Berufsschule am<br />
Narbonner Ring. Infos siehe S. 52<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Ortsführung für Kinder „Große<br />
Geschichten für kleine Entdecker“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
11.00 bis 12.30 Uhr<br />
Themenführung „Auf den<br />
literarischen Spuren Ödön von<br />
Horváths“. Treffpunkt vor dem<br />
Rathaus. Kosten: 8 €, Anmeldung<br />
unter www.murnau.de<br />
IFFELDORF<br />
13.00 Uhr<br />
100 Jahre TSV mit Kinderprogramm<br />
im Festzelt am Feuerwehrhaus.<br />
Infos siehe Seite 18 / 19<br />
20.00 Uhr<br />
100 Jahre TSV: Musikkabarett „So<br />
lang’s no geht“ mit Roland Hefter<br />
im Festzelt am Feuerwehrhaus.<br />
Einlass: 18.30 Uhr, siehe Seite 18 / 19<br />
PEITING<br />
8.30 Uhr<br />
Oldtimer-R<strong>und</strong>fahrt VW Porsche<br />
914. Treffpunkt am Hotel Restaurant<br />
Dragoner. Siehe S. 34 / 35<br />
SO 26.06.<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Johannimarkt in der oberen Stadt.<br />
Verkaufsoffener Sonntag ab 12 Uhr<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit Fürstlich Löwensteinische<br />
Hofmusic auf Gut Hub.<br />
Tickets: 20 €, weitere Infos unter<br />
www.musikfre<strong>und</strong>e-penzberg.de<br />
9.00 Uhr<br />
100 Jahre TSV mit Fest<strong>um</strong>zug <strong>und</strong><br />
Feldgottes<strong>die</strong>nst am Sportplatz. Ab<br />
11 Uhr Frühschoppen im Festzelt am<br />
Feuerwehrhaus. Weitere Infos siehe<br />
Seite 18 / 19<br />
PEITING<br />
8.30 Uhr<br />
Oldtimer-R<strong>und</strong>fahrt VW Porsche<br />
914 im Pfaffenwinkel. Treffpunkt<br />
am Hotel Restaurant Dragoner.<br />
Weitere Infos siehe Seite 34 / 35<br />
MO 27.06.<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Überflieger: kleine<br />
Vögel – großes Geklapper“ im<br />
Sportheim<br />
> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Anschrift<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
DI 28.06.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
im 2. Stock des Caritasverbands.<br />
Eintritt frei, weitere Infos unter<br />
www.leseratten-pfaffenwinkel.de<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Überflieger: kleine<br />
Vögel – großes Geklapper“ in der<br />
Schule<br />
MI 29.06.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE TASSILO<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Überflieger: kleine<br />
Vögel – großes Geklapper“ im<br />
Pfarrheim<br />
DO 30.06.<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Überflieger: kleine<br />
Vögel – großes Geklapper“ im<br />
Sportheim<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 53.<br />
mai / juni <strong>2022</strong> | 59
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