Partners' View Mai 2022
Ausgabe 02|2022 unseres Magazins Partners‘ View zum Thema Kunst & Kreativität. Jetzt persönliches Druck-Exemplar bestellen: marketing@swisspartners.com
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The art of reading.<br />
PART<br />
NERS‘<br />
VIEW<br />
02|<strong>2022</strong><br />
<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
FOKUS<br />
KUNST &<br />
KREATIVITÄT<br />
WIE STABIL IST DIE WELT?<br />
THEMEN<br />
< Politik &<br />
Gesellschaft<br />
THEMEN < swisspartners-<br />
< NFTs Mission in der Kunst<br />
< Kreative < Finanzmarkt<br />
Beratungslösungen<br />
< Versicherungen<br />
< Finance < Human meets Resources Art<br />
< Who < Who is? is?
KUNST &<br />
KREATIVITÄT<br />
PART<br />
NERS‘<br />
VIEW<br />
AUSGABE 04
EDITORIAL<br />
F<br />
Francis Picabia (1879–1953) war eine<br />
der aufregendsten und einflussreichs -<br />
ten Figuren der klassischen Moderne.<br />
Von ihm, dem Maler, Schriftsteller und<br />
Provokateur, stammen die berühmten<br />
Worte: „Unser Kopf ist rund, damit das<br />
Denken die Richtung wechseln kann.“<br />
Besonders in herausfordernden Zeiten<br />
waren es oftmals die KünstlerInnen, die<br />
das Zeitgeschehen auf kreative Weise<br />
reflektiert und mit ihrer Kunst massgeblich<br />
die Gesellschaft beeinflusst<br />
haben. Krisenzeiten verlangen gerade -<br />
zu nach kreativen Lösungen und mutigem<br />
Tun.<br />
Bei swisspartners hat Kunst eine lange<br />
Tradition. In der aktuellen Ausgabe des<br />
Partners’ <strong>View</strong> widmen wir uns daher<br />
einem Thema, das immer wieder er -<br />
frischende Denkanstösse geben kann:<br />
Kunst & Kreativität.<br />
Unsere Redaktion freut sich, Sie, liebe<br />
Leserin und lieber Leser, mitzunehmen<br />
auf einen Streifzug durch diese Welten<br />
– aus Sicht von swisspartners und<br />
seiner kreativen Kooperationspartner.<br />
NFTs sind derzeit in aller Munde. Digital<br />
Asset-Experte Alexander Brunner<br />
gibt als Gastautor einen fundierten<br />
Einblick in das Thema NFTs in der<br />
Kunstwelt und wir stellen provokativ<br />
die Frage: Ist das Kunst oder kann das<br />
weg?<br />
„Kreative Beratungslösungen müssen<br />
individuell auf die Bedürfnisse der<br />
Menschen ausgerichtet sein“, betont<br />
Christian Dietsche, CEO Asset<br />
Management. Genau das trifft auf die<br />
beiden innovativen Services ONE by<br />
swisspartners und das Sorglos-Paket<br />
zu.<br />
Unter dem Motto „Finance meets Art“<br />
haben wir mit unserem CEO Markus<br />
Wintsch und unseren Kooperationspartnern<br />
Claudius Ochsner und Daniel<br />
Wahrenberger von der Zürcher Galerie<br />
WOS über die Liebe zur Kunst und die<br />
Bedeutung von Kreativität gesprochen.<br />
Und zum Ausklang der Lektüre stellen<br />
wir Ihnen in der Rubrik WHO IS?<br />
unseren langjährigen Kundenberater<br />
und passionierten Kunstliebhaber<br />
Bernhard Schürmann vor.<br />
Eine kreative Lektüre wünscht<br />
Ihre<br />
Simone Töllner<br />
Head Marketing<br />
PARTNERS‘ VIEW | Editorial 3
INHALT<br />
4 Inhalt | PARTNERS‘ VIEW
IST DAS KUNST<br />
ODER KANN DAS WEG? 6<br />
Alexander Brunner über NFTs in der Kunst<br />
KREATIVE<br />
BERATUNGSLÖSUNGEN 10<br />
Innovative Services von swisspartners<br />
FINANCE MEETS ART 12<br />
swisspartners im Gespräch mit Claudius Ochsner<br />
und Daniel Wahrenberger von der Galerie WOS<br />
WHO IS? 18<br />
Kurzportrait Bernhard Schürmann<br />
IMPRESSUM 19<br />
PARTNERS‘ VIEW | Inhalt 5
IST DAS KUNST ODER<br />
KANN DAS WEG?<br />
ZWISCHEN FASZINATION UND IRRITATION:<br />
NFTS IN DER KUNSTWELT<br />
Ein Gastkommentar von Alexander Brunner<br />
Digital Art ist „,salonfähig’ geworden.“<br />
6 NFTs in der Kunst | PARTNERS‘ VIEW
„<br />
2017 gaben die Softwareentwickler Hall und Watkinson<br />
10.000 kostenlose NFTs aus – virtuelle Besitzzertifikate<br />
auf der Blockchain, die mit algorithmisch generierten<br />
Portraits von durch die Londoner Punk-Szene inspirierten<br />
Figuren verbunden sind, sogenannten CryptoPunks.<br />
Im Februar <strong>2022</strong> plante das Auktionshaus Sotheby’s,<br />
104 dieser Punks zu einem Gesamtwert von 30 Millionen<br />
US-Dollar zu versteigern. Ein Jahr zuvor, im März 2021,<br />
versteigerte das Auktionshaus Christie’s ein NFT des<br />
Künstlers Mike Winkelmann für 69 Millionen US-Dollar.<br />
2019 kreierte der Schweizer Künstler Johannes Gees 360<br />
NFTs, die auf einer Laserplattform basieren. Diese erzielten<br />
2021 ebenfalls eine Millionenbewertung. Als neue<br />
Spielform der digitalen Kunst sind NFTs eindeutig im<br />
<strong>Mai</strong>nstream der Kunstszene angelangt – und haben sich<br />
zu einem heiss begehrten Investitionsobjekt entwickelt.<br />
DIGITALE WELT TRIFFT KUNSTWELT<br />
Zur Begriffsklärung: Ein NFT (Non-fungible token) ist im<br />
Kern ein digitaler Wegweiser zu einem digitalen oder<br />
auch physischen Objekt, ähnlich einem digitalen Besitzzertifikat.<br />
Dieses Zertifikat wird unabänderlich und öffentlich<br />
auf der Blockchain gespeichert.<br />
Lange Zeit fristete Digital Art bzw. Generative Art, also<br />
über Computer-Algorithmen generierte Kunst, ein<br />
Nischendasein. Dies war vor allem darauf zurückzuführen,<br />
dass digitale Objekte einfach, günstig und schnell<br />
kopierbar sind – und damit ohne grossen Wert für Sammler<br />
oder Investoren.<br />
Durch die Verbindung mit nicht fälschbaren digitalen<br />
Zertifikaten in der Form von NFTs hat sich dies rapide gewandelt.<br />
Digital Art hat damit eine immense Aufwertung<br />
erfahren und ist „salonfähig“ geworden. Nicht nur Auktionshäuser<br />
und Galerien freuen sich über den neuen<br />
„Rush“ auf digitale Kunst; auch für die KünstlerInnen<br />
selbst eröffnet sich hier ein völlig neuer Markt.<br />
Mit NFTs gerät<br />
der tradierte<br />
Kunstbegriff an<br />
seine Grenzen.“<br />
Während die eher technologieferne Kunstwelt sich bisher<br />
in einem gemächlichen Rhythmus bewegte, bringt jetzt<br />
die technologische Beschleunigung auf Basis der Blockchain-Technologie<br />
rapide Innovationen hervor. Dasselbe<br />
kennen wir aus der Wirtschaftswelt: Wo neue Techno -<br />
logien auf Lebenswirklichkeiten treffen, entsteht ein grosses<br />
Beschleunigungs-Momentum. Man denke nur an die<br />
Transformation des Buchhandels durch Amazon oder der<br />
Musikwelt durch Spotify.<br />
EIN NEUER KUNSTBEGRIFF?<br />
Als die ersten NFTs im Kunstbereich „einschlugen“, erregten<br />
sich die Gemüter: Kann Digital Art überhaupt<br />
Kunst sein? Kann man digitale Kunstwerke nicht ganz<br />
einfach kopieren? Was sich digital vervielfältigen lässt<br />
und damit alles andere als rar ist, kann im herkömm -<br />
lichen Sinne doch nicht wertvoll sein – oder etwa doch?<br />
Wie definiert sich Kunst? Und ist Kunst nur dann „gute“<br />
Kunst, wenn sie viel Geld kostet? Wo geht die physische<br />
(Kunst-)Welt in eine digitale Welt über? Klar ist: Mit NFTs<br />
gerät der tradierte Kunstbegriff an seine Grenzen. Gleichzeitig<br />
ist es seit jeher Aufgabe der Kunst, Zeitgeschehen<br />
kritisch zu reflektieren und mit tradierten Vorstellungen<br />
zu spielen.<br />
Die Verbindung von NFTs und Kunst zeigt einmal mehr:<br />
Wo Innovationen stattfinden, geht Tradiertes „zu Bruch“.<br />
Aus meiner Sicht ist das Schöne an technologischer<br />
Beschleunigung, dass sie in rapider Abfolge eine Fülle an<br />
neuen Ideen und Projekten hervorbringt. Sie fördert die<br />
Iteration als wesenseigenes Element des kreativen<br />
Schaffens. Gleichzeitig wirft die schnelle Vervielfältigung<br />
die Frage auf, ob Generative Art überhaupt künstlerisch<br />
gehaltvoll und von nachhaltigem Wert ist. Worin besteht<br />
die Qualität, was wird Bestand haben?<br />
PARTNERS‘ VIEW | NFTs in der Kunst 7
„ Mich fasziniert die<br />
Schnittstelle von Digitalem<br />
und Physischem.“<br />
DIGITAL ART ALS PRESTIGE-OBJEKT<br />
Heute zählen die bekannten Bored Apes (Yacht Club)<br />
oder die eingangs erwähnten CryptoPunks zu den<br />
teuersten NFTs. Sie geniessen Kultstatus in der Krypto-<br />
Welt und erregen starke mediale Aufmerksamkeit. Durch<br />
die hohen Preise (mehrere hunderttausend Dollar) werden<br />
sie in den Sozialen Medien stolz zur Schau gestellt.<br />
Das rückt eine weitere wichtige Funktion der Kunst in<br />
den Fokus: Sie pusht den sozialen Status und das Prestige<br />
ihrer BesitzerInnen und verschafft ihnen Zugang zu<br />
exklusiven Kreisen – ähnlich wie bei der traditionellen<br />
Kunst.<br />
In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt: Geht es<br />
hier überhaupt noch um Kunst – oder geht es nur noch<br />
um Investments oder mediale Selbstdarstellung? Während<br />
die einen Generative Art als visionär, ikonisch und<br />
zukunftsweisend betiteln, prangern andere sie als reisse -<br />
risch und gehypt an.<br />
Ein weiteres Spannungsfeld ist das Verhältnis zwischen<br />
Kapital und Kunst: Auf der einen Seite betonen Künst -<br />
lerInnen allzu gern ihre Distanz zum Kommerz der<br />
Kunstwelt; andererseits profitieren sie von der ungeheuren<br />
Wertentwicklung ihrer künstlerischen Kreationen.<br />
Beide Aspekte treffen bei NFTs mit grosser Wucht auf -<br />
einander.<br />
FUSION VON DIGITALER UND PHYSISCHER KUNST<br />
Seit längerem kooperiere ich mit dem Zürcher Künstler<br />
Christian Etter. Er ist Gründer des Museum of Digital Arts<br />
in Zürich und hat mein Buch Crypto Nation Switzerland<br />
gestaltet. Aktuell arbeitet er an einer physischen Skulptur,<br />
die digitale NFT-Elemente integriert. Sein Ziel: die bis<br />
dato mehrheitlich digitale Kunst in die physische Welt zu<br />
transportieren. Dabei ist es ihm wichtig, dass sein Kunstwerk<br />
sowohl digital als auch physisch ästhetisch überzeugt.<br />
Als Mitinitiator dieses Kunstprojekts faszinieren<br />
mich der kreative Prozess und die Herausforderungen an<br />
der Schnittstelle von Digitalem und Physischem.<br />
8 NFTs in der Kunst | PARTNERS‘ VIEW
DIGITAL ART – EINE VIELVERSPRECHENDE<br />
INVESTITION?<br />
Selbst der Verband der Schweizer Kunsthändler setzt<br />
sich mit der Frage auseinander, wie sich die Digitale<br />
Transformation auf die Kunstwelt auswirkt. Die Frage ist:<br />
Wo geht die Reise hin? Werden NFTs in der Kunst eine<br />
Eintagsfliege bleiben oder haben sie nachhaltiges Zukunftspotenzial?<br />
Lohnt sich eine Investition?<br />
Foto © Filipa Peixeiro<br />
Mich erinnert der aktuelle Hype um NFTs an den Initial-<br />
Coin-Offering (ICO) Boom 2017. Damals nahmen unzählige<br />
Blockchain-Startups mittels Fundraisings grosse<br />
Geldsummen auf. Kurz darauf korrigierte der Krypto-<br />
Markt stark nach unten. Dabei entpuppten sich die meisten<br />
Projekte als Luftschlösser und die InvestorInnen<br />
verloren teilweise viel Geld. Ähnliches kann ich mir bei<br />
NFT vorstellen. Tatsächlich kann derzeit niemand eine<br />
verlässliche Prognose abgeben.<br />
KUNST ALS SPIEGEL DER GESELLSCHAFT<br />
Digital Art hat durch die Blockchain-Technologie innerhalb<br />
weniger Jahre den Einzug in die klassischen Kunstwelt<br />
gefunden. Hohe Auktionspreise und starke mediale<br />
Aufmerksamkeit haben dem Nischendasein der Generative<br />
Art ein Ende bereitet. Ob das nachhaltig sinnvoll ist<br />
oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Doch schlussendlich<br />
soll Kunst der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten und<br />
den kritischen Diskurs fördern. Genau diesen Beitrag<br />
können NFTs mit Blick auf den rapiden digitalen Wandel<br />
in der Wirtschaft und Gesellschaft leisten.<br />
THE ART OF REAL ZUR ESTATE PERSON<br />
Alexander E. Brunner aus Zürich arbeitet als Berater für<br />
internationale Technologie-Unternehmen. Zudem ist er<br />
Autor zum Thema Digital Assets sowie Mitglied des<br />
Zürcher Gemeinderats. Seit vielen Jahren ist er als<br />
Kunstliebhaber persönlich am Kunstmarkt interessiert<br />
und fördert KünstlerInnen im In- und Ausland.<br />
Bevor Alexander für die Kult-Eismarke Ben&Jerrys<br />
arbeitete, studierte er Betriebswirtschaft an der Universität<br />
St. Gallen HSG in der Schweiz. Später war er über<br />
ein Jahrzehnt lang in den Bereichen Alternative Anlagen,<br />
Hedge-Fonds und Impact Investing tätig, bevor er Senior<br />
Executive bei einem schwedisch-schweizerischen Big<br />
Data Startup wurde.<br />
„<br />
Alexander ist Autor von Crypto Nation Switzerland, dem<br />
ersten Buch über das Schweizer Crypto Valley (2019).<br />
Weiterhin verfasste er den ersten Swiss Digital Asset and<br />
Wealth Management Report (2021).<br />
Kunst soll der Gesellschaft<br />
einen Spiegel vorhalten und<br />
den kritischen Diskurs fördern.“<br />
PARTNERS‘ VIEW | NFTs in der Kunst 9
KREATIVE<br />
BERATUNGSLÖSUNGEN<br />
FLOATEN STATT SORGEN<br />
Innovative Service-Leistungen<br />
von swisspartners<br />
DAS SORGLOS-PAKET<br />
UUm<br />
in aussergewöhnlichen Zeiten kreative Lösungen für die<br />
Bedürfnisse seiner KundInnen anzubieten, hat swisspartners<br />
gleich zwei zukunftsorientierte Services entwickelt: ONE by<br />
swisspartners und das Sorglos-Paket.<br />
Beide sind massgeschneiderte Angebote, die den KundInnen<br />
den Rücken freihalten und die Konzentration auf Wesentliches<br />
ermöglichen. „In der Beratung legen wir den Fokus auf<br />
Struktur und eine klare Zielsetzung“, betont Christian<br />
Dietsche, CEO Asset Management bei swisspartners. „So können<br />
wir schlussendlich kreative Lösungen erarbeiten, die auf<br />
die individuellen Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet<br />
sind.“ Neben Individualität geht es in der Kundenberatung<br />
laut Dietsche auch darum, neuen Entwicklungen gegenüber<br />
aufgeschlossen zu sein: „Wir gehen stets mit der Zeit, haben<br />
also auch neue Märkte wie den Kryptomarkt und andere<br />
aktuelle Themen auf dem Radar.“<br />
Als flexible Lösung verspricht das Sorglos-Paket mit sechs<br />
Bausteinen Entlastung in allen Anliegen rund um die Themen<br />
Vermögen, Finanzplanung, Steuern, Vorsorgen & Erben,<br />
Immobilien und Lifestyle Services. Vielfältige Leistungsmodule<br />
lassen sich individuell miteinander kombinieren. Auf der<br />
swisspartners-Website treffen interessierte KundInnen eine<br />
Vorauswahl der gewünschten Sorglos-Leistungen. Im Beratungsgespräch<br />
schnüren die swisspartners-Experten dann<br />
gemeinsam mit den KundInnen ein individualisiertes Service-<br />
Paket.<br />
„<br />
In der Beratung legen wir<br />
den Fokus auf Struktur und<br />
eine klare Zielsetzung.“<br />
10 Kreative Beratungslösungen | PARTNERS‘ VIEW
ONE BY SWISSPARTNERS<br />
Your wealth at a glance: Für einen kreativen Lösungsansatz<br />
steht auch der Service ONE by swisspartners. ONE bietet eine<br />
ganzheitliche, digitalisierte Konsolidierung und Strukturierung<br />
der gesamten Vermögenswerte – von Kunst über Oldtimer und<br />
Antiquitäten bis hin zu Aktien, Devisen und Immobilien.<br />
KundInnen profitieren nicht nur von einer transparenten<br />
Dokumentation von Struktur- und Besitzverhältnissen, sondern<br />
auch von digitalisierten Performance- und Kosten-Analysen<br />
und makroökonomischen Betrachtungen. Selbstverständlich<br />
wird das verschlüsselte, auf Blockchain-Technologie basierende<br />
Kundenportal mit Cloud-Server in der Schweiz auch<br />
höchsten Ansprüche an die Datensicherheit gerecht.<br />
„ Kreative Lösungen müssen<br />
individuell auf die Bedürfnisse<br />
der Menschen ausgerichtet<br />
sein.“<br />
IHR ANSPRECHPARTNER:<br />
Christian Dietsche<br />
CEO Asset Management<br />
christian.dietsche@swisspartners.com<br />
Mehr erfahren zu unseren<br />
Service-Innovationen:<br />
swisspartners.com/das-sorglos-paket<br />
onebyswisspartners.com<br />
PARTNERS‘ VIEW | Kreative Beratungslösungen 11
FINANCEMEETSART<br />
EIN GEDANKENAUSTAUSCH ZWISCHEN MARKUS WINTSCH,<br />
CEO DER SWISSPARTNERS GROUP, SIMONE TÖLLNER, HEAD<br />
MARKETING, SOWIE DEN GALERISTEN CLAUDIUS OCHSNER UND<br />
DANIEL WAHRENBERGER VON DER GALERIE WOS ÜBER IHRE<br />
LIEBE ZUR KUNST UND DIE BEDEUTUNG VON KUNST &<br />
KREATIVITÄT BEI SWISSPARTNERS.<br />
Das Gespräch moderierte Kathrin Meister.<br />
„ Unsere Kunst affinität<br />
drückt sich auch in<br />
unserem Slogan ,The<br />
art of finance‘ aus.“<br />
Markus Wintsch<br />
12 Finance meets Art | PARTNERS‘ VIEW
KUNST HAT SEIT JEHER EINEN GROSSEN STELLENWERT<br />
BEI swisspartners. DER SLOGAN „THE ART OF FINANCE“<br />
WURDE 2016 KREIERT. WIE KOMMT ES, DASS<br />
SWISSPARTNERS SO KUNSTAFFIN IST?<br />
MARKUS WINTSCH: Kunst spielt bei swisspartners seit nunmehr<br />
29 Jahren eine zentrale Rolle. Die Gründungspartner<br />
und die Partner, die bis Ende der 1990er Jahre ins Unternehmen<br />
eingestiegen sind, sind allesamt Kunstliebhaber. Sie alle<br />
verbindet eine enge Beziehung zur Kunst. Über diese Partner<br />
betreuen wir seit vielen Jahren natürlich auch kunstaffine<br />
KundInnen.<br />
Teilweise haben die Partner ihre private Kunst in die Büro -<br />
räumlichkeiten mitgebracht. Darauf aufbauend haben wir in<br />
Kooperation mit verschiedenen Kunsthändlern sukzessive<br />
unsere Kunstsammlung erweitert. Bei der Auswahl der Wer -<br />
ke wurde stets Wert darauf gelegt, dass sie auch einen Bezug<br />
zur Finanzwelt hatten. Gleichzeitig haben wir KünstlerInnen<br />
damit beauftragt, Kunstwerke exklusiv für swisspartners zu<br />
malen. In einem Bild sind beispielsweise<br />
die swisspartners-Werte verewigt.<br />
(siehe S. 12)<br />
Unsere Kunstaffinität drückt sich auch<br />
in unserem Slogan „The art of finance“<br />
aus. Er ist seinerzeit im Zuge eines sanften<br />
Remakes unseres Unternehmens -<br />
auftritts entstanden. Heute ist er fester<br />
Bestandteil unseres Corporate Designs.<br />
Der Slogan lässt sich sehr flexibel in den<br />
ver schiedensten Kombinationen ein -<br />
setzen. Für den Partners‘ <strong>View</strong> zum<br />
Bei spiel haben wir „The art of reading“<br />
ge wählt.<br />
WELCHE ROLLE SPIELT KUNST IN DEN VERMÖGENS -<br />
DEPOTS IHRER KUNDINNEN?<br />
MARKUS WINTSCH: Genauso wie Immobilien oder Auto -<br />
mobile ist Kunst heute eine feste Grösse in der Anlage -<br />
strategie eines vermögenden Privat kunden.<br />
Viele unserer KundInnen sammeln seit vielen Jahren Kunst.<br />
Oft erfahren wir davon erst, wenn wir bei ihnen zu Hause sind.<br />
In ihrem persönlichen Umfeld bekommen wir nicht nur ein<br />
besseres Gespür für sie und ihre Familien, sondern sehen<br />
auch, wie der oder die KundIn lebt und was ihm oder ihr wichtig<br />
ist. Kunst spielt dabei oft eine prägende Rolle.<br />
„<br />
Meine Aufgaben<br />
sehe ich als<br />
Chance, die<br />
Bereiche Kunst<br />
und Marketing<br />
zu verbinden.“<br />
Simone Töllner<br />
DIE GALERIE WOS UND SWISSPARTNERS VERBINDET<br />
EINE GEWACHSENE PARTNERSCHAFT. WIE KAM ES<br />
DAZU?<br />
CLAUDIUS OCHSNER: Mit meiner ehemaligen Galerie Barr<br />
& Ochsner pflege ich seit Anfang 2000 einen engen Kontakt<br />
zu Ralph Schuler von swisspartners Wealth Services.<br />
Konkreter wurde die Projektarbeit dann durch die Zu sam -<br />
men arbeit mit Simone Töllner.<br />
SIMONE TÖLLNER: Mir liegt das Thema Kunst im Unternehmen<br />
sehr am Herzen. Kurz nachdem ich im Juli 2019 zu<br />
swisspartners kam, habe ich mich mit den drei Galeristen der<br />
Galerie WOS getroffen, um eine Zu sammen arbeit aufzugleisen.<br />
Dazu gehören zum einen die swisspartners-Kunstevents,<br />
zum anderen die Unterstützung für unsere unternehmens -<br />
internen Kunstausstellungen. Unsere Kunstprojekte können<br />
wir mit viel Freiheit und Vertrauen seitens der Geschäfts -<br />
leitung angehen. Das hat den Erfolg unserer bisherigen<br />
Koope ration natürlich begünstigt. Dank der Kunst haben wir<br />
unsere Räumlichkeiten mit neuem, kreativem Flair belebt und<br />
unseren Kundenkreis bei Kunstevents inspiriert.<br />
PARTNERS‘ VIEW | Finance meets Art 13
WOFÜR STEHEN DIE DREI BUCHSTABEN WOS UND<br />
WORAUF HAT SICH DIE GALERIE SPEZIALISIERT?<br />
DANIEL WAHRENBERGER: Die Kürzel stehen für die drei<br />
Inhaber der Galerie: Wahrenberger, Ochsner und Schafflützel.<br />
Ihre „Vorgängerinnen“, die Galerie Barr & Ochsner und die<br />
Galerie Wahrenberger, haben zu sammen mehr als 50 Jahre<br />
Erfahrung im Kunstmarkt. Thomas Schafflützel hatte seinerzeit<br />
in meiner Galerie ausgeholfen. Bei einem Treffen mit<br />
Claudius Ochsner kam uns die Idee, bei der nächsten Messe<br />
unsere Stände zusammenzulegen, um Synergieeffekte zu<br />
nutzen. Wenig später wechselte Thomas Schafflützel zur<br />
Galerie Barr & Ochsner. Im September 2019 gründeten wir<br />
dann unsere gemeinsame Galerie, die Galerie WOS. Seit Mitte<br />
2020 finden Sie uns in der schönen Kirchgasse in Zürich. Und<br />
im März haben wir einen weiteren Showroom in Pfäffikon<br />
eröffnet.<br />
CLAUDIUS OCHSNER: Durch den Zusammenschluss zweier<br />
Galerien sind wir natur gemäss sehr<br />
breit aufgestellt. Einerseits vertreten<br />
wir das Programm der ehemaligen<br />
Galerie Barr & Ochsner: klassische<br />
Moderne mit Fokus auf dem deutschen<br />
Expressionismus, amerikanische Pop<br />
Art und europäische Kunst der 1940er<br />
und 1950er Jahre. Daniel Wahrenberger<br />
hat traditionell einen anderen Approach<br />
zur Kunst: Er vertritt in erster Linie<br />
einen kleinen Kreis zeitgenössischer<br />
Künstler, zu denen er eine persönliche<br />
Beziehung pflegt.<br />
„<br />
Nur gemeinsam mit<br />
seinen ,Friends‘ konnte<br />
Picasso zu einer<br />
Person werden, die<br />
Generationen von<br />
Künstlern beeinflusst<br />
hat.“<br />
Claudius Ochsner<br />
FRAU TÖLLNER, SIE SIND HEAD MARKETING BEI SWISSPARTNERS UND<br />
BETREUEN GLEICHZEITIG DIE INTERNEN KUNSTAUSSTELLUNGEN UND<br />
KUNST-EVENTS. ERZÄHLEN SIE UNS ETWAS ÜBER IHRE VERBINDUNG ZU<br />
KREATIVITÄT UND KUNST?<br />
SIMONE TÖLLNER: 2019 habe ich die Chance bekommen, die Position als Head<br />
Marketing bei swisspartners zu übernehmen. Mein Background sind die Geisteswissenschaften:<br />
Ich habe Kunstgeschichte, Philosophie und deutsche Literatur -<br />
wissenschaften studiert; zusätzlich habe ich in Zürich ein Studium der<br />
Kulturwissenschaften und Medienkonzeption absolviert und nebenberuflich eine<br />
Marketingausbildung obendrauf gesetzt. In der Finanzbranche bin ich also eine<br />
echte Exotin (lacht).<br />
Die Kreativität wurde mir buchstäblich in die Wiege gelegt, da mein Grossvater ein<br />
Landschaftsmaler der klassischen Münchner Schule an der Münchner Kunst -<br />
akademie war. Meine Kindheit fand zwischen Leinwänden und dem Geruch von<br />
Terpentin und Leinöl (Malmittel, A. d. R.) statt. Vor swisspartners habe ich rund<br />
12 Jahre im Marketing und Verkauf bei mehreren renommierten Schweizer Kunst -<br />
galerien gearbeitet. Da viele meiner ehemaligen Galeriekunden aus dem Finanz -<br />
bereich stammten, konnte ich in dieser Zeit eine hohe Affinität zu dieser Branche<br />
ent wickeln. Meine Aufgaben bei swisspartners sehe ich als Chance, die Bereiche<br />
Kunst und Marketing miteinander zu verbinden. Die Atmosphäre in unserem<br />
Unternehmen ist geprägt von Individualität und Kreativität – deshalb fühle ich mich<br />
hier wahrscheinlich auch so zu Hause.<br />
14 Finance meets Art | PARTNERS‘ VIEW
SWISSPARTNERS LÄSST AKTUELL SEINE OFFICES IN<br />
ZÜRICH ARCHITEKTONISCH UMGESTALTEN. UND DIE<br />
GALERIE WOS HAT IN PFÄFFIKON SCHWYZ EINEN<br />
NEUEN SHOWROOM ERÖFFNET. WELCHE ROLLE SPIELEN<br />
RÄUME FÜR DIE ENTFALTUNG VON KREATIVITÄT?<br />
MARKUS WINTSCH: Sicherlich eine grosse! Das ist das<br />
Einzige, was ich an dem Umbau unserer Büroräume bedaure:<br />
dass die Kunst wahrscheinlich etwas kürzer treten muss.<br />
Doch gemeinsam mit der Galerie WOS oder befreundeten<br />
KünstlerInnen wird es uns sicher gelingen, auch in den<br />
offenen Räumlichkeiten Kunst zu integrieren. Wir möchten<br />
unserem Team auch in Zukunft durch Kunst eine Identifika -<br />
tionsmöglichkeit geben und in unseren Räumlichkeiten ein<br />
kreativ geprägtes Wohlfühlklima zu schaffen.<br />
SIMONE TÖLLNER: Wir hatten bei swisspartners in der Vergangenheit<br />
zwei unterschiedliche Dauerausstellungen mit<br />
einer jeweils ganz anderen Raumwirkung. Ausserdem stellen<br />
wir gerade fest, wie stark sich unsere Mitarbeitenden im<br />
Laufe der Zeit mit „unserer“ Kunst identifiziert haben. Kunstwerke,<br />
die seit vielen Jahren in unseren Fluren und Büros<br />
hingen, sind wie schon erwähnt wegen des Umbaus verkauft<br />
worden – was teilweise starke Emotionen ausgelöst hat.<br />
MARKUS WINTSCH: In den letzten 29 Jahren sind wir immer<br />
wieder von KundInnen auf unsere Kunstwerke angesprochen<br />
worden. Oft spielte das Thema Kunst in unseren Räumen eine<br />
grössere Rolle als die Anlage resultate der Depots (lacht).<br />
Weil unser neues Raum konzept nur noch wenige Wände vorsieht,<br />
wird es eine Herausforderung, dort Kunst zu hängen.<br />
Den Platz, den wir für Kreativität und Kunst zur Verfügung<br />
haben, werden wir in Zukunft flexibler nutzen<br />
– zum Beispiel mit Leihgaben der Galerie WOS. Vor<br />
diesem Hintergrund sind wir gerade dabei, einen<br />
Grossteil unserer Kunstsammlung zu verkaufen.<br />
DANIEL WAHRENBERGER: Kurz nach der Eröffnung<br />
unserer Galerie im Juli 2020 mussten wir in den<br />
Lockdown gehen. Eine positive Entwicklung der<br />
Pandemie: Weil die Leute mehr Zeit im Homeoffice<br />
verbracht haben, wollten sie ihre Räumlichkeiten<br />
schöner gestalten. Dabei spielt Kunst natürlich eine<br />
grosse Rolle. Auch für die Empfangssituation – egal<br />
ob Privathaus oder Büro – prägt Kunst den ersten<br />
Eindruck, ganz nach dem Motto „You never get a second<br />
chance to make a first impression“.<br />
WAS ERHOFFEN SIE SICH VON DEM OFFENEN<br />
RAUMKONZEPT FÜR DIE KREATIVITÄT DER ARBEIT BEI<br />
SWISSPARTNERS?<br />
MARKUS WINTSCH: Mein grosser Wunsch ist, dass die Leute<br />
nach dieser Pandemie wieder gerne ins Office kommen, um<br />
sich dort miteinander auszutauschen und soziale Kontakte zu<br />
pflegen. Das alles hat in den vergangenen 2,5 Jahren massiv<br />
gelitten. Es ist gar nicht leicht, nun die Leute wieder zurück<br />
ins Büro zu bekommen. Die Umgestaltung unserer Büroräume<br />
wird unser Team sicher motivieren, zum Arbeiten in<br />
ein toll gestaltetes Office zu kommen und dort endlich wieder<br />
Kolleg Innen zu treffen. Schliesslich verbringen wir rund zwei<br />
Drittel unserer wachen Zeit am Arbeitsplatz.<br />
Wir werden bei der Umgestaltung auch Ideen einfliessen<br />
lassen, die bis dato undenkbar waren, zum Beispiel begrünte<br />
Wände. So fördern wir nicht nur Kunst und Kreativität,<br />
sondern holen uns auch ein Stück Natur ins Büro.<br />
„<br />
Wir möchten unserem<br />
Team auch in Zukunft<br />
eine Identifikations -<br />
möglichkeit durch Kunst<br />
geben.“<br />
Markus Wintsch<br />
Simone Töllner, Markus Wintsch<br />
PARTNERS‘ VIEW | Finance meets Art 15
„ Irgendwo beginnt die<br />
eigene ,Kunstreise‘ –<br />
und dann gleicht sie<br />
einem Baum, der<br />
sich immer weiter<br />
verästelt.“<br />
Daniel Wahrenberger<br />
AM 5. MAI IST DIE NEUE AUSSTELLUNG „PICASSO &<br />
FRIENDS“ BEI DER GALERIE WOS GESTARTET. SIE<br />
BELEUCHTET DAS SCHAFFEN PICASSOS IN VERBINDUNG<br />
MIT EINEM ZIRKEL VON ANDEREN HERAUSRAGENDEN<br />
KÜNSTLERPERSÖNLICHKEITEN. INWIEWEIT GILT DAS<br />
PRINZIP VON „INDIVIDUALITÄT UND GEMEINSAMKEITEN“<br />
AUCH IN DER FINANZBRANCHE?<br />
MARKUS WINTSCH: Je jünger unsere KundInnen werden,<br />
desto wichtiger wird für uns als Finanzboutique der Team-<br />
Approach beim Kundenservice. Es braucht heute flexible<br />
Beratungsansätze von verschiedenen Menschen mit unterschiedlichem<br />
Know-how, Stärken und Schwächen. Früher<br />
konnte man mit einer „One-Man-Show“ bzw. „One-Woman-<br />
Show“ – also quasi einem Picasso – alles alleine stemmen.<br />
Doch durch die zunehmende Spezialisierung hat sich die<br />
Situation in den letzten zehn Jahren massiv verändert: Heute<br />
können Sie als Einzelperson nicht mehr alles wissen oder anbieten.<br />
Es braucht immer ein starkes Team.<br />
In der Ausstellung „Picasso & Friends“ sind die „Friends“ das<br />
Team. Wir bei swisspartners brauchen nicht nur „Friends“.<br />
aus den eigenen Reihen, sondern<br />
auch „Friends“ ausserhalb des Unternehmens.<br />
Claudius Ochsner, Daniel Wahrenberger,<br />
Thomas Schafflützel (v. l. n. r.)<br />
HABEN WIR DIE AUSSTELLUNG „PICASSO & FRIENDS“ DER GALERIE WOS DENN<br />
RICHTIG INTERPRETIERT?<br />
CLAUDIUS OCHSNER: Picasso war natürlich eine herausragende Persönlich keit.<br />
Zusammen mit Georges Braques und Juan Gris hat er den Kubismus begründet. Doch<br />
wenn sein Freundeskreis – also andere Künstler, die zu seiner Zeit ebenfalls künst -<br />
lerisch tätig waren – diese Bewegung nicht aufgenommen hätten, dann wäre sie eine<br />
Eintagsfliege geblieben. Nur gemeinsam mit seinen „Friends“ konnte jemand wie<br />
Picasso zu einer Person werden, die Generationen von Künstlern beeinflusst hat.<br />
Und gleichzeitig beeinflussten seine Freunde Picassos Werk: Auch er übernimmt<br />
Elemente von anderen Kunstschaffenden und reinterpretiert sie. Ein guter Künstler,<br />
eine gute Künstlerin lebt nicht abgeschottet von der Aussenwelt. Er oder sie geht<br />
hinaus, um zu sehen, zu hören, zu lesen und Ausstellungen zu besuchen. Im Ergebnis<br />
entsteht dann entweder ein „Abklatsch“ der gesammelten Eindrücke – oder eben etwas<br />
Geniales. Bei Picasso war es das Geniale.<br />
16 Finance meets Art | PARTNERS‘ VIEW
WELCHE KUNSTRICHTUNG BZW. WELCHER KÜNSTLER<br />
HAT SIE IM LAUFE IHRES LEBENS MASSGEBLICH<br />
INSPIRIERT?<br />
CLAUDIUS OCHSNER: Paul Cézanne fasziniert mich als<br />
Künstler immer wieder aufs Neue. Er ist Mitbegründer der<br />
Moderne, hat den Blick für Details geprägt, hat mit Licht und<br />
Schatten gespielt, hat unvollendete Werke hinterlassen, die<br />
aus seiner Sicht vollendet waren, hat Kubismus und Abstraktion<br />
vorweggenommen. Ohne ihn gäbe es die Kunst des<br />
20. Jahrhunderts nicht.<br />
DANIEL WAHRENBERGER: Ich komme ja aus der zeitgenössischen<br />
Kunst und habe immer aktiv mit den Künstlern<br />
zusammengearbeitet und sie auch gecoacht. Nach dem<br />
Zusammenschluss der Galerien habe ich zum Beispiel den<br />
Zynismus der Moderne für mich entdeckt. Sich auf eine einzige<br />
Kunstrichtung festzulegen, wäre sicherlich zu eng gefasst.<br />
Irgendwo beginnt die eigene „,Kunstreise“ – und dann<br />
gleicht sie einem Baum, der sich immer weiter verästelt. Man<br />
lernt ständig Neues kennen – doch der Stamm bleibt immer<br />
derselbe.<br />
SIMONE TÖLLNER: Mein „Stamm“ ist ganz klar die alt -<br />
meisterliche Schule. Gleichzeitig gibt es auch in den „,Verästelungen“<br />
viele KünstlerInnen, die ich sehr schätze. Mein<br />
roter Faden ist jedoch die figurative Kunst; sie hat mich mein<br />
Leben lang begleitet. Kunst, die Wirklichkeit abbildet, vielleicht<br />
auch ganz verfremdet, fasziniert mich. Bei mir zu Hause<br />
findet man viele Portraits und Ganzkörperdarstellungen – ich<br />
umgebe mich gerne mit Menschen, mit Gesichtern. Ich lebe<br />
mit meinen „Freunden“ auf den Leinwänden und fühle mich<br />
wohl in ihrer Gesellschaft.<br />
MARKUS WINTSCH: Ich konzentriere mich beim Sammeln<br />
auf moderne Kunst, das ist für die Finanzbranche eher<br />
atypisch. Wichtig ist mir, dass ich die Künstler persönlich<br />
kenne. Ich besitze zum Beispiel allein 50 Werke von einem<br />
Künstler – weil es mein Herzensprojekt ist, diesen Künstler<br />
und seine Familie in ihrer Existenz zu unterstützen. Ausserdem<br />
liebe ich grossflächige Gemälde und lege Wert auf<br />
stimmige Farben. Kunst muss fliessen im Gesamtbild von<br />
Rahmen, Räumlichkeiten und den Menschen, die darin<br />
wohnen.<br />
WÜRDEN SIE SICH SELBST ALS KREATIV BEZEICHNEN?<br />
DANIEL WAHRENBERGER: An Kreativität mangelt es uns<br />
nicht. Es geht eher darum, sie in geordnete Bahnen zu lenken.<br />
Wenn man eine Galerie hat und täglich mit verschiedenen<br />
Künstlern, Kunstrichtungen, Projekten, Messen usw. zu tun<br />
hat, dann sprudelt die Kreativität nur so. Wichtig ist es, einen<br />
roten Faden zu finden und gleichzeitig für neue Projekte offen<br />
zu sein, zum Beispiel mit swisspartners.<br />
CLAUDIUS OCHSNER: Ein anderer Aspekt von Kreativität ist,<br />
dass wir versuchen, für SammlerInnen, die gerne etwas<br />
kaufen würden, aber aktuell nicht genügend Geld haben,<br />
kreative Finanzierungslösungen zu finden.<br />
SIMONE TÖLLNER: Kreativ bin ich auf jeden Fall, sonst wäre<br />
ich nicht dort, wo ich heute bin. Ich erschaffe zwar selbst<br />
keine Kunst im engeren Sinne wie eine Künstlerin – aber ich<br />
strebe immer kreative Lösungen an.<br />
MARKUS WINTSCH: Ich bringe meine Kreativität gerne bei<br />
der Innen- und Aussengestaltung von Immobilien zum Ausdruck,<br />
das ist meine Passion. Gerade im oft monotonen Baubereich<br />
braucht es Kreativität. Was die innenarchitektonische<br />
Umgestaltung unserer Offices betrifft, überlasse ich die Kreativität<br />
jedoch gerne Simone Töllner und Vanessa Burkart<br />
(Head Human Relations). Sie machen das ganz hervorragend!<br />
Ich freue mich schon, wenn wir uns als swisspartners-Team<br />
endlich wieder persönlich in den neuen Räumlichkeiten begegnen<br />
und gegenseitig inspirieren können.<br />
MEHR ZUR GALERIE WOS:<br />
galerie-wos.com/de<br />
„<br />
Kunst muss fliessen<br />
im Gesamtbild von<br />
Rahmen, Räumlichkeiten<br />
und den Menschen, die<br />
darin wohnen.“ Markus Wintsch<br />
PARTNERS‘ VIEW | Finance meets Art 17
WHO IS?<br />
EIN UNTERNEHMEN IST IMMER NUR<br />
SO GUT WIE SEINE MITARBEITENDEN.<br />
IN DIESER RUBRIK STELLEN WIR<br />
TALENTE AUS DEM SWISSPARTNERS-<br />
TEAM VOR.<br />
Bernhard Schürmann (r. i. B.) und<br />
Simone Töllner mit einer Skulptur des<br />
Schweizer Künstlers Ludwig Stocker.<br />
BERNHARD<br />
SCHÜRMANN<br />
Partner<br />
bernhard.schuermann@swisspartners.com<br />
Bernhard Schürmann<br />
beschreibt sich mit einem Zitat von Konfuzius:<br />
„Um an die Quelle zu kommen, muss<br />
man gegen den Strom schwimmen.“ Seit 25<br />
Jahren ist er bei swisspartners – und damit<br />
quasi ein Urgestein des Unternehmens.<br />
Neben seiner Expertise in der Vermögensverwaltung<br />
hat er sich immer auch der Kunst<br />
und Kultur zugewandt.<br />
Seine Ausbildung begann er mit einer kaufmännischen<br />
Lehre bei der Bankgesellschaft<br />
Luzern. Anschliessend erwarb er die Matura<br />
an der Kantonsschule Luzern. Um sein Studium<br />
an der Universität Zürich zu finanzieren,<br />
arbeitete er zu 50 Prozent als Lehrer an<br />
der Städtischen Töchterhandelsschule Luzern<br />
– eine echte charakterliche Herausforderung,<br />
wie er heute meint.<br />
Nach Abschluss des Studiums machte er bei<br />
der Privatbank und Verwaltungsgesellschaft<br />
in Zürich (Schmidheiny Konzern) seine ersten<br />
Schritte in der Vermögensverwaltung und<br />
verbrachte ein Jahr zur Aus- und Weiterbildung<br />
in New York. Die Familie Schmidheiny<br />
war der Kunst sehr angetan und so konnte er<br />
dabei sein, als Alexander Schmidheiny seine<br />
grosse Sammlung mit amerikanischen Pop<br />
Art-Künstlern aufbaute.<br />
Später betreute Bernhard Schürmann im<br />
Konzern die Allgemeine Finanzgesellschaft<br />
(börsenkotiert) als Direktor. Dann folgten<br />
zehn Jahre bei der Cantrade Privatbank als<br />
Kundenberater und Verantwortlicher für die<br />
Kunstsammlung der Bank. Schliesslich<br />
wechselte er mit einigen Kollegen aus der<br />
Cantrade Privatbank zu swisspartners. Seine<br />
Devise in der Kundenberatung lautet bis<br />
heute: Ist der oder die KundIn glücklich, geht<br />
es auch dem Berater gut – nach dem Motto:<br />
„Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt,<br />
wenn man es teilt.“<br />
5<br />
5 FRAGEN AN BERNHARD SCHÜRMANN<br />
DAS BESTE, WAS SIE BEI SWISSPARTNERS ZU GEBEN HABEN?<br />
Mein selbst aufgebautes Netzwerk. Obwohl ich ein Typ mit Ecken und<br />
Kanten bin, konnte ich immer sehr gut networken. Ich sass eine Weile<br />
im Verwaltungsrat der Private Equity Holding. Dort konnte ich Kontakte<br />
zu interessanten Personen und Firmen knüpfen, zum Beispiel<br />
aus Medizin und Technik. Zudem betreue ich einige KundInnen aus<br />
dem Kunst- und Kulturbereich und kann so Hobby und Beruf mit -<br />
einander verbinden.<br />
IHRE GRÖSSTE STÄRKE?<br />
Dass ich meinen Kundenstamm über einen Zeitraum von rund 25 Jahren<br />
grösstenteils halten konnte. Ich bin kein 08/15-Kundenberater,<br />
sondern habe die Personen und Portfolios immer persönlich begleitet.<br />
Kundenservice bedeutet für mich eine Rundumbetreuung für jegliche<br />
Lebenslagen und Probleme.<br />
WAS BEDEUTET IHNEN DIE KUNST?<br />
Ich habe Freude an schönen Dingen, vor allem am Sammeln von<br />
Kunst. Dabei bin ich nie dem <strong>Mai</strong>nstream verfallen. Heute besitze ich<br />
Kunstwerke aus der klassischen Moderne, der Schweizer Kunst, aber<br />
auch internationale Werke, zum Beispiel aus China. Einer meiner besten<br />
Freunde, ein bedeutender Sammler chinesischer Kunst, inspiriert<br />
mich immer wieder aufs Neue. Tatsächlich habe ich nie eines meiner<br />
Werke verkauft. Kunst ist für mich keine Finanzinvestition, sondern<br />
eine reine Herzensangelegenheit.<br />
WAS HÄLT SIE JUNG?<br />
Meine Familie, Sport und Kultur. Ich trainiere einmal in der Woche<br />
mit einer Personal Yoga-Lehrerin, spiele Tennis (nur noch im Doppel)<br />
und Golf. Ausserdem engagiere ich mich mit Passion in einer Kulturstiftung<br />
und sitze im Beirat einer internationalen Kunstsammlung.<br />
WO SEHEN SIE DIE BRÜCKE ZWISCHEN DER KUNST UND DER<br />
FINANZWELT?<br />
Beide Gebiete brauchen eine seriöse, kompetente Analyse und Beratung.<br />
Da man nicht alles selber können und wissen kann, sind gute<br />
Kontakte und Netzwerke unverzichtbar.<br />
Das Gespräch führte Simone Töllner.<br />
18 WHO IS? | PARTNERS‘ VIEW
IMPRESSUM<br />
REDAKTION<br />
Kathrin Meister | wordflow.de<br />
Simone Töllner | swisspartners.com<br />
GESTALTUNG<br />
Angelika Plag | corporate-concepts.de<br />
© FOTOS<br />
Getty Images: Titel, S. 2, 10, Rückseite<br />
Adobe Stock: S. 2, 4, 6–9<br />
Karin Bischof: Mitarbeitende S. 3, 11,18<br />
Filipa Peixeiro: Alexander Brunner, S. 9<br />
Gabriela Dumitrescu: S. 11, 19<br />
Daniel Chardon: Galerie WOS S. 15, 16<br />
KUNSTWERK<br />
S.12, 18: „Verpflichtung“, Triptychon,<br />
Öl auf Leinwand, 80 x 360 cm<br />
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