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LehrerIn und Gesellschaft 28

Kolbert ist Journalistin und arbeitet

heute für den New Yorker. Ihr

2014 erschienenes Buch The Sixth Extinction

handelt vom neuen menschen-

„Elizabeth

gemachten Artensterben und wurde breit rezipiert. Ihr

neues Buch Under a White Sky bzw. Wir Klimawandler

widmet sich den Eingriffen des Menschen in die Natur,

um diese zu bändigen. Wir verändern den Planeten

in einer erdgeschichtlich gesehen atemberaubenden

Geschwindigkeit. Soweit bekannt. Doch Kolbert geht

es um mehr: In seinem Bemühen, die Natur zu bändigen,

erzeugt der Mensch immer neue Probleme. „Es

geht weniger um die Beherrschung der Natur als um

die Kontrolle der Naturbeherrschung“ (S. 18).

Versuche der Naturbeherrschung

Buchtipp

In jeder Ausgabe von LehrerIn und Gesellschaft

wählt Franz Pöschl ein Buch aus, das auch

die Redaktion der Salzburger Zeitschrift

proZukunft empfiehlt.

proZukunft ist das Magazin der politisch

unabhängigen Robert-Jungk-Bibliothek für

Zukunftsfragen.

proZukunft liefert kompakte

Zusammenfassungen der wichtigsten

Neuerscheinungen von gesellschaftlich

relevanten Büchern.

Mehr unter www.jungk-bibliothek.org

In drei Abschnitten widmet sich Kolbert den

Problemen, die aus dem Versuch der Naturbeherrschung

entstehen. In „Flußabwärts“ werden

Beispiele der Regulierung und Umleitung von

Flüssen mit deren unbeabsichtigten Nebenfolgen geschildert

– im Militärjargon würde man von Kollateralschäden

sprechen. Die Autorin nimmt uns auf eine

Schifffahrt am Chicago Sanitary and Ship Canal mit,

der Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Ziel errichtet

wurde, die Abwässer vom Lake Michigan fernzuhalten.

Mit der Umkehrung der Fließrichtung des Chicago River

sei der Wasserhaushalt „von zwei Dritteln der Vereinigten

Staaten drastisch verändert“ worden (S. 15).

Ein weiteres Kapitel widmet Kolbert dem Flusssystem

des Mississippi um New Orleans. Mit immer höheren

Deichen sollte die Überflutung der Stadt aufgehalten

werden. Die Folge: „Mit dem Ende der Überflutungen

war es aber auch vorbei mit der Ablagerung der Sedimente.“

(S. 58) Fruchtbares Land ging verloren. Nun

arbeitet man mit Milliardenaufwendungen an neuen

Deichdurchlässen.

Mit „In die Wildnis“ greift die Autorin das

Thema ihres ersten Buches über das Artensterben

auf. Sie schildert die immer

länger werdende Liste der bedrohten

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