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Bildungspraxis 02/2022

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IM FOKUS<br />

Berufsorientierung<br />

mal anders<br />

Jugendliche für eine Ausbildung<br />

zu begeistern ist<br />

Aufgabe des Berufsorientierungsunterrichtes<br />

in den<br />

Schulen. Wenn das Thema<br />

ab Klasse 8 im Stundenplan<br />

steht, können sich<br />

viele Jugendliche zunächst<br />

nicht begeistern. Das Berufsorientierungsprojekt<br />

Arena4You will deshalb die<br />

Aufmerksamkeit und das<br />

Interesse der Jugendlichen für das Thema<br />

wecken, indem das Stadion als bekannter<br />

Ort aus der Lebenswelt vieler Jugendlicher<br />

genutzt wird.<br />

Arena4You wurde vor zehn Jahren von der<br />

Bildungsagentur GPDM ausgearbeitet. Es<br />

geht von der Prämisse aus, dass die Frage an<br />

Schülerinnen und Schüler „Kommst du mit<br />

ins Stadion?“ eine ungleich größere Chance<br />

haben wird, positiv beantwortet zu werden,<br />

als „Kommst du mit zum Berufsberater?“.<br />

Ziel ist es, eine außergewöhnliche Berufsmesse<br />

zu veranstalten, deren Konzept dafür<br />

sorgt, dass die Aufmerksamkeit der Jugendlichen<br />

von Beginn an hoch ist und während<br />

der Vorstellung der Berufe nicht nachlässt<br />

– was zu einer hohen Nachhaltigkeit der<br />

vermittelten Informationen führt.<br />

14 Berufsfelder sind<br />

Teil des Rundgangs<br />

Kern des Arena4You-Konzeptes ist, am<br />

Beispiel des Stadionbetriebes möglichst<br />

viele Berufsfelder und damit Ausbildungsberufe<br />

vorzustellen und erlebbar<br />

zu machen. Denn im Stadion finden sich<br />

jede Menge Berufe wieder: am Eingang die<br />

Fachkräfte Schutz und Sicherheit, bei der<br />

Bewirtung in den Logen und den Publikumsbereichen<br />

die Gastronomiefachkräfte,<br />

auf dem Rasenplatz Berufe wie Gartenund<br />

Landschaftsbau, neben der Umkleide<br />

Physiotherapeuten, auf dem Stadionbau die<br />

Dachdecker oder Stahlbauer, im Fanshop<br />

kaufmännische Berufe sowie IT- und Medienberufe<br />

in der Verwaltung.<br />

Beim Stadionrundgang bearbeiten die Jugendlichen Aufgaben<br />

zu den jeweiligen Berufen.<br />

Der Tag beginnt mit einer Stadionführung,<br />

bei der Schüler/-innen und Lehrkräfte gemeinsam<br />

erraten, welche Berufe an den jeweiligen<br />

Orten ausgeübt werden – oft stellt<br />

sich dabei heraus, dass die Jugendlichen<br />

nicht so viele Berufe kennen, wie sie glauben.<br />

Danach können die Schülerinnen und<br />

Schüler Stationen besuchen, an denen die<br />

im Stadion tätigen Unternehmen ihre Ausbildungsberufe<br />

vorstellen. Mit Hilfe von<br />

didaktisch aufbereitetem Begleitmaterial<br />

erkunden die Teilnehmenden diese Berufe,<br />

lösen Praxisaufgaben und stellen Fragen.<br />

Der Tag schließt mit einer Feedbackrunde<br />

in Form einer nachgestellten Pressekonferenz<br />

ab.<br />

Bei praktischen Aufgaben<br />

ins Gespräch kommen<br />

Wichtig bei Arena4You ist: Die einzelnen<br />

Stationen sind keine Infostände wie auf einer<br />

herkömmlichen Berufsmesse. Im Vordergrund<br />

stehen stattdessen Arbeitsproben<br />

und Praxisbeispiele mit Tätigkeiten, die<br />

für den Beruf typisch sind. So müssen die<br />

Teilnehmenden etwa die Vor- und Nachteile<br />

von Kunst- oder Naturrasen für Sportstätten<br />

richtig ankreuzen oder angeben,<br />

mit welchen Werkzeugen Tischler/-innen<br />

bestimmte Arbeitsschritte erledigen. Bei<br />

den praxisorientierten Aufgaben müssen<br />

sie etwa mit einer Bohrmaschine umgehen<br />

oder einen Tisch richtig decken. Während<br />

der Erprobung bieten Ausbilderinnen<br />

und Ausbilder ebenso wie Azubis aus den<br />

Unternehmen den Jugendlichen Infos zur<br />

Ausbildung und beantworten ihre Fragen.<br />

Wie die Auswertungen der Stadiontage<br />

zeigen, wird diese Form der Gespräche<br />

sowohl von den Jugendlichen als auch von<br />

den Ausbilder/-innen als angenehm und<br />

sinnvoll beurteilt.<br />

Abbildung: © NLZ Holstein Kiel<br />

10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2

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