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Bildungspraxis 02/2022

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IM FOKUS<br />

Eine davon startete 2019 mit der Staatlichen<br />

Knabenrealschule Neumarkt in<br />

der Oberpfalz. Hier kann Max Bögl<br />

Schülerinnen und Schüler frühzeitig<br />

über Berufe informieren, auch über<br />

jene, bei denen der Nachwuchs fehlt.<br />

Für die Schule wiederum sind solche<br />

Kooperationen wichtig, um die Berufsorientierung<br />

für die Schülerinnen<br />

und Schüler zu gewährleisten. „Unser<br />

Ziel ist, unseren Schülern die Vielfalt<br />

der Berufswelt anhand praktischer<br />

Bildungsprojekte näherzubringen“,<br />

sagt Schulleiterin Sabine Söllner-Gsell.<br />

Zudem sind ihr bei der Berufsorientierung<br />

Praxisbezug sowie Maßnahmen<br />

bereits in einem jungen Alter wichtig.<br />

Löten mit Fünftklässlern<br />

Das geschieht unter anderem durch<br />

Besuche von Fünftklässlern im unternehmenseigenen<br />

Ausbildungszentrum<br />

im Rahmen des Forscherunterrichts.<br />

Zudem bietet die Firmengruppe für<br />

diese Altersgruppe handwerkliche<br />

Kurse an, bei denen die Kinder zum<br />

Berufe wie Straßen- oder Betonbauer haben nicht das attraktivste Image. Ausbildungsunternehmen<br />

können das ändern, indem sie in der schulischen Berufsorientierung präsent sind.<br />

Beispiel löten lernen. Für Achtklässler<br />

veranstaltete das Unternehmen im Juli<br />

2<strong>02</strong>1 zum ersten Mal ein einwöchiges<br />

Bautechnikcamp. Unter Anleitung von<br />

Ausbildern lernten die Teilnehmer dort<br />

Grundlagen der Metall- und Holzbearbeitung,<br />

Elektronik mit Lötunterricht<br />

und die Bedienung von Ladern und<br />

Baggern kennen. Das Bautechnikcamp<br />

soll in diesem Jahr erneut durchgeführt<br />

werden. Außerdem bietet die Firmengruppe<br />

Betriebsführungen für Lehrkräfte<br />

an. „Nicht nur Jugendliche, auch<br />

Lehrer kriegen oft leuchtende Augen,<br />

wenn sie sich in einen Bagger setzen<br />

dürfen“, sagt Walter lachend.<br />

Eltern sind schwer zu<br />

erreichen<br />

Um auch Eltern zu erreichen, veranstaltet<br />

Max Bögl Informationsabende<br />

für die Eltern der 8. Klassen, bei denen<br />

Walter Berufe und Ausbildungen<br />

vorstellt. Gerade bei dieser Gruppe sei<br />

die Ansprache besonders wichtig, sagt<br />

Walter, denn Eltern hätten einen großen<br />

Einfluss auf die Berufswahl<br />

der Kinder.<br />

„Wenn ein Jugendlicher<br />

sagt, er will Straßenbauer<br />

werden,<br />

dann raten ihm viele<br />

Eltern davon ab, weil<br />

das nicht als attraktiver<br />

Beruf gilt“, sagt<br />

Walter.<br />

„Eltern sind bei der<br />

Berufswahl Anstoß-<br />

und Ratgeber,<br />

deshalb muss man<br />

sie bei der Berufsorientierung<br />

ins Boot<br />

holen. Leider gestaltet<br />

sich das oft nicht<br />

einfach“, bestätigt<br />

Schulleiterin Söllner-<br />

Gsell. Das zeigte sich<br />

auch bei den Elternabenden;<br />

die Nachfrage<br />

war geringer,<br />

als Söllner-Gsell und<br />

Walter sich erhofft<br />

hatten.<br />

Abbildung: © Photographee.eu / Shutterstock.com<br />

6 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 2/2<strong>02</strong>2

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