Vegan für mich 03/2022
Jede Menge Infos über vegane Ernährung und veganes Leben – für alle, die in die rein pflanzliche Welt ohne Tierprodukte einfach mal reinschnuppern wollen. Mit vielen News, Portraits, Interviews und Rezepten, dazu viele spannende Informationen: Veganes Leben macht spaßt und ist gesund – und es gibt viel zu entdecken!
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Drei Frauen, die<br />
ihre Berufung<br />
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Wie sie ihre Rezepte entwickelt<br />
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<strong>03</strong><br />
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editorial / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> Dich<br />
Die Rettung der Natur und<br />
die Zukunft der Welt hängen<br />
von unserem Handeln ab<br />
Willkommen<br />
in der Welt des Wandels<br />
COVER: SASCHA KOGLIN; FOTOS S.3: ARND KRIEG (1), ISTOCK/ BYPAUL (1)<br />
Während ich diese Zeilen schreibe,<br />
sitze ich in der Bahn am Laptop und<br />
blicke aus dem Fenster. Es schneit,<br />
die Landschaft da draußen ist komplett<br />
weiß. Es ist Anfang April – von<br />
diesem späten Wintereinbruch wird<br />
Anfang Mai, wenn dieses Heft erscheint,<br />
nichts mehr zu sehen sein.<br />
Das macht es nicht einfacher, vom<br />
Zeitpunkt des Schreibens aus vier<br />
und mehr Wochen voraus, also in die<br />
Zukunft zu blicken.<br />
Zu vage sind ohnehin diese Zeiten,<br />
um überhaupt Prognosen riskieren<br />
zu können, schon der nächste Tag<br />
kann neue Ungewissheiten bergen.<br />
Sicher scheint nur zu sein, dass<br />
nichts mehr sicher ist.<br />
Aber ist es wirklich so? Betrachtet<br />
man das große Ganze, liegen einige<br />
Entwicklungen eindeutig auf der<br />
Hand, und ebenso die Konsequenzen,<br />
die sich daraus notwendigerweise ergeben.<br />
Der Zustand der Welt erfordert<br />
klares Handeln, das sich in<br />
durchaus griffige Sätze gießen lässt.<br />
Ein wichtiger dieser Sätze ist: Die Zukunft<br />
is(s)t pflanzlich! Wir müssen<br />
Dirk Müller,<br />
Chefredakteur<br />
unsere Ernährung, unseren ganzen Lebensstil<br />
umstellen, müssen wegkommen<br />
von der „Nutzung“ von Tieren,<br />
wenn schon nicht aus ethischen Gründen,<br />
dann zur Rettung der Umwelt, der<br />
Artenvielfalt, des Weltklimas.<br />
Wer wollte diese Zusammenhänge<br />
heute noch leugnen? Auch der entsetzliche<br />
Krieg hat deutlich vor Augen geführt,<br />
dass wir Lebensmittel wie<br />
Getreide <strong>für</strong> uns Menschen brauchen<br />
und nicht an Tiere verfüttern können.<br />
Mit dieser Ausgabe wollen wir aber<br />
auch Hoffnung machen und Anregungen<br />
geben. Viele Rezepte inbegriffen.<br />
Ich wünsche gute Erkenntnisse, viel<br />
Freude beim Lesen – und Frieden allen<br />
Menschen und Tieren!<br />
Herzlichst, Ihr<br />
IMPRESSUM<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> erscheint 8x im Jahr<br />
bei Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg,<br />
76530 Baden-Baden, ein Tochterunternehmen<br />
der IDS Information Display Services GmbH.<br />
IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland<br />
<strong>für</strong> Informationen im Gesundheitswesen.<br />
IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio.<br />
Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />
über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />
www.ids-deutschland.de<br />
Geschäftsführer: Peter Wolf<br />
Verlagsleiter: Marko Petersen<br />
petersen@ids-deutschland.de<br />
Chefredakteur: Dirk Müller<br />
mueller@ids-deutschland.de<br />
Gestaltung: Redaktionsbüro Wipper<strong>für</strong>th<br />
GmbH, Christina Weyerstrass (verantw.),<br />
Katrin Herholz, Kristin Zeller<br />
Repro: Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> wird vermarktet von<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Anzeigenleitung: Marko Petersen<br />
(verantwortlich <strong>für</strong> Anzeigen),<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut<br />
Fremersberg, 76530 Baden-Baden.<br />
Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH,<br />
Postfach 1211, 53334 Meckenheim<br />
Druck: Neef + Stumme, Wittingen.<br />
Printed in Germany<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE (4/22)<br />
ERSCHEINT AM 15. JUNI <strong>2022</strong><br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3
inhalt / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
VEGAN &<br />
LEBENSGEFÜHL<br />
Inhalt GEWINNEN!<br />
BUCH VON BIANCA ZAPATKA!<br />
SIEHE SEITEN 6, 7, 8...<br />
UND AUF S. 63 GIBT‘S DAS NEUE<br />
3 EDITORIAL<br />
Willkommen im Wandel<br />
10 MODE ALS SYMBOL<br />
Mit dem Team Vuture in die<br />
vegane Zukunft<br />
12 VEGAN RUNNER<br />
Ich könnte das nicht? Was<br />
Läufer und <strong>Vegan</strong>er verbindet<br />
14 NEUES VOM ERDLINGSHOF<br />
Unser Stier Ferdinand: Von<br />
verzweifelter Flucht und Rettung<br />
66 KOLUMNE<br />
Hoffnung <strong>für</strong> den Jaguar<br />
56<br />
Seedballs selber machen<br />
und die Natur bereichern<br />
VEGAN &<br />
MENSCHEN<br />
16 HEUTE AM HERD<br />
Carmen Gärtner, Restaurant<br />
„<strong>Vegan</strong>o“, Groß-Gerau<br />
52 VEGAN BUSINESS<br />
Drei Frauen, die ihre<br />
Berufung zum Beruf<br />
machen<br />
62 AUF EINEN TEE …<br />
… mit Bianca Zapatka<br />
20<br />
Smoothie, Spinatsüppchen<br />
und mehr: Von der Vielfalt<br />
des Blattgemüses<br />
14<br />
Neues vom Erdlingshof:<br />
Wie der Stier Ferdinand<br />
gerettet wurde<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
Carmen Gärrner,<br />
Restaurant „<strong>Vegan</strong>o“,<br />
Groß-Gerau, S. 16<br />
60<br />
Rosas Versuchsküche mit<br />
indischen Kurkuma-Ideen<br />
4 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
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6 KURZ & GUT<br />
<strong>Vegan</strong>es <strong>für</strong> Menschen,<br />
Foodtrends, <strong>Vegan</strong> in der<br />
Bahn, Gewinnspiele u. a.<br />
20 DAS GRÜNE WUNDER<br />
Spinat – variabel, vielfältig<br />
und reich an wichtigen<br />
Nährstoffen<br />
24 BUCHTIPPS<br />
Für euch gelesen<br />
28 LEBEN OHNE HINTERHALT<br />
Die Legende vom Jäger<br />
als Wald- und Wildhüter<br />
56 DIY: SEEDBALLS<br />
Selbst gemachte Samenbällchen<br />
<strong>für</strong> die Natur<br />
VEGAN & GENUSS<br />
30 TILOS TOFU-TIPPS<br />
Neues aus der<br />
Tofu-Küche: Ideen mit<br />
Curcuma Tofu<br />
32 NEUE REZEPTE<br />
Leckere, natürlich rein<br />
pflanzliche Pastaund<br />
Salat-Ideen <strong>für</strong><br />
Frühling und Sommer<br />
60 KLEINE VERSUCHSKÜCHE<br />
Rosas Indien-Wissen rund<br />
um Kurkuma – und dazu<br />
zwei leckere Rezepte<br />
64 PRODUKTTIPPS<br />
Für euch getestet und<br />
empfohlen<br />
Leckere Rezepte<br />
aus der Pasta- und<br />
Salatküche<br />
10<br />
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PROVEG:<br />
GETREIDE FÜR<br />
MENSCHEN!<br />
Die Getreideknappheit infolge des<br />
Ukraine-Krieges zeigt nach Ansicht<br />
der Ernährungsorganisation Pro-<br />
Veg deutlich, wie dringlich eine Abkehr<br />
von der intensiven Tierhaltung ist. In<br />
Regionen, die auf ukrainische Getreideimporte<br />
angewiesen sind, wie Nordafrika<br />
und dem Mittleren Osten, wachse<br />
die Sorge vor Hungersnöten. Zugleich<br />
gefährde die ungleiche Verteilung<br />
von Lebensmitteln und besonders die<br />
umfangreiche Verwendung als Tierfutter<br />
die globale Ernährungssicherheit.<br />
„Auch Ländern wie Deutschland,<br />
die auf intensive Tierhaltung setzen,<br />
drohen Abhängigkeiten“, sagt ProVeg-<br />
Geschäftsführer Matthias Rohra. „Wir<br />
und gut<br />
verwenden rund 60% unseres Getreides<br />
als Tierfutter statt <strong>für</strong> die Ernährung“,<br />
erläutert Rohra. „Nötig ist die sofortige<br />
Abkehr von der intensiven Tierhaltung,<br />
um wertvolle Flächen und Ressourcen<br />
<strong>für</strong> die Lebensmittelproduktion freizugeben.“<br />
Diese Forderungen erhebt<br />
ProVeg konkret: 1. Förderung des Aus-<br />
Wir können es uns<br />
schlichtweg nicht mehr<br />
leisten, das meiste<br />
Getreide weltweit an<br />
Tiere zu verfüttern<br />
stiegs aus der Tierhaltung, 2. Förderung<br />
des Umstiegs auf den Anbau pflanzlicher<br />
Lebensmittel, 3. Umschichtung<br />
der Subventionen von tierischen hin<br />
zu pflanzlichen und zellkultivierten<br />
Produkten, 4. Förderung alternativer<br />
Proteine, 5. Ausbau der pflanzlichen<br />
Gemeinschaftsverpflegung.<br />
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Deutsche Bahn: <strong>Vegan</strong>es im Bordbistro<br />
Zwei vegane Gerichte mit Produkten des Schweizer Foodtech-Start-ups Planted<br />
haben es in die Bordgastronomie der Deutschen Bahn geschafft: ein<br />
Sweet-Chili-Wrap und ein Teriyaki-Gericht. Der Wrap (5,40 Euro) besteht aus<br />
einem Weizen-Spinat-Fladen mit „planted.chicken“ mit Sweet-Chili-Marinade<br />
und Gemüsefüllung. Das Teriyaki-Gericht (11,90<br />
Euro) enthält mariniertes „planted.chicken“ in<br />
Teriyakisoße, Gemüse und Basmatireis.<br />
<strong>Vegan</strong> in der Bahn – zwei rein<br />
pflanzliche Gerichte bereichern<br />
jetzt das Angebot im Speisewagen<br />
6 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
„Wir können uns<br />
die auf Fleisch<br />
basierende Ernährung<br />
nicht mehr<br />
leisten. Sie produziert<br />
viel zu viel<br />
Methan und CO2,<br />
deswegen werden<br />
wir darauf verzichten<br />
müssen.“<br />
Gesundheitsminister<br />
Karl Lauterbach in<br />
einem „Spiegel“-Interview<br />
(Nr. 9/22)<br />
DREI FRAGEN AN ...<br />
Hanni Rützler, Foodtrend-<br />
Forscherin und Gründerin des<br />
futurefoodstudios<br />
Steht der aktuelle Gemüse-Foodtrend<br />
<strong>für</strong> ein 1.<br />
steigendes Nachhaltigkeitsbewusstsein?<br />
Auf jeden Fall! Ökologisch-soziale<br />
Nachhaltigkeit wird immer<br />
mehr zum Qualitätskriterium <strong>für</strong><br />
Lebensmittel. Die durch Corona<br />
ausgelöste Gesundheitskrise<br />
verleiht dieser Entwicklung eine<br />
neue Dynamik. Während die<br />
Nachfrage nach regionalen Bioprodukten<br />
steigt, wächst auch<br />
das Bewusstsein <strong>für</strong> Lebensmittelverschwendung<br />
– und was<br />
man dagegen tun kann. Foodtrends<br />
wie Zero Waste kündigen<br />
den nachhaltigen Wandel unserer<br />
Esskultur an. Neue Technologien<br />
und Küchengeräte wie<br />
Indoor-Komposter, Kühl-, Trocken-<br />
und Dörrgeräte, Küchenmaschinen,<br />
mit denen Gemüse<br />
unfassbar dünn geschnitten<br />
oder spielend leicht zerkleinert<br />
werden kann, ebnen einer gemüsereicheren<br />
und zugleich<br />
nachhaltigen Ernährung auch in<br />
den privaten Küchen den Weg.<br />
Spielt auch der regionale<br />
2. Anbau exotischer Gemüse,<br />
Früchte und Kräuter zur<br />
Vermeidung langer Transportwege<br />
eine wachsende Rolle?<br />
Experimentierfreudige regionale<br />
Produzenten bauen in<br />
Deutschland Ingwer, Kurkuma<br />
und Goji-Beeren an. In der Wachau<br />
wachsen Olivenbäume,<br />
im Rheinland wird Quinoa angebaut.<br />
Noch ist die Zahl der<br />
Betriebe, die exotische Früchte<br />
und Gewürze vor unserer Haustüre<br />
produzieren, überschaubar,<br />
doch es gibt immer mehr Nachahmer.<br />
Nicht nur aus ökologischen,<br />
auch aus kulinarischen<br />
Gründen. Denn je jünger und frischer<br />
etwa die Ingwerwurzel ist,<br />
desto ausgewogener das Verhältnis<br />
von Aroma und Schärfe.<br />
Erleben wir hier einen<br />
3. Wandel in der Esskultur?<br />
Sicher! Und all diese Trends eröffnen<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
viele Chancen – von<br />
Anbau über Produktion und<br />
Handel bis hin zur Verwertung<br />
zu Hause –, sich diesem Wandel<br />
anzupassen und so zu einer gesünderen<br />
Umwelt beizutragen.<br />
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Teilnahmeschluss: 10.06.<strong>2022</strong>*<br />
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· 655 mg EPA / 1.310 mg DHA 1<br />
· Zusätzlich: 1.000 I. E. Vitamin D 1<br />
· Flüssig, mit frischem Zitronengeschmack<br />
PZN: 16849714<br />
Doppelherz system<br />
OMEGA-3 PFLANZLICH<br />
KAPSELN<br />
· 200 mg EPA / 400 mg DHA 2<br />
· Zusätzlich: 400 I. E. Vitamin D 2<br />
· Kleine, leicht zu schluckende Kapseln<br />
PZN: 13335788<br />
Die Omega-3-Fettsäuren EPA / DHA tragen zur normalen Herzfunktion bei.<br />
DHA leistet einen Beitrag zum Erhalt der normalen Gehirnfunktion. 3<br />
1<br />
Tagesdosis: 5 ml<br />
2<br />
Tagesdosis: 2 Kapseln<br />
3<br />
Die positive Wirkung stellt sich bei einer Tagesaufnahme von 250 mg ein.<br />
doppelherz.de
lifestyle / <strong>Vegan</strong>e Mode<br />
FOTOS: PETER MÜLLER, INSTA #PETERULIMAX; MODELS: ALICA PEITZ, #ALICAPEITZ; TEREA PEITZ, #TERESA_PEITZ; ALICIA ZWIEBELHOFER, #MASTERALICIA (AGENTUR: SMODELS STUTTGART); HAIR + MAKEUP: MARIE KURZMANN, #MARIE.HAIRANDMAKEUP<br />
Vuture<br />
Fighter auf<br />
dem Weg durch<br />
die Wüste<br />
10 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Mit dem Team Vuture in die vegane Zukunft<br />
Mode als Symbol<br />
Für eine Welt ohne Gewalt, Hass, Homophobie, Mobbing und Tierquälerei<br />
von Teresa Peitz<br />
Das Future Warrior<br />
Team, bestehend<br />
aus den<br />
Models Alica, Alicia und<br />
Teresa, macht sich bereit<br />
<strong>für</strong> eine Reise in eine<br />
bessere Zukunft. Eine<br />
Zukunft, in der die Modewelt<br />
vegan ist, es keine<br />
Ausbeutung mehr gibt<br />
und jeder Mensch selbst<br />
entscheiden darf, welches<br />
Geschlecht er liebt.<br />
Mit den veganen Taschen<br />
und weiteren Accessoires<br />
des <strong>Vegan</strong>-Labels Luckynelly<br />
sind die Kriegerinnen<br />
ausgerüstet <strong>für</strong> das<br />
<br />
Raumschiff, das sie in die<br />
Zukunft bringt.<br />
Drei Frauen und ihre Geschichte:<br />
Ihre Geschichte<br />
handelt von der Liebe zur<br />
Mode, zu den Tieren und<br />
zum eigenen Geschlecht.<br />
Diese drei Frauen möchten<br />
der Menschheit zeigen,<br />
wie sie sich ihre<br />
Zukunft vorstellen: Modisch,<br />
facettenreich,<br />
empathisch und voller<br />
grenzenloser Liebe <strong>für</strong> jedes<br />
Lebewesen und jedes<br />
Geschlecht<br />
Es geht ihnen dabei nicht<br />
um Profit – sondern um<br />
eine Botschaft, die Gewalt,<br />
Hass, Homophobie,<br />
Mobbing und Tierquälerei<br />
ablehnt und einen<br />
Weg zeigt, Liebe, Toleranz<br />
und Ehrlichkeit mit<br />
der so wunderschönen,<br />
aber oft auch oberflächlichen<br />
Fashionbranche<br />
zu verpaaren. Denn Fashion<br />
funktioniert auch<br />
mit einer tiefen Symbolik:<br />
Fashion is much<br />
more as Fashion is<br />
much more as Fashion.<br />
It’s heart, soul and powerful<br />
creative talent.<br />
Hebt gemeinsam mit<br />
dem Warrior Vuture<br />
Team ab in eine bessere<br />
Zukunft… «<br />
<br />
Der Kuss –<br />
auf dem Weg<br />
in eine Zukunft<br />
ohne Diskriminierung<br />
und Tierleid<br />
Bereit <strong>für</strong><br />
die Zukunft?<br />
Alicia, Alica<br />
und Teresa<br />
kurz vor Abflug<br />
nach <strong>Vegan</strong><br />
Galaxy<br />
<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 11
Mal im Ernst: Spaß muss sein<br />
Sowohl <strong>Vegan</strong>ern als auch Läufern wird eine gewisse<br />
Humorlosigkeit nachgesagt. Das Image des Moralapostels,<br />
Asketen oder Nein-Sagers hängt uns an. Dabei ist<br />
das Gegenteil der Fall. Man wird nirgendwo sonst lebensbejahendere<br />
und optimistischere Menschen treffen als<br />
in diesen beiden Gruppen. Schon einmal die euphorische<br />
Stimmung vor dem Start eines Stadtmarathons mitbe-<br />
Thema fitness // Beschreibung<br />
<strong>Vegan</strong> laufen<br />
VEGAN<br />
RUNNER<br />
TEIL13<br />
Ich könnte das nicht !<br />
Es gibt viele vegane Läufer und laufende<br />
<strong>Vegan</strong>er unter uns. Warum eigentlich?<br />
Beides ergänzt sich hervorragend, meint<br />
unser Autor. Über die Gemeinsamkeiten<br />
zweier Sichtweisen auf Humor, Routinen,<br />
Gemeinschaft und Anspruch<br />
von Christian Bruness<br />
„Echt? Ich könnte das nicht.“ So lautet die häufigste Reaktion<br />
eines x-beliebigen Gegenübers auf die Nachricht,<br />
man ernähre sich übrigens seit rund 10 Jahren vegan. Ich<br />
erinnere <strong>mich</strong> selbst an meine Ehrfurcht vor der ersten<br />
veganen Person, die ich kennengelernt habe. Sie hieß Rebecca.<br />
Was sie denn überhaupt noch essen könne, habe<br />
ich ungläubig gefragt. Ähnlich verhält es sich bei Gesprächen<br />
mit erklärten Sportmuffeln, die auf läuferische<br />
Leistungen mit Erstaunen reagieren: „Du bist wie weit<br />
gelaufen? Wie geht das? Und warum tut man sich das<br />
an? Also ich könnte das nicht.“ Es scheint, als gäbe es ein<br />
Muster. Nennen wir es das „Ich könnte das Nicht-Phänomen“.<br />
Liebe Läufer und <strong>Vegan</strong>er da draußen, mir scheint,<br />
wir sind uns ähnlicher als gedacht. Wir machen ähnliche<br />
Erfahrungen. Wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt.<br />
Vom gleichen Schlag und Kaliber. Oder wie erklären Sie<br />
sich sonst diese Gemeinsamkeiten?<br />
Sie machen es, weil sie es können:<br />
Pause an einer Verpflegungsstation<br />
des Großglockner Ultra-Trails 2021<br />
kommen? Unbeschreiblich. Oder schon mal die Ekstase<br />
eines <strong>Vegan</strong>ers beim Betreten eines neuen Burgerrestaurants<br />
(„Ja-ha, es gibt den Sellerie-Burger mit Pilzen und<br />
Pesto!“) wahrgenommen? Einmalig. Und die besten <strong>Vegan</strong>er-<br />
und Läuferwitze kommen erfahrungsgemäß von<br />
Läufern und <strong>Vegan</strong>ern selbst.<br />
Bequemlichkeit wird überschätzt<br />
Das Sofa ist heute schon wieder so verdammt gemütlich,<br />
dabei wollte ich doch eigentlich noch laufen gehen. Im<br />
Regen bei Dunkelheit. Warum nicht einfach den bequemen<br />
Weg einschlagen und zu Hause bleiben?<br />
<strong>Vegan</strong>er kennen das natürlich nur zu gut. Es gibt zwanzig<br />
Milcheissorten, aber nur ein veganes Sorbet (immer<br />
Zitrone)? Bleibt man trotzdem bei seinen Vorsätzen? Immerhin<br />
bestellen alle anderen den überdimensionierten<br />
Schokobecher mit Sahnekrone …<br />
Am Ende teilen Läufer und <strong>Vegan</strong>er die Erkenntnis: Hinterher<br />
fühlt es sich gut an, zu seinen Überzeugungen gestanden<br />
zu haben. Je größer die Versuchung, desto<br />
befriedigender ist es, ihr widerstanden zu haben.<br />
Eine Frage der Ausdauer<br />
Wer sich <strong>für</strong> eine pflanzliche Ernährung entscheidet,<br />
wird schnell merken: Das ist kein Sprint, sondern ein<br />
Marathon. Es bedarf Ausdauer und ein gewisses Maß an<br />
Disziplin. Eine Woche vegan essen ist einfach. Ein Monat<br />
wird schon anspruchsvoller. Und dann erst ein ganzes<br />
FOTO: I PHILIPP REITER<br />
FOTO:<br />
12 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> X. 3. <strong>2022</strong> 2019
Jahr lang! Die Geburtstagsfeiern, Restaurantbesuche und<br />
Urlaubsreisen (in Länder mit überraschend fleischlastiger<br />
Küche) gilt es vegan zu meistern. Läufer kennen das.<br />
Es gibt auch Phasen, in denen der Sport nicht so viel<br />
Spaß macht. Um diese zu überwinden, müssen Routinen<br />
entwickelt werden. Läufer und <strong>Vegan</strong>er wissen: Nur wer<br />
seine Gewohnheiten nachhaltig verändert, wird langfristig<br />
zufrieden sein.<br />
Teil der Community<br />
Wer läuft und in einem Ort mit über hundert Einwohnern<br />
lebt, wird auf andere Läufer treffen. Die kennen<br />
wieder andere Läufer. Und im Handumdrehen hat man<br />
zwanzig neue Freunde gewonnen, die sich von nun an<br />
regelmäßig (zum Laufen) verabreden wollen. Der Sport<br />
macht es einem leicht, egal wie introvertiert man sein<br />
mag. Ähnlich verhält es sich bei <strong>Vegan</strong>ern. Auch sie suchen<br />
den Anschluss an Gleichgesinnte, tauschen sich<br />
(und neue Rezepte) aus und tragen T-Shirts, wie Vereinstrikots,<br />
die sagen wollen: Ich bin im Team <strong>Vegan</strong>. <strong>Vegan</strong>er<br />
und Läufer wissen: Ohne eine Gruppe Gleichgesinnter<br />
macht alles nur halb so viel Freude.<br />
Wider den Perfektionismus<br />
Läufer nehmen es genau. Im Wettkampf wird um Minuten,<br />
Sekunden und Zehntel gekämpft. Auch im Training<br />
kann diese ambitionierte Geisteshaltung durchscheinen.<br />
Dann macht es einen Unterschied, ob der letzte Kilometer<br />
in 5:23 min oder 5:24 min gelaufen wurde. Das könnte<br />
<strong>Vegan</strong>ern bekannt vorkommen.<br />
Ich verrate Ihnen etwas. Es ist mein kleines Geheimnis:<br />
Vor kurzem habe ich eine Tomatensuppe gegessen. Extra<br />
ohne Sahne. Ein paar Tage später hat mir ein Freund erzählt,<br />
dass das Restaurant in dieser Suppe Butter verwenden<br />
würde. Hätte ich im Restaurant danach fragen<br />
sollen? Bin ich jetzt überhaupt noch vegan? Kann ich<br />
das jemals wieder gut machen? Läufer und <strong>Vegan</strong>er wissen:<br />
Perfektionismus kann nicht der Anspruch sein. «<br />
«<br />
1. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 13
wissen / Erdlingshof<br />
Neues vom Erdlingshof<br />
Unser Stier ferd<br />
Teil 2: Vom Ausbruch und einer verzweifelten Flucht<br />
FOTOS: ERDLINGSHOF<br />
von Nicolas Thun<br />
TÖTUNGSBOX<br />
Entkommen aus der Todesfalle<br />
Der Stier Ferdinand war noch<br />
ganz jung, als er Ende März<br />
2020 zum Schlachthof transportiert<br />
wurde, um getötet zu werden.<br />
Bereits in der Tötungsbox,<br />
konnte er sich in letzter Sekunde befreien<br />
und fliehen. Verfolgt von Motorrädern<br />
schaffte er es schließlich,<br />
sich in einem Wald zu verstecken.<br />
Wir wussten sofort, dass wir<br />
Ferdinand helfen und ihn auf dem<br />
Erdlingshof aufnehmen wollen. Der<br />
Besitzer erklärte sich einverstanden<br />
– wenn wir ihn finden würden.<br />
Doch wo war Ferdinand? Noch in<br />
der Nähe? Weit weg? Uns erreichten<br />
Anrufe, doch sobald wir kamen,<br />
war Ferdinand schon wieder fort.<br />
Gemeinsam mit unserem Lockrind<br />
Michel, der mit einem GPS-<br />
Sender ausgestattet wurde, begann<br />
eine Spurensuche im Wald: Wo fand<br />
Ferdinand Futter und Wasser? Zu<br />
Erdlingshof-Teamleader Johannes<br />
Jung kamen nach und nach weitere<br />
Menschen zur Unterstützung. Nach<br />
einigen Tagen sahen wir Ferdinand<br />
– und Michel konnte sich ihm immerhin<br />
erstmals nähern. In den<br />
Folgetagen sahen wir Ferdinand<br />
noch ein paar Male, doch er blieb<br />
auf Abstand zu uns Menschen und<br />
flüchtete stets nach kurzer Zeit.<br />
Dann plötzlich stellte uns der<br />
Bürgermeister der Gemeinde, in der<br />
Ferdinand unterwegs war, ein Ultimatum:<br />
Entweder wir schafften es,<br />
Ferdinand innerhalb einer Woche zu<br />
sichern, oder es würde mit womöglich<br />
sogar scharfer Munition auf ihn<br />
geschossen. Nun begann ein Wettlauf<br />
mit der Zeit.<br />
Noch innerhalb dieser Woche<br />
fanden wir Ferdinand tatsächlich<br />
wieder, kurz vor Einbruch der Dunkelheit<br />
auf einer Lichtung! Wir<br />
entschlossen uns, einen Betäubungspfeil<br />
abzuschießen. Der Pfeil<br />
traf, doch die Betäubung setzte erst<br />
nach einigen Minuten ein. Ferdinand<br />
rannte los – und nun galt es,<br />
ihn keinesfalls aus den Augen zu<br />
verlieren! Wir verfolgten ihn bergauf<br />
und bergab, über Bäche, durchs<br />
Gehölz, und schließlich fanden wir<br />
ihn betäubt daliegen – tief im Wald,<br />
unerreichbar <strong>für</strong> unseren Anhänger.<br />
So war es noch ein hartes Stück Arbeit,<br />
den bald schon wieder munter<br />
werdenden Ferdinand bis zum Anhänger<br />
zu führen. Doch schließlich<br />
gelang es! Nach der nächtlichen<br />
Ankunft auf dem Erdlingshof bekam<br />
Ferdinand allerdings eine Panikattacke,<br />
denn seine letzte Fahrt<br />
mit einem Transporter endete im<br />
Schlachthof. Wir gaben ihm ein Medikament<br />
zur Beruhigung.<br />
Wie würde es weitergehen?<br />
Glücklicherweise bereits am nächsten<br />
Tag ließ sich Ferdinand vorsichtig<br />
streicheln, am übernächsten<br />
kam er schon von selbst zum Gatter,<br />
und noch einen Tag später<br />
Stier Ferdinand und sein<br />
Retter Johannes –<br />
da freut sich auch<br />
Hund Lukas<br />
14 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
NEUE SERIE: Neues vom Erdlingshof<br />
inand<br />
konnte Johannes Ferdinand bereits<br />
in seiner Box besuchen und sich<br />
mit ihm anfreunden, wie hier zu sehen<br />
ist: kurzelinks.de/ferdinand<br />
Und heute? Ferdinand ist sehr<br />
zutraulich, er versteht sich wunderbar<br />
mit den anderen Tieren.<br />
Wir sind überzeugt, dass er schnell<br />
merkt, ob er Menschen vertrauen<br />
kann oder nicht. Dieses Feingespür<br />
hat ihm wohl das Leben gerettet. «<br />
Das ist der<br />
Erdlingshof<br />
Seit 2014 gibt der Erdlingshof vor<br />
der „Nutztierhaltung“ geretteten<br />
Rindern, Pferden, Eseln, Hirschen,<br />
Schweinen, Schafen, Ziegen,<br />
Puten, Gänsen, Hühnern, Kaninchen<br />
und auch Hunden und<br />
Katzen ein sicheres Zuhause.<br />
Inzwischen sind es über 100<br />
Tiere, die täglich zu versorgen<br />
sind. Auf dem Erdlingshof können<br />
sie einfach friedlich leben. Regelmäßig<br />
finden Führungen statt,<br />
auch <strong>für</strong> Schulklassen und Jugendgruppen.<br />
Dabei erfahren die<br />
Gäste die Geschichten der geretteten<br />
Tiere und wie jede/r Einzelne<br />
durch die eigene Ernährung dazu<br />
beitragen kann, Tierleid auf dem<br />
eigenen Teller zu beenden. Durch<br />
eine Tierpatenschaft hat jede/r die<br />
Möglichkeit, den Hof und seine<br />
Bewohner zu unterstützen. Das<br />
Motto des Erdlingshofes und<br />
seiner Teamleader Birgit Schulze<br />
und Johannes Jung: <strong>Vegan</strong> – <strong>für</strong><br />
Mitgefühl entscheiden!<br />
www.erdlingshof.de<br />
Infos gibt's auch auf YouTube,<br />
Facebook und Instagram.
vegan kochen / Interview<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
RESTAURANT „VEGANO“,<br />
GROSS-GERAU<br />
Carmen Gärtner<br />
Carmen Gärtner serviert<br />
Curry-Vurst, Burger, Pommes,<br />
Bowls und Gemüsewraps<br />
im Restaurant <strong>Vegan</strong>o<br />
im hessischen Groß-Gerau<br />
(Stadtteil Wallerstädten).<br />
Tipp<br />
VORSPEISE<br />
Rote-Bete-Carpaccio mit Vetabällchen<br />
von Carmen Gärtner<br />
Alles hübsch<br />
anrichten – das Auge<br />
isst mit!<br />
<strong>für</strong> 2 Portionen<br />
ZUTATEN: • 2 Rote Bete • 2 Handvoll Rucola<br />
• Vinaigrette • ca. 1–2 EL veganer Feta • ca.<br />
1–2 EL veganer Frischkäse • ca. 1 EL Sesam<br />
schwarz • ca. 1 EL Sesam weiß<br />
1. Rote Bete bissfest kochen und abkühlen lassen.<br />
Anschließend in dünne Scheiben schneiden.<br />
2. Rucola waschen.<br />
3. <strong>Vegan</strong>en Feta und veganen Frischkäse vermengen<br />
und Bällchen formen. Die Veta-Bällchen mit<br />
Sesam panieren.<br />
4. Die Rote-Bete-Scheiben auf Teller legen,<br />
den Rucola darauf geben und die Vinaigrette<br />
darüber tröpfeln. Veta-Sesam Bällchen<br />
darauf legen.<br />
16 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
HAUPTSPEISE<br />
Spargelgemüse mit panierten Champignons und Salzkartoffeln<br />
von Carmen Gärtner<br />
INTERVIEW<br />
INTERVIEW: BEATE FÖRSTER<br />
„Willkommen sein“<br />
<strong>für</strong> 2 Portionen<br />
ZUTATEN: • 1 kg Spargel • 150 g vegane Margarine<br />
• 75 g Mehl • Salz • 1 Prise Kala-Namak-Salz<br />
• Kartoffeln • Champignons • ZUM PANIEREN:<br />
• Mehl • Wasser • Paniermehl • Paprika • Salz<br />
Pfeffer<br />
1. Spargel schälen und bissfest garen – das Kochwasser<br />
aufheben.<br />
2. Mehl in einem Topf mit der veganen Margarine<br />
anschwitzen. Mit dem Spargelwasser ablöschen,<br />
aufkochen und mit Salz und einer Prise Kala Namak<br />
abschmecken.<br />
3. Kartoffeln schälen und in Salzwasser garen.<br />
4. Etwas Mehl mit Wasser dickflüssig anrühren.<br />
Champignons in Mehl wenden, anschließend in<br />
dem angerührten Mehl wenden und danach mit<br />
Paniermehl panieren. Champignons in Öl braten.<br />
Anschließend mit Paprika, Salz und Pfeffer<br />
würzen.<br />
5. Die Spargel mit der Mehlsauce, den Champignons<br />
und den Salzkartoffeln anrichten.<br />
Tipp<br />
Dazu passt<br />
ein grüner Salat.<br />
Liebe Carmen, du betreibst<br />
ein veganes Restaurant in<br />
einem Vereinsheim. Wie kam<br />
es dazu?<br />
Der Vorstand des Vereins hier in<br />
Wallerstädten hat <strong>mich</strong> gefragt,<br />
nachdem der Pächter im Vereinsheim<br />
gekündigt hatte. Mein Mann<br />
war sofort Feuer und Flamme. Da<br />
haben wir gesagt: Wir probieren es<br />
einfach! Meine ganze Familie unterstützt<br />
<strong>mich</strong> von Anfang an – mittlerweile<br />
sind alle vegan geworden.<br />
Zuvor hast du schon mit<br />
einem veganen Foodtruck<br />
Dorffeste bewirtet, richtig?<br />
Vor zehn Jahren hat mein Mann<br />
meinen ersten Foodtruck <strong>für</strong><br />
veganes Essen hergerichtet. Damit<br />
war ich beim Mai-Fest in Wallerstädten.<br />
Das Jahr darauf war ich<br />
wieder da. Da haben die Menschen<br />
schon Schlange gestanden.<br />
Wie bist du zur veganen<br />
Ernährung gekommen?<br />
Bevor ich im Foodtruck veganes<br />
Essen angeboten habe, war ich<br />
zwanzig Jahre lang Vegetarierin.<br />
Dann habe ich eine Dokumentation<br />
über Milchkühe gesehen. Das hat<br />
<strong>mich</strong> geschockt. Die Kühe geben ja<br />
nicht einfach so Milch. Die<br />
bekommen Kälbchen, die teilweise<br />
direkt nach der Geburt getötet<br />
werden. Da habe ich meine<br />
Ernährung auf vegan umgestellt.<br />
Mit meiner Familie bin ich<br />
eigentlich gerne essen gegangen,<br />
aber vegan war es zu der Zeit nicht<br />
möglich. So kam ich auf die Idee,<br />
Menschen wie mir etwas anzubieten.<br />
Mit dem Foodtruck habe ich<br />
dann Festivals, Märkte und<br />
Weihnachtsmärkte besucht.<br />
Wie hast du die Rezepte<br />
entwickelt?<br />
Gekocht habe ich immer schon<br />
gerne, also habe ich omnivore in<br />
vegane Rezepte umgewandelt. Es<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 17
vegan kochen / Interview<br />
hat teilweise lange gedauert, bis<br />
ich Speisen hatte, die auch lecker<br />
waren. Diese Rezepte kamen dann<br />
aber auch sehr gut an. Oft sind<br />
Leute noch einmal zu unserem<br />
Foodtruck zurückgekommen, um<br />
zu bestätigen: „Oh es war wirklich<br />
superlecker!“ So ein Feedback ist<br />
natürlich richtig schön.<br />
Was servierst du inzwischen?<br />
Burger und Sandwiches, die es von<br />
Anfang an bei mir gab. Außerdem<br />
gibt es auch Wraps, Bowls und ein<br />
wechselndes Wochengericht. Ich<br />
esse gern ein bisschen deftig und<br />
auch Hausmannskost. Was mir<br />
schmeckt, schmeckt anderen auch,<br />
denke ich. Ich versuche mit<br />
Qualität zu überzeugen, mit<br />
Frische, das kommt gut an.<br />
Was gibt es als Nachtisch?<br />
Mein Cheesecake ist ziemlich<br />
begehrt. Wenn ich Zeit genug habe,<br />
mache ich auch Tiramisu oder<br />
Frankfurter Kranz. Ein paar selbst<br />
gemachte Eissorten habe ich<br />
normalerweise auch immer da.<br />
Was hast du <strong>für</strong> Gäste?<br />
Sehr unterschiedlich. Wir haben<br />
teilweise Teenies und Omis über<br />
80. <strong>Vegan</strong>er aus Frankfurt und<br />
Mannheim und Rheinland-Pfalz<br />
fühlen sich hier auch wohl. Wir<br />
haben auch einen Stammtisch<br />
vom Sportverein, der regelmäßig<br />
kommt. Es kommen auch relativ<br />
viele Fleischesser hierher, die sehr<br />
skeptisch an die Sache rangehen.<br />
Und das macht <strong>mich</strong> besonders<br />
glücklich, wenn die dann zufrieden<br />
rausgehen und sagen: „Es hat<br />
lecker geschmeckt, super! Mir hat<br />
nichts gefehlt.“ Viele Gäste zieht<br />
aber nicht nur das Essen an,<br />
sondern auch die Atmosphäre:<br />
Hier ist es gemütlich wie im<br />
eigenen Wohnzimmer!<br />
<strong>für</strong> 4 Portionen<br />
ZUTATEN: • 500 g Erdbeeren • 200 g vegane<br />
Sahne (aufgeschlagen) • 250 g veganer<br />
Mascarpone • 100 g Rohrohrzucker • 500 g<br />
veganer Vanillejoghurt • 200 g vegane Kekse<br />
1. Erdbeeren waschen und schneiden.<br />
2. <strong>Vegan</strong>e Sahne, Mascarpone, Zucker und<br />
Joghurt vorsichtig verrühren.<br />
DESSERT<br />
Erdbeertrifle<br />
von Carmen Gärtner<br />
3. <strong>Vegan</strong>e Kekse in einen Beutel geben und<br />
mit einer Dose oder einer Teigrolle zu Krümeln<br />
verarbeiten.<br />
4. Nacheinander Erdbeeren, Creme und Kekse in<br />
Gläser schichten.<br />
Tipp<br />
Das Trifle mit<br />
Erdbeeren oder<br />
weißer veganer<br />
Schokolade<br />
dekorieren.<br />
Restaurant <strong>Vegan</strong>o<br />
Auf dem Deich 30<br />
64521 Groß-Gerau<br />
info@vegano.kitchen<br />
06152-1725144<br />
www.vegano.kitchen<br />
FOTOS: C. GÄRTNER<br />
18 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 1. <strong>2022</strong>
ADVERTORIAL<br />
FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
<strong>Vegan</strong> zu leben ist eine bewusste Entscheidung –<br />
<strong>für</strong> die Umwelt, <strong>für</strong> Nachhaltigkeit, <strong>für</strong> das Tierwohl<br />
und schließlich auch <strong>für</strong> den eigenen Körper<br />
und die eigene Gesundheit.<br />
Klar: Für einen gesunden Körper sind eine ausge<br />
wogene Ernährung und eine gute Versorgung mit<br />
Nährstoffen wichtig. Gerade <strong>für</strong> Menschen, die<br />
sich rein pflanzlich ernähren, stehen dabei<br />
Vitamine und Mineralstoffe wie etwa Vitamin B12<br />
sowie Eisen und Calcium meist im Fokus.<br />
Nahrungsergänzungsmittel können hier unterstützend<br />
wirken.<br />
Doch es gibt weitere, oftmals weniger bekannte<br />
Vitalstoffe, die ausschließlich oder hauptsächlich<br />
in tierischen Lebensmitteln vorkommen und <strong>für</strong><br />
unterschiedliche Körperfunktionen ebenfalls sehr<br />
bedeutsam sind – dazu zählt Kreatin.<br />
TIPP:<br />
Dazu schmeckt das<br />
NATURATA Delikatess<br />
Vollkorn-Knäckebrot<br />
als leichte Alternative<br />
zu Brot.<br />
Das „neue <strong>Vegan</strong>“ mit Kreatin<br />
Wissenschaftlich beleuchtet: Wie man sich bei pflanzlicher Ernährung gut mit der<br />
wichtigen Substanz versorgen kann<br />
Was genau ist Kreatin?<br />
Kreatin ist eine natürliche Substanz<br />
im menschlichen Körper,<br />
die eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel<br />
innerhalb jeder<br />
einzelnen Zelle spielt. Studien<br />
zeigen, dass Kreatin in Muskel-,<br />
Gehirn- und Nervenzellen sowie<br />
in Immun- und Knochenzellen<br />
vorhanden ist.<br />
Wie wirkt Kreatin?<br />
Kreatin ist im Körper am Energietransport<br />
und an der Energiespeicherung<br />
beteiligt. So sorgt<br />
Kreatin <strong>für</strong> körperliche Leistungsfähigkeit.<br />
Viele Forscher<br />
gehen davon aus, dass Kreatin<br />
<strong>für</strong> die Organfunktionen und das<br />
Gehirn (mentale Leistungsfähigkeit)<br />
sowie ganz generell <strong>für</strong> die<br />
allgemeine Gesundheit wichtig<br />
ist.<br />
Studien weisen darauf hin, dass<br />
eine extra Kreatin-Gabe <strong>für</strong> den<br />
Körper unter bestimmten Bedingungen<br />
wie Stress, einer hohen<br />
körperlichen Belastung oder einer<br />
begrenzten Zufuhr über die<br />
Nahrung notwendig ist.<br />
Wo kommt Kreatin vor?<br />
Der menschliche Körper kann<br />
etwa die Hälfte des täglichen Kreatinbedarfs<br />
selbst produzieren.<br />
Die verbleibende Menge muss<br />
über die Nahrung zugeführt werden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass<br />
nur Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />
Kreatin enthalten (Fisch<br />
und Fleisch, Milchprodukte in<br />
Spuren). Pflanzliche Lebensmittel<br />
enthalten kein Kreatin.<br />
Bei einer nachhaltigen und<br />
pflanzlichen Ernährungsweise<br />
kommt daher Kreatin nicht natürlicherweise<br />
vor. Um dennoch<br />
ausreichend gut mit Kreatin versorgt<br />
zu sein, kann Kreatin als<br />
Nahrungsergänzung oder über<br />
Lebensmittel, die mit Kreatin<br />
angereichert sind, zugeführt<br />
werden.<br />
Vor allem vegane Ersatzprodukte<br />
wie Fleisch-, Fisch- und Milchalternativen,<br />
die mit Kreatin angereichert<br />
sind, machen eine<br />
Kreatin-Aufnahme einfach. Und<br />
das, ohne auf tierische Produkte<br />
oder Nahrungsergänzungsmittel<br />
zurückgreifen zu müssen.<br />
Das Creapure®-Siegel steht <strong>für</strong><br />
hohe Qualität :<br />
Kreatin-Monohydrat ist eine sehr<br />
gute Kreatinquelle <strong>für</strong> den Körper.<br />
Bei der Wahl eines Kreatin-<br />
Produktes zeigt das Creapure®-<br />
Siegel die hohe Qualität an.<br />
Creapure® ist hochreines Kreatin-Monohydrat<br />
– made in Germany.<br />
Für die Herstellung von<br />
Creapure® werden nur Rohstoffe<br />
nicht-tierischen Ursprungs verwendet.<br />
Somit ist Creapure® <strong>für</strong><br />
<strong>Vegan</strong>er und Vegetarier hervorragend<br />
geeignet.<br />
Creapure® – mit Kreatin rundum<br />
gut versorgt bei rein pflanzlicher<br />
Ernährung!<br />
Weitere Informationen<br />
unter oder Kontakt:<br />
Alzchem Trostberg GmbH<br />
www.alzchem.com/de/<br />
marken/creapure<br />
YouTube: Suchbegriff<br />
Creapure
Wissen / Spinat<br />
Spinat – lecker, gesund und variabel<br />
das grüne<br />
wunder<br />
Einkaufstipps:<br />
So wird´s richtig gut<br />
Blattspinat kann roh, blanchiert oder<br />
gegart verzehrt werden. Vor der Zubereitung<br />
sollten Sie ihn gründlich waschen<br />
und die groben Stiele entfernen.<br />
Unter Babyspinat versteht man junge<br />
Spinatblätter, die früh geerntet werden<br />
und deshalb besonders zart sind.<br />
Was den Vitalstoffgehalt anbelangt,<br />
ist tiefgekühlter Spinat aufgrund einer<br />
Schockfrostung direkt nach der<br />
Ernte feldfrischem Spinat nahezu<br />
ebenbürtig. Er sollte im gefrorenen<br />
Zustand direkt im Topf erhitzt werden<br />
und einige Minuten garen, damit mögliche<br />
Keime abgetötet werden.<br />
Konventionell angebauter Spinat<br />
enthält aufgrund von Düngemitteln<br />
viel Nitrat. Bevorzugen Sie deshalb saisonale<br />
Ware in Bioqualität und Freilandanbau.<br />
Biologisch angebauter Spinat<br />
enthält keine schädlichen Pestizide<br />
und punktet nachweislich mit mehr gesundheitsfördernden<br />
Stoffen.<br />
Durch lange Lagerung, längeres<br />
Warmhalten und mehrmaliges Aufwärmen<br />
verwandelt sich durch Bakterien<br />
das Nitrat im Spinat in giftiges<br />
Nitrit, das den Sauerstofftransport im<br />
Körper blockiert und als krebserregend<br />
gilt. Für Erwachsene ist die<br />
Nitritmenge, die beim Aufwärmen<br />
entsteht, unbedenklich, <strong>für</strong> kleine Kinder<br />
aber problematisch. Kinder sollten<br />
deshalb nur frisch zubereiteten Spinat<br />
serviert bekommen.<br />
Ob als Rohkost im Smoothie und Salat oder gegart<br />
in den unterschiedlichsten Gerichten: Die wunderbar<br />
milden Spinatblätter sind enorm vielseitig und ein<br />
hervorragender Einstieg in die grüne Powerküche<br />
von ALEXANDRA KUCHENBAUR<br />
Der Ernährungstrend „Eat<br />
Green“ erobert längst die<br />
Küchen dieser Welt und ist<br />
ganz im Sinne der offiziellen Ernährungsgesellschaften,<br />
die empfehlen,<br />
täglich mindestens drei Portionen<br />
Gemüse und zwei Portionen Obst<br />
zu verzehren. Grüne Pflanzen liefern<br />
zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente. Zudem<br />
enthält grünes Gemüse sekundäre<br />
Pflanzenstoffe wie Chlorophyll, das<br />
<strong>für</strong> die grüne Farbe verantwortlich<br />
ist, vor Infektionen durch Bakterien<br />
und Pilze schützen kann, die<br />
Wundheilung fördert und das Risiko<br />
<strong>für</strong> bestimmte Krebserkrankungen<br />
vermindern kann. Ballaststoffe aus<br />
grünen Blättern sind außerdem gut<br />
<strong>für</strong> die Verdauung.<br />
hemmt krebs und<br />
fördert die Sehkraft<br />
Tatsache ist, dass Spinatblätter je<br />
Kalorie mehr Mikronährstoffe enthalten<br />
als viele andere Nahrungsmittel,<br />
und dies macht sie zu einem<br />
äußerst schmackhaften Superfood.<br />
Eine Tasse frischer Spinat (etwa<br />
30 Gramm) deckt 15 bis 20 Prozent<br />
unseres täglichen Bedarfs an<br />
abwehrsteigerndem Provitamin A<br />
und gleichzeitig 125 bis 160 Prozent<br />
unseres Tagesbedarfs an knochenbildendem<br />
Vitamin K ab, das auch<br />
wichtig ist <strong>für</strong> die Blutgerinnung.<br />
Herausragende Inhaltsstoffe von<br />
Spinat sind Carotinoide wie Beta-<br />
Carotin, Lutein und Xeaxanthin.<br />
Beta-Carotin ist nicht nur immunstimulierend<br />
und krebsfeindlich,<br />
sondern hat durch seine Vitamin-<br />
A-Wirkung eine wichtige Funktion<br />
<strong>für</strong> unsere Sehkraft. Lutein und Xeaxanthin<br />
wirken vorbeugend gegen<br />
degenerative Augenerkrankungen<br />
wie die altersbedingte Makuladegeneration<br />
und grauen Star.<br />
Glycolipide <strong>für</strong><br />
eine starke abwehr<br />
Grüne Spinatblätter enthalten Glycolipide,<br />
die der Tumorentstehung<br />
entgegenwirken, indem sie die<br />
DNA von Krebszellen an der Replikation<br />
hindern. In verschiedenen<br />
Versuchsreihen zeigte sich, dass<br />
Spinatextrakte mit einem hohen »<br />
FOTOS: ISTOCK/ DEYANGEORGIEV (1)/ TVIRBICKIS (1)<br />
20 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Grüner<br />
Lieblingssmoothie<br />
Für 2 Portionen<br />
Spinat, frisch geerntet<br />
und z. B. auf dem<br />
Wochenmarkt angeboten –<br />
eine vitale Delikatesse!<br />
1 mittelgroße Banane 3 dicke<br />
Scheiben Ananas 100 g frische<br />
Spinatblätter 1 EL weißes Mandelmus<br />
ca. 300 ml Wasser<br />
1. Obst von Schalen und Strünken befreien,<br />
klein schneiden. Spinatblätter<br />
waschen und trockenschütteln.<br />
2. Alle Zutaten im Mixer cremig pürieren<br />
und frisch genießen.<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 21
Wissen / Spinat<br />
Glycolipidgehalt das Wachstum von<br />
Haut-, Prostata-, Gebärmutterhalsund<br />
Darmkrebs hemmen können.<br />
Solche wertvolle Glycolipide finden<br />
sich ebenso in grünem Gemüse<br />
<strong>Vegan</strong>es Spinat-<br />
Sahne-Sößchen<br />
Für 2 Portionen bei großem Hunger<br />
230 g Blattspinat, tiefgefroren<br />
oder frisch 90 g Cashewkerne<br />
250 ml Sojamilch 2 EL Hefeflocken<br />
Salz schwarzer Pfeffer<br />
aus der Mühle<br />
1. Cashewkerne in den Mixer geben,<br />
Sojamilch zufügen und mindestens<br />
½ Stunde einweichen lassen. Dann<br />
zusammen pürieren. Hefeflocken<br />
unterrühren und mit Salz und Pfeffer<br />
würzen.<br />
2. Gefrorenen Blattspinat vorsichtig<br />
in einem Topf erhitzen. Wird frischer<br />
Spinat verwendet: Nur so wenig Wasser<br />
in einen Topf geben, dass der Boden<br />
knapp bedeckt ist, zum Kochen<br />
bringen, Spinat hineingeben und zusammenfallen<br />
lassen.<br />
3. Die Nuss-Sojamilch-Mischung<br />
dazu gießen und auf sehr niedriger<br />
Hitze unter Rühren erwärmen und<br />
einige Minuten köcheln lassen,<br />
bis der Spinat gar ist. Passt gut<br />
zu Pasta aller Art und Gnocchi.<br />
wie Bohnen, Erbsen, Grünkohl,<br />
Petersilie, Brokkoli und Rosenkohl<br />
sowie in Paprika, Kürbis und<br />
Spargel.<br />
Grüne Blattgemüse wie Spinat<br />
senken das Risiko <strong>für</strong> Bluthochdruck,<br />
Arteriosklerose („Arterienverkalkung“)<br />
und Diabetes. Britische<br />
Forscher vom Diabetes Research<br />
Center der University of Leicester<br />
nahmen in diesem Zusammenhang<br />
sechs Studien mit mehr als 200.000<br />
Menschen unter die Lupe und entdeckten<br />
Erstaunliches: Die Wissenschaftler<br />
fanden heraus, dass täglich<br />
eineinhalb Portionen grünes Blattgemüse<br />
reichen, um das Diabetesrisiko<br />
um 14 Prozent zu senken – das<br />
entspricht 1 bis 2 Tassen (30–60 g)<br />
rohem oder ½ bis 1 Tasse (90–180<br />
g) gekochtem grünem Blattgemüse.<br />
Diese Wirkung ist den enthaltenen<br />
Antioxidanzien wie beispielsweise<br />
Carotinoiden und Vitamin C zuzuschreiben,<br />
aber auch Folsäure und<br />
sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen<br />
und Flavonoiden.<br />
Ein veganes Spinat-Sahne-<br />
Sößchen eignet sich als<br />
Krönung aller möglicher<br />
Speisen, etwa zu Pasta,<br />
Gnocchi oder Kartoffeln<br />
G u t<br />
kombiniert<br />
wenig kalorien, viele<br />
mikronährstoffe<br />
Das ist aber noch lange nicht alles.<br />
Der kalorienarme Spinat liefert noch<br />
weitere Mikronährstoffe wie Magnesium,<br />
Kalzium, Kalium, Zink und<br />
Eisen in relevanter Menge. Mit 4,1<br />
Milligramm Eisen in 100 Gramm enthält<br />
frischer Spinat tatsächlich mehr<br />
Eisen als viele andere Gemüsesorten.<br />
Um die Eisenaufnahme aus der<br />
Pflanze zu optimieren, sollten Sie Spinat<br />
zusammen mit Vitamin-C-<br />
Quellen verzehren, beispielsweise indem<br />
Sie ein Glas Orangensaft zum<br />
Essen trinken. Dies erhöht die Eisenresorption<br />
aus Nahrungspflanzen<br />
deutlich. Es gibt noch andere Zutaten,<br />
die Gerichte mit<br />
Blattspinat wunderbar<br />
begleiten: Cashewkerne,<br />
Pinienkerne, Mandelmus,<br />
Olivenöl und<br />
andere hochwertige<br />
pflanzliche Fette verbessern<br />
die Aufnahme von<br />
fettlöslichen Inhaltsstoffen<br />
aus diesem Supergemüse wie<br />
beispielsweise Beta-Carotin,<br />
einer Vorstufe von<br />
Vitamin A, die der<br />
Tumorentstehung<br />
entgegenwirkt.<br />
Menschen mit Neigung<br />
zu Nierensteinen sollten Spinat jedoch<br />
meiden. Der Grund da<strong>für</strong><br />
liegt in der enthaltenen Oxalsäure.<br />
FOTOS: ISTOCK/ MARIIA SKOVPEN (1)/ SYLVIEBOUCHARD (1)/ VICUSCHKA (1)/ ZAKHAROVA_NATALIA (1)<br />
22 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Sie fördert nicht nur<br />
die Steinbildung, sondern<br />
hemmt auch die<br />
Aufnahme von Eisen<br />
und Kalzium. Deswegen<br />
fühlen sich unsere Zähne<br />
nach dem Verzehr von<br />
Spinat so stumpf und rau an.<br />
Um der Kalziumblockade entgegenzusteuern,<br />
genügt es, einem<br />
Spinatgericht hochwertige Kalziumquellen<br />
zuzufügen, beispielsweise<br />
Cashewsahne (siehe Rezept), Mandelmus,<br />
Tofu, Sojamilch oder Sesamsamen,<br />
die den Verlust sofort<br />
wieder ausgleichen.<br />
vielseitiger<br />
wandlungskünstler<br />
Spinat in Rohform lässt sich wunderbar<br />
in grünen Smoothies verarbeiten<br />
oder mit Blattsalaten<br />
kombinieren. Hier<strong>für</strong> eignet sich<br />
besonders junger Spinat, da dieser<br />
weniger Oxalsäure enthält. Gegart<br />
ist das grüne Blattgemüse ein wahrer<br />
Wandlungskünstler und wertet<br />
Suppen, Pastagerichte, Blätterteigröllchen<br />
und Aufläufe auf, passt<br />
Frühzeitig geerntete<br />
Blätter bezeichnet man<br />
als Babyspinat. SIe sind<br />
besonders fein und zart<br />
gut auf Pizza oder kommt als klassischer<br />
Rahmspinat auf den Tisch.<br />
Man kann Spinat aber auch kurz<br />
garen und mit Olivenöl, gerösteten<br />
Pinienkernen, Gewürzen und einem<br />
Hauch Knoblauch als Blattgemüse<br />
genießen. Seine Vielfältigkeit<br />
macht Spinat zur idealen Vitalstoffquelle<br />
<strong>für</strong> Einsteiger in die grüne<br />
Powerküche. «<br />
Indisch vegan:<br />
Palak Paneer<br />
Für 4 Portionen<br />
350 g frischer Blattspinat 200 g<br />
Biotofu natur 4 große Tomaten,<br />
fein gehackt 1 rote Zwiebel, fein<br />
geschnitten 1 TL gemahlener<br />
Kreuzkümmel ½ TL Kurkuma<br />
½ TL gemahlener Koriander ½ TL<br />
Garam Masala (indische Gewürzmischung)<br />
2 cm geschälter Ingwer,<br />
fein geraffelt 1 TL Salz 1 Msp.<br />
Chilipulver 50 ml Cashewsahne<br />
(siehe unten, Punkt 1) 3–4 EL Olivenöl<br />
zum Braten<br />
1. Für die Cashewsahne 25 g Cashewkerne<br />
mit der doppelten Menge Wasser<br />
einweichen und fein pürieren, beiseite<br />
stellen.<br />
2. Spinatblätter waschen und abtropfen<br />
lassen.<br />
3. Tofu in 2 cm große Würfel schneiden.<br />
Olivenöl in einer großen Pfanne<br />
erhitzen, Zwiebeln zugeben und goldgelb<br />
bräunen, dann alle Gewürze außer<br />
Salz und Ingwer zufügen und kurz mitrösten,<br />
Tomaten zugeben und auf kleiner<br />
Hitze zugedeckt einige Minuten<br />
köcheln lassen.<br />
4. Spinatblätter und Tofuwürfel unterheben,<br />
mit Salz und Ingwer würzen,<br />
zugedeckt einige weitere Minuten<br />
sanft köcheln lassen, bis der Spinat<br />
weich ist und der Tofu Geschmack angenommen<br />
hat.<br />
5. Zum Schluss die Cashewsahne<br />
unterrühren. Mit Basmatireis und<br />
indischem Fladenbrot servieren.<br />
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bodenständige Berliner<br />
jetzt mit „oberleckerer<br />
Feierabendküche“<br />
(Untertitel) nach. Mittels<br />
QR-Code kann man die<br />
Zubereitung aller Rezepte<br />
auch auf YouTube<br />
nachverfolgen.<br />
Eine Bohne rettet die Welt<br />
Matthias Krön,<br />
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Wenn die wertvolle Eiweißquelle<br />
Soja Menschen ernährt<br />
statt Tiere, ist ein<br />
wichtiger Schritt zur Klimawandel-Umkehr<br />
getan: Der<br />
Donau-Sojaexperte erklärt,<br />
wie diese Wende gemeinsam<br />
gelingen kann.<br />
<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> die Sinne<br />
Lena Marie Radu, Ventil,<br />
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Die <strong>Vegan</strong>-Köchin präsentiert<br />
in sieben Kategorien von<br />
„Quick & Healthy“ bis<br />
„Everybody‘s Darling“ fast 80<br />
Rezepte aus ihrer Augsburger<br />
Kochschule „<strong>Vegan</strong>esha“.<br />
Heute ist ein ganz<br />
anderer Tag<br />
Daniela Böhm, BoD,<br />
13,90 €<br />
Einfühlsame Kurzgeschichten<br />
beleuchten hier das Schicksal<br />
von Tieren, von Straßenhund<br />
Raffi bis Milchkuh Emi. Im zweiten<br />
Buchteil stehen berührende<br />
Texte, Lyrik und Essays als Plädoyer<br />
<strong>für</strong> die Anerkennung der<br />
Rechte von Tieren.<br />
24 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Advertorial<br />
Free!<br />
Der <strong>Vegan</strong>pionier WHEATY<br />
glänzt mit neuen Innovationen<br />
Seit nun mehr fast 30 Jahren steht <strong>Vegan</strong> Pionier<br />
Klaus Gaiser hinter dem Familienunternehmen<br />
mit der Marke WHEATY. Zwar hat der Senior sich<br />
aus der operativen Führung des Unternehmens<br />
zurückgezogen und überlässt das Tagesgeschäft<br />
seinem Schwiegersohn Charles-Henry Debal. Da<strong>für</strong><br />
aber kümmert er sich tagtäglich um die Entwicklung<br />
neuer Fleischalternativen, um der steigenden Nachfrage<br />
nachzukommen. Sein erklärtes Ziel: Leckere vegane Fleischalternativen<br />
aus Bio-Rohstoffen, natürlich komplett ohne<br />
Chemie und unsympathische Füllstoffe. Leider inzwischen<br />
fast schon ein Novum im stetig wachsenden Orchester der<br />
Anbieter veganer Produkte.<br />
Geschäftsgründer<br />
Klaus Gaiser<br />
Klaus, was gibt es Neues von Wheaty?<br />
Wheaty steht seit der Gründung <strong>für</strong> leckere Fleischalternativen<br />
auf Seitanbasis. Wir haben das asiatische Traditionsprodukt<br />
<strong>für</strong> den europäischem Geschmack weiterentwickelt und unser<br />
Sortiment aus Würsten, Burgern, Bratstücken und Aufschnitten<br />
stets am Geschmack der Zeit orientiert. Um nun aber auch<br />
jene zu erreichen, die auf Weizenprodukte verzichten wollen,<br />
haben wir eine Aufschnitt Linie auf Basis von Erbsenproteinen<br />
entwickelt. Wir starten ab Mai zunächst mit drei Sorten – einer<br />
klassischen Lyoner Variante, einer Lyoner mit Paprika und einer<br />
Wurstalternative mit mediterranen Kräutern. Sehr lecker…<br />
Hat es lange gedauert, die neuen Aufschnitte zu entwickeln?<br />
Sicherlich länger, als wenn wir ein Angebot auf Seitanbasis<br />
entwickelt hätten. Erbseneiweiß stellt viel höhere Anforderungen<br />
an die Improvisationskünste unser Entwicklungsabteilung und an<br />
den Produktionsprozess. Es besitzt praktisch keine Bindeeigenschaften.<br />
Diesen Nachteil würde ein konventioneller Produzent<br />
AUf<br />
Basis von<br />
Erbsenprotein<br />
mit der Beigabe chemischer Zusatzstoffe ausgleichen,<br />
wir jedoch können und wollen ausschließlich Zutaten<br />
verwenden, die im Rahmen der Biorichtlinien erlaubt<br />
sind. Und wir wollten keine Allergene wie zB Senf oder<br />
Sellerie hinzusetzen. Und auch auf Zucker haben wir<br />
selbstverständlich verzichtet. Es hat also etwas länger<br />
gedauert, nun aber bringen wir stolz ein neues Wheaty<br />
Produkt in die Läden, das unseren eigenen Qualitätsansprüchen<br />
genügt.<br />
Woher kommt das Erbsenprotein?<br />
Eine wichtige Frage, die uns auch diesmal bereits zu Beginn der<br />
Entwicklung umgetrieben hat. Als Bioproduzent achten wir auf<br />
kurze Lieferwege, um den CO2 Fußabdruck klein zu halten. Das<br />
funktioniert leider nicht immer bei allen Zutaten. So beziehen<br />
wir unsere exotischen Gewürze zum Beispiel von asiatischen<br />
Lieferanten. Wie aber auch unser Weizengluten kommt unser<br />
Hauptrohstoff <strong>für</strong> die neuen Aufschnitte, das Erbsenprotein, von<br />
europäischen Anbietern. Verbunden mit der Tatsache, dass wir<br />
die Wheaty Fleischalternativen konsequent in Baden-Württemberg<br />
produzieren und vegane Produkte ja per se klimafreundlicher<br />
als vergleichbare Fleischprodukte sind, kann sich unsere<br />
Klimabilanz aber sehen lassen. Und wir arbeiten weiter an einer<br />
Optimierung. Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig.<br />
Wer jetzt Appetit bekommen hat und neugierig auf Wheatys<br />
Erbsenprotein-Aufschnitte ist – wo kann man sie kaufen?<br />
Unsere neue „Wheaty Free“ Linie gibt es ab Mai im gut sortierten<br />
Biohandel und natürlich in den Onlineshops, die auf vegane<br />
Köstlichkeiten spezialisiert sind.<br />
wheaty.de
Wissen/Jagd<br />
<strong>Vegan</strong>ismus und Jagd<br />
lebensrecht<br />
ohne<br />
hinterhalt<br />
Vom Jäger zum Tierrechtler –<br />
der Veterinärmediziner, Autor und<br />
Ethiker Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer<br />
wünscht sich eine friedliche<br />
Koexistenz aller Erdbewohner<br />
Wildtiere im Wald haben<br />
ein Recht auf ein freies<br />
Leben – ohne ein Ende<br />
durch Gewehrkugeln. Der<br />
Eindringling ist der Mensch<br />
26 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Waidmannsheil?<br />
Die persönliche Jagdlust<br />
zu befriedigen hat mit<br />
wahrer Tierhege und<br />
-pflege kaum echte<br />
Berührungspunkte<br />
von Ulrich Bender<br />
Vor über 15 Jahren verkaufte<br />
Rudolf Winkelmayer seine<br />
Gewehre, nachdem er während<br />
eines Ausflugs junge Feldhasen<br />
beim Spiel betrachtete und sich die<br />
Frage stellte, warum er diese Lebewesen<br />
in der Jagdsaison im Herbst<br />
erschießen sollte. Mit der Entscheidung,<br />
seiner Empathie zu folgen und<br />
sie nicht länger zugunsten seiner<br />
Jagdpraxis zu verdrängen, beendete<br />
er sein Jägerdasein. Seitdem widmet<br />
sich der bis 2013 praktizierende<br />
Amtstierarzt seiner neuen Berufung<br />
als Tierethiker und Tierrechtler<br />
– und empört sich auch öffentlich<br />
und überall dort, wo Lobbyismus<br />
und Traditionen dazu führen, dass<br />
empfindsame Lebewesen benutzt,<br />
gequält und getötet werden.<br />
„Wenn wir weiterhin so handeln,<br />
als wären die Tiere zu unserem Gebrauch<br />
in der Welt, dann hat unsere<br />
Rationalität versagt, und mit ihr<br />
unsere Humanität.“ Diese Einsicht<br />
der Philosophin Christine M. Korsgaard<br />
ist auch Rudolf Winkelmayers<br />
Credo. Der Ex-Jäger, dem sogar die<br />
Großwildjagd nicht fremd war, plädiert<br />
<strong>für</strong> eine Neuorientierung der<br />
Landwirtschaft und bezeichnet den<br />
Umgang mit den landwirtschaftlich<br />
genutzten Tieren als inakzeptabel<br />
und unanständig. In einem Interview<br />
auf der Plattform „bauertothepeople“<br />
bringt er zum Ausdruck,<br />
dass wir uns nur auf den Begriff<br />
„Nutztiere“ geeinigt hätten, um uns<br />
die Argumentation zu ersparen, warum<br />
wir deren Freiheit einschränken,<br />
sie frühzeitig töten und sie dann<br />
verzehren. Es gibt nur Tiere, keine<br />
Nutztiere, sagt Rudolf Winkelmayer,<br />
und empfiehlt, sich von diesem Begriff<br />
zu verabschieden.<br />
Rudolf Winkelmayer verurteilt<br />
auch die alttestamentarische Formulierung<br />
des „Dominium terrae“,<br />
der Herrschaft des Menschen über<br />
die Erde, als vermeintliche Legitimation<br />
<strong>für</strong> den Raubbau an der Natur.<br />
Er plädiert <strong>für</strong> einen Abschied der<br />
Landwirte aus dem System der Tierausbeutung<br />
und eine Umleitung der<br />
Agrar-Subventionen etwa in die Förderung<br />
der bio-veganen Landwirtschaft.<br />
Zudem sollten wenigstens 30<br />
Prozent der Landflächen ganz außer<br />
Nutzung gestellt werden, um die Artenvielfalt<br />
zu schützen und dem Artensterben<br />
entgegenzuwirken.<br />
„Wir vernichten mit dem Fleischund<br />
Milchkonsum die Zukunft<br />
unserer Jugend, weil wir gegen besseres<br />
Wissen handeln“, sagt der<br />
Tierrechtler und ist sich sicher, dass<br />
es nur eine Frage der Zeit sei, bis<br />
auch das grausame „System Milch“<br />
zusammenbrechen werde. Als logische<br />
Konsequenz, basierend auf »<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 27
Wissen/Jagd<br />
Interview<br />
Die Jagd betrachten viele Menschen als überflüssig, aber<br />
traditionell ist sie stark verankert. Sie sprechen dabei<br />
von der Ultima-Ratio-Jagd. Bedeutet das, dass den Jägern<br />
ein Hintertürchen offen gehalten werden sollte?<br />
Nein, aber es gibt heute Situationen in unserer Kulturlandschaft,<br />
wo es <strong>für</strong> einen gewissen Zeitraum, ich spreche von<br />
einer Übergangsphase, noch möglich sein sollte, dass<br />
professionelle Wildhüter regulativ in Jagdbestände eingreifen<br />
können. Dies aber nur bei unbedingter Notwendigkeit,<br />
etwa wenn ein Bestand zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
eskaliert. Diese Notwendigkeit muss dann auch wissenschaftlich<br />
begründet sein und begleitet werden. Ich rede<br />
bewusst von Kulturlandschaften, in denen keine Prädatoren<br />
wie zum Beispiel der Wolf regulativ eingreift.<br />
Ein Argument der Jägerschaft ist, dass Invasoren bejagt<br />
werden müssen – wie etwa der Waschbär, der keine<br />
Fressfeinde hat und sich in den Wäldern ausbreiten könnte.<br />
Stimmt das so oder wird hier ein Problem konstruiert?<br />
Wir sollten den Waschbären nicht wie einen Verbrecher<br />
behandeln. Wir haben selbst da<strong>für</strong> gesorgt, dass er bei uns<br />
heimisch wird. Zur Biodiversität können auch sogenannte<br />
Invasoren beitragen. Die Unterscheidung zwischen nützlichen<br />
und schädlichen Tieren ist falsch. Es gibt nur Tiere.<br />
Wenn ein Tier in das natürliche Umfeld passt, dann bleibt<br />
es, wenn nicht, wird es aussterben.<br />
Sie bezeichnen es als Widersinn der Jagd, wenn bestimmte<br />
Arten durch Dezimierung einer anderen Art erhalten<br />
werden sollen. Aber entspricht dieser Gedanke nicht dem<br />
Artenschutz? Und führt das Aussterben einer Art nicht<br />
zu einem biologischen Ungleichgewicht?<br />
Ich habe erlebt, wie 1200 Wildtiere getötet wurden, damit<br />
im Herbst 1600 Fasane, Hasen und Enten geschossen<br />
werden konnten. Dezimierungen finden in der Regel statt,<br />
um im Anschluss eine bejagbare Dichte zu haben. Und eine<br />
Art muss nicht erhalten werden. Eine Art kann nie so<br />
wichtig sein wie das individuelle Leben. Darum<br />
rede ich lieber von Individualschutz und<br />
nicht von Artenschutz. Eine Art leidet<br />
nicht. Das Individuum leidet.<br />
Sie sprechen in einem Interview<br />
über Empathie und auch über Ihre<br />
eigene Gefühlswelt. Darin erwähnen<br />
Sie Schneewittchen. Was hat<br />
die Märchenfigur damit zu tun?<br />
Ich habe nicht erst als Jäger, in<br />
Konfrontation mit dem Tod auf<br />
verschiedenen Ebenen, meine<br />
Empathie <strong>für</strong> die Lebewesen<br />
gespürt,<br />
sondern<br />
musste<br />
schon als<br />
Schuljunge<br />
erfahren, dass<br />
ich mit der<br />
Darstellung von<br />
Grausamkeiten<br />
offenbar überfordert<br />
bin. Als wir Kinder uns<br />
den Film Schneewittchen<br />
anschauten, bin ich aus dem<br />
Kino und nach Hause gerannt,<br />
weil ich die gezeigten Grausamkeiten<br />
nicht ertragen konnte. Schopenhauer<br />
entwickelte, weil er von der Empathie als<br />
treibender Kraft der Menschen überzeugt war, eine „Mitleidsethik“,<br />
gleichsam als Gegenentwurf zu Kant, der dem<br />
Tierschutz nur die Funktion einräumte, die Menschen vor<br />
Verrohung zu schützen. Geirrt haben sich beide: Schopenhauer,<br />
da er nicht wissen konnte, dass Empathie leider<br />
– wie andere Eigenschaften auch – ziemlich ungleich in der<br />
Bevölkerung verteilt ist, und Kant, weil er Tiere hinsichtlich<br />
ihrer Fähigkeiten gewaltig unterschätzte.<br />
Hatten Sie nach Ihrer Umstellung auf vegane Ernährung<br />
das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen?<br />
Nein, ganz im Gegenteil, ich habe die pflanzlichen Vorzüge<br />
der asiatischen und der italienischen Küche neu entdeckt<br />
und selbst die Küche in Österreich bietet vielfältige vegane<br />
Genüsse. Ich lebe seit über einem Jahrzehnt vegan und<br />
ernähre <strong>mich</strong> so vielfältig und gesund wie nie zuvor.<br />
Verraten Sie uns noch Ihr derzeitiges Lieblingsmenü?<br />
Gerne: Champignonsülzchen, Karottencurry mit Tofu und<br />
Reisnudeln und als Dessert Mohnstrudel.<br />
Besser und veganer geht`s nicht.<br />
(s. Rezept S. 29)<br />
Der 1955 in Hollenstein in Österreich<br />
geborene Rudolf Winkelmayer ist<br />
Veterinärmediziner, diplomierter<br />
Lebensmittelwissenschaftler und<br />
Autor zahlreicher Fachbücher.<br />
2006 wurde ihm <strong>für</strong> „besondere<br />
wissenschaftliche Leistungen“ vom<br />
Bundespräsidenten Österreichs der<br />
Berufstitel Professor verliehen.<br />
28 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Erschossen – zum Stolz<br />
des Schützen? Wie stolz<br />
darf man sein, wenn man<br />
unschuldige Wesen aus<br />
dem Hinterhalt tötet?<br />
seinen Erfahrungen als Tiermediziner<br />
und Jäger, lebt Rudolf Winkelmayer<br />
heute vegan, aber nicht<br />
dogmatisch, was bedeutet, dass ihm<br />
außer Haus schon mal eine kleine<br />
vegetarische „Sünde“ passiert.<br />
„Wir Menschen sind nicht perfekt<br />
und einhundert Prozent gibt<br />
es auf unserem Planeten nicht. Wir<br />
werden nie alles richtig machen<br />
können“, sagt Rudolf Winkelmayer<br />
und zitiert einen befreundeten Philosophen:<br />
„Keiner kommt mit einer<br />
weißen Weste raus!“ Als Beleg da<strong>für</strong><br />
nennt er Getreideanbau und -ernte:<br />
Dass dabei etwa Mäuse getötet werden,<br />
sei zwar unvermeidbar, aber:<br />
„Jeder, der 1 Kilogramm Rindfleisch<br />
isst, konsumiert letztlich etwa 12 Kilogramm<br />
Getreide, die <strong>für</strong> dieses eine<br />
Kilo Fleisch produziert und verfüttert<br />
werden müssen – also potenziert er<br />
den angerichteten Schaden um den<br />
Faktor 12.“ Eines von vielen Beispielen,<br />
wonach es immer nur darum gehen<br />
könne, soviel Leiden wie möglich<br />
zu vermeiden.<br />
Zur Jagd hat er heute eine sehr<br />
dezidierte Meinung. Thesen der Jägerschaft<br />
wie etwa diese, dass sich<br />
die Jagd positiv auf das Tierwohl<br />
auswirke, da sie Populationen<br />
reguliere,<br />
sind <strong>für</strong> ihn falsch<br />
und unredlich. Zuerst<br />
würden die Wildtiere<br />
„gehegt“, bis der Wildbestand<br />
hoch ist, dann<br />
müssten sie gejagt und<br />
getötet werden, damit die<br />
restliche Population nicht<br />
verhungert – dies sei Greenwashing<br />
bzw. ein Marketing-Gag<br />
der Jägerschaft. Mit Tierwohl habe<br />
das überhaupt nichts zu tun.<br />
Bei diesem Thema kann der<br />
Tierrechtler emotional werden, da<br />
er genau weiß, was im Wald geschieht<br />
und was nur allzu oft im<br />
Wald bleibt. Für Rudolf Winkelmayer<br />
ist die Tierrechtstheorie in sich<br />
geschlossen und logisch: „Die Welternährung<br />
wird pflanzlich sein!“ «<br />
Champignonsülzchen<br />
Zutaten:<br />
Zwiebel, Knoblauch Champignon<br />
(ca. 250 g) Ein Schuss Whisky<br />
1 Gemüsebrühwürfel Pflanzenöl<br />
Salz, Pfeffer, Thymian Pflanzliche<br />
Gelatine (Agar Agar) Aceto<br />
Balsamico Kürbiskernöl<br />
1. Zwiebel und Knoblauch (gehackt) in<br />
Pflanzenöl (am besten Rapsöl) anrösten,<br />
blättrig geschnittene Champignons<br />
dazu und mitrösten, mit einem<br />
Schuss Whisky ablöschen und Gewürze<br />
zufügen.<br />
2. Eingeweichte Gelatine dazu geben<br />
und alles in eine Form (oder mehrere<br />
Förmchen) füllen, dann im Kühlschrank<br />
fest werden lassen. Wichtig: die gefüllten<br />
Formen dürfen mindestens 1 Stunde<br />
lang nicht bewegt oder erschüttert werden,<br />
da die Masse sonst nicht fest wird!<br />
3. Das fertige Sülzchen in Scheiben<br />
schneiden und mit etwas Aceto Balsamico<br />
und (steirischen) Kürbiskernöl<br />
marinieren. Fertig!<br />
FOTOS: ISTOCK/ ANAGRAMM (1)/ JMROCEK (2)/ T TUROVSKA (1), PRIVAT (1)<br />
Tierversuche<br />
beenden!<br />
Mit einer Million Unterschriften<br />
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EndAnimalTesting
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Tilos Tofu-Tipps<br />
von Tilo Hausmann<br />
Tilo Hausmann …<br />
ist IHK-zertifizierter Ernährungscoach, Mitglied im<br />
Bundesverband der Gesundheitsberater e.V.,<br />
Promoter <strong>für</strong> vegane Produkte und veganer Koch.<br />
Er entwickelt Rezepte <strong>für</strong> Unternehmen und Privatpersonen,<br />
schult Köche und praktiziert als ganzheitlicher<br />
Entspannungspädagoge. Seit 2000<br />
ernährt er sich vegetarisch. Doch erst seine ethisch<br />
motivierten vegane Umstellung 2012 heilte ihn<br />
von Adipositas, hohen Blutdruck- und Cholesterinwerten<br />
sowie allergiebedingtem Asthma.<br />
Tilo Hausmann lebt mit seiner Familie auf einem<br />
selbst renovierten ehemaligen Bauernhof in<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Tilos Tofu-Tipps...<br />
… geben einen Einblick in die vielfältige Entdeckerwelt<br />
der schmackhaften Tofuzubereitung. In jeder<br />
Ausgabe präsentiert Tilo Hausmann jeweils eine<br />
neue, exklusive Rezeptidee.<br />
Extra Tofu-Tipp:<br />
Der Curcuma Tofu in Würfel<br />
geschnitten und kurz gebraten<br />
passt toll zu Pfannkuchen und<br />
Spinat.<br />
Ich fülle die Pfannkuchen mit<br />
Spinat, einigen Würfeln Curcuma<br />
Tofu, stelle sie bis zum Servieren<br />
in den heißen Backofen, fertig!<br />
30 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 7. 2021<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Tofu aus der Packung nehmen und in eine<br />
Schüssel bröseln. Kichererbsen incl. des Aquafaba<br />
(Flüssigkeit um die Kichererbsen) dazugeben.<br />
2. Diese Zutaten mit einem Pürierstab zu einer<br />
glatten Masse pürieren. Nun nach und nach das<br />
Kichererbsen- und Sojamehl mit einem Kochlöffel<br />
unterrühren, bis eine festere Masse entsteht.<br />
Mit den beiden Kümmelsorten, dem Kala Namak<br />
und etwas Pfeffer und Salz würzen und<br />
nochmals gut mit dem Kochlöffel durchmischen.<br />
3. Die Masse ca. 30 Minuten abgedeckt ruhen<br />
lassen, damit das Soja- und Kichererbsenmehl<br />
etwas abbinden kann und die Falafel beim Braten<br />
nicht auseinanderfallen. In einer Pfanne mit<br />
hohem Rand so viel Kokosöl erhitzen, dass das<br />
Öl etwa 1 bis 1,5 Zentimeter hoch steht.<br />
4. Mit Hilfe eines Esslöffels nun portionsweise<br />
die Falafel aus der Masse heben und mit der<br />
Hand zu Kugeln formen. Vorsichtig in das heiße<br />
Öl geben und bei großer Hitze anbraten. Die<br />
Curcuma Falafel<br />
ZUTATEN<br />
1 Pack/Glas Kichererbsen, gegart (ca. 390 g) incl. Flüssigkeit<br />
(Aquafaba)<br />
1 Pack Curcuma Tofu von Taifun (200 g)<br />
2 geh. EL Sojamehl<br />
6 geh. EL Kichererbsenmehl<br />
1 TL schwarzer Kümmel<br />
½ TL gemahlener Kreuzkümmel, optional eine Prise Kala Namak<br />
(Ayurvedisches Schwarzsalz)<br />
neutrales Kokosöl zum Braten<br />
Salz und Pfeffer zum Abschmecken<br />
Falafel mehrfach wenden, mit Hilfe einer Gabel<br />
aus der Pfanne heben und auf einem Küchentuch<br />
kurz abtropfen lassen.<br />
Dazu passt wunderbar<br />
Hummus oder auch<br />
Spinat und Kartoffeln!<br />
FOTOS: HERSTELLER (1), PRIVAT (2)
VeggieMix<br />
So is(s)t man heute.<br />
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• einfach, schnell und gelingsicher zubereitet<br />
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genuss / Rezepte<br />
Leckerer Frühling!<br />
Pasta und salate<br />
Cremige<br />
Kokosnudeln<br />
Für 2 Portionen<br />
400 ml Kokosmilch 1 EL rote<br />
Thai-Currypaste (vegan) 1 Karotte,<br />
geschält und geraspelt<br />
300 g Wok-Fertignudeln (ohne Ei)<br />
4 Zuckerschoten, längs halbiert<br />
einige Spritzer helle Sojasauce<br />
1 große Handvoll Koriandergrün,<br />
frisch zerpflückt Bio-<br />
Limettenspalten zum Servieren<br />
FOTOS: LUKE ALBERT/ ARS VIVENDI<br />
1. Die Kokosmilch in einem großen<br />
Topf bis knapp unter den Siedepunkt<br />
erhitzen. Dann Currypaste und geraspelte<br />
Karotten unterrühren.<br />
2. Die Nudeln vorsichtig auseinanderziehen<br />
und in den Topf geben.<br />
Weitere 10–15 Minuten sanft köcheln<br />
lassen, bis sie weich sind und<br />
die Kokosbrühe eingedickt ist.<br />
3. Zuckerschoten und Sojasauce zufügen<br />
und 2–3 Minuten mitköcheln<br />
lassen, bis die Schoten al dente sind.<br />
4. Den Topf vom Herd nehmen, die<br />
Nudeln vor dem Servieren mit Koriandergrün<br />
bestreuen und Limettenspalten<br />
dazureichen.<br />
JEDEN TAG VEGAN<br />
Katy Beskow,<br />
Ars Vivendi,<br />
28 Euro<br />
32 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Sevilla-Salat<br />
Für 2 Portionen<br />
1⁄2 kleine rote Zwiebel, in feine Halbringe geschnitten 2 Bio-<br />
Orangen, geschält und in Scheiben geschnitten 1 große Fleischtomate,<br />
in feine Scheiben geschnitten 1 Handvoll schwarze oder<br />
Kalamata-Oliven, entsteint 1 kleine Handvoll glatte Petersilie, frisch<br />
gehackt Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
1. Die rote Zwiebel in einer Schüssel mit kochendem<br />
Wasser bedecken und 15 Minuten stehen lassen, bis sie<br />
etwas weicher ist. Abgießen.<br />
2. Eingeweichte Zwiebel, Orangen- und Tomatenscheiben sowie<br />
Oliven auf einer Servierplatte anrichten und mit Petersilie garnieren.<br />
Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen und servieren.<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 33
genuss / Rezepte<br />
Pasta mit Grünkohl und cremiger Bohnensoße<br />
Für 4 Portionen<br />
500 g Grünkohl (tiefgekühlt oder frisch)<br />
500 g Pasta, z. B. Rigatoni 2 rote Zwiebeln<br />
3 Knoblauchzehen 200 g Kirschtomaten<br />
2 EL Öl zum Anbraten 250 g weiße Bohnen<br />
(gekocht, Abtropfgewicht) 2 TL Senf 2 EL<br />
Hefeflocken 75 ml Gemüsebrühe Salz<br />
Pfeffer Muskatnuss<br />
1. Tiefgekühlten Grünkohl idealerweise ein paar<br />
Stunden vor dem Kochen aus dem Gefrierfach<br />
holen und an- bzw. auftauen lassen. Wenn du<br />
frischen Grünkohl verwendest, dann wasche<br />
ihn gründlich und schneide ihn in feine Streifen.<br />
2. Zwiebeln würfeln und Knoblauch hacken.<br />
Tomaten halbieren oder vierteln.<br />
3. Pasta in gesalzenem Wasser al dente kochen.<br />
4. Öl in einer Pfanne erhitzen. Erst die Zwiebeln,<br />
dann den Knoblauch glasig anschwitzen. Den<br />
Grünkohl dazugeben, die Temperatur etwas reduzieren<br />
und einige Minuten anbraten.<br />
5. In der Zwischenzeit Bohnen, Senf, Hefeflocken,<br />
Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer und Muskatnuss<br />
in einem Mixer zu einer cremigen Soße<br />
verarbeiten.<br />
6. Die Soße unter den Grünkohl heben und mit<br />
Salz und Pfeffer abschmecken. Zusammen mit<br />
der Pasta und den Tomaten anrichten und<br />
dampfend heiß genießen!<br />
FOTOS: DANIEL ROTH/ VENTIL VERLAG<br />
RUN VEGAN<br />
Katrin Schäfer,<br />
Daniel Roth,<br />
Ventil Verlag,<br />
19,90 Euro<br />
34 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
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FOTOS: BRIGITTE SAUER<br />
Frühlingssalat<br />
in Gemüsevinaigrette<br />
Ein leichtes Mittagessen <strong>für</strong> unterwegs<br />
ZUTATEN:<br />
FÜR DEN SALAT:<br />
• 2 Schälchen Brunnenkresse<br />
• 1 Bund Dill<br />
• 1 Bund Basilikum<br />
• 1 Bund Glattpetersilie<br />
• 1 Stück Kopfsalat oder<br />
Romana Herz<br />
• 1 gelbe Karotte<br />
• ½ Salatgurke<br />
• 1 Bund Radieschen<br />
• 500 g grüner Spargel<br />
Für die Vinaigrette:<br />
• 100 ml NATURATA<br />
Olivenöl Italien nativ<br />
• 75 ml NATURATA<br />
Condimento Bianco<br />
• 50 ml Wasser<br />
• 2 EL NATURATA Gemüsebrühe<br />
mit Bio-Hefe<br />
• 1 TL NATURATA Dijon-Senf<br />
in der Tube<br />
• 1 Zitrone<br />
• NATURATA Atlantik Meersalz<br />
• NATURATA Rübenzucker<br />
1. Für den Salat alle Kräuter waschen,<br />
zupfen und fein schneiden. Salat ebenfalls<br />
säubern und in grobe Stücke<br />
zupfen. Die Karotte schälen und in<br />
sehr dünne Scheiben schneiden. Die<br />
Gurke schälen, entkernen und in grobe<br />
Stücke teilen. Radieschen waschen,<br />
putzen und in feine Scheibchen hobeln.<br />
Das untere Drittel des grünen<br />
Spargels gut schälen und bis zu den<br />
Spitzen in dünne Scheiben schneiden.<br />
Die Spargelspitzen als ganze Stücke<br />
lassen.<br />
2. Für die Vinaigrette alle Zutaten<br />
vermengen. Das NATURATA Olivenöl<br />
anschließend schrittweise zugeben<br />
und das Ganze erneut vermischen.<br />
3. Um den Salat anzurichten, das fein<br />
geschnittene Gemüse und die Spargelspitzen<br />
mit der Vinaigrette mischen<br />
und mit Frühlings-Kräutern garnieren.<br />
TIPP:<br />
Dazu schmeckt das<br />
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als leichte Alternative<br />
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genuss / Rezepte<br />
FOTOS: DANIEL ROTH<br />
Pasta Tomate-Basilikum<br />
Für 4 Portionen<br />
500 g Pasta, z. B. Tagliatelle 300 g Kirschtomaten<br />
(am besten rote und gelbe gemischt)<br />
200 g gewürzter Tofu, z. B. mit Kräutern, Basilikum<br />
oder roten Tomaten 4 EL Olivenöl<br />
3 EL heller Balsamicoessig Salz Pfeffer<br />
Zum Garnieren:<br />
1 Bund frischer Basilikum<br />
1. Pasta in gesalzenem Wasser al dente kochen.<br />
2. Den Tofu in Würfel schneiden<br />
und beiseitestellen.<br />
3. Tomaten je nach Größe halbieren oder<br />
vierteln und zusammen mit Olivenöl,<br />
Balsamicoessig, Salz und Pfeffer in eine<br />
Schüssel geben. Die Tomaten nun mit einer<br />
Gabel etwas zerdrücken, sodass ein Teil des<br />
Safts herausfließt.<br />
4. Die Pasta auf tiefe Teller verteilen, Tofuwürfel,<br />
Tomaten und die dazugehörige Essig-<br />
Öl-Mischung darüber geben und mit frischem<br />
Basilikum garnieren.<br />
36 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
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genuss / Rezepte<br />
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FOTOS: DANIEL ROTH (1), MARIA SCHIFFER (1)<br />
Quinoa-Frühlingssalat mit Minze-Joghurt-Pesto<br />
Für 2 Portionen<br />
Zubereitungszeit: 20 Minuten<br />
150 g Quinoa Salz Olivenöl Pfeffer<br />
1⁄2 Avocado 1⁄2 kleiner Granatapfel 1⁄2<br />
Gurke 2 Frühlingszwiebeln 2–3 Stängel<br />
Minze 2 EL Apfelessig 1 EL Ahornsirup<br />
Zitronensaft<br />
1. Die Quinoa waschen und in Salzwasser nach<br />
Packungsanleitung garen. Danach abkühlen<br />
lassen und mit etwas Olivenöl, Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
2. Die Avocado vom Kern lösen, schälen und<br />
das Fruchtfleisch in Scheiben schneiden. Die<br />
Granatapfelkerne herauslösen. Die Gurke schälen<br />
und würfeln. Die Frühlingszwiebeln putzen,<br />
waschen und in Ringe schneiden. Die Minze<br />
waschen, trocken schütteln und die Blättchen<br />
grob hacken.<br />
3. 2 EL Olivenöl, Apfelessig und Ahornsirup<br />
verrühren. Alle Zutaten mit dem Dressing in<br />
einer Schüssel gut vermischen. Nach Belieben<br />
mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />
verfeinern.<br />
38 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Warmer Spinatsalat<br />
mit Kurkuma-<br />
Tofu-Spieß<br />
Für 2 Portionen<br />
Zubereitungszeit: 20 Minuten<br />
400 g Tofu Natur 1⁄2 TL Cayennepfeffer<br />
1 TL gemahlene Kurkuma 2 EL flüssiges<br />
Kokosöl Salz 1 Knoblauchzehe 500 g<br />
frischer Blattspinat 2 Frühlingszwiebeln<br />
5 EL Gemüsebrühe 3 EL Tamari (glutenfreie<br />
Sojasauce) 1 EL Ahornsirup 1 EL<br />
geschälter Sesam 1 EL Rapsöl Salz<br />
Pfeffer Zitronensaft<br />
1. Den Tofu trocken tupfen und in Würfel<br />
schneiden. Cayennepfeffer, Kurkuma, 1 Esslöffel<br />
Kokosöl und 1 Prise Salz mischen. Die<br />
Tofuwürfel mit der Gewürzmischung marinieren<br />
und beiseitestellen.<br />
2. Die Knoblauchzehe schälen und fein hacken.<br />
Den Spinat verlesen, putzen, waschen<br />
und grob zerkleinern. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen, waschen und in dünne Ringe schneiden.<br />
3. Die Tofuwürfel auf 2 bis 4 Holzspieße stecken.<br />
In einer Pfanne das restliche Kokosöl<br />
erhitzen und die Tofuspieße von allen Seiten<br />
scharf anbraten. Aus der Pfanne nehmen<br />
und warmhalten.<br />
4. Die Gemüsebrühe, die Sojasauce und den<br />
Ahornsirup zu einer Marinade verrühren. Inzwischen<br />
den Sesam in einer Pfanne ohne<br />
Fett bei mittlerer Hitze hellbraun rösten,<br />
vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das<br />
Rapsöl in einem Topf erhitzen und den Knoblauch<br />
darin hell anschwitzen. Den Spinat zufügen<br />
und etwa 5 Minuten mitdünsten. Abschließend<br />
mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
5. Die Frühlingszwiebeln und die Tamari-Marinade<br />
über den Spinat träufeln. Den<br />
gerösteten Sesam dazugeben und mit einem<br />
Spritzer Zitronensaft abschmecken.<br />
Anschließend den Salat auf zwei Tellern anrichten<br />
und die Tofuspieße darübergeben.
genuss / Rezepte<br />
Bunter<br />
Energy-Salat<br />
Für 2 Portionen<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten<br />
Für das Himbeer- Balsamico-Dressing:<br />
200 g Himbeeren 1 EL Aceto balsamico<br />
1 EL Olivenöl, kaltgepresst<br />
Saft von 1⁄2 Orange<br />
Für den Salat:<br />
50 g Hirse 2 EL Beeren nach Wahl<br />
1 Handvoll Feldsalat 1 Handvoll<br />
Blattspinat 2 Radieschen 1⁄4<br />
Granatapfel 2 kleine Schalotten<br />
1 Handvoll Pilze (z. B. Champignons,<br />
Kräuterseitlinge, Pfifferlinge)<br />
1 EL Olivenöl Salz Pfeffer<br />
50 g Walnusskerne<br />
1. Für das Dressing die Himbeeren verlesen<br />
und mit dem Stabmixer fein pürieren.<br />
Eventuell durch ein Sieb streichen.<br />
Den Essig und den Orangensaft dazugeben<br />
und gut verrühren.<br />
2. Für den Salat die Hirse waschen und<br />
nach Packungsanleitung kochen. Die<br />
Hirse sollte bissfest sein. Abgießen und<br />
abtropfen lassen.<br />
3. Die Beeren, den Feldsalat und den<br />
Spinat waschen und trocken tupfen.<br />
Die Radieschen putzen, waschen und in<br />
Scheiben schneiden. Aus dem Granatapfel<br />
die Kerne vorsichtig herauslösen.<br />
4. Die Schalotten schälen und vierteln.<br />
Die Pilze putzen, waschen und in Scheiben<br />
schneiden. Das Olivenöl in einer<br />
Pfanne erhitzen und die Schalotten<br />
und die Pilze darin dünsten.<br />
5. Die gekochte Hirse dazugeben und<br />
1–2 Minuten mitdünsten. Alles mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken.<br />
6. Alle Zutaten behutsam in einer Salatschüssel<br />
mit dem Himbeer-Balsamico-<br />
Dressing vermengen, dann auf Tellern<br />
anrichten.<br />
40 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
FOTOS: MARIA SCHIFFER<br />
Zucchininudeln mit<br />
Linsenbolognese<br />
Für 2–4 Portionen<br />
Zubereitungszeit: 40 Minuten<br />
570 g Belugalinsen 2 Zwiebeln<br />
1 Knoblauchzehe 150 g Möhren 2 Stangen<br />
Staudensellerie 1 Zucchini + 2 Zucchini<br />
<strong>für</strong> die Gemüsenudeln Salz 1–2 EL<br />
Olivenöl 1 EL Tomatenmark 200 ml Gemüsebrühe<br />
200 g geschälte Tomaten<br />
(aus der Dose) 1 EL Kokosblütenzucker<br />
1 Stängel Rosmarin 1 Lorbeerblatt<br />
1 Prise Zimt 1 Prise gemahlene Kurkuma<br />
1⁄2 Bund gehackte Petersilie<br />
1. Die Belugalinsen 3 bis 4 Stunden in Wasser<br />
einweichen, so zerfallen sie beim Kochen rascher<br />
und es entsteht eine sämigere Sauce.<br />
Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und<br />
in Würfel schneiden. Die Möhren putzen,<br />
schälen, waschen und grob hacken. Den Stangensellerie<br />
putzen, waschen und in feine<br />
Streifen schneiden.<br />
2. Die Zucchini putzen und waschen. Eine<br />
Zucchini längs halbieren, der Länge nach in<br />
Streifen schneiden und anschließend würfeln.<br />
Übrige Zucchini mit einem Gemüseschäler in<br />
lange dünne Streifen schneiden, damit sie<br />
ähnlich wie Bandnudeln aussehen. Das Ganze<br />
wiederholen, bis nur noch das Kerngehäuse<br />
übrigbleibt. Mit einer Prise Meersalz einreiben<br />
und beiseitestellen.<br />
3. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen.<br />
Die Zwiebeln und den Knoblauch darin glasig<br />
dünsten. Möhren, Sellerie und Zucchiniwürfel<br />
zufügen und 5 bis 6 Minuten anbraten.<br />
Das Tomatenmark zufügen, kurz mitrösten<br />
und die Gemüsemischung mit der Brühe<br />
ablöschen.<br />
4. Die Linsen in einem Sieb mit kaltem Wasser<br />
abspülen und zur Sauce geben. Geschälte<br />
Tomaten, Kokosblütenzucker, Rosmarin, Lorbeerblatt<br />
und Gewürze zufügen und alles einköcheln<br />
lassen, bis die Linsen gar sind.<br />
5. Rosmarin und Lorbeerblatt aus der<br />
Bolognese entfernen. Die gesalzenen<br />
Zucchininudeln abgießen und in der Sauce<br />
kurz erwärmen. Mit der Petersilie bestreuen<br />
und servieren.<br />
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genuss / Rezepte<br />
Stangenselleriesalat<br />
mit Haselnüssen<br />
Für 4 Portionen<br />
Salat:<br />
1 Bund Staudensellerie 1 Apfel 5 getrocknete<br />
Aprikosen 100 g Haselnüsse<br />
1 Karotte<br />
Dressing:<br />
4 EL Walnussöl 2 EL Apfelessig 1⁄2<br />
Zitrone 1⁄2 TL Zimt 1 TL Salz 1⁄2 TL<br />
Cayennepfeffer<br />
1. Die Zitrone auspressen. Die Selleriestangen<br />
in sehr feine Streifen schneiden oder hobeln.<br />
Die Karotte schälen und in feine Scheiben<br />
schneiden. Den Apfel entkernen, achteln und<br />
in Würfel schneiden. Mit dem Gemüse in eine<br />
Schüssel geben und mit dem Zitronensaft beträufeln.<br />
2. Die Haselnüsse grob hacken und in einer<br />
Pfanne anrösten, bis sie anfangen zu duften.<br />
In der Zwischenzeit die Aprikosen in feine<br />
Streifen schneiden und zum Salat geben.<br />
3. Für das Dressing Walnussöl, Apfelessig,<br />
Zimt, Salz und Cayennepfeffer anrühren. Zusammen<br />
mit den Haselnüssen zum Salat geben<br />
und vermengen. Den Salat idealerweise vor<br />
dem Servieren eine Stunde durchziehen lassen.<br />
VEGAN FÜR DIE SINNE<br />
Lena Maria Radu,<br />
Ventil Verlag,<br />
24 Euro<br />
FOTO: LENA MARIA RADU<br />
42 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Die Stars<br />
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genuss / Rezepte<br />
Sonnenblumen-Bolognese<br />
Für 4 Portionen<br />
75 g Sonnenblumen-Hack 500 g Spaghetti<br />
1 Gemüsezwiebel 3 Tomaten 1 l passierte<br />
Tomaten 2 Knoblauchzehen 1 TL Agavendicksaft<br />
2 EL Olivenöl 1 TL Salz 1 TL<br />
schwarzer Pfeffer<br />
1. Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen<br />
und mit den Tomaten in feine Würfel schneiden.<br />
In einer Pfanne das Öl erhitzen. Die Zwiebelwürfel<br />
in die Pfanne geben, scharf anbraten.<br />
Agavdendicksaft dazugeben.<br />
2. Das Sonnenblumen-Hack in die Pfanne geben.<br />
Die passierten Tomaten angießen, Zutaten<br />
gut vermengen, die Temperatur reduzieren.<br />
Zuletzt die Tomatenwürfel und den Knoblauch<br />
hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Mindestens 20 Minuten köcheln lassen.<br />
3. Die Nudeln in einem großen Topf mit kochendem<br />
Wasser und Salz kochen. Abgießen, mit<br />
der Bolognese servieren.<br />
FOTO: LENA MARIA RADU<br />
44 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Öko + <strong>Vegan</strong><br />
macht stark!
genuss / Rezepte<br />
FOTO: LORENA PALOMBO<br />
Glasnudelsalat<br />
Für 2 Portionen<br />
100 g Glasnudeln 1 Karotte 1 Paprika<br />
3 Lauchzwiebeln<br />
Dressing:<br />
3 cm Ingwer 3 Knoblauchzehen 4 EL Sojasauce<br />
3 TL Agavendicksaft 3 EL Mandelmus<br />
1 Limette 1 TL Sesamöl 2–3 Stängel<br />
frischer Koriander<br />
1. Die Nudeln in kochend heißem Wasser einweichen.<br />
Dann die Karotten und die Paprika in<br />
Würfel schneiden und die Lauchzwiebeln klein<br />
hacken.<br />
2. Für das Dressing den Ingwer, die Knoblauchzehen,<br />
die Sojasauce, den Agavendicksaft, das<br />
Mandelmus, den Saft einer Limette sowie 1 TL<br />
Sesamöl fein mixen.<br />
3. Das Wasser der Nudeln abgießen und das<br />
Dressing untermischen. Das Gemüse unter den<br />
Salat heben und mit so viel Koriander verspeisen,<br />
wie es beliebt.<br />
VEGAN IM VAN<br />
Lorena Palombo,<br />
Ventil Verlag,<br />
18 Euro<br />
46 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
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„<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong>“ erscheint bei Grüner Verlag Green Media GmbH Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden. Amtsgericht Mannheim, HRB 737656
genuss / Rezepte<br />
Grüner Salat mit gerösteten Champignons und Sonnenblumenkernen<br />
Für 2 Portionen<br />
1 grüner Kopfsalat 250 g Champignons 1 Knoblauchzehe<br />
1 EL Olivenöl 1 TL Sojasauce<br />
Dressing:<br />
3 EL weißer Balsamico 1 EL Agavendicksaft 3 EL Walnussöl<br />
Salz und Pfeffer 3 EL Sonnenblumenkerne<br />
Nach Belieben:<br />
Frische Kräuter nach Wahl<br />
1. Den Salat waschen und in mundgerechte Stücke teilen. Die<br />
Champignons in Scheiben schneiden und den Knoblauch klein hacken.<br />
Champignons und Zwiebeln in Olivenöl in einer Pfanne anbraten,<br />
mit der Sojasauce ablöschen und kurz ziehen lassen.<br />
2. Für das Dressing den Balsamico zusammen mit dem<br />
Agavendicksaft und dem Walnussöl anrühren.<br />
3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat damit würzen.<br />
4. Zum Schluss die warmen Pilze und die Sonnenblumenkerne<br />
auf den Salat geben.<br />
48 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Panzanella –<br />
italienischer Brotsalat<br />
Für 4 Portionen<br />
Vorbereitungszeit: 15 Minuten<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten<br />
Brotsalat:<br />
200 g Brot (Ciabatta oder anderes Brot, optional<br />
glutenfrei) 1–2 EL Olivenöl 1 rote Zwiebel,<br />
in feine Ringe geschnitten 350 g Tomaten,<br />
gewürfelt oder halbiert 200 g Gurke, gewürfelt<br />
oder in Scheiben geschnitten 1 gelbe Paprika,<br />
entkernt, gewürfelt 1 Bund Rucola (50 g)<br />
1 EL Kapern in Lake aus dem Glas, abgetropft<br />
3 EL entsteinte Oliven (Sorte nach Wahl)<br />
2 EL gehackte Petersilie (nach Belieben) 2 EL<br />
gehacktes Basilikum 2–3 EL Pinienkerne<br />
Vinaigrette:<br />
3–4 EL Olivenöl 2 EL Balsamico-Essig (oder<br />
Rotweinessig) 2 Knoblauchzehen, gepresst<br />
1⁄2 TL Agavendicksaft (oder Ahornsirup)<br />
1⁄2 EL getrocknete italienische Kräuter (z. B. ein<br />
Mix aus Oregano, Basilikum, Thymian) Salz<br />
gemahlener schwarzer Pfeffer (nach Belieben)<br />
Nach Belieben zum Garnieren :<br />
veganer Mozzarella Basilikum<br />
1. Für den Brotsalat das Brot in Würfel schneiden.<br />
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel<br />
darin bei mittlerer Hitze zu krossen Croûtons<br />
rösten (oder mit dem Öl beträufeln und etwa 15<br />
Minuten bei 180 °C Umluft im Ofen backen).<br />
2. Für die Vinaigrette alle Zutaten verrühren, dabei<br />
nach Geschmack etwas Salz und Pfeffer zugeben.<br />
3. Das klein geschnittene Gemüse mit Rucola,<br />
Kapern, Oliven, Petersilie und Basilikum in eine<br />
große Schüssel geben. Dann die Croûtons und<br />
die Vinaigrette hinzufügen und vorsichtig vermengen.<br />
Den Salat mindestens 30 Minuten bei<br />
Raumtemperatur ziehen lassen.<br />
4. Währenddessen die Pinienkerne kurz in einer<br />
Pfanne ohne Zugabe von Öl goldbraun anrösten,<br />
dabei die Pfanne häufig schwenken. Dann herausnehmen<br />
und beiseitestellen.<br />
5. Den Salat noch mal durchrühren und mit den<br />
gerösteten Pinienkernen bestreuen. Nach Belieben<br />
mit veganem Mozzarella sowie frischem Basilikum<br />
garnieren.<br />
VEGAN PARADISE<br />
Bianca Zapatka,<br />
Becker Joest<br />
Volk Verlag,<br />
28 Euro<br />
FOTOS: BIANCA ZAPATKA (1), LORENA PALOMBO (1)<br />
vegan<br />
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genuss / Rezepte<br />
Spaghetti alla<br />
puttanesca<br />
Für 2 Portionen<br />
Vorbereitungszeit: 5 Minuten<br />
Zubereitungszeit: 15 Minuten<br />
Salz 250 g Spaghetti (oder glutenfreie<br />
Nudeln nach Wahl) 1 EL Olivenöl 1 Zwiebel,<br />
gewürfelt 2 Knoblauchzehen, gehackt<br />
1 EL Tomatenmark 1 EL Balsamico-Essig<br />
1 EL getrockneter Oregano (oder andere italienische<br />
Kräuter) 1⁄3 TL Chilipulver (oder Chiliflocken<br />
oder etwas gehackte frische Paprika;<br />
nach Geschmack) 2 EL Kapern in Lake aus<br />
dem Glas, abgetropft 1 Dose gehackte oder<br />
passierte Tomaten (400 g) 100 g Kirschtomaten<br />
oder Roma-Tomaten, halbiert 70 g<br />
entsteinte Kalamata-Oliven gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer 1⁄2 Noriblatt (nach<br />
Belieben), zerkleinert<br />
Nach Belieben zum Garnieren :<br />
veganer Parmesan<br />
Basilikum<br />
1. Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen<br />
und die Spaghetti darin nach Packungsanweisung<br />
al dente kochen.<br />
2. Währenddessen das Öl in einer großen Pfanne<br />
erhitzen und die Zwiebeln darin 2–3 Minuten<br />
anbraten, bis sie glasig und leicht gebräunt<br />
sind. Dann den Knoblauch hinzufügen und<br />
1 weitere Minute unter gelegentlichem Rühren<br />
braten, bis er gut duftet.<br />
3. Tomatenmark, Balsamico-Essig, Oregano,<br />
Chilipulver und Kapern einrühren und 1 Minute<br />
anschwitzen. Dann beide Tomatensorten hinzugeben<br />
und die Sauce bei niedriger Hitze 3–5 Minuten<br />
abgedeckt köcheln lassen, dabei gelegentlich<br />
umrühren (wenn die Sauce zu dick<br />
wird, etwas vom Nudelkochwasser hinzugeben).<br />
4. Die Spaghetti abgießen, abtropfen lassen,<br />
mit den Oliven zur Sauce geben und alles<br />
gut vermengen.<br />
5. Die Sauce abschmecken und bei Bedarf mit<br />
Salz und Pfeffer würzen (viel Salz braucht man<br />
nicht, da die Oliven bereits recht salzig sind).<br />
Wer mag, kann ein paar Nori-Flocken <strong>für</strong> den<br />
Fischgeschmack hinzufügen.<br />
6. Das Spaghettigericht nach Belieben mit veganem<br />
Parmesan bestreuen und mit Basilikum<br />
garniert servieren.<br />
50 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Maronen-Spaghetti mit<br />
getrockneten Tomaten<br />
Für 2 Portionen<br />
3 Handvoll Maronen 200 g Nudeln 2 Knoblauchzehen<br />
100 g getrocknete, eingelegte Tomaten 1 EL<br />
Oregano 2 Prisen Salz 1 Prise Chilipulver 2 TL Tomatenmark<br />
70 ml Sojasahne Frisches Basilikum<br />
1. Die Schale der Maronen einritzen und eine halbe<br />
Stunde im Wasser einweichen. Dann 15 Minuten in einer<br />
Pfanne rösten. Die Maronen schälen und in kleine<br />
Stücke schneiden. Optional bereits gekochte Maronen<br />
verwenden.<br />
2. Die Nudeln nach Packungsaufschrift kochen.<br />
3. In der Zwischenzeit den Knoblauch kleinschneiden<br />
und in 2 EL Öl der eingelegten Tomaten anbraten. Die<br />
Maronen und die getrockneten Tomaten sowie weitere<br />
2 EL Öl hinzugeben. Die Pasta unterheben und mit Oregano,<br />
Salz und Chilipulver abschmecken. Das Tomatenmark<br />
sowie die Sojasahne mit zu den Nudeln geben.<br />
4. Mit frischem Basilikum servieren.<br />
VEGAN IM VAN<br />
Lorena Palombo,<br />
Ventil Verlag,<br />
18 Euro<br />
FOTOS: BIANCA ZAPATKA (1), LORENA PALOMBO (1)<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 51
Lebensgefühl / <strong>Vegan</strong>e Berufung<br />
Pflanzenpower boomt, und das nicht<br />
nur in den Lebensmittelregalen: Immer<br />
mehr vegan-orientierte Menschen<br />
machen sich auf den Weg und aus ihrer<br />
Berufung einen Beruf, von dem sie<br />
sich Erfüllung versprechen – ethisch,<br />
nachhaltig, vegan. Wir stellen drei<br />
von ihnen in dieser und drei weitere in<br />
der nächsten Ausgabe vor – auch als<br />
Anregung und Inspiration.<br />
<strong>Vegan</strong><br />
Vom Beruf<br />
Kinga Zurawski, 38,<br />
(in der Nähe von)<br />
Hamburg<br />
Ausbildung: Bankund<br />
Personalfachkauffrau<br />
Ausgeübter Beruf:<br />
Mitarbeiterin<br />
im Personalbereich<br />
(u.a. Rekrutierung,<br />
Projektarbeit)<br />
Jetziger vegan-orientierter<br />
Beruf: vegane<br />
virtuelle<br />
Assistenz<br />
Instagram:<br />
@kinga_vegane<br />
virtuelleassistenz<br />
52 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong><br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine<br />
vegane Berufung zum Beruf zu<br />
machen?<br />
Zusätzlich zu meinem Youtube-<br />
Kanal „<strong>Vegan</strong> – Why not?“ brannte<br />
mir immer mehr unter den<br />
Nägeln, <strong>mich</strong> stärker <strong>für</strong> den<br />
<strong>Vegan</strong>ismus einzusetzen und an<br />
einer großen, veganen und nachhaltigen<br />
Veränderung mitzuwirken,<br />
die ich mir <strong>für</strong> die Tiere,<br />
die Natur und uns Menschen so<br />
wünsche! Diese Lebensaufgabe<br />
Julia Wilhelm (Mitte, siehe<br />
nächste Doppelseite) hat sich<br />
auf den veganen Weg gemacht<br />
und ist als Mediendesignerin<br />
<strong>für</strong> vegane Unternehmen tätig –<br />
auch <strong>für</strong> Caro (links) und Stephie<br />
von „Beautiful Commitment“
usiness<br />
zur Berufung<br />
ist meine Antwort auf die Frage,<br />
warum ich auf der Welt bin.<br />
2. Wie sieht dein „<strong>Vegan</strong> Business“<br />
aus?<br />
Ich sorge als vegane, virtuelle Assistenz<br />
mit meinen Kompetenzen<br />
und meiner Berufserfahrung<br />
<strong>für</strong> Entlastung, Struktur und<br />
Ordnung sowohl im Backoffice<br />
als auch im Reise-, Seminar- und<br />
Eventmanagement. Ich unterstütze<br />
meine Klienten dabei, ihre<br />
veganen Produkte und Dienstleistungen<br />
noch bekannter zu<br />
machen, sodass sie damit noch<br />
mehr Menschen erreichen.<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Ich habe lange überlegt, wie ich<br />
im geschäftlichen Kontext <strong>für</strong><br />
den <strong>Vegan</strong>ismus losgehen kann.<br />
Genau in dem Moment, als ich<br />
losgelassen hatte, kam mir die<br />
Idee: Ich liebe die genannten Aufgabenbereiche,<br />
wieso biete ich sie<br />
nicht Selbstständigen und Unternehmen<br />
in ihrem veganen Business<br />
an? In meinem Umfeld habe<br />
ich von der virtuellen Assistenz<br />
erfahren, darüber recherchiert<br />
und sehr schnell mein veganes<br />
Business in diesem Bereich ins<br />
Leben gerufen.<br />
4. Wo siehst du dich mit deiner<br />
Aufgabe in fünf Jahren?<br />
Ich bin erfüllt und glücklich,<br />
denn ich habe mein bisheriges<br />
Arbeitsleben hinter mir gelassen<br />
und arbeite erfolgreich als vegane,<br />
virtuelle Assistenz. Dort sehe<br />
ich <strong>mich</strong> auch in fünf Jahren: aktiv<br />
<strong>für</strong> mein Herzensthema und<br />
weiterhin dabei, einen Beitrag<br />
zur <strong>Vegan</strong>isierung der Welt zu<br />
leisten.<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 53<br />
»
Lebensgefühl / <strong>Vegan</strong>e Berufung<br />
Masha Gudrian, 55 Jahre,<br />
Osterburg<br />
Ausbildung: Psychologie Studium,<br />
Wegbereiterin <strong>für</strong> Mensch und Hund<br />
bei Maike Maja Nowak, Körperorientierte<br />
Traumatherapie, Tierkommunikatorin<br />
Berufe: Sozialpädagogin im Bereich<br />
Drogenberatung, Jugendarbeit mit<br />
Pflegekindern<br />
Jetziger vegan-orientierter Beruf:<br />
Tier-Mensch-Kommunikatorin<br />
www.mashagudrian.com<br />
Instagram: mashagudrian_seelenblick<br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine<br />
vegane Berufung zum Beruf zu<br />
machen?<br />
Heute weiß ich, dass ich als Kind<br />
schon eine vegane Haltung hatte<br />
– und da geht es nicht nur<br />
um das Essen von Tieren, sondern<br />
vor allem um das Erfühlen<br />
und Erkennen der Gleichwertigkeit<br />
aller Wesen. Ich habe auch<br />
schon um das Leben von Fliegen<br />
gerungen und da<strong>für</strong> viel Spott<br />
und Ausgrenzung erfahren. Da<br />
es meine Grundhaltung zum Leben<br />
ist, kann ich jeden Job vegan<br />
gestalten, und habe die Möglichkeit,<br />
diese Grundhaltung direkt<br />
mit Menschen und Tieren zu leben.<br />
2. Wie sieht dein veganes Business<br />
aus?<br />
Ich bin jeden Tag mit Menschen<br />
und Tieren auf der Suche nach<br />
wahrer Verbindung und Beziehung<br />
zu sich selbst und dem Gegenüber.<br />
Menschen kommen mit<br />
einem Thema oder mit ihrem tierischen<br />
Begleiter und wünschen<br />
sich Unterstützung und Hilfe im<br />
Umgang mit Problemen. Und ich<br />
unterstütze sie, das Geschenk in<br />
diesen Themen zu sehen und so<br />
in Beziehung zu sich zu gelangen.<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Die Idee ist zu mir gekommen,<br />
das trifft es eher. Ich bin in einem<br />
Umfeld aufgewachsen, in<br />
dem es überlebenswichtig war,<br />
alle Wesen um <strong>mich</strong> herum sehr<br />
fein wahrzunehmen, und habe<br />
immer schon Wesen auf sehr natürliche<br />
Art zusammengeführt.<br />
Im Laufe meines Lebens habe<br />
ich dann wirklich in jeder meiner<br />
Jobs diese Fähigkeit weitergelebt<br />
und gestärkt.<br />
4. Wo siehst du dich mit deinem<br />
Business in fünf Jahren?<br />
Ich sehe <strong>mich</strong> umgeben von einem<br />
Netzwerk von Menschen,<br />
die die gleiche Energie von Wertschätzung<br />
und Liebe leben und<br />
Julia Wilhelm, 33,<br />
Hamburg<br />
Ausbildung:<br />
Medieninformatik,<br />
Bachelor of Science;<br />
Audiovisuelle Medien,<br />
Master of Arts<br />
Ausgeübter Beruf:<br />
Mediendesign<br />
Jetziger vegan-orientierter<br />
Beruf: Mediendesign<br />
<strong>für</strong> vegane<br />
Unternehmer*innen<br />
bzw. Start-ups<br />
www.juliawilhelm<br />
design.de<br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine<br />
vegane Berufung zum Beruf zu<br />
machen?<br />
Ich will das, was ich als meine<br />
Lebensaufgabe betrachte, nicht<br />
nur in meiner „Freizeit“ machen<br />
dürfen. Ich sehe es als logische<br />
Notwendigkeit, mit dem, was mir<br />
wichtig ist und Spaß macht, mein<br />
Geld zu verdienen, um so in Vollzeit<br />
eine nachhaltige Veränderung<br />
zu bewirken.<br />
2. Wie sieht dein „<strong>Vegan</strong> Business“<br />
aus?<br />
Mit dem Schwerpunkt auf Online-<br />
und digitale Grafikbereiche<br />
spezialisiere ich <strong>mich</strong> auf Vorhaben,<br />
die die Welt zum Positiven<br />
54 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Die Tierflüsterin: Masha<br />
Gudrian sieht in ihrer<br />
veganen Berufung vor allem die<br />
Aufgabe, die Kommunikation<br />
zwischen Mensch und Tier<br />
zu verbessern<br />
Für den<br />
größeren Durst<br />
» MorgenLand Kokoswasser<br />
jetzt auch im ´1 Liter Tetra Pak!<br />
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abgefüllt<br />
» Natürlich<br />
ungesüßt<br />
wir sitzen mit unseren Lehrern,<br />
den Tieren, zusammen. Diese<br />
freuen sich, dass nun auch die<br />
Menschen etwas weiser werden,<br />
und sich wieder ihrer tierischen<br />
Natur bewusst geworden sind<br />
– und das heißt, sie freuen sich<br />
an den wahren Werten im Leben<br />
und sind wieder mehr im Hier<br />
und Jetzt.<br />
verändern, und setze sie impactorientiert<br />
um. Für <strong>mich</strong> sind es<br />
keine Aufträge, sondern Herzensprojekte!<br />
Gemeinsam erarbeite<br />
ich sinnvolle und effektive Konzepte<br />
mit meinen veganen und<br />
vegan-orientierten Klient*innen.<br />
Mich einzufühlen in ethisch relevante<br />
Projekte und die Intention<br />
dahinter sehe ich dabei als meine<br />
stärkste Kompetenz. Es gibt ein<br />
übergreifendes und verbindendes<br />
Ziel: Die Vision einer friedlichen<br />
Welt <strong>für</strong> Menschen und Tiere!<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Kreativität war schon immer ein<br />
bedeutsamer Teil meines Lebens.<br />
Als ich die Zusammenhänge des<br />
gesellschaftlichen Konsums sowie<br />
die Konsequenz daraus <strong>für</strong><br />
die Welt erkannte, entschied ich,<br />
<strong>mich</strong> fortan aktiv <strong>für</strong> eine vegane<br />
Welt einzusetzen.<br />
4. Wo siehst du dich mit deiner Aufgabe<br />
in fünf Jahren?<br />
Ich liebe, was ich tue, und helfe<br />
Menschen, mit ihren Vorhaben<br />
eine vegane Welt zu kreieren. Ich<br />
will in den nächsten 5 Jahren wie<br />
bisher schon täglich dazulernen,<br />
um die Message noch effektiver<br />
nach außen zu tragen, nachhaltige<br />
Systeme aufbauen, Kampagnen<br />
leiten und noch größer denken<br />
als bisher.<br />
FOTOS: PRIVAT (4), THOMAS ZURAWSKI (1)<br />
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Wissen / Seedballs<br />
Tipp<br />
Das Frühjahr ist die<br />
beste Zeit, um die Samenkugeln<br />
auszuwerfen – im Idealfall kurz bevor sich<br />
Regen angekündigt hat. Das Prinzip ist ganz<br />
einfach: werfen, wässern, wachsen lassen! Die<br />
Seedballs einzupflanzen ist dank der verwendeten<br />
Erde nicht notwendig. Sobald es regnet, können die<br />
Samen sprießen. Bleibt der Regen aus, sollten die<br />
Seedballs nach dem Auswerfen allerdings gewässert<br />
werden. Neben dem heimischen Garten eignen sich<br />
besonders brachliegende Grünflächen im urbanen<br />
Raum, die etwas mehr Farbe vertragen können.<br />
Aber Vorsicht: Lasst die Seedballs nicht auf<br />
fremden Privatgrundstücken oder in<br />
Naturschutzgebieten hochgehen.<br />
Das kann zu Ärger führen.<br />
Samenbällchen oder<br />
Seedballs sehen fast aus<br />
wie diese nahrhaften<br />
Energiekugeln – sind aber<br />
<strong>für</strong> die Natur bestimmt<br />
56 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
Seedballs <strong>für</strong> Urban Gardening<br />
Werfen,<br />
wässern,<br />
wachsen<br />
lassen!<br />
Do it yourself: Seedballs<br />
sind grüne Power <strong>für</strong> Biene,<br />
Hummel und Co. – eine<br />
Step-by-Step-Anleitung<br />
von Vanessa Schäfer<br />
Auf geht‘s zur aktiven Begrünung!<br />
Betonwüsten und<br />
Brachflächen bedrohen den<br />
Lebensraum zahlreicher Arten.<br />
„Grüne Attacke“, ist daher angesagt.<br />
Welche Pflanzensamen verwenden?<br />
In diesem DIY stellen wir mit<br />
Samenbällchen die notwendigen<br />
Instrumente her, um die Umwelt zu<br />
Je nach Boden- und Lichtverhältnissen des Zielortes eignet<br />
sich manches Saatgut mal mehr, mal weniger. Sich<br />
vorher schon einmal Gedanken zu machen, wo man die<br />
Seedballs einbringen mag, schadet nicht. Generell sollte<br />
die Wahl auf heimische, samenfeste Sorten fallen. Robuste,<br />
pflegeleichte Arten wie Kapuzinerkresse, Ringelblumen,<br />
Kornblumen, Sonnenblumen, Klatschmohn<br />
oder Kamille bieten sich an. Es lassen sich auch problemlos<br />
mehrere Samensorten kombinieren. Viele Samen kann<br />
man über das Jahr bereits in der Natur sammeln. Für kurzentschlossene<br />
Bastler gibt es verschiedene Saaten und<br />
begrünen. Auf geeigneten Flächen<br />
ausgeworfen, beleben Seedballs<br />
nicht nur den öffentlichen Raum<br />
wie Grünstreifen oder Verkehrsinseln,<br />
sondern bieten auch ein breites<br />
Nahrungsangebot <strong>für</strong> Schmetterling,<br />
Hummel, Biene und Co.<br />
Eine Handvoll Materialien, eine<br />
Viertelstunde Zeit – viel mehr<br />
braucht es nicht, um in urbanen<br />
Gegenden oder im heimischen Garten<br />
Mischungen auch im Gartencenter oder Baumarkt. die Umwelt zum Blühen zu »<br />
FOTOS: VANESSA SCHÄFER<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 57
Wissen / Seedballs<br />
bringen. Ein gezielter Wurf beim<br />
Spazierengehen oder vom Fahrrad<br />
herunter reicht aus, um innerhalb<br />
kürzester Zeit bunte Blumen aus<br />
dem Boden sprießen zu lassen.<br />
«<br />
Zutaten (<strong>für</strong> ca. 15 Seedballs):<br />
200 g Pflanzenerde (torffrei) 200 g Heilerde,<br />
Tonpulver oder Lehm 1 Handvoll Saatgut<br />
heimischer Blumen (bunter Mix) Wasser<br />
1 Schale zum Vermengen<br />
1. Aus der Pflanzenerde Rinde, Wurzeln, kleine Ästchen und<br />
andere große, feste Bestandteile entfernen. Die Erde mit den<br />
Händen auflockern, in die Schale geben und die Heilerde, das<br />
Tonpulver oder den Lehm hinzufügen. Mit den Händen alles<br />
gut vermengen.<br />
<br />
vorher in einem Schälchen miteinander mischen. Die Samen sollten<br />
nach Möglichkeit gleichmäßig verteilt sein.<br />
<br />
Alles vorbereitet?<br />
Dann kann's ja<br />
losgehen! Seedballs<br />
herzustellen ist<br />
eigentlich<br />
ganz einfach<br />
2. Nun die Blumensamen unter das Erde-Ton-Gemisch mischen.<br />
Sofern verschiedene Samen verwendet werden, diese am besten<br />
<br />
3. Sukzessive Wasser hinzugeben und die Zutaten zu einer homogenen<br />
Masse kneten. Das Wasser vorsichtig dosieren. Die Samenbällchen<br />
dürften nicht zu nass sein – sonst faulen oder keimen sie schon<br />
vor der Aussaat. Sind die zu trocken, werden die bröselig.<br />
4. Aus der Erdmasse etwa golfballgroße Kugeln formen. Diese zum<br />
Trocknen in eine Tonschale oder auf Zeitungspapier legen. Dort<br />
regelmäßig wenden. In etwa zwei Tagen sind die Samenbomben<br />
getrocknet. Dann sind sie startklar, um in der Natur ausgeworfen zu<br />
werden. Die Seedballs können auch bis zu zwei Jahre in trockener,<br />
kalter Umgebung gelagert werden – und eignen sich hervorragend<br />
als Geschenkidee.<br />
FOTOS: VANESSA SCHÄFER<br />
58 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
MACH<br />
DAS LEBEN<br />
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DE-ÖKO-006
Genuss / Gewürze<br />
Rosas kleine<br />
Versuchsküche<br />
Kurkuma, auch bekannt als das gelbe Gold, Gelbwurz oder gelber Ingwer, zählt in<br />
vielen Ländern zu den wichtigsten Heilpflanzen. Kurkuma ist vielseitig einsetzbar,<br />
intensiviert das Aroma und tut einfach gut! Teil 23 unserer Serie<br />
von rosa andrea martin<br />
Auf meinen vielen Reisen nach Indien<br />
ist mir Kurkuma schon vor<br />
vielen Jahren begegnet – natürlich<br />
im indischen Essen, aber auch in<br />
Getränken. In unseren Breitengraden<br />
wird das gelbe Gewürz oft in<br />
Mischungen als Curry <strong>für</strong> exotische<br />
Speisen verwendet und ist daher<br />
nur bedingt geschmacklich herauszufiltern<br />
und auch wenig sichtbar.<br />
Als ich vor etlichen Jahren die Speisekarte<br />
in einem indischen Kaffee<br />
las, war ich sehr erstaunt über das<br />
Angebot einer „goldenen Milch“. Ich<br />
fragte den Kellner, und dieser pries<br />
mir das Getränk im schönsten Indisch-Englisch<br />
an. Ich verstand<br />
zwar nicht alles, aber meine Neugier<br />
war geweckt! Das Getränk in<br />
goldenem Farbton, ein großes Glas<br />
aufgewärmte und aufgeschäumte<br />
Milch, gewürzt mit einer ordentlichen<br />
Prise Kurkuma, schwarzem<br />
Pfeffer und Zucker, erwies sich als<br />
sehr schmackhaft, wärmend und<br />
sättigend. Zuhause habe ich die<br />
Idee gleich vegan umgesetzt und<br />
bewirte damit oft meine Gäste.<br />
Kurkuma ist neben einer Gewürzauch<br />
eine der wichtigsten Heilpflanzen.<br />
In der ayurvedischen Medizin<br />
werden Kurkuma viele heilende Attribute<br />
zugeschrieben: Der Inhaltsstoff<br />
Kurkumin wirkt antioxidativ<br />
und entzündungshemmend. Zudem<br />
soll Kurkumin die Verdauung regulieren,<br />
das Immunsystem stärken,<br />
das Blut reinigen sowie Bakterien,<br />
Darmparasiten und Pilzen entgegenwirken.<br />
Ein indischer Freund<br />
empfahl mir dieses Morgenritual:<br />
auf nüchternen Magen ein Glas<br />
warmes Wasser mit einem Teelöffel<br />
Kurkuma, einer Prise schwarzem<br />
Pfeffer und Agavendicksaft nach Belieben.<br />
Das reinigt den Körper und<br />
macht einen klaren Geist. Wichtig<br />
ist der Pfeffer: er vervielfacht die<br />
Bioverfügbarkeit von Kurkuma.<br />
In der Küche kann Kurkuma unglaublich<br />
vielseitig eingesetzt werden:<br />
in süßen und salzigen Speisen,<br />
<strong>für</strong> Risotto, Gemüse, Saucen, Quinoa,<br />
Couscous, Kartoffeln, Reis, Salatdressings<br />
und vieles mehr. Ich<br />
möchte Ihnen heute zwei meiner<br />
Lieblingsrezepte vorstellen. Den goldenen<br />
Käsekuchen, der einfach zuzubereiten<br />
ist, aber etwas Zeit<br />
braucht, und die goldene Milch! «<br />
FOTOS: PRIVAT(1), ROSA ANDREA MARTIN (3)<br />
60 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
grünem Blattgemüse vorkommt. Das<br />
aufgenommene Vitamin K wird vorwiegend<br />
in der Leber angereichert,<br />
Goldener Käsekuchen<br />
aber auch in den Nebennieren, Nieren,<br />
Lymphknoten, in der Lunge > 120 g Kurkuma (Pulver oder<br />
Zutaten <strong>für</strong> eine Springform:<br />
und im Knochenmark gespeichert. gerieben) > 25 g Ingwer gerieben<br />
Da das Vitamin einem schnellen Umsatz<br />
unterliegt, kann die Leber einen Vita-<br />
Agavendicksaft > 1 Zimtstange<br />
> 600 ml Pflanzenmilch > 1 EL<br />
Goldene Milch<br />
minmangel nur <strong>für</strong> ein bis zwei Wochen überbrücken. > 1 TL Kardamompulver<br />
Es Zutaten ist also <strong>für</strong> wichtig, 4 Gläser: täglich Vitamin K nachzuliefern.<br />
Belag: 450 g Cashewnüsse/-bruch<br />
Unterbleibt > 400 ml Kokosmilch der Nachschub, kann das >100 dramatische g Kokoschips >50 g Zucker<br />
Folgen > 100 ml haben. Kokoswasser Ein Defizit an Vitamin K führt Kuchenboden: zu ernsten<br />
> 100 Blutgerinnungsstörungen, ml Pflanzenmilch da bei einer Mandeln Unterver-<br />
> 1 EL Agavendicksaft ><br />
100 g Datteln > 100 g<br />
sorgung > 2 TL Kurkumapulver<br />
Vitamin-K-abhängige Gerinnungsproteine 1 TL Kardamompulver in > ½ TL Zimt<br />
der > ½ Leber TL frisch nicht geriebener mehr aktiviert Ingwerwerden können. > 2 EL gepuffter In der Quinoa<br />
Folge > 1 EL kommt Agavendicksaft es zu Einblutungen in Gewebe Garnieren: und Organe,<br />
> 1 EL Blutungen Limetten- oder aus Zitronensaft den Körperöffnungen, > 1 EL Bluter-<br />
Rohrzucker > 1 kl. Stück ve-<br />
30 g kandierter Ingwer<br />
brechen und langem Nachbluten bei Verletzungen<br />
gane Butter > 4 EL gepuffter Quinoa<br />
und 1. Die Operationen.<br />
Kokosmilch, Kokoswasser > 150 g Kokossahne > ½ TL Zimt ><br />
und Pflanzenmilch in einem Topf 1 Msp. Kurkumapulver<br />
täglich frisches grün auf den tisch<br />
erwärmen (nicht aufkochen, am<br />
Wichtig besten den <strong>für</strong> Fingertest alle Betroffenen: machen: sobald<br />
die Milch des Blutverdünners zu heiß wird, um Marcumar reiben, muss mit eine Kurkumapulver, Pflan-<br />
Bei regelmäßiger 1. Goldene Einnahme<br />
Milch: Ingwer schälen,<br />
Umstellung den Finger hineinzustecken, auf eine blattgemüsereiche dann zenmilch, Pflanzenkost Zimtstange und Kardamom<br />
Ansonsten kurz aufkochen, zugedeckt ca.<br />
ärztlich ist sie richtig). engmaschig kontrolliert werden.<br />
aber 2. Nun bestätigt mit Kurkuma, die Bedeutung Ingwer, Agavendicksaft<br />
die Empfehlung, und Limettensaft täglich in frisches Grün gekühlt, auf Agavendicksaft den<br />
dazugeben.<br />
von Vitamin 30 Min. K einmal ziehen lassen. Wenn etw. ab-<br />
mehr<br />
Tisch einen zu Standmixer bringen. geben Das versorgt und aufschlagen.<br />
K nicht In hitzefeste nur mit Gläser reichlich ge-<br />
Chlorophyll Schüssel mit geben, ent-<br />
goldene Milch durch<br />
den Körper 2. Belag: neben Cashews Vitamin<br />
und Kokoschips in<br />
giftender ben und genießen. Wirkung, sondern ebenso mit B-Vitaminen,<br />
ein Sieb draufgießen, ca. 8 h zugedeckt<br />
Muskeln ziehen lassen, 1-2x rühren.<br />
Vitamin C, Beta-Carotin, Magnesium <strong>für</strong><br />
und Nerven, knochengesundem Kalzium 3. und Springform reichlich<br />
Ballaststoffen <strong>für</strong> einen gesunden Darm. gen. Datteln « u. Mandeln zerkleinern,<br />
mit Backpapier ausle-<br />
mit Agavendicksaft u. Gewürzen im<br />
Woher kommt Kurkuma?<br />
Genau kann die Herkunft von<br />
Kurkuma heute nicht mehr bestimmt<br />
werden. Doch man geht<br />
davon aus, dass die Kurkumawurzel<br />
in Südost- oder Südasien<br />
ihren Ursprung hat. Die Pflanze<br />
gelangte wohl erst mit dem<br />
Seefahrer Marco Polo im 14.<br />
Jahrhundert nach Europa. Er berichtete<br />
von einer safranähnlichen<br />
Frucht. Durch ihre heilende Wirkung<br />
schaffte es die Pflanze in<br />
die Klostermedizin. In China wurden<br />
erste Berichte über die Heilwirkung<br />
der Pflanze schon im 7.<br />
Jahrhundert schriftlich erfasst.<br />
Mixer cremig purieren (evtl. 1-2 EL<br />
Wasser dazu), Quinoa untermischen.<br />
4. Masse in die Form geben, glatt<br />
streichen. Für den Belag Cashew-Kokoschips-Mix<br />
abgießen, zuckern, auf<br />
den Boden geben, ggf. etw. Einweichmilch<br />
dazugeben. 4 h kalt stellen.<br />
5. Ingwer stückeln. Zucker u. Butter<br />
in Topf schmelzen, karamellisieren,<br />
dabei Ingwer u. Quinoa unterrühren,<br />
auskühlen lassen. Neben Grünkohl, Kokossahne steif<br />
schlagen. Zimt Brokkoli u. Kurkuma und Co. mischen, zählt<br />
durch ein Sieb auch auf schwarzer den Kuchen Tee zu stäuben.<br />
Kokossahne den Vitamin-K-reichen<br />
darauf verteilen,<br />
mit dem Ingwer-Quinoa Lebensmittelndekorieren.<br />
Die genial regionale vegane Alternative!<br />
Aus dem ganzen Samenkorn der LUPINE,<br />
mit allen wertvollen Ballast- und Inhaltsstoffen.<br />
Natürlich frei von Lactose und<br />
reich an wertvollem pflanzlichen Eiweiß.<br />
Teil 14 im nächsten Heft: Carotinoide<br />
2. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 61
menschen / Interview<br />
Auf einen Tee<br />
… mit Bianca Zapatka<br />
In dieser Serie befragt Chefredakteur Dirk Müller Persönlichkeiten aus der<br />
veganen Welt. Im Vordergrund stehen inspirierende Lebensläufe<br />
BIANCA ZAPATKA<br />
Die 31-jährige ausgebildete Fitness-Trainerin aus<br />
Herford mit sowohl deutschen als auch polnischen Wurzeln<br />
zählt mit rund 750.000 Instagram-Followern und Millionen<br />
Klicks auf ihrem Blog hierzulande zu den bekanntesten <strong>Vegan</strong>-<br />
Influencern und mit ihren Büchern zu den erfolgreichsten<br />
veganen Autorinnen. Sie kreiert nicht nur alle<br />
Rezepte selbst, sondern ist dabei auch ihre eigene<br />
Food-Stylistin und -Fotografin.<br />
www.biancazapatka.com<br />
Hallo Bianca, wir starten wie<br />
immer mit der Tee-Frage:<br />
Hast du einen Lieblingstee?<br />
Nicht nur einen! Ich bin ein<br />
ziemlicher Tee-Junkie. Die Vorlieben<br />
wechseln sich ab, mal<br />
Pfefferminztee, mal süßer Kamillentee,<br />
mal Basenmischung;<br />
zurzeit ist es Berry-Tee.<br />
Du bist als vegane Food-<br />
Bloggerin und auch als Rezeptbuchautorin<br />
sehr erfolgreich.<br />
Eine Besonderheit<br />
ist, dass du deine eigene<br />
Food-Stylistin und -Fotografin<br />
bist und die Rezepte in<br />
deinem eigenen Stil in<br />
Szene setzt. Hast du dir<br />
das Arrangieren usw.<br />
selbst beigebracht?<br />
Ja, ich habe schon als Kind gern<br />
kreativ dekoriert und gestaltet.<br />
Das liegt bei uns ein bisschen<br />
in der Familie, wie auch das Kochen<br />
und Zubereiten. Ich habe<br />
zwei polnische Omas, die beide<br />
gelernte Köchinnen sind,<br />
und bei beiden habe ich große<br />
Teile meiner Kindheit verbracht.<br />
Da konnte ich viel über<br />
traditionelle Rezepte lernen.<br />
Als Kleinkind saß ich schon in<br />
der Küche auf der Arbeitsfläche<br />
und konnte alles beobachten.<br />
Meine Omas haben noch<br />
alles selbst gemacht, auch Nudeln,<br />
Brot usw. Und mit meiner<br />
Mutter bin ich von klein auf<br />
sehr viel gereist und habe dabei<br />
eine große kulinarische<br />
Vielfalt kennengelernt. Auch<br />
mein Vater hat immer gern gekocht,<br />
vor allem asiatisch.<br />
Später habe ich dann auf Jobbasis<br />
eigene gastronomische<br />
Erfahrungen sammeln können,<br />
etwa in der mallorquinischen,<br />
französischen oder mexikanischen<br />
Küche.<br />
Die kulinarische Kreativität<br />
wurde dir in die Wiege gelegt<br />
und ist immer weiter<br />
gewachsen …<br />
Das kann man so sagen. Irgendwann<br />
habe ich dann angefangen,<br />
eigene Rezepte zu<br />
FOTOS: SASCHA KOGLIN<br />
62 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
entwickeln. Nicht von Anfang<br />
an alle vegan, aber zunehmend<br />
und irgendwann dann ausschließlich.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Ich habe eine Fitnesstrainer-<br />
Lizenz und in der Ausbildung<br />
ging es auch um Ernährungspläne.<br />
Hähnchenwraps, Thunfischteaks,<br />
Omelettes mit zehn<br />
Eiern… Ohne tierische Proteine<br />
ging da kaum was. Ich hab mir<br />
gedacht, das kann eigentlich<br />
nicht wahr sein, das kann z. B.<br />
nicht gut sein <strong>für</strong> den Säure-<br />
Basen-Haushalt, ganz abgesehen<br />
von Stichworten wie Massentierhaltung,<br />
Klimaschutz<br />
und Nachhaltigkeit. Also habe<br />
ich angefangen, die Rezepte<br />
aus den Plänen nach und nach<br />
auf vegan umzustellen, also<br />
vor allem das tierische Eiweiß<br />
durch pflanzliches zu ersetzen.<br />
Das lernt man natürlich nicht<br />
von heute auf morgen, und zu<br />
dem Zeitpunkt vor etwa zehn<br />
Jahren gab es auch noch nicht<br />
so viele vegane Alternativen.<br />
Wie ersetze ich Eier, wie geht<br />
veganes Curry, wie würzt man<br />
vegane Speisen usw. – das<br />
habe ich mir alles so nach und<br />
nach angeeignet. Vieles funktioniert<br />
mit Pilzen, Hülsenfrüchten,<br />
Nüssen …<br />
Und damit startete<br />
dann dein Blog?<br />
Mit meinem Blog ging es 2013<br />
los, aber vorher habe ich schon<br />
Rezepte in Facebook-Gruppen<br />
veröffentlicht. Seit 2015 poste<br />
ich auch auf Instagram.<br />
Worauf führst du deinen immensen<br />
Erfolg zurück?<br />
Na ja, zum einen auf die Originalität<br />
und Kreativität der Rezepte<br />
und zum anderen auf<br />
„Ich liebe es, hier noch Gewürzkörner und<br />
dort ein paar Pinienkerne zu drapieren.“<br />
das Styling und die Qualität<br />
der Rezeptbilder. Mein Deko-<br />
Stil mit viel Liebe zum Detail<br />
war ja schon was Neues im<br />
Vergleich zum üblichen Food-<br />
Styling. Ich liebe es, hier noch<br />
ein paar Gewürzkörner und<br />
dort noch ein paar Pinienkerne<br />
zu drapieren… Mittlerweile<br />
wird mein Style natürlich oft<br />
als Inspiration genommen.<br />
Wie lange dauert es<br />
eigentlich, ein neues<br />
Rezept zu kreieren?<br />
Bis zum Posting alles in allem<br />
etwa 30 Stunden. Inklusive<br />
Englisch-Übersetzung des Rezepttextes.<br />
Gute Info <strong>für</strong> alle,<br />
die glauben, erfolgreich<br />
Rezepte zu bloggen sei<br />
leicht verdientes Geld!<br />
Die Arbeit ist nun mal da, vom<br />
Einkaufen über die Rezeptentwicklung<br />
bis zum Styling. Oft<br />
sind ja auch Schritt-<strong>für</strong>-Schritt-<br />
Bilder dabei oder ich drehe ein<br />
Video dazu. Oder beides. Ich<br />
bin da ein bisschen perfektionistisch<br />
veranlagt, aber das ist<br />
auch mein Anspruch.<br />
Ein Fulltime-Job … Und du<br />
machst das alles ganz allein?<br />
Das ist ehrlich gesagt schon<br />
mehr als ein Fulltime-Job; es<br />
geht oft bis spätabends und<br />
dann am nächsten Morgen<br />
gleich weiter. Von daher wäre<br />
ich manchmal schon froh, ein<br />
kleines Assistenzteam zu haben,<br />
zum Beispiel auch <strong>für</strong> professionelle<br />
Zubereitungsvideos,<br />
bei denen ich auch mal<br />
vor statt immer nur hinter der<br />
Kamera stehe.<br />
Noch mal zu deinen<br />
Büchern: Welche würdest<br />
du totalen <strong>Vegan</strong>-<br />
Anfängern empfehlen?<br />
„<strong>Vegan</strong> Foodporn“ und „<strong>Vegan</strong><br />
& Easy“ – da stehen viele Klassiker<br />
drin, allgemein bekannt<br />
und einfach in der Zubereitung.<br />
Aber im Grunde kann ich<br />
natürlich alle meine Bücher<br />
empfehlen. Ich werde manchmal<br />
gefragt, ob ich zu meinen<br />
Rezepten nicht Schwierigkeitsgrade<br />
angeben könnte. Aber<br />
das fällt mir schwer, weil jedes<br />
Rezept erst mal aufwändig ist,<br />
wenn man es noch nie zubereitet<br />
hat. Beim zweiten Mal ist<br />
es dann schon viel einfacher.<br />
Also bitte keine Berührungsängste!<br />
Was ist das Besondere<br />
an deinem neuen Buch<br />
„<strong>Vegan</strong> Paradise“?<br />
Das Buch ist definitiv eine Bereicherung<br />
<strong>für</strong> alle, egal ob <strong>Vegan</strong>er<br />
oder nicht, ob Anfänger<br />
oder fortgeschritten. Ein kulinarischer<br />
Rundumschlag aus der<br />
asiatischen, amerikanischen,<br />
mediterranen, orientalischen<br />
und karibischen Küche, aber<br />
auch mit Klassikern aus der<br />
Heimatküche. Und alles mit<br />
einfachen Zutaten und detaillierten<br />
Schritt-<strong>für</strong>-Schritt Anleitungen.<br />
Von süß bis salzig, hier<br />
wird wirklich geschlemmt!<br />
Starten wir zum Abschluss<br />
eine kleine Zeitreise: Wo<br />
siehst du dich in 5 Jahren?<br />
Auf jeden Fall immer noch im<br />
selben Bereich! Die Arbeit<br />
macht mir einfach Spaß und ist<br />
bei allem Aufwand trotzdem<br />
nach wie vor unendlich kreativ.<br />
Toll wäre eine eigene Sendung!<br />
Mit Rezepten, Koch- und Foodstylingtipps<br />
und -tricks usw.<br />
Ich habe mir viel Wissen angeeignet,<br />
das man so nirgends<br />
lernen kann, auch nicht an der<br />
Uni. Dieses Wissen würde ich<br />
gern «<br />
weitergeben.<br />
GEWINNEN!<br />
Wir verlosen 6 Exemplare von<br />
Bianca Zapatkas neuem Buch<br />
„<strong>Vegan</strong> Paradise – Himmlische<br />
Rezepte aus aller Welt“ – ihre<br />
liebsten veganen Genuss-Rezepte<br />
aus aller Welt zwischen zwei<br />
Buchdeckeln! 28 EUR (D),<br />
28,80 EUR (A), 240 Seiten,<br />
Format 21 × 27 cm, 90 Fotos,<br />
mit vielen Step-by-Step-Fotos,<br />
gebunden, Text und Fotografie:<br />
Bianca Zapatka<br />
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gewinnen<br />
Teilnahmeschluss: 10.6.<strong>2022</strong>*<br />
*Die Teilnahmebedingungen der<br />
Gewinnspiele finden Sie auf der Website<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 63
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Läden (unverpackt<br />
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mittlerweile bekannt – jetzt erweitert<br />
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in Demeter-Bioqualität. Ebenfalls<br />
neu sind die Haferdrinks mit Kakao<br />
bzw. Vanille.<br />
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Kakao, Demeter Haferdrink<br />
Vanille, Voelkel, 0,75l-Glasmehrwegflasche<br />
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Rührei oder Omelett zubereiten<br />
oder bei Koch- und<br />
Backrezepten das Ei als Zutat<br />
ersetzen.<br />
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Den neuen Simply V Grill & Pfannen-<br />
genuss gibt’s in den Varianten Mild-Cremig, Mediterrane<br />
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Simply V Grill & Pfannengenuss in 3 Sorten,<br />
150g-Packung ca. 3 Euro, LEH<br />
FOTOS: HERSTELLER<br />
64 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
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Die vegane Grillsaison kann kommen!<br />
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LEH und im Biohandel<br />
Für die ersten veganen Schritte<br />
Für diese lederfreien Lauflernschühchen kommt<br />
Seaqual ®Yarn zum Einsatz. Das spanische Unternehmen<br />
Seaqual stellt aus Plastik aus dem Meer<br />
dieses besondere Garn her. Der Oberstoff besteht aus<br />
daraus gewonnenem Polyester und recycelter Baumwolle.<br />
Die Sohle ist aus Naturkautschuk, die Innensohle<br />
aus Kork, das Innenfutter aus Biobaumwolle.<br />
Barfußschühchen in Kirschblüte, Lagune, Sternenhimmel<br />
und Kokosnuss, Gr. 18-23, Chill n Feel, je<br />
39,90 Euro, www.chillnfeel.com<br />
Ganz sanft, bio<br />
und <strong>für</strong> einen<br />
guten Zweck<br />
Diese supersanfte<br />
Kindergesichtscreme<br />
enthält besondere<br />
Inhaltsstoffe wie Baobab<br />
(Afrika), Zaubernuss<br />
(Nordamerika),<br />
Macadamia (Australien), Malve (Asien), Kakaobutter<br />
(Südamerika) und Gänseblümchen (Europa) – alle aus<br />
kontrolliert-biologischem Anbau. Aus dem Erlös werden<br />
Augenoperationen <strong>für</strong> Kinder in aller Welt finanziert,<br />
die am Grauen Star erkrankt sind.<br />
Bio Kinder Gesichtscreme, Tutaonana, 50 ml,<br />
28 Euro, www.tutaonana.com<br />
Knusprig, cremig, proteinreich<br />
In den leckeren Sorten Double Chocolate und<br />
Double Peanut gibt’s jetzt den Proteinriegel HEJ<br />
<strong>Vegan</strong> Crispy. Mit crunchiger Schokolade und einer<br />
Schoko- bzw. Erdnuss-Creme. Reich an rein<br />
pflanzlichem Protein, aber<br />
ohne Soja. Passt immer griffbereit<br />
in Schubladen, Sporttaschen<br />
und Rucksäcke.<br />
HEJ <strong>Vegan</strong> Crispy, HEJ Natural,<br />
je 40 g-Riegel ca. 2,50<br />
Euro; dm drogerie (ab<br />
Juli) u. bereits jetzt hier:<br />
www.hej-natural.de/<br />
hej-vegan-crispy<br />
Gärtnern und ernten –<br />
auch ohne grünen Daumen<br />
Nutzpflanzen unkompliziert <strong>für</strong><br />
alle: Das ist die Mission der beiden<br />
Freiburger Studenten Leon Hensler<br />
und Chris Allié. Komplettpakete<br />
gibt’s in<br />
vier Varianten,<br />
jeweils<br />
bestehend<br />
aus einem<br />
Hochbeet,<br />
erwachsenen<br />
Pflanzen,<br />
Erdschichten, pflanzlichem<br />
Dünger und Pflegetipps.<br />
Nutzpflanzen-Minigärten <strong>für</strong><br />
Heim, Balkon und Terrasse, Komplettpakete<br />
in 4 Varianten, zw. 39<br />
und 139 Euro, Urban Hochbeet;<br />
www.urbanhochbeet.de<br />
„Fisch“ auf den<br />
Tisch – so lecker!<br />
Keine Überfischung, kein Tierleid:<br />
Diese veganen „Fisch“-Klassiker<br />
kann man guten Gewissens genießen<br />
– und sie überzeugen geschmacklich<br />
auch Nicht-<strong>Vegan</strong>er.<br />
veggie burger di mare, 200 g ca.<br />
3 Euro, veggie sticks di mare,<br />
180 g ca. 3 Euro, endori; LEH und<br />
https://shop.endori.de/produkte<br />
3. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 65
kolumne / Daniela Böhm<br />
Hoffnung <strong>für</strong> Jaguare<br />
Er ist der König des Dschungels und steht an<br />
der Spitze der Nahrungskette. Daher gilt er als<br />
Indikator <strong>für</strong> ein intaktes Ökosystem.<br />
Sein einziger Feind ist der Mensch. Doch<br />
wir können dem Jaguar durch unser Verhalten<br />
auch helfen<br />
von daniela böhm<br />
Er ist ein lautloser Jäger und<br />
exzellenter Schwimmer, seine<br />
Fellmusterung ist so faszinierend<br />
wie seine bernsteinfarbenen<br />
Augen, die manchmal<br />
grünlich schimmern: „Der<br />
Räuber, der seine Beute mit<br />
einem einzigen Sprung erlegt“<br />
– das ist die ursprüngliche Bedeutung<br />
von „Yaguar“ in der<br />
brasilianischen Tupi-Sprache.<br />
Als scheuer Einzelgänger, der<br />
sich nur zur Paarung gesellt,<br />
beansprucht er feste Gebiete<br />
von zehn bis zu mehreren<br />
hundert Quadratkilometern.<br />
Die größte Population findet<br />
sich im Amazonas, doch der<br />
Jaguar wird wie auch die Ureinwohner<br />
immer mehr zum<br />
Vertriebenen.<br />
FORTSCHREITENDE<br />
ENTWALDUNG<br />
Die Zerstörung dieser einmaligen<br />
Natur hat verheerende<br />
Ausmaße<br />
angenommen<br />
und bedroht nicht nur das<br />
Weltklima, sondern auch<br />
unzählige Lebewesen. Laut<br />
einer Studie das Amazonas-<br />
Umweltforschungsinstituts<br />
(IPAM) stieg die Entwaldung<br />
von 2018 bis 2021 um 56,6<br />
Prozent im Vergleich zum vorigen<br />
Dreijahreszeitraum und<br />
entspricht einer Fläche der<br />
Größe Belgiens. Die Hauptgründe<br />
liegen in der Rinderzucht<br />
und dem Anbau von<br />
Soja <strong>für</strong> den Export. Rund<br />
34 Millionen Tonnen werden<br />
jährlich aus Südamerika als<br />
Tierfutter in die EU importiert.<br />
Auch das Schlagen von<br />
Tropenbäumen <strong>für</strong> Möbel<br />
und Papiergewinnung sowie<br />
die Jagd nach Gold und anderen<br />
Metallen sind <strong>für</strong> den<br />
Raubbau verantwortlich.<br />
WIR KÖNNEN ALLE<br />
ETWAS BEITRAGEN<br />
Wem die Regenwälder und<br />
ihre Bewohner am Herzen<br />
liegen, fühlt sich oft machtlos.<br />
Doch jeder von uns kann<br />
etwas tun, denn unsere Lebensweise<br />
hat Auswirkungen<br />
bis in die entferntesten<br />
Winkel dieser Erde. Wir können<br />
uns <strong>für</strong> eine pflanzliche<br />
Ernährung entscheiden,<br />
keine Möbel aus Tropenholz<br />
kaufen, auf recyceltem Papier<br />
drucken und kein Gold<br />
kaufen, weder physisch noch<br />
als Wertanlage.<br />
Daniela Böhm,<br />
Autorin, Schriftstellerin,<br />
Tierrechtsaktivistin und Mitgründerin<br />
von Ein Licht der Hoffnung e.V.<br />
zur Hilfe von Lebenshöfen in Not.<br />
www.ein-licht-der-hoffnung.de<br />
ALS BESONDERES<br />
KRAFTTIER VEREHRT<br />
Wird der Jaguar vertrieben,<br />
hat das weitreichende Konsequenzen.<br />
Kleine Bauern leben<br />
oft von Viehzucht; tötet<br />
er auf der Suche nach einer<br />
neuen Heimat eines ihrer<br />
Tiere, droht auch ihm der<br />
Tod. Schutz bieten dem König<br />
des Dschungels intakte<br />
Gebiete der Ureinwohner, die<br />
ihn seit jeher als besonderes<br />
Krafttier verehren. Weil er<br />
an der Spitze der Nahrungskette<br />
steht, ist der Jaguar so<br />
wichtig und gilt als Indikator<br />
<strong>für</strong> ein intaktes und vielfältiges<br />
Ökosystem. Der 29. November<br />
ist in Brasilien seit<br />
2018 der Tag des Jaguars und<br />
er wurde als Symbol zur Erhaltung<br />
der Biodiversität erklärt.<br />
Hoffnung gibt es auch<br />
im Süden des Landes, wo er<br />
im Schutzgebiet Estação Ecológica<br />
de Taiamã ungestört<br />
leben darf.<br />
Infos und Unterstützung:<br />
www. regenwald.org «<br />
FOTOS: ISTOCK/ ZEMKOO (1), PRIVAT (1)<br />
66 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3. <strong>2022</strong>
<strong>Vegan</strong> jetzt mit<br />
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