Musikfestspiele Saar 2022
Das Programmheft der Musikfestpiele Saar, die in diesem Jahr unter dem Motto Orientations/Orientierungen stehen.
Das Programmheft der Musikfestpiele Saar, die in diesem Jahr unter dem Motto Orientations/Orientierungen stehen.
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22.5.–19.6.2022
ORIENTATIONS
ORIENTIERUNGEN
»Wer sich selbst und andre kennt,
wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen, lass’ ich gelten;
Also zwischen Ost und Westen
Sich bewegen sei zum Besten!«
Aus: »West-östlicher Divan« von Johann Wolfgang von Goethe
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Musikfestspiele Saar 2022
»Orientations – Orientierungen«
Sehr verehrtes Publikum, liebe Festspielgäste,
als wir vor zwei Jahren begannen, das Thema für
das diesjährige Festival zu finden und unser Programm
zu entwickeln, war nicht abzusehen, wie
sehr die Gesellschaft der Stimme der Kultur und
der verbindenden Kraft der Musik bedürfen würde.
Wir blicken zurück auf zwei Jahre voller Entbehrungen
und Rückschläge; zwar waren alle Menschen
durch die Pandemie miteinander verbunden
wie fast nie zuvor, dennoch drohte die Gesellschaft
selten so zu entzweien.
Deshalb ist es notwendiger denn je, in dieser Zeit
kulturenverbindend musikalische Brücken zu bauen,
musikalisch einen Bogen zu spannen zwischen
Orient und Okzident. Wir möchten neue kulturelle
Orientierung geben und aufmerksam machen darauf,
dass die Bevölkerung weltweit seit jeher eine
Sache eint: das Grundbedürfnis nach Kultur.
»Orientations – Orientierungen« ist in diesem Jahr
der Leitgedanke unseres Programms. Das Wort
»orientieren« bedeutet laut Duden »die richtige
Richtung finden, sich zurechtfinden«, das französische
Verb »orienter« wird auch mit »richtig halten,
etwas ausrichten, auf etwas richten oder lenken«
übersetzt.
So wollen wir in dieser Festspielsaison den Blick
richten auf die Musik aller Kulturen und miteinander
in eine Richtung aufbrechen zu einem gemeinsamen
kulturellen Neustart.
Schon Johann Wolfgang von Goethe setzte sich
1819 mit Orient und Okzident auseinander und
sah – seiner Zeit weit voraus – dass sich beide Pole
gegenseitig bedingen, dass das eine ohne das andere
nicht denkbar ist.
Bernhard Leonardy
Eva Karolina Behr
Grußwort
Wer sich selbst und andre kennt,
wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen, lass’ ich gelten;
Also zwischen Ost und Westen
Sich bewegen sei zum Besten!
Aus »West-östlicher Divan«
Das diesjährige Programm nimmt den Begriff »Orientierungen«
als Leitfaden für all seine Konzerte
und lässt das Publikum – um es mit Goethes Worten
zu sagen – sinnig wiegen zwischen diesen beiden
Welten.
Mit Fazıl Say eröffnen wir die Festspielsaison mit
einem Künstler, der aus der klassischen Musiklandschaft
nicht mehr wegzudenken ist und sie seit
Jahrzehnten prägt. Say ist nicht nur einer der besten
Pianisten unserer Zeit, sondern auch ein Kosmopolit,
Denker und Neuerer. Als Komponist eint
er in seinen Werken klassische Musik mit Jazz und
Elementen der traditionellen türkischen Musik.
Die Musikfestspiele Saar haben in den letzten Jahren
vermehrt auch junge Nachwuchskünstler in
den Fokus gerückt. Mit der Barenboim-Said Akademie
Berlin ist eine der renommiertesten musikalischen
Ausbildungsstätten unseres Landes zu Gast.
Seit mehr als fünf Jahren setzte die Akademie
das pädagogisch um, was das West Eastern Divan
Orchestra einst bei seiner Gründung im Sinn hatte:
dass im gemeinsamen Musizieren, Denken und
Konzeptionieren junger Israelis und Palästinenser
ein Dialog zwischen den Kulturen des Nahen Ostens
entsteht.
Die universelle, grenzüberschreitende Wirkung von
Musik verschiedener Kulturen ist auch dem Geiger
Daniel Hope von Kindesbeinen an mehr als vertraut.
Sein Herzensprojekt »West-östlicher Divan«,
für das sich Hope mit Musikerkollegen aus Ost und
West zusammengetan hat, führt ausgehend von
Texten Goethes in die weite Ferne und von dort
wieder unmittelbar zurück in unser Innerstes.
Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Musikfestspiele
ist das Engagement des Jerusalem-
Quartet, eines der gegenwärtig weltweit besten
und gefragtesten Streichquartette. Mit einem Programm
mit Werken von Beethoven und Erwin
Schullhoff, einem während des 2. Weltkrieges verfolgten
tschechischen Komponisten, ist das Quartett
in der Notkirche am 40er Grab zu hören, einer
der geschichtsträchtigsten Orte in Saarbrücken.
Mit dem Friedenskonzert, das die Musikfestspiele
kurzfristig ins Programm genommen haben, möchte
das Festival einen Beitrag leisten in einer Zeit,
in der der Dialog zwischen Ost und West schwierig
geworden ist. Mit der Russischen Kammerphilharmonie
St. Petersburg konnte ein Ensemble gewonnen
werden, das MusikerInnen aus der Ukraine
und Russland vereint.
»Christoph Prégardien [...] bewahrt einen klaren
und flexiblen Tenor, eine einwandfreie Diktion und
einen emotionalen Ausdruck, der zwischen Besinnlichkeit
und heißen Gefühls- und Freudenausbrüchen
oszilliert. Die Intensität ist einfach
überwältigend«, schrieb das Crescendo Magazin
im letzten Jahr. Prégardien ist zudem bekannt für
seine dramaturgisch klug konzipierten Programme.
Mit »Erinnerung« ist Prégardien und dem Pianisten
Stefan Litwin eine Programmkomposition gelungen,
die das Publikum auf eine Reise vom 19. Jahrhundert
bis in die Gegenwart mitnimmt.
Mit dem Babylon ORCHESTRA begehen die Festspiele
dieses Jahr ihr Finale. Das Ensemble steht
für ein einmaliges Projekt in der gegenwärtigen
Kulturlandschaft. Es verbindet europäische und
nahöstliche Musik mit dem Klang einer Big Band
und eines zeitgenössischen Orchesters. Ihr Ziel ist
es, den kulturellen Austausch zwischen Okzident
und Orient zu fördern und damit verschiedenen
musikalischen Traditionen einen Platz in einer neu-
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en und einzigartigen Klangwelt zu geben.
Neben diesen Höhepunkten werden weitere zahlreiche
Konzerte im Spannungsfeld zwischen Orient
und Okzident auf den Bühnen des Saarlandes zu
sehen sein.
Unser herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Gerhard
Richter. Unsere Festspielthematik wurde entscheidend
inspiriert von den Fenstern Gerhard Richters
in der Benediktinerabtei zu Tholey (Saar), in denen
ein Betrachter ebenso orientalische Ornamente
wie christliche Symbole erspüren könnte.
Unserem Anliegen in unserer grafischen Ausarbeitung
des Festivals ein Motiv aus ebendiesen
Fenstern verwenden zu dürfen, wurde von Gerhard
Richter selbst entsprochen.
Mit herzlichstem Dank und großer Freude möchten
wir uns daher mit diesen Zeilen an einen der
bedeutendsten Künstler der Gegenwart wenden;
wir fühlen uns durch diese Kooperation besonders
ausgezeichnet und geehrt.
Durch diese entstandene Verbindung von Kunst
und Musik sind wir dem Ziel des diesjährigen Festivals,
viele unterschiedliche Menschen verschiedener
Kulturen in Musik vereint zusammenzubringen,
ein entscheidendes Stück nähergekommen.
Darüber hinaus möchten wir uns auch bei all denjenigen
bedanken, die an der Vorbereitung der
Musikfestspiele mit großem Engagement und Enthusiasmus
mitgearbeitet haben. Die Vorfreude all
unserer Künstler, die Unterstützung unserer Spender
und Sponsoren und nicht zuletzt der große Zuspruch
unseres Publikums haben uns die Hürden
der letzten zwei Jahre nehmen lassen und uns Motivation
zur Vorbereitung dieser Saison gegeben.
Wir und das Team der Musikfestspiele wünschen
Ihnen unvergessliche Momente bei den Konzerten
der Musikfestspiele 2022!
Ihr Bernhard Leonardy und Ihre Eva Karolina Behr
Grußwort
»Und nicht über und nicht unter
andern Völkern wolln wir sein […]«
Bertolt Brecht / Hanns Eisler
© Marco Borggreve
12 Konzerte
Fazıl Say
mit der Camerata Salzburg
So 22.5. 18.00 Uhr
Industriehalle Meiser | Schmelz | 40/30/20 €
Fazıl Say: »Yürüyen Köşk (Das verschobene Haus)«
Hommage à Atatürk für Klavier und Streichorchester op. 72c
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 in A-Dur KV 414
Fazıl Say: Chamber Symphony op. 62
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 29 in A-Dur KV 201
Fazıl Say gehört zu den größten Klassikstars der Gegenwart. Er ist bekannt für
seine ungewöhnlichen Programme und unkonventionellen Interpretationen.
Außerdem setzt er als Komponist eine Tradition fort, die über viele Jahre verschwunden
war: Er schreibt eigene Konzerte, so wie vor ihm Bach, Mozart,
Beethoven oder auch Rachmaninow, Mendelssohn oder Chopin. Mit seiner
Musik verbindet Say Klassik und Jazz mit türkischer Volksmusik.
Auf dem Programm steht unter anderem das von Say komponierte Stück
» Yürüyen Köşk (Das verschobene Haus). Hommage à Atatürk für Klavier und
Streichorchester op. 72c«. »Yürüyen Köşk« ist der Name einer Villa in Yalova,
ein historischer Ort, der eine bekannte Episode nachzeichnet: 1930 ließ der
Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, das Haus um mehrere
Meter versetzen, um eine große Platane, die dort stand, zu retten. So ist das
Herrenhaus seit diesem Tag als »Walking Mansion« bekannt und wurde nach
seiner Restauration 2006 als Museum eröffnet.
© Deutscher Musikrat | Selina Pfrüner
Konzerte
Preisgekrönt!
Preisträgerkonzert
»Jugend musiziert«
Do 26.5. 11.00 Uhr
IHK Saarland Saarbrücken | Eintritt frei
»Jugend musiziert« ist eine der renommiertesten bundesweiten Maßnahmen
zur Findung und Förderung musikalischer Begabungen. Knapp eine Million
Kinder und Jugendliche haben in 59 Jahren seines Bestehens bei »Jugend
musiziert« mitgemacht. Für viele von ihnen war dies der erste Schritt in eine
erfolgreiche Musikkarriere. Nach einer Vorauswahl auf Regionalebene werden
die dortigen PreisträgerInnen zum Landeswettbewerb und danach ggf.
zum Bundeswettbewerb weitergeleitet. Auch im Saarland bereiten sich viele
junge MusikerInnen im Alter zwischen 7 und 25 Jahren jährlich auf diesen
Wettbewerb vor und viele von Ihnen kommen als Preisträger vom Bundeswettbewerb
zurück. Die Musikfestspiele Saar sind in diesem Jahr Ausrichter
des Preisträgerkonzertes IV bis VII und vergeben dort den Sonderpreis der
Musikfestspiele Saar.
© Peter Adamik
16 Konzerte
»In Harmonie«
Kammermusik mit Studierenden der
Barenboim-Said Akademie Berlin
Sa 28.5. 19.00 Uhr
Pingusson Bau | Saarbrücken | 15 €
Paul Hindemith: Kleine Kammermusik für Bläserquintett op. 24 Nr. 2
Franz Danzi: Bläserquintett op. 56
Wolfgang Rihm: Fremde Szene III aus »Fremde Szenen I–III
Versuche für Klaviertrio – 1. Folge«
Felix Mendelssohn Bartholdy: Klaviertrio c-Moll op. 66
Mit Carla García Heredia | Flöte Meri Musaev | Oboe
Yazan Alsabbagh | Klarinette Gal Varon | Fagott Carlos Pinho | Horn
Bilal Alnemr | Violine İdil Pulat | Violoncello Itai Navon | Klavier
Im Jahr 1999 gründeten Daniel Barenboim und der amerikanisch-palästinensische
Kulturwissenschaftler Edward W. Said in Weimar das West-Eastern
Divan Orchestra. Im gemeinsamen Musizieren junger Israelis und Palästinenser
entstand ein Dialog zwischen den Kulturen des Nahen Ostens. Seit
nunmehr fünf Jahren setzt die Barenboim-Said Akademie in Berlin dieses erfolgreiche
Experiment in pädagogische Praxis um. Die staatlich anerkannte
Hochschule bietet einen Bachelor-Studiengang in Musik mit einem Schwerpunkt
in geistes- und musikwissenschaftlichen Themen für begabte junge
Menschen an. Die Studierenden lernen, einander zuzuhören und eigene Ideen
zu entwickeln. Ziel ist es, exzellente Musiker, neugierige und gebildete Menschen
auszubilden. Weltweit bekannte Künstlerinnen und Künstler bilden den
Lehrkörper der Akademie.
© Daniel Waldhecker
18 Konzerte
Daniel Hope und der
»West-östliche Divan«
So 29.5. 19.30 Uhr
Theater am Ring | Saarlouis | 40/30/20 €
Daniel Hope | Violine und Lesung
Gaurav Mazumdar | Sitar
Shahbaz Hussain Khan | Tambura
Sebastian Knauer | Klavier
Mit Werken von W. A. Mozart, Maurice Ravel, Béla Bartók, Gaurav Mazumdar,
Johannes Brahms u.a.
Die universelle, grenzüberschreitende Wirkung von Musik verschiedener Kulturen
ist dem Geiger Daniel Hope von Kindesbeinen an mehr als vertraut –
prägende Begegnungen hatte er etwa mit Yehudi Menuhin ebenso wie mit
Ravi Shankar. Von diesem Urglauben an die vermittelnde Rolle der Musik im
interkulturellen Dialog zeugt das Herzensprojekt »West-östlicher Divan«, für
das Hope sich mit Musikerkollegen aus Ost und West zusammengetan hat.
Das epochen-, genre-, künste- und kulturenumspannende Projekt führt ausgehend
von Texten Goethes in die weite Ferne und von dort wieder unmittelbar
zurück in unser Innerstes.
»Orient et Occident«
Musique militaire Grand-ducale
de Luxembourg
unter der Leitung von Bernhard Stopp
Fr 3.6. 19.00 Uhr
Big Eppel | Eppelborn | 15 €
Die »Musique Militaire Grand-ducale« wurde 1842 gegründet und ist eine der
wichtigsten Schlüsselfiguren in Bezug auf die musikalische Erbschaft Luxemburgs.
1815 wurde das Land Luxemburg vom Wiener Kongress zum Großherzogtum
erhoben und das Bedürfnis nach einer eigenen Armee tauchte erstmals auf.
Auf Grund politischer Hürden, entstanden erst 1842 zwei Infanteriebataillone
mit zwei Militärkapellen in Echternach und Diekirch. 1868 wurde das 2. Bataillon
aufgelöst und Luxemburg zählte ab diesem Moment nur noch eine Militärkapelle,
die sich heute aus 60 Berufsmusikern zusammensetzt. Zusätzlich
zu den offiziellen Anlässen des großherzoglichen Hofes, der Landesregierung
und der Armee des Großherzogtums, gibt die Militärkapelle Luxemburg ca. 50
Konzerte im In- und Ausland und nimmt an zahlreichen Aufnahmen für große
Musikverlage teil.
Für das Konzert im Rahmen der Musikfestspiele Saar konnte als Dirigent
Bernhard Stopp gewonnen werden. Als Stadtmusikdirektor in Villingen, Chefdirigent
des Landespolizeiorchesters Hessen sowie durch seine langjährige
Juroren- und Verbandstätigkeit hat er sich in der Blasorchesterszene einen
hervorragenden Ruf erworben, den er auch im Saarland als langjähriger Dirigent
der Bergkapelle Saar sowie des Orchestervereins Harmonie Ormesheim
regelmäßig unter Beweis stellt.
20 Konzerte
© Claude Piscitello
© privat
Konzerte
Orientalischer Markt in Burbach
Sa 4.6. 10.00 – 20.00 Uhr
Burbacher Marktplatz | Saarbrücken
Hauptkonzert um 18 Uhr mit dem »Rendan Ensemble«
Der orientalische Markt ist inzwischen schon zur Institution in Burbach geworden:
Alljährlich treffen sich rund 10.000 BesucherInnen nicht nur aus
Saarbrücken, sondern aus dem ganzen Saar-Lor-Lux-Raum in dem Saarbrücker
Stadtteil. Essen, Musik, Waren und Atmosphäre – all das erinnert die einen
an ihre Erfahrungen aus dem Urlaub und die anderen an die alte Heimat.
Mitten im Saarland eine solche Wohlfühlatmosphäre vorzufinden, das bewegt
offenbar viele und bestimmt ihre Vorfreude auf die Veranstaltung. Die Musikfestspiele
Saar sind in diesem Jahr mitverantwortlich für die Musik auf der
großen Bühne des Marktes.
© Olaf Mahlzahn
24 Konzerte
Kinderkonzert ab 6 Jahren
»Das magische Game –
eine Zauberflöte« nach der Oper von W. A. Mozart
mit der Taschenoper Lübeck
So 5.6. 12.00 + 16.00 Uhr
Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Erzhalle | Völklingen | 15 €
Die Taschenoper Lübeck macht große Oper für kleine Menschen. Seit 2005
spielt die TOL in Theatern, auf renommierten Festivals – wie z.B. dem
Schleswig- Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival – und in
Schulen und Kitas: auf hohem Niveau ganz nah dran!
Die TOL hat den renommierten »Rheingau Musikpreis« erhalten, wurde für
den »Junge Ohren Preis« nominiert, war zu Gast im »Kreativstudio« der
Berliner Philharmoniker und wurde u. a. vom »Hauptstadtkulturfonds« gefördert.
Seit 2011 wird sie als freies Theater vom Land Schleswig-Holstein
institutionell gefördert.
»Wir widmen uns der Kinderoper, weil wir von Oper begeistert sind und Kindern
diese Begeisterung mitteilen und sie daran teilhaben lassen wollen. Damit
es auch in Zukunft noch Zuschauer für Oper gibt, muss sie entstaubt und
mit zeitgemäßen Inhalten gefüllt werden«, so die TOL. Ob Bearbeitung bekannter
Opern oder Neukompositionen: immer beziehen sie ihre Zuschauer
in das Bühnengeschehen ein. Musiktheater berührt alle Sinne, wenn es die
Zuschauer mitnimmt und teilhaben lässt.
So wird die Drei-Stunden-Oper auf 70 Minuten komprimiert und ins Hier und
Jetzt katapultiert: vom öden Alltag in die märchenhafte Welt der königlichen
Damen mit gefährlichen Ungeheuern und magischen Tönen. Aus der Musikstunde
mit Klavierbegleitung driftet Tamino ab in seine virtuelle Welt, eine
Welt, in der er Pamina, die entführte Tochter der Königin der Nacht, finden
soll. Hier kann er Held sein, aber was passiert mit seinen Freunden?
Die Musikfestspiele Saar laden ein zu einer
Kulturreise mit vier Konzerten nach
Paris in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar
6. – 9. Juni 2022
Die Musikfestspiele Saar laden zu einer Reise nach Paris ein, in deren Mittelpunkt ein Konzert mit
den Gesangsklassen der Hochschule für Musik Saar im Mémorial des Martyrs de la Déportation steht.
Zusätzlich finden drei Orgelkonzerte statt mit Daniel Roth, Vincent Rigot und Bernhard Leonardy.
Georges-Henri Pingusson hat das Denkmal 1962 auf der Spitze der Île de la Cité errichtet, das an
die Menschen erinnert, die zwischen 1941 und 1944 von den Nazis deportiert wurden. Das Rahmenprogramm
unserer Reise: ein Orgelkonzert mit Bernhard Leonardy, drei weitere Orgelvorführungen,
ein Besuch im wiedereröffneten Musée de Cluny und der Sonderausstellung »Pionnières« im Musée
du Luxembourg.
Montag, 6. Juni Vormittags Fahrt mit dem TGV
nach Paris. Nach der Ankunft am Gare de L’Est
und einem Mittagessen in einer schönen Brasserie
lassen wir uns Zeit für eine kleine Stadtrundfahrt
durch Paris, die an unsrem Hotel endet, das sich
am Place de la République befindet. Nach einer angemessenen
Pause im Hotel erleben wir abends in
Saint Sulpice ein Privatkonzert. Maître Daniel Roth
wird für uns auf seiner Cavaillé-Coll-Orgel mit 5
Manualen und 100 Registern musizieren.
Dienstag, 7. Juni Métrofahrt ins Quartier Latin.
Wir besichtigen das »Musée de Cluny« mit seiner
exquisiten Sammlung mittelalterlicher Kunst, das
in diesem Frühjahr wiedereröffnet wird. Anschließend
fahren wir mit der Métro zurück ins 1. Arrondissement.
In der Barockkirche »Saint Roch«
wird uns der großartige Organist Vincent Rigot die
prächtige Cavaillé-Coll-Orgel vorstellen. Am späten
Nachmittag geht es zurück zur Île de la Cité:
Auf ihr stand der römische Kaiserpalast; hier residierten
bis ins Mittelalter die französischen Könige.
1163 wurde der Grundstein für Notre Dame gelegt,
die am 15. April 2019 von einem verheerenden
Brand heimgesucht wurde. Nach einem Bummel
durchs Quartier Latin erwartet uns im Mémorial
um 19.00 Uhr ein Konzert der Gesangsklassen der
Hochschule für Musik Saar unter der Leitung von
Prof. Neuner und Prof. Wörner.
Mittwoch, 8. Juni Vormittags ein kurzer Bummel
über die Champs-Elysées und durch die Rue
du Faubourg Saint Honoré. Unser Ziel: die Kirche
»Sainte Madeleine« mit ihrer markanten Säulenkolonnade
und dem Dreieckgiebel. Der 1764 begonnene
Bau wurde erst 1814 als Pfarrkirche
geweiht. Bernhard Leonardy wird uns die weltberühmte
Cavaillé-Coll-Orgel mit ihren horizontalen
Zungenstimmen vorstellen. Nachmittags auf Entdeckungstour
rund um das »Palais Royal« und die
»Galerie Vivienne«. Gemeinsames Abendessen in
einem guten Restaurant.
Donnerstag, 9. Juni Mit der Métro geht es wieder
ins Quartier Latin. Im » Musée du Luxembourg« besuchen
wir eine Ausstellung über Künstlerinnen zu
Beginn der 1920er Jahre, den sog. Années Folles.
Danach spazieren wir durch den hinreißend schönen
»Jardin du Luxembourg«. Unser letztes Ziel
ist »Saint-Etienne-du-Mont«, die im Schatten des
Panthéons liegt. Hinter der Renaissance fassade
verbirgt sich eine gotische Kirche mit wundervollem
Lettner und berühmter Orgel, die Cavaillé- Coll
überarbeitet hat. Abends Rückfahrt mit dem TGV
nach Saarbrücken.
HINWEIS: Alle Konzerte sind auch für Nicht-Kulturreisenteilnehmende
zugänglich. In diesem Fall wird
um Anmeldung bis zum 3. Juni gebeten. Eintritt frei
26 Konzerte
© privat
Hinfahrt
Montag, 6. Juni 2022
10.30 Uhr Halle im Hbf Saarbrücken
Zug: ICE 9556: 11.01 Uhr – 12.54 Uhr
Rückfahrt
Donnerstag, 9. Juni 2022
20.57 Uhr Ankunft Saarbrücken Hbf
Zug: ICE 9557: 19.04 Uhr – 20.57 Uhr
Hotel
Crowne Plaza Hotel ****
10, Place de la République
F – 75011 Paris
Métro: République
Tel.: 00.33 | 1.43.14.43.50
www.crowneplaza.com
Reiseleitung
Karl Meiser
Tel.: 0049 | 170.533.433.0
Leistungen
Bahnreise, 4 Reisetage
Bahnfahrt 2. Klasse in einem durchgehenden
ICE/TGV, 3 Übernachtungen in einem guten
4****- Hotel im Zentrum, Frühstücksbuffet, ein
Mittag- und ein Abendessen, alle Rundfahrten,
Führungen und Eintrittsgelder lt. Programm,
kunsthistorische Reise leitung
Reisepreis
990 € pro Person im Doppelzimmer
290 € Einzelzimmeraufschlag
Informationen und Anmeldung
KÖNIG & MEISER Kulturreisen
Am Rebenberg 11
66271 Kleinblittersdorf
Tel.: 0681 | 389.470
www.km-kulturreisen.de
Ladinische Gesänge mit Chen Reiss
und Bernhard Leonardy | Orgel
Fr 10.6. 19.00 Uhr
Benediktinerabtei St. Mauritius | Tholey | 20 €
Die israelische Sopranistin Chen Reiss verzaubert das Publikum »mit einer
der vollkommensten Strauss-Stimmen, die man sich erträumen kann« (Classical
Source), »einer Stimme voll silbrigem Glanz und Klarheit« (Bachtrack),
»einem makellos entstehenden und verführerischen Klang gepaart mit großartigem
musikalischen Können« (Opera News, USA). Sie wurde als Ensemblemitglied
der Bayerischen Staatsoper bekannt und ist seit einigen Jahren
Residenzkünstlerin an der Wiener Staatsoper. Zahlreiche Engagements führten
sie an das Royal Opera House Covent Garden, das Théâtre des Champs-
Élysées, das Teatro alla Scala, die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper
Berlin und die Staatsoper Hamburg. Zu ihren jüngsten Höhepunkten zählen
Rollen in »Le nozze di figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart, im »Rosenkavalier«
von Richard Strauss sowie im »Freischütz« von Carl Maria von Weber. Darüber
hinaus konzertierte Chen Reiss unter anderem mit den Münchner Philharmonikern,
dem Los Angeles Philharmonic und dem Israel Philharmonic.
Sie gastiert regelmäßig bei renommierten Ensembles und Institutionen wie
den BBC Proms, den Salzburger Festspielen sowie der Berliner Staatskapelle
und dem Gewandhaus Leipzig.
28 Konzerte
© Marc Mitchell
»Durch Wissen kommt der Mensch
zur Menschlichkeit;
Fehlt Wissen ihm, gleicht er dem
Thiere nur.
Thorheit ist Handeln in Unwissenheit,
Und Thorheit findet nie der Wahrheit
Spur.« Hafis
»Il Floridante –
oder eine heimliche Heldin«
Nach der Oper von G. F. Händel
mit dem Ensemble für Alte Musik »Cembaless«
und Florian Wintels | Poetry Slam
© Theresa Pewall
32 Konzerte
Sa 11.6. 19.00 Uhr
Versöhnungskirche | Völklingen | 20 €
»Cembaless« macht seinem Namen alle Ehre und brilliert mit der für die
Alte Musik seltenen Besetzung ohne Cembalo. Experimentierfreudig, leidenschaftlich
und feinfühlig gestaltet das Ensemble seine Arrangements und
findet in seiner Konzert- und Raumgestaltung stets neue Wege. Cembaless
nimmt das Publikum mit in eine eigene Klangwelt, die sowohl feurige, mitreißende
und lebensfrohe Rhythmen, als auch intime Stimmungen vereint.
Ihre Erfolge zeigen, dass der Funke überspringt, wie z. B. der Publikumspreis
des Biagio-Marini-Wettbewerbs 2015, der Publikumspreis bei »ZAMUS Spielwiese«
2016 und der Publikums- und Förderpreis Alte Musik des Saarländischen
Rundfunks und der Akademie für Alte Musik im Saarland 2017. 2020
wird das Ensemble in das von »Creative Europe Programme of the European
Union« unterstützte Weiterbildungsprogramm »Eeemerging+« (Emerging
european ensembles) aufgenommen. Im Januar 2021 erschien das Debut-
Album »Passacaglia della Vita« bei Naxos Deutschland. Es folgten drei Nominierungen
des Opus Klassik 2021 in den Kategorien »Klassik ohne Grenzen«,
»Ensemble/ Orchester des Jahres«, »Nachwuchskünstler des Jahres – Gesang«.
Frisch, kreativ und farbenreich musiziert »Cembaless« das Arrangement der
Oper »Il Floridante« von Georg Friedrich Händel. Die außergewöhnliche Besetzung
zeigt sich nicht nur in der Instrumentierung, sondern auch in der Herausforderung,
alle Gesangspartien mit einer Sängerin zu bestreiten. Witz- und
wortgewandt erzählt Poetry Slammer Florian Wintels eine freie Interpretation
des Librettos und führt das Publikum durch die Höhen und Tiefen, die die Protagonisten
der Oper zu durchleben haben. Dabei nimmt er zunehmend Bezug
auf die drei zentralen Themen der Inszenierung: »Glaube, Courage und Gerechtigkeit«.
Im interaktiven Austausch mit dem Publikum geht das Ensemble den Kernfragen
nach: »Fördern Glaube bzw. Überzeugungen couragiertes Handeln?
Führt Courage zu Gerechtigkeit? Stärkt Gerechtigkeit den Glauben?« Zunehmend
werden die Entscheidungen des Publikums schwerwiegender für das
Voranschreiten des Geschehens, bis hin zur Beteiligung in einer Art Schöffengericht.
Es gilt, das rechte Strafmaß für den Bösewicht zu ermitteln und den
neuen König / die neue Königin zu bestimmen.
© Felix Broede
Konzerte
Jerusalem Quartet
So 12.6. 19.00 Uhr
Notkirche am 40er Grab | Saarbrücken | 25 €
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18 »La Malinconia«
Erwin Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135
»Leidenschaft, Präzision, Wärme, eine Gold-Mischung: Das sind die Markenzeichen
dieses exzellenten israelischen Streichquartetts.« So die Einschätzung
der New York Times über das Jerusalem Quartet. 1996 als junges,
dynamisches Ensemble angetreten, haben die israelischen Musiker einen
Reifeprozess durchlaufen, der ihnen jetzt erlaubt, auf ein breites Repertoire
und eine entsprechende klangliche Tiefe zurückzugreifen, ohne dabei auf ihre
Energie und ihre Neugier auf Neues zu verzichten, die sie stets antreibt.
Wie kaum ein anderes Ensemble bewahrt das Jerusalem Quartet die lebendige
Tradition des Streichquartetts. Mit seinem warmen, vollen, beinahe
menschlichen Klang und der Ausgewogenheit zwischen hohen und tiefen
Stimmen hat das Ensemble seine innere Mitte gefunden. Das erlaubt es ihm,
die Feinheiten im klassischen Repertoire herauszuarbeiten und sich gleichermaßen
in sich gefestigt wie offen neuen Gattungen und Epochen zu widmen
– und immer weiter nach vollkommener klanglicher Perfektion zu streben.
Für das Konzert in der Notkirche Saarbrücken hat das Jerusalem Quartet
neben zwei Streichquartetten von Beethoven auch die »Fünf Stücke für
Streichquartett« von Erwin Schulhoff im Programm, ein Komponist, der dank
Gidon Kremer seit Längerem eine Renaissance erlebt. Schulhoff war als Jude,
Kommunist und entarteter Komponist gleichermaßen verfolgt und zählte mit
seinen Kollegen Hans Krása, Gideon Klein und Pavel Haas zu der Generation
tschechischer Komponisten, die in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches
umkamen.
Die »Fünf Stücke für Streichquartett« entstanden lange vor dieser Zeit und
sind dem französischen Komponisten Darius Milhaud gewidmet: mit fünf kurzen,
prägnanten Sätzen in suitenhafter Reihung, einer Parodie auf den Wiener
Walzer und einer im Allegro verhinderten Serenade erklingt die Komposition
– 1926 entstanden – als »freche« Musik am Puls der Zeit.
Mi 15.6. 19.00 Uhr
Halle 80 – Hermann-Neuberger-Sportschule | Saarbrücken | 25/20 €
Liudmila Lokaichuk | Sopran
Christian Henneberg | Bariton
Johannes Brahms: »Ein Deutsches Requiem« op. 45
Reinhold Glière: Konzert für Koloratursopran und Orchester op. 82,
Andante und Allegro
Der Dialog zwischen Ost und West erfährt momentan eine alles vereinnahmende
Präsenz im Weltgeschehen. Die Musikfestspiele Saar möchten hier
ihren Beitrag leisten durch ein Friedenskonzert, das beide Pole musikalisch
miteinander verbindet.
Erst 35 Jahre war Johannes Brahms alt, als 1869 sein »Deutsches Requiem«
uraufgeführt wird. Das Werk machte ihn zu einem der berühmtesten Komponisten
seiner Zeit. Er sagte über das Chorwerk später: »Ich habe nun Trost
gefunden.« Auch für Clara Schumann, die Johannes Brahms sehr nahe stand,
hatte das Werk eine besondere Bedeutung: »Johannes hat mir einige prachtvolle
Sätze aus einem deutschen Requiem von sich vorgespielt, es ist voll zarter
und wieder kühner Gedanken. […] Es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift
den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig Anderes. Der tiefe Ernst, vereint
mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend.«
Diese Leitmotivik des Trostes wird im Konzert ergänzt durch ein Werk des ukrainischen
Komponisten Reinhold Glière. Das 1943 geschriebene »Konzert für
Koloratursopran und Orchester« setzt die menschliche Stimme bewusst nur
in Vokalisen, also textlosen Gesang, zum einen als Reaktion auf die Zeit, aber
auch als Gedanke der verbindenden Kraft von Musik.
Für dieses brückenbauende sowie Trost spendende Programm konnte mit der
Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg, die ihren Sitz in Frankfurt
hat und MusikerInnen aus der Ukraine und Russland vereint, ein Weltklasseorchester
gewonnen werden, das ursprünglich von Absolventen des St. Petersburger
»Rimski-Korsakow«-Staatskonservatoriums gegründet wurde. Das
Orchester gastiert regelmäßig in den wichtigsten europäischen Konzerthäusern
und bei zahlreichen renommierten internationalen Festivals.
Das Vokalensemble ’83 – Saarbrücken, von seinem Leiter Bernhard Leonardy
1983 gegründet, hat sich im Südwesten Deutschlands durch Rundfunk-,
Fernseh- und CD-Aufnahmen einen Namen gemacht. Über die Aufführung
der klassischen geistlichen und weltlichen Chorliteratur hinaus hat sich das
Vokalensemble ’83 – Saarbrücken darauf spezialisiert, selten oder noch nie
aufgeführte Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
36 Konzerte
Friedenskonzert
mit dem Vokalensemble ’83,
dem Festivalchor der Musikfestspiele Saar und der
Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg
unter der Leitung von Bernhard Leonardy
© Ivica Müller
© Jean-Baptiste Millot
38 Konzerte
»Erinnerung«
Liederabend
mit Christoph Prégardien
Do 16.6. 19.00 Uhr
Festsaal Saarbrücker Schloss | Saarbrücken | 20 €
Christoph Prégardien | Tenor
Stefan Litwin | Klavier
Lieder von Franz Schubert, Gustav Mahler, Hugo Wolf, Charles Ives,
Hanns Eisler u. a.
Dieser Liederabend von Christoph Prégardien und Stefan Litwin ist eine Ausnahme
unter den Liedkonzerten. Die beiden präsentieren keine Abfolge von
Einzelnummern, sondern haben ein Programm konzipiert, in dem alle Lieder
zu einer Komposition verwoben sind. Rund um den Komponisten Hanns Eisler
– den Schönberg-Schüler, den Unterstützer der Berliner Arbeiterbewegung,
den US-Exilanten und späteren Verfechter der Gebrauchsmusik – ist ein Liederabend
entstanden, der die verschiedenen Ausdrucksformen der Gattung
»Lied« durchschreitet. In Rückblenden werden Eislers politische Lieder verschnitten
mit Liedkompositionen des 19. Jahrhunderts: Beginnend in der
Welt des Volkstons, der fernen Erinnerung an die vergangene Zeit, folgt der
Schritt zur romantischen Naturmotivik: die Natur als Sehnsuchtsort, als Ort
des Ursprünglichen und des göttlich-paradiesischen Ur-Zustandes. Der Weg
des Erinnerns führt die beiden Künstler schließlich in die Wirren des Krieges,
in eine Welt von Zerstörung, Verlust, Fremde – und Hoffnung. Mit der Kinderhymne
»Armut sparet nicht noch Mühe« zeichnet Eisler für nachfolgende Generationen
den Weg in »ein andres gutes Land«.
Estonian Philharmonic Chamber Choir
unter der Leitung von Tõnu Kaljuste
Sa 18.6. 19.00 Uhr
Schlosskirche | Blieskastel | 20 €
Der Estnische Philharmonische Kammerchor ist das bekannteste Klassikensemble aus Estland. Er wurde
im Jahre 1981 von Tõnu Kaljuste gegründet, der den Chor zunächst bis 2001 leitete und seit 2021
erneut künstlerischer Leiter und Chefdirigent ist. Das Repertoire des Chores reicht von gregorianischen
Chorälen über den Spätbarock bis hin zur Musik des 21. Jahrhunderts. Einen besonderen Platz nimmt
dabei das Schaffen estnischer Komponisten wie Arvo Pärt, Veljo Tormis, Tõnu Kõrvits und Helena Tulve
ein.
Der Chor hat mit bekannten Dirigenten und namhaften Orchestern weltweit zusammengearbeitet und
gastierte bei großen Festivals und Konzertorten wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Festival
Aix-en-Provence und in der Carnegie Hall.
Seine umfangreiche Diskographie enthält zahlreiche, von Kritikern gelobte Aufnahmen für ECM Records,
Ondine Records, BIS Records und Carus mit Werken von Arvo Pärt, Franz Liszt und Alfred Schnittke.
Zweimal wurde der EPCC mit dem Grammy Award für die »Beste Choreinspielung« ausgezeichnet und
gewann weitere Preise wie den »Diapason d’Or«, »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«, »Danish Music
Award« und »Choc de L’Année Classica 2014«.
40 Konzerte
© Tõnu Tormis
42 Konzerte
© Andréas Lang
Babylon ORCHESTRA Berlin
So 19.6. 19.00 Uhr
Halle 44 | Hermann-Neuberger-Sportschule | Saarbrücken | 20 €
Babylon Orchestra heißt das Wunderwerk der Weltmusik. Berliner Kurier
Das Babylon Orchestra wurde 2016 gegründet und versteht sich als urbanes
Berliner Fusion Ensemble, das europäische und nahöstliche Musik mit dem
Klang einer Big Band und eines zeitgenössischen Orchesters verbindet. Ein
Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen Okzident und Orient zu fördern
und damit verschiedenen musikalischen Traditionen einen Platz in einer neuen
und einzigartigen Klangwelt zu geben. Dies gelingt durch die Verbindung
und Gegenüberstellung von klassischen und traditionellen Instrumenten, wie
zum Beispiel Oud und Gitarre, Ney und Flöte, Kamanche und Geige und anderen
spannenden Kombinationen.
Das Babylon Orchestra bringt Menschen mit ihren Geschichten, Liedern, Instrumenten
und Rhythmen zusammen, in der Hoffnung, kreative Impulse für
neue Musikwerke zu geben.
Im Sommer 2020 erschien das Debüt-Album »Babylon ORCHESTRA« mit
außergewöhnlichen Solisten und Instrumenten, mit dem das Ensemble im
selben Jahr den »Preis der deutschen Schallplattenkritik« gewann. 2021
spielte das Babylon Orchestra erstmals mit dem Rundfunksinfonieorchester
Berlin und den Dortmunder Philharmonikern und nahm eine EP auf. 2022 debütiert
das Orchester beim Musikfest Bremen und in der Schweiz mit dem
Symphonie orchester Biel Solothurn.
»Ich betone […], dass weder der
Begriff des Orients noch der des
Westens irgendeine ontologische
Stabilität hat; beide bestehen aus
menschlicher Anstrengung, teils aus
Affirmation, teils aus Identifikation
des Anderen.« Edward W. Said
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ROLLSTUHLFAHRER
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bitte per Mail oder telefonisch an unser Büro. Bei Fragen zum barrierefreien
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Bei Umbesetzung oder Programmänderung werden die Tickets weder umgetauscht
noch zurückgenommen. Restkarten werden ab 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
an der Abendkasse verkauft.
Reservierte Tickets können bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abgeholt
werden. Bei Nichtabholung werden Sie dem freien Verkauf zugeführt. Ein
verspäteter Einlass ist nur nach der Konzertpause möglich. Wir bitten Sie, sich
in diesem Fall an unser Personal vor Ort zu wenden und nicht selbstständig
den Saal zu betreten.
Der Konzertbesucher erklärt sich im Rahmen eines Konzertmitschnittes mit
der evtl. Abbildung seiner Person einverstanden. Bild-, Video- oder Tonmitschnitte
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