OM_06_2022_ePaper
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Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
Mit leckeren<br />
Erdbeer-Rezepten<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Juni · Nr. <strong>06</strong>|<strong>2022</strong> · 25. Jahrgang · € 3,-<br />
RADTOUR AM DEICH<br />
Die Hofläden entdecken<br />
GARTENMÖBEL-TRENDS<br />
Sommerlifestyle im Grünen<br />
ERDBEEREN<br />
Sommer aus Oberneuland<br />
KLASSISCHE OLDTIMER<br />
Ein Fest für Liebhaber
INHALT<br />
24<br />
Der gute Geschmack unserer Region<br />
Hofladen-Radtour – Teil 2<br />
Mit den Klassikern durch Oberneuland<br />
16 Oberneulander Oldtimerfest – ein Erlebnisbericht<br />
Sommergeschmack aus Oberneuland<br />
32 Echt saisonal – echt regional!<br />
LANDLEBEN<br />
16 Mit den Klassikern durch Oberneuland<br />
Oberneulander Oldtimerfest – ein Erlebnisbericht<br />
24 Der gute Geschmack unserer Region<br />
Hofladen-Radtour – Teil 2<br />
32 Sommergeschmack aus Oberneuland<br />
Echt saisonal – echt regional!<br />
38 Himmlisch lecker & erdbeerig<br />
Leckeres von Karo<br />
40 Wir lieben Erdbeeren<br />
Neue leckere Rezepte<br />
52 Erdbeeren selbst anbauen<br />
Einfach und lecker<br />
54 Wetterwandel<br />
Gärten für den Klimawandel<br />
60 Sommer-Lifestyle in der grünen Wohnung<br />
Gartenmöbel-Trends<br />
66 Üppig blühende Insektenparadiese<br />
Mit bienenfreundlichen Rosen Naturoasen anpflanzen<br />
68 Almauftrieb im Bürgerpark<br />
Oberneulander Kühe in der Stadt<br />
REGIONAL<br />
72 Frischer Wind für den Achterdieksee<br />
Save the date<br />
74 Eine Straße im Umbruch<br />
Bautätigkeit in der Straße Im Holze<br />
76 Alle Immobilienbesitzer müssen jetzt handeln!<br />
Interview zur Grundsteuerreform<br />
84 Neuer Cheftrainer in der Marko Mock-Arena<br />
Sören Seidel<br />
86 Sommerferien aktiv<br />
BHC-Sportcamps<br />
88 Ein Bett in Borgfeld<br />
Jakobsweg<br />
90 Elf Tonnen CO 2 eingespart<br />
Hans-Wendt-Stiftung<br />
MENSCHEN<br />
78 Hilfe in Oberneuland<br />
Trauerbegleitung und Abschiedskultur<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
4 OBERNEULAND
Wir lieben Erdbeeren<br />
40 Neue leckere Rezepte<br />
Massgeschneidert<br />
94 Ankleidezimmer<br />
Fischerhude entdecken<br />
104 Die Kunst steckt oft im Detail<br />
KULTUR<br />
80 Wie sie sich und andere sehen<br />
Lilienthaler Kunststiftung<br />
LIFESTYLE<br />
94 Massgeschneiderte Ordnung<br />
Das neue Ankleidezimmer<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
104 Hier steckt die Kunst oft im Detail<br />
Fischerhude neu entdecken<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
46 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
98 Bauen & Immobilien<br />
108 Region erleben<br />
111 Shops & more<br />
114 Fit durchs Jahr mit Marius<br />
115 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
118 Oberneuland bleibt gesund<br />
122 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: Uwe Wagschal<br />
OBERNEULAND 5
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Foto: Klaus Naujocks<br />
Foto: Hans Ebenhoch<br />
Foto: Brigitte von Engelbrechten<br />
6 OBERNEULAND<br />
Foto: Helma Erichsen<br />
Foto: Sharon Dirks
Relax-Station auf der Wümme<br />
Foto: Uwe Wagschal<br />
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />
OBERNEULAND 7
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
STORCHENTAGEBUCH<br />
BRUTZEIT NICHT<br />
OHNE HINDERNISSE<br />
8 OBERNEULAND<br />
Lebensretter<br />
gesucht!<br />
Der Oberneulander Roni braucht<br />
dringend unser aller Hilfe.<br />
Vor Kurzem wurde Leukämie<br />
diagnostiziert und er befindet<br />
sich bereits im Krankenhaus für<br />
die erste Chemotherapie.<br />
Wir möchten Roni an dieser<br />
Stelle helfen, eine ganz wichtige<br />
Person zu finden: seine Lebensretterin<br />
oder seinen Lebensretter!<br />
Roni braucht eine passende<br />
Knochenmarkspende – die könnte<br />
ihm das Leben retten.<br />
Daher unser Aufruf:<br />
Registrieren Sie sich JETZT!<br />
Vielleicht kommen Sie als<br />
Spender oder Spenderin infrage<br />
und können Leben retten. Das<br />
von Roni oder vielleicht auch<br />
das von jemand anderem.<br />
Der Test ist ganz einfach und<br />
geht per Post. Alle Infos findet<br />
man auf www.dkms.de.<br />
Oberneulander’s unterstützt<br />
Verein „Die Seelentröster“<br />
Farshad Geranmayeh, Inhaber vom<br />
Oberneulander’s, hat in Thüringen<br />
einen Verein kennengelernt, der ihm<br />
sehr am Herzen liegt. Er unterstützt<br />
„Die Seelentröster“. Der Verein ist<br />
einerseits ein normaler Tierschutzverein,<br />
der Tiere in Not aufnimmt und<br />
vermittelt. Andererseits ist es ein<br />
Begegnungshof, wo traumatisierte<br />
Kinder durch die Tiere wieder einen<br />
Halt im Leben finden.<br />
Mittlerweile leben über 120 Tiere auf<br />
dem Hof Lana. Mehr als 40 Hunde,<br />
über 30 Chinchillas, zwanzig Kaninchen<br />
und einige Meerschweinchen.<br />
www.die-seelentroester.de<br />
Übrigens...<br />
Oberneuland bekommt am 14. Juni <strong>2022</strong><br />
neue Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Im Büropark Oberneuland eröffnet eine<br />
Filiale des Discounters Netto sowie Tenters<br />
Backhaus. Damit ist ein weiterer Punkt zur<br />
Erschließung Büropark abgeschlossen.<br />
Ende April griff wie im vergangenen Jahr ein Kamikazestorch, wie Lüder Sinning<br />
ihn nannte, die brütenden Störche auf Hof Sinning an. Er warf nach heftigem<br />
Kampf, bei dem es blutige Flügel gab, die vier Eier aus dem Nest und vertrieb das<br />
Paar. Der Landwirt versuchte noch sich einzumischen und das Brutpaar zu schützen,<br />
aber das nützte nichts. Sinning geht davon aus, dass es sich bei dem ersten Storchenpaar<br />
um noch recht junge, unerfahrene Exemplare handelt. Nach erfolgreicher<br />
ertreibung bezog der ältere, erfahrene und kampferprobte Storch mit Storchenfrau<br />
das Nest auf Hof Sinning und übernahm mit Bezug des Nests auch die Namen Hinni<br />
und Lisbeth. Ähnliches hatte sich bereits im vergangenen Jahr abgespielt, leider<br />
legten die neuen Störche keine Eier mehr ab. Vielleicht wird das ja in diesem Jahr<br />
anders. Bedauerlicherweise wurde auch in diesem Jahr das zweite auf dem Hof<br />
aufgestellte Nest nicht angenommen. Deshalb planen Sinnings, das Nest im Herbst<br />
näher an Haus und Bäume zu rücken.<br />
Am gleichen Tag herrschte auch bei Jakob und Adele auf Hof Haltermann<br />
Unruhe. Anscheinend versuchte der Kamikazestorch auch hier sein Glück, wurde aber<br />
erfolgreich vertrieben. Michaela Sündermann sorgte sich daher auch um<br />
Clemens und Constanze, die aber nicht attackiert wurden. Seit Ostersonntag<br />
brütet das Paar auf Hof Sündermann. Wie viele Eier im Nest liegen, ist aber noch<br />
unklar. Seit der Eiablage sitzt einer der beiden immer auf dem Nest. Ende April<br />
besuchte ein Storch, der hier nicht hingehörte, das Paar, wurde aber schnellstens und<br />
erfolgreich vertrieben. „Da sind sie etwas ausgeflippt“, berichtete die Landwirtin.<br />
Von allen Seiten ist das Nest und dessen Bewohner auf Hof Sündermann gut zu<br />
beobachten, wie „Storchenfernsehen“ sogar vom Küchentisch aus.<br />
Alles deutete darauf hin, dass im Nest auf Hof Drewes die Küken Ende April<br />
geschlüpft waren. Adrian und Alina ticken fast wie ein Uhrwerk, sie kommen seit<br />
einigen Jahren fast immer am gleichen Datum in Oberneuland an und die Küken<br />
schlüpfen immer so um den 24./25. April aus dem Ei. „Wenn die kleinen Köpfchen<br />
über den Nestrand ragen, wisse man Bescheid über die Anzahl der Küken,“ so Monika<br />
Drewes. „Sie sind sturmerprobt“, berichtete die Landwirtin vom<br />
Hollerdeich. Nichts brachte den mehr als 10-jährigen Adrian<br />
und Storchenfrau Alina aus der Ruhe. Auch den Kälteeinbruch<br />
steckten sie gut weg und brüteten in aller Ruhe weiter.<br />
Seit Mitte April brüten Jakob<br />
und Adele auf ihrem Nest auf<br />
Hof Haltermann. Seitdem<br />
sie fest auf dem Nest am<br />
Hodenberger Deich sitzen<br />
und brüten, hat kein<br />
anderer Storch Interesse<br />
an ihrer Einraumwohnung<br />
angemeldet.<br />
Bei Friedhelm<br />
Behrens auf dem Ellernhof übernachtet<br />
ganz regelmäßig ein Junggeselle, der<br />
scheinbar noch auf der Suche nach<br />
einer Partnerin ist. Dass sein Nest,<br />
das er relativ spät erst aufgestellt hat,<br />
so schnell einen Mieter findet, damit<br />
hatte Behrens nicht gerechnet. Auch<br />
Familie Behrens guckt regelmäßig<br />
Storchen-TV vom Wohnzimmer aus. SvD<br />
Die „Neuen“ auf Hof Sinning.
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Oberneulander Gastro-Szene<br />
Mehr Plätze<br />
Es tut sich was in der Oberneulander Gastro-<br />
Szene.<br />
Aus der kleinen Ecke Angolino<br />
ist ein großes Restaurant<br />
geworden. Mit der Erweiterung<br />
durch die Räumlichkeiten der<br />
ehemaligen Papeterie finden die<br />
Gäste an weiteren acht<br />
Tischen Platz – und die Palmenallee<br />
des Sommers wurde<br />
dadurch ebenfalls verlängert.<br />
Raus nach draußen heißt<br />
es auch bei Herman’<br />
Post, genauer gesagt:<br />
Das Herman’s hat eine<br />
Terrasse bekommen.<br />
Dort gibt es Dienstag,<br />
Donnerstag und Freitag<br />
Kleinigkeiten aus der<br />
Küche, der Samstag ist<br />
privaten Veranstaltungen<br />
vorbehalten und am<br />
Sonntag lädt die Sonnenoase<br />
zum Frühschoppen<br />
zwischen 11.30 und<br />
14 Uhr ein.<br />
Angelika, Natia und Eyran haben<br />
zum Jahreswechsel Sergio<br />
geschlossen, jetzt ist der Bautrupp<br />
im Auftrag der Bobby &<br />
Ludwig’s Betriebsgesellschaft<br />
in den Räumlichkeiten aktiv.<br />
„Im Herbst“, so Hausbesitzer<br />
Christoph Meyer, „hoffen wir<br />
die französische Brasserie eröffnen zu können.“<br />
Wie im Chapeau La vache wird die Gastronomie<br />
auf leichte französische Küche setzen. AS<br />
JUNI<br />
TOP-EVENT<br />
12. Juni, 20 Uhr<br />
Doppelkonzert in<br />
der Oberneulander<br />
Kirche<br />
Thank you for the music!<br />
Der beliebte Bremer Frauen-Charitychor<br />
„Good Weibs“ tritt gemeinsam mit arco<br />
Bremen Osterholz e.V. in der Oberneulander<br />
Kirche auf. Das Repertoire der Good Weibs<br />
reicht von Sarah Connor's „Wie schön Du<br />
bist" über Harry Style's „Sign of the times“<br />
bis hin zum Queen Klassiker „Bohemian<br />
Rhapsody“. Und auch das arco-Orchester<br />
werden spannende und mitreißende Werke<br />
aus ihrem Programm zu präsentieren.<br />
Ein MUSS für jeden Musikfan...<br />
Karten unter jo@popkopff.de<br />
oder in der Apotheke Oberneulend<br />
FARBENFROHER „LEITBAUM“<br />
FüR DEN BAHNHOF<br />
Wegen des Pumpwerks musste die alte<br />
Kastanie vor dem alten Bahnhof Grand<br />
Central weichen. „Das gefiel mir gar<br />
nicht“, sagt Nils Krey. Das war 2013.<br />
Leider stellte sich auch zu spät heraus,<br />
dass das Pumpwerk schließlich an einer<br />
versetzten Stelle gebaut wurde. Aber<br />
da war der Baum schon weg. Für den<br />
Inves-tor des Bahnhofsgeländes war<br />
klar, da muss irgendwann ein neuer<br />
Baum her. So ließ er sich zum Geburtstag<br />
Baumgeld spenden, überlegte mit<br />
Andreas Leucht, welcher Baum sich für<br />
den Standort der alten Kastanie eignet,<br />
und erfüllte sich den Herzenswunsch.<br />
Am 30. April war es so weit: Der rund<br />
30 Jahre alte und neun Meter hohe<br />
Amerikanische Amberbaum wurde aus<br />
Hamburg geliefert und eingepflanzt.<br />
„Den Baum könnte man als Zukunftsbaum<br />
bezeichnen, weil er genügsam<br />
ist und wenig Wasser benötigt“, sagt<br />
Nils Krey. Seine Blätter erinnern an<br />
Ahorn und im Herbst an den Indian Summer. „Auf jeden Fall können wir auf eine<br />
spektakuläre Färbung im Herbst hoffen“, freut er sich. Text: AS, Foto: privat<br />
JUNI-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
01.–08. Reif und Frost; 09.–21. Schöne warme Tage; 21. Wind und Regen wechseln<br />
sich ab; 24. Ein frostig kalter Tag; 25. Es ist kalt; 26. – 30. Es regnet<br />
Hummeln im Mors<br />
Knipp Gumbo haben im Bahnhof gerockt. Das<br />
dritte Frühjahrskonzert war leider nicht so<br />
besucht, dass sich die Menge im Moshpit<br />
getroffen hätte. Aber bewegungslos waren<br />
maximal drei Besucher. Steff Ulrich am<br />
Schlagzeug, Andy Merck am Bass und<br />
Lars Köster an der Gitarre sorgten für Hillbilly,<br />
Rock ‘n’ Roll und gute Laune. Das macht das<br />
Trio schon seit Jahrzehnten und ist dem ein<br />
oder andern wahrscheinlich durch Dimple<br />
Minds oder Velvetone bekannt. Aber wie sagt<br />
Lars Köster so schön: Knipp Gumbo sind<br />
„Lokalpratriotiker“ und die beste plattdüütsche Rock ‘n’ Roll-Band der Welt.<br />
Auf jeden Fall sorgen sie für Hummeln im Mors und glückliche Gesichter im Publikum.<br />
Und als Lars Köster behauptete, dass der Grand Central die tollste Location in ganz<br />
Bremen ist, wusste jeder, der Mann kann nicht lügen. Knipp Gumbo war die letzte<br />
musikalische Veranstaltung im Kultur-Frühling. Im September geht es mit den Veranstaltungen<br />
im Grand Central weiter, verspricht Sascha Tietje-Windt.<br />
10 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
HAMMEL<br />
JUNI<br />
TOP-EVENT<br />
9. Juni, 19 Uhr<br />
Konzert auf dem<br />
Lür-Kropp-Hof<br />
Miss Hope goes fishing<br />
Irgendwo in der Welt zwischen Folk, Pop und<br />
Jazz geht Miss Hope spazieren, betrachtend,<br />
staunend, entlang des Flusses. Die Angel<br />
geschultert, ein Lied auf den Lippen, das<br />
Glitzern des Wassers erinnert ans Meer…<br />
Poetische Songs aus tiefen Gewässern mit<br />
der Sängerin Claudia Giese, dem Pianisten<br />
Thomas Krizsan und dem Cellisten Arturo<br />
Figueroa.<br />
Sinnlich, schillernd und menschlich.<br />
Karten unter: Tel.: 0421-2585550<br />
FRAGEN<br />
üBER<br />
FRAGEN<br />
Wie wäre es mal mit einem<br />
Orgelkonzert in der Oberneuland-Kirche<br />
St. Johann?<br />
Wenn die Vorfreude<br />
die schönste Freude<br />
ist, warum kann<br />
man dann nicht auf<br />
das Ereignis selbst<br />
verzichten?<br />
Wann kommt das<br />
erste preiswerte,<br />
nachhaltige<br />
Elektro-SUV-Cabrio?<br />
Warum nennt<br />
man den Juni<br />
auch Juno, den<br />
Juli aber nicht<br />
Julo?<br />
Hammelmanns<br />
bunte, wirre<br />
Fragenwelt<br />
Was genau wird<br />
Pfingsten gefeiert?<br />
Wieso endet die Spargelsaison<br />
schon wieder am 24. Juni?<br />
Was ist gesünder, der<br />
Verzicht auf Sommercocktails<br />
oder auf<br />
Sommerlongdrinks?<br />
Kommt nach<br />
der Frühjahrsmüdigkeit<br />
die<br />
Sommerwachheit?<br />
Eignet sich Butter<br />
als Sonnencreme?<br />
Wenn das Glück der<br />
Erde auf dem Rücken<br />
der Pferde liegt, was<br />
liegt dann auf dem<br />
Rücken der Schweine?<br />
Wann wird das Mittsommerfest hierzulande<br />
endlich so groß gefeiert wie in den skandinavischen<br />
Ländern?<br />
Wer hatte die Idee, Bienenstich<br />
mit Aprikosenfüllung<br />
statt Puddingfüllung<br />
Wespenstich zu nennen?<br />
Welche Füllung hätte ein<br />
Hornissenstich?<br />
Wie schmecken Mückenstiche?<br />
Wie nennt man die Urlaubsreisevergünstigungen<br />
zwischen<br />
dem Frühbucherrabatt und den<br />
Last-minute-Angeboten?<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander, Redakteur und Autor<br />
NACHdenkLICHES<br />
Von Pastor Thomas Ziaja<br />
Oldtimerpflege<br />
Ich sage es mal gleich: Ich bin kein Autofan. Ich fahre<br />
Auto, weil ich muss. Auf der Autobahn finde ich Autofahren<br />
vor allem langweilig. Im Stadtverkehr finde ich Autofahren anstrengend und ich bin froh,<br />
wenn ich wieder auf mein Fahrrad umsteigen kann. Da genieße ich den Wind um die Nase,<br />
der nach Freiheit riecht. Da liebe ich den Gegenwind, der mich herausfordert. Da laufen meine<br />
Gedanken und entwickeln sich, laufen in die eine oder andere Richtung und bringen mich in<br />
Körper und Geist voran. Ich liebe Fahrradfahren.<br />
Aber eine Sache fasziniert mich doch an Autos, genauer gesagt an alten Autos. Bei ihnen<br />
kann ich dem Motor noch beim Arbeiten zusehen. Alte Autos haben so extravagante Formen<br />
wie eine Ente oder ein Déesse. Sie sind für das gebaut, was sie leisten sollten, wie ein alter Lanz<br />
Bulldog. Ja, bei so etwas kann ich mich freuen. Ich freue mich an der Schönheit, der Ingenieurleistung,<br />
aber vor allem, dass hier etwas mit Liebe gepflegt und erhalten wird.<br />
Vor ein paar Wochen habe ich meinen schwarzen Kombi gegen einen anderen schwarzen<br />
Kombi eingetauscht. Der Unterschied ist marginal, ganz ehrlich. Es war nötig, die Reparaturen<br />
wären exorbitant gewesen. Eine einfache Rechnung eben. Bei einem Oldtimer sieht die ganze<br />
Sache anders aus. Eigentlich ist die Rechnung dahinter oft ein Verlustgeschäft. Die Stunden,<br />
die da rein gehen, könnte man keiner Mechanikerin nach Tarif bezahlen. Die Ersatzteile<br />
werden einzeln zurechtgeklopft, weil der Markt sie längst nicht mehr produziert. Mit Liebe<br />
wird gespachtelt, lackiert und poliert.<br />
Ich würde mir keinen Oldtimer kaufen. So weit geht die Liebe nicht. Aber ich bewundere<br />
die Haltung dahinter, wenn sich ein Mensch einer Sache hingibt. Es zeigt, dass sich ein Mensch<br />
auf etwas ganz einlassen kann. Dann geht es nicht mehr um ihn selbst, sondern um die Sache,<br />
der er sich verschreibt.<br />
Schöner als bei einem Auto finde ich diese Haltung, wenn sich Menschen für andere<br />
Menschen einsetzen. Ich erlebe zurzeit eine große Hilfsbereitschaft für Geflüchtete. Ich bin<br />
begeistert, dass viele Menschen nicht danach fragen, was für sie in erster Linie wichtig ist,<br />
sondern danach, was andere brauchen. Andere Menschen werden gekleidet, beheimatet, umsorgt,<br />
starkgemacht. Beziehungen entstehen und Prioritäten verschieben sich. Diese Hingabe<br />
an andere ist eben nicht austauschbar, nicht beliebig. Sie ist gelebte Liebe.<br />
Die Welt, die wir Menschen uns geschaffen haben, fragt oft nach dem Nutzen, aber selten<br />
nach der Liebe. Sie fragt nach dem leichten Ersatz für ein kaputtes Auto, aber nicht nach<br />
Heilung und Pflege. Ein Verlustgeschäft wird nicht in Erwägung gezogen. Am Ende muss<br />
immer noch ein Plus unterm Strich stehen. Jesus stellt seinen Jüngern darum einmal eine<br />
kritische Frage: »Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein<br />
Leben dabei verliert? Was kann ein Mensch einsetzen, um sein Leben dafür einzutauschen?«<br />
Was kannst du einsetzen, um dein Leben als Leben zu sichern? Ein Auto, ein Haus, ein Vermögen?<br />
Sicher nicht. All das macht aus dir nicht den Menschen, der du sein solltest. Im Judentum<br />
heißt es: »Wer ein Menschenleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze<br />
Welt retten.« Am Ende geht es im Leben um Liebe, um hingeworfene, kostenlose, geschenkte<br />
Liebe zu einem Mitmenschen, um nicht mehr. Es geht um dieses sinnlose Verlustgeschäft,<br />
wenn man nach Euro und Cent rechnet, das aber viel mehr abwirft, als man vorher hat ahnen<br />
können.<br />
Ich selbst bin der Oldtimer, den ich spachteln, lackieren und polieren muss, damit ich bereit<br />
bin für die Straße, auf der mir Menschen begegnen, die mich brauchen. Wer so sein Leben<br />
lebt, wird die Welt gewinnen.<br />
Johannisfeuer: Endlich wieder ein Gemeindefest<br />
Nach zwei Jahren Pause lädt die Kirchengemeinde Oberneuland wieder<br />
zum Johannisfeuer ein. Am 24. Juni gibt es ab 16 Uhr wieder ein buntes<br />
Programm für Groß und Klein. Das Fest am Gemeindehaus im Hohenkampsweg<br />
bietet u.a. wieder eine Hüpfburg, einen Flohmarkt, Ponyreiten,<br />
Torwandschießen, Verpflegung und mehr an.<br />
12 OBERNEULAND
OBERNEULANDER OLDTIMERFEST<br />
MIT DEN KLASSIKERN<br />
DURCH OBERNEULAND<br />
16 OBERNEULAND
OBERNEULAND 17
Ortsamtsleiter<br />
Matthias Koock.<br />
Marco Trey und<br />
Tanja Sörensen.<br />
18 OBERNEULAND
Ein Frühlingstag wie im Bilderbuch. Etwas<br />
anderes käme auch gar nicht infrage, wenn<br />
in Oberneuland das Oldtimerfest ansteht.<br />
Möchte man meinen. Jedenfalls war es so<br />
am 8. Mai. Schon um 9 Uhr fuhren die<br />
ersten betagten, aber liebevoll gepflegten<br />
Fahrzeuge auf die Festwiese. Und es<br />
wurden immer mehr. 120 hatten sich<br />
angemeldet. Das sollte reichen, waren sich<br />
Marco Trey und Tanja Sörensen mit ihrem<br />
Team einig, mehr hätte den Rahmen der<br />
Veranstaltung überfordert.<br />
Viele Oldtimer-Besitzer, die auf der Warteliste<br />
standen, fuhren dennoch mit ihrem<br />
Fahrzeug vor und waren als Gäste willkommen.<br />
Es mögen insgesamt an die<br />
200 Oldies gewesen sein, die sich<br />
bestaunen und bewundern ließen.<br />
Ein Erlebnisbericht.<br />
Shorty und seine<br />
Wellblech-Ente.<br />
Ich war mit Shorty verabredet. Shorty aus Achim fährt<br />
eine Ente – also den berühmten Citroën 2CV – aus<br />
dem Jahr 1960. Gleich wurde gefachsimpelt: „Schau,<br />
die alte Wellblech-Ente mit den Selbstmörder-Türen<br />
(weil die nach vorne aufgehen).“ „Ich hatte einen Fiat-<br />
Topolino – aber die Ente ist doch das bessere Auto.“ Dann<br />
kam Helene vorbei. Sie fährt mit ihrem Mann eine Kasten-<br />
Ente, und Dagmar nahm für eine Weile auf dem Beifahrersitz<br />
Platz. Man kennt sich natürlich von vielen Treffen und<br />
ist per Du. Ich durfte als Beifahrer mitfahren.<br />
OBERNEULAND 19
20 OBERNEULAND
Welch ein minimalistischer Komfort. Aber gemütlich ist<br />
es allemal, wenn man bescheiden ist.<br />
Nach der Begrüßung durch Tanja und Marco und der<br />
kurzen Ansprache von Ortsamtsleiter Matthias Koock<br />
kamen die Teilnehmer allmählich in die Gänge. Die mit den<br />
geraden Startnummern wurden gleich auf die Strecke<br />
geschickt, die mit den ungeraden mussten zunächst auf den<br />
Geschicklichkeitsparcours. Shorty hatte die Nummer 19<br />
und reihte sich ein. Plötzlich wollten alle los, und nun galt es<br />
zunächst zu warten. Im Gegensatz zu den langen schweren<br />
Fahrzeugen hatte er kaum Schwierigkeiten. Danach aber<br />
endlich an den Start zur Rallye durch Oberneuland. Jedes<br />
Fahrzeug wurde über Lautsprecher angesagt. Und plötzlich<br />
versagte die Ente ihren Dienst – abgewürgt. Choke ziehen,<br />
Gas geben – beim dritten Mal klappte es. Das kommt<br />
davon, wenn man so langsam ranfahren muss! So, und nun<br />
galt es mithilfe des Roadbooks auf der Strecke zu bleiben,<br />
dabei unterwegs die Schilder mit den Ziffern zu finden und<br />
einzutragen und an verschiedenen Stationen einen Stempel<br />
Mit großem Spaß<br />
dabei: Shorty.<br />
Das „Armaturenbrett“.<br />
abzuholen. An der ersten fuhren wir glatt vorbei (warum<br />
winken die?). Das war Im Holze. Shorty wendete und fuhr<br />
zurück. Die Streckenführung war raffiniert durchdacht.<br />
Immer wieder mal kamen uns Oldies entgegen. Hatten die<br />
sich verfahren oder wir? Nein, wir waren richtig unterwegs.<br />
Plötzlich fand man sich im Nedderland wieder, schließlich<br />
an der Tobias-Schule. Hier galt es, sich im Bogenschießen<br />
Am Hodenberger Deich bei Karen<br />
und Lüder Haltermann lautete<br />
die Schätzfrage: Wie viel Kilo<br />
frisst eine Kuh am Tag?<br />
zu bewähren. Bald darauf war man Am Hodenberger Deich<br />
bei Haltermann. Hier die nächste Aufgabe. Karen und<br />
Lüder hatten eine Ration Futter für eine Kuh ausgebreitet.<br />
Schätzfrage: Wie viel Kilo frisst eine Kuh am Tag? Shorty<br />
meinte, 100 Kilo (es sind 53 Kilo). Eine Weile später: „Shorty,<br />
wir müssen links in die Rickmersstraße rein!“ „Aber da
Die Kasten-Ente von<br />
Helene und ihrem Mann.<br />
Der Mann mit<br />
dem Goldhelm.<br />
Dagmar.<br />
Constanze Köhne am Steuer<br />
mit Jantje Schlaberg.<br />
Fred Meyer studiert<br />
vorab das Roadbook.<br />
Lutz Howald konnte<br />
diesmal nicht mitfahren.<br />
Emily Köhne und Sophie<br />
Jacker vor dem Start.<br />
22 OBERNEULAND
vorn winken uns doch welche zu sich.“ Er musste da hin.<br />
Tatsächlich saßen dort fröhlich lachende Menschen, die uns<br />
nur veräppelt haben. Also zurück. Wie<br />
schön, dass die Zeit auf der Rallye keine<br />
Rolle spielt. Danach in der Mühlenfeldstraße<br />
bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
mussten wir die Bedeutung von Gefahrenzeichen<br />
wissen oder erraten. Fünf<br />
von sechs Punkten, na ja. Fünf Minuten<br />
danach wieder eine Schätzfrage:<br />
Wie viele unterschiedliche Bioprodukte<br />
kann man bei Edeka-Maaß kaufen?<br />
Hm, es war Sonntag und der Markt<br />
war geschlossen. Aber durch das Café<br />
konnte ich hinein in die Bio-Abteilung.<br />
Mal gezählt: 15 Artikel in einer Reihe<br />
Das Fest war großartig<br />
organisiert. Immer und überall<br />
unterstützten junge Leute<br />
mit der Aufschrift „Team“<br />
auf dem Shirt.<br />
mal 10 Reihen sind 150 in einem Regal, bei geschätzten<br />
20 Regalen macht das rund 3.000 Artikel (tatsächlich sind<br />
es 4.200!). Wir wähnten uns schon am Ziel, doch die Tour<br />
Bogenschießen in<br />
der Orangerie der<br />
Tobias-Schule.<br />
ging noch mal an der Kirche vorbei nach links bis hinter<br />
Herman' Post, über die Apfelallee schließlich in den Rilkeweg.<br />
Hier bei den Pfadfindern Götz<br />
von Berlichingen war die letzte Aufgabe<br />
zu lösen. Ein Memory. Gemeinsam<br />
bekamen wir alle zehn Motive zusammen.<br />
Zwölf Minuten später waren wir<br />
endlich wieder auf der Festwiese. Jetzt<br />
hatten wir uns ein Bier und einen<br />
Happen zu essen verdient. Mittlerweile<br />
war der Platz voller Menschen, die<br />
Oberneulander Gastronomie in ihren<br />
Zelten hatte alle Hände voll zu tun.<br />
Das Fest war großartig organisiert.<br />
Immer und überall, auch unterwegs,<br />
trafen wir auf junge Leute mit der<br />
Aufschrift „Team“ auf dem Shirt. Kaum zu glauben, dass es<br />
nur 27 von ihnen waren, die Marco und Tanja auf diese<br />
Weise unterstützt haben. Die Erlöse aus dem Fest gehen<br />
wieder an gemeinnützige Einrichtungen. Dieses Mal sind<br />
es Schattenriss e.V. und Bremer Jungenbüro e.V.<br />
„Wir sind nicht ganz unzufrieden“, meinte Marco zu<br />
Beginn ganz bescheiden, aber mit einem Augenzwinkern.<br />
Totales Understatement. Tanja Sörensen und er können<br />
stolz sein auf das, was sie auf die Beine gestellt haben.<br />
„Das sind wir auch“, bekannte sich Marco Trey am Ende<br />
dazu.<br />
Text: Eberhard Matzke, Fotos: Uwe Wagschal, Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 23
HOFLADEN-RADTOUR – TEIL 2<br />
DER GUTE<br />
GESCHMACK<br />
UNSERER<br />
REGION<br />
Regionale Produkte liegen im Trend – und das nicht ohne<br />
Grund. Sie sind mit Liebe gemacht, durch kurze Lieferwege<br />
bieten sie Nachhaltigkeit pur und sie tragen den Charakter<br />
der Region in sich. Regionale Lebensmittel stehen für<br />
Wertschätzung, Handwerkskunst und Leidenschaft –<br />
Leidenschaft für Gutes! Die Hofläden unserer Region bereiten<br />
Charakter und Vielfalt der regionalen Produkte eine<br />
Bühne. Was also gibt es Schöneres, als hier einmal auf<br />
Entdeckungsreise zu gehen? Also, los gehts mit unserer<br />
kulinarisch-köstlichen Radtour von Hofladen zu Hofladen,<br />
bei der sich unser Fahrradkörbchen wieder und wieder mit<br />
vielen leckeren Dingen füllt.<br />
Lesen Sie Teil 2 der Tour in dieser Ausgabe des<br />
OBERNEULAND MAGAZINS. Gute Fahrt – und guten Appetit!<br />
Der Kuhstall ist nur wenige<br />
Meter von der Milchtankstelle<br />
entfernt.<br />
Die Idee zur Einrichtung<br />
der Milchtankstelle ist<br />
im Sommer 2016<br />
entstanden.<br />
Ein richtig schöner Ausflugs- und Einkaufsspaß<br />
– gerade auch für Familien<br />
– ist die gesunde Milchtankerei an<br />
der Milchtankstelle!<br />
24 OBERNEULAND
Die schöne Natur am<br />
Hodenberger Deich<br />
lädt nach unserem<br />
Einkauf im Hofladen<br />
zum Innehalten ein.<br />
Frisch gezapfte Landmilch – Karen Haltermann<br />
und ihre Milchtankstelle in Oberneuland<br />
Im Holzhaus sind allerlei Informationen<br />
über Erzeuger und Produkte zu lesen,<br />
unter anderem handgeschrieben auf<br />
einer Tafel.<br />
Der Geschmack von Oberneuland … frische und unbehandelte<br />
Landmilch direkt vom Hof, die gibt es in der Milchtankstelle auf dem<br />
Hof von Familie Haltermann (Am Hodenberger Deich 36) – und zwar<br />
rund um die Uhr. Geld einwerfen, Flasche am Automaten unter den<br />
Zapfhahn halten, fertig ist das frisch gezapfte Milchvergnügen – ein<br />
richtig schöner Ausflugs- und Einkaufsspaß gerade auch für Familien,<br />
diese gesunde Milchtankerei an der Milchtankstelle! Zu finden ist sie in<br />
einem kleinen, einladenden Holzhäuschen. Und da ist noch mehr …<br />
direkt neben der Milchzapfanlage zum Beispiel steht eine Regiobox.<br />
Darin hält Karen Haltermann eine ganze Reihe weiterer Lebensmittel<br />
vorrätig, die aus Bremen und aus der Region kommen. Marmelade zum<br />
Beispiel, die ebenfalls aus Oberneuland stammt – vom Hof Kaemena.<br />
Noch mehr Marmeladensorten liefert<br />
die Bremer Werftküche, ein Unternehmen<br />
des Martinshofs, an den<br />
Hodenberger Deich.<br />
Hinzu kommen Eier vom Hof<br />
Stackkamp in Hemelingen, Joghurt<br />
und Quark von der Borgfelder Milchmanufaktur<br />
(Hof Klatte), Kartoffeln<br />
aus der Region („Worpsweder Perle“<br />
aus Lilienthal), Landjäger, Mettwurst, Unser Fahrradkörbchen mit Erdbeermarmelade<br />
von Hof Kaemena, frischen Eiern<br />
Leberwurst und Bratwurst vom Hof<br />
Kedenburg in Hintzendorf. Buttermilch vom Hof Stackkamp und Zitronenjoghurt<br />
von der Borgfelder Milchmanufaktur.<br />
(Zitrone) und Butter gibts von der<br />
Asendorfer Molkerei. Der Kult-Kaffee von Münchhausen ist ebenfalls<br />
in dem praktischen Automaten zu entdecken. Und so weiter und so<br />
fort – eine kleine Fundgrube, die sich da dem Besucher öffnet. Und so<br />
kommt zur frischen Landmilch beim Einkauf meistens noch etwas<br />
dazu … Apropos Einkauf: Die Zahlung ist am Automaten mit Scheinen<br />
bis 20 Euro möglich. Alles aus Bremen und der Region – das ist hier<br />
das klare Prinzip. „Jeden Erzeuger kennen wir selber“, heißt es auf der<br />
Haltermann-Website. Im Holzhaus sind allerlei Informationen über<br />
Erzeuger und Produkte zu lesen, unter anderem handgeschrieben auf<br />
einer Tafel. Die Idee zur Einrichtung der Milchtankstelle stammt aus<br />
dem Sommer 2016; entstanden ist ein Hofladen, der sich auch zu einem<br />
Kommunikationsort entwickelt hat. Hier kommt man schon mal kurz<br />
ins Gespräch – der kurze Schnack am Deich kann sich zum Beispiel<br />
um Literatur drehen.<br />
Denn auch ein öffentliches Bücherregal steht neben der Milchzapfanlage<br />
im Holzhäuschen. Wer mag, darf sich ein Buch mitnehmen –<br />
oder eins hinzustellen,<br />
damit es neue Leser finden kann.<br />
Nicht nur Landmilch und regionale<br />
Spezialitäten gehen am<br />
Hodenberger Deich nie aus,<br />
der Lese- und Gesprächsstoff<br />
ebenfalls nicht!<br />
Milchtankstelle<br />
Hof Haltermann,<br />
Am Hodenberger<br />
Deich 36, 28355 Bremen<br />
OBERNEULAND 25
Suppen- und Eintopf-Vielfalt!<br />
160 bis 170 Tiere gehören<br />
zum Schumacher-Hof.<br />
Anja Schumacher kümmert sich um<br />
Verkauf und Organisation im Hofladen,<br />
Friedhelm Schumacher um die Tiere.<br />
Friedhelm Schumacher ist<br />
meistens von früh bis spät<br />
bei seinen Tieren.<br />
Die Rinderrasse<br />
Limousin kommt<br />
ursprünglich aus<br />
der gleichnamigen<br />
Region Limousin in<br />
Zentral-Frankreich.<br />
Charakteristisch<br />
ist ihr rotes bis<br />
weizenfarbenes<br />
Fell.<br />
26 OBERNEULAND
Die Biofleischexperten – Anja und Friedhelm<br />
Schumacher und ihr Hofladen in Borgfeld<br />
Unser Fahrradkörbchen gefüllt<br />
mit Bio-Rindfleisch aus Borgfeld:<br />
Braten, Roastbeef, Bratwurst,<br />
Schinken, Mettenden,<br />
Ochsenschwanz und Salami.<br />
Zuerst fällt die schöne und großzügige Einfahrt ins Auge. Sie lenkt<br />
den Blick auf den weißen Hofladen mit seinen grün gerahmten Fenstern – passend<br />
zum Wohnhaus, das dahinter steht. Schumachers Biohof an der Katrepeler Landstraße in<br />
Borgfeld liegt idyllisch in der saftig grünen Nachbarschaft der Wümmewiesen. Unter<br />
Fleischliebhabern ist der Hofladen wegen der ausgesprochen großen Vielfalt seines Angebots<br />
berühmt. Fleisch mitten aus Borgfeld – für die Region! Anja und Friedhelm Schumacher<br />
haben ihren Betrieb schon im Jahr 2001 auf Bio-Richtlinien umgestellt, sie produzieren<br />
ausschließlich Bio-Rindfleisch. Den Hofladen mit der konsequenten und klaren Ausrichtung<br />
auf Fleisch gibt es seit 2019. Bevor Anja und Friedhelm Schumacher mit der Rinderzucht<br />
begannen, „haben wir hier 35 bis 40 Kühe gemolken“, erzählt Friedhelm Schumacher.<br />
Heute hat die Familie 160 bis 170 Limousin-Rinder. Die Rasse mit dem charakteristisch<br />
roten bis weizenfarbenen Fell kommt ursprünglich aus der gleichnamigen Region in<br />
Zentral-Frankreich.<br />
Die Tiere stehen auf saftigen Weiden, die zum Teil im Naturschutzgebiet Borgfelder<br />
Wümmewiesen liegen und zum Teil im Landschaftsschutzgebiet in Oberneuland. Insgesamt<br />
haben die Schumachers „sieben bis acht Stellen, an denen die Tiere stehen“. Der Stall<br />
liegt mitten in der Natur, in den Wiesen am Hollerdeich.<br />
Warum schmeckt das Fleisch so gut? Weil die Schumachers ihren Tieren Zeit und Ruhe<br />
lassen, Zeit zum Wachsen zum Beispiel. Sie saugen lange Milch – sieben, acht Monate,<br />
wachsen über einen Zeitraum von zwei Jahren. „Deshalb ist die Qualität auf dem Teller<br />
gut“, erklärt Anja Schumacher. Sprich: „Feinfaserig, gut und kräftig im Geschmack.“<br />
Fleisch, das reich ist an lebenswichtigen Vitaminen und Fettsäuren. Mutterkühe mit Kälbern,<br />
weibliche Nachzucht und Ochsen werden ökologisch gehalten. Im Sommer laufen die Tiere<br />
auf den saftigen Wiesen und bestimmen dort ihr Futter selbst. Im Winter versorgen die<br />
Schumachers sie im Stall mit hofeigenen Futtermitteln, mit Grassilage und Heu.<br />
Schlachtung und Zerlegung übernehmen Fachleute aus der Region, so die Schumachers.<br />
Ist es nicht auch ein trauriger Moment, nach zwei Jahren ein Tier zum Schlachter zu geben?<br />
„Ja“, antwortet Friedhelm Schumacher. Aber: Das Tier habe gut gelebt und werde gut<br />
geschlachtet. Geschlachtet wird in Kirchweyhe, dann hängt das Fleisch zehn Tage ab und<br />
reift, danach wird es handwerklich und fachgerecht zerlegt. Verpackt wird dann alles bei<br />
Schumachers, dafür gibt es einen Extraraum.<br />
Vermarktet wird das ganze Tier, darin liegt auch ein Aspekt von Nachhaltigkeit. „Wir<br />
haben einen tollen Mix von Kunden, die alles kaufen – die einen Braten, die anderen<br />
Steaks, die anderen Suppenknochen“, sagt Anja Schumacher. Auf der Schumacher-Website<br />
im Internet können die Kunden vorbestellen. „So wissen wir auch, ob wir ein oder zwei<br />
Tiere schlachten müssen.“ Für manche Produkte gibt es richtige Spezialisten unter den<br />
Käufern: So kaufen brasilianische Kunden zum Beispiel gerne Tafelspitz zum Grillen. Sogar<br />
(Ex-)Veganer kommen zu den Bio-Fleischanbietern nach Borgfeld: „Um Leber zu kaufen,<br />
nachdem der Arzt einen B12-Mangel festgestellt hat“, sagt Anja Schumacher.<br />
Auch Fachberatung und Anregungen gehören hier zum Konzept. Die Schumachers ermutigen<br />
ihre Kunden, auch mal andere Teile vom Rind zu essen als beispielsweise jedes Mal<br />
Steaks. Und deshalb bieten sie zum Beispiel das 10-Kilo-Paket an, in dem sich verschiedene<br />
Portionen befinden – unter anderem Hochrippe oder Schulterstück zum Kochen oder<br />
Braten, Rinderbrust mit Knochen (zum Kochen), Hüft- und Rumpsteaks, Rouladen und<br />
Gulasch, Hackfleisch und Schmorbraten, Beinscheibe zum Kochen oder<br />
Braten. Gern gibt Anja Schumacher Tipps und Hinweise, was sich in der<br />
Küche (oder am Grill) aus den verschiedenen Teilen eines Rinds so alles<br />
zaubern lässt. Sie hat eine hauswirtschaftliche Ausbildung und kennt zu<br />
jedem Stück Fleisch ein Rezept. Was macht man etwa aus Beinscheiben?<br />
„Die kann man natürlich für Suppen verwenden“, antwortet Anja<br />
Schumacher. „Aber ich<br />
empfehle dann gerne das<br />
italienische Schmorgericht<br />
Ossobuco. Eigentlich macht<br />
man es mit Kalb. Mit Rind<br />
wird es sehr aromatisch!“<br />
Neben dem hofeigenen<br />
Rindfleisch in Bioland-Qualität<br />
bieten die Schumachers<br />
in ihrem Hofladen Fleisch von<br />
Partnern an. Schweinefleisch<br />
zum Beispiel beziehen die<br />
Borgfelder überwiegend aus<br />
Emtinghausen. Das Bio-Geflügel<br />
kommt von „Schröders Biofleisch“.<br />
Lammfleisch liefert der Hof Stelljes-Subarew<br />
aus dem benachbarten Timmersloh.<br />
Und was essen die Schumachers selbst<br />
besonders gern? „Eintöpfe! Kartoffelsuppe<br />
mit Rinderwienern oder Mettenden.“ Keine<br />
Steaks? „Doch, aber da bleiben meistens<br />
keine für uns übrig“, antworten sie lachend<br />
– und freuen sich über die schöne Entwicklung<br />
ihres Familienbetriebs. Der Sohn<br />
ist halbtags beim Hof angestellt, arbeitet<br />
dann gemeinsam mit dem Vater bei den<br />
Tieren. Und es gibt einen Familien-Fixpunkt<br />
am Tag. Mittags kommen Anja und<br />
Friedhelm Schumacher mit Tochter, Sohn<br />
und Schwiegersohn zum Essen zusammen.<br />
„Das ist immer so schön“, sagt Anja<br />
Schumacher. „Und danach geht jeder<br />
wieder seiner Arbeit nach!“<br />
Schumachers Biohof, Katrepeler<br />
Landstraße 56a, 28357 Bremen<br />
Direkt vom Erzeuger<br />
Bioland Rindfleisch<br />
Do. 9.6. 10-12 und 15-18 Uhr<br />
Fr. 10.6. 10-12 und 15-17 Uhr<br />
Vorbestellungen gerne online oder telefonisch!<br />
Weitere Termine auf unserer Homepage.<br />
Wöchentlich frisches Geflügel,<br />
Schweinefleisch und Lamm<br />
u.v.m.<br />
Wöchentliche Öffnungszeiten:<br />
Freitags 10.00-12.00 und 15.00-17.00<br />
Samstags 10.00-13.00 Uhr<br />
Schumachers Biohof<br />
Katrepeler Landstr. 56a · 28357 Bremen Borgfeld<br />
Telefon 0421 - 200 79 11<br />
info@schumachers-biohof.de<br />
www.schumachers-biohof.de<br />
OBERNEULAND 27
Der Hofladen liegt inmitten wunderschöner Natur. Bei<br />
einem Stück hausgemachten Kuchen und einer Tasse<br />
Kaffee kann man hier die Landschaft genießen.<br />
Die Kuhställe sind gleich hinter<br />
dem Hofladen zu finden und<br />
gerade bei Familien mit kleinen<br />
Kindern beliebtes Ausflugsziel.<br />
Im Hofladen Dehlwes bekommt man alles,<br />
was man für den täglichen Einkauf braucht.<br />
25.000 Liter werden in der Molkerei<br />
Dehlwes täglich verarbeitet.<br />
Auf der grünen<br />
Wiese gegenüber<br />
des Hofladens<br />
gackern 440<br />
fröhliche Hühner.<br />
Mareike Dehlwes’ Meisterstücke<br />
gibt es in vielen Sorten.<br />
Rund um den Hofladen gibt es<br />
viele Bänke, um die regionalen<br />
Genüsse gleich vor Ort zu genießen<br />
und sich an der schönen<br />
Landschaft zu erfreuen. Heute<br />
sitzen hier Mareike und Elke<br />
Dehlwes.<br />
28 OBERNEULAND
Der Hofladen als Familien-Event –<br />
Die Bio-Hofmolkerei Dehlwes in Lilienthal<br />
Natur erleben – das wird großgeschrieben bei der Bio-Hofmolkerei<br />
Dehlwes mit der Marke „Heimatglück“ in Lilienthal.<br />
Und das gilt auch für die ganz Kleinen. Für<br />
viele Familien mit Kindern ist der geräumige<br />
und freundlich helle Hofladen ein beliebtes<br />
Ausflugsziel – nicht allein wegen des Einkaufs,<br />
sondern auch, weil sich hier „Hof“ und<br />
„Laden“ gleichermaßen erleben lassen. Der<br />
Blick auf über saftig grüne Wiesen laufende<br />
Hühner zählt ebenso dazu wie der Blick in den<br />
Unser Fahrradkörbchen voller Bio-<br />
Heimatglück: Vanille-Mango-Joghurt,<br />
Butter, Kakao, Erdbeer-Joghurt,<br />
Mareikes Meisterstück in der Variante<br />
Knoblauch, Milch mit 3,5 und<br />
1,5 Prozent Fett, Sahne und Quark.<br />
Kuhstall. Die kleinen Besucher finden es hier<br />
folglich richtig cool.<br />
Und die Großen auch, denn es lässt sich so<br />
mancher Einkauf erledigen – Beratung und<br />
Schnack über den Tresen inklusive. Neben den<br />
Milchprodukten aus dem „Heimatglück“-Sortiment<br />
des Familienbetriebs Dehlwes gibt es eine große<br />
Auswahl an weiteren Bioprodukten von der Schokolade über<br />
Tiefgekühltes bis zur Limonade, es gibt Brot, Aufschnitt und<br />
Fleisch, es gibt Eier und Gemüse. Und, und, und. Kaffee, Tee,<br />
Wasser. Honig, Mehl, Eis. Das Biogemüse stammt aus der<br />
Region, der Salat zum Beispiel aus Timmersloh, Kaffee kommt<br />
aus Lilienthal. Brot und Brötchen liefert die „Brotinsel“ aus<br />
Braunschweig, die im Gegenzug die Milch für ihr Brot von<br />
Dehlwes bezieht. In den großen Kühltruhen liegt (nicht nur in<br />
der Grillsaison) das Frischfleisch von hofeigenen Rindern<br />
bereit – alle 14 Tage wird geschlachtet, das Tier wird komplett<br />
verwertet.<br />
Man kann natürlich mit dem Auto kommen. Aber der Weg<br />
zu Dehlwes ist auch eine sehr schöne Radtour! Und dann? Das:<br />
„Genießen Sie bei einem Stück Kuchen oder belegtem Brötchen<br />
mit regionalem Kaffee die frische Luft auf unserer Außenterrasse“,<br />
heißt es bei Familie Dehlwes.<br />
Der Familienbetrieb hat 16 Grundprodukte im Sortiment,<br />
er produziert Milch und Kakao, Quark und Joghurt, Butter,<br />
Rahmprodukte und Sahneschichtkäse. Und natürlich Käse!<br />
Neben dem „Wümmekäse“ in Scheiben macht besonders die<br />
aromatische Reihe um „Mareikes Meisterstück“ weit über<br />
Lilienthals und Bremens Grenzen hinaus von sich reden.<br />
Mareike Dehlwes fasst es so zusammen: „Wir machen alles,<br />
was man aus Milch machen kann.“ Und Mutter Elke Dehlwes<br />
fügt hinzu: „So eine Vielfalt ist schon selten.“ Die Bio-Molkereiprodukte<br />
und der Bio-Käse werden „ausschließlich bei uns in<br />
Lilienthal produziert“, sagt Familie Dehlwes. 1999 hat sie ihren<br />
Hof auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und die Hofmolkerei<br />
gegründet, die seither der Landwirtschaft angegliedert<br />
ist. Aspekte wie Kleegrasfütterung und kurze Wege sorgen für<br />
hohe Qualität und gute Inhaltsstoffe: „Unsere Produkte sind<br />
so gut, weil sie so frisch sind, weil es kurze Lieferwege gibt. Der<br />
Joghurt steht in der Regel schon nach vier Tagen im Supermarktregal“,<br />
erklärt Elke Dehlwes. 25.000 Liter Milch werden<br />
täglich in der Molkerei verarbeitet. 260 Kühe stehen in den<br />
Sommermonaten auf den grünen<br />
Weiden hinter den Ställen. Zehn<br />
weitere landwirtschaftliche Milchbetriebe<br />
im Umkreis von 30 Kilo-metern<br />
beliefern die Molkerei.<br />
Die Anfänge des Verkaufs auf<br />
dem Hof liegen lang zurück. Die Ursprünge<br />
des Hofladens? Kleine Kühlschränke im Büro. Irgendwann<br />
war die Nachfrage so groß, dass die kleinen Kühlschränke<br />
nicht mehr ausreichten. „Wir hatten so einen Zuspruch, da haben<br />
wir gedacht, man müsste einen Hofladen machen“, erinnert sich<br />
Elke Dehlwes. Die Schaukäserei wurde zusammen<br />
mit dem Hofladen geplant. Mareike Dehlwes: „Wir<br />
wollten gerne Einblicke in die Produktion geben.<br />
Hier findet die Produktion des ganzen Käses statt,<br />
vormittags von Montag bis Freitag.“ Regionalität<br />
in Kombination mit Transparenz, das ist das hier<br />
gelebte Prinzip: Man sieht die Hühner, die Kühe,<br />
man sieht, wie der Käse gemacht wird.<br />
Zu den Highlights im Hofladen zählen – neben<br />
den Molkereiprodukten – verschiedene weitere<br />
hofeigene Spezialitäten: Käsekuchen und Eierlikörkuchen,<br />
Möhrenkuchen und Apfelkuchen sowie<br />
Truper Apfelballen – eine Art süßes Brötchen mit<br />
Apfelstücken drin. Weithin gerühmt werden auch<br />
die hausgemachten Salate und die ebenfalls hausgemachten<br />
Rinderfrikadellen, die es mit und ohne<br />
Käse gibt. Die Frikadellen macht die Hauswirtschafterin<br />
von Elke Dehlwes – und wenn sie frei hat, dann bereitet<br />
Elke Dehlwes sie selbst zu.<br />
Die Eier kommen direkt von der Wiese gegenüber, zwei<br />
Hühnermobile mit je 220 Tieren haben hier ihren Platz. Die<br />
Nachfrage ist so groß, dass die Eier komplett über den Hofladen<br />
vermarktet werden. Und die Entwicklung des Hofladens, die<br />
geht unterdessen immer weiter. Immer wieder findet Neues<br />
den Weg in die Regale. Gegenwärtig zum Beispiel plant Elke<br />
Dehlwes, Hundefutter und Kosmetik mit aufzunehmen.<br />
Hofmolkerei Dehlwes, Trupe 17, 28865 Lilienthal<br />
OBERNEULAND 29
Blick für Details: Die Rezepturen für die<br />
feinen und groben Rinderbratwürste haben<br />
Bärbel und Heinz Lüers selbst entwickelt.<br />
In fröhlichem Gelb haben Bärbel und<br />
Heinz Lüers ihren Hofladen gestrichen.<br />
So ist er gleich gut zu erkennen.<br />
Bärbel und Heinz Lüers haben<br />
ihren Hofladen im idyllischen<br />
Timmersloh im vergangenen<br />
Sommer eröffnet.<br />
Frische Eier aus der Region – da bekommen<br />
wir gleich Lust, mal wieder ein leckeres<br />
Frühstücksomelett zu machen.<br />
Charolais-Rinder sind einfarbig weiß bis cremefarben.<br />
Ihren Namen hat die Rasse von der Umgebung der<br />
französischen Gemeinde Charolles, dem Charolais.<br />
30 OBERNEULAND
Ehrlichkeit, wie sie im<br />
Buche steht – Familie<br />
Lüers und die Charolais-<br />
Zucht in Timmersloh<br />
Saftige Weiden und Wiesen, charaktervoll<br />
knorrige Bäume, ein weiter<br />
Himmel mit prächtigen Wolkenbildern.<br />
Der Weg durch das Dorf Timmersloh,<br />
das zu Borgfeld gehört, kann ein Erlebnis<br />
sein. Gut möglich, dass unterwegs<br />
Charolais-Rinder zu sehen sind, gut zu<br />
erkennen an ihrem weißen bis cremefarbenen (also:<br />
hellen) Fell. Nicht nur Radfahrer freuen sich, wenn sie die Tiere<br />
im Sommer auf den saftigen Wiesen stehen (und durchaus<br />
auch liegen) sehen.<br />
„Alles, was weiß und beige ist, gehört uns“, sagt Heinz Lüers<br />
und lacht. Mit seiner Frau Bärbel betreibt er den Hof an der<br />
Timmersloher Landstraße 52. Der Hof ist 100 Hektar groß und<br />
seit 1911 in Familienbesitz. Seit<br />
Juli 2021 gehört<br />
nun auch ein Hofladen<br />
dazu. Mit<br />
seinen fröhlich klaren<br />
Farben ist das<br />
Hofladen-<br />
Häuschen<br />
gleich gut zu<br />
sehen inmitten<br />
der Timmersloher<br />
Landschaft.<br />
Bärbel und Heinz Lüers haben das Geschäft „wegen der Nachfrage<br />
nach regionalem Fleisch“ aufgemacht.<br />
Ganz in Ruhe aussuchen, eintragen, bezahlen – das ist hier<br />
das Motto. Auf einem Schreibpult liegt ein Buch, in das die<br />
Kunden eintragen, was sie ausgewählt und bezahlt haben. Ein<br />
Verfahren, das ein gewisses Vertrauen voraussetzt. Keine Sorge,<br />
dass nicht gezahlt wird? „Nein, das ist noch nie passiert. Wir<br />
haben ja auch Kameras“, antwortet Heinz Lüers lachend.<br />
Ehrlichkeit währt am längsten. Das gute alte Sprichwort ist im<br />
Hofladen auch zu lesen.<br />
Bei Lüers und seiner Frau gibt es Eier, Kartoffeln, Honig –<br />
alles aus regionaler Herkunft, versteht sich. Kurze Wege garantieren<br />
Frische. Ebenfalls im Sortiment: Marmeladen, die Bärbel<br />
Lüers selbst gemacht hat. Gewürze und Nudeln sollen noch<br />
hinzukommen. Heinz Lüers sucht dafür nach regionalen<br />
Anbietern, bei denen er auch kleine Mengen einkaufen kann.<br />
Schweinefleisch liefert ein Hof aus Beverstedt, in dem die<br />
Schweine auf Stroh gehalten werden und Tageslicht haben.<br />
Unser Fahrradkörbchen mit Gulaschsuppe,<br />
feiner Rinderbratwurst,<br />
Krakauer mit Käse, Burger-Patties<br />
und Frühstücksmett.<br />
„Die Tiere fühlen sich dort wohl“,<br />
sagt Bärbel Lüers.<br />
Apropos Fleisch. Kern des<br />
Ganzen ist natürlich das Rindfleisch<br />
vom Hof Lüers. Bratwürste und<br />
Burger-Patties, Entrecôte und Steak, Krakauer und Mettwurst,<br />
Beinscheibe, Filet und Gulasch, Roulade, Tafelspitz und Braten<br />
– die ganze Palette für Küche und Grillvergnügen zählt bei<br />
Familie Lüers zum Angebot. Ein Blick fürs Detail ebenfalls. Bei<br />
den feinen und groben Bratwürsten zum Beispiel wurde die<br />
Rezeptur hier selbst entwickelt. Alle vier Wochen wird ein Tier<br />
geschlachtet. 140 Tiere gehören zum Hof; gezüchtet wird hier<br />
bereits seit 25 Jahren. Warum Charolais? Ganz<br />
einfach: „Wir haben uns für die Rasse Charolais<br />
entschieden, weil die Rasse gutmütig ist und eine<br />
sehr gute Fleischqualität hat.“<br />
Im Sommer sind die Kühe mit ihren Kälbern<br />
rund um die Uhr auf den saftigen Timmersloher<br />
Weiden. Im Winter kommen die Tiere in die Ställe.<br />
Das Grundfutter für die Fütterung im Winter<br />
übrigens wird von Familie Lüers selbst geerntet.<br />
Jetzt aber sind sie natürlich draußen!<br />
Tipp: Ruhig mal abends zum Hofladen kommen.<br />
Der weite Himmel über der Timmersloher Landschaft<br />
macht Sonnenuntergänge zu wahren Farbund<br />
Lichtspektakeln!<br />
Hofladen Lüers, Timmersloher Landstraße 52, 28357 Bremen<br />
Text und Fotos: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 31
32 OBERNEULAND<br />
Bea und Hajo Kaemena in<br />
Vorbereitung auf die Erdbeerzeit.
ECHT SAISONAL - ECHT REGIONAL!<br />
S<strong>OM</strong>MERGESCHMACK<br />
aus Oberneuland<br />
Die Erdbeerzeit beginnt auf den Oberneulander Feldern<br />
von Hof Kaemena Ende Mai. Die Zeit für Selbstpflücker<br />
folgt im Juni...<br />
Aus fast 1.000 Erdbeersorten<br />
wählte Hajo Kaemena fünf für<br />
den Anbau auf seinen Oberneulander<br />
Erdbeerfeldern aus.<br />
Alle sind empfindlich, echte Weicheier,<br />
dafür aber voll mit süßem, aromatischem<br />
Erdbeergeschmack. Der war auch<br />
das wichtigste Kriterium, das Kaemena bei<br />
seiner Sortenwahl anlegte. Mit Fragaria<br />
Polka, F. Korona, F. Allegro, F. Glorielle und<br />
F. Malwina wachsen auf den Oberneulander<br />
Erdbeerfeldern Sorten, die richtig nach Erdbeeren<br />
schmecken. Mitte Juli reift mit Korona die beste Sorte,<br />
so der Geheimtipp des Landwirts.<br />
Auf den warmen März reagierten die Erdbeeren in<br />
diesem Jahr mit frühem Austrieb. Durch den Kälteeinbruch<br />
im April aber gab es dann doch noch ein paar Frostschäden.<br />
Bei günstigen Wetterbedingungen geht die Ernte bis in den<br />
August.<br />
Echt saisonal und regional<br />
Obwohl die Kunden immer früher Erdbeeren aus Oberneuland<br />
nachfragen, gibt es auf Hof Kaemena keinen<br />
„industriellen“ Anbau unter Folientunneln, in denen auf<br />
mit Torf angereichertem Substrat kultiviert, computergesteuert<br />
bewässert und gedüngt wird. Kaemenas Erdbeeren<br />
wachsen nach wie vor im Takt der Natur. Daher sind sie<br />
nicht nur echt regional, sondern vor allem echt saisonal.<br />
Aus tiefster Überzeugung hat sich<br />
der einzige Bremer Erdbeer- und Spargelanbauer<br />
gegen eine Landwirtschaft<br />
in Foliengewächshäusern entschieden.<br />
„Folienmanagement ist nicht nachhaltig“,<br />
betont er vehement. Eigentlich<br />
bedürfe die Landwirtschaft bei echtem<br />
Bekenntnis zu saisonaler Ernährung gar<br />
keiner Folien. Die Verfrühung, für die Unmengen<br />
von Plastikfolien gebraucht werden,<br />
sei einzig auf den Wunsch der Kunden zurückzuführen.<br />
Außerdem entspräche der Anbau unter Folie<br />
eigentlich gar nicht dem Bild der Verbraucher von Erdbeerernte<br />
auf dem Bauernhof.<br />
Hajo und Bea Kaemenas Anliegen ist es daher, Kunden<br />
mitzuteilen, dass das Naturprodukt Erdbeere mal sauer, mal<br />
süß, mal groß oder klein sein kann. Grund hierfür ist, dass<br />
Früchte nicht genormt und optimiert, sondern mit der<br />
Natur wachsen. Das fehlende Verständnis und Wissen um<br />
die Abläufe in der Natur sei dafür verantwortlich, dass<br />
schon sehr früh im Jahr, wenn lange noch keine Erdbeerzeit<br />
„Was machen Sie falsch, andere sind viel billiger?“<br />
„Wie, es gibt noch keine Erdbeeren, wenn der erste Spargel gestochen wird?“<br />
„Wann findet eine Hofführung statt, um die Bäume zu sehen, auf denen<br />
der Spargel wächst?“<br />
OBERNEULAND 33
Ausflug auf das<br />
Erdbeerfeld.<br />
Hajo’s fleißige Erntehelfer aus dem<br />
letzten Jahr (v.l.): Damian, Natalia,<br />
Julia, Beata und Marika<br />
34 OBERNEULAND
ist, nach reifen Erdbeeren gefragt wird, so der Oberneulander<br />
Landwirt von Sonderkulturen.<br />
Die aromatischsten Erdbeeren, informierte die Süddeutsche<br />
Zeitung, stammen aus hiesigen Freilandkulturen. Deren<br />
900 Aromastoffe entwickeln sich am besten bei direkter<br />
Sonneneinstrahlung, Wind, Regen und der Bestäubung<br />
durch Wildbienen. Seit vielen Jahren legt daher Hajo<br />
Kaemena Blühstreifen für Bienen und Hummeln an und<br />
schafft im Rahmen seines „Blühpatenprojekts“, das unter<br />
der Schirmherrschaft von Bürgerschaftspräsident Frank<br />
Imhoff steht, auf seinen landwirtschaftlichen Flächen Lebensraum<br />
für bedrohte Wildbienenarten. Laut einer Untersuchung<br />
der schwedischen Universität Lund weisen bienenbestäubte<br />
Erdbeeren weniger Verformungen auf, haben<br />
ein höheres Gewicht, eine intensivere rote Farbe und überzeugen<br />
durch eine bessere Qualität mit längerer Lagerfähigkeit<br />
und einem anderen Zucker-Säure-Verhältnis. Bienen<br />
bringen Pollen aktiv auf die Blüte und verteilen diesen zusammen<br />
mit einem bereits vorhandenen Pollen, der durch<br />
den Wind herangetragen wurde oder auch von der gleichen<br />
Blüte stammt. Für Hajo Kaemena ist das Grund genug, sein<br />
Wildbienenprojekt weiter voranzutreiben und wissenschaftlich<br />
von dem Experten Rolf Witt begleiten zu lassen.<br />
Um am Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können,<br />
kann aber auch Hof Kaemena nicht komplett auf Folien<br />
verzichten. Die von ihnen verwendeten Vliese dienen dem<br />
Schutz vor Nachtfrösten.<br />
Nachhaltigkeit ist eine Haltung<br />
Nachhaltigkeit ist für Bea und Hajo Kaemena ein brennendes<br />
Thema. Für sie sind Erdbeeren mit einer kleinen<br />
Stelle oder nicht ganz makellose Früchte qualitativ nicht<br />
schlecht, sondern genauso lecker wie die anderen roten<br />
Früchtchen. Aus diesem Grund gibt es an den Verkaufsständen<br />
täglich „Erdbeeren von gestern“ zu einem reduzierten<br />
Preis. Denn das Wegschmeißen und die Verschwendung<br />
von Lebensmitteln ist ihre Sache nicht. Statt großzügig das<br />
Blattkraut der Erdbeere mit dem Messer abzuschneiden,<br />
rät Landfrau Bea Kaemena dazu, das Grün mit den Fingern<br />
vorsichtig abzudrehen. So bleibt mehr Frucht zum Genießen<br />
übrig. Weiterer Tipp ist, regionale, in der Saison<br />
gereifte Früchte einzufrieren und einzukochen, um im<br />
Winter nicht auf Obst zurückgreifen zu müssen, das viele<br />
Tausend Kilometer zurückgelegt hat.<br />
Landwirtschaft ist Leidenschaft<br />
Seine Arbeit als Landwirt mache ihm wirklich Spaß,<br />
sagt Hajo Kaemena, gibt aber auch zu, dass er anderweitig<br />
einfacher und mit weniger Stress und Risiko sein Geld<br />
verdienen könne. „Das muss man wollen“, sagt der Oberneulander.<br />
Bea brauchte eine Weile, um zu lernen, dass es<br />
auf Hof Kaemena durch den Publikumsverkehr, aber auch<br />
durch das Zusammenleben mit den Saisonkräften keine<br />
klare Trennung von Privat und Betrieb gibt. Als Landfrau<br />
ist sie nicht nur die Seele des Betriebs, sondern packt<br />
jederzeit und überall dort mit an, wo sie gebraucht wird.<br />
Für Hajo Kaemena stellte sich nie die Frage, etwas<br />
anderes als Landwirtschaft zu machen. Bei ihren Kindern<br />
aber haben sie jedes Verständnis, wenn die den Betrieb<br />
nicht weiterführen möchten. Landwirte zählen nicht jede
Nest und ...<br />
… Gelege im<br />
Erdbeerfeld.<br />
ERDBEERINFO<br />
Von 1.000 Erdbeersorten eignen sich nur etwa<br />
30 Prozent für den gewerbsmäßigen Anbau.<br />
Im Juni beginnt die<br />
Selbstpflückerzeit.<br />
Der kommerzielle Anbau von Erdbeeren begann<br />
1840 in der Nähe von Baden-Baden.<br />
Botanisch gehört die Erdbeere zur Familie der Rosengewächse<br />
und spielte bereits seit der Steinzeit eine<br />
Rolle in der Ernährung.<br />
Erst im 18. Jahrhundert wurde die Gartenerdbeere<br />
gezüchtet.<br />
200 Gramm Erdbeeren decken den Tagesbedarf eines<br />
Erwachsenen an Vitamin C und sind reich an Vitamin<br />
A, B1, B2 und B6, Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen,<br />
Zink und Kupfer.<br />
36 OBERNEULAND<br />
Eine Wildbiene beim bestäuben<br />
einer Erdbeerblüte. Wildbienen<br />
bestäuben besser als Honigbienen,<br />
weil sie noch<br />
intensiver über die Blüte<br />
laufen.
Stunde, man könne aber nicht voraussetzen, dass die nächste<br />
Generation auch so leben möchte, ist die Einstellung von<br />
Hajo und Bea Kaemena.<br />
Erdbeerpflücken als Event<br />
Auch am Rand des Erdbeerfelds für Selbstpflücker tut<br />
sich in diesem Jahr wieder eine Menge. Für den Kinderspielplatz,<br />
der wie die Erdbeerfelder aus dem Winterschlaf<br />
geweckt wurde, haben Bea und Hajo Kaemena etliche neue<br />
Kettcars und neues Sandspielzeug gekauft.<br />
Das Selbstpflücken hat sich mittlerweile zum Event<br />
entwickelt. Manche Besucher bringen Picknickkörbe mit,<br />
dagegen haben Kaemenas nichts einzuwenden. Allerdings<br />
bitten sie darum, den dabei anfallenden Müll oder gebrauchte<br />
Windeln wieder mit nach Hause zu nehmen.<br />
Zu ihrem alljährlichen Erdbeerevent haben Bea Kaemena<br />
und Karo Lucht in diesem Jahr die Kinder vom SOS-Kinderdorf<br />
Worpswede und des Hermann-Hildebrand-Kinderheims<br />
eingeladen, um mit ihnen die süßen Früchte zu<br />
pflücken und im Anschluss daraus Marmelade zu kochen.<br />
Da in diesem Jahr während der Hochsaison Dreharbeiten<br />
für eine Folge der vierteiligen Serie „Wie lecker ist das<br />
denn?! – So kocht der Norden“ stattfinden, wird die traditionelle<br />
Feldführung aller Wahrscheinlichkeit nach ausfallen.<br />
Aktuelle Änderungen sind auf Facebook zu lesen.<br />
Auf www.hof-kaemena.de sind alle Standorte der<br />
Kaemena-Verkaufsstände zu finden.<br />
Hajo und Bea Kaemena bei der Vorführung der Neuanschaffungen.<br />
Zwischen den Reihen<br />
Zwischen den Erdbeerreihen brüten auch in diesem Jahr<br />
wieder halbzahme Enten ihre Eier aus. Seit einigen Jahren<br />
zieht Bea Kaemena im Frühjahr mutterlose Küken aus dem<br />
Tierheim unter der Wärmelampe im Stall groß. Wenn sie<br />
kräftig genug sind, werden sie ausgewildert. Mittlerweile hat<br />
sich so eine kleine „Crew“ von halbzahmen Enten gebildet.<br />
Text: Sabine von der Decken,<br />
Fotos: Sabine von der Decken, Hajo Kaemena<br />
OBERNEULAND 37
HIMMLISCH<br />
lecker & erdbeerig<br />
Koch dich<br />
glücklich...<br />
38 OBERNEULAND
LECKERES<br />
von Karo<br />
Karolina Lucht<br />
Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />
Ernährungsberaterin und<br />
leidenschaftliche Köchin und führt<br />
ihre eigene, kleine Kochschule in<br />
der Humboldtstraße im Viertel.<br />
Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />
Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />
auf bunte, abwechslungsreiche<br />
und saisonale Gerichte.<br />
www.kochmitkaro.de<br />
Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />
MARMORIERTE<br />
Vanilletörtchen<br />
mit Erdbeer-Buttercreme<br />
Zutaten (für ein 12er Muffinblech)<br />
200 g Mehl<br />
1 1/2 TL Backpulver<br />
1 Päckchen Vanillepuddingpulver<br />
140 g Zucker<br />
1 Päckchen Vanillinzucker<br />
200 g Butter<br />
3 Eier<br />
100 ml Milch<br />
10-15 Tropfen pinke Lebensmittelfarbe<br />
Für die Buttercreme:<br />
200 g Erdbeeren<br />
200 g Butter<br />
200 g Puderzucker (gesiebt!)<br />
sooooo<br />
lecker…!<br />
Zubereitung<br />
In einer großen Rührschüssel die trockenen Zutaten abwiegen und vermengen.<br />
In die Mitte eine Mulde machen und die weiche Butter (in Würfel geschnitten)<br />
sowie die Eier dazugeben. Mit dem Mixer auf niedriger Stufe die<br />
Zutaten zu einem glatten Teig verrühren, nach und nach die Milch<br />
dazugießen und die Mixgeschwindigkeit erhöhen.<br />
Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen und das Muffinblech<br />
mit Papierförmchen auslegen. Dann jeweils 1 EL des<br />
Teiges in die Förmchen füllen. Den übrigen Teig mit der<br />
Lebensmittelfarbe (je nach gewünschter Farbintensität<br />
10-15 Tropfen) einfärben und daraufhin wieder gleichmäßig<br />
auf die Muffinförmchen verteilen. Mit einer Gabel, wie bei<br />
einem Marmorkuchen, vorsichtig verquirlen.<br />
Das Blech in den Ofen schieben und die Törtchen etwa 15-20<br />
Minuten backen. Herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.<br />
In der Zwischenzeit die Buttercreme vorbereiten. Dafür die Erdbeeren<br />
waschen. Ein paar ganze Früchte zum Dekorieren übrig lassen! Den Blattkranz<br />
entfernen, je nach Größe halbieren oder vierteln und in einem hohen Mixbehälter<br />
pürieren. Die pürierten Erdbeeren können noch durch ein Sieb gestrichen<br />
werden, muss aber nicht sein. Die weiche Butter auf höchster Stufe im Mixer<br />
cremig rühren. Nach und nach den gesiebten Puderzucker dazugeben und<br />
weiter rühren. Zum Schluss kommt esslöffelweise das Erdbeerpüree dazu.<br />
Die Creme in eine Tülle füllen und die fertigen Muffins damit verzieren. Wer<br />
mag, kann noch eine halbe oder ganze Erdbeere als Dekoration auf die Buttercreme<br />
setzen.
NEUE LECKERE REZEPTE<br />
WIR LIEBEN<br />
Erdbeeren<br />
EIN DESSERTTRAUM!<br />
Schokokuss-Dessert<br />
mit Erdbeerherzen und Schokoküssen<br />
Zutaten für ca. 6 Portionen<br />
Zubereitung<br />
300 g Erdbeeren<br />
10 Mini-Schokoküsse (etwa 70 g)<br />
400 ml kalte Milch<br />
1 Pck. Dr. Oetker Paradiescreme<br />
Stracciatella<br />
Zum Verzieren:<br />
etwa 6 Mini-Schokoküsse<br />
6 Dr. Oetker Schokodekor Herzen<br />
Dr. Oetker Zuckerschrift Weiß<br />
Erdbeeren waschen und putzen. Aus möglichst spitzen Erdbeeren aus der Mitte dünne Scheiben<br />
herausschneiden, oben am Stielansatz evtl. noch etwas nachschneiden, so dass ein Herz<br />
entsteht. Je nach Glasgröße 3- 4 Erdbeerherzen mit der Spitze nach unten ans Glas "kleben".<br />
Übrige Erdbeeren klein schneiden. Von den Mini-Schokoküssen die Waffeln abnehmen.<br />
Milch in einen Rührbecher geben. Cremepulver hinzufügen und mit einem Mixer (Rührstäbe)<br />
auf niedrigster Stufe kurz verrühren. Alles etwa 3 Min. auf höchster Stufe cremig aufschlagen.<br />
Mini-Schokoküsse ohne die Waffel unter die Creme rühren. Creme vorsichtig mit einem Esslöffel<br />
in die Dessertgläser geben oder mit einem Spritzbeutel einfüllen.<br />
Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen.<br />
Herzen mit Zuckerschrift an die Mini-Schokoküsse kleben. Kleingeschnittene Erdbeeren auf die<br />
Creme geben und mit den Schokoküssen verzieren.<br />
40 OBERNEULAND
FRUCHTIGES DESSERT MIT ERDBEEREN & KRÄUTERN<br />
Vanille-Pudding<br />
mit Basilikumnote und Erdbeersoße<br />
Zutaten<br />
Pudding:<br />
4 Basilikumstängel<br />
300 ml Milch<br />
1 Pck. Dr. Oetker Seelenwärmer<br />
Gourmet-Cremepudding Bourbon-Vanille<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Erdbeersoße:<br />
300 g Erdbeeren<br />
20 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Bourbon Vanille-Zucker<br />
Zum Verzieren:<br />
einige Gänseblümchen<br />
Zubereitung<br />
Pudding<br />
Basilikumstängel mit Blättern waschen, trocken tupfen. Milch<br />
mit den Stängeln sprudelnd aufkochen. Topf vom Herd nehmen,<br />
die Stängel entfernen, Cremepulver mit einem Schneebesen<br />
zufügen und 1 Min. kräftig weiterrühren. Pudding 3 Min. stehen<br />
lassen, dann nochmals kräftig durchrühren. Pudding in kleine<br />
Dessertschälchen oder Gläser füllen und erkalten lassen.<br />
Erdbeersoße<br />
Erdbeeren waschen, putzen und in einen Rührbecher geben.<br />
Zucker und Vanille-Zucker zugeben und mit einem Pürierstab<br />
pürieren. Einen Teil der Soße auf den Puddingportionen<br />
verteilen.<br />
Verzieren<br />
Mit Gänseblümchen verzieren. Restliche Soße dazu servieren.<br />
Frischer<br />
deutscher<br />
Stangenspargel<br />
Genießen<br />
Sie unsere<br />
große Sommerterrasse!<br />
Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />
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Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />
OBERNEULAND 41
FRUCHTIGER SNACK<br />
Erdbeer-Püfferchen-Spiesse<br />
mit Buttermilch-Pfannkuchen und Nutella®<br />
Zutaten für ca. 8 Spieße<br />
Püfferchen:<br />
400 ml Buttermilch<br />
1 Ei (Größe M)<br />
1 Pck. Dr. Oetker Süße Mahlzeit<br />
Pfannkuchen<br />
etwas Margarine oder Butterschmalz<br />
Außerdem:<br />
8 Holzspieße<br />
etwa 500 g Erdbeeren<br />
etwa 60 g Nutella®<br />
Zubereitung<br />
Erdbeeren waschen und putzen.<br />
Püfferchen zubereiten<br />
Buttermilch in eine Rührschüssel geben. Ei sowie Pfannkuchen-Mischung hinzufügen<br />
und mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Etwas Fett in der Pfanne<br />
erhitzen. Pro Püfferchen einen Esslöffel Teig hineingeben und bei mittlerer Hitze von<br />
beiden Seiten goldbraun backen. Auf diese Weise etwa 24 Püfferchen backen.<br />
Fruchtspieße zusammenfügen<br />
Püfferchen mit Nutella® bestreichen und zusammenklappen. 4 Erdbeeren mit 3 zusammengefalteten<br />
Püfferchen abwechselnd auf die Spieße stecken und servieren.<br />
42 OBERNEULAND
WUNDERBAR CREMIG<br />
Erdbeer-<br />
Protein-Shake<br />
Schneller geht’s nicht. Und leckerer auch kaum.<br />
Zutaten<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
400 g Erdbeeren (frisch oder tiefgekühlt)<br />
1 Orange<br />
etwas abgeriebene Limettenschale<br />
400 g Dr. Oetker High Protein-Pudding Grieß<br />
Zubereitung<br />
Vorbereiten<br />
Frische Erdbeeren waschen und und putzen. Oder tiefgekühlte<br />
Erdbeeren auftauen lassen. Orange auspressen.<br />
Zubereiten<br />
Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und pürieren. Erdbeer-<br />
Protein-Shake gut gekühlt servieren, vorher nochmal durchrühren.<br />
OBERNEULAND 43
ZUM VERWÖHNEN<br />
Naked Cake<br />
aus luftigem Biskuit mit feiner Eierlikörcreme<br />
Zutaten für eine Springform (Ø 26 cm)<br />
Biskuitteig:<br />
5 Eier (Größe M)<br />
130 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
150 g Weizenmehl<br />
2 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />
Sahnefüllung:<br />
8 Bl. Dr. Oetker Gelatine weiß<br />
400 g Erdbeeren<br />
150 ml Eierlikör<br />
50 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
800 g kalte Schlagsahne<br />
Erdbeerbelag:<br />
etwa 200 g Erdbeeren (möglichst gleich groß)<br />
1 EL samtiger Erdbeer-Fruchtaufstrich<br />
Zubereitung<br />
Boden der Springform fetten und mit Backpapier belegen.<br />
Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 180 °C,<br />
Heißluft etwa 160 °C<br />
Eier in einer Rührschüssel mit einem Mixer (Rührstäbe) auf<br />
höchster Stufe 1 Min. schaumig schlagen. Mit Vanillin-Zucker<br />
gemischten Zucker unter Rühren in 1 Min. einstreuen und die<br />
Masse weitere 2 Min. schlagen. Mehl mit Backin mischen und<br />
kurz auf niedrigster Stufe unterrühren. Den Teig in der Springform<br />
glatt streichen. Form auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />
Einschub: unteres Drittel, Backzeit: etwa 30 Min.<br />
Springformrand lösen und entfernen, Boden auf einen mit Backpapier<br />
belegten Kuchenrost stürzen, Springformboden entfernen<br />
44 OBERNEULAND
und Gebäck erkalten lassen. Backpapier vorsichtig abziehen und<br />
den Boden zweimal waagerecht durchschneiden.<br />
Gelatine nach Packungsanleitung einweichen. Erdbeeren<br />
waschen, putzen und in kleine Stückchen schneiden. Eierlikör,<br />
Zucker und Vanillin-Zucker in einer Rührschüssel mit einem<br />
Schneebesen verrühren. Sahne steif schlagen. Gelatine nach<br />
Packungsanleitung auflösen. Erst etwa 4 EL von dem Eierlikör<br />
mit einem Schneebesen unter die Gelatine rühren, dann mit<br />
dem übrigen Eierlikör langsam verrühren. Sahne portionsweise<br />
unterrühren. Etwa 1/3 der Creme abnehmen und beiseitestellen.<br />
Unter die übrige Sahnecreme Erdbeerstückchen heben.<br />
Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen und etwa die Hälfte<br />
der Creme mit Erdbeerstückchen darauf verteilen, mittleren<br />
Boden auflegen, die übrige Creme mit Erdbeerstückchen aufstreichen.<br />
Oberen Boden mit restlicher Creme bestreichen. Die<br />
Torte mind. 3 Std. in den Kühlschrank stellen.<br />
Erdbeerbelag zubereiten<br />
Erdbeeren waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Zuerst<br />
mit den Scheiben eine Herzform als äußere Begrenzung in die<br />
Sahne legen. Anschließend mit den restlichen Erdbeeren das<br />
Herz schuppenartig ausfüllen. Fruchtaufstrich in einen kleinen<br />
Gefrierbeutel füllen, eine kleine Ecke abschneiden und über das<br />
Erdbeerherz sprenkeln.<br />
SAMTIGE<br />
Erdbeer-Pfirsich-<br />
Konfitüre<br />
Sommerfrüchte im Glas, lecker!<br />
Block Oberneuland Gastronomie GbR / Golfclub Oberneuland<br />
Heinrich-Baden-Weg 23 / 28355 Bremen<br />
blockoberneuland@gmail.com / T. 0421-243666-10<br />
Zutaten für ca. 5 Gläser (je 200 ml)<br />
500 g Erdbeeren (vorbereitet gewogen)<br />
500 g Pfirsiche (vorbereitet gewogen)<br />
1 Pck. Dr. Oetker Gelierzucker für Erdbeerkonfitüre<br />
Zubereitung<br />
Früchte vorbereiten<br />
Erdbeeren waschen, putzen und 500 g abwiegen. Pfirsiche<br />
waschen, entsteinen und 500 g abwiegen. Erdbeeren und<br />
Pfirsiche zusammen pürieren.<br />
Gläser und Schraubdeckel (Twist-off) auskochen bzw. mit ganz<br />
heißem Wasser ausspülen.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Marmelade kochen<br />
Fruchtpüree mit Gelierzucker in einem großen Kochtopf gut<br />
verrühren. Alles unter Rühren zum Kochen bringen und unter<br />
ständigem Rühren mind. 3 Min. sprudelnd kochen. Gelierprobe<br />
durchführen: 1-2 TL der heißen Masse auf einen Teller geben.<br />
Falls sie nicht fest wird, 1 Min. weiterkochen oder bei süßen<br />
Früchten 1 Pck. Dr. Oetker Zitronensäure unterrühren.<br />
Marmelade in Gläser füllen<br />
Samtige Erdbeer-Pfirsich-Konfitüre bei Bedarf abschäumen,<br />
sofort randvoll in Gläser füllen. Mit Deckeln verschließen, sofort<br />
umdrehen und etwa 5 Min. auf den Deckeln stehen lassen.<br />
Tipp<br />
Für eine Variante mit Pfirsichlikör nur 450 g Pfirsiche und 50 ml<br />
Pfirsichlikör verwenden.<br />
OBERNEULAND 45
Erfrischender<br />
Zitrus-Kick<br />
Erfrischend wie ein Zitroneneis<br />
am Meer kommt<br />
es daher, das kühlende<br />
Körperspray Lemon Breeze<br />
aus dem Hause La mer!<br />
Mit vitalisierendem Meerwasser<br />
und frischem<br />
Zitrusduft sorgt es an<br />
heißen Sommertagen für<br />
einen coolen Wellness-Kick: zitronigprickelnde<br />
Abkühlung mit einem Pumpstoß.<br />
Preis: 100 ml 14,90 Euro<br />
www.la-mer.com<br />
Die Leichtigkeit des<br />
Steins<br />
Wolken sind die große Leidenschaft<br />
der Bremer Steinbildhauerin Katja<br />
Stelljes – und so fertigt sie Wolkenschalen<br />
aus Basaltlava (dunkel) und<br />
Kalkstein (hell). In ihnen findet das<br />
Schwerelose der Wolken und das<br />
Schwere der Steine mit künstlerischer<br />
Leichtigkeit zusammen. „Die Formen<br />
entstehen in einem spontanen Prozess<br />
und entwickeln sich während der<br />
Bearbeitung aus sich selbst heraus“,<br />
so die Künstlerin. Preis: auf Anfrage<br />
www.katja-stelljes.de<br />
Made<br />
inBremen<br />
Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />
Künstler, Designer und Konstrukteure<br />
einzigartige Ideen um, produzieren<br />
Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />
Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />
In der neuen Rubrik stellt das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />
der Region vor – Ideen und Produkte,<br />
die unser Leben schöner machen!<br />
Bauch für Blumen<br />
Diese bauchige Vase mit dem schönen plattdeutschen<br />
Namen „de Bloompott“ ist einfach ideal<br />
für rund gebundene Blumensträuße und Schnittblumen<br />
wie Tulpen, Rosen und Dahlien! Die<br />
Außenseite ist im oberen<br />
Teil glasiert und im<br />
unteren unglasiert. Die<br />
Vase stammt aus dem<br />
Porzellanstudio „Plöttjegood“,<br />
das die Designerin<br />
Laura Niemeier in der<br />
Bremer Neustadt betreibt.<br />
Preis: 90 Euro<br />
www.ploettjegood.de<br />
Silber und Labradorit<br />
Feiner Perlmuttglanz, dazu ein faszinierendes Farbenspiel in blauen und blaugrünen Nuancen – das<br />
Silber-Armband aus der Syker Goldschmiede von Margret Grewenig bringt die Eigenschaften des<br />
Schmucksteins Labradorit vollendet zum Vorschein. Es bietet den Steinen einen perfekt schmückenden<br />
Rahmen! Die Steine sind in 750/000 Gelbgold gefasst. Preis: auf Anfrage<br />
www.goldschmiede-grewenig.de<br />
Schaf<br />
und<br />
Segler<br />
Echte Nordlichter<br />
unter<br />
sich: Das<br />
Deichschaf<br />
begegnet<br />
dem Segler,<br />
die Möwen<br />
schauen –<br />
wie es sich gehört – aus der Vogelperspektive<br />
zu. Dieses schöne<br />
Plakat für alle, die täglich Meerblick<br />
genießen wollen, kommt aus dem<br />
Atelier „Krabbenkopp“ der Grafikerin<br />
und Illustratorin Angela Nora Broer.<br />
Zu haben ist das maritime Poster-<br />
Kunstwerk in A3 und A4.<br />
Preis: 9,90 Euro (A4)<br />
www.etsy.com/de/shop/Krabbenkopp<br />
Gold, Stahl,<br />
Bienenwachs<br />
Mit seiner Plastik „nichts bleibt“<br />
(kein Ring, kein Gold, kein Leid…)<br />
hat der Meyenburger Kunstschmiedemeister,<br />
Metallbildhauer und<br />
Tischler Klaas Thomalla einen<br />
Hingucker geschaffen, der zugleich<br />
die Gedanken anregt.<br />
Die Arbeit besteht aus geschmiedetem<br />
Stahl, Esche, 333er Gold und<br />
Bienenwachs. Preis: auf Anfrage<br />
www.woodnsteel.net<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Margret Grewenig, La mer, Klaas Thomalla, Laura Niemeier, Krabbenkopp, Katja Stelljes<br />
46 OBERNEULAND
Text: Claudia Kuzaj Fotos: guteseis, Beverage Network, Rösthof Holste, Grashoff, Keiko, Melitta<br />
Frisch und erfrischend<br />
Erdbeeren gehören zum Sommer<br />
wie ein erfrischendes Eis! Warum<br />
nicht beides zusammenbringen?<br />
Genau das macht die Bremer Manufaktur<br />
„guteseis“: Frisch gepflückte<br />
Erdbeeren aus regionalem Anbau (Landkreis<br />
Verden), die noch am gleichen<br />
Tag verarbeitet werden, dazu regionale<br />
Milchprodukte aus dem Bremer Umland – superlecker<br />
und ab Anfang Juni zu haben. Dann nämlich sind die<br />
Verdener Erdbeeren reif! Preis: 360 ml 4,69 Euro<br />
www.guteseis.de<br />
Bernstein und<br />
Weinbergpfirsich<br />
Bernsteinfarben und mit<br />
dem Duft von Weinbergpfirsich<br />
und Jasmin:<br />
Japanese Black Tea<br />
Kawanabe, eine Bio-<br />
Kostbarkeit aus dem<br />
Hause Keiko. Dieser Schwarztee aus der<br />
Region Kawanabe in Kagoshima verzaubert<br />
mit seinem ausdrucksstarken und kräftigen<br />
Geschmack. Die Varietät Benifuuki übrigens<br />
verleiht ihm jenen Duft, der so schön an Weinbergpfirsich<br />
und Jasmin erinnert. Preis: 50 g<br />
12,75 Euro<br />
www.keiko.de<br />
Sommerlicher Wein<br />
Meer davon, bitte! „Am Meer“, so<br />
heißen die Sommerweine der Bremer<br />
Getränkespezialisten Beverage Network.<br />
Fruchtig, saftig und mit der richtigen<br />
Portion Säure: die Sorte Riesling &<br />
Rivaner aus der Pfalz. Knackig und mit<br />
glasklaren Stachelbeer- und Holunderaromen: der Sauvignon<br />
Blanc. Beide schmecken übrigens nicht nur am Strand so<br />
richtig schön nach Sommer… Preis: 0,75 l 6,99 Euro<br />
www.ammeer-strandweine.de<br />
Schokolade im Glas<br />
Die süße Kleinigkeit zum heißen Kaffee: Kaffee-<br />
Schokolade vom Rösthof in Holste, das Genuss-Plus<br />
im Glas. Schokoladenbruch mit Espressobohnen sorgt<br />
für die perfekte Harmonie im Gaumen, für ein effektvolles<br />
Zusammenspiel der Aromen – die Kaffeebohnen<br />
kommen vom Rösthof, die Schokolade liefert die<br />
Bremer Manufaktur „guteseis“. Preis: 100 g 5,90 Euro<br />
www.roesthof.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Rhabarberspektakel<br />
am Morgen<br />
Durch sizilianischen Blutorangensaft<br />
bekommt<br />
sie exakt den richtigen<br />
Frucht- und Frischekick,<br />
die Rhabarberkonfitüre<br />
aus dem Bremer Traditionshaus<br />
Grashoff. Die Rhabarberkonfitüre<br />
macht aus einem Frühstückstoast<br />
ein aromatisches Frühstücksspektakel<br />
– wow, schöner kann ein Tag<br />
kaum beginnen! Da nehmen wir doch<br />
gleich noch ein Toast …<br />
Preis: 250-g-Glas 4,49 Euro<br />
www.grashoff1872.de<br />
Liebe zum Kaffee<br />
Mit viel Liebe und Hingabe in einer kleinen Bremer Manufaktur<br />
geröstet – das sind die Spezialitätenkaffees der Melitta-Manufaktur,<br />
von Spezialisten für Kaffeeliebhaber gemacht. Die<br />
kulinarische Reise geht dabei von Indien über Afrika bis nach<br />
Mittelamerika, also einmal entlang des Kaffeegürtels. Die<br />
Manufaktur-Kaffees werden im Langzeit-Trommelröst-Verfahren<br />
von einem erfahrenen Röstmeister individuell geröstet.<br />
Preis: 250 g ab 7,99 Euro<br />
www.melitta.de
MODE<br />
Reinschlüpfen.<br />
Fertig. Los.<br />
Liebhaberinnen von locker sitzenden Kleidern, Tuniken und Röcken<br />
haben in diesem Sommer besonders viel Freude. Hier sind toptrendige<br />
Gute-Laune-Prints, bunte Farben und coole Materialien wahre<br />
Stimmungsaufheller. Die Schnitte sind ab Hüfte meist etwas weiter,<br />
sodass die femininen Fashion-Pieces bequem sitzen.<br />
Dazu trägt Frau am besten bequeme „Latschen“ – sogenannte Slides.<br />
Schon seit einigen Sommern machen sie Furore und schmücken die<br />
Füße vieler modischer Frauen. Egal ob zum verspielten Sommerkleid,<br />
zu Jeans und T-Shirt oder zu Shorts – Slides passen sich jedem<br />
Freizeit-Look perfekt an.<br />
Leuchtend!<br />
Kleid mit Blumenmuster von Zwillingsherz.<br />
Wer liebt nicht Blumen und leuchtende<br />
Farben? Für den ist dies ein perfektes<br />
Kleid. Durch das verspielte, florale<br />
Muster in Orange und Pink mit schönen<br />
Details wie der kleinen Knopfleiste und<br />
den Tasseln wird der nächste Auftritt<br />
zum Eyecatcher.<br />
Erhältlich bei Frauenzeit Fashion, Borgfelder<br />
Heerstraße 57, 28357 Bremen, Telefon: 0421<br />
24278091<br />
…voll im<br />
Trend…<br />
Telefon 0421 24278091 • Mail info@frauenzeit-fashion.de<br />
48 OBERNEULAND
Luftig<br />
Kleider sind tolle Lieblingsstücke für warme<br />
Tage! Besonders, wenn sie eine lässige Passform<br />
haben. So wie dieses Exemplar von Coster<br />
Copenhagen. Dank des Schnitts sitzt es leger<br />
und lässt dadurch viel Bewegungsfreiheit.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />
Transparent?<br />
Tunic Maxi Dress mit Print von<br />
Closed. Gefertigt aus sehr<br />
leichtem und weich fallendem<br />
Baumwoll-Voile in dezent transparenter<br />
Optik mit All-over-<br />
Closed-Print in grafischer Optik.<br />
Dress mit Raglanärmeln, Tunika-<br />
Ausschnitt und geradem Saum.<br />
Unterkleid aus Viskose.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder<br />
Heerstraße 42C, 28357 Bremen,<br />
Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />
Bio-Baumwolle<br />
Shirt Dress von Closed. Relaxed Fit aus<br />
portugiesischer Popeline – leichte Qualität<br />
aus 100 % Bio-Baumwolle. Hemdblusenkleid<br />
mit leicht verkürzten Ärmeln, verdeckter<br />
Knopfleiste, Eingrifftaschen im Nahtverlauf<br />
und gerade geschnittenem Saum.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />
Charmeoffensive!<br />
Exotisch und anmutig kommt dieser<br />
feminine Rock von Riani daher. Exotisch<br />
durch den wunderschönen, akkuraten<br />
Print tropischer Gewächse.<br />
Anmutig durch den geschickten<br />
Schnitt, der oben am Bund gerafft<br />
bis zu den Hüften die Figur umschmeichelt,<br />
um dann locker ausgestellt<br />
nach unten zu fallen.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder<br />
Heerstraße 42C, 28357 Bremen,<br />
elefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />
Sweet summer dreams<br />
Kleid aus Viskose von Riani. Das modische<br />
Midikleid aus fließender, weicher<br />
Viskose bezaubert vom ersten Augenblick.<br />
Ein Highlight ist das moderne<br />
Printmotiv, das an einen warmen Abend<br />
unter einem schönen Baum erinnert. V-Ausschnitt,<br />
die kurzen Ärmel und der Schlitz im Rock<br />
geben dem Dress Schwung und Leichtigkeit.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />
BORGFELDER HEERSTRASSE 42 C<br />
28357 BREMEN<br />
OBERNEULAND 49
MODE<br />
Unsere Marken<br />
für Kinder:<br />
Steiff<br />
Joules<br />
Vingino<br />
Retour<br />
Weekend à la mer<br />
Feetje<br />
Bellybutton<br />
Rosemunde<br />
Noppies<br />
Sigikid<br />
Selecta<br />
Maximo<br />
Ewers u.v.m.<br />
Größen von 44-176<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 30<br />
28355 Bremen<br />
Telefon<br />
0421 / 20 53 99 88<br />
Mo-Fr 10-13 Uhr<br />
und 15-18 Uhr<br />
Sa 10-13<br />
En Vogue<br />
Hochwertige Tencel-Kleider der Marke CATNOIR. Gerader<br />
Schnitt, kurze Knopfleiste, verlängerter Halbarm und Eingrifftaschen.<br />
Ungefütterte Verarbeitung, teilweise Brusttaschen<br />
mit Patten und Knopf, gewebte Rückseite mit<br />
All-over-Print oder unifarben. Unterschiedliche Modelle,<br />
Farben und Ausführungen.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />
Nachhaltig<br />
Bequeme und luftige Sommerpantolette mit dekorativem Laserschnitt<br />
von Ilse Jacobsen. Obermaterial aus recycelter Mikrofaser,<br />
flexible Naturkautschuksohle. Nachhaltig, da recyceltes Gummi<br />
für die Sohle verwendet wird. Innensohle besteht aus atmungsaktivem<br />
Leder. Handarbeit.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30,<br />
28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />
Wow!<br />
Ein absoluter Hingucker der neuen Saison ist die Pantolette RIO von Kennel &<br />
Schmenger. Die überkreuzten Riemchen wurden mit einer angenehmen Polsterung<br />
versehen, die besten Tragekomfort garantiert. Zum coolen Blickfang wird die<br />
grobgliedrige Kettenapplikation, die kunstvoll mit Leder verflochten wurde.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen,<br />
Telefon: 0421 95800138<br />
50 OBERNEULAND
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
Gut so!<br />
Va bene<br />
Freizeitkleid<br />
mit ganz leicht<br />
tailliertem<br />
Schnitt. Tunika-<br />
Ausschnitt,<br />
1/2 Arm mit Umschlag und<br />
seitlichen Eingrifftaschen.<br />
Ungefütterte Verarbeitung,<br />
Blätter-Print.<br />
Material: Popeline Stretch<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />
Oberneulander Heerstraße<br />
30, 28355 Bremen,<br />
Telefon: 0421 95800138<br />
Unikate!<br />
Alexandra Staffel-de Jong liebt Reisen, Kunst und Mode. Mit ihrem<br />
Label „Schmückstück“ verbindet sie diese Leidenschaft gekonnt.<br />
Der Schmuck besticht mit frischen Farbkombinationen sowie außergewöhnlichen<br />
Materialien. In ihrem Wiesbadener Atelier designt sie<br />
die Einzelstücke, die dann dort auch von ihrem Team mit großer<br />
Sorgfalt, Präzision und Liebe von Hand gefertigt auf ihre Reise um<br />
die ganze Welt gehen.<br />
Erhältlich bei GLÜCKSM<strong>OM</strong>ENT, Borgfelder Heerstraße 42b, 28357 Bremen,<br />
Telefon: 0421 27639999
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
Erdbeeren sind wahre Vitamin-C-Bomben. Schon<br />
200 Gramm decken den Tagesbedarf eines<br />
Erwachsenen an wichtigen Mineralstoffen.<br />
Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Piman Khrutmuang – stock.adobe.com<br />
52 OBERNEULAND
EINFACH UND LECKER<br />
ERDBEEREN<br />
SELBST ANBAUEN<br />
Beliebte Sorten, Pflanztipps und verschiedene<br />
Anbaumethoden auf einen Blick.<br />
Erdbeeren sind wahre Vitamin-C-<br />
Bomben. Schon 200 Gramm decken<br />
den Tagesbedarf eines Erwachsenen<br />
an wichtigen Mineralstoffen. Und<br />
dabei schmecken die roten Früchte auch<br />
noch herrlich süß. Grund genug, sie im<br />
eigenen Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen.<br />
Sorte wählen – und anpflanzen<br />
Erdbeeren kann man im Frühjahr und<br />
Spätsommer pflanzen. Beliebte Sorten wie<br />
Lambada, Elsanta oder Senga Sengana<br />
können bereits ab April in das Beet – und<br />
beglücken dann mit leckeren Früchten.<br />
„Die Elsanta eignet sich wunderbar für alle,<br />
die gerne Erdbeer-Torten backen“, sagt<br />
Pflanzenexpertin Andrea Sieberz-Otto. „Sie<br />
ist bei Konditoren sehr beliebt und überaus<br />
ertragreich: Bis zu 700 Gramm Früchte<br />
bringt eine einzige Pflanze.“ Für alle, die<br />
einen Balkon haben, hat die Expertin einen<br />
Tipp: Die Hänge-Erdbeere Rosalie und die<br />
Balkon-Erdbeere Rimona sind ideal für<br />
Töpfe und Kästen.<br />
Wer Erdbeeren anpflanzen möchte, sollte<br />
das am besten abends tun und einen geschützten<br />
Standort mit viel Sonne wählen.<br />
Es gilt, den Boden gut zu lockern und<br />
ausreichend mit Humus zu versorgen. Die<br />
einzelnen Pflanzen fühlen sich am wohlsten,<br />
wenn sie etwa 20 bis 30 Zentimeter voneinander<br />
entfernt gesetzt werden. Reihen<br />
benötigen etwa 70 Zentimeter Abstand.<br />
Wichtig ist, dass das Pflanzloch groß genug<br />
ist, damit die Wurzeln Raum haben, um<br />
sich zu entwickeln. Sitzt das Herz der Erdbeere<br />
auf Höhe der Erdoberfläche, kann<br />
Erde über die Wurzeln gestreut und festgedrückt<br />
werden. Ganz wichtig: Gießen<br />
nicht vergessen.<br />
wählen. Es gibt auch<br />
verschiedene Anbaumethoden.<br />
„Topfpflanzen<br />
sind für ungeübte<br />
Gärtnerinnen und<br />
Gärtner am sichersten“,<br />
weiß Sieberz-Otto.<br />
Denn die kleinen<br />
Erdbeerpflänzchen<br />
kommen im praktischen<br />
Topf und haben<br />
bereits kräftig ausgeprägte<br />
Wurzelballen.<br />
Sie können von April<br />
bis September gesetzt<br />
werden und tragen<br />
manchmal noch im<br />
selben Jahr Früchte. Die bekannteste und<br />
meistgewählte Anbaumethode von Profis<br />
dagegen sind die Wurzelsetzlinge. Diese<br />
kann man ebenfalls von Frühjahr bis Herbst<br />
pflanzen. Nach der Lieferung gilt es, sie<br />
möglichst schnell in der Erde zu platzieren,<br />
da ihre Wurzeln nackt sind. Beim Einpflanzen<br />
ist darauf zu achten, dass die Wurzeln<br />
Erdbeeren bevorzugen vollsonnige Standorte und möchten am liebsten<br />
abends gepflanzt werden. Ob im Beet oder Topf: Die jeweils passende Sorte<br />
gedeiht bei guter Pflege prächtig. Foto: djd/Ahrens+Sieberz/kegfire – stock.adobe.com<br />
nicht beschädigt, also geknickt oder gequetscht<br />
werden. Ein Vorteil der Wurzelsetzlinge<br />
ist, dass diese bereits etwa vier Wochen<br />
nach dem Einpflanzen blühen – egal, ob sie<br />
im April oder August gepflanzt wurden.<br />
Und nach acht bis zehn Wochen können die<br />
ersten Erdbeeren geerntet werden.<br />
Wurzelsetzling<br />
oder Topfpflanze?<br />
Wer Erdbeeren pflanzt, muss nicht nur<br />
zwischen einer großen Auswahl an Sorten<br />
OBERNEULAND 53
GÄRTEN FÜR DEN KLIMAWANDEL<br />
WETTERWANDEL<br />
Das Wetter scheint heute mehr und vor allem<br />
häufiger Extreme bereitzuhalten als früher.<br />
Dafür sollte man auch seinen Garten rüsten.<br />
54 OBERNEULAND
OBERNEULAND 55
56 OBERNEULAND<br />
Heutzutage sollte jeder seinen Garten auf den Klimawandel<br />
vorbereiten. Das bedeutet, die Drainfähigkeit<br />
des Bodens z.B. durch Splitte großflächig zu erhöhen,<br />
damit die überschüssige Feuchtigkeit abfließen kann.
Zentimeterhoch steht das Wasser auf<br />
der Rasenfläche und kann über<br />
Tage nicht abfließen, weil der<br />
Boden vom immer wieder auftretenden<br />
Starkregen der letzten Wochen<br />
vollkommen durchnässt ist. Solche Bilder<br />
sieht Gartengestalter Andreas Leucht in<br />
den letzten Jahren immer häufiger. „Das<br />
Wetter verändert sich“, ist der Experte<br />
überzeugt. „Wir haben es immer häufiger<br />
mit extremen Wetterereignissen zu tun“, so<br />
seine Beobachtung – und zwar in zwei<br />
Richtungen: wiederholt viel zu viel Niederschlag<br />
in extrem kurzer Zeit auf der einen<br />
Seite und auf der anderen sehr lange Phasen<br />
ganz ohne Regen, teils bei großer Hitze.<br />
Vorbereitet sein<br />
Weder auf das eine noch auf das andere<br />
Phänomen – und schon gar nicht auf eine<br />
Mischung aus beiden – sind nach der Erfahrung<br />
von Andreas Leucht die Gärten<br />
heute vorbereitet – und die Gartenbesitzer<br />
übrigens auch nicht. „Das Thema, wie man<br />
einen Garten gegen Wetterextreme rüsten<br />
kann, ist noch nicht in den privaten Gärten<br />
angekommen“, erzählt Leucht.<br />
Gleichwohl müssen Gartenbesitzer aber<br />
immer häufiger schmerzlich erfahren, dass<br />
so manche Pflanze dem Überangebot an<br />
Feuchtigkeit oder auch extremer und lang<br />
anhaltender Trockenheit nicht gewachsen<br />
ist. Leuchts Fazit: Gärten, soweit es geht, auf<br />
Wetterextreme vorbereiten. Ein besonders<br />
anschauliches Beispiel ist der Rasen. „Er<br />
liebt eigentlich leichte Feuchtigkeit, kommt<br />
auch mal mit ein bisschen Trockenheit<br />
zurecht, darf aber weder ganz austrocknen<br />
noch dauerhaft im Nassen stehen“, fasst der<br />
Gartengestalter die Idealbedingungen für<br />
den grünen Teppich zusammen.<br />
Um den grünen Teppich auch unter erschwerten<br />
Bedingungen möglichst gesund<br />
und vital zu erhalten, setzt Andreas Leucht<br />
neben robusten Rasensorten auf eine Drainierung:<br />
Unter dem Rasensoden legt er<br />
eine fünf bis zehn Zentimeter starke drainierende<br />
Schicht aus feinkörnigen Lava-<br />
Splitt-Gemischen an. Die sorgt dafür, dass<br />
überschüssige Feuchtigkeit schnell aus dem<br />
Wurzelbereich des Rasens abfließen kann<br />
und verhindert so schädliche Staunässe.<br />
„In Trockenperioden bringt das allerdings<br />
keinen Vorteil“, erklärt Andreas Leucht. Da<br />
ist die einzige Lösung: Bewässerung, etwa<br />
mit in die Rasenfläche integrierten Versenkregnern.<br />
Gezielte Auswahl<br />
Doch der Rasen ist nicht der einzige<br />
Gartenbewohner, der mit den Wetterextremen<br />
zu kämpfen hat: Stauden und<br />
Gräser sind ebenfalls betroffen. So mögen<br />
es viele der besonders beliebten Gräsersorten,<br />
etwa Chinaschilf oder Lampenputzergras,<br />
eher trocken; ihnen macht also<br />
vor allem der Starkregen zu schaffen. Das<br />
gilt auch für trockenheitsliebende Stauden<br />
wie Lavendel, Salbei oder Mexikonessel.<br />
Stehen sie zu lange zu nass, verkürzt das<br />
zumindest ihre Vegetationsperiode oder<br />
versetzt ihnen gar den Todesstoß. Um dem<br />
entgegenzuwirken, empfiehlt der Garten-<br />
Experte, die Drainfähigkeit des Bodens<br />
durch Splitte großflächig zu verbessern.<br />
Natürlich gehört die standortgerechte<br />
Pflanzung, also eine Sortenauswahl anhand<br />
der im Garten vorherrschenden<br />
Bedingungen, eigentlich zum kleinen<br />
gärtnerischen Einmaleins. Allerdings<br />
wird dieses Vorgehen, das – wenn es fachkundig<br />
gemacht wurde – eine langlebige<br />
und gesunde Pflanzung annähernd garantierte,<br />
durch die zunehmenden Wetterextreme<br />
deutlich erschwert. Deshalb richtet<br />
er sein Augenmerk verstärkt auf solche<br />
Arten und Sorten, die aus Regionen der<br />
Erde stammen, in denen seit jeher ähnliche<br />
Wetterphänomene herrschen, wie man sie<br />
in unseren Breiten erst in jüngerer Zeit<br />
erlebt: „Gehölze aus den verschiedensten<br />
Regionen der Erde haben sich im Laufe<br />
der Zeit hieran angepasst. Esskastanie,<br />
Amber- oder Schnurbaum und Gledit-<br />
Auch bei befestigten Flächen wird das Thema Entwässerung<br />
zunehmend wichtiger und bedarf fachkundiger<br />
Planung. Die wirklich notwendige Größe<br />
von Terrasse, Einfahrt und Stellplätzen, die Formate<br />
der Plattenbeläge und der Fugenanteil sollten ebenso<br />
durchdacht werden wie die Ableitung des Oberflächenwassers.<br />
Duisburger Straße 4<br />
28199 Bremen<br />
Tel. 0421 / 50 40 48<br />
info@linnenbruegger.de<br />
www.linnenbruegger.de<br />
OBERNEULAND 57
58 OBERNEULAND
Bei der Pflanzenauswahl sind Sorten aus Regionen zu empfehlen, die sich bereits an solche Wetterphänomene angepasst haben, wie z.B. die Esskastanie, der Amberoder<br />
Schnurbaum sowie die Gleditschie bzw. bei den Stauden die Astilbe, der Storchschnabel und die Wolfsmilch.<br />
schie dürften langfristig zu den Gewinnern<br />
der Wetterveränderungen gehören“, prognostiziert<br />
er. Eher schwer haben dürfte<br />
es hingegen in Zukunft zum Beispiel die<br />
Birke, vor allem, wenn die Frühjahre<br />
weiterhin sehr trocken sind. Dann stockt<br />
der Austrieb, es bilden sich nur wenige<br />
und zu kleine Blätter.<br />
Bei den Stauden betont Andreas Leucht<br />
den Stellenwert sorgfältiger Planung und<br />
zählt auf, dass es auch unter den Klassikern<br />
durchaus solche gibt, die mit Extremen gut<br />
zurechtkommen: Astilbe, Storchschnabel<br />
und Wolfsmilch zum Beispiel, während<br />
etwa das Purpurglöckchen damit zu<br />
kämpfen hat.<br />
Mehr Schädlinge & Krankheiten<br />
Doch die Wetterveränderung hat<br />
nicht nur unmittelbare Auswirkungen<br />
auf viele Pflanzen. Mittelbare Folge ist<br />
ein zunehmender Pilz- und Schädlingsbefall:<br />
Die viele Feuchtigkeit<br />
begünstigt die Vermehrung von Pilzsporen,<br />
so dass Krankheiten wie<br />
Boden- und Blattpilze auf dem Vormarsch<br />
sind; auch die kürzer werdenden Kälteperioden<br />
tragen dazu bei: Es bleibt mehr Zeit,<br />
in denen Schädlinge und Sporen sich vermehren<br />
können. Statt als Reaktion auf diese<br />
Entwicklung vermehrt zu chemischen<br />
Mitteln zu greifen, empfiehlt er auch hier,<br />
sich intensiv mit der Sortenwahl auseinanderzusetzen.<br />
So sei die Ölweide eine<br />
gute Alternative für den zunehmend von<br />
Mehltau und Schrotschuss gebeutelten<br />
Kirschlorbeer.<br />
Im Übrigen sind es nicht nur die Pflanzungen,<br />
auf die man vor dem Hintergrund<br />
eines sich verändernden Wetters im Garten<br />
einen kritischen Blick werfen sollte. Auch<br />
das Thema Entwässerung befestigter<br />
Flächen wird zunehmend wichtiger und<br />
bedarf fachkundiger Planung. „Die wirklich<br />
notwendige Größe von Terrasse, Einfahrt<br />
und Stellplätzen, die Formate der<br />
Eine fachkundig vorbereitete und<br />
bepflanzte Vegetationsfläche bleibt<br />
die sinnvollste Antwort auf den<br />
Wetterwandel.<br />
Plattenbeläge und der Fugenanteil sollten<br />
ebenso durchdacht werden wie die Ableitung<br />
des Oberflächenwassers“, fasst Andreas<br />
Leucht zusammen. Eine fachkundig vorbereitete<br />
und bepflanzte Vegetationsfläche<br />
bleibt jedoch die sinnvollste Antwort auf<br />
den Wetterwandel. Fotos: Gärtner von Eden<br />
DER EXPERTE<br />
Gemeinsam führen Andreas Leucht<br />
und Torsten Koplin das Garten- und<br />
Landschaftsbauunternehmen Leucht<br />
Gärten aus Stuhr-Seckenhausen.<br />
Das Familienunternehmen ist Mitglied<br />
der Gärtner von Eden, eines<br />
genossenschaftlichen Zusammenschlusses<br />
von rund 50 Gartengestaltern<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz. Sie stehen für<br />
hochwertige Planung und Umsetzung<br />
im Bereich der Neu- und<br />
Umgestaltung von Privatgärten<br />
sowie für deren kompetente und<br />
nachhaltige Betreuung und Pflege.<br />
www.leucht-gaerten.de<br />
www.gaertner-von-eden.com<br />
OBERNEULAND 59
GARTENMÖBEL-TRENDS<br />
S<strong>OM</strong>MER-LIFESTYLE IN DER<br />
GRüNEN WOHNUNG<br />
Auch die Stahlrohrklassiker des Herstellers<br />
Thonet lieben den Outdoor-Auftritt in unserer<br />
grünen Wohnung. Foto: Thonet<br />
60 OBERNEULAND
Jetzt sind wir wieder draußen<br />
zu Haus! „Wenn der Park eine<br />
idealisierte Natur ist, so ist der<br />
Garten eine ausgedehntere<br />
Wohnung“, das wusste schon<br />
der Landschaftsarchitekt und<br />
Reiseschriftsteller Hermann<br />
Fürst von Pückler-Muskau<br />
(1785 bis 1871) – ja, genau<br />
jener Mann, dem das berühmte<br />
Eis gewidmet wurde.<br />
Pückler-Muskaus „Andeutungen<br />
über Landschaftsgärtnerei“ von<br />
1832/33 zählen zu den Klassikern<br />
der deutschsprachigen Gartenliteratur,<br />
das Werk ist ein weit über seine Zeit<br />
hinausweisendes Lehrbuch der Gartenund<br />
Parkarchitektur. Der Garten als „ausgedehntere<br />
Wohnung“ – ein einladender<br />
Gedanke von sommerlicher Leichtigkeit.<br />
Loungesofas und Liegen, ausziehbare Esstische<br />
und Accessoires wie Leuchten und<br />
Outdoor-Teppiche machen Terrasse und<br />
Garten zum Freiluft-Wohnzimmer.<br />
Kommen noch die Module der Outdoor-<br />
Küche aus witterungs- und UV-beständigen<br />
Materialien hinzu, haben wir einen Open-<br />
Air-Wohnbereich, von dem selbst Fürst<br />
Pückler nur träumen konnte.<br />
Zur klassischen Grillausstattung kommen<br />
Außenküchen, die mit Gaskochfeld, Smoker,<br />
heißen Steinen oder Wok die Möglichkeiten<br />
der Essenszubereitung im Freien deutlich<br />
erweitern. Kräuter, Obst und Gemüse<br />
selbst zu ernten, ist so beliebt wie selten –<br />
warum also die Zutaten nicht auch gleich<br />
im Grünen verwerten? Ein kommunikatives<br />
Vergnügen, das die Outdoor-Lebensqualität<br />
noch steigert. „Wer die Chance hat, vergrößert<br />
seinen Lebensraum durch die<br />
wohnliche Gestaltung eines angrenzenden<br />
OBERNEULAND 61
Kollektion „Denia“ sieht auf der Terrasse,<br />
im Wellnessbereich – und aufgrund der<br />
komfortablen Polster auch vor dem<br />
Kamin gut aus. Foto: Weishäupl<br />
Flechtwerk ist angesagt,<br />
Hightech-Fasern aus Kunststoff<br />
sorgen für Wetterbeständigkeit.<br />
Außenbereichs“, so sehen es auch die<br />
Verbände der deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM/VHK). „Dabei stehen die heutigen<br />
Gartenmöbel den Wohnraummöbeln in<br />
nichts nach: Sie sind vom Design den<br />
Wohnraummöbeln angeglichen, sind<br />
ebenso wertig und komfortabel. Sie überzeugen<br />
mit schmeichelnder Haptik, bequemen<br />
Polsterungen und hochwertiger<br />
Verarbeitung.“ Details und Accessoires<br />
setzen individuelle und persönliche Akzente<br />
in der „ausgedehnteren Wohnung“: Licht,<br />
Musik, Dekoration. Leuchten zum Beispiel<br />
können auch eine erweiterte Funktion<br />
als Bluetooth-Lautsprecher für die musikalische<br />
Untermalung unseres Außenbereichs<br />
haben.<br />
Und das Mobiliar? „Weiche und gerundete<br />
Formen schmiegen sich <strong>2022</strong> mit<br />
dicken, runden Kissen in die natürliche<br />
Umgebung ein“, so die Experten der Verbände.<br />
Und weiter: „Breite Loungesessel<br />
mit hohem Sitzkomfort schaffen eine entspannte<br />
Atmosphäre. Manche Sitzmöbel<br />
mit hoher Lehne laden ein zum Träumen<br />
und Zurückziehen vom stressigen Alltag<br />
und wirken durch das Flechtwerk nicht<br />
selten wie gebaute Nester. Einige animieren<br />
auch zum Schaukeln. Das handwerklich<br />
anmutende Design der Möbel ist in dieser<br />
Saison ein wichtiges Gestaltungsmerkmal.“<br />
Flechtwerk ist angesagt, Hightech-Fasern<br />
aus Kunststoff sorgen für Wetterbeständigkeit<br />
– was bei uns im Norden ja durchaus<br />
eine Rolle spielt, und was bei andauerndem<br />
Sonnenschein ebenfalls ein wichtiger<br />
Aspekt ist. „Lounges und Sitzgruppen<br />
werden als System gedacht und sind sehr<br />
flexibel in der Nutzung und individuell<br />
zusammenstellbar. Teak wird im Naturton<br />
oder bereits mit vergrauter Oberflächenbeschichtung<br />
angeboten“, heißt es bei den<br />
Verbänden der deutschen Möbelindustrie.<br />
„Bei den steinernen Tischplatten sind<br />
Marmoroptiken in diesem Jahr ebenso<br />
beliebt wie Unis in sanften Naturpastells.<br />
Flechtwerke der Stühle haben eine breite<br />
Farbrange von hellem Strohfarben über<br />
dezente Braun- und Schlammtöne bis hin<br />
zu Schwarz.“ Apropos Sitzmöbel: Neben<br />
Sitzkissen sind Poufs ein absoluter Sommertrend<br />
der 22er-Saison, gleichsam<br />
ein Must-have, zu finden beispielsweise<br />
in der Kollektion des Herstellers<br />
Weishäupl. Auch die<br />
Chaiselongue ist nicht erst seit dem<br />
gleichnamigen Hit der britischen<br />
Band „Wet Leg“ ein großes Outdoor-<br />
Thema.<br />
Von den Solitär-Hinguckern noch einmal<br />
zurück zum größeren Zusammenhang.<br />
Die Lounge als System in der grünen<br />
Wohnung: Ein Gedanke, den etliche Hersteller<br />
aufgreifen. Sieger zum Beispiel vereint<br />
in seiner neuen, puristisch klar designten<br />
Aluminium-Lounge „Adelaide“ Sitzplatz,<br />
Liegeplatz und Essplatz. Zu der Serie<br />
gehören ein 1,5-Sitzer-Sofa, ein 3-Sitzer-<br />
Sofa, ein Hocker sowie optional ein Dining-<br />
Tisch mit anthrazitfarbener Schieferplatte.<br />
Die Aluminiumgestelle der Sofa-Lounge<br />
haben eine wetterfeste Polyesterbeschichtung<br />
in Eisengrau, so der Hersteller weiter.<br />
Dazu passen mit grauem „Sunproof“-Stoff<br />
bezogene Sitzkissen, deren Bezüge atmungsaktiv<br />
und farbecht sind.<br />
Auch die Stahlrohrklassiker des Herstellers<br />
Thonet lieben den Outdoor-<br />
Auftritt in unserer grünen Wohnung. Die<br />
Outdoor-Kollektion „Thonet All Seasons“<br />
umfasst ausgewählte Stahlrohrentwürfe –<br />
„darunter die Freischwinger S 33 und S 34<br />
von Mart Stam, der Beistelltisch B 9 oder<br />
auch der Loungesessel S 35 von Marcel<br />
Breuer sowie der Freischwinger S 533 von<br />
Ludwig Mies van der Rohe“, wie es beim<br />
Hersteller heißt. Und: „Im neuen Outfit<br />
sind sie, dank einer speziellen Technologie,<br />
witterungsbeständige Begleiter im Außenbereich.<br />
Die komfortablen Modelle sind<br />
flexibel einsetzbar, nicht zuletzt aufgrund<br />
der breiten Farbpalette aus unterschiedlichen<br />
Gestell- und Gewebefarben.“<br />
Dass in der grünen Wohnung nicht<br />
an jedem Tag die Sonne scheint, macht<br />
den Designklassikern nichts aus, so der<br />
Hersteller. „Selbst auf der Terrasse bei<br />
rauem Küstenklima machen die Möbel<br />
62 OBERNEULAND
Module der Outdoor-Küche aus witterungs- und UVbeständigen<br />
Materialien machen unseren Garten<br />
und unsere Terrasse zusammen mit komfortablen<br />
Gartenmöbeln zum Freiluft-Wohnzimmer.<br />
Foto: Burnout Kitchen<br />
dank der aufwendigen Schutz-Beschichtung<br />
eine gute Figur“, heißt es bei Thonet.<br />
Ausgestattet mit einer geprüften „Thonet-<br />
Protect-Oberfläche“, die (ebenso wie das<br />
Netzgewebe der Garnitur) UV-beständig<br />
ist, sind die „Thonet-All-Seasons“-Modelle<br />
als „besonders langlebige Gefährten“<br />
gedacht – für Garten und Wintergarten<br />
gleichermaßen.
Sieger vereint in seiner neuen,<br />
puristisch klar designten Aluminium-<br />
Lounge „Adelaide“ Sitzplatz, Liegeplatz<br />
und Essplatz. Foto: Sieger<br />
Durch die lattenförmig angeordneten<br />
Sitzflächen bei Kollektion Palissade<br />
fließt Regenwasser durch die Aussparung<br />
zwischen den Streben problemlos<br />
ab, sodass die Stühle auch<br />
bei schlechtem Wetter draußen bleiben<br />
können.<br />
Foto: Hay<br />
Poufs sind ein absoluter Sommertrend<br />
der 22er-Saison. Foto: Weishäupl<br />
Individuelle Einsetzbarkeit, darauf setzt<br />
der Hersteller Weishäupl bei seiner Kollektion<br />
„Denia“. „Sessel und Sofa sehen auf<br />
der Terrasse, im Wellnessbereich – und aufgrund<br />
ihrer komfortablen Polster auch vor<br />
dem Kamin gut aus“, so die Beschreibung.<br />
„Das Gestell haben wir aus Aluminium<br />
und Teakholz gefertigt, die Lehnen mit<br />
hochwertigen Textilkordeln bespannt.<br />
Passend dazu sind gleichnamige Tische<br />
erhältlich.“ Dining-Sessel und Relax-Sessel,<br />
Sofas und Lounge-Sessel, Esstische und<br />
Beistelltische bilden die Kollektion.<br />
Die Manufaktur Freifrau begibt sich mit<br />
der Outdoor-Serie „Leyasol“ in den grünen<br />
Wohnbereich. Couches und Swing Seats,<br />
Schaukelstühle und Armchairs sorgen für<br />
eine relaxte Atmosphäre. Neuheiten wie die<br />
„Leyasol“ Lounge Couch sind konzipiert<br />
für „lange Sommerabende und lichtdurchflutete<br />
Tage im Freien“, wie es bei der<br />
Manufaktur heißt. Wetterfeste Stahlkonstruktion<br />
und abnehmbare Polster sorgen<br />
für das nötige Maß an Flexibilität.<br />
Und an langen Sommerabenden, da<br />
spielt natürlich auch das Licht eine wichtige<br />
Gestaltung in<br />
guten Händen<br />
Rolle, es unterstützt die Atmosphäre und<br />
setzt die Outdoor-Zone noch einmal ganz<br />
anders in Szene als bei Tag – und gilt nicht<br />
allein für Poolbereiche, sondern für die<br />
grüne Wohnung insgesamt. Die „PC Portable<br />
Leuchte“ von Pierre Charpin für Hay etwa<br />
ist „eine raffinierte und portable LED-<br />
Leuchte für den Innen- und Außenbereich“,<br />
so der Hersteller. „Aus robustem Kunststoff<br />
gefertigt und mit einer matten, kratz- und<br />
wasserabweisenden Oberfläche ausgestattet,<br />
bietet die akkubetriebene und wiederaufladbare<br />
Leuchte die Freiheit und die Flexibilität,<br />
sie überall dort einzusetzen, wo sie gerade<br />
benötigt wird.“ Die Farben für den „PC<br />
Portable“ wurden speziell auf die Outdoor-<br />
Möbel von Hay abgestimmt, heißt es weiter.<br />
„In Cremeweiß strahlt die Leuchte ein angenehmes<br />
Umgebungslicht ab, während<br />
die Leuchte in Schwarz und Olive für blendfreies,<br />
nach unten gerichtetes Licht sorgt.“<br />
Details, wie sie auch dem Gartenliebhaber<br />
Fürst Pückler Freude gemacht hätten.<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
64 OBERNEULAND
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In unserer dicht besiedelten Landschaft spielen Gärten als<br />
Oase für Insekten und Kleintiere eine wichtige Rolle. Zu<br />
Recht befürworten Naturschützer daher Gartenanlagen,<br />
deren Flora auch der Fauna förderlich ist. Dass Ästhetik<br />
und Naturschutz sehr gut Hand in Hand gehen können,<br />
beweisen zum Beispiel die sogenannten Bienenweide-Rosen.<br />
Sie versorgen Bienen, Hummeln und viele andere Insekten<br />
mit Nahrung. Den Nektar benötigen sie als Treibstoff, die<br />
Pollen sind der Eiweißlieferant für den Nachwuchs.<br />
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />
Ungefüllte Blüten liefern<br />
reichlich Nektar und Pollen<br />
Wichtigste Eigenschaft der bienenfreundlichen Rosen<br />
sind die einfachen, ungefüllten Blüten, die noch den<br />
Wildrosen ähneln. Bei gefüllten Blütenformen sind die<br />
Staub- und Fruchtblätter zu Blütenblättern umfunktioniert.<br />
Das erfreut das Auge, ist jedoch für Insekten weniger nahrhaft.<br />
Die ungefüllten Blüten der Rosen hingegen werden<br />
66 OBERNEULAND
Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Stefan Schulze<br />
von Fluginsekten sehr gerne besucht, die lange Blütezeit<br />
sorgt dafür, dass sie bis in den Spätsommer reichlich<br />
Nahrung finden. So leisten die Bienennährgehölze einen<br />
wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Populationen von<br />
Honig- und Wildbienen.<br />
Bienennährgehölze für Garten,<br />
Terrasse und Balkon<br />
Die Auswahl insektenfreundlicher Rosen ist heute groß.<br />
Es gibt Varianten als Kleinstrauch- und Beetrose, Strauchoder<br />
Kletterrose in vielen Farben: von Weiß über verschiedene<br />
Gelb- und Rosatöne bis zu kräftigem Rot oder zweifarbigen<br />
Varianten.<br />
Die ungefüllt blühenden Rosen passen in jede Gartenanlage<br />
und können mit insektenfreundlichen Stauden gemischt<br />
angepflanzt werden. Aus höher wachsenden Sorten<br />
lassen sich Hecken anlegen oder Akzente in parkähnlichen<br />
Gartengestaltungen setzen. In jedem Garten macht sich<br />
eine „wilde Ecke“ aus pflegeleichten Wildrosen gut, die man<br />
an einem warmen, trockenen Ort mit alten Hecken, Totholz<br />
oder einem Steinhaufen kombiniert.<br />
Schnell werden sich hier nestbauende Wildbienen oder<br />
Hummeln ansiedeln. Für das „Urban Gardening“ eignen sie<br />
sich ebenfalls, denn die Rosen fühlen sich ebenso als Kübelpflanzen<br />
wohl. So entstehen auch auf dem Balkon und der<br />
Dachterrasse kleine Naturoasen und Insektenanlaufstellen<br />
in der Stadt.<br />
OBERNEULAND 67
68 OBERNEULAND
OBERNEULANDER KÜHE IN DER STADT<br />
ALMAUFTRIEB<br />
IM BüRGERPARK<br />
Streng genommen ist eine Alm eine Bergwiese, auf der in Bayern<br />
den Sommer über die Kühe weiden. Nun hat unser Bürgerpark<br />
zwar keinen Berg, aber eine ebenso große Wiese, und die wird<br />
von Bremer Landwirten gern genutzt.<br />
Jürgen Drewes.<br />
Zum dritten Mal ist es Jürgen Drewes<br />
aus Oberneuland, der am letzten<br />
Apriltag fünf seiner Kühe in die<br />
große Freiheit entließ. Mit zwei<br />
Treckern und deren Anhängern kamen<br />
Jürgen und sein Bruder Klaus, assistiert<br />
von Tochter Catalina, auf der Wiese vor der<br />
Meierei an. „Seid jetzt mal ‘n bisschen vorsichtig“,<br />
wurden die neugierigen Zuschauer<br />
von der Presse ermahnt. Ein Gatter nach<br />
dem anderen wurde geöffnet. Kurz stutzten<br />
die Tiere, was nun los sei. Dann aber<br />
stürmten sie aus ihren Anhängern und<br />
rannten im Galopp einmal ganz um die<br />
Weide herum. Überraschend, was die für<br />
ein Tempo vorlegen können. Da wurde<br />
auch mal gesprungen, sogar mit den Hinterbeinen<br />
ausgeschlagen und ein wenig<br />
gerempelt. Im Stall, sagte Jürgen Drewes,<br />
können sie sich ja auch bewegen, aber das<br />
hier ist etwas ganz anderes und für einige<br />
der Tiere etwas ganz Neues. Irgendwie<br />
blieben sie doch halbwegs beieinander, kamen<br />
zwischendurch zum Ausgangspunkt<br />
zurück. Und rannten wieder los, wurden<br />
allmählich ruhiger. Sie wollten ihre neue<br />
Weide erst einmal kennenlernen.<br />
Demnächst kommen einige Tiere hinzu.<br />
Die Kühe im Bürgerpark werden nicht<br />
gemolken. Entweder sind es Färsen, ge-<br />
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OBERNEULAND 69
AUSSTELLUNG IN DER UNTEREN<br />
DIE AKZEPTANZ<br />
Sie haben es nicht immer leicht, die<br />
Bürgerinitiativen. Mal ist es eine<br />
größere, mal eine kleinere Gruppe<br />
von Menschen gleicher Interessen<br />
und gleicher Anliegen, die mit lokalpolitischen<br />
Entscheidungen nicht einverstanden<br />
sind. Zum einen müssen<br />
sie erst einmal in der Öffentlichkeit<br />
bekannt werden, zum anderen unermüdlich<br />
versuchen, ihre Belange<br />
gegenüber den Behörden durchzusetzen.<br />
Manchmal gelingt es, wie 1959, als Senator<br />
Boljahn das Schnoorviertel abreißen wollte,<br />
1973 bei der Verhinderung der Mozarttrasse oder<br />
2009, als rund um die „umgekippte Kommode“<br />
die Bäume gefällt werden sollten. Mitunter aber<br />
scheitern deren Bemühungen.<br />
Mitte April hatten 17 von ihnen Gelegenheit,<br />
sich bei einer Ausstellung in der unteren Rathaushalle<br />
der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Es zeigte sich eine große Vielfalt an Projekten,<br />
„Bürgerinitiativen sind<br />
ein guter Seismograf<br />
für die Beteiligung von<br />
Bürgerinnen und Bürgern<br />
an unserer Demokratie,<br />
und das auch<br />
außerhalb von Wahlen.“<br />
Frank Imhoff Präsident der Bremischen Bürgerschaft<br />
Ankunft im Bürgerpark: Klaus Drewes öffnet das Gatter. Erst zögerlich, dann aber fix raus.<br />
Ungestüm toben die Kühe sich erst einmal aus bis sie sich allmählich beruhigen.<br />
schlechtsreife Tiere, die noch kein Kalb<br />
geboren haben oder es sind Kühe, die<br />
trockenstehen, denn bis zu zwei Monaten<br />
vor der Geburt eines Kalbes produziert<br />
eine Kuh keine Milch. Allesamt aber sind<br />
sie trächtig. Zwischen 38 und 44 Wochen<br />
dauert die Trächtigkeit einer Kuh. Jürgen<br />
Drewes und die Tierpfleger des Bürgerparks<br />
beobachten die Kühe regelmäßig,<br />
besonders in der Zeit, wenn die Geburt<br />
bald bevorsteht. Dann werden sie gegen<br />
andere ausgetauscht. Im Herbst kommen<br />
alle wieder zurück in den warmen Stall.<br />
Der Bürgerpark, die grüne Oase Bremens,<br />
ist ein beliebtes Ziel für Erholungspausen<br />
der Stadtmenschen, und nicht nur die<br />
Kinder sollen bei dem Anblick der<br />
Tiere einmal an die Landwirtschaft denken.<br />
Zudem ist das Beweiden ein Gewinn für<br />
den Bürgerpark selbst. Auf das Rasenmähen<br />
kann verzichtet werden.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
deren Planung bei den Nachbarn nicht gut ankommt.<br />
Der bekannte Streit um die Platanen in<br />
der Neustadt gehört dazu, die Sorge um den Erhalt<br />
der Lesumwiesen, das Problem der Anwohner<br />
in Findorff und in der östlichen Vorstadt um das<br />
Parken in den schmalen Straßen, die Baupläne<br />
im Bereich Gete-Vahr, um nur einige Beispiele zu<br />
nennen. Selbstverständlich war auch die Initiative<br />
Pro Mühlenfeld aus Oberneuland dabei, gemeinsam<br />
mit dem Bürgerverein Oberneuland.<br />
Wie bedeutsam für ihn die Bürgerinitiativen<br />
sind, stellte Frank Imhoff als Präsident der Bremischen<br />
Bürgerschaft in einer Begrüßungsrede an<br />
70 OBERNEULAND
RATHAUSHALLE<br />
DER BüRGER-INITIATIVEN<br />
Infostand BI Pro Mühlenfeld und Bürgerverein<br />
Oberneuland.<br />
Kay Entholt erläutert die<br />
Interessen Oberneulands.<br />
die „Freundinnen und Freunde der Demokratie“ heraus. Er sieht deren<br />
Engagement nicht als Handeln aus Unzufriedenheit, sondern vielmehr als<br />
echte Bereicherung für unsere demokratische Willensbildung und unsere<br />
demokratischen Strukturen. Bürgerinitiativen begleiten unsere Demokratie<br />
bereits seit vielen, vielen Jahren, sagte er, und sind aus unserem demokratischen<br />
Gestaltungsprozess kaum noch wegzudenken. Sie seien darüber<br />
hinaus stets ein guter Seismograf für die Beteiligung von Bürgerinnen und<br />
Bürgern an unserer Demokratie, und das auch außerhalb von Wahlen.<br />
Inzwischen seien wichtige Themen einstiger Bürgerinitiativen überhaupt<br />
nicht mehr aus den Wahlprogrammen der Parteien wegzudenken. Politik,<br />
die auf Dauer erfolgreich sein will, müsse auf die demokratische Beteiligung<br />
und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger setzen. „Und auch<br />
wenn nicht immer alles so läuft, wie man das möchte, auch wenn der Ton<br />
mal etwas harsch wird und Meinungen auseinandergehen: Unsere Demokratie<br />
hält das aus, und das muss sie auch. Es liegt an uns in der Politik,<br />
auf die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger einzugehen, und es<br />
liegt auch an uns, mit Bürgerinitiativen durchaus zu streiten, wenn wir<br />
meinen, dass sie in die falsche Richtung gehen. Streiten gehört nämlich<br />
zur Demokratie, aber immer in der Sache, nie persönlich.“<br />
Was aber auffiel: Niemand aus dem Senat, weder der Bürgermeister<br />
noch die Umweltsenatorin (SKUMS) ließ sich sehen. Dabei ging es in den<br />
stattfindenden Podiumsdiskussionen gerade um Kritik an behördlichen<br />
Maßnahmen vorwiegend im Bereich Baumaßnahmen, Verkehr und Umweltschutz.<br />
Der Bürgerwille werde missachtet, hieß es. Gutachten, die<br />
nicht der Realität entsprechen, würden durchgesetzt, eigene Gutachten<br />
ignoriert. Mitunter sei es – anders als in Oberneuland – selbst das Ortsamt<br />
und der Beirat, die einer Bürgerinitiative nicht zustimmen. „Es fehlt<br />
der politische Anstand“, rief Olaf Brandtstaedter von der Bürgerinitiative<br />
Grünes St. Magnus. Wie eine rote Linie, so war aus den Diskussionsbeiträgen<br />
herauszuhören, ziehen sich offenbar Verflechtungen zwischen<br />
den Interessen von Investoren und den Beschlüssen der Behörden durch<br />
die Materie.<br />
Die Initiative Pro Mühlenfeld, so erklärte Kay Entholt vom Bürgerverein<br />
Oberneuland im Diskussionsbeitrag, wende sich nicht grundsätzlich<br />
gegen eine Bebauung des Mühlenfelds. Es soll jedoch ein sinnvolle<br />
Bebauung sein, die sich der Umgebung anpasst. Derzeit liegen der Baubehörde<br />
die Einsprüche Oberneulander Bürger gegen den Bebauungsplan<br />
für das Mühlenfeld vor. Die weitere Entwicklung wird sich zeigen.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 71
OBERNEULAND LEBEN<br />
Bei der Umgestaltung zum<br />
Spiel-, Sport- und Freizeitareal<br />
am Achterdieksee soll die<br />
Natürlichkeit des Sees erhalten<br />
bleiben.<br />
SAVE THE DATE<br />
FRISCHER WIND FüR DEN<br />
ACHTERDIEKSEE<br />
Infotag & Befragung soll aufklären und Wünsche ermitteln.<br />
Am Samstag, den 9. Juli, findet ein Kick-off-Event zur Neugestaltung<br />
des Spiel-, Sport- und Freizeitareals am Achterdieksee<br />
statt. Angesprochen sind Anwohner aller Altersklassen sowie<br />
Sport- und Freizeitbegeisterte aus dem gesamten Umfeld. Die Anwohnerinteressen<br />
sollen durch Interviews und Fragebögen<br />
während des Infotages ermittelt werden, zudem werden die beteiligten<br />
Betreiber sich und ihre Aktivitäten vorstellen.<br />
Ende April wurde in einer öffentlichen Sitzung des Projektausschusses<br />
des Beirats Oberneuland ein Arbeitspapier samt Ideensammlung<br />
zur Steigerung der Attraktivität des Areals Achterdieksee<br />
vorgestellt. Der Projektausschuss wünscht sich bereits in der<br />
ersten Entwicklungsphase eine Kooperation mit den umliegenden<br />
Vereinen in Oberneuland, Osterholz, der Vahr und dem<br />
Stadtteil Blockdiek. Zudem ist eine Befragung der Kinder und Jugendlichen<br />
sowie der erwachsenen Nutzer:innen des Naherholungsgebiets<br />
gewünscht, um den Wünschen und Bedürfnissen der<br />
Bürger:innen zu entsprechen.<br />
Der Achterdieksee ist schon heute ein Naherholungsgebiet für<br />
die ganze Familie!<br />
Das Einzugsgebiet im 5-km-Radius für dieses Areal umfasst<br />
annähernd 100.000 Einwohner der Stadt Bremen, was mehr als<br />
einem Sechstel der gesamten Stadtbevölkerung entspricht. Besonders<br />
beliebt ist die Fläche in den Sommermonaten, wenn der See<br />
zum Baden, Grillen und Picknicken einlädt. Auch die an der<br />
Franz-Schütte-Allee liegende Grünfläche wird gerne für Familientreffen<br />
und gemeinsame Grillabende genutzt.<br />
Die Bedeutung, die das Areal rund um den See für die Stadtteile<br />
im Bremer Osten hat, steht allerdings im Widerspruch zu ihrer öffentlichen<br />
Ausgestaltung und Pflege. Und so ist der Achterdieksee<br />
in den vergangenen Monaten immer wieder Thema von Bürger:innenanfragen<br />
und parteiübergreifendes Anliegen im Beirat Oberneuland.<br />
Der eingerichtete Projektausschuss macht es sich zur Aufgabe,<br />
ein zusammenhängendes Gesamtkonzept zu erarbeiten, das<br />
darauf abzielt, den Achterdieksee strukturell aufzuwerten und zu<br />
einem Anziehungspunkt als Spiel-, Sport- und Freizeitareal werden<br />
zu lassen. Dabei soll die Natürlichkeit des Sees erhalten bleiben.<br />
Hierfür müssen alle Akteure an einem Strang ziehen – Pächter, Vereine,<br />
Beiräte, die Stadt Bremen und die Erholungsuchenden.<br />
Sport & Spiel<br />
Sport und Spiel sollen ein Kernelement<br />
der Umgestaltung werden.<br />
Dazu gehört ein Spielplatz ebenso<br />
wie eine Skateranlage, Tischtennisplatten<br />
und Trainingsmöglichkeiten<br />
für Jung und Alt.<br />
Ein zusätzlicher Freiluft-Trainingspunkt<br />
könnte in Kooperation mit<br />
Hood-Training gGmbH entstehen.<br />
Müllentsorgung<br />
Schon heute zeigt sich, dass die Müllentsorgung an besucherstarken<br />
Tagen problematisch ist. Wie können durch<br />
die Umgestaltung bessere Lösungen gefunden werden?<br />
Hundewiese<br />
Da zwischen März und Oktober Hunde am Schwimmbereich<br />
generell nicht erlaubt sind, ist die Einrichtung einer<br />
geplanten Hundewiese wichtig.<br />
72 OBERNEULAND
Stege, Bänke, Chillen & Grillen<br />
Neben dem Zugang am Strand sollen die Stege rund um<br />
den See ertüchtigt werden und so mehr Möglichkeiten zum<br />
Verweilen bieten. Die Aufenthaltsqualität soll durch bessere<br />
und attraktivere Sitzmöglichkeiten und Ruhezonen erreicht<br />
werden. An ausgewiesenen und gestalteten Grillplätzen soll<br />
sicheres Grillen möglich sein.<br />
Badesicherheit<br />
Der Achterdieksee<br />
lädt vor<br />
allem zum<br />
Baden ein. Auf<br />
Gefahren für<br />
Nichtschwimmer<br />
muss auch bei<br />
einer Neugestaltung<br />
hingewiesen<br />
werden.<br />
Personalstärke<br />
der DLRG-Station<br />
muss erhöht<br />
werden.<br />
Kiosk<br />
Der bestehende Kiosk in dem Container vor Ort ist je nach<br />
Bedarf, Jahreszeit und Witterung geöffnet. Hier könnte der<br />
Betrieb erweitert werden.<br />
Erweitertes<br />
Konzept<br />
Für die Entwicklung des Spiel-,<br />
Sport- und Freizeitareals am<br />
Achterdieksee sind weitere<br />
Ideen durchaus denkbar. Dazu<br />
gehören eine Wakeboardanlage,<br />
ein Aquapark, ein Stand-up-<br />
Paddling-Verleih, eine Minigolfanlage<br />
und ein Beach Club.<br />
Wege & Beleuchtung<br />
Die Fuß- und Radwege um den See sind teilweise in schlechtem<br />
Zustand und nicht beleuchtet. Hier empfiehlt sich eine gezielte<br />
Verbesserung.<br />
Parken<br />
Die an der Franz-Schütte-Allee gelegene vermeintliche Grillwiese<br />
ist gemäß der eigentlichen Ausrichtung ein Bedarfsparkplatz,<br />
um zusätzlichen Autos Parkmöglichkeiten zu bieten. Grillfreunde<br />
sollen zukünftig die Grillstationen direkt am Seeufer nutzen.<br />
Finanzierung<br />
Die Ideenliste ist momentan so umfangreich,<br />
dass eine Priorisierung nötig<br />
ist, um eine Realisierung finanziell zu<br />
ermöglichen. Dazu sind Finanzierungstöpfe<br />
der Stadt, des Landes und des<br />
Bundes nötig. Zudem ist zu klären,<br />
ob Vereine bei der Ausstattung Unterstützung<br />
bieten können und sich<br />
Sponsoren an der Umsetzung beteiligen.<br />
Text und Fotos: Meike Müller<br />
HO Immobilien + Baukonzepte GmbH<br />
Rockwinkeler Heerstraße 112 · 28355 Bremen<br />
Fon 0421.21 00 56<br />
OBERNEULAND 73
OBERNEULAND BAUEN<br />
Nirgendwo in Oberneuland herrscht momentan mehr<br />
Bautätigkeit als in der Straße Im Holze. Vor allem die<br />
alten Straßenbäume müssen geschützt werden.<br />
In der ansonsten ruhigen Anliegerstraße<br />
kann es in<br />
„Stoßzeiten“ durch Baufahrzeuge<br />
laut und eng werden.<br />
Zurzeit wird das Grundstück mit Spezialmaschinen vom<br />
Wildwuchs befreit, Flächen gesäubert und geebnet.<br />
Mithilfe von Insektenfallen wurde der<br />
genaue Insektenbestand festgestellt.<br />
BAUTÄTIGKEIT IN DER STRAßE IM HOLZE<br />
EINE STRAßE IM UMBRUCH<br />
Zu viel Lärm! Zu viel Verkehr für die enge Anliegerstraße! Zu gefährlich für<br />
Fahrradfahrer! Eine zu hohe Belastung für den Straßenbelag und Sorge um<br />
die alten Bäume! Nirgendwo in Oberneuland herrscht momentan mehr<br />
Bautätigkeit als in der Straße Im Holze. Die Anwohner sind durch die zahlreichen<br />
Bauvorhaben und das damit verbundene Verkehrsaufkommen durch<br />
schwere Baufahrzeuge beunruhigt.<br />
Seit Anfang des Jahres wird in der Straße<br />
Im Holze in mehreren Bereichen gebaut<br />
bzw. werden für neue Bauvorhaben ältere<br />
Häuser abgetragen, Häuser saniert oder<br />
Boden bewegt und Vorbereitungen für<br />
Grundstücksteilungen vorgenommen. Das<br />
aufwendigste Bauvorhaben befindet sich<br />
74 OBERNEULAND
auf Höhe der ehemaligen Hausnummer<br />
24. Für die Bebauung eines 3,5 Hektar<br />
großen Areals wurde ein Haus abgetragen<br />
und an gleicher Stelle eine Zufahrt für die<br />
acht neuen, dahinter liegenden Grundstücke<br />
angelegt. Wir berichteten bereits in<br />
der Februar-Ausgabe des OBERNEULAND MAGAZIN<br />
über das ehemalige Anwesen der Familie<br />
Jürgens, das demnächst unter dem Namen<br />
„Avalon“ durch das Maklerunternehmen<br />
Robert C. Spies vermarktet wird.<br />
Zurzeit ist die Baufirma Borgerding bzw.<br />
deren Gartenbauunternehmen dabei, das<br />
Grundstück vom Wildwuchs zu befreien,<br />
Flächen zu säubern, zu ebnen und an einigen<br />
Stellen Rasen einzusäen, nachdem es komplett<br />
eingezäunt und gesichert wurde. Der<br />
Transport der dafür nötigen Maschinen und<br />
der Abtransport des entfernten Materials<br />
per Container hat einige Anwohner förmlich<br />
„aufgeschreckt“ und Fragen zum Ablauf<br />
der Arbeiten aufkommen lassen.<br />
Um die Anwohner und interessierte<br />
Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu<br />
informieren und die Gelegenheit zur Erörterung<br />
zu geben, hatte Ortsamtsleiter<br />
Matthias Kook am 26.04. zu einer öffentlichen<br />
Einwohnerversammlung zur Beteiligung<br />
an der Bauleitplanung eingeladen.<br />
Die Resonanz war groß und so kamen<br />
zahlreiche Interessierte in der Oberschule<br />
Rockwinkel zusammen. Anwesend waren<br />
auch Michael Heese und Markus Borgerding<br />
sowie Sebastian Latal von der PLM<br />
Invest GmbH, die Eigentümer des Areals ist.<br />
Vorgestellt wurde die Bauleitplanung<br />
für das Grundstück zwischen Im Holze,<br />
Barlachweg und Rockwinkeler Heerstraße<br />
durch ein Team der BPW Stadtplanung<br />
Bremen.<br />
Hierbei wurde auf Basis des geltenden<br />
Bebauungsplans das Konzept für ein reines<br />
Wohngebiet mit Einzel- und Doppelhausbebauung<br />
in offener Bauweise präsentiert,<br />
das mehrere Gutachten, insbesondere zum<br />
Erhalt des alten Baumbestands, aber auch<br />
zum Schutz der sieben ansässigen Fledermausarten<br />
sowie der dort lebenden Insekten<br />
und Brutvögel beinhaltet. Bei der Planung<br />
der Grundstücksgrößen wurde auf ein<br />
relativ altes Baurecht zurückgegriffen, das<br />
Grundstücksgrößen von mindestens<br />
1.500 Quadratmeter vorsieht. Der momentane<br />
Stand berücksichtigt die Gestaltung<br />
von Freiflächen, den Erhalt eines ausgewiesenen<br />
kleinen Waldes und eines historischen<br />
Pavillons sowie einer bereits vorhandenen<br />
Klinkerstraße, die sich über<br />
das Areal schlängelt. Die Höhenfeststellung<br />
lässt eine Bebauung mit zwei Vollgeschoßen<br />
und einer maximalen Höhe von ca. zwölf<br />
Metern zu.<br />
Im Detail wird die Planung in<br />
einigen Monaten öffentlich<br />
ausliegen<br />
Die Ausführungen von BPW Stadtplanung<br />
lassen auch bei den anwesenden<br />
Anwohnern keine Zweifel aufkommen,<br />
dass bei dem Entwurf sehr viel Rücksicht<br />
auf den Erhalt eines historischen Areals<br />
genommen wurde, das auch mit der neuen<br />
Bebauung zu Oberneuland passt.<br />
Wären da nur nicht das starke Verkehrsaufkommen<br />
und der Lärm! Und die Sorge<br />
um die Straßenbäume und den Straßenbelag!<br />
Hinzu kommt, dass die Straße Im<br />
Holze an einigen Stellen gerade mal vier<br />
Meter breit ist, es kaum Ausweichflächen<br />
gibt und als reine Anliegerstraße ausgewiesen<br />
ist. Zudem ist sie in den Morgenund<br />
Mittagsstunden für viele Schülerinnen<br />
und Schüler des ÖG ein beliebter Schulweg.<br />
„Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen<br />
kann es zu gefährlichen Situationen für<br />
die Kinder und Jugendlichen kommen“,<br />
befürchten einige der Anwohner.<br />
Markus Borgerding schlägt daraufhin<br />
vor, das Grundstück durch die Baufahrzeuge<br />
nur in einem Zeitfenster nach acht<br />
Uhr und nicht in den Mittagsstunden<br />
anfahren zu lassen. Auch könnten kleinere<br />
Lkw eingesetzt werden, um den Straßenbelag<br />
und die Baumwurzeln zu schonen,<br />
was aber zur Folge hätte, dass mehr<br />
Verkehr herrsche als weniger.<br />
Auch Michael Heese wünscht sich<br />
Anregungen der Anlieger, um Wünsche<br />
berücksichtigen zu können und eine gute<br />
Nachbarschaft zu gewährleisten.<br />
Vielmehr richtet sich die Kritik der<br />
Anwesenden aber an die Stadt Bremen,<br />
die es versäumt hat, vorausschauend zu<br />
agieren und mehrere Zuwegungen für ein<br />
35.000 Quadratmeter großes Grundstück,<br />
das sich über einen langen Zeitraum<br />
praktisch in einer „Insellage“ befunden<br />
hat, sicherzustellen. Und dies nicht nur<br />
für die Zeit der Bauphase, sondern auch<br />
als Zufahrten für die späteren Bewohner.<br />
Ein früherer Bebauungsplan, der das<br />
Areal noch als „Soltmanns Park“ betitelt,<br />
hätte weitere Zufahrten über die Rockwinkeler<br />
Heerstraße und den Barlachweg<br />
ermöglicht. Im Jahr <strong>2022</strong> ist dies durch<br />
Grundstücksverkäufe und die Ausweisung<br />
einer Privatstraße nicht mehr umzusetzen.<br />
Und so wird es aller Voraussicht nach<br />
bei der bisherigen Wegeplanung für<br />
„Avalon“ bleiben. „Man könne schließlich<br />
niemanden für eine Grundstückszufahrt<br />
enteignen“, so Matthias Kook.<br />
Text und Fotos: Meike Müller<br />
Rockwinkeler Heerstr. 24<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 0421 / 25 08 08<br />
OBERNEULAND 75
OBERNEULAND GESPRÄCH<br />
INTERVIEW MIT DEM IMMOBILIENEXPERTEN INGMAR VERGAU,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER HAUS & GRUND LANDESVERBAND BREMEN E.V.<br />
GRUNDSTEUERREFORM<br />
ALLE IMMOBILIENBESITZER MÜSSEN JETZT HANDELN!<br />
Foto: Haus & Grund<br />
Bitte erklären Sie uns zu Beginn,<br />
was ist die Grundsteuer eigentlich<br />
und wen betrifft sie?<br />
Die Grundsteuer ist eine Steuer<br />
auf das Eigentum, aber auch auf<br />
Erbbaurechte an Grundstücken<br />
und deren Gebäuden, die die<br />
Eigentümer und Eigentümerinnen<br />
zu zahlen haben oder diese, wenn<br />
es mietvertraglich vereinbart ist,<br />
auf die Mieter umlegen können.<br />
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
von 2018 muss die<br />
Grundsteuer reformiert werden, um<br />
das Gleichheitsprinzip zu gewährleisten.<br />
Dazu gibt es in den Bundesländern<br />
verschiedene Modelle.<br />
Welches Grundsteuermodell wird in<br />
Zukunft in Bremen gelten?<br />
Das Bundesverfassungsgericht<br />
bemängelte damals, dass aufgrund<br />
der veralteten Werte<br />
vergleichbare Objekte teilweise<br />
komplett unterschiedlich bewertet<br />
wurden, was zu großen<br />
Abweichungen bei der Höhe des<br />
Steuersatzes führte. Nun müssen<br />
mit der Reform rund 36 Millionen<br />
Grundstücke in Deutschland<br />
neu bewertet werden. Zukünftig<br />
erfolgt alle sieben Jahre eine<br />
Neubewertung der Grundstücke<br />
– um damit die Aktualität der<br />
Werte gewährleisten zu können.<br />
Zur Berechnung der Grundsteuer<br />
wird der Grundsteuerwert, die<br />
Steuermesszahl und der Hebesatz<br />
benötigt.<br />
Daraus ergibt sich die folgende<br />
Formel:<br />
Grundsteuerwert<br />
x Steuermesszahl<br />
x Hebesatz<br />
= Grundsteuer.<br />
Der Grundsteuerwert wird vom<br />
Finanzamt ermittelt. In Bremen<br />
und Bremerhaven gilt das sogenannte<br />
Bundesmodell. Das<br />
komplizierte Modell will mit<br />
einer Vielzahl an Variablen<br />
möglichst genau die Werte der<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
abbilden.<br />
Frühzeitig<br />
haben Sie<br />
bereits darauf<br />
hingewiesen, dass<br />
die Reform ein Verwaltungsmonster<br />
werden<br />
wird. Wo liegen in Ihren Augen die<br />
Probleme des neuen Modells und<br />
wie könnte man Abhilfe schaffen?<br />
Wir haben von Anfang an darauf<br />
hingewiesen, dass das Grundsteuermodell,<br />
das in Bremen gilt,<br />
zu kompliziert ist. Ein einfacheres<br />
Modell gilt in Niedersachsen:<br />
Die Niedersachsen wollen<br />
Grundstücks- und Wohnfläche<br />
anrechnen. Außerdem<br />
wird ein sogenannter<br />
„Lage-<br />
Faktor“ eingepreist.<br />
Im Ergebnis entsteht<br />
dadurch ein Zuschlag<br />
für vermeintlich<br />
gute Lagen beziehungsweise<br />
ein<br />
Abschlag für nicht<br />
so gute Lagen innerhalb<br />
der jeweiligen<br />
Gemeinden. Das<br />
wäre zwar nicht das<br />
einfachste Modell,<br />
wie es beispielsweise<br />
in Bayern gelten<br />
wird, wäre aber<br />
immer noch besser<br />
als das Modell, das im Lande<br />
Bremen gelten wird.<br />
Bis zum 31. Oktober <strong>2022</strong> müssen<br />
alle Immobilienbesitzer eine Grundsteuererklärung<br />
abgeben. Aus<br />
welchen Informationen bzw. Kennzahlen<br />
setzt sich die zukünftige<br />
Grundsteuer zusammen?<br />
Ab Juni <strong>2022</strong> wird von der Finanzbehörde<br />
ein allgemeines Informationsschreiben<br />
an die Grundstückseigentümer<br />
und Grundstückseigentümerinnen<br />
versandt.<br />
Grundstücksbezogene Angaben<br />
werden damit nicht mitgeteilt.<br />
Auf ihrem Anschreiben wird je-<br />
„Wir haben<br />
von Anfang<br />
an darauf<br />
hingewiesen,<br />
dass das<br />
Grundsteuermodell,<br />
das in<br />
Bremen gilt,<br />
zu kompliziert<br />
ist.“<br />
Ingmar Vergau<br />
doch die<br />
Steuernummer des<br />
Grundstücks, die zwingend für<br />
die Abgabe der Erklärung<br />
benötigt wird, zu finden sein.<br />
Benötigt werden für die Erklärung<br />
im Land Bremen außerdem<br />
die Grundbuchdaten und<br />
das Aktenzeichen des Einheitswertes.<br />
Weiterhin muss der Bodenrichtwert<br />
angegeben werden. Es müssen<br />
Angaben über die<br />
Art der Nutzung des<br />
Gebäudes gemacht<br />
werden. Hier wird<br />
zwischen Ein- oder<br />
Zweifamilienhaus,<br />
Miethaus und Eigentumswohnung<br />
unterschieden.<br />
Unbebaute Grundstücke<br />
werden<br />
ebenfalls besteuert.<br />
Außerdem werden<br />
Angaben über die<br />
Wohnfläche, die<br />
Art der Immobilie,<br />
die Anzahl kleiner<br />
Wohnungen unter<br />
60 qm in dem<br />
Gebäude, die Anzahl mittlerer<br />
Wohnungen mit 60 qm bis<br />
100 qm und die Anzahl großer<br />
Wohnungen mit über 100 qm,<br />
Anzahl Garagen und Stellplätze,<br />
mögliches Gebäudealter, Grundstücksfläche<br />
verlangt.<br />
Was empfehlen Sie Immobilieneigentümern<br />
jetzt zu tun?<br />
Wir empfehlen den Immobilieneigentümerinnen<br />
und -eigentümern<br />
schon jetzt zu handeln<br />
und die notwendigen Unterlagen<br />
zusammenzusuchen. Im Zweifel<br />
sollten sich die Eigentümerinnen<br />
und Eigentümer bei ihrem ört-<br />
76 OBERNEULAND
lichen Haus & Grund-Verein beraten<br />
lassen, welche Unterlagen<br />
wo erhältlich sind.<br />
Wenn der Eigentümer einer Immobilie<br />
in Bremen die erforderlichen<br />
Daten zusammengetragen hat, wie<br />
reicht er diese dann beim Finanzamt<br />
ein?<br />
Bisher ist nur eine<br />
digitale Übermittlung<br />
über ELSTER<br />
vorgesehen. Wir<br />
empfehlen, sich<br />
möglichst frühzeitig<br />
mit dem ELSTER-<br />
Portal vertraut zu<br />
machen und sich<br />
dort einen entsprechenden<br />
Zugang zu<br />
schaffen. Nur in<br />
Ausnahmefällen<br />
kann die Erklärung<br />
noch in Papierform<br />
abgegeben werden.<br />
Auf welche Weise<br />
man an die Papiervariante<br />
gelangen<br />
kann, können die Rechtsberater<br />
der örtlichen Haus & Grund-<br />
Vereine ebenfalls erläutern.<br />
Nun gibt es ja auch Bürger und<br />
Bürgerinnen, die eine Immobilie<br />
außerhalb von Bremen haben. Und<br />
wie verhält es sich, wenn ich eine<br />
Zweitwohnung habe? Zum Beispiel<br />
auf Sylt?<br />
In den Bundesländern gelten<br />
verschiedene Modelle. Auf Sylt<br />
in Schleswig-Holstein gilt wie in<br />
Bremen, Berlin, Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland, Sachsen-<br />
Anhalt, Sachsen, Thüringen das<br />
Bundesmodell. Andere Modelle<br />
gelten in Bayern, Hamburg,<br />
Hessen, Niedersachsen und<br />
Baden-Württemberg.<br />
Bedeuten die unterschiedlichen<br />
Modelle je nach Bundesland, dass<br />
ein Eigentümer mehrerer Immobilien<br />
in verschiedenen Bundesländern<br />
auch entsprechend viele verschiedene<br />
Erklärungen abgeben muss?<br />
„Wir<br />
empfehlen<br />
schon jetzt<br />
zu handeln<br />
und die notwendigen<br />
Unterlagen<br />
zusammenzusuchen.“<br />
Ingmar Vergau<br />
Die Eigentümerinnen und Eigentümer<br />
müssen für jede ihrer Immobilien,<br />
egal wie viele Immobilien<br />
sie ihr Eigentum nennen,<br />
eine eigene Erklärung nach dem<br />
jeweiligen Modell abgeben. Das<br />
macht die Sache natürlich noch<br />
komplizierter.<br />
Wo kann sich der Immobilienbesitzer<br />
Hilfe suchen? Haben Sie Tipps, wo<br />
der Ratsuchende im Internet Antworten<br />
auf die geforderten<br />
Angaben finden<br />
kann oder gibt es eine<br />
Beratungsstelle?<br />
Rat können sich die<br />
Eigentümer und<br />
Eigentümerinnen<br />
bei ihren örtlichen<br />
Haus & Grund-<br />
Vereinen suchen.<br />
Von staatlicher Seite<br />
bietet das Finanzamt<br />
Bremerhaven,<br />
Postfach 10 57 02,<br />
28057 Bremen,<br />
Grundsteuerreform<br />
@finanzamtbremerhaven.bremen.de,<br />
Hilfe an. Genauso können sich<br />
die Bürgerinnen und Bürger an<br />
das Bürgertelefon Bremen<br />
(0421/361-90909) wenden.<br />
Weiterhin ist ein sogenannter<br />
Steuerchatbot unter<br />
https://www.steuerchatbot.de/<br />
konsens.html eingerichtet worden.<br />
Der virtuelle Steuerchatbot beantwortet<br />
Fragen zur Grundsteuerreform.<br />
Bodenrichtwerte können unter<br />
https://immobilienmarkt.<br />
niedersachsen.de/ eingesehen<br />
werden.<br />
Geoinformation Bremen hat<br />
wichtige Informationen für<br />
Immobilieneigentümer in Bremen<br />
und Bremerhaven auf einer Webseite<br />
zusammengefasst. Unter<br />
https://www.geo.bremen.de/<br />
informationen-fuer-immobilienbesitzer-14892<br />
sind einige Angaben<br />
abrufbar, die für die Neubewertung<br />
der Immobilien für die<br />
Grundsteuer erforderlich sind.<br />
Die Liegenschaftskarte online<br />
findet man unter https://www.geo.<br />
bremen.de/produkte/<br />
katasterprodukte/auszuege-ausdem-liegenschaftskataster-12272.<br />
Das Liegenschaftskataster erreichen<br />
Sie unter 0421/3614653. Und<br />
Was kommt mit der Grundsteuerreform auf<br />
die Immobilieneigentümer in Bremen zu?<br />
Für jedes Objekt werden für die Erklärung zur Feststellung des<br />
Grundsteuerwerts von den Eigentümerinnen und Eigentümern<br />
insbesondere diese Angaben benötigt:<br />
• Lage des Grundstücks<br />
• Gemarkung, Flur und Flurstück des Grundvermögens<br />
(Grundbuchauszug)<br />
• Bodenrichtwert<br />
• Eigentumsverhältnisse<br />
• Grundsteuerbescheid<br />
• Aktenzeichen des Einheitswertes<br />
• Grundstücksart (unbebaut, Wohngrundstück, andere Bebauung)<br />
• Fläche des Grundstücks und Fläche der einzelnen Wohnungen<br />
(bei mehreren Wohnungen jeweils getrennt pro Wohneinheit)<br />
• Anzahl der Garagen und Stellplätze<br />
• Miteigentumsanteil, bei Teileigentum nach Wohnungseigentumsrecht<br />
• Nutzungsart (Wohneinheit, Gewerbeeinheit)<br />
• Mögliches Gebäudealter<br />
Tipp:<br />
Hier sind einige Angaben abrufbar, die für die Neubewertung der<br />
Immobilien für die Grundsteuer erforderlich sind:<br />
https://www.geo.bremen.de/informationen-fuer-immobilienbesitzer-14892<br />
Die Liegenschaftskarte online findet man unter:<br />
https://www.geo.bremen.de/produkte/katasterprodukte/auszuegeaus-dem-liegenschaftskataster-12272<br />
ganz wichtig: Das ELSTER-Portal<br />
ist unter https://www.elster.de/<br />
eportal/start zu finden.<br />
Wie helfen Sie als Eigentümerverein<br />
Ihren Haus & Grund-Mitgliedern bei<br />
der Bewältigung der Aufgaben?<br />
Haus & Grund hilft den Mitgliedern<br />
bei allen Fragen rund um<br />
die Immobilie und auch rund<br />
um die Grundsteuerneufestsetzung.<br />
Wir bieten eine umfangreiche<br />
Rechtsberatung, Vorträge<br />
und auch Informationsmaterialien<br />
an, um den Mitgliedern den Weg<br />
zur Grundsteuererklärung so<br />
einfach wie möglich zu gestalten.<br />
Wir versuchen die Mitglieder<br />
in die Lage zu versetzen, die<br />
Steuererklärung selbst zu erstellen.<br />
Die tatsächlichen Steuererklärungen<br />
dürfen die Rechtsberater<br />
leider für die Mitglieder nicht<br />
erstellen. Hier empfiehlt es sich,<br />
in komplizierteren Fällen einen<br />
Steuerberater mit der Erstellung<br />
zu beauftragen.<br />
OBERNEULAND 77
OBERNEULAND MENSCHEN<br />
TRAUERBEGLEITUNG UND ABSCHIEDSKULTUR<br />
HILFE IN OBERNEULAND<br />
Seit Ende 2021 bietet der DRK-Kreisverband Bremen e.V. Hilfestellungen zum<br />
Thema Trauerbegleitung und Abschiedskultur in einer Beratungsstelle auf dem<br />
Gelände des Haus Hohenkamp in Oberneuland an. Am Freitag, den 8. Juli,<br />
findet von 11 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Informative Gespräche<br />
und ein Rahmenprogramm mit Musik und kreativen Impulsen in Form einer<br />
gemeinschaftlichen Collage in Wort und Bild sind geplant.<br />
Ein Gedicht von<br />
Karin Grabenhorst,<br />
nach dem<br />
das Konzept für<br />
die Trauerbegleitung<br />
entwickelt<br />
wurde.<br />
Trauer hat viele Gesichter, lässt sich in<br />
kein Schema pressen und schon gar<br />
nicht in einen Zeitplan. Jeder erlebt das<br />
Abschiednehmen auf andere Weise. Wie<br />
weiterleben nach dem Verlust eines geliebten<br />
Menschen? Was hilft jetzt? Und<br />
wie kann ich meinen Weg weitergehen? In<br />
der Oberneulander Beratungsstelle für<br />
Familientrauer des DRK können Trauernde<br />
bei diesen Fragen Unterstützung und<br />
Begleitung in Einzelgesprächen und regelmäßigen<br />
Gruppentreffen finden. Im Besonderen<br />
ist die Beratung für Familien,<br />
An- und Zugehörige nach dem Tod eines<br />
Kindes da. Auch bei Fragen zu trauernden<br />
Kindern und Jugendlichen im familiären<br />
Umfeld können beratende Gespräche<br />
angeboten werden.<br />
Verantwortlich für das Angebot der<br />
Beratungsstelle ist die gebürtige Oberneulanderin<br />
Karin Grabenhorst. Die Pädagogin<br />
und Therapeutin ist seit 1994 in verschiedenen<br />
Funktionen für den DRK-Kreisverband<br />
Bremen tätig und seit 2016 auch<br />
als Kunsttherapeutin für die Bewohner des<br />
Haus Hohenkamp da.<br />
Karin Grabenhorst ist Pädagogin, Kunstund<br />
Kreativitätstherapeutin, Trauerbegleiterin<br />
und Entspannungspädagogin sowie<br />
Autorin. Seit vielen Jahren begleitet sie<br />
neben ihrer Tätigkeit beim DRK trauernde<br />
Eltern und Geschwister in Gruppen und bei<br />
Trauerseminaren mit kreativen Impulsen.<br />
Als Fort- und Weiterbildungsreferentin gibt<br />
sie Seminare für Gruppenbegleiter:innen<br />
von Trauergruppen, hält Vorträge zu<br />
„Leben und Tod, Abschied, Trauer und<br />
Hoffnung“ sowie Lesungen zu ihrem Buch<br />
und gleichnamigen Musiktheater „Siris<br />
Reise oder Wo ist der Weg zur Ewigkeit?“,<br />
das 2009 anlässlich des Evangelischen<br />
Kirchentags in Bremen uraufgeführt wurde.<br />
Als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes<br />
Verwaiste Eltern und trauernde<br />
Geschwister in Deutschland e.V. (VEID)<br />
begleitet Karin Grabenhorst trauernde<br />
Familien und setzt sich auch sozialpolitisch<br />
für die Verbesserung der unvorstellbaren<br />
Situation von Familien nach dem Tod eines<br />
In der Oberneulander Beratungsstelle für Familientrauer<br />
des DRK können Trauernde durch Karin Grabenhorst<br />
Unterstützung und Begleitung in Einzelgesprächen und<br />
regelmäßigen Gruppentreffen finden.<br />
78 OBERNEULAND
Kindes ein. Als Delegierte des Bundesverbandes<br />
VEID e.V. gehört sie zum Internationalen<br />
Komitee von „The<br />
Compassionate Friends“, eine<br />
Organisation, die von und<br />
für Eltern gegründet<br />
wurde, deren Kinder verstorben<br />
sind, unabhängig<br />
vom Alter des Kindes<br />
beim Tod und der Todesursache.<br />
Mit ihrer Tätigkeit im<br />
Haus Hohenkamp ist die Mutter<br />
zweier erwachsener Töchter und einer<br />
Enkeltochter an den Ort ihrer frühen<br />
Kindheit in Oberneuland zurückgekehrt.<br />
Die ersten Lebensjahre verbrachte Karin<br />
Grabenhorst mit ihren Eltern und ihrer<br />
jüngeren Schwester Anke gemeinsam im<br />
Haus der Großeltern im Achterdiek.<br />
Großvater Gerhard Hasemann sen. hatte<br />
dort eine Tischlerei, ihr Vater Gerhard<br />
Hasemann jun. lernte bei seinem Vater und<br />
war später im Strafvollzug tätig. Karin<br />
Grabenhorsts Mutter Ursula entstammt der<br />
Familie Klein, die an der Oberneulander<br />
Landstraße lebte. Auch nach dem Wegzug<br />
aus Oberneuland war die kleine Karin<br />
Hasemann oft bei den Großeltern im Achterdiek.<br />
Ein schwerer Unfall der Schwester<br />
hatte zur Folge, dass das Familiengefüge<br />
aus den Fugen geriet, denn zur selben Zeit<br />
wurde die jüngste Schwester Sylke geboren.<br />
In diesen Kindheitsjahren war es für Karin<br />
Grabenhorst die Zeit am Achterdiek, die<br />
ihr Lebensfreude und Unbeschwertheit<br />
gaben. Der Großvater ließ seine Enkelin<br />
gelegentlich in seiner Werkstatt wurschteln,<br />
und besonders Großmutter Käthe Hasemann<br />
– „die Sonne meiner Kindheit“ –<br />
war eine fröhliche, musikalische Frau, u.a.<br />
als Gründungsmitglied der Musikgruppe<br />
Oberneuland. Die Großeltern gaben ihr<br />
den Raum, in vielfältiger Weise malend<br />
und schreibend, mit Musik und in der<br />
Natur Erlebnisse zu verarbeiten und dadurch<br />
die Selbstheilungskräfte gut in ihrer<br />
„Schatzkiste des Lebens“ zu verankern.<br />
„Ich war sieben Jahre alt, als meine<br />
Schwester einen schweren Unfall hatte, und<br />
es war lange unklar, ob sie überlebt. Gespiegelt<br />
durch meine Eltern sind mir damals<br />
schon die grundsätzlichen Fragen nach<br />
Leben, Sterben und Tod begegnet, die ich in<br />
vielfältiger Weise bearbeitet und die mich<br />
letztendlich auf den Weg gebracht haben“,<br />
erinnert sich Karin Grabenhorst. Im Alter<br />
von 24 Jahren musste Karin Grabenhorst<br />
dann Abschied von ihrer geliebten<br />
Großmutter nehmen. „Sie war ganz plötzlich<br />
verstorben, und viele Wochen konnte<br />
ich es nicht fassen. Dann habe ich eines<br />
Infos:<br />
Trauerbegleitung und<br />
Abschiedskultur,<br />
DRK-Kreis-verband Bremen e.V.,<br />
Haus Hohenkamp,<br />
Oberneulander Landstraße 27/29,<br />
28355 Bremen, Telefon: 0421<br />
205917, www.drk.de,<br />
E-Mail: grabenhorst@<br />
drk-bremen.de<br />
Nachts mein Gedicht ‚Trauer‘ geschrieben<br />
und gemalt, darin geht es um das liebevolle<br />
Bewahren, um die Verbindung, die<br />
zwischen Lebenden und Verstorbenen<br />
besteht – das habe ich<br />
damals als so tröstlich empfunden,<br />
dass ich später danach<br />
mein Konzept für die<br />
Trauerbegleitung entwickelt<br />
habe.“<br />
Für Karin Grabenhorst<br />
ist der Grundgedanke ihrer<br />
kreativen Trauerbegleitung,<br />
Menschen darin zu ermutigen, mit dem<br />
geliebten Verstorbenen auch weiterhin<br />
verbunden zu bleiben und das Verbindende<br />
zu erhalten, anstatt wie oftmals von anderen<br />
erwartet „darüber hinwegzukommen“<br />
oder „loszulassen“. Es sind die Bilder der<br />
gemeinsamen Erlebnisse, die Trauernde<br />
stark machen können – Erinnerungen<br />
wertschätzend bewahren, mit kreativen<br />
Anregungen und durch den Austausch<br />
mit anderen Trauernden eine Zukunft zulassen,<br />
denn: Trauer hat viele Gesichter!<br />
Text und Fotos: Meike Müller (2), Karin Grabenhorst (1)<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28 · 28355 Bremen · Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 79
OBERNEULAND KULTUR<br />
LILIENTHALER KUNSTSTIFTUNG<br />
WIE SIE SICH UND<br />
ANDERE SEHEN<br />
Beim Betreten der Lilienthaler Kunststiftung in<br />
Trupe ist man überrascht. Die bekannten Räume<br />
sind durch einen neuen Anstrich und neue<br />
Beleuchtung heller geworden. Man hat den<br />
Eindruck, es passen jetzt viel mehr Bilder rein.<br />
Jedenfalls werden derzeit über 100 Werke,<br />
Figuren, Porträts, Skulpturen regionaler Künstler<br />
gezeigt, die sich ausschließlich mit der<br />
Darstellung des Menschen befassen.<br />
Im Zentrum des Hauses wird<br />
man an Hans Adolf Cordes<br />
erinnert, der im April nach<br />
schwerer Krankheit starb. Hans<br />
Adolf Cordes, der Gründer der<br />
Kunststiftung, dessen Leben<br />
der Kunst und den Künstlern<br />
gewidmet war. Dessen Herz<br />
und dessen Liebe aber seiner<br />
Frau Monika galt, die lange vor<br />
ihm die Welt verlassen musste.<br />
Heinrich Schott malte ein eindrucksvolles<br />
Porträt von ihr, das nun im<br />
Mittelpunkt der Kunststiftung hängt und da<br />
wohl auch bleiben wird. Es habe mehrerer<br />
Gespräche bedurft, erzählt Hilke Theessen,<br />
die Vorsitzende der Kunststiftung, bis Hans<br />
Adolf Cordes überzeugt war, dass dies der<br />
richtige Ort für das Bild sei. Es ist gleichzeitig<br />
eine Erinnerung an ihn selbst.<br />
Hilke Theessen vor einem<br />
Gemälde von Ottilie Reylaender.<br />
JUNGE LEUTE INS MUSEUM: FAMILIENTAG<br />
Es kämen vorwiegend Grauköpfe in die Galerie, meinte Hilke Theessen kürzlich mit einem<br />
Augenzwinkern. Die Kunststiftung Lilienthal will das mit einer neuen, frischen Idee ändern.<br />
Bildung und Vermittlung heißt das Konzept. Für jeden ersten Sonntag im Monat ab 11 Uhr<br />
sind junge Familien eingeladen.<br />
Christa Herzog, ehemals Lehrerin in der Gehörlosenschule Markusallee, hat dazu einen Plan<br />
und Material für jedes Alter entwickelt. Die Kinder mögen sich zunächst zwanglos umschauen<br />
und für sich ein Lieblingsbild finden. Dann wird bis in alle Einzelheiten gefragt: Was hast du<br />
gesehen, was ist dir aufgefallen? Um ein Beispiel zu nennen: Die seltsamen Schuhe zum<br />
Beispiel, die der Mann trägt, das Gerät auf seiner Schulter, und warum geht der so gebeugt?<br />
Ein Bild wird dabei regelrecht entdeckt. Das kann eine spannende Sache sein. Oder es wird<br />
eine skizzenhafte Darstellung eines Gemäldes zur Hand genommen und mit Stiften, vielleicht<br />
auch einer Schere, weiter daran gearbeitet. Kein Handy kann so anregend sein wie<br />
das selbst Erlebte. Eine Anmeldung zum Familientag ist vorerst nicht notwendig.<br />
Heinrich Schott: Monika Cordes<br />
Das Bedürfnis, sich und seinesgleichen<br />
bildlich oder figürlich darzustellen, ist uralt.<br />
Man denke an die Höhlenzeichnungen<br />
oder an die Venus von Milo. Im alten Griechenland,<br />
so berichtet der Text zur Ausstellung,<br />
pflegte man die Kunst des Porträtierens<br />
bereits um 500 vor Christi. So widmet<br />
sich die neue Ausstellung ganz der Darstellung<br />
des Menschen. Angelehnt an die<br />
Tradition des Hauses werden Werke von<br />
Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die<br />
über die Jahrzehnte hinweg und bis in<br />
die heutige Zeit in der Region lebten und<br />
leben. Die hier gezeigte Vielfalt ist beachtlich.<br />
Neben Bildern aus dem eigenen Bestand<br />
der Lilienthaler Kunststiftung sind<br />
Bilder aus der Worpsweder Kunststiftung<br />
zu sehen und etliche Werke privater Leihgeber.<br />
Wie zu erwarten, findet man bekannte<br />
Maler wie Fritz Mackensen, Hans am Ende,<br />
Ottilie Reylaender oder Tetjus Tügel. Aber<br />
auch Bilder unbekannter Weggefährtinnen<br />
von Paula Modersohn-Becker, wie die von<br />
Frida Witt. Die Kunststiftung macht jedoch<br />
vor den alten Meistern nicht Halt, zeitgenössische<br />
Künstlerinnen und Künstler<br />
sind ebenso präsent. Das Besondere: Eine<br />
ganze Reihe von Bildern sind bislang nur<br />
in privaten Sammlungen oder in Archiven<br />
gezeigt worden.<br />
80 OBERNEULAND
Tetjus Tügel: Die Sorge Sabine Lause: Fernweh 2015 Helmut Heinken: Der Leierkastenmann Sabine Lause: Sarah, heller Ton<br />
Zum ersten Mal geht die Kunststiftung<br />
eine Kooperation mit der in Bremen ansässigen<br />
Kunstschule Wandsbeck ein.<br />
Kunststudentinnen und -studenten werden<br />
sich intensiv mit den Künstlern und deren<br />
Motiven auseinandersetzen. Gegen Ende<br />
der Ausstellung wollen sie eigene Werke<br />
zum Thema „Portrait“ präsentieren.<br />
Neben den Gemälden, die in der Überzahl<br />
sind, fehlt es jedoch nicht an Skulpturen<br />
in der Ausstellung, und selbst der Fotografie<br />
wird ein bedeutender Platz eingeräumt.<br />
Fotos aus dem Nachlass von Julius Frank<br />
hängen neben Bildern von Hans Saebens<br />
sowie Hans und Gisela Moris. Erwin<br />
Duwe, als ehemaliger Pressefotograf sehr<br />
bekannt, ist ebenso vertreten wie Rüdiger<br />
Lubrecht, der Mitinitiator der RAW-<br />
Festivals in Worpswede. Seine drei Fotos<br />
von Heimkehrern aus Tschernobyl haben<br />
nun einen sehr aktuellen Bezug zur<br />
Situation in der Ukraine bekommen. EM<br />
FIGUR.PORTRAIT.SKULPTUR.<br />
Die Darstellung des Menschen<br />
in regionaler Kunst.<br />
Eine Ausstellung bis zum 9. Oktober<br />
in der Lilienthaler Kunststiftung,<br />
Trupe 6, 28865 Lilienthal.<br />
Ausstellung und Kunst-Café geöffnet:<br />
Do.-Sa. von 14 bis 18 Uhr,<br />
So. von 11 bis 18 Uhr.<br />
Kontakt: Telefon 04298-907 641,<br />
info@kunststiftung-lilienthal.de,<br />
www.kunststiftung-lilienthal.de<br />
OBERNEULAND 81
OBERNEULAND KULTUR<br />
OBERNEULAND<br />
gestern<br />
heute<br />
Gemüse Hilken<br />
Das Haus auf den alten Bildern, so berichtet Thomas Rosema,<br />
wurde vormals als Doppel-Heuerlingshaus um das Jahr 1800<br />
in Fachwerk errichtet. Heuerlinge – das waren lohnabhängige<br />
Landarbeiter, die auf Abruf zur Arbeit bei einem Landwirt verpflichtet<br />
waren. Es gab sie noch bis ins 19. Jahrhundert hinein.<br />
Das Haus stand an der Ecke Oberneulander Landstraße/Rockwinkeler<br />
Heerstraße. Von 1935 bis 1958 ist es als Kaufladen und<br />
Spar-Markt „Gemüse Hilken“ bekannt gewesen. Ursprünglich<br />
wurden dort wohl nur Obst und Gemüse angeboten. Später,<br />
heißt es, kamen noch andere Dinge hinzu, wie Tabakwaren,<br />
alkoholische Getränke, Zeitungen und Süßwaren. Letztere<br />
waren bei den Kindern der Grundschule gegenüber sehr beliebt.<br />
Heute steht an dieser Stelle ein zweistöckiger roter Klinkerbau,<br />
der im Erdgeschoss schon mehrere Geschäfte sah: einen Imbiss,<br />
ein Bistro, ein Blumengeschäft, eine Buchhandlung … Nunmehr<br />
ein kleines italienisches Restaurant, ein Reisebüro und eine<br />
Postfiliale. EM, Repros: Thomas Rosema<br />
82 OBERNEULAND
LEONARD ELSCHENBROICH & ALEXEI GRYNYUK GEBEN KONZERTREIHE<br />
„HAT BEETHOVEN BEI BRAHMS GELERNT?“<br />
Das denkmalgeschützte Gut Landruhe an der Grenze zu Oberneuland<br />
bietet im Juni mit seinem altehrwürdigen Gutshaus ein stimmungsvolles<br />
Ambiente für die außergewöhnliche Konzertreihe „Hat Beethoven bei<br />
Brahms gelernt?“. An diesem geschichtsträchtigen Ort werden für vier<br />
Tage die Werke zweier Komponisten zu hören sein, die sich zwar nie<br />
begegnet sind, deren Musik aber eng miteinander verknüpft ist.<br />
Hat Beethoven bei Brahms gelernt?<br />
Logisch betrachtet ist diese Frage eher<br />
mit einem Nein zu beantworten. Als<br />
Johannes Brahms 1833 in Hamburg das<br />
Licht der Welt erblickte, war Beethoven<br />
bereits sechs Jahre zuvor auf dem Wiener<br />
Zentralfriedhof beigesetzt worden. Es muss<br />
also zwangsläufig zu einer „Begegnung<br />
der anderen Art“ gekommen sein, die<br />
Brahms und Beethovens musikalisches<br />
Werk in Verbindung setzt.<br />
Der Cellist Leonard Elschenbroich und<br />
Pianist Alexei Grynyuk gehen dieser Frage<br />
nach – im Dialog mit Musiker*innen der<br />
jungen Generation. Die gesamten Werke<br />
für Cello und Klavier von Beethoven und<br />
Brahms werden auf dem Gut Landruhe<br />
PROGRAMM DER ABENDKONZERTE<br />
16. Juni, 19 Uhr, Gut Landruhe<br />
Eröffnungskonzert<br />
Duo Elschenbroich Grynyuk: Beethoven<br />
Sonaten Nr. 1 und Nr. 3<br />
Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />
17. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />
Duo Elschenbroich Grynyuk: Beethoven<br />
Sonaten Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 5<br />
Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />
18. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />
3 Meisterschüler:innen-Duos spielen eine<br />
Auswahl der Sonaten von Beethoven und<br />
Brahms<br />
Im Anschluss: Gespräch Duo Elschenbroich<br />
Grynyuk mit den jungen Musiker:innen<br />
Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />
19. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />
Abschlusskonzert<br />
Duo Elschenbroich Grynyuk: Brahms<br />
Sonate in e, Gesänge, Sonate in F<br />
Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />
Ticketlink:<br />
https://www.eventim.de/eventseries/<br />
hat-beethoven-bei-brahms-gelernt-aufdem-gut-landruhe-bremen-3101823/<br />
Oder über die Bestell-Hotline Mo-Sa von<br />
9.00 bis 18.00 Uhr: 018<strong>06</strong>-570070<br />
tagsüber mit einigen der besten jungen<br />
Musiker*innen erarbeitet, besprochen<br />
und erforscht. Diese Meisterklassen<br />
können an allen vier Tagen<br />
kostenlos besucht werden:<br />
16.-19. Juni, 10-13 Uhr Meisterklasse<br />
Leonard Elschenbroich<br />
16.-19. Juni, 14-17 Uhr Meisterklasse<br />
Alexei Grynyuk<br />
An den vier Abenden vom 16.-<br />
19. Juni, jeweils um 19.00 Uhr, erklingen<br />
Beethoven und Brahms dann<br />
im Konzert. Tickets sind über<br />
www.eventim.de erhältlich.<br />
Als Preisträger des Leonard Bernstein<br />
Award gab Cellist Leonard Elschenbroich<br />
sein Debüt beim Eröffnungskonzert vom<br />
Schleswig-Holstein-Festival mit Anne-<br />
Sophie Mutter unter der Leitung von<br />
Christoph Eschenbach. Europatourneen<br />
mit der Staatskapelle Dresden führten ihn<br />
zum Wiener Musikverein, sein US-Debüt<br />
gab er mit dem Chicago Symphony<br />
Orchestra und das Debüt in Asien in der<br />
Suntory Hall in Tokio. Mehrfach ist er in<br />
der Royal Albert Hall bei den BBC Proms<br />
aufgetreten.<br />
Am Klavier konzertiert Alexei Grynyuk<br />
weltweit mit Recitals im Moskauer Konservatorium,<br />
Verbier Festival, Concertgebouw<br />
in Amsterdam und der Wigmore Hall in<br />
London. Seine Recital-Programme werden<br />
von BBC Radio 3, dem Hessischen Rundfunk,<br />
Bayerischen Rundfunk und Radio<br />
France übertragen.<br />
Seit 15 Jahren spielen Elschenbroich<br />
und Grynyuk auch im Duo. In dieser Zeit<br />
haben sie weltweit konzertiert und sechs<br />
Einspielungen veröffentlicht. 2018 wurde<br />
die Aufnahme des Duos der gesamten<br />
Beethoven-Sonaten als Gramophone<br />
„Album of the Month“ ausgezeichnet.<br />
Noch in diesem Jahr wird eine analoge<br />
Aufnahme der gesamten Werke für Cello<br />
und Klavier von Brahms erscheinen, aufgenommen<br />
in den Abbey Road Studios in<br />
London. Bei ihren Tourneen arbeitet das<br />
Duo auch häufig mit Studierenden an<br />
diesen Werken, z.B. im Royal College of<br />
Der Cellist Leonard Elschenbroich<br />
und Pianist Alexei Grynyuk gehen<br />
im Juni der Frage nach Beethoven<br />
und Brahms bei ihren Konzerten<br />
auf Gut Landruhe nach.<br />
Music in London und der Musikhochschule<br />
München.<br />
Man darf also gespannt sein auf ein<br />
außergewöhnliches Musik-Event, welches<br />
schon durch den Austragungsort ein<br />
besonderes Erlebnis verspricht. MM<br />
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Fotos: Gut Landruhe<br />
28355 Bremen-Oberneuland<br />
Rockwinkeler Heerstraße 13<br />
Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 <strong>06</strong><br />
fax (0421) 257 53 23<br />
dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />
OBERNEULAND 83
OBERNEULAND SPORT<br />
Offizieller Medienpartner<br />
»<br />
SÖREN SEIDEL<br />
NEUER CHEFTRAINER<br />
IN DER MARKO MOCK-ARENA<br />
Uwe Piehl und<br />
Sören Seidel<br />
im Dialog.<br />
Ex-Werder-Profi Sören Seidel übernimmt<br />
FC Oberneuland <strong>2022</strong>/2023.<br />
Nachdem der FC Oberneuland freiwillig auf die Zulassung für<br />
die Regionalliga Nord in der Saison <strong>2022</strong>/2023 verzichtet hat,<br />
beginnt ab dem 01. Juli <strong>2022</strong> das Projekt Weiterentwicklung in<br />
der Bremen-Liga mit dem neuen Cheftrainer Sören Seidel (49) an<br />
der Seitenlinie und als Sportlicher Leiter.<br />
Der Ex-Profi von Werder Bremen hat in den letzten Jahren die<br />
U17 und U19 der JFV Bremen und die 1. Herren des Heeslinger<br />
SC betreut und verfügt über die UEFA-A-Lizenz.<br />
Der FC Oberneuland und Sören Seidel haben sich auf eine<br />
2-jährige Vertragslaufzeit mit einjähriger Option verständigt.<br />
Der Ex-Profi bringt als weiteren Teammanager den 28-jährigen<br />
Deutsch-Italiener Giancarlo Christescu mit, der über ein Sportmanagement-Studium<br />
und die B-Lizenz verfügt und sich<br />
konzeptionell verstärkt um die Verzahnung von Herren- und<br />
Jugendleistungsabteilung kümmern wird.<br />
Nachwuchskicker darstellt.“ Gleichwohl werden einige altbekannte<br />
Spieler dem FC Oberneuland die Treue halten und gemeinsam<br />
die Reise des FC Oberneuland fortsetzen.<br />
„Wir haben in den Gesprächen mit Sören die Energie gespürt,<br />
die es jetzt braucht, um in der Bremen-Liga die Weichen für eine<br />
erfolgreiche Weiterentwicklung der FCO-Idee der Talentförderung<br />
mit wettbewerbsfähiger Herrenmannschaft zu stellen. Er bringt<br />
reichlich Profi-Erfahrung, insbesondere aber auch Erfahrung in<br />
der Jugendarbeit ein und ist ein positiver Typ. Die Gespräche zur<br />
Kaderplanung laufen. Gesucht wird noch ein weiterer Co-Trainer“,<br />
so Pressesprecher Uwe Piehl.<br />
EHRUNG<br />
„Ich möchte ein neues, hungriges<br />
Team mit unverbrauchten Gesichtern<br />
aufbauen, das eine gute Rolle in der<br />
Bremen-Liga spielt und ein Sprungbrett<br />
für talentierte Nachwuchskicker<br />
darstellt.“ Sören Seidel<br />
Der prominente Neuzugang auf dem Trainerposten der<br />
1. Herren sieht seine Hauptaufgabe darin, ein „neues, hungriges<br />
Team mit unverbrauchten Gesichtern aufzubauen, das eine gute<br />
Rolle in der Bremen-Liga spielt und ein Sprungbrett für talentierte<br />
Werner Bachmann<br />
Unser Schiedsrichterobmann, Werner Bachmann, wurde vom<br />
Bremer Fußball-Verband e.V. für seine wertvolle Tätigkeit mit der<br />
Verdienstnadel ausgezeichnet.<br />
Vielen Dank für deinen tollen Einsatz, Werner!<br />
Text und Fotos: FCO<br />
84 OBERNEULAND
FC Oberneuland – Gemeinsamer Erfolg<br />
• Bremenligameister 2019/2020<br />
• Bremer Hallenmasters Sieger 2019<br />
• Amateurtrainer des Jahres 2019<br />
• Amateurspieler des Jahres 2019<br />
• Fairste Mannschaft der Bremenliga<br />
• DFB Pokal Teilnahme gegen SV Darmstadt<br />
• Testspiele gegen VfL Osnabrück und<br />
VFL Wolfsburg<br />
FCO & Friends zu Besuch im Convivo Park<br />
Gemeinsam Gemeinschaft!<br />
Am 15.04. sind wir im Convivo Park Oberneuland gewesen und haben,<br />
gemeinsam mit Gastauftritten von Lisa Gerdes mit ihrer wunderbaren<br />
Stimme, Stefan Gerdes und seinem Umhänge-Schlagzeug (Gitarre)<br />
sowie Joerg Breidenbach und seinem Akkordeon, für die Bewohner<br />
performt.<br />
Alle Bewohner haben sich überaus dankbar gezeigt und freuten sich<br />
über einen stimmungsvollen Tag. Vom FC Oberneuland sind Olaf Lücke,<br />
Denis Nukić, Laris Nukić (Fotograf) und die Tochter von Laris dabei<br />
gewesen.<br />
Ein tolles Ereignis und wir freuen uns auf unseren nächsten Auftritt<br />
beim Convivo Park in Oberneuland!<br />
Weitere Aufnahmen auf unserer Homepage:<br />
https://fcoberneuland.de/<strong>2022</strong>/04/16/fco-friends-zu-besuchbeim-convivo-park-oberneuland/<br />
Jetzt in der Regionalliga –<br />
Die Königsklasse der Amateure<br />
Vorteile im Partnerclub<br />
Vorteile im Partnerclub<br />
Förderverein spendet<br />
dem FCO Heckenmulcher<br />
Der FC Oberneuland-<br />
Förderverein e.V.<br />
spendet dem FC<br />
Oberneuland einen<br />
Heckenmulcher<br />
im Wert von<br />
ca. 5.000 Euro.<br />
Auch wenn die bisherige<br />
Saison für<br />
einige unserer<br />
Leistungsteams<br />
nicht so schön ist,<br />
wird unsere Anlage<br />
am Vinnenweg in<br />
Zukunft umso<br />
schöner anzusehen sein. Der Förderverein um Vorstandsvorsitzenden<br />
Marko Mock hat somit dem FC einen Riesen-Wunsch erfüllt.<br />
„Nun haben wir in Oberneuland die Möglichkeit unsere Anlage noch<br />
professioneller zu pflegen. Der FC hat sich einen Heckenmulcher<br />
gewünscht und wir vom FV haben nun alles getan, um diesen Wunsch<br />
in Erfüllung gehen zu lassen“, so Marko Mock.<br />
Der FC Oberneuland bedankt sich beim Förderverein für dieses im<br />
wahrsten Sinne Riesen-Geschenk und wir werden sicherlich alle unsere<br />
Freude damit haben.<br />
#WIRMITEUCH<br />
#WIRMITEUCH<br />
Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />
Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />
der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />
der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />
werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />
Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />
werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />
Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />
Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />
Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />
Sie zahlreiche neue Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern.<br />
Sie zahlreiche neue Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern.<br />
2 Dauerkarten<br />
für die<br />
2Regionalliga-<br />
Dauerkarten<br />
Heimspiele für die<br />
Regionalliga-<br />
Heimspiele<br />
Ihr Logo auf<br />
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Website Ihr Logound<br />
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am unserer Stadion<br />
Website und<br />
am Stadion<br />
Individuelle<br />
Sponsoringmöglichkeiten<br />
Individuelle<br />
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> 10.000<br />
Personen<br />
> digitale 10.000<br />
Reichweite Personen<br />
digitale<br />
Reichweite<br />
Zahlreiche<br />
Netzwerkmöglichkeiten<br />
Zahlreiche<br />
Netzwerkmöglichkeiten<br />
Verteilung von<br />
Jobs und<br />
Verteilung Ausbildungsstellen<br />
und<br />
von<br />
Jobs<br />
Ausbildungsstellen<br />
Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch.<br />
Wir freuen uns Sprechen auf ein persönliches Sie uns an! Gespräch.<br />
Wir freuen uns<br />
Sprechen<br />
auf ein persönliches<br />
Sie uns an!<br />
Gespräch.<br />
Benjamin<br />
Sprechen<br />
Scher<br />
Sie uns an!<br />
Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />
Benjamin Scher<br />
Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />
Benjamin Scher<br />
Leiter<br />
bs@fcoberneuland.de<br />
Strategische Planung & Partnerschaften<br />
bs@fcoberneuland.de<br />
+49 (0) 175 77 40 792<br />
bs@fcoberneuland.de<br />
+49 (0) 175 77 40 792<br />
+49 (0) 175 77 40 792
OBERNEULAND SPORT<br />
BHC-SPORTCAMPS<br />
S<strong>OM</strong>MERFERIEN AKTIV<br />
Ob Lieblingssportart, Lust auf was Neues oder einfach nur Spaß an<br />
Spiel und Bewegung – die Sportcamps beim Bremer HC sind schon<br />
seit zehn Jahren der Sommerferien-Tipp für aktive Kinder.<br />
86 OBERNEULAND<br />
Viel Bewegung an der frischen Luft<br />
und Spaß mit Freunden und<br />
Gleichaltrigen – die fünftägigen<br />
BHC-Sportcamps sind eine wunderbare<br />
Beschäftigung in den Sommerferien.<br />
Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren<br />
können hier richtig aktiv werden, Neues<br />
ausprobieren und ihre Energie ausleben.<br />
Bei der Anmeldung kann zwischen einem<br />
Hockey- oder Tennisschwerpunkt gewählt<br />
werden.<br />
»Gerade im Sommer<br />
herrscht während der<br />
Camps bei uns auf der<br />
Anlage immer eine<br />
super Stimmung!<br />
Laura Frank, Leitung Kids in Motion<br />
»
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Offizieller Medienpartner<br />
»Die Sportcamps<br />
sind eine tolle<br />
Möglichkeit für die<br />
Kids, Tennis oder Hockey einfach<br />
mal auszuprobieren.<br />
Stefan Freise, Diplom-Hockeytrainer DOSB<br />
Nach der Frühbetreuung wird dann<br />
zunächst vier Stunden in dieser Sportart<br />
trainiert. Ausgebildete Trainer vermitteln<br />
hier spezifische Grundfertigkeiten, bauen<br />
aber auch die generellen motorischen<br />
Fähigkeiten aus. Nach einem leckeren gemeinsamen<br />
Mittagessen in der Clubgastronomie<br />
geht es am Nachmittag mit attraktiven<br />
Sport- und Spielangeboten weiter. Den<br />
ganzen Tag über steht natürlich der Spaß im<br />
Vordergrund! Text: Anne Günter, Fotos: BHC/Axel Kaste<br />
»<br />
»Viele der Camp-Kinder haben in den<br />
Ferien bei uns so viel Spaß, dass sie<br />
danach weiter im BHC Tennis spielen.<br />
Lust auf ein Sportcamp mit jeder Menge<br />
Spaß und Action?<br />
Dann sind die BHC-Sportcamps genau das Richtige für Dich! Dabei ist es ganz egal, ob<br />
Du Multisport-Talent oder noch auf der Suche nach der passenden Sportart bist – beim<br />
BHC hast Du garantiert eine gute Zeit!<br />
Sommerferien-Camp 8.-12. August <strong>2022</strong><br />
Sommerferien-Camp 15.-19. August <strong>2022</strong><br />
Wann? jeweils 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
Wer? Jungs und Mädchen der Jahrgänge 2010 bis 2016<br />
Tagesablauf<br />
8.00 Uhr Frühbetreuung<br />
9.00 Uhr Hockey- oder Tennistraining<br />
13.00 Uhr Mittagessen<br />
14.00 Uhr Attraktive Sport- und Spielangebote<br />
16.00 Uhr Ende<br />
Inklusive<br />
• täglich warmes Essen in der Clubgastronomie<br />
• Hockey-/Tennistraining, Koordinationstraining und jede Menge Spaß<br />
Preis / Person<br />
• 175,- Euro für Mitglieder<br />
• 200,- Euro für Nicht-Mitglieder<br />
Anmeldeschluss:<br />
• 1. Juli <strong>2022</strong><br />
Nadine May, Tennistrainerin (DTB B-Lizenz)<br />
»<br />
Jetzt anmelden über das Online-Formular auf der Homepage unter<br />
www.bremerhockeyclub.de/sportcamp<br />
SPASS & ACTION<br />
OBERNEULAND 87
REGION BORGFELD<br />
Pastor Clemens Hütte (li.) und Sascha Riebe.<br />
Borgfelder Konfirmanden unterwegs auf dem Jakobsweg.<br />
Vor fast zwei Jahren startete Radio Bremen<br />
mit seinem Sender Bremen Vier eine<br />
Werbekampagne mit Sprüchen aus den<br />
Stadtteilen. Oberneuland war zum Beispiel<br />
mit dem Text „Ober-La-La-Land“ vertreten.<br />
Es erinnerte an einen seinerzeit laufenden<br />
Film. Sascha Riebe aus Borgfeld hatte dazu<br />
eine Idee. Ihm fiel der Titel eines Schlagers<br />
von Jürgen Drews dazu ein: „Ein Bett im<br />
Kornfeld“. Warum dann nicht „Ein Bett in<br />
Borgfeld“? Und prompt hingen bald danach<br />
Plakate mit seinem Text an den Straßenbahn-<br />
und Bushaltestellen in der Stadt. Eine<br />
witzige Werbung für Borgfeld. Ende letzten<br />
Jahres berichtete er dem Beirat über diese<br />
Aktion, verbunden mit dem Wunsch, das<br />
eine oder andere von den Plakaten könne<br />
doch irgendwo in Borgfeld aushängen. In<br />
einem Geschäft zum Beispiel. Er hatte ja<br />
noch ein paar. Die Idee kam im Beirat gut<br />
an, das war’s dann aber auch …<br />
Die zweite Geschichte fängt mit der<br />
Überlegung an: Gibt es vielleicht doch<br />
irgendwo in Borgfeld ein Bett, in dem man<br />
sich ausruhen kann?<br />
Borgfeld, erinnert man sich, liegt am<br />
Jakobsweg, an der Via Baltica. Einer der<br />
vielen Pilgerwege, die wie ein Netzwerk<br />
durch ganz Europa bis Puente la Reina im<br />
Baskenland führen. Von dort geht es für<br />
alle Pilger auf gleichem Weg weiter auf den<br />
JAKOBSWEG<br />
EIN BETT IN BORGFELD<br />
Genau betrachtet sind es zwei Geschichten, die hier<br />
erzählt werden. Eine über die Entstehung eines<br />
Plakats, die andere über den Jakobsweg nach<br />
Santiago de Compostela. Beides hängt miteinander<br />
zusammen. Aber der Reihe nach!<br />
letzten 675 Kilometern bis zur heiligen<br />
Stätte im spanischen Galicien. Lange Zeit<br />
eher wenig beachtet. Jedoch seit Harpe<br />
Kerkelings Buch über seine Pilgerreise „Ich<br />
bin dann mal weg“ befassen sich immer<br />
mehr Menschen mit dem Gedanken, eine<br />
Zeit lang alles hinter sich zu lassen. Unterwegs<br />
innere Einkehr zu halten, zu sich<br />
selbst zu finden. Gleichgültig, ob sie nun<br />
einer Religion angehören oder nicht. Und<br />
Der erste Eintrag im Pilgerbuch.<br />
es muss ja nicht gleich der ganze beschwerliche<br />
Weg bis zum Endziel sein. Mitunter<br />
mag es genügen, nur für ein paar Tage „abzutauchen“.<br />
Tatsächlich sind diese zahlreichen<br />
Wege abseits der großen Straßen<br />
sorgfältig registriert und kartiert. Im Internet<br />
gibt es umfangreiche Hinweise und<br />
Wegbeschreibungen.<br />
Die Via Baltica zum Beispiel ist die<br />
Fortsetzung des Pommerschen Jakobswegs<br />
von Kretinga in Litauen bis zum polnischen<br />
Teil von Usedom. Das Besondere bei<br />
diesem Weg, heißt es in einem der Führer:<br />
Hier sei konsequent versucht worden,<br />
preisgünstige Pilgerunterkünfte anzubieten,<br />
die sich in Gemeindehäusern oder in<br />
ähnlichen Einrichtungen befinden. In<br />
36 Tagesetappen werden die Pilger nach<br />
Osnabrück geleitet. Die 26. Etappe beginnt<br />
in Otterstedt und endet in Bremen-Borgfeld.<br />
Also gibt es doch ein Bett in Borgfeld?<br />
Clemens Hütte, Pastor der Kirchengemeinde,<br />
reduziert jedoch die Erwartungen.<br />
Ja, die Möglichkeit zum Übernachten gibt<br />
es schon, jedoch steht da lediglich eine<br />
Schlafcouch zur Verfügung. Tatsächlich,<br />
oben im alten Pastorenhaus in einer Ecke<br />
des ehemaligen Seminarraums neben der<br />
Wohnung des Küsters, da ist sie. Immerhin<br />
recht einladend für ein müdes Haupt. Auf<br />
einem Sideboard liegen ein paar Broschüren,<br />
eine Jakobsmuschel, der Stempel für den<br />
Pilgerpass und das Pilgerbuch. Der erste<br />
Eintrag dort ist vom 20. August 2008.<br />
Allerdings gab es damals die Beherbergung<br />
schon ein paar Jahre vorher. Pilger, die in<br />
Borgfeld übernachten, müssen morgens<br />
wieder früh aufstehen, denn im Erdgeschoss<br />
befindet sich der Kindergarten. Dort<br />
können sie sich, bevor die Kinder kommen,<br />
in der kleinen Küche einen Tee zubereiten,<br />
zur Toilette gehen und – was sie besonders<br />
88 OBERNEULAND
Das „Bett“ in Borgfeld: Die<br />
Pilgerunterkunft im alten<br />
Pastorenhaus der Kirchengemeinde<br />
Borgfeld.<br />
Weitere Einträge<br />
im Pilgerbuch.<br />
Links geht’s nach Borgfeld, geradeaus zu einer<br />
alternativen Unterkunft in Lilienthal.<br />
Die 26. Etappe der Via Baltika<br />
beginnt in Otterstedt und<br />
endet in Bremen-Borgfeld.<br />
zu schätzen wissen – duschen. Vor der<br />
Pandemie, weiß der Küster Dietmar Früchtenicht<br />
zu berichten, kamen um die zwanzig<br />
Pilger pro Saison ins Haus. Nur selten<br />
steht jemand einfach vor der Tür und<br />
begehrt Einlass. In der Regel melden sich<br />
Pilger einige Tage vorher an.<br />
Fast alle haben heutzutage<br />
ein Smartphone, was ihnen<br />
allein schon unterwegs bei<br />
der Orientierung hilft. Einmal<br />
war sogar eine Pilgerin<br />
aus Neuseeland hier, die<br />
tatsächlich den ganzen<br />
Weg bis nach Santiago de<br />
Compostela gehen wollte.<br />
Wegen der befürchteten<br />
Ansteckung durch das<br />
Corona-Virus waren die<br />
Übernachtungen in den letzten zwei Jahren<br />
stark eingeschränkt.<br />
Die Jakobsmuschel ist das Symbol der<br />
Pilger. Ihre Beziehung zum Apostel Jakobus<br />
ist allerdings unklar. Sie wird als Erkennungszeichen<br />
an der Kleidung getragen. In<br />
Einmal war<br />
sogar eine<br />
Pilgerin aus<br />
Neuseeland da,<br />
die den ganzen<br />
Weg bis nach<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
gehen wollte.<br />
stilisierter Form<br />
wie eine Sonne<br />
mit Strahlen, gelb auf blauem<br />
Grund, ist sie gleichzeitig ein Wegweiser<br />
auf der Strecke. Die „Sonne“ zeigt dabei die<br />
Richtung an, auf der es weitergeht. Die<br />
Pilger müssen freilich sehr<br />
aufmerksam sein, um sie<br />
auch wirklich wahrzunehmen.<br />
Eine gute Karte oder heutzutage<br />
eben das Smartphone<br />
helfen meist besser weiter.<br />
Zudem gibt es im Internet<br />
zahlreiche Wegbeschreibungen<br />
anderer Pilger, die die<br />
Strecke bereits gelaufen sind.<br />
Pastor Clemens Hütte<br />
kennt den Weg. Er trifft sich<br />
mit seinen Konfirmanden<br />
in Fischerhude und wandert auf dem<br />
gekennzeichneten Jakobsweg nach Borgfeld<br />
zurück. Mit dem einen oder anderen<br />
Abstecher zu interessanten Punkten.<br />
Dabei sollen die Smartphones zu Hause<br />
bleiben. Nebenher ein kleines Training,<br />
sich zu orientieren und seine Kräfte einzuteilen.<br />
Es ist nicht einfach, macht aber<br />
durchaus Spaß, unterwegs die blau-gelben<br />
Wegweiser zu entdecken. Beispielsweise in<br />
der Wümmeniederung hinter Ebbensiek,<br />
wo es links ab zum Campingplatz und am<br />
Binneboom-Museum vorbei in die Wiesen<br />
geht. Vor der Wümmebrücke an der Borgfelder<br />
Landstraße kann man sehen, dass<br />
man auf dem richtigen Weg war. Nun<br />
sind es nur noch gut 100 Meter bis zum<br />
Gemeindehaus, zum „Bett“ in Borgfeld.<br />
Sascha Riebe hat übrigens noch zwei<br />
von den Plakaten auf Lager. Mit 118,5 x<br />
175 Zentimetern haben sie allerdings ein<br />
beachtliches Format. Er würde sich freuen,<br />
wenn sie wettergeschützt im Ort (in einem<br />
Geschäft, im Ortsamt vielleicht) aushängen<br />
würden.<br />
Text: Eberhard Matzke,<br />
Fotos: Eberhard Matzke,Clemens Hütte<br />
OBERNEULAND 89
REGION BORGFELD<br />
„Jetzt müssen wir das Steuer<br />
herumreißen“, sagte Jörg Angerstein,<br />
der Geschäftsführer der Hans-Wendt-<br />
Stiftung. Denn wenn jetzt – trotz aller<br />
anderen Krisen – nichts für den<br />
Klimaschutz getan werde, wird es<br />
zu spät sein. Das gilt nicht nur für<br />
große Unternehmen, sondern ebenso<br />
im Kleinen.<br />
Insgesamt gab es 2.496 Euro – sowie Prämien für weitere<br />
Energieeinsparungen an die Leiterinnen der Kinderhäuser.<br />
HANS-WENDT-STIFTUNG<br />
ELF TONNEN CO 2 EINGESPART<br />
Bettina<br />
Newiger von<br />
ener:kita.<br />
Kalle, der<br />
Klima-Igel.<br />
Hanna, Dillen Nina<br />
und Melina am<br />
Hochbeet …<br />
… und mit ihren<br />
Tränken für durstige<br />
Hummeln.<br />
Alle sollen mitgenommen werden,<br />
um zu überlegen: Wo und wie<br />
kann Energie eingespart werden?<br />
Vielfach sind Veränderungen im<br />
Verhalten erforderlich. Das fängt<br />
bei den Kindern schon an.<br />
Die Hans-Wendt-Stiftung<br />
geht da mit gutem Beispiel<br />
voran. Zusammen<br />
mit der Beratung durch<br />
die ener:kita, einem Zweig<br />
der Bremer Klimaschutzagentur<br />
„energiekonsens“, gelang es der<br />
Stiftung in ihren neun Kindertagesstätten<br />
in Bremen innerhalb<br />
eines Jahres (April 2020<br />
bis März 2021) ihren Energieverbrauch<br />
um elf Tonnen CO 2 zu<br />
verringern. In den Einrichtungen wurden<br />
Heizungsanlagen, Kühlgeräte, Waschbecken,<br />
Fenster, Türen, Kücheneinrichtungen<br />
und Beleuchtung überprüft. Die Mitarbeiterinnen<br />
wurden beraten, wie sie mit einfachen<br />
Mitteln zu geringerem Energieverbrauch<br />
beitragen können. Technische<br />
Maßnahmen sind das Eine. Das Bewusstsein,<br />
selbst etwas zu tun, wird den Kindern<br />
und ihren Eltern weiter vermittelt. Die Stiftung<br />
habe dabei die Aufgabe, vorzudenken.<br />
Für Martin Grocholl, den Geschäftsführer<br />
von energiekonsens, könnte allerdings<br />
seitens der senatorischen Behörden mehr<br />
getan werden. Die Mittel aus der „Bundesförderkulisse“<br />
seien bereits nach einer<br />
Woche ausgeschöpft worden.<br />
Ende April trafen sich die Leiterinnen<br />
der neun Kinderhäuser auf dem Gelände<br />
der Stiftung in Borgfeld zu einem Workshop.<br />
Im Anschluss daran gab es Prämien<br />
von der Klimaschutzagentur für jedes einzelne<br />
Haus, gemessen an dessen Anteil zur<br />
Energieeinsparung. Insgesamt 2.496 Euro.<br />
Das Projekt wird weiter fortgeführt.<br />
Im Garten nebenan zeigten derweil die<br />
Ü3-Kinder der Kita Am Lehester Deich<br />
beim Anpflanzen und Aussäen alter Sorten<br />
von Erbsen, Radieschen und Möhren im<br />
Hochbeet und beim Aufstellen von Tränkstationen<br />
für Hummeln, wie sie lernen, mit<br />
der Natur umzugehen.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
90 OBERNEULAND
CLAUS GÜLKE<br />
FRISCHER WIND<br />
Der CDU-Stadtbezirksverband Wümme hat einen<br />
neuen Vorsitzenden. Der Bankbetriebswirt Claus<br />
Gülke setzte sich mit 87,5 Prozent der Stimmen<br />
gegen Luc van der Smissen durch und löst<br />
Michael Keller ab, der nicht wieder kandidierte.<br />
Claus Gülke.<br />
Zu seinen Stellvertretern wählte die mit 40 Anwesenden<br />
gut besuchte Versammlung Theresa Gröninger aus<br />
Horn-Lehe und Johannes Klinckradt aus Borgfeld. Zu<br />
Beisitzern wurden gewählt: Justina Breitbarth, Markus<br />
Bersebach, Jörn Broeksmid, Ralph Dräger, Harald Graaf,<br />
Christian Kolowski, Dorothea Lutze, Dirk Porthun,<br />
Sarah Stoffels und Telly van der Smissen. Vorstandsmitglieder<br />
qua Amt sind die beiden Ortsvorsitzenden<br />
aus Horn, Stefan Quass, und Borgfeld, Gabi Piontkowski.<br />
Claus Gülke gab sich in seiner Antrittsrede kämpferisch.<br />
Nach zwei „besonderen“ Jahren, in denen viele<br />
Veranstaltungen ausfallen mussten, solle es nun wieder<br />
richtig losgehen.<br />
„Wir machen einen Neustart von Wümme“. Gülke<br />
wies darauf hin, dass der Stadtbezirksverband Wümme<br />
mit seinen 171 Mitgliedern der zweitgrößte Stadtbezirksverband<br />
innerhalb des CDU-Kreisverbandes Bremen-<br />
Stadt sei. „Unsere Stimme hat Gewicht, im Stadtteil und<br />
auch innerhalb der Partei“, sagte der 47-Jährige. Der<br />
Wahlkampf für die Bürgerschafts- und Beiratswahlen<br />
im Mai 2023 beginne jetzt. Gemeinsam mit seinem<br />
neugewählten Vorstand plant Gülke themenspezifische<br />
Stammtische, beispielsweise zum Thema Ukraine mit<br />
dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Röwekamp,<br />
der im Verteidigungsausschuss des Deutschen<br />
Bundestages sitzt.<br />
Auch das Gesellige solle künftig nicht zu kurz<br />
kommen. So sei am 11. Juni eine Boßeltour mit anschließendem<br />
Essen geplant. Auch Nichtmitglieder seien<br />
herzlich eingeladen. Anmeldungen sind über die E-Mail<br />
von Claus Gülke unter clausguelke@hotmail.com<br />
möglich.<br />
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Heiko Strohmann,<br />
Gastredner der Versammlung, bot die Unterstützung<br />
der Fraktion in ortspolitischen Fragen an.<br />
CDU-ORTSVERBAND BORGFELD<br />
GABI PIONTKOWSKI<br />
ERNEUT GEWÄHLT<br />
v.l.: Gabi Piontkowski,<br />
Helga Bramsiepe,<br />
Hans Claussen, Birgit<br />
Wellhausen, (dahinter)<br />
Jörn Broeksmid,<br />
Jannis Fricke, Telly van<br />
der Smissen, Ralf<br />
Behrend, Wolfgang<br />
Klüver und Matthias<br />
Stelljes.<br />
Die 53-jährige Juristin Gabi Piontkowski wurde auf der Jahreshauptversammlung<br />
des CDU-Ortsverbandes Borgfeld mit großer Mehrheit<br />
erneut zur Ortsvorsitzenden gewählt. Als ihr Stellvertreter wurde der<br />
selbstständige Spediteur Ralf Behrend ebenfalls mit großer Mehrheit in<br />
seinem Amt bestätigt.<br />
Zu Beisitzern wählten die CDU-Mitglieder: Jörn Broeksmid, Hans<br />
Claussen, Gertrud Fiege, Jannis Fricke, Matthias Stelljes, Telly van<br />
der Smissen und Birgit Wellhausen. Helga Bramsiepe wurde zur Mitgliederbeauftragten<br />
des Ortsverbandes gewählt.<br />
In den letzten beiden Jahren stand im Mittelpunkt der Arbeit der CDU-<br />
Beiratsfraktion die Neugestaltung des Einzelhandelskonzeptes, wie<br />
CDU-Fraktionssprecher Jörn Broeksmid betonte. Die CDU-Fraktion habe<br />
sich für eine Einbeziehung des Viohl-Geländes in die Ortsmitte und die<br />
Erweiterung des Baumarktgeländes um weitere Einzelhandelsgeschäfte<br />
und dringend benötigte Wohnungen stark gemacht. Er kritisierte die<br />
mangelnde Unterstützung des Senats, der entgegen der Beschlusslage<br />
des Beirates die Erweiterung der Ortsmitte nicht in den Flächennutzungsplan<br />
aufgenommen habe. Weitere Schwerpunkte der Arbeit der Beiratsfraktion<br />
seien die Ausbesserung der Geh- und Radwege, die Pflege des<br />
Straßenbegleitgrüns, die kindgerechte Gestaltung der Spielplätze und der<br />
Einsatz für mehr Sauberkeit und gefühlte Sicherheit im Ortsteil gewesen.<br />
Als künftige Arbeitsschwerpunkte von CDU-Ortsverband und Beiratsfraktion<br />
nannten Broeksmid und Piontkowski übereinstimmend neben<br />
der Sauberkeit die Sicherheit des Ortsteils, die weitere Sanierung der<br />
Gehwege und die Verkehrsberuhigung in Borgfelder Wohngebieten und<br />
ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die Lilienthaler Heerstraße.<br />
Gabi Piontkowski<br />
Gabi Piontkowski<br />
OBERNEULAND 91
1 4<br />
3<br />
5<br />
2<br />
6<br />
8<br />
FüR EIN<br />
ZWEITES<br />
WOHNZIMMER<br />
9<br />
7<br />
11<br />
…ein absoluter<br />
Hingucker…<br />
10<br />
92 OBERNEULAND
Frühstücken im Freien oder Entspannen nach Feierabend.<br />
Wer einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten hat, kann<br />
es sich jetzt so richtig gut gehen lassen!<br />
1. Tisch mit Charakter<br />
Ist es ein Tisch? Ein Pflanzgefäß? Oder ein Tisch mit<br />
Weinkühler? Nein, es ist Bakkes – der all das vereint!<br />
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2. Pretty – dieser Carpretty<br />
Antistatische Designerteppich für den Außenbereich, 200 x 290 cm.<br />
Leicht zu reinigen, weich, wasser- und wetterfest und UV-beständig.<br />
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3. Entspannen wie im Süden<br />
Der Weishäupl Cabin Liegestuhl Deluxe ist ausgestattet mit komfortablen<br />
Armlehnen und einer Verstellfunktion. Der Kunstfaserstoff ist<br />
robust, farbecht und witterungsbeständig. Besonders gut für den<br />
Außenbereich geeignet.<br />
Gesehen bei casa di mobili, Straßentor 2, D- 27726 Worpswede, Telefon 04792 9445<br />
4. Curvy Pot<br />
Der Curvy Pot XM lässt Pflanzen zum strahlenden Hingucker werden.<br />
Optional kann ein Holzdeckel diesen beleuchteten Pflanzkübel auch<br />
in einen Beistelltisch umfunktionieren. Er ist mit einem LED-Modul<br />
(6 W) inklusive Farbwechselfunktion, Fernbedienung (Knopfzelle<br />
Batterie 3V Lithium enthalten) und 5 m Kabel ausgestattet.<br />
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5. Kerze im Glas<br />
Super hochwertige Kerze im eleganten Design von Home Society.<br />
Diese Kerze überzeugt durch ihre Optik und einer langen<br />
Brenndauer. In verschiedenen Farben erhältlich.<br />
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6. Troll<br />
Die Troll Outdoorleuchte von Sompex punktet mit stylisher Plissee-<br />
Optik und mit energiesparenden LEDs. Die Designleuchte ist in<br />
vielen bunten Farben und als Tisch- oder Stehleuchte erhältlich.<br />
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7. Happy Wine<br />
Wunderbare Weine aus der Pfalz mit unterhaltsamen Etiketten für<br />
viele Anlässe. Die Happy Wine Collection von COSTOLUTO ist<br />
Lebensfreude pur und zaubert ein Lächeln ins Gesicht.<br />
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8. Life is a beach<br />
Die Muster von flowers for friends wirken wie auf Capri. Nicht nur<br />
auf den Kleidern und Taschen des Labels, sondern nun auch auf<br />
einer Kissen-Kollektion für den Innen- und Außenbereich.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen,<br />
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9. Guter Stoff<br />
Kissenhüllen in 50x50 cm: Cosmopolitan & Moijto in feinster<br />
Webstoff-Qualität auf der Vorderseite, uni-farbig auf der Rückseite.<br />
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10. Cargo<br />
Anstelle der bekannten Sompex Kerze setzt die Cargo Outdoorlaterne<br />
auf viele kleine LEDs, versteckt auf der Unterseite des Dachs. Geeignet<br />
für den Außenbereich und Regen und Spritzwasser geschützt.<br />
Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />
Text und Fotos: MM/Hersteller<br />
11. Schatzinsel für den Tisch<br />
Sommerliches Design Jolie von Pip Studio mit exotischen Pflanzen,<br />
bunten Früchten und Reihern mit goldenen Punkten<br />
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OBERNEULAND 93
DAS NEUE ANKLEIDEZIMMER<br />
MASSGESCHNEIDERTE<br />
Ordnung<br />
Planung ist das A und O für<br />
das maßgeschneiderte Ankleidezimmer.<br />
Foto: Cabinet<br />
Ankleidezimmer? Ist das nicht<br />
der pure Luxus für Wohnanlagen<br />
von schlossähnlichem Ausmaß?<br />
Nein, ist es nicht. Das moderne Ankleidezimmer<br />
ist Ordnungssystem und<br />
Optimierungsfaktor, ein Upgrade fürs Wohn-<br />
Feeling! Der freie Blick auf Kleidung, Schuhe<br />
und Accessoires eröffnet uns Möglichkeiten – er<br />
lässt uns viel mehr kombinieren, er bringt uns auf<br />
Ideen. Im Ankleidezimmer können wir uns vollkommen<br />
auf Sinn und Zweck eben dieses Raumes konzentrieren.<br />
94 OBERNEULAND
Wenn Kleidung & Co. ins Ankleidezimmer<br />
umziehen, ergibt sich<br />
zudem ein klarer Vorteil für den<br />
restlichen Wohnbereich: Es liegt<br />
schlichtweg nirgendwo mehr etwas herum,<br />
viele Bereiche sehen nun „aufgeräumter“<br />
aus. Der Schlafbereich zum Beispiel wirkt<br />
ohne Kleiderschrank, Kommode und Regal<br />
noch einmal deutlich großzügiger – und er<br />
strahlt eine ganz andere Ruhe aus! Denn<br />
überfüllte Schränke und überquellende<br />
Regale sind nun vollkommen passé. Stattdessen:<br />
kleidsame Klarheit.<br />
Wo aber passt ein Ankleidezimmer hin?<br />
Es bietet sich an, Räume umzunutzen oder<br />
neu zu nutzen. Brauchen wir den Abstellraum<br />
tatsächlich als solchen oder lässt er<br />
sich nicht viel besser sinnvoll umgestalten?<br />
Die Kinder sind aus dem Haus – was<br />
machen wir aus den früheren Kinderzimmern?<br />
Lässt sich die ungenutzte Fläche am<br />
oberen Ende des Treppenhauses nicht in<br />
einen Raum verwandeln? Ein Ankleidezimmer<br />
lässt sich auch in einer kleinen<br />
Kammer gleichsam als begehbarer Kleiderschrank<br />
einrichten. Oder in einem abgetrennten<br />
Bereich des Schlafzimmers –<br />
Leichtbauwände haben dabei ihren großen<br />
Auftritt. Kaum ein Bereich, der sich mit<br />
guter Planung nicht in ein Ankleidezimmer<br />
verwandeln ließe, vorausgesetzt, er ist nicht<br />
des Wohlfühlfaktors optimal, sondern<br />
auch, weil es die Farben unserer Outfits<br />
unverfälscht wiedergibt. Natürlich sollten<br />
Kleider, Blusen und Anzüge ansonsten<br />
möglichst vor Tageslicht geschützt aufbewahrt<br />
werden – aber beim Auswählen und<br />
Ankleiden selbst kann natürliches Licht<br />
eine große Hilfe sein. Schön also, wenn<br />
unser Ankleidezimmer neben einem<br />
smarten Lichtsystem (vorzugsweise LED,<br />
warmes Licht – ganz wichtig: indirekte<br />
Beleuchtung) auch eine Tageslichtquelle<br />
hat, ein Oberlicht oder ein Fenster zum<br />
- Parkett<br />
- Laminat<br />
- Teppich<br />
- Linoleum<br />
- Gardinen<br />
Beispiel. Gibt es kein Fenster, dann lässt<br />
sich natürliches Licht auch mit einer Tageslichtlampe<br />
simulieren. Wenn wir in unser<br />
Ankleidezimmer kommen, wollen wir aber<br />
nicht nur von schönem Licht empfangen<br />
und umschmeichelt werden, sondern auch<br />
von einer klaren Ordnung. Struktur ist<br />
wichtig, damit wir den Überblick behalten.<br />
Schränke und Kleiderstangen, Regalsysteme,<br />
Schubladen und Fächer helfen uns,<br />
die Garderobe übersichtlich zu ordnen.<br />
Wer möchte schon lange nach der<br />
Lieblingsbluse suchen?<br />
Fachgerecht aus<br />
einer Hand!<br />
- Plissees<br />
- Rollos<br />
- Insektenschutz<br />
- Markisen<br />
- Balkonbespannung<br />
- Polsterarbeiten<br />
- Asbestsanierungen<br />
- Bettenreinigung<br />
- Teppichreinigung<br />
- Federbettenherstellung<br />
Kaum ein Bereich, der sich mit<br />
guter Planung nicht in ein<br />
Ankleidezimmer verwandeln ließe.<br />
gar zu klein. Der neu ausgebaute Dachboden,<br />
dazu ein raffiniert durchdachtes<br />
Regalsystem – perfekt! Ein Mindestmaß<br />
an Fläche aber sollte es schon geben, um<br />
eine sinnvolle, zweckmäßige Struktur zu<br />
schaffen. Als Faustregel gilt bei Raumplanern,<br />
von mindestens drei Quadratmetern<br />
für eine Person auszugehen. Ein<br />
Ankleidezimmer für zwei sollte folglich<br />
wenigstens sechs Quadratmeter haben,<br />
eine Grundfläche von sieben oder acht<br />
Quadratmetern wäre natürlich noch<br />
schöner, wenn es denn über den begehbaren<br />
Kleiderschrank hinausgehen sollte.<br />
Besser: zwölf Quadratmeter. Apropos –<br />
schön (nämlich: schön praktisch) ist es<br />
auch, wenn der Ankleideraum nicht allzu<br />
weit vom Schlafbereich und vom Bad<br />
entfernt ist. Alle drei zusammen – Schlafzimmer,<br />
Bad, Ankleide – ergeben eine<br />
richtige Wohlfühl- und Outfit-Kombi!<br />
Eine entscheidende Rolle spielt dabei<br />
das Licht. Tageslicht ist nicht allein wegen<br />
28832 Achim-Uphusen · Uphuser Heerstr. 99-101<br />
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info@boeckmann-achim.de<br />
OBERNEULAND 95
System Cornice fügt sich passgenau in jedes Raummaß, jeden Schrank und jede<br />
Nische ein und wird nach speziellem Aufmaß als Unikatlösung gefertigt. Foto: raumplus<br />
Perfekt: Der neu ausgebaute Dachboden,<br />
dazu ein raffiniert durchdachtes<br />
Regalsystem. Foto: Cabinet<br />
Als Faustregel für das Ankleidezimmer<br />
gilt bei Raumplanern, von mindestens<br />
drei Quadratmetern für eine Person<br />
auszugehen. Foto: Cabinet<br />
ONLINE-PLANUNGSTOOLS<br />
Hilfreich ist es, vor der Planung des<br />
Ankleidezimmers einmal alles auszubreiten<br />
und in Gedanken zu ordnen: Wie viele<br />
Schuhe habe ich, wie viele Hosen, wie viele<br />
Pullover? Wie viel Platz brauche ich wofür,<br />
welche Art von Stauraum sollte es jeweils<br />
sein? Was kommt in offene Elemente, was<br />
verschwindet in Laden, Fächern und hinter<br />
Türen, vielleicht gar unter hier höchst<br />
praktischen Schiebetüren? Sind Dachschrägen<br />
und Winkel zu bedenken und zu<br />
integrieren? Wo sollen zentrale Elemente<br />
wie beispielsweise ein großer Kleiderschrank<br />
stehen? Was kommt möglicherweise<br />
später noch mit ins Zimmer? Weitere<br />
wichtige Punkte: Licht, Spiegel, Sitzgelegenheiten<br />
wie kleine Hocker. Nicht den<br />
Platz fürs Sockenkörbchen vergessen!<br />
„Wir fertigen auf den Millimeter genau<br />
und berücksichtigen auch noch die kleinsten<br />
Ausstattungsdetails“, heißt es bei der<br />
Bielefelder AN Collection GmbH, deren<br />
Ars Nova Collection seit mehr als zwei<br />
Jahrzehnten für intelligente Systemmöbel<br />
steht. „Walk in“ etwa ist „ein raumbildendes<br />
Systemmöbel für begehbare Kleiderschränke<br />
und Wohnbereiche“ mit einer flexiblen<br />
Rahmenkonstruktion aus Glas, Metall und<br />
Holz. Ergebnis: „Ein architektonisches<br />
‚Wechselspiel‘ von Offenheit, Semi-Transparenz<br />
und Geschlossenheit.“ Cabinet,<br />
Kerpener Hersteller maßgefertigter Gleittürenschränke,<br />
setzt beispielsweise auf ein<br />
„hochwertiges Auszugssystem mit Aluminiumrahmen,<br />
in das 20 beziehungsweise<br />
32 Hosenhalter eingesetzt werden können.“<br />
Und weiter: „Diese sind natürlich gummiert,<br />
damit die Hosen nicht herunterrutschen.<br />
Außerdem nimmt das System herausnehmbare<br />
Leinen-Wäschetaschen mit waschbarem<br />
Etliche Hersteller bieten Online-Planungstools an, die bei der Vorbereitung entscheidende<br />
Anregungen geben können – der Bremer Hersteller raumplus zum Beispiel:<br />
https://www.raumplus.de/schrankplanung/tipps-und-tricks#c439 oder das Unternehmen<br />
Frank Schranksysteme: https://www.frank-schranksysteme.de/schrankplaner/<br />
Innenfutter auf, so dass auch schmutzige<br />
Wäsche problemlos untergebracht werden<br />
kann. Leinenbezogene, oben offene<br />
Schachteln mit Echtglasfenstern und Lederlaschen<br />
in den Farben Grau, Englisch-Grün<br />
und Marineblau sorgen für Ordnung. “<br />
Ausziehbar und auf Metallbügeln gleitend<br />
bieten sie ihre Dienste an – „etwa für<br />
Accessoires, Feinwäsche oder Strümpfe“.<br />
Zur stil- und sinnvollen und zugleich<br />
flexiblen Unterbringung von Handtaschen<br />
gibt es „magnetisch an der Schrankrückwand<br />
befestigte Fächer und Haken.“ Die<br />
Planung, sie ist das A und O für das maßgeschneiderte<br />
Ankleidezimmer. Für Systeme<br />
mit Türen und Laden spricht, dass ein<br />
Raum damit immer aufgeräumt wirkt und<br />
alles lichtgeschützt verwahrt werden kann.<br />
Hemden und Anzüge, Blusen und Kleider<br />
fühlen sich in Hängesystemen besonders<br />
wohl. Sollen auch Bettwäsche und<br />
Handtücher mit ins neue Ankleidezimmer<br />
ziehen? Dann die Details: Schuhregal und<br />
Schalbügel, Schmuckkasten und Krawattenfach,<br />
Gürtelfächer und Hutablagen.<br />
Ordnung ist bekanntlich das halbe<br />
Leben – und im Ankleidezimmer sogar<br />
96 OBERNEULAND
noch ein bisschen mehr! Beispiel: die Aufteilung<br />
der Stauraumzonen. Einrichtungsexperten<br />
empfehlen, bis zu einer Höhe von<br />
etwa 60 Zentimetern Dinge zu lagern, die<br />
nicht jeden Tag gebraucht werden: Decken<br />
und Taschen, Koffer und selten Getragenes<br />
zum Beispiel. Die Zone darüber, die bis zu<br />
einer Höhe von etwa 170 Zentimetern<br />
reicht, erreichen wir besonders bequem<br />
und einfach. Hier also ist der Platz für alles,<br />
Einrichtungsexperten<br />
empfehlen, bis zu einer<br />
Höhe von etwa 60 cm<br />
Dinge zu lagern, die<br />
nicht jeden Tag<br />
gebraucht werden.<br />
was zum täglichen Bedarf gehört. Apropos:<br />
Ein Schrank für Hemden, Blusen, Kleider<br />
braucht mindestens eine Tiefe von 60 Zentimetern.<br />
Und wiederum darüber finden<br />
dann Fächer für Bettwäsche, Handtücher<br />
& Co. ihren Platz. Für eine besonders einfache<br />
Erreichbarkeit der Dinge kann ein<br />
Kleiderlift sorgen.<br />
Der Bremer Hersteller raumplus hat mit<br />
dem Raumgliederungssystem Cornice,<br />
das coole Design mit cleveren Lösungen<br />
kombiniert und ein raffiniertes Programm<br />
entwickelt. Kernpunkt ist das „Zusammenspiel<br />
von innovativer Technik und neuartigen<br />
Materialien“, wie es bei raumplus heißt. Zu<br />
diesem Zweck werde „eine in der Höhe frei<br />
wählbare Aluminiumrahmen-Konstruktion<br />
je nach Wunsch und Einsatzzweck mit verschiedenen<br />
Kommodenmodulen sowie mit<br />
speziellen Leichtbau-Böden, Drehrahmen<br />
und Rollböden bestückt.“ Und: „Eine<br />
Rückwand mit besonders wohnlicher Ausstrahlung<br />
gehört genauso zu den Optionen<br />
des von Burkhard Hess und Gerhard Bernhold<br />
entwickelten Cornice wie ein Sockel<br />
für das gesamte Regalsystem.“ Die Leichtbauböden<br />
werden an nahezu unsichtbaren,<br />
im System liegenden Trägern befestigt und<br />
können in jeder Wunschposition arretiert<br />
werden, so der Hersteller.<br />
Kurzum: „Der begehbare Schrank verbindet<br />
maßgerechten Stauraum mit wohlgeordnetem<br />
Überblick und komfortablem<br />
Zugriff.“ Als „freistehende Ergänzung seiner<br />
vielfältigen Innen- und Regalsysteme“<br />
stellt raumplus zudem mit seinem Sideboard<br />
Legno eine Insellösung, die im Ankleidezimmer<br />
einen starken Akzent setzt:<br />
„In komfortabler Höhe bietet das zentral<br />
platzierte Möbel Zugriff von allen Seiten.“<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 97
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Personen, die ihre alten Dachfenster gegen energieeffiziente<br />
Modelle austauschen, können dank staatlicher<br />
Förderprogramme beachtliche Zuschüsse für Produktund<br />
Handwerkerkosten erhalten. Fotos: djd/Velux<br />
MIT ZUSCHÜSSEN FÄLLT DIE ENTSCHEIDUNG FÜR<br />
HOCHWERTIGE DACHFENSTER LEICHTER<br />
MEHR ENERGIE-<br />
EFFIZIENZ FüR<br />
WENIGER GELD<br />
Der zwischenzeitliche Stopp der Bundesförderung<br />
für energieeffizientes Bauen sorgte für<br />
Aufsehen. Doch dies betraf in erster Linie die<br />
Unterstützung im Bereich des Neubaus. Für<br />
die energetische Sanierung und damit unter<br />
anderem für den Austausch alter Dachfenster<br />
stehen weiterhin Mittel bereit. Damit wird<br />
es möglich, höherwertige Fenster für einen<br />
geringeren Preis zu bekommen und durch<br />
das Sanieren auch noch einen persönlichen<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />
Zu den bekanntesten Programmen zählt die steuerliche<br />
Förderung gemäß Einkommensteuergesetz.<br />
Eigentümer von Wohngebäuden erhalten demnach<br />
20 Prozent der Kosten, verteilt auf drei Jahre, über<br />
ihre Steuererklärung zurück.<br />
98 OBERNEULAND
Der Staat fördert den Einbau energieeffizienter Dachfenster, sodass<br />
Modelle mit besseren Wärmedämmwerten zu einem vergleichsweise<br />
günstigen Preis erhältlich sind. Foto: djd/Velux<br />
Zuschüsse für energieeffizientes<br />
Modernisieren<br />
Um die Kosten für neue Dachfenster geltend<br />
machen zu können, müssen diese einen Wärmedämmwert<br />
(U-Wert) von 1,0 oder niedriger haben.<br />
Daneben besteht die Möglichkeit, aus der Bundesförderung<br />
für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse<br />
oder zinsgünstige Kredite inklusive Tilgungszuschuss<br />
zu nutzen.<br />
Wichtig dabei: Diese Förderung muss vor Baubeginn<br />
beantragt und ein Energieberater beauftragt<br />
werden. Die für das Bauvorhaben investierte Summe<br />
muss 2.000 Euro oder mehr betragen, das Gebäude<br />
mindestens fünf Jahre alt sein.<br />
Ein Beispiel verdeutlicht, wie sehr Eigentümer<br />
bei der Sanierung ihres Hauses profitieren können:<br />
Wenn jemand plant, ein altes Dachfenster etwa gegen<br />
ein neues Klapp-Schwingfenster zu tauschen, und<br />
sich dabei für eine energieeffiziente Verglasung entscheidet,<br />
sind die Kosten dank des 20-prozentigen<br />
Zuschusses rund 450 Euro niedriger als bei einer<br />
Standardverglasung. Darüber hinaus reduzieren sich<br />
aufgrund des geringeren Energieverlusts dauerhaft<br />
die Heizkosten.<br />
Fördermöglichkeiten online prüfen<br />
Hinzu kommen noch die einmaligen Kosten für<br />
den Energieberater.<br />
Tipp: Wenn gleich mehrere Dachfenster erneuert<br />
werden, reduziert sich der Anteil des Energieberater-<br />
Honorars pro Fenster entsprechend. Zudem sind<br />
auch die Ausgaben für diese Beratung förderfähig –<br />
der Staat zahlt einen Zuschuss von 50 Prozent oder<br />
maximal 5.000 Euro.<br />
www.velux.de/förderung<br />
OBERNEULAND 99
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Spanische<br />
Keramikfliesen<br />
sind<br />
wahre Küchenschätze<br />
Foto: epr/Tile of Spain/Todagres<br />
Entscheidet man<br />
sich bei der Einrichtung<br />
für spanische<br />
Keramikfliesen, sind<br />
viele Sorgen unbegründet.<br />
Denn Feinsteinzeug<br />
macht im Kücheneinsatz dank einer großen<br />
Auswahl an unterschiedlichen Designs und Formaten<br />
optisch viel her und überzeugt zudem mit vielfältigen<br />
Eigenschaften. Es ist nahezu undurchlässig für Wasser<br />
und andere Flüssigkeiten und absolut kratzbeständig.<br />
Da die Oberflächen zudem extrem feuer- und hitzeresistent<br />
sind, kann sogar ein heißer Topf bedenkenlos auf<br />
den Platten abgestellt werden. Außerdem braucht man<br />
nicht mehr als Wasser und etwas Spülmittel, um fast<br />
jeden Fleck rückstandslos zu entfernen.<br />
www.tileofspain.de<br />
Foto: epr/Parador<br />
Vinyl: Ein Boden,<br />
viele Vorteile<br />
Wird ein Bodenbelag<br />
gesucht, der sehr hohe<br />
Qualität in den Wohnraum<br />
bringt und gleichzeitig<br />
eine individuelle<br />
Gestaltung zulässt, ist<br />
Vinyl die Lösung.<br />
Ob in großen Räumen, Wintergärten, über Fugen hinweg<br />
oder bei bodentiefen Fenstern, der Untergrund macht in<br />
jedem Raum eine gute Figur, was durch seine geringe<br />
Aufbauhöhe und Dimensionsstabilität unterstützt wird.<br />
Hersteller bieten ein umfangreiches Portfolio an, wobei<br />
sich alle an aktuellen Trends orientieren und sich harmonisch<br />
in jeden Stil einfügen.<br />
www.parador.de<br />
> Ohne Kabel, sauber installiert<br />
- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />
> Einfach und komfortabel zu bedienen<br />
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Wir beraten Sie gern! Kontaktieren Sie uns!<br />
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Moderne Wärmepumpen<br />
können<br />
auch kühlen<br />
Eine Heizung, die auch kühlen<br />
kann. Namhafte Herstellern<br />
bieten Wärmepumpen-<br />
Heizungsanlagen an, die nicht nur in den Wintermonaten<br />
für angenehme Raumtemperaturen sorgen, sondern auch<br />
an heißen Sommertagen eingesetzt werden können.<br />
Dann nämlich wird kühles Wasser durch die Fußbodenheizung<br />
geleitet, sodass den Wohnräumen die Wärme<br />
entzogen wird – ganz ohne klassische Klimaanlage. Das<br />
Beste: Wärmepumpen sind förderfähig! So übernimmt<br />
der Staat 35 Prozent der gesamten Investitionskosten,<br />
wenn die Wärmepumpe eine Gasheizung ersetzt und<br />
sogar 45 Prozent beim Austausch einer alten Ölheizung.<br />
www.stiebel-eltron.de/foerderung<br />
Foto: epr/STIEBEL ELTRON<br />
100 OBERNEULAND
Nur das Beste<br />
für meine Garage...<br />
Bei der Entscheidung für das<br />
richtige Garagentor muss die<br />
Frage geklärt sein, welche<br />
Öffnungsrichtung gewünscht ist. Kaum Platz dafür benötigen<br />
Sektionaltore. Die einzelnen Sektionen, aus denen das<br />
Tor besteht, sind durch Scharniere miteinander verbunden.<br />
Dadurch lässt es sich ganz mühelos auf- und wieder zuschieben.<br />
Während Deckensektionaltore senkrecht nach<br />
oben öffnen, setzen Seitensektionaltore neue technische<br />
Maßstäbe. Ihr praktischer seitlicher Öffnungsmechanismus<br />
bringt ausreichend Freiraum unter der Garagendecke mit.<br />
So können auch höhere Fahrzeuge dort untergestellt oder<br />
eventuell auch Surfbretter an der Decke befestigt werden.<br />
www.scheurich24.de<br />
Foto: epr/Scheurich24.de<br />
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Foto: epr/BetonBild<br />
Beim Bauen mit Beton den<br />
CO 2 -Fußabdruck verringern<br />
Beton, eine Mischung aus Sand, Kies, Wasser<br />
und Zement, hat viele gute Materialeigenschaften.<br />
Der Baustoff überzeugt mit einem<br />
natürlichen Schall-, Brand- und Feuchteschutz<br />
und zeichnet sich auch dadurch aus, dass<br />
in der Umgebungsluft vorhandenes CO 2 in<br />
das Materialgefüge des Betons eindringt<br />
und dort chemisch gebunden werden kann.<br />
In einer physikalisch-chemischen Reaktion<br />
reagiert das CO 2 mit dem Zementstein und wird<br />
(wieder) zu Calciumcarbonat (CaCo 3 ) – man nennt<br />
das Recarbonatisierung des Betons. Auch die hervorragende<br />
Wärmespeicherkapazität des massiven Baustoffs<br />
trägt zum Klimaschutz bei: Bauteile aus Beton<br />
nehmen viel Wärme auf, bevor sie diese wieder an die<br />
Umgebung abgeben. In den Wohnräumen wird es im<br />
Sommer also nicht zu warm und im Winter nicht zu<br />
kalt – das hilft beim Energiesparen.<br />
www.beton.org.<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
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Dacheindeckung<br />
ohne Wartezeit<br />
Dacheindeckung ohne<br />
langes Warten: Metalldachpfannen<br />
sind nach<br />
wie vor sehr gut erhältlich.<br />
Auch sonst überzeugt<br />
das Metalldach als langlebige und pflegeleichte<br />
Alternative. Nicht nur sind Metalldachpfannen witterungsbeständig,<br />
robust und sturmsicher; sie punkten auch<br />
mit ihrem sehr geringen Gewicht. So gestaltet sich die<br />
Montage einfach und schnell. Außerdem eignen sich<br />
die Leichtgewichte (nur etwa 5 kg/m2) insbesondere<br />
auch zur Sanierung eines alten Daches sowie für<br />
Gebäude mit einer Dachneigung von weniger als 20 Grad.<br />
Hergestellt in Deutschland fallen für die Lieferung nur<br />
kurze Transportwege an.<br />
www.luxmetall.de<br />
Foto: epr/Luxmetall<br />
OBERNEULAND 101
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
FLACHDACHSANIERUNG<br />
SOLARNUTZUNG<br />
MIT EINPLANEN...<br />
Eine Solaranlage auf dem eigenen Dach ist attraktiv.<br />
Dabei bieten Flachdächer beste Voraussetzungen für<br />
Photovoltaik-Anlagen, um Sonnenenergie in Strom<br />
umzuwandeln. Auf drei Fakten sollten die Eigentümer<br />
achten.<br />
Ausrichtung und Neigung<br />
der Solarmodule<br />
Flachdächer haben keine Nordseite. Ohne Eigenverschattung<br />
sind sie zumeist in ihrer ganzen Fläche<br />
nutzbar. Inzwischen wird auch in Ost-West-Ausrichtung<br />
montiert, um z.B. am Vormittag und späten Nachmittag<br />
Strom produzieren zu können. Für eine optimale Flächennutzung<br />
liegen die Neigungswinkel je nach örtlichen<br />
Gegebenheiten und Platzbedarf zwischen 15 und 35 Grad.<br />
Anforderungen für Dachkonstruktion<br />
und Dämmung<br />
Mit einer PV-Anlage auf dem Flachdach ändern sich die<br />
Anforderungen und die Lasteinträge in die Dachkonstruktion.<br />
Das Montagesystem sollte optimal auf die Dachgegebenheit<br />
angepasst sein, statische Vorgaben geprüft<br />
und die Module sturmsicher verankert werden. Schneeschichten<br />
schaden den Solarmodulen nicht, solange die<br />
Last gleichmäßig verteilt ist. Das genutzte Dach muss<br />
mit einer hochwertigen, dauerhaften Abdichtung und<br />
einer druckfesten und widerstandsfähigen Dämmung<br />
ausgerüstet sein. Ist das nicht der Fall, wird die Dämmschicht<br />
im Laufe der Zeit durch die Beanspruchung immer<br />
mehr zusammengedrückt, die Abdichtung beschädigt und<br />
das Dach somit undicht. Hoch bis sehr hoch druckbelastbare<br />
PU-Dämmstoffe sind während des gesamten<br />
Lebenszyklus eines Solardachs funktionstüchtig.<br />
Förderung und Baubegleitung<br />
Die KfW fördert eine PV-Anlage mit dem Förderkredit Erneuerbare<br />
Energien – Standard. Auch die Dachsanierung<br />
kann mitfinanziert werden. Für Zuschüsse ist das Landesförderinstitut<br />
des betreffenden Bundeslandes zuständig.<br />
Informationen gibt es bei der Förderdatenbank des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Um<br />
Fördermittel zu erhalten, muss ein Handwerksunternehmen<br />
mit den Arbeiten beauftragt und der Förderantrag vor<br />
Abschluss des Liefer- und Leistungsvertrags eingereicht<br />
werden. Fachkundige Unterstützung bieten zugelassene<br />
Energieeffizienz-Experten, die in der Expertenliste des<br />
Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur geführt sind.<br />
Für diese Baubegleitung gibt es eine zusätzliche Förderung.<br />
https://daemmt-besser.de/wohnen-und-umwelt/klimagerecht-bauen<br />
102 OBERNEULAND
Justus Grosse<br />
ROHBAU DER „ATELIERHÄUSER“ IM TABAKQUARTIER GESTARTET<br />
Das Justus Grosse-Bauprojekt „AtelierHäuser“ im Herzen<br />
des Bremer TABAKQUARTIERS in Woltmershausen nimmt<br />
immer mehr Form an: Im April ist nun der Rohbau der<br />
insgesamt 30 Bürolofthäuser gestartet. So wurden bereits<br />
die ersten Betonfertigteile zur Stabilisierung der Brandwände<br />
verarbeitet, wodurch die ehemalige Tabaklagerhalle<br />
nach und nach in die charakteristischen einzelnen<br />
Ateliers unterteilt wird. Im nächsten Schritt werden die<br />
Seiten verschlossen und im Anschluss die markanten<br />
Galerieebenen gezogen. Die Fertigstellung der „Atelier-<br />
Häuser“ planen die Projektentwickler von Justus Grosse<br />
bis Herbst 2023. Das Investitionsvolumen beläuft sich<br />
auf rund 20 Millionen Euro.<br />
Zukünftig sollen die „AtelierHäuser“ ihren Nutzern „eine<br />
kreative Arbeitskultur auf neuem Niveau“ bieten. Mit jeweils<br />
rund 230 Quadratmetern zeichnen sich die Ateliers<br />
vor allem durch einen eigenen, repräsentativen Eingang<br />
sowie eine offene Atelier- und Galeriearchitektur über drei<br />
Etagen mit großzügigem Design und puristischer Ästhetik<br />
aus. Die Ausstattung der „AtelierHäuser“ vereint dabei<br />
Elemente ursprünglicher Industriearchitektur mit allen<br />
Annehmlichkeiten zeitgemäßer Raumgestaltung. In den<br />
Büros sorgen hochwertiges Echtholzparkett sowie bodentiefe<br />
Fensterfronten für ein helles Ambiente. Durch angenehm<br />
hohe Decken in den Zwischenetagen und großzügige<br />
Abstellräume bleibt viel Platz für das Wesentliche.<br />
Dazu gehören auch stilvolle Sanitärboxen mit WC und<br />
Dusche und Bremens schnellstes Internet (bis zu<br />
10 Gbit/s möglich). Für kreative Atempausen verfügt<br />
jedes AtelierHaus über einen Balkon, eine Terrasse und<br />
einen kleinen Garten. Die Stellplätze in der Tiefgarage<br />
sind zudem mit E-Lade-Möglichkeiten vorgerüstet.<br />
Die „AtelierHäuser“ sind Teil des neuen Bremer<br />
Standorts für zeitgemäßes Leben und Arbeiten: dem<br />
TABAKQUARTIER.<br />
www.justus-grosse.de<br />
www.tabakquartier.com<br />
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(T)räume aus Stein<br />
OBERNEULAND 103
REGION ERLEBEN<br />
Warum in die Ferne schweifen…<br />
in der Nähe gibt es so viel zu entdecken! Alles für die kleine<br />
Auszeit zwischendurch, den Kurzurlaub am Wochenende.<br />
Entdecken Sie mit dem OBERNEULAND MAGAZIN die Lieblingsplätze<br />
in unserer Region!<br />
Aus Wohnhaus und Atelier der<br />
Bildhauerin und Malerin Clara<br />
Rilke-Westhoff wurde später das<br />
„Café im Rilke-Haus“ – das heute<br />
ein beliebtes Ausflugsziel ist.<br />
LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION:<br />
FISCHERHUDE NEU ENTDECKEN<br />
Hier steckt die<br />
Kunst<br />
oft im Detail<br />
104 OBERNEULAND
Hier ein grün umranktes Metallschild, dort eine<br />
liebevoll arrangierte Fensterdekoration, da ein<br />
Schnitzkunstwerk im Gartenbeet: Fischerhude<br />
steckt voller Details – und das in einer Fülle, die<br />
jeden Spaziergang aufs Neue zum Erlebnis<br />
macht. Denn es gibt ja so viel zu entdecken, zu<br />
finden, aufzuspüren! Und oft – sehr oft – haben<br />
Künstler und Kunsthandwerker ihre Hände im<br />
Spiel. Ihre Spuren, ihre Arbeiten verleihen<br />
Fischerhude einen ganz besonderen Zauber.<br />
FFast alle Wege führen hier zur Kunst – auf<br />
die eine oder andere Weise. Zur künstlerischen<br />
Prägung des Orts kommt die<br />
historisch gewachsene Prägung durch<br />
Natur und Landwirtschaft. Und alles – Gewachsenes<br />
und Geschaffenes – scheint sich hier auf harmonische<br />
Weise zu vereinen. Fischerhude zieht die Menschen an.<br />
Erholungssuchende und Kunstsinnige, Spaziergänger und<br />
Reisende. Manche bleiben für länger oder auf Dauer! Zu<br />
den bekanntesten Einwohnern des Dorfes zählte – mit<br />
seiner Familie – von 2012 bis 2018 der in Bremen geborene<br />
Georg Friedrich Prinz von Preußen, seit 1994<br />
Chef des Hauses Hohenzollern. Schon 1124 wird<br />
Fischerhude erstmals urkundlich erwähnt. Umrahmt<br />
von Dünen, Moor und Geest liegt es geradezu idyllisch<br />
mitten in einer Wiesen- und Baumlandschaft. Wümmearme<br />
durchziehen die Landschaft und sorgen buchstäblich<br />
auf Schritt und Tritt für malerische Blicke. Heu<br />
und Aal, davon haben die Bauern hier lange Zeit gelebt.<br />
Ihre Höfe geben dem Ort noch immer Charakter.<br />
Am Dorfmittelpunkt finden wir heute das Heimathaus<br />
Irmintraut, ein Bauernhausmuseum. Denn das Baudenkmal<br />
ist zugleich der Präsentationsort einer ortsgeschichtlichen<br />
Sammlung. Seit 1984 bereits ist das<br />
Heimathaus zusammen mit der für kulturelle Veranstaltungen<br />
umgebauten Anlage Buthmanns Hof im Besitz<br />
der Stiftung Heimathaus Irmintraut. Möbelstücke und<br />
Arbeitsgeräte vermitteln ein Bild vom Fischerhuder<br />
Alltagsleben vergangener Jahrhunderte. Und heute?<br />
Heute blicken wir im Krummen Ort 10 – schon die<br />
Adresse wirkt wie ein Kunstwerk für sich – durchs<br />
Fenster ins Werkstatthaus der Keramikmeisterin<br />
Katharina Bertzbach und sehen, wie in ihrem Atelier<br />
Teller, Vasen und Schalen entstehen. Oder phantasievolle<br />
Porzellanplastiken.<br />
Bertzbach gehört zu einer ganzen Reihe von Kunsthandwerkern,<br />
die sich hier angesiedelt haben – und die<br />
uns Fischerhude bei jedem Besuch wieder neu entdecken<br />
lassen. Malerei und Kalligrafie, Filzarbeiten und<br />
Malerei und<br />
Kalligrafie,<br />
Filzarbeiten<br />
und<br />
Fotografie,<br />
Schmuck und<br />
Grafik, Textilkunst<br />
und<br />
Bildhauerei –<br />
kaum etwas,<br />
das es hier<br />
nicht gibt.<br />
Im ganzen Dorf entdecken wir die nostalgischen<br />
Straßenschilder aus Holz.<br />
Fotografie, Schmuck und Grafik, Textilkunst und Bildhauerei<br />
– kaum etwas, das es hier nicht gibt. Wieder<br />
und wieder präsentieren Fischerhuder Kunsthandwerker<br />
ihre Arbeiten auch im Freien oder erlauben<br />
Einblicke in ihre Ateliers und Werkstätten.<br />
Zum mittlerweile achten Mal zum Beispiel bietet<br />
Katharina Bertzbach in diesem Jahr auf der Wiese hinter<br />
ihrem Werkstatthaus ein „Picknick-Garten-Konzert“<br />
an. Es beginnt am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr. „Die<br />
Herren Bertzbach, Gesang und Piano, treten mit Musikerfreunden<br />
auf“, informiert die Keramikerin auf ihrer<br />
Website. „Bringen Sie ein Picknick, Sitzgelegenheiten,<br />
Sonnenhüte, Kinder, Großeltern und Ihre Freunde mit<br />
und erleben Sie einen vergnüglichen Nachmittag.“ Der<br />
Eintritt ist frei – die Künstler lassen einen Hut für<br />
Spenden herumgehen, Maler, Bildhauer, Musiker –<br />
schon vor vielen Jahrzehnten haben Künstler damit<br />
begonnen, Fischerhude zu ihrer Heimat zu machen und<br />
zu ihrer Wirkungsstätte zu erklären. Die Bildhauerin<br />
und Malerin Clara Rilke-Westhoff (1878 bis 1954) zum<br />
Beispiel zog 1919 mit ihrer Tochter hier her. Aus ihrem<br />
Wohnhaus samt Atelier wurde später das „Café im<br />
Rilke-Haus“, heute ein beliebtes Ausflugsziel – mit<br />
Sommergarten und inspirierendem Blick auf die Wümme,<br />
die Wümmewiesen und den dahinterliegenden Wald,<br />
die Surheide.<br />
Der Maler Heinrich Breling (1849 bis 1914) war hier<br />
aufgewachsen und 1892 zurückgekehrt; er gilt als einer<br />
der Gründer der Künstlerkolonie Fischerhude. Seine<br />
zweitälteste Tochter, die Sängerin und Malerin Louise<br />
(1883 bis 1950) war mit dem Landschaftsmaler Otto<br />
Modersohn (1865 bis 1943) verheiratet; sie war seine<br />
dritte Ehefrau.<br />
Apropos Modersohn. Vom „Café im Rilke-Haus“ aus<br />
liegt es schon beinahe in Sichtweite, das Otto-Modersohn-Museum.<br />
Die Wümmelandschaft, die so viele<br />
Künstler anlockte und anregte, umrahmt das Museum<br />
förmlich. Wiesen und Wasser, Bäume und Himmel, all<br />
das wirkt hier zusammen wie in den Werken der Worps-<br />
OBERNEULAND 105
„Das Dorf wirkte märchenhaft auf mich“, so beschrieb der Maler Otto Modersohn Fischerhude.<br />
Der Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede war 1908 hierher gezogen.<br />
Keramikkunst am<br />
Wegesrand.<br />
Zur künstlerischen Prägung des Orts<br />
kommt die historisch gewachsene Prägung<br />
durch Natur und Landwirtschaft.<br />
Das familiengeführte Otto-Modersohn-Museum präsentiert das<br />
Werk des Künstlers auf einer Fläche von 500 Quadratmetern –<br />
und zwar in thematisch wechselnden Ausstellungen.<br />
Das Restaurant<br />
Haus Berkelmann<br />
blickt auf eine mehr<br />
als 200-jährige<br />
Geschichte zurück.<br />
1859 holten die<br />
Fischerhuder ihre<br />
alten Grabsteine vom<br />
Wilstedter Friedhof<br />
und bauten sie in<br />
die Mauer um ihre<br />
Kirche ein.<br />
Die Keramikmeisterin<br />
Katharina Bertzbach gehört<br />
zu einer ganzen Reihe von<br />
Kunsthandwerkern, die uns<br />
Fischerhude bei jedem<br />
Besuch wieder neu entdecken<br />
lassen. In ihrem<br />
Atelier sehen wir, wie Teller,<br />
Vasen und Schalen entstehen.<br />
Oder phantasievolle<br />
Porzellanplastiken.<br />
Wieder und wieder präsentieren<br />
Fischerhuder Kunsthandwerker<br />
ihre Arbeiten<br />
auch im Freien oder<br />
erlauben Einblicke in ihre<br />
Ateliers und Werkstätten.<br />
1<strong>06</strong> OBERNEULAND
weder und Fischerhuder Künstler. Das familiengeführte<br />
Museum präsentiert Modersohns Werk auf einer Fläche<br />
von 500 Quadratmetern – und zwar in thematisch<br />
wechselnden Ausstellungen.<br />
Modersohn, Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede,<br />
war 1908 nach Fischerhude gezogen – im Jahr<br />
nach dem Tod seiner zweiten Frau Paula Modersohn-<br />
Becker (1876 bis 1907) war das. Modersohn verbrachte<br />
in Fischerhude künstlerisch fruchtbare Jahre, in denen<br />
er sein Werk in Auseinandersetzung mit der aktuellen<br />
französischen Malerei jener Zeit weiterentwickelte und<br />
ausformte. Wieder und wieder war es die Wümmelandschaft,<br />
die den Maler berührte und inspirierte – und<br />
eben der Ort, der mitten in dieser Landschaft liegt. „Das<br />
Dorf wirkte märchenhaft auf mich“, so hat Modersohn<br />
über Fischerhude gesprochen.<br />
Nach unserem Museumsbesuch spazieren wir wieder in<br />
Richtung Ortskern zurück. Unser Weg kann dabei über<br />
die Straßen und Wege (und zuweilen auch über das so<br />
wunderschön nostalgische Fischerhuder Kopfsteinpflaster)<br />
gehen. Wir können uns aber auch für die<br />
schönen Wege entlang von Wiesen und Weiden entscheiden,<br />
an denen wir hier und da Sitzbänke für eine<br />
kleine Rast finden. Und Tafeln mit Gedichten. So lässt<br />
sich auch hier eine kleine Kunst-Pause einlegen. Im<br />
Herzen Fischerhudes werfen wir noch einen Blick auf<br />
die Liebfrauenkirche, deren zartklingendes Geläut an<br />
Sonntagen über dem Ort schwebt wie hingetupft. Eben:<br />
märchenhaft! Ursprünglich waren die Fischerhuder<br />
nach Wilstedt eingepfarrt. Immerhin bekamen sie<br />
schließlich eine eigene Kapelle. Die Kapellengemeinde<br />
war eine Filiale der Mutterkirche zu Wilstedt; lange Zeit<br />
kämpften die Fischerhuder dann für ein eigenes Kirchenbauwerk.<br />
1720 wurde die Kapelle erweitert, 1841 wurde<br />
sie abgerissen. Denn nun wurde eine eigene Kirche<br />
errichtet – zunächst noch ohne Turm, der kam erst<br />
Das ganze Jahr über<br />
gibt es hier Konzerte.<br />
1863/64 hinzu. Seit 1852 wirkte hier der erste eigene<br />
Fischerhuder Pastor. Eine Mauer mit barocken Grabsteinen<br />
säumt die Liebfrauenkirche Fischerhude, sie<br />
stammen vom Friedhof in Wilstedt. Auch dies ist<br />
wieder eines der vielen Details, die sich auf Spaziergängen<br />
durch Fischerhude entdecken lassen.<br />
Oder hören lassen … etwa bei den „Fischerhuder<br />
Hofkonzerten“, die seit nunmehr 30 Jahren fest zum<br />
Musikleben der Region gehören. Musiziert wird auf<br />
Buthmanns Hof (Im Krummen Ort 2), den wir im<br />
Zusammenhang mit dem Heimathaus schon erwähnten.<br />
Das ganze Jahr über gibt es hier Konzerte. Am Sonnabend,<br />
25. Juni, steht zum Beispiel ein Kammermusikabend<br />
auf dem Programm, der um 19 Uhr beginnt.<br />
Zu hören (und zu sehen) ist das Bremer „Übersee-<br />
Quartett“ mit Stefan Latzko. Das 30-jährige Bestehen<br />
der Hofkonzerte soll am Sonntag, 18. September, um<br />
11.30 Uhr mit einer Matinee gefeiert werden. Dazu<br />
kommt das Klarinetten-Ensemble „Clarinet News“ nach<br />
Fischerhude. Text und Fotos: Claudia Kuzaj
REGION ERLEBEN<br />
22. – 29. JUNI <strong>2022</strong><br />
LILIENTHALER<br />
LITERATURTAGE<br />
Vom 22. – 29. Juni steht Lilienthals Kultur im<br />
Zeichen der Bücher. Namhafte Autorinnen kommen<br />
um aus ihren Werken zu lesen. Im Einzelnen:<br />
Eine Literarische Weinlese<br />
Reisebilder aus Italien mit Weinverkostung<br />
Seit Jahrhunderten zieht Italien Reisende in seinen Bann.<br />
Noch weit entfernt von Massentourismus und überfüllten<br />
Stränden machten sich Autoren wie Heinrich Heine,<br />
Charles Dickens, Mark Twain und Truman Capote auf den<br />
Weg, ein romantisches Italien zu erkunden. Es liest der<br />
Kölner Sprecher Stephan Schäfer.<br />
Mittwoch, 22.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />
Klosterstr. 25, 19 Euro<br />
Arno Schmidts humorvolle Seite<br />
Viele Werke Arno Schmidts erschließen sich nicht sofort<br />
beim ersten Lesen, doch es gibt auch eine unterhaltsame<br />
und hochkomische Seite des großen Avantgardisten, die<br />
Bernd Rauschenbach, Vorstand der Arno Schmidt Stiftung,<br />
vorstellt.<br />
Freitag, 24.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />
Klosterstr. 25, 5 Euro<br />
Kairos<br />
mit Jenny Erpenbeck und Gudrun Boch<br />
Eine Liebesgeschichte inmitten<br />
einer Zeitenwende: Die neunzehnjährige<br />
Katharina und<br />
Hans, ein verheirateter Mann<br />
Mitte fünfzig, begegnen sich<br />
„wie zufällig“ Ende der Achtzigerjahre<br />
in Ostberlin und<br />
kommen nicht mehr voneinander<br />
los. Vor dem Hintergrund<br />
der untergehenden<br />
Jenny Erpenbeck. Foto: Katharina Behling<br />
DDR erzählt Jenny Erpenbecks<br />
neuer Roman von den Abgründen des Glücks. Und<br />
immer geht es um die Frage nach dem Kairos, in der griechischen<br />
Antike der Gott des günstigen Zeitpunkts, der nur für<br />
einen Moment an seiner Haarlocke zu packen ist. Sie hören<br />
Passagen aus Jenny Erpenbecks neuem Roman und erleben<br />
sie im Gespräch mit Dr. Gudrun Boch, Literaturdozentin.<br />
Sonntag, 26.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />
Klosterstr. 25, 14 Euro<br />
Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere<br />
Autorinnenlesung mit Antonia Bontscheva<br />
Eine Frau zwischen zwei Kulturen: Die Protagonistin – eine<br />
junge Frau aus Bulgarien – steckt in einer Existenzkrise: Sie<br />
lebt mit Mann und Tochter in Bremen, wo sie sich fremd<br />
Antonia Bontscheva. Foto: Joachim Unseld<br />
und unverstanden fühlt, wie nicht zuletzt auch in ihrer Ehe.<br />
Als der Vater stirbt, reist sie in ihre Heimatstadt und forscht<br />
erstmals ihrer Lebensgeschichte nach.<br />
Dienstag, 28.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.30 – 21.30 Uhr, Buchhandlung „Buchstäblich“,<br />
Hauptstr. 51, 10 Euro<br />
Für Kinder<br />
Bibliotheksführerschein<br />
Mach dich fit für die Bücherei und erlange deinen Bibliotheksführerschein!<br />
Entdecke die Welt der Bücher, erfahre,<br />
wie eine Bibliothek aufgebaut ist und löse viele Rätsel.<br />
Wenn du alle Aufgaben gelöst hast, erhältst du am Ende<br />
eine Urkunde. Für Sechs- bis Neunjährige.<br />
Anmeldung erforderlich bis zum 15. Juni <strong>2022</strong> unter<br />
04298 929133.<br />
Mittwoch, 22.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 15.00 – 16.30 Uhr, Murkens Hof,<br />
Bibliothek, Klosterstr. 25, 5 Euro<br />
Bilderbuchkino: Hereinspaziert!<br />
Akrobaten, Clowns, Zauberer und Jongleure … Zirkus<br />
findet Conni einfach toll. Und plötzlich darf sie bei einer<br />
Zirkus-Projektwoche selbst auftreten. Eine fröhlich bunte<br />
Geschichte. Für Kinder ab 4 Jahren.<br />
Anmeldung erforderlich unter 04298 929133.<br />
Montag, 27.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 15.00 – 15.45 Uhr, Murkens Hof,<br />
Bibliothek, Klosterstr. 25, 1 Euro<br />
Die Haferhorde<br />
Autorinnenlesung mit Suzanne Kolb<br />
Nanu? Schoko traut seinen Augen nicht, flattert da eine<br />
Gans über den Blümchenhof? Keinesfalls! Es handelt sich<br />
um den Gänserich, der auf der Flucht vor bösen Zweibeinern<br />
ist. Die Autorin Suzanne Kolb stellt ihr neues Buch<br />
aus der Reihe Haferhorde „Gans schön gefährlich“ vor.<br />
Mittwoch, 29.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 16.00 Uhr, Buchhandlung „Buchstäblich“, Hauptstr. 51,<br />
8 Euro Erwachsene / 5 Euro Kinder<br />
Während der gesamten Woche in der Bibliothek<br />
Murkens Hof, Klosterstr. 25:<br />
Blind Date mit einem Buch<br />
Im Rahmen der Lilienthaler Literaturtage bietet die Bibliothek<br />
wieder die Aktion „Blind Date mit einem Buch“ an.<br />
30 neutral verpackte und nicht einsehbare Bücher warten<br />
darauf, von neugierigen und interessierten Lesern entdeckt<br />
und ausgeliehen zu werden.<br />
Infos unter Tel. 04298 929135<br />
Text: Eberhard Matzke und Martina Michelsen<br />
108 OBERNEULAND
25. – 26. JUNI <strong>2022</strong><br />
1. BORGFELDER WEINFEST<br />
Ganze 33 Standanbieter haben ihr Kommen zum<br />
1. Borgfelder Weinfest rund um den Platz an der<br />
Dorflinde angekündigt. Das Fest beginnt am 25. Juni<br />
um 15 Uhr und um 18 Uhr erfolgt die offizielle<br />
Eröffnung durch Bürgermeister Andreas Bovenschulte.<br />
Auch das Kinderprogramm kommt nicht zu kurz. Der<br />
TSV Borgfeld hat ein attraktives sportliches Angebot für die<br />
Kleinen zusammengestellt, der Landkindergarten Timmersloh<br />
ist mit einem Treckerparcours dabei. Außerdem gibt es<br />
Ponyreiten, Kinderschminken, Armbrustschießen, Dosenwerfen,<br />
Entenangeln, einen Nagelbalken, Bungee-Jumping<br />
und eine Riesenrutsche mit Hüpfburg. Und einige Borgfelder<br />
Geschäfte wie das Ariva und Lütje Lü machen Stände<br />
vor ihren Läden. Ganz besonders freut es die 1. Vorsitzende<br />
des Bürgervereins Borgfeld, Gabi Piontkowski, dass in<br />
diesem Jahr wieder ein verkaufsoffener Sonntag genehmigt<br />
worden ist.<br />
Auf der Bühne im Zelt gibt es an beiden Tagen Live-<br />
Musik. Am Samstag startet um 16.30 Uhr der Singer-<br />
Songwriter „Heldenlos“, der ein buntes Set aus Indie, Pop<br />
und Rock präsentiert; Gesang, Gitarre und Fußpercussion<br />
gehören zu den Markenzeichen dieses Solokünstlers. Um<br />
18 Uhr schließt „KNIPP GUMBO“ mit Rock’n Roll auf<br />
Platt und Hochdeutsch an. Das Abendprogramm gestaltet<br />
dann das Bremer Swing-Trio „Triplepack“.<br />
Am Sonntag startet das Fest um 10 Uhr mit einer<br />
ökumenischen Andacht im Zelt. Um 11 geht es weiter mit<br />
Stefan Hasselmann, einem musikalischen Flaneur zwischen<br />
Chanson und Blues. Um 13.30 schließen die vier Musiker<br />
der Band „Doctor Cleanhead“ mit mehrstimmigen Gesängen,<br />
urwüchsigen, nicht-elektrischen Instrumenten wie Harmonika,<br />
Mandoline, Cajón und Resonator-Gitarre an. Den<br />
Abschluss bildet ab 15 Uhr Matthias Monka, der, musikalisch<br />
vielseitig, sich nicht lange bitten lässt, den Wunschsong<br />
der Gäste zu spielen. In den Gesangspausen wird die<br />
Tanzschule Picasso aus Borgfeld die Besucher begeistern.<br />
Es werden noch Helfer werden gesucht: Interessierte<br />
können sich bei Gabi Piontkowski unter Tel. 0171/3615985<br />
oder E-Mail: gpio@gmx.de melden. Text: Gabi Piontkowski<br />
Große Auswahl von Weinen, Bier & Co.<br />
Die Besucher erwartet eine vielfältige Auswahl von<br />
Weinen aus Siebenbürgen, Portugal und Ekelsheim. Angeboten<br />
werden auch handwerklich gebraute Biere der<br />
Bremer Braumanufaktur und Bier der Union Brauerei.<br />
Auch eine Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten<br />
kommen nicht zu kurz (z.B. Bio-Steinofen-Pizza, Bauernbratwurst,<br />
belgische Fritten-Fischbrötchen, Schmalzkuchen,<br />
Crêpes und vieles mehr).<br />
Auch an den Ständen des Bürgervereins Borgfeld, der<br />
Borgfelder Schützengilde, dem SC Borgfeld und dem TSV<br />
Borgfeld, die das Fest gemeinsam organisieren, werden<br />
verschiedene Speisen, Getränke und Kuchen angeboten.<br />
Attraktives Kinderprogramm<br />
& Live-Musik<br />
OBERNEULAND 109
20 CHÖRE IM PARK DER GÄRTEN<br />
„WIR SIND GANZ CHOR“<br />
„Wir sind ganze Chor“: Unter diesem Motto werden sich am<br />
11. + 12. Juni von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr 20 Chöre mit insgesamt<br />
rund 620 aktiven Sänger*innen aus ganz Niedersachsen und<br />
Bremen im Park der Gärten stimmgewaltig und vielseitig auf der<br />
Bühne präsentieren.<br />
Der Park der Gärten bietet mit seiner überdachten Bühne eine<br />
einmalige Werbeplattform in einem wunderschönen Ambiente,<br />
um sich einem großen Publikum öffentlich zu präsentieren. Also<br />
ein begeisternder Rahmen sowohl für die Chöre mit den vielen<br />
mitgereisten Gästen als auch für die Besucher.<br />
Passend zum Ambiente binden die Chöre aus Niedersachsen<br />
und Bremen einen stimmgewaltigen Strauß an Melodien. Vom<br />
traditionellen deutschen Liedgut über Schlager- und Musicalmusik,<br />
Shantys und Klassik bis hin zu Rock und Pop wird es<br />
eine Vielfalt zu hören geben, die die Besucher begeistert. Als Auftrittszeit<br />
ist pro Chor eine halbe Stunde geplant. Der Besuch der<br />
Chor-Tage ist im Parkeintritt enthalten.<br />
So zeigen die beiden Chor-Tage, dass Chormusik gerade auch<br />
in der heutigen Zeit einen wichtigen Stellenwert in unserer<br />
Gesellschaft hat. Der Park der Gärten und das Chorfest locken<br />
mit purer Lebensfreude – prima wäre: auch Sie.<br />
Im Park der Gärten gelten die aktuellen Corona-Regeln des<br />
Landes Niedersachsen bzw. des Landkreises Ammerland.<br />
www.park-der-gaerten.de<br />
17.-18. JUNI - 19 UHR<br />
SHAKESPEARE<br />
IM AMTSGARTEN<br />
Shakespeare im historischen Lilienthaler Amtsgarten ist eine<br />
feste Größe im Kalender. Jedes Jahr veranstaltet die Lilienthaler<br />
Kunststiftung das Freiluft Theater. Dieses Mal auf ausdrücklichen<br />
Wunsch des Stifters Hans Cordes, der im April verstorben ist. Alle<br />
Freunde von Shakespeare kommen voll auf ihre Kosten beim<br />
Wintermärchen.<br />
Shakespeares Romanze entfaltet aus düsteren Bedrohungen,<br />
schicksalhaften Begegnungen und glücklichen Zufällen einen<br />
märchenhaften Bilderbogen, in dem sich die verborgenen Beziehungen<br />
aller Figuren miteinander verwickeln und sich in einem<br />
theaterzauberhaften Ende versöhnlich auflösen.<br />
Karten: Nordwest Ticket und Buchhandlung Buchstäblich<br />
Foto: Marian Menke<br />
Mark Bale steht<br />
beim Nordsand Festival<br />
am Unisee an den<br />
Turntables. Foto: Timo Münzberg<br />
DIE VOLKSHOCHSCHULE IM JUNI<br />
NordsandFestival:<br />
The People Freak Out<br />
Mit einem Jahr Verspätung geht das<br />
Nordsand Festival am Unisee nun endlich an<br />
den Start. Am Samstag, 16. Juli, werden die<br />
Bässe ab 20 Uhr aufgedreht. Im DJ-Line-Up sind<br />
Mark Bale, Moritz Boe, Johnny Good x Julez und<br />
DJ Percy. Alle zusammen versprechen: „We make<br />
the sound, the people freak out.“ Und das sei,<br />
laut Veranstalter, das Beste aus den Charts,<br />
House und Black Music. Am Unisee ist Platz für<br />
3.000 Tanzwütige, die bis 5 Uhr ihrer Leidenschaft<br />
nachgehen können. Einlass ist ab<br />
18 Uhr. In Oberneuland verkauft das<br />
Crossini Karten für das Event.<br />
eventim.de AS<br />
Die Volkshochschule Lilienthal bietet auch im Juni einige<br />
bemerkenswerte Kurse und Einzelveranstaltungen zum<br />
Schwerpunkt „Wetter“ und zu anderen Themen an.<br />
Regen – Eine Liebeserklärung an das Wetter wie es ist<br />
Erkundungsgang von Murkens Hof zur Buchhandlung Buchstäblich<br />
und anschließende Lesung mit Christian Sauer.<br />
Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />
Ab Parkplatz Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
Beeinflusst das Klima die Geschichte?<br />
Vortrag und Diskussion mit Christian Michelsen<br />
Sonnabend, 4. Juni, 10.15 Uhr bis 12.30 Uhr<br />
Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
The Weather<br />
Das Wetter im Englischen: Yesterday, Today and Tomorrow<br />
mit Annette Umlauft<br />
Mittwoch, 8. Juni, 18.30 Uhr bis 20.45 Uhr<br />
Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
„Derweil kommt das Unwetter“<br />
Literarisch-musikalischer Abend über Carl Spitzweg<br />
mit Dr. Hans-Thomas Carstensen, Christian Schulz (Gitarre)<br />
Freitag, 10. Juni, 19 Uhr bis 21.15 Uhr<br />
Kunstschau der Kunststiftung Lilienthal, Trupe 6<br />
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?<br />
Wochenend-Singen für alle mit Ingo Stoevesandt<br />
Sonntag, 12. Juni, 15 Uhr bis 17 Uhr<br />
Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
Sonntag, 26. Juni, 15 Uhr bis 17 Uhr<br />
Kirchengemeindehaus Grasberg, Speckmannstraße 40<br />
Exkursion zur Wetterredaktion von Radio Bremen<br />
Für Erwachsene und Kinder<br />
Freitag, 17. Juni, 15 Uhr bis 16.30 Uhr<br />
Radio Bremen, Diepenau 10, Bremen<br />
Literarische Weinlese<br />
Reisebilder aus Italien und Weinverkostung mit Stephan<br />
Schäfer und Jörg Dieter Rings<br />
Mittwoch, 22. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />
Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
Was das Digitale den Kindern nicht geben kann<br />
Vortrag über frühkindliche Medienbildung von Hajo Tröger<br />
Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr bis 21.15 Uhr<br />
Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
Arno Schmidts humorvolle Seite<br />
Moderierte Lesung mit Bernd Rauschenbach über den<br />
großen Avantgardisten der Literatur<br />
Freitag, 24. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />
Im Garten von Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />
Infos zu Corona-Maßnahmen und Anmeldungen für alle<br />
Veranstaltungen im Büro der VHS, Murkens Hof, Klosterstraße 25,<br />
28865 Lilienthal. Telefonischer Kontakt: 04298/929 240,<br />
E-Mail: vhs@lilienthal.de<br />
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Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />
Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />
Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
Anzeigen:<br />
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Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 25 vom 1.1.<strong>2022</strong> gültig.<br />
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(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
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OBERNEULAND 113
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Jahr<br />
mit Marius<br />
Faszination<br />
Eisbaden<br />
Ein französisches Kamerateam nutzte<br />
die Gelegenheit und begleitete<br />
Marius Brandt bei seinem zweiten<br />
Weg ins eiskalte Nass.<br />
Mit Sicherungsboje im<br />
rund -1 Grad kalten Wasser:<br />
Sportphysiotherapeut<br />
Marius Brandt.<br />
Wenn der Juni kommt, ist<br />
sich Sportphysiotherapeut<br />
Marius Brandt sicher,<br />
sollte man draußen Sport machen.<br />
„Jeder, der jetzt anfängt, sich<br />
draußen zu bewegen, stärkt sein Immunsystem<br />
und kann die Natur genießen.“<br />
Egal ob walken, joggen,<br />
Fahrrad fahren oder skaten – an der<br />
frischen Luft gemeinsam mit netten<br />
Menschen macht es einfach mehr<br />
Spaß. Es gibt eine Disziplin, die Marius<br />
sehr am Herzen liegt: Schwimmen.<br />
„Wer mich kennt, weiß, dass mich<br />
das Eisbaden fasziniert“, sagt er. Gemeinsam<br />
mit einer Gruppe schwimmt<br />
er schon im dritten Jahr im Winter<br />
durch den Oyter See. In diesem Frühjahr<br />
nutzte er seine Ferien, um noch<br />
einen draufzusetzen. Er schwamm im<br />
Gletscherspaltenkanal im Natureis-<br />
Palast im Hintertuxer Gletscher. „Der<br />
Bergführer Roman Erler hat den Eingang<br />
2007 zufällig entdeckt“, weiß<br />
Marius zu berichten. Es handelt sich<br />
um stabile Höhlengänge auf rund<br />
3.200 Metern Höhe.<br />
„Das ist total faszinierend. Mit einer<br />
Boje steigt man über eine Leiter ins<br />
Wasser und weiß, dass man nicht an<br />
jeder Stelle wieder rauskommt, sondern<br />
zurückschwimmen muss.“ Das<br />
ist eine Herausforderung der besonderen<br />
Art. Sportphysiotherapeut Marius<br />
Brandt weiß um die Vorteile für<br />
Schilddrüsenprobleme, Immunstärkung<br />
und Entspannung durch das<br />
Eisbad. Aber selbst wenn im Winter<br />
die Temperatur des Oyter Sees auf<br />
rund drei Grad sinkt, spürt man die<br />
unterschiedlichen Wärmeströmungen.<br />
Das ist in diesem Eiskanal nicht<br />
Vom Schnee ins Eis –<br />
kuschelig ist anders.<br />
der Fall. „Der<br />
schwankt maximal<br />
zwischen<br />
minus<br />
0,7 und minus<br />
1 Grad. Bevor<br />
man dort baden<br />
geht, sollte man<br />
sich und seinen Körper<br />
im kalten Wasser kennen“,<br />
so Marius. Für den<br />
Sportphysiotherapeuten<br />
war der Eiskanal eine ganz besondere<br />
Erfahrung, die er gern im kommenden<br />
Jahr noch einmal wiederholen<br />
möchte. „Die ganze Anlage ist<br />
sehr faszinierend, es lohnt sich auch<br />
ein Besuch, ohne ins Wasser zu<br />
springen.“<br />
Es muss ja nicht gleich der Hintertuxer<br />
Gletscher sein, aber wer die besondere<br />
Art der<br />
Entspannung,<br />
die nachweislich<br />
sechs Tage<br />
anhält, kennenlernen<br />
möchte,<br />
dem rät Marius,<br />
den Sommer mit in<br />
den Winter zu nehmen.<br />
„Wer jetzt anfängt, einmal<br />
pro Woche im See zu baden,<br />
gewöhnt sich an die<br />
Temperaturen.“ Ende September<br />
möchte er mit seiner Gruppe durch<br />
den Winter starten. „Bis dahin“,<br />
schlägt er vor, „sollten sich Interessierte<br />
eine Routine aufbauen und<br />
wöchentlich baden gehen.“ Die<br />
Gruppe wird sich zum Herbst hin immer<br />
sonntags am Oyter See treffen.<br />
Text: AS, Fotos: privat<br />
114 OBERNEULAND
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Die beiden Nager lieben es, Menschen zu beobachten,<br />
Hunde zum Bellen zu bringen und Vögel zu ärgern.<br />
Ihre Devise lautet: Nicht keckern, sondern klotzen.<br />
Gott und die Hörnchen-Welt<br />
D:Sag mal, glaubst Du an SCIU, an Sciurusgrande,<br />
den Eichhörnchengott?<br />
T: Du meinst Gott.<br />
D:Ja, Eichhörnchengott.<br />
T: Aber Menschen sagen doch auch nicht Menschengott.<br />
D:Das wäre ja auch seltsam, wenn sie zu unserem<br />
großen himmlischen Hörnchenschöpfer Menschengott<br />
sagen würden.<br />
T: Nein, ich mein … ach … Du weißt doch, was ich meine.<br />
D:Ja, aber glaubst Du an SCIU?<br />
T: Ja, natürlich.<br />
D:Und was meinst Du, wie der so drauf ist?<br />
T: Natürlich.<br />
D:Warum?<br />
T: Weil er ein Naturgott ist.<br />
D:Und was glaubst Du …<br />
T: Ich glaube, dass er die Welt erschaffen hat.<br />
D:Ich war noch nicht fertig. Und, was glaubst Du, wie<br />
sieht SCIU aus?<br />
T: Er ist sehr groß, hat einen langen weißen Bart und<br />
eine tiefe Stimme.<br />
D:Mehr nicht?<br />
T: Doch. Er hat vier Pfoten, ein braunes Fell, große<br />
Nagezähne und einen riesigen Schwanz, der …<br />
D:… der bis zum Himmel reicht.<br />
T: Nee, der bis zur Erde reicht. SCIU ist ja selbst im<br />
Himmel.<br />
D:Aber woher weiß ich, dass es ihn gibt?<br />
T: Wer soll sonst die Blumen erschaffen haben, die<br />
Blätter, die Nüsse?<br />
D:Ich dachte, das sei Eichvolution. Bevor wir Hörnchen<br />
waren, waren wir Schleimis. Davor waren wir Glibschis<br />
und davor waren wir Glibber. Und davor waren wir so<br />
gut wie gar nichts. Und ganz am Anfang war eine<br />
Nuss, die Urnuss. Sie war winzig klein und wurde<br />
immer größer.<br />
T: Und wer hat wohl dafür gesorgt, dass sie immer größer<br />
wird?<br />
D:Sag Du es mir?<br />
T: Na SCIU. Unser Gott.<br />
D:Ich glaube … ich glaube, da könnte was dran sein.<br />
T: Warum hast Du mich überhaupt gefragt, ob ich an<br />
SCIU glaube?<br />
D:Könnte Gott dafür sorgen, dass wir Hände und<br />
Füße wie Menschen bekommen?<br />
T: Bestimmt.<br />
D:Könnte er dafür sorgen, dass wir auch sonst<br />
menschlicher werden?<br />
T: Ganz bestimmt.<br />
D:Und könnte er uns auch 1 Meter 70 groß machen?<br />
T: Auf jeden Fall.<br />
D:Aber?<br />
T: Aber er macht es nicht. – Warum möchtest Du das<br />
denn?<br />
D:Na dann könnten wir es wie die Menschen …<br />
Du weißt schon.<br />
T: Ah, verstehe.<br />
D:Genau, dann könnten wir wie die Menschen Auto fahren.<br />
T: Unwahrscheinlich.<br />
D:Warum?<br />
T: Gott ist, glaube ich, dabei, den Menschen das Auto<br />
wieder wegzunehmen.<br />
Turbulenter Saisonstart<br />
für Jannes Fittje<br />
Erst wenige Tage vor dem Saisonstart des ADAC GT Masters entschied<br />
sich, dass Jannes Fittje gemeinsam mit Madpanda Motorsport in der<br />
Liga der Supersportwagen an den Start geht. Wie in der GT World Challenge<br />
startet er mit einem Mercedes-AMG GT3 Evo. Vor einer Rekordkulisse<br />
zeigte der 22-Jährige sein fahrerisches Talent.<br />
„Die Saison ist noch gar nicht richtig gestartet und es<br />
wurde bereits turbulent“, verriet Jannes im Vorhinein.<br />
Durch sein kurzfristiges Engagement im ADAC GT<br />
Masters war Jannes im Vergleich zur Konkurrenz nicht bei<br />
den offiziellen Testtagen am Start. Doch bereits in den<br />
freien Trainings gehörte er zu den Top Ten des Feldes.<br />
Daran wollte er auch im Qualifying anknüpfen. Doch wie<br />
auch andere Fahrer wurde er Opfer einer Unterbrechung<br />
und verlor dadurch die Chance, eine perfekte Runde zu fahren – mit Startplatz<br />
13 war aber noch alles drin. Jannes legte vor vollen Zuschauerrängen<br />
einen gelungenen Start hin und fuhr bis auf Platz zehn nach vorne. Auf<br />
diesem übergab er das Auto auch an seinen Teamkollegen. Am Ende<br />
stand dann Rang 20 zu Buche.<br />
Am Sonntag fuhr Jannes die zweite Hälfte des Rennens und ging als<br />
21. auf die 3.667 Meter lange Rennstrecke. Eine Aufholjagd war zu dem<br />
Zeitpunkt aber nicht mehr möglich und so blieben die ersten Meisterschaftspunkte<br />
verwehrt. „In Oschersleben kann man nur sehr schwer überholen,<br />
das zeigte sich leider im Rennen. Wir nehmen nun die Erkenntnisse<br />
des Wochenendes mit und werden bis zum nächsten Lauf hart arbeiten“,<br />
führte der Schützling des ADAC Hessen-Thüringen weiter aus.<br />
Text und Fotos: Fast-Media<br />
OBERNEULAND 115
GESUNDHEIT<br />
WENN DER DARM „STREIKT“<br />
SO LäUFT’S<br />
IM DARM<br />
Heute geht es um die Auswirkungen eines sehr<br />
trägen, langsamen bzw. lethargischen Darms<br />
auf den Menschen und was man dagegen<br />
unternehmen kann.<br />
Foto: Frank Nesslage<br />
BIRGITS GESUNDHEITSECKE ZUR ERNÄHRUNG & DARMGESUNDHEIT<br />
Dazu ein passendes Fallbeispiel<br />
aus der Praxis der Ernährungsexpertin<br />
Birgit Behnke:<br />
Eine Kundin (49 Jahre) kommt<br />
zur Expertin und klagt über<br />
Verstopfung. Beschämt saß sie da.<br />
Immer wieder ein sehr heikles<br />
Thema.<br />
Nach einer ca. einstündigen<br />
Anamnese kam Folgendes heraus:<br />
Ihre Ernährung bestand aus<br />
viel Gemüse, vielen Ballaststoffen,<br />
zwei Mahlzeiten (Mittag und<br />
Abend), sie ist eine Schnellesserin<br />
(ca. 10 x kauen pro Bissen) und<br />
isst eher zwei Portionen, abends<br />
die Hauptmahlzeit (bei den<br />
Kalorien liegt sie in ihrem Bereich),<br />
kocht frisch und saisonal, ab und<br />
zu gibt es auch Alkohol und<br />
Süßigkeiten, Low Carb-Ernährung<br />
(keine bis wenig Kohlenhydrate),<br />
Trinkmenge ca. 2 Liter Wasser,<br />
Kaffee ca. 3 Tassen.<br />
Hinzu kommen Medikamente:<br />
täglich Schmerzmittel wegen diverser<br />
„Wehwehchen“, unter anderem<br />
Rücken- und Kopfschmerzen.<br />
Des Weiteren diverse Medikamente<br />
aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion<br />
und hohen Blutdrucks<br />
(Übrigens: Der Blutdruck,<br />
Migräne und Rückenschmerzen<br />
können auch Begleiterscheinungen<br />
der Verstopfung sein. Dies<br />
lässt sich mit einem Arzt abklären).<br />
Der Darm, unser zweites<br />
Gehirn, reagiert sehr, sehr sensibel.<br />
Veränderungen findet er nicht so<br />
klasse. Aber auch sehr Einseitiges,<br />
Schnelles und Hektisches findet er<br />
nicht gut. Gerade der Dickdarm<br />
reagiert darauf sensibel.<br />
Was ist also passiert:<br />
Ganz simpel gesagt, hat die<br />
Kundin es zu gut gemeint und zu<br />
viele Ballaststoffe gegessen, zu viel<br />
gearbeitet, zu wenig gekaut beim<br />
Essen und zu viele Medikamente<br />
genommen (Ein kleiner Merksatz<br />
zwischendurch: Immer wenn ein<br />
„zu“ davor steht, ist es für den<br />
Körper nicht richtig. Ein ZUwenig<br />
oder ein ZU-viel passt<br />
einfach nicht).<br />
Da die Kundin schon seit ihrer<br />
Kindheit an einem sehr trägen<br />
Darm litt und auch die Schilddrüse<br />
sich schon in der Pubertät<br />
meldete, dachte sie, viel hilft auch<br />
viel. Von daher hat sie zu jeder<br />
Mahlzeit extrem viele Ballaststoffe<br />
zu sich genommen in Form von<br />
Leinsamen, Chiasamen, Flohsamenschalen.<br />
Hier war es nur nicht so optimal,<br />
da sie für diese Menge zu<br />
wenig getrunken hat – und das<br />
Mikrobiom durch die Medikamente<br />
ins Ungleichgewicht geraten<br />
ist. Wieder ein ZU in diesem Satz!<br />
Dieses Thema war aber schnell<br />
zu lösen: Ballaststoffe und die anderen<br />
gesunden, ausgewogenen<br />
Mahlzeiten waren OK, das Problem<br />
war das KAUEN.<br />
Der Darm war überlastet, nicht<br />
mehr gut besiedelt und trat deshalb<br />
in den „Streik“. Dass der<br />
Blutdruck, der Rücken und der<br />
Kopf sich dann melden, ist normal!<br />
Durch das ausgiebige Kauen<br />
während sowie Trinken VOR jeder<br />
Mahlzeit entlastete sie den Dünnund<br />
vor allem den Dickdarm.<br />
Wenn es mal immer so<br />
einfach wäre:<br />
Verstopfung ist ein Thema, das<br />
viele betrifft. Gerade der DICK-<br />
DARM ist ein „träger“ Teil des<br />
Körpers. Die normale Passierzeit<br />
von etwa 15 Stunden im Durchschnitt<br />
ist schon mal eine Herausforderung<br />
für ihn. Je länger der<br />
Stuhl verweilt, desto mehr kann er<br />
auch die Divertikel reizen. Und das<br />
wird schmerzhaft! Wenn Sie weniger<br />
als 3x/Woche Stuhlgang haben,<br />
und das auch über Wochen, sollten<br />
Sie zu einem Arzt gehen.<br />
Allerliebste Grüße von mir<br />
Birgit Behnke<br />
Birgit Behnke<br />
Die Oberneulander Expertin für Darmgesundheit Birgit Behnke ist<br />
Ernährungstrainerin und Fachberaterin für Darmgesundheit (IHK).<br />
Des Weiteren ist sie staatlich geprüfte Heilpraktikerin der Psychotherapie<br />
mit dem Schwerpunktthema Essverhalten.<br />
Sie schreibt in ihrer Gesundheitsecke Wissenswertes rund um<br />
das Thema Darm und Ernährung. www.energieplus-fitness.de<br />
116 OBERNEULAND
WAS KANN ICH TUN?<br />
Abgesehen davon, dass alle wieder mehr Ballaststoffe essen sollten<br />
(30 g am Tag wären toll), hier ein paar kleine Tipps:<br />
1. Vor jeder Mahlzeit 1 Glas Wasser.<br />
2. Omega 3-Fettsäuren zu sich nehmen, die lassen den Stuhl „gleiten“<br />
und sind vorbeugend gegen Entzündungen … wer eine hartnäckige<br />
Verstopfung hat, besorgt sich bitte Omega 3 als Nahrungsergänzungsmittel<br />
und nimmt sie täglich ein. IMMER.<br />
3. Achten Sie auf Ihren Vitamin D-Spiegel, es stärkt die guten Darmbakterien.<br />
4. Besorgen Sie sich bitte Akazienfasern, das sind sehr leichte und<br />
lösliche Ballaststoffe.<br />
5. Konsumieren Sie die Goldene Milch alle zwei Tage.<br />
6. Kauen Sie, kauen, kauen kauen!<br />
7. Benutzen Sie einen Toilettenhocker. Das bringt Entspannung für<br />
den Darm und Sie müssen weniger pressen.<br />
8. Gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen<br />
Lebensmitteln sind natürlich die beste Voraussetzung.<br />
Ute Schmiedeken<br />
28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />
Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />
email: apo@eulen-apotheke.eu<br />
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Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />
Sa.<br />
8.30 - 18.30 Uhr<br />
8.30 - 13.00 Uhr<br />
Hier gilt auch: Du bist, was du verdaust!<br />
Kümmern Sie sich um Ihren Darm. Er wird es Ihnen danken mit Vitalität,<br />
Gesundheit, Leichtigkeit, guter Laune und ja: mit einem wirklich guten<br />
Stuhlgang.<br />
Goldene Milch<br />
Für ein Glas Goldene Milch braucht man folgende Zutaten:<br />
- 300 ml Pflanzenmilch (zum Beispiel selbst gemachte Mandelmilch,<br />
OHNE Zusatzstoffe)<br />
- ein Stück Kurkuma (ca. 2 bis 3 cm groß) oder einen EL Kurkumapulver<br />
- ein Stück Ingwer (ca. 2 cm groß; je mehr Sie verwenden, desto<br />
schärfer wird das Getränk)<br />
- 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
- 1/4 TL Zimt<br />
- 1/2 TL Kokosöl<br />
- eine Prise frisch gemahlene Muskatnuss<br />
- Datteln oder 1 TL Agavendicksaft zum Süßen<br />
So kann Verstopfung entstehen<br />
- viel sitzen<br />
- viel Fertiggerichte, Zucker, Weißbrot, Mehlspeisen, Kuchen, Fast Food,<br />
hart gekochte Eier, gekochte Möhren, Bananen, Schokolade, Kakao,<br />
Rotwein, schwarzer Tee<br />
- wenig trinken<br />
- Medikamente (Schilddrüse, Cholesterin, Blutdruck, Schmerzmittel,<br />
Nahrungsergänzungsmittel) etc.<br />
- UND durch ein Ungleichgewicht des Mikrobioms, denn dieses Mikrobiom<br />
ist so individuell wie ein Fingerabdruck (siehe auch die vorherigen<br />
Ausgaben vom OBERNEULAND MAGAZIN)<br />
Tipp für Schnellesser und Wenig-Kauer<br />
- Kuchengabel benutzen<br />
- erst den nächsten Bissen in den Mund, wenn der Mund ganz leer ist<br />
- mindestens 10 x pro Bissen kauen; am besten 20-30 x (wir kauen im<br />
Durchschnitt 3 x)<br />
- nur vor und nach dem Essen trinken, dann kauen wir automatisch mehr<br />
- das Besteck bei jedem Bissen aus der Hand legen<br />
Hinweis: Die Ernährungs- und Ergänzungsmaßnahmen sind Alternativen, die zur Unterstützung der<br />
Gesundheit eingesetzt werden können. Sie sind keine medizinische Anwendung.<br />
OBERNEULAND 117
GESUNDHEIT<br />
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und Co. sehen wir täglich bildschöne Menschen mit makellosen<br />
Zähnen. Während ein kleiner Makel auch durchaus<br />
interessant sein kann, werden zu große Fehlstellungen bei<br />
vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur Zahnkorrektur<br />
entsteht.<br />
Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben App auch gleich<br />
eine Lösung angeboten: die schnelle und billige Zahnschiene<br />
für die vier Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />
Unsichtbare Behandlungsmethoden sind nichts Neues in der<br />
Zahnmedizin. Neben den Lingualzahnspangen auf der Innenseite<br />
der Zähne werden durchsichtige Zahnschienen bereits<br />
seit vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur von<br />
leichten Fehlstellungen bietet sich der sogenannte Aligner an.<br />
„Mithilfe eines Scans der Zähne fertigen wir eine herausnehmbare<br />
transparente Schiene,<br />
welche Patienten mindestens 22 Stunden am Tag tragen“,<br />
erklärt Dr. Knut Thedens, Kieferorthopäde in der SternKlinik<br />
in Bremen. Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />
geeignet.<br />
Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />
„Jeder Therapie sollte eine eingehende Untersuchung beim<br />
Kieferorthopäden vorausgehen. Gemeinsam wird dann die<br />
geeignete Spange oder Schiene gefunden. Beide müssen<br />
individuell angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen Behandlung<br />
immer wieder kontrolliert und an die neuen Gegebenheiten<br />
angepasst werden“, so Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin<br />
für Kieferorthopädie. Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />
Werden die Schienen nicht konsequent genug getragen<br />
oder die Natur des Kiefers verhält sich anders als geplant,<br />
passen die vorgefertigten Schienen aus dem Starterpaket des<br />
letzten Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />
Besonders gefährlich ist die sehr isolierte Betrachtung der<br />
Frontzähne bei den Online-Anbietern. Alle Zähne des Kiefers<br />
stehen in Beziehung zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />
einem die Online-Schiene in sechs Monaten zum schönen<br />
Lächeln vorne, kann es hinten schon nach ein paar Wochen zu<br />
Verschiebungen und Gelenkschmerzen kommen. Spätestens<br />
dann muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />
Deshalb raten die Experten der SternKlinik allen Interessenten<br />
an durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />
ausgiebig beraten zu lassen, ob und in welchem<br />
Umfang eine Schienentherapie für sie geeignet ist. „Wir können<br />
zum Beispiel verschiedene Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign<br />
oder unseren StarLigner für verschiedene Budgets anbieten.<br />
Auch Ratenzahlungen werden bei vielen Kieferorthopäden<br />
schon angeboten“, so Dr. Thedens.<br />
Info an beiden Standorten der Kieferorthopädie<br />
in Bremen-Mitte und Schwachhausen und unter 0421 / 16 83 41 00.<br />
Foto: Rouven Zernial<br />
118 OBERNEULAND
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MIT TRAINING UND MINERAL-<br />
STOFFEN DIE SICHERHEIT<br />
IM ALLTAG VERBESSERN<br />
Verletzungen durch Stürze stellen für Ältere eine Gefahr dar.<br />
Vorbeugung ist deshalb wichtig. Eine besondere Rolle spielt<br />
dabei das Training von Kraft und Gleichgewichtssinn. Besonders<br />
geeignet ist Krafttraining, aber auch Gymnastik und<br />
Spaziergänge stärken die Muskeln und verbessern die Balance.<br />
Beim Training sollte man<br />
auf eine ausreichende<br />
Versorgung mit Magnesium<br />
achten, denn das Mineral<br />
ist für die Muskelarbeit<br />
unerlässlich.<br />
Eine ausgewogene<br />
Ernährung bildet die Basis,<br />
doch gerade im Alter ist<br />
oft die Ergänzung mit<br />
einem Magnesiumpräparat<br />
Mit regelmäßiger Bewegung und kräftigen<br />
Muskeln haben auch ältere<br />
Menschen einen sicheren Stand.<br />
sinnvoll.<br />
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OBERNEULAND 119
BÜCHER LESEN<br />
Zwei neue Krimis von der Oberneulanderin Liliane Skalecki<br />
Pellworm und Nîmes – zauberhaft,<br />
aber auch gefährlich?<br />
Die ruhige gemütliche Hallig-Insel und die quirlige antike Stadt im Süden<br />
Frankreichs. Liliane Skalecki hat sie sich zu Lieblingsplätzen auserkoren. Als<br />
gebürtige Saarländerin ist sie Frankreich und der französischen Lebensart sehr<br />
verbunden. Etliche Wochen im Jahr verlebt sie im Midi, im französischen Süden.<br />
Pellworm hat sie erst vor zwei Jahren kennen und lieben gelernt. Liliane Skalecki<br />
hat zwei Leidenschaften: Krimis schreiben und französisch kochen.<br />
Beides verbindet sie bravourös in ihren Büchern. Und ja, sie siedelt ihre<br />
Geschichten an ihren Lieblingsorten an. Dafür legte sie sich zwei Pseudonyme<br />
zu. Als Lili Andersen ist sie im Norden unterwegs, als Liliane Fontaine rund um<br />
Nîmes. Auch äußerlich unterscheiden sich die Bände durch ihre Aufmachung.<br />
Rechtzeitig zur Sommersaison liegen nun zwei neue Bücher vor.<br />
Lili Andersen: Austern Surprise/<br />
Wilhelm Heyne Verlag<br />
Es ist der zweite Band um die Sterneköchin<br />
Louise Dumas aus dem Elsass, die aus enttäuschter<br />
Liebe und wegen schweren Mobbings<br />
bei ihrer Tante auf Pellworm gelandet ist. Sie<br />
geht gern den Dingen auf den Grund, genau<br />
gesagt: Sie ermittelt auf eigene Faust, wenn<br />
plötzlich jemand auf merkwürdige Art zu Tode<br />
kommt. So wie es einem Teilnehmer der Rungholt-Dialoge<br />
geschah. Diese Versammlung von<br />
Archäologen, Ethnologen und Historikern trifft<br />
sich einmal jährlich in Husum oder auf Pellworm,<br />
um der Frage nachzugehen, wo im Watt<br />
die sagenhaft reiche untergegangene Stadt<br />
Pellworm einst gelegen haben mag, die zuletzt<br />
vor der Sturmflut im Jahr 1634 gesehen wurde.<br />
Und welche Handelsbeziehungen sie wohl zu<br />
fremden Kulturen hatte. Wobei es bei diesem<br />
Treffen wieder zu einem heftigen Streit zwischen<br />
den Wissenschaftlern aus Bremen und denen<br />
aus Kiel kommt. Für Louise steht fest: Es<br />
war Mord. Und es bleibt nicht bei dem einen<br />
Toten …<br />
Gründliche Recherchen sind<br />
die Basis für alle Romane<br />
von Liliane Skalecki.<br />
hre Bücher müssen<br />
authentisch sein,<br />
nur selten erlaubt<br />
sie sich eine Abweichung<br />
in die dichterische<br />
Freiheit. So<br />
holt sie während<br />
des Gesprächs<br />
einen Stapel Bücher<br />
hervor, die sich allein<br />
mit Rungholt beschäftigen.<br />
Darunter ein dicker<br />
Band von Hans-Peter Duerr: „Rungholt – Die<br />
Suche nach einer versunkenen Stadt“. Duerr –<br />
ein streitbarer Ethnologe von der Uni Bremen,<br />
der tatsächlich mit den Wissenschaftlern aus<br />
Kiel in Fehde liegt. Nach seinen Erkenntnissen<br />
könnten die vorchristlichen Minoer bereits mit<br />
Rungholt Handel betrieben haben. Fundstücke<br />
im Watt sollen das belegen. Salz und Bernstein<br />
waren seinerzeit als Handelsware begehrt. Die<br />
Rungholtfreunde sind keine Erfindung der Autorin.<br />
Eine solche Gruppe gibt es real, ob sie sich<br />
dabei streiten, bleibt dahingestellt. Akribisch<br />
hat sich Liliane Skalecki ferner mit der Arbeit<br />
einer Restauratorin beschäftigt. Denn ein<br />
Gemälde der Anfang des 17. Jahrhunderts<br />
lebenden flämischen Malerin Clara Peeters<br />
spielt im Roman ebenfalls eine Rolle. Und was<br />
haben Austern mit einem Krimi zu tun? Nun,<br />
Louise ist doch in erster Linie eine begnadete<br />
Köchin, und sie macht sich auf die Suche nach<br />
Austern im Watt. Wenn auch vergebens. Wie zu<br />
erwarten, serviert Liliane Skalecki selbst eine<br />
Anzahl von Rezepten für leckere Speisen. Nicht<br />
nur im Anhang, sondern auch mitten im Text.<br />
Austern gehören dazu. Ein kleines<br />
Schmankerl dabei: Als Louise<br />
im Restaurant ein Pot-au-feu<br />
zubereiten will, fragt eine<br />
Gehilfin, was das wohl<br />
sei, Pottoföh? Ein<br />
schmackhafter Eintopf.<br />
„Ach so, also<br />
Schnüsch.“ Wer diesen<br />
nordfriesischen<br />
Eintopf kennt, mit<br />
Milch zubereitet...<br />
Lili Andersen beim<br />
Signieren vor einer Lesung<br />
in Pellworm. Foto: Georg Skalecki<br />
Liliane Fontaine: Die Richterin und der<br />
Tanz des Todes/Piper Verlag<br />
Von vier vorherigen Krimis kennen die Leser<br />
bereits die liebenswerte Madame le Juge, die<br />
Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt.<br />
Der Sommer im Süden Frankreichs hat seinen<br />
Höhepunkt erreicht, eine fast unerträgliche Hitze<br />
liegt über Nîmes. In der antiken römischen<br />
Arena laufen die Proben zu „Nemausus“,<br />
einem Spektakel über die Geschichte der<br />
Stadt durch die Jahrhunderte. Mit Gesang,<br />
Schauspiel, Musik und Tanz. Mathilde hat die<br />
Gelegenheit, eine der letzten Proben mitzuerleben.<br />
Santana, eine Flamencotänzerin,<br />
wird direkt nach Marta Torres, der berühmten<br />
spanischen Operndiva, auftreten. Darauf ist<br />
sie stolz, denn die beiden heißblütigen schönen<br />
Frauen gehören den Manouches an. Dem<br />
ehemals fahrenden Volk, den „gens du voyage“,<br />
wie es im Amtsfranzösisch heißt. Die meisten<br />
von ihnen haben in Südfrankreich oder Spanien<br />
einen festen Wohnsitz. Santana tanzt ein Solo<br />
inmitten einer Gruppe von weiteren Tänzern,<br />
Musikern und Reitern. Es gehört zur Choreografie,<br />
dass sie danach niedersinkt und auf<br />
dem Boden liegen bleibt. Doch sie kann<br />
niemals wieder hochkommen, sie ist tot. Ein<br />
Herzstillstand wegen der Hitze? Ein plötzlicher<br />
Herztod unter Sportlern sei gar nicht so selten,<br />
meint zunächst der Arzt. Nein, bald zeigt sich,<br />
sie wurde ermordet. Großes Entsetzen ringsum,<br />
doch das Festival kann wegen dieser kurzen<br />
Szene nicht abgesagt werden. Dolcé wird den<br />
Part übernehmen. Sie, die ursprünglich für<br />
diese Rolle vorgesehen war. Der Verdacht liegt<br />
nahe: Hat Dolcé Santana umgebracht? Oder<br />
kam jemand dahinter, dass die Tänzerin mit<br />
einem Liebhaber nach Kanada auswandern<br />
wollte?<br />
Die Autoren vieler Kriminalromane lassen ihre<br />
Leser einen Verdächtigen vermuten, der es<br />
dann letztlich doch nicht ist. So bleibt die<br />
Geschichte spannend. Bei diesem Buch von<br />
Liliane Fontaine bleibt man im Dunklen. Schon<br />
wegen der vielen französischen Namen derer,<br />
die sich um die Tänzerinnen bewegen. Es lohnt<br />
sich aber – so ein Tipp – zwischendurch noch<br />
einmal auf das erste Kapitel zu schauen, auf<br />
ein Ereignis, das bereits 20 Jahre zurückliegt.<br />
Daraus ließe sich schon etwas herleiten.<br />
Ansonsten, sagt Liliane Skalecki, gibt es im<br />
Roman den einen oder anderen versteckten<br />
Hinweis. Wie gewohnt begnügt sie sich wieder<br />
einmal nicht nur mit dem Kriminalfall an sich.<br />
Mehrere Seiten lang widmet sie sich den<br />
Manouches, Tziganes, Gitanos, die hier seit<br />
Langem zumeist ansässig und anerkannt sind.<br />
Die aber sehen skeptisch auf nicht sesshafte<br />
Roma-Zuwanderer aus Osteuropa.<br />
Liliane Fontaine lässt uns trotz der fast<br />
spürbaren enormen Hitze an der Schönheit<br />
des Landes, an dessen Kultur, am genussvollen<br />
Leben teilhaben. Sie führt uns nicht nur<br />
zur Camargue, sondern auch nach Saint-<br />
Rémy-de-Provence. Hier im ehemaligen Kloster<br />
schuf Vincent van Gogh in gut einem Jahr<br />
über 150 Gemälde. EM<br />
120 OBERNEULAND
Bildband<br />
Gesamtkunstwerk Glocke<br />
Das Konzerthaus Glocke an der Domsheide ist<br />
wegen seiner Akustik weltberühmt, internationale<br />
Musiker singen wahre Loblieder auf das Haus!<br />
Das im Oktober 1928 eröffnete Gebäude bietet<br />
nicht allein akustische Raffinesse, es steckt auch<br />
voller faszinierender architektonischer Details.<br />
Die Fotografen Ullrich Altmann und Patric Leo haben<br />
sich die Zeit genommen, das Bauwerk Raum für<br />
Raum zu erkunden. In ihrem Bildband „Die Glocke –<br />
Das Bremer Konzerthaus“ führen sie die durch<br />
und durch harmonische architektonische Gesamtkomposition<br />
eindrucksvoll<br />
vor Augen.<br />
Kellner-Verlag, 160 Seiten, 29,90 Euro<br />
Wirtschaft<br />
Bremens spannender<br />
Strukturwandel<br />
Der Historiker, Pädagoge und Luftfahrtexperte<br />
Dr. Hartmut Pophanken und der Wirtschafts- und<br />
Finanzhistoriker Dr. Harald Wixforth haben gemeinsam<br />
ein Buch zur Technik- und Wirtschaftsgeschichte<br />
Bremens nach dem Zweiten Weltkrieg herausgegeben.<br />
Ein Buch, das angesichts dieser Zeitepoche<br />
den bremischen Strukturwandel geradezu<br />
zwangsläufig in den Fokus nimmt. Während der<br />
Schiffbau an Bedeutung verlor und die Hafenwirtschaft<br />
durch den Siegeszug des Containers grundlegende<br />
Veränderungen erlebte, war Bremen<br />
gezwungen, neue (industrielle) Wege zu gehen.<br />
Ein Stichwort: Raumfahrttechnologie! Der Band versammelt<br />
Beiträge, die unterschiedliche Aspekte des<br />
spannenden bremischen Strukturwandels gründlich<br />
Edition Falkenberg, 340 Seiten, 39,90 Euro<br />
Comic<br />
Die Fantastischen Vier<br />
geben erstes Konzert im<br />
Micky Maus-Magazin<br />
In Entenhausen steht das Mega-Comic-<br />
Highlight des Jahres an: "Die Fantastischen<br />
Vier" sind als Enten im Micky Maus-Magazin<br />
zu bestaunen. Dort begeistern Smudo,<br />
Michi Beck, Thomas D. und Andy Y., die<br />
schon in Oberneuland in der Mühlenfeldstraße<br />
im Studio Nord geprobt haben, alle Fans mit eigener Geschichte,<br />
die natürlich von einem musikalischen Abenteuer handelt.<br />
Diese wurde übrigens höchstpersönlich von Smudo und seiner Tochter Amy<br />
erdacht. "Amy, die Band und ich sind große Entenhausen-Fans und wir<br />
haben beim Entwickeln der Geschichte riesigen Spaß gehabt. Das ist zwar<br />
anders als ein Liedtext zu schreiben, aber unsere Hits haben wir einfach<br />
mit in die Story eingebaut. Für uns ist das echt ein Ritterschlag,<br />
mit einer eigenen Story in Entenhausen mitspielen zu<br />
dürfen - so richtig mit Entenschnabel und allem<br />
was dazu gehört."<br />
Die Abenteuer von Donald Duck und Co.<br />
erscheinen alle zwei Wochen im<br />
Micky Maus Magazin.<br />
www.micky-maus.de<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
verlost<br />
exklusiv für seine Leser<br />
3 x 1<br />
Micky Maus Magazin 11/22<br />
Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift und dem<br />
Stichwort: „Die Fantastischen Vier“an<br />
verlosung@oberneuland.info<br />
Einsendeschluss: 30.6.<strong>2022</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
©<strong>2022</strong> Egmont Ehapa Media/Disney<br />
Bremensie<br />
Ausflug ins<br />
Biedermeier<br />
Der Bremer Autor Michael Augustin hat sich das<br />
„Bremische Unterhaltungsblatt“ herausgesucht und<br />
die Jahrgänge 1844 bis 1846 ganz genau studiert<br />
und taucht ganz tief ein in die Welt des Bremer<br />
Biedermeier. Eine Welt, die bunter und kurioser erscheint,<br />
als man meinen mag – was dem Redakteur<br />
Wagenfeld zu verdanken ist, der in jenen Tagen ein<br />
Gespür hatte für die freiwilligen und unfreiwilligen<br />
Skurrilitäten des bremischen Alltagslebens. Und sie<br />
mit Verve und Humor in die Zeitung setzte, zur<br />
Unterhaltung der Leserschaft im Biedermeier. Und<br />
zu unserer Unterhaltung heute, denn Augustin hat für<br />
sein neues Buch wieder die schönsten Wagenfeld-<br />
Preziosen herausgesucht und zusammengestellt.<br />
Edition Temmen, 128 Seiten, 9,90 Euro<br />
Kochbuch<br />
Der Geschmack des Nordens<br />
In diesem Kochbuch mit regionalen Spezialitäten,<br />
findet die Illustratorin Julia Beutling Geschmack an<br />
unseren kulinarischen Traditionen, sie hat zugleich<br />
einen klaren Blick für das Zeitgemäße. Das Buch<br />
folgt angesagten Trends und „nordet“ sie traditionsbewusst<br />
ein. Beutlings Illustrationen würzen die Rezepte mit<br />
klarer Optik, stimmungsvoller Farbgebung und<br />
liebevollen Details. Die Illustratorin weiß ganz<br />
genau, wie Norddeutschland-Feeling geht! Das<br />
macht im Buch viel Spaß und bestimmt auch<br />
auf dem Teller: Labskaus ohne Fleisch? Das<br />
gibt‘s tatsächlich! Nämlich mit Kartoffeln und<br />
Roter Bete, mit Gewürzgurken, Ei und Meerrettich.<br />
Bei der vegetarischen Wirsingroulade<br />
wiederum ist Orangensaft die Spezialzutat, auf<br />
die es ankommt. Nordlichter“.<br />
Schünemann-Verlag, 128 Seiten. 16,90 Euro<br />
OBERNEULAND 121
HAMMELSPRÜNGE<br />
KARTENZAHLUNG NICHT MÖGLICH<br />
ein Schock. Ein Riesenschock.<br />
Superduper-Monster-<br />
DASwar<br />
Giganto-Riesen-Schock.<br />
Nein, ich übertreibe nicht. Ja, Sie haben recht.<br />
Ich sollte jetzt endlich mal schreiben, worum<br />
es geht.<br />
Es geht um Urlaub. Es geht um Bezahlen. Es<br />
geht um Verlust. Es geht um Panik. Es geht<br />
um Superduper-Monster-Giganto-Riesen-Panik.<br />
Nein, ich übertreibe nicht.<br />
Ja, ich sollte noch konkreter werden.<br />
Also, wir haben dieses Jahr Urlaub auf einer<br />
Insel gemacht, deren Name mit ‚Sy‘ beginnt<br />
und mit ‚lt‘ endet.<br />
Wir haben Bargeld dabeigehabt, weil es ein<br />
paar Lokalitäten gibt, die nur Bares haben<br />
wollen, nichts Rares und auch keine Karten.<br />
Erst am dritten Tag des Urlaubs brauchte ich<br />
mein Bargeldersatzplastik.<br />
Wir hatten unsere Tochter eingeladen und ihre<br />
neue Freundin und den Sohn und die beiden<br />
Hunde.<br />
Wenige Sekunden später zückte ich mein<br />
Portemonnaie, um die EC-Karte zu zücken,<br />
und dann zückte, äh, zuckte ich zusammen.<br />
Das Plastikkärtchen war nicht an seinem Platz.<br />
Nachdem ich die Geldbörse viermal durchgeguckt<br />
hatte, durchwühlte ich sie noch zweimal,<br />
zwischendurch grinste ich immer Richtung<br />
Kellner. Es dauerte so lange, dass große Teile<br />
meiner Familie das Lokal bereits verlassen<br />
hatten, sogar Teile von mir; mein Geist hatte<br />
sich schon von dem Gastronomieangestellten<br />
verabschiedet.<br />
Mein Körper blieb – auch, weil inzwischen das<br />
Blut aus meinem Kopf in tiefere Regionen<br />
gesickert war. Meine Frau erlöste mich, kam<br />
wieder ins Restaurant, gab mir ihr Bargeld.<br />
Ich zahlte. Ich ging. Ich grübelte. Mir fiel das<br />
Urlaubsgeld auf unserem Konto ein. Mir fielen<br />
Betrüger ein. Mir kamen Kontoabräumer in den<br />
Sinn. Mir wurde schlecht. Echt! Ich konnte klar<br />
denken nicht mehr. Alles durch ging einander.<br />
Die Vorstellung, dass der Scheckkarten-Finder<br />
unser lang erspartes Geld für irgendeinen<br />
Unsinn ausgeben würde, bereitete mir<br />
Kopfschmerzen. Und es war mir kein Trost,<br />
dass der Gauner unser Geld möglicherweise<br />
auch sinnvoll ausgeben wird.<br />
„Wir müssen die Karte sperren“, sagte<br />
meine liebe Frau. Ich war mit dem<br />
Gedanken beschäftigt, dass jemand jeden Tag<br />
Geld von unserem Konto abhebt.<br />
Dann kam mir eine Idee: „Wir müssen die Karte<br />
sperren.“ Meine Frau reagierte sofort: „Oder<br />
besser noch. Wir lassen die Karte sperren.“<br />
Tatsächlich hatte sie bereits die Zahlungsmittelsperrtelefonnummer<br />
herausgesucht.<br />
Ich rief an. Und dann der Klassiker. Es war so<br />
windig, dass die digitale Frauenstimme mich<br />
nicht mal im dritten Anlauf verstand.<br />
Obwohl ich sie anschrie, blieb sie ruhig und<br />
bat mich, die Eins zu drücken.<br />
Schnellen Schrittes ging es zur Filiale unseres<br />
Kreditinstituts. Ich hoffte, dass man das wertvolle<br />
Kunststoffkärtchen auch am Automaten<br />
sperren kann. Fehlgehofft. Was jetzt? WAS<br />
JETZT!? Was sollen wir bloß tun? Ob sich<br />
schon jemand an unserem Konto bedient<br />
hatte? Das hatte Regina längst gecheckt.<br />
Nee. Geld war noch komplett auf dem Konto.<br />
Zu Hause gelang es uns, per Hotline die Karte<br />
zu sperren. Ein Stein fiel mir vom Herzen und<br />
von der Leber, der Lunge und dem Blinddarm.<br />
Einatmen. Durchatmen. Ausatmen. Zwanzig Mal.<br />
Jetzt war es an der Zeit, zu überlegen, bei<br />
welcher Zahlung ich die Karte vergessen hatte.<br />
Supermarkt? Nein. Bäcker? Nein. Café? Nein.<br />
Hatte ich sie auf der Insel überhaupt schon<br />
benutzt? Nein. Dann nahm ich ein „Danke“<br />
von meiner Frau wahr und fragte: „Wofür?“<br />
Sie runzelte die Stirn. Ich runzelte die Stirn.<br />
Sie meine, ich ihre.<br />
Dann wiederholte Regina, was ich zuvor missverstanden<br />
hatte: „Tanke.“<br />
Natürlich! Bevor wir auf den Autozug gefahren<br />
sind, haben wir noch vollgetankt.<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Das war es. Damit war der Fall gelöst, dachte<br />
ich, aber er war natürlich noch nicht abgeschlossen.<br />
Ich grübelte und grübelte. Dann<br />
hatte ich plötzlich das Logo einer Tankstelle<br />
vor meinem geistigen Auge: ‚Oral‘ (von der<br />
Redaktion abgeändert). Das war aus meiner<br />
Erinnerung die letzte Tanke. Schnell haben wir<br />
die Telefonnummer gefunden. CHAKA. Schnell<br />
habe ich gewählt. CHAKA! Schnell hatte ich<br />
jemanden an der Strippe. CHAKA!!! Relativ<br />
zügig fragte ich, ob meine Scheckkarte dort<br />
liegt. Ziemlich lange musste ich warten, bis<br />
der Mann von seiner Suche wieder zurückkam.<br />
Sehr lang war seine Antwort nicht: „Nein.“<br />
„Bitte?“ „Hier liegt keine Karte.“ „Aber die<br />
muss irgendwo bei Ihnen liegen. Haben Sie<br />
denn wirklich überall geguckt?“ (Eine überflüssige<br />
Frage, die gerne zu Aggressionen führt.)<br />
„Nein, Mann. Wir haben hier keine EC-Karte.“<br />
PAUSE. Dann sagte ich: „Wann ist denn die<br />
Kollegin wieder da, die gestern Morgen gearbeitet<br />
hatte?“ „Dienstag.“<br />
„Dienstag erst?“ (Eine überflüssige Frage,<br />
die nicht zur Entspannung beiträgt.)<br />
„Können Sie mir die Telefonnummer der<br />
Kollegin geben?“ (auch überflüssig) „Natürlich<br />
nicht.“ „Dann wenigstens ihren Namen?“<br />
(total überflüssig)<br />
STILLE. „Haben Sie etwa aufgelegt?!“<br />
(mehr als überflüssig).<br />
Ich war in Rage. In Superduper-Monster-<br />
Giganto-Riesen-Rage.<br />
RIESENPAUSE. Meine Frau beruhigte mich mit<br />
allen Mitteln … am Ende mit Bier, Caipirinha<br />
und Eierlikör – in einem einzigen Glas – erst<br />
gerührt, dann geschüttelt.<br />
SCHLAFENSZEIT.<br />
Morgens: PLING. Geistesblitz: Die Tankstelle<br />
‚Oral‘ (von der Redaktion abgeändert) war die<br />
falsche. Die war in List. Da waren wir vorbeigefahren.<br />
Die Karte lag ja aber bei einer<br />
Tanke auf dem Festland.<br />
Meine liebe Frau hat schnell recherchiert.<br />
Dann rief ich an. Schneller als ich meine<br />
Frage zu Ende stellen konnte, sagte sie:<br />
„Ihre EC-Karte liegt hier.“<br />
Der Stein, der mir vom Herzen fiel, war etwa<br />
so groß wie der Planet Mars und alle umliegenden<br />
Ortschaften.<br />
Hatte ich schon erwähnt, dass ich<br />
Tankstellenangestellte toll finde?<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 30.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong> – Redaktionsschluss: 01.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong><br />
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