vgbe energy journal 4 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat
vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 4 (2022). Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us! NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Christopher Weßelmann: Editorial Digitalisierung und Normung in der Energiewende Digitalisation and standardisation in the energy transition Sverre Alvik: Ukraine war will not derail Europe’s energy transition Der Ukraine-Krieg wird Europas Energiewende nicht gefährden Klaus Mochalski: Visibility and cybersecurity in energy companies from control room to the substation Sichtbarkeit und Cybersicherheit in Energieunternehmen von der Leitwarte bis zum Umspannwerk Rupert Sunkler: A new concept for improving the efficiency of gas turbines for power plant operation and aircraft engines Ein neues Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen für Kraftwerksbetrieb und Flugzeug-triebwerke Sascha Urban: Manufacturer-independent maintenance concept for large generators – a „3-pillar model“ Herstellerunabhängiges Instandhaltungskonzept für Großgeneratoren – ein „3-Säulen-Modell“ Howard Chapman, Stephen Lawton and Alison Graham: A practical approach to asphyxiation assessments in the nuclear industry Ein praktischer Ansatz für die Beurteilung von Gefährdungen durch Erstickung Ann-Kathrin Sommer: Effective asset management starts with a common data environment Erfolgreiches Asset Management beginnt mit einer guten Kollaborationsplattform Klaus Winkelmann: Why projects fail and what decision makers should know about it Warum Projekte scheitern und was Führungskräfte darüber wissen sollten World Energy Council: WEC – World Energy Issues Monitor WEC – Monitor zu weltweiten Fragen der Energieversorgung International Energy Agency & European Commission: Playing my part: How to save money, reduce reliance on Russian energy, support Ukraine and help the planet Meinen Beitrag leisten: Wie man Geld spart, die Abhängigkeit von russischer Energie verringert, die Ukraine unter-stützt und dem Planeten hilft
vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat.
Issue 4 (2022).
Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us!
NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Christopher Weßelmann: Editorial
Digitalisierung und Normung in der Energiewende
Digitalisation and standardisation in the energy transition
Sverre Alvik:
Ukraine war will not derail Europe’s energy transition
Der Ukraine-Krieg wird Europas Energiewende nicht gefährden
Klaus Mochalski:
Visibility and cybersecurity in energy companies from control room to the substation
Sichtbarkeit und Cybersicherheit in Energieunternehmen von der Leitwarte bis zum Umspannwerk
Rupert Sunkler:
A new concept for improving the efficiency of gas turbines for power plant operation and aircraft engines
Ein neues Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen für Kraftwerksbetrieb und Flugzeug-triebwerke
Sascha Urban:
Manufacturer-independent maintenance concept for large generators – a „3-pillar model“
Herstellerunabhängiges Instandhaltungskonzept für Großgeneratoren – ein „3-Säulen-Modell“
Howard Chapman, Stephen Lawton and Alison Graham:
A practical approach to asphyxiation assessments in the nuclear industry
Ein praktischer Ansatz für die Beurteilung von Gefährdungen durch Erstickung
Ann-Kathrin Sommer:
Effective asset management starts with a common data environment
Erfolgreiches Asset Management beginnt mit einer guten Kollaborationsplattform
Klaus Winkelmann:
Why projects fail and what decision makers should know about it
Warum Projekte scheitern und was Führungskräfte darüber wissen sollten
World Energy Council:
WEC – World Energy Issues Monitor
WEC – Monitor zu weltweiten Fragen der Energieversorgung
International Energy Agency & European Commission:
Playing my part: How to save money, reduce reliance on Russian energy, support Ukraine and help the planet
Meinen Beitrag leisten: Wie man Geld spart, die Abhängigkeit von russischer Energie verringert, die Ukraine unter-stützt und dem Planeten hilft
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<strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Generation</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Storage</strong> <strong>of</strong> <strong>Electricity</strong> <strong>and</strong> <strong>Heat</strong><br />
4 · <strong>2022</strong><br />
FOCUS<br />
Digitisation<br />
Big data<br />
in power generation<br />
Save the Date<br />
<strong>vgbe</strong> Congress <strong>2022</strong><br />
Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
will not derail<br />
Visibility <strong>and</strong> cyber security<br />
in <strong>energy</strong><br />
companies from control<br />
room to the substation<br />
ANTWERP | BELGIUM | 14–15 SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
RADISSON BLU HOTEL<br />
Concept <strong>for</strong> improving the<br />
efficiency <strong>of</strong> gas turbines<br />
Asset management starts<br />
with a common data environment<br />
Maintenance concept<br />
<strong>for</strong> large generators –<br />
a “3-pillar model”<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
Ms Angela Langen<br />
t +49 201 8128-310<br />
e angela.langen@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
ISSN 1435–3199 · K 43600 | <strong>International</strong> Edition | Publication <strong>of</strong> <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e. V.<br />
be in<strong>for</strong>med www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
<strong>vgbe</strong>-congress<strong>2022</strong> StD (2021-09-15).indd 5 17.02.<strong>2022</strong> 11:40:31
Die STEAG GmbH sucht für die Ruhrgebiets-Kraftwerke (Bergkamen, Herne und Walsum) schnellstmöglich einen qualifizierten<br />
Ingenieur Maschinentechnik (m/w/d)<br />
Aufgaben:<br />
Sie sind innerhalb des Fachbereiches Maschinentechnik zuständig für die Sicherstellung des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlagen.<br />
Dies beinhaltet die Planung und Durchführung von Wartungs-, Inst<strong>and</strong>haltungs- und Revisionsarbeiten sowie die Überwachung<br />
und Ausführung von wiederkehrenden Prüfungen. Ihnen obliegt weiterhin die Kosten- (ETAT-) Verantwortung für den Fachbereich und<br />
die Freigabe von Aufträgen zur Inst<strong>and</strong>haltung und Wartung der Anlagen.<br />
Zu Ihren Aufgaben gehören außerdem:<br />
• Planung, Steuerung und Überwachung von technischen Maßnahmen<br />
• Sicherstellung und Einhaltung der Auflagen und gesetzlichen Bestimmungen<br />
• Mitarbeit an Optimierungsprojekten<br />
• Projektplanung und Überwachung z.B. Revision von Anlagenteilen<br />
• Materialbeschaffung in Abstimmung mit der Materialwirtschaft<br />
Voraussetzungen:<br />
Sie verfügen über ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Maschinenbau mit Abschluss Diplom, Bachelor oder<br />
Master oder besitzen eine vergleichbare Qualifikation mit mehrjähriger Berufserfahrung. Sie verfügen über gute Kenntnisse in der<br />
Maschinentechnik und maschinentechnischer Komponenten im Bereich Dampfturbine, Generator, Kondensator, Speisenpumpe, Armaturen,<br />
Krananlagen, etc. Sie sind grundsätzlich bereit, die Leitung für den Fachbereich einschließlich der disziplinarischen und fachlichen<br />
Führung aller dem Fachbereich zugeordneten Mitarbeiter perspektivisch zu übernehmen.<br />
Wir schätzen Ihre ausgeprägte Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft sowie Kommunikationsstärke und Ihre Freude am kollegialen Umgang<br />
mitein<strong>and</strong>er.<br />
Darüber hinaus freuen wir uns über Ihre folgenden Eigenschaften:<br />
• Bereitschaft zur Übernahme weiterer Aufgaben innerhalb der Kraftwerksorganisation<br />
• Teilnahme am Bereitschaftsdienst<br />
• Keine Einschränkung der Fahr- und Steuertätigkeit<br />
• Sicherer Umgang mit MS-Office Anwendungen, SI und SAP (Bestellan<strong>for</strong>derungen)<br />
• Gute Englisch Kenntnisse in Wort und Schrift<br />
• Führerschein Klasse B<br />
Was wir bieten:<br />
„Wir sorgen für sichere Energie. Jetzt und in Zukunft.“ Das ist unser Anspruch, den wir jeden Tag aufs Neue für unsere Kunden in vielen<br />
Ländern der Welt erfüllen. Dieses Engagement prägt Ihr zukünftiges Arbeitsumfeld. Wir sind zukunftsorientiert, international, vielfältig<br />
und gemeinsam erfolgreich. Ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung ist uns wichtig, genauso wie eine ausgewogene Work-<br />
Life-Balance. Schauen Sie auf unsere Website und erfahren Sie, wie wir Sie fördern, was wir bieten und lernen Sie einige Kollegen und<br />
Kolleginnen des STEAG-Teams kennen.<br />
Über uns:<br />
Seit über acht Jahrzehnten steht STEAG national und international für effiziente und sichere Energieerzeugung. Als erfahrener Partner<br />
unterstützen wir seit jeher unsere Kunden umfassend in allen Phasen der Energieversorgung und wir bieten ihnen maßgeschneiderte<br />
Lösungen im Bereich der Strom- und Wärmeversorgung.<br />
Wir sind auf dem Weg zum smarten Energiedienstleister. Schritt für Schritt erschließen wir neue Geschäftsfelder und Märkte außerhalb<br />
unseres bisherigen Kerngeschäfts: Für diese Entwicklung brauchen wir Sie!<br />
Die neue STEAG nutzt und bündelt die Expertise und Erfahrung ihrer zahlreichen Ingenieure in den verschiedenen Konzernunternehmen<br />
zum Nutzen unserer Kunden und Partner. Wir verstehen uns als Ermöglicher der Energiewende. So entwickeln wir zukunftsträchtige,<br />
digitale Geschäftsmodelle und begleiten Großunternehmen aus energieintensiven Industriebranchen auf dem Weg der Dekarbonisierung<br />
ihrer Produktionsprozesse. Dabei gründet unsere Expertise in Sachen Dekarbonisierung auch auf den Erfolgen bei der stetigen<br />
Reduzierung unserer eigenen CO2-Bilanz: Seit 1990 sanken die Treibhausgasemissionen von STEAG in Deutschl<strong>and</strong> um rund 85<br />
Prozent.<br />
Unsere hoch motivierten Teams meistern die Heraus<strong>for</strong>derungen der Zukunft. Werden Sie ein Teil des STEAG Teams und gestalten Sie<br />
die Energiewende. Lokal. Regional. <strong>International</strong>.<br />
STEAG GmbH<br />
Christine Comtesse<br />
Telefon 0681 9494 2844<br />
www.steag.com
Editorial<br />
Digitisation <strong>and</strong> st<strong>and</strong>ardisation<br />
in the <strong>energy</strong> transition<br />
Dear readers,<br />
the <strong>energy</strong> transition, the transition to a low-emission <strong>and</strong><br />
sustainable, i.e. permanently environmentally compatible,<br />
<strong>energy</strong> system, is associated with a considerable increase<br />
in interfaces in an overall system that is increasingly determined<br />
by digitalisation. This also or especially affects the<br />
power supply as grid-based <strong>energy</strong>. On the one h<strong>and</strong>, this<br />
is due to the significant increase in generation plants in the<br />
sector – historical figures on the number <strong>of</strong> plants show this<br />
as an example <strong>for</strong> Germany: while 25 to 30 years ago around<br />
2,500 plants supplied electricity, by the end <strong>of</strong> 2021 there<br />
were just over 2 million, mainly photovoltaic installations –<br />
on the other h<strong>and</strong>, it is also due to further networking <strong>and</strong><br />
integration at the level <strong>of</strong> data exchange <strong>and</strong> the control <strong>of</strong><br />
these plants as well as other controllable elements in the <strong>energy</strong><br />
system. These include, <strong>for</strong> example, new “intelligent”<br />
operating resources <strong>of</strong> the grid operators, electric vehicles<br />
<strong>and</strong> the associated charging infrastructure, various storage<br />
systems, smart metering <strong>for</strong> consumers, networked endcustomer<br />
applications such as smart homes or industrial<br />
processes that can be controlled <strong>and</strong> influenced. In addition<br />
to the “horizontal” component, the “vertical” component is<br />
or will be the increasing networking or coupling <strong>of</strong> the individual<br />
<strong>energy</strong> systems <strong>and</strong> sectors.<br />
With constant monitoring, control <strong>and</strong> integration as well<br />
as coupling <strong>of</strong> these components in the <strong>energy</strong> system <strong>of</strong><br />
the future, the need <strong>for</strong> <strong>and</strong> exchange <strong>of</strong> in<strong>for</strong>mation will<br />
also increase. This requires physical interfaces <strong>and</strong> thus -<br />
digital - communication interfaces <strong>and</strong> protocols become <strong>of</strong><br />
central importance. Each individual element <strong>of</strong> this comprehensive<br />
<strong>and</strong> complex <strong>energy</strong> system must be able to be<br />
integrated into the overall system, i.e. to communicate with<br />
it on a digital level. This in turn requires clear definitions,<br />
i.e. suitable <strong>and</strong> uni<strong>for</strong>m st<strong>and</strong>ards.<br />
St<strong>and</strong>ards, in this case guidelines <strong>for</strong> binding, equal <strong>and</strong><br />
thus reliable implementation <strong>and</strong> action, have always been<br />
an important subject <strong>of</strong> the work <strong>of</strong> <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>*. What<br />
began with water chemistry in 1920 has developed into an<br />
internationally recognised set <strong>of</strong> rules <strong>for</strong> <strong>energy</strong> technology.<br />
Today, around 400 <strong>vgbe</strong>/VGB st<strong>and</strong>ards cover a wide<br />
range <strong>of</strong> technical topics relating to <strong>energy</strong> plants. Increasing<br />
efficiency, ensuring safety, protecting resources <strong>and</strong> the<br />
environment as well as improving <strong>and</strong> optimising economic<br />
efficiency are important drivers <strong>for</strong> the authors. Translations<br />
into English <strong>and</strong> French, the first into Latvian <strong>and</strong><br />
Portuguese as well as extensive citations in international<br />
codes <strong>of</strong> practice underline the technical expertise <strong>of</strong> the<br />
<strong>vgbe</strong> rules <strong>and</strong> regulations – the rules <strong>and</strong> regulations are<br />
used internationally, also beyond the association as a joint<br />
contribution to environmental protection, resource conservation<br />
<strong>and</strong> efficiency.<br />
The authors’ further work on the <strong>vgbe</strong> rules <strong>and</strong> regulations<br />
is also oriented towards the developments <strong>of</strong> the other<br />
st<strong>and</strong>ard-setting organisations. In this context, a close pr<strong>of</strong>essional<br />
exchange with the common goals is on the agenda<br />
or the integration <strong>of</strong> the common topics. Exemplary <strong>for</strong><br />
this are cooperations with DIN/ISO. Particularly with the<br />
broadening <strong>of</strong> the spectrum <strong>of</strong> topics in <strong>energy</strong> supply, the<br />
focus is on dynamic technological (new) developments.<br />
St<strong>and</strong>ardisation must also keep the sustainability <strong>of</strong> technology<br />
in mind. Energy systems have technical lifetimes <strong>of</strong><br />
up to 100 years <strong>and</strong> beyond. Norms <strong>and</strong> st<strong>and</strong>ards must also<br />
ensure that they remain proven over this period.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> will continue to shape the future issues <strong>for</strong> its<br />
members <strong>and</strong> the industry with its rules <strong>and</strong> regulations.<br />
Christopher Weßelmann<br />
Dipl.-Ing.<br />
Editor in Chief<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>,<br />
Essen, Germany<br />
* Since April <strong>2022</strong> <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V. is the new name <strong>of</strong> VGB PowerTech.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 1
Editorial<br />
Digitalisierung und Normung<br />
in der Energiewende<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
die Energiewende, der Übergang zu einem emissionsarmen<br />
und nachhaltigen, also dauerhaft umweltverträglichen,<br />
Energiesystem, ist mit einem erheblichen Anstieg<br />
an Schnittstellen in einem zunehmend von Digitalisierung<br />
bestimmten Gesamtsystem verbunden. Dies betrifft auch<br />
bzw. gerade die Stromversorgung als leitungsgebundene<br />
Energie. Einerseits liegt dies an der deutlichen Zunahme<br />
von Erzeugungsanlagen des Sektors – exemplarisch für<br />
Deutschl<strong>and</strong> zeigen dies historische Zahlen zur Anzahl<br />
der Anlagen: Lieferten vor 25-30 Jahren noch rund 2.500<br />
Anlagen Strom, so waren es Ende 2021 etwas über 2 Millionen,<br />
wesentlich Photovoltaikanlagen –, <strong>and</strong>ererseits<br />
auch an einer weiteren Vernetzung und der Integration<br />
auf Ebene des Datenaustauschs und der Steuerung dieser<br />
Anlagen sowie von weiteren steuerbaren Elementen<br />
im Energiesystem. Hierzu gehören zum Beispiel neue als<br />
„intelligent“ bezeichnete Betriebsmittel der Netzbetreiber,<br />
Elektr<strong>of</strong>ahrzeuge und die zugehörige Ladeinfrastruktur,<br />
verschiedenste Speichersysteme, Smart Metering bei Verbrauchern,<br />
vernetzte Endkundenanwendungen wie Smart<br />
Home oder auch regel- und beeinflussbare Industrieprozesse.<br />
Neben der „horizontalen“ Komponente kommt bzw.<br />
wird noch als „vertikale“ Komponente die zunehmende<br />
Vernetzung oder auch Koppelung der einzelnen Energiesysteme<br />
und Sektoren hinzu kommen.<br />
Mit einer stetigen Überwachung, Steuerung und Integration<br />
sowie Koppelung dieser Komponenten im Energiesystem<br />
der Zukunft steigt auch der In<strong>for</strong>mationsbedarf und<br />
-austausch an. Dazu sind physische Schnittstellen er<strong>for</strong>derlich<br />
und damit werden – digitale – Kommunikationsschnittstellen<br />
und -protokolle von zentraler Bedeutung. Jedes<br />
einzelne Element dieses umfassenden und komplexen<br />
Energiesystems muss sich in das Gesamtsystem einbinden<br />
lassen, d.h. mit diesem auf digitaler Ebene kommunizieren<br />
können. Dazu sind wiederum eindeutige Definitionen er<strong>for</strong>derlich,<br />
also geeignete und einheitliche St<strong>and</strong>ards.<br />
St<strong>and</strong>ards, hier Richtlinien für verbindliches, gleiche sund<br />
damit verlässliches Umsetzen und H<strong>and</strong>eln sind seit jeher<br />
ein wichtiger Gegenst<strong>and</strong> der Arbeit des <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>*. Was<br />
mit der Wasserchemie im Jahr 1920 begann hat sich zu einem<br />
international anerkannten Regelwerk der Energietechnik<br />
entwickelt. Heute decken rund 400 <strong>vgbe</strong>/VGB-Stan-<br />
dards ein breites Spektrum von technischen Themen rund<br />
um Energieanlagen ab. Effizienz zu steigern, Sicherheit zu<br />
gewährleisten, Ressourcen- und Umwelt zu schützen sowie<br />
Wirtschaftlichkeit zu verbessern und zu optimieren sind<br />
dabei wichtige Treiber für die Autoren. Übersetzungen in<br />
die englische und französische Sprache, erste ins Lettische<br />
und Portugiesische sowie umfassende Zitierungen in internationalen<br />
Regelwerken unterstreichen die fachliche<br />
Expertise des <strong>vgbe</strong>-Regelwerks – das Regelwerk wird international<br />
angewendet, auch über den Verb<strong>and</strong> hinaus als<br />
gemeinsamer Beitrag zu Umweltschutz, Ressourcenschonung<br />
und Effizienz.<br />
Die weitere Arbeit der Autoren am <strong>vgbe</strong>-Regelwerk orientiert<br />
sich dabei auch an den Entwicklungen der weiteren<br />
St<strong>and</strong>ards setzenden Organisationen. Dabei steht ein enger<br />
fachlicher Austausch mit den gemeinsamen Zielen auf<br />
der Agenda bzw. die Einbindung der gemeinsamen Themen.<br />
Beispielhaft dafür sind Kooperationen mit DIN/ISO.<br />
Gerade bei der Verbreiterung des Spektrums von Themen<br />
in der Energieversorgung stehen die dynamischen technologischen<br />
(Neu)Entwicklungen im Fokus.<br />
St<strong>and</strong>ardisierung oder Normung muss dabei auch die Nachhaltigkeit<br />
der Technik im Blick halten. Energieanlagen haben<br />
technische Lebensdauern von bis zu 100 Jahren und<br />
darüber hinaus. Normen und St<strong>and</strong>ards müssen auch gewährleisten,<br />
dass sie über diesen Zeitraum bewährt bleiben.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> wird dabei mit seinem Regelwerk weiter mit<br />
Energie für seine Mitglieder und die Branche die Zukunftsthemen<br />
mit gestalten.<br />
Christopher Weßelmann<br />
Dipl.-Ing.<br />
Chefredakteur<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>,<br />
Essen, Deutschl<strong>and</strong><br />
* <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V. ist seit April <strong>2022</strong> neuer Verb<strong>and</strong>sname des VGB PowerTech.<br />
2 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Die STEAG GmbH sucht für die Ruhrgebiets-Kraftwerke (Bergkamen, Herne und Walsum) innerhalb der<br />
Produktion schnellstmöglich qualifizierte<br />
Kraftwerker (Produktion) (m/w/d)<br />
Aufgaben:<br />
Ihr Aufgabengebiet umfasst die Überwachung, Bedienung und Kontrolle des Kraftwerks am Leitst<strong>and</strong>.<br />
Sie erkennen, vermeiden und beseitigen Unregelmäßigkeiten und Störereignissen. Des Weiteren führen Sie Rundgänge<br />
auf der Anlage des Kraftwerkes durch und setzen selbstständig verfahrenstechnische Freischaltungen in<br />
den verschiedenen Anlagenteilen um. Zu Ihren Tätigkeiten gehört weiterhin die Teilnahme in der betrieblichen<br />
Feuerwehr.<br />
Voraussetzungen:<br />
Sie verfügen über eine erfolgreich abgeschlossene technische Ausbildung der Fachrichtung Metall oder Elektro<br />
oder besitzen eine vergleichbare Qualifikationund haben die Weiterbildung zum Kraftwerker erfolgreich abgeschlossen.<br />
Berufserfahrung an den Hauptbetriebspunkt eines Kohlekraftwerkes ergänzen Ihr Pr<strong>of</strong>il. Wir schätzen<br />
Ihre ausgeprägte Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Flexibilität sowie Kommunikationsstärke und Ihre Freude am<br />
kollegialen Umgang mitein<strong>and</strong>er.<br />
Darüber hinaus freuen wir uns über Ihre folgenden Eigenschaften:<br />
• Gute Arbeitsorganisation sowie ein hohes Maß an Sicherheits- und Verantwortungsbewusstsein<br />
• Bereitschaft zum vollkontinuierlichen Wechselschichtdienst<br />
Was wir bieten:<br />
„Wir sorgen für sichere Energie. Jetzt und in Zukunft.“ Das ist unser Anspruch, den wir jeden Tag aufs Neue für<br />
unsere Kunden in vielen Ländern der Welt erfüllen. Dieses Engagement prägt Ihr zukünftiges Arbeitsumfeld. Wir<br />
sind zukunftsorientiert, international, vielfältig und gemeinsam erfolgreich. Ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung<br />
ist uns wichtig, genauso wie eine ausgewogene Work-Life-Balance. Schauen Sie auf unsere Website<br />
und erfahren Sie, wie wir Sie fördern, was wir bieten und lernen Sie einige Kollegen und Kolleginnen des STEAG-<br />
Teams kennen.<br />
Über uns:<br />
Seit über acht Jahrzehnten steht STEAG national und international für effiziente und sichere Energieerzeugung. Als<br />
erfahrener Partner unterstützen wir seit jeher unsere Kunden umfassend in allen Phasen der Energieversorgung<br />
und wir bieten ihnen maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der Strom- und Wärmeversorgung.<br />
Wir sind auf dem Weg zum smarten Energiedienstleister. Schritt für Schritt erschließen wir neue Geschäftsfelder<br />
und Märkte außerhalb unseres bisherigen Kerngeschäfts: Für diese Entwicklung brauchen wir Sie!<br />
Die neue STEAG nutzt und bündelt die Expertise und Erfahrung ihrer zahlreichen Ingenieure in den verschiedenen<br />
Konzernunternehmen zum Nutzen unserer Kunden und Partner. Wir verstehen uns als Ermöglicher der Energiewende.<br />
So entwickeln wir zukunftsträchtige, digitale Geschäftsmodelle und begleiten Großunternehmen aus<br />
energieintensiven Industriebranchen auf dem Weg der Dekarbonisierung ihrer Produktionsprozesse. Dabei gründet<br />
unsere Expertise in Sachen Dekarbonisierung auch auf den Erfolgen bei der stetigen Reduzierung unserer eigenen<br />
CO2-Bilanz: Seit 1990 sanken die Treibhausgasemissionen von STEAG in Deutschl<strong>and</strong> um rund 85 Prozent.<br />
Unsere hochmotivierten Teams meistern die Heraus<strong>for</strong>derungen der Zukunft. Werden Sie ein Teil des STEAG<br />
Teams und gestalten Sie die Energiewende. Lokal. Regional. <strong>International</strong>.<br />
STEAG GmbH<br />
Christine Comtesse<br />
Telefon 0681 9494 2844<br />
www.steag.com
<strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Generation</strong><br />
<strong>and</strong> <strong>Storage</strong> <strong>of</strong> <strong>Electricity</strong> <strong>and</strong> <strong>Heat</strong> 4 · <strong>2022</strong><br />
Digitalisation <strong>and</strong> st<strong>and</strong>ardisation in the <strong>energy</strong> transition<br />
Digitalisierung und Normung in der Energiewende<br />
Christopher Weßelmann 1<br />
Abstracts/Kurzfassungen6<br />
Members‘ News 8<br />
Events in brief 34<br />
Ukraine war will not derail Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
Der Ukraine-Krieg wird Europas Energiewende nicht gefährden<br />
Sverre Alvik 35<br />
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
from control room to the substation<br />
Sichtbarkeit und Cybersicherheit in Energieunternehmen<br />
von der Leitwarte bis zum Umspannwerk<br />
Klaus Mochalski 40<br />
A new concept <strong>for</strong> improving the efficiency <strong>of</strong> gas turbines<br />
<strong>for</strong> power plant operation <strong>and</strong> aircraft engines<br />
Ein neues Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von<br />
Gasturbinen für Kraftwerksbetrieb und Flugzeugtriebwerke<br />
Rupert Sunkler 50<br />
Manufacturer-independent maintenance concept <strong>for</strong> large<br />
generators – a „3-pillar model“<br />
Herstellerunabhängiges Inst<strong>and</strong>haltungskonzept für<br />
Großgeneratoren – ein „3-Säulen-Modell“<br />
Sascha Urban 55<br />
A practical approach to asphyxiation assessments<br />
in the nuclear industry<br />
Ein praktischer Ansatz für die Beurteilung<br />
von Gefährdungen durch Erstickung<br />
Howard Chapman, Stephen Lawton <strong>and</strong> Alison Graham 61<br />
Effective asset management starts with<br />
a common data environment<br />
Erfolgreiches Asset Management beginnt mit<br />
einer guten Kollaborationsplatt<strong>for</strong>m<br />
Ann-Kathrin Sommer 66<br />
Why projects fail <strong>and</strong> what decision makers<br />
should know about it<br />
Warum Projekte scheitern und was Führungskräfte<br />
darüber wissen sollten<br />
Klaus Winkelmann 69<br />
WEC – World Energy Issues Monitor<br />
WEC – Monitor zur weltweiten Fragen der Energieversorgung<br />
World Energy Council 77<br />
Playing my part: How to save money, reduce reliance on<br />
Russian <strong>energy</strong>, support Ukraine <strong>and</strong> help the planet<br />
Meinen Beitrag leisten: Wie man Geld spart, die Abhängigkeit<br />
von russischer Energie verringert, die Ukraine unterstützt und<br />
dem Planeten hilft<br />
<strong>International</strong> Energy Agency & European Commission 81<br />
4 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Ms Angela Langen<br />
Content<br />
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<strong>vgbe</strong> Congress <strong>2022</strong><br />
ANTWERP | BELGIUM | 14–15 SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
RADISSON BLU HOTEL<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
t +49 201 8128-310<br />
e angela.langen@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
<strong>vgbe</strong>-congress<strong>2022</strong> StD (2021-09-15).indd 5 17.02.<strong>2022</strong> 11:40:31<br />
Operating results 84<br />
<strong>vgbe</strong> news 89<br />
| VGB PowerTech e.V. becomes <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V.<br />
VGB PowerTech e.V. wird <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V.<br />
| Energie-Campus Deilbachtal war Gastgeber<br />
des ersten „Branchentag Wasserst<strong>of</strong>f“<br />
| <strong>vgbe</strong> Safety & Health Award <strong>2022</strong> –<br />
Call <strong>for</strong> nominations opened<br />
Personalien92<br />
Inserentenverzeichnis94<br />
Events95<br />
Imprint96<br />
<strong>vgbe</strong> Congress/<strong>vgbe</strong>-Kongress <strong>2022</strong><br />
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14 <strong>and</strong> 15 September <strong>2022</strong><br />
Radisson Blu Hotel<br />
Antwerp, Belgium<br />
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Contacts<br />
Ines Moors<br />
t +49 201 8128-274<br />
e <strong>vgbe</strong>-congress@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
Angela Langen<br />
t +49 201 8128-310<br />
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Preview <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 5 | <strong>2022</strong> 96<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 5
Abstracts | Kurzfassungen<br />
Ukraine war will not derail Europe’s<br />
<strong>energy</strong> transition<br />
Sverre Alvik<br />
A recent analysis by DNV shows that the war in<br />
Ukraine will not derail Europe’s <strong>energy</strong> transition.<br />
By not using Russian natural gas, the<br />
Europe-wide <strong>energy</strong> transition will accelerate –<br />
with fewer fossil fuels in the <strong>energy</strong> mix <strong>and</strong> lower<br />
greenhouse gas emissions. The carbon share in<br />
the <strong>energy</strong> mix will decrease faster across Europe<br />
<strong>and</strong> the trend towards renewables will ensure<br />
that gas consumption alone will be 9 % lower<br />
in 2024. Greenhouse gas emissions in Europe<br />
between <strong>2022</strong> <strong>and</strong> 2030 will decrease by 610 Mt<br />
(or 2.3 %). Europe will produce 12 % more gas<br />
by 2030 <strong>and</strong> Russia will export less gas as Asian<br />
markets cannot replace European ones. Shortage<br />
<strong>of</strong> raw materials will ensure high electricity costs<br />
in the longer term as well as price increases <strong>for</strong><br />
batteries<br />
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity<br />
in <strong>energy</strong> companies from control<br />
room to the substation<br />
Klaus Mochalski<br />
The digitalization <strong>of</strong> critical infrastructure in<br />
general, <strong>and</strong> <strong>energy</strong> providers incl. utilities,<br />
<strong>energy</strong> producers, renewable <strong>energy</strong> resources<br />
operators, transmission system operators <strong>and</strong><br />
distribution system operators in particular, has<br />
dramatically changed the industrial infrastructure<br />
commonly known as operational technology<br />
(OT) <strong>and</strong> industrial control system (ICS).<br />
Trends like Smart Grid, Advanced Metering<br />
Infrastructure (AMI) <strong>and</strong> the Internet <strong>of</strong> Energy<br />
have driven the opening <strong>of</strong> the <strong>for</strong>merly<br />
autarchic OT systems to remote access <strong>and</strong> networking<br />
as well as the integration <strong>of</strong> the OT <strong>and</strong><br />
remote (I)IoT ((Industrial) Internet <strong>of</strong> Things)<br />
devices into enterprise IT. Today, it is not uncommon<br />
<strong>for</strong> IoT gateways to report sensor<br />
data to the cloud integrated with enterprise IT.<br />
Remote control <strong>and</strong> process automation have<br />
introduced (I)IoT devices to the industrial networks<br />
<strong>and</strong> increased interconnectivity.<br />
A new concept <strong>for</strong> improving the<br />
efficiency <strong>of</strong> gas turbines <strong>for</strong> power<br />
plant operation <strong>and</strong> aircraft engines<br />
Rupert Sunkler<br />
The aim <strong>of</strong> the concept proposed here is to increase<br />
the efficiency <strong>and</strong> power <strong>of</strong> existing stationary<br />
gas turbines considerably. It is based on<br />
increasing the overall pressure ratio. For this<br />
purpose, the air mass flow after the low-pressure<br />
compressor is divided into several parallel<br />
partial flows <strong>and</strong> fed to free-running high-pressure<br />
gas generators, whose exhaust gas flow is<br />
fed directly into the low-pressure turbine. The<br />
concept can be applied to both new gas turbine<br />
designs <strong>and</strong> retr<strong>of</strong>its. With the latter, the resulting<br />
additional power is released from the system<br />
to the outside, e.g. via an air exp<strong>and</strong>er. The<br />
concept can also be applied to aircraft engines<br />
<strong>and</strong> aims to significantly reduce their fuel consumption<br />
during cruise.<br />
Manufacturer-independent<br />
maintenance concept <strong>for</strong> large<br />
generators – a „3-pillar model“<br />
Sascha Urban<br />
The results <strong>of</strong> the dissertation, which was completed<br />
in 2019, on the topic <strong>of</strong> “<strong>for</strong>ecasting <strong>of</strong><br />
the determined lifespan <strong>of</strong> large generators as<br />
part <strong>of</strong> revision projects by evaluation <strong>of</strong> outcome-based<br />
maintenance, including any findings<br />
<strong>and</strong> with the look at monitoring systems”<br />
were presented on KELI 2020. The resulting<br />
“3-pillar-model” <strong>for</strong> manufacturer-independent<br />
maintenance <strong>of</strong> large generators represents a<br />
practical <strong>and</strong> tried-<strong>and</strong>-tested procedure <strong>for</strong><br />
analyzing <strong>and</strong> evaluating findings on generators.<br />
It enables st<strong>and</strong>ardization <strong>and</strong> operationalization<br />
<strong>of</strong> maintenance measures within the<br />
framework <strong>of</strong> corresponding generator revisions.<br />
The study on which the work is based was<br />
carried out in order to permit practical predictions<br />
about the lifespan, influences <strong>and</strong> revision<br />
cycles. This results in measures to be taken shall<br />
benefit both the company in the context <strong>of</strong> customer<br />
acquisition, support <strong>and</strong> project design as<br />
well as the customer.<br />
A practical approach to asphyxiation<br />
assessments in the nuclear industry<br />
Howard Chapman, Stephen Lawton<br />
<strong>and</strong> Alison Graham<br />
Asphyxiation occurs when the body becomes<br />
deficient in oxygen. Oxygen deficiency can progress<br />
rapidly from mental <strong>and</strong> physical impairment<br />
to unconsciousness <strong>and</strong> ultimately death.<br />
The use, or generation <strong>of</strong> gases that can displace<br />
oxygen from air can result in a potential<br />
asphyxiation hazard. Gases are extensively used<br />
in the nuclear industry. However, not all potential<br />
gas release scenarios occur into a confined<br />
space setting. In these circumstances, detailed<br />
asphyxiation hazard assessments are required<br />
<strong>for</strong> nuclear installations. This paper presents a<br />
practical approach to the assessment <strong>of</strong> asphyxiation<br />
hazards in the nuclear industry to provide<br />
robust HMSs based on two decades <strong>of</strong> Learning<br />
From Experience (LFE), <strong>and</strong> Relevant Good<br />
Practice (RGP) from National Nuclear Laboratory<br />
(NNL) studies.<br />
Effective asset management starts<br />
with a common data environment<br />
Ann-Kathrin Sommer<br />
The first thing that comes to mind when we<br />
hear the word „digitalisation“ is technology.<br />
However, technology is only the vehicle <strong>for</strong> digitalisation<br />
<strong>and</strong> optimisation <strong>of</strong> processes. What<br />
challenges does the <strong>energy</strong> sector face in asset<br />
management <strong>and</strong> what goals can be derived<br />
from this? A digital collaboration plat<strong>for</strong>m<br />
(CDE) can support the fulfilment <strong>of</strong> those goals<br />
<strong>and</strong> the digitalisation <strong>of</strong>processes. The two core<br />
elements <strong>of</strong> a CDE are cross-departmental <strong>and</strong><br />
cross-company collaboration as well as data<br />
management over the entire lifecycle <strong>of</strong> an asset.<br />
The following article looks at both the functionality<br />
<strong>and</strong> the benefits <strong>of</strong> such a plat<strong>for</strong>m.<br />
Finally, the success factors <strong>for</strong> implementation<br />
are discussed.<br />
Why projects fail <strong>and</strong> what decision<br />
makers should know about it<br />
Klaus Winkelmann<br />
News about large-scale projects failing in Germany<br />
has felt to be on the rise in recent years.<br />
Headlines such as “Murks in Germany” or<br />
“What’s wrong in the l<strong>and</strong> <strong>of</strong> engineers?” suggest<br />
that it is mainly engineers, technicians or<br />
experts who fail. What is striking is the criticism<br />
levelled in this context at the planning <strong>of</strong> the respective<br />
projects. While it is quite likely that the<br />
blame is directed at the wrong people, the criticism<br />
<strong>of</strong> the planning processes is probably quite<br />
justified. And it is indeed the case that while<br />
projects fail conspicuously in the construction<br />
phase, the most serious sins are committed at<br />
the beginning <strong>of</strong> a process also known as frontend<br />
loading.<br />
WEC – World Energy Issues Monitor<br />
World Energy Council<br />
The World Energy Issues Monitor provides a<br />
snapshot <strong>of</strong> what keeps CEOs, Ministers <strong>and</strong><br />
experts awake at night in nearly 100 countries.<br />
The Monitor helps to define the world <strong>energy</strong><br />
agenda <strong>and</strong> its evolution over time. It provides<br />
a high-level perception <strong>of</strong> what constitute issues<br />
<strong>of</strong> critical uncertainty, in contrast to those that<br />
require immediate action or act as developing<br />
signals <strong>for</strong> the future. It is an essential tool <strong>for</strong><br />
underst<strong>and</strong>ing the complex <strong>and</strong> uncertain environment<br />
in which <strong>energy</strong> leaders must operate,<br />
<strong>and</strong> a tool through which one can challenge<br />
one’s own assumptions on the key drivers within<br />
the <strong>energy</strong> l<strong>and</strong>scape. This 13th iteration <strong>of</strong><br />
the World Energy Issues Monitor is based on insights<br />
<strong>of</strong> nearly 2,200 <strong>energy</strong> leaders in 91 countries<br />
to provide 51 national assessments across<br />
six world regions.<br />
Playing my part: How to save money,<br />
reduce reliance on Russian <strong>energy</strong>,<br />
support Ukraine <strong>and</strong> help the planet<br />
<strong>International</strong> Energy Agency<br />
& European Commission<br />
Ministers <strong>and</strong> other leading figures discuss new<br />
guide from IEA <strong>and</strong> European Commission to<br />
reduce <strong>energy</strong> bills, cut Russian fossil fuel revenues,<br />
help Ukraine <strong>and</strong> support climate action.<br />
The <strong>International</strong> Energy Agency <strong>and</strong> the European<br />
Commission outlined a range <strong>of</strong> simple<br />
steps that people can take to reduce their <strong>energy</strong><br />
use <strong>and</strong> save money – <strong>and</strong> that would save<br />
enough oil to fill 120 super tankers <strong>and</strong> enough<br />
natural gas to heat almost 20 million homes if<br />
adopted by all EU citizens.<br />
6 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Abstracts | Kurzfassungen<br />
Der Ukraine-Krieg wird Europas<br />
Energiewende nicht gefährden<br />
Sverre Alvik<br />
Eine aktuelle Analyse durch DNV zeigt, dass<br />
der Krieg in der Ukraine die europäische Energiewende<br />
nicht gefährdet. Durch den Verzicht<br />
auf russisches Erdgas wird sich die europaweite<br />
Energiewende beschleunigen – mit weniger<br />
fossilen Brennst<strong>of</strong>fen im Energiemix und geringeren<br />
Treibhausgasemissionen. Der Kohlenst<strong>of</strong>fanteil<br />
im Energiemix wird sich europaweit<br />
schneller verringern und der Trend zu erneuerbaren<br />
Energien sorgt dafür, dass allein der Gasverbrauch<br />
im Jahr 2024 um 9 % geringer sein<br />
wird. Die Treibhausgasemissionen in Europa im<br />
Zeitraum <strong>2022</strong> bis 2030 werden sich um 610 Mt<br />
(bzw. 2,3 %) verringern. Europa wird bis 2030<br />
12 % mehr Gas produzieren und Russl<strong>and</strong> wird<br />
weniger Gas exportieren, da asiatischer Markt<br />
den europäischen nicht ersetzen kann. Rohst<strong>of</strong>fknappheit<br />
wird längerfristig für hohe Stromkosten<br />
sowie für Preisanstieg bei Batterien sorgen<br />
Sichtbarkeit und Cybersicherheit in<br />
Energieunternehmen von der<br />
Leitwarte bis zum Umspannwerk<br />
Klaus Mochalski<br />
Die Digitalisierung von kritischen Infrastrukturen<br />
im Allgemeinen und von Energieversorgern,<br />
einschließlich Energieerzeugern, Betreibern<br />
erneuerbarer Energiequellen, Übertragungsnetzbetreibern<br />
und Ver teiler netzbetreibern im<br />
Besonderen, hat die industrielle Infrastruktur,<br />
die gemeinhin als Betriebstechnik (OT) und<br />
industrielles Kontrollsystem (ICS) bekannt ist,<br />
dramatisch verändert. Trends wie Smart Grid,<br />
Advanced Metering Infrastructure (AMI) und<br />
das Internet der Energie haben die Öffnung der<br />
ehemals autarken OT-Systeme für den Fernzugriff<br />
und die Vernetzung sowie die Integration<br />
der OT- und Remote-(I)IoT-Geräte ((Industrial)<br />
Internet <strong>of</strong> Things) in die Unternehmens-IT vorangetrieben.<br />
Heute ist es nicht unüblich, dass<br />
IoT-Gateways Sensordaten an die in die Unternehmens-IT<br />
integrierte Cloud melden. Fernsteuerung<br />
und Prozessautomatisierung haben (I)<br />
IoT-Geräte in die Industrienetze eingeführt und<br />
die Interkonnektivität erhöht.<br />
Ein neues Konzept zur Verbesserung<br />
des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
für Kraftwerksbetrieb und<br />
Flugzeugtriebwerke<br />
Rupert Sunkler<br />
Das hier vorgeschlagene Konzept hat zum Ziel,<br />
den Wirkungsgrad und die Leistung bestehender<br />
stationärer Gasturbinen beträchtlich zu erhöhen.<br />
Es basiert darauf, dass das Gesamtdruckverhältnis<br />
erhöht wird. Hierzu wird der Luftmassenstrom<br />
nach dem Niederdruckverdichter in<br />
mehrere parallele Teilströme aufgeteilt und freilaufenden<br />
Hochdruckgaserzeugern zugeführt,<br />
deren Abgasstrom direkt in die Niederdruckturbine<br />
geführt wird. Das Konzept kann sowohl für<br />
neue Gasturbinenkonstruktionen angewendet<br />
werden, als auch für Nachrüstungen. Bei letzteren<br />
wird die resultierende Mehrleistung aus dem<br />
System nach aussen abgegeben, z.B. über einen<br />
Luftexp<strong>and</strong>er.<br />
Das Konzept ist auch bei Flugzeugtriebwerken<br />
anwendbar und hat zum Ziel, deren Treibst<strong>of</strong>fverbrauch<br />
im Reiseflug erheblich zu senken.<br />
Herstellerunabhängiges<br />
Inst<strong>and</strong>haltungskonzept für<br />
Großgeneratoren –<br />
ein „3-Säulen-Modell“<br />
Sascha Urban<br />
Auf der KELI 2020 – Online wurden die Ergebnisse<br />
der 2019 abgeschlossenen Dissertation<br />
zum Thema „Prognosenerstellung im Rahmen<br />
von Revisionsprojekten an Großgeneratoren zur<br />
Bestimmung derer Lebensdauer durch Auswertung<br />
ereignisbasierter Wartungsmaßnahmen<br />
unter Berücksichtigung von Befunden und Monitoringsystemen“<br />
vorgestellt. Das entst<strong>and</strong>ene<br />
„3-Säulen-Modell“ für hersteller-unabhängige<br />
Inst<strong>and</strong>haltung von Großgeneratoren stellt eine<br />
praxistaugliche und praxis-erprobte Vorgehensweise<br />
zur Analyse und Bewertung von Befunden<br />
an Generatoren dar. Sie ermöglicht eine<br />
St<strong>and</strong>ardisierung und Operationalisierung von<br />
Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahmen im Rahmen von<br />
entsprechenden Generatorrevisionen. Die der<br />
Arbeit zugrunde liegende Untersuchung erfolgte,<br />
um in der Praxis anwendbare Prognosen über<br />
Lebensdauer, Einflüsse und Revisionszyklen zuzulassen.<br />
Daraus ergeben sich zu ergreifende<br />
Maßnahmen, die sowohl dem Unternehmen im<br />
Rahmen der Kundenakquise, Betreuung und<br />
Projektgestaltung, als auch dem Kunden zugutekommen.<br />
Ein praktischer Ansatz für die<br />
Beurteilung von Gefährdungen<br />
durch Erstickung<br />
Howard Chapman, Stephen Lawton<br />
und Alison Graham<br />
Erstickung tritt ein, wenn ein Lebewesen einen<br />
Sauerst<strong>of</strong>fmangel erleidet. Sauerst<strong>of</strong>fmangel<br />
kann schnell zu körperlicher Beeinträchtigung,<br />
Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod führen.<br />
Die Verwendung oder Erzeugung von Gasen,<br />
die den Sauerst<strong>of</strong>f aus der Luft verdrängen<br />
können, kann zu einer potenziellen Erstickungsgefahr<br />
führen. In der Nuklearindustrie werden<br />
Gase in großem Umfang eingesetzt, um beispielsweise<br />
inerte Atmosphären zu schaffen,<br />
die die Entstehung von entflammbaren Atmosphären<br />
in Prozessbehältern, Rohrleitungen<br />
und <strong>and</strong>eren Lagerungsstrukturen verhindern,<br />
sowie auch für die Produkt- und Versuchsqualität.<br />
Risikobewertungen für beengte Räume<br />
sind allgemein bekannt und werden in der gesamten<br />
Industrie, auch in kerntechnischen Anlagen,<br />
häufig praktiziert.In diesem Beitrag wird<br />
ein praktischer Ansatz für die Bewertung von<br />
Erstickungsgefahren in der Nuklearindustrie<br />
vorgestellt, um robuste HMS bereitzustellen,<br />
die auf zwei Jahrzehnten Lernen aus Erfahrung<br />
(LFE) und einschlägiger guter Praxis (RGP) aus<br />
Studien des National Nuclear Laboratory (NNL)<br />
basieren.<br />
Erfolgreiches Asset Management<br />
beginnt mit einer guten<br />
Kollaborationsplatt<strong>for</strong>m<br />
Ann-Kathrin Sommer<br />
Ohne Strom würde die digitale Gesellschaft<br />
zum Stillst<strong>and</strong> kommen. Das Internet der Dinge<br />
(IoT), intelligente Sensoren oder Big-Data-Analysen<br />
– all diese modernen Konzepte, die wir für<br />
selbstverständlich halten, würden nicht funktionieren.<br />
Um eine stabile Energieversorgung<br />
zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass die<br />
Energiewirtschaft das Stromnetz jederzeit funktionsfähig<br />
hält. Dieses vernetzte System versorgt<br />
uns von zahlreichen St<strong>and</strong>orten aus mit Energie<br />
aus unterschiedlichen Quellen. Ein komplexer<br />
Vorgang.<br />
Warum Projekte scheitern und<br />
was Führungskräfte darüber<br />
wissen sollten<br />
Klaus Winkelmann<br />
Nachrichten über in Deutschl<strong>and</strong> fehlgeschlagene<br />
Großprojekte haben in den vergangenen<br />
Jahren gefühlt zugenommen. Mit Schlagzeilen<br />
wie „Murks in Germany“ oder „Was ist los im<br />
L<strong>and</strong> der Ingenieure?“ wird suggeriert, dass vor<br />
allem Ingenieure, Techniker oder Sachkundige<br />
versagen. Auffällig ist die in diesem Zusammenhang<br />
geübte Kritik an der Planung der jeweiligen<br />
Vorhaben. Während die Schuldzuweisung<br />
mit einiger Wahrscheinlichkeit an die Falschen<br />
adressiert ist, dürfte die Kritik an den Planungsabläufen<br />
durchaus berechtigt sein.Und tatsächlich<br />
ist es so, dass Projekte zwar augenfällig in<br />
der Bauphase scheitern, die gravierendsten<br />
Sünden jedoch am Anfang eines Prozesses begangen<br />
werden, der auch als Front-End Loading<br />
bezeichnet wird.<br />
WEC – Monitor zur weltweiten Fragen<br />
der Energieversorgung<br />
World Energy Council<br />
Der World Energy Issues Monitor liefert eine Momentaufnahme<br />
dessen, was CEOs, Minister und<br />
Experten in fast 100 Ländern bewegt. Der Monitor<br />
unterstützt dabei, die weltweite Energieagenda<br />
und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit<br />
zu definieren. Er gibt einen Überblick über die<br />
Themen, die mit kritischer Unsicherheit behaftet<br />
sind, im Gegensatz zu den Themen, die so<strong>for</strong>tige<br />
Maßnahmen er<strong>for</strong>dern oder als Signale für die<br />
Zukunft dienen. Sie ist ein wesentliches Instrument<br />
zum Verständnis des komplexen und unsicheren<br />
Umfelds, in dem führende Energieunternehmen<br />
agieren müssen, und ein Instrument,<br />
mit dem man seine eigenen Annahmen über die<br />
wichtigsten Faktoren in der Energiel<strong>and</strong>schaft<br />
hinterfragen kann. Die 13. Ausgabe des World<br />
Energy Issues Monitor basiert auf den Erkenntnissen<br />
von fast 2.200 Führungskräften aus 91<br />
Ländern, die 51 nationale Einschätzungen in<br />
sechs Weltregionen abgegeben haben.<br />
Meinen Beitrag leisten: Wie man Geld<br />
spart, die Abhängigkeit von russischer<br />
Energie verringert, die Ukraine<br />
unterstützt und dem Planeten hilft<br />
<strong>International</strong> Energy Agency<br />
& European Commission<br />
In der gesamten Europäischen Union wollen<br />
die Menschen nach dem Einmarsch Russl<strong>and</strong>s<br />
Maßnahmen ergreifen, um der Ukraine zu helfen.<br />
Viele haben auch mit höheren Energierechnungen<br />
zu kämpfen, weil sich die Energiekrise<br />
durch den Krieg verschärft hat. Weniger Energie<br />
zu verbrauchen ist eine konkrete Möglichkeit für<br />
die Europäer, ihre Rechnungen zu senken, die<br />
Abhängigkeit von russischen fossilen Brennst<strong>of</strong>fen<br />
zu verringern, Solidarität mit dem ukrainischen<br />
Volk zu zeigen und den Klimaschutz zu<br />
unterstützen. Bürger und Regierungen können<br />
viel bewirken, wenn sie gemeinsam und entschlossen<br />
h<strong>and</strong>eln. Die <strong>International</strong>e Energieagentur<br />
(IEA) hat daher in Abstimmung mit der<br />
Europäischen Kommission eine Reihe einfacher<br />
Maßnahmen entwickelt, die die Bürger ergreifen<br />
können, um jetzt Energie zu sparen, und<br />
stützt sich dabei auf den kürzlich veröffentlichten<br />
10-Punkte-Plan der IEA zur Verringerung<br />
der Abhängigkeit der Europäischen Union von<br />
russischem Erdgas und den 10-Punkte-Plan zur<br />
Senkung des Ölverbrauchs.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 7
Members’ News<br />
Members´<br />
News<br />
Axpo: Weiteres erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr für die KLL<br />
• Die Aktionäre der Kraftwerke Linth-Limmern<br />
AG (KLL) haben an der Generalversammlung<br />
in Glarus die Jahresrechnung<br />
für das Geschäftsjahr 2020/21 genehmigt.<br />
• Anstelle von Guy Bühler wurde neu Viktor<br />
Lir in den Verwaltungsrat gewählt.<br />
(axpo) Die Kraftwerke Muttsee, Limmern,<br />
Hinters<strong>and</strong> und Tierfehd der KLL produzierten<br />
im Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt<br />
1,62 Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit<br />
lag die Jahresproduktion leicht unter<br />
jener des Vorjahres (1,75 Mia. kWh). Die<br />
Jahreskosten zu Lasten der Partner sanken<br />
im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Prozent<br />
auf 177,3 Millionen Franken. Die Generalversammlung<br />
beschloss, eine Dividende<br />
im Umfang von 1,75 Millionen Franken auszurichten.<br />
Ausgezeichnete Rekultivierung<br />
Der Verein für Ingenieurbiologie verlieh<br />
dem Pumpspeicherwerk Limmern den Begrünerpreis<br />
2021 für die erfolgreiche Rekultivierung<br />
der hochalpinen Baustelle. Der<br />
Preis wurde Ende August 2021 im Tierfehd<br />
übergeben.<br />
Im Berichtsjahr besuchten gut 2400 Interessierte<br />
die Anlagen des Pumpspeicherwerks<br />
Limmern (Vorjahr: 3200 Personen).<br />
Zwischen November 2020 und Juni 2021<br />
f<strong>and</strong>en p<strong>and</strong>emiebedingt keine Besucherführungen<br />
statt.<br />
Axpo: Erneuerte Biomasse-Anlage<br />
in Samstagern in Betrieb<br />
(axpo) Axpo hat ihre Vergärungsanlage in<br />
Samstagern (Gemeinde Richterswil, ZH)<br />
umfassend modernisiert. Das erneuerte<br />
Werk verarbeitet die Biomasse künftig effizienter<br />
und mit noch geringeren Emissionen<br />
zu erneuerbarer Energie und leistet damit<br />
einen Beitrag zur Energiewende.<br />
Axpo investierte rund 2,5 Millionen Franken<br />
in die Anlage und bekräftigt damit die<br />
Wichtigkeit des St<strong>and</strong>orts für die Biomasse-Bewirtschaftung<br />
in der Region Zimmerberg.<br />
Neben Erneuerungen im Bereich der<br />
Entschwefelungsanlage, um bessere Abgaswerte<br />
erzielen zu können, erhielt die Anlage<br />
auch einen neuen Presswassertank mit Gasspeicher,<br />
um flüssiges Gärgut längerfristig<br />
lagern zu können. Darüber hinaus nahmen<br />
die Spezialistinnen und Spezialisten von Axpo-Biomasse<br />
eine geschlossene, so genannte<br />
Nachrottehalle in Betrieb, um die Geruchsemissionen<br />
der Anlage weiter zu reduzieren.<br />
In der Vergärungsanlage in Samstagern<br />
sammelt Axpo Grüngutabfälle und weitere<br />
Biomasse aus der Region Zimmerberg.<br />
Durch die Verwertung der Biomasse speist<br />
die Anlage im Jahr rund 1,35 Mio. kWh grünen<br />
Strom ins Netz ein. Das entspricht dem<br />
Stromverbrauch von rund 300 durchschnittlichen<br />
Vierpersonenhaushalten. Bei diesem<br />
Prozess entsteht zudem als Nebenprodukt<br />
Naturdünger, der in der regionalen L<strong>and</strong>wirtschaft<br />
verwendet werden kann.<br />
Mit der Modernisierung ihrer Anlage in<br />
Samstagern investiert Axpo weiter in den<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien in der<br />
Schweiz. Axpo betreibt schweizweit 15 Vergärungsanlagen<br />
und verwertet rund<br />
280.000 Tonnen Biomasse pro Jahr.<br />
LL<br />
www.axpo.com (221291257)<br />
BKW: Bauarbeiten Wasserkraftwerk<br />
Aug<strong>and</strong> auf Kurs<br />
• Meilenstein mit Stollendurchschlag<br />
(bkw) Das Wasserkraftwerk Aug<strong>and</strong> nimmt<br />
immer mehr Form an: Die Hauptbauwerke<br />
Zentrale und Wasserfassung sind im Rohbau<br />
grösstenteils fertiggestellt. Heute nun feiern<br />
die Mineure einen Meilenstein: Sie erreichen<br />
nach rund eineinhalb Jahren Vortrieb<br />
den Durchschlag des Zulaufstollens. Noch<br />
bis März 2023 dauern die Bau- und Installationsarbeiten,<br />
danach beginnt voraussichtlich<br />
die Inbetriebsetzung des Kraftwerks.<br />
An der K<strong>and</strong>er bei Wimmis, Aeschi b. Spiez<br />
und Spiez laufen seit Mai 2020 die Bauarbeiten<br />
für das Wasserkraftwerk Aug<strong>and</strong>. Ein<br />
Meilenstein im Bau des Kraftwerks steht<br />
heute an: der Durchschlag des 1‘376 Meter<br />
langen Zulaufstollens. Während knapp eineinhalb<br />
Jahren wurde der Stollen von beiden<br />
Seiten herausgebrochen. Nun treffen<br />
sich die Mineure in der Mitte des Zulaufstollens.<br />
Durch diesen fliesst künftig das von der<br />
K<strong>and</strong>er entnommene Wasser von der Wasserfassung<br />
zur Zentrale.<br />
Rohbauten der Wasserfassung und<br />
Zentrale stehen<br />
Derweil nehmen die Hauptbauwerke immer<br />
mehr Form an: So sind die Betonarbeiten<br />
bei der Wasserfassung weit <strong>for</strong>tgeschritten,<br />
sowohl am Wehr als auch im Bereich<br />
des Geschiebeabzugs und im Zusammenhang<br />
mit der Fischtreppe, über die die Fische<br />
sicher am Kraftwerk vorbeikommen.<br />
Gleiches gilt für die Zentrale: Der Rohbau<br />
des Gebäudes mit Maschinensaal und Technikraum<br />
steht. Aktuell finden diverse Arbeiten<br />
an der Druckleitung und rund um die<br />
Wasserrückgabe zurück in die K<strong>and</strong>er statt.<br />
Verwaltungsrat in<br />
neuer Zusammensetzung<br />
Die Generalversammlung bestätigte die<br />
bisherigen Verwaltungsräte Kaspar Becker,<br />
Andrea Bettiga, Jörg Huwyler, Michael<br />
Schärli und Hans-Peter Zehnder im Amt und<br />
wählte Viktor Lir als Nachfolger des zurückgetretenen<br />
Guy Bühler.<br />
Die Kraftwerke Linth-Limmern AG mit Sitz<br />
in Glarus Süd ist ein Partnerwerk des Kantons<br />
Glarus und der Axpo Power AG. Am<br />
Aktienkapital sind der Kanton Glarus (15<br />
Prozent) und Axpo (85 Prozent) beteiligt.<br />
LL<br />
www.axpo.com (221291256)<br />
Barbarafeier im Dezember 2021 im Stollen des Wasserkraftwerks Aug<strong>and</strong> (© BKW)<br />
8 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Erneuerbarer Strom für<br />
rund 7.700 Haushalte<br />
Voraussichtlich ab März 2023 wird das<br />
Wasserkraftwerk schrittweise in Betrieb gesetzt<br />
und geht spätestens im Juli 2023 ans<br />
Netz. Ab dann produziert das Kraftwerk erneuerbaren<br />
Strom für rund 7.700 Haushalte<br />
in der Region. Die mittlere Jahresproduktion<br />
liegt bei ca. 35 Gigawattstunden, dies bei<br />
einer installierten Leistung von 7,4 Megawatt,<br />
die zwei Kaplanturbinen leisten. Die<br />
Gesamtkosten des Baus belaufen sich auf<br />
rund 60 Millionen Franken. Das Kraftwerk<br />
Aug<strong>and</strong> gehört der BKW und der Energie<br />
Thun AG. Gemeinsam betreiben sie die Gesellschaft<br />
Kraftwerk Aug<strong>and</strong> AG.<br />
Aufwertung der Lebensräume<br />
an der K<strong>and</strong>er<br />
Nebst dem reinen Bau des Wasserkraftwerks<br />
wertet die Kraftwerk Aug<strong>and</strong> AG zusammen<br />
mit der Gemeinde Aeschi b. Spiez<br />
und der Schwellenkorporation Wimmis<br />
auch die K<strong>and</strong>er auf einem Abschnitt unterhalb<br />
des Kraftwerks auf. Auf einer Länge von<br />
rund 450 Metern soll der K<strong>and</strong>er am rechten<br />
Ufer möglichst viel Gewässerraum zurückgegeben<br />
werden. Dieser ging mit dem Bau<br />
der Bahnlinie Spiez-Frutigen verloren. Diese<br />
Massnahme ermöglicht neue Lebensräume<br />
für geschützte Tierarten für die Zeit, bis sich<br />
die K<strong>and</strong>er die ganze Breite eigendynamisch<br />
wieder zurückerobert hat. Als weitere Massnahmen<br />
wertet die Kraftwerk Aug<strong>and</strong> AG<br />
den Hondrichweiher auf und stellt sicher,<br />
dass die Fische auch über die Hochwassersperre<br />
oberhalb des Stauwehrs weiter aufsteigen<br />
können.<br />
LL<br />
www.bkw.ch (221291314)<br />
BKW: Laufrad nach Revision<br />
wieder im Wasserkraftwerk<br />
Simmenfluh<br />
• Gesamtsanierung bis Ende Mai abgeschlossen<br />
(bkw) Die BKW führte im Auftrag der Simmentaler<br />
Kraftwerke AG im Wasserkraftwerk<br />
Simmenfluh eine Generalrevision der<br />
Maschine durch. Ab Ende Mai nimmt diese<br />
ihren Betrieb wieder auf. Gleichzeitig wurden<br />
auch die Leittechnik des Kraftwerks digitalisiert<br />
und der Beton der Wehranlage<br />
saniert.<br />
Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren st<strong>and</strong><br />
beim Wasserkraftwerk Simmenfluh letzten<br />
Herbst eine Maschinenrevision an. Dabei<br />
wurden alle Turbinenteile, Lager und Dichtungen<br />
überprüft und bei Bedarf erneuert.<br />
Hinzu kamen Revisionsarbeiten am Generator<br />
und an einbetonierten Teilen der Turbine.<br />
Zu diesem Zweck mussten die Maschine<br />
trockengelegt und der gesamte Maschinenstrang<br />
einschliesslich des Generators ausgebaut<br />
werden. Gestern kamen die letzen Maschinenteile<br />
– darunter ein neues Laufrad<br />
für die Turbine – nach fünf Monaten zurück<br />
ins Simmental. Bis Mitte April baut die BKW<br />
alle Komponenten wieder ein und nimmt<br />
nach umfangreichen Funktions- und Sicherheitsprüfungen<br />
die Maschine bis Ende Mai<br />
erneut in Betrieb.<br />
Fernzugriff aufs Kraftwerk<br />
dank digitaler Leittechnik<br />
Gleichzeitig zur Maschinenrevision hat die<br />
BKW auch die 20-jährige Leittechnik des<br />
Kraftwerks Simmenfluh ersetzt und digitalisiert.<br />
Moderne Sensoren ermöglichen eine<br />
einfachere Überwachung und Steuerung<br />
des Kraftwerks aus der Ferne. Dadurch verkürzen<br />
sich zum Beispiel die Reaktionszeiten<br />
bei Störungen. Die BKW nimmt mit der<br />
Erneuerung der Sensortechnik im Wasserkraftwerk<br />
Simmenfluh einen weiteren wichtigen<br />
Schritt in der Digitalisierung ihrer Infrastruktur.<br />
Betonsanierung an Wehranlage<br />
in Erlenbach<br />
Noch bis Ende März führte die BKW parallel<br />
zur Revision in der Kraftwerkszentrale in<br />
Wimmis auch eine umfangreiche Betonsanierung<br />
an der Wehranlage bei der Wasserfassung<br />
in Erlenbach durch. Mit der Sanierung<br />
gewährleistet die BKW die Tragfähigkeit<br />
der stark belasteten Wehrpfeiler und<br />
damit den sicheren Weiterbetrieb der<br />
60-jährigen Anlage. Insgesamt belaufen sich<br />
die Investitionen der Simmentaler Kraftweke<br />
AG für die Generalrevision der Maschine,<br />
die Digitalisierung der Leittechnik und die<br />
Betonsanierung der Wehranlage auf vier<br />
Millionen Franken. Die letzte Gesamtsanierung<br />
des Kraftwerks f<strong>and</strong> im Winter<br />
1999/2000 statt.<br />
LL<br />
www.bkw.ch (221291315)<br />
ČEZ: Space <strong>for</strong> small modular<br />
reactors to be created at Temelín<br />
(cez) ČEZ has set aside a special space at the<br />
Temelín Nuclear Power Plant site where the<br />
first small modular reactor in the Czech Republic<br />
could be built in the future. ČEZ has<br />
already in<strong>for</strong>med the US companies NuScale<br />
<strong>and</strong> GE Hitachi to this effect this week<br />
<strong>and</strong> today in<strong>for</strong>med representatives <strong>of</strong> the<br />
South Bohemian Region <strong>and</strong> representatives<br />
<strong>of</strong> another US company, Holtec <strong>International</strong>.<br />
ČEZ has signed a cooperation<br />
agreement with these companies <strong>and</strong> also<br />
with other companies developing small<br />
modular reactors, in which many power engineers<br />
have high hopes <strong>for</strong> the future. The<br />
allocated space does not limit the potential<br />
construction <strong>of</strong> two more st<strong>and</strong>ard nuclear<br />
units.<br />
Temelín in south Bohemia is a proven nuclear<br />
site, which is its major advantage. It<br />
<strong>of</strong>fers a stable geological bedrock, an abundance<br />
<strong>of</strong> experienced operating personnel<br />
<strong>and</strong> the presence <strong>of</strong> security personnel. This<br />
is also why a pilot project <strong>for</strong> a small modular<br />
reactor in cooperation with multinational<br />
companies <strong>and</strong> local authorities could be<br />
set up here.<br />
„This activity does not interfere in any way<br />
with our plan to build two st<strong>and</strong>ard units at<br />
the Temelín site. Options <strong>for</strong> them are also<br />
part <strong>of</strong> the tender <strong>for</strong> the construction <strong>of</strong> a<br />
new nuclear unit at Dukovany, which we<br />
launched two weeks ago,“ explains Daniel<br />
Beneš, Chairman <strong>of</strong> the Board <strong>of</strong> Directors<br />
<strong>and</strong> CEO <strong>of</strong> ČEZ.<br />
„From the viewpoint <strong>of</strong> nuclear power, Temelín<br />
is a suitable site, <strong>and</strong> I know from my<br />
experience that it is necessary to focus on<br />
the future. Small modular reactors are the<br />
future <strong>of</strong> <strong>energy</strong>, <strong>and</strong> that is why I am actively<br />
entering these negotiations on behalf <strong>of</strong><br />
the South Bohemian Region <strong>and</strong> support a<br />
joint approach,“ added Martin Kuba, Governor<br />
<strong>of</strong> the South Bohemian Region.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 9
Members´News<br />
CEZ Group has already signed memor<strong>and</strong>a<br />
<strong>of</strong> cooperation with respect to small modular<br />
reactors with NuScale, GE Hitachi, Rolls<br />
Royce, EdF, KHNP <strong>and</strong> Holtec. CEZ Group is<br />
also developing small modular reactors<br />
through its subsidiary, the Nuclear Research<br />
Institute <strong>of</strong> ÚJV Řež. For example, the He-<br />
FASTo project <strong>and</strong> the Energywell project<br />
are at an advanced stage <strong>of</strong> research.<br />
ČEZ representatives also met this week in<br />
Prague with the remaining US companies<br />
that develop small modular reactors, NuScale<br />
<strong>and</strong> GE Hitachi. All were participating<br />
in a US nuclear trade mission led by the US<br />
Department <strong>of</strong> Energy.<br />
Small modular reactors are small building<br />
units (modules) that are manufactured in a<br />
factory <strong>and</strong> then transported to a selected<br />
site where they are assembled. Because <strong>of</strong><br />
their variable power output, they are expected<br />
to be able to supplement <strong>and</strong> back up renewable<br />
<strong>energy</strong> sources, particularly wind<br />
<strong>and</strong> photovoltaic power plants, in a convenient<br />
manner. According to the <strong>International</strong><br />
Atomic Energy Agency, a power plant with a<br />
capacity <strong>of</strong> up to 300 MWe is considered to<br />
be a small modular reactor. Companies developing<br />
modular reactors have announced<br />
that they intend to launch their first projects<br />
by the end <strong>of</strong> the decade.<br />
LL<br />
www.cez.cz (221291320)<br />
ČEZ: ČEZ launches a tender <strong>for</strong><br />
the construction <strong>of</strong> a new nuclear<br />
power plant in Dukovany<br />
(cez) ČEZ, or its wholly-owned subsidiary<br />
Elektrárna Dukovany II, launched a tender<br />
<strong>for</strong> the construction <strong>of</strong> a new nuclear power<br />
plant in Dukovany. The Ministry <strong>of</strong> Industry<br />
<strong>and</strong> Trade gave its approval <strong>for</strong> this step after<br />
the safety units assessed the documents<br />
from the previous phase, i.e. the incorporation<br />
<strong>of</strong> safety requirements into the tender<br />
documentation, <strong>and</strong> completed the safety<br />
assessment <strong>of</strong> all three bidders. These are<br />
Westinghouse from the USA, EdF from<br />
France, <strong>and</strong> the Korean company KHNP.<br />
According to the tender schedule, the bidders<br />
are to submit their initial bids by the<br />
end <strong>of</strong> November this year. They have 20<br />
months to prepare their final bids, having<br />
already received the preliminary tender<br />
documents more than six months ago. After<br />
that, the bids will be evaluated by ČEZ <strong>and</strong><br />
the evaluation report will then be submitted<br />
<strong>for</strong> state approval. The contracts will be finalized<br />
in 2024.<br />
“The main objective is a safe <strong>and</strong> economical<br />
project completed within the stipulated<br />
budget <strong>and</strong> time. For the tender itself, the<br />
goal is <strong>of</strong> course to select the best contractor<br />
<strong>and</strong> to have a quality <strong>and</strong> beneficial contract.<br />
After its signing, the project documentation<br />
will be thoroughly prepared in order to minimize<br />
the problems surrounding some <strong>for</strong>eign<br />
projects. I believe that the 2036 start<br />
date <strong>for</strong> test operation <strong>of</strong> the new unit is<br />
achievable,” said Daniel Beneš, Chairman <strong>of</strong><br />
the Board <strong>of</strong> Directors <strong>and</strong> Chief Executive<br />
Officer <strong>of</strong> ČEZ.<br />
Simultaneously with the tender procedure,<br />
the wholly-owned subsidiary Elektrárna<br />
Dukovany II (EDU II) is working on<br />
further project preparations. After the Ministry<br />
<strong>of</strong> the Environment issued a positive<br />
opinion on the Environmental Impact Assessment<br />
(EIA) in 2019, it also received a<br />
Location Permit from the State Office <strong>for</strong><br />
Nuclear Safety last year <strong>and</strong> a Generating<br />
Facility Authorization from the Ministry <strong>of</strong><br />
Industry <strong>and</strong> Trade. The planning procedure,<br />
which EDU II applied to the Construction<br />
Authority <strong>for</strong> on 1 June 2021, is currently<br />
under way.<br />
The new Dukovany unit will be built next<br />
to the existing power plant <strong>and</strong> will replace<br />
part <strong>of</strong> the current power plant’s output in<br />
the future, the first unit <strong>of</strong> which was commissioned<br />
in 1985.<br />
During this time, the plant has become a<br />
stable part <strong>of</strong> the region <strong>and</strong> a driving <strong>for</strong>ce<br />
<strong>for</strong> its further development. According to<br />
the results <strong>of</strong> a regular public opinion poll<br />
conducted by IBRS at the end <strong>of</strong> last year,<br />
65% <strong>of</strong> respondents were in favor <strong>of</strong> the further<br />
development <strong>of</strong> nuclear power in<br />
Czechia (compared to 62% in the previous<br />
year).<br />
The most important advantages <strong>of</strong> nuclear<br />
power include low operating expenses, i.e.<br />
stable prices in the long term, reliability <strong>of</strong><br />
electricity supply, <strong>and</strong> safety <strong>of</strong> operating<br />
modern nuclear power plant units. The environmental<br />
aspects are crucial, with emission-free<br />
electricity making a major contribution<br />
to tackling global warming. Nuclear<br />
power generation does not emit CO 2 , so the<br />
operation <strong>of</strong> nuclear power plants makes a<br />
significant contribution to the overall reduction<br />
<strong>of</strong> carbon dioxide emissions – the most<br />
significant greenhouse gas. The European<br />
Commission has recently recognized this<br />
<strong>and</strong> has classified nuclear industry as an interim<br />
supported technology. The importance<br />
<strong>of</strong> nuclear industry in addressing climate<br />
change has also been repeatedly highlighted<br />
in reports by the <strong>International</strong> Energy<br />
Agency (IEA) <strong>and</strong> the Intergovernmental<br />
Panel on Climate Change (IPCC).<br />
LL<br />
www.cez.cz (221291324)<br />
EEW: Neue Turbine im AHKW<br />
Neunkirchen: Energie des<br />
Abfalls effizienter nutzen<br />
(eew) Auf seinem Weg die Energie des Abfalls<br />
noch effizienter zu nutzen, hat das zur<br />
EEW Energy from Waste-Gruppe (EEW) gehörende<br />
Abfallheizkraftwerk (AHKW) Neunkirchen<br />
einen weiteren Meilenstein erreicht:<br />
Eine neue Turbine ist angeliefert worden. Mit<br />
ihr sollen künftig bis zu 25 Prozent mehr<br />
Energie aus Abfall für die Produktion von<br />
Strom und Fernwärme gewonnen werden.<br />
Einen planmäßigen Verlauf vorausgesetzt,<br />
wird der neue Turbosatz ab dem vierten<br />
Quartal dieses Jahres ins Netz einspeisen.<br />
„Mit der neuen Turbine wird das AHKW<br />
Neunkirchen einen deutlich größeren Beitrag<br />
für die Energiesicherheit der Region<br />
leisten und mehr grüne Energie für Neunkirchen<br />
und das Saarl<strong>and</strong> liefern“, sagt Werkleiter<br />
Gerhard Hans. So steige die Zahl der<br />
potentiell möglichen Fernwärmeanschlüsse<br />
von bislang 2.400 auf 3.000 Haushalte.<br />
Beim Strom betrage der Zuwachs 6.000<br />
Haushalte auf dann mehr als 27.000. „Die<br />
immer effizientere energetische Nutzung<br />
der Ressource Abfall ist auch ein Schlüssel<br />
zum Erfolg der Energiewende“, betont Gerhard<br />
Hans. Nach Erdgas sei Abfall bereits<br />
heute mit mehr als 16 Prozent der zweitwichtigste<br />
Energieträger bei der Fernwärmeerzeugung.<br />
Anders als das fossile Erdgas,<br />
sei Abfall jedoch eine heimische Ressource,<br />
immer verfügbar und die Technik zu seiner<br />
energetischen Verwertung ausgereift. Die<br />
Potentiale aus der thermischen Abfallverwertung<br />
seien aber bei weitem nicht ausgeschöpft<br />
– weder in Neunkirchen noch in<br />
Deutschl<strong>and</strong>. Energie aus Abfall müsse deshalb<br />
verstärkt als Chance für den Erfolg einer<br />
Energiewende und als wichtiger Partner<br />
auf dem Weg zur Klimaneutralität verst<strong>and</strong>en<br />
werden.<br />
Denn mit der neuen Turbine verbessert<br />
sich auch die Klimabilanz, weil bei gleichem<br />
Ressourceneinsatz mehr Energie gewonnen<br />
wird. Im Vergleich zur konventionellen Kohleverstromung<br />
würden dadurch etwa<br />
10.000 Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart, erklären<br />
Projektleiter Detlef Berg und Oberbauleiter<br />
Francesco Grillo den ökologischen<br />
Vorteil ihres Projektes. In den kommenden<br />
Monaten bis August würden jetzt die Montagearbeiten<br />
für die Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
sowie die Rohrleitungen zur Anbindung<br />
der Turbine laufen. Für den Sommer<br />
seien dann die Inbetriebsetzung und der<br />
Probetrieb geplant.<br />
Das AHKW Neunkirchen ist Teil der EEW<br />
Energy from Waste-Gruppe. EEW Energy<br />
from Waste (EEW) ist ein in Europa führendes<br />
Unternehmen bei der Thermischen Abfall-<br />
und Klärschlammverwertung. Zur<br />
nachhaltigen energetischen Nutzung dieser<br />
Ressourcen entwickelt, errichtet und betreibt<br />
das Unternehmen Verwertungsanla-<br />
10 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
gen auf höchstem technologischem Niveau<br />
und ist damit unabdingbarer Teil einer geschlossenen<br />
und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.<br />
In den derzeit 17 Anlagen der<br />
EEW-Gruppe in Deutschl<strong>and</strong> und im benachbarten<br />
Ausl<strong>and</strong> tragen 1250 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für das energetische<br />
Recycling von jährlich bis zu 5 Millionen<br />
Tonnen Abfall Verantwortung. EEW<br />
w<strong>and</strong>elt die in den Abfällen enthaltene<br />
Energie und stellt diese als Prozessdampf für<br />
Industriebetriebe, Fernwärme für Wohngebiete<br />
sowie umweltschonenden Strom zur<br />
Verfügung. Durch diese energetische Verwertung<br />
der in den EEW-Anlagen eingesetzten<br />
Abfälle werden natürliche Ressourcen<br />
geschont, wertvolle Rohst<strong>of</strong>fe zurückgewonnen<br />
und die CO 2 -Bilanz entlastet.<br />
LL<br />
www.eew-<strong>energy</strong>fromwaste.com<br />
(221291327)<br />
Neue Turbine im AHKW Neunkirchen: Energie des Abfalls effizienter nutzen,<br />
EEW: Check-Up für das Kraftwerk<br />
Schwedt<br />
(eew) Am Osterwochenende wurde das<br />
Kraftwerk Schwedt (KSC) planmäßig für die<br />
Hauptrevision heruntergefahren. Die turnusmäßige<br />
Überprüfung der zur EEW Energy<br />
from Waste-Gruppe (EEW) gehörenden<br />
Anlage beginnt am 19. April und endet voraussichtlich<br />
am 21. Mai.<br />
Die Hauptrevision dient der Inst<strong>and</strong>haltung<br />
der Anlage sowie Erneuerung von<br />
wichtigen Anlagenkomponenten. „In der<br />
Revision führen wir alle die Reparaturen<br />
durch, die bei laufendem Betrieb nicht möglich<br />
sind“, erklärt Roger Schneider, Technischer<br />
Geschäftsführer Kraftwerk Schwedt.<br />
Neben regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen,<br />
die gemäß Gesetzen, Verordnungen<br />
und Vorschriften in festgelegten Intervallen<br />
an Anlagenteilen durchzuführen seien,<br />
stünden Maßnahmen und Reparaturen zum<br />
Anlagenerhalt sowie eine Kesselreinigung<br />
auf dem umfangreichen Revisionsprogramm.<br />
„Unser Ziel ist es, Schäden am Kessel<br />
zu vermeiden und eine möglichst hohe<br />
Verfügbarkeit und Effizienz des Kraftwerks<br />
für die Versorgung LEIPA Papierfabrik mit<br />
Prozessdampf sicherzustellen“, so Roger<br />
Schneider weiter.<br />
Während der Revision, die im Zweischicht-System<br />
(Tag/Nacht) erfolgt, wird<br />
die Kraftwerksmannschaft durch Spezialisten<br />
von rund 70 Partnerfirmen unterstützt.<br />
In Spitzenzeiten werden pro Tag mehr als<br />
500 Mitarbeiter von Partnerfirmen im Einsatz<br />
sein.<br />
„Die bereits bei der zurückliegenden Revision<br />
erfolgreich etablierten zusätzlichen Hygiene-<br />
und Vorsorgemaßnahmen werden wir<br />
selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder<br />
anwenden“, bekräftigt Anlagenchef Roger<br />
Schneider. Auch wenn die Inzidenzen<br />
rückläufig seien, wolle EEW auch im Interesse<br />
der Menschen in der Region wachsam<br />
bleiben und habe ein umfangreiches Hygiene-<br />
und Vorsorgekonzept erarbeitet, fasst<br />
Roger Schneider zusammen. Zusätzlich zu<br />
den bekannten Maßnahmen wie Maskentragepflicht<br />
an ausgewiesenen Stellen, Einhalten<br />
des Abst<strong>and</strong>sgebots oder vermehrte Desinfektion<br />
häufig frequentierter Arbeitsbereiche<br />
ist in diesem Jahr das Testen ein bedeutender<br />
Best<strong>and</strong>teil des Hygienekonzepts.<br />
Alle Beschäftigten müssen sich täglich einem<br />
Eigentest unter Aufsicht geschulter Fachkräfte<br />
unterziehen. Zudem arbeiten die Gewerke<br />
zeitlich gestaffelt, so dass feste Teams<br />
in den Pausenzeiten unter sich bleiben.<br />
Das Kraftwerk Schwedt ist Teil der EEW<br />
Energy from Waste-Gruppe. EEW Energy<br />
from Waste (EEW) ist ein in Europa führendes<br />
Unternehmen bei der Thermischen Abfall-<br />
und Klärschlammverwertung. Zur<br />
nachhaltigen energetischen Nutzung dieser<br />
Ressourcen entwickelt, errichtet und betreibt<br />
das Unternehmen Verwertungsanlagen<br />
auf höchstem technologischem Niveau<br />
und ist damit unabdingbarer Teil einer geschlossenen<br />
und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.<br />
In den derzeit 17 Anlagen der<br />
EEW-Gruppe in Deutschl<strong>and</strong> und im benachbarten<br />
Ausl<strong>and</strong> tragen 1250 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für das energetische<br />
Recycling von jährlich bis zu 5 Millionen<br />
Tonnen Abfall Verantwortung. EEW<br />
w<strong>and</strong>elt die in den Abfällen enthaltene<br />
Energie und stellt diese als Prozessdampf für<br />
Industriebetriebe, Fernwärme für Wohngebiete<br />
sowie umweltschonenden Strom zur<br />
Verfügung. Durch diese energetische Verwertung<br />
der in den EEW-Anlagen eingesetzten<br />
Abfälle werden natürliche Ressourcen<br />
geschont, wertvolle Rohst<strong>of</strong>fe zurückgewonnen<br />
und die CO 2 -Bilanz entlastet.<br />
LL<br />
www.eew-<strong>energy</strong>fromwaste.com<br />
(221291329)<br />
Deutscher Nachhaltigkeitskodex:<br />
EEW erneut gelistet<br />
EEW Energy from Waste (EEW) hat für das<br />
Berichtsjahr 2020 eine Erklärung zum Deutschen<br />
Nachhaltigkeitskodex (DNK) abgelegt<br />
und bekräftigt damit erneut die Position als<br />
klimafreundliches Unternehmen.<br />
In seiner zweiten DNK-Erklärung legt EEW<br />
seine Nachhaltigkeitsstrategie dar und zeigt<br />
entlang der drei strategischen H<strong>and</strong>lungsfelder<br />
„Beziehungen festigen“, „Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
annehmen“ und „Leistung zeigen“<br />
auf, wie das Unternehmen zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung beiträgt. „Dass EEW in<br />
vielerlei Hinsicht Verantwortung übernimmt<br />
− sei es ökonomisch, ökologisch<br />
oder gesellschaftlich – belegen wir schon<br />
jetzt mit konkreten Maßnahmen und Kennzahlen“,<br />
sagt Bernard M. Kemper, Vorsitzender<br />
der EEW-Geschäftsführung. Mit der erneuten<br />
Erklärung zum DNK werde deutlich,<br />
dass die EEW-Gruppe Nachhaltigkeit weiter<br />
vorantreibt und das Thema einen Schwerpunkt<br />
in der Unternehmensstrategie bildet.<br />
Darüber hinaus hat die Erklärung besondere<br />
Bedeutung für alle Stakeholder: Sie können<br />
alle relevanten In<strong>for</strong>mationen zu ökologischen,<br />
sozialen und Governance-Aspekten<br />
(ESG) frei zugänglich einholen.<br />
„Als Grundlage für die Erklärung dient unser<br />
Nachhaltigkeitsbericht“, erklärt Helena<br />
Wassermann, Referentin für Nachhaltigkeit.<br />
Genauso wie diese zweite, wird auch die zukünftige<br />
Erklärung zum DNK in regelmäßigen<br />
Abständen aktualisiert. Die DNK-Erklärung<br />
von EEW für das Jahr 2020 kann in der<br />
Datenbank des DNK eingesehen werden.<br />
Der DNK gilt als etablierter und international<br />
anwendbarer Nachhaltigkeitsst<strong>and</strong>ard<br />
mit hoher Vergleichbarkeit, insbesondere in<br />
Deutschl<strong>and</strong>. Insgesamt 20 Kriterien sowie<br />
ergänzende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
sind entscheidend, um den DNK zu<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 11
Members´News<br />
erfüllen. Dazu gehören unter <strong>and</strong>erem Verantwortung,<br />
klimarelevante Emissionen,<br />
Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen,<br />
Chancengleichheit, Arbeitnehmer- und<br />
Menschenrechte sowie Compliance. Er wird<br />
von der Gesellschaft des Rates für Nachhaltige<br />
Entwicklung (RNE) betreut, der als Beratungsgremium<br />
im Auftrag der Bundesregierung<br />
agiert. Mittlerweile sind über 750<br />
Unternehmen im Kodex gelistet.<br />
EEW Energy from Waste (EEW) ist ein in<br />
Europa führendes Unternehmen bei der<br />
Thermischen Abfall- und Klärschlammverwertung.<br />
Zur nachhaltigen energetischen<br />
Nutzung dieser Ressourcen entwickelt, errichtet<br />
und betreibt das Unternehmen Verwertungsanlagen<br />
auf höchstem technologischem<br />
Niveau und ist damit unabdingbarer<br />
Teil einer geschlossenen und nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft. In den derzeit 17 Anlagen<br />
der EEW-Gruppe in Deutschl<strong>and</strong> und im<br />
benachbarten Ausl<strong>and</strong> tragen 1.250 Mitarbeitende<br />
für das energetische Recycling von<br />
jährlich bis zu 5 Millionen Tonnen Abfall<br />
Verantwortung. EEW w<strong>and</strong>elt die in den Abfällen<br />
enthaltene Energie und stellt diese als<br />
Prozessdampf für Industriebetriebe, Fernwärme<br />
für Wohngebiete sowie umweltschonenden<br />
Strom zur Verfügung. Durch diese<br />
energetische Verwertung der in den<br />
EEW-Anlagen eingesetzten Abfälle werden<br />
natürliche Ressourcen geschont, wertvolle<br />
Rohst<strong>of</strong>fe zurückgewonnen und die CO 2 -Bilanz<br />
entlastet.<br />
LL<br />
www.eew-<strong>energy</strong>fromwaste.com/<br />
(221291354)<br />
TotalEnergies: Start-up <strong>of</strong><br />
the „3D“ Carbon Capture Pilot<br />
in Dunkirk<br />
(total) The „3D“ industrial pilot to demonstrate<br />
an innovative process <strong>for</strong> capturing<br />
CO 2 from industrial activities is now running<br />
at ArcelorMittal’s Dunkirk site. With<br />
support from the European Union’s Horizon<br />
2020 Research <strong>and</strong> Innovation program, the<br />
project aims to validate replicable technical<br />
solutions <strong>for</strong> carbon capture. The „3D“ project,<br />
driven by a consortium including TotalEnergies,<br />
ArcelorMittal, Axens <strong>and</strong> IFP<br />
Energies Nouvelles (IFPEN), is a major step<br />
towards decarbonizing industries that are<br />
highly emissive <strong>of</strong> CO 2 , such as steelmaking.<br />
Final stage be<strong>for</strong>e<br />
full-scale deployment<br />
The challenge <strong>for</strong> carbon capture researchers<br />
is making the processes more competitive<br />
<strong>and</strong> less <strong>energy</strong> intensive. This industrial<br />
pilot should allow the per<strong>for</strong>mance <strong>of</strong> the<br />
DMXTM carbon capture process developed<br />
in IFPEN’s labs over the last ten years to be<br />
verified.<br />
The project was launched in May 2019,<br />
<strong>and</strong> the building <strong>of</strong> the demonstrator began<br />
in 2020 under Axens’ supervision. Last December,<br />
the pilot’s main modules, including<br />
a 22 meter tower, were delivered <strong>and</strong> assembled<br />
at ArcelorMittal’s site in Dunkirk. The<br />
phases <strong>of</strong> building the pilot <strong>and</strong> connecting<br />
it to the plant have now been completed,<br />
<strong>and</strong> the unit is ready <strong>for</strong> start-up.<br />
This demonstration, which is scheduled to<br />
last <strong>for</strong> 12 to 18 months, is the final stage<br />
be<strong>for</strong>e the technology’s full-scale deployment.<br />
Demonstrating per<strong>for</strong>mance on smokestack<br />
emissions<br />
The carbon capture facility will process<br />
steelmaking gases: it will demonstrate the<br />
effectiveness <strong>of</strong> the carbon capture process<br />
by separating the CO 2 from other gases.<br />
During the demonstration stage, it will capture<br />
0.5 tons <strong>of</strong> CO 2 an hour, i.e. more than<br />
4,000 tons a year.<br />
„This carbon capture pilot is a big step towards<br />
decarbonizing the industry: it is being<br />
tested in steelmaking, but can also be applied<br />
to refining processes, contributing to<br />
TotalEnergies’ net zero ambition <strong>for</strong> 2050,<br />
together with society. We need to capture<br />
<strong>and</strong> store residual emissions: that’s why our<br />
R&D teams are working alongside our partners<br />
to develop expertise throughout the<br />
CO 2 capture, storage <strong>and</strong> use process. So we<br />
are using existing technologies at our Zeel<strong>and</strong><br />
refinery in the Netherl<strong>and</strong>s, we are using<br />
pilots to validate the per<strong>for</strong>mance <strong>of</strong><br />
technologies that are already advanced, as is<br />
the case here in Dunkirk, <strong>and</strong> we are looking<br />
further ahead, in our research centers, to<br />
those that will deliver tomorrow’s breakthroughs,”<br />
said Marie-Noëlle Semeria, Chief<br />
Technology Officer at TotalEnergies.<br />
Twelve partners committed to the<br />
<strong>energy</strong> transition<br />
The project is a vital driver <strong>for</strong> reaching the<br />
targets <strong>of</strong> the Paris Agreement on Climate<br />
Change. It includes twelve partners from<br />
research <strong>and</strong> industry in six European countries:<br />
ArcelorMittal, IFPEN, Axens, TotalEnergies<br />
<strong>and</strong> its affiliate GreenFlex, ETH, DTU,<br />
AirProducts, John Cockerill, Gassco, Brevik<br />
Engineering <strong>and</strong> Seqens. The project also<br />
has two sponsors: Suez <strong>and</strong> Lhoist.<br />
Key figures:<br />
• Project launch: May 2019<br />
• Duration: 48 months<br />
• Estimated eligible costs: €19.2m<br />
• EU funding: €14.7m<br />
LL<br />
www.totalenergies.com (221291357)<br />
TotalEnergies Wins Maritime Lease to<br />
Develop a 3 GW+ Offshore Wind Farm<br />
on the East Coast <strong>of</strong> New York <strong>and</strong><br />
New Jersey<br />
(total) TotalEnergies has successfully been<br />
named a winner <strong>of</strong> maritime lease area<br />
OCS-A 0538 by the BOEM (Bureau <strong>of</strong> Ocean<br />
Energy Management) in the New York Bight<br />
auction held end <strong>of</strong> last week.<br />
This bid <strong>for</strong> the development <strong>of</strong> an <strong>of</strong>fshore<br />
wind farm <strong>of</strong>f the U.S. East Coast was won<br />
<strong>for</strong> a consideration <strong>of</strong> US$ 795 million<br />
(100%) by both TotalEnergies <strong>and</strong> EnBW.<br />
Located up to 47 nautical miles (87 kilometers)<br />
from the coast, the lease covers a 132<br />
square miles (341 square kilometer) area<br />
that could accommodate a generation capacity<br />
<strong>of</strong> at least 3 GW, enough to provide<br />
power to about one million homes. The project<br />
is expected to come online by 2028.<br />
In addition, EnBW in<strong>for</strong>med TotalEnergies<br />
<strong>of</strong> its strategic decision to refocus its activity<br />
on Europe. In this context, TotalEnergies<br />
<strong>and</strong> EnBW have agreed that TotalEnergies<br />
will acquire EnBW‘s interest in this New York<br />
Bight concession <strong>and</strong> will welcome within<br />
its own staff the EnBW North America team<br />
who has <strong>for</strong>ged strong relationships with<br />
local communities in the past few years <strong>and</strong><br />
will there<strong>for</strong>e continue to develop this project.<br />
In addition, TotalEnergies will acquire<br />
from EnBW the predevelopment work undertaken<br />
<strong>for</strong> the upcoming auction <strong>of</strong>f the<br />
coast <strong>of</strong> Central Cali<strong>for</strong>nia (Castle Wind<br />
project).<br />
“This gr<strong>and</strong> entrance into <strong>of</strong>fshore wind in<br />
the U.S. is a major step toward our goal <strong>of</strong><br />
reaching 100 GW <strong>of</strong> renewable electricity<br />
generation capacity worldwide by 2030.<br />
This development adds another dimension<br />
to our renewable business in the U.S., currently<br />
representing 4 GW <strong>of</strong> solar farms under<br />
development. This is the largest renewable<br />
<strong>energy</strong> project TotalEnergies has ever<br />
undertaken <strong>and</strong> we now have a portfolio <strong>of</strong><br />
over 10 GW <strong>of</strong> <strong>of</strong>fshore wind projects, a<br />
technology in which we aim to be a world<br />
leader by leveraging our <strong>of</strong>fshore expertise.“<br />
said Patrick Pouyanné, chairman <strong>and</strong> CEO<br />
<strong>of</strong> TotalEnergies.<br />
The New York Bight project is part <strong>of</strong> the<br />
U.S. government‘s goal to deploy 30 GW <strong>of</strong><br />
<strong>of</strong>fshore wind in the U.S. by 2030, in response<br />
to the global climate challenge. Locally,<br />
it provides a concrete answer to the<br />
growing dem<strong>and</strong> <strong>for</strong> clean <strong>energy</strong> in New<br />
York <strong>and</strong> New Jersey. Furthermore, TotalEnergies<br />
is committed to developing the project<br />
in a way that creates local jobs <strong>and</strong> economic<br />
benefits <strong>for</strong> the local communities.<br />
LL<br />
www.totalenergies.com (221291359)<br />
12 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
EDP exp<strong>and</strong>s in solar <strong>energy</strong> with<br />
acquisition <strong>of</strong> strategic company in<br />
Pol<strong>and</strong><br />
(edp) Soon Energy has more than 25 MWp <strong>of</strong> solar<br />
power installed <strong>for</strong> business <strong>and</strong> residential customers<br />
in various regions <strong>of</strong> Pol<strong>and</strong>. Synergies<br />
between the companies will allow EDP‘s current<br />
presence in the Polish market to grow fivefold.<br />
EDP will acquire Soon Energy, a distributed solar<br />
<strong>energy</strong> company with a significant portfolio <strong>of</strong><br />
business customers. The company has more than<br />
25 MWp <strong>of</strong> solar projects installed across Pol<strong>and</strong>,<br />
<strong>of</strong> which 10 MWp were added just in 2021.<br />
The acquisition <strong>of</strong> Soon Energy means EDP gains<br />
access to a local sales <strong>for</strong>ce <strong>of</strong> around 400 agents<br />
<strong>and</strong> a team that has been specializing in supplying<br />
sustainable <strong>energy</strong> solutions to the corporate sector.<br />
Soon Energy recorded revenues <strong>of</strong> €6 million<br />
last year.<br />
This is a key step in the expansion <strong>of</strong> EDP‘s commercial<br />
operation in Pol<strong>and</strong>, where it has been<br />
present since 2020. In 2021, in addition to having<br />
consolidated its operational structure in the country<br />
<strong>and</strong> set up a national sales network, the company<br />
supplied about 50 GWh <strong>of</strong> <strong>energy</strong> to business<br />
customers <strong>and</strong> contracted more than 5 MWp <strong>of</strong><br />
capacity in solar self-consumption projects with<br />
business customers. EDP wants to grow significantly<br />
in Pol<strong>and</strong> in the coming years <strong>and</strong> aims to<br />
be one <strong>of</strong> the leading companies in the distributed<br />
solar <strong>energy</strong> market. This acquisition shows that<br />
EDP intends to more than triple its growth next<br />
year.<br />
„EDP has set ambitious goals to lead the <strong>energy</strong><br />
transition, contributing to global decarbonization.<br />
The critical path <strong>of</strong> this ambition involves the construction<br />
<strong>of</strong> large renewable <strong>energy</strong> farms, as well<br />
as strengthening the role <strong>of</strong> customers as key<br />
agents <strong>of</strong> this trans<strong>for</strong>mation. Solar <strong>energy</strong> will<br />
play a decisive role going <strong>for</strong>ward <strong>and</strong> will help<br />
reduce costs <strong>for</strong> businesses <strong>and</strong> households, protecting<br />
them from <strong>energy</strong> market volatility. We are<br />
committed to major growth in the Polish market<br />
<strong>and</strong> believe that this acquisition is the right step<br />
towards realizing our ambition,“ Vera Pinto Pereira,<br />
EDP‘s executive director, said.<br />
The sale, construction <strong>and</strong> maintenance <strong>of</strong> decentralized<br />
solar installations is one <strong>of</strong> the growth<br />
areas outlined in EDP‘s business plan until 2025.<br />
By mid-decade, the company aims to have more<br />
than 2 GW installed in homes <strong>and</strong> businesses<br />
worldwide <strong>and</strong> has specialized in creating customized<br />
solutions <strong>for</strong> its customers‘ needs.<br />
The EDP group recorded a significant growth in<br />
the number <strong>of</strong> customers with solar solutions in<br />
2021, <strong>and</strong> currently has around 800 MWp <strong>of</strong> clean<br />
<strong>energy</strong> being produced on business customers‘<br />
premises or family homes.<br />
LL<br />
www.edp.com (221291400)<br />
Anmeldung online<br />
<strong>vgbe</strong>-Fachtagung<br />
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Members´News<br />
Dampfturbinen<br />
und Dampfturbinenbetrieb<br />
<strong>2022</strong><br />
14. & 15. Juni <strong>2022</strong><br />
Köln, Deutschl<strong>and</strong><br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e. V.<br />
Deilbachtal 173 | 45257 Essen | Deutschl<strong>and</strong><br />
be in<strong>for</strong>med www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 13
Members´News<br />
Geschäftsjahr 2021: enercity<br />
schließt mit starkem Ergebniszuwachs<br />
ab und baut größten<br />
E-Ladepark Norddeutschl<strong>and</strong>s<br />
• EBIT steigt um mehr als 104 Prozent auf<br />
211,8 Millionen Euro<br />
• Umsatz überschreitet erstmals Marke von<br />
5,0 Milliarden Euro<br />
• Größter Ladepark Norddeutschl<strong>and</strong>s mit<br />
90 Ladepunkten in Hannover<br />
• Kohleausstieg kommt voran: Vorläufige<br />
Baugenehmigung für Altholz-Heizkraftwerk<br />
erteilt<br />
• CEO Zapreva: „Kohleausstieg ohne ,Brückentechnologie‘<br />
Erdgas ist goldrichtig“<br />
(enercity) enercity hat im Geschäftsjahr<br />
2021 Umsatz und Ergebnis stark gesteigert<br />
und seinen Wachstumskurs <strong>for</strong>tgesetzt. Das<br />
EBIT des Konzerns ist auf 211,8 Millionen<br />
Euro gestiegen, der Umsatz hat die Marke<br />
von fünf Milliarden Euro überschritten, was<br />
einem Wachstum von 29 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr entspricht. Das EBITDA<br />
des Unternehmens ist auf 331 Millionen<br />
Euro (Vorjahr: 272 Millionen Euro) gestiegen.<br />
Das Wachstum konnte enercity insbesondere<br />
im Dienstleistungsbereich erzielen<br />
und dabei die strategischen Schwerpunkte<br />
Erneuerbare Energien, Kundenlösungen<br />
und digitale Dienstleistungen weiter konsequent<br />
umsetzen. enercity-CEO Dr. Susanna<br />
Zapreva sagte: „Das vergangene Geschäftsjahr<br />
war trotz sich zuspitzender Lage am<br />
Energiemarkt geprägt von einem sehr erfreulichen<br />
Kundenzuwachs nicht nur im<br />
Commodity-, sondern auch im Dienstleistungsbereich.“<br />
Abhängigkeit von fossilen Energieimporten<br />
reduzieren<br />
„Die derzeitigen geopolitischen Entwicklungen<br />
mit ihren Auswirkungen auf die<br />
Energiemärkte zeigen, dass wir uns unabhängig<br />
von fossilen Energieimporten machen<br />
müssen. Unsere Strategie, aus der Kohle<br />
auszusteigen und keine neuen Gaskraftwerke<br />
zu bauen, erweist sich einmal mehr<br />
als goldrichtig“, sagte Zapreva. Zudem müsse<br />
der Ausbau erneuerbarer Energien <strong>for</strong>ciert<br />
werden. „Beide strategischen Schwerpunkte<br />
setzen wir um“, so Zapreva. Dies betreffe<br />
einerseits das Engagement im Windkraft-<br />
und PV-Sektor, <strong>and</strong>ererseits erneuerbare<br />
Wärmequellen. Um im PV-Sektor zu<br />
wachsen hat sich enercity am Montageplatt<strong>for</strong>manbieter<br />
Installion beteiligt. Das Startup<br />
setzt über seine digitale Platt<strong>for</strong>m Montagearbeiten<br />
von PV-Systemen, E-Ladeboxen<br />
und Speichern um. Für ein Möbelhaus<br />
baut enercity die größte PV-Eigenverbrauchsanlage<br />
Hannovers. Sie besteht aus<br />
rund 1.500 PV-Modulen und produziert<br />
jährlich über eine halbe Million Kilowattstunden<br />
(kWh) Strom.<br />
Vorläufige Baugenehmigung für neues<br />
Altholz-Heizkraftwerk<br />
Auch beim Kohleausstieg geht es voran.<br />
Nach Erhalt der Baugenehmigung durch das<br />
Gewerbeaufsichtsamt startet enercity den<br />
Bau des neuen Altholz-Heizkraftwerks und<br />
zwei Biomethan-Blockheizkraftwerken<br />
(BHKW). Mit Abschaltung von Block 1 des<br />
Kohlemeilers in Hannover-Stöcken kann<br />
enercity die Wärmeerzeugung insbesondere<br />
durch die Energieträger Abfall, Altholz und<br />
Klärschlamm ersetzen. Einige der dafür er<strong>for</strong>derlichen<br />
Ersatzanlagen laufen bereits<br />
(Wärmeauskopplung aus Abfallverbrennungsanlage).<br />
Eine weitere ist im Bau (Klärschlammverwertungsanlage<br />
in Hannover-Lahe).<br />
Allein für die Ersatzanlagen für<br />
das Kohlekraftwerk investiert enercity mehr<br />
als 500 Millionen Euro.<br />
Klimaneutrale Fernwärme<br />
wird ausgebaut<br />
Mit klimafreundlich erzeugter Fernwärme<br />
pr<strong>of</strong>itieren enercity-Kundinnen und -Kunden<br />
von einer nachhaltigen, bezahlbaren,<br />
zukunftssicheren Wärmelösung. Im Wärmesektor<br />
fallen nahezu 40 Prozent aller energiebedingten<br />
CO 2 -Emissionen in Deutschl<strong>and</strong><br />
an. Daher stellt enercity die Wärmeversorgung<br />
von fossilen auf erneuerbare Energieträger<br />
um. „In den kommenden zehn<br />
Jahren gehen wir vom Anschluss von insgesamt<br />
rund 60.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten<br />
ans Fernwärmenetz aus. Allein<br />
hierfür investieren wir weit mehr als 200<br />
Millionen Euro“, so Zapreva.<br />
Ausblick<br />
Trotz widriger Umstände erwartet enercity,<br />
Umsatz und Ergebnis <strong>2022</strong> stabil zu halten.<br />
Beides ist von elementarer Bedeutung, um<br />
die hohen Zukunftsinvestitionen in die Energie-<br />
und Wärmewende zu stemmen. Das Ziel<br />
einer Verdopplung des EBITs auf 220 Millionen<br />
Euro im Jahr 2025 im Vergleich zu 2016<br />
gilt es weiterhin zu halten. „Dennoch stellt<br />
uns die derzeitige Lage hinsichtlich der Versorgungssicherheit<br />
mit Gas vor riesige Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
und erhöht unsere Risikopositionen<br />
extrem stark. Sollte es zu Lieferunterbrechungen<br />
kommen, was ich nicht h<strong>of</strong>fe,<br />
werden wir die größte Krise zu meistern haben,<br />
die unsere Branche in den vergangenen<br />
Jahrzenten erlebt hat“, sagte Zapreva.<br />
Die Geschäftsfelder Elektromobilität, Intelligente<br />
Technologien und innovative Kundenlösungen<br />
in den Bereichen Strom und<br />
Wärme wird das Unternehmen dennoch weiter<br />
kontinuierlich ausbauen. Zudem stehen<br />
weiterhin die umfassende Digitalisierung sowie<br />
der Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
im strategischen Fokus des Unternehmens.<br />
LL<br />
www.enercity.de (221291410)<br />
EnBW: Bürgerbeteiligung<br />
Windpark Hüttersdorf<br />
• Anwohner können die klimafreundliche<br />
Stromerzeugung ihrer Gemeinde unterstützen<br />
(enbw) Die Bewohner rund um den Windpark<br />
Hüttersdorf haben Grund zur Freude.<br />
Die EnBW bietet den Bürger*innen der Gemeinden<br />
66839 Schmelz, 66701 Beckingen<br />
und 66809 Nalbach ein Nachrangdarlehen<br />
mit einem Gesamtvolumen 750.000 EUR<br />
mit sieben Jahren Laufzeit und drei Prozent<br />
Rendite an. Bürger*innen dieser Gemeinden<br />
können sich mit einer Anlage ab 500<br />
Euro beteiligen.<br />
Die EnBW hatte den Windpark Hüttersdorf<br />
mit einer Leistung von 6,6 Megawatt Anfang<br />
November 2021 eingeweiht. 1000 Haushalte<br />
kann der Windpark jährlich mit klimafreundlichem<br />
Strom versorgen.<br />
Der Schmelzer Bürgermeister Wolfram<br />
Lang begrüßt das Angebot der EnBW. „Der<br />
Gemeinderat der Gemeinde Schmelz hat<br />
sich mehrheitlich für die Möglichkeit einer<br />
Bürgerbeteiligung am Windpark Hüttersdorf<br />
entschieden. Bürgerinnen und Bürger<br />
können sich so aktiv für die Erneuerbaren<br />
Energien engagieren und gleichzeitig am<br />
wirtschaftlichen Erfolg des Windparks teilhaben“,<br />
erklärt der Rathauschef.<br />
Über die digitale Bürgerbeteiligungsplatt<strong>for</strong>m<br />
können die interessierten Anwohnerinnen<br />
und Anwohner die gewünschte Investitionssumme<br />
einfach online zeichnen. In<strong>for</strong>mationen<br />
dazu finden sich unter https://<br />
buergerbeteiligung.enbw.com/wphuettersdorf.<br />
LL<br />
www.enbw.com (221291413)<br />
EnBW nach erneut erfolgreichem<br />
Geschäftsjahr auch<br />
für tiefgreifende Veränderungen<br />
der Energieversorgung<br />
aufgestellt<br />
(enbw) Mit klaren Worten hat EnBW-Chef<br />
Frank Mastiaux anlässlich der diesjährigen<br />
Bilanzpressekonferenz zum Krieg in der Ukraine<br />
Stellung genommen: „Dass in Europa<br />
ein Krieg gegen ein souveränes L<strong>and</strong> und<br />
Volk geführt wird, macht uns fassungslos.<br />
Wir verurteilen den kriegerischen Angriff<br />
Russl<strong>and</strong>s auf das ukrainische Volk aufs<br />
Schärfste und stehen voll und ganz hinter<br />
den Maßnahmen der Bundesregierung.“<br />
Mit einem umfangreichen Paket an so<strong>for</strong>tigen<br />
und auch langfristigen Hilfsmaßnahmen<br />
unterstützen das Unternehmen und<br />
seine Mitarbeiter*innen die Menschen in<br />
und aus der Ukraine. Mastiaux: „So<strong>for</strong>t und<br />
umfänglich Hilfe zu leisten steht jetzt im<br />
14 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Vordergrund. Der Krieg ist jedoch nicht nur<br />
eine humanitäre Katastrophe. Er wird die<br />
Energiel<strong>and</strong>schaft in Deutschl<strong>and</strong> und in<br />
Europa tiefgreifend und bleibend verändern.<br />
Mehr Versorgungssicherheit zu gewährleisten<br />
ohne den Klimaschutz in den<br />
Hintergrund zu drängen ist jetzt die Hauptaufgabe<br />
der gemeinsamen Anstrengungen<br />
von Unternehmen und Politik.“ Kurzfristig<br />
müsse es auch darum gehen, sich gegen potenzielle<br />
Energieknappheiten abzusichern<br />
und dabei Privathaushalte und Industrieunternehmen<br />
vor nicht mehr tragbaren<br />
Preissteigerungen zu schützen. Mit der möglichst<br />
schnellen Diversifizierung der Bezugsquellen<br />
für Kohle und Gas habe die EnBW<br />
bereits begonnen.<br />
Mit dem Blick auf die Zukunft der Energieversorgung<br />
stellte EnBW-Chef Mastiaux<br />
fest: „Die Umstellung auf eine langfristig<br />
CO 2 -freie Energieversorgung müssen wir in<br />
Deutschl<strong>and</strong> jetzt noch einmal beschleunigen.<br />
Das gilt sowohl für alle Investitionen in<br />
die Erneuerbaren Energien und eine Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
als auch für die notwendige<br />
Infrastruktur, seien es Strom- und Gasnetze<br />
oder Elektromobilität. Dies und effektive<br />
Umsetzungsprozesse müssen Schwerpunkte<br />
unserer Energiepolitik, Regulierung<br />
und Selbstorganisation sein. Die EnBW wird<br />
mit ihrer integrierten Aufstellung über die<br />
gesamte Energie-Wertschöpfungskette und<br />
entsprechender Kompetenzbasis hierfür einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.“<br />
Erfolgreiches Wachstum in einem anspruchsvollen<br />
Geschäftsjahr 2021<br />
Für das zurückliegende Geschäftsjahr zog<br />
der EnBW-Chef eine positive Bilanz. Mastiaux:<br />
„Die EnBW hat auch unter schwierigen<br />
Umfeldbedingungen im vergangenen Jahr<br />
ihren Wachstumskurs konsequent <strong>for</strong>tgesetzt<br />
und das operative Konzernergebnis<br />
zum fünften Mal in Folge gesteigert. Dies ist<br />
auch ein Resultat unserer bewusst integrierten<br />
Aufstellung. Unsere Präsenz auf allen<br />
Stufen der Energieerzeugung und -verteilung<br />
bis hin zum Kunden ermöglicht uns einen<br />
umfassenden Blick auf sämtliche Aspekte<br />
eines immer komplexeren Energiesystems.“<br />
Mit der Strategie „EnBW 2025“ als Anbieter<br />
von nachhaltigen Infrastrukturlösungen<br />
im Bereich Energie, aber auch darüber hinaus<br />
habe man sich frühzeitig auf die relevanten<br />
Megatrends ausgerichtet. Mastiaux:<br />
„Die Wachstumsdynamik bei Erneuerbaren<br />
Energien, dem weiteren Ausbau der Stromund<br />
Gasverteilung, der Elektromobilität<br />
und der Telekommunikation legt noch einmal<br />
zu. Für die EnBW bedeutet dies in den<br />
kommenden Jahren ein noch breiteres<br />
Spektrum an Investitionsmöglichkeiten, sowohl<br />
in unseren etablierten als auch neueren<br />
Geschäftsfeldern“.<br />
Deutliches Ergebnisplus in 2021 trotz<br />
schwieriger Umfeldbedingungen<br />
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die EnBW<br />
erneut ein deutliches Ergebnisplus: Das operative<br />
Konzernergebnis (Adjusted EBITDA)<br />
stieg um 6,4 Prozent auf 2,96 Milliarden<br />
Euro. Finanzvorst<strong>and</strong> Thomas Kusterer:<br />
„Das Ergebnis 2021 liegt damit am oberen<br />
R<strong>and</strong> unserer Prognose. Auch im zweiten<br />
Jahr der COVID-P<strong>and</strong>emie und trotz erheblicher<br />
Schwankungen im energiewirtschaftlichen<br />
Umfeld konnten wir unser Ergebnis<br />
deutlich steigern.“<br />
Der Außenumsatz stieg aufgrund höherer<br />
Energie- und Rohst<strong>of</strong>fpreise um 63 Prozent<br />
auf rund 32,15 Milliarden Euro. Die Zahl der<br />
Mitarbeiter*innen erhöhte sich um 5,7 Prozent<br />
auf 26.064. Kusterer: „Die hohe Volatilität<br />
der Energiepreise an den Großh<strong>and</strong>elsmärkten<br />
hat auch uns vor beträchtliche Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
gestellt. Die integrierte<br />
Aufstellung der EnBW entlang der gesamten<br />
Energie-Wertschöpfungskette sorgt sichtbar<br />
für Stabilität, gerade in diesen von Unsicherheit<br />
geprägten Zeiten.“ Das Unternehmen<br />
verfügt zudem über eine solide Innenfinanzierung.<br />
„Dies ist verlässlicher Ausgangspunkt<br />
für die weitere Umsetzung unserer<br />
Strategie 2025, in der wir vor allem in den<br />
etablierten Geschäftsbereichen der Erneuerbaren<br />
Energien und dem Netzgeschäft<br />
weiter wachsen wollen,“ so Kusterer weiter.<br />
Der Konzernüberschuss sank gegenüber<br />
dem Vorjahr um rund 39 Prozent auf 363<br />
Millionen Euro. Dies ist wesentlich auf die<br />
zum Halbjahr 2021 vorgenommenen außerplanmäßigen<br />
Abschreibungen auf den Erzeugungspark<br />
zurückzuführen. Um diese<br />
Sondereffekte bereinigt, erzielte die EnBW<br />
im vergangenen Geschäftsjahr einen auf die<br />
Aktionäre der EnBW AG entfallenden Adjusted<br />
Konzernüberschuss von rund 1.203 Millionen<br />
Euro. Der Hauptversammlung wird<br />
die Ausschüttung einer Dividende in Höhe<br />
von 1,10 Euro je Aktie vorgeschlagen.<br />
Die Investitionen des EnBW-Konzerns lagen<br />
mit rund 2,47 Milliarden Euro um 35<br />
Prozent über dem Vorjahr. Hauptgründe<br />
waren die Ersteigerung von Flächenrechten<br />
zum Bau von Offshore-Windparks in Großbritannien<br />
sowie der Ausbau der Stromtransportnetze.<br />
Von den Gesamtinvestitionen<br />
entfielen rund 72 Prozent auf Wachstumsprojekte,<br />
wie etwa den Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien oder den Ausbau der<br />
Netze sowie der Ladeinfrastruktur für die<br />
Elektromobilität.<br />
Geschäftsjahr 2021: Unterschiedliche<br />
Entwicklung der einzelnen Bereiche<br />
Das Adjusted EBITDA des Segments Intelligente<br />
Infrastruktur für Kund*innen ging<br />
um 3,6 Prozent auf 323 Millionen Euro zurück.<br />
Ursachen waren insbesondere die Belastungen<br />
aus kurzfristigen Kundenzugängen<br />
in der Grundversorgung aus Insolvenzen<br />
und Kündigung von Verträgen einzelner<br />
Wettbewerber, da die zusätzlich er<strong>for</strong>derlichen<br />
Strom- und Gasmengen zu hohen Preisen<br />
kurzfristig am Markt nachgekauft werden<br />
mussten.<br />
Das Geschäftsfeld Systemkritische Infrastruktur<br />
(Übertragungs- und Verteilnetze<br />
für Strom und Gas) blieb mit 1,29 Milliarden<br />
Euro um 4,3 Prozent unter dem Vorjahr.<br />
Dies ist vor allem auf deutlich höhere Kosten<br />
für die Netzreserve und Regelenergie zur<br />
Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />
zurückzuführen.<br />
Das Adjusted EBITDA des Segments<br />
„Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ (Erneuerbare<br />
Energien sowie Thermische Erzeugung<br />
und H<strong>and</strong>el) stieg gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum deutlich um 20,1 Prozent<br />
auf 1,54 Milliarden Euro. Im Bereich Erneuerbare<br />
Energien ging das Ergebnis aufgrund<br />
deutschl<strong>and</strong>weit schlechter Windverhältnisse<br />
um 5 Prozent auf rund 794 Millionen<br />
Euro zurück. Im Bereich Thermische Erzeugung<br />
und H<strong>and</strong>el stieg das Adjusted EBITDA<br />
gegenüber dem Vorjahr um 67,6 Prozent.<br />
Dies resultiert aus gestiegenen Produktionsmengen<br />
der konventionellen Kraftwerke sowie<br />
der gestiegenen Volatilität an den Großh<strong>and</strong>elsmärkten.<br />
Prognose <strong>2022</strong>: weitere Ergebnissteigerung<br />
auf erstmals über drei Milliarden Euro<br />
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet<br />
die EnBW ein erneut steigendes Ergebnis.<br />
Kusterer: „Wir gehen davon aus, dass unser<br />
Adjusted EBITDA erstmals die Drei-Milliarden-Schwelle<br />
überschreiten und in einer<br />
B<strong>and</strong>breite von 3,03 bis 3,18 Milliarden<br />
Euro liegen wird. Allerdings ist die aktuelle<br />
Situation von hohen Unsicherheiten geprägt.<br />
Wir gehen zwar aus momentaner<br />
Sicht nicht von wesentlichen Prognoseabweichungen<br />
aus, aber eine hundertprozentige<br />
Sicherheit haben wir vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Ereignisse nicht.“<br />
Für das Geschäftsfeld „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“<br />
wird ein Ergebnis zwischen<br />
1,65 und 1,75 Milliarden Euro erwartet.<br />
Der Geschäftsbereich „Systemkritische<br />
Infrastruktur“ bleibt erwartungsgemäß stabil<br />
und wird rund 1,23 bis 1,33 Milliarden<br />
Euro zum Ergebnis beitragen. Für den Geschäftsbereich<br />
„Intelligente Infrastruktur<br />
für Kund*innen“ (Vertriebe) wird mit einem<br />
höheren Ergebnis zwischen 350 bis 425 Millionen<br />
Euro gerechnet.<br />
LL<br />
www.enbw.com (221291415)<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 15
Members´News<br />
EnBW baut Aktivitäten im Bereich<br />
Flüssiggas aus und startet<br />
Partnerschaft mit Hanseatic<br />
Energy Hub in Stade<br />
• Hanseatic Energy Hub (HEH) soll zentraler<br />
Energiehafen für Flüssiggas in<br />
Deutschl<strong>and</strong> werden und zur Diversifizierung<br />
der Energieversorgung beitragen<br />
• EnBW beabsichtigt mindestens drei Milliarden<br />
Kubikmeter Erdgas pro Jahr zu beziehen<br />
und prüft darüberhinausgehende<br />
Zusammenarbeit<br />
(enbw) Die EnBW setzt ein weiteres Zeichen<br />
in der konsequenten Diversifizierung ihres<br />
Beschaffungsportfolios. Als eines der großen<br />
deutschen Energieunternehmen mit<br />
mehr als 5,5 Millionen Kund*innen plant<br />
das Unternehmen, den Anteil von Flüssiggas<br />
(LNG) in seinem Portfolio signifikant zu erhöhen.<br />
Hierzu hat die EnBW nun mit Hanseatic<br />
Energy Hub ein entsprechendes Memor<strong>and</strong>um<br />
<strong>of</strong> Unterst<strong>and</strong>ing (MoU) unterzeichnet.<br />
In einem ersten Schritt beabsichtigt<br />
die EnBW mindestens drei Milliarden<br />
Kubikmeter Erdgas pro Jahr (bcma) über<br />
das LNG-Terminal in Stade zu beziehen und<br />
führt zudem Gespräche über eine darüberhinausgehende<br />
Zusammenarbeit.<br />
Das LNG-Terminal in Stade soll ein zentraler<br />
Knotenpunkt für den Import von Flüssiggas<br />
nach Deutschl<strong>and</strong> werden. Der Hanseatic<br />
Energy Hub wird mit einer geplanten<br />
Regasifizierungskapazität von 12 Milliarden<br />
Kubikmetern pro Jahr (bcma) ab 2026 bereitstehen.<br />
Mit dieser Importinfrastruktur<br />
kann rund 10 Prozent des deutschen Gasbedarfs<br />
abdeckt werden. Das Projekt wird in<br />
einem bestehenden Industriepark realisiert<br />
und ist von Beginn an als zukunftsflexibles<br />
Konzept entwickelt worden: So ist das Terminal<br />
neben LNG in einer ersten Phase auch<br />
für kohlenst<strong>of</strong>farme Energieträger wie Bio-<br />
LNG und synthetisches Methan ausgelegt.<br />
Mit dem wachsenden weltweiten Angebot<br />
für klimaneutrale Energiequellen soll der<br />
Hub in einem zweiten Schritt auch für den<br />
Import wasserst<strong>of</strong>fbasierter Energieträger,<br />
wie Ammoniak, genutzt werden.<br />
„Wir haben in den letzten Jahren unsere<br />
LNG-Aktivitäten Stück für Stück ausgebaut.<br />
Denn Flüssiggas spielt bei der Diversifizierung<br />
unserer Brennst<strong>of</strong>fe für die Energieerzeugung<br />
eine zentrale Rolle: Es eröffnet die<br />
Möglichkeit neuer Bezugsquellen, um die<br />
deutsche Gasversorgung in der Übergangszeit<br />
der Energiewende zu sichern und<br />
schlägt die Brücke zur grünen Energieversorgung“,<br />
erläutert Georg Stamatelopoulos,<br />
Vorst<strong>and</strong> für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur<br />
bei der EnBW. „Wir haben uns deshalb<br />
ganz gezielt für Stade als Importterminal<br />
entschieden. Das Projekt verfügt technisch,<br />
genehmigungsseitig und kommerziell<br />
über einen hohen Reifegrad. Aus unserer<br />
Sicht zudem besonders relevant: Das<br />
Zero-Emission-Konzept sowie die kurze Anschlussdistanz<br />
an das deutsche Gastransportnetz.“<br />
Als Zero-Emission-Terminal setzt<br />
das LNG-Terminal Stade während des Betriebs<br />
kein CO 2 frei, da die für die Regasifizierung<br />
des Flüssiggases benötigte Wärme<br />
als Prozessabwärme von dem nahegelegenen<br />
Industrie- und Chemiepark zur Verfügung<br />
steht.<br />
HEH plant, die Genehmigungsunterlagen<br />
für das LNG-Terminal und den Hafen vor<br />
Ostern <strong>2022</strong> einzureichen. Aufgrund der<br />
veränderten Marktsituation erhalten Interessenten<br />
zudem die Gelegenheit bis zum 8.<br />
April <strong>2022</strong>, ihr Interesse an langfristigen<br />
Kapazitätsbuchungen mitzuteilen.<br />
„Wir sind bereit mit dem LNG-Terminal<br />
Stade einen signifikanten Beitrag zur Diversifizierung<br />
der deutschen Energieversorgung<br />
zu leisten“, erklärt Johann Killinger,<br />
geschäftsführender Gesellschafter Hanseatic<br />
Energy Hub. „Mit EnBW haben wir nicht<br />
nur einen starken Ankerkunden am Start,<br />
sondern gewinnen zugleich einen weiteren<br />
erfahrenen Partner, der sowohl die globalen<br />
als auch die lokalen Energiemärkte bestens<br />
versteht.“<br />
LL<br />
www.hanseatic-<strong>energy</strong>-hub.de<br />
(221291416)<br />
E.ON: E.ON und Tree Energy Solutions<br />
kündigen strategische<br />
Partnerschaft zum Import von<br />
grünem Wasserst<strong>of</strong>f an<br />
(eon) E.ON und Tree Energy Solutions<br />
(TES) wollen gemeinsam den Aufbau der<br />
Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft der Zukunft vorantreiben.<br />
Aus diesem Grund haben beide Unternehmen<br />
eine strategische Partnerschaft<br />
vereinbart, um in großem Umfang grünen<br />
Wasserst<strong>of</strong>f nach Deutschl<strong>and</strong> zu importieren.<br />
Im Rahmen der Kooperation werden<br />
die Partner mögliche gemeinsame Vorhaben<br />
entlang der gesamten Wasserst<strong>of</strong>f-Wertschöpfungskette<br />
evaluieren, um eine sichere<br />
Grundlage für die langfristige Versorgung<br />
mit grünem Wasserst<strong>of</strong>f zu schaffen.<br />
Neben der nachhaltigen Elektrifizierung<br />
sind grüne Gase wie Wasserst<strong>of</strong>f ein unersetzlicher<br />
Best<strong>and</strong>teil einer erfolgreichen<br />
Energiewende. Sie werden benötigt, um zukünftig<br />
fossile Energieträger zu ersetzen<br />
und die Pariser Klimaziele zu erreichen.<br />
E.ON ist entschlossen, die Entwicklung der<br />
Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft in Deutschl<strong>and</strong> und<br />
Europa kompetent und aktiv zu unterstützen.<br />
Dazu plant der Konzern die Engagements<br />
in den Bereichen Elektrolyseure, Netzinfrastruktur<br />
und Erneuerbare Energien zu<br />
verstärken sowie Investitionen entlang der<br />
gesamten Wasserst<strong>of</strong>f-Wertschöpfungskette<br />
zu tätigen. Ziel ist, Wasserst<strong>of</strong>f möglichst<br />
kundennah zu produzieren. Um die Relevanz<br />
des Themas zu unterstreichen, wurde<br />
Ende 2021 die neue Einheit „E.ON Hydrogen“<br />
gegründet.<br />
TES entwickelt ein grünes Energy-Hub in<br />
der deutschen Hafenstadt Wilhelmshaven.<br />
Die Anlage wird ein Anlieferungsterminal,<br />
Speicheranlagen und ein sauberes, emissionsfreies<br />
Oxyfuel-Kraftwerk umfassen. Darüber<br />
hinaus entwickelt TES die Produktion<br />
von grünem Wasserst<strong>of</strong>f in Ländern des Solargürtels<br />
und investiert in die Lieferkette<br />
sowie die entsprechende Infrastruktur. TES<br />
wird grünen Wasserst<strong>of</strong>f, der aus Solarstrom<br />
erzeugt wird, in Form von fossilfreiem<br />
grünem Gas (CH4) effizient nach Europa<br />
transportieren und plant, in die Infrastruktur<br />
für den Transport des CO 2 zu investieren.<br />
Patrick Lammers, COO bei E.ON, sagt:<br />
„Der Aufbau einer funktionierenden Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
muss in Deutschl<strong>and</strong> und<br />
Europa höchste Priorität haben. Die Partnerschaft<br />
mit TES ist für E.ON ein wichtiger<br />
Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />
Energiel<strong>and</strong>schaft bei gleichzeitiger Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit. Sie<br />
bringt uns einen Schritt weiter in Richtung<br />
Netto-Null, denn ohne den Einsatz von grünen<br />
Gasen wie Wasserst<strong>of</strong>f wird es nicht<br />
möglich sein, CO 2 -Emissionen vollständig<br />
zu vermeiden.“<br />
„Dies ist eine spannende, langfristige Partnerschaft,<br />
die es uns ermöglicht, wichtige<br />
Erfahrungen zu bündeln, um die Dekarbonisierung<br />
der Energiekette zu beschleunigen“,<br />
sagte Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer<br />
von TES. „Unser Ziel ist es,<br />
den St<strong>and</strong>ort Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe<br />
für den internationalen Wasserst<strong>of</strong>fh<strong>and</strong>el<br />
auszubauen und die Infrastruktur<br />
entsprechend zu erweitern. Über diesen<br />
Knotenpunkt wird TES eine Mischung aus<br />
grüner und sauberer Energie liefern, um Europa<br />
auf dem Weg zu seinen Netto-Null-Zielsetzungen<br />
wirtschaftlich voranzubringen.<br />
Wir freuen uns darauf, mit E.ON zusammenzuarbeiten,<br />
um auf dem deutschen Markt<br />
Netto-Null-Energie zu erreichen und E.ON<br />
bei seiner Dekarbonisierungsstrategie zu<br />
unterstützen.“<br />
Über TES<br />
Tree Energy Solutions (TES) ist ein Unternehmen<br />
für grünen Wasserst<strong>of</strong>f, das in großem<br />
Umfang langfristige, ununterbrochene<br />
und klimaneutrale Energie nach Bedarf liefert.<br />
TES hat das Ziel, die Energiewende zu<br />
beschleunigen, indem die bestehende globale<br />
Energieinfrastruktur genutzt wird, um<br />
Kunden grünen Wasserst<strong>of</strong>f, grünes Gas<br />
und grünen Strom zur Verfügung zu stellen,<br />
während gleichzeitig der Ausstieg aus fossilen<br />
Brennst<strong>of</strong>fen aus dem Energiesystem<br />
weltweit beschleunigt und eine zirkuläre<br />
Kohlenst<strong>of</strong>fwirtschaft eingeführt wird. TES<br />
16 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
entwickelt derzeit an St<strong>and</strong>orten in Deutschl<strong>and</strong>,<br />
Belgien, Frankreich, den Niederl<strong>and</strong>en<br />
und den Vereinigten Staaten Anlagen zur<br />
Energieversorgung und Importterminals,<br />
um ein integriertes Netzwerk von bedeutender<br />
globaler Größenordnung aufzubauen.<br />
Erste Produktions- und Exportterminalst<strong>and</strong>orte<br />
werden im Nahen Osten und in<br />
Nordamerika aufgebaut. Weitere In<strong>for</strong>mationen<br />
zum Unternehmen finden Sie unter<br />
www.tes-h2.com.<br />
LL<br />
www.eon.com (221291417)<br />
ENERVIE Gruppe erzielt gutes<br />
Unternehmensergebnis für das<br />
abgelaufene Geschäftsjahr und<br />
schafft solide Basis für <strong>2022</strong><br />
• 47,2 Mio. Euro Ergebnis vor Steuern<br />
(EBT)<br />
• 1.181 Mio. Euro Umsatzerlöse<br />
• Eigenkapitalquotensteigerung auf 27,9<br />
Prozent<br />
• Dividendenerhöhung auf 14 Mio. Euro<br />
• Aktuelle Heraus<strong>for</strong>derungen: Energiepreisentwicklung<br />
und Russl<strong>and</strong>-Ukraine-Krieg<br />
(enervie) Die ENERVIE - Südwestfalen<br />
Energie und Wasser AG mit Sitz in Hagen,<br />
hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021<br />
ein insgesamt gutes Ergebnis erzielt. „Trotz<br />
der schwierigen Rahmenbedingungen mit<br />
der Corona-Krise, den regionalen Auswirkungen<br />
der Hochwasser-Katastrophe und<br />
den im 4. Quartal beginnenden Turbulenzen<br />
an den Energiemärkten haben wir eine solide<br />
Basis zur Bewältigung der anstehenden<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen geschaffen. Auch die<br />
guten Deckungsbeiträge in der Erzeugung<br />
und im Vertrieb haben dazu beigetragen, die<br />
positive Entwicklung der vergangenen Jahre<br />
weiter <strong>for</strong>tzusetzen“, fasst ENERVIE Vorst<strong>and</strong>ssprecher<br />
Erik Höhne zusammen.<br />
Das Geschäftsjahr 2021 in Zahlen<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten<br />
die Unternehmen der ENERVIE Gruppe bei<br />
einem deutlich erhöhten Umsatz von rund<br />
1.181 Mio. Euro (2020: 937 Mio. Euro) ein<br />
Ergebnis vor Steuern von 47,2 Mio. Euro<br />
(2020: 43,1 Mio. Euro). Aufgrund der insgesamt<br />
erfreulichen Unternehmensentwicklung<br />
konnte die Eigenkapitalquote damit<br />
auf 27,9 Prozent weiter gesteigert werden<br />
(2020: 26,7 Prozent). Insgesamt verbesserte<br />
sich auch der Jahresüberschuss, sodass<br />
der Vorst<strong>and</strong> vorschlägt, eine erhöhte Dividende<br />
in Höhe von 14 Mio. Euro (2020: 11<br />
Mio. Euro) an die Aktionäre auszuschütten.<br />
Die ENERVIE Gruppe lieferte für die Versorgung<br />
der fast 400.000 Energiekunden<br />
sowie Energieh<strong>and</strong>elspartner mit den Tochtergesellschaften<br />
Mark-E und Stadtwerke<br />
Lüdenscheid im Jahr 2021 rund 7,2 Milliarden<br />
Kilowattstunden (kWh) Strom (2020:<br />
8,0 Mrd. kWh), 7,9 Milliarden kWh Gas<br />
(2020: 6,5 Mrd. kWh), 72 Millionen kWh<br />
Wärme (2020: 52 Mio. kWh) und 15,7 Millionen<br />
Kubikmeter Trinkwasser (2020: 15,9<br />
Mio. Kubikmeter).<br />
Die Entwicklung bei den Energie- und<br />
Wasserabsätzen<br />
Der Stromabsatz im ENERVIE Konzern hat<br />
sich 2021 im Wesentlichen aufgrund eines<br />
gefallenen H<strong>and</strong>elsvolumens um rund 10<br />
Prozent verringert. Dagegen stieg der Gasabsatz<br />
witterungs- und h<strong>and</strong>elsbedingt um<br />
rund 21 Prozent an. Die Wärmeabgabe an<br />
Endverbraucher stieg ebenfalls aufgrund<br />
der Witterung sowie durch die Akquisition<br />
eines Fernwärmegebietes gegenüber 2020<br />
deutlich an. Der Absatz bei der Trinkwasserversorgung<br />
blieb weitgehend stabil.<br />
ENERVIE Vernetzt verstärkt Investitionen<br />
Die Netzgesellschaft ENERVIE Vernetzt<br />
investierte 2021 insgesamt rund 30 Mio.<br />
Euro in den Ausbau der Strom-, Gas- und<br />
Wassernetze. ENERVIE Vernetzt wird sich<br />
auch weiterhin in den Ausbau der regionalen<br />
Netzinfrastruktur einbringen und sieht<br />
hierfür im Geschäftsjahr <strong>2022</strong> deutlich erhöhte<br />
Ausgaben in Höhe von rund 43 Mio.<br />
Euro vor. „Mit diesen soliden Netzinvestitionen<br />
sorgen wir nachhaltig für eine hohe<br />
Stabilität und Sicherheit in unserem Versorgungsgebiet.<br />
Wir treiben insbesondere die<br />
Digitalisierung in unseren Netzen, aber<br />
auch generell in der Region weiter voran<br />
und sehen uns hier als starker Partner der<br />
Kommunen“, hebt ENERVIE Vorst<strong>and</strong>smitglied<br />
Volker Neumann hervor. ENERVIE<br />
Vernetzt trat 2021 der „Versorger-Allianz<br />
450“ bei, die sich für den Ausbau eines ausfallsicheren<br />
450-Megahertz-Funknetzes für<br />
die Digitalisierung der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
sowie <strong>and</strong>erer kritischer Infrastrukturen<br />
engagiert. Zudem baute ENER-<br />
VIE Vernetzt mit dem LoRaWAN-Netz (Long<br />
Range Wide Area Network) ihr eigenes<br />
Funknetz im Versorgungsgebiet weiter aus,<br />
das zukünftig auch Basis für Smart City-Anwendungen<br />
werden wird.<br />
Weitere positive Einflussfaktoren<br />
Wesentlich im Geschäftsjahr 2021 waren<br />
auch eine zufriedenstellende Einsatzbilanz<br />
des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks<br />
(GuD) in Herdecke und die hohen Deckungsbeiträge<br />
des Pumpspeicherwerks<br />
(PSW) in Finnentrop-Rönkhausen. Im Bereich<br />
der Trinkwassererzeugung nahm das<br />
ENERVIE Tochterunternehmen Mark-E im<br />
Herbst 2021 die neue „weitergehende Aufbereitungsstufe“<br />
im Wasserwerk Hagen-Hengstey<br />
in Betrieb. Sie sorgt in einem<br />
mehrstufigen Verfahren für noch größere<br />
Sicherheit und Qualität bei der Trinkwassererzeugung.<br />
Das Investitionsvolumen lag bei<br />
ca. 17 Mio. Euro.<br />
Einen besonderen Fokus hat ENERVIE erneut<br />
auf Wachstumsthemen im Rahmen der<br />
Energiewende in der Region gelegt: So gelang<br />
es, zusammen mit der Stadt Hagen als<br />
Modellregion, das Wasserst<strong>of</strong>f-Projekt<br />
„HyExperts“ zu initiieren und Fördergelder<br />
in Höhe von 400.000 Euro zu sichern. Zudem<br />
hat sich ENERVIE Vernetzt zusammen<br />
mit Partnern im Rahmen des Projektes „Zukunft<br />
RuH2r“ das Ziel gesetzt, den Aufbau<br />
einer leistungsfähigen Wasserst<strong>of</strong>finfrastruktur<br />
im südöstlichen Ruhrgebiet und<br />
angrenzenden Sauerl<strong>and</strong> zu entwickeln.<br />
Weiterhin steht der Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien in der Region Südwestfalen<br />
weit oben auf der Agenda. Hier erwartet<br />
ENERVIE aufgrund der aktuellen Initiativen<br />
der Bundesregierung (Osterpaket) eine verbesserte<br />
Genehmigungssituation, um insbesondere<br />
bereits vorentwickelte Windenergieprojekte<br />
im Versorgungsgebiet jetzt einfacher<br />
umsetzen zu können.<br />
Insgesamt generierte die ENERVIE Gruppe<br />
im Geschäftsjahr 2021 in Südwestfalen eine<br />
regionale Wertschöpfung in Höhe von rund<br />
175 Mio. Euro - maßgeblich durch Investitionen,<br />
Beschäftigung, Gewinnausschüttungen,<br />
Konzessionsabgaben und Steuern. Im<br />
Sommer 2021 sicherte sich ENERVIE durch<br />
den erfolgreichen Abschluss der vorgezogenen<br />
Refinanzierung mit Kernbanken und<br />
örtlichen Sparkassen eine neue, langfristig<br />
strukturierte Konzernfinanzierung von rund<br />
170 Mio. Euro. Diese vorteilhafte Situation<br />
bietet ENERVIE die Möglichkeit, sich mittelund<br />
langfristig mit Kreditmitteln einzudecken,<br />
die der Unternehmensgruppe große<br />
Flexibilität im Hinblick auf die verfolgte<br />
Wachstumsstrategie und die zukünftigen<br />
Heraus<strong>for</strong>derungen im aktuellen Marktumfeld<br />
einräumen.<br />
Veränderungen im Vorst<strong>and</strong>: Volker<br />
Neumann folgte ab 1. Mai 2021 auf<br />
Wolfgang Struwe<br />
Mit Wirkung zum 1. Mai 2021 wurde Volker<br />
Neumann durch die Aufsichtsräte der<br />
ENERVIE und der Mark-E Aktiengesellschaft<br />
zum Ressortvorst<strong>and</strong> Netze/Personal/Kommunales<br />
Netzwerkmanagement bestellt. Er<br />
folgte auf Wolfgang Struwe, dessen Vertrag<br />
zum 30. April 2021 endete, der aber bedauerlicherweise<br />
wenige Tage vor seinem altersbedingten<br />
Ausscheiden aus dem Vorst<strong>and</strong><br />
verstarb. Mit Wirkung zum 1. Mai<br />
2021 wurde auch die Geschäftsbereichsverteilung<br />
zwischen den Vorständen neu geregelt.<br />
Erik Höhne ist Vorst<strong>and</strong>ssprecher und<br />
verantwortet die Bereiche Erzeugung/Ver-<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 17
Members´News<br />
trieb/H<strong>and</strong>el/Finanzen. Volker Neumann<br />
ist für die Bereiche Personal/Recht/Facilities/Kommunales<br />
Netzwerkmanagement<br />
sowie für ENERVIE Vernetzt und die Bäderbetriebe<br />
Lüdenscheid zuständig. Zudem hat<br />
Herr Neumann die Geschäftsführung der<br />
Stadtwerke Lüdenscheid GmbH übernommen.<br />
Die generelle Personalsituation<br />
Zum 31. Dezember 2021 arbeiteten für die<br />
ENERVIE Gruppe 1.093 Mitarbeiter in Vollund<br />
Teilzeit. Dazu zählen 66 Auszubildende,<br />
die sehr wichtig für die Zukunftssicherheit<br />
des Unternehmens sind. Damit hat sich<br />
die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt<br />
19 Mitarbeiter erhöht.<br />
Die Erwartungshaltung<br />
für das Jahr <strong>2022</strong><br />
Durch die Verwerfungen am Energiemarkt,<br />
welche sich seit dem 4. Quartal abzeichneten,<br />
erwartet die ENERVIE Gruppe<br />
auch im laufenden Jahr weiterhin sehr hohe<br />
und volatile Energiepreise. Der Russl<strong>and</strong>-Ukraine-Krieg<br />
wird die Situation weiter<br />
verschärfen und gleichzeitig große Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
für die Versorgungssicherheit<br />
in Deutschl<strong>and</strong> und Europa mit sich<br />
bringen.<br />
Insgesamt sieht sich ENERVIE weiterhin<br />
als maßgeblicher Treiber der Energiewende<br />
in Südwestfalen und h<strong>of</strong>ft, dass der Ausbau<br />
der Erneuerbaren Energien in der Region<br />
zügig voranschreiten kann.<br />
LL<br />
www.enervie-gruppe.de (221291421)<br />
ESKOM: Update on Koeberg<br />
Unit 2 long term outage <strong>and</strong><br />
steam generator replacement<br />
project<br />
(eskom) Unit 2 <strong>of</strong> the Koeberg Nuclear Power<br />
Station was shut down on 18 January<br />
<strong>2022</strong> <strong>for</strong> a regular refuelling <strong>and</strong> maintenance<br />
outage, the scope <strong>of</strong> which included<br />
the replacement <strong>of</strong> the 3 Steam Generators<br />
on the unit. On the Steam Generator Replacement<br />
(SGR) work, prior to the start <strong>of</strong><br />
any irreversible work, Eskom <strong>and</strong> the main<br />
contractor Framatome per<strong>for</strong>med a final review<br />
to ensure that the SGR work would be<br />
completed at the expected quality levels <strong>and</strong><br />
in accordance with the outage schedule. The<br />
review concluded there is a high likelihood<br />
<strong>of</strong> the unit being returned to the grid later<br />
than currently planned.<br />
Due to the potential severe impact <strong>of</strong> returning<br />
this unit later than June <strong>2022</strong> as initially<br />
planned, the decision has been made<br />
to defer the SGR to the next outage on this<br />
unit, planned <strong>for</strong> August 2023. This is to<br />
avoid the risk <strong>of</strong> impacting electricity supply<br />
during the high dem<strong>and</strong> winter period as<br />
the earlier return <strong>of</strong> Koeberg Unit 2 to service<br />
will assist in mitigating the risk <strong>of</strong> loadshedding.<br />
This deferral does not impact the safe operation<br />
<strong>of</strong> the Koeberg Nuclear Power Plant<br />
or on Eskom’s life extension plan <strong>for</strong> Koeberg,<br />
which requires the replacement <strong>of</strong> the<br />
steam generators on both units. Based on<br />
the condition <strong>of</strong> the original steam generators<br />
on Unit 2, the deferral <strong>of</strong> the SGR modification<br />
does not impact the safe operation<br />
<strong>of</strong> Koeberg Unit 2, as the original steam generators<br />
undergo a full series <strong>of</strong> routine inspections<br />
<strong>and</strong> tests to ensure that their integrity<br />
is maintained <strong>for</strong> the next operating<br />
cycle.<br />
The safe <strong>and</strong> reliable operation <strong>of</strong> the two<br />
nuclear units consistently plays a significant<br />
part in adding stability to the grid.<br />
To date the fuel has been successfully unloaded,<br />
<strong>and</strong> the majority <strong>of</strong> work planned in<br />
the early part <strong>of</strong> the outage has progressed<br />
as per the outage programme.<br />
Having undergone the regular maintenance<br />
refuelling outage, which is under<br />
way, Unit 2 <strong>of</strong> the Koeberg power station will<br />
there<strong>for</strong>e be returned to service during June<br />
<strong>2022</strong>. This is planned to help reduce the<br />
pressure on the rest <strong>of</strong> the generation capacity<br />
<strong>and</strong> to limit the impact <strong>of</strong> loadshedding<br />
during the winter period.<br />
The SGR project on Unit 1 will proceed as<br />
planned, starting in September <strong>2022</strong>.<br />
LL<br />
www.eskom.co.za (221291520)<br />
EVN erwirbt S<strong>of</strong>tware-Anbieter<br />
cyberGRID<br />
• Mit dem neu hinzugekommenen S<strong>of</strong>tware-Produkt<br />
von cyberGRID kann die<br />
EVN-Gruppe die Kapazitäten aus erneuerbaren<br />
Ressourcen und Speichersystemen<br />
noch besser managen und nutzen<br />
(evn) Der S<strong>of</strong>tware-Anbieter cyberGRID,<br />
Spezialist für die Integration von erneuerbaren<br />
Energien und Batteriespeichern, ist nun<br />
eine 100-prozentige EVN-Tochter.<br />
Die Akquisition stärkt die Position der EVN<br />
als Anbieter von innovativen Energie-Dienstleistungen,<br />
die besonders in den letzten Jahren<br />
vermehrt von kundennahen Aktivitäten<br />
im Bereich der Energieeffizienz und des<br />
Klimaschutzes geprägt waren.<br />
„Unsere Kundinnen und Kunden nehmen<br />
einen immer größer werdenden Platz im<br />
Energiesystem ein. Der Schritt vom reinen<br />
Verbraucher zum Prosumer, also zum Producer<br />
und Consumer, gehört bereits zur<br />
Normalität.“, erläutert cyberGRID-Geschäftsführer<br />
Alex<strong>and</strong>er K<strong>of</strong>ink. Die Zukunftsperspektiven<br />
sind nun vielfältig: „Viele<br />
Kundinnen und Kunden möchten schon<br />
heute ihre produzierte Energie bestmöglich<br />
am Markt verkaufen und somit zum Händler<br />
werden.“<br />
Und auch in sogenannten virtuellen Kraftwerken<br />
wird viel Potential gesehen. Die Idee<br />
dahinter liegt darin, den Stromverbrauch<br />
von Haushalten in Zeiten zu verschieben, an<br />
denen ausreichend Strom, im Idealfall 100%<br />
Ökostrom, zur Verfügung steht. Im Fokus<br />
stehen hier die Großverbraucher eines<br />
Haushaltes wie zum Beispiel Warmwasserboiler,<br />
Wärmepumpe, Batteriespeicher oder<br />
E-Auto, bei denen zeitliche Verschiebungen<br />
zu keinem Kom<strong>for</strong>tverlust führen. Und auch<br />
Gewerbe- und Industriekunden mit Flexibilitätspotentialen<br />
wird eine neue Wertschöpfungsmöglichkeit<br />
geboten.<br />
Mit dem neu hinzugekommenen S<strong>of</strong>tware-Produkt<br />
von cyberGRID kann die<br />
EVN-Gruppe die Kapazitäten aus erneuerbaren<br />
Ressourcen und Speichersystemen<br />
noch besser managen und nutzen. Dies<br />
kommt den unterschiedlichsten Kundensegmenten<br />
mit maßgeschneiderten neuen<br />
Dienstleistungen direkt zugute.<br />
„Mit dem Erwerb von cyberGRID setzt die<br />
EVN Gruppe einen weiteren Schwerpunkt<br />
auf die saubere und vor allem sichere Energieversorgung<br />
für ihre Kunden. cyberGRID<br />
verfügt über eine besonders innovative Expertise<br />
im Bereich der IT-basierten Integration<br />
von erneuerbaren Energien und ergänzt<br />
damit unser Produktportfolio optimal“, so<br />
Klaus Stricker, der bei EVN den Bereich der<br />
energiewirtschaftlichen Planung verantwortet.<br />
Über cyberGRID<br />
Das im Jahr 2010 gegründete Cleantech-Unternehmen<br />
cyberGRID bietet S<strong>of</strong>twarelösungen<br />
für die Energiesystemintegration<br />
und für den Anschluss von Batteriespeichern<br />
an. Die firmeneigen entwickelte Technologie<br />
ist bei kommerziellen Projekten in<br />
Österreich und Slowenien bereits erfolgreich<br />
im Einsatz. Aber auch in mehreren<br />
EU-geförderten Projekten dient die IT-Lösung<br />
derzeit etwa der Effizienzsteigerung<br />
beim transnationalen Management von<br />
Stromflüssen, aber auch bei der Er<strong>for</strong>schung<br />
von alternativen Energien beim Ausstieg aus<br />
fossilen Brennst<strong>of</strong>fen.<br />
LL<br />
www.evn.at (221291530)<br />
18 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
<strong>vgbe</strong> Seminar<br />
Wasseraufbereitung<br />
28. und 29. Juni <strong>2022</strong><br />
Atlantic Congress Hotel<br />
Essen, Deutschl<strong>and</strong><br />
Members´News<br />
Eine einw<strong>and</strong>freie Qualität des Kesselspeisewassers<br />
setzt eine adäquate Aufbereitung des Zusatzwassers<br />
und ggf. der Kondensate voraus. Die adäquate Aufbereitung<br />
schafft die unverzichtbare Grundlage für die<br />
Einhaltung der in den einschlägigen Normen und<br />
Richtlinien ge<strong>for</strong>derten wasserchemischen Grenz- und<br />
Richtwerte im Wasser-Dampf-Kreislauf. Den Teilnehmern<br />
werden in diesem Seminar die verschiedenen<br />
Verfahren zur Aufbereitung und (Voll-)Entsalzung von<br />
Zusatzwasser sowie Kondensaten im Kraftwerksbereich<br />
detailliert beschrieben.<br />
Die naturwissenschaftlich- technischen Ursachen für<br />
Störmöglichkeiten werden anh<strong>and</strong> von Praxisbeispielen<br />
erläutert. Sie sollen in die Lage versetzt werden,<br />
die Vorgänge in ihren Anlagen besser zu verstehen,<br />
sie zielgerichtet zu prüfen und gegebenenfalls optimieren<br />
zu können.<br />
Pr<strong>of</strong>itieren Sie durch die Teilnahme an diesem praxisorientierten<br />
Seminar von den langjährigen Erfahrungen<br />
der Mitarbeiter des Bereiches „Wasserchemie“<br />
der Technischen Dienste des <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>.<br />
INFORMATIONEN | PROGRAMM | ANMELDUNG<br />
https://t1p.de/7ls7c<br />
KONTAKT<br />
Konstantin Blank<br />
e <strong>vgbe</strong>-wasseraufb@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
t +49 201 8128-214<br />
Foto: © CSH/Shotshop.com<br />
be in<strong>for</strong>med www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
<strong>vgbe</strong> service GmbH<br />
Deilbachtal 173 | 45257 Essen |<br />
Germany<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 19
Members´News<br />
Register now!<br />
<strong>vgbe</strong> Conference<br />
Maintenance <strong>of</strong><br />
Wind Power Plants<br />
8 & 9 June <strong>2022</strong><br />
Bremerhaven, Germany<br />
EVN Kleinwasserkraftwerk Ratzersdorf<br />
liefert sauberen<br />
Ökostrom seit 120 Jahren<br />
• Seit dem Einbau einer neuen Francis-Zwillings-Schachtturbine<br />
im Jahr<br />
1922 werden rund 350 Haushalte in der<br />
Region vom Kleinwasserkraftwerk Ratzersdorf<br />
versorgt<br />
(evn) Mit einer Länge von 80 Kilometern<br />
fließt die Traisen durch mehrere Gemeindegebiete<br />
in Niederösterreich, unter <strong>and</strong>erem<br />
auch durch St. Pölten. Im Stadtteil Ratzersdorf<br />
ist das gleichnamige EVN Kleinwasserkraftwerk<br />
zu finden. Das 1902 in Betrieb<br />
gegangene Kraftwerk wurde bereits zweimal<br />
modernisiert und liefert dank neuester<br />
Turbine sauberen Ökostrom, und das seit<br />
genau 120 Jahren.<br />
Seit dem Einbau einer neuen Francis-Zwillings-Schachtturbine<br />
im Jahr 1922 werden<br />
rund 350 Haushalte in der Region vom<br />
Kleinwasserkraftwerk Ratzersdorf versorgt.<br />
Die 100 Jahre alte Turbine spielt somit eine<br />
wichtige Rolle für die nachhaltige Energieerzeugung.<br />
„An der Traisen sind 16 EVN Wasserkraftwerke<br />
zu finden, so viele wie an keinem <strong>and</strong>eren<br />
Gewässer. Die Kleinwasserkraft ist<br />
eine wesentliche Stütze der nachhaltigen<br />
Stromversorgung. Rund 4.000 Kleinwasserkraftwerke<br />
decken etwa 10% des österreichischen<br />
Strombedarfs“, erläutert EVN<br />
Sprecher Stefan Zach. „Vor kurzem wurde<br />
am Areal des Kleinwasserkraftwerks auch<br />
eine Photovoltaikanlage errichtet, die zusätzlich<br />
Ökostrom erzeugt. Somit können<br />
der St<strong>and</strong>ort und die dortige Infrastruktur<br />
optimal genutzt werden“.<br />
Daten und Fakten<br />
CONTACTS<br />
Ulrich Langnickel<br />
t +49 201 8128-238<br />
e <strong>vgbe</strong>-maint-wind@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
• Erstinbetriebnahme: 1902<br />
• Inbetriebnahme der neuen Francis Zwillings-Schachtturbine:<br />
1922<br />
• Engpassleistung: 280 Kilowattstunden<br />
• Arbeitsvermögen im Regeljahr: 1.250<br />
Megawattstunden<br />
• Ausbaudurchfluss 5,50 m³ / sec<br />
• Fallhöhe: 8,09 Meter<br />
• Fließgewässer: Traisen Werkskanal<br />
LL<br />
www.evn.at (221291531)<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e. V.<br />
Deilbachtal 173 | 45257 Essen | Germany<br />
be in<strong>for</strong>med www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
20 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Aufbau einer Wasserst<strong>of</strong>f-Infrastruktur<br />
in Mainz<br />
• Klimaschutz im Blick: Kraftwerke<br />
Mainz-Wiesbaden AG und Mainzer Stadtwerke<br />
AG wollen grünen Wasserst<strong>of</strong>f erzeugen,<br />
transportieren und weiterverarbeiten<br />
(km-mw) Die Mainzer Stadtwerke AG und<br />
die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG möchten<br />
in den kommenden Jahren gemeinsam<br />
eine neue Netzinfrastruktur in Mainz errichten,<br />
um klimafreundlichen Wasserst<strong>of</strong>f zu<br />
erzeugen, zu transportieren und weiterzuverarbeiten.<br />
Der Baubeginn kann, vorbehaltlich<br />
einer Förderzusage des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Energie, in<br />
<strong>2022</strong> erfolgen. Das Projekt soll bis 2027 fertiggestellt<br />
sein.<br />
Die KMW plant, einen Elektrolyseur mit<br />
einer elektrischen Leistung von 25 Megawatt,<br />
der Wasserst<strong>of</strong>f herstellt und diesen<br />
mit CO 2 in Methanol umw<strong>and</strong>elt. „Besonders<br />
innovativ ist dabei, dass wir das benötigte<br />
CO 2 aus dem Abgasstrom unseres Müllheizkraftwerks<br />
nutzen“, betont Dr. Oliver<br />
Malerius, Vorst<strong>and</strong>svorsitzender der KMW<br />
AG. „Das CO 2 wird also nicht mehr an die<br />
Umwelt abgegeben, sondern klimaschonend<br />
weiterverwertet. Hier sprechen wir<br />
von rund 16.000 Tonnen pro Jahr“.<br />
Das geplante Wasserst<strong>of</strong>f-Netz soll vom<br />
Industriegebiet auf der Ingelheimer Aue bis<br />
zum Hauptbahnh<strong>of</strong> reichen. Die etwa 5 Kilometer<br />
langen, neu zu errichtenden eigenständigen<br />
Wasserst<strong>of</strong>f-Leitungen ermöglichen<br />
es, Industriekunden wie auch die<br />
Mainzer Mobilität zu versorgen. Interessant<br />
wäre der klimafreundlich erzeugte Wasserst<strong>of</strong>f<br />
insbesondere für gewerbliche und industrielle<br />
Großabnehmer, ÖPNV-Betriebe<br />
und Logistikunternehmen, wenn sie in den<br />
kommenden Jahren Produktionen bzw.<br />
Flotten auf Wasserst<strong>of</strong>f umstellen. Zusätzlich<br />
können bestehende Versorger ihren grünen<br />
Wasserst<strong>of</strong>f unkompliziert in das neue<br />
Netz einspeisen.<br />
„In diesem Netzgebiet wollen wir darüber<br />
hinaus eine Wasserst<strong>of</strong>ftankstelle errichten<br />
sowie eine Abfüllanlage, um den Wasserst<strong>of</strong>f<br />
auch transportieren zu können. Diese<br />
neuen Anlagen, den bereits geplanten Elektrolyseur<br />
und die Wasserst<strong>of</strong>f-Tankstelle am<br />
Zentralklärwerk Mainz am Mombacher<br />
Kreisel sowie den geplanten neuen Elektrolyseur<br />
auf dem KMW-Betriebsgelände<br />
möchten wir an das Wasserst<strong>of</strong>f-Netz anschließen“,<br />
erklärt Dr. Tobias Brosze, Technischer<br />
Vorst<strong>and</strong> der Mainzer Stadtwerke<br />
AG. „Die Netz-Infrastruktur wird entscheidend<br />
dazu beitragen, die Bereiche Industrie<br />
und Schwerlastverkehr in Mainz und der<br />
Rhein-Main-Region zu dekarbonisieren,<br />
also weniger Kohlenst<strong>of</strong>f umzusetzen. Ein<br />
wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer<br />
kohlenst<strong>of</strong>ffreien und wettbewerbsfähigen<br />
Wirtschaft“.<br />
Abhängig ist das Projekt von einer IPCEI<br />
Förderung (Important Projects <strong>of</strong> Common<br />
European Interest) der EU für Wasserst<strong>of</strong>ftechnologien<br />
und -systeme. Integrierte Projekte<br />
entlang der gesamten Wasserst<strong>of</strong>fwertschöpfungskette<br />
konnten die Förderung<br />
beantragen. Dies betrifft Investitionen<br />
in Erzeugung von grünem Wasserst<strong>of</strong>f, in<br />
Wasserst<strong>of</strong>finfrastruktur und die Nutzung<br />
von Wasserst<strong>of</strong>f für Mobilität und in der Industrie.<br />
KMW und die Mainzer Stadtwerke<br />
haben die Förderskizze eingereicht und<br />
rechnen Ende 2021 mit der Entscheidung,<br />
ob das Projekt gefördert wird. Bei positivem<br />
Ergebnis soll die Umsetzung direkt im Jahr<br />
<strong>2022</strong> starten.<br />
EVN Kleinwasserkraftwerk Ratzersdorf liefert sauberen Ökostrom seit 120 Jahren<br />
(Foto: EVN)<br />
Der Mainzer Oberbürgermeister und<br />
Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Michael<br />
Ebling h<strong>of</strong>ft, dass Bund und EU das<br />
Mainzer Projekt entsprechend fördern und<br />
damit bereits im kommenden Jahr die Umsetzung<br />
starten kann. „Es ist deutschl<strong>and</strong>weit<br />
sicher einzigartig, dass sich beim Zukunftsthema<br />
Wasserst<strong>of</strong>f gleich mehrere<br />
kommunale Mainzer Unternehmen so stark<br />
engagieren. Das gilt für den von den Mainzer<br />
Stadtwerken, Linde und Siemens errichteten<br />
Energiepark Mainz, der seit 2015 in<br />
Hechtsheim mit Hilfe von Windenergie Wasserst<strong>of</strong>f<br />
produziert. Dazu zählt auch die geplante<br />
neue Elektrolyseanlage beim Zentralklärwerk<br />
in Mombach. Und das gilt insbesondere<br />
für das jetzt gemeinsam von der<br />
KMW und der MSW geplante Wasserst<strong>of</strong>fnetz.“<br />
„Das Thema Wasserst<strong>of</strong>f kann bis 2030<br />
eine entscheidende Rolle im deutschen und<br />
europäischen Energie- und Wirtschaftssystem<br />
einnehmen“ erklärt Gert-Uwe Mende,<br />
Oberbürgermeister der L<strong>and</strong>eshauptstadt<br />
Wiesbaden und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der KMW „Gemeinsames Ziel ist es, dass Industrie<br />
und Gewerbe ihre Antriebe bzw. ihre<br />
Produktionen auf sogenannten „grünen“<br />
Wasserst<strong>of</strong>f umstellen und unsere Region<br />
durch den geplanten Aufbau der Wasserst<strong>of</strong>f-Infrastruktur<br />
zum Gelingen einer<br />
nachhaltigen Energiewende beiträgt.“<br />
LL<br />
www.kmw-ag.de (221291537)<br />
KELAG 2021: Rekordinvestitionen<br />
von 226 Mio. Euro für mehr<br />
Unabhängigkeit in der Energieversorgung<br />
(kelag) Im Geschäftsjahr 2021 stieg der Umsatz<br />
des Kelag-Konzerns auf rd. 1,20 Mrd.<br />
Euro. Ursachen dafür waren in erster Linie<br />
die allgemeine Wirtschaftserholung und die<br />
damit verbundene verstärkte Energienachfrage<br />
nach dem Konjunktureinbruch des<br />
Jahres 2020. „Die Rückkehr zu einer gewissen<br />
Normalität hat sich im vergangenen<br />
Jahr im Verbrauchsverhalten unserer Kunden<br />
widergespiegelt. Im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />
2020, das p<strong>and</strong>emiebedingt<br />
nicht repräsentativ war, wuchs der Stromabsatz<br />
an Endkunden um 6,2 %; der Erdgasabsatz<br />
stieg um 1,8 %, der Wärmeabsatz nahm<br />
um 12,1 % zu. Des Weiteren spielten auch<br />
die erfreuliche Entwicklung unserer Ausl<strong>and</strong>saktivitäten<br />
und gestiegene Großh<strong>and</strong>elspreise<br />
eine Rolle“, sagt Kelag-Vorst<strong>and</strong><br />
Danny Güthlein. Das Konzernergebnis betrug<br />
im Jahr 2021 rd. 129 Mio. Euro.<br />
Fast die Hälfte des Konzernergebnisses des<br />
Kelag-Konzerns steuerte das bisher höchste<br />
anteilige Ergebnis der VERBUND Hydro Power<br />
GmbH (VHP) mit rd. 60 Mio. Euro bei.<br />
An diesem Unternehmen ist die Kelag mit<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 21
Members´News<br />
Registre now!<br />
rund 10 % beteiligt. Darüber hinaus führten<br />
die grünen Wachstumsinvestitionen der vergangenen<br />
Jahre zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen.<br />
Ohne diese beiden Effekte liegt<br />
das Ergebnis in etwa auf dem Niveau des<br />
Jahres 2020.<br />
<strong>vgbe</strong>-Workshop<br />
Flue Gas Cleaning <strong>2022</strong><br />
8 & 9 June <strong>2022</strong><br />
Ismaning/Munich, Germany<br />
Die Wasserführung lag im Geschäftsjahr<br />
2021 mit 107 % zwar deutlich über dem<br />
langjährigen Durchschnitt, aber unter dem<br />
Wert von 113,1 % im Jahr 2020. „Das erste<br />
Halbjahr war von einer außergewöhnlich<br />
guten Wasserführung geprägt. Dieser positive<br />
Effekt wurde aber durch den trockenen<br />
Herbst und die geringere Erzeugung im vierten<br />
Quartal zum Teil kompensiert. Darüber<br />
hinaus waren wir mit extrem hohen Preisen<br />
auf den immens volatilen Stromgroßh<strong>and</strong>elsmärkten<br />
konfrontiert. Deshalb konnten<br />
wir im Stromverkauf an Endkunden keine<br />
Gewinne erzielen, sondern nur ein annähernd<br />
ausgeglichenes Ergebnis erreichen“,<br />
ergänzt Manfred Freitag, Sprecher des Vorst<strong>and</strong>es<br />
der Kelag.<br />
Rekordinvestitionen<br />
in die Energiewende<br />
„Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine<br />
zeigen leider dramatisch, wie wichtig<br />
und sinnvoll es für Europa ist, die Abhängigkeit<br />
von Öl, Gas und Kohle so schnell wie<br />
möglich zu verringern. Wir brauchen den<br />
beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien sowohl aus Gründen des Klimaschutzes<br />
als auch für die sichere Versorgung<br />
unserer Kunden. Hier müssen wir endlich<br />
vom Reden ins Tun kommen “, betont Manfred<br />
Freitag. Daraus leitet er die klare strategische<br />
Vorgabe ab: „Wir werden die Energiewende<br />
weiter aktiv mitgestalten und setzen<br />
unseren Weg der verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />
Energien und den damit einhergehenden<br />
Netzausbau konsequent <strong>for</strong>t.“<br />
CONTACT<br />
FACHLICHE KOORDINATION<br />
Ms. Ines Moors<br />
t +49-201-8128-222<br />
e <strong>vgbe</strong>-flue-gas@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e. V.<br />
Deilbachtal 173 | 45257 Essen | Deutschl<strong>and</strong><br />
Sichtbar wird diese Strategie im Investitionsprogramm<br />
des Jahres 2021. Die Kelag<br />
investierte insgesamt rd. 226 Mio. Euro,<br />
mehr als je zuvor in der Geschichte des Unternehmens.<br />
Investiert wurde in den Bau, in<br />
die Inst<strong>and</strong>haltung und in den Erwerb von<br />
Kraftwerken zur Stromerzeugung aus erneuerbarer<br />
Energie, in den Ausbau der Fernwärmenetze<br />
zur Nutzung von industrieller<br />
Abwärme und Biomasse. Zusätzlich erwarb<br />
die Kelag ein Kraftwerkportfolio in Frankreich<br />
und in Portugal. Im Netzbereich wurde<br />
die 220/110-kV-Netzabstützung für den<br />
Großraum Villach in Betrieb genommen.<br />
Fortgesetzt wurde die flächendeckende Installation<br />
von digitalen Stromzählern. Danny<br />
Güthlein: „Auf diese Meilensteine sind wir<br />
mit Blick auf die Heraus<strong>for</strong>derungen der<br />
Energiewende stolz. Durch die umgesetzten<br />
Projekte im Ausl<strong>and</strong> nehmen wir auch auf<br />
internationaler Ebene am Ausbau erneuerbarer<br />
Energien teil. Klimaschutz endet nicht<br />
an den nationalen Grenzen und deshalb arbeiten<br />
wir aktiv an der Energiewende in<br />
be in<strong>for</strong>med www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
22 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Europa mit. Dazu eine bemerkenswerte<br />
Zahl: Mit unserer grünen Stromerzeugung<br />
und der Nutzung von industrieller Abwärme<br />
und Biomasse im Wärme-Segment erreichte<br />
unser Unternehmen im Jahr eine CO 2 -Einsparung<br />
von mehr als 3,6 Mio. Tonnen.“<br />
Jobmotor Kelag<br />
Der Personalst<strong>and</strong> der Kelag und ihrer<br />
Tochtergesellschaften stieg im Geschäftsjahr<br />
2021 wachstumsbedingt auf 1.724, fast<br />
100 davon sind Lehrlinge. „Wir sind einer<br />
der größten Kärntner Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe,<br />
motivierte und qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind die Voraussetzung für die Wettbewerbsund<br />
Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens“,<br />
betont Manfred Freitag. Die Kelag<br />
setzt auf die konsequente Aus- und Weiterbildung,<br />
mit einem besonderen Fokus auf<br />
die Qualifikation von Lehrlingen.<br />
Ausblick <strong>2022</strong><br />
Das im Jahr 2021 gestärkte Finanzpr<strong>of</strong>il<br />
der Kelag bildet eine wichtige Basis, um weiter<br />
in die nachhaltige Stromerzeugung aus<br />
Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, in<br />
den Ausbau der Wärmeversorgung auf Basis<br />
von Biomasse und industrieller Abwärme<br />
sowie in den Ausbau und in die Modernisierung<br />
der Netzinfrastruktur investieren zu<br />
können. „In den nächsten zehn Jahren werden<br />
wir knapp 2 Mrd. Euro investieren, insbesondere<br />
in die verstärkte Nutzung erneuerbarer<br />
Energieträger“, betont Güthlein. Für<br />
das Jahr <strong>2022</strong> plant das Unternehmen Investitionen<br />
im Umfang von über 205 Mio.<br />
Euro.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2022</strong> erwartet der<br />
Vorst<strong>and</strong> Ergebniskontinuität, allerdings<br />
könnten sich vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
Preise an den Energiebörsen im Zusammenhang<br />
mit der Ukraine-Krise auch<br />
größere positive oder negative Ergebniseffekte<br />
ergeben.<br />
Highlights 2021<br />
• Energiewende durch Trans<strong>for</strong>mation der<br />
Energiemärkte nimmt Fahrt auf<br />
• Rekordinvestitionsprogramm für nachhaltiges<br />
Wachstum<br />
• Volatile Stromgroßh<strong>and</strong>elspreise auf historischen<br />
Höchstständen<br />
• Wasserführung mit rd. 107 % über dem<br />
langjährigen Durchschnitt<br />
• Ausbau erneuerbarer Energie der Kelag<br />
trägt Früchte<br />
• Anteiliges Rekordergebnis durch die<br />
VHP-Dividende<br />
LL<br />
www.kelag.at (221291539)<br />
Mainova auf Kurs<br />
• Bereinigtes Konzernergebnis (EBT) 165,8<br />
Mio. Euro.<br />
• Mainova investiert 1,8 Mrd. Euro in den<br />
nächsten fünf Jahren.<br />
• Energiekosten durch Reduzierung staatlicher<br />
Abgaben senken.<br />
• Technologie<strong>of</strong>fenheit entscheidend für<br />
Erfolg der Energiewende.<br />
• Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind<br />
bisher nicht absehbar.<br />
(mainova) „Mainova ist auf Kurs. Das auf<br />
Vorjahresniveau liegende bereinigte Konzernergebnis<br />
(EBT) 2021 von 165,8 Mio.<br />
Euro (+5,8 Mio. Euro) ermöglicht uns hohe<br />
Investitionen in Wachstum und wirksamen<br />
Klimaschutz“, sagte Dr. Constantin H. Alsheimer,<br />
Vorst<strong>and</strong>svorsitzender der Mainova<br />
AG, anlässlich der heutigen Bilanz-Pressekonferenz<br />
in Frankfurt am Main und betonte:<br />
„Wir bleiben auch in schwierigen Zeiten<br />
ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen<br />
und Kunden, die Menschen, die Stadt<br />
und die Region.“<br />
Die jeweiligen Segmente stellen sich folgendermaßen<br />
dar:<br />
• Das Ergebnis der Stromversorgung stieg<br />
auf 28,1 Mio. Euro (+21,8 Mio. Euro im<br />
Vergleich zum Vorjahr). Nach negativen<br />
Ergebniseffekten im Vorjahr aufgrund<br />
der COVID-19-P<strong>and</strong>emie wirkten sich<br />
2021 Kundenwachstum sowie das H<strong>and</strong>elsgeschäft<br />
positiv aus.<br />
• Das Ergebnis der Gasversorgung erhöhte<br />
sich leicht auf 45,2 Mio. Euro (+4,8 Mio.<br />
Euro) aufgrund eines gestiegenen Absatzes<br />
in Folge kühlerer Witterung. Dagegen<br />
wirkten sich die hohen Preise an den Beschaffungsmärkten<br />
negativ auf das Ergebnis<br />
aus.<br />
• Das Ergebnis im Segment Erzeugung und<br />
Fernwärme sank auf 22,0 Mio. Euro<br />
(-33,8 Mio. Euro). Maßgeblich dafür war<br />
ein positiver Vorjahreseffekt durch die<br />
turnusmäßige Neubewertung der Gaskraftwerke.<br />
• Das Ergebnis der Erneuerbaren Energien<br />
und Energiedienstleistungen lag mit 8,7<br />
Mio. Euro (-0,9 Mio. Euro) etwa auf Vorjahresniveau.<br />
Dabei st<strong>and</strong> der positiven<br />
Entwicklung des Biomassekraftwerks Fechenheim<br />
ein aufgrund des geringeren<br />
Windaufkommens leicht gesunkener Ergebnisbeitrag<br />
der Windparks gegenüber.<br />
Das Contracting-Geschäft sowie der<br />
PV-Mieterstrom trugen positiv zu dem<br />
Ergebnis bei.<br />
• Das Ergebnis in der Wasserversorgung<br />
lag mit 3,5 Mio. Euro (+ 1,9 Mio. Euro)<br />
auf dem durchschnittlichen Niveau der<br />
Vorjahre.<br />
Die Beteiligungen als wichtiges St<strong>and</strong>bein<br />
der Mainova trugen mit 76,8 Mio. Euro (-0,3<br />
Mio. Euro) ein stabiles Ergebnis bei. „Das<br />
gute Ergebnis der Beteiligungen bestätigt<br />
einmal mehr unsere strategische Ausrichtung<br />
mit diversifizierten Geschäftsfeldern“,<br />
sagte Alsheimer.<br />
„Mainova leistete im vergangenen Jahr<br />
über die Ergebnisabführung, Steuerumlage<br />
und Konzessionsabgabe einen direkten<br />
Wertbeitrag von 131 Mio. Euro für die Stadt<br />
Frankfurt am Main. Dieser liegt damit auch<br />
in schwierigen Zeiten über dem Zehn-Jahres-Schnitt<br />
von rund 126 Mio. Euro. So<br />
kommt das gute Ergebnis der Mainova der<br />
Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern<br />
zugute“, führte Alsheimer aus.<br />
Die Investitionen stiegen 2021 auf 169,3<br />
Mio. Euro (+48,2 Mio. Euro). „Mainova zeigt<br />
hohe Leistungsfähigkeit. In den nächsten<br />
fünf Jahren investieren wir rund 1,8 Mrd.<br />
Euro hauptsächlich für den zunehmenden<br />
Ausbau der Netze und Erzeugungsinfrastruktur,<br />
den weiteren Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien, die Digitalisierung sowie den Aufbau<br />
neuer Geschäftsfelder wie beispielsweise<br />
den Bau und Betrieb von Rechenzentren.<br />
Damit bilden wir das Rückgrat für die Prosperität<br />
unserer Heimat, gewährleisten die<br />
Versorgungssicherheit und treiben den Klimaschutz<br />
voran“, betonte Alsheimer.<br />
Mainova ist ein attraktiver Arbeitgeber,<br />
denn Fach- und Führungskräfte können hier<br />
mit spannenden Projekten die Energiewende<br />
positiv gestalten. Das Unternehmen<br />
wuchs im vergangenen Jahr um 104 auf insgesamt<br />
2.957 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Und es stellt weiter ein.<br />
In Richtung der Bundesregierung appellierte<br />
Alsheimer: „Der Ukraine-Krieg wirkt<br />
wie ein Brennglas auf die zentralen Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
der Energiewende – Klimaschutz,<br />
Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Politik ist jetzt besonders<br />
ge<strong>for</strong>dert, um die Rahmenbedingungen für<br />
Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit<br />
von Energie für Bürgerinnen und Bürger genauso<br />
wie für die Wirtschaft weiterhin zu<br />
gewährleisten. Dazu gehört angesichts einer<br />
nie dagewesenen Preisentwicklung auf den<br />
Großh<strong>and</strong>elsmärkten auch die Senkung von<br />
staatlichen Abgaben, um die Verbraucher zu<br />
entlasten.“<br />
Alsheimer betonte: „Mainova treibt die<br />
Umsetzung der Energiewende mit großem<br />
Engagement weiter voran. Denn trotz allem<br />
darf der Klimaschutz nicht außer Acht gelassen<br />
werden. Dafür ist neben verlässlichen<br />
Rahmenbedingungen die Technologie<strong>of</strong>fenheit<br />
entscheidend. Nur so können wir die<br />
nötigen Investitionen in wirksamen Klimaschutz<br />
tätigen. Denn eine markt- und sozialverträgliche<br />
Energiewende benötigt das<br />
kluge Mitein<strong>and</strong>er von verschiedenen Technologien.<br />
Dies gilt insbesondere für die Wärmeversorgung,<br />
denn Energiewende bedeutet<br />
auch Wärmewende“.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 23
Members´News<br />
Ausblick für <strong>2022</strong><br />
Die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen<br />
Situation sind bisher nicht absehbar.<br />
Vorbehaltlich der zusätzlichen Risiken, die<br />
der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, erwartet<br />
der Vorst<strong>and</strong> der Mainova AG für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2022</strong> ein bereinigtes EBT<br />
deutlich unter dem Niveau des Jahres 2021.<br />
„Der Krieg ist eine Tragödie für die Menschen<br />
in der Ukraine. Bei allen Diskussionen<br />
um Sanktionen, Versorgungssicherheit und<br />
Energiepreise steht der menschliche Aspekt<br />
an erster Stelle. Unsere Gedanken sind bei<br />
den Betr<strong>of</strong>fenen. Unser Mitgefühl ist mit jenen,<br />
die um ihr Leben oder das Leben von<br />
Freunden und Angehörigen bangen“, sagte<br />
Alsheimer.<br />
LL<br />
www.mainova.de (221291547)<br />
Illwerke: Spatenstich<br />
für Kleinwasserkraftwerk<br />
am Dürrenbach<br />
(ivk) Die illwerke vkw errichtet im Gemeindegebiet<br />
von Au, an der Grenze zu Schoppernau,<br />
eine neue Kleinwasserkraftanlage<br />
am Dürrenbach. Zielsetzung für den Ausbau<br />
des Kraftwerk Dürrenbach ist die optimale<br />
energetische Nutzung des Gewässers im Sinne<br />
der Ziele der Energieautonomie Vorarlbergs.<br />
900 Meter lange Druckrohrleitung<br />
Dazu soll das Wasser im Bereich der obersten<br />
bestehenden Geschiebe-Sperre gefasst<br />
und über eine erdverlegte, rund 900 Meter<br />
lange Druckrohrleitung bis zum Krafthausst<strong>and</strong>ort<br />
geführt werden. Das Krafthaus<br />
wird am R<strong>and</strong> eines kleinen Waldstückes<br />
auf der <strong>of</strong>fenen Wiese errichtet. Die Zufahrt<br />
zum Gebäude erfolgt über die bestehende<br />
Straße und einen neu angelegten Weg entlang<br />
des Waldr<strong>and</strong>es. Aufgrund des idealen<br />
St<strong>and</strong>orts in einer hochwassersicheren Lage<br />
ist eine geradlinige Zuführung des Druckrohres<br />
möglich. Zudem gibt es ausreichend<br />
Platz für Bautätigkeiten und die Einrichtung<br />
der Baustelle. Ein 30 kV-Kabel für den Energieabtransport<br />
befindet sich bereits in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
Innovatives Zeltdach beim Krafthaus<br />
Das Krafthaus mit einer Grundfläche von<br />
9,4 x 9,9 m beherbergt schließlich das Herzstück<br />
der Anlage: Ein Maschinensatz, bestehend<br />
aus einer Peltonturbine und einem<br />
Generator mit einer Leistung von knapp 1<br />
Megawatt. Eine technische Besonderheit<br />
des ausgeklügelten Krafthauses ist das innovative<br />
Zeltdach, das im Bedarfsfall zur Gänze<br />
einfach abgehoben und neben dem Gebäude<br />
gelagert werden kann. So kann der<br />
Generator ganz einfach ein- und ausgehoben<br />
werden. „Die Pläne für das Kraftwerk<br />
orientieren sich an unserem Masterplan für<br />
die Energieautonomie Vorarlbergs, die die<br />
konsequente und nachhaltige Nutzung unserer<br />
Ressource Wasserkraft in Vorarlberg<br />
vorsieht. Das Projekt am Dürrenbach in Au<br />
ist ein Paradebeispiel für die sinnvolle regionale<br />
und naturnahe Nutzbarmachung der<br />
Kraft des Wassers“, so Helmut Mennel, technischer<br />
Vorst<strong>and</strong> der illwerke vkw AG. Eine<br />
besondere Heraus<strong>for</strong>derung beim Dürrenbach<br />
ist das Geschiebemanagement. Bei<br />
entsprechenden Starkwetterereignisse<br />
bringt der Bach reichlich Geschiebe mit. Aus<br />
diesem Grund erfolgt die Wasserfassung<br />
mittels bewährtem Tirolerwehr mit automatischer<br />
Rechenreinigung, sowie einem nachgelagerten<br />
Co<strong>and</strong>a-Rechen.<br />
Zweistufiger Bauplan<br />
Die Abwicklung des Baus ist in zwei Abschnitten<br />
geplant. Die Wasserfassung sowie<br />
das Krafthaus können parallel gebaut werden.<br />
Um keinen Bauverkehr über die bestehende<br />
Zufahrtsstraße und Druckrohrleitungstrasse<br />
abwickeln zu müssen, wird die<br />
Triebwasserleitung in einem zweiten Schritt<br />
errichtet. Das Auslassbauwerk wird nach<br />
Möglichkeit während einer Niedrigwasserzeit<br />
in der Bregenzer Ach errichtet. Dazu<br />
wird der Baugrubenaushub als temporärer<br />
Wasserhaltungsdamm in die Bregenzer Ach<br />
geschüttet und anschließend wieder rückgebaut.<br />
„Die Bauzeit beträgt rund 18 Monate, bis<br />
Ende 2023 soll das Kraftwerk bereits Strom<br />
aus Wasserkraft ans Netz liefern. Die Projektkosten<br />
belaufen sich auf rund 5,6 Millionen<br />
Euro“, so Finanzvorst<strong>and</strong> Christ<strong>of</strong> Germann.<br />
Fakten Kleinwasserkraftwerk am Dürrenbach<br />
• Leistung:<br />
• Primärenergiezuwachs:<br />
1 MW<br />
3,8 GWh/a<br />
• Anzahl Maschinen: 1<br />
• Ausbauwassermenge:<br />
1100 l/s<br />
• Fallhöhe:118 m (Brutto) / 106 m (Netto)<br />
• Leitungslänge:<br />
900 m (DN700/DN800)<br />
• Geplante Inbetriebnahme: 2023<br />
LL<br />
www.illwerkevkw.at (221291548)<br />
LEAG: Qualifizierungsverbund<br />
gibt Starthilfe für grüne Energie<br />
in der Lausitz<br />
• LEAG, IBBF und BEE wollen Fachkräfteentwicklung<br />
im Strukturw<strong>and</strong>el unterstützen<br />
(leag) Die Lausitz Energie Kraftwerke AG<br />
(LEAG), die Vereinigung für Betriebliche<br />
Bildungs<strong>for</strong>schung e.V. (IBBF) und der Bundesverb<strong>and</strong><br />
Erneuerbare Energien (BEE)<br />
gründen den „Qualifizierungsverbund in<br />
der Lausitz für Erneuerbare Energien“<br />
(QLEE). Der Qualifizierungsverbund hat<br />
das Ziel, den Strukturw<strong>and</strong>el in der Lausitz<br />
zu begleiten und Unternehmen in der Region<br />
durch bedarfs- und zielgruppengerechte<br />
Angebote zu Fort- und Weiterbildung ihrer<br />
Beschäftigten neue wirtschaftliche Chancen<br />
zu eröffnen.<br />
Das gemeinsame Projekt erhielt zum Jahresende<br />
2021 die Förderzusage aus dem<br />
STARK-Programm der Bundesregierung.<br />
Dieses Programm fördert Projekte, die den<br />
Trans<strong>for</strong>mationsprozess zu einer ökologisch,<br />
ökonomisch und sozial nachhaltigen<br />
Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen<br />
unterstützen. Anfang März trafen sich die<br />
Projektinitiatoren LEAG, BEE, und IBBF zum<br />
Kick<strong>of</strong>f im LEAG-Konferenzcenter in Lübbenau<br />
und haben erste Maßnahmen für den<br />
Aufbau des Qualifizierungsverbunds auf<br />
den Weg gebracht.<br />
Vor dem Hintergrund des beschlossenen<br />
Ausstiegs aus der Kohleverstromung und<br />
der gleichzeitigen Beschleunigung des Ausbaus<br />
regenerativer Energien sehen die Projektinitiatoren<br />
in der Energiewende zahlreiche<br />
Zukunftschancen in einem vielfältigen<br />
und wachsenden Wirtschaftssektor mit<br />
neuen Berufspr<strong>of</strong>ilen. Sie wollen regionalen<br />
Unternehmen auf der Basis fundierter Qualifizierungsangebote<br />
dabei helfen, neue Geschäftsfelder<br />
zu erschließen, die dafür nötigen<br />
Berufsbilder zu strukturieren und über<br />
die sich stetig verändernden regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen aktuell in<strong>for</strong>miert zu<br />
sein. Die Erneuerbaren-Energien-Branche<br />
verfügt über ein großes Knowhow beim Umgang<br />
mit Trans<strong>for</strong>mationen und neuen Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />
das im Rahmen der Qualifizierung<br />
weitergegeben werden soll.<br />
Das gemeinsame strategische Ziel sei der<br />
Aufbau eines funktionierenden regionalen<br />
und branchenspezifischen Qualifizierungsverbundes,<br />
erklären die Projektinitiatoren.<br />
Dieser soll Unternehmen der Region und<br />
ihre Beschäftigten mit Weiterbildungen zur<br />
Bewältigung des Strukturw<strong>and</strong>els unterstützen.<br />
Gezielt sollen Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
im Bereich neuer Technologien,<br />
zum Beispiel in der Stromerzeugung und in<br />
der Übertragung und Speicherung von<br />
Energie, für die Beschäftigten der Lausitz<br />
aufgezeigt und ermöglicht werden. Damit<br />
soll die Fachkräfteentwicklung und -bin-<br />
24 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
dung in der Lausitz unterstützt werden. Darin<br />
liege auch die Chance, die Region wirtschaftlich<br />
vollkommen neu aufzustellen und<br />
so als Zukunfts- und Modellregion für ganz<br />
Europa zu etablieren.<br />
„Unser Energieunternehmen ist einer der<br />
größten Ausbildungsbetriebe in Br<strong>and</strong>enburg<br />
und Sachsen, dem mehrfach eine exzellente<br />
Qualität bescheinigt wurde. Wir<br />
betreiben in Lübbenau seit vielen Jahren ein<br />
Qualifizierungszentrum zur Fort- und Weiterbildung<br />
mit einem speziellen energiewirtschaftlichen<br />
Fokus. Und wir befinden<br />
uns als Unternehmen selbst mitten im W<strong>and</strong>el<br />
hin zu einem deutlich höheren Anteil an<br />
Erneuerbarer Energieerzeugung. Das sind<br />
Qualifikationen und Erfahrungen, die wir in<br />
den Qualifizierungsverbund mit einbringen<br />
werden“, erklärt LEAG-Personalvorst<strong>and</strong><br />
Jörg Waniek „Wir wollen mit diesem Projekt<br />
einen konkreten Beitrag leisten, um den<br />
Strukturw<strong>and</strong>el in der Lausitz erfolgreich zu<br />
gestalten und darüber hinaus Anregungen<br />
und Beispiele für <strong>and</strong>ere betr<strong>of</strong>fene Regionen<br />
zu schaffen. Wir würden uns auch freuen,<br />
weitere Partner für den Qualifizierungsverbund<br />
gewinnen zu können.“<br />
„Der Bundesverb<strong>and</strong> Erneuerbare Energie<br />
unterstreicht mit der gemeinsam entwickelten<br />
Projektidee die Bereitschaft der Erneuerbaren<br />
Branchen, ganz konkret Verantwortung<br />
auch für die sozialökonomischen Fragestelllungen<br />
aus dem Strukturw<strong>and</strong>el zu<br />
übernehmen. Die Energiewende bietet breite<br />
Beschäftigungschancen. Uns ist es wichtig,<br />
dass die bisherigen Kohleregionen auch<br />
in der modernen erneuerbaren Energiewirtschaft<br />
starke eigene Wertschöpfungscluster<br />
behalten. Wir wollen deshalb den Beschäftigungstransfer<br />
unterstützen, damit Menschen<br />
in ihrer Heimat eine Zukunft finden“,<br />
so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Bundesverb<strong>and</strong><br />
Erneuerbare Energie.<br />
„Um die Chancen des notwendigen Strukturw<strong>and</strong>els<br />
zu nutzen, benötigen die Beschäftigten<br />
neue Kompetenzen für veränderte<br />
und neue Tätigkeitsfelder“, sagt Dr.<br />
Michael Steinhöfel, Geschäftsführer des<br />
IBBF. „Durch eine bedarfs- und zielgruppengerechte<br />
Weiterbildung, die die aktuellen<br />
An<strong>for</strong>derungen moderner Arbeitsplätze aufgreift<br />
und mit attraktiven Formaten umgesetzt<br />
wird, wollen wir die Beschäftigten für<br />
den W<strong>and</strong>el fit machen und ihnen damit<br />
eine berufliche Perspektive in ihrer Heimat<br />
eröffnen.“<br />
Der QLEE wird seinen Sitz in Lübbenau<br />
haben. Ein gemeinsames Webportal wird<br />
die Vernetzung der einzelnen Akteure unterstützen<br />
und damit maßgeblich auf das<br />
Projektziel einzahlen.<br />
LEAG-Tochter MCR nimmt neuen 3D-Metalldrucker in Betrieb (Foto_ LEAG)<br />
LEAG-Tochter MCR nimmt neuen<br />
3D-Metalldrucker in Betrieb<br />
• Neuartiger Kundenservice für die Reparatur<br />
großer Bauteile startet in Schwarze<br />
Pumpe<br />
(leag) Mit einem in der deutschen Wirtschaft<br />
bislang neuartigen Service für die<br />
schonende Reparatur großer Maschinenbauteile<br />
aus Stahl wie Wellen, Zahnräder<br />
oder Achsen ist das LEAG-Tochterunternehmen<br />
MCR Engineering Lausitz GmbH an<br />
den Start gegangen. Am heutigen Donnerstag,<br />
31. März, nahm sie dafür in Anwesenheit<br />
zahlreicher Gäste eine neue 3D-Laser-Schweißanlage<br />
in Betrieb und begründet<br />
damit den neuen Geschäftsbereich MCR<br />
Metal Print. Der computergesteuerte Metalldrucker<br />
ist vom Projektteam des Unternehmens<br />
selbst nach den Kundenbedürfnissen<br />
konzipiert und mit den dafür notwendigen<br />
Baugruppen zusammengestellt worden.<br />
3D-Metalldruck ist eine laser- oder lichtbogenbasierte<br />
Technologie, welche die Designflexibilität<br />
des 3D-Drucks mit den Materialeigenschaften<br />
von Metall kombiniert. In<br />
dem von MCR angewendeten Print-Verfahren<br />
bleiben vor allem die Härteeigenschaften<br />
des Materials der Bauteile unbeeinflusst.<br />
Möglich wird das durch sechs Laser, die<br />
ringförmig angeordnet sind und ihre Strahlen<br />
mit nur geringer Leistung von einem Kilowatt<br />
auf den zu bearbeitenden Punkt richten.<br />
Sie schweißen die neue Stahlschicht<br />
schonend auf, ohne den Grundst<strong>of</strong>f negativ<br />
zu beeinflussen.<br />
„Der Vorteil dieses innovativen Verfahrens<br />
liegt auf der H<strong>and</strong>“, erklärt LEAG-Vorst<strong>and</strong><br />
Dr. Philipp Nellessen. „Bislang konnten große<br />
und stark beanspruchte Maschinen-Bauteile,<br />
wenn sie verschlissen oder beschädigt<br />
waren, mit herkömmlichen Schweißverfahren<br />
kaum wieder nutzbar gemacht werden,<br />
denn die Hitzeentwicklung war zu groß und<br />
hätte die Materialbeschaffenheit der Teile<br />
negativ beeinflusst. Man musste sie daher<br />
durch neue Teile ersetzen, die sehr teuer in<br />
der Anschaffung sind. Mit dem Verfahren,<br />
das MCR Metal Print nutzt, lassen sich solche<br />
Bauteile nun aber doch reparieren und<br />
erneuern. Das bringt unseren Kunden eine<br />
deutlichen Kostenersparnis gegenüber dem<br />
Neukauf und ist natürlich zudem eine wertvolle<br />
Option in Fällen, in denen kurzfristig<br />
keine neuen Ersatzteile am Markt verfügbar<br />
sind.“<br />
Die MCR Engineering Lausitz GmbH arbeitet<br />
im Industriepark Schwarze Pumpe mit<br />
modernster technischer Ausstattung und<br />
hoch qualifizierten Fachkräften. Sie bietet<br />
ihren deutschen und internationalen Kunden<br />
einen umfangreichen Service im Maschinen-<br />
und Stahlbau sowie in der Wartung<br />
und Inst<strong>and</strong>haltung von Großgeräten und<br />
Schienenfahrzeugen.<br />
LL<br />
www.leag.de (221291551)<br />
LL<br />
www.leag.de (221291551)<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 25
Members´News<br />
LEAG kauft Holzkontor und Pelletierwerk<br />
Schwedt<br />
• Veredlungsbetrieb erweitert die Marke<br />
Rekord um weitere Biomasse-Brennst<strong>of</strong>fe<br />
(leag) Die LEAG-Gruppe erwirbt zur Erweiterung<br />
des Produktions- und Angebotsportfolios<br />
ihres Veredlungsbetriebes die Holzkontor<br />
und Pelletierwerk Schwedt GmbH<br />
(HPS). Damit schließt sie eine Akquisition<br />
erfolgreich ab, die ideal in die Zukunftsstrategie<br />
des Unternehmens passt und den eingeschlagenen<br />
Weg der Unternehmenstrans<strong>for</strong>mation<br />
perfekt ergänzt.<br />
Das Holzkontor und Pelletierwerk Schwedt<br />
wurde 2006 errichtet und gehört seit 2015<br />
zur polnischen Stabos-Gruppe. „Eine Übernahme<br />
durch die LEAG ermöglicht die Erweiterung<br />
des Brennst<strong>of</strong>f-Angebots der Veredlung<br />
um Holzprodukte“, so Matthias Vette,<br />
Leiter Veredlung bei der LEAG. In<br />
Schwedt werden Holzpellets für Industrie<br />
und Hausbr<strong>and</strong> hergestellt. „Mit dem Kauf<br />
der HPS intensiviert die LEAG ihr Engagement<br />
im Bereich nachwachsender biogener<br />
Energieträger und setzt auf eine schrittweise<br />
Trans<strong>for</strong>mation ihres Braunkohleportfolios<br />
in Richtung CO 2 -armer und klimaneutraler<br />
Brennst<strong>of</strong>fe.“<br />
Durch ihr bestehendes Geschäft mit Brennst<strong>of</strong>fen<br />
auf Basis von Braunkohle verfügt die<br />
Veredlung der LEAG bereits über ein breites<br />
Kundenportfolio im Hausbr<strong>and</strong>- und Industriebreich.<br />
Bereits in den letzten Jahren hat<br />
die Veredlung ihr Produktportfolio um<br />
Brennst<strong>of</strong>fe aus Biomasse erweitert. Mit der<br />
Übernahme der HPS gibt es jetzt auch die<br />
erste Produktionsanlage für Holzpellets unter<br />
der etablierten Brennst<strong>of</strong>fmarke Rekord.<br />
Die vereinbarte Transaktion umfasst den Erwerb<br />
von 100 Prozent der Anteile an HPS von<br />
Stabos. „Durch den Kauf von HPS schaffen<br />
wir eine wichtige Basis für unsere künftigen<br />
Aktivitäten im Bereich innovativer Biobrennst<strong>of</strong>fe,<br />
bauen unsere gute Marktposition aus<br />
und investieren in attraktive Energielösungen<br />
für unsere Kunden“, so Bergbau-Vorst<strong>and</strong><br />
Dr. Philipp Nellessen von der LEAG.<br />
Der St<strong>and</strong>ort der HPS in Schwedt bringt<br />
für die LEAG eine ganze Reihe Vorteile mit.<br />
Neben der hohen Qualität der produzierten<br />
Pellets spielen die Rohst<strong>of</strong>fversorgung, die<br />
Verkehrsanbindung und die räumliche Nähe<br />
zum Lausitzer Revier eine große Rolle.<br />
Durch die internationale Vertriebserfahrung<br />
der LEAG sieht das Unternehmen auch<br />
die Nähe zu Polen als echte Chance. „Der<br />
Kauf der HPS unterstreiche zudem, dass die<br />
LEAG auf dem Weg vom Bergbau- und Kraftwerksbetreiber<br />
hin zu einem vielseitigen<br />
Unternehmen für Energie, Infrastruktur und<br />
Service sei. Die LEAG leiste – insbesondere<br />
auch in schwierigen Zeiten – einen wichtigen<br />
Beitrag zur Versorgungssicherheit in<br />
Deutschl<strong>and</strong>.<br />
LL<br />
www.leag.de (221291555)<br />
KKL: Modernisierungsprojekte<br />
mit Wirkung auf Stromerzeugung<br />
und Produktionskosten<br />
(kkl) Der Verwaltungsrat der Kernkraftwerk<br />
Leibstadt AG hat den Jahresabschluss genehmigt.<br />
Das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) produzierte<br />
im 37. Betriebsjahr netto insgesamt<br />
4‘802 GWh Strom. Grund für das im Vergleich<br />
zum Vorjahr (9’050 GWh) deutlich<br />
tiefere Produktionsvolumen waren umfangreiche<br />
Modernisierungsprojekte, die im<br />
Rahmen der rund sechsmonatigen Revisionsabstellung<br />
realisiert wurden.<br />
Aufgrund der tieferen Stromproduktion<br />
erhöhten sich die normalisierten Produktionskosten,<br />
d.h. ohne des effektiven Renditeeinflusses<br />
des Stilllegungs- und des Entsorgungsfonds,<br />
auf 10,12 Rp./kWh (Vorjahr:<br />
4,99 Rp./ kWh). Die normalisierten Jahreskosten<br />
betrugen insgesamt 485,9 Mio. CHF<br />
(Vorjahr: 451,6 Mio. CHF).<br />
Die positive Entwicklung der Finanzmärkte<br />
im Jahr 2021 wirkte sich entsprechend<br />
auf die Wertentwicklung der beiden Fonds<br />
für die Stilllegung und Entsorgung der Kernanlage<br />
aus. Im Berichtsjahr betrug die<br />
Fondsper<strong>for</strong>mance 209,5 Mio. CHF, im Vorjahr<br />
waren es 91,6 Mio. CHF gewesen. Die<br />
effektiven Jahreskosten lagen damit bei<br />
340,6 Mio. CHF (Vorjahr: 418,6 Mio. CHF),<br />
die Produktionskosten bei 7,09 Rp./kWh<br />
(Vorjahr: 4,63 Rp./kWh).<br />
Im Berichtsjahr zahlte die Kernkraftwerk<br />
Leibstadt AG 51,8 Mio. CHF in den Stilllegungs-<br />
und den Entsorgungsfonds ein (Vorjahr<br />
34,6 Mio. CHF).<br />
Zwecks kontinuierlicher Erhöhung der Sicherheit<br />
und Verfügbarkeit des Kraftwerks<br />
wurden 2021 insgesamt 87,3 Mio. CHF (Vorjahr:<br />
67,0 Mio. CHF) in anlagentechnische<br />
Modernisierungen, substanzerhaltende<br />
Massnahmen und Brennelemente investiert.<br />
Die operativen Betriebskosten lagen ebenfalls<br />
über den Vorjahreswerten. Grund dafür<br />
waren vor allem höhere Kosten für Material<br />
und Fremdleistungen infolge der deutlich<br />
längeren und umfangreicheren Jahreshauptrevision.<br />
Ende 2021 waren im Kernkraftwerk<br />
Leibstadt 497,5 Vollzeitstellen<br />
(Vorjahr: 505,9) besetzt.<br />
Der Verwaltungsrat der Kernkraftwerk<br />
Leibstadt AG hat den Jahresabschluss 2021<br />
zuh<strong>and</strong>en der Generalversammlung vom<br />
28. April <strong>2022</strong> verabschiedet.<br />
LL<br />
www.kkl.ch (221291558)<br />
RWE Power AG: Mit Stilllegung<br />
von Block A des Kraftwerks<br />
Neurath setzt RWE den<br />
gesetzlichen Kohleausstieg<br />
planmäßig <strong>for</strong>t<br />
• Anlage wird vorerst konserviert, um nach<br />
einer Entscheidung der Bundesregierung<br />
im Notfall zur Versorgungssicherheit beitragen<br />
zu können<br />
(rwe) RWE Power legt morgen, am 1. April,<br />
den 300-Megawatt-Block A des Braunkohlenkraftwerks<br />
Neurath still. Das erfolgt im<br />
Rahmen des gesetzlichen Stilllegungsfahrplans.<br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte<br />
um eine mögliche Reduzierung des Gasverbrauchs<br />
in der Stromerzeugung wird<br />
RWE den Block für kurze Zeit konservieren.<br />
Das Unternehmen wird somit zunächst alle<br />
Maßnahmen unterlassen, die eine Wiederinbetriebnahme<br />
für den Fall gefährden<br />
können, dass die Bundesregierung entscheidet,<br />
dass die Anlage temporär noch zur Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit benötigt<br />
wird.<br />
RWE Power-Vorst<strong>and</strong>svorsitzender Dr.<br />
Frank Weig<strong>and</strong> erklärt dazu: „Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
prüft gerade, welche<br />
Maßnahmen für den kommenden Winter<br />
er<strong>for</strong>derlich sind, um die Versorgungssicherheit<br />
zu gewährleisten. Wir haben der<br />
Politik zugesagt, Kraftwerke, bei denen das<br />
technisch möglich ist, im Notfall wieder ans<br />
Netz zu bringen. Als Teil der kritischen Infrastruktur<br />
kennen wir unsere Verantwortung<br />
und nehmen sie an. Die Entscheidung,<br />
ob und in welchem Umfang diese Anlagen<br />
verfügbar sein sollen, trifft allein die Politik.<br />
Am Kohleausstieg des Unternehmens ändert<br />
sich grundsätzlich nichts.“<br />
RWE hat seit Ende 2020 bereits sechs<br />
Kraftwerksblöcke mit zusammen rund<br />
1.800 Megawatt Leistung stillgelegt. In diesem<br />
Jahr gehen neben dem 300-MW- Block<br />
A am St<strong>and</strong>ort Neurath die beiden<br />
600-MW-Blöcke D und E außer Betrieb.<br />
Gleiches gilt für die Blöcke E und F am<br />
St<strong>and</strong>ort Niederaußem mit jeweils 300 MW,<br />
die zur Zeit in Sicherheitsbereitschaft stehen.<br />
Zusätzlich stellt RWE Power zum Jahresende<br />
die Brikettproduktion und damit<br />
eine Kraftwerksleistung von 120 MW ein.<br />
Insgesamt werden somit zum Ende dieses<br />
Jahres mit rund 4.000 Megawatt Leistung<br />
rund 40 Prozent der ursprünglichen Braunkohlekapazität<br />
im Rheinl<strong>and</strong> vom Netz gegangen<br />
sein. In den nächsten Jahren stehen<br />
im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs<br />
weitere Stilllegungen an.<br />
Die Stilllegung des Neurather Blocks A<br />
führt, aufs Jahr gerechnet, zu einer Minderung<br />
des CO 2 -Ausstoßes um rund 2,5 Mio. t.<br />
Gleichzeitig treibt RWE konsequent den<br />
Ausbau der Erneuerbaren Energien voran.<br />
26 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
RWE baut im Rahmen ihrer globalen Investitions-<br />
und Wachstumsstrategie ihr<br />
grünes Kerngeschäft bis 2030 deutlich aus.<br />
Allein in Deutschl<strong>and</strong> plant das Unternehmen<br />
Investitionen von bis zu 15 Milliarden<br />
Euro brutto in Offshore- und Onshore-Windkraft,<br />
Solar, Speicher, flexible Backup-Kapazitäten<br />
und Wasserst<strong>of</strong>f.<br />
Heruntergebrochen auf Nordrhein-Westfalen<br />
bedeutet das: 4 Milliarden Euro für<br />
Investitionen, 1.000 Megawatt Erneuerbare<br />
Energien, 2.000 Megawatt flexible und wasserst<strong>of</strong>ffähige<br />
Backup-Kapazitäten in der<br />
Stromerzeugung und 700 Megawatt Elektrolysekapazität<br />
für grünen Wasserst<strong>of</strong>f.<br />
LL<br />
www.rwe.com (221291644)<br />
Hochzeit auf hoher See: 1.400<br />
Tonnen schweres Umspannwerk<br />
für RWE-Offshore-Windpark<br />
Kaskasi errichtet<br />
• Installation der Fundamente für die<br />
Windkraftanlagen gestartet<br />
• Innovative Fundamentlösungen und<br />
recycelbare Rotorblätter im Test<br />
• 342-Megawatt-Windpark wird Ökostrom<br />
für mehr als 400.000 Haushalte liefern<br />
Sven Utermöhlen | Chief Executive Officer<br />
(CEO) Offshore Wind: „Wenn sich Deutschl<strong>and</strong><br />
bis 2035 nahezu vollständig mit Strom aus Erneuerbaren<br />
Energien versorgen will, er<strong>for</strong>dert<br />
das eine gewaltige Kraftanstrengung. Gerade<br />
ein schnellerer Offshore-Ausbau ist wichtig, um<br />
gleichzeitig die Klimaziele und eine größere<br />
Energieunabhängigkeit zu erreichen. Wir leisten<br />
dazu unseren Beitrag. Dass der Bau unseres<br />
Offshore-Windparks Kaskasi Fahrt aufnimmt,<br />
ist dafür ein sichtbares Zeichen.“<br />
(rwe) Mit Kaskasi errichtet RWE derzeit ihren<br />
6. Windpark vor der deutschen Küste.<br />
Das 342-Megawatt-Projekt entsteht rund 35<br />
Kilometer nördlich der Insel Helgol<strong>and</strong>.<br />
Kürzlich konnte im Baufeld Hochzeit gefeiert<br />
werden: So nennt man es, wenn das Umspannwerk<br />
erfolgreich auf seinem Fundament<br />
installiert wurde. Das Offshore-Umspannwerk<br />
ist das Nervenzentrum des<br />
Windparks. Hier wird der von den einzelnen<br />
Windturbinen erzeugte Strom zusammenfließen<br />
und auf die notwendige Übertragungsspannung<br />
gebracht.<br />
Im dänischen Aalborg auf dem Gelände<br />
des Herstellers Bladt Industries begann die<br />
Reise für das 1.400 Tonnen schwere Umspannwerk.<br />
Zwei Tage lang wurde es über<br />
die Nordsee transportiert bevor es mit dem<br />
schwimmenden Schwerlastkran „Gulliver“<br />
der Firma SCALDIS auf das Monopile-Fundament<br />
gesetzt wurde. Damit ist die gewichtsmäßig<br />
schwerste Komponente des<br />
Windparks installiert.<br />
Hochzeit auf hoher See: 1.400 Tonnen schweres Umspannwerk für RWE-Offshore-Windpark<br />
Kaskasi errichtet<br />
Zudem wurde mit der Errichtung der insgesamt<br />
38 Monopile-Fundamente für die<br />
Windkraftanlagen sowie den dazugehörigen<br />
Verbindungsstücken (Transition Pieces)<br />
begonnen. Die bis zu 64 Meter langen Fundamente<br />
wiegen bis zu 740 Tonnen – etwa<br />
so viel wie 600 Kleinwagen. Mit der „Strashnov“<br />
von Seaway 7, der „Blue Tern“ von Fred<br />
Olsen sowie der „Neptune“ und der „Sea<br />
Challenger“ von DEME sind gleich vier<br />
Schiffe im Einsatz, um sie zu installieren.<br />
Die Koordination der Arbeiten und Abläufe<br />
auf der Offshore-Großbaustelle erfolgt rund<br />
um die Uhr über den RWE-Kontrollraum auf<br />
Helgol<strong>and</strong>. Unterstützt wird das RWE-eigene<br />
Team durch nautisches Personal von Ems<br />
Maritime Offshore.<br />
Um die Fundamente im Meeresboden in<br />
Wassertiefen von 18 bis 25 Metern zu installieren,<br />
greift RWE auf zwei verschiedene<br />
Installationsmethoden zurück: Neben der<br />
herkömmlichen Schlagrammtechnik wird<br />
ein Vibrationsrammverfahren eingesetzt.<br />
Das sogenannte Vibro Pile Driving hat das<br />
Potenzial, den Unterwasserschall deutlich<br />
zu reduzieren. Dies kommt vor allem der<br />
Meeresumwelt zugute. Die Pilotanwendung<br />
bei Kaskasi wird durch das Forschungsprojekt<br />
„VISSKA“ begleitet, das vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
gefördert wird.<br />
Innovative Fundamentlösungen und<br />
recycelbare Rotorblätter<br />
RWE treibt die technologische Weiterentwicklung<br />
in der Offshore-Windindustrie voran<br />
und testet im Windpark Kaskasi gleich<br />
drei neue Technologien: RWE plant bei Kaskasi<br />
weltweit das erste Mal spezielle Stahlkragen<br />
um drei Monopile-Fundamente (Collared<br />
Monopile) zu installieren. Eine weitere<br />
Neuerung sind einvibrierte Fundamente<br />
mit einem im Seeboden exp<strong>and</strong>ierenden<br />
Betonring (Self-Exp<strong>and</strong>ing Pile Shoe). Zudem<br />
feiert ein nachhaltiges Produkt seine<br />
Deutschl<strong>and</strong>premiere bei Kaskasi: Siemens<br />
Gamesa und RWE werden einige Windturbinen<br />
mit recycelbaren Rotorblättern ausstatten.<br />
Die Rotorblätter sind – dank eines neuartigen<br />
Harzes – die ersten ihrer Art, die am<br />
Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen<br />
recycelt werden können. Ab Sommer<br />
wird mit der Errichtung der Windkraftanlagen<br />
begonnen. Ende <strong>2022</strong> sollen die<br />
insgesamt 38 Windkraftanlagen betriebsbereit<br />
sein. Dann wird Kaskasi rechnerisch<br />
rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem<br />
Strom versorgen.<br />
Rückenwind für RWE und die Energiewende<br />
in Deutschl<strong>and</strong><br />
RWE ist eines der führenden Unternehmen<br />
im Bereich der Erneuerbaren Energien und<br />
weltweit die Nummer 2 bei Offshore-Wind.<br />
Im Rahmen seiner Investitions- und Wachstumsstrategie<br />
„Growing Green“ will das Unternehmen<br />
bis 2030 seine Kapazität im Bereich<br />
Offshore-Wind von derzeit 2,4 Gigawatt<br />
(GW) auf 8 GW verdreifachen. Und<br />
auch in Deutschl<strong>and</strong> zieht RWE das Tempo<br />
an: Bis zu 15 Milliarden Euro brutto sollen<br />
bis 2030 im Heimatmarkt in die grüne Energiewelt<br />
investiert werden. So will RWE auch<br />
bei der Offshore-Windkraft weiter wachsen:<br />
RWE treibt gemeinsam mit ihrem kanadischen<br />
Partner Northl<strong>and</strong> Power die Entwicklung<br />
eines großen Offshore-Windclusters<br />
in der deutschen Nordsee voran. Insgesamt<br />
drei Windparks mit einer installierten<br />
Gesamtleistung von über 1,3 GW wollen die<br />
Partner nördlich der Insel Juist errichten<br />
und vorrausichtlich 2026 beziehungsweise<br />
2028 in Betrieb nehmen. Diese geplanten<br />
Windparks können pro Jahr so viel Ökostrom<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 27
Members´News<br />
Dr. Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der OGE, ergänzt: „Das Konzept<br />
ist als umsetzbarer Vorschlag zu verstehen,<br />
um die Hercules-Aufgaben Dekarbonisierung<br />
und Diversifizierung der Energieversorgung<br />
zu lösen. Diese Aufgabe ist nur<br />
durch eine intensive wertschöpfungsstufenübergreifende<br />
Zusammenarbeit der Unternehmen<br />
mit Unterstützung der Politik durch<br />
kurzfristige Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen<br />
zu meistern. RWE als führendes<br />
Unternehmen in der Stromerzeugung<br />
und OGE als führendes Unternehmen im<br />
Transport gasförmiger Energie bringen die<br />
notwendigen Voraussetzungen und den Willen<br />
zur Gestaltung zusammen. Wir überwinden<br />
das Henne-Ei-Problem im XXL-Format<br />
und bieten damit <strong>and</strong>eren Wasserst<strong>of</strong>f-Akteuren<br />
eine verlässliche Basis für ihre Projekte.“<br />
Schnellweg für Wasserst<strong>of</strong>f: OGE und RWE stellen nationales Infrastrukturkonzept<br />
„H2ercules“ vor<br />
produzieren, dass sie den Bedarf von bis zu<br />
1,6 Millionen Haushalten decken. In direkter<br />
Nähe entwickelt RWE einen weiteren<br />
Windpark mit einer Leistung von 225 MW.<br />
LL<br />
www.rwe.com (221291652)<br />
Schnellweg für Wasserst<strong>of</strong>f:<br />
OGE und RWE stellen nationales<br />
Infrastrukturkonzept<br />
„H2ercules“ vor<br />
• Wasserst<strong>of</strong>fproduktion, Speicher und Importmöglichkeiten<br />
im Norden sollen mit<br />
Verbrauchern im Westen und Süden verbunden<br />
werden<br />
• Bis zu 1 GW neuer Elektrolyse-Kapazität<br />
und 1.500 Kilometer Leitung geplant<br />
• Anbindung weiterer Partner ist vorgesehen<br />
/ Großabnehmer haben Interesse signalisiert<br />
(rwe) Deutschl<strong>and</strong> steht bei der Dekarbonisierung<br />
und der Diversifizierung seiner<br />
Energieversorgung vor großen Heraus<strong>for</strong>derungen.<br />
Es braucht schnelle Lösungen,<br />
die die Versorgungssicherheit und den Weg<br />
zur Klimaneutralität gleichermaßen unterstützen.<br />
Ein zügiger Hochlauf der Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
ist dafür essenziell.<br />
Um den Aufbau der Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
in Deutschl<strong>and</strong> deutlich zu beschleunigen,<br />
haben OGE und RWE das nationale Infrastrukturkonzept<br />
„H2ercules“ entwickelt.<br />
Damit wollen die beiden Unternehmen den<br />
Aufbau einer Wasserst<strong>of</strong>finfrastruktur vorantreiben.<br />
Diese soll Elektrolyseure sowie<br />
Speicher- und Importmöglichkeiten für grünen<br />
Wasserst<strong>of</strong>f im Norden mit industriellen<br />
Endverbrauchern im Westen und Süden<br />
Deutschl<strong>and</strong>s verbinden. Weitere in Entwicklung<br />
befindliche Importrouten aus dem<br />
Süden und Osten sollen bis 2030 angeschlossen<br />
werden. So kann H2ercules das<br />
Rückgrat einer Wasserst<strong>of</strong>finfrastruktur von<br />
der Nordseeküste bis nach Süddeutschl<strong>and</strong><br />
werden. Erste Großunternehmen, wie zum<br />
Beispiel thyssenkrupp, haben ihr Interesse<br />
signalisiert, an ein solches Netz angeschlossen<br />
zu werden.<br />
Die Umsetzung des Vorhabens er<strong>for</strong>dert<br />
voraussichtlich Investitionen in einer Größenordnung<br />
von 3,5 Milliarden (Mrd.)<br />
Euro. Da der größte Teil von H2ercules auf<br />
der Umstellung bereits bestehender Erdgasleitungen<br />
beruht, ist der Vorschlag in Summe<br />
kostengünstiger und deutlich schneller<br />
zu realisieren als ein kompletter Neubau.<br />
Dr. Markus Krebber, Vorst<strong>and</strong>svorsitzender<br />
der RWE AG: „Um ihre Klimaziele erreichen zu<br />
können, braucht die Industrie große Mengen<br />
an grünem Wasserst<strong>of</strong>f – und das so schnell<br />
wie möglich. RWE will deshalb bis 2030 an<br />
küstennahen St<strong>and</strong>orten im Nordwesten<br />
Deutschl<strong>and</strong>s zusätzliche Elektrolysekapazitäten<br />
errichten und betreiben. Der erzeugte<br />
grüne Wasserst<strong>of</strong>f soll dann vom Norden dorthin<br />
transportiert werden, wo er gebraucht<br />
wird, etwa zu Stahlerzeugern, Chemieunternehmen<br />
und Raffinerien im Ruhrgebiet und in<br />
Süddeutschl<strong>and</strong>. Diese Heraus<strong>for</strong>derung gehen<br />
wir mit OGE an. Gemeinsam wollen wir<br />
den ersten Wasserst<strong>of</strong>f-Schnellweg in Deutschl<strong>and</strong><br />
schaffen.“<br />
Die Rollen bei H2ercules sind klar verteilt:<br />
RWE will bis zu 1 Gigawatt an neuen Elektrolyse-Anlagen<br />
bis 2030 realisieren und<br />
damit grünen Wasserst<strong>of</strong>f erzeugen. Zudem<br />
plant RWE, große Mengen Wasserst<strong>of</strong>f zu<br />
importieren. Auch beabsichtigt RWE wasserst<strong>of</strong>ffähige<br />
Gaskraftwerke mit einer Leistung<br />
von mindestens 2 Gigawatt in Anschlussnähe<br />
zur geplanten H2ercules-Trasse<br />
zu errichten und ihre Gasspeicher nahe<br />
der niederländischen Grenze an die Wasserst<strong>of</strong>fleitung<br />
anbinden zu lassen. Beides ist<br />
wichtig, um grüne flexible Backup-Kapazität<br />
zu schaffen. OGE will dafür sorgen, dass<br />
der grüne Wasserst<strong>of</strong>f zum Kunden kommt,<br />
indem bestehende Erdgasleitungen für den<br />
Wasserst<strong>of</strong>ftransport umgestellt und ergänzend<br />
neue Leitungen gebaut werden. So<br />
kann ein Leitungsnetz von circa 1.500 Kilometern<br />
entstehen, das sich in die deutschl<strong>and</strong>weite<br />
Wasserst<strong>of</strong>f-Netzplanung einfügt.<br />
Über den Abstimmungsprozess für<br />
den Netzentwicklungsplan Gas (NEP Gas)<br />
ist das Zusammenspiel mit den Wasserst<strong>of</strong>f-Aktivitäten<br />
der <strong>and</strong>eren Marktakteure<br />
sichergestellt.<br />
H2ercules eröffnet neue Möglichkeiten,<br />
um Deutschl<strong>and</strong> an wesentliche Importrouten<br />
anzuschließen – zunächst über Pipelines<br />
aus Belgien und den Niederl<strong>and</strong>en, später<br />
über Norwegen sowie aus Süd- und Osteuropa;<br />
perspektivisch auch über Importterminals<br />
für grüne Moleküle im Norden<br />
Deutschl<strong>and</strong>s. Damit trägt das Projekt zum<br />
Entstehen eines europäischen Wasserst<strong>of</strong>fmarktes<br />
bei.<br />
Das Projekt ist <strong>of</strong>fen für weitere Partner<br />
entlang der Wasserst<strong>of</strong>f-Wertschöpfungskette.<br />
Mit diesem integrierten Ansatz und<br />
einem auf Wachstum ausgelegten Umsetzungspfad<br />
wird H2ercules bis 2030 überregional<br />
zwei Drittel des für Deutschl<strong>and</strong> bekannten<br />
Wasserst<strong>of</strong>fbedarfs in den Verbrauchszentren<br />
entlang des empfohlenen<br />
Korridors erreichen können. So kann zügig<br />
der Schritt in eine großskalige Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
gelingen. Neben großen industriellen<br />
Abnehmern könnten dabei auch kleinere<br />
Unternehmen pr<strong>of</strong>itieren.<br />
Die Umsetzung des Vorhabens bedarf passender<br />
Rahmenbedingungen, die RWE und<br />
OGE in Kürze mit der Politik erörtern wollen.<br />
LL<br />
www.rwe.com (221291704)<br />
28 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Innovation: RWE setzt neuartiges<br />
Amphibienschiff zur Wartung<br />
im Offshore-Windpark<br />
Scroby S<strong>and</strong>s ein<br />
• Neues Wartungsschiff bringt Servicetechniker<br />
zu schwer erreichbaren Anlagen<br />
– etwa durch höher werdenden S<strong>and</strong>bänke<br />
• Entwicklung erfolgte gemeinsam mit<br />
Commercial Rib Charters<br />
• Potential für zukünftigen weltweiten Einsatz<br />
in Offshore-Windparks in sehr flachen<br />
Gewässern<br />
Sven Utermöhlen | Chief Executive Officer<br />
(CEO) Offshore Wind: „Das neue Amphibien-Wartungsschiff<br />
für den Offshore-Windpark<br />
Scroby S<strong>and</strong>s in Großbritannien stellt<br />
einmal mehr den Ideenreichtum unseres RWE-<br />
Teams und unserer Partnerfirmen unter Beweis.<br />
Wir bei RWE wollen eine Vorreiterrolle<br />
einnehmen, wenn es darum geht, innovative<br />
Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. So<br />
können wir Offshore-Windparks langfristig<br />
effizient betreiben, den weiteren Ausbau der<br />
Offshore-Windenergie fördern und somit zur<br />
Energiewende beitragen.“<br />
(rwe) RWE treibt zusammen mit ihrem Partner<br />
Commercial Rib Charters (CRC) eine<br />
Neuerung im Bereich der Offshore-Windkraft<br />
voran: Es wurde ein weltweit einzigartiges<br />
Amphibienschiff entwickelt und gebaut,<br />
mit dem Offshore-Windparks in flachen<br />
Gewässern erreicht werden können.<br />
Das einzigartige Schiff, ein sogenanntes<br />
„Crew Transfer Vessel“, soll Servicetechniker<br />
zu Turbinen bringen, die auf S<strong>and</strong>bänken<br />
errichtet wurden und die natürliche<br />
Ablagerung von S<strong>and</strong> im Laufe der Zeit zu<br />
einer Anhebung des Meeresbodens geführt<br />
hat. Das voll seetüchtige Schiff, das auch an<br />
L<strong>and</strong> fahren kann, bietet eine einzigartige<br />
Zugangslösung zu einigen der ersten<br />
Offshore-Windparks in Großbritannien, die<br />
auf natürlich entst<strong>and</strong>enen S<strong>and</strong>bänken errichtet<br />
wurden.<br />
RWE gehört zu den weltweit führenden<br />
Unternehmen, was Planung, Bau und Betrieb<br />
von Offshore-Windparks betrifft und<br />
ist ein Pionier in diesem Bereich seit den<br />
Anfängen der Offshore-Windindustrie vor<br />
über 20 Jahren. Das Unternehmen treibt<br />
den Einsatz innovativer Lösungen in seinem<br />
gesamten Portfolio voran – von recycelbaren<br />
Turbinenblättern, über neue schonende Installationsverfahren<br />
für Fundamente bis hin<br />
zur Entwicklung von grünem Wasserst<strong>of</strong>f<br />
und Batteriespeichern.<br />
Der Offshore-Windpark Scroby S<strong>and</strong>s von<br />
RWE mit einer Leistung von 60 Megawatt<br />
(MW) war eines der ersten Projekte, die in<br />
Großbritannien gebaut wurden – allesamt<br />
in relativ flachen Gewässern in Küstennähe.<br />
Scroby S<strong>and</strong>s wurde auf einer prähistorischen<br />
S<strong>and</strong>bank errichtet, die aufgrund natürlicher<br />
Veränderungen der Meeresumwelt<br />
und der Küstenerosion im Laufe der Zeit<br />
angehoben wurde, so dass vier Turbinen<br />
nicht mehr von Wartungsschiffen erreicht<br />
werden können.<br />
Die maßgeschneiderte Lösung wurde in<br />
Rekordzeit gemeinsam vom RWE-Betriebsteam,<br />
ihrem Technologie- und Innovationsteam<br />
und dem Schiffsanbieter Commercial<br />
Rib Charters (CRC) entwickelt. Das voll seetüchtige<br />
Schiff soll den Namen “CRC Walrus“„<br />
tragen, nach einem berühmten amphibischen<br />
Doppeldecker aus den 1930er Jahren.<br />
Das Schiff hat zwei Räder vorne und eines<br />
hinten, kann zehn Techniker sowie zwei<br />
Besatzungsmitglieder transportieren und<br />
hat eine Deckladekapazität von 1.000 kg.<br />
LL<br />
www.rwe.com (221291706)<br />
STEAG sorgt für sichere Energie<br />
• Aufgrund der aktuellen Lage auf den<br />
Strommärkten erfolgt die Umrüstung des<br />
Kraftwerksblocks Herne 4 erst ab Frühjahr<br />
2023<br />
(steag) STEAG reagiert auf die angespannte<br />
Lage auf den Energiemärkten und stellt die<br />
geplante Umrüstung des Steinkohlenkraftwerksblocks<br />
Herne 4 auf Erdgasbefeuerung<br />
voraussichtlich bis Frühjahr 2023 zurück.<br />
Bis dahin wird die Anlage am Netz bleiben<br />
und damit insbesondere über den Winter<br />
<strong>2022</strong>/23 hinaus einen Beitrag zur Gewährleistung<br />
von Preisstabilität und Versorgungssicherheit<br />
leisten.<br />
STEAG hat die geplante kurzzeitige Laufzeitverlängerung<br />
für den Kraftwerksblock<br />
Herne 4 sowie den Verzicht auf eine vorzeitige<br />
Stilllegung der Kraftwerke in Bergkamen<br />
und Völklingen-Fenne bereits dem<br />
Übertragungsnetzbetreiber Amprion und<br />
der Bundesnetzagentur (BNetzA) angezeigt.<br />
Auch die In<strong>for</strong>mation an die Transparenzstelle<br />
der Strombörse EEX ist erfolgt.<br />
„Versorgungssicherheit und Preisstabilität<br />
sind zwei integrale Eckpfeiler des energiewirtschaftlichen<br />
Zieldreiecks. Indem wir<br />
unseren Block Herne 4 bis ins Frühjahr 2023<br />
hinein in Betrieb halten, leistet STEAG einen<br />
wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der bereits<br />
in diesem Winter sehr unbeständigen<br />
Lage an den Energiemärkten, die nun, nach<br />
den unvorhersehbaren weltpolitischen Geschehnissen<br />
der letzten Tage noch unberechenbarer<br />
geworden ist“, sagt Dr. Andreas<br />
Reichel, Vorsitzender der STEAG-Geschäftsführung,<br />
unter dem Eindruck des russischen<br />
Überfalls auf die Ukraine.<br />
Die Entscheidung von STEAG erfolgt im<br />
Wissen, dass das Angebot an regelbarer<br />
Energie im kommenden Winter <strong>2022</strong>/23<br />
weiter abnehmen wird, weil dann die letzten<br />
Kernkraftwerke in Deutschl<strong>and</strong> abgeschaltet<br />
werden sollen. Darüber hinaus verzichtet<br />
STEAG auf eine Stilllegung der Anlagen<br />
in Bergkamen und Völklingen bereits im<br />
Sommer. Alle drei Blöcke werden bis Ende<br />
Oktober <strong>2022</strong> am Netz bleiben.<br />
Umrüstung Herne 4 ist aufgeschoben,<br />
nicht aufgehoben<br />
Diese von übergeordneten Marktbedingungen<br />
und den unvorhersehbaren weltpolitischen<br />
Entwicklungen geleitete Entscheidung<br />
bedeutet nicht, dass die angekündigte Umrüstung<br />
des Kraftwerksblocks Herne 4 zurückgenommen<br />
wird. „Es bleibt dabei: Herne<br />
4 wird zu einem erdgasbefeuerten Heizkessel<br />
umgerüstet, der künftig die Besicherung<br />
der Fernwärmeversorgung für das derzeit<br />
kurz vor der Fertigstellung stehende,<br />
hocheffiziente Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
am selben St<strong>and</strong>ort übernehmen<br />
wird“, stellt Dr. Ralf Schiele klar, der in der<br />
STEAG Geschäftsführung die Bereiche Markt<br />
und Technik verantwortet. Lediglich der<br />
Zeitpunkt der Umrüstung verschiebe sich.<br />
Unverändert gilt: STEAG perspektivisch<br />
steinkohlefrei<br />
Sollte die Bundesregierung aufgrund der<br />
Ukrainekriegs und dessen mittelbaren Auswirkungen<br />
auf die deutsche Energieversorgung<br />
eine Verschiebung eigentlich bereits<br />
feststehender Stilllegungstermine von<br />
Steinkohlekraftwerken in Erwägung ziehen,<br />
wird STEAG prüfen, inwieweit eine solche<br />
Laufzeitverlängerung technisch und personalwirtschaftlich<br />
möglich ist. „Aktuell ist<br />
dies jedoch nicht mehr als eine theoretische<br />
Option, wir haben dazu bisher keine Gespräche<br />
mit der Bundesregierung geführt“, stellt<br />
Andreas Reichel fest.<br />
STEAG setzt auf Erdgas<br />
und Wasserst<strong>of</strong>f<br />
Für die nahe Zukunft setzt STEAG weiterhin<br />
auf den Energieträger Erdgas als Brückentechnologie<br />
sowie langfristig auf Wasserst<strong>of</strong>f.<br />
„Sowohl an der Ruhr als auch an<br />
der Saar entwickeln wir an den Kraftwerksst<strong>and</strong>orten<br />
Duisburg-Walsum und Völklingen-Fenne<br />
Wasserst<strong>of</strong>f-Projekte, die einen<br />
Beitrag zur Dekarbonisierung insbesondere<br />
der Stahlindustrie leisten werden“, so<br />
Andreas Reichel. Das demnächst in Betrieb<br />
gehende GuD-Kraftwerk in Herne steht<br />
sinnbildlich für diese Strategie: Schon heute<br />
kann es bis zu 15 Prozent Wasserst<strong>of</strong>f mitverbrennen.<br />
Für die Zukunft besteht nach<br />
einem erfolgreichen Hochlauf der Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
in Deutschl<strong>and</strong> und Europa<br />
die Option, es so zu ertüchtigen, dass es<br />
komplett auf den emissionsfreien Energieträger<br />
umgestellt werden kann.<br />
LL<br />
www.steag.com (221300837)<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 29
Members´News<br />
„Wir sind bereit, die Gespräche über diese<br />
Aspekte in naher Zukunft zu vertiefen, da<br />
wir große Chancen für beide Partner sehen,<br />
von den spezifischen Kompetenzen des jeweils<br />
<strong>and</strong>eren zu pr<strong>of</strong>itieren“, gibt Dr.<br />
Andreas Reichel, Vorsitzender der<br />
STEAG-Geschäftsführung, einen Ausblick.<br />
Dank an die Bundesregierung für die<br />
Ermöglichung der Delegationsreise<br />
Foto: STEAG war Teil der Delegationsreise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in die<br />
Vereinigten Arabischen Emirate. Das Essener Traditionsunternehmen wurde vor Ort von<br />
Stefanie Rehpöhler (re. hinter BM Habeck) vertreten, die bei STEAG insbesondere das<br />
Wasserst<strong>of</strong>f-Großprojekt in Duisburg-Walsum verantwortet. Die weiteren Personen auf dem<br />
Bild sind (v.l.n.r.): Ahmed Al Kuttab (ADNOC), Eugene Vogel (JERA), Niek den Holl<strong>and</strong>er (Uniper),<br />
Abdullah Al Hameli (Abu Dhabi Ports), Daniel Teichmann (Hydrogenious), Rol<strong>and</strong> Harings<br />
(Aurubis), Robert Habeck (Bundeswirtschaftsminister), Stefanie Rehpöhler (STEAG), Khaled<br />
Salmeen (ADNOC), Guido Zimmermann (GETEC Group), Markus Krebber (RWE), Yaser<br />
Almazrouei (ADNOC)<br />
Abschließend bedankt sich Andreas Reichel<br />
im Namen der STEAG bei Minister Robert<br />
Habeck für die Organisation der Delegationsreise,<br />
an der STEAG teilnehmen konnte.<br />
„Die Reise und die Möglichkeit, mit unseren<br />
Partnern in den VAE in engen und persönlichen<br />
Kontakt zu treten, war äußerst hilfreich<br />
und hat die Gespräche beschleunigt. Dem<br />
Minister gebührt großer Dank, dass er dies<br />
ermöglicht hat“, ist Andreas Reichel mit dem<br />
Ergebnis der Reise sehr zufrieden.<br />
LL<br />
www.steag.com (221300838)<br />
ADNOC und STEAG vereinbaren<br />
Ammoniak-Pilotprojekt<br />
• Unterzeichnung eines Memor<strong>and</strong>um <strong>of</strong><br />
Underst<strong>and</strong>ing während der Delegationsreise<br />
des Bundesministers für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz, Robert Habeck, in die<br />
Vereinigten Arabischen Emirate<br />
(steag) STEAG ist einer von mehreren Partnern<br />
aus der deutschen Energiewirtschaft,<br />
mit denen die Abu Dhabi National Oil Company<br />
(ADNOC) während einer Delegationsreise<br />
des Bundesministers für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz, Robert Habeck, in die<br />
Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Vereinbarungen<br />
unterzeichnet hat. ADNOC<br />
und STEAG vereinbarten eine Musterlieferung<br />
von kohlenst<strong>of</strong>freduziertem Ammoniak,<br />
das zur Abscheidung und Abtrennung<br />
von Stickoxiden aus den Rauchgasen der<br />
deutschen Kraftwerke von STEAG verwendet<br />
werden soll.<br />
„Der unterzeichnete Vertrag könnte der<br />
erste Schritt zu einer langfristigen Zusammenarbeit<br />
mit einem Partner sein, der für<br />
die Versorgung der Europäischen Union mit<br />
Wasserst<strong>of</strong>f und seinen Nebenprodukten in<br />
großem Umfang eine entscheidende Rolle<br />
spielen will“, sagt Dr. Ralf Schiele, Mitglied<br />
der STEAG-Geschäftsführung.<br />
Ammoniak für saubere Luft<br />
in Deutschl<strong>and</strong><br />
Gemäß der kürzlich unterzeichneten Absichtserklärung<br />
wird ADNOC STEAG mit einer<br />
ersten Menge „blauen“ Ammoniaks beliefern,<br />
das auf der Basis von Wasserst<strong>of</strong>f aus<br />
Erdgas hergestellt wird. Mit diesem Ammoniak<br />
betreibt STEAG den Prozess der Abscheidung<br />
von Stickoxiden aus den Rauchgasen<br />
ihrer deutschen Kraftwerke. Mittelfristig<br />
planen ADNOC und seine Partner den<br />
Aufbau einer „grünen“ Ammoniakproduktion<br />
auf der Grundlage von Energie aus erneuerbaren<br />
Quellen.<br />
Im Dezember 2021 wurde bekannt gegeben,<br />
dass die Vereinigten Arabischen Emirate<br />
ein globales Kraftwerk für saubere Energie<br />
schaffen werden, um die Bemühungen<br />
des L<strong>and</strong>es zu unterstreichen, bis 2050 kohlenst<strong>of</strong>ffrei<br />
zu werden. ADNOC, Abu Dhabi<br />
National Energy Company PJSC (TAQA)<br />
und Mubadala Investment Company (Mubadala)<br />
werden ihre gemeinsamen Anstrengungen<br />
in den Bereichen erneuerbare Energien<br />
und grüner Wasserst<strong>of</strong>f unter der Marke<br />
Abu Dhabi Future Energy Company<br />
(Masdar) bündeln. Die Partnerschaft zwischen<br />
den drei führenden Unternehmen aus<br />
Abu Dhabi wird über eine kombinierte aktuelle,<br />
zugesagte und exklusive Kapazität von<br />
über 23 Gigawatt (GW) erneuerbarer Energie<br />
verfügen. Bis 2030 soll eine Gesamtkapazität<br />
von weit über 50 GW erreicht werden,<br />
und es wird angestrebt, diese Zahl<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Weitere Themen zur Ausweitung der<br />
Zusammenarbeit<br />
Die Themen, die in Zukunft zwischen den<br />
Partnern besprochen werden sollen, reichen<br />
von der bevorstehenden Wasserst<strong>of</strong>flieferung<br />
bis hin zur Zusammenarbeit auf dem<br />
Gebiet der Solarenergie, wo sich die<br />
STEAG-Tochter STEAG Solar Energy Solution<br />
(SENS) als sehr erfahren erwiesen hat.<br />
TIWAG: Erweiterungsprojekt<br />
Kühtai: Tunnelbohrmaschine<br />
„Alesja“ wurde angedreht<br />
(tiwag) Eines der zentralen Elemente des<br />
Erweiterungsprojekts Kühtai ist der rund 25<br />
Kilometer lange Beileitungsstollen, über den<br />
Wasser aus dem Stubai- und Ötztal in den<br />
neuen Speicher Kühtai geleitet werden wird.<br />
Ausgebrochen wird dieser Stollen von einer<br />
Tunnelbohrmaschine (TBM), die den klingenden<br />
Namen „Alesja“ trägt und kürzlich<br />
<strong>of</strong>fiziell angedreht wurde, also den Vortrieb<br />
aufgenommen hat.<br />
Akronym der Vornamen<br />
„Die Tunnelbohrmaschine wird sich in den<br />
kommenden Jahren vom Kühtai aus bis ins<br />
hintere Stubaital in einem Stück vorarbeiten<br />
und dabei nicht nur den Beileitungsstollen<br />
herstellen. Nachläufer und Förderbänder<br />
transportieren das Ausbruchsmaterial<br />
ins Kühtai, wo es auf der Hauptbaustelle<br />
weiterverwertet wird“, erklärt TIWAG-Vorst<strong>and</strong>sdirektor<br />
Johann Herdina: „Auch<br />
freut es uns, dass wir in der Namensgebung<br />
der Maschine die auf der Baustelle aktiven<br />
Damen verewigen konnten. In diesem Sinne<br />
wünschen wir Alesja und der Vortriebsmannschaft<br />
‚Glück auf‘ in den kommenden<br />
Jahren.“<br />
Der Name der Maschine „Alesja“ ist ein<br />
Akronym, bestehend aus den Anfangsbuchstaben<br />
der Vornamen der am Bau des Erweiterungsprojekts<br />
beteiligten MitarbeiterInnen,<br />
die beispielsweise sowohl im Tunnel als<br />
auch im Baustellenmanagement im Einsatz<br />
sind.<br />
30 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
TBM wird elektrisch betrieben<br />
Die Maße und Leistungsdaten der TBM,<br />
die vollständig elektrisch betrieben wird,<br />
sind beeindruckend: Die Gesamtlänge der<br />
Maschine beläuft sich auf 334 Meter (Vortriebselement<br />
plus zugehörige Nachläufer,<br />
also Antriebe, Steuerungs- und Fertigungseinrichtungen)<br />
und sie bringt ein Gesamtgewicht<br />
von über 800 Tonnen auf die Waage.<br />
Am Bohrkopf, der sich mit bis zu zehn Umdrehungen<br />
pro Minute vorwärts arbeitet,<br />
befinden sich 28 Schneidrollen, die etwa<br />
h<strong>and</strong>große Gesteinsstücke ausbrechen. So<br />
können pro Tag – abhängig von den geologischen<br />
Verhältnissen – bis zu 40 Meter Vortrieb<br />
geleistet werden.<br />
Hinter dem Bohrkopf werden Sohltübbinge<br />
(ein Betonfertigteil) eingebaut, um<br />
schnell eine ebene Fahrbahn zur Verfügung<br />
zu haben. Ein Förderb<strong>and</strong> transportiert das<br />
Ausbruchsmaterial ins Kühtai, Spezialfahrzeuge<br />
ermöglichen die Versorgung und den<br />
Transport der Tunnelbauarbeiter. Inklusive<br />
eingeplanter Unterbrechungen für Wartungsarbeiten<br />
an der Maschine wird der<br />
Vortrieb des Beileitungsstollens ca. drei bis<br />
vier Jahre dauern.<br />
GE <strong>and</strong> Uniper Collaborate on<br />
Decarbonisation Roadmap to<br />
Lower Emissions at Grain Power<br />
Plant in UK<br />
• GE continues to collaborate with Uniper<br />
to lower the carbon footprint <strong>of</strong> its power<br />
generation operations in Europe<br />
• GE’s hydrogen plant readiness assessment<br />
represents a significant step in Uniper’s<br />
Grain gas-fired power plant’s decarbonisation<br />
roadmap<br />
• Project will explore solutions to enable<br />
operations using blends <strong>of</strong> natural gas<br />
<strong>and</strong> hydrogen, with hydrogen accounting<br />
<strong>for</strong> up to 40% by volume, targeting the<br />
decarbonisation <strong>of</strong> Grain’s 1,365 megawatts<br />
gas-fired power plant with GE technology<br />
in the next decade<br />
GE announced it has commenced its hydrogen<br />
plant readiness assessment <strong>of</strong> Grain<br />
power station in Kent, Engl<strong>and</strong>, which is the<br />
newest combined-cycle gas turbine (CCGT)<br />
power station in Uniper’s UK portfolio. Since<br />
the signing <strong>of</strong> their cooperation agreement,<br />
Uniper <strong>and</strong> GE have been collaborating<br />
closely on the long-term decarbonisation <strong>of</strong><br />
Uniper‘s gas-fired power plants <strong>and</strong> natural<br />
gas storage facilities. This could also play a<br />
part in helping the UK reach its target <strong>of</strong><br />
achieving net-zero greenhouse gas emissions<br />
by 2050. To support this ef<strong>for</strong>t, GE’s<br />
plant assessment at Grain will seek to develop<br />
detailed solutions to enable the 1,365<br />
megawatts (MW) CCGT plant to use blends<br />
<strong>of</strong> hydrogen up to 40% by volume, which<br />
could lower its carbon emissions <strong>and</strong> help<br />
achieve Uniper’s decarbonisation target.<br />
“Investigating lower carbon options <strong>for</strong><br />
gas turbines could help the power generation<br />
industry reduce its carbon emissions<br />
over the next decade <strong>and</strong> blending hydrogen<br />
with natural gas to lower carbon emissions<br />
is one <strong>of</strong> the options we’re exploring.<br />
Uniper set the strategic goal <strong>of</strong> carbon-neutrality<br />
in its European generation by 2035,<br />
<strong>and</strong> this project marks a tangible step toward<br />
the decarbonisation <strong>of</strong> our gas assets,”<br />
said Ian Rogers, Uniper Head <strong>of</strong> Asset<br />
Improvement <strong>and</strong> Making Net Zero Possible<br />
project. “The assessment will provide us<br />
with the scope <strong>of</strong> the upgrade needed to<br />
support operation <strong>of</strong> up to 40% hydrogen<br />
by volume, while maintaining both plant<br />
economics <strong>and</strong> reliability.”<br />
This project will define the plant equipment<br />
modifications necessary <strong>for</strong> the existing<br />
GT26 gas turbines to accommodate hydrogen<br />
fuel blends <strong>of</strong> significant volumes.<br />
Multiple engineering <strong>and</strong> consulting teams<br />
located across GE’s sites worldwide will support<br />
the assessment in a cross-functional<br />
ef<strong>for</strong>t. Hydrogen use <strong>for</strong>ms part <strong>of</strong> the hybrid<br />
decarbonisation strategy being developed<br />
<strong>for</strong> the site.<br />
“GE is continuing to advance our gas power<br />
technologies towards near zero-carbon<br />
power generation <strong>and</strong> part <strong>of</strong> this evolution<br />
involves the modernisation <strong>of</strong> existing combined-cycle<br />
power plants through the increasing<br />
use <strong>of</strong> emissions-friendly hydrogen<br />
in GE gas turbines,” said Martin O’Neill, VP<br />
Strategy, GE Gas Power. “Our collaboration<br />
with Uniper in support <strong>of</strong> their ef<strong>for</strong>ts in<br />
achieving carbon neutrality across their European<br />
generation will also bring us closer<br />
to the UK’s net-zero target <strong>and</strong> help us support<br />
the <strong>energy</strong> transition.”<br />
EINE BRANCHE.<br />
EIN NETZWERK.<br />
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der europäischen Energiebranche.<br />
GE’s gas turbine technology builds on decades<br />
<strong>of</strong> experience <strong>and</strong> leadership in the use<br />
<strong>of</strong> hydrogen as a gas turbine fuel. More than<br />
100 GE gas turbines have already accumulated<br />
greater than 8 million operating hours<br />
burning hydrogen <strong>and</strong> have produced ~530<br />
terawatt hours <strong>of</strong> electricity.<br />
LL<br />
www.uniper.<strong>energy</strong> (221301028)<br />
Uniper puts natural gas storage<br />
facility Krummhörn to the test<br />
<strong>for</strong> storing hydrogen<br />
• Project to store 100% hydrogen in the<br />
<strong>for</strong>mer Krummhörn natural gas storage<br />
facility<br />
• Construction <strong>and</strong> operation implemented<br />
on a large scale <strong>for</strong> the first time<br />
• Commissioning <strong>of</strong> the demonstration<br />
plant with a storage volume <strong>of</strong> up to<br />
250,000 m³ <strong>of</strong> hydrogen planned by<br />
2024<br />
(uniper) Large-volume hydrogen storage is<br />
an essential element <strong>of</strong> the <strong>energy</strong> transition<br />
<strong>and</strong> the development <strong>of</strong> a hydrogen economy<br />
in Germany. It is only this way market<br />
participants are able to respond to fluctuations<br />
in supply <strong>and</strong> dem<strong>and</strong> in a flexible<br />
manner.<br />
<strong>Electricity</strong> from renewable energies can be<br />
converted into hydrogen - so-called green<br />
hydrogen - by means <strong>of</strong> electrolysis <strong>and</strong><br />
stored in underground gas storage facilities.<br />
The existing gas storage facilities are designed<br />
<strong>for</strong> natural gas <strong>and</strong> need to be converted<br />
<strong>for</strong> the use <strong>of</strong> hydrogen. Uniper will<br />
test this on a large scale <strong>and</strong> in a real environment<br />
at the <strong>for</strong>mer salt cavern storage<br />
facility in Krummhörn in northern Germacommunity.e-world-essen.com<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 31
Members´News<br />
ny, which has not been used commercially<br />
since 2017. For this purpose, a new cavern<br />
will be sunk using an existing well. The storage<br />
facility will be one <strong>of</strong> the first <strong>of</strong> its kind<br />
<strong>and</strong> is expected to be operational by 2024.<br />
Uniper will invest around €10 million in the<br />
green future project with a storage volume<br />
<strong>of</strong> up to 250,000 m3 hydrogen.<br />
Doug Waters, Managing Director Uniper<br />
Energy <strong>Storage</strong>, says: „Uniper has decided to<br />
move <strong>for</strong>ward with this project independent<br />
<strong>of</strong> other funded projects in order to test the<br />
technology <strong>and</strong> processes as quickly as possible.<br />
Our goal is to develop a storage solution<br />
<strong>for</strong> green hydrogen on a commercial<br />
scale <strong>and</strong> later <strong>of</strong>fer it on the market. The<br />
storage capability <strong>of</strong> green electricity is one<br />
<strong>of</strong> the core issues <strong>of</strong> the <strong>energy</strong> transition<br />
<strong>and</strong> an essential building block <strong>for</strong> a CO 2 -<br />
free future.“<br />
The proximity to Wilhelmshaven enables<br />
the connection to the Uniper project „Green<br />
Wilhelmshaven“. There, Uniper is developing<br />
two projects <strong>for</strong> green hydrogen at the<br />
same time: Firstly, an import terminal <strong>for</strong><br />
ammonia is planned, which will be able to<br />
convert the ammonia back into hydrogen.<br />
Secondly, Uniper envisages a large-scale<br />
electrolysis plant with a capacity <strong>of</strong> up to<br />
1,000 MW to produce green hydrogen.<br />
With decades <strong>of</strong> experience <strong>and</strong> a pioneering<br />
spirit, Uniper is driving <strong>for</strong>ward the <strong>energy</strong><br />
transition <strong>and</strong> enabling a secure <strong>energy</strong><br />
supply in the future through the storage <strong>of</strong><br />
natural gas, hydrogen <strong>and</strong> other green gases.<br />
LL<br />
www.uniper.<strong>energy</strong> (221301030)<br />
Vattenfall: Zweites Leben<br />
für Rotorblätter von<br />
Windkraftanlagen<br />
(vattenfall) Zahlreiche Komponenten von<br />
Windkraftanlagen, die nach dem Ende ihrer<br />
Laufzeit zurückgebaut werden, können bereits<br />
heute wiederverwertet werden. Eine<br />
Heraus<strong>for</strong>derung bilden jedoch die Rotorblätter,<br />
die aus Verbundwerkst<strong>of</strong>fen gefertigt<br />
sind. Vattenfall hat sich deshalb zum Ziel<br />
gesetzt, bis 2030 eine Recyclingquote von<br />
100 Prozent für ausgemusterte Rotorblätter<br />
zu erreichen. Jetzt steht der erste Praxistest<br />
an: die Rotorblätter des im Rückbau befindlichen<br />
niederländischen Windparks „Irene<br />
Vorrink“ sollen zu Sportgeräten, Dämmst<strong>of</strong>fen<br />
oder Komponenten für Solarparks verarbeitet<br />
werden. Vattenfall kooperiert deshalb<br />
mit verschiedenen Projekten, um neue Kreislauflösungen<br />
zu finden.<br />
Hierzu sagt Eva Philipp, Head <strong>of</strong> Environment<br />
<strong>and</strong> Sustainability im Geschäftsbereich<br />
Wind bei Vattenfall: „Da die Windindustrie<br />
weiter wächst, um fossilfreie Energie<br />
auf der ganzen Welt bereitzustellen, engagiert<br />
sich Vattenfall für eine Kreislaufwirtschaft,<br />
die die Umweltauswirkungen während<br />
des gesamten Produktlebenszyklus reduziert.“<br />
Um die Blätter vom Windpark Irene Vorrink<br />
zu recyceln, wurden zwei Partner unter<br />
Vertrag genommen, die die Blätter verarbeiten<br />
und Optionen für das Recycling prüfen:<br />
die norwegische Gjenkraft AS sowie das<br />
LIFE CarbonGreen-Konsortium. Das niederländische<br />
Bildungsinstitut ROCvA erhält<br />
zudem zwei Rotorblätter, die als Trainingsgerät<br />
für zukünftige Windturbinenmechaniker<br />
verwendet werden sollen.<br />
Die norwegische Gjenkraft AS wird die Rotorblätter<br />
zur Herstellung von recycelten<br />
Fasern, synthetischen Ölen und Gasen nutzen,<br />
die unter <strong>and</strong>erem zur Herstellung von<br />
Sportgeräten wie Skiern und Snowboards<br />
oder Dämmst<strong>of</strong>fen verwendet werden. LIFE<br />
CarbonGreen ist ein Forschungsprojekt, das<br />
neue Verfahren für die Verarbeitung der<br />
Blätter entwickelt hat und hieraus auch<br />
Komponenten für Solarparks produzieren<br />
will.<br />
Windkraftanlagen haben bereits eine<br />
Recyclingquote von 90 Prozent, denn zahlreiche<br />
Komponenten einer Windkraftanlage<br />
– das Fundament, der Turm, die Komponenten<br />
des Getriebes und des Generators –<br />
sind recycelbar. Die Rotorblätter stellen jedoch<br />
aufgrund der Verbundwerkst<strong>of</strong>fe, aus<br />
denen sie bestehen, eine besondere Heraus<strong>for</strong>derung<br />
dar. Derzeit gibt es hierfür noch<br />
keine nachhaltigen Lösungen im industriellen<br />
Maßstab. Aus diesem Grund beschäftigt<br />
sich Vattenfall mit der Er<strong>for</strong>schung und Erprobung<br />
<strong>for</strong>tschrittlicherer Recyclingtechnologien.<br />
In den kommenden Wochen werden die<br />
ausgemusterten Rotorblätter so zerlegt, dass<br />
sie für den weiteren Transport und die vorgesehenen<br />
Recyclingtechnologien geeignet<br />
sind. Die Pläne sind Teil des Bestrebens von<br />
Vattenfall, bis 2030 eine Recyclingquote von<br />
100% zu erzielen. Bereits heute verzichtet<br />
Vattenfall komplett auf das Deponieren von<br />
ausgemusterten Rotorblättern aus eigenen<br />
Windparks.<br />
LL<br />
www.vattenfall.de (221301033)<br />
Vattenfall: Sturmtiefs:<br />
Flexibler Energiespeicher<br />
durch Wasserkraft<br />
(vattenfall) In Deutschl<strong>and</strong> betreibt Vattenfall<br />
insgesamt zwölf Wasserkraftwerke,<br />
maßgeblich Pumpspeicherwerke, mit einer<br />
installierten Leistung von rund 3.000 Megawatt<br />
(MW). Neben der Speicherung und<br />
Nutzbarmachung von erneuerbarem Strom<br />
liefern sie einen Beitrag zur Netzstabilität.<br />
Die Sturmtiefs haben in Deutschl<strong>and</strong> im<br />
Februar <strong>2022</strong> für eine sehr hohe Stromproduktion<br />
aus Windkraftanlagen gesorgt. So<br />
überstieg die Stromerzeugung durch erneuerbare<br />
Energien am Wochenende für viele<br />
Stunden den Stromverbrauch.<br />
Wenn in Deutschl<strong>and</strong> mehr Strom produziert<br />
wird als in diesem Moment gebraucht<br />
wird, dann wird dieser entweder exportiert<br />
oder gespeichert. So haben unter <strong>and</strong>erem<br />
auch Vattenfalls Pumpspeicherwerke erneuerbaren<br />
Strom verwertet. Dies zeigt sich in<br />
den Strommarktdaten des vergangenen Wochenendes.<br />
Diese Grafik der Bundesnetzagentur zeigt,<br />
dass am vergangenen Wochenende die<br />
Stromaufnahme durch Pumpspeicher in den<br />
Stunden stieg, in denen eine hohe Einspeisung<br />
vor allem durch Windenergie vorlag<br />
(weißer Bereich). Als diese abflachte, stieg<br />
wiederum die Stromerzeugung durch<br />
Pumpspeicher (dunkelblauer Bereich).<br />
„Die starken Schwankungen bei der Windenergieerzeugung<br />
in den letzten Tagen<br />
haben gezeigt, wie sinnvoll ergänzend ein<br />
großer flexibler Energiespeicher durch Wasserkraft<br />
ist“, sagt Peter Apel, Geschäftsführer<br />
der Vattenfall Wasserkraft GmbH. „Denn<br />
Pumpspeicherwerke können diese Schwankungen<br />
teilweise ausgleichen.“<br />
Moderne Anlagen wie die Vattenfall Pumpspeicherkraftwerke<br />
– Goldisthal und – Markersbach<br />
speichern überschüssigen Strom,<br />
indem sie Wasser in ein höher gelegenes<br />
Becken pumpen. Steigt dagegen der Strombedarf<br />
oder fällt die Wind- oder Solarstromerzeugung,<br />
wird das Wasser wieder abgelassen<br />
und treibt über eine Turbine einen<br />
Generator an. Binnen Sekunden wird Strom<br />
erzeugt, der dann zur Deckung von Spitzenlast<br />
und zum Ausgleich von Schwankungen<br />
ins Netz eingespeist wird.<br />
In Deutschl<strong>and</strong> betreibt Vattenfall insgesamt<br />
zwölf Wasserkraftwerke, maßgeblich<br />
Pumpspeicherwerke, mit einer installierten<br />
Leistung von rund 3.000 Megawatt (MW).<br />
Das Besondere an diesen Kraftwerken ist<br />
ihre Vielseitigkeit. Neben der Speicherung<br />
und Nutzbarmachung von erneuerbarem<br />
Strom liefern sie einen Beitrag zur Netzstabilität.<br />
„Die Anlagen sind schnell steuerbar,<br />
sodass sie im Auftrag der Netzbetreiber zur<br />
Stabilisierung des Stromnetzes beitragen,<br />
zudem Versorgungssicherheit garantieren<br />
und geringe CO 2 -Emissionen verursachen“,<br />
sagt Apel.<br />
L L www.vattenfall.de (221301038)<br />
32 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Members´News<br />
Vattenfall: Britische Regierung<br />
genehmigt Vattenfalls Offshore-Windpark<br />
Norfolk Vanguard<br />
(vattenfall) Die britische Regierung hat die<br />
Baugenehmigung für den Offshore-Windpark<br />
Norfolk Vanguard von Vattenfall erteilt.<br />
Die Zustimmung für Norfolk Vanguard<br />
folgt der bereits erteilten Zustimmung für<br />
das Schwesterprojekt Norfolk Boreas.<br />
Mit dieser Entscheidung ist die Genehmigung<br />
für das gesamte Offshore-Windgebiet<br />
Norfolk abgeschlossen.<br />
Das 3,6-GW-Offshore-Windgebiet Norfolk<br />
stärkt die Pläne der britischen Regierung,<br />
Offshore-Wind bis 2030 auf 40 GW auszubauen.<br />
Beide Projekte in der von Vattenfall<br />
geplanten Offshore-Windzone Norfolk wurden<br />
nun genehmigt.<br />
Das Gebiet wird jährlich soviel Strom erzeugen,<br />
wie es rechnerisch dem Bedarf von 3,9<br />
Millionen britischen Haushalten entspricht.<br />
Norfolk Vanguard und Norfolk Boreas werden<br />
nach Inbetriebnahme über bis zu 3,6 GW<br />
erneuerbare Stromkapazität verfügen.<br />
Helene Biström, Head <strong>of</strong> Business Area<br />
Wind von Vattenfall, erklärt: „Norfolk Vanguard<br />
und Norfolk Boreas sind branchenweit<br />
führende Projekte, deren Entwürfe so aufein<strong>and</strong>er<br />
abgestimmt sind, dass die Auswirkungen<br />
auf die Umwelt und die Gemeinden<br />
minimiert werden. Wir freuen uns sehr, dass<br />
wir die Genehmigung für Norfolk Vanguard<br />
erhalten haben. Obwohl die Entscheidung<br />
leider zu spät getr<strong>of</strong>fen wurde, um das Projekt<br />
in der aktuellen CfD-Auktionsrunde 4 zu<br />
versteigern, werden wir nun in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Zuliefererkette und den<br />
örtlichen Gemeinden nach Möglichkeiten<br />
suchen, das Projekt voranzutreiben.“<br />
VERBUND Energiezukunft grenzüberschreitend<br />
planen<br />
(verbund) Der Bayerische Energie-Staatsminister<br />
Hubert Aiwanger traf Vertreterinnen<br />
und Vertreter von VERBUND zu einem „Bayerisch-Österreichischen<br />
Energiedialog“ in<br />
Wien. Dabei wurde nicht nur das Engagement<br />
des Unternehmens im Bereich der<br />
Wasserkraft gewürdigt, sondern auch die<br />
Zusammenarbeit für die nachhaltige, sichere<br />
und leistbare Gestaltung der Energiezukunft<br />
vertieft: VERBUND trat dem Wasserst<strong>of</strong>fbündnis<br />
Bayern bei.<br />
Neben einem allgemeinen Austausch zur<br />
Energiepolitik in dem aktuell sehr heraus<strong>for</strong>dernden<br />
Umfeld bildete das Thema grüner<br />
Wasserst<strong>of</strong>f einen der Schwerpunkte des<br />
Termins. Staatsminister Hubert Aiwanger<br />
und VERBUND-CEO Michael Strugl waren<br />
einig, dass in einem machbaren Zeitrahmen<br />
die immer noch bestehende Abhängigkeit<br />
von fossilen Energieträgern erheblich reduziert<br />
werden muss.<br />
Michael Strugl: „Die heimische Produktion<br />
von grünem Wasserst<strong>of</strong>f ist ein wichtiger<br />
Baustein für den Umbau der Energiel<strong>and</strong>schaft.<br />
Um den mittel- bis langfristig erwarteten<br />
Bedarfshochlauf adäquat decken zu<br />
können, ist es er<strong>for</strong>derlich, zusätzlich zur<br />
heimischen Produktion von grünem Wasserst<strong>of</strong>f,<br />
Routen zu entwickeln, über die grüner<br />
Wasserst<strong>of</strong>f in unsere Heimmärkte importiert<br />
werden kann. Hierzu gilt es, die Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
der Zukunft entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette auch in Allianzen<br />
zu gestalten. Wir als Unternehmen<br />
haben unseren Willen, dazu auch grenzüberschreitend<br />
zusammenzuarbeiten, heute<br />
mit unserem Beitritt zum Wasserst<strong>of</strong>fbündnis<br />
Bayern unterstrichen.“<br />
Der Bayerische Staatsminister Huber Aiwanger<br />
begrüßte diesen Schritt: „Der<br />
Beitritt von VERBUND zeigt die große Attraktivität<br />
des Bündnisses über unsere L<strong>and</strong>esgrenzen<br />
hinaus. Bayern und Österreich<br />
sind Vorreiter bei Wasserst<strong>of</strong>f. Unsere Länder<br />
haben dessen Schlüsselfunktion für die<br />
Klimaneutralität in Industrie und Mobilität<br />
früh erkannt. Dank bestehender Erdgasnetze<br />
und Speicher haben wir ideale Voraussetzung<br />
für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.<br />
Österreich könnte dank seiner zentralen<br />
Lage im europäischen Erdgasnetz<br />
langfristig zum Wasserst<strong>of</strong>f-Hub werden.<br />
Das würde auch Bayerns Position stärken.“<br />
Grüner Wasserst<strong>of</strong>f gilt als wichtiger Baustein<br />
der CO 2 -freien Energiezukunft: Er ist<br />
einer der Hebel zur Erreichung der ambitionierten<br />
Klimaziele, und wird vor allem dort<br />
gebraucht werden, wo Grünstrom nicht direkt<br />
und unmittelbar eingesetzt werden<br />
kann. Beispiele finden sich unter <strong>and</strong>erem in<br />
der Metallindustrie oder in Raffinerien.<br />
Das Wasserst<strong>of</strong>fbündnis Bayern ist eine<br />
Vernetzungs-, Wissens- und Interessensplatt<strong>for</strong>m<br />
von über 240 Wasserst<strong>of</strong>f-Akteuren<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,<br />
die durch das Zentrum Wasserst<strong>of</strong>f.<br />
Bayern (H2.B) koordiniert wird. Das H2.B<br />
ist die vom Freistaat Bayern initiierte Strategie-<br />
und Koordinierungsstelle für wasserst<strong>of</strong>fbezogene<br />
Themen und Aktivitäten mit<br />
Sitz in Nürnberg. Das Zentrum agiert dabei<br />
an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit im<br />
nationalen und zunehmend auch im internationalen<br />
Kontext.<br />
Pr<strong>of</strong>. Peter Wasserscheid, Co-Vorst<strong>and</strong> des<br />
H2.B, zeigte sich begeistert über den Beitritt<br />
Über das Norfolk Offshore-Gebiet<br />
• 3,6 GW installierte Leistung<br />
• £ 15 Millionen gemeinnütziger Fonds<br />
• Ein Teil der Industrie plant, bis 2026<br />
70.000 Arbeitsplätze zu schaffen, davon<br />
10% im Osten Engl<strong>and</strong>s<br />
• Erste Leistung erwartet: Mitte der 2020er<br />
Jahre<br />
• Haushalte, die rechnerisch die jährlich<br />
erzeugte Strommenge verbrauchen: 3,9<br />
Millionen<br />
• Eingesparte CO 2 -Menge: 6 Millionen<br />
Tonnen pro Jahr<br />
• Offshore-St<strong>and</strong>ortfläche: 1.307 km2<br />
• Entfernung der nächsten Turbine vom<br />
Ufer: 47 km<br />
• Länge der Verkabelung an L<strong>and</strong>: 60 km<br />
• Anzahl der Turbinen: Zwischen 180 und<br />
312<br />
LL<br />
www.vattenfall.de (221301040)<br />
Beim Bayerisch-österreichischen Energie-Round-Table tauschten sich der Bayerische<br />
Staatsminister Hubert Aiwanger, VERBUND-Vorst<strong>and</strong>svorsitzender Michael Strugl sowie<br />
Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung über Zukuftsfragen der sicheren,<br />
erneuerbaren Energieversorgung aus. Bei diesem Treffen erfolgte auch der Beitritt von<br />
VERBUND zur Wasserst<strong>of</strong>fallianz Bayern.CopyrightVERBUND<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 33
Members´News<br />
von VERBUND: „VERBUND betreibt nicht<br />
nur eine große Anzahl bayerischer Wasserkraftwerke<br />
sondern ist auch ein Vorreiter in<br />
Sachen Wasserst<strong>of</strong>ftechnologien und Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft.<br />
Gemeinsam wollen wir<br />
entlang der Donau Wasserst<strong>of</strong>fwertschöpfungsketten<br />
aufbauen, um für Österreich<br />
und Bayern weitere Zugänge zu kostengünstigem<br />
grünen Wasserst<strong>of</strong>f zu erschließen.“<br />
Hamead Ahrary, Bereichsleiter Wasserst<strong>of</strong>f<br />
bei VERBUND ergänzte: „Für den Aufbau<br />
einer grenzüberschreitenden Wasserst<strong>of</strong>fwirtschaft<br />
ist es wesentlich, gemeinsam<br />
mit den richtigen Partnern die Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
anzugehen. Deshalb freuen uns sehr,<br />
mit dem Wasserst<strong>of</strong>fbündnis Bayern die<br />
Trans<strong>for</strong>mation der Energiel<strong>and</strong>schaft voranzutreiben.“<br />
VERBUND Wasserkraft in Bayern<br />
VERBUND ist in Bayern vor allem als Betreiber<br />
der Wasserkraftwerke am bayerischen<br />
Inn und an den Grenzstrecken von Inn<br />
und Donau bekannt. In 21 großen Kraftwerken<br />
erzeugt das Unternehmen rund 5,8<br />
Mrd. Kilowattstunden Strom, davon rd. 4<br />
Mrd. Kilowattstunden für Bayern. Mit der<br />
Erneuerung und Erweiterung des Innkraftwerks<br />
Jettenbach-Töging, in das VERBUND<br />
rund 250 Mio. Euro investiert, befindet sich<br />
nicht nur das derzeit größte Wasserkraftprojekt<br />
Deutschl<strong>and</strong>s in Umsetzung. Mit einer<br />
Steigerung der Jahreserzeugung um 25 %<br />
auf rund 700 Mio. Kilowattstunden wird das<br />
neue Kraftwerk rund 14 % des in Bayern geplanten<br />
Wasserkraftausbaus von 1 Terawattstunde<br />
bewerkstelligen – zusätzlicher Strom<br />
aus Wasserkraft für insgesamt rund 200.000<br />
bayerische Haushalte.<br />
„Wenn wir das technisch mögliche Effizienzpotenzial<br />
bei unseren Best<strong>and</strong>sanlagen<br />
zusammenrechnen und mögliche innovative<br />
Wasserkraftnutzungen bei Gewässersanierungen<br />
dazu rechnen, könnten wir für<br />
Bayern knapp 400 Mio. Kilowattstunden<br />
mehr an Wasserkrafterzeugung beisteuern“<br />
schildert Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer<br />
der bayerischen VERBUND Wasserkraft.<br />
„Dazu haben wir mit dem Energiespeicher<br />
Riedl die einmalige Chance, für Bayern 300<br />
MW Flexibilität und Speicherkapazität für<br />
die Integration der volatilen Energie<strong>for</strong>men<br />
wind und Photovoltaik beizustellen. Passende<br />
Rahmenbedingungen bei den Genehmigungen<br />
sowie Anreize würden diese Investitionen<br />
unterstützen“.<br />
LL<br />
www.verbund.com (221301044)<br />
Events in brief<br />
E-WORLD ENERGY & WATER:<br />
Neuheiten in den Messehallen<br />
• Premiere für Wasserst<strong>of</strong>f-Gemeinschaftsst<strong>and</strong><br />
und digitalen Prototype Club<br />
(eworld) Die Vorbereitungen für Europas<br />
Leitmesse der Energiewirtschaft laufen auf<br />
Hochtouren. Der Zuspruch der Branche für<br />
die E-world <strong>energy</strong> & water, die vom 21. bis<br />
zum 23. Juni in der Messe Essen stattfindet,<br />
ist groß. Bislang haben sich rund 640 Aussteller<br />
angemeldet. In diesem Jahr punktet<br />
die Messe mit zahlreichen Neuheiten. So<br />
wird die E-world erstmals im Sommer veranstaltet.<br />
Begleitet wird sie von innovativen<br />
Programm-Elementen, die den Fachbesuchern<br />
und Ausstellern in<strong>for</strong>mativen Mehrwert<br />
bieten. Neu sind der Wasserst<strong>of</strong>f-Gemeinschaftsst<strong>and</strong><br />
„Hydrogen Solutions“<br />
und der digitale Prototype Club. Beide Formate<br />
rücken Zukunftsthemen in den Fokus.<br />
„Auf der E-world wird die Energieversorgung<br />
neu gedacht. Experten, Wissenschaftler<br />
und Wirtschaftsgrößen entwickeln und<br />
diskutieren hier seit über 20 Jahren erfolgreich<br />
Strategien und Maßnahmen. Unter<br />
dem Leitmotiv ‚Solutions <strong>for</strong> a sustainable<br />
future‘ werden auch in diesem Jahr wieder<br />
wichtige Impulse in Politik und Wirtschaft<br />
ausgehen“, so Stefanie Hamm, Geschäftsführerin<br />
der E-world GmbH. Ihre Geschäftsführungskollegin<br />
Sabina Großkreuz ergänzt:<br />
„Vor allem nachhaltige Technologien<br />
und intelligente Energiesysteme sind wichtig,<br />
um die Zukunft der europäischen Energieversorgung<br />
zu gestalten.“.<br />
Gemeinschaftsst<strong>and</strong> Wasserst<strong>of</strong>f ist<br />
Anlaufstelle rund um wichtigen Energieträger<br />
Wasserst<strong>of</strong>f gilt als zentraler Stützpfeiler<br />
der Energiewende. Das Element hat eine<br />
enorme Relevanz für die Branche; Nachfrage<br />
und Einsatz steigen stetig. Die E-world<br />
bietet Unternehmen und interessierten<br />
Fachbesuchern mit dem Gemeinschaftsst<strong>and</strong><br />
Wasserst<strong>of</strong>f unter dem Namen „Hydrogen<br />
Solutions“ in diesem Jahr erstmals<br />
die Möglichkeit, sich an einer zentralen Stelle<br />
auf dem Messegelände über diesen wichtigen<br />
Energieträger und die damit verbundene<br />
Projektvielfalt zu in<strong>for</strong>mieren und<br />
auszutauschen.<br />
Karriere<strong>for</strong>um erstmals<br />
in hybrider Form<br />
Darüber hinaus hat die E-world das bestehende<br />
Format des Karriere<strong>for</strong>ums weiterentwickelt.<br />
LL<br />
www.e-world-essen.com (221301108)<br />
Enlit Europe<br />
• 29 Novembr - 1 December <strong>2022</strong><br />
• Frank<strong>for</strong>t, Germany<br />
Enlit vows to light the spark that will fuel<br />
the change we need to ensure our industry<br />
– <strong>and</strong> our planet – have the brightest possible<br />
future.<br />
Enlit is a series <strong>of</strong> <strong>energy</strong> events unlike any<br />
other – because they are more than just <strong>energy</strong><br />
events. Enlit is a community that <strong>for</strong><br />
365-days a year will collaborate <strong>and</strong> innovate<br />
to solve the most pressing <strong>energy</strong>-related<br />
issues.<br />
At the European edition, the Enlit community<br />
will come together <strong>for</strong> three days in<br />
Frankfurt from 29 November through to 1<br />
December <strong>2022</strong>, to meet <strong>and</strong> inspire each<br />
other <strong>and</strong> to develop their discussions <strong>and</strong><br />
actions to take steps <strong>for</strong>ward in the <strong>energy</strong><br />
transition.<br />
And so the Enlit circle begins: a constantly<br />
growing, inclusive <strong>and</strong> end-to-end <strong>for</strong>um<br />
that addresses every aspect <strong>of</strong> Europe’s <strong>energy</strong><br />
transition.<br />
Our Promise<br />
The boundaries <strong>of</strong> the sector are blurring<br />
<strong>and</strong> this evolution is being shaped by established<br />
players, external disruptors, innovative<br />
start-ups <strong>and</strong> the increasingly engaged<br />
end-user.<br />
We believe in an equitable <strong>energy</strong> transition<br />
that leaves no one behind. From corporates<br />
to consumers, investors to entrepreneurs,<br />
<strong>and</strong> engineers to activists – we promise<br />
to welcome you all <strong>and</strong> to give you the<br />
ability to seize all <strong>of</strong> the opportunities that<br />
the <strong>energy</strong> transition has to <strong>of</strong>fer. Energy is<br />
evolving. So are we – so are you. Together<br />
we will make a difference. Get Involved!<br />
Our 365 Offer<br />
The Enlit Europe 365 digital plat<strong>for</strong>m provides<br />
essential industry content <strong>and</strong> is a<br />
great way to promote your products <strong>and</strong><br />
services <strong>and</strong> network within the power <strong>and</strong><br />
electricity sector.<br />
From source to generation, from grid to<br />
consumer, the boundaries <strong>of</strong> the sector are<br />
blurring <strong>and</strong> this evolution is being shaped<br />
by established players, external disruptors,<br />
innovative start-ups <strong>and</strong> the increasingly<br />
engaged end-user.<br />
Enlit Europe brings all <strong>of</strong> these people together<br />
to seize current opportunities, spotlight<br />
future ones, <strong>and</strong> inspire the next generation<br />
to participate in the journey.<br />
LL<br />
www.enlit-europe.com (221300831)<br />
34 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
The Ukraine war will not derail Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
The Ukraine war will not derail<br />
Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
Sverre Alvik<br />
Abstract<br />
Der Ukraine-Krieg wird Europas<br />
Energiewende nicht gefährden<br />
Eine aktuelle Analyse von DNV zeigt, dass der<br />
Krieg in der Ukraine die europäische Energiewende<br />
nicht gefährdet. Durch den Verzicht auf<br />
russisches Erdgas wird sich die europaweite<br />
Energiewende beschleunigen – mit weniger<br />
fossilen Brennst<strong>of</strong>fen im Energiemix und geringeren<br />
Treibhausgasemissionen. Der Kohlenst<strong>of</strong>fanteil<br />
im Energiemix wird sich europaweit<br />
schneller verringern und der Trend zu<br />
erneuerbaren Energien sorgt dafür, dass allein<br />
der Gasverbrauch im Jahr 2024 um 9 % geringer<br />
sein wird. Die Treibhausgasemissionen in<br />
Europa im Zeitraum <strong>2022</strong> bis 2030 werden<br />
sich um 610 Mt (bzw. 2,3 %) verringern. Europa<br />
wird bis 2030 12 % mehr Gas produzieren<br />
und Russl<strong>and</strong> wird weniger Gas exportieren,<br />
da der asiatische Markt den europäischen<br />
nicht ersetzen kann. Rohst<strong>of</strong>fknappheit wird<br />
längerfristig für hohe Stromkosten sowie für<br />
einen Preisanstieg bei Batterien sorgen. l<br />
Author<br />
Sverre Alvik<br />
Director <strong>of</strong> Energy Transition<br />
Research<br />
DNV<br />
Oslo, Norway<br />
As Europe struggles to build <strong>energy</strong> security in<br />
response to Russia’s invasion <strong>of</strong> Ukraine, uncertainty<br />
looms on many fronts. By turning its<br />
back on Russian oil <strong>and</strong> gas, will Europe speed<br />
or slow down its response to the more global<br />
crisis – climate change?<br />
That is a complicated question, <strong>and</strong> hinges<br />
on the extent <strong>and</strong> duration <strong>of</strong> the war. But,<br />
as things st<strong>and</strong>, our conclusion is that improved<br />
<strong>energy</strong> security does not come at the<br />
cost <strong>of</strong> decarbonization <strong>and</strong> there is likely to<br />
be a small acceleration in Europe’s <strong>energy</strong><br />
transition.<br />
This article outlines DNV’s provisional view<br />
on how the ongoing war is likely to impact<br />
Europe’s <strong>energy</strong> transition in the short, medium,<br />
<strong>and</strong> long term. Our emphasis here is<br />
on the consequences <strong>of</strong> the unfolding developments<br />
<strong>and</strong> not on making policy recommendations.<br />
The present commentary<br />
––<br />
is confined to the implications <strong>of</strong> current<br />
developments in Europe. Elsewhere, in<br />
our Pathway to Net Zero Emissions (DNV,<br />
2021), DNV sets out what we believe to be<br />
a feasible way <strong>for</strong> the world to achieve the<br />
Paris ambitions. The results from DNV’s<br />
<strong>energy</strong> transition model underpin the<br />
conclusions we present here, but we underline<br />
the uncertainty in<br />
––<br />
the quantification. We also acknowledge<br />
that the small acceleration <strong>of</strong> progress towards<br />
the Paris Agreement in a geographically<br />
limited part <strong>of</strong> the world, comes at<br />
the cost <strong>of</strong> a pr<strong>of</strong>ound humanitarian crisis.<br />
Energy security<br />
Roughly one third <strong>of</strong> European gas dem<strong>and</strong><br />
is used <strong>for</strong> buildings heating <strong>and</strong> cooking,<br />
<strong>and</strong> another third <strong>for</strong> electricity production.<br />
Almost twenty percent is used by the manufacturing<br />
industry, <strong>and</strong> the remaining in petrochemical<br />
industry <strong>and</strong> by the gas industry<br />
itself during production.<br />
European policymakers are determined to<br />
slash the EU’s Russian gas dependence by<br />
two-thirds this year. The replacement will<br />
be painful <strong>and</strong> costly, with increased import<br />
<strong>of</strong> LNG taking centre stage. However, there<br />
is currently insufficient regasification capacity<br />
in Europe, <strong>and</strong> production in places<br />
linked to the European gas pipeline networks<br />
in Norway, Algeria <strong>and</strong> Azerbaijan<br />
can only inch their output upwards. Replacing<br />
two thirds <strong>of</strong> Russian gas by year-end<br />
looks like a tall order, <strong>and</strong> the European <strong>energy</strong><br />
security ambition there<strong>for</strong>e hinges on<br />
additional policies, such as those outlined<br />
by the IEA in its 10-point plan (IEA, <strong>2022</strong>).<br />
Beyond nudging consumer behaviour towards<br />
lower <strong>energy</strong> use, there is scope <strong>for</strong> a<br />
concerted policy push <strong>for</strong> <strong>energy</strong> efficiency,<br />
a postponement <strong>of</strong> nuclear retirements, <strong>and</strong><br />
an extensive renewable <strong>energy</strong> buildout. Europe<br />
is working hard to remove regulatory<br />
barriers, ensuring that scaling can happen<br />
early to improve <strong>energy</strong> security, <strong>and</strong> to help<br />
reaching the longer term net zero goal.<br />
European policymakers are determined<br />
to slash the EU’s Russian<br />
gas dependence by two-thirds this<br />
year. The replacement will be<br />
painful <strong>and</strong> costly, with increased<br />
import <strong>of</strong> LNG taking centre stage.<br />
There is certainly opportunity <strong>for</strong> acceleration<br />
on these fronts: Belgian nuclear, French<br />
heat pumps, German solar <strong>and</strong> pan- European<br />
wind will all contribute to a lower dependence<br />
on imported Russian <strong>energy</strong>.<br />
Some <strong>of</strong> these options can make<br />
a difference this year; others will need multiple<br />
years to take meaningful effect. Behavioural<br />
changes in travel <strong>and</strong> domestic heating,<br />
both due to governmental push <strong>and</strong> due<br />
consumer awareness, can have effect immediately.<br />
So far the impact is believed to be<br />
modest, but there is a potential upside we<br />
will watch carefully.<br />
While non-fossil supply <strong>and</strong> <strong>energy</strong> efficiency<br />
can <strong>and</strong> will be accelerated, there are<br />
counter<strong>for</strong>ces at work with respect to the<br />
<strong>energy</strong> transition. These include burning<br />
more coal to replace natural gas <strong>and</strong> increasing<br />
costs <strong>of</strong> EV batteries <strong>and</strong> PV panels due<br />
to higher commodity prices. To this extent,<br />
the push <strong>for</strong> <strong>energy</strong> security works against<br />
the transition. Other effects <strong>of</strong> the war that<br />
are not linked to <strong>energy</strong> security like reduced<br />
global trade <strong>and</strong> cooperation, such as<br />
the realignment <strong>of</strong> global logistics to address<br />
a mounting food crisis, <strong>and</strong> a shortfall<br />
35 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong><br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 35
The Ukraine war will not derail Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
<strong>of</strong> critical minerals, could also slow down<br />
the <strong>energy</strong> transition.<br />
Modelling the transition<br />
DNV’s system dynamics <strong>energy</strong> transition<br />
model provides insight on how economics,<br />
technologies, sectors, geographies, <strong>and</strong> policies<br />
influence each other. The next edition <strong>of</strong><br />
our annual Energy Transition Outlook is due<br />
in October, but we have run the model now<br />
to assess how the changes we have seen<br />
since 24th February this year are likely to<br />
influence the <strong>energy</strong> transition in Europe.<br />
The largest uncertainties have to do with the<br />
war itself – its duration <strong>and</strong> possible escalation,<br />
<strong>and</strong> whether strengthened countermeasures<br />
bring the export <strong>of</strong> Russian oil <strong>and</strong><br />
gas to Europe to complete stop. While it is<br />
likely that Europe’s commitment to its Fit <strong>for</strong><br />
55 climate plan will endure, public reaction to<br />
<strong>energy</strong> af<strong>for</strong>dability may challenge its momentum<br />
in the short term. There are many<br />
other imponderables, like whether the war<br />
will give rise to a new cold war, or end in a<br />
calmer détente. With all these uncertainties<br />
in mind, we have chosen to model a scenario<br />
where the European <strong>energy</strong> system discontinues<br />
the importation <strong>of</strong> Russian gas, with zero<br />
Russian gas imported from 2025 onwards.<br />
Higher <strong>energy</strong> prices<br />
Russia produces about 17 % <strong>of</strong> global natural<br />
gas <strong>and</strong> import from Russia met 33 % <strong>of</strong><br />
Europe’s overall natural gas consumption in<br />
2020. When we let our model choke Russian<br />
gas supply to Europe by 80 % in 2023 <strong>and</strong><br />
100 % in 2025, <strong>and</strong> factor in the higher gas<br />
prices that result, we see a spillover to other<br />
areas, like electricity prices. For example, <strong>for</strong><br />
2024, the electricity price is 12 % higher<br />
than a model run with no change in Russian<br />
<strong>energy</strong> import. Globally, the war leads to<br />
3 % lower <strong>energy</strong> dem<strong>and</strong> within two years,<br />
compared with our pre-war model run,<br />
mainly because <strong>of</strong> lower GDP.<br />
Alternatives to gas<br />
To account <strong>for</strong> a gradual independence <strong>of</strong><br />
Russian gas in the coming few years, we let<br />
the model reduce Russian gas export to Europe<br />
by 40 % as an average figure <strong>for</strong> <strong>2022</strong>,<br />
80 % in 2023, 90 % in 2024 <strong>and</strong> 100 % from<br />
2025 onwards.<br />
As illustrated in F i g u r e 1 , we find that<br />
within 2 years, in 2024, Europe, including<br />
Norway <strong>and</strong> UK, manage to increase domestic<br />
production with 420 PJ, while the import,<br />
mainly LNG from Middle East <strong>and</strong> US, increase<br />
with 4100 PJ. That leaves a gas deficit<br />
or reduced consumption <strong>of</strong> 1740 PJ. Most <strong>of</strong><br />
that will be replaced by other <strong>energy</strong> sources,<br />
but there will also be some net reduction<br />
– meaning overall decline in <strong>energy</strong> use –<br />
due to GDP decline, higher <strong>energy</strong> prices<br />
<strong>and</strong> increased <strong>energy</strong> efficiency.<br />
Ease <strong>and</strong> means <strong>of</strong> gas replacement depend<br />
on which sector is it used. Growth <strong>and</strong><br />
Units: PJ/yr<br />
0<br />
-1000<br />
-2000<br />
-3000<br />
-4000<br />
-5000<br />
-6000<br />
-7000 -6251 +4090<br />
Gas from<br />
Russia<br />
Gas from other<br />
regions<br />
+422<br />
Europe gas<br />
production<br />
-197<br />
greening <strong>of</strong> electricity, <strong>and</strong> hence the decarbonization<br />
<strong>of</strong> end uses in the transport,<br />
building <strong>and</strong> manufacturing sectors, is<br />
the most important means to decarbonize<br />
European <strong>energy</strong> use. Renewables <strong>and</strong><br />
nuclear have low operating costs <strong>and</strong> are<br />
at the top <strong>of</strong> a cost merit order in our analysis,<br />
producing whatever quantities available.<br />
These quantities are not sufficient in<br />
the short term to cope with the entire shortfall<br />
in gas – that is when gas needs to be replaced<br />
by coal, which also has higher costs<br />
as a result <strong>of</strong> the war. The switch to coal is<br />
temporary. Being the fuel <strong>of</strong> the last resort,<br />
we find that, by 2024 only 6 % <strong>of</strong> the reduction<br />
in natural gas supply will be taken up by<br />
coal.<br />
The postponement <strong>of</strong> nuclear retirements<br />
<strong>and</strong> higher utilization <strong>of</strong> existing nuclear assets<br />
together produce an important shortterm<br />
effect <strong>and</strong> these developments are<br />
likely to happen in several countries, but<br />
notably not Germany. Nuclear production<br />
makes up <strong>for</strong> one-third <strong>of</strong> the shortfall in<br />
natural gas supply in 2024.<br />
Unlike most other <strong>energy</strong> sources, bio<strong>energy</strong><br />
costs have not grown due to the war, <strong>and</strong> it<br />
is possible to slightly grow bio<strong>energy</strong> –<br />
mainly from sewage <strong>and</strong> waste – over the<br />
coming few years. We find that bio<strong>energy</strong><br />
makes up <strong>for</strong> 20 % <strong>of</strong> the shortfall in natural<br />
gas supply in 2024.<br />
By contrast, the main <strong>energy</strong> independence<br />
measure advanced by European politicians –<br />
a bigger <strong>and</strong> faster renewable <strong>energy</strong> buildout<br />
– has a much slower initial effect. It<br />
will take two years, <strong>for</strong> example, <strong>for</strong> this<br />
faster buildout to make up 10 % <strong>of</strong> the shortfall<br />
resulting from an absence <strong>of</strong> Russian<br />
gas. However, while there may be a small impact<br />
in 2023, it becomes more meaningful<br />
with each passing year. Over a five-year period,<br />
we see the renewable buildout matching<br />
the 20 % increase the EU aims <strong>for</strong>, <strong>and</strong> by<br />
2030, solar PV <strong>and</strong> wind will make up <strong>for</strong><br />
more than half <strong>of</strong> the shortfall in natural gas<br />
supply.<br />
Nothing has lower costs <strong>and</strong> footprint<br />
than the <strong>energy</strong> not used,<br />
<strong>and</strong> Europe is putting more ef<strong>for</strong>t<br />
into <strong>energy</strong> efficiency to ensure<br />
<strong>energy</strong> independence<br />
Oil<br />
+109<br />
Coal<br />
+543 +131<br />
Nuclear<br />
Hydropower<br />
+362 +164 +183<br />
Bio<strong>energy</strong><br />
Fig. 1. Impact <strong>of</strong> the Ukraine war on European primary <strong>energy</strong> mix in 2024,<br />
compared with a pre-war model.<br />
Solar<br />
Higher commodity prices will inflate battery<br />
costs. EV uptake will suffer, such that the<br />
timing <strong>of</strong> the milestone where 50 % <strong>of</strong> new<br />
car sales in Europe occurs is delayed by almost<br />
one year – 2028 rather than 2027. This<br />
has further implications <strong>for</strong> long- term decarbonization<br />
<strong>and</strong> delays the decline in oil<br />
somewhat. Countries with ambitious 2030<br />
decarbonization targets will need to review<br />
<strong>and</strong> possibly strengthen incentives <strong>for</strong> EV<br />
uptake.<br />
If we look at percentage changes, overall gas<br />
use is down 1700 PJ or 9 % in 2024 compared<br />
with our pre-war model run. The biggest<br />
percentage increase is in solar, which is<br />
up 9 %. The overall effect on the <strong>energy</strong> mix<br />
is limited, bearing in mind Europe’s overall<br />
primary <strong>energy</strong> dem<strong>and</strong> is 70 EJ or<br />
70,000 PJ. As a result <strong>of</strong> the decline in gas,<br />
the decarbonization <strong>of</strong> the <strong>energy</strong> mix increases<br />
to 34 % non-fossil <strong>energy</strong> sources in<br />
2024, 2 % higher than our pre-war model<br />
run. This small acceleration endures, such<br />
that by 2030, the overall change in the share<br />
<strong>of</strong> non-fossil <strong>energy</strong> sources in the <strong>energy</strong><br />
mix continues to be 2 % higher than the prewar<br />
prediction.<br />
Nothing has lower costs <strong>and</strong> footprint than<br />
the <strong>energy</strong> not used, <strong>and</strong> Europe is putting<br />
more ef<strong>for</strong>t into <strong>energy</strong> efficiency to ensure<br />
<strong>energy</strong> independence. The st<strong>and</strong>out action<br />
here is support <strong>for</strong> heat pumps, <strong>and</strong>, as a result,<br />
we expect the overall <strong>energy</strong> dem<strong>and</strong> in<br />
the building sector to decline a further 4 %<br />
towards 2030, with efficient electricity use<br />
<strong>for</strong> heat pumps replacing some <strong>of</strong> the gas.<br />
Overall <strong>energy</strong> efficiency improvement is a<br />
key lever <strong>for</strong> limiting <strong>energy</strong> consumption,<br />
<strong>and</strong> due to this, European primary <strong>energy</strong><br />
consumption peaked already 15 years ago,<br />
while globally we expect primary <strong>energy</strong> dem<strong>and</strong><br />
to peak around 2030.<br />
(Green) hydrogen push<br />
-455<br />
Natural gas<br />
Other <strong>energy</strong> resources<br />
Total decline in energx<br />
use<br />
Wind<br />
Total<br />
Hydrogen is an(other) important pillar in<br />
securing both Europe’s <strong>energy</strong> independence<br />
<strong>and</strong> the sustainability <strong>of</strong> its <strong>energy</strong> mix.<br />
But its main challenge is af<strong>for</strong>dability.<br />
There are signals from Germany that the <strong>energy</strong><br />
crisis is reducing the opposition towards<br />
blue hydrogen (Recharge, <strong>2022</strong>).<br />
However, when Europe is in dire need <strong>of</strong> gas<br />
36 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
The Ukraine war will not derail Europe’s <strong>energy</strong> transition<br />
to replace the phase-out <strong>of</strong> Russian gas, it is<br />
unlikely that significant amounts <strong>of</strong> surplus<br />
natural gas will be available <strong>for</strong> producing<br />
blue hydrogen. Furthermore, gas prices are<br />
high, <strong>and</strong> that makes blue hydrogen, with its<br />
additional carbon sequestration <strong>and</strong> storage<br />
costs, less competitive. Even if blue hydrogen<br />
remains cheaper than green hydrogen<br />
(produced from renewables by electrolysis)<br />
<strong>for</strong> the next few years, we find blue hydrogen<br />
uptake low in Europe towards 2030 <strong>and</strong><br />
decreasing rather than increasing as a consequence<br />
<strong>of</strong> the war.<br />
Europe has limited capacity <strong>for</strong> producing<br />
sufficient renewable electricity to simultaneously<br />
phase out fossil fuels from the power<br />
mix <strong>and</strong> produce meaningful amounts <strong>of</strong><br />
green hydrogen. Nevertheless, policymakers<br />
continue to prioritize both objectives.<br />
Consequently, we anticipate higher support<br />
<strong>for</strong> green hydrogen as part <strong>of</strong> the new push<br />
<strong>for</strong> renewables <strong>and</strong> have factored a 12 %<br />
lower hydrogen price into our model, compared<br />
with our base case <strong>for</strong> 2030. In spite <strong>of</strong><br />
increased support, green hydrogen use in<br />
Europe will remain modest by 2030, albeit<br />
25 % higher compared with our pre-war<br />
model output.<br />
As things currently st<strong>and</strong>, we <strong>for</strong>ecast<br />
a small acceleration <strong>of</strong> the <strong>energy</strong><br />
transition in Europe as the<br />
most likely <strong>energy</strong>-related outcome<br />
<strong>of</strong> the Ukraine war.<br />
Gas dem<strong>and</strong> shifts<br />
Russia will be looking to the East to replace<br />
its <strong>energy</strong> export revenue, but export capacity<br />
to China <strong>and</strong> neighbours is currently limited<br />
<strong>and</strong> new transmission pipelines <strong>and</strong><br />
LNG export terminals take a long time to<br />
build. Hence, we find that gas production in<br />
North East Eurasia, which includes Russia,<br />
Ukraine <strong>and</strong> other <strong>for</strong>mer Soviet Union<br />
countries, will decline by 24 % in 2024, as<br />
there is not sufficient infrastructure to export<br />
the gas.<br />
In contrast, we estimate that Europe itself<br />
will produce 12% more gas between now<br />
<strong>and</strong> 2030, reflecting the industry’s reaction<br />
to higher oil <strong>and</strong> gas prices in the short term<br />
<strong>and</strong> responses to the pledge from EU to deliver<br />
more gas. High oil <strong>and</strong> gas prices will<br />
stimulate new developments globally, but in<br />
the wake <strong>of</strong> this initial rush to new production,<br />
over the next decade global dem<strong>and</strong><br />
will likely reduce rather than increase, as<br />
GDP growth <strong>and</strong> globalization reduce, <strong>and</strong><br />
Units: MtCO 2 /yr<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
both oil <strong>and</strong> gas production <strong>and</strong> transport<br />
hence inch a little lower. Thus, we anticipate<br />
that over-investments will result in lower oil<br />
<strong>and</strong> gas prices in the second half <strong>of</strong> this decade<br />
<strong>and</strong> our model suggests that this will<br />
lead to a small increase in global oil use later<br />
in the 2030s relative to our pre-war <strong>for</strong>ecast.<br />
A small acceleration <strong>of</strong><br />
decarbonization <strong>and</strong> emission<br />
reduction<br />
Oil<br />
Natural<br />
gas<br />
Coal<br />
Bio<strong>energy</strong><br />
CCS<br />
Total<br />
-60<br />
Positive values<br />
<strong>for</strong> CCS indicate<br />
-80<br />
a reduction in<br />
emissions<br />
-100<br />
<strong>2022</strong> 2024 2026 2028<br />
captured<br />
2030<br />
Fig. 2. Impact <strong>of</strong> the Ukraine war an European <strong>energy</strong>-related CO 2 emissions,<br />
compared with a pre-war model.<br />
The ultimate metric <strong>for</strong> decarbonization is<br />
reduction in GHG emissions, <strong>and</strong> the net effect<br />
<strong>of</strong> the invasion in Ukraine will be a small<br />
acceleration <strong>of</strong> decarbonization <strong>and</strong> emissions<br />
reduction towards 2030. The main<br />
reasons <strong>for</strong> the difference are postponed nuclear<br />
retirements in the short term <strong>and</strong>, in<br />
the medium term, a faster renewables buildout,<br />
<strong>and</strong> increased <strong>energy</strong> efficiency <strong>and</strong><br />
lower economic growth. The overall effect<br />
is, however, limited, amounting to a 580 Mt<br />
or 2.3 % reduction in emissions in Europe in<br />
the period <strong>2022</strong>-2030, compared with a<br />
case without a Ukraine war. I n F i g u r e 2 ,<br />
we show that the total emissions change is<br />
almost entirely due to reduced gas consumption;<br />
the changes in the other <strong>energy</strong> sources<br />
<strong>and</strong> in Carbon Capture <strong>and</strong> <strong>Storage</strong> (CCS)<br />
are minor in comparison.<br />
We emphasize that there are significant uncertainties<br />
in our <strong>for</strong>ecast. These relate primarily<br />
to the duration <strong>and</strong> outcome <strong>of</strong> the<br />
war itself, <strong>and</strong> the strength <strong>and</strong> duration <strong>of</strong><br />
the policy measures en<strong>for</strong>ced by the European<br />
nations to improve <strong>energy</strong> security <strong>and</strong><br />
sustainability.<br />
However, as things currently st<strong>and</strong>, we <strong>for</strong>ecast<br />
a small acceleration <strong>of</strong> the <strong>energy</strong> transition<br />
in Europe as the most likely <strong>energy</strong>related<br />
outcome <strong>of</strong> the Ukraine war. As with<br />
COVID-19, we see a Europe that manages to<br />
cope with a short-term crisis without harming<br />
its ability to deal with the long-term climate<br />
crisis.<br />
At a global level, the net effect <strong>of</strong> the war on<br />
the <strong>energy</strong> transition is minor. The DNV system<br />
dynamics model captures some <strong>of</strong><br />
the emerging global complexities, including<br />
changes in <strong>energy</strong> trade <strong>and</strong> the effect <strong>of</strong> increased<br />
commodity prices. It also takes account<br />
<strong>of</strong> how regionalization <strong>and</strong> <strong>energy</strong><br />
security boost more short-term coal use<br />
in e.g. China, <strong>and</strong> how the renewables buildout<br />
is slowed down by higher commodity<br />
prices <strong>and</strong> at the same time accelerated<br />
by the push <strong>for</strong> <strong>energy</strong> independence. We<br />
will comment on these developments<br />
more fully in our <strong>for</strong>thcoming Energy Transition<br />
Outlook <strong>2022</strong> towards the end <strong>of</strong> this<br />
year.<br />
References<br />
DNV, 2021 Pathway to net zero emissions, Energy,<br />
Transition Outlook, 2021, www.dnv.com/<br />
eto<br />
IEA, <strong>2022</strong> A 10 point plan to reduce the European<br />
Unions Reliance on Russian Gas, https://<br />
www.iea.org/reports/a-10-point- plan-toreduce-the-european-unions-reliance-onrussian-natural-gas<br />
Recharge, <strong>2022</strong> Germany <strong>and</strong> Norway mull pipeline<br />
<strong>for</strong> massive hydrogen imports in wake <strong>of</strong><br />
Russian war, https://www.rechargenews.<br />
com/<strong>energy</strong>-transition/ germany-<strong>and</strong>-norway-mull-pipeline-<strong>for</strong>-massive-<br />
hydrogenimports-in-wake-<strong>of</strong>-russianwar/2-1-1186196<br />
This report is available on the website <strong>of</strong><br />
DNV, www.dnv.com, a German translation<br />
here: https://www.dnv.de/feature/ukrainekrieg.html<br />
l<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 37
<strong>vgbe</strong> Expert Event<br />
River Ecology <strong>and</strong> Environment<br />
European Regulations | River Management| Hydropower<br />
1 <strong>and</strong> 2 June <strong>2022</strong> | Web Conference<br />
<strong>vgbe</strong> EXPERT EVENT<br />
River Ecology <strong>and</strong> Environment<br />
CEST WEDNESDAY, 1 JUNE <strong>2022</strong><br />
13:00 Welcome <strong>and</strong> opening <strong>of</strong> the expert event<br />
SESS<br />
Dr Mario Bachhiesl (<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power)<br />
stra<br />
European Regulations | River Management | Hydropower<br />
with<br />
<strong>vgbe</strong> EXPERT as<br />
SESSION 1: European R&I on hydropower<br />
<strong>vgbe</strong> EXPERT<br />
EVENT<br />
CEST WEDNESDAY, 1 JUNE <strong>2022</strong><br />
CEST THU<br />
EVENT<br />
CEST WEDNESDAY, 1 JUNE <strong>2022</strong><br />
13:00 CEST DWA<br />
WEB CONFERENCE<br />
13:30 Goals <strong>of</strong> European Hydropower R&I Funding<br />
Dr M<br />
River Ecology<br />
River Ecology<br />
<strong>and</strong> Environment<br />
13:00 Welcome<br />
<strong>and</strong> Environment<br />
13:00 Dr Thomas<br />
<strong>and</strong><br />
Welcome Schleker<br />
opening<br />
(European<br />
<strong>of</strong> the expert<br />
<strong>and</strong> opening Commission<br />
event<br />
<strong>of</strong> the expert –<br />
SESS<br />
event<br />
European Regulations | River Management | Hydropower<br />
DG<br />
Dr Mario<br />
Research<br />
Bachhiesl<br />
Dr & Mario Innovation)<br />
(<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power)<br />
Bachhiesl (<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power) 13:30 Curr<br />
stra<br />
The international European event Regulations will bring | River together Management experts | from Hydropower<br />
sedi<br />
with<br />
as<br />
SESSION 1: European R&I on hydropower<br />
leading operators, manufacturers as <strong>and</strong> suppliers, 14:00 Tapping hidden SESSION <strong>and</strong> 1: sustainable European hydropower R&I on hydropower in<br />
Dr C<br />
Europe: micro hydropower <strong>and</strong> hydropower<br />
13:00 DWA<br />
authorities, scientists WEB as CONFERENCE<br />
well as related stakeholders to 13:30 Goals <strong>of</strong> European Hydropower R&I Funding<br />
13:0 Reso<br />
WEB CONFERENCE<br />
13:30 modernization Goals <strong>of</strong> European Hydropower R&I Funding<br />
Dr M<br />
discuss important issues in the field <strong>of</strong> ecology <strong>and</strong><br />
Dr Thomas Schleker (European Commission –<br />
Dr Emanuele Dr Thomas Quaranta Schleker (European (European Commission Commission – –<br />
SESS<br />
environment in rivers.<br />
DG Research & Innovation)<br />
13:30 Curr<br />
DG Research & Innovation)<br />
13:3<br />
The international event will bring together experts from<br />
Joint Research Centre)<br />
<strong>and</strong><br />
sedi<br />
The international event will bring together experts from<br />
Environmental leading operators, protection manufacturers <strong>and</strong> preservation <strong>and</strong> <strong>of</strong> suppliers, nature is 14:00 Tapping hidden <strong>and</strong> sustainable hydropower in<br />
leading operators, manufacturers <strong>and</strong> suppliers, 14:30 14:00 INADAR – Tapping Innovative hidden Approach <strong>and</strong> sustainable hydropower in 14:00 Auto<br />
Dr C<br />
one authorities, <strong>of</strong> the scientists many important as well as challenges related stakeholders not only <strong>for</strong><br />
Europe: micro hydropower <strong>and</strong> hydropower<br />
to<br />
Europe: micro hydropower <strong>and</strong> hydropower<br />
authorities, scientists as well as related stakeholders to<br />
<strong>for</strong> Dam Restoration<br />
Reso<br />
cam<br />
hydropower, discuss important but <strong>for</strong> issues society in as the a whole. field <strong>of</strong> As ecology one <strong>of</strong> <strong>and</strong> the<br />
modernization<br />
Tobias Kipp modernization<br />
(LEW Wasserkraft GmbH)<br />
Dr Er<br />
discuss important issues in the field <strong>of</strong> ecology <strong>and</strong> Dr Emanuele Quaranta (European Commission –<br />
SESS<br />
most environment environmentally in rivers. <strong>and</strong> climate-friendly <strong>for</strong>ms <strong>of</strong><br />
Dr Emanuele Quaranta (European Commission –<br />
environment in rivers.<br />
Joint Research Centre)<br />
<strong>and</strong><br />
<strong>energy</strong> generation, hydropower plays an important part 15:00 Break or visit Joint the Research breakout Centre) rooms<br />
14:30 Usin<br />
Environmental protection <strong>and</strong> preservation <strong>of</strong> nature is<br />
<strong>for</strong> e<br />
in the current Environmental <strong>energy</strong> system protection <strong>and</strong> that <strong>and</strong> <strong>of</strong> preservation the future. For <strong>of</strong> nature is 14:30 INADAR<br />
one <strong>of</strong> the many important challenges not only <strong>for</strong><br />
14:30 SESSION<br />
–<br />
2:<br />
Innovative<br />
INADAR European<br />
Approach<br />
– Innovative framework<br />
14:00 Auto<br />
Approach<br />
14:0 Fran<br />
this, balancing one <strong>of</strong> hydropower the many important <strong>and</strong> ecology challenges in the best not only <strong>for</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>and</strong><br />
Dam<br />
regulation<br />
Restoration<br />
hydropower, but <strong>for</strong> society as a whole. As one <strong>of</strong> the<br />
<strong>for</strong> Dam in Restoration hydropower<br />
cam<br />
possible hydropower, way is a key but aspect <strong>for</strong> society to ensure as a whole. the further As one <strong>of</strong> the Tobias Kipp (LEW Wasserkraft GmbH)<br />
Tobias Kipp (LEW Wasserkraft GmbH)<br />
15:00 Brea<br />
Dr Er<br />
most environmentally <strong>and</strong> climate-friendly <strong>for</strong>ms <strong>of</strong><br />
expansion most <strong>of</strong> hydropower, environmentally while also <strong>and</strong> maintaining climate-friendly existing <strong>for</strong>ms <strong>of</strong> 15:30 Suggested methods <strong>for</strong> reporting technical<br />
<strong>energy</strong> generation, hydropower plays an important part 15:00 Break or visit the breakout rooms<br />
14:30 Usin<br />
plants to <strong>energy</strong> meet responsibilities generation, hydropower <strong>and</strong> ameliorate plays the an public important part 15:00 screening Break criteria or <strong>for</strong> visit the the EU breakout Taxonomy rooms<br />
15:30 14:3 Enab<br />
in the current <strong>energy</strong> system <strong>and</strong> that <strong>of</strong> the future. For<br />
Atle Harby (SINTEF Energy Research)<br />
–<br />
<strong>for</strong><br />
firs<br />
e<br />
perception. in the Due current to the large <strong>energy</strong> number system <strong>of</strong> <strong>and</strong> influences that <strong>of</strong> on the the future. For SESSION 2: European framework<br />
this, balancing hydropower <strong>and</strong> ecology in the best<br />
SESSION 2: European framework<br />
Fran<br />
Bern<br />
fish population this, balancing <strong>and</strong> the condition hydropower <strong>of</strong> the <strong>and</strong> bodies ecology <strong>of</strong> water, in the best 16:00<br />
<strong>and</strong><br />
Experiences<br />
regulation in hydropower<br />
possible way is a key aspect to ensure the further<br />
<strong>and</strong> with regulation the implementation in hydropower <strong>of</strong> the WFD<br />
it is advisable 15:00 Brea<br />
possible to consider way is the a key entire aspect spectrum to ensure in terms the <strong>of</strong> further in Finl<strong>and</strong>, Case river Kemijoki<br />
16:00 15:0 Evalu<br />
expansion <strong>of</strong> hydropower, while also maintaining existing 15:30 Suggested methods <strong>for</strong> reporting technical<br />
impact <strong>and</strong> expansion cost efficiency. <strong>of</strong> hydropower, while also maintaining existing 15:30 Timo Torvinen Suggested (Kemijoki methods Oy) <strong>for</strong> reporting technical<br />
telem<br />
plants to meet responsibilities <strong>and</strong> ameliorate the public<br />
screening criteria <strong>for</strong> the EU Taxonomy<br />
15:30 Enab<br />
plants to meet responsibilities <strong>and</strong> ameliorate the public<br />
screening criteria <strong>for</strong> the EU Taxonomy<br />
15:3 Dam<br />
Atle Harby (SINTEF Energy Research)<br />
– firs<br />
perception. Due to the large number <strong>of</strong> influences on the 16:30 GEP in high-alpine Atle Harby residual (SINTEF flow Energy stretches Research) <strong>and</strong> in<br />
perception. Due to the large number <strong>of</strong> influences on the<br />
Bern<br />
fish population <strong>and</strong> the condition <strong>of</strong> the bodies <strong>of</strong> water,<br />
rivers affected by hydropeaking<br />
16:30 Rese<br />
fish population <strong>and</strong> the condition <strong>of</strong> the bodies <strong>of</strong> water, 16:00 Experiences with the implementation <strong>of</strong> the WFD<br />
16:00 Experiences with the implementation <strong>of</strong> the WFD<br />
it is advisable to consider the entire spectrum in terms <strong>of</strong><br />
Martin Schönberg (VUM Verfahren Umwelt<br />
desi<br />
in Finl<strong>and</strong>, Case river Kemijoki<br />
16:00 Evalu<br />
it is advisable to consider the entire spectrum in terms <strong>of</strong> Management in Finl<strong>and</strong>, GmbH), Case river Kemijoki<br />
16:0 Anne<br />
impact <strong>and</strong> cost efficiency.<br />
Timo Torvinen (Kemijoki Oy)<br />
telem<br />
impact <strong>and</strong> cost efficiency.<br />
Franz Greimel Timo (BOKU Torvinen – University (Kemijoki <strong>of</strong> Oy) Natural<br />
Rese<br />
Dam<br />
16:30 GEP Resources in high-alpine <strong>and</strong> Life Sciences, residual Vienna) flow stretches <strong>and</strong> in<br />
Fede<br />
16:30 GEP in high-alpine residual flow stretches <strong>and</strong> in<br />
rivers affected by hydropeaking<br />
16:30 Rese<br />
17:00 Visit the breakout rivers affected rooms by hydropeaking<br />
17:00 16:3 Clos<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power<br />
Martin Schönberg (VUM Verfahren Umwelt<br />
desi<br />
Martin Schönberg (VUM Verfahren Umwelt<br />
Dr M<br />
Management GmbH),<br />
Anne<br />
Essen, in March <strong>2022</strong><br />
17:30 Closing <strong>of</strong> Management the webinar GmbH),<br />
Franz Greimel (BOKU – University <strong>of</strong> Natural<br />
Rese<br />
Franz Greimel (BOKU – University <strong>of</strong> Natural 17:05 Visit<br />
Resources <strong>and</strong> Life Sciences, Vienna)<br />
Fede<br />
Resources <strong>and</strong> Life Sciences, Vienna)<br />
17:30 Clos<br />
17:00 Visit the breakout rooms<br />
17:00 Clos<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power<br />
17:00 Visit the breakout rooms<br />
17:0<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power<br />
Dr M<br />
Essen, in March <strong>2022</strong><br />
17:30 Closing <strong>of</strong> the webinar<br />
Essen, in March <strong>2022</strong><br />
17:30 Closing <strong>of</strong> the webinar<br />
* <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> has been the new name <strong>of</strong><br />
17:05 Visit<br />
17:0<br />
the VGB PowerTech association since April <strong>2022</strong>.<br />
Innen – Seite 1 Innen – Seite 2 Innen – Seite 3<br />
17:30 Clos<br />
Cover photo: © VERBUND<br />
17:3<br />
Vermeiden bis in diesen Bereich zu schreiben.<br />
CEST<br />
THU<br />
Innen – Seite 1<br />
Innen – Seite 1<br />
Innen – Seite 2<br />
Innen – Seite 2<br />
Innen – Seite 3<br />
Innen –<br />
Online-Registration<br />
Contact<br />
https://register.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>/3<strong>2022</strong>/<br />
Vermeiden<br />
Vermeiden<br />
bis in diesen<br />
bis in diesen<br />
Bereich<br />
Bereich<br />
zu schreiben.<br />
zu schreiben.<br />
Eva Silberer | t +49 201 8128-202 |<br />
e <strong>vgbe</strong>-ecol-hpp@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>
RSDAY, 2 JUNE <strong>2022</strong><br />
ION 3:<br />
tegies an<br />
hydr<br />
RSDAY, 2 JUNE <strong>2022</strong><br />
guide THURSDAY, 2 CEST JUNE <strong>2022</strong> THURSDAY, 2 JUNE <strong>2022</strong><br />
ichael<br />
ION 3:<br />
t SE<br />
SESSION 3: Sediment management<br />
tegies<br />
ent ch<br />
an<br />
str<br />
strategies <strong>and</strong> approaches <strong>for</strong> operating<br />
ment<br />
hydr<br />
wi<br />
with hydropeaking<br />
hristoph<br />
guide<br />
0 urces <strong>and</strong> 13:00 DWA guideline on hydropeaking mitigation measures<br />
ichael ing D<br />
Dr Michael Müller (IUB Engineering AG)<br />
ION 4:<br />
ent ch<br />
0 monito C<br />
13:30 Current challenges <strong>and</strong> innovative approaches in<br />
ment<br />
s<br />
sediment management at hydropower plants<br />
hristoph wer matic in Dr<br />
Dr Christoph Hauer (BOKU – University <strong>of</strong> Natural<br />
eras<br />
urces im<br />
<strong>and</strong><br />
Resources<br />
Resources <strong>and</strong> Life Sciences, Vienna)<br />
ic de Olivera<br />
ION 4:<br />
sion – SE<br />
SESSION 4: Lessons learned from fish migration<br />
g<br />
monito<br />
fish an<br />
<strong>and</strong> monitoring systems<br />
fficien<br />
matic<br />
0 z GeigA<br />
14:00 Automatic counting <strong>of</strong> anguilli<strong>for</strong>m fish on acoustic<br />
eras im<br />
c<br />
cameras images<br />
k<br />
ic<br />
or<br />
de<br />
v<br />
Olivera<br />
Dr<br />
Dr Eric de Olivera (EDF – R&D)<br />
g fish<br />
0 ling fi<br />
14:30 Using fish behavioural aspects<br />
fficien<br />
t resuf<br />
<strong>for</strong> efficient fish migration<br />
z<br />
hard<br />
Geig<br />
Franz Mayrh<strong>of</strong><br />
Franz Geiger (Hycor Ecohydraulic Consulting)<br />
k or v<br />
0 ation<br />
15:00 Break or visit the breakout rooms<br />
al etry a<br />
ling fi<br />
0 ien Sonny 15:30 Enabling fish migration <strong>and</strong> <strong>energy</strong> generation<br />
t resu<br />
–<br />
– first results <strong>of</strong> the new fish pass “Fishcon-lock”<br />
hard<br />
arch o<br />
Mayrh<strong>of</strong><br />
Bernhard<br />
Bernhard Mayrh<strong>of</strong>er (FISHCON GmbH)<br />
gn he gui WFD<br />
ation<br />
0 Kampk<br />
16:00 Evaluation <strong>of</strong> the silver eel escapement success by<br />
etry a<br />
arch Institut t<br />
telemetry at the basin scale <strong>of</strong> the River Meuse<br />
ien Sonny<br />
ral Institute Damien<br />
Damien Sonny (Pr<strong>of</strong>ish Technology)<br />
<strong>and</strong> in<br />
arch o<br />
0 ing wo<br />
16:30 Research on ecological connectivity <strong>and</strong> transfer to<br />
gn gui<br />
ario Bachhiesl d<br />
design guidelines <strong>for</strong> German Federal Waterways<br />
Kampk<br />
Anne<br />
Anne Kampker (Federal Waterways Engineering <strong>and</strong><br />
arch<br />
the break<br />
Institut<br />
Research<br />
Research Institute), Dr Nicole Scheifhacken (German<br />
ral Institute<br />
Federal<br />
Federal Institute <strong>of</strong> Hydrology)<br />
ing <strong>of</strong><br />
ing wo<br />
0 C<br />
17:00 Closing words<br />
ario Bachhiesl<br />
Dr<br />
Dr Mario Bachhiesl (<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> | Hydro Power)<br />
the break<br />
5 Visit 17:05 Visit the breakout rooms<br />
ing <strong>of</strong><br />
0 Closin 17:30 Closing <strong>of</strong> the webinar<br />
<strong>vgbe</strong> EXPERT EVENT<br />
RIVER ECOLOGY AND ENVIRONMENT<br />
European Regulations | River Management |<br />
Hydropower<br />
THE WEB CONFERENCE CONSISTS OF<br />
• a webinar with 13 lectures <strong>and</strong><br />
• breakout rooms after each session<br />
with the opportunity to meet the experts.<br />
The international event will bring together experts from<br />
leading operators, manufacturers <strong>and</strong> suppliers,<br />
authorities, scientists as well as related stakeholders to<br />
discuss important issues in the field <strong>of</strong> ecology <strong>and</strong><br />
environment in rivers with session on:<br />
• European R&I on hydropower<br />
• European framework <strong>and</strong> regulation<br />
in hydropower<br />
• Sediment management strategies <strong>and</strong><br />
approaches <strong>for</strong> operating with hydropeaking<br />
• Lessons learned from fish migration <strong>and</strong><br />
monitoring systems<br />
The web conference language is English.<br />
WEB CONFERENCE TICKET<br />
<strong>vgbe</strong> non-member ………..………………………….. € 470.-<br />
<strong>vgbe</strong> members ………………………………….……... € 370.-<br />
Universities …….……………………..………………….. € 200.-<br />
The fees <strong>of</strong> the ticket are free <strong>of</strong> VAT.<br />
REG<br />
All p<br />
regis<br />
Plea<br />
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4525<br />
https<br />
Seite 3 Innen – Seite 3<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V.<br />
chreiben.<br />
Deilbachtal 173<br />
45257 Essen<br />
be in<strong>for</strong>med<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong><br />
Außen – Seite 1<br />
Auße<br />
Verme
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in<br />
<strong>energy</strong> companies from control<br />
room to the substation<br />
Klaus Mochalski<br />
Abstract<br />
Sichtbarkeit und Cybersicherheit<br />
in Energieunternehmen von der<br />
Leitwarte bis zum Umspannwerk<br />
Die Digitalisierung von kritischen Infrastrukturen<br />
im Allgemeinen und von Energieversorgern,<br />
einschließlich Energieerzeugern, Betreibern<br />
erneuerbarer Energiequellen, Übertragungsnetzbetreibern<br />
und Ver teiler netzbetreibern im<br />
Besonderen, hat die industrielle Infrastruktur,<br />
die gemeinhin als Betriebstechnik (OT) und industrielles<br />
Kontrollsystem (ICS) bekannt ist,<br />
dramatisch verändert. Trends wie Smart Grid,<br />
Advanced Metering Infrastructure (AMI) und<br />
das Internet der Energie haben die Öffnung der<br />
ehemals autarken OT-Systeme für den Fernzugriff<br />
und die Vernetzung sowie die Integration<br />
der OT- und Remote-(I)IoT-Geräte ((Industrial)<br />
Internet <strong>of</strong> Things) in die Unternehmens-IT<br />
vorangetrieben. Heute ist es nicht unüblich,<br />
Author<br />
Klaus Mochalski<br />
CEO<br />
Rhebo GmbH<br />
Leipzig, Germany<br />
dass IoT-Gateways Sensordaten an die in die<br />
Unternehmens-IT integrierte Cloud melden.<br />
Fernsteuerung und Prozessautomatisierung<br />
haben (I)IoT-Geräte in die Industrienetze eingeführt<br />
und die Interkonnektivität erhöht.<br />
Moderne Energieversorgungsnetze bestehen<br />
aus einer Vielzahl von einzelnen Umspannwerken<br />
wie Trafostationen, Schaltanlagen<br />
und Anlagen für erneuerbare Energien. Die<br />
Digitalisierung ermöglicht es, die <strong>of</strong>t über weite<br />
Strecken verteilten Umspannwerke zentral<br />
über die Leitwarte fernzusteuern. Der Zugriff<br />
erfolgt über St<strong>and</strong>leitungen oder VPN-Verbindungen.<br />
Selbst die Wartung wird teilweise rein<br />
digital durchgeführt. Externe und interne<br />
Wartungsmitarbeiter schließen ihre Technik-<br />
Laptops an lokale Switches an oder nutzen<br />
den Fernzugriff zur Analyse und Konfiguration<br />
der lokalen Stationsausrüstung. Die Umsetzung<br />
der Norm IEC 61850 soll die Interoperabilität<br />
der Systemintegration über Anlagen,<br />
Unternehmen und in manchen Fällen auch<br />
Länder hinweg ermöglichen. Die Norm macht<br />
jedoch keine Angaben dazu, wie dies auf sichere<br />
Weise geschehen kann.<br />
l<br />
The challenge <strong>of</strong> digitalization<br />
to OT cybersecurity in critical<br />
infrastructure<br />
The digitalization <strong>of</strong> critical infrastructure<br />
in general, <strong>and</strong> <strong>energy</strong> providers incl. utilities,<br />
<strong>energy</strong> producers, renewable <strong>energy</strong><br />
resources operators, transmission system<br />
operators <strong>and</strong> distribution system operators<br />
in particular, has dramatically changed the<br />
industrial infrastructure commonly known<br />
as operational technology (OT) <strong>and</strong> industrial<br />
control system (ICS). Trends like Smart<br />
Grid, Advanced Metering Infrastructure<br />
(AMI) <strong>and</strong> the Internet <strong>of</strong> Energy have driven<br />
the opening <strong>of</strong> the <strong>for</strong>merly autarchic OT<br />
systems to remote access <strong>and</strong> networking as<br />
well as the integration <strong>of</strong> the OT <strong>and</strong> remote<br />
(I)IoT ((Industrial) Internet <strong>of</strong> Things) devices<br />
into enterprise IT. Today, it is not uncommon<br />
<strong>for</strong> IoT gateways to report sensor<br />
data to the cloud integrated with enterprise<br />
IT. Remote control <strong>and</strong> process automation<br />
have introduced (I)IoT devices to the<br />
industrial networks <strong>and</strong> increased interconnectivity.<br />
Modern <strong>energy</strong> supply networks (F i g -<br />
u r e 1 ) consist <strong>of</strong> a large number <strong>of</strong> individual<br />
substations such as trans<strong>for</strong>mer stations,<br />
switchgear <strong>and</strong> renewable <strong>energy</strong><br />
plants. Digitalization enables the remote<br />
control <strong>of</strong> substations, which are <strong>of</strong>ten distributed<br />
over long distances, centrally via<br />
the control room. Access is provided via<br />
dedicated lines or VPN connections. Even<br />
maintenance is sometimes carried out in a<br />
purely digital fashion. External <strong>and</strong> internal<br />
maintenance staff connect their engineering<br />
laptops to local switches or use<br />
remote access to analyze <strong>and</strong> configure<br />
the local substation equipment. The implementation<br />
<strong>of</strong> the IEC 61850 st<strong>and</strong>ard is intended<br />
to enable interoperability <strong>of</strong> system<br />
integration across plants, companies<br />
<strong>and</strong>, in some cases, countries. However, the<br />
st<strong>and</strong>ard does not provide any specifications<br />
as to how this can be done in a secure<br />
manner.<br />
The OT risk exposure has many<br />
dimensions<br />
At first glance, the ICS at <strong>energy</strong> providers<br />
might still appear to be well isolated from<br />
the outside world, in particular since direct<br />
connection to the Internet or Wifi networks<br />
is rarely used. In OT security projects with<br />
customers, cybersecurity concerns have<br />
largely remained unaddressed in central ICS<br />
as well as substation ICS. At best, a firewall<br />
is used as perimeter security. But even<br />
though many ICS are reasonably difficult to<br />
reach directly via the Internet, there are sufficiently<br />
effective ways <strong>for</strong> hackers to gain<br />
control:<br />
––<br />
vulnerable devices with outdated s<strong>of</strong>tware<br />
are not uncommon in infrastructures<br />
whose device life cycle is designed<br />
<strong>for</strong> 25 years [1].<br />
––<br />
physical intrusions are especially effective<br />
in substations located far from the central<br />
<strong>of</strong>fice. Be<strong>for</strong>e an employee can verify the<br />
40 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong>
MITRE ATT&CK ® <strong>for</strong> ICS<br />
Attack Tactic<br />
Techniques<br />
MITRE ATT&CK ® <strong>for</strong> ICS<br />
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
been confirmed not only by multiple experimental<br />
tests [2], [3], [4]. Man-in-the-middle<br />
attacks in particular pose a high potential<br />
risk because they can be implemented<br />
independently <strong>of</strong> the vendor <strong>of</strong> the exploited<br />
device. In theory, additional st<strong>and</strong>ards like<br />
means to establish a minimum security <strong>for</strong><br />
some <strong>of</strong> those protocols. Though they seldomly<br />
are implemented in central or substation<br />
level OT networks. Underlying reasons<br />
<strong>for</strong> this include the necessity <strong>for</strong> time-sensitive<br />
<strong>and</strong> real-time communication that are<br />
compromised by active protocol security<br />
measures.<br />
CENTRALIZED GENERATION DISTRIBUTION & TRANSMISSION AMI / GRID EDGE INTELLIGENCE<br />
Fig. 1. Electrical infrastructure has become complex <strong>and</strong> strongly connected across all levels which<br />
makes it necessary to follow a holistic approach to cybersecurity that includes the industrial<br />
infrastructure as much as the customer-faced infrastructure like AMI (source: Rhebo).<br />
alarm on site, the attackers have long<br />
since created the disruption.<br />
––<br />
accessing the network <strong>and</strong> taking over authorized<br />
computers <strong>and</strong> accounts via:<br />
––<br />
phishing campaigns;<br />
––<br />
remote access (both <strong>of</strong> the company‘s<br />
own employees <strong>and</strong> <strong>of</strong> service providers);<br />
––<br />
third-party devices <strong>and</strong> services (e.g.,<br />
from maintenance technicians, vendors,<br />
service providers).<br />
The prevailing security gaps in<br />
IEC 61850 infrastructures<br />
Over the last decade the IEC 61850 protocol<br />
st<strong>and</strong>ard has become the modus oper<strong>and</strong>i<br />
<strong>for</strong> integrated, connected networks in the<br />
<strong>energy</strong> sector. The st<strong>and</strong>ard provides the<br />
framework <strong>for</strong> transparency <strong>and</strong> interoperability.<br />
Though, it contains no security criteria<br />
or mechanisms. Consequently, the core<br />
protocols <strong>of</strong> the st<strong>and</strong>ard – GOOSE, SV <strong>and</strong><br />
MMS – are vulnerable to attacks. This has<br />
OT threats are just as serious<br />
(<strong>and</strong> sophisticated) as IT threats<br />
In recent years the research on compromising<br />
ICS <strong>and</strong> OT has shed some light on the<br />
vulnerabilities <strong>and</strong> possibilities hackers can<br />
use. They <strong>for</strong>m a complex architecture <strong>of</strong><br />
multi-phase attacks with a myriad <strong>of</strong> techniques<br />
to impact the infrastructure. The<br />
most prominent <strong>and</strong> comprehensive framework<br />
giving an overview on ICS attack paths<br />
was developed by Mitre Att&ck ® . The organization<br />
has developed attack matrices<br />
<strong>for</strong> both, enterprise IT <strong>and</strong> ICS. In the matrices,<br />
the columns represent the different tactics<br />
(or phases) <strong>of</strong> an attack, while the rows<br />
list the techniques respectively used in each<br />
phase. For ICS Mitre Att&ck ® identified 12<br />
tactics <strong>and</strong> 90 techniques [5]. Taking into<br />
account the initial phases <strong>of</strong> reconnaissance<br />
Attack Phases & Techniques in OT According To MITRA ATT&CK ® For ICS Matrix<br />
Fig. 2. Examples <strong>of</strong> techniques <strong>for</strong> ICS compromise according to Mitre Att&ck® (extended perspective including reconnaissance<br />
<strong>and</strong> resource development).<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 41
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
<strong>and</strong> resource development which are only<br />
included in the enterprise IT matrix [6], the<br />
ICS framework increases to 14 tactics <strong>and</strong><br />
107 techniques [7] (F i g u r e 2 ).<br />
The Mitre Att&ck ® frameworks highlight<br />
that ICS <strong>and</strong> OT attacks can be just as complex<br />
<strong>and</strong> subtle as attacks on enterprise IT.<br />
With that in mind, OT security becomes<br />
paramount <strong>for</strong> critical infrastructure operation<br />
<strong>and</strong> should be treated as important <strong>and</strong><br />
serious as IT security.<br />
Cyber disruptions hit critical<br />
infrastructure<br />
Since 2010, the year the first ICS malware<br />
Stuxnet was introduced to the world <strong>of</strong> industrial<br />
cybersecurity, companies <strong>and</strong> critical<br />
infrastructure have seen a growing number<br />
<strong>of</strong> reported cyberattacks on industrial<br />
infrastructure <strong>and</strong> processes. Major incidents<br />
in critical infrastructure sectors <strong>energy</strong><br />
<strong>and</strong> water that disrupted processes <strong>and</strong><br />
operation <strong>and</strong> made the news increased<br />
from 13 in 2017 to 33 in 2020. In the same<br />
time, major incidents in manufacturing<br />
companies that were covered in the news<br />
quadrupled from 24 to 97 [8]. Manufacturing<br />
is important to take into account since<br />
under the updated German IT Security Act<br />
large companies are also considered critical<br />
infrastructure [9]. It is likely that other<br />
countries will amend their security laws accordingly<br />
in the future. Additionally, the<br />
Federal Office <strong>for</strong> Security in In<strong>for</strong>mation<br />
Systems (Bundesamt für Sicherheit in der<br />
In<strong>for</strong>mationstechnik, BSI) estimates that<br />
approximately 322,000 new malware versions<br />
are released per day 1 . According to the<br />
same study, <strong>of</strong>ficially reported incidents by<br />
critical infrastructure in Germany increased<br />
from 145 in 2018 to 419 in 2020 1 .<br />
Even though it can be expected that not all<br />
incidents have been reported <strong>for</strong> public relation<br />
<strong>and</strong> security reasons, some have been<br />
studied in detail <strong>and</strong> made the headlines.<br />
The following list showcases a selection <strong>of</strong><br />
notable attacks <strong>and</strong> disruptions.<br />
2015 BlackEnergy3, Ukraine: On December<br />
23, 2015, cybercriminals had induced a<br />
partial blackout in the west-Ukrainian region<br />
Ivano-Frankiwsk. They were able to<br />
shut down seven 110 kV <strong>and</strong> twenty-three 35<br />
kV substations via remote access points.<br />
225.000 people were affected. [10]<br />
2016 Ukrenergo, Ukraine: On December<br />
17, 2016 attackers caused another blackout<br />
in the city <strong>of</strong> Kiev affecting 20 % <strong>of</strong> its inhabitants.<br />
In contrast to the 2015 attack, the attackers<br />
had started their attack from the IT<br />
network <strong>of</strong> the Distribution System Operator<br />
Ukrenergo. Using a phishing campaign<br />
the attackers had gained access to the enterprise<br />
IT as early as January 2016. From there<br />
they moved on to the ICS by taking over authorized<br />
accounts. This allowed them to<br />
move relatively stealthily <strong>and</strong> unnoticed.<br />
The malware framework dubbed CRASHO-<br />
VERIDE was specifically written to disrupt<br />
industrial processes. It was deployed to the<br />
ICS <strong>of</strong> a 330 kV substation in December<br />
2016 <strong>and</strong> triggered by a timer. [11]<br />
2017 Aramco, Saudi Arabia: In August<br />
2017 a malware attack disrupted the safety<br />
systems at Saudi Aramco, the world’s largest<br />
oil producers. Attackers had used the malware<br />
family Triton specifically designed <strong>for</strong><br />
ICS. They had gained remote access to a<br />
Safety Instrumented Systems (SIS) engineering<br />
workstation where they deployed<br />
the TRITON attack framework to reprogram<br />
the SIS controllers. As a result some SIS controllers<br />
entered a failed safe state. This led to<br />
an automated shutdown <strong>of</strong> the industrial<br />
network. [12]<br />
2020 SolarWinds, worldwide: In December<br />
2020, the world witnessed a so-called<br />
Supply Chain Compromise as described by<br />
the Mitre Att&ck framework. As early as<br />
March 2020, hackers had broken into the<br />
systems <strong>of</strong> the s<strong>of</strong>tware company Solar-<br />
Winds. The company’s product Orion serves<br />
as a network management plat<strong>for</strong>m <strong>and</strong> is<br />
used by thous<strong>and</strong>s <strong>of</strong> companies <strong>and</strong> organizations<br />
worldwide. The hackers added a<br />
backdoor to the Orion s<strong>of</strong>tware code which<br />
was delivered to SolarWinds clients with the<br />
next update. This way the hackers gained<br />
access to the clients’ networks <strong>and</strong> systems.<br />
Among others, critical technology companies<br />
such as Micros<strong>of</strong>t <strong>and</strong> CrowdStrike, as<br />
well as several government agencies were<br />
affected. In the case <strong>of</strong> Micros<strong>of</strong>t, the hackers<br />
gained access to the source code <strong>of</strong> some<br />
<strong>of</strong> the company’s products. [13]<br />
2021 Oldsmar, USA: In early February<br />
2021, the control system <strong>of</strong> the water utility<br />
in Oldsmar, USA, fell victim to an external<br />
manipulation attempt using remote access.<br />
The water utility serves about 15,000 residents<br />
in the county as well as local stores<br />
<strong>and</strong> businesses. A hacker had gained access<br />
to the central control system, took control <strong>of</strong><br />
the screen <strong>and</strong> increased the addition <strong>of</strong> sodium<br />
hydroxide by a factor <strong>of</strong> hundreds. The<br />
incident was thwarted by the operator who<br />
happened to be in the control room <strong>and</strong> saw<br />
the tampering live. Though the operator<br />
later stated that he first thought it was his<br />
supervisor using the remote access [14], so<br />
the attack’s effects might as well have remained<br />
unmitigated.<br />
2021 Colonial Pipelines: In May 2021, US<br />
pipeline operator Colonial Pipelines was hit<br />
by a ransomware attack. The hackers had<br />
gained access by a single compromised password<br />
leaked in the dark web. Even though<br />
the malware was not designed <strong>for</strong> industrial<br />
networks, the company was <strong>for</strong>ced to shut<br />
down one <strong>of</strong> its largest pipelines to prevent<br />
damage. It was the first time Colonial had<br />
shut down the entirety <strong>of</strong> its gasoline pipeline<br />
system in its 57-year history. [15]<br />
2021 Log4Shell: The zero-day vulnerability<br />
<strong>of</strong> the Log4j library, which became known in<br />
December 2021, gave attackers easy access<br />
to countless corporate IT systems worldwide.<br />
The vulnerability has been existing <strong>for</strong><br />
about a year be<strong>for</strong>e it was identified <strong>and</strong> several<br />
updates <strong>for</strong> Log4j were released. It gave<br />
adversaries ample time to penetrate the network,<br />
install backdoors, or take over accounts,<br />
which they could use in the future<br />
to laterally move to the OT. The threat prevails<br />
(<strong>and</strong> probably will <strong>for</strong> months to come)<br />
because IT <strong>and</strong> OT operators need to patch<br />
every single application in their infrastructure<br />
since no a global security patch is not<br />
sufficient. [16] Log4Shell thus provides<br />
the big bang, so to speak, <strong>for</strong> the IT <strong>and</strong><br />
OT cybersecurity attacks <strong>of</strong> the next few<br />
years.<br />
Lack <strong>of</strong> visibility prevails any attack<br />
The reported major incidents outlined above<br />
lead to the assumption <strong>of</strong> one common<br />
theme in OT: the lack <strong>of</strong> visibility. This lack<br />
has at least two dimensions.<br />
––<br />
Companies lack visibility into their OT: In<br />
many companies, we have found that the<br />
OT network is still a black box. A basic asset<br />
detection <strong>and</strong> inventory is rarely in<br />
place. And typically there is no visibility in<br />
terms <strong>of</strong> connections, communication<br />
patterns, used protocols, system properties<br />
(incl. vulnerabilities) <strong>and</strong> misconfigurations.<br />
––<br />
Companies lack visibility (or knowledge)<br />
into all possible threats: An attack on <strong>energy</strong><br />
companies is less about purely financially<br />
driven ransomware campaigns.<br />
Rather, security <strong>of</strong> supply, societal peace,<br />
<strong>and</strong> state security are the targets. In this<br />
context, it must be taken into account – in<br />
comparison to large-scale cyber attacks –<br />
that the attackers <strong>of</strong> critical infrastructures<br />
usually have remarkable know-how<br />
as well as high resources in terms <strong>of</strong> time,<br />
finances <strong>and</strong> skill. There<strong>for</strong>e, targeted attacks<br />
on critical infrastructure are less<br />
likely to follow known signatures <strong>and</strong> attack<br />
patterns. They build up over multiple<br />
phases, using a variety <strong>of</strong> techniques to<br />
achieve the ultimate goal. Most likely, tailored<br />
malware or a long-term stealth approach<br />
are implemented. Even though<br />
critical infrastructure companies still have<br />
to fend <strong>of</strong>f the odd ransomware or DDoS<br />
attack, they are more likely to be seriously<br />
disrupted by novel attack patterns without<br />
known signatures.<br />
As we have learned from risk <strong>and</strong> vulnerability<br />
audits as well as OT monitoring projects<br />
at critical infrastructures, both dimensions<br />
are commonplace. Plus, the lack <strong>of</strong> visibility<br />
into OT rein<strong>for</strong>ces the lack <strong>of</strong> visibility into<br />
threat exposure.<br />
Creating visibility in OT<br />
Methodology <strong>of</strong> finding threats in OT<br />
Over the last years we have worked with<br />
dozens <strong>of</strong> critical infrastructure companies<br />
to access their OT risk exposure <strong>and</strong> ensure<br />
OT security <strong>and</strong> stability. The findings<br />
42 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
Fig. 3. Establishing visibility via OT monitoring is fundamental to securing the infrastructure (source: Rhebo).<br />
presented here are based on the results from<br />
two main methods which generally work in<br />
sequence.<br />
––<br />
The OT risk <strong>and</strong> vulnerability analysis<br />
installs OT monitoring sensors at pivotal<br />
communication nodes in the OT. The OT<br />
monitoring system records the entire<br />
communication <strong>for</strong> at least 14 days <strong>and</strong><br />
generates metadata from the raw network<br />
data, with the raw data itself being recorded<br />
<strong>for</strong> suspicious events. Afterwards,<br />
OT security experts analyze this metadata<br />
<strong>and</strong> raw data in order to:<br />
––<br />
create a comprehensive network map<br />
incl. devices, firmware, connections<br />
<strong>and</strong> communication behavior <strong>for</strong> asset<br />
inventory, network risks <strong>and</strong> network<br />
per<strong>for</strong>mance (F i g u r e 3 );<br />
––<br />
identify any suspicious communication<br />
behavior that could compromise security;<br />
––<br />
identify communication events that<br />
could indicate technical error states;<br />
––<br />
identify known vulnerabilities on devices<br />
or systems.<br />
––<br />
Continuous OT monitoring with threat<br />
<strong>and</strong> intrusion detection (i.e. anomaly detection)<br />
installed during the initial analysis<br />
continues to monitor the entire OT<br />
communication down to the functional<br />
<strong>and</strong> value level. The monitoring system<br />
learns the authorized communication<br />
which serves as the basis to detect any<br />
anomalies. An anomaly is any change in<br />
communication behavior or system properties.<br />
Anomalies get reported to the operators<br />
who decide on how to proceed<br />
(F i g u r e 4 ). Since not all anomalies endanger<br />
the critical operation – <strong>and</strong> since<br />
automated blocking <strong>of</strong> communication<br />
might actually endanger the sensitive industrial<br />
processes – the anomaly detection<br />
works in a passive <strong>and</strong> non-intrusive<br />
way. Operators <strong>and</strong> security engineers<br />
maintain their authority on how to react<br />
to the identified anomalies. To support<br />
the assessment <strong>of</strong> the anomalies, the system<br />
provides all anomaly details as raw<br />
Fig. 4. The OT threat <strong>and</strong> intrusion detection identifies <strong>and</strong> reports anomalies in the OT with all details in real-time (source: Rhebo).<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 43
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
PCAP files <strong>and</strong> prioritizes anomalies with<br />
a risk level on a scale <strong>of</strong> 1 to 10.<br />
Findings in OT: From broken<br />
communication to vulnerabilities.<br />
The number <strong>of</strong> anomalies we identified in OT<br />
<strong>and</strong> ICS <strong>of</strong> critical infrastructure <strong>and</strong> industrial<br />
companies varied between 10 <strong>and</strong> 43. It<br />
is highly dependent on the company’s security<br />
maturity as well as OT complexity <strong>and</strong><br />
size. Though there was no significant difference<br />
between critical infrastructure (mainly<br />
from the <strong>energy</strong> sector) <strong>and</strong> industry. On average,<br />
we have identified 24 anomalies within<br />
the first 14 days <strong>of</strong> OT monitoring.<br />
––<br />
Two types <strong>of</strong> anomalies can be distinguished:<br />
––<br />
Security anomalies: Communication, system<br />
properties <strong>and</strong> configurations that<br />
pose a clear security threat <strong>and</strong> could be<br />
used by or originated from malicious actors<br />
(Ta b l e 1 ).<br />
Stability anomalies: Communication, system<br />
properties <strong>and</strong> configurations that can<br />
negatively affect or disrupt the industrial<br />
processes <strong>and</strong> / or be a sign <strong>of</strong> network degradation<br />
(Ta b l e 2 ).<br />
On average the ratio between security <strong>and</strong><br />
stability anomalies is 2:1. Ta b l e s 1 <strong>and</strong> 2<br />
list the most common anomalies we identified.<br />
For the audited <strong>and</strong> / or monitored companies<br />
this was most <strong>of</strong>ten the first time they<br />
got a clear view <strong>of</strong> their OT risk exposure <strong>and</strong><br />
existing anomalies. Sometimes, they had observed<br />
the effects <strong>of</strong> an anomaly prior to the<br />
audit but had not been able to locate its cause<br />
due to the lack <strong>of</strong> visibility into their OT network.<br />
In all audits that have been conducted<br />
so far, multiple issues have been identified<br />
that the operator was not aware <strong>of</strong>.<br />
Besides the comprehensive underst<strong>and</strong>ing<br />
on the risk exposure <strong>of</strong> their OT, operators<br />
also gained full visibility <strong>of</strong> their network<br />
Tab. 1. Top 7 security anomalies find in Rhebo Industry 4.0 Stability <strong>and</strong> Security Audits as well as<br />
long-term OT monitoring projects.<br />
Security anomalies<br />
Unnecessary protocols<br />
Possible malware<br />
Insecure authentication<br />
methods<br />
Vulnerable s<strong>of</strong>tware<br />
Vulnerable operating<br />
systems<br />
Internet communication<br />
Unencrypted FTP or HTTP<br />
communication<br />
Why is it a problem?<br />
Unneeded protocols pose attack vectors that a malicious actor could<br />
exploit. In many cases, those protocols are automatically enabled by<br />
the st<strong>and</strong>ard configuration <strong>of</strong> certain devices, <strong>and</strong> some have a bad<br />
track record when it comes to protocol security.<br />
An obvious problem: An attacker might already have control over<br />
parts <strong>of</strong> the network.<br />
The method might leak credentials to an attacker sniffing in the network,<br />
or it might make <strong>for</strong>ced authentication without actual credentials<br />
easier.<br />
Increases the potential attack surface, facilitating initial entry into<br />
the network as well as lateral movement.<br />
Like vulnerable s<strong>of</strong>tware, but with even higher implications on device<br />
<strong>and</strong> network security: If compromised on the operating system<br />
level, an attack can be harder to detect <strong>and</strong> more persistent. Vulnerabilities<br />
in operating systems also tend to be more well-known, with<br />
more exploits being readily available.<br />
Sometimes desired, but in many cases operators are unaware that<br />
devices are e.g. contacting update servers on the Internet. If those<br />
servers are compromised, it can lead to a malware infection within<br />
the network (attack by Supply Chain Compromise). In any case,<br />
routes from <strong>and</strong> to the Internet open up a potential attack vector<br />
<strong>and</strong> in many cases enable an attack in the first place.<br />
An attacker in the local network may be able to sniff the credentials<br />
<strong>and</strong> use them to log into a system. Man-in-the-middle attacks are<br />
also possible.<br />
Tab. 2. Top 5 stability anomalies find in Rhebo Industry 4.0 Stability <strong>and</strong> Security Audits as well as<br />
long-term OT monitoring projects.<br />
Stability anomalies<br />
Repeated TCP<br />
transmission<br />
Anomalies in cyclical<br />
communication<br />
TCP traffic after end <strong>of</strong><br />
connection<br />
Unreachable hosts<br />
TCP window size 0<br />
Why is it a problem?<br />
This can be quite normal in many networks in principle, but times<br />
where an increase in retransmissions occurs can <strong>of</strong>ten be correlated<br />
to other network or physical events, pointing to a root cause that<br />
could be mitigated.<br />
Cyclical communication that <strong>of</strong>ten occurs at a fixed frequency may<br />
display typical errors such as delayed or missing packets, or packets<br />
out <strong>of</strong> order. This is <strong>of</strong>ten indicative <strong>of</strong> either deteriorating network<br />
quality or device malfunction or resource exhaustion.<br />
A typical indicator <strong>of</strong> deteriorating network quality: The other host<br />
has not received the end message <strong>and</strong> continues to keep the connection<br />
open.<br />
A network host may be down or certain services on the host may be<br />
temporarily unavailable. This usually has a negative impact on the<br />
network’s function but can go unnoticed if it happens sporadically.<br />
Indicator <strong>of</strong> a host being out <strong>of</strong> resources <strong>and</strong> possible indicator <strong>of</strong> a<br />
s<strong>of</strong>tware bug, e.g. an endless loop.<br />
structure <strong>and</strong> communication patterns. This<br />
was the basis <strong>for</strong> asset management <strong>and</strong><br />
consolidation projects.<br />
Defense-in-Depth: Securing OT<br />
networks like a modern city<br />
state<br />
Our findings support what the listed incidents<br />
<strong>and</strong> the Mitre Att&ck framework hint at:<br />
There is no 100 % security in any OT (or IT)<br />
environment. “A cyberattack cannot be prevented.<br />
There<strong>for</strong>e, the objective must be a fast<br />
identification, isolation, mitigation <strong>and</strong> impact<br />
reduction <strong>of</strong> any compromise (resilience)“,<br />
as the Swiss Energy Companies Association<br />
(VSE) rightfully states. [17] With<br />
322,000 (known) new malware variants each<br />
day1, there is no chance to have all signatures<br />
in a firewall or other active mitigation tool.<br />
For that reason, industrial st<strong>and</strong>ards like the<br />
IEC 62443, NIST framework <strong>and</strong> national<br />
sector-specific guidelines [18] promote a<br />
defense-in-depth approach to OT (<strong>and</strong> IT)<br />
cybersecurity.<br />
The basic structure <strong>of</strong> a defense-in-depth<br />
strategy consists <strong>of</strong> a multi-layered defense<br />
architecture. It combines different components<br />
that include active to passive measures,<br />
behavioral analysis <strong>and</strong> reasoning,<br />
segmentation <strong>and</strong> organizational measures.<br />
The goal in particular is to detect, contain<br />
<strong>and</strong> defend against unknown threat vectors<br />
<strong>and</strong> possible breaches <strong>of</strong> a line <strong>of</strong> defense.<br />
The latter commonly is made up by firewalls<br />
that provide perimeter protection. While<br />
they are sufficient to block known malware<br />
signatures <strong>and</strong> the most common attack patterns<br />
they are blind against:<br />
––<br />
Advanced Persistent Threats (i.e. sophisticated,<br />
pr<strong>of</strong>essional attackers with outst<strong>and</strong>ing<br />
resources),<br />
––<br />
exploitation <strong>of</strong> unknown vulnerabilities,<br />
––<br />
authorized access (i.e. through valid passwords)<br />
––<br />
any malicious activities within the networks.<br />
In particular the lack <strong>of</strong> visibility into the ICS<br />
<strong>and</strong> OT creates a large risk exposure. Once<br />
attackers have sidelined the firewalls <strong>and</strong><br />
got access to the network they can move<br />
relatively freely. The Ukrenergo case outlined<br />
above has proven this impressively.<br />
Over more than 10 months the attackers<br />
moved within the network undetected, <strong>and</strong><br />
built up a mesh <strong>of</strong> authorized accounts.<br />
Their move from enterprise IT to the substation’s<br />
ICS went unnoticed, as did their relatively<br />
noisy actions within the ICS 11 .<br />
There<strong>for</strong>e, the defense-in-depth approach<br />
adds several defense lines behind the firewalls<br />
<strong>of</strong> the OT network. The main idea <strong>of</strong><br />
this is – based on the real-world experience<br />
that 100 % security does not exist – that even<br />
if a compromise or access is successful, a<br />
company should be able to detect this as fast<br />
as possible to take action. Metaphorically<br />
44 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Visibility <strong>and</strong> cybersecurity in <strong>energy</strong> companies<br />
Authentication<br />
Rhebo OT monitoring <strong>and</strong> anomaly detection<br />
Firewall<br />
Bild 5. Defense-in-depth provides several security levels that enable companies to stay actionable<br />
even when a successful network penetration occurs (source: Rhebo).<br />
speaking, a state-<strong>of</strong>-the-art, strongly connected<br />
OT <strong>and</strong> IIoT network must be secured<br />
like a modern nation state or city state (F i g -<br />
u r e 5 ). Firewalls, data diodes <strong>and</strong> authentication<br />
<strong>for</strong>m the city wall <strong>and</strong> the gatekeepers<br />
that prevent known threats from entering,<br />
while ISMS compliance guidelines<br />
provide the users within the company with a<br />
clear code <strong>of</strong> conduct. However, they can do<br />
nothing against the now very likely case <strong>of</strong><br />
attackers bypassing classic security measures<br />
– whether through gaps in the firewall,<br />
brute <strong>for</strong>ce, unknown vulnerabilities (zero<br />
day exploits), backdoors or via stolen credentials.<br />
To prevent attacks from within <strong>and</strong> identify<br />
intruders, companies like city states need a<br />
strong internal police <strong>for</strong>ce to keep up the<br />
internal security. That is to say, they need to<br />
establish visibility <strong>and</strong> detection capabilities<br />
within OT networks. Here is where a dedicated<br />
OT security monitoring with threat<br />
<strong>and</strong> intrusion detection (or anomaly detection)<br />
comes into game. The system monitors<br />
all movements within the OT <strong>and</strong> reports<br />
suspicious behavior, even if it occurs via authorized<br />
channels. Intruders are detected in<br />
real time <strong>and</strong> the homel<strong>and</strong> security <strong>of</strong> industrial<br />
processes is preserved.<br />
Detecting the undetectable:<br />
OT monitoring & anomaly detection<br />
One <strong>of</strong> the most important tools in industrial<br />
environments to detect attacks which firewalls<br />
overlook is an OT monitoring solution<br />
with anomaly detection. As outlined in the<br />
findings chapter, the system provides two<br />
capabilities which are key to asset management,<br />
continuous risk analysis, <strong>and</strong> early<br />
threat detection:<br />
––<br />
Full visibility into the structure, security<br />
level <strong>and</strong> communication within the OT<br />
––<br />
Full visibility <strong>and</strong> there<strong>for</strong>e knowledge <strong>of</strong><br />
untypical, suspicious changes in communication<br />
behavior that could indicate malicious<br />
behavior or technical error states<br />
Anomaly detection <strong>of</strong>fers the capability to<br />
detect the previously undetectable by learning<br />
the communication pattern to be expected<br />
in the respective OT network. In general,<br />
the Stability <strong>and</strong> Security Audit is used to<br />
establish a clean blueprint <strong>of</strong> the authorized<br />
/ allowed communication.<br />
In operation the anomaly detection analyzes<br />
every communication in the OT down to<br />
value level. It compares the results with the<br />
established blueprint <strong>and</strong> notifies the operator<br />
or security engineer about any occurring<br />
anomaly. Authorized changes in the communication<br />
pattern can be added to the<br />
blueprint.<br />
Any anomaly is reported with a first assessment<br />
<strong>of</strong> its risk to operation, an indication<br />
<strong>for</strong> security or stability issues as well as the<br />
full documentation in PCAP to allow <strong>for</strong>ensic<br />
analysis. This enables fast prioritization<br />
<strong>and</strong> in-depth analysis <strong>of</strong> any anomaly <strong>and</strong> a<br />
fast reaction to an OT incident.<br />
The findings <strong>of</strong> the anomaly detection can<br />
also be integrated into a Security In<strong>for</strong>mation<br />
<strong>and</strong> Event Management System<br />
(SIEMS) to aggregate <strong>and</strong> cross-analyze incident<br />
reports <strong>for</strong> trends <strong>and</strong> patterns on<br />
enterprise level.<br />
Summary<br />
The digitalization <strong>of</strong> industrial processes increases<br />
operational efficiency but also risk<br />
exposure. The OT must be thoroughly protected<br />
to ensure stable operation <strong>and</strong> supply.<br />
Lack <strong>of</strong> visibility is the most common challenge<br />
security engineers <strong>and</strong> operators face<br />
to ensure a high level <strong>of</strong> OT security. The<br />
findings presented in this paper highlight<br />
the necessity <strong>for</strong> monitoring <strong>and</strong> anomaly<br />
detection to overcome the challenge <strong>and</strong><br />
build capabilities <strong>for</strong> early threat detection<br />
<strong>and</strong> mitigation.<br />
The critical infrastructure companies involved<br />
in the audit <strong>and</strong> monitoring projects<br />
were enabled to thoroughly test their OT <strong>for</strong><br />
the first time <strong>and</strong> cleanse it <strong>of</strong> existing security<br />
<strong>and</strong> efficiency gaps. The permanent integration<br />
<strong>of</strong> anomaly detection into the OT<br />
subsequently allowed them to continuously<br />
assess risk exposure <strong>and</strong> the secure, stable<br />
operation <strong>of</strong> the critical infrastructure.<br />
References<br />
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Deutschl<strong>and</strong> 2020, BSI, Bonn, Germany<br />
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[12] Elias Groll: Cyberattack targets safety system<br />
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[13] Alex<strong>and</strong>er Culafi: SolarWinds CEO: Supply<br />
chain attack began in January 2019, Tech-<br />
Target https://www.techtarget.com/<br />
searchsecurity/news/252501108/Solar-<br />
Winds-CEO-Supply-chain-attack-beganin-January-2019,<br />
last accessed <strong>2022</strong>/1/31.<br />
[14] Jack Evans: Someone tried to poison Oldsmar’s<br />
water supply during hack, sheriff<br />
says, Tampa Bay, https://www.tampabay.<br />
com/news/pinellas/2021/02/08/someone-tried-to-poison-oldsmars-water-supply-during-hack-sheriff-says/,<br />
last accessed<br />
<strong>2022</strong>/1/31.<br />
[15] William Turton, Kartikay Mehrotra: Hackers<br />
breached Colonial Pipeline Using Compromised<br />
Password, Bloomberg News, https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-06-04/<br />
hackers-breached-colonial-pipeline-usingcompromised-password,<br />
last accessed<br />
<strong>2022</strong>/1/31.<br />
[16] Bundesamt für Sicherheit in der In<strong>for</strong>mationstechnik<br />
(BSI): Arbeitspapier Detektion<br />
und Reaktion Log4j Schwachstelle, Version<br />
1.4, Dec. 2021.<br />
[17] Verb<strong>and</strong> Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen:<br />
H<strong>and</strong>buch Grundschutz für<br />
Operational Technology in der Stromversorgung,<br />
p. 16. Aarau, Switzerl<strong>and</strong> (July<br />
2018).<br />
[18] i.e. the BDEW white paper in German, the<br />
VSE H<strong>and</strong>buch Grundschutz für Operational<br />
Technology in der Stromversorgung in<br />
Switzerl<strong>and</strong>.<br />
l<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 45
<strong>vgbe</strong>-Fachtagung<br />
Dampfturbinen und Dampfturbinenbetrieb <strong>2022</strong><br />
14. und 15. Juni <strong>2022</strong> in Köln<br />
mit Fachausstellung<br />
Dampfturbinen und<br />
Dampfturbinenbetrieb <strong>2022</strong><br />
Um zu dem eigentlichen 2-Jahres-Rhythmus zurück zu gelangen –<br />
der Corona-bedingt nicht eingehalten werden konnte – findet die<br />
<strong>vgbe</strong>-Fachtagung „Dampfturbinen und Dampfturbinenbetrieb“ bereits<br />
wieder am 14./15. Juni <strong>2022</strong> – statt. Veranstaltungsort:<br />
Maritim Hotel in Köln.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Hersteller, Planer, Betreiber, Versicherer<br />
und alle an der Technik und deren Umfeld interessierten<br />
Fachleute, Forscher und Verantwortungsträger.<br />
Ziel dieser Fachtagung ist, mit Hilfe des Erfahrungsaustausches den<br />
Dampfturbinenbetrieb auch in Zukunft mit einer hohen Verfügbarkeit<br />
und guten Wirkungsgraden zu gewährleisten.<br />
Sich ändernde politische Weichenstellungen und nicht zuletzt damit<br />
verbundene Änderungen des Marktes bedingen ent sprechende Anpassungen<br />
auf der Hersteller- und Betreiber seite sowie im gesamten<br />
Servicebereich.<br />
Personen wechseln, junge Kollegen kommen hinzu. Vor diesem Hintergrund<br />
kann der Erfahrungsaustausch seinen Beitrag leisten, um<br />
die vor uns stehenden Aufgaben zu meistern.<br />
Die Inhaltsschwerpunkte liegen unter <strong>and</strong>erem bei:<br />
| Betriebserfahrungen mit neuen Technologien<br />
| Betrieb und Revision von Industriedampfturbinen<br />
| Neue Konzepte zur Wartung und Inst<strong>and</strong>haltung<br />
| Digitalisierung in der Inst<strong>and</strong>haltung<br />
| Einsatz von Condition Monitoring, SPC, KI für<br />
den Betrieb und die IH von Turbinen in Kraftwerken<br />
| Anlagenverbesserung<br />
| Rotoren und Turbinenbauteile verunreinigt<br />
mit Speisewasserinhaltsst<strong>of</strong>fen<br />
• Gegenmaßnahmen/Empfehlungen<br />
Wie auch in den früheren Jahren präsentieren sich unsere Aussteller<br />
in einer begleitenden Fachausstellung. Sowohl bei St<strong>and</strong>gesprächen<br />
als auch im Rahmenprogramm haben alle Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
mit den anwesenden Kolleginnen und Kollegen regen Gedankenaustausch<br />
und geschäftliche Kontakte zu pflegen und zu vertiefen.<br />
Diese Fachtagung bietet weitere Aspekte und Chancen – auch über<br />
den Dampfturbinenbetrieb hinaus – sich fachlich auszutauschen.<br />
Der <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> freut sich, Sie auf der Fachtagung „Dampfturbinen<br />
und Dampfturbinenbetrieb <strong>2022</strong>“ in Köln zu begrüßen.<br />
Tagungsprogramm<br />
Conference programme<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch<br />
Simultanübersetzung ist vorgesehen<br />
Subject to change<br />
Conference languages: English <strong>and</strong> German<br />
Simultaneous translation intended<br />
DIENSTAG, 14. JUNI <strong>2022</strong><br />
TUESDAY, 14 JUNE <strong>2022</strong><br />
Tagungsleitung / Conference chair:<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Strangfeld,<br />
RWE Power AG, Grevenbroich,<br />
Heiko Höhne, Uniper Kraftwerke GmbH, Düsseldorf; <strong>and</strong><br />
Dipl.-Ing. Anna-Maria Mika, <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>, Essen<br />
Moderation:<br />
Dr.-Ing. Bernhard Leidinger,<br />
leidinger.technology, Mülheim an der Ruhr<br />
08:00 <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> und Aussteller laden zu<br />
einem Stehempfang ein / Registrierung<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>and</strong> the exhibitors invite you<br />
to a st<strong>and</strong>ing reception / Registration<br />
09:15 Eröffnung der Fachtagung<br />
Opening <strong>of</strong> the conference<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Strangfeld,<br />
RWE Power AG, Grevenbroich<br />
09:30<br />
V01<br />
10:00<br />
V02<br />
In-situ repair & upgrade<br />
<strong>of</strong> LP steam turbine blades<br />
In-situ Reparatur & Modifikation<br />
von ND-Dampfturbinenschaufeln<br />
Jon Twiggs, Facility Operations Director, EthosEnergy, UK<br />
Innovative Reparaturlösungen an Turbomaschinen<br />
mit mobiler Lasertechnologie –<br />
Anwendungsbeispiele mit Technologieausblick<br />
Innovative repair solutions on turbo machinery<br />
with mobile laser technology –<br />
application examples with technology outlook<br />
Dr. Jens Göhler, Siemens Energy, Nürnberg; <strong>and</strong><br />
Christian Frank, DSI Laser-Service GmbH, Maulbronn<br />
11:00 Diskussion der Vorträge 1 und 2<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 1 <strong>and</strong> 2<br />
Online-Anmeldung<br />
https://register.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>/21822/<br />
Kontakt<br />
Diana Ringh<strong>of</strong>f | t +49 201 8128-232 |<br />
e <strong>vgbe</strong>-dampfturb@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>
11:30 Mittagspause und Besuch der Ausstellung<br />
Einladung zum persönlichen Erfahrungsaustausch<br />
mit der <strong>vgbe</strong>-Fachgruppe „Dampfturbinen“<br />
im Saal Heumarkt.<br />
12:30<br />
V03<br />
13:00<br />
V04<br />
Lunch break <strong>and</strong> visit <strong>of</strong> the exhibition<br />
Invitation <strong>for</strong> individual exchange <strong>of</strong> experience<br />
with the <strong>vgbe</strong> Technical Group “Steam Turbines”<br />
in the Heumarkt Hall.<br />
Reverse-Engineering von Dampfturbinenbauteilen<br />
inkl. numerischen Analysen<br />
Reverse-engineering <strong>of</strong> steam turbine parts<br />
incl. numerical analysis<br />
Dr.-Ing. Stephan Schwab <strong>and</strong> Dominic Gilardone,<br />
TST-Turbo Service & Trading GmbH, Moers<br />
Sealed Services – Infrastruktur zur Realisierung<br />
industrieller Dienstleistungen<br />
Sealed services – Infrastructure <strong>for</strong> the realisation<br />
<strong>of</strong> industrial services<br />
Stefan Wagner, wagner GmbH, Eschweiler; <strong>and</strong><br />
Dr.-Ing. Julian Graefenstein,<br />
Weldotherm WTD GmbH, Essen<br />
13:30 Diskussion der Vorträge 3 und 4<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 3 <strong>and</strong> 4<br />
13:45 Besuch der Ausstellung inklusive Kaffeepause<br />
Einladung zum persönlichen Erfahrungsaustausch<br />
mit der <strong>vgbe</strong>-Fachgruppe „Dampfturbinen“<br />
im Saal Heumarkt.<br />
14:15<br />
V05<br />
14:45<br />
V06<br />
Visit <strong>of</strong> the exhibit including c<strong>of</strong>fee break<br />
Invitation <strong>for</strong> individual exchange <strong>of</strong> experience<br />
with the <strong>vgbe</strong> Technical Group “Steam Turbines”<br />
in the Heumarkt Hall.<br />
Einige Beispiele der Fehlerursachenanalysen von<br />
hochbeanspruchten Kraftwerkskomponenten<br />
Some examples <strong>of</strong> failure root cause analysis <strong>of</strong><br />
heavy-duty power plant equipment<br />
Dr.-Ing. Albert Bagaviev <strong>and</strong> Dipl.-Ing. Alex Karpunow,<br />
TÜV Rheinl<strong>and</strong> Industrie Service GmbH, Köln<br />
Automatisierung am Turbosatz – Gedanken zur<br />
passenden Modernisierungslösung<br />
Considerations on turbine generator<br />
automation retr<strong>of</strong>its<br />
Bernhard Walter, Stork Technical Services GmbH, Essen<br />
15:15 Diskussion der Vorträge 5 und 6<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 5 <strong>and</strong> 6<br />
15:45 Bericht aus der Gremienarbeit der<br />
<strong>vgbe</strong>-Technical Group „Dampfturbinen“<br />
Report on the committee work <strong>of</strong> the<br />
<strong>vgbe</strong> Technical Group “Steam Turbines”<br />
16:15 Ende des 1. Vortragstages<br />
End <strong>of</strong> the 1st day <strong>of</strong> lectures<br />
18:30 Abendveranstaltung (Schifffahrt)<br />
In<strong>for</strong>mationen werden vor Ort bekannt gegeben<br />
Evening event (Boat trip)<br />
In<strong>for</strong>mation will be announced on site<br />
MITTWOCH, 15. JUNI <strong>2022</strong><br />
WEDNESDAY, 15 JUNE <strong>2022</strong><br />
09:00<br />
V07<br />
09:30<br />
V08<br />
Tagungsleitung / Conference chair:<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Strangfeld,<br />
RWE Power AG, Grevenbroich,<br />
Heiko Höhne, Uniper Kraftwerke GmbH, Düsseldorf; <strong>and</strong><br />
Dipl.-Ing. Anna-Maria Mika, <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong>, Essen<br />
Moderation:<br />
Dr.-Ing. Bernhard Leidinger,<br />
leidinger.technology, Mülheim an der Ruhr<br />
Betriebserfahrungen und Schäden an 1100-MW-<br />
Dampfturbinen nach 70.000 Betriebsstunden<br />
Operational experiences <strong>and</strong> damages at<br />
1100-MW-turbines after 70,000 operational hours<br />
Dipl.-Ing. Huascar Lorini <strong>and</strong> Dipl.-Ing. Christian Kühne,<br />
GE Power GmbH, Mannheim;<br />
Jörg van Gansewinkel <strong>and</strong> Dipl.-Ing. Rol<strong>and</strong> Krüger,<br />
RWE Power AG, Grevenbroich<br />
Schäden durch Spannungsrisskorrosion an<br />
Turbinen und Kompressoren<br />
Stress corrosion cracking<br />
on turbomachinery equipment<br />
Dr.-Ing. Christian Ullrich <strong>and</strong> Peter Körner,<br />
VGB PowerTech Service GmbH, Essen<br />
10:00 Diskussion der Vorträge 7 und 8<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 7 <strong>and</strong> 8<br />
10:15 Besuch der Ausstellung inklusive Kaffeepause<br />
Einladung zum persönlichen Erfahrungsaustausch<br />
mit der <strong>vgbe</strong>-Fachgruppe „Dampfturbinen“<br />
im Saal Heumarkt.<br />
Visit <strong>of</strong> the exhibit including c<strong>of</strong>fee break<br />
Invitation <strong>for</strong> individual exchange <strong>of</strong> experience<br />
with the <strong>vgbe</strong> Technical Group “Steam Turbines”<br />
in the Heumarkt Hall.<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V.<br />
Deilbachtal 173<br />
45257 Essen<br />
be in<strong>for</strong>med<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>
<strong>vgbe</strong>-Fachtagung<br />
Dampfturbinen und Dampfturbinenbetrieb <strong>2022</strong><br />
14. und 15. Juni <strong>2022</strong> in Köln<br />
mit Fachausstellung<br />
10:45<br />
V09<br />
11:15<br />
V10<br />
11:45<br />
V11<br />
Ursachen für eine unzureichende Dampfreinheit<br />
und er<strong>for</strong>derliche Maßnahmen<br />
Reasons <strong>for</strong> insufficient steam purity<br />
<strong>and</strong> required countermeasures<br />
Michael Rziha, PPCHEM AG, Hinwil/Switzerl<strong>and</strong><br />
Wasserdampf Analytik und einfache<br />
Werteinterpretation für Leittechnik und<br />
Betriebspersonal am praktischen Beispiel der<br />
Wasser-Dampf-Kreislauf-Überwachung in einer<br />
GuD-Anlage<br />
Steam analytics <strong>and</strong> simple value interpretation<br />
<strong>for</strong> control technology <strong>and</strong> operating personnel<br />
using the practical example <strong>of</strong> water-steam-circuit<br />
monitoring in a combined cycle power plant<br />
Lars Dittmar,<br />
Swan Analytische Instrumente GmbH, Illmenau; <strong>and</strong><br />
Katja Krohn, Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, Mainz<br />
CSR-Berichte, EnergieStG, 13.BImSchV<br />
– mit Dampf nachhaltige Changen nutzen!<br />
CSR-Reports, EnergieStG, 13.BImSchV<br />
– steam ahead to sustainable opportunities!<br />
M.Sc. Söhnke Salzmann, BfU AG –<br />
Betreuungsgesellschaft für Umweltfragen Dr. Poppe AG,<br />
Kassel; <strong>and</strong><br />
Dipl.-Ing. Stefan Hüsemann, Energon AG, Kassel<br />
12:15 Diskussion der Vorträge 9, 10 und 11<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 9, 10 <strong>and</strong> 11<br />
12:45 Mittagspause und Besuch der Ausstellung<br />
inklusive Kaffeepause<br />
Einladung zum persönlichen Erfahrungsaustausch<br />
mit der <strong>vgbe</strong>-Fachgruppe „Dampfturbinen“<br />
im Saal Heumarkt.<br />
13:45<br />
V12<br />
14:15<br />
V13<br />
14:45<br />
V14<br />
Erfahrungen mit Netzanschlussrichtlinien und<br />
der Zertifizierung von Howden/KK&K-Industriedampfturbinen<br />
nach EU2016/631 RfG bzw.<br />
VDE4105-4120<br />
Experience with grid code <strong>and</strong> certification <strong>of</strong><br />
Howden/KK&K industrial steam turbines according<br />
to EU2016/631 RfG or VDE4105-4120<br />
Dr.-Ing. Simon Stummann,<br />
Dr. sc. techn. Matthias Schleer <strong>and</strong><br />
Dipl.-Ing. Cornelia Liebmann,<br />
Howden Turbo GmbH, Frankenthal<br />
„Kleine Masse, große Wirkung“<br />
Betriebsauswuchten als Maßnahme zur<br />
Optimierung des Dampfturbinenbetriebes<br />
“Small mass, great effect“. Balancing as a method<br />
<strong>of</strong> optimizing the operation <strong>of</strong> steam turbines<br />
Dipl.-Ing. (FH) Clemens Bueren,<br />
Dipl.-Ing. Jens Pfeiffer <strong>and</strong> Dipl.-Ing. Dirk Balbach,<br />
Siempelkamp NIS Ingenieurgesellschaft mbH, Essen<br />
Moderne Dampfturbinenbegleitheizsysteme<br />
für kürzeren Betriebsstart und effizientere<br />
Verfügbarkeit<br />
Modern steam turbine trace heating systems <strong>for</strong><br />
shorter start-up times <strong>and</strong> more efficient<br />
availability<br />
Werner Arnold <strong>and</strong> Pierre Ansmann,<br />
Eugen Arnold GmbH, Filderstadt<br />
15:15 Diskussion der Vorträge 12, 13 und 14<br />
Discussion <strong>of</strong> lectures 12, 13 <strong>and</strong> 14<br />
15:45 Ende der Fachtagung<br />
End <strong>of</strong> the conference<br />
Lunch break <strong>and</strong> visit <strong>of</strong> the exhibition<br />
including c<strong>of</strong>fee break<br />
Invitation <strong>for</strong> individual exchange <strong>of</strong> experience<br />
with the <strong>vgbe</strong> Technical Group “Steam Turbines”<br />
in the Heumarkt Hall.<br />
Online-Anmeldung<br />
https://register.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>/21822/<br />
Kontakt | Fachausstellung<br />
Angela Langen | t +49 201 8128-310 |<br />
e angela.langen@<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>
Organisatorische Hinweise<br />
VERANSTALTUNGSWEBSEITE<br />
https://t1p.de/09qct<br />
VERANSTALTUNGSORT<br />
Maritim Hotel Köln<br />
Heumarkt 20<br />
50667 Köln<br />
t +49 221 2027-0<br />
w https://t1p.de/npdc<br />
ONLINE-ANMELDUNG<br />
https://register.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>/21822/<br />
ANMELDUNG<br />
Die Anmeldung wird bis zum 18. Mai <strong>2022</strong> erbeten<br />
(Redaktionsschluss der namentlichen Nennung im Teilnehmerverzeichnis).<br />
Eine spätere Anmeldung, auch im<br />
Tagungsbüro, ist möglich, jedoch ohne Aufnahme in das<br />
Teilnehmerverzeichnis.<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN<br />
VGB-Mitglieder 840,- €<br />
Nichtmitglieder 1.200,- €<br />
Hochschulen, Behörden, Ruheständler 350,- €<br />
Studierende<br />
frei mit Nachweis<br />
Die Teilnahmegebühren schließen das Tagungsprogramm<br />
sowie Teilnehmerverzeichnis, Vorträge, Pausengetränke<br />
und Mittagsimbiss während der Tagung, sowie die Teilnahme<br />
an der Abendveranstaltung am Dienstag, 14. Juni<br />
<strong>2022</strong> ein. Der Bewirtungskostenanteil wird in der Rechnung<br />
mit Mehrwertsteuer ausgewiesen.<br />
TAGUNGSUNTERLAGEN/VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
Ein Tagungsprogramm inklusive Teilnehmerverzeichnis<br />
wird den Teilnehmenden ausgehändigt. Die Vorträge stehen<br />
den Teilnehmenden im Anschluss an die<br />
Veranstaltung zum Download zur Verfügung.<br />
Der Hinweis hierzu erfolgt mit separater E-Mail.<br />
ABENDVERANSTALTUNG AM 14. JUNI <strong>2022</strong><br />
(Änderung vorbehalten!)<br />
Alle Teilnehmer sind herzlich zu einem gemeinsamen<br />
Abend auf dem Schiff eingeladen.<br />
In<strong>for</strong>mationen werden vor Ort bekannt gegeben.<br />
Bitte tragen Sie an diesem Abend das<br />
<strong>vgbe</strong>-Namensschild.<br />
CORONA-REGELN<br />
Zusammen mit dem Maritim Hotel werden wir mit<br />
Hygiene- und Sicherheitskonzepten die im Juni gültigen<br />
Auflagen der ortsansässigen Behörden Folge leisten und<br />
Sie rechtzeitig per E-Mail in<strong>for</strong>mieren. Weitere<br />
In<strong>for</strong>mationen finden Sie hier: https://t1p.de/7tr4h<br />
DATENSCHUTZHINWEISE UND AGB<br />
Detaillierte In<strong>for</strong>mationen zu Teilnahmebedingungen<br />
sowie Datenschutzhinweise entnehmen Sie bitte der<br />
<strong>vgbe</strong>-Homepage:<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>/terms_participation_cancellation_right<br />
* <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> ist seit September 2021 der neue Markenauftritt<br />
des VGB PowerTech und seit April <strong>2022</strong> neuer Verb<strong>and</strong>sname.<br />
Fotonachweis: M+M Turbinen-Technik GmbH<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> e.V.<br />
Deilbachtal 173<br />
45257 Essen<br />
be in<strong>for</strong>med<br />
www.<strong>vgbe</strong>.<strong>energy</strong>
Ein neues Konzept zur Verbesserung<br />
des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
für Kraftwerksbetrieb und<br />
Flugzeugtriebwerke<br />
Rupert Sunkler<br />
Abstract<br />
A new concept <strong>for</strong> improving the<br />
efficiency <strong>of</strong> gas turbines <strong>for</strong> power<br />
plant operation <strong>and</strong> aircraft engines<br />
The aim <strong>of</strong> the concept proposed here is to increase<br />
the efficiency <strong>and</strong> power <strong>of</strong> existing stationary<br />
gas turbines considerably. It is based<br />
on increasing the overall pressure ratio. For<br />
this purpose, the air mass flow after the lowpressure<br />
compressor is divided into several<br />
parallel partial flows <strong>and</strong> fed to free-running<br />
high-pressure gas generators, whose exhaust<br />
gas flow is fed directly into the low-pressure<br />
turbine. The concept can be applied to both<br />
new gas turbine designs <strong>and</strong> retr<strong>of</strong>its. With the<br />
latter, the resulting additional power is released<br />
from the system to the outside, e.g. via<br />
an air exp<strong>and</strong>er. The concept can also be applied<br />
to aircraft engines <strong>and</strong> aims to significantly<br />
reduce their fuel consumption during<br />
cruise.<br />
l<br />
1 Anwendung an<br />
Gasturbinen für<br />
Kraftwerksbetrieb<br />
Das hier vorgestellte Konzept (Patent angemeldet)<br />
erhöht Wirkungsgrad und Leistung<br />
bestehender stationärer und aeroderivativer<br />
Gasturbinen. Es basiert darauf, dass das Gesamtdruckverhältnis<br />
erhöht wird. Hierzu<br />
wird der Luftmassenstrom nach dem Niederdruckverdichter<br />
in mehrere parallele<br />
Teilströme aufgeteilt und freilaufenden<br />
a3<br />
b3<br />
b2<br />
a13<br />
c3<br />
1<br />
a2<br />
c2<br />
a12<br />
b1<br />
a1<br />
c1<br />
2<br />
a11<br />
Autor<br />
d<br />
a<br />
c<br />
Rupert Sunkler<br />
Envita Management &<br />
Development GmbH<br />
Baden – Dättwil, Schweiz<br />
a Verdichter<br />
a1, a2, a3,… Hochdruckverdichter<br />
a11, a12, a13, …. Bypassventil<br />
b1, b2, b3,… Hochdruckbrennkammer<br />
Bild 1. Thermodynamisches Flussdiagramm.<br />
c1, c2, c3,… Hochdruckturbine<br />
c Turbine<br />
d Generator<br />
1, 2 Anschluss Exp<strong>and</strong>er<br />
50 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong>
Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
Hochdruckgaserzeugern zugeführt, deren<br />
Abgasstrom direkt in die Niederdruckturbine<br />
geführt wird. Das Konzept kann sowohl<br />
für neue Gasturbinenkonstruktionen angewendet<br />
werden, als auch für Nachrüstungen.<br />
Bei letzteren wird die resultierende<br />
Mehrleistung aus dem System nach aussen<br />
abgegeben, z.B. über einen Luftexp<strong>and</strong>er.<br />
Hochdruckgaserzeuger anstelle der<br />
bisherigen Brenner:<br />
Die Hochdruckgaserzeuger (B i l d 2 ) bringen<br />
den Gasturbinenprozess auf ein höheres<br />
Druckverhältnis, wodurch der Wirkungsgrad<br />
steigt und mehr mechanische Energie abgegeben<br />
wird. Die Hochdruckgaserzeuger werden<br />
im folgenden Text auch individuell als<br />
„Oberstufen“ bezeichnet, obwohl sie alle zusammen<br />
wie eine einzige Oberstufe wirken.<br />
Modellrechnungen nach Methode Energiebilanz<br />
ergeben für Nachrüstungen folgende<br />
Werte (siehe Tabelle unten).<br />
Das Konzept kann unmittelbar angewendet<br />
werden als Schritt Richtung „Net-Zero-<br />
Emission“ und bringt große Einsparungen<br />
bei relativ wenig Investitionsaufw<strong>and</strong>.<br />
Geschichte und gegenwärtige<br />
Situation<br />
Die hochaktuelle CO 2 -Problematik und die<br />
gegenwärtig hohen Brennst<strong>of</strong>fpreise rücken<br />
Resultate für diverse Gasturbinentypen:<br />
die Wirkungsgradverbesserung von bestehenden<br />
Gasturbinen vermehrt in den Fokus.<br />
Vorrangigste Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Wirkungsgrades sind die Erhöhung des<br />
Druckverhältnisses und damit verbunden<br />
die Erhöhung der Eintrittstemperatur in die<br />
Gasturbine. Das hier vorgestellte Konzept<br />
realisiert beides mittels zusätzlicher Komponenten,<br />
für die der neueste St<strong>and</strong> der Technik<br />
betreffend Kühlung und Werkst<strong>of</strong>ftechnik<br />
angewendet werden kann, ohne dass die<br />
wesentlichen Komponenten (Verdichter,<br />
Turbine, Generator) der bestehenden, nachzurüstenden<br />
Maschine geändert werden<br />
müssen.<br />
Schon in den 1950er-Jahren hat man Gasturbinen<br />
gebaut, bei welchen das Druckverhältnis<br />
mittels einer zweiten, parallel angeordneten<br />
frei laufenden Maschine, bestehend<br />
aus einem Hochdruckverdichter und<br />
einer Hochdruckturbine, erhöht wurde. Ein<br />
Beispiel dafür ist die Gasturbine Typ 12/8<br />
von BBC.<br />
Diese Maschine, Kraftwerk Bremen Vahr,<br />
die mit Zwischenkühlung und sequentieller<br />
Verbrennung arbeitete, ist im Artikel der<br />
ETH Zürich beschrieben, publiziert in der<br />
Schweiz. Bauzeitung, 78. Jahrgang Heft 45,<br />
10. November 1960. [2]<br />
Das vom Typ 12/8 bekannte Verfahren hat<br />
zu dem hier vorgestellten neuen Konzept geführt,<br />
bei dem bestehende Gasturbinen mit<br />
mehreren Oberstufen nachgerüstet werden.<br />
Deren kleine Dimensionen erlauben es, sie<br />
einfach an bestehende Brennerflansche –<br />
oder Brennkammerflansche zu montieren,<br />
ohne dass grosse Umbauten an der bestehenden<br />
Maschine nötig werden.<br />
Mit Blick auf die Klimaziele befindet sich die<br />
Weltwirtschaft im Umbau der Stromerzeugung<br />
auf erneuerbare Energien. Erdgasbetriebene<br />
Gasturbinenkraftwerke sind als<br />
Übergangstechnik und zur Spitzendeckung<br />
gefragt, und längerfristig ist der Einsatz von<br />
Wasserst<strong>of</strong>f für Gasturbinen zu erwarten.<br />
Ein möglichst hoher Wirkungsgrad hat neue<br />
Dringlichkeit.<br />
Hier dazu der Verweis auf die veröffentlichte<br />
Position von Siemens Energy, Exec. VP<br />
Karim Amin hinsichtlich notwendige Wirkungsgradverbesserung<br />
der in Betrieb befindlichen<br />
Gasturbinen:<br />
Different paths to de-carbonize: Step 1,<br />
„low-hanging fruits“ [3].<br />
„Improving the existing fleet“ [4].<br />
Mit dem vorgestellten Konzept lässt sich in<br />
bedeutendem Masse Brennst<strong>of</strong>f einsparen<br />
und CO 2 vermeiden, nachdem es für praktisch<br />
alle Gasturbinentypen geeignet ist.<br />
Darüber hinaus können die Hochdruckgaserzeuger<br />
für Wasserst<strong>of</strong>fbetrieb weiterentwi-<br />
Typ Gasturbine<br />
GE(ABB)<br />
11D5<br />
GE(ABB)<br />
11N2<br />
Siemens<br />
Ansaldo 94.2<br />
GE Frame<br />
6B.03<br />
Siemens<br />
SGT6-5000F<br />
Siemens<br />
SGT6-5000F<br />
Vor der Nachrüstung:<br />
η (%) 32,0 34,9 33,3 33,5 39,5 39,5<br />
Generatorleistung (MWel) 71,3 111,7 173,1 42,5 226,8 226,8<br />
Nach der Nachrüstung:<br />
Eintrittstemperatur Oberstufenturbine hoch, TIT‘ °C 1432 1432 1432 1432 1432 1432<br />
η (%) 41,2 42,5 41,3 41,0 44,9 43,8<br />
Generatorleistung (MW el ) 111,3 161,5 219,5 61,1 272,9 * 282,6 **<br />
Erhöhung η (%), additiv 9,2 7,6 8,0 7,5 5,4 4,3<br />
Erhöhung Generatorleistung (MW el ) 40,1 49,8 46,4 18,6 46,1 55,8<br />
Erhöhung Generatorleistung (%) additiv 56,2 44,6 26,8 43,8 20,3 24,6<br />
Reduktion Brennst<strong>of</strong>fkosten, Mio. USD, pro 100 MW<br />
Volllastbetrieb d.h. 8760 Std. 1 Jahr ***<br />
31,2 22,9 26,0 24,4 13,6 11,1<br />
CO 2 -Reduktion: (t/a), pro 100 MW Volllastbetrieb d.h.<br />
8760 Std. = 1 Jahr<br />
119.231 87.548 99.390 93.300 52.023 42.466<br />
Nach der Nachrüstung:<br />
Eintrittstemperatur Oberstufenturbine moderat, TIT‘ °C 1221 1297 1241 1295<br />
η (%) 37,0 40,2 37,7 38,4<br />
Generatorleistung (MW el ) 91,3 144,2 184,1 53,7<br />
Erhöhung η (%), additiv 5,0 5,3 4,4 4,9<br />
Erhöhung Generatorleistung (MW el ) 20,1 32,5 11,0 11,2<br />
Erhöhung Generatorleistung (%) additiv 28,2 29,1 6,4 26,4<br />
Reduktion Brennst<strong>of</strong>fkosten, Mio. USD, pro 100 MW<br />
Volllastbetrieb d.h. 8760 Std. = 1 Jahr ***<br />
18,9 16,9 15,7 17,0<br />
CO 2 -Reduktion: (t/a), pro 100 MW Volllastbetrieb d.h.<br />
8760 Std. = 1 Jahr<br />
72.155 64.547 59.885 65.083<br />
*... Turbine Unterstufe nicht auf Volllast<br />
**… Turbine Unterstufe auf Volllast, sequentielle Verbrennung (= zusätzliche Verbrennung zwischen Oberstufe und Turbine Unterstufe)<br />
***… Gaspreis USD 0.051/kWh, (vgl. [1])<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 51
Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
ckelt werden. So könnten sehr rasch viele<br />
Anlagen auf Wasserst<strong>of</strong>f umgerüstet werden,<br />
weil die weiterentwickelten Hochdruckgaserzeuger<br />
für die verschiedensten Gasturbinentypen<br />
eingesetzt werden könnten.<br />
Dass CO 2 ein Thema höchster Wichtigkeit<br />
und Dringlichkeit ist, zeigen auch die Versuche,<br />
CO 2 aus den Abgasen erdgasgefeuerter<br />
Kombianlagen zu entfernen und separat zu<br />
lagern. Zu CO 2 Capture <strong>and</strong> <strong>Storage</strong> s. Artikel<br />
veröffentlicht in Powergen [5].<br />
Weltweit gibt es 2800 Gasturbinenkraftwerke*<br />
mit 1.2 Millionen Megawatt insgesamt<br />
installierter Leistung. Bei einer angenommenen<br />
Einheitsleistung von 100 MW wären<br />
dies 12.000 Maschinen. Die Gesamtzahl Maschinen<br />
dürfte wesentlich größer sein, weil<br />
in der Global<strong>energy</strong>observatory-Liste nur<br />
eigentliche Kraftwerksmaschinen aufgeführt<br />
sind, es daneben aber viele kleinere<br />
industrielle oder kommunale Kraft-Wärme<br />
Anlagen gibt.<br />
Beschreibung<br />
* Anmerkung zur Anzahl Gasturbinenkraftwerweltweit:<br />
Eine Liste der weltweiten Gasturbinenkraftwerke<br />
findet sich unter: Quelle: http://<br />
global<strong>energy</strong>observatory.org/list.php?db=Power<br />
Plants&type=Gas<br />
a1<br />
Das vorgestellte Konzept erhöht den Wirkungsgrad<br />
bestehender stationärer Gasturbinen<br />
wesentlich. Dafür wird der Luftmassenstrom<br />
nach dem Niederdruckverdichter<br />
in mehrere parallele Teilströme aufgeteilt,<br />
welche Hochdruckgaserzeugern zugeführt<br />
werden. Es ist geeignet sowohl für neue Gasturbinen,<br />
als auch für die Nachrüstung bestehender<br />
Gasturbinenkraftwerke und Kombianlagen,<br />
gleich welcher Größe.<br />
Die Hochdruckgaserzeuger übernehmen<br />
Platz und Funktion der bestehenden Brenner.<br />
Sie bestehen aus Verdichter (in den<br />
meisten Fällen wird ein 1-stufiger Zentrifugalverdichter<br />
genügen), Brennkammer und<br />
Turbine und können optimal an die Gegebenheiten<br />
der Unterstufe angepasst werden,<br />
da sie physisch sehr klein sind. (B i l d 2 )<br />
Neben den Teilströmen durch die Oberstufen<br />
sind Luft-Bypass-Teilströme vorgesehen,<br />
die die Oberstufen umgehen und direkt der<br />
Turbine c zugeführt werden. Dadurch entspricht<br />
der gesamte Luft- Massenstrom dem<br />
er<strong>for</strong>derlichen Wert, der durch den Unterstufenverdichter<br />
vorgegeben ist. Der Unterstufenverdichter<br />
läuft somit immer im stabilen<br />
Strömungsbereich, auch wenn die Summe<br />
der Teilmassenströme, die durch die<br />
Oberstufen gehen, reduziert ist, beispielsweise<br />
im Leerlauf, bei Teillast, oder beim<br />
Abstellen der Anlage. Aus thermodynamischen<br />
Gesetzmäßigkeiten bewirkt ein höheres<br />
Druckverhältnis sowohl einen höheren<br />
Wirkungsgrad als auch eine höhere Leistung<br />
der Gasturbinenanlage. Die Überschussleistung<br />
wird aus den Oberstufen ausgekoppelt.<br />
Das B i l d 3 zeigt beispielhaft das thermodynamische<br />
Flussdiagramm für die Nachrüstung<br />
einer Gasturbine. Die Beschaufelungen<br />
des Verdichters a und der Turbine c<br />
bleiben unverändert. Der Einfachheit halber<br />
ist nur eine von mehreren Oberstufen gezeichnet.<br />
Bild 3 zeigt die Leistungsauskopplung<br />
aus der Oberstufe via Luftexp<strong>and</strong>erturbine<br />
e und davon angetriebenem Generator<br />
d1. Dieser Generator kann neben der bestehenden<br />
Gasturbine platziert werden. Die<br />
Verdichter a1, etc. der Oberstufe sind um die<br />
Mehrmenge, die die Luftexp<strong>and</strong>erturbine e<br />
benötigt, grösser ausgeführt. Die Luftexp<strong>and</strong>erturbine<br />
kann in der Art angeschlossen<br />
werden, dass alle oder mehrere Zuleitungen<br />
von den Oberstufenverdichtern zusammengefasst<br />
werden, und so an die Luftexp<strong>and</strong>erturbine<br />
e angeschlossen werden. Möglich<br />
ist auch eine Schaltung mit mehreren Luftexp<strong>and</strong>erturbinen<br />
und mehreren Generatoren<br />
d1.<br />
Bemerkungen:<br />
Die Lage der Achsen der Oberstufen im<br />
Raum ist beliebig, sodass sie optimal in die<br />
Konstruktion der Unterstufe integriert werden<br />
können.<br />
b1<br />
a11<br />
6<br />
4<br />
5<br />
a1 Hochdruckverdichter; b1 Hochdruckbrennkammer; c1 Hochdruckturbine; a11 Bypassventil<br />
1 Luftstrom von Niederdruckverdichter, 2 Bypassstrom, 3 Gasstrom zur Niederdruckturbine,<br />
4 Hochdruckluft zur Luftexp<strong>and</strong>erturbine, 5 Luftstrom von Luftexp<strong>and</strong>erturbine, 6 Starterluft<br />
Bild 2. Prinzipielle Skizze eines Hochdruckgaserzeugers („Oberstufe“).<br />
d1<br />
d<br />
1<br />
Bild 3. Auskopplung der Mehrleistung.<br />
e<br />
a<br />
a1<br />
c1<br />
b1<br />
1<br />
a11<br />
a Verdichter; a1 Hochdruckverdichter<br />
a11 Bypassventil; b1 Hochdruckbrennkammer<br />
c1 Hochdruckturbine; c Turbine<br />
d Generator; e Luftexp<strong>and</strong>erturbine; d1 Generator<br />
c1<br />
Die Oberstufen können sehr einfach an die<br />
bestehenden Brennkammerflansche montiert<br />
werden, wie in B i l d 4 und B i l d 5 gezeigt.<br />
Die Auslegung der Oberstufen kann so gewählt<br />
werden, mit oder ohne sequentielle<br />
Verbrennung, dass die Eintritts- und Austrittstemperaturen<br />
an der Niederdruck-Entspannungsturbine<br />
nicht geändert werden.<br />
Dadurch – und weil auch die gesamte<br />
Durchflussmenge gleich bleibt – kann bei<br />
Kombianlagen die nachgerüstete Gasturbinenanlage<br />
weiterhin mit dem bestehenden<br />
Abhitzekessel betrieben werden, ohne Änderungen<br />
an diesem.<br />
Die Wartungsintervalle der Unterstufe können,<br />
wenn gewünscht, verlängert werden.<br />
Grund: Die wesentliche Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades<br />
erlaubt eine Verringerung<br />
der Eintrittstemperatur an der Niederdruck-Entspannungsturbine,<br />
bei immer noch<br />
beträchtlich höherem Gesamtwirkungsgrad.<br />
Die Regelung der Oberstufen und Bypässe<br />
kann modern digital ausgeführt und als<br />
Nachrüstpaket konzipiert werden. Die be-<br />
3<br />
2<br />
c<br />
52 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
c<br />
3 3<br />
stehende Gasturbinenregulierung müsste<br />
nicht komplett ersetzt werden.<br />
Es besteht die Möglichkeit, bei Teillast nur<br />
einen Teil der Oberstufen zu betreiben. Die<br />
Bypass- Ströme können entsprechend eingestellt<br />
werden. Für Betriebszustände mit verringertem<br />
Massenfluss durch die Unterstufe,<br />
d.h. bei Turndown, können die Oberstufen<br />
so konzipiert werden, dass diese – oder einige<br />
derselben – Volllast laufen, bei minimalster<br />
Gesamtleistung der Gasturbinenanlage.<br />
Dadurch ergibt sich ein sehr geringer Gesamt-Brennst<strong>of</strong>fverbrauch<br />
im Turndown.<br />
b<br />
2 2<br />
a<br />
c<br />
a Verdichter-Turbinenblock<br />
b Nachrüstsatz<br />
c Oberstufe(n): hier mit beispielsweise 6 Oberstufen<br />
1 Lufteinströmung in Niederdruckverdichter; 2 Luftstrom von Niederdruckverdichter;<br />
3 Heissgas nach Hochdruckturbine; 4 Abgas Niederdruckturbine;<br />
5 Hochdruckluft zur Luftexp<strong>and</strong>erturbine; 6 Luftstrom von Luftexp<strong>and</strong>erturbine.<br />
Bild 4. Ausführungsbeispiel von Nachrüstungen: Gasturbine mit oben angebrachter<br />
Silobrennkammer.<br />
1<br />
1<br />
b 5 6 7<br />
c<br />
b 5 6<br />
2<br />
a<br />
3<br />
6<br />
a Verdichter-Turbinenblock<br />
b Nachrüstsätze<br />
c Oberstufe(n)<br />
1 Lufteinströmung in Niederdruckverdichter, 2 Luftstrom von Niederdruckverdichter,<br />
3 Heissgas nach Hochdruckturbine, 4 Abgas Niederdruckturbine,<br />
5 Hochdruckluft zur Luftexp<strong>and</strong>erturbine, 6 Luftstrom von Luftexp<strong>and</strong>erturbine,<br />
7 an dieser Flanschverbindung werden die Nachrüstsätze an die Brennkammerflansche<br />
geschraubt, anstelle der früheren Rohrbrenner<br />
Bild 5. Ausführungsbeispiel von Nachrüstungen: Gasturbine mit multiplen Brennkammern (Rohrbrennkammern,<br />
Can Combustors) mit eingebauten Oberstufen.<br />
5<br />
2 Anwendung an<br />
Flugzeugtriebwerken<br />
Das Konzept ist auch bei Flugzeugtriebwerken<br />
anwendbar (Patent angemeldet) und<br />
reduziert den Treibst<strong>of</strong>fverbrauch im Reiseflug<br />
erheblich (B i l d 6 ).<br />
Ausführungsbeispiel<br />
4<br />
4<br />
1<br />
1<br />
Bei dem hier vorgestellten Gasturbinentriebwerk<br />
B i l d 6 und Ausführungsbeispiel<br />
B i l d 7 wird der Kernmassenstrom zwischen<br />
dem Austritt des Hochdruckverdichters<br />
b und dem Eintritt der Hochdruckturbine<br />
d 2 in parallele Teilströme geführt und<br />
der thermodynamische Prozess dieser Teilströme<br />
auf höheren Druck angehoben.<br />
Hierfür werden, zwischen dem Austritt des<br />
Hochdruckverdichters b und dem Eintritt<br />
der Hochdruckturbine d2, zusätzliche<br />
Hochdruckgaserzeuger angeordnet, welche<br />
für den Betrieb auf hohem Druckniveau ausgelegt<br />
sind. Diese sind ähnlich aufgebaut<br />
wie in B i l d 2 weiter oben.<br />
Die Luftexpansionsturbine e wird auf Reiseflughöhe<br />
mit Druckluft aus dem Verdichter<br />
der Oberstufen angetrieben und dient dazu,<br />
die mechanische Überschussleistung, die<br />
sich aus dem in der Oberstufe OS erzeugten<br />
höheren Druckverhältnis des thermischen<br />
Gasturbinenprozesses ergibt, in die zentrale<br />
Welle g abzuführen. Die Leistung der Luftturbine<br />
e wird nur während des Reiseflugs<br />
in die zentrale Welle g eingeleitet. In allen<br />
übrigen Flugphasen ist die Kraftübertragung<br />
zwischen e und g unterbrochen, in diesem<br />
Beispiel mittels eines Zwischenrades<br />
und den Kupplungen j und k.<br />
Die Oberstufen können so positioniert werden,<br />
dass sie optimal an die Platzverhältnisse<br />
im Triebwerk angepasst sind.<br />
Die Neuheit dieses Konzepts liegt darin,<br />
dass der thermodynamische Gasturbinenprozess<br />
im Reiseflug gegenüber demjenigen<br />
in den übrigen Flugphasen ein höheres<br />
Druckverhältnis aufweist. Beim Start, im<br />
Steigflug, im Sinkflug, im L<strong>and</strong>eanflug und<br />
bei der L<strong>and</strong>ung sind die Oberstufen ausser<br />
Betrieb.<br />
Berechnungsresultate:<br />
Basis ist ein einfaches Datenmodell, angelehnt<br />
an die Thermodynamik der z.Zt. hochmodernen<br />
Triebwerke GENX1B70 bzw. LE-<br />
AP1A. Nach Energiebilanzrechnung ergibt<br />
sich:<br />
Betrieb auf Reiseflughöhe:<br />
Vor der Nachrüstung:<br />
Kerosinverbrauch 100 %.<br />
Nach der Nachrüstung:<br />
GENX1B70, π Oberstufe = 3.4, Eintrittstemperatur<br />
Turbine Oberstufe TIT‘ = 1400 °C:<br />
Kerosinverbrauch 93.58 % = Reduktion Kerosinverbrauch:<br />
4.32 %<br />
LEAP1A, π Oberstufe = 3.3, Eintrittstemperatur<br />
Turbine Oberstufe TIT‘ = 1400 °C:<br />
Kerosinverbrauch 94.9 % = Reduktion Kerosinverbrauch:<br />
5.06 %<br />
Bei Turb<strong>of</strong>an-Triebwerken mit Getriebe wird<br />
das Konzept in gleicher Weise wirken.<br />
Eine grosse Airline verbraucht pro Jahr z.B.<br />
10 Mio. Tonnen Kerosin [6].<br />
5 % Treibst<strong>of</strong>feinsparung/a entsprechen<br />
(mit dem Kerosinpreis von April <strong>2022</strong> von<br />
USD 1152.-/t [7]<br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 53
Konzept zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Gasturbinen<br />
1<br />
2<br />
f<br />
a<br />
8<br />
g<br />
3 6<br />
e<br />
9<br />
a Niederdruckverdichter; b Hochdruckverdichter; b1 Verdichter der Oberstufe; c Brennkammer(n);<br />
c1 Brennkammer(n) der Oberstufe; d1 Turbine der Oberstufe; d2 Hochdruckturbine;<br />
d3 Niederdruckturbine; e Luftexp<strong>and</strong>erturbine; f Fan; g zentrale Welle;<br />
1 Bypassstrom des Mantelstromtriebwerks, 2 Luftstrom zum Niederdruckverdichter,<br />
3 Luftstrom zum Hochdruckverdichter, 4 Luftstrom nach Hochdruckverdichter,<br />
5 Heissgasstrom zur Hochdruckturbine, 6 Heissgasstrom zur Niederdruckturbine,<br />
7 Abgas Triebwerk<br />
Bild 6. Thermodynamisches Flussdiagramm eines Mantelstromtriebwerks mit Oberstufen.<br />
b<br />
b1<br />
f a h i d2 d3<br />
g<br />
b<br />
4<br />
c1<br />
c<br />
c<br />
d1<br />
5<br />
d2<br />
d3<br />
7<br />
einer Kostenersparnis von ca. 576 Mio.<br />
USD/a und einer CO 2 -Reduktion von<br />
1,35 Mio. t/a. Die Kerosineinsparung wird<br />
aller Voraussicht nach künftig finanziell<br />
noch wichtiger werden, besonders mit der<br />
Einführung teurer synthetischer Treibst<strong>of</strong>fe.<br />
Bei Triebwerken würde das Konzept nicht<br />
als Nachrüstung installiert, sondern es wäre<br />
eine neue Triebwerksentwicklung mit Detailkonstruktion<br />
nötig. Dabei kann man<br />
sich, was die Unterstufe betrifft (Fan, Niederdruck-<br />
und Hochdruckverdichter, Hochdruck-<br />
und Niederdruckturbine) am besten<br />
an einen aktuellen Triebwerkstyp anlehnen.<br />
Mit <strong>and</strong>eren Worten, das Konzept würde in<br />
einen bestehenden Triebwerkstyp konstruktiv<br />
integriert.<br />
Quellen<br />
[1] https://www.globalpetrolprices.com/natural_gas_prices/<br />
, Juni 2021, Germany<br />
[2] https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=<br />
sbz-002%3A1960%3A78%3A%3A672<br />
[3] https://www.powerengineeringint.com/<br />
renewables/strategic-development/managing-change-to-reach-a-decarbonised-<strong>energy</strong>-system/<br />
[4] https://assets.siemens-<strong>energy</strong>.com/siemens/<br />
assets/api/uuid:16622065-30ea-4b4b-a072-<br />
e8c9bb8b4221/power-articlekarim-p16-17.<br />
pdf<br />
[5] https://www.powerengineeringint.com/<br />
gas-oil-fired/emissions-control/doe-selectscormetech-to-develop-carbon-capture-tech<strong>for</strong>-natural-gas-plants/<br />
[6] https://www.lufthansagroup.com/media/<br />
downloads/de/verantwortung/LH-Factsheet-Nachhaltigkeit-2020.pdf<br />
(Seite 5,<br />
2019)<br />
[7] https://www.iata.org/en/publications/<br />
economics/fuel-monitor/ )<br />
l<br />
k e j<br />
a Niederdruckverdichter; b Hochdruckverdichter; c Brennkammer(n); d2 Hochdruckturbine;<br />
d3 Niederdruckturbine; e Luftexp<strong>and</strong>erturbine; f Fan; g zentrale Welle; h Oberstufe(n);<br />
i Übergangsstück; j Kupplung Zwischenrad-Gehäuse; k Kupplung Zwischenrad-Rotor<br />
Niederdruckkompressor<br />
Bild 7. Mantelstromtriebwerk mit Oberstufen.<br />
54 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong>
Inst<strong>and</strong>haltungskonzept für Großgeneratoren – ein „3-Säulen-Modell“<br />
Herstellerunabhängiges<br />
Inst<strong>and</strong>haltungskonzept für<br />
Großgeneratoren<br />
– ein „3-Säulen-Modell“<br />
Sascha Urban<br />
Abstract<br />
Manufacturer-independent<br />
maintenance concept <strong>for</strong> large<br />
generators – a „3-pillar model“<br />
At KELI 2020 – Online the results <strong>of</strong> the dissertation,<br />
which was completed in 2019, on<br />
the topic <strong>of</strong> “<strong>for</strong>ecasting <strong>of</strong> the determined<br />
lifespan <strong>of</strong> large generators as part <strong>of</strong> revision<br />
projects by evaluation <strong>of</strong> outcome-based<br />
maintenance, including any findings <strong>and</strong> with<br />
the look at monitoring systems” were presented.<br />
The resulting “3-pillar-model” <strong>for</strong> manufacturer-independent<br />
maintenance <strong>of</strong> large<br />
generators represents a practical <strong>and</strong> tried<strong>and</strong>-tested<br />
procedure <strong>for</strong> analyzing <strong>and</strong> evaluating<br />
findings on generators. It enables st<strong>and</strong>ardization<br />
<strong>and</strong> operationalization <strong>of</strong> mainte-<br />
Autor<br />
Dr.-Ing. Sascha Urban<br />
Vattenfall Wärme Berlin AG<br />
Berlin, Deutschl<strong>and</strong><br />
nance measures within the framework <strong>of</strong><br />
corresponding generator revisions. The study<br />
on which the work is based was carried out in<br />
order to permit practical predictions about the<br />
lifespan, influences <strong>and</strong> revision cycles. This<br />
results in measures to be taken shall benefit<br />
both the company in the context <strong>of</strong> customer<br />
acquisition, support <strong>and</strong> project design as well<br />
as the customer. <br />
l<br />
Auf der KELI 2020 – Online wurden die Ergebnisse<br />
der 2019 abgeschlossenen Dissertation<br />
zum Thema „Prognosenerstellung im Rahmen<br />
von Revisionsprojekten an Großgeneratoren<br />
zur Bestimmung derer Lebensdauer durch<br />
Auswertung ereignisbasierter Wartungsmaßnahmen<br />
unter Berücksichtigung von Befunden<br />
und Monitoringsystemen“ vorgestellt. Das<br />
entst<strong>and</strong>ene „3-Säulen-Modell“ für herstellerunabhängige<br />
Inst<strong>and</strong>haltung von Großgeneratoren<br />
stellt eine praxistaugliche und praxiserprobte<br />
Vorgehensweise zur Analyse und Bewertung<br />
von Befunden an Generatoren dar.<br />
Sie ermöglicht eine St<strong>and</strong>ardisierung und<br />
Operationalisierung von Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahmen<br />
im Rahmen von entsprechenden<br />
Generatorrevisionen. Die der Arbeit zugrunde<br />
liegende Untersuchung erfolgte, um in der<br />
Praxis anwendbare Prognosen über Lebensdauer,<br />
Einflüsse und Revisionszyklen zuzulassen.<br />
Daraus ergeben sich zu ergreifende Maßnahmen,<br />
die sowohl dem Unternehmen im<br />
Rahmen der Kundenakquise, Betreuung und<br />
Projektgestaltung, als auch dem Kunden zugutekommen.<br />
1 Einleitung<br />
Gegenst<strong>and</strong> dieses Artikels ist das Ergebnis<br />
einer Dissertation, die sich mit der herstellerunabhängigen<br />
Auswertung von über 350<br />
durchgeführten Serviceeinsätzen an mehr<br />
als 120 verschiedenen Generatoren mit einer<br />
Scheinleistung von bis zu 588 Mega Volt<br />
Ampere (MVA) von knapp über 20 unterschiedlichen<br />
Fabrikaten unter Berücksichtigung<br />
von Befunden und Betriebsschäden<br />
befasst hat. An praktischen Beispielen wurden<br />
entst<strong>and</strong>ene Schäden an den Hauptkomponenten<br />
von Generatoren, deren Ursachen<br />
und die resultierenden Folgen ausgewertet.<br />
Aufgrund des Fehlens von normierten<br />
Grenzwerten für die Interpretation von Teilentladungsmessungen<br />
an Ständerisolationen<br />
von Generatoren wurde ein besonderer<br />
Schwerpunkt auf die Analyse derartiger<br />
Messergebnisse und die daraus resultierende<br />
Aufstellung von Richtwerten gelegt. In<br />
Kombination mit einem sogenannten „Gesundheitsindex“<br />
wurde im Ergebnis eine<br />
Empfehlung für zu ergreifende Maßnahmen<br />
gegeben. Bei einer entsprechenden Anwendung<br />
eines resultierenden „Drei-Säulen-Modells“<br />
soll eine maximale Lebensdauer und<br />
Verfügbarkeit der begutachteten Generatoren<br />
gewährleistet werden. Im Gegensatz zu<br />
modernen Big Data Ansätzen ist die hier untersuchte<br />
Datenbasis geringer, sodass deren<br />
Auswertung die Entwicklung entsprechender<br />
Analyseverfahren er<strong>for</strong>derte.<br />
Generatoren erzeugen über 99 % der elektrischen<br />
Energie durch Umw<strong>and</strong>lung von mechanischer<br />
in elektrische Energie. Sie bilden<br />
die Basis unserer Energieversorgung. Während<br />
des Betriebs von Hochspannungsmaschinen<br />
verschlechtert sich deren Gesamtzust<strong>and</strong><br />
aufgrund von thermischer Alterung,<br />
elektrischen Entladungen, mechanischen<br />
Schwingungen, den Gegebenheiten am Aufstellungsort<br />
und insbesondere auch der<br />
Überlagerung dieser Erscheinungen. Der Rotor<br />
als der sich drehende Teil des Generators<br />
wird zudem durch Flieh- und Zentrifugalkräfte<br />
beansprucht, welche zu Beschädigungen<br />
in seinem Aufbau beitragen können.<br />
Um ungeplante Betriebsausfälle der Generatoren<br />
zu vermeiden und einen möglichst<br />
reibungslosen Betrieb zu gewährleisten,<br />
sollten in regelmäßigen Zeitintervallen Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahmen<br />
geplant, veranlasst<br />
und durchgeführt werden.<br />
55 | <strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong><br />
<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> 4 · <strong>2022</strong> | 55
Inst<strong>and</strong>haltungskonzept für Großgeneratoren – ein „3-Säulen-Modell“<br />
2 Eine Bewertungsmethode<br />
für optimale Generatorinst<strong>and</strong>haltung<br />
In [1], die sich mit den Grundlagen der Inst<strong>and</strong>haltung<br />
befasst, ist der Alterungsvorrat<br />
einer Maschine als die wichtigste Steuergröße<br />
der zust<strong>and</strong>sorientierten Inst<strong>and</strong>haltung<br />
definiert als: Vorrat der möglichen<br />
Funktionserfüllung unter festgelegten Bedingungen,<br />
der einer Betrachtungseinheit aufgrund<br />
der Herstellung oder aufgrund der Wiederherstellung<br />
durch Inst<strong>and</strong>setzung innewohnt.<br />
Den optimalen Zeitpunkt für die Inst<strong>and</strong>setzung<br />
zu bestimmen, ist für die zust<strong>and</strong>sorientierte<br />
Inst<strong>and</strong>haltungsstrategie die<br />
Hauptaufgabe. Dadurch kann zwar keine<br />
exakte Lebensdauer des betrachteten Generators<br />
vorhergesagt, aber die längsmögliche<br />
Betriebsbereitschaft der Maschine gewährleistet<br />
werden.<br />
Es war das Ziel des Autors, auf Basis der Maschinenbelastung,<br />
der Messergebnisse und<br />
der vorliegenden Befunde optimale und einheitliche<br />
Empfehlungen für Inst<strong>and</strong>haltungsintervalle<br />
und zu ergreifende Maßnahmen<br />
abzugeben. Zu diesem Zweck wird<br />
im Anschluss ein „Drei-Säulen-Modell“ vorgestellt,<br />
welches sich wie folgt zusammensetzt:<br />
1. Säule: Empfehlungen auf Grundlage der<br />
äquivalenten Betriebsstunden<br />
2. Säule: Empfehlungen auf Grundlage<br />
von Richtwerten aus TE-Messungen<br />
3. Säule: Empfehlungen auf Grundlage eines<br />
„visuellen Gesundheitsindexes“<br />
Je nach durchgeführtem beziehungsweise<br />
beauftragten Revisionsumfang können und<br />
müssen einzelne Säulen separat oder gemeinsam<br />
als Empfehlungsinstrument herangezogen<br />
werden. Idealerweise sollen alle<br />
drei Ergebnisse zu einer optimalen Empfehlung<br />
zusammengefasst werden.<br />
Im Vorfeld f<strong>and</strong> eine umfangreiche Schadensanalyse<br />
und Maßnahmenauswertung<br />
aus den Erfahrungen eines Generator-Serviceunternehmens<br />
über einen Zeitraum von<br />
zwölf Jahren statt. Demnach stellen allgemeine<br />
mechanische Schädigungen an den<br />
verschiedenen Anbauteilen des Generators<br />
und Ölleckagen die am häufigsten befundeten<br />
Schäden dar. Sie führten aber in keinem<br />
Fall zum Ausfall eines Generators. Die am<br />
wenigsten häufig aufgetretenen elektrischen<br />
Schädigungen an Statoren und Rotoren<br />
wurden mit nur 7 % und 5 % diagnostiziert.<br />
Zu einem tatsächlichen und so<strong>for</strong>tigen Totalausfall<br />
von Generatoren kam es lediglich<br />
in 5 % aller untersuchten Einsätze. Davon<br />
entfielen 3 % auf elektrische Schäden am<br />
Stator, beispielsweise verursacht durch einen<br />
Ständererdschluss. Elektrisch bedingte<br />
Schäden am Rotor bildeten bei 1 % der Fälle<br />
den Grund für einen plötzlichen Generatorausfall.<br />
Mit jeweils 0,5 % stellen mechanische<br />
Schädigungen am Stator oder Rotor<br />
den Grund für einen Totalausfall dar.<br />
Die hier gewonnenen Erkenntnisse aus den<br />
Schadenshäufigkeiten stellen die Grundlage<br />
für die im Folgenden zu erarbeitende Inst<strong>and</strong>haltungsoptimierung<br />
für Großgeneratoren<br />
dar. Da die Schäden an den Statorwicklungsisolationen<br />
als besonders kritisch<br />
einzustufen sind, wird die Analyse von Teilentladungsmessungen<br />
einen besonderen<br />
Schwerpunkt bilden.<br />
3 Die erste Säule<br />
Der in der Praxis übliche Ansatz zur Bestimmung<br />
von idealen Revisionszyklen und<br />
-zeitpunkten wird von der überwiegenden<br />
Anzahl der Hersteller und Betreiber über die<br />
Bestimmung der äquivalenten Betriebsstunden<br />
definiert. Diese Kenngröße berücksichtigt<br />
neben der tatsächlichen Betriebszeit des<br />
Generators auch die Belastung im Drehwerk,<br />
die Anzahl der durchgeführten Starts<br />
und die <strong>of</strong>tmals durch die Einspeisung ins<br />
Netz vorgegebenen Lastwechsel.<br />
Der VGB PowerTech e.V. (VGB) hat im Jahr<br />
2010 in [2] folgende Formel zur Bestimmung<br />
der äquivalenten Betriebsstunden<br />
ausgegeben:<br />
T ä = (T 1 *K 1 ) + (T 2 *K 2 ) + (K 3 *n)(1)<br />
––<br />
T ä = äquivalente Betriebszeit in Stunden<br />
––<br />
T 1 = Betriebszeit des Generators in<br />
Stunden<br />
––<br />
K 1 = Beanspruchungsfaktor während<br />
des Betriebs<br />
––<br />
T 2 = Drehwerksbetriebszeit in Stunden<br />
––<br />
K 2 = Beanspruchungsfaktor während<br />
des Drehwerkbetriebs<br />
––<br />
K 3 = Bewertungsfaktor für die Zeit pro<br />
Start in Stunden<br />
––<br />
n = Anzahl der Starts<br />
Während T 1 , T 2 und n von den tatsächlich<br />
angefallenen Betriebsstunden abhängen,<br />
bilden K 1 , K 2 und K 3 Variablen, die von der<br />
jeweiligen Leistungsgröße des Generators<br />
abhängen. Für die Leistungsklasse SN <<br />
50 MVA gibt die Empfehlung beispielsweise<br />
Werte von K 1 = 0,7, K 2 = 0,1 und K 3 = 5 vor.<br />
Im Vergleich dazu sind die Werte für die<br />
Leistungsklasse 50 < SN < 250 MVA bei K 1<br />
= 0,8, K 2 = 0,1 und K 3 = 10. Demnach wird<br />
zum Beispiel ein Anfahrprozess bei größeren<br />
Generatoren gemäß Faktor K 3 als doppelt<br />
so „belastend“ für die Maschine bewertet,<br />
als bei Generatoren der niedrigeren Leistungsklasse.<br />
In diesem Zusammenhang wird das Ergebnis<br />
T ä aus (1) als Ausgangswert zur Bestimmung<br />
der nächsten planmäßigen Revisionszeit<br />
und -art zugrunde gelegt. Die verschiedenen<br />
Hersteller geben dabei in den jeweiligen<br />
Generatorh<strong>and</strong>büchern maschinenspezifische<br />
Empfehlungen ab.<br />
Die für diese Untersuchung abgegebenen,<br />
herstellerunabhängigen Empfehlungen aus<br />
den Serviceerfahrungen und den Auswertungen<br />
lauten wie folgt:<br />
––<br />
Erstrevision nach 10.000 bis 20.000 äquivalenten<br />
Betriebsstunden, maximal 2 Jahre<br />
nach Inbetriebsetzung des Generators<br />
––<br />
Kurzrevision nach 10.000 äquivalenten<br />
Betriebsstunden, oder 2 Jahren nach der<br />
letzten Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahme<br />
––<br />
Zwischenrevision nach 20.000 äquivalenten<br />
Betriebsstunden, oder 5 Jahren nach<br />
der letzten Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahme<br />
––<br />
Hauptrevision nach 45.000 äquivalenten<br />
Betriebsstunden, oder 10 Jahren nach der<br />
letzten Inst<strong>and</strong>haltungsmaßnahme<br />
Diese Einschätzungen basieren zum einen<br />
auf gemittelten Werten der unterschiedlichen<br />
Herstellerh<strong>and</strong>bücher, zum <strong>and</strong>eren<br />
auf den Serviceerfahrungen der letzten<br />
zwölf Jahre, welche in den einzelnen Lebenslaufakten<br />
einer eigens hierfür entwickelten<br />
Datenbank protokolliert wurden.<br />
Insbesondere in den Fällen, in denen die<br />
einzelnen Generatoren über einen längeren<br />
Zeitraum regelmäßig befundet wurden,<br />
zeigte sich in der Vergangenheit die Praktikabilität<br />
dieser Vorgaben. Vergleichbare<br />
Einschätzungen finden sich unter <strong>and</strong>erem<br />
in [2, 3, 4].<br />
4 Die zweite Säule<br />
Die im Folgenden aufgeführten Richtwerte<br />
für die Nutentladungen (d) und Oberflächenentladungen<br />
(a) ergeben sich aus den<br />
im Betrachtungszeitraum durchgeführten<br />
Offline Teilentladungsmessungen in Verbindung<br />
mit den entsprechenden visuellen Begutachtungen<br />
der untersuchten Wicklungen.<br />
Je nachdem, in welche der weiter unten<br />
genannten Mengenbereiche ein Generator<br />
im Zuge einer TE-Messung eingestuft wird,<br />
fällt die Empfehlung für zukünftige oder<br />
schlimmstenfalls so<strong>for</strong>t zu ergreifenden<br />
Maßnahmen aus. Folgende Kategorisierungen<br />
ergeben sich:<br />
––<br />
C 1 – Die Wicklung befindet sich in einem<br />
für den Dauerbetrieb uneingeschränkt<br />
nutzbaren Bereich. Dann soll eine Wiederholungsmessung<br />
nach zwei Jahren<br />
stattfinden. Die zyklische Diagnose kann<br />
Schwachstellen und Unregelmäßigkeiten<br />
der Ständerwicklungsisolation schon im<br />
Anfangsstadium aufzeigen, bevor ein<br />
Schaden eintritt. Folglich sollte die nächste<br />
planmäßige Revision gemäß der in Abschnitt<br />
3 genannten Empfehlungen anh<strong>and</strong><br />
der äquivalenten Betriebsstunden<br />
festgelegt werden.<br />