24.05.2022 Aufrufe

Gärten des Jahres 2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5<br />

DIETER KOSSLICK – KONSTANZE NEUBAUER<br />

e<br />

s<br />

0<br />

i<br />

D<br />

h<br />

c<br />

ö<br />

n<br />

s<br />

t<br />

e<br />

n<br />

P<br />

GÄRTEN<br />

DES<br />

JAHRES<br />

<strong>2022</strong><br />

r<br />

i<br />

v<br />

a<br />

t<br />

g<br />

ä<br />

r<br />

t<br />

e<br />

n


Die<br />

50 schönsten<br />

Privatgärten<br />

DIETER KOSSLICK<br />

KONSTANZE NEUBAUER<br />

CALLWEY


INHALT<br />

ab Seite 48 ab Seite 86 ab Seite 124<br />

6<br />

12<br />

Einleitung<br />

Die Jury<br />

86<br />

Baden in der Artenvielfalt<br />

Jurasüdfuss, Kanton Solothurn, Schweiz<br />

Hariyo Freiraumgestaltung GmbH<br />

14<br />

16<br />

Partner und Sponsoren<br />

1. Preis/Anerkennungen<br />

90<br />

Gegensätze leben<br />

Haan, Nordrhein-Westfalen<br />

Gartenwerk sander.schumacher gmbh.co.kg<br />

04<br />

05<br />

18<br />

26<br />

34<br />

42<br />

1. Preis<br />

Im Garten der alten Schmiede<br />

Norddeutschland<br />

Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u.<br />

Landschaftsarchitekten BDLA<br />

Anerkennungen<br />

Indian Summer Feeling<br />

Krefeld, Nordrhein-Westfalen<br />

Brigitte Röde - Planungsbüro Garten<br />

und Freiraum<br />

Ein Garten für die ganze Familie<br />

Thun, Kanton Bern, Schweiz<br />

Gartenkultur AG<br />

Adieu Tristesse!<br />

München, Bayern<br />

Inspired by Nature – Landschaften und <strong>Gärten</strong><br />

96<br />

102<br />

106<br />

110<br />

114<br />

Im Garten am Sommerhaus<br />

Gartenstadt südlich von München, Bayern<br />

Koch+Koch GartenArchitekten. Alexander Koch<br />

Blick in die Weite der Flussaue<br />

Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen<br />

gartenplus - die gartenarchitekten<br />

Biodiversität im Blick<br />

Kanton Zürich, Schweiz<br />

egli jona ag<br />

Reduktion auf das Wesentliche<br />

Belp, Kanton Bern, Schweiz<br />

Gartenkultur AG<br />

In der Tradition alter Terrassenweinberge<br />

Region Hochrhein, Baden-Württemberg<br />

GRIMM garten gestalten<br />

48<br />

Ein gepflanztes Märchen<br />

Bonn, Nordrhein-Westfalen<br />

Jörg Lonsdorf - Die Gartenthusiasten<br />

120<br />

Wie aus einem Dach ein Garten wird<br />

Stuttgart, Baden-Württemberg<br />

Otto Arnold GmbH<br />

56<br />

Nachhaltigkeit im Garten leben<br />

Bremen<br />

Cordula Hamann – <strong>Gärten</strong> und mehr<br />

124<br />

Leben am Kanal<br />

Linthgebiet, Kanton St. Gallen, Schweiz<br />

Josef Dietziker, Gartenarchitekt<br />

62<br />

<strong>Gärten</strong> waren sein Leben<br />

Brigitte Röde über den Gartenfotografen<br />

Gary Rogers<br />

128<br />

Im Tongruben-Garten<br />

Ketzin, Brandenburg<br />

Potsdamer Gartengestaltung GmbH<br />

66<br />

68<br />

74<br />

78<br />

Projekte<br />

Auf der Warft<br />

Norddeutschland<br />

Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u.<br />

Landschaftsarchitekten BDLA<br />

Im Garten <strong>des</strong> Baumliebhabers<br />

Wernetshausen, Kanton Zürich, Schweiz<br />

Simon Rüegg Landschaftsarchitektur AG<br />

Die Insel <strong>des</strong> Lebens<br />

Hamburg<br />

Soeren von Hoerschelmann Garten- und Landschaftsarchitektur<br />

132<br />

136<br />

140<br />

146<br />

Pool-Garten mit echter Aufenthaltsqualität<br />

Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg<br />

Otto Arnold GmbH<br />

Mehr Raum für Geselligkeit<br />

Sundern, Nordrhein-Westfalen<br />

Klute, Gärtner von Eden<br />

Im Elfengarten<br />

Grünwald, München<br />

Stephan Maria Lang<br />

Ein Boulevard als Geschenk<br />

Hamburg-Bramfeld<br />

WES LandschaftsArchitektur<br />

82<br />

Vielfalt in der Einfachheit<br />

Freising, Bayern<br />

Anita Fischer Landschaftsarchitektin und<br />

Christopher Bradley-Hole Landscape<br />

150<br />

Die Kunst der Raumbildung<br />

Kanton Zürich, Schweiz<br />

PARC'S Gartengestaltung GmbH


ab Seite 182 ab Seite 234 ab Seite 238<br />

154<br />

Am Puls der Landschaft<br />

Odenwald, Baden-Württemberg<br />

KEPOS Gartenarchitektur - Carola Dittrich<br />

216<br />

Schwimmen im Atriumgarten<br />

Bad Neuenahr, Rheinland-Pfalz<br />

Peter Berg<br />

158<br />

Hortus conclusus mit Wellness-Faktor<br />

Straelen, Nordrhein-Westfalen<br />

A und S GrünBau<br />

220<br />

Wachgeküsst<br />

Ammersee-Region<br />

die-grille selbständige Landschaftsarchitekten<br />

162<br />

Das Prinzip Großzügigkeit<br />

Zollernalbkreis, Baden-Württemberg<br />

k3 - LandschaftsArchitektur<br />

226<br />

Methusalem im Pool-Garten<br />

Dreieich, Hessen<br />

Rudolph Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />

166<br />

Schwimmen in der City<br />

Bocholt, Nordrhein-Westfalen<br />

Garten Terpelle<br />

230<br />

Wildromantischer Landschaftsgarten<br />

Herrliberg, Kanton Zürich, Schweiz<br />

Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur<br />

170<br />

174<br />

178<br />

Gärtnern über den Dächern der Stadt<br />

Nürnberg, Bayern<br />

büro für bauform<br />

Grüne Visitenkarte für ein Reihenhaus<br />

Biedermannsdorf, Österreich<br />

Stix Garten<strong>des</strong>ign Kg<br />

Architektonische Einheit<br />

Potsdam, Brandenburg<br />

Elena Walter (Freie Mitarbeiterin, Potsdamer<br />

Gartengestaltung GmbH)<br />

234<br />

238<br />

242<br />

Alles ist Veränderung<br />

Norddeutschland<br />

Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten<br />

BDLA<br />

Seeblicke<br />

Region Tegernsee, Bayern<br />

Fuchs baut <strong>Gärten</strong> GmbH<br />

Mehr als ein Vorgarten<br />

Heiligenhaus, Nordrhein-Westfalen<br />

BSS-LA<br />

182<br />

Im Felsengarten<br />

Leverkusen, Nordrhein-Westfalen<br />

Gartenwerk sander.schumacher gmbh.co.kg<br />

246<br />

Schöne Aussichten<br />

Rheinland<br />

WKM Landschaftsarchitekten<br />

186<br />

Vielfalt als Gestaltungsprinzip<br />

Bäretswil, Kanton Zürich, Schweiz<br />

Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur<br />

250<br />

Am Canaletto zu München<br />

München, Bayern<br />

Koch+Koch GartenArchitekten. Alexander Koch<br />

190<br />

194<br />

200<br />

204<br />

Ab in die Sommerfrische<br />

Niederösterreich<br />

auböck+karasz landscape architects Vienna<br />

Wiedergeburt eines Palais-Gartens<br />

Soest, Nordrhein-Westfalen<br />

Daldrup Gärtner von Eden<br />

Willkommensgruß der Bäume<br />

Pech (Wachtberg), Nordrhein-Westfalen<br />

Peter Berg<br />

Fenster zur Flusslandschaft<br />

Köln, Nordrhein-Westfalen<br />

Terramanus Landschaftsarchitektur<br />

254<br />

260<br />

290<br />

298<br />

312<br />

Norddeutsch-Arabische Melange<br />

Norddeutschland<br />

Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten<br />

BDLA<br />

Lösungen <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2022</strong><br />

Unsere Unterstützer<br />

Adressen und Pflanzenregister<br />

Impressum<br />

208<br />

Ferien im eigenen Garten<br />

Jurasüdfuss, Kanton Solothurn, Schweiz<br />

Hariyo Freiraumgestaltung GmbH<br />

212<br />

Weiter Blick ins Wettersteingebirge<br />

Garmisch-Partenkirchen, Bayern<br />

Richter Garten


EINLEITUNG<br />

von Dieter Kosslick<br />

06<br />

07<br />

Wie der Gärtner tickt<br />

1957, als ich gerade mal elf Jahre alt war, hatte ich<br />

meine erste Gartenerfahrung bereits hinter mir. In unserem<br />

kleinen schwäbischen Dorf besaß fast jeder und<br />

jede einen kleinen Garten, privat hinterm Haus oder auf<br />

freiem Feld zwischen den Dörfern. Die Gemeinde stellte<br />

das Land zur Verfügung. Dort wurde gegärtnert, um eigenes<br />

Gemüse zu ziehen, oder auch aus reiner Gartenfreude,<br />

oftmals verband sich bei<strong>des</strong>.<br />

1957 war laut einer Statistik „Gartenarbeit“ die zweitbeliebteste<br />

Freizeitbeschäftigung nach Zeitungs- und<br />

Zeitschriftenlesen. Heute, fast 65 Jahre später, „stehen<br />

Internet, Fernsehen und Computer“ auf den vorderen<br />

Plätzen.<br />

Doch die Lust am Gärtnern auf eigener Parzelle oder<br />

vor den Toren der Stadt ist größer als je zuvor. Junge Familien<br />

wollen ihren Kindern zeigen, wie Gemüse wächst<br />

und dass die Milch nicht aus Tetra Paks kommt. Auch die<br />

stetig wachsende Zahl von Menschen, die unbehandelte<br />

und ungespritzte Lebensmittel essen wollen, vervielfacht<br />

die Sehnsucht, ein Stück Erde mit eigenen Händen zu<br />

bearbeiten.<br />

Kleingärten, Schrebergärten oder Mietgärten mit<br />

schönen Namen wie „Glücksgärten“ sind so begehrt wie<br />

nie. Wer Glück hat, gehört zu den fünf Millionen „Laubenpiepern“<br />

in einer Kleingartenkolonie. Suchanzeigen<br />

im Internet belegen diesen Trend: „Noch nie wurde nach<br />

den Begriffen ‚Pflanzen und Gewächshäuser‘ so oft gesucht<br />

wie heute. Die Deutschen verbringen danach viel<br />

Zeit mit Gärtnern“, so eine Google-Analyse.<br />

Die Einstellung zum Garten und der Natur hat sich<br />

in den vergangenen Jahren radikal verändert. Dieses Vorwort<br />

entsteht mitten in der vierten Welle der Pandemie,<br />

und es wird auf dem Land, umgeben von einem Park und<br />

einem historischen Naschgarten geschrieben. Um mich<br />

herum wohnen dauerhaft oder am Wochenende Städter,<br />

die der Enge der Stadt entflohen sind. Noch nie ist vielen<br />

Menschen so bewusst geworden, was ihnen in dieser Zeit<br />

fehlt: Natur und Kultur.<br />

Es geht neben der Sorge um den sicheren Arbeitsplatz<br />

immer mehr um gute Lebensmittel und Überlebensmittel<br />

wie Theater, Musik, Museen, Kino und Literatur – und<br />

Garten, oder präziser gesagt, das Gärtnern. Dem Homeoffice<br />

der isolierten Heimarbeit steht in dieser Zeit das<br />

wachsende Bedürfnis entgegen „ins Freie“ zu streben. In<br />

Parks und <strong>Gärten</strong> hinaus in die Natur wie einst die Wandervögel.<br />

Nicht nur Hotels und Restaurants wurden in<br />

Win<strong>des</strong>eile nach den Lockerungen der Pandemieregeln<br />

auf Monate voraus reserviert, sondern auch die meisten<br />

Kulturveranstaltungen. „Ins Freie“ lautete das Motto<br />

<strong>des</strong> Sommerprogramms im brandenburgischen Schinkelschloss<br />

Neuhardenberg mit seinem wunderschönen<br />

Staudengarten und weitläufigen Peter Josef Lenée-Park.<br />

In wenigen Stunden war auch dieses Programm komplett<br />

ausverkauft. Die Menschen konnten es nicht erwarten,<br />

„ins Freie“ zu kommen, zu Open-Air-Konzerten, Kinoabenden<br />

und kulinarischen Arrangements.<br />

Plötzlich realisierten sie, wie eng die doch so hochgelobten<br />

Kulturmetropolen wurden und wie groß die Sehnsucht<br />

nach frischer Luft ohne Maske.<br />

Eine regelrechte Stadtflucht begann und eine Autostunde<br />

rund um Berlin gab es keine Einfamilienhäuser,<br />

Datschen und Schrebergärten mehr. Dies markiert nur<br />

den vorläufigen Höhepunkt, forciert durch das Virus, was<br />

schon länger in den lauten und Abgas-stickigen Städten<br />

vor sich geht.<br />

Luftschlösser statt<br />

Prinzessinnengarten<br />

Vor einigen Jahren schrieb ich einen Leserbrief zum<br />

Wiederaufbau <strong>des</strong> Berliner Stadtschlosses, einem monumentalen<br />

postbarocken Betonklotz mit einer 200 m langen,<br />

nachgemachten Preußen-Fassade. Wer sich ein solches<br />

Schloss, das über eine Milliarde Steuergelder verschlingt,<br />

leisten kann, sollte sich auch einen kleinen<br />

Prinzessinnengarten gönnen, schrieb ich. Dieser, von<br />

jungen Gartenenthusiasten gepflanzte Prinzessinnengarten<br />

mitten in Kreuzberg, holte damals die Natur und das<br />

Gärtnern in die Stadt zurück und machte urban gardening<br />

weltweit bekannt. Und dieser Modellgarten war wieder<br />

einmal gefährdet. Das Grundstück liegt im heißen Spekulationsgebiet<br />

der Innenstadt. Mit einer Milliarde Euro<br />

Schlossaufbauhilfe hätte man die schönsten Stadtteilgärten<br />

der Welt anlegen und unterstützen können. Dann<br />

wäre sogar noch genügend Geld übrig gewesen, um auf<br />

der Wiese <strong>des</strong> heutigen Schlossgelän<strong>des</strong>, auf dem Gelände<br />

<strong>des</strong> abgerissenen Palasts der Republik der DDR, einen<br />

Garten der Lüste und der Wiedervereinigung, einen riesigen<br />

gesamtdeutschen Naschgarten anzulegen. Für eine<br />

Zeit lang hätte dieser Garten Ost und West verbunden<br />

und alle Nationen zum gemeinsamen Gärtnern eingeladen.<br />

Was für ein verbinden<strong>des</strong> Paradies, was für ein globaler<br />

Integrations-Garten mit Einflüssen aus der ganzen<br />

Welt hätte das werden können.<br />

So absurd das vielleicht klingen mag, so absurd wie<br />

die verrückte und realisierte Idee, mitten in Berlin heute<br />

wieder ein Kaiserschloss aufzubauen, ist die Gartenidee<br />

bei Weitem nicht. In seinem engagierten Essay „Die große<br />

Illusion – Ein Schloss, eine Fassade und ein Traum<br />

von Preussen“ schreibt Hans von Trotha über die nicht<br />

enden wollenden Kontroversen über dieses Bauwerk.


GÄRTEN DES JAHRES<br />

08<br />

09<br />

Er zitiert den Architekturhistoriker Julius Posener<br />

mit einem Gartenvorschlag ganz besonderer Art: Garten<br />

statt Schloss. „Mein Vorschlag ist der: Man lasse sich Zeit.<br />

Man baue an diese Stelle, ich meine an die Stelle der alten<br />

Lustgartenfront eine Front, welche als Durchgang dienen<br />

möge: als Durchgang zunächst zu einem Garten. Es ist<br />

natürlich im höchsten Maße wünschenswert, dass an<br />

dieser Stelle der Stadt einmal ein Gebäude von großer<br />

Wichtigkeit für das Leben der Stadt stehen möge: etwas<br />

Lebendigeres als das alte verlassene Kaiserschloss. Wir<br />

wissen noch nicht recht, was das sein soll. Lassen wir uns<br />

Zeit.“<br />

Dies kommentiert Hans von Trotha trocken, „ (…)<br />

dass auf diesen Rat gehört werden würde, war von allen<br />

die allergrößte Illusion“. Und so steht nun das Schloss.<br />

Die gute Nachricht: im Prinzessinnengarten blüht es auch<br />

noch, und noch immer gibt es Guerilla-Gardening mit<br />

selbst gemachten Blumensamenbomben, die in die Betonund<br />

Schotterritzen der Stadt geworfen werden.<br />

Ein Hoch auf das Beet<br />

Trotz dicker Luft: Die Pflanzen erobern im Sommer<br />

die Städte wieder auf besondere Art. Beerensträucher und<br />

Blumen, gierige Kürbisse und Zucchini schlängeln sich<br />

mit ihren riesigen grünen Blättern und sonnengelben<br />

Blüten über die Geländer kleinster Balkone und durch<br />

Minigärten. Wer mehr Platz hat und bereits einen Garten<br />

vor den Toren der Metropolen ergatterte, erfreut sich am<br />

Staudengärtnern. Aber neben dem legendären Rittersporn<br />

und der Schachbrettblume <strong>des</strong> noch legendäreren<br />

Staudenpapstes, Pionier, Gartenphilosophen und Autor<br />

zahlreicher Gartenbücher, Karl Foerster, wird jetzt auch<br />

in der Stadt für die Küche gegraben und gepflanzt.<br />

Im Stehen, ohne sich zu bücken: Das Hochbeet trat<br />

seinen bisher ungebremsten Siegeszug dank der Lust an<br />

selbst gepflanzten und essbaren Landschaften an. Pflücksalat,<br />

nicht Bücksalat, heißt die Parole. Und statt der nicht<br />

enden wollenden Fotos von sensationell <strong>des</strong>ignten Sternegerichten,<br />

die einem weltweit Speisehedonisten auf das<br />

Handy schicken, kommen jetzt, wie Kai aus der Kiste,<br />

Fotos der ersten Ernte eigener Rauke, der Radieschen<br />

und <strong>des</strong> gesäten Feldsalates aufs Display.<br />

Auch ich bin dabei. Die vielen frischen Kräuter für<br />

das süddeutsche Spargelgericht mit Kratzede meiner<br />

Mutter kommen aus meiner Stadtgartenkiste. Kratzede<br />

ist übrigens ein Kräuterpfannkuchen, der wie ein salziger<br />

Kaiserschmarren in der Pfanne bereits zerteilt wird. Eine<br />

köstliche Beilage für weißen und grünen Spargel.<br />

Ein Hochbeet ist einfach genial: „Zeitiger ernten und<br />

länger ernten“, so die Hochbeetunternehmerin und Autorin<br />

Doris Kampas in ihrem bestsellersicheren Allmanach<br />

„Garten aus der Kiste“.<br />

Legoland-Bewegung<br />

Zurück vom Hochbeet zu noch höheren Einheiten:<br />

die neue Lust am Land, der Natur und der Staudenparadiese,<br />

<strong>des</strong> Bird Watchings, selbst gerührten Marmeladen<br />

und trüben Apfelsaft von Streuobstwiesen ist nur eine<br />

Art Legoland-Bewegung, verglichen mit den großen Veränderungen<br />

in der Natur. Der größten seit Menschheitsgedenken,<br />

wie es so immer heißt, der Klimakatastrophe.<br />

Die noch von ziemlich freien Topdemokraten verhöhnten<br />

und geschuriegelten Jugendlichen „Politik sollte man<br />

Profis überlassen“, haben Parteimanager und Energiefunktionäre<br />

in ihre Schranken verwiesen. Das Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht<br />

hat der herrschenden Klasse, dem<br />

Wirtschafts- und Verkehrsminister höchstrichterlich<br />

bescheinigt, dass durch ihr Zögern der Lebensraum und<br />

die Zukunft der nächsten Generationen aufs Spiel gesetzt<br />

wird. „Setzen fünf, nachsitzen“, hätte man dazu früher<br />

gesagt. Die Politiker können froh sein, dass die meisten<br />

Jugendlichen noch nicht zur Wahl gehen dürfen.<br />

Manipulierte Verbrennungsmotoren der Autoindustrie,<br />

sinnlose Verlängerung der Laufzeiten veralteter<br />

Kohlekraftwerke, eine CO 2 -intensive Landwirtschaftspolitik<br />

und eine Lebensmittelbranche, die mit großem<br />

Einsatz von Chemie die Nahrungsmittelproduktion vervielfacht,<br />

verbilligt und damit zum massenhaften Wegwerfen<br />

essbarer Produkte animiert: In Deutschland werden<br />

je<strong>des</strong> Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel<br />

weggeworfen. Das alles muss ein Ende haben, sollen die<br />

Klimaziele erreicht werden. „Wir haben es satt“ skandieren<br />

Tausende von Menschen jeden Januar vor dem Ministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft und demonstrieren<br />

für „Bio“ und „Zero Waste“. Auf den letzten<br />

Drücker stellte die Kanzlerin die Ergebnisse einer „Zukunftskommission<br />

Landwirtschaft“ vor, die eine radikale<br />

Wende hin zu organischem Landwirtschaften, klimaschonendem<br />

Produzieren und ein Ende der unsäglichen<br />

Quälerei in der Massentierhaltung vorschlägt. Die zuständige<br />

Ministerin, verantwortlich für die fehlgeleiteten<br />

Milliarden Euro Subventionen, durfte erst gar nicht mit<br />

zur Pressekonferenz.<br />

Auch ohne Pandemie und die permanente Luftverschmutzung<br />

ist das Bedürfnis nach frischer Luft in den<br />

vergangenen Jahren enorm gestiegen. Gepaart mit neu<br />

erwachtem Heimatgefühl und der Suche nach den eigenen<br />

Wurzeln und der Identität. Es hatte sich still und leise,<br />

aber millionenfach angekündigt und entwickelte sich ganz<br />

unpolitisch: plötzlich füllten sich die Regalreihen der<br />

Zeitschriftenläden mit Titeln wie „Landlust“ und „Landleben“,<br />

einfache schöne Dinge für ein einfaches schönes<br />

Leben.


EINLEITUNG<br />

von Dieter Kosslick<br />

Natürlich mit Gartenvorschlägen und Rezepten von<br />

„Kraut und Rüben“. Natur ist angesagt und Kochen mit<br />

Gemüse nach internationalen Bestsellerautoren wie Yotam<br />

Ottolenghi. Vegetarisch, vegan, selbstverständlich.<br />

Auch Unkraut wird neu definiert und die toxisch tödlichen<br />

Unkrautvernichtungsmittel lösen eine Prozesswelle<br />

gegen die Hersteller aus und verderben ihnen die Aktienkurse<br />

in Milliardenhöhe. Natürlich sollen jetzt auch<br />

die <strong>Gärten</strong> naturnah aussehen, aber damit es wirklich<br />

schön natürlich aussieht, muss schon ein wenig der grüne<br />

Daumen bewegt werden. Der Gärtner ist schließlich auch<br />

Gestalter der natürlichen Wirklichkeit, genauso wie die<br />

professionellen Gartengestalter und Architekten. Sie alle<br />

greifen in die Natur ein, indem sie durch ihre konzeptionelle<br />

Arbeit und ihr Pflanzenwissen ein Stück Landschaft<br />

gestalten, welches die Natur zurück in den Garten holt.<br />

Dafür gibt es in diesem Buch großartige Beispiele.<br />

<strong>Gärten</strong> als Medium, als Inszenierung und Verwandlung<br />

der Natur zur optischen und haptischen Freude, als<br />

Rückzugsort und Oase. Wer mehr Platz hat, kann sich an<br />

romantisch gestalteten Gartenanlagen und Staudenparadiesen<br />

großer Garten- und Parkkünstler orientieren:<br />

zum Beispiel Fürst von Pückler-Muskau in Branitz, Muskau<br />

und Babelsberg, Peter Joseph Lenné im Berliner<br />

Tiergarten und Charlottenhof. Auch beim Englischen<br />

Garten in München und seinem Nymphenburger Park<br />

von Friedrich Ludwig Sckell.<br />

Trotz allem: Die früher so beliebten Kiesel- und<br />

Waschbetongärten gibt es immer noch wie die pathologischen<br />

Rasenmäher. Dem Gänseblümchen, Klatschmohn,<br />

der Kornblumen und dem gemeinen Staub bleiben oft<br />

keine Chance. Und Beton ist einer der ganz großen Klimasünder<br />

und CO 2 -Emittenten. Der Gartenfuhrpark<br />

wird ebenfalls aufgerüstet: Rasenmähertraktoren ersetzen<br />

die kindliche Freude <strong>des</strong> Bobbycarfahrens. Kanonen<br />

blasen Blatt und Blüte aus den letzten Winkeln. Hauptsache<br />

staubfrei. Elektrisch betriebene Motoren würde<br />

man ja weder hören noch riechen. Dass diese Orte sowohl<br />

der privaten Gartenmotorisierung wie der öffentlichen,<br />

kommunalen Straßen- und Parkpflege den CO 2 -Ausstoß<br />

vermehren, bringt die „Gartenfighter“ nie zum Nachdenken.<br />

Die unzulässigen Dezibel-Werte überhören sie geflissentlich.<br />

Ubi bene, ibi patria<br />

Diese Natur- und Zurück-zur-Naturbewegung hängt<br />

oft mit der Suche nach Heimat und Identität zusammen.<br />

„Heimat ist für die meisten Menschen dort, wo die Geschichte<br />

ihren Anfang nimmt. Diesem Anfang wohnt ein<br />

Zauber inne, der das ganze Leben anhält“, so der Lebenskunst-Philosoph<br />

Wilhelm Schmid in seinem aktuellen<br />

Buch „Heimat finden“.<br />

In dem kleinen schwäbischen Dorf meiner Kindheit<br />

waren die Elemente meiner kindlichen Sozialisation die<br />

Bäckerei und das dazugehörige Kolonialwarengeschäft(!)<br />

in unserem Hause. Ebenso die Kirche, die alte Schule,<br />

der Gesangsverein und vor allem der Gemüsegarten, der<br />

Lieferando für das täglich selbst gekochte Essen meiner<br />

Mutter und ihrem unvergleichlich guten Gedeckten<br />

Schwäbischen Apfelkuchen. Gärtnern zur Selbstversorgung,<br />

zur Freizeitbeschäftigung und zur Augenweide.<br />

Gartenarbeit, wie meine Mutter das Gärtnern nannte,<br />

als Lebensphilosophie? Mindful Gardening? Der heimatliche<br />

Garten hat viel mit der Landschaft zu tun, in<br />

die man geboren wird. Die Dahlien in unserem kleinen<br />

Garten vergesse ich genauso wenig wie die sensationellen<br />

Kakteenblüten in Rot und Orange, atemberaubende Farben<br />

und Formen auf dem Fensterbrett unseres 80-jährigen<br />

Nachbarn. Heimat, der Ort an dem man sich wohl<br />

fühlt, auch in der fernen Erinnerung.<br />

„Ubi bene, ibi patria“, scherzte unser sächsischer Lateinlehrer.<br />

Das heißt auf Sächsisch nicht „Wo die Beine<br />

sind, ist auch dein Heimatland“, belehrte er uns, sondern<br />

„Wo es gut ist, ist dein Heimatland“.<br />

So wurde mein zweiter Garten 20 Jahre später im<br />

hohen Norden auf den verwilderten Wiesen eines reetgedeckten<br />

sehr alten Bauernhauses nach diesen Erinnerungen<br />

angelegt. Meine Mutter half noch mit, die schwere<br />

Wiese umzugraben – ein ähnlicher Garten wie zu<br />

meiner Kindheit, sogar mit einem kleinen Kartoffelacker,<br />

wurde angelegt und natürlich Stauden gepflanzt aus Karl<br />

Foersters Universum.<br />

Ein automatischer Blütengarten sollte es werden –<br />

seine geniale Erfindung für den faulen Gärtner. Karl<br />

Foerster sollte mich von da an durchs Leben begleiten.<br />

Die Wiese hinter diesem alten Reetdachhaus war<br />

seltsam bepflanzt: auf den fast zwei Hektar Land wuchsen<br />

im ersten Frühling endlose Reihen von leuchtenden<br />

gelben Narzissen in großen Bündeln in Reih und Glied.<br />

Jedenfalls betrug der Abstand zwischen den Reihen beachtliche<br />

5 Meter. Vor dem Haus wuchsen nur vereinzelte<br />

Büschel dieser Narzissen, seltsam verteilt über die<br />

Wiese. Die Nachbarn klärten uns auf: der Vorbesitzer<br />

Heini van Holten trug als einziger Nazi-Uniform im kleinen<br />

Dorf und pflanzte zu Ehren seines Partei-Idols ein<br />

10 x 10 m großes Hakenkreuz aus Osterglocken vor dem<br />

Haus. Er kam erst Anfang der 50er-Jahre wieder aus der<br />

Gefangenschaft zurück. Bis dahin wurde das Hakenkreuz<br />

je<strong>des</strong> Jahr größer und größer. In seiner Panik riss Heini<br />

alle Pflanzen raus und pflanzte sie hinters Haus. Parallel<br />

mit großem Abstand, denn Parallelen treffen sich nur in<br />

der Unendlichkeit, wie wir aus der Schule wissen. Aber<br />

die Natur lebt Geschichte weiter und Zwiebelgewächse<br />

wie Osterglocken lassen sich nicht so einfach entfernen.


GÄRTEN DES JAHRES<br />

10<br />

11<br />

Selbst 50 Jahre nach Ende <strong>des</strong> Krieges erfreuten uns<br />

einige stark gewachsene Überbleibsel. Der Garten als<br />

Lügendetektor, ein Stück Wahrheit gegen die kollektive<br />

Vergesslichkeit und der eigenen Vergangenheit?<br />

Jedenfalls Vorsicht, Gartengestalter, bei all zu deutlichen<br />

Pflanzmotiven.<br />

Durch einen Nachbarn motiviert – einen ehemaligen<br />

Karl-Foerster-Schüler – legten wir unsere Staudenbeete<br />

nun nach seinen Prinzipien an.<br />

Rittersporne mit fantastischen Namen wie 'Flötensolo',<br />

'Nachtauge', 'Größenwahn', nachtblaue-violette 'Kirchenfenster',<br />

coelinblaue 'Blue Boys', 'Gletscherwasser'<br />

mit klarstem Eiswasser-Blau. Und natürlich Phlox 'Aurora',<br />

lachsfarben, und der berühmte 'Bornimer Nachsommer',<br />

eine „wüchsige Spätsorte, warmrosa, großblütig und<br />

regenfest“. Der kostete übrigens 1975 in der DDR 1,50<br />

DDR-Mark, laut Foersters Staudenkatalog aus dieser Zeit.<br />

Mehr als 50 Rittersporne hatte Karl Foerster in seinem<br />

Programm. Auch heute können noch viele in der ehemaligen<br />

„VEB Bornimer Staudenkultur“ in Bornim-Potsdam,<br />

Am Raubfang, besichtigt und gekauft werden.<br />

Die unendliche Vielfalt seiner starken Pflanzen umschlossen<br />

bald die schuldlosen Narzissen. Auch in unseren<br />

Tagen gibt es einen international bekannt gewordenen<br />

Garten. Ein Garten, der die Seelen seiner Besitzer widerspiegelt.<br />

Als Donald Trump ins Weiße Haus als Präsident<br />

einzog, ließ seine Frau Melania den Rosengarten <strong>des</strong><br />

Weißen Hauses in Washington neu gestalten. Sie ließ die<br />

Zierapfelbäume rausreißen und den wunderschönen Staudengarten<br />

mit der ganzen Pracht und Vielfalt heimischer<br />

Pflanzen ihrer Vorgängerin Michelle Obama umpflügen.<br />

Sie lies „einen Rosengarten <strong>des</strong> Grauens“ anlegen, wie<br />

die Süddeutsche Zeitung schrieb. Steinplatten wurden<br />

verlegt, Formschnittgehölze gestutzt und „ein seelenloses<br />

Stück Rasen“ eingesät. Die Autorin Mareen Linnertz<br />

zitiert die Gartenbauarchitektin Gabriella Pape, die den<br />

Garten „als ein Symbol der Kontrolle“ beschreibt und<br />

die Hoffnung äußert, dass es keine zehn Jahre dauert, bis<br />

daraus eine Wildwiese nach dem Regierungswechsel geworden<br />

ist.<br />

Ihr Wunsch könnte schneller in Erfüllung gehen, wenn<br />

der neue Präsident Joe Biden auf die fast 75.000 Menschen<br />

reagiert, die eine Petition unterschrieben haben, das symbolträchtige<br />

Stück Land wieder zurückzubauen. Hoffen<br />

wir, dass er die richtigen Gartenarchitekten findet, die<br />

einen Garten der Vielfalt, der Unterschiedlichkeit und<br />

der Toleranz und Freiheit kreieren. Schon im 15. Jahrhundert<br />

philosophierte der erste Architekturtheoretiker<br />

Leon Batista Alberti, dass der Garten die Seele <strong>des</strong> Gartenbesitzers<br />

zeigen sollte. Die Kleingartenbesitzerin<br />

Tanja sagte es im Bayerischen Fernsehen etwas einfacher:<br />

„Man sieht dem Garten an, wie der Gärtner tickt.“<br />

Als ich im hohen Norden vom Karl-Foerster-Fieber<br />

befallen wurde und mit Sammelleidenschaft nach seinen<br />

großartigen Büchern, Zeitschriften und Staudenkatalogen<br />

suchte, stand ich vor einem fast leeren Bücherregal in<br />

einem Hamburger Antiquariat. Ich suchte Exemplare<br />

seiner „Gartenliebe“. Es gab nur noch zwei Ausgaben und<br />

daneben stand, einsam verloren, ein kleines Büchlein mit<br />

schönem Einband aus blauem Rittersporn vor einem kleinen<br />

Haus. Titel: „Meine Frau die Gärtnerin“.<br />

Ich blätterte und freute mich über die schönen Blumenzeichnungen<br />

und Staudenaquarelle. Die Autorin<br />

kannte ich nicht. Ich nahm das kleine Büchlein mit, alleine<br />

sollte es da nicht stehen bleiben. Irgendwann fing<br />

ich an zu lesen und erfuhr eine Gartengeschichte der<br />

besonderen Art. Ein Herr Metzger, ein Abenteuerautor<br />

der ursprünglich ein Buch über Afrika schreiben sollte,<br />

erkrankte so ernsthaft, dass er sein Buch nicht weiterschreiben<br />

konnte. Doch benötigte er das Honorar dringend<br />

und das Buch musste fristgemäß abgeliefert werden.<br />

So änderte sich plötzlich mitten im Buch der Schreibstil<br />

und das Sujet. Seine Frau schrieb das Buch zu Ende,<br />

und da sie nicht die Abenteuererfahrung ihres Mannes<br />

hatte, beschrieb sie den Garten <strong>des</strong> Nachbarn. Präzise,<br />

im Detail, jede Staude, jede Blüte. Mir kamen einige dieser<br />

Pflanzen und auch der Garten bekannt vor. Während<br />

meiner Foerster-Euphorie besuchte ich öfters seinen automatischen<br />

Senkgarten und sein Staudenparadies und<br />

heutiges Weltkulturerbe in Bornim. Dort kaufte ich<br />

Foerster-Stauden für meinen Garten und lernte auch seine<br />

Tochter kennen.<br />

Durch sie erfuhr ich, dass das Autorenehepaar ihr<br />

kleines Häuschen direkt neben Karl Foersters Staudenparadies<br />

hatte und „Meine Frau die Gärtnerin“ genau<br />

den Garten ihres Vaters beschrieb. Aus welchem Zufall<br />

ausgerechnet die schriftstellerischen Werke zweier Nachbarn<br />

Jahrzehnte später auf einem Regalbrett eines Antiquariats<br />

gelandet sind, wird wohl niemals aufgeklärt<br />

werden. Am einfachsten wohl, weil sie unter Gartenbücher<br />

rubriziert wurden, oder am fantasievollsten, weil sie zusammengehörten,<br />

wie alle Nachbars <strong>Gärten</strong>.<br />

Dieses wohl unfreiwillig erzwungene Buchsujet der<br />

Frau <strong>des</strong> Autoren wurde aus der Not geboren und beweist,<br />

wie inspirierend Garten und Blumen für Geschichten sein<br />

können. Nachbars Garten als Buch – und sogar als Drehbuch?<br />

Die Filmwelt liebt Parks als Locations und Symbole.<br />

Viele Filme der Filmgeschichte beziehen ihre Spannung,<br />

den Suspense und ihre Mystik aus <strong>Gärten</strong> und<br />

Parks. Nina Gerlach beschreibt in ihrem Buch „Gartenkunst<br />

im Spielfilm“ viele Filme, die den Garten als Motiv<br />

haben oder im Garten spielen. Es gibt immer einen Zusammenhang<br />

zwischen Garten<strong>des</strong>ign, beziehungsweise<br />

der Gartenanlagen, und der Geschichte, die im Film erzählt<br />

wird.


EINLEITUNG<br />

von Dieter Kosslick<br />

Wie die Präsidentengärten in Washington, spiegeln<br />

<strong>Gärten</strong> und Garten immer auch die politischen Systeme.<br />

„Der französische Barockgarten, wie ihn Le Notre für<br />

Ludwig XIV. in Versailles gestaltete, war Sinnbild einer<br />

hierarchischen Staats- und Weltordnung. Im Gegenzug<br />

war der Landschaftsgarten, der – getragen von den Ideen<br />

der Aufklärung und <strong>des</strong> Sensualismus – um 1720 in<br />

England entstand, Ausdruck einer geistesgeschichtlichen<br />

Revolution und Symbol bürgerlicher Freiheit“ schreibt<br />

die Filmwissenschaftlerin Fabienne Liptay in „Bildraum<br />

und Erzählraum“.<br />

So spielt Peter Greenaways verzwickter, erotischer<br />

Thriller „Der Kontrakt <strong>des</strong> Zeichners“ in einem Barockgarten<br />

die Hauptrolle. In „Park und Filmkulisse“ deutet<br />

die Filmwissenschaftlerin und Gärtnertochter Dorothee<br />

Wenner Greenaways Film als „allegorischen Kampf zwischen<br />

zwei rivalisierenden Gartentheorien“. Als sich am<br />

Schluss <strong>des</strong> Films „der französische Barockgarten … in<br />

einen englischen Landschaftsgarten verwandelt, haben<br />

sich auch die Herrschaftsverhältnisse … umgekehrt: die<br />

Verschwörung der Frauen hat die patriarchale Ordnung<br />

unterwandert.“<br />

Und in Antonionis „BLOW UP“ wird ein gespenstisch<br />

angeleuchteter Park der Ort <strong>des</strong> Verbrechens und seiner<br />

Aufklärung. Der Garten als Tatort im wahrsten Sinne <strong>des</strong><br />

Wortes mit einfachen Regeln: im akkuratesten Garten<br />

lauert das gemeinste Verbrechen. Kino, Parks und <strong>Gärten</strong><br />

haben viele Gemeinsamkeiten. Sie sind im weitesten Sinne<br />

Entertainment. Noch mal Hans von Trotha. In seinem<br />

Buch „Der Englische Garten“ beschreibt er den Landschaftsgarten<br />

als „(...) das erste Medium einer Wirkungsästhetik.“<br />

Und Filme können wiederum wie die künstlich angelegten<br />

<strong>Gärten</strong> <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts sein. So klug konstruiert<br />

und angelegt, dass nirgendwo Grenzen zu erkennen<br />

sind. Sie verschmelzen mit der Natur, sind nicht wahr,<br />

aber berauschend. Sie simulieren unendliche Perspektiven<br />

und Blicke – und sie initiieren ein Gefühl von Freiheit.<br />

Landschaftskunst und Filmkunst, Gärtner, Gartenarbeiter<br />

und Regisseurin haben viele Gemeinsamkeiten.<br />

So war Peter Joseph Lenné ein Landschaftsregisseur, wie<br />

auch Karl Foerster ein Gartenregisseur war. Beide haben<br />

auf sehr unterschiedliche Art die Stadt- und Landschaftsarchitektur<br />

und die Menschen mit ihren Utopien, ihren<br />

Lebens-, Erholungszeit- und Denkräumen unschätzbar<br />

bereichert.<br />

Paradiesisch<br />

In unserem jetzigen, kleinen Stadtgarten und Balkon<br />

foerstert es schon wieder mit Storchenschnäbeln und sibirischem<br />

Vergissmeinnicht. Sogar zwei Feigenbäume<br />

gedeihen im geschützten Hof und bringen reichlich Ernte<br />

für die beliebte Mallorquinische Feigentarte. Und der<br />

Spalier-Apfel schenkt uns regelmäßig fast 20 knackige<br />

Äpfel. Die Rosen blühen zum Teil seit 60 Jahren mit nicht<br />

zu bremsender Blühkraft. „Ein alter Garten ist immer<br />

beseelt“, so Hugo von Hoffmannsthal. Und so begrüßen<br />

uns die 'Morning Glory’s' sobald die Sonne aufgeht. Auch<br />

Taubnesseln, violette und weiße, Schlüsselblumen, Elfenblumen<br />

und im Frühjahr Waldmeister bedecken einige<br />

Flächen, nachdem die Schneeglöckchen verblichen sind.<br />

Der Flieder duftet und überdeckt nachts gnädig die Stadtluft.<br />

Mit grüner Kraft sprießt der Farn, versport sich und<br />

begrünt selbst dunkle Ecken. Abends verwandeln dann<br />

die kitschigen bunten Birnen der Bauhaus-Lichterkette<br />

den kleinen Garten in eine italienische Nacht und erinnern<br />

an den Film „Hausboot“, in dem sich Sophia Loren und<br />

Cary Grant auf der Tanzfläche näher kommen. Überpflanzt?<br />

Vielleicht. Aber auch die Stadtpflanzen arrangieren<br />

sich mit der Enge der Stadt. Die Natur wird in die<br />

immer seelenloser werdenden Metropolen zurückkommen<br />

und die Erde wieder in ein Garten-Paradies verwandeln.<br />

Diesmal sollten wir dem Sündenfall zuvorkommen<br />

und die richtige Apfelsorte wählen: Schafsnasen und<br />

Goldparmänen, garantiert allergiefrei, teilbar und ohne<br />

Folgen für Adam und Eva. Einfach paradiesisch.<br />

Dieter Kosslick<br />

Kulturmanager und ehemaliger<br />

Berlinaledirektor


GÄRTEN DES JAHRES<br />

Die Jury<br />

PETRA PELZ, LANDSCHAFTSARCHITEKTIN UND<br />

VORJAHRESSIEGERIN<br />

„Es ist immer spannend, die Vielfalt<br />

der <strong>Gärten</strong> in ihrer Einzigartigkeit<br />

zu erleben. Jeder der <strong>Gärten</strong> spiegelt<br />

die Menschen und deren Vorlieben<br />

und Geschmack wider. An einem Tag<br />

so viele ästhetische <strong>Gärten</strong> zu<br />

sehen und sich mit ihnen auseinanderzusetzten,<br />

war ein Erlebnis.“<br />

J E N S S P A N J E R , V O R S T A N D D E R S T I F T U N G S C H L O S S D Y C K ,<br />

ZENTRUM FÜR GARTENKUNST UND LANDSCHAFTS-<br />

KULTUR, UND STUDIERTER LANDSCHAFTSARCHITEKT<br />

„In Zeiten der Pandemie und <strong>des</strong> Klimawandels<br />

gewinnt der private Garten<br />

als eigenes Stück gestaltete Natur und<br />

als Rückzugsraum für die Familie an<br />

Bedeutung. Der Wettbewerb präsentiert<br />

die besten Ideen und Umsetzungen<br />

sowie die Menschen und Unternehmen,<br />

die hinter den Projekten stehen.“<br />

P R O F . D R . S W A N T J E D U T T W E I L E R , P R O F E S S U R F Ü R<br />

PFLANZENVERWENDUNG AN DER HOCHSCHULE WEIHEN-<br />

STEPHAN-TRIESDORF<br />

T H O M A S B A N Z H A F , V I Z E P R Ä S I D E N T D E S<br />

B U N D E S V E R B A N D E S F Ü R G A R T E N - , L A N D S C H A F T S -<br />

UND SPORTPLATZBAU (BGL)<br />

12<br />

13<br />

„Mitten in diesen Zeiten war es eine<br />

Bereicherung, die Vielfalt aktueller<br />

Hausgärten zu erleben. <strong>Gärten</strong> können<br />

Rückzugsräume sein, aber auch<br />

Orte <strong>des</strong> Treffens und Feierns. Es war<br />

begeisternd, die Räume und Atmosphären<br />

im Garten nachzuvollziehen<br />

- sehr persönlich und zu ganz unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen.“<br />

„Ich beurteile die eingereichten <strong>Gärten</strong><br />

unter anderem auch danach, wie die<br />

Projekte bautechnisch umgesetzt sind.<br />

Als Vizepräsident <strong>des</strong> BGL freue<br />

ich mich sehr darüber, wie kreativ und<br />

leistungsfähig die Architekten<br />

und Betriebe unserer Branche sind.“<br />

WOLFGANG BOHLSEN, CHEFREDAKTEUR „MEIN SCHÖNER GARTEN“<br />

„Es ist absolut faszinierend, welche Vielfalt sich hier präsentiert – vom kleinen<br />

Stadtgarten bis zum großen ländlichen Anwesen, vom formal gestalteten<br />

Pool-Garten bis zur bunt blühenden Natur-Oase. Meine Rolle in der Jury ist<br />

es dann, aus den vielen sehr guten Vorschlägen die besten herauszufiltern –<br />

und darauf zu achten, dass sich die angebotene Vielfalt auch in meinen Favoriten<br />

widerspiegelt.“<br />

K O N S T A N Z E N E U B A U E R , A U T O R I N<br />

F O L K O K U L L M A N N , F A C H A U T O R U N D F A C H L E K T O R F Ü R<br />

G A R T E N B A U . S E I T 2 0 1 6 P R Ä S I D E N T D E R G E S E L L S C H A F T D E R<br />

STAUDENFREUNDE (GDS)<br />

„Der Wettbewerb zeigt, dass Gartenkultur<br />

höchst lebendig ist.<br />

Es ist äußerst spannend, Einblick<br />

in die kreative Arbeit der Planer und<br />

Planerinnen zu bekommen. Dabei<br />

kann man viel über <strong>Gärten</strong>, Pflanzen<br />

und ökologische Zusammenhänge<br />

lernen – und nicht zuletzt über<br />

Menschen.“<br />

„<strong>Gärten</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> ist ein besonderer<br />

Wettbewerb. Die Qualität der <strong>Gärten</strong><br />

und vor allem der Pflanzenverwendung<br />

in denselben hat in den letzten<br />

Jahren enorm zugenommen. So fiel es<br />

der Jury dieses Jahr noch schwerer,<br />

aus der Vielzahl der Einreichungen<br />

jene <strong>Gärten</strong> auszuwählen, die eine<br />

Auszeichnung erhalten haben.“


GÄRTEN DES JAHRES<br />

Unsere Partner und Sponsoren<br />

DGGL – Deutsche Gesellschaft für<br />

Gartenkunst und Landschaftskultur e.V.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V.<br />

ist ein gemeinnütziger Verein in Deutschland, aktiv in allen deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern und mit einer Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle in Berlin.<br />

BGL – Bun<strong>des</strong>verband Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau<br />

Der Bun<strong>des</strong>verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. ist ein<br />

deutscher Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband. Er vertritt die Interessen<br />

<strong>des</strong> Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues auf Bun<strong>des</strong>ebene und in<br />

Europa.<br />

BDLA – Bund Deutscher Landschafts architekten<br />

Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ist der Berufsverband<br />

deutscher Landschaftsarchitekten. Er wurde 1913 in Frankfurt am<br />

Main als Bund Deutscher Gartenarchitekten (kurz BDGA) gegründet und<br />

schließlich 1972 in den heutigen Namen umbenannt.<br />

14<br />

15<br />

ÖGLA<br />

Die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur<br />

(ÖGLA) ist der Verband der LandschaftsarchitektInnen<br />

und -planerInnen Österreichs. Die Interessen aller im Fach Berufstätigen<br />

(Selbstständige, Unselbstständige, öffentlich Bediensteter, WissenschaftlerInnen,<br />

Studierende) stehen im Vordergrund der Vereinstätigkeiten.<br />

BSLA<br />

Der BSLA ist ein Zusammenschluss von qualifizierten, in der Planung tätigen<br />

Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen in der Schweiz.<br />

Der BSLA nimmt die fachlichen, berufspolitischen und wirtschaftlichen<br />

Interessen <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> im Allgemeinen und seiner Mitglieder im<br />

Besonderen gegenüber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit<br />

wahr, auf nationaler wie internationaler Ebene.<br />

GARPA<br />

Jeder Garten, jeder noch so kleine Balkon ist eine Oase im Alltag, eine<br />

eigene, ganz private Welt, in der Sie aufatmen, mit allen Sinnen genießen<br />

und Muße finden. Wir möchten mit unseren Möbeln dazu beitragen,<br />

diesen wertvollen Raum für Sie wohnlich zu machen. Die Erfahrung von<br />

mehr als 40 Jahren und eine nie nachlassende Gartenleidenschaft<br />

lassen uns Möbel und Accessoires entwerfen, die außergewöhnliche Ansprüche<br />

erfüllen – zeitlos elegant und jedem Wetter gewachsen.<br />

Baum & Bonheur | Die Lappen Baumschule<br />

Einzigartige Projekte erfordern herausragende Pflanzen – Wir liefern<br />

das Vollsortiment von XXS bis XXL, vom Alleebaum zum individuellen<br />

Solitär vom Niederrhein bis (fast) in die ganze Welt - weil Bäume und<br />

Glück für uns unbedingt zusammengehören!<br />

Baum Bonheur<br />

DIE LAPPEN BAUMSCHULE<br />

GaLaBau Verband Österreich<br />

Der Garten- und Landschaftsbauverband ist ein österreichischer<br />

Wirtschaftsbauverband. Er eint Unternehmen, die sich mit dem Bau, der<br />

Umgestaltung und Pflege von Grün- und Freianlagen sowie<br />

der Landschaftspflege beschäftigen, und vertritt deren Interessen.


GÄRTEN DES JAHRES<br />

Unsere Partner und Sponsoren<br />

JardinSuisse<br />

JardinSuisse ist der repräsentative Zusammenschluss und die Interessenvertretungs-<br />

und Dienstleistungsorganisation der Unternehmen<br />

der Grünen Branche in der Schweiz. Die Mitglieder planen, bauen und<br />

pflegen Grünanlagen, produzieren Pflanzen in Gewächshäusern<br />

und im Freiland und betreiben gärtnerische Detailhandelsgeschäfte.<br />

Gartenpraxis<br />

Bei der Gartenpraxis steht die Pflanze im Mittelpunkt. Die Zielgruppe<br />

beinhaltet Garten- und Landschaftsarchitekten, Gartenbauingenieure,<br />

Garten- und Landschaftsbauer, Gärtner und Gartenbesitzer, die<br />

Informationen und Erfahrungen auf professionellem Niveau suchen<br />

und auf Qualität Wert legen.<br />

Schloss Dyck<br />

Die Stiftung Schloss Dyck ist als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur<br />

eine in Nordrhein-Westfalen einmalige Institution, die<br />

die historischen <strong>Gärten</strong> und Kulturlandschaften mit aktuellen Themen<br />

der Landschaftskultur und <strong>des</strong> Städtebaus erlebbar miteinander verbindet.<br />

Mein schöner Garten<br />

Mein schöner Garten ist eine Publikumszeitschrift <strong>des</strong> Offenburger<br />

Medienkonzerns Hubert Burda Media im Segment Living/Garden.<br />

Die Zeitschrift beinhaltet zahlreiche Anregungen zur Gartengestaltung<br />

und Gartenarbeit sowie hilfreiche Gartentipps und Pflanzeninformationen.<br />

Garten + Landschaft<br />

Garten + Landschaft ist ein deutschsprachiges Fachmagazin für Landschaftsarchitektur<br />

& Urban Design und informiert über Landschaftsarchitektur,<br />

Grünplanung, Freiraumplanung und Stadtplanung,<br />

Naturschutz, Ökologie, Kulturlandschaft, HOAI und zeigt Parks,<br />

<strong>Gärten</strong>, Plätze und Wettbewerbe.<br />

GARTEN+<br />

LANDSCHAFT<br />

GÄRTEN<br />

ist das Magazin für Entscheider in Gartenarchitektenbüros und<br />

GaLaBau-Unternehmen in im deutschsprachigen Raum.<br />

Mit „Best Practice“-Beispielen aus der Planungspraxis, Hintergrundinfos<br />

aus der Branche, der Vorstellung neuer Produkte und vielem<br />

mehr ist GÄRTEN ein wichtiger Begleiter für alle, die sich mit professioneller<br />

Gartengestaltung beschäftigen.<br />

Giardina<br />

Die Giardina ist ein europaweit einzigartiges Gartenerlebnis für<br />

alle Sinne und bildet jeweils zum Frühlingsbeginn einen fulminanten<br />

Auftakt in die Saison: Die bedeutendsten Anbieter der Branche<br />

präsentieren auf rund 30.000 m 2 neue Produkte, kreative Lösungen<br />

und die kommenden Trends in der Gestaltung von Garten, Terrasse<br />

und Balkon.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!