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Themenheft Bio Green Nature

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<strong>Themenheft</strong> 2–2022 EURO 3,00 CHF 4,00 ISSN 0949-3581 ZKZ14137 Dr. harnisch Verlag<br />

<strong>Bio</strong><br />

Gr en <strong>Nature</strong><br />

THEMENHEFT<br />

2 – 2022


EDITORIAL<br />

Der Ukraine-Krieg stürzt die <strong>Bio</strong>-<br />

Wirtschaft in erhebliche Probleme<br />

<strong>Bio</strong>-Lebensmittel sind in der heutigen Zeit stark<br />

gefragt. Mit <strong>Bio</strong>-Produkten erzielte der gesamte<br />

Lebensmittelhandel, also unter Einschluss auch der<br />

Fachgeschäfte, zuletzt einen Umsatz von fast 16 Milliarden<br />

Euro. Das ist eine Steigerung von 5,8 Prozent<br />

gegenüber 2020 mit klarer Tendenz nach oben. Deshalb<br />

hat sich die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 um die<br />

20 Prozent der landwirtschaftlich bearbeiteten Fläche<br />

für den Ökolandbau genutzt werden sollen.<br />

Gewiss wird sie den Ukraine-Krieg irgendwie<br />

überstehen wie die Corona-Pandemie, in der sie ja sogar<br />

zugelegt hatte. Die Menschen wurden nachdenklicher,<br />

umweltbewusster, warfen den Blick verstärkt<br />

auf eine gesunde Ernährung für sich und ihre Familien<br />

– Aspekte, die den Wirtschaftszweig nach vorn<br />

gebracht haben.<br />

Etwa die Hälfte der Fläche unserer Bundesrepublik<br />

wird nach wie vor landwirtschaftlich genutzt. Und immer<br />

stärker wird darauf geachtet, dass die Nährstoffeinträge<br />

durch intensive Landwirtschaft in Flüsse, Seen<br />

und Grundwasser verringert werden. Das macht Hoffnung<br />

auf eine Ausweitung der <strong>Bio</strong>-Wirtschaft, der ich<br />

eine schöne Zukunft wünsche.<br />

Das ist ohne Frage ein schönes Ziel, doch daraus<br />

wird jetzt nichts mehr. Der verheerende Überfall Russlands<br />

auf die Ukraine mit all ihren entsetzlichen Folgen<br />

für die Menschen und natürlich auch für die Wirtschaft<br />

hat diese Wünsche von heute auf morgen zerstört. Der<br />

Krieg in der Ukraine könnte deutsche <strong>Bio</strong>-Betriebe schon<br />

bald dazu zwingen, ihre Nutztiere mangels Ökofutter<br />

konventionell zu ernähren. Denn viele Höfe beziehen<br />

ihr gentechnikfreies Eiweißfutter aus der Ukraine und<br />

generell der Schwarzmeerregion. Andere Lieferanten<br />

gibt es nicht. Schon in wenigen Wochen, so sagen<br />

Landwirtschaftsexperten, werden die Lager von Ökofutter<br />

leer sein. Dann müssten die <strong>Bio</strong>-Höfe auf konventionelles<br />

Futter umsteigen. Das betrifft dann auch die<br />

gesamte Veredelungsbranche, also die Schweine- und<br />

die Geflügelhaltung inklusive der Eierproduktion. Wie<br />

dann die Europäische Union mit ihrem <strong>Bio</strong>-Siegel und<br />

die Öko-Verbände mit ihren Zeichen umgehen, steht<br />

noch in den Sternen. Und wie soll der <strong>Bio</strong>-Fachhandel<br />

auf Dauer weiter existieren, wenn plötzlich die Waren<br />

ausbleiben. Es gibt ja kaum mehr ein Lebensmittel, das<br />

nicht auch als <strong>Bio</strong>-Variante im Handel ist.<br />

Philipp Hirt-Reger<br />

Chefredakteur<br />

Der russische Überfall auf das Nachbarland hat<br />

viele Landwirte in Deutschland in eine schwierige<br />

wirtschaftliche Situation gebracht und überträgt sich<br />

zwangsläufig auf zahlreiche industrielle Hersteller, die<br />

ebenfalls Öko-Produkte erzeugen.<br />

Es ist eine unglückliche Lage für die aufstrebende<br />

<strong>Bio</strong>-Ökonomie hierzulande, in die sie unvermittelt hineingerutscht<br />

ist, mitverschuldet von der deutschen<br />

Politik. Unvergessen wird das Eingeständnis von Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier kürzlich in einem<br />

Interview bleiben: „Meine Einschätzung war, dass Wladimir<br />

Putin nicht den kompletten wirtschaftlichen, politischen<br />

und moralischen Ruin seines Landes für seinen<br />

imperialen Wahn in Kauf nehmen würde – da habe ich<br />

mich, wie andere auch, geirrt.“ Tatsächlich steht der<br />

Bundespräsident mit dieser Erkenntnis nicht allein da.<br />

Wie geht’s nun weiter mit der<br />

<strong>Bio</strong>-Branche in Deutschland...<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

3


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INHALT BIO GREEN NATURE | AUSGABE 1 | 2022<br />

Lesen Sie in dieser Ausgabe…<br />

<strong>Bio</strong> im LEH 8<br />

Vor allem im LEH! Heute ist der Lebensmittelhandel die beliebteste<br />

Einkaufsstätte für <strong>Bio</strong>-Lebensmittel. Die Gründe dafür sind vielschichtig:<br />

Pandemie, Klimakrise und der Wunsch nach Erhalt des Artenreichtums<br />

sind nur einige, die die Menschen dazu motivieren, „<strong>Bio</strong>“ zu kaufen. Doch<br />

ist „<strong>Bio</strong>“ nicht ein nur Trend der letzten Jahre. Was in den 20er Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts begann, beschert dem Handel in Deutschland mittlerweile<br />

mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz, ein Europa sind es mehr als<br />

52 Milliarden Euro. Das heißt: <strong>Bio</strong> boomt – vor allem in unseren Landen.<br />

Lesen Sie auf Seite 8<br />

Talk mit Erwin Winkler 16<br />

„Herbaria steht für Rohstoffe in 100% <strong>Bio</strong>-Qualität und faire Entlohnung.“<br />

Mit Erwin Winkler, dem Geschäftsführer von Herbaria Kräuterparadies<br />

GmbH, sprach Philipp Hirt-Reger…<br />

Lesen Sie auf Seite 16<br />

INHALT<br />

<strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> <strong>Nature</strong><br />

3 editorial<br />

4 Titelmarke: Florida Eis<br />

8 <strong>Bio</strong> im LEH<br />

12 kulinarik mit rila<br />

16 TALK MIT Erwin Winkler<br />

18 bündener Bergkäse <strong>Bio</strong><br />

20 portrait – herbaria<br />

22 Mestemacher <strong>Bio</strong>-Brote<br />

25 zu Guter letzt<br />

26 kontrapunkt<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

5


florida eis<br />

Handwerkliche Produktion,<br />

hohe Qualität der Zutaten<br />

und größtes Augenmerk auf die<br />

Ökologie – dies sind die herausragenden<br />

Merkmale der Philosophie<br />

der Manufaktur Florida Eis green<br />

im Berliner Stadtteil Spandau.<br />

Die Firma startete 1927 als Mini-<br />

Betrieb und hat mit ausgeklügelter<br />

Technik den Sprung in die moderne<br />

Zeit gemeistert. Dahinter stand<br />

die Idee der Geschäftsführer Olaf<br />

Höhn und als sie 1984 die Firma<br />

übernahmen, anders als die großen<br />

Industrieproduzenten alle Herstellungsschritte<br />

in handwerklicher<br />

Arbeit zu leisten, und seit 2013<br />

auch CO ² neutral, neuerdings sogar<br />

CO ² frei. Mittlerweile ist das<br />

Unternehmen geradezu ein Musterbetrieb<br />

in Sachen Klimaschutz.<br />

Der neue Eisbecher besteht<br />

komplett aus Bambus. „Diese Pflanze<br />

ist der am schnellsten wachsende<br />

Rohstoff, den wir kennen. Und<br />

nicht nur das: Er speichert CO ² und<br />

produziert 35 Prozent mehr Sauerstoff<br />

als Bäume“, schwärmt Olaf<br />

Höhn. „Wegen seines Wachstums<br />

von einem Meter pro Tag entstehen<br />

riesige Mengen von Pflanzen, die<br />

dann verarbeitet werden können,<br />

ohne Schaden zu hinterlassen.<br />

Bambus ist robust und somit auch<br />

widerstandsfähiger gegenüber dem<br />

Klimawandel als andere Pflanzen.“<br />

Nicht weniger beeindruckend<br />

ist die Herstellung der Eisspezialitäten.<br />

Langes, gleichmäßiges Rühren,<br />

kein schnelles Hochkochen, sondern<br />

schonendes Erwärmen zählen<br />

zu den wesentlichen Komponenten,<br />

die den vielen Varianten von Florida<br />

Eis green ihre besondere Qualität<br />

verleihen, die jeder Anhänger solcher<br />

Spezialitäten sofort herausschmeckt.<br />

Eine entscheidende Rolle<br />

dabei spielt die Luft. Wird sie – wie<br />

bei vielen industriell produzierten<br />

Eissorten – zu großzügig eingesetzt,<br />

sprechen die Experten von einem<br />

kalten Zucker-Luft-Schaum-Gemisch,<br />

Ganz neu bei Florida Eis green ist - ganz abgesehen von den wunderbaren<br />

Kreationen – die Verpackung der verführerischen Produkte. Die<br />

Firma hat in vierjährigem und unermüdlichem Tüfteln einen Eisbecher<br />

entwickelt, der nicht nur zu 100 Prozent kompostierbar ist, sondern einen<br />

echten Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leistet<br />

Florida Eis green h<br />

land eine Ausnah<br />

das eher einem gekühlten Schaumkuss ähnelt. Bei Florida Eis green hingegen<br />

pressen Maschinen die Luft aus der Masse. Sie liegt dann nur noch bei etwa<br />

zehn Prozent. So entsteht ein köstlich cremiges Speiseeis mit besonders intensivem<br />

Geschmack.<br />

Das Unternehmen geht andere Wege als die Industrie<br />

Daran haben selbstverständlich auch die hervorragenden Zutaten und<br />

deren sorgfältige Verarbeitung ihren Anteil. Ein Highlight ist die Verwendung<br />

von frischem Vanillemark, das per Hand aus den Schoten geschabt<br />

und der Eismasse zugegeben wird. Erfahrene Konditoren, Patissiers, kochen,<br />

rösten und bringen Schokolade zum Schmelzen. Alles im eigenen Be-<br />

trieb. Obst, Nüsse, Schokosplitter<br />

und Nougatsauce werden mit hohem<br />

Qualitätsanspruch verarbeitet.<br />

Beim Fruchteis wird grundsätzlich<br />

auf irgendwelche Aromastoffe<br />

verzichtet. So überzeugen die Produkte<br />

aus der Berliner Manufaktur<br />

mit einem hohen Fruchtanteil. Die<br />

Kreationen sind laktose- und glutenfrei,<br />

so dass auch Allergiker das<br />

köstliche Eis bedenkenlos genießen<br />

können.<br />

6 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


Florida Eis<br />

Auch beim Milcheis geht Florida<br />

Eis green andere Wege als die<br />

Industrie. Das wesentliche Merkmal<br />

ist die Eisgrundmasse. Sie wird<br />

aus echter Milch, Zucker, Eigelb<br />

und Butter gefertigt. „Während<br />

zahlreiche Eisfabriken pflanzliches<br />

Fett für die Herstellung verwenden,<br />

setzen wir konsequent auf Butter“,<br />

erläutert Olaf Höhn. „Sie ist ein<br />

qualitativer Baustein zur Strukturoptimierung.<br />

Das Eis zergeht beim<br />

Konsum viel weicher und schmeichelt<br />

dem Gaumen.“<br />

Bei Florida Eis green gilt der<br />

Grundsatz: Wer handwerklich arbeitet,<br />

produziert individuell. Deshalb<br />

sind die Zutaten wie etwa<br />

Kirschen, Schokoladenstücke, Nüsse oder Mandeln in den Produkten nicht<br />

immer gleichmäßig verteilt. „Denn die Hand ist schließlich keine Maschine,“<br />

sagt Olaf Höhn. „Aber durch Handwerk sind wir eben besser als jedes Industrieprodukt,<br />

denn hier bestimmen wir den Takt und nicht die Maschine. Dies<br />

nennen wir handwerkliche Qualität.“<br />

Einmal hat der Geschäftsführer des Berliner Unternehmens den Satz geprägt:<br />

Wir machen aus Sonne Eis. Und dies ist tatsächlich so. Denn auf der<br />

großen Grünfläche des Betriebsdaches ist eine Photovoltaik-Anlage installiert,<br />

die das Unternehmen mit Strom versorgt, auch für die Eisproduktion.<br />

Überhaupt unterscheidet sich die zeitgemäße Produktionsstätte in vielen<br />

Komponenten von Objekten ähnlicher Art. Oberstes Ziel war es, Schritt<br />

für Schritt eine echte CO ² freie Produktion durch die Zusammenführung<br />

verschiedener Technologien zu schaffen. Die Glasschaum-Schotter-Isolierung<br />

zum Beispiel speichert die Kälte wie ein Permafrostboden und spart<br />

beine Menge Energie. Alle kältetechnischen Energiequellen hängen an<br />

einem geschlossenen Kreislaufsystem, das warmes Wasser für die Adsorptionskälteanlage<br />

gewinnt. Mit Hilfe dieser chemiebasierten Technik werden<br />

die Produktionsräume klimatisiert. Zugleich wird diese Quelle für die<br />

Warmwassergewinnung und für die gesamte Beheizung genutzt. Sollte in<br />

den sonnenarmen und kalten Monaten des Jahres die so erzeugte Wärme<br />

nicht ausreichen, springt eine leistungsfähige Pelletheizung ein.<br />

at in Deutschmestellung<br />

Der Fuhrpark wurde auf Elektromobilität umgerüstet<br />

Auch bei der Auslieferung seiner tiefgekühlten Eisspezialitäten hat<br />

das Unternehmen neue Pfade betreten. In der neuesten Generation der<br />

Tiefkühlfahrzeuge werden bei Florida Eis green die Lkw mit einer umweltfreundlichen<br />

Flüssigkeit auf minus 40 Grad gekühlt, so dass selbst im Hochsommer<br />

das Eis problemlos über längere Strecken transportiert werden<br />

kann. Die Technologie wird als Eutetik bezeichnet. Sie gewährleistet eine<br />

konstante Kühlung bei derlei hohen Minusgraden für mehr als 24 Stunden.<br />

Außerdem haben die Berliner ihren Fuhrpark auf Elektromobilität umgerüstet.<br />

„Ich habe einen E-Lkw mit Tiefkühlung entwickelt“, erläutert Olaf<br />

Höhn, „eine Technik, die einmalig auf der Welt ist.“ Sechs Fahrzeuge dieser<br />

Art sind mittlerweile unterwegs, um die Produkte in die Geschäfte zu bringen.<br />

„Damit leisten wir einen echten Beitrag, um nicht nur die Berliner Luft<br />

zu verbessern,“ betont Höhn.<br />

Mit seinen Erzeugnissen erzielt Florida Eis green nicht allein in der Bundeshauptstadt,<br />

sondern inzwischen auch im ganzen Land immer größere<br />

Erfolge. Zunächst hatte das Unternehmen gerade mal sieben Kunden, bald<br />

waren es 150 und nun sind es schon mehr als 2.000, die deutschlandweit<br />

die Köstlichkeiten aus der Manufaktur in Berlin-Spandau anbieten.<br />

„Die Konsumenten sind kritischer geworden und haben gelernt, Produkte<br />

unterschiedlicher Hersteller zu vergleichen,“ erklärt Olaf Höhn, „und dabei<br />

erkennen sie unsere Alleinstellungsmerkmale.<br />

Wir produzieren ein<br />

Konditoren-Eis, entwickelt und<br />

überwacht von Simone Gürgen.<br />

Es ist ein ehrliches Eis.“<br />

Die anhaltende Corona-Pandemie<br />

hat stark dazu beigetragen,<br />

dass die Menschen nachdenklicher<br />

werden, dass sie mehr Wert auf eine<br />

gesunde Ernährung legen, dass sie<br />

stärker darauf achten, wie Firmen<br />

produzieren und gucken genauer<br />

hin, welche Rohstoffe sich in<br />

den Erzeugnissen verbergen und<br />

woher sie stammen. Das spielt<br />

natürlich einer Firma wie Florida<br />

Eis green in die Hände.<br />

Die Manufaktur überzeugt<br />

nicht allein – das erkennen die<br />

Verbraucher – mit ihren handwerklich<br />

produzierten Eisspezialitäten in<br />

höchster Qualität, sondern eben<br />

auch durch ihren starken Einsatz<br />

für den Klimaschutz. Sichtbarstes<br />

Beispiel ist der Becher<br />

aus Bambus. In den kommenden<br />

Monaten soll die Umstellung auf<br />

diese Verpackungsform abgeschlossen<br />

sein. „Dann ist auch der letzte<br />

Kunststoffbecher aus unserer Produktion<br />

verbannt“, betont Olaf Höhn<br />

und ein bisschen Stolz schwingt mit in<br />

seiner Stimme.<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

7


io im LeH<br />

Schon mit der Industrialisierung<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

entstehen Bewegungen,<br />

insbesondere in Deutschland und<br />

in der Schweiz, die den Entwicklungen<br />

entgegenstreben möchten:<br />

Die Lebensreformbewegung und<br />

der ihnen folgenden Reformhäuser,<br />

um 1900 die Wandervögel<br />

oder in den 1920er Jahren Rudolf<br />

Steiners anthroposophische Bewegung<br />

der biologisch-dynamischen<br />

Landwirtschaft sowie die Einführung<br />

des Demeter-Warenzeichens<br />

1928 legen den Grundstein für<br />

den heutigen „<strong>Bio</strong>-Boom“.<br />

Der erste echte <strong>Bio</strong>laden Europas<br />

hingegen wird erst 1971 in der<br />

Berliner Pallasstraße gegründet.<br />

Peace Food, so der bezeichnende<br />

Name des Geschäfts, das vorrangig<br />

einen Lebensstil verkaufte.<br />

Dahinter stand die Yoga-Organisation<br />

Ananda Marga, 1955 in Indien<br />

gegründet, deren Mitglieder<br />

sich „sattvisch“ ernährten. Das<br />

heißt in erster Linie vegetarisch<br />

mit Verzicht auf beispielsweise<br />

Eier, Knoblauch, Zwiebeln, Pilze<br />

und sämtliche Drogen. Körner,<br />

Trockenfrüchte und ein paar makrobiotische<br />

Spezialitäten sowie<br />

Räucherstäbchen, Kerzen, Henna<br />

oder Umweltschutzpapier waren<br />

das hauptsächliche Warenangebot<br />

und haben sicherlich zum Image<br />

der Birkenstock und Oversizepullover<br />

tragenden <strong>Bio</strong>konsumenten<br />

beigetragen, die seinerzeit auch<br />

gerne „Müslis“ genannt wurden.<br />

Seitdem hat sich viel verändert.<br />

Der <strong>Bio</strong>supermarkt –<br />

ein neuer<br />

Handelskanal<br />

Mehr als zehn Jahre bleiben<br />

die in den 80er Jahren auf<br />

mehr als 1000 angewachsenen<br />

Naturkostläden eine Nische, die<br />

Alnatura mit der Gründung der<br />

Wort-Bildmarke 1985, dem Ver-<br />

Vor allem im LEH! Heute ist der Lebensmittelhandel die beliebteste<br />

Einkaufsstätte für <strong>Bio</strong>-Lebensmittel. Die Gründe dafür sind vielschichtig:<br />

Pandemie, Klimakrise und der Wunsch nach Erhalt des Artenreichtums<br />

sind nur einige, die die Menschen dazu motivieren, „<strong>Bio</strong>“ zu kaufen. Doch<br />

ist „<strong>Bio</strong>“ nicht ein nur Trend der letzten Jahre. Was in den 20er Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts begann, beschert dem Handel in Deutschland mittlerweile<br />

mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz, ein Europa sind es mehr als<br />

52 Milliarden Euro. Das heißt: <strong>Bio</strong> boomt – vor allem in unseren Landen.<br />

<strong>Bio</strong> boomt<br />

kaufsstart von Alnatura Produkten in tegut und dm-<br />

Drogeriemärkten 1985 und der Eröffnung des ersten<br />

<strong>Bio</strong>supermarktes 1987 verändert. Ebenfalls entstehen<br />

in diesen Jahren zahlreiche Verbände, die sich<br />

Naturkost auf ihre Fahnen schreiben. Heute verfügt<br />

Alnatura unter dem Namen Super Natur Markt über<br />

ungefähr 140 Filialen und nimmt nach Denn´s bio,<br />

deren erster Markt 2003 eröffnet wurde, mit circa<br />

230 Filialen die zweite Stellung am deutschen Markt<br />

ein. Weit abgeschlagen folgen <strong>Bio</strong> Company mit rund<br />

60 Filialen, Basic mit gut 30 Filialen und Super<strong>Bio</strong>-<br />

Markt mit circa 24 Filialen.<br />

Die 90er Jahre<br />

Naturkostläden entwickeln sich bestens und ihre<br />

Anzahl nimmt stetig zu. Sie werden professioneller<br />

und positionieren sich als kompetenter Anbieter von<br />

umweltfreundlichen und ökologischen Produkten. Sind<br />

beispielsweise Fleisch und Zucker in den ersten 20 Jahren<br />

der Naturkostläden verpönt und aus dem Sortiment<br />

verbannt, gehören sie zunehmend in die Produktpalette.<br />

Auf diesen Zug aufspringend, lancieren sich mehr und<br />

mehr die herkömmlichen Supermärkte mit <strong>Bio</strong> produkten<br />

– allerdings zunächst nur mit mäßigem Erfolg.<br />

8 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


io im leh<br />

Der Sprung auf knapp 15 Milliarden<br />

Euro Umsatz in 2020 ist vor<br />

allem dem Leid aller geschuldet:<br />

der Corona Pandemie. Restaurants<br />

und Gemeinschaftsgastronomie<br />

wie Kantinen oder Mensen sind<br />

geschlossen. Die Menschen kochen<br />

zuhause und setzen verstärkt auf<br />

gesunde sowie umwelt- und tierfreundliche<br />

Lebensmittel. Im Jahr<br />

2020 geben die Deutschen 22 Prozent<br />

mehr Geld für <strong>Bio</strong>lebensmittel<br />

und -Getränke aus - <strong>Bio</strong> lebensmittel<br />

erzielen erstmals einen Anteil von<br />

6,4 Prozent am Gesamtlebensmittelumsatz<br />

in Deutschland. 2021<br />

legt der Anteil noch einmal zu und<br />

erhöht sich auf 6,8 Prozent.<br />

Die Erhöhung des Umsatzes<br />

mit <strong>Bio</strong>lebensmitteln ist allerdings<br />

nicht nur auf den vermehrten Griff<br />

der Konsumenten ins <strong>Bio</strong>regal<br />

zurückzuführen. Teils geringere<br />

Ernten und gestiegene Kosten in<br />

der Produktion, Verarbeitung und<br />

Logistik lassen die Margen für die<br />

Verarbeitenden schrumpfen, weil<br />

die Preiserhöhungen im Einzelhandel<br />

nicht in der gleichen Relation<br />

standen.<br />

<strong>Bio</strong> im LEH –<br />

der Held im Feld<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel<br />

ist mit gut 62 Prozent Anteil der<br />

größte und wichtigste Absatzkanal<br />

für <strong>Bio</strong>lebensmittel. Mit 9,88<br />

Milliarden Euro Umsatz an <strong>Bio</strong>produkten<br />

nähert sich der LEH in Siebenmeilenstiefeln<br />

der 10 Milliarden<br />

<strong>Bio</strong> im 21. Jahrhundert<br />

Die Sortimente erhalten weiteren<br />

Zuwachs, z.B. Käsetheken<br />

oder Öko-Backwaren. In den Zehnerjahren<br />

des neuen Jahrtausends entwickelt<br />

sich der Markt mit <strong>Bio</strong>produkten<br />

kontinuierlich weiter. Jahr<br />

für Jahr klettern die Umsatzzahlen<br />

leicht nach oben. Sind es im Jahr<br />

2000 „nur“ 2,1 Milliarden Euro Umsatz<br />

mit <strong>Bio</strong>lebensmitteln, wird die<br />

10 Milliarden Marke erst 2017 überschritten.<br />

Seitdem hat „<strong>Bio</strong>“ sein<br />

Nischendasein endgültig verlassen:<br />

Im Jahr 2021 wird in Deutschland<br />

ein Umsatz von 15,87 Milliarden<br />

Euro mit <strong>Bio</strong>lebensmitteln erzielt.<br />

Corona boostet<br />

<strong>Bio</strong>produkte<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

9


io im leh<br />

Die EG-Ökoverordnung als Kontrollelement für <strong>Bio</strong>produkte<br />

Mit der Einführung der EG-Verordnung zum ökologischen Landbau 1991<br />

wird ein wichtiges Kontrollelement geschaffen. 1999 entstehen auch<br />

Richtlinien für tierische Produkte. Die Verordnung wird fortlaufend überarbeitet.<br />

Heute heißt sie EG-Ökoverordnung der Europäischen Union. Sie<br />

reglementiert gesetzlich, welche Produkte als „<strong>Bio</strong>“ oder „ökologisch beworben<br />

werden. „<strong>Bio</strong>“, „Öko“ oder „aus kontrolliert biologischem Anbau“<br />

sind europaweit gesetzlich geschützte Bezeichnungen. Sie setzen eine<br />

Zertifizierung durch unabhängige Öko-Kontrollstellen voraus.<br />

Zunächst müssen die <strong>Bio</strong>lebensmittel aus ökologisch betriebener Landwirtschaft<br />

stammen. Für pflanzliche Produkte bedeutet es obendrein,<br />

dass diese ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel<br />

gezogen sowie nicht genetisch modifiziert sind. Für Tiere gilt eine<br />

Pflicht zur artgerechten Haltung; ihre Futtermittel unterliegen den Auflagen<br />

für pflanzliche Produkte.<br />

Die EG-Ökoverordnung legt für <strong>Bio</strong>produkte fest, dass mindestens 95 Prozent<br />

der verwendeten Produktzutaten aus ökologischer Landwirtschaft<br />

kommen müssen. Folglich ist es erlaubt, Erzeugnisse konventioneller Landwirtschaft<br />

beizumischen. Demnach kann „100 Prozent“ <strong>Bio</strong> auch maximal<br />

95 Prozent bedeuten. Einige Produkte wie Geschmacksverstärker, Farbstoffe<br />

oder künstliche Aromen sind in <strong>Bio</strong>produkten strikt verboten, währenddessen<br />

natürliche Zusätze wie Ascorbin-, Apfel und Milchsäure erlaubt sind.<br />

Fazit: Wo <strong>Bio</strong> draufsteht, ist auch <strong>Bio</strong> drin. Auf jeden Fall nach den Regeln<br />

der EG-Ökoverordnung. Die Kröte, die <strong>Bio</strong>käufer allerdings schlucken müssen,<br />

heißt minimal 95 Prozent und nicht 100 Prozent ökologische Landwirtschaft!<br />

Das gilt vor allem für Produkte beim Discounter, der <strong>Bio</strong>lebensmittel<br />

in der Regel günstiger anbietet. Gründe dafür sind einerseits, dass die<br />

Regionalität der Produkte eine nicht so große Rolle spielt oder Discounter<br />

meist eine kleinere Auswahl anbieten.<br />

» Der Lebensmitteleinzelhandel<br />

ist mit gut 62 Prozent Anteil<br />

der größte und wichtigste<br />

Absatzkanal für <strong>Bio</strong>lebensmittel «<br />

Euro Marke. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag der Umsatz<br />

mit <strong>Bio</strong> im LEH noch bei 7,42 Milliarden Euro.<br />

Dem LEH folgen mit großem<br />

Abstand die Naturkostfach<br />

geschäfte mit knapp 23<br />

Prozent. Sie mussten im Vergleich<br />

zu 2020 ein Anteilsverlust<br />

von 2,1 Prozent verbuchen.<br />

Die sonstigen Bezugsquellen für <strong>Bio</strong>produkte wie<br />

Reformhäuser, Online-Handel, Wochenmärkte, Bäckereien,<br />

Metzgereien und Hofläden verzeichnen in 2021<br />

einen Anstieg auf 2,41 Milliarden Euro mit 15,2 Prozent<br />

Anteil am boomenden <strong>Bio</strong>markt.<br />

Die Gründe, <strong>Bio</strong> zu kaufen<br />

Ob LEH, Naturkostfachgeschäfte oder sonstige<br />

Bezugsquellen – es mangelt wahrlich nicht an Kunden,<br />

die <strong>Bio</strong>produkte regelmäßig bis häufig kaufen.<br />

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft<br />

führt seit 2002 repräsentative Befragungen<br />

zum Kaufverhalten von <strong>Bio</strong>lebensmitteln durch, die<br />

jährlich im Öko-Barometer veröffentlicht werden.<br />

Bereits 38 Prozent der Deutschen haben im Jahr<br />

2021 häufig (33 Prozent) oder sogar ausschließlich (5<br />

Prozent) <strong>Bio</strong>produkte gekauft. Für 2022 schätzen die<br />

Befragten einen deutlichen Zuwachs an Käufen von <strong>Bio</strong>lebensmitteln:<br />

47 Prozent häufig und 6 Prozent ausschließlich.<br />

Im Jahr 2021gab es erstmals seit 2016 fast<br />

keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern, die<br />

vorab eher die <strong>Bio</strong>muffel waren.<br />

Für gut 50 Prozent der Befragten sind Umweltund<br />

Klimaschutz sowie artgerechte Tierhaltung die<br />

wichtigste Motivation für den Kauf von <strong>Bio</strong>produkten.<br />

25 Prozent geben an, dass gesunde Lebensmittel der<br />

wichtigste Einkaufsaspekt sind. Faire Bedingungen<br />

bei Produktion und Handel sind für 12 Prozent der<br />

wichtigste und für 30 Prozent der zweitwichtigste Aspekt,<br />

Geschmack hingegen wird nur von 11 Prozent<br />

genannt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Kaufentscheidung<br />

für „<strong>Bio</strong>“ für die meisten Konsumenten im<br />

wahrsten Sinne des Wortes über den eigenen Tellerrand<br />

hinausgeht.<br />

10 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


io im leh<br />

Das Ei des Columbus –<br />

die beliebtesten <strong>Bio</strong>produkte<br />

Bei „<strong>Bio</strong>“ hat es das Ei in sich: Mit 34 Prozent<br />

ausschließlicher <strong>Bio</strong>-Ei Käufer ist das Ei, zwar nicht in<br />

Bezug auf den absoluten Umsatz, aber in seiner Beliebtheit,<br />

der absolute <strong>Bio</strong>schlager. Weitere 34 Prozent<br />

geben an, häufig <strong>Bio</strong>-Eier zu erwerben, weitere 18 Prozent<br />

gelegentlich. Insgesamt nur 14 Prozent kaufen<br />

entweder nie <strong>Bio</strong>-Eier beziehungsweise gar keine Eier.<br />

Das heißt, mehr als zwei Drittel der Deutschen verzehren<br />

ausschließlich oder häufig <strong>Bio</strong>-Eier. Hier spielt<br />

sicherlich vor allem die artgerechte Tierhaltung eine<br />

vordergründige Rolle. Weitere wichtige Warengruppen<br />

sind <strong>Bio</strong>-Gemüse und -Obst (mit 63 Prozent ausschließlicher<br />

und häufiger Nennung) sowie <strong>Bio</strong>-Kartoffeln (mit<br />

51 Prozent ausschließlicher und häufiger Nennung).<br />

Bei <strong>Bio</strong>-Milchprodukten, <strong>Bio</strong>-Fleisch oder -Wurstwaren,<br />

<strong>Bio</strong>-Fisch, <strong>Bio</strong>-Brotwaren und Nudeln, Reis, Mehl<br />

sinkt die Zahl der ausschließlichen oder häufigen<br />

Käufe unter 50 Prozent. Hier spielt sicherlich die Preisdiskrepanz<br />

zwischen <strong>Bio</strong>- und konventioneller Ware<br />

eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung. Für alkoholfreie<br />

und -haltige sowie Süßware sind „<strong>Bio</strong>“ bei<br />

deutschen Käufern ein untergeordnetes Kaufkriterium.<br />

(Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft) sogar die<br />

inländische Produktion, sodass <strong>Bio</strong>-Rind- und Schweinefleisch<br />

aus den Nachbarländern importiert werden<br />

musste. Fleischalternativen, die vor zugsweise von jungen<br />

Erwachsenen konsumiert werden, verzeichnen in<br />

2021 einen Umsatzwachstum für fast 15 Prozent.<br />

Die Umfrageergebnisse und Zahlen zeigen vor<br />

allem eines: Der Markt mit <strong>Bio</strong>produkten bleibt dynamisch,<br />

und die Käufer wissen genau, welche Produkte<br />

sie in <strong>Bio</strong>qualität vorziehen. Dass sie vorzugsweise<br />

bei Vollsortimentern und Discountern<br />

einkaufen, stellt diese vor die Herausforderung,<br />

das Sortiment kontinuierlich zu<br />

» Welche <strong>Bio</strong>produkte sind<br />

erweitern und anzupassen. Denn wenngleich<br />

<strong>Bio</strong> boomt, darf sein absoluter<br />

Renner? Welche Penner? «<br />

Anteil von „nur“ 6,8 Prozent im Markt nicht außer Acht<br />

gelassen werden. Länder wie beispielsweise Luxemburg<br />

oder Frankreich zeigen mit gut 18 und 13 Prozent<br />

Marktanteil von <strong>Bio</strong>produkten, dass eine weitere und<br />

deutliche Steigerung durchaus möglich ist.<br />

Betrachtet man die Wachstumssegmente im <strong>Bio</strong>markt,<br />

boomen vor allem Pflanzendrinks sowie Fleisch<br />

und Fleischersatzprodukte. Pflanzendrinks legen im<br />

Jahr 2021 31 Prozent zu und erzielen damit einen<br />

Anteil von 62,4 Prozent <strong>Bio</strong>-Anteil an der Gesamtverkaufsmenge.<br />

Sie verdrängen sogar die beliebten <strong>Bio</strong>-<br />

Eier auf Platz drei der Top Ten, obwohl diese ebenfalls<br />

stärker als in 2020 nachgefragt werden.<br />

Im ohnehin stark wachsenden <strong>Bio</strong>markt gewinnen<br />

<strong>Bio</strong>-Fleisch und pflanzliche <strong>Bio</strong>-Alternativen überdurchschnittlich<br />

hinzu: <strong>Bio</strong>-Rind- und Schweinefleisch mit<br />

20 Prozent, Geflügel mit 10 Prozent. Die Nachfrage<br />

nach <strong>Bio</strong>-Fleisch überschritt nach Aussagen des BÖLW<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

11


kulinarik<br />

Ein Unternehmen, d<br />

und faires Wir<br />

Um auch<br />

in Zukunft weltweit feine<br />

Genussartikel entdecken<br />

zu können, sind<br />

die Voraussetzungen,<br />

eine intakte Natur, in<br />

der beste Rohstoffe<br />

gedeihen sowie sozial<br />

faire und stabile<br />

Existenz bedingungen<br />

für die Menschen in<br />

den Erzeugerländern.<br />

Dem stellt sich das Unternehmen<br />

Rila Feinkost-Importe<br />

im nordrhein-westfälischen<br />

Stemwede-Levern.<br />

Für die Firma, die sich auch Rila.Die Genussentdecker<br />

nennt und international agiert, ist die<br />

Verantwortung für Mensch und Natur durch nachhaltiges<br />

Handeln und klimaneutrales Wirtschaften längst<br />

Selbstverständlichkeit. Dabei stützen sich die Aktivitäten<br />

des Unternehmens auf Klimaschutz, verantwortungsvolles<br />

Miteinander sowie stetige Optimierung<br />

und Neuentwicklung von Produkten.<br />

„Uns ist bewusst, dass wir durch unser tägliches<br />

Handeln als Genussentdecker, Importeur, Produzent<br />

und Vertriebsgesellschaft CO ²<br />

e-Emissionen verursachen,<br />

die wesentlich zum Klimawandel beitragen“, erklärt<br />

Bernd Richter, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Rila Feinkost-Importe. „Und wir wissen auch, dass<br />

wir dem menschengemachten Klimawandel dringend<br />

entgegenwirken müssen. So sind wir bei Rila bereit,<br />

Verantwortung für die Welt zu übernehmen, die wir<br />

unseren Kindern und Enkeln überlassen.“<br />

(Zur Erklärung: Unter CO ²<br />

e-Emissionen sind alle<br />

Treibhausgase zu verstehen, die sich negativ auf unser<br />

Klima auswirken, d. Red.).<br />

Rila hat mittlerweile die Treibhausgas-Emissionen,<br />

die durch die Tätigkeit des Unternehmens verursacht<br />

werden, gemeinsam mit Fokus Zukunft, einer Nachhaltigkeitsberatung,<br />

erfasst, und arbeitet nun daran,<br />

diese Werte zu verringern. Die unvermeidbaren Emissionen<br />

kompensiert Rila über den Kauf sogenannter<br />

Klimaschutzzertifikate. Damit unterstützt die Firma Klimaschutzprojekte<br />

zur Förderung eines Wasserprojekts<br />

in Uganda, Waldschutzprojekte in Peru und Brasilien<br />

sowie ein Solarenergieprojekt in Mauretanien.<br />

Jeder Schritt für eine bessere Umwelt<br />

ist ein Schritt in die richtige Richtung<br />

Ferner plant Rila gegenwärtig Photovoltaik-Anlagen<br />

auf den Dächern seiner Betriebe in Deutschland<br />

und optimiert die Energierückgewinnung in thermoenergieintensiven<br />

Prozessen. Auch die Produkte, Verpackungen<br />

und Transportaktivitäten werden stetig überprüft<br />

und optimiert.<br />

„Jeder Schritt für eine bessere Umwelt ist ein<br />

Schritt in die richtige Richtung“, betont Bernd Richter.<br />

„Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit sind für uns das<br />

Wichtigste. Dies sind auch die Gründe, warum wir bei<br />

unseren Verpackungen nicht vollständig auf Plastik<br />

verzichten können. Im Vergleich zu vielen anderen Verpackungen<br />

lässt sich Plastik jedoch gut recyceln. Das<br />

gilt auch für unsere Plastikverpackungen.“<br />

Um die Wiederverwendung von Kunststoffen voranzutreiben<br />

und aktiv gegen die weltbeherrschende<br />

Plastikproblematik vorzugehen, arbeitet Rila mit Plastic<br />

Bank zusammen. Plastic Bank ist ein Netzwerk von Sammelstellen<br />

in Entwicklungsländern, an denen Plastikmüll<br />

eingesammelt und beispielsweise gegen Schulgeld eingetauscht<br />

werden kann. Auf diese Weise sollen sowohl<br />

der Plastikmüll, der jedes Jahr in enormen Mengen in<br />

unsere Meere gelangt, als auch die Armut in den unterentwickelten<br />

Regionen unserer Erde bekämpft werden.<br />

12 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


RILA. DIE GENUSSENTDECKER<br />

as auf Klimaschutz<br />

tschaften setzt<br />

Das gesammelte Plastik wird anschließend recycelt und<br />

wieder in die Wertschöpfungskette integriert.<br />

Für das Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ist ein<br />

fairer Umgang mit seinen Zulieferern und Produzenten<br />

selbstverständlich und ein fester Bestandteil der Corporate<br />

Social Responsibility (CSR). Dieser Firmengrundsatz<br />

ist geprägt von langjährigen vertrauensvollen Handelspartnerschaften<br />

mit den Lieferanten in den unterschiedlichsten<br />

Ländern. Die verantwortungsvolle Beschaffung<br />

von Produkten und Dienstleistungen anhand ethischer,<br />

arbeitsrechtlicher, sozialer und ökologischer Richtlinien<br />

gehört zum täglichen Handeln der Firma. Dabei orientiert<br />

sich Rila am Social Compliance Initiative (BSCI)-<br />

Verhaltenskodex mit dem Ziel, Schritt für Schritt eine<br />

verantwortungsvolle Lieferkette aufzubauen.<br />

Wir alle wissen: Jedes Lebensmittel ist wertvoll.<br />

Dennoch werfen wir laut einer Untersuchung der Vereinten<br />

Nationen aus dem Jahr 2019 viel zu viele Produkte<br />

in den Müll. Vor drei Jahren waren es rund um<br />

den Globus 931 Millionen Tonnen. Das entspricht in<br />

etwa 17 Prozent der weltweit verkauften Lebensmittel<br />

und bedeutet pro Person 121 Kilogramm Abfall nicht<br />

verzehrter Produkte. Grundsätzlich ist Lebensmittelverschwendung<br />

aus ethischer, ökologischer und natürlich<br />

auch aus ökonomischer Sicht ein riesiges Problem. Um<br />

die Vernichtung von Lebensmitteln zumindest<br />

rund um den Unternehmensstandort<br />

Stemwede-Levern so gering wie möglich zu<br />

halten, spendet Rila einwandfreie Lebensmittel, die<br />

zum Beispiel wegen Schönheitsfehlern nicht mehr an<br />

den Handel geliefert werden können. Diese Produkte<br />

gehen an die umliegenden Tafeln sowie an Kirchengemeinden.<br />

„So können wir wenigstens ein bisschen<br />

der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken und<br />

zugleich durch soziales Engagement zur Ressourcenschonung<br />

beitragen“, sagt Bernd Richter.<br />

Das zu 100 Prozent im Besitz der Familie Richter<br />

befindliche Unternehmen Rila mit seiner heute weltweiten<br />

Vernetzung hatte seinen Ursprung im Jahr<br />

1969. Zur Firmengruppe gehören Tochterbetriebe wie<br />

Jürgen Langbein, Menzi, Rila Hellas und nicht zu vergessen<br />

das imposante Rila Logistikzentrum in Stemwede-Levern.<br />

1.300 unterschiedliche Produkte bietet Rila<br />

Handel und Konsumenten mittlerweile an. An eigenen<br />

Produktionsstandorten in Deutschland, Griechenland<br />

und Chile werden rund 40 Prozent aller von Rila angebotenen<br />

Produkte hergestellt.<br />

Bei der Auswahl neuer Kreationen legt das Unternehmen<br />

großen Wert auf die Bedürfnisse der Konsumenten.<br />

Deshalb sind die Scouts von Rila über die<br />

ganze Welt hinweg auf der Suche nach innovativen, authentischen<br />

und aufregenden neuen Spezialitäten. Die<br />

Lebensmittel aus dem Hause Rila – so die Unternehmensphilosophie<br />

– sollen Problemlöser sein, Genussmomente<br />

zaubern oder Urlaubserinnerungen hervorrufen.<br />

Und: Sie sollen zugleich gesund<br />

sein. Aus diesem Grund orientiert<br />

sich Rila bei der Entwicklung neuer<br />

Produkte und der Optimierung<br />

von Bestandsartikeln an den zehn<br />

Regeln der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung. Sie empfiehlt eine<br />

vielfältige Kost, vor allem Getreideprodukte<br />

sowie Obst und Gemüse.<br />

Milchprodukte sowie Fisch und<br />

Fleisch sollten eher in Maßen genossen<br />

werden. Ferner sollte der<br />

Fett-, Salz- und Zuckerkonsum reduziert<br />

werden. Deshalb tüfteln die<br />

Entwickler bei Rila stetig an einer<br />

Verringerung des Salz- und Zuckergehalts<br />

der Produkte. Außerdem<br />

feilen sie stets am authentischen<br />

Geschmackserlebnis, indem auf<br />

Geschmacksverstärker wie etwa<br />

Glutamat möglichst verzichtet<br />

wird. Auch der Ausbau des <strong>Bio</strong>-<br />

Sortiments und die Entwicklung<br />

veganer und vegetarischer Kompositionen<br />

wird forciert, weil immer<br />

mehr Konsumenten auf eine<br />

nachhaltige Ernährung setzen. Allein<br />

unter der <strong>Bio</strong>-Marke Rinatura<br />

findet sich eine Fülle erstklassiger<br />

und schmackhafter Kreationen.<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

13


RILA. DIE GENUSSENTDECKER<br />

ist Powerfood am Morgen. Die Daily <strong>Green</strong> Genusswelt<br />

liefert genau die richtigen Zutaten für ein individuell<br />

zusammengestelltes Müsli. Porridge, ballaststoff- und<br />

proteinreiche Basics wie Vollkorn-Dinkel-Flocken lassen<br />

sich vielfältig zusammenstellen, natürlich gesüßt mit<br />

Dattel-Sirup.<br />

<strong>Bio</strong> Rinatura Plant Power bietet schmackhafte<br />

Snacks mit einem Plus an pflanzlichen Proteinen und<br />

wertvollen Nährstoffen. Die Produkte passen bestens<br />

zum aktuellen Trend hin zu Functional Food. Denn<br />

schon 31 Prozent der Menschen in Deutschland achten<br />

laut jüngsten Erhebungen bewusst auf eine gesunde<br />

Ernährung.<br />

Die Marke <strong>Bio</strong> Rinatura steht für<br />

ausgewogene und kreative Ernährung<br />

Um die Sicherheit seiner Produkte jederzeit gewährleisten zu können,<br />

verwendet Rila bei den Verpackungen der Lebensmittel ausschließlich<br />

Glas, Papier, Pappe, Kunststoff, Aluminium und Weißblech. Bei der Neuentwicklung<br />

von Produkten und ihrer Verpackungen spielt in den regelmäßigen<br />

Kontrollzyklen der CO ²<br />

-Fußabdruck eine wesentliche Rolle. „Derzeit<br />

verbraucht die Menschheit in einem Jahr rund 60 Prozent mehr natürliche<br />

Ressourcen als unsere Erde im gleichen Zeitraum erneuern kann“, betont<br />

Bernd Richter, „Um unsere Umwelt zu schützen, sind wir also alle gefragt.“<br />

Kommen wir zurück zu <strong>Bio</strong> Rinatura. Wie schon erwähnt, stehen bei<br />

dieser Marke die ausgewogene und kreative Ernährung, die Inspiration<br />

der Alltagsküche, der Genuss ohne Verzicht, aber auch die Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit im Fokus. Alle wichtigen Informationen können die Verbraucher<br />

an den Verpackungen mit den Piktogrammen direkt auf einen<br />

Blick erfassen. Sie dienen als einfache Navigationshilfe und Transparenz<br />

für eine sorgenfreie Ernährung.<br />

Neben den Hinweisen für glutenfreie,<br />

lactosefreie oder proteinreiche<br />

Produkte, gibt es nun auch<br />

das Piktogramm für Klimaneutralität,<br />

die auf jeder <strong>Bio</strong> Rinatura-<br />

Verpackung ersichtlich ist. Diese<br />

Zeichen werden immer dem aktuellen<br />

Bedarf und den Wünschen<br />

der Verbraucher angepasst. So<br />

wird seit kurzem auch palmölfrei<br />

gekennzeichnet.<br />

<strong>Bio</strong> Rinatura – diese moderne<br />

und wertvolle Premiummarke – bietet<br />

ein Feinkostsortiment für den<br />

anspruchsvollen Genießer, das in<br />

drei zielgruppenorientierten Konsumentenwelten<br />

inszeniert wird:<br />

<strong>Bio</strong> Rinatura Daily <strong>Green</strong> bietet<br />

leckere Basics für jeden Tag.<br />

Kreativ und vielfältig, mit kleinem<br />

Aufwand zubereitet, inspirieren<br />

die Produkte zu nimmer neuen<br />

Ideen für Genuss und Natürlichkeit<br />

im Alltag. Besonders wichtig<br />

für einen guten Start in den Tag<br />

Echte Vitaminbomben und Energiespender für<br />

unterwegs sind zum Beispiel die Fruity Balls. Auch<br />

die Smoothie Bowls -To Go punkten mit 100 Prozent<br />

natürlicher Süße, hohem Ballaststoffgehalt und pflanzlichen<br />

Proteinen. Und für andere Ernährungsbewusste<br />

sind die Quinoa Shakes das Richtige. Für extra Proteine<br />

wiederum sorgen die Plant Power Protein Snacks. Diese<br />

hauchdünnen, knusprigen Cracker aus Saaten, Weizen<br />

und Erbsen haben einen Proteingehalt von mehr als<br />

40 Prozent. Die drei herzhaft würzigen Geschmacksrichtungen<br />

sind zusätzlich reich an Ballaststoffen und<br />

Omega-3-Fettsäurten und damit der ideale Power-<br />

Snack.<br />

Mit <strong>Bio</strong> Rinatura Foodie Lifestyle kommen die neuesten<br />

Genussideen aus aller Welt auf den Tisch. Ob<br />

arabisch-orientalisch, fernöstlich, typisch nordamerikanisch<br />

oder klassisch mediterran: Rinatura Foodie Lifestyle<br />

hat alles im Programm und weckt die Lust zum<br />

Entdecken und Ausprobieren.<br />

Für <strong>Bio</strong>-Gewürze und Gewürzmischungen steht die<br />

Hamburger Marke Ankerkraut. Seit 2018 wird sie von<br />

der 60köpfigen Außendienst-Organisation<br />

von Rila in den Handel<br />

gebracht. Neben Basilikum, Oregano,<br />

italienischen Kräutern hat die<br />

Firma auch eine <strong>Bio</strong>-Bolognese-<br />

Mischung im Programm für das<br />

wohl bekannteste Pasta-Gericht<br />

der Welt: Spaghetti Bolognese.<br />

Das Beste aus der Welt der Kräuter<br />

– dafür steht die Marke Goutess.<br />

Diese gefriergetrockneten<br />

<strong>Bio</strong>-Kräuter, die Rila auf den Markt<br />

bringt, schmecken wie frisch aus<br />

dem Garten. Sie sind ohne Zusatz<br />

von Konservierungsstoffen und<br />

das ganze Jahr über verfügbar,<br />

also auch im Winter.<br />

Aber zurzeit haben wir ja Frühling.<br />

Und da kommt ein Produkt<br />

der Rila Tochterfirma Jürgen Langbein<br />

ins Gespräch: Der Jürgen<br />

Langbein <strong>Bio</strong>-Gemüsefond. Er ist<br />

die ideale Grundlage für eine leckere<br />

Spargelsuppe und wird noch<br />

auf traditionelle Art mit ausgewählten<br />

Zutaten hergestellt.<br />

14 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


GRAU<br />

Bündner<br />

Bergkäse <strong>Bio</strong>:<br />

eine Empfehlung von<br />

höchster Ebene.<br />

Im Kanton Graubünden präsentiert sich die<br />

Schweiz wie aus dem Bilderbuch. Die Region<br />

zählt zu Europas schönsten Natur- und Kulturlandschaften<br />

und ist die Heimat von Bündner<br />

Bergkäse. Jeder Laib wird aus 100 % reiner<br />

<strong>Bio</strong>-Bergheumilch nach altbewährtem Rezept<br />

und in ausgesuchten Sennereien auf über 1000<br />

Höhenmetern von Hand gekäst.<br />

Das „urchig“-natürliche Original mit dem Graubündner<br />

Wappentier, dem Steinbock, im Markenlogo<br />

garantiert Käsegenuss auf höchstem Niveau.<br />

Dafür sorgen die strengen Vorschriften der<br />

Sortenorganisation Bündnerkäse bezüglich<br />

Fütterung, Milchqualität, Hygiene, Verarbeitung<br />

und Qualitätskontrolle.<br />

Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> würzig<br />

Aromatischer, würziger Schweizer Hartkäse<br />

aus reiner Bündner <strong>Bio</strong>-Bergheumilch,<br />

3 bis 5 Monate gereift, mind. 48 % Fett i. Tr.<br />

Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> extra<br />

Extrareifer, temperamentvoller Schweizer<br />

Hartkäse aus reiner Bündner <strong>Bio</strong>-Bergheumilch,<br />

6 bis 9 Monate gereift, mind. 48 % Fett i. Tr.<br />

Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> ist ein reines Naturprodukt<br />

und garantiert frei von Zusatz- und<br />

Konservierungsstoffen, frei von Gentechnik,<br />

Gluten sowie frei von Laktose*.<br />

*Laktosegehalt unter 0,1, g / 100 g gemäß Deutschem Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

15


Wage zu denken!<br />

Erwin Winkler: „Herb<br />

100% <strong>Bio</strong>-Qualität un<br />

fng: Herr Winkler, wie hat sich<br />

das Unternehmen Herbaria und<br />

die Produktpalette in den letzten<br />

20 Jahren verändert?<br />

Erwin Winkler: Als ich im Jahr<br />

2000 zu Herbaria kam standen die<br />

eigentlichen Produkte, also unsere<br />

<strong>Bio</strong>-Tees und Kräuter, sehr stark im<br />

Fokus. Themen wie Marketing, Verpackung<br />

oder Gewürzmischungen<br />

waren für unsere Kernzielgruppe<br />

damals nicht relevant. Eine große<br />

Veränderung ergab sich vor etwa<br />

15 Jahren durch die BSE-Krise, die<br />

der <strong>Bio</strong>-Branche einen richtigen<br />

Schub gab. Damals wurde die Idee<br />

» In Herbaria Produkten findet man<br />

keine Gentechnik, keine Zusatzstoffe,<br />

keine Hilfsstoffe, keine Aromen – dafür<br />

ist jeder Rohstoff in 100% <strong>Bio</strong>-Qualität<br />

sowie fair entlohnt. «<br />

Zur Person:<br />

Nach einer kaufmännischen Ausbildung<br />

startete Erwin Winkler zunächst<br />

bei der BayWa mit Schwerpunkt<br />

konventionelle Landwirtschaft.<br />

Danach folgten zwei Jahre<br />

in einer Marketingagentur für Lebensmittel-<br />

und Agrarthemen. Vor<br />

22 Jahren wechselte er zu Herbaria<br />

als Einkäufer für <strong>Bio</strong>-Rohstoffe,<br />

gefolgt von Tätigkeiten in Vertrieb<br />

und Marketing. Seit 2004 ist er<br />

stellvertretender Geschäftsführer,<br />

vor 11 Jahren folgte die Ernennung<br />

zum Geschäftsführer.<br />

geboren, dass man sich stärker mit<br />

<strong>Bio</strong>-Gewürzmischungen beschäftigen<br />

und dieses Segment ausweiten<br />

wollte, da hier ein Bedarf<br />

festzustellen war. Allerdings gibt<br />

es eine Grundregel, die damals<br />

galt und noch heute zu 100% angewendet<br />

wird: Keine Zusatzstoffe,<br />

nur das Kraut und ein wenig Salz,<br />

mehr nicht!<br />

fng: Sie haben mit <strong>Bio</strong>-Gewürzmischungen<br />

neue Wege beschritten.<br />

Wie entstehen eigentlich<br />

neue Produkte bei Herbaria?<br />

Erwin Winkler: Herbaria gibt<br />

es schon seit über 100 Jahren. Lange<br />

Zeit wurden ausschließlich Tees<br />

produziert und angeboten, dann<br />

die Verarbeitung von Gewürzen<br />

forciert. Um kreativ mit dem Thema<br />

Gewürze und Kräuter umzugehen<br />

braucht es natürlich Experten.<br />

Zunächst verpflichteten wir Konrad<br />

Geiger, einen <strong>Bio</strong>-Spitzenkoch,<br />

für unsere Produktentwicklung. Er<br />

Ein fng-Gespräch mit Erwin Winkler, Geschäftsführer<br />

von Herbaria Kräuterparadies GmbH<br />

bekam als Vorgabe das Konzept der Länderlinien, das bis heute besteht,<br />

aber keinerlei Einschränkungen bei der Wahl der Zutaten. Er durfte sich<br />

abseits des Mainstreams im gesamten Gewürzkosmos kreativ austoben –<br />

und von den Ergebnissen waren wir begeistert.<br />

Heute gibt es in jedem Segment einen Profi. Für die Gewürzmischungen<br />

ist das Hans Gerlach, der nicht nur Koch, sondern auch Trend-Scout für Küchenthemen<br />

ist. Hier stoßen wir gelegentlich auf neue Herausforderungen:<br />

gesucht wurde kürzlich ein Büffelgras aus Polen in <strong>Bio</strong>-Qualität, für das zunächst<br />

ein Anbauer vor Ort gefunden und zertifiziert werden musste. Herbaria<br />

unterstützt seine persönlich ausgewählten Lieferanten und bietet durch<br />

die regelmäßige Abnahme der Produkte eine Sicherheit und oft auch neue<br />

Perspektiven des Wirtschaftens. Letztlich ist es ein Kreislauf, der da in Gang<br />

gesetzt wird, wobei im Fokus immer die Umsetzung der <strong>Bio</strong>qualität steht.<br />

fng: Wie garantieren Sie die strengen Ökostandards in der Produktion<br />

und welche Rolle spielt dabei der Standort Fischbachau?<br />

16 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


TALK MIT erwin winkler<br />

aria steht für Rohstoffe in<br />

d faire Entlohnung.“<br />

Erwin Winkler: Herbaria ist seit 1979 Teil der inhabergeführten Salus<br />

Unternehmensgruppe. Otto Greither, der Inhaber, ist mittlerweile 97 Jahre<br />

alt und ein <strong>Bio</strong>-Pionier der ersten Stunde. Herbaria ist innerhalb der Firmengruppe<br />

bestens vernetzt. Am Herbaria Standort Fischbachau im malerischen<br />

Voralpenland mitten in der Natur befinden sich Einkauf, Qualitäts-<br />

Management, Vertrieb, Logistik und das Marketing. Mit dem Salus Haus im<br />

oberbayerischen Bruckmühl und Schoenenberger in Magstadt bei Stuttgart<br />

nutzen wir Synergien, um unsere wunderbaren Produkte herzustellen. Während<br />

alle Herbaria-Tees bei Salus produziert werden, werden die Einzelgewürze<br />

und Gewürzmischungen bei Schoenenberger konfektioniert. Beide<br />

Schwesterfirmen, Salus und Schoenenberger, verfügen über hauseigene<br />

Labors, die die Qualität der Naturprodukte prüfen und kontrollieren.<br />

fng: Sie setzen auf 100% <strong>Bio</strong>-Qualität ohne Zusatzstoffe mit fairer<br />

Entlohnung. Wann stößt man dabei im Anbau oder der Produktion an<br />

die Grenzen?<br />

Durch das breitere Engagement<br />

nimmt der Anteil des filialisierten<br />

<strong>Bio</strong>-Bereichs etwas ab,<br />

was wir aber gelassen sehen. Herbaria<br />

betrachtet den Handel als<br />

Bühne für die Produkte, letztlich<br />

zählen aber die hohe Qualität<br />

und der Wunsch des Kunden.<br />

fng: Neben Gewürzen und<br />

Kräutern bieten Sie auch Kaffee,<br />

Espresso, Tee und seit neuestem<br />

die Moon Milk-Produkte an. Können<br />

Sie uns zu letzteren einen<br />

kurzen Einblick in die Produktpalette<br />

geben?<br />

Erwin Winkler: Unsere neuen<br />

Moon Milk-Linie basiert auf<br />

einer ayurvedischen Gewürzmischung,<br />

die durch Gewürze und<br />

die indische Ashwaganda-Wurzel<br />

den Schlaf positiv beeinflusst<br />

und neue Energie verleiht. Damit<br />

verankern wir ein neues Lifestyle-<br />

Thema sehr stark mit den Inhalten<br />

von Herbaria. Die Moon Milk<br />

» Das Thema Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt<br />

und fließt in alle Entscheidungsprozesse ein. Jedes Unternehmen<br />

kann hier aus meiner Sicht einen großen Beitrag leisten, um die<br />

Welt ein Stück besser zu machen.«<br />

Erwin Winkler: Herbaria wächst<br />

stetig und organisch, aber nicht<br />

überproportional, da <strong>Bio</strong>-Wachstum<br />

auf hohem Niveau nur organisch<br />

möglich ist. Unsere Anbauer bewirtschaften<br />

ihr Feld nach <strong>Bio</strong>-Prinzipien<br />

und können nicht auf Knopfdruck<br />

größere Flächen herbeizaubern.<br />

Uns ist es ein Anliegen, zusammen<br />

mit den Anbauern Ackerflächen<br />

optimal zu nutzen. Das kann bedeuten,<br />

dass Ackerflächen zukünftig<br />

für den Kräuteranbau genutzt<br />

werden. Auch mit dem Anbau von<br />

Kräutern ist gutes Geld zu verdienen,<br />

nicht nur in der Milch- oder<br />

Obstwirtschaft. Die Region Franken<br />

ist da ein gutes Beispiel, denn<br />

wir wollen mit unseren Produkten<br />

nicht nur ins Ausland schauen,<br />

sondern auch regionale Partner<br />

fördern.<br />

Deshalb ist das Umwelt-Management<br />

nicht nur meine persönliche<br />

Herzenssache, sondern auch<br />

die von allen 30 Mitarbeitern bei<br />

Herbaria. Das Thema Nachhaltigkeit<br />

wird bei uns gelebt und fließt<br />

in alle Entscheidungsprozesse ein.<br />

Jedes Unternehmen kann hier aus<br />

meiner Sicht einen großen Beitrag<br />

leisten, um die Welt ein Stück besser<br />

zu machen.<br />

Erwin Winkler: In Herbaria Produkten findet man keine Gentechnik, keine<br />

Zusatzstoffe, keine Hilfsstoffe, keine Aromen – dafür ist jeder Rohstoff in<br />

100% <strong>Bio</strong>-Qualität sowie fair entlohnt. Sollte beispielsweise die Idee für eine<br />

neue Gewürzkreation eine Rarität enthalten, die wir nicht oder nicht in ausreichender<br />

Menge aus kontrolliert ökologischem Anbau erwerben können –<br />

dann verzichten wir lieber auf die ganze Rezeptur. Zusätzlich arbeitet Herbaria<br />

sehr stark in Projekten: Im brasilianischen Regenwald werden von einem<br />

indigenen Volk wilde Pfefferkörner gepflückt, die fair entlohnt werden und<br />

dadurch die Lebensumstände des Stammes sichern können. Natürlich sind<br />

die gewonnenen Mengen begrenzt. Für uns steht hierbei nicht der wirtschaftliche<br />

Erfolg im Vordergrund, sondern die Idee, etwas zurückzugeben und Projekte<br />

mit indigenen Völkern oder Frauen-Kooperativen zu unterstützen. Mit<br />

unserem Luisenhaller Pfannensalz aus einer der letzten Pfannensiedereien in<br />

Europa wird beispielsweise der Erhalt dieser traditionellen, jahrhundertealten<br />

Art der Salzgewinnung sichergestellt.<br />

fng. Was bedeutete es für Herbaria, dass Sie den Schritt vom reinen<br />

<strong>Bio</strong>handel zum breiteren Auftritt im LEH gemacht haben?<br />

Erwin Winkler: Als wir die ersten Gewürzmischungen 2013 auf der<br />

<strong>Bio</strong>fach vorstellten, waren die Fachhändler sehr interessiert und haben<br />

schnell zugegriffen. Je stärker das Thema <strong>Bio</strong> in der Mitte der Gesellschaft<br />

angekommen war, desto mehr freie Händler von Edeka und Rewe<br />

besuchten die <strong>Bio</strong>fach und starteten erste Annäherungsversuche mit den<br />

Herbaria-Produkten. Natürlich war uns wichtig, dass wir einen größeren<br />

Kundenkreis erschließen und uns breiter aufstellen, deshalb sind wir vor<br />

etwa fünf Jahren mit Edeka Südwest gestartet. Letztlich erschließen wir damit<br />

unseren Anbauern die Möglichkeit langfristig vom Kräuteranbau leben<br />

und Ackerflächen entsprechend weiter ausbauen zu können.<br />

wird als 5 x 5 Gramm Beutel in<br />

fünf Varianten angeboten und<br />

kann in jede verfügbare Milch-<br />

Sorte eingerührt werden. Die<br />

ganze Welt spricht gerade von<br />

Melatonin und im Prinzip tut<br />

die Moon Milk nichts anderes.<br />

Als natürlicher Schlummertrunk<br />

bringt sie durch ayurvedische Ingredienzen<br />

den Körper wieder ins<br />

Gleichgewicht<br />

fng: <strong>Bio</strong>-Produkte erleben seit<br />

Jahren einen Aufschwung und<br />

auch in der Corona-Pandemie<br />

haben die Verbraucher bewusster<br />

eingekauft. Hat sich das bei Herbaria<br />

im Umsatz seit 2020 bemerkbar<br />

gemacht?<br />

Kontakt:<br />

Herbaria<br />

Kräuterparadies<br />

GmbH<br />

Hagnbergstraße 12<br />

83730 Fischbachau<br />

Tel.: +49 (0) 8028 9057-0<br />

Fax: +49 (0) 8028 9057-54<br />

info@herbaria. de<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

17


Bündner Bergkäse bio<br />

Der Kanton Graubünden<br />

in der<br />

Schweiz ist eine der<br />

ursprünglichsten und<br />

schönsten Naturlandschaften<br />

der Alpenrepublik.<br />

In dieser einzigartigen,<br />

nachhaltig<br />

bewirtschafteten<br />

Alpenflora gedeihen<br />

für die Kühe besonders<br />

würzige Kräuter<br />

und saftige Gräser<br />

– ideale Voraussetzungen<br />

für eine Milch<br />

höchster Qualität.<br />

Und daraus wird der<br />

Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong><br />

gefertigt. Denn nur<br />

beste naturbelassene<br />

<strong>Bio</strong>-Milch darf für die<br />

Herstellung dieser<br />

edlen Kreationen verarbeitet<br />

werden.<br />

Bündner Bergkä<br />

und in liebevol<br />

In den Bergen Graubündens entsteht diese von Kennern geschätzte Hartkäsespezialität<br />

in ausgesuchten Sennereien, die auf einer Höhe von mehr<br />

als 1.000 Metern angesiedelt sind. Jeder Laib wird von den Käsermeistern<br />

– wie man in der Schweiz sagt – und Käsermeisterinnen nach alter Tradition<br />

und überlieferter Rezeptur in liebevoller Handarbeit erzeugt und gepflegt.<br />

Drei bis fünf Monate Reifezeit erhält der Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> würzig. Er<br />

zeichnet sich durch sein sehr aromatisches Artoma am Gaumen aus. Der noch<br />

länger gereifte Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> extra lagert sechs bis neun Monate<br />

lang und schmeckt würzig-temperamentvoll. Zu erkennen sind diese exquisiten<br />

Schweizer Käsekreationen für den Konsumenten an ihrem typischen Laibetikett<br />

mit dem mittig platzierten Graubündener Wappentier, dem Steinbock.<br />

Ein köstliches Stück Graubündener Lebensart bietet übrigens eine geschmackvoll<br />

zusammengestellte Käseplatte mit frischem und getrocknetem<br />

Obst. Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong> mundet aber auch in kalten Gerichten<br />

wie zum Beispiel in Käsesalaten oder in Sandwiches. In der warmen Küche<br />

verwöhnt er den Gaumen in Saucen, Aufläufen sowie gefülltem oder<br />

gratiniertem Gemüse und bei Fleischgerichten mit einer unwiderstehlichen<br />

Käsekruste.<br />

Nur neun Sennereien erzeugen<br />

die edlen Käsespezialitäten<br />

Gerade mal neun Sennereien produzieren in dieser herrlichen<br />

Natur- und Kulturlandschaft nördlich und südlich des Alpenkamms<br />

den schon seit langem berühmten Bündner Bergkäse <strong>Bio</strong>.<br />

Sie schaffen durch ihre Symbiose mit Milchbauern und Handel<br />

eine echte win-win-Situation. Denn die Bergbauern und die Käser<br />

sorgen mit Herzblut für außergewöhnliche Spezialitäten, die selbst<br />

die Gaumen verwöhnter Gourmets<br />

streicheln. Kein Wunder, dass sie<br />

im Handel reißenden Absatz finden,<br />

obwohl der Konsument für<br />

diese Qualitätserzeugnisse deutlich<br />

mehr berappen muss als für<br />

Käsesorten aus Massenproduktion.<br />

Ein Betrieb, der neben anderen<br />

Milchprodukten auch Bündner<br />

Bergkäse herstellt, ist die Sennerei<br />

Andeer in der gleichnamigen Gemeinde.<br />

Fünf Bauernfamilien versor-<br />

18 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


Bündner Bergkäse bio<br />

gen die Käserei oft zweimal täglich<br />

mit ihrer Milch. Die Kühe weiden<br />

auf den Höhenlagen Graubündens,<br />

die sich bis auf 2.500 Meter über<br />

dem Meeresspiegel erstrecken. Das<br />

sind vorwiegend Naturwiesen mit<br />

ausgewogenen Anteilen an Kräutern,<br />

Klee und unterschiedlichen<br />

Gräsern. Diese ideale Zusammensetzung<br />

des Futters über die verschiedenen<br />

Höhenstufen hinweg<br />

sorgt für die erstklassige Milch. Im<br />

Frühjahr und im Sommer suchen<br />

sich die Tiere ihr Futter auf den<br />

würzigen Hanglagen, in den oft verschneiten<br />

Wintermonaten erhalten<br />

sie in ihren großzügig gestalteten<br />

Ställen das in der warmen Jahreszeit<br />

eingebrachte Heu. Doch selbst<br />

in den kühleren Monaten werden<br />

die Kühe immer wieder mal nach<br />

draußen in die ihnen vertraute Natur<br />

gebracht.<br />

existieren, die Dorfgemeinschaften<br />

bleiben erhalten, ziehen Touristen<br />

an, lassen Hotels und Gasthäuser<br />

blühen und entpuppen sich zudem<br />

als lukrativer Absatzmarkt für den<br />

Bündner Bergkäse.<br />

400.000 Liter silofreie <strong>Bio</strong>-Milch<br />

verarbeitet die Sennerei Andeer pro<br />

Jahr. Gibt es Absichten, die Produktion<br />

angesichts des wirtschaftlichen<br />

Erfolgs raufzufahren? „Auf keinen<br />

Fall“, antwortet Martin Bienerth,<br />

„unser Ziel darf nicht sein, immer<br />

mehr Milch zu verarbeiten,<br />

sondern wir müssen unsere<br />

Qualitätsprodukte noch<br />

besser vermarkten. Nur<br />

so können wir auch<br />

unseren treuen Bauern<br />

noch bessere Preise für ihre<br />

Milch bieten und die Wertschöpfung<br />

im Berggebiet erhalten.“<br />

se nach alter Tradition<br />

ler Handarbeit<br />

Kühe nach den Richtlinien von <strong>Bio</strong><br />

Suisse produzieren“, erklärt Jürg<br />

Flükiger, der gemeinsam mit seiner<br />

Frau Marianne die Käsemanufaktur<br />

unterhält.<br />

Der ausgezeichnete Absatz<br />

von Bündner Bergkäse ist leicht<br />

erklärt. „Unsere Produkte werden<br />

schlichtweg gesünder hergestellt“,<br />

sagt Maria Mayer, die mit ihrem<br />

Mann Martin Bienerth die Sennerei<br />

Andeer betreibt. „Wir haben hier<br />

noch Wiesen, die blühen, und auf<br />

denen Kräuter wachsen. Das gibt<br />

dann eine andere Milch und einen<br />

anderen Käse. Unser Rheinwald<br />

gilt als eines der letzten silofreien<br />

Täler Graubündens. Das bedeutet,<br />

dass die Kühe ausschließlich Gras<br />

und Heu fressen.“<br />

Das macht die Fütterung natürlich<br />

teurer, zugleich aber<br />

die Milch besser. Das weiß<br />

selbstverständlich auch<br />

der Handel und zahlt<br />

den Käsereien mehr Geld<br />

für ihre Kreationen. Die<br />

Sennereien können ihren<br />

Milchbauern höhere<br />

Preise für ihren wichtigen<br />

Rohstoff auszahlen. So<br />

können die Betriebe und<br />

die Sennereien weiterhin gut<br />

Die neun regionalen Dorfkäsereien sind genossenschaftlich organisiert<br />

und agieren unter dem Namen Sortenorganisation Bündnerkäse, SOBK,<br />

und müssen – dies ist Voraussetzung für die Produktion überhaupt – über<br />

1.000 Meter über dem Meeresspiegel ansässig sein. Auf den Käseschachteln<br />

finden Konsumenten neben dem Abbild des Steinbocks ganz unten<br />

einen weiteren Hinweis auf die garantierte Qualität von Bündner Bergkäse.<br />

Dort findet sich der Schriftzug Original Dal Grischun. Das ist rätoromanisch,<br />

neben deutsch, französisch und italienisch die vierte Amtssprache<br />

der Schweiz, und bedeutet Original aus Graubünden.<br />

Mehr Verbraucher tendieren zu<br />

den Schätzen Schweizer Natur<br />

Vermarktet wird der Bündner Bergkäse einerseits von den Sennereien<br />

selbst, denn dieses regionale Edel-Produkt findet in den heimatlichen Städten<br />

und Gemeinden natürlich eine Vielzahl von Abnehmern, andererseits aber<br />

auch von der Organisation Switzerland Cheese Marketing, SCM. Sie bietet den<br />

Marktakteuren rund um den Schweizer Käse ihre Dienste an und unternimmt<br />

viel dafür, dass alle Beteiligten – ob Lebensmittelhandel oder Verbraucher –<br />

über die Besonderheiten Schweizer Käsespezialitäten Bescheid wissen. Auch<br />

in Deutschland ist SCM mit ihrer Zentrale im oberbayerischen Baldham bei<br />

München aktiv. Denn von den rund 180.000 Tonnen Käse, die jährlich in der<br />

Schweiz hergestellt werden, gehen allein 30.000 Tonnen nach Deutschland.<br />

Damit sind wir der größte Abnehmer von Schweizer Käsesorten.<br />

Aber kommen wir noch einmal zurück auf den Bündner Bergkäse. Ein<br />

anderer kleiner aber feiner Produzent dieser Kreation ist die Sennerei Splügen.<br />

„Am Anfang unseres hochwertigen Splügner <strong>Bio</strong> Bergkäses stehen<br />

unsere acht Bauernfamilien, die im Hochtal Rheinwald die Milch ihrer<br />

Die traditionelle Herstellung<br />

läuft bei ihnen wie auch in den<br />

anderen Sennereien in handwerklichen<br />

Schritten ab, Tag für Tag,<br />

Monat um Monat, Jahr um Jahr.<br />

Den kleinen Käsereien mit ihren<br />

edlen Produkten kommt das veränderte<br />

Ernährungsbewusstsein<br />

der Konsumenten stark zugute.<br />

Verbraucher, die es sich leisten<br />

können, tendieren zunehmend zu<br />

diesen wunderbaren Schätzen aus<br />

der Schweizer Natur, die völlig andere<br />

Geschmackseffekte habe als<br />

Käsesorten aus Massenproduktion,<br />

die auf der Zunge eher wenig Individualität<br />

ausstrahlen.<br />

„Wir verarbeiten rund 750.000<br />

Liter <strong>Bio</strong>-Milch aus der Region<br />

jährlich“, sagt Jürg Flükiger, „etwa<br />

die Hälfte davon wird zu Bündner<br />

Bergkäse. Nachhaltiger Umgang<br />

mit der Natur, geschlossene Nährstoffkreise,<br />

beschränkter Viehbesatz,<br />

artgerechte Tierhaltung und<br />

traditionelle Herstellungsverfahren<br />

in den Käsemanufakturen machen<br />

die Exzellenz unseres Bündner<br />

Bergkäses aus.“<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

19


Wage zu denken!<br />

Qualität und Genuss<br />

stehen für die<br />

„Herbarianer“ immer<br />

an erster Stelle. Und<br />

zwar nicht nur bei<br />

Gewürzen, sondern<br />

auch bei biologischen<br />

Kräutertees,<br />

Kaffees und der<br />

Naturdrogerie.<br />

Weit mehr als <strong>Bio</strong> – H<br />

Gewürzen, Kräutern un<br />

Die Herbaria Kräuterparadies GmbH wurde 1919<br />

als Heilmittelfirma gegründet und hat ihren<br />

Sitz in Fischbachau in Oberbayern. Das Unternehmen<br />

ist <strong>Bio</strong>-Pionier der ersten Stunde und Gründungsmitglied<br />

des Bundesverbands Naturkost Naturwaren e.V.<br />

(BNN) im Jahr 1987 und bereits seit 1997 nach dem EU-<br />

Standard für Umwelt-Management EMAS-zertifiziert.<br />

Einer der wichtigsten Grundsätze ist der Einsatz von<br />

Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau.Eine<br />

solche Landbewirtschaftung erfordert sehr viel Knowhow<br />

und besonderen Aufwand. Die Qualitätssicherung<br />

erfolgt bei Herbaria sogar nach strengen Arzneimittelstandards,<br />

erkennbar an der Kennzeichnung „DE-<br />

ÖKO-003“ auf den Herbaria-<strong>Bio</strong>-Produkten. Als eines<br />

der ersten beiden <strong>Bio</strong>-Unternehmen in Deutschland<br />

und sogar als einer der ersten beiden Lebensmittelhersteller<br />

überhaupt hat Herbaria die strenge EMASplus-<br />

Nachhaltigkeitszertifizierung erhalten.<br />

Einkaufen dort, wo’s wächst,<br />

mit höchsten Standards<br />

Hinter jeder Spitze Dill, jeder Prise Cassia-Zimt und<br />

jeder exotischen Pfefferrarität, die Eingang in die vielfältigen<br />

Gewürzmischungen findet, stecken Menschen, unter<br />

deren Obhut und Pflege diese aromatischen Pflanzen<br />

aufgewachsen sind. Die Partner werden sehr sorgfältig<br />

ausgewählt und sind genauso bedingungslos qualitätsorientiert<br />

wie Herbaria selbst. Regionale Anbieter werden<br />

fair entlohnt und bevorzugt, so dass etwa 330 Rohstoffe<br />

für die <strong>Bio</strong>-Gewürze klimatisch bedingt aus 41 Anbaugebieten<br />

und von 86 Lieferanten weltweit bezogen werden.<br />

Dies bedeutet verschiedenste Handelsverträge, <strong>Bio</strong>- Zertifizierungen,<br />

Nachhaltigkeitserklärungen und Verhaltenskodizes,die<br />

einzeln geprüft, überwacht und gemanagt<br />

werden. Besonders stolz ist das Unternehmen darauf,<br />

dass seit 2012 immer mehr Gewürze das <strong>Bio</strong>land-Logo<br />

tragen – mit konsequenter ökologischer Landwirtschaft<br />

nach allerstrengsten Richtlinien und mit Verantwortung<br />

für die Zukunft.<br />

Kulinarisch anspruchsvolle<br />

Gewürzmischungen und Raritäten<br />

In Herbaria Produkten findet man keine Gentechnik,<br />

keine Zusatzstoffe, keine Hilfsstoffe, keine Aromen.<br />

Die Gewürze sind so konzeptioniert, dass keine weiteren<br />

Gewürze für ein Gericht benötigt werden und ohne<br />

20 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


portrait – Herbaria<br />

Vorkenntnisse im Kochen auf einfachste Weise höchst<br />

schmackhafte Gerichte zubereitet werden können. Ein<br />

Beispiel: Viele Gewürzmischungen kann man auch mit<br />

Öl und/oder heißem Wasser als Dressing-Gewürz anrühren<br />

und bringt so Abwechslung in die Salatküche.<br />

Besonders stolz ist das Unternehmen auf seine mittlerweile<br />

schon Kultstatus genießenden Gewürzdosen<br />

aus Weißblech mit Aromaschutz-Innendeckel, die sich<br />

platzsparend im Regal stapeln lassen. Sie sind nicht nur<br />

hübsch anzusehen, sondern schützen ihren wertvollen<br />

hocharomatischen Inhalt vor Licht, Luft und Feuchtigkeit.<br />

Außerdem können die Dosen beliebig oft wieder<br />

zu 100 Prozent verschlossen werden, so dass die Gewürze<br />

sehr lange haltbar sind.<br />

Gewürze aus aller Herren Länder<br />

Beliebte Einzelgewürze der<br />

„Feinschmecker Basics“<br />

Während die „Dillspitzen aus Bayern“ bei einem<br />

Familienbetrieb in der Nähe von Aichach-Friedberg auf<br />

gutem Lösboden wachsen und gleich nach der Ernte<br />

direkt am Hof getrocknet werden, gelangt der Klassiker<br />

„Paprika edelsüß“ aus dem südlichen Ungarn nach Fischbachau.<br />

Das Paprikapulver in Premium-Qualität zeichnet<br />

sich aus durch einen intensiven fruchtig-aromatischen<br />

Geschmack und eine außergewöhnlich leuchtend rote<br />

Farbe. Die Paprikafrüchte stammen aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau von einem Familienbetrieb aus der berühmten<br />

Paprikaregion rund um das sonnenverwöhnte<br />

Szeged in Ungarn. In vier bis sechs Handpflückungen<br />

werden nur voll ausgereifte Paprikafrüchte geerntet. Die<br />

Schoten dürfen zwei bis drei Wochen in Netzsäcken an<br />

der Luft langsam trocknen. Dann werden sie in einer traditionellen<br />

Paprikamühle auf Steinmühlen vermahlen.<br />

Die vielen Sonnenstunden während des Wachstums und<br />

auch bei der Trocknung verleihen diesem Paprika seine<br />

herausragende Qualität.<br />

Und ewig lockt der Süden:<br />

<strong>Bio</strong>-Feinschmecker Mediterran<br />

Die sinnlichen Genüsse und die Lebensart in den<br />

Mittelmeerländern haben uns im Norden schon immer<br />

magisch angezogen. Mit der Reihe <strong>Bio</strong>-Feinschmecker<br />

Mediterran kommt der Süden in jede Küche. Sehr beliebt<br />

sind im Sortiment Das Trüffelglück, eine Mischung<br />

für edle Risotto-, Pasta-, Pilz- und Schmorgerichte oder<br />

feine mediterrane Salatdressings. Durch die hochwertigen<br />

Zutaten von Trüffeln und sechs weiteren Edelpilzen<br />

spürt man die aromatisch duftenden Wälder<br />

des Piemont förmlich am Gaumen. Ein weiterer Bestseller<br />

entstammt dem wilden Charme der Gebirgsinsel<br />

Korsika: Duft der Macchia<br />

ist ein Gewürzsalz für mediterrane<br />

Fleisch-, Fisch- und Gemüse-<br />

Gerichte. Ein hervorragendes<br />

Allround-Gewürz mit Kräuter-<br />

Raritäten wie Lemonmyrte und<br />

Kubebenpfeffer, das die wilde<br />

Schönheit Korsikas auf den Teller<br />

zaubert.<br />

1001 Genüsse -<br />

<strong>Bio</strong>-Feinschmecker<br />

Orient<br />

Kunstvoll und fantasiereich<br />

wie Scheherazade in Tausend und<br />

einer Nacht möchten auch die orientalischen<br />

Gewürzmischungen<br />

betörende Geschichten erzählen.<br />

Bestens geeignet für die trendige<br />

Levante-Küche ist besonders<br />

Tajine Marrakesch, eine Gewürzzubereitung<br />

für marokkanische<br />

Tajine-Gerichte im traditionellen<br />

Tontopf und andere orientalische<br />

Schmor- und Eintopfgerichte. Die<br />

Gewürzmischung mit Korinthen,<br />

Koriandersamen, Zimt und Arganöl<br />

hat schon jetzt viele Freunde in<br />

Deutschland und bringt den Reichtum<br />

des Souks auf den Tisch.<br />

öchste Qualität bei<br />

d Tees von Herbaria<br />

Das Produkt-Sortiment der Herbaria Kräuterparadies<br />

GmbH umfasst <strong>Bio</strong>-Gewürze, <strong>Bio</strong>-Kräutertee,<br />

<strong>Bio</strong>-Kaffee und <strong>Bio</strong>-Elixiere, alles in 100 Prozent <strong>Bio</strong>-<br />

Qualität und 100 Prozent vegan. Das Premium-Gewürzsortiment<br />

„<strong>Bio</strong>-Feinschmecker“ wird in mehr als<br />

20 Länder exportiert. Die Gewürzspezialitäten und<br />

-raritäten stammen von biologischen Kleinerzeugern<br />

weltweit und werden mit größter Sorgfalt geprüft und<br />

ausgewählt. So verschieden ihre Bedingungen in Asien,<br />

Afrika oder Europa auch sein mögen, etwas haben die<br />

meisten der Anbauer gemeinsam: eine gehörige Portion<br />

Idealismus und ein fast schon liebevolles Verhältnis<br />

zu ihren hochwertigen Erzeugnissen. Wie zum Beispiel<br />

Christian Hennings aus Franken. Er baut den Thymian<br />

für die <strong>Bio</strong>-Feinschmecker Gewürze an und scheut<br />

den enormen Mehraufwand des <strong>Bio</strong>anbaus ohne chemisch-synthetische<br />

Düngemittel nicht. Er ist <strong>Bio</strong>bauer<br />

aus Überzeugung. Jetzt wachsen auf 30 Hektar seiner<br />

Felder Thymian, Majoran, Ysopkraut und viele andere<br />

Kräuter höchster <strong>Bio</strong>-Qualität.<br />

Beliebte „<strong>Bio</strong>-<br />

Feinschmecker“-Genüsse<br />

aus Deutschland<br />

Lieblingsgerichte von Muttern<br />

inallen Ehren – doch Herbaria-<br />

Gewürzmischungen zeigen, was<br />

wirklich in unseren kulinarischen<br />

Klassikern steckt und zaubern aus<br />

Hausmannskost raffiniert zubereitete<br />

Gaumenfreuden und überraschende<br />

Geschmackserlebnisse für<br />

höchste Ansprüche. Sehr beliebt<br />

und keine Überraschung ist Gaumenschmaus,<br />

die Gewürzmischung<br />

für Bratkartoffeln, die sich auch<br />

gut für andere Kartoffelgerichte<br />

wie Gratins oder Kartoffelgulasch<br />

eignet. Durch ausgewählte Zutaten<br />

wie Ysopkraut, Wacholder<br />

und Koriandersamen entfaltet die<br />

deutsche Lieblingsknolle deine<br />

überraschende Note. Anregend<br />

und vielfältig einsetzbar ist auch<br />

die Wilde Hilde, eine Mischung für<br />

Salate der neuen deutschen Küche,<br />

die erstaunlicherweise für alle fünf<br />

Geschmackssinne gleich anregend<br />

ist. Ob süß, salzig, sauer, bitter oder<br />

scharf, durch die Beigabe von Sesam,<br />

Myrte, Süßholz, Macis und<br />

Kurkuma lässt sich Salat einmal<br />

ganz anders erfahren<br />

und genießen.<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel


wage zu denken!<br />

Wo <strong>Bio</strong> drauf steht,<br />

ist auch <strong>Bio</strong> drin.<br />

Dafür verbürgt sich<br />

die Großbäckerei<br />

mestemacher als einer<br />

der ersten Hersteller<br />

von verpacktem Vollkornbrot<br />

schon seit<br />

vielen Jahren.<br />

Mestemacher <strong>Bio</strong> Amaranth<br />

+ Quinoa-Brot mit veganem<br />

Speck und Avocado<br />

Fotohinweis: Mestemacher<br />

<strong>Bio</strong>-Siegel für Mestema<br />

Wenn der Erfolg und die<br />

Tradition eine Geschichte<br />

und einen Namen hat, dann ist es<br />

der von Mestemacher. 2021 konnte<br />

die Großbäckerei 150-jähriges Jubiläum<br />

feiern, einst als Dorfbäckerei<br />

von Wilhelm Mestemacher in Gütersloh<br />

gegründet, der sich mit seinen<br />

Westfälischen Pumpernickeln auch<br />

weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />

schnell einen Namen machte. Heute<br />

ist das Unternehmen Weltmarktführer<br />

für Pumpernickel und Vollkornspezialitäten<br />

mit ungeöffnet langer<br />

Haltbarkeit. Dazu gehören auch die<br />

<strong>Bio</strong>-Brote aus der Mestemacher the<br />

lifestyle-bakery. Ab diesem Jahr fast<br />

alle mit neuem Verpackungs-Design.<br />

Alle <strong>Bio</strong>-Brote sind aus vollem<br />

Korn in der hauseigenen Mühle<br />

frisch gemahlen und reich an wichtigen<br />

Ballaststoffen. Dass dabei<br />

das Korn für die <strong>Bio</strong>-Brote aus bio-<br />

logischem Anbau kommt, also ohne chemische Spritzund<br />

Düngemittel reift, versteht sich für Mestemacher<br />

von selbst, gilt das Unternehmen als Pionier in Sachen<br />

ökologischer Landbau. So fördert die Großbäckerei seit<br />

1985 die Existenz und das betriebliche Wachstum von<br />

Öko-Landwirtinnen und Landwirten.<br />

Getreidesorten von einst<br />

feiern Comeback<br />

Zehn <strong>Bio</strong>-Brote umfasst das aktuelle <strong>Bio</strong>-Sortiment<br />

plus zwei <strong>Bio</strong> Toast-Varianten. Eine Palette, die keine<br />

Geschmackswünsche offenlässt und der immer größeren<br />

Nachfrage nach hochwertigem Korn nachkommt. Wie<br />

beim Mestemacher <strong>Bio</strong> Dinkel + Grünkern, ein Vollkornbrot<br />

mit Roggen, Dinkel und Grünkern (500 Gramm-Packung<br />

mit je 7 Scheiben zu je ca. 72 Gramm). Nachdem<br />

Dinkel lange Zeit in Vergessenheit geraten war, wurde<br />

er – wie auch Emmer und Einkorn – wiederentdeckt. Alle<br />

drei gehören sie zu den Spelzgetreiden, deren Korn in einer<br />

Schutzhülle steckt, was bedeutet, dass es weniger anfällig<br />

für Schädlinge ist. Grünkern ist übrigens ebenfalls<br />

Dinkel, der allerdings in halbreifem Zustand geerntet<br />

wird. Er zeichnet sich durch eine nussige Aromanote aus.<br />

Ein Vollkornbrot mit Roggen, Hafer und Gerste,<br />

das ist das Mestemacher <strong>Bio</strong> Dreikorn, getreu dem<br />

Motto „aller guten Dinge sind drei“, schließlich geben<br />

sich hier die besten Getreidesorten Roggen, Hafer und<br />

Gerste ein Stelldichein (500 Gramm-Packung mit je 7<br />

Scheiben zu je ca. 72 Gramm). Das in der hauseigenen<br />

Mühle von Mestemacher frisch gemahlene volle Korn<br />

ist reich an wichtigen Ballaststoffen.<br />

Roggen liefert reichlich Ballaststoffe und Vitamine,<br />

Leinsamen mit seinen Omega-3-Fettsäuren ist nicht nur<br />

wichtig für die Gesundheit, es fördert auch die Verdauung.<br />

Im Mestemacher <strong>Bio</strong> Leinsamen-Brot ist beides:<br />

Roggen und Leinsamen, beides aus vollem Korn frisch<br />

gemahlen und reich an Ballaststoffen (500 Gramm-<br />

Packung mit je 9 Scheiben zu je ca. 56 Gramm).<br />

Alte Kulturpflanzen mit<br />

wertvollen Inhaltsstoffen<br />

Die Urvölker Südamerikas schwören seit über<br />

5000 Jahren auf Chiasamen (Salvia hispanica), die<br />

kleinen Körner, die es in sich haben sollen. Sie gehören<br />

zur Gattung der Salbeipflanzen und stammen ur-<br />

22 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature


mestemacher bio-Brote<br />

sprünglich aus Mexiko. Zusammen mit Roggen<br />

und Goldleinsamen stecken sie im Mestemacher<br />

<strong>Bio</strong> Goldleinsamen + Chia brot. Im Gegensatz<br />

zum Leinsamen enthält der Goldleinsamen<br />

weniger Omega-3-Fettsäuren (enthält 1,5 g<br />

Omega-3-Fettsäuren pro 100 Gramm), dafür<br />

mehr Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure). Beides<br />

sind essentielle Fettsäuren, die nur über die<br />

Nahrung vom Körper aufgenommen werden<br />

können. So ist Mestemacher <strong>Bio</strong> Goldleinsamen<br />

+ Chiabrot ein natürlicher Brotgenuss mit fünf<br />

Scheiben zu je ca. 70 Gramm in der 350 Gramm-<br />

Packung.<br />

Apropos, auch Sonnenblumenkerne sind<br />

reich an Omega-6-Fettsäuren und liefern<br />

wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe,<br />

ungesättigte Fettsäuren und Proteine.<br />

Das macht sie zum Powerfood, ideal für<br />

Snackpausen beispielsweise am Arbeitsplatz.<br />

Im Mestemacher <strong>Bio</strong> Sonnenblumenkern, dem<br />

Roggenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen,<br />

sind die kleinen Energielieferanten reichlich<br />

versteckt. Auch hier kommen die Zutaten<br />

aus biologischem, umweltschonendem Anbau<br />

(500 Gramm-Packung mit je 7 Scheiben<br />

zu je ca. 72 Gramm).<br />

Amaranth gehört zu den ältesten Kulturpflanzen<br />

der Welt, ist reich an Eisen, Calcium<br />

und Magnesium, und enthält pflanzliches<br />

Eiweiß, das gut bekömmlich ist. Den Peptiden<br />

und Ölen, die im Amaranth enthalten<br />

sind, werden entzündungshemmende Eigenschaften<br />

zugesprochen. Quinoa gilt als das<br />

cher <strong>Bio</strong>-Brote<br />

Inkakorn, ist ein seit Jahrtausenden genutztes Getreide<br />

der Urvölker Mittelamerikas mit hohem Proteinanteil.<br />

In der Summe viele gute Eigenschaften, die auch im<br />

Mestemacher <strong>Bio</strong> Amaranth + Quinoa-Brot stecken,<br />

ein Roggenvollkornbrot mit Amaranth und Quinoa.<br />

Ein ballaststoffreiches, außergewöhnliches Powerpaket<br />

fürs Wohlbefinden mit angenehm fein-nussigem<br />

Geschmack (350 Gramm-Packung mit je 5 Scheiben<br />

zu je ca. 70 Gramm).<br />

Die Kraft<br />

des vollen Korns<br />

Das Mestemacher <strong>Bio</strong> Vollwert-Brot, empfohlen<br />

von Dr. Schnitzer, ist ein Roggenvollkornbrot,<br />

dessen Getreide frisch in der hauseigenen Mühle<br />

vermahlen wird. Dafür werden Getreideerzeugnisse<br />

mit hohem Ausmahlungsgrad verwendet,<br />

die den Broten die Kraft des vollen Korns geben.<br />

So steht auch das Mestemacher <strong>Bio</strong> Vollwert-Brot<br />

für 100 Prozent Qualität. Das Mestemacher <strong>Bio</strong><br />

Vollwert-Brot ist reich an Ballaststoffen und mit<br />

sieben Scheiben zu je ca. 72 Gramm in der 500<br />

Gramm-Packung erhältlich.<br />

Um die positive Wirkung zur Aufrechterhaltung<br />

eines normalen Cholesterinspiegels<br />

im Blut zu erzielen, so die Fachleute,<br />

ist eine tägliche Aufnahmemenge von drei<br />

Gramm Beta-Glucanen erforderlich. Die im<br />

Mestemacher <strong>Bio</strong> Haferbrot enthaltenen<br />

Beta-Glucane unterstützen die Aufrechterhaltung<br />

eines normalen Cholesterinspiegels<br />

im Blut, denn das Vollkornbrot mit Hafer<br />

und Roggen enthält pro 100 Gramm 1,3<br />

Gramm Beta-Glucane aus Hafer. In der 300<br />

Gramm-Packung befinden sich fünf Scheiben<br />

zu je 60 Gramm.<br />

Erinnert ein wenig an Omas Backstube:<br />

das Mestemacher <strong>Bio</strong> Volles Korn. Denn<br />

es kommt mit wenigen Zutaten aus, die da<br />

wären Roggenvollkornschrot, Wasser, Meersalz<br />

und Hefe. Das 100 prozentige Roggenvollkornbrot,<br />

reich an Ballaststoffen und<br />

aus vollem Korn in der Mestemacher Mühle<br />

frisch gemahlen, gibt es in der 500 Gramm-<br />

Packung mit jeweils neun Scheiben à ca. 56<br />

Gramm.<br />

Das Mestemacher <strong>Bio</strong> DINKELBROT ist<br />

durch den hohen Anteil an Dinkelvollkornschrot<br />

nicht nur reich an wichtigen Ballaststoffen,<br />

sondern zusätzlich eine Proteinquelle.<br />

Mit hochwertigen Zutaten aus zertifiziert biologischem<br />

Anbau und ohne Konservierungsstoffe<br />

entsprechend der EU-<strong>Bio</strong>-Verordnung.<br />

Die <strong>Bio</strong>-Brotspezialität ist ungeöffnet bis zu<br />

180 Tage, also rund sechs Monate genussfrisch<br />

und lässt sich übrigens auch sehr gut<br />

toasten. Das Dinkelvollkornbrot eignet sich für<br />

eine vollwertige Ernährung und punktet, übrigens<br />

wie alle Mestemacher <strong>Bio</strong>-Brote, mit der Bestwertung<br />

A beim Nutri-Score, sprich kann eine sehr günstige<br />

Nähstoffbilanz aufweisen, da die Note A für einen hohen<br />

ernährungsphysiologischen Wert steht.<br />

Der Nutri-Score bewertet in einem<br />

Punktesystem ungünstige Nährwertbestandteile<br />

wie den Gehalt an gesättigten Fettsäuren,<br />

den Gesamtzucker- und Natriumgehalt pro 100<br />

Gramm oder 100 Milliliter eines Produkts und<br />

den Brennwert (Kaloriengehalt) sowie günstige<br />

Nährwertbestandteile wie den Eiweiß- und Ballaststoffgehalt<br />

und verrechnet diese miteinander.<br />

Lust auf einen<br />

knackigen Toast?<br />

Ob zum Frühstück oder pikant belegt<br />

für den kleinen Hunger zwischendurch, das<br />

Mestemacher BIO WEIZEN VOLLKORN<br />

TOAST ist ebenso wie das Mestemacher<br />

BIO DINKEL TOAST eine perfekte Unterlage<br />

sowohl für Süßes als auch für Deftiges.<br />

Beide Brote sind vegan – wie übrigens alle<br />

Mestemacher <strong>Bio</strong>-Brote – und laktosefrei. Beide<br />

Toastvarianten gibt es jeweils in der 400<br />

Gramm-Packung mit jeweils 17 Scheiben à<br />

ca. 23,5 Gramm.<br />

www.mestemacher.de<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

23


Natürlich<br />

besser leben.<br />

Mit dem natürlich hohen Hydrogencarbonat-Gehalt von 1.846 mg/l<br />

und einer einzigartigen Mineralisation. Fein perlend oder mild<br />

moussierend im Geschmack wird Staatl. Fachingen seit jeher von<br />

Menschen getrunken, die auf ihre Säure-Basen-Balance achten.<br />

Beste Voraussetzungen für unbeschwerte Lebenslust.<br />

Anwendungsgebiete: Staatl. Fachingen STILL regt die Funktion von Magen und Darm an, fördert die Verdauung und hilft bei Sodbrennen. Es fördert<br />

die Harnausscheidung bei Harnwegserkrankungen, beugt Harnsäure- und Calciumoxalatsteinen vor und unterstützt die Behandlung chronischer<br />

Harnwegsinfek tionen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie das Etikett und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand der Information: 01/2013.<br />

Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH · Brunnenstraße 11 · 65626 Fachingen · www.fachingen.de<br />

24 Mythos <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> Getränke nature


zu guter letzt<br />

FNG MAGAZIN ISSN 0949-3581<br />

FOOD, NONFOOD, GETRÄNKE + TOBACCO<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstr. 25, 90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11 20 18-0, Fax: 09 11 20 18-100<br />

fng@harnisch.com I www.fng-info.de<br />

Redaktionsschluss 25.05.2022<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Chefredaktion:<br />

Philipp Hirt-Reger<br />

Mit Zuversicht und<br />

Vorfreude geht es im Juli<br />

auf die <strong>Bio</strong>Fach<br />

Die <strong>Bio</strong>Fach, die Weltleitmesse für ökologische<br />

Produkte, ist wieder da. Sie<br />

fand in diesem Jahr zwar nicht wie gewohnt im<br />

Februar statt, sondern wurde auf den Sommer<br />

verlegt. Für die Messetage vom 26. bis 29. Juli<br />

in Nürnberg werden um die 2.500 Aussteller<br />

erwartet, 200 davon auf der parallellaufenden<br />

internationalen Fachmesse für Naturkosmetik,<br />

Vivaness. Eine ganze Branche ist glücklich. „Wir<br />

sehen diesem Summer-Event mit großer Zuversicht<br />

und Vorfreude entgegen“, erklärt Danila<br />

Brunner, Leiterin der Messe. „Endlich können<br />

<strong>Bio</strong>-Lebensmittel und Naturkosmetik in allen Facetten<br />

und mit allen Sinnen wieder erlebt werden,<br />

lassen sich neue Geschäftskontakte knüpfen<br />

und bestehende vertiefen. Und natürlich ist<br />

es schön, Neues zu entdecken, überrascht zu<br />

werden und viel Inspiration zu tanken.“<br />

Die Messeleitung arbeitet mit viel Energie<br />

daran, in diesem weiteren Jahr der Corona-Pandemie<br />

so viele Aussteller und Fachbesucher wie<br />

möglich im Messezentrum begrüßen zu können.<br />

Und es wird mächtig daran gefeilt, allen Kunden<br />

ein rundum sicheres wie erfolgreiches Messeerlebnis<br />

zu bieten. Der <strong>Bio</strong>Fach kommt eine große<br />

Bedeutung zu. Denn der Markt für ökologische<br />

Kreationen entwickelt sich weltweit dynamisch.<br />

Der jährliche <strong>Bio</strong>-Einzelhandelsumsatz hat bereits<br />

die Marke von 120 Milliarden Euro überschritten.<br />

Die Chance, die in der wohl einmaligen Summer-Edition<br />

der Messe liegt, betont Jan Plagge,<br />

Präsident von <strong>Bio</strong>land. „Wir brennen darauf, uns<br />

endlich als gesamte Branche wieder zu treffen,<br />

auf den persönlichen Austausch, der in der letzten<br />

Zeit wegen der Pandemie viel zu kurz kam.“<br />

Quelle: NürnbergMesse<br />

Auch Michael Radau, Vorstandsvorsitzender<br />

von Super<strong>Bio</strong>Markt, sieht in dieser ungewöhnlich<br />

terminierten Sommer-Messe viel<br />

Potenzial. „Diese <strong>Bio</strong>Fach 2022 sehe ich als<br />

riesige Chance. Die Menschen können sich mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit wieder in entspannter<br />

Atmosphäre treffen, sich austauschen und<br />

feiern“, sagt er. „Zugleich können wir vielleicht<br />

sommerliche Outdoorideen entwickeln, die<br />

diese <strong>Bio</strong>Fach zu einer ganz besonderen Messe<br />

machen. Lassen Sie uns diese Möglichkeit<br />

nutzen!“<br />

Zunächst stellte sich der Gedanke, die Messe<br />

auf den Sommer zu verlegen, als ziemlich<br />

schwierig dar. Klar, in den wärmeren Monaten<br />

sinken naturgemäß die Inzidenzzahlen bei Covid<br />

19, immer mehr Menschen sind geimpft,<br />

wer sich dennoch infiziert, erlebt in der Regel<br />

einen eher milden Verlauf. Andererseits liegt<br />

der Juli mitten in der Ferienzeit. Zigtausende<br />

zieht es in den Urlaub. Die Landwirtschaft<br />

steht mitten in der Ernte, viele <strong>Bio</strong>-Erzeugnisse<br />

müssen zügig verarbeitet werden.<br />

Und in dieser Phase eine Messe veranstalten?<br />

Viele in der Branche schüttelten verständnislos<br />

den Kopf. Aber schließlich hat sich der<br />

Juli-Termin durchgesetzt. Auch bei den potenziellen<br />

Ausstellern hat die Erkenntnis gesiegt,<br />

dass in diesen schwierigen Zeiten anders geplant<br />

werden muss. „Schließlich haben wir<br />

alle über die letzten zwei Jahre eines lernen<br />

müssen“, weiß Danila Brunner, „dass normal<br />

eine ganz neue Definition bekommen hat, und<br />

wir müssen auch weiterhin gemeinsam flexibel<br />

agieren.“<br />

Redaktion:<br />

Christine Dölle (foodi)<br />

Christiane Ebner<br />

Britta Göpfert<br />

Sabine Straka<br />

Oliver Numrich<br />

Büro Hamburg:<br />

Bert Pflüger<br />

bert.pflueger@t-online.de<br />

Büro Leverkusen:<br />

Marie Schäfers<br />

m.schaefers@rheinruhrmedia.de<br />

Büro Offenburg:<br />

Gudrun Schillack<br />

textundpresse@t-online.de<br />

Head of Production:<br />

Britta Göpfert<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Herstellung:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Mediabetreuung:<br />

Thomas Mlynarik<br />

Telefon: 09 11 2018-165<br />

Fax: 09 11 2018-100<br />

mlynarik@harnisch.com<br />

Britta Steinberg<br />

Telefon: 02 309 5744740<br />

Fax: 09 11 2018-100<br />

steinberg@harnisch.com<br />

Abonnements:<br />

Sabrina Maasberg<br />

maasberg@harnisch.com<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich sowie 6 <strong>Themenheft</strong>e<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelheft: 3,- Euro<br />

Jahresabonnement: Inland: 30,- Euro + 18 Euro<br />

Versandkosten (zzgl. MwSt.)<br />

Ausland: 30,- Euro + 27,- Euro Versandkosten<br />

Die Berichterstattung im Magazin unterliegt<br />

einer unabhängigen Redaktion.<br />

Der Dr. Harnisch Verlag ist Mitglied im<br />

Forum Nachhaltiger Kakao e.V.<br />

Redaktion<br />

Hotline<br />

✆ 0911<br />

20 18-250<br />

fng-magazin: Der Markenmonitor<br />

für den Lebensmittelhandel<br />

25


Ein <strong>Bio</strong>anteil von 30 Prozent bis 2030,<br />

wie in Landwirtschaftsminister Cem Özdemir<br />

anstrebt, wird dann schwer zu erreichen sein.<br />

Zwar hat <strong>Bio</strong> schon lange die reinen Ökoläden<br />

verlassen und ist in jedem Discounter<br />

heimisch. Und bislang war das Ziel durchaus<br />

realistisch, aber in Zeiten von höherer Arbeitskontrapunkt<br />

von Marie Schäfers<br />

Das Ende des<br />

<strong>Bio</strong>-Booms?<br />

Der Ukraine-Krieg lässt die Lebensmittelpreise<br />

steigen, die Inflation galoppiert<br />

und jede/r merkt es im Portemonnaie.<br />

Verbraucher sind verunsichert. Wird jetzt der<br />

große <strong>Bio</strong>-Boom ein Ende finden, wie die ersten<br />

prognostizieren? Wenn das Geld nicht<br />

mehr so locker sitzt, wird Nachhaltigkeit dann<br />

noch eine größere Rolle spielen können? Oder<br />

geht es wieder zurück in Geiz-ist-geil-Zeiten,<br />

die dann viel mehr Geiz-ist-nicht-geil-aber-leider-gerade-notwendig-Zeiten<br />

sind?<br />

Tatsächlich kommen jetzt zwei Trends<br />

zusammen: In der Hochphase der Pandemie<br />

war natürlich an einigen Stellen auch schon<br />

weniger Geld da – Stichwort Kurzarbeit – aber<br />

es waren auch weniger Ausgaben an anderen<br />

Stellen möglich. Freizeit, Essengehen, Urlaube,<br />

alles wurde runtergeschraubt. Und daheim<br />

wollte man sich deshalb etwas gönnen, gerade<br />

auch bei Lebensmitteln. Jetzt ist alles<br />

wieder machbar – und da konkurriert wieder<br />

viel mehr mit Essen und Trinken daheim. Und<br />

der Krieg in der Ukraine lässt die Lebensmittelpreise<br />

so in die Höhe schnellen, dass das<br />

Geld noch schneller knapp wird. Experten<br />

rechnen damit, dass Verbraucher verstärkt<br />

auf günstige Eigenmarken zurückgreifen werden,<br />

zumindest teure <strong>Bio</strong>-Lebensmittel sollen<br />

laut Beratung PwC das Nachsehen haben.<br />

Und wahrscheinlich wird es wieder konventioneller…<br />

<strong>Bio</strong>anteil vom 30 Prozent:<br />

Ziel ist in Gefahr<br />

losigkeit (die kommen kann und wohl wird)<br />

und überall steigender Preise (haben wir<br />

schon) wird das eher nichts. Es geht wieder<br />

vermehrt in den Discounter - und <strong>Bio</strong> spielt<br />

bald nicht mehr die große Geige. <strong>Bio</strong>bauern<br />

müssen jetzt hoffen, dass der Preisabstand<br />

zwischen <strong>Bio</strong> und Konventionell stabil bleibt.<br />

Sie können nicht über Nacht wieder einfach<br />

zurück zu Konventionell. Und dann ist da noch<br />

die Frage nach den Ausgleichsflächen im <strong>Bio</strong>landbau,<br />

die auf dem Spiel stehen, wenn<br />

Getreide aus der Ukraine auf dem Weltmarkt<br />

fehlt, Hungersnöte drohen und hier Flächen<br />

brach liegen. Bringt <strong>Bio</strong> auch nicht gerade<br />

nach vorne.<br />

Wie nachhaltig<br />

war der <strong>Bio</strong>-Hype?<br />

Aber einen Lichtblick gibt es auch – und<br />

das ist wichtig: Haushalte mit hohem Einkommen<br />

wollen Studien zufolge weiter an<br />

hochwertigen Produkten festhalten. Vielleicht<br />

ist ja wirklich etwas hängen geblieben vom<br />

Verantwortungssinn, von der Sehnsucht nicht<br />

nur nach Gutem, sondern auch nach gutem<br />

Gewissen. Der große Boom ist vorbei, aber ein<br />

kleines Wachstum wäre in diesen Zeiten auch<br />

schon was. Genau daran muss man anknüpfen.<br />

Indem man kommuniziert, warum das<br />

eine oder andere Produkt so teuer geworden<br />

ist, aber was man mit dem Mehrpreis auch<br />

leistet für die Gesellschaft, die Natur und die<br />

heimische Wirtschaft. Wenn man es sich denn<br />

leisten kann, aber das können immer noch einige<br />

– und sie sind vielleicht doch bereit, diesen<br />

Schritt zu gehen. Noch sollte man nicht<br />

die Flinte ins Korn werfen und die neue Geizist-geil-Mentalität<br />

als gegeben für die Zukunft<br />

hinnehmen. Es hat sich vielleicht doch etwas<br />

nachhaltig bewegt. Hoffen wir es. Sehen werden<br />

wir es auf jeden Fall – schon in den nächsten<br />

Monaten.<br />

26 <strong>Bio</strong> <strong>Green</strong> nature

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