Unterwegs 0522
Lesen Sie in dieser Ausgabe von Ramone, die trotz eingeschränktem Sehvermögen beruflich und sportlich erfolgreich ist. Erfahren Sie, was Yannick bewegt: Er hat sich nach seiner Ausbildung bei Brüggli stetig weitergebildet und ist heute ein selbständiger Unternehmer. Und blättern Sie mit Richard in einem düsteren Kapitel der Schweizer Geschichte: Er ist eines von unzähligen Heim- und Verdingkindern, denen Schlimmes widerfahren ist. In unserem Center Unterhalt & Technik kommt Brügglis Streben nach Selbstversorgung besonders stark zum Tragen. Wo sind die Chancen und wo die Grenzen? Unsere Titelgeschichte erzählt von der Baustellensprache, von Geschlechtervorbildern und von einer Begleitarbeit, die schwieriger geworden ist.
Lesen Sie in dieser Ausgabe von Ramone, die trotz eingeschränktem Sehvermögen beruflich und sportlich erfolgreich ist. Erfahren Sie, was Yannick bewegt: Er hat sich nach seiner Ausbildung bei Brüggli stetig weitergebildet und ist heute ein selbständiger Unternehmer. Und blättern Sie mit Richard in einem düsteren Kapitel der Schweizer Geschichte: Er ist eines von unzähligen Heim- und Verdingkindern, denen Schlimmes widerfahren ist.
In unserem Center Unterhalt & Technik kommt Brügglis Streben nach Selbstversorgung besonders stark zum Tragen. Wo sind die Chancen und wo die Grenzen? Unsere Titelgeschichte erzählt von der Baustellensprache, von Geschlechtervorbildern und von einer Begleitarbeit, die schwieriger geworden ist.
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
unterw e gs
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 0522
Ausgabe Nummer 47, Mai 2022
Vielfältig stark
Wer sagt denn, dass Unterhalt & Technik
nur was für harte Jungs ist?
Ein Heimkind
Richard hat sich mit den Dämonen
der Vergangenheit versöhnt.
www.unterwegs.brueggli.ch
Ramonas Vision
Erfolgreich in Beruf und Sport trotz
eingeschränktem Sehvermögen.
12 36 6
Inhalt
Editorial
12-15
Geschlechtervorbilder
Vielfältig stark
Das Center Unterhalt & Technik hält instand, pflegt und hegt.
Ein Gespräch mit drei Frauen über die Baustellensprache, über
und aktuelle Herausforderungen.
Unterwegs für die
stillen Schaffer
6 Ramonas Vision 36 Ein Heimkind
Awards
2021 · Goldene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne
und integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie
Mitarbeitermagazine
· Sonderpreis des SVIK in der Kategorie Texte
2019 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte
2018 · Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine
· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte
2016 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte
· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte
2015 · Internationaler Sonderpreis der European Association for
Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal
magazine supporting a social project»
· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine
· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte
2014 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte
2013 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte
2011 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine
In dieser Ausgabe
4
8
16
18
23
24
27
34
40
42
43
46
50
Impressum
Yannicks Weg: Progression statt Repetition
EasySteps: Ein- und Aussteigen leicht gemacht
Die Bedrohung von Likes, Links und Laienjournalisten
Die Selbstverständlichkeit aus der Steckdose
Nachgefragt: Wie sparen Sie Energie?
Rosmarie liebt die Begegnung
Brüggli-Perspektiven: Der Mensch über die Arbeit hinaus
Ein Stück Normalität für Calvin
Maxine will’s wissen
Brügglianer: 10 Fragen an …
Brückenschlag: «Wir» statt «die da»
Dies & Das
Jubilarinnen und Jubilare
Idee, Konzept, Redaktion : Michael Haller, Adrian Dossenbach
Layout, Satz:
Regina Furger
Bild :
Felix Gmünder, Regina Furger
Fotos :
Roger Nigg, Frosan von Gunten, Stefan Tschumi
Druck, Auflage : Brüggli Medien, 2'500 Ex.
Herausgeber :
Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch
Redaktionsadresse: Brüggli, Kommunikation & Kultur
Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn
michael.haller@brueggli.ch
Die Fahrerin des Elektro-Kia hätte Vortritt. Trotzdem
stoppt sie und winkt den Fahrradfahrer über die Strasse.
Er winkt freundlich zurück und hebt den Daumen
in die Höhe. Sie lacht. Er lacht.
Beide sind zufrieden. So einfach ist
das, zumindest in diesem Moment. Schön,
denkt der Fahrradfahrer, das war eine rücksichtsvolle
Autofahrerin. Immer, wenn er
einen Elektro-Kia sieht, erinnert er sich
an die nette Frau. Seine Eindrücke führen
zu einer Einstellung, die er der Automarke gegenüber hat, und
zu Gefühlen, die er mit ihr verbindet. Kia = umsichtig, verantwortungsbewusst,
klug.
Wo und wie begegnet man Brüggli? Und welche Erfahrungen sind
damit verbunden? Wer bei Brüggli arbeitet, trägt dazu bei, wie
Brüggli wahrgenommen wird. Bewusst und unbewusst sind wir
alle Botschafter für unser Unternehmen – wie die Frau im Elektroauto
für ihre Automarke. Zuvorkommend, freundlich, intelligent?
Angebote, Leistungen und Versprechen sind vergleichbar und
zuweilen austauschbar. Die Einzigartigkeit kommt mit den Menschen,
die sich für das Unternehmen einsetzen. Sehr oft sind das
die stillen Macherinnen und Macher. Ihr Rezept: Taten statt Worte.
Darum gibt es «Unterwegs»: Es ist eine unserer Bühnen für Leute,
die sich nicht ins Rampenlicht drängen, sondern von uns dazu
eingeladen werden, weil
a) ihre Geschichte für Brüggli spricht
b) sie eine Inspiration für andere sind und
c) wir der Meinung sind, dass sie die Aufmerksamkeit
verdient haben.
«Unterwegs» stellt Ihnen
Menschen vor, die den
Unterschied machen.
Zum Beispiel Richard Schmid (Seite 36): Er hat in Kinderheimen
Schlimmes erlebt. Wie geht es ihm heute? Oder Ramona Keigel (6):
Ihr Sehvermögen ist stark eingeschränkt. Trotzdem ist sie beruflich
aktiv und sportlich erfolgreich. Auch Yannick
Meyer-Wildhagen hat einen Plan vom
Glück (4): Nach seiner Ausbildung bei
Brüggli hat er sich weitergebildet, weil
ihm – so seine Worte – die Progression
wichtiger ist als die Repetition.
Es sind eigenwillige Menschen, die wir Ihnen vorstellen, Individuen
mit Träumen, Sorgen, Hoffnungen. Sie arbeiten an Produkten
wie EasySteps, einer Einstiegshilfe, die von Hundehaltern sehr
geschätzt wird (Seite 8). Und sie machen sich Gedanken zu unserem
Umgang mit den Energie-Ressourcen (Seite 18).
Sie haben Anregungen und Ideen? Wir sind interessiert an Ihrer
Meinung. Was «Unterwegs» heisst, kann unmöglich stillstehen.
Schön, wenn Sie dabei sind.
Michael Haller
Leiter Kommunikation & Kultur
Mitglied der Geschäftsleitung
Was gut tut
Yannick Meyer-Wildhagen hat heute ein
eigenes Unternehmen: Argon Analytik.
Er konzentriert sich auf IT-Probleme und
bietet zugleich Design-Lösungen an.
Bild: Roger Nigg
Polygraf, Dipl. Industriedesigner HF, IT-Spezialist:
Yannick Meyer-Wildhagen hat sich nach seiner Ausbildung
bei Brüggli stetig weiterentwickelt. Er erzählt:
unterwegs 0522 5
Yannicks Weg:
Progression statt
Repetition
2013 habe ich bei Brüggli meine Ausbildung zum Polygraf EFZ abgeschlossen.
Bald zehn Jahre ist das her. Die Zeit fliegt. Für mich
hat sich viel gewandelt – hauptsächlich ins Positive. An dieser positiven
Entwicklung hat Brüggli mitgewirkt.
Als ich vor meiner Ausbildung bei Brüggli
nach einer Lehrstelle im kreativen Bereich
suchte, wurde mir damals durch die
IV eine solche Lehrstelle verwehrt. Man
hatte kein Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Und da waren ja noch mein ADHS
und meine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung.
Also vermittelte mir die IV eine Ausbildung zum Elektromonteur.
Doch dieser Beruf lag mir nicht. So setzte ich mich aus eigener
Initiative für eine Polygrafen-Ausbildung bei Brüggli ein; ich musste
diese Ausbildung ohne Unterstützung der IV finden. Es war eine
gute Zeit; ich konnte viel lernen. Brüggli sah, was andere nicht
sahen: ein vorhandenes Potenzial.
Aufs zweite Mal
Nach meiner Weiterbildung zum Dipl. Industriedesigner HF an der
Gewerblichen Berufsschule in St.Gallen 2018 fasste ich den Mut,
mit zwei Kollegen eine Designagentur zu gründen. Nach nur zwei
Jahren mussten wir jedoch feststellen, dass der Markt schwieriger
ist als gedacht. Trotz dieses Rückschlags verlor ich nicht das Selbstvertrauen.
Ich wusste: Manchmal klappt es erst beim zweiten Anlauf
– wie damals, als ich die richtige Lehrstelle bei Brüggli fand.
Einen eigenen Weg gefunden
2020 war ich arbeitslos. Dazu kam die
Corona-Pandemie. In solchen Krisenzeiten
sind gerade kreative Berufe noch weniger
gefragt. Hinzu kommt mein Hördefizit,
welches die Stellensuche noch weiter
erschwert. Ich überlegte mir: Entweder finde ich einen Weg, um
meine Chancen auf dem Stellenmarkt zu verbessern, oder ich gehe
meinen eigenen Weg. Weil man die äusseren Umstände nicht beeinflussen
kann, entschied ich mich, meinen eigenen Weg zu gehen.
Kurz darauf gründete ich die Einzelfirma Argon Analytik, die
sich vor allem auf IT-Probleme konzentriert, aber auch Design-Lösungen
anbietet.
Trotz Hördefizit und
Rückschlägen: Yannick geht
einen eigenen Weg.
IT-Spezialist in einer Klinik
für ästhetische Medizin:
warum nicht?
Technik und Design im Einklang
Nach nur wenigen Wochen fand ich ein Inserat von
SKINIC – eine Praxis für ästhetische Medizin – in der
Stadt Zürich. Sie suchten einen Apple-IT-Spezialisten. Obwohl
ich weder Zeugnisse noch Zertifikate
im IT-Bereich vorweisen konnte, konnte
ich sie von meiner Apple-IT-Kompetenz
überzeugen. Aus dieser Chance haben sich
viele weitere Möglichkeiten entwickelt und
ich konnte mehr Kunden gewinnen und
Partnerschaften schliessen. Es hat sich
dabei schnell herausgestellt, dass die Kombination von technischem
und gestalterischem Wissen für viele Kunden Gold wert ist.
Für die Kommunikation mit Kunden benutze ich heute ein Mikrofon
in Kombination mit einer Sprache-zu-Text-Software auf dem
iPhone. Statt zu telefonieren setze ich eine schriftliche Kommunikation
voraus. Das ist oft nachhaltiger, da man bereits Kommuniziertes
wieder nachlesen kann. Zudem lassen sich komplizierte
Sachverhalte strukturierter darstellen.
Selbständig und unabhängig
Brügglis damaliges Vertrauen in mein Potenzial gab mir genau das
Selbstvertrauen, welches ich brauchte, um heute meinen unabhängigen
und erfolgreichen Weg gehen zu können. Obwohl ich anfangs
skeptisch war, selbständig als Informatiker zu arbeiten, ohne
Zeugnisse und Zertifikate, bin ich froh, diesen Weg eingeschlagen
zu haben. Ich habe schnell herausgefunden,
dass es mir wirklich Spass macht und
liegt, mich mit immer neuen und unbekannten
Problemen und deren Lösungen
zu beschäftigen. Dabei ist es egal, ob es
sich um gestalterische oder technische
Herausforderungen handelt. Für meine
Zukunft wünsche ich mir, dass ich auch weiterhin beruflich selbständig
und unabhängig bleiben kann. In einer Firma angestellt
zu sein, das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.
Yannick Meyer-Wildhagen
«Mir macht es Spass, mich mit
immer neuen Herausforderungen
zu befassen.»
Was gut tut
Ramona Keigel arbeitet als Sachbearbeiterin in
einem St.Galler Treuhandunternehmen. Bei Brüggli
hat sie eine kaufmännische Ausbildung absolviert.
Bild: Roger Nigg
Ramona Keigel ist beruflich erfolgreich und sportlich aktiv –
trotz Handicap. Sie möchte anderen Mut machen und zeigen:
Alles ist möglich.
unterwegs 0522 7
Ramona
sieht
das Licht
Ein Leben ohne Iris – für die meisten unvorstellbar, für Ramona
Keigel ganz normal. Die Thurgauerin wurde mit Aniridie geboren.
Aniridie ist eine sehr seltene Unterentwicklung der Regenbogenhaut
der Augen. Die Iris regelt, wie viel Licht ins Auge fällt. Da Ramona
die Iris fehlt, kommt bei ihr zu viel
Licht in die Augen. Deshalb ist sie sehr
lichtempfindlich. Mit einem Sehvermögen
von 20 Prozent fällt ihr das Lesen
von kleinen Schriften schwer. Auch der
Blick in die Ferne ist schwierig. Um ihre
Augen vor dem Sonnenlicht zu schützen,
trägt sie eine Sonnenbrille.
Mit den Ohren sehen
Die Aniridie hält Ramona nicht davon ab, sportlich aktiv zu sein. Mit
ihren Vereinskollegen von der Sportgruppe Amriswil trifft sie sich
einmal wöchentlich zum Torball. Torball ist eine Mannschaftssportart,
die für blinde und sehbeeinträchtigte Personen entwickelt wurde,
aber auch von gut Sehenden gern gespielt wird; man spricht auch
von Goalball oder Blindenfussball. Während des Spiels tragen alle
Mitspieler eine lichtundurchlässige Dunkelbrille, damit eine Chancengleichheit
besteht. Die drei Spieler jeder Mannschaft positionieren
sich vor dem Tor. Gespielt wird mit einem Ball, in welchem sich
Glöckchen befinden; so ist hörbar, wo der Ball ist und mit welcher
Dynamik er sich bewegt. Über das Spielfeld
sind Leinen gespannt mit Glöcklein
dran. Die angreifende Mannschaft versucht,
den Ball mit der Hand unter den
drei Leinen ins gegnerische Tor zu werfen.
Um den Ball abzuwehren, legen sich
die Gegenspieler seitlich gestreckt auf den
Boden. Berührt der Ball eine Leine, muss der Werfer das Feld verlassen.
Siegerin ist jene Mannschaft, die am Spielende – ein Spiel
dauert zweimal fünf Minuten – mehr Tore erzielen konnte.
Man hat nie ausgelernt
Neben dem Sport ist ihr das gemütliche Zusammensein mit Freunden
wichtig. «Nur leider habe ich hierfür im Moment wenig Zeit»,
sagt Ramona, die in einem Treuhandunternehmen in St.Gallen arbeitet.
Sie hat eine Fortbildung zur Treuhand-Sachbearbeiterin erfolgreich
bestanden und möchte sich nun zur Treuhänderin mit
Die 28-Jährige wurde
ohne Iris geboren. Trotzdem
sieht sie eine Zukunft.
Bei Brüggli hat Ramona eine
KV-Lehre gemacht und gelernt,
für sich einzustehen.
Fachausweis weiterbilden. Wer weiss, was danach
kommt. «Ich werde mir neue Pläne und Ziele überlegen
– Schritt für Schritt», sagt die 28-Jährige. «Ich bin
sehr glücklich in meinem Job und sehr froh, dass ich im
ersten Arbeitsmarkt Fuss fassen konnte.»
Immer das Beste geben
Ramona hat im Juli 2013 bei Brüggli die
dreijährige Lehre zur Kauffrau B-Profil
EFZ absolviert. Währenddessen konnte
sie nicht nur herausfinden, wie belastbar
sie ist und wo ihre Grenzen liegen, sondern auch welche Hilfsmittel
sie benötigt, um im Arbeitsalltag und in der Berufsschule
effizient arbeiten zu können. «Ich habe mich
langsam herangetastet. Anfangs war es ein ständiges
ausprobieren und herausfinden», erinnert sie
sich. Schliesslich aber konnte sie, mit der tatkräftigen
Unterstützung ihrer Ausbildner, eine
Lösung finden und so eine ideale Arbeitsumgebung
schaffen. «Damals habe ich auch erkannt,
wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen und
für meine Rechte einzustehen», sagt sie. All dies
seien wertvolle Erkenntnisse, die ihr heute im Berufsleben
zugute kämen.
«Es ist mir eine Herzensangelegenheit
zu zeigen, dass auch Menschen mit einer
Beeinträchtigung in der Lage sind, sich
im ersten Arbeitsmarkt erfolgreich einzugliedern,
dort gute Arbeit zu leisten,
Weiterbildungen zu absolvieren und ihren
Traumberuf auszuüben», sagt Ramona. Den heutigen Lernenden
von Brüggli rät sie: «Gebt immer das Beste und hört niemals
auf, an euch selbst zu glauben.»
Katja Wohlwend
Mitarbeiterin Aussenhandel
Praktikantin Unternehmenskommunikation
Ramonas Tipp an alle Lernenden:
«Hört nie auf, an euch
selbst zu glauben.»
Brüggli Industrie
unterwegs 0522 9
Ein- und Aussteigen
leichtgemacht
Brügglis Eigenmarke 4pets ist vor allem bekannt für robuste
und formvollendete Hundeboxen. Ein Zubehör bekommt immer
mehr Bedeutung: die Einstiegshilfe EasySteps. Was ist das genau?
Die Einstiegshilfe EasySteps
hat sich vom Zubehör zum
Hauptprodukt entwickelt.
Ob
Ob Chihuahua oder Berner Sennenhund, ob Terrier oder
Retriever: Für jede Hundegrösse hat 4pets eine Box,
die den Transport im Auto sicherer und komfortabler
macht. Die Box muss nicht nur
zum Hund passen, sondern auch
zum Auto, wo die Vielfalt kaum weniger
gross ist als in der Heimtierwelt. Das verlangt
eine laufende Auseinandersetzung
mit den Entwicklungen in der Automobilbranche,
und es erfordert ebenso das
Interesse an verschiedenen Hunderassen und Bedürfnissen von
Hundehaltern. Erst so fügt sich eins zum andern. In dieser Fülle
Wie alle Produkte von
4pets ist auch EasySteps
TÜV-geprüft.
an Variablen kommt fast zu kurz, dass sich die Marke 4pets über
die Hundeboxen hinaus ums Wohlbefinden und die Sicherheit
von Tier und Besitzer kümmert – zum Beispiel mit der Einstiegshilfe
EasySteps. Was 2007 als Zubehör
lanciert wurde, nimmt heute im Sortiment
von 4pets eine besondere Rolle ein.
Kompakt und robust
EasySteps besteht aus drei Elementen, die
ineinandergeschoben werden können;
man spricht von einer Teleskopbauweise, wie man sie zum Beispiel
von Auszieh-Leitern kennt. Die kompakte Rampe kann problemlos
100 Kilogramm tragen; das unterstreicht der TÜV-Test. Die Stabilität
hat mit der Wabenstruktur zu tun, wie man sie oft im
Brückenbau sieht, und mit dem Material; das Gemisch aus
Polypropylen ist leicht und robust zugleich und erst noch
witterungsbeständig. Die kräftigen Gummifüsse stützen die
Rampe gut ab, die geschmeidig laufenden Aluminiumschienen
halten alles zusammen und die Rillenstruktur
mit den eingelassenen Kunststoff-Knochen
ist so griffig, dass der Hund auch bei Nässe nicht ins
Rutschen kommt. Ein wichtiges Verkaufsargument:
Die Rampe lässt sich einhändig bedienen; so
bleibt eine Hand frei, um den Hund unter
Kontrolle zu behalten; das ist gerade
an unruhigen, verkehrsreichen
Orten ein Sicherheitsfaktor.
Rücken und Gelenke schonen
Was dem Hund einen sanften Ein- und Ausstieg ermöglicht, befreit
die Hundehalterin oder den Hundehalter vom mühsamen Reinund
Rausheben. Das ist speziell für Menschen
mit Rückenproblemen und Besitzer
von grösseren Hunden eine Wohltat.
Ein ausgewachsener Deutscher Schäferhund
kann 30 Kilogramm wiegen, und
ein Neufundländer bringt gut das Doppelte
auf die Waage. Aber auch jüngeren
und kleineren Hunden kommt EasySteps zugute. Ein Sprung
aus dem Auto nach einer längeren Fahrt, zusammengekauert auf
engem Raum, kann zu Verletzungen führen, weil Muskeln und
Gelenke einen Kaltstart machen müssen.
Es begann in den USA
Mike Steiner, Kundenberater von 4pets, erinnert sich an einen Messeauftritt
in Orlando, Florida. Da war die Einstiegshilfe nebenbei
präsent, ein paar wenige Exemplare, eben ein Zubehör. Überraschend
viele Besucher hätten sich genau für dieses Produkt
interessiert – es war der Anfang einer Erfolgsgeschichte.
Gerade in den USA, wo grosse
Autos mit hohen Ladekanten vorherrschen
und wo es überdurchschnittlich
viele Leute gibt, deren körperliche
Verfassung nicht dem
allgemeinen Schönheitsideal
entspricht, hat die Einstiegshilfe
früh Anklang gefunden.
EasySteps findet weit
über die Schweiz
hinaus Anklang.
Eine Herausforderung ist die Logistik: Einen grossen Massenmarkt
wie die USA erfolgreich zu erschliessen, erfordert viel Schnauf.
Das musste 4pets erleben: Toyota und Subaru hatten EasySteps
kurzfristig eine radikale Abfuhr erteilt,
weil eine Lieferung nicht pünktlich ankam.
Diese Wogen haben sich inzwischen
gelegt. Aus den USA sind neue
Bestellungen eingetroffen.
Den Wert sehen
Es ist ein hartes Geschäft, besonders in Zeiten, in denen die Logistikkosten
explodieren und Lieferketten auseinanderbrechen. Aus
guten Gründen konzentriert sich 4pets auf näherliegende Märkte:
auf das deutschsprachige Europa, auf Skandinavien und England,
zum Beispiel, wo eine gute Zusammenarbeit mit Händlern und
Automarken wie Volvo und Ford entwickelt werden konnte. Für
Marketingleiter Dave Fischer bleiben die USA ein ambitioniertes
Ziel: «Wir möchten da wieder Fuss fassen. Das Potenzial ist riesig.»
Allerdings gelte es gut abzuwägen, was man mitmache und wo
man Grenzen setze in aufreibenden Preisverhandlungen. Hauptsache
billig und viel? Davon distanziert
sich 4pets.
So gross ist die Rampe,
wenn man sie komplett
auseinanderzieht.
So kompakt sieht sie
aus, wenn sie zusammengeschoben
ist.
Brüggli Industrie
unterwegs 0522 11
«Unsere Produkte sind teuer», sagt Dave Fischer. Eine strategische
Überlegung: 4pets strebt nicht die Preisführerschaft an. Denn wer
sich nur am Preis orientiert, findet immer einen Billigeren. 4pets
orientiert sich an der Qualität, die sich in der Sicherheit und in
der Formensprache zeigt – und das hat einen Wert und nicht nur
einen Preis.
Mühsam: Nachahmer-Produkte
Einen Grund für den Erfolg von Easy-
Steps sieht Dave Fischer in den TÜV-Tests:
Alle 4pets-Produkte werden laufend geprüft;
sie sind nachweislich von einer guten
Qualität. Das ruft Trittbrettfahrer auf
den Plan: Immer wieder tauchen Plagiate auf, gegen die auf juristischem
Weg vorgegangen werden muss. Käufer erliegen der Verlockung,
das Produkt für 100 statt 300 Franken zu kaufen. Ein Handgriff,
ein Blick aufs Material macht den Unterschied deutlich. «Man
muss EasySteps ausprobieren», sagt Kundenberater Bono Vidakovic,
«dann merkt man, dass unser Produkt etwas sehr Solides ist.»
Er demonstriert es gerne am Messestand: Er steigt auf die einsatzbereite
Einstiegshilfe und hüpft auf ihr auf und ab, um den Besuchern
zu zeigen: Das Teil hält und hält und hält.
Die Einstiegshilfe
ist mit bis zu
100 kg belastbar.
Ein Türöffner
Eine Eigenschaft, die für Handelspartner besonders wichtig ist:
EasySteps braucht nicht viel Platz – weder beim Versand noch beim
Lagern. Und so kommt es, dass interessierte Partner gerne zuerst
die kompakte Einstiegshilfe ins Sortiment nehmen und sich erst
später für die platzintensiven Hundeboxen von 4pets entscheiden.
Die Einstiegshilfe für Hunde ist so gesehen
auch eine Einstiegshilfe für 4pets: Mit
ihr gelingt der Einstieg in neue Partnerschaften
– und wer EasySteps kennengelernt
hat, entscheidet sich nachher umso
klarer für die Hundeboxen.
EasySteps gibt zu tun
EasySteps und besonders auch die Hundeboxen von 4pets werden
alle bei Brüggli in Romanshorn hergestellt. In sämtliche Arbeitsschritte
sind Lernende und Mitarbeitende mit Rente involviert. An
der Montage der Einstiegshilfe EasySteps wirken mehr als 20 Personen
mit. Aber auch in der Logistik, im Verkauf und Rechnungswesen
haben viele Leute dank 4pets eine Aufgabe. Bei Brüggli Industrie
arbeiten mehr als 200 Personen; sie alle sind ein Teil der
Erfolgsgeschichte.
Thomas Fedi, Mitarbeiter im Bereich Qualität & Service,
arbeitet gerne an der Einstiegshilfe.
«Stolz auf das
fertige Produkt»
«Im Bereich Qualität & Service habe ich
einige Aufgaben. Eine davon ist, die Easy-
Steps zusammenzubauen. Am Ende das
fertige Produkt in den Händen zu halten,
erfüllt mich mit Stolz. Dann weiss ich, was
ich geleistet habe. Die vielfältigen Aufgaben
schätze ich ganz besonders. Routineaufgaben
erledige ich aber genauso gern. Hier
kann ich in meinem eigenen Tempo arbeiten.
Die EasySteps kann ich wärmstens
empfehlen, denn es ist ein sinnvolles, innovatives
Produkt, welches nicht nur Hunden,
sondern auch ihren Haltern Unterstützung
bietet. Es ist einfach zu bedienen und
braucht im Auto nicht viel Platz. Das finde
ich ganz toll.»
Mehr von 4pets:
www.4pets-products.com
Kurzfilme zu EasySteps:
Michael Haller
Leiter Kommunikation & Kultur
Mitglied der Geschäftsleitung
Michael Riedener, Mitarbeiter im Bereich
Qualität & Service, setzt sich eingehend
mit EasySteps auseinander.
Bilder: Roger Nigg
Die Wabenstruktur verleiht
Stabilität. Das sieht man oft
auch im Brückenbau.
Ein- und Aussteigen ist mit der Einstiegshilfe
EasySteps bequemer
und sicherer – für Hund und Mensch.
Bilder: Samuel Herrmann
«Kann mein
Geschick zeigen»
«Diese Arbeit ist wie für mich zugeschnitten,
denn hier kann ich mein handwerkliches
Geschick zeigen sowie meine Berufserfahrung
als Polydesigner 3D einsetzen.
Das exakte Arbeiten macht mir sehr viel
Spass. Zu Beginn war es gar nicht so einfach,
die Platten und Profile zusammenzubauen.
Aber nachdem man es ein paar
Mal gemacht hat, kommt die Routine von
ganz allein. Nebenbei säubere ich die Easy-
Steps und übernehme Kontrollaufgaben.
Zum Beispiel überprüfe ich, ob alle Schrauben
sitzen und suche das Produkt nach
Kratzern ab. Die EasySteps erfüllen ihren
Zweck. Sie sind genial.»
Unterhalt & Technik
unterwegs 0522 13
«Man muss sich
durchsetzen können»
Das Center Unterhalt & Technik hält instand, pflegt und hegt.
Ein Gespräch über die Baustellensprache, über Geschlechtervorbilder
und aktuelle Herausforderungen.
Was gefällt euch an der Arbeit im Center Unterhalt
& Technik?
Valentina Iorio: Mir gefällt die Abwechslung, die Zusammenarbeit
und dass ich mein Wissen weitergeben kann.
Sina Mirsch: Wir haben es immer wieder mit neuen Menschen,
Situationen und Herausforderungen zu tun, das gefällt mir sehr.
Sandra Reichen: Mir gefällt, dass jeder Tag anders ist und viel Unvorhergesehenes
geschieht. Mir gefällt auch, dass mir Brüggli
das Vertrauen entgegenbringt, um Entscheide zu treffen.
Was sind schöne oder auch weniger schöne Erlebnisse
in eurem Arbeitsalltag?
Sina: Was ich immer schön finde, sind die Lehrabschlüsse
im Juni und Juli. Dann sieht man die
Früchte der täglichen Arbeit.
Valentina: In unserer Arbeit lernt man, kleine
Schritte als Erfolge anzusehen, und so gibt
es jeden Tag schöne Erlebnisse.
Sandra: Für mich sind die Beziehungen zu
Teamleitenden, Mitarbeitenden und Lernenden
am schönsten. Denn mit tragfähigen
Beziehungen kann man auch
Krisen gut meistern. Weniger schön
ist es, wenn man alles versucht und
es dann doch in einem Lehrabbruch
oder in einer Kündigung endet. Das
nagt an uns.
Sina: Und manchmal reicht unser Betreuungsangebot
nicht aus, gerade wenn
private Lebensthemen zu präsent sind und
nicht mehr an Arbeit oder Ausbildung zu
denken ist. Das ist nicht immer einfach zu
akzeptieren.
Wie meinst Du das, Sina?
Sina: Wir können viel, wir machen viel. Aber wir müssen
uns auch unserer Grenzen bewusst sein.
Sandra: Es braucht Überwindung, sich einzugestehen:
Hier kommen wir nicht weiter. Das muss man bei uns lernen,
sonst kann’s einen zerreissen.
len nicht alles mitmachen. Zugleich sind wir in der agogischen
Arbeit gefordert. Unsere Leute benötigen eine individuelle Begleitung;
das braucht Zeit und Sorgfalt.
Wir müssen schauen, dass das nicht zu
kurz kommt. Das wurde alles intensiver
in den letzten Jahren.
Eine Breite an Berufen und Ausbildungen
und zugleich eine Breite an
Dienstleistungen in einem grossen Einsatzgebiet: Wie kriegt
ihr das unter einen Hut?
Valentina: Die Herausforderung liegt darin, jeden Menschen einzeln
zu beurteilen, zu sehen wo jemand Stärken oder Schwächen
hat und dementsprechend die Leute zu kombinieren und zu koor-
«Wir wünschen uns
Verständnis und Weitblick
von den Leuten.»
Wo seht ihr die grössten Herausforderungen für das Center
Unterhalt & Technik?
Sandra: In unseren wirtschaftlichen Leistungen. Da spüren wir viel
Preisdruck; der Markt spielt verrückt – und wir dürfen und woldinieren,
damit die Aufträge bestmöglich erfüllt werden.
Sandra: Die Begleitung ist anspruchsvoll, wenn unsere Leute, zum
Beispiel im Gartenbau, in einem grossen
Gebiet verteilt sind – vom Rheintal über
St.Gallen bis nach Kreuzlingen. Die Koordination
ist aufwändig; wir müssen immer
wissen, wer wo im Einsatz ist und
welche Arbeiten verfolgt. Das setzt einen
regen Austausch voraus.
Was hat sich für euch im Zuge der Pandemie in den letzten
beiden Jahren verändert?
Sina: Man merkte den Leuten an, dass organisierte Freizeitangebote
fehlen. Die Emotionen und Gefühle, die normalerweise in
der Freizeit ausgelebt werden, manifestierten sich deutlicher bei
der Arbeit. Das ist natürlich anstrengend für uns Leitende, aber
auch für die Mitarbeitenden und Lernenden.
Sandra: Einsamkeit und Ängste waren oft spürbar. Mitarbeitende
erschienen nicht zur Arbeit, weil sie Angst
hatten. Für mich war es zuweilen eine Herausforderung,
herauszufinden, was wirklich Covid war und
wann es als Ausrede gebraucht wurde. Die Ausfälle
erschwerten die Planung. Zugleich galt es Abmachungen
und Termine einzuhalten. Letztlich sind wir
als Team zusammengewachsen, weil wir uns unserer
Stärken noch deutlicher bewusst wurden.
Sina: Ich finde es positiv, dass wir den Betrieb nie
schliessen mussten. Dank viel Flexibilität konnten wir
unsere Tagesstruktur die ganze Zeit aufrechterhalten.
In eurem Center sind die Frauen in Unterzahl.
Wie fühlt ihr euch dabei? Sind
die Berufsfelder Gebäudetechnik und
Natur zu wenig attraktiv für Frauen?
Valentina: Selber merkt man das gar
nicht. Wir sind ein eingespieltes Team.
Ich finde es aber vor allem gut für die
Mitarbeitenden und die Lernenden, dass
es Männer und Frauen als Ansprechpersonen
hat. So haben sie verschiedene
Geschlechtervorbilder. Ich denke nicht,
dass die Berufsfelder Gebäudetechnik
und Natur weniger attraktiv sind für
Frauen. Es ist aber sicher noch in gewissen
Teilen der Baubranche so, dass
man sich als Frau mehr beweisen muss.
Das ist sehr schade. Bei uns wird kein
Unterschied gemacht. Es werden alle
den Ressourcen entsprechend gleichberechtigt
behandelt.
Sina: Ich denke halt, das ist auch ein Marketingproblem.
Es wird immer noch zu wenig dafür getan,
um zu zeigen, dass die handwerklichen Berufe
für Frauen genauso attraktiv und ausführbar
sind wie für Männer.
Vielfältig stark fürs Center Unterhalt & Technik:
Sandra Reichen, Leiterin Agogik (rechts);
Valentina Iorio, Teamleiterin Garten (mitte);
Sina Mirsch, Springerin bei Brüggli (links) und
oft im Einsatz im Center Unterhalt & Technik.
Bild: Frosan von Gunten
Unterhalt & Technik
unterwegs 0522 15
Mit Humor bei der Arbeit:
Valentina Iorio und Dominik Wittenwiler,
Mitarbeiter Unterhalt & Technik
Sandra Reichen wird als Ansprechperson
geschätzt, auch von Beat Unseld,
Mitarbeiter Unterhalt & Technik.
Sina Mirsch im Beratungsgespräch mit Louis Gaus,
lernender Praktiker Betriebsunterhalt.
Bilder: Roger Nigg
Sandra: Man muss es uns einfach zutrauen. Bei typischen Männerberufen
werden meiner Erfahrung nach bereits bei der Anstellung
Männer bevorzugt. In meiner Rolle als agogische Leiterin von Unterhalt
& Technik nehme ich es als Vorteil wahr, eine Frau zu sein.
Die Baustellensprache kann etwas hart
sein. Da hilft es, wenn ich mich als Frau
einbringe, um den Umgang etwas weicher
zu machen.n.
Was muss man mitbringen, um in
einem stereotypischen Männerberuf
arbeiten zu können? Und weshalb ist es auch wichtig, dass
diese Jobs nicht nur von Männern ausgeführt werden?
Valentina: Am wichtigsten ist, dass man sich selbst ist.
Sandra: Man muss schlagfertig sein. Man sollte gefestigt im Leben
stehen und auch mal einen Spruch ertragen können. Gleichzeitig
darf man natürlich auch mal einen Spruch fallen lassen. Man kann
einander direkt sagen, wenn etwas stört und muss nichts beschönigen.
Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Bei
uns im Team finde ich es schön, dass wir
eine breite Durchmischung haben. Nicht
nur bei den Geschlechtern, sondern auch
im Alter. So gibt es für Mitarbeitende mit
Rente und für Lernende je nach Situation
und Thema den passenden Ansprechpartner.
Wenn jemand beispielsweise wegen
der eigenen Mutter ein schlechtes Frauenbild hat, bin ich die falsche
Ansprechperson. Dann braucht es eine junge und dynamische
Frau wie Valentina oder Sina.
Sina: Man muss sich durchsetzen können. Das gilt aber für alle.
Ich finde nicht, dass das geschlechtsabhängig ist.
«Der Markt spielt verrückt.
Wir dürfen und wollen nicht
alles mitmachen.»
«Wir müssen uns
unserer Grenzen
bewusst sein.»
Wie wirken sich die Dynamik und der stetige Wandel von
Brüggli auf das Center Unterhalt & Technik aus?
Sandra: Nicht alles lässt sich weit vorausplanen. Bei einem plötzlichen
Stromausfall, zum Beispiel, ist rasches Handeln gefragt,
klar; damit gehen wir um; wir können
improvisieren und wir sind flexibel. Wir
machen aber oft die Erfahrung, dass etwas
für Unterhalt & Technik einfacher
umsetzbar wäre, wenn es langfristig geplant
wäre. Wenn wir erst kurz vor knapp
informiert werden über etwas, das weit
im Voraus planbar gewesen wäre, werden die Teamleitenden angespannt
und es wird unruhig, hektisch und gestresst im Team.
Das ist belastend und das merkt man uns an. Dann braucht es
Schoggi zur Beruhigung. Frustrierend für Teamleitende ist es auch,
wenn zum Beispiel mal die Heizung ausfällt und dann alle halbe
Stunde das Telefon klingelt, obwohl wir bereits darüber informiert
haben, dass wir dran sind.
Sina: Ja, in solchen Situationen würden wir uns Verständnis und
ein bisschen Weitblick von den Leuten
wünschen, vor allem vom Kader. Dasselbe
war, als letztes Jahr der Parkplatz
in kurzer Zeit stark zugeschneit war. Wir
waren seit sechs Uhr morgens dran mit
Mitarbeitenden, Lernenden und Teamleitenden.
Aber mit unserem kleinen Bagger
geht das halt nicht blitzschnell. Da ist es nur hinderlich, wenn
man die ganze Zeit von Anrufen unterbrochen wird. Es wird sowieso
schon mit Hochdruck dran gearbeitet.
Sandra: Bei kurzfristigen, dringenden Angelegenheiten ist es ausserdem
schwierig, Mitarbeitende mit Rente oder Lernende einzubinden.
Wenn der Teamleitende bereits angespannt ist, geht er oder
sie besser alleine. Bei einer Arbeit, wo man aber Zeit hat und die
Ruhe bewahren kann, kann man sie gut teilhaben lassen.
Was habt ihr und was hat das Center Unterhalt & Technik den
Mitarbeitenden mit Rente und den Lernenden zu bieten?
Sandra: Wir sind mit viel Humor bei der Arbeit und haben eine gute
Stimmung. Und es ist immer eine Ansprechperson da, auch wenn
wir auf einem sehr grossen Gebiet verteilt sind. So können wir uns
stets unterstützen und aushelfen. Wir bieten sinnstiftende Arbeit.
Valentina: Wir versuchen auch, auf die Wünsche von Mitarbeitenden
mit Rente und Lernenden einzugehen, wenn es irgendwie
möglich ist. Sie können immer ihre Ideen einbringen und werden
angehört.
Sina: Ja, das mit der Abwechslung ist keine Floskel. Jemand wollte
zum Beispiel mal in der Wäscherei reinschauen. Dann machen wir
das möglich. Zudem haben wir Schulungen, Weiterbildungen, einen
beeindruckenden Maschinenpark und regelmässige Teamanlässe.
Unterhalt & Technik ist das Herz von Brüggli. Wir sind überall
– und ohne uns geht nichts.
Adrian Dossenbach
Kommunikationsspezialist
«Die Baustellensprache kann
hart sein. Da hilft es, wenn ich
mich als Frau einbringe.»
Unternehmenskommunikation
unterwegs 0522 17
Die Bedrohung von Likes,
Links und Laienjournalisten
Das Internet frohlockt, verführt und verstört.
Nicht alles stimmt und nicht alles ist gut gemeint.
Zu viel Sorglosigkeit kann gefährlich sein.
... und führe mich
in Versuchung.
Gut oder böse? Es ist nicht immer
auf Anhieb klar, wer uns im Internet
gut gesinnt ist und wer uns in die
Falle locken will.
Illustration: Johnvil Gantenbein,
lernender Grafiker EFZ
Eine junge Frau in Arbeitskleidung wartet am Morgen
am Bahnhof auf den Zug und vertreibt sich die Zeit auf
Instagram. Etwas weiter vorne liest ein Mann im Anzug
die Nachrichten in der Tageszeitung. Die Frau neben ihm
liest einen Beitrag auf einem Blog. Ihr Chef ist bereits im Büro
und liest seine Emails durch. Sein Assistent ist auch schon da. Er
schaut sich Flüge und Hotels an, während im Hintergrund ein Radio
läuft. Sein Freund schickt ihm Hotelvorschläge per Whatsapp
und die neusten lustigen Memes per Instagram-Direktnachricht.
Eine Momentaufnahme von einem gewöhnlichen Morgen an einem
gewöhnlichen Arbeitstag. Alle nutzen das Internet. Alle konsumieren
Medien. Alle bilden sich, bewusst oder unbewusst, eine
Meinung über die Welt und die Geschehnisse
auf der Welt. Je nach Art, Struktur
und Inhalt der Medien sehen diese Meinungen
komplett verschieden aus. Und
doch ist es die Realität für die jeweilige
Einzelperson. Der Mann mit der Tageszeitung
macht einen beiläufigen Kommentar
über das Gelesene zur Frau neben ihm. Sie hat gerade etwas zum
selben Thema gelesen. Die Aussage auf dem Blog ist aber ganz
eine andere als diejenige in der Tageszeitung. Sie beginnen zu
diskutieren. Beide denken, dass sie Recht haben. Niemand gibt
nach. Es gibt Streit. Der Arbeitstag hat nicht schön begonnen.
Gefängnis Social Media
Die junge Frau schaut auf ihrem Instagram-Post von gestern Abend
nach, wie viele Likes sie erhalten hat. Es sind «nur» 75. Erst vor
zwei Wochen hatte sie mit einem Bild 346 Likes erhalten. Damals
war sie in der Badi und hatte ein Selfie im Bikini gepostet. Das
hat den Leuten wohl gefallen. Das Bild von gestern beim Minigolf
sieht auch schön aus. Wieso wurde es so viel weniger geliked?
Muss sie mehr Haut zeigen, um mehr Likes zu erhalten? Die Influencerinnen,
denen sie folgt, tun das auch. Und diese erhalten
Zehntausende von Likes. Sie schaut sich
an, wer ihr Bikini-Selfie geliked hat. Von
ihren Kolleginnen hat sie Likes bekommen.
Und auch von einigen Jungs in ihrem Alter.
Doch wer steckt hinter all den anderen
Accounts? Die kennt sie nicht. Es sind
fast ausschliesslich Männer, die viel älter
sind als sie. Das bereitet ihr Sorgen. Einige von diesen Männern
haben das Bild sogar kommentiert und wollen noch mehr freizügige
Bilder von ihr sehen. Ihr ist unwohl. Einerseits mag sie es,
dass ihr Bild Anklang findet und ihr Aussehen den Männern gefällt.
Andererseits hat sie Angst, was passieren könnte, wenn sie
Muss man mehr Haut
zeigen, um mehr Likes
zu erhalten?
noch mehr freizügige Bilder von sich im Internet
veröffentlicht. Sie fühlt sich gefangen.
Ein falscher Klick, schon ist
die Schadsoftware auf dem
Computer installiert.
Der Link ins Verderben
Der Chef liest sich eilig alle Emails durch,
die er gestern nach Feierabend noch erhalten
hat. Es sind viele. Er erwartet
eine wichtige Nachricht und ist gestresst,
weil er bald eine Sitzung mit
dem Geschäftsführer hat. Er stolpert
über eine Email mit einem Gewinnspiel.
Wenn er nur eine kurze Umfrage
ausfüllt, kann er einen
Tesla gewinnen. Er liebäugelt
schon lange damit,
mal einen Tesla zu
fahren. Gedankenverloren
klickt er auf den Link und
füllt die Umfrage aus. Es
dauert nicht lange, irgendetwas über sein Konsumverhalten.
Am Schluss muss er noch seine persönlichen
Daten angeben, damit er im Falle eines Gewinns
kontaktiert werden kann. Grosszügig gibt er alles an
und schickt die Umfrage ab. Er denkt sich nichts dabei.
Er ahnt nichts von der Schadsoftware, die er sich gerade auf
den Computer geladen hat, als er auf den Link klickte. Plötzlich
stürzt sein Emailprogramm ab. Das ist ihm noch nie passiert. Er
versucht es neu zu starten, aber der Computer ist auf einmal unglaublich
langsam. Ausgerechnet jetzt, er muss sich doch auf die
Sitzung vorbereiten. Er ruft die IT-Abteilung an und meldet sein
Anliegen. Die IT weiss sofort, was los ist. Doch es ist zu spät. Die
Schadsoftware ist auf seinen Computer gelangt und hat das ganze
Firmennetzwerk lahmgelegt. Das wird teuer.
Diebstahl statt Strandferien
Sein Assistent kriegt von all dem nichts
mit. Er ist zu beschäftigt damit, Hotels
und Flüge anzuschauen und auf die Memes
von seinem Freund zu reagieren. Er
schaut sich ein Hotel an und ist überwältigt.
All inclusive mit Pool und direktem
Meerzugang für nur 20 Franken pro Nacht und Person. Da muss
er zuschlagen. Er möchte seinen Freund damit überraschen und
bucht das Hotel. Schnell gibt er alle seine Daten an. Das Angebot
ist nur wenige Minuten für ihn reserviert. Hastig kramt er seine
Kreditkarte hervor und tippt schnell die Zahlen ab. Er wählt den
Reisezeitpunkt aus und klickt auf «kostenpflichtig
reservieren». Nun wartet er
auf die Bestätigungsmail. Diese kommt
aber nicht. Er schaut sich die Buchungsplattform
nochmals genau an. Etwas ist komisch.
Die Inserate haben viele Schreibfehler
und die Bilder Wasserzeichen drauf. Er
befürchtet das Schlimmste. Stecken wohl
Internetbetrüger hinter dieser Website?
Schnell meldet er sich in seinem E-Banking
an. Leer. Sein ganzes Geld ist weg. Ihm
wird ganz schlecht. Anstatt mit seinem Freund
Strandferien zu geniessen, wird er die nächste
Zeit mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft
verbringen und versuchen, sein Geld zurückzuerhalten.
Keine schönen Aussichten.
Schulungen in Medienkompetenz bei Brüggli
Im Internet lauern viele Gefahren. Wenn man nicht aufpasst, kann
man sich schnell in einer unangenehmen Situation befinden. Deshalb
ist es wichtig, dass man weiss, wie man mit dem Internet umzugehen
hat. Was kann ich ohne Bedenken tun, wo muss ich aufpassen?
Wo werde ich beeinflusst, wer steckt dahinter, was wollen
sie von mir? Bei Brüggli
werden jährlich Schulungen
mit den Lernenden zum
Thema Medienkompetenz durchgeführt.
So wird ihnen das Wissen
vermittelt, um auf die Gefahren im Internet
vorbereitet zu sein und zu wissen, wie sie
reagieren können, wenn sie in brenzlige Situationen
geraten. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf
dem Thema Fake News. Die Corona-Pandemie und die Berichterstattung
im Ukraine-Krieg zeigen eindrücklich, wie wichtig Informationen
sind und wie wichtig es ist, dass man sich gründlich
und ausgewogen informiert. Im heutigen Medienzeitalter ist die
Medienkompetenz eine Grundkompetenz.
Adrian Dossenbach
Kommunikationsspezialist
Fokus
unterwegs 0522 19
Die Selbstverständlichkeit
aus der Steckdose
Elektroenergie wird als eine wichtige
Lösung im Kampf gegen den Klimawandel
angesehen. Aber ist sie das auch?
Das Potenzial der
Sonnenenergie ist noch lange
nicht ausgeschöpft.
Elektroautos erobern immer mehr den Strassenverkehr.
Neubauten setzen vermehrt auf Heizsysteme, die Strom
anstelle von Öl oder Gas verwenden. Im Gebrauch sind
elektronische Geräte um einiges
umweltfreundlicher als Alternativen, die
mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas
betrieben werden. Ein gefahrener Kilometer
mit einem Elektroauto schadet der
Umwelt weniger als derselbe Kilometer
gefahren von einem benzinbetriebenen
Motor — wenn man bloss den direkten Einfluss des Autos auf die
Umwelt betrachtet. Macht man aber einen Schritt zurück und sieht
sich die Situation von weitem an, ist sie nicht mehr so eindeutig.
Im Verbrauch ist Strom umweltfreundlich. In der Herstellung ist
er das jedoch nicht immer. Weltweit wird immer noch weit mehr
als die Hälfte des produzierten Stromes durch Kraftwerke hergestellt,
die mit Erdöl, Kohle und Erdgas betrieben werden. Diese Art
der Stromherstellung ist sehr schädlich für Umwelt und Klima. Es
nützt wenig, auf elektronisch betriebene Alternativen zu wechseln,
wenn der Strom für diese Alternativen mit sehr klimaschädlichen
Technologien hergestellt wird. Die Welt ist deshalb bemüht, die
Energiewende voranzutreiben und vermehrt erneuerbare Energie
zu produzieren, also Energie aus umweltschonenden, sich nicht
verbrauchenden Energiequellen wie Wasser, Sonne oder Wind.
Hat die Schweiz genug getan?
In der Schweiz wird der Strom bereits jetzt
grösstenteils aus erneuerbaren Energiequellen
hergestellt. Hauptstromquelle der
Schweiz ist die Wasserkraft. Der zweitwichtigste
Produzent von Elektrizität in
der Schweiz ist die Atomkraft. Der Rest wird einerseits mit der Verbrennung
von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas
gewonnen. Andererseits haben die Photovoltaik, also die Sonnenenergie,
sowie die Windenergie mehr Bedeutung erlangt. Zudem
wird auf Basis von Biomasse Strom produziert, vor allem durch
die Verbrennung von Haushaltsabfällen. Das klingt auf den ersten
Blick sehr fortschrittlich. Doch sind mit der Stromproduktion
neben der Umweltfreundlichkeit noch weitere Herausforderungen
verbunden. Nach dem Atomunglück in Fukushima, Japan, wurde
In der Schweiz hergestellter
Strom ist grösstenteils
umweltfreundlich.
Hauptstromquelle
der Schweiz:
die Wasserkraft.
der Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. Dieser grosse Anteil
der Schweizer Energie muss also durch andere Energiequellen ersetzt
werden, bestenfalls durch erneuerbare. Auch die Speicherung
von Strom ist schwierig. Pumpkraftwerke
gehören bis dato zu den wirkungsvollsten
Energiespeichersystemen in der Schweiz.
Dabei wird überflüssiger Strom dazu genutzt,
Wasser in höhere Lagen der Wasserkraftwerke
zu pumpen, um es in Zeiten
hohen Stromverbrauchs wieder runterzulassen
und Strom zu produzieren. Wenn die Stromnutzung in einem
Moment tiefer ist als die Stromproduktion in der Schweiz,
wird der überflüssige Strom an die anliegenden Länder verkauft.
Strom, der in der Schweiz produziert wird, wird demnach keinesfalls
bloss in der Schweiz genutzt.
Im Winter brauchen wir mehr Strom
Je nach Tageszeit, Wochentag und auch Jahreszeit ist die Stromnutzung
sehr unterschiedlich. Am Mittag, wenn alle Kochherde,
Büroapparate und der öffentliche Verkehr Strom beziehen, oder
am Abend, wenn alle Lichter, Kochherde, Fernseher und privaten
Computer eingeschaltet werden, wird mehr Strom verbraucht als
nachts um vier Uhr, wenn alle schlafen. Im Winter, wenn alle Heizungen
eingeschaltet werden und mehr Lichter brennen, wird sehr
viel mehr Strom gebraucht als im Sommer,
wenn es wärmer und länger hell ist. Die
erneuerbaren Energien wie Sonnenenergie
und Wasserkraft erzeugen im Winter
aber weniger Strom, weil die Sonne weniger
scheint und die Niederschläge in Form
von Schnee gebunden sind. Diese Niederschläge
können erst im Frühling für die Stromproduktion genutzt
werden, wenn der Schnee schmilzt und den Wasserstand in den
Stauseen erhöht. Das bedeutet, dass die Schweiz in den Wintermonaten
auf Strom aus dem Ausland angewiesen ist. Die eingekaufte
Elektrizität aus Deutschland wird zu grossen Teilen durch
die Verbrennung von fossilen Brennstoffen hergestellt, während
diejenige aus Frankreich fast ausschliesslich aus Atomenergie besteht.
Die in der Schweiz produzierte Energie ist ziemlich umweltfreundlich,
die in der Schweiz verbrauchte Energie jedoch weniger.
Sonne und Wind nutzen
Das Potenzial der Sonnenenergie ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Es gibt in der Schweiz noch viele Dächer, Wiesen, Stauseen und
Berge, die mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden könnten.
Auch die Windenergie könnte mehr genutzt werden. Sie erzeugt
im Winter genauso viel Strom wie im Sommer und könnte
daher helfen, die energieaufwändigen Wintermonate zu überbrücken.
Der Bau von Windturbinen ist in der zerklüfteten Schweizer
Landschaft allerdings schwierig und scheitert immer wieder
an Beschwerden der Anwohner. Um die Energiewende voranzutreiben,
braucht es auch weitere Energiespeichersysteme, damit
die Sonnenenergie am Tag gespeichert und abends genutzt werden
kann. Die grossen Akkus der Elektroautos könnten beispielsweise
den ungenutzten Strom in der Nacht zurück in den Haushalt
speisen. Leider sind noch nicht alle Elektroautos dazu in der
Lage. Die Möglichkeiten und Technologien sind da und werden
stetig verbessert. Jetzt liegt es an uns.
Was können wir tun?
Der Stromverbrauch muss reduziert werden. Vor allem wenn immer
mehr Strom in der Mobilität und in Heizungssystemen genutzt
wird. Welche Massnahmen und Gewohnheiten können wir
als Einzelpersonen ergreifen, um sparsamer mit dem vorhandenen
Strom umzugehen?
- Wir sollten die Geräte nach dem Gebrauch komplett ausschalten
und nicht im Stand-by-Modus lassen.
- Kleider und Geschirr sollten wir in der Nacht waschen, wenn der
schweizweite Stromverbrauch niedriger ist.
- Wir sollten erst waschen, wenn wir genug getragene Kleider haben,
um die Maschine komplett zu füllen.
- Wir sollten beim lokalen Energie-Anbieter nachfragen und grünen
Strom verlangen.
- Bei der Neuanschaffung von Geräten sollten wir eine energieeffiziente
Variante auswählen.
- Kühl- und Gefrierschränke sollten wir regelmässig abtauen.
- Wir sollten versuchen, Kühlschränke nicht neben Wärmequellen
aufzustellen.
- Beim Kochen sollten wir auf die richtige Grösse der Töpfe und
Pfannen achten. Wenn die Pfanne viel grösser ist als die Herdplatte,
geht einiges an Energie verloren.
- Die Herdplatte und den Ofen sollten wir einige Minuten vor dem
Ende der Garzeit abschalten. Die Restwärme reicht, um das Gericht
fertig zu kochen.
- Wir sollten bei der Beleuchtung auf LED-Lichter setzen.
- Bonustipp: Helle Wände reflektieren Licht besser als dunkle. Daran
sollten wir denken bei der Farbwahl, wenn wir Wohnungen
oder Häuser streichen.
Adrian Dossenbach
Kommunikationsspezialist
Photovoltaik-Anlage auf
dem Wohnhaus Campus.
Bild: Stefan Tschumi
Fokus
unterwegs 0522 21
«Eine Chance: Die neuen
Räume am Hauptsitz»
«Energie-Effizienz hat bei Brüggli einen
sehr hohen Stellenwert. Im Drucksaal, in
der Industrie und in der Küche vom Usblick
sind grosse Maschinen im Einsatz,
die viel Strom benötigen. Das ist auch finanziell
eine Herausforderung. Langfristig
kommen wir nicht darum herum, Strom zu
sparen und energieeffizient zu sein. Wir
haben ein Energiemanagementsystem,
das bei Spitzenverbrauchszeiten die Maschinen
drosseln soll. Leider können wir
die meisten Maschinen nicht runterfahren,
weil sie halt zu genau diesen Zeiten laufen
müssen. Aber die Wäscherei beispielsweise
kann ihre Maschinen drosseln, damit
sie weniger Strom brauchen. Mit dem Um-
zug in die neuen und weiteren Räume am
Hauptsitz, geplant auf 2024, gibt es neue
Möglichkeiten, um Energie zu sparen. Das
grosse Dach bietet sich beispielsweise an,
um eine Photovoltaik-Anlage zu installieren.
Zudem geben die Maschinen im Drucksaal
viel Wärme ab, die genutzt werden könnte.
Momentan nutzen wir diese Wärme leider
noch nicht, weil wir nicht wissen, wo diese
Maschinen in drei Jahren stehen werden.
Ein Umbau, ein Bezug von neuen Räumen
oder die Anschaffung von neuen Geräten
ist immer eine Chance, um Investitionen
zu tätigen, die uns helfen, Energie und somit
auch Kosten zu sparen.»
Im Winter sind wir auf
Stromimporte aus den benachbarten
Ländern angewiesen.
Rainer Mirsch
Geschäftsführer Brüggli
WOHER KOMMT DAS GAS
FÜR DIE SCHWEIZ?
WOHER KOMMT DER STROM AUS
SCHWEIZER STECKDOSEN?
WER VERBRAUCHT
WIE VIEL STROM?
«Möglichst autonom sein»
«Ich finde es wichtig, in Sachen Energie
möglichst selbstversorgend zu sein. So ist
man selbst für seine Energie verantwortlich
und kann nachhaltig Strom erzeugen.
Vor allem jetzt. Europa ist stark von Russland
abhängig, wenn es um Energie geht.
Diese Beziehung dürfte jedoch dauerhaft
geschädigt sein aufgrund der Invasion in
der Ukraine. Deshalb sollten wir uns nicht
auf Russland als Energielieferanten verlassen.
Bei Brüggli machen wir viel, um
Strom zu sparen. Es gibt aber auch noch
einige Bereiche, die wir verbessern könnten.
Wir führen regelmässige Nachhaltigkeitsbewertungen
durch. Wir achten auf
den Energieverbrauch von Apparaten und
Leuchtmitteln und wählen stromsparende
Alternativen aus. In unseren Leitungen
fliesst Grauwasser, sprich wir sammeln den
Niederschlag in grossen Retentionsbecken,
filtern ihn und pumpen ihn durch unsere
Leitungen. Ausserdem haben wir thermoaktive
Bauteilesysteme; das sind Heizrohre in
Decken und Wänden, die überschüssige
Wärme aufnehmen und wiederverwerten.
Verbessern könnten wir uns beim Stromverbrauch.
Wir könnten die Energieanteile
staffeln und den Verbrauch besser auf den
Tag verteilen. Auf unserem Dach gibt es
ausserdem grosse Flächen, auf die wir Photovoltaik-Anlagen
installieren und somit
einen weiteren Schritt in Richtung Energie-Selbstversorger
tun könnten.»
Lukas Kuster
Leiter Unterhalt & Technik
7 %
SONSTIGE
19 %
EU
24 %
NORWEGEN
3 %
ALGERIEN
47 %
Quelle: Gazenergie.ch via srf.ch
(Zahlen aus dem Jahr 2020)
47 %
RUSSLAND
2 %
ABFÄLLE/
FOSSILE ENERGIETRÄGER
10 %
PHOTOVOLTAIK,
WIND, KLEIN-
WASSERKRAFT,
BIOMASSE
20 %
KERNENERGIE
2 %
NICHT ÜBERPRÜFBAR
66 %
Quelle: admin.ch
(Zahlen aus dem Jahr 2020)
66 %
GROSSWASSER-
KRAFT
27.1 %
DIENSTLEISTUNGEN
8.1 %
VERKEHR
1.7 %
LANDWIRTSCHAFT/GARTENBAU
33.1 %
33.1 %
HAUSHALTE
30 %
INDUSTRIE, VERARBEITENDES GEWERBE
Quelle: strom.ch
(Zahlen aus dem Jahr 2018)
Fokus
unterwegs 0522 23
Nachgefragt
Europas Abhängigkeit von
russischen Rohstoffen
ado. Die russische Invasion in der Ukraine hat einen Einfluss
auf ganz Europa. Denn Russland ist einer von Europas wichtigsten
Lieferanten von Rohstoffen zur Energiegewinnung,
wie beispielsweise Erdgas. Für die Stromgewinnung ist die
Schweiz nicht direkt abhängig von Russland, da nur ein kleiner
Teil des in der Schweiz produzierten Stroms aus Erdgas
gewonnen wird. Im Winter muss die Schweiz jedoch regelmässig
Strom aus den benachbarten Ländern importieren, da
die Schweizer Stromproduktion den erhöhten Stromverbrauch
in den Wintermonaten nicht bewerkstelligen kann. Dieser Importstrom
stammt teilweise aus Gaskraftwerken, die auf Erdgas
aus Russland angewiesen sind. Dazu kommt, dass in der
Schweiz rund zwanzig Prozent der Haushalte mit Gas heizen.
Dieses Gas stammt fast zur Hälfte aus Russland. Mit der Ukrainekrise
und den verhängten Sanktionen muss Europa eine
Alternative zu Erdgas aus Russland finden, um nicht davon
abhängig zu sein. Falls Investitionen in erneuerbare Energien
nicht schnell genug getätigt werden können, muss Gas aus
anderen Ländern wie beispielsweise Katar eingeführt werden.
Wie sparen Sie Energie?
Fossile Brennstoffe, Strom, Wasser:
Die ständige Verfügbarkeit ist nicht selbstverständlich.
Wie gehen Sie mit den Ressourcen um?
Ueli Blickenstorfer, Teamleiter
Qualität und Service
«Ich spare Strom, indem ich Master-Slave-Steckdosenleisten
verwende.
Wenn ich etwa den PC anschalte,
erhalten auch alle anderen elektronischen
Geräte im Büro Strom. Schalte
ich den PC wieder aus, schalten
sich automatisch auch alle
anderen Geräte aus.»
Robin Neher,
lernender im Bürobereich
«Ich wohne in einem Minergie-Haus.
Im Vergleich zu konventionellen
Häusern verbrauchen Minergie-Häuser
sehr viel weniger Energie. Aus diesem
Grund sind die Energiekosten auch
nicht so hoch.»
Umfrage: Katja Wohlwend
Bilder: Roger Nigg
Vreni Schläpfer,
Mitarbeiterin Montage
«Ich finde es wichtig, massvoll mit
Strom und Wasser umzugehen. Darum
versuche ich bewusst und sparsam
Strom einzusetzen.»
Ausstieg aus der Atomenergie
ado. Die Explosion des Atomreaktors in Fukushima, Japan, im März
2011 war die zweite grosse Katastrophe mit einem Atomkraftwerk
nach Tschernobyl, Ukraine, im April 1986. Atomkraftwerke sind
gut geschützt und die Wahrscheinlichkeit, dass so eine Katastrophe
passiert, ist sehr gering, trotz veralteter Technologie. Zudem
ist die Herstellung von Strom in Kernkraftwerken nicht schädlich
für die Umwelt. Deshalb setzt Frankreich auf Atomenergie und
produziert fast 80% des Stroms in Kernkraftwerken. Auch ausserhalb
Frankreichs werden die Befürworter der Atomenergie
lauter. Die Stromproduktion ist konstant und kann in Zeiten von
Stromknappheit schnell hochgefahren werden. Doch die Produktion
von Atomstrom verursacht auch radioaktive Abfälle, die Millionen
von Jahren brauchen, um nicht mehr radioaktiv zu sein.
Für diese Abfälle braucht es eine Endlagerungsstelle, die bisher
noch nicht gefunden ist. Wer möchte schon in der Nähe von radioaktivem
Material leben. Zudem besteht, obwohl sehr klein, die
Gefahr von Super-Gau-Katastrophen. Der Ausstieg aus der Kernenergie
ist also begründet und die Zukunft der Energie liegt in
den Erneuerbaren wie Wasser, Solar und Wind.
Im Technikraum: Lukas Kuster
überprüft die Wasseraufbereitungsanlage.
Brüggli nutzt Grauwasser
zum Beispiel für die WC-Spülung.
Bild: Roger Nigg
Tobias Rickenbach,
Mitarbeiter Zentrale
«Seit die Spritpreise so in die Höhe
schiessen, frage ich mich, ob es für
die Zukunft nicht besser wäre, ein
Elektro-Auto zu fahren. Zu Hause achte
ich darauf, dass ich alle elektronischen
Geräte ausschalte, wenn ich sie
nicht mehr nutze.»
Ruth Niederer, Mitarbeiterin Textil
«Wenn man den Stromverbrauch
reduziert, kann man viel Geld sparen.
Bei mir zu Hause muss die Heizung
nicht immer voll aufgedreht sein.
So finde ich es auch gar nicht
schlimm, auch mal drinnen eine
Jacke anzuziehen.»
Samuel Bahtiyar, lernender
Restaurantangestellter EBA
«Strom und Energie sollte nur dann
genutzt werden, wenn es nicht anders
geht. Ich selbst bemühe mich darum,
und versuche das in meinen
Alltag zu integrieren.»
Valerie Egloff, Mitarbeiterin
Unterhalt & Technik
«Ich spare Strom, indem ich das Licht
nur dann anmache, wenn es wirklich
notwendig ist. Ich versuche auch bei
der Arbeit daran zu denken.»
Vanessa Bänziger,
Mitarbeiterin Usblick
«Das ist ein wichtiges Thema und geht
alle etwas an. Darum versuche ich,
den Energie- und Wasserverbrauch so
gut es geht zu reduzieren. Ich lasse
nicht permanent das Wasser laufen
und dusche anstatt zu baden.»
Emurlai Shafi,
lernender Gebäudereiniger EFZ
«Ich benutze den Fernseher und den
Computer eher selten und schalte das
Licht immer aus, wenn ich es nicht
brauche. So verbrauche ich im Alltag
nicht viel Strom.»
Was gut tut
Rosmarie Traber arbeitet bei Brüggli am
Empfang und hat hier mit den verschiedensten
Menschen und Anliegen zu tun.
Bilder: Roger Nigg
unterwegs 0522 25
Rosmarie liebt
die Begegnung
Eine Krankheit hat Rosmarie Trabers Leben auf den Kopf gestellt.
Heute arbeitet sie bei Brüggli am Empfang. Hier ist das Wissen,
das sie sich als Papeteristin angeeignet hat, sehr willkommen.
Rosmarie Traber war 28 Jahre jung, als bei ihr eine Muskelerkrankung,
eine Muskeldystrophie, diagnostiziert wurde.
Schweren Herzens musste sie ihren Beruf aufgeben. Einige
Monate später – im Januar 2010 – kam die Thurgauerin für
ein Belastbarkeitstraining zu Brüggli nach Romanshorn. Ziel dieser
Abklärung war es, Rosmaries Stärken und Ressourcen nach
dem Schicksalsschlag neu zu erkennen und zu fördern und ihr
zugleich den Umgang mit den Schwächen zu erleichtern. Hierfür
durchlief sie verschiedene Programme und arbeitete in unterschiedlichen
Abteilungen, zum Beispiel
im Technischen Büro, im Verkauf,
an der Zentrale oder in der Informatik.
Als das Belastbarkeitstraining bei Brüggli
abgeschlossen war, kehrte Rosmarie
in den ersten Arbeitsmarkt zurück. Nach
rund fünf Jahren forderte die Muskelerkrankung ihren Tribut; ein
Weitermachen im gewohnten Rahmen war nicht mehr möglich.
So kam es, dass Rosmarie zu Brüggli zurückkehrte und im Januar
in die Verkaufsabteilung aufgenommen wurde. Sie war froh um
Rosmarie begegnet der
Muskelerkrankung mit
Optimismus und Wille.
diese Chance. Allerdings hätte ihr eine Tätigkeit im Empfangsbereich,
an der Zentrale, noch mehr zugesagt; hier hatte es ihr
im Belastbarkeitstraining am besten gefallen. Als an der Zentrale
eine Stelle frei wurde, zögerte sie nicht lange – mit Erfolg.
Eine wichtige Drehscheibe
Seit März 2016 ist der Empfang ihr Teilzeit-Arbeitsplatz. Im Team
mit Mitarbeitenden und Leiterinnen nimmt sie Telefonanrufe entgegen,
begrüsst Besucher und Gäste und sorgt dafür, dass jedes
Anliegen am richtigen Ort landet. Dazu
kommen Aufgaben wie das Verwalten
des Büromaterials für 850 Mitarbeitende,
was ihr besonders gefällt. Hier kann sie
ihr Wissen als ausgebildete Papeteristin
einsetzen. Die Begegnung mit vielen
verschiedenen Menschen – sowohl
persönlich als auch am Telefon – bereitet ihr Freude. «Hier geht
mein Herz auf», schwärmt sie. Von ihrem Team erhält sie den
bestmöglichen Support.
Unterstützen, begleiten, fördern
kwo. Charlotte Nour-Ed-Din ist Teamleiterin des Brüggli-Empfangs.
Sie hat Rosmarie Traber bis heute begleitet und unterstützt.
2002 stiess Charlotte durch die Stiftung «Zukunft» Thurgau
zum Brüggli-Empfang. Zunächst arbeitete sie noch als Praktikantin,
ab Frühjahr 2004 als Teamleiterin der Zentrale. 2006 bis
2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur Arbeitsagogin. Ihrem
Arbeitsplatz an der Zentrale ist sie bis heute treu geblieben. Die
enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden schätzt sie ganz
besonders. Die Abwechslung, die der Kontakt zu externen sowie
internen Kunden bringt, begeistert sie ebenso. Neben der regulären
Arbeit am Empfang ist es ihre Aufgabe, die Mitarbeitenden
zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Dabei hat sie stets
ein offenes Ohr für deren Anliegen, Sorgen und Nöte.
Geschätztes Teammitglied
Als Rosmarie Traber 2010 aufgrund einer Abklärung zum Empfangsteam
stiess, hinterliess sie bei Charlotte sofort einen positiven
Eindruck, der bis heute anhält: «Rosmarie ist eine sehr
aufgestellte, fröhliche, junge, selbstbewusste Frau. Ich bin sehr
von ihrer Lebenseinstellung beeindruckt», sagt Charlotte. Schnell
wurde sie zu einem geschätzten Teammitglied. So bedauerten es
alle, als sie Brüggli verliess, um im ersten Arbeitsmarkt Fuss zu
fassen, freuten sich aber auch mit ihr.
Hilfsbereitschaft wird grossgeschrieben
Als Rosmarie Jahre später wieder Teil des Empfangsteams wurde,
war es ein reibungsloser Wiedereinstieg bei Brüggli. Wie Charlotte
ist auch Rosmarie dem Empfang bis heute treu geblieben.
Wegen ihrer Muskelerkrankung braucht sie heute mehr Unterstützung
als noch vor zehn Jahren. Manche Aufgaben, wie zum Beispiel
die Begleitung von Kunden in die jeweiligen Abteilungen,
kann sie nicht mehr ausführen. Das ist aber kein Problem, denn
auf die Hilfsbereitschaft ihrer Chefin Claudia Karolin und Teamleiterin
Charlotte sowie den weiteren Kolleginnen und Kollegen
kann sie jederzeit zählen.
Die vielen Kontakte tun gut.
«Hier geht mein Herz auf»,
sagt Rosmarie.
Was gut tut
unterwegs 0522 27
Brüggli-Perspektiven
Eine Tagesstruktur, die für sie einen Sinn hat, und die behutsame
Unterstützung von Brüggli trugen dazu bei, dass Rosmarie
ihre Lebensfreude beibehalten und
ihr Selbstbewusstsein stärken konnte.
«Nun stört es mich auch nicht mehr,
wenn mich die Leute wegen meines
aussergewöhnlichen Ganges beobachten»,
sagt sie.
Optimistisch bleiben
Erholung findet Rosmarie bei ihren zwei Stubentigern und beim
Pflegen und Hegen ihres Pflegepferdes «Maluka», ihrer grössten
Leidenschaft. Die Liebe zu den Pferden gibt sie ihrem fünfjährigen
Gottimeitli weiter, das sie hin und wieder in den Stall
begleiten darf. Einen weiteren Ausgleich findet Rosmarie beim
Trotz ihrer Beschwerden:
Rosmarie hat ihr
Lächeln behalten.
Kochen und Basteln. Zudem geniesst sie es, mit ihrem Ehemann
Roman ferne Länder zu bereisen und fremde Kulturen für sich
zu entdecken.
Rosmarie Traber wird den Rest ihres Lebens
mit der Muskelerkrankung leben
müssen. Und vielleicht wird sie auf einen
Rollstuhl angewiesen sein, irgendwann.
Darauf möchte die heute 42-Jährige aber
so lange wie nur möglich verzichten. Trotz all den Beschwerden,
die sie ständig plagen, hat sie ihr Lächeln niemals verloren. Rosmarie
nimmt das Leben wie es ist. Es ist ihr überaus wichtig, sagt
sie, optimistisch zu bleiben und das Leben so lange wie möglich
zu geniessen.
Katja Wohlwend
Mitarbeiterin Aussenhandel
Praktikantin Unternehmenskommunikation
Mit Teamleiterin Charlotte Nour-Ed-Din
arbeitet Rosmarie Traber eng zusammen.
Am Empfang bei Brüggli ist sie in ein kleines,
gut eingespieltes Team integriert.
Der Mensch über
die Arbeit hinaus
Vreni Schläpfer, Mitarbeiterin
in der Mechanik,
freut sich über ihr Bild.
Bühne frei für die Mitarbeitenden, heisst es bei Brüggli.
Sie stehen im Mittelpunkt einer Fotokunst-Ausstellung
in der Gastronomie Usblick.
mha. Weit über die Arbeit hinaus sind die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einklang
mit ihren Leidenschaften und Hobbies
detailreich und grossformatig inszeniert.
In jedem einzelnen Werk steckt die
Absicht, den Menschen ganzheitlich zu
erfassen und wertschätzend und liebevoll
darzustellen.
Begleitet von Profis
Das Projekt «Brüggli-Perspektiven» gibt lernenden
Fotofachleuten die Möglichkeit, ihr
Schaffen einem breiten Publikum zu präsentieren.
In Kooperation mit dem sozial
engagierten Fotoreporter Manuel Bauer,
bekannt für seine Arbeit als offizieller Fotograf
des Dalai Lama, und eng begleitet
von den Ausbildnern Frosan von Gunten
und Roger Nigg in Brügglis Kommunikationsagentur
Advery haben sie ihr Talent unter
Beweis gestellt.
Symbole der Wertschätzung
Brüggli als Fotogalerie, Brüggli als Drehscheibe
für Kunstschaffende: Diese Idee
hat bereits Früchte getragen mit mehreren
Ausstellungen. Die aktuelle Präsentation
ist bis mindestens Dezember 2022 zu
sehen, und weitere Präsentationen sind
bereits in Planung. Die Bilder zeigen, um
wen es bei Brüggli geht:
Im Mittelpunkt stehen unsere
Mitarbeitenden; sie machen
den Unterschied; sie sind
uns wichtig. Die Fotoausstellung ist
eine Möglichkeit, ihnen für ihren Einsatz
danke zu sagen.
Möchten Sie auch dabei sein bei einem
künftigen Projekt? Haben Sie Fragen dazu,
Anregungen?
Kontakt: Michael Haller, Leiter Kommunikation
& Kultur, michael.haller@brueggli.ch
Brüggli-Perspektiven
unterwegs 0522 29
Gabriel Schoop
Mitarbeiter Mechanik/Montage
Michaela Kaderli
Mitarbeiterin
Gastronomie Usblick
Barbara Hofstetter
Mitarbeiterin Co-Packing
Wilma Cecchinel
Mitarbeiterin Co-Packing
Brüggli-Perspektiven
unterwegs 0522 31
Rahel Tanner
Mitarbeiterin Gastronomie Usblick
Jaqueline Bucher
Mitarbeiterin Co-Packing
Kerstin Forrer
ehemalige Mitarbeiterin Textil,
heute im ersten Arbeitsmarkt tätig
Silvia Dürst
Mitarbeiterin
Gastronomie Usblick
Brüggli-Perspektiven
unterwegs 0522 33
Fabio Spina
Mitarbeiter Gastronomie Usblick
Anja Nüssli
lernende Fotofachfrau
Cäsar Kurath
Mitarbeiter
Mechanik/Montage
Mitchel Singh
Mitarbeiter
Gastronomie Usblick
Was gut tut
Ein Stück Normalität für Calvin
Calvin De Candido hat im Garten- und
Landschaftsbau seine Berufung gefunden.
Bild: Stefan Tschumi
unterwegs 0522 35
Während seiner Lehre bei Brüggli fand Calvin De Candido heraus,
was er im Leben nicht will. Seinen Traumberuf fand er erst später –
und damit einen Weg, sich besser in der Gesellschaft zurecht zu finden.
Für Calvin gibt es nichts Besseres, als sich voll und
ganz der Schönheit der Natur hinzugeben, stets von
ihr zu schwärmen und jegliches Wissen darüber wie
ein Schwamm aufzusaugen. Am liebsten hält er sich zu
Hause in seinem eigenen Garten auf, den er stets pflegt und
hegt. Sein Traumgarten, so verrät er, sei
aber eher im mediterranen oder tropischen
Stil gehalten – direkt am Meer oder
an einem schönen See gelegen. Seinen
grünen Daumen nutzt Calvin auch beruflich.
Bei der Stiftung Tosam in Herisau
ist er seit einigen Jahren als festes Teammitglied
im Bereich Garten- und Landschaftsbau integriert. Seine
Gärtnerei-Ausbildung hat er ebenso dort absolviert. Es macht ihm
Freude, die Grünflächen seiner Kunden in Schuss zu halten und
verschiedene Transportaufträge zu erledigen. Arbeiten wie das Rasenmähen,
Steine und Platten versetzen, Bäume, Sträucher und
Blumen zu pflanzen, gehören zu seinem Arbeitsalltag ebenfalls
dazu, genauso wie die Entsorgung von Grüngut oder das Schneiden
von Pflanzen. Sein Beruf kann besonders im Sommer ziemlich
schweisstreibend sein. Das macht Calvin aber nichts aus, denn
im Garten- und Landschaftsbau hat er seine Berufung gefunden.
Ein Abstecher ins Kaufmännische
Das Gärtnern war schon immer seine grösste Leidenschaft. Trotzdem
wusste Calvin nach seiner regulären Schullaufbahn lange Zeit
nicht, welchen beruflichen Weg er einschlagen sollte. «In der Agrarwirtschaft
eine Ausbildung zu beginnen, kam mir damals gar nicht
in den Sinn», erinnert er sich. Bei der IV-Berufsberatung wurde
ihm ans Herz gelegt, als Erstes eine kaufmännische Grundausbildung
bei Brüggli zu absolvieren, um anschliessend darauf aufbauen
zu können. In den Abteilungen Verkauf, Einkauf und FRW
(Finanz- und Rechnungswesen) konnte er jede Menge lernen, jedoch
merkte er schnell: «Dies ist definitiv nicht mein Traumjob.»
Er hat bei Brüggli eine
KV-Ausbildung gemacht;
heute ist er Gärtner.
Vor allem am Anfang hatte Calvin Mühe, da ihm die Umstellung
vom Schulalltag ins Berufsleben gar nicht leichtgefallen ist. Ausserdem
empfand er die kaufmännischen Tätigkeiten oftmals als ermüdend
und langweilig. Eine grosse Herausforderung war der
Berufs- und Schulalltag auch deshalb, weil der junge Mann mit
Asperger-Syndrom Schwierigkeiten damit
hatte, die sozialen Interaktionen seiner
Mitmenschen zu deuten und Gesichtsausdrücke,
Gestiken und Gefühle einzuordnen
und zu erkennen. Deshalb zählte für ihn
vor allem eines: durchhalten.
Sicherheit gewonnen in der Grundausbildung
Calvin war froh, als er im Sommer 2012 die Lehre zum Büroassistenten
(EBA) abschliessen konnte. Trotz allem hat der heute 29-Jährige
seine Ausbildung bei Brüggli nie bedauert, wie er berichtet:
«Es war bei weitem nicht meine schlechteste Entscheidung. Bei
Brüggli erhielt ich wertvolle Unterstützung und ich machte auch
gute Erfahrungen, die mir ganz sicher nicht geschadet haben.»
Zum Beispiel kann er so viele Hintergrundprozesse seines jetzigen
Arbeitgebers um einiges besser nachvollziehen.
Inzwischen machte Calvin eine Therapie bei «Workaut». Dies ist
eine Dienstleistung mit Sitz in St.Gallen, die neben Therapien auch
Beratungen, Begleitungen, Aufklärungen und Kurse für Angehörige,
Fachpersonen und Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen,
wie das Asperger-Syndrom, anbietet. «Workaut» habe ihm
enorm geholfen, mit sozialen Interaktionen besser umzugehen.
«Es ist deutlich besser geworden, so, dass das Asperger-Syndrom
anderen fast gar nicht mehr auffällt», erzählt er begeistert. Die
Therapie verhalf ihm zu einer verbesserten Lebensqualität, und
damit wurde ihm auch ein Stück Normalität gegeben, die es ihm
ermöglicht, die Lebensfreude, die er ausstrahlt, auch endlich leben
zu können.
Katja Wohlwend
Mitarbeiterin Aussenhandel
Praktikantin Unternehmenskommunikation
Die Arbeit in der Natur,
im Grünen und Ruhigen,
ist Calvins Berufung.
Fokus
«Heute geht es mir gut»
Richard Schmid arbeitet
bei Brüggli im Papierlager.
Bilder: Roger Nigg
unterwegs 0522 37
Richard Schmid hat Schlimmes erlebt in Kinder- und
Jugendheimen. Die Schatten der Vergangenheit sind nicht fort,
aber das Gute hat Platz gefunden in seinem Leben.
Das Wichtigste zuerst: «Heute geht es mir gut», sagt
Richard Schmid. Der 59-Jährige arbeitet im Papierlager
von Brüggli Medien und sorgt dafür, dass das richtige Papier
zur rechten Zeit an der rechten Druckmaschine ist. Den
Lastwagen ausladen, die Paletten anschreiben,
das Lager bewirtschaften: «Ich
mag die Bewegung und die Abwechslung»,
sagt er, «und bin froh, dass ich
selbständig arbeiten darf.»
Weggegeben und ausgebeutet
Die Kindheit von Richard Schmid führt zu einem traurigen und
unbequemen Kapitel in der Schweizer Geschichte: Von 1800 bis
in die 1960er-Jahre wurden Kinder zu Zehntausenden von überforderten
Eltern weggegeben oder von Behörden dem Elternhaus
entrissen. Vor allem Waisen und Scheidungskinder wurden weitergereicht
als billige Arbeitskräfte ohne Rechte. Man liest von
Verdingmärkten, auf denen die Mädchen und Buben feilgeboten
wurden. Oft landeten sie auf Bauernhöfen, wo sie wie Leibeigene
und Sklaven arbeiten mussten. Oft auch fristeten sie ein
trauriges Dasein in Kinderheimen. Zeitzeugen und Opfer erzählen
von seelischer und körperlicher Misshandlung und von sexuellem
Missbrauch. Die Rolle der Ämter und Behörden ist dabei genauso
fraglich wie die Rolle von Schulen, Kinderheimen und Kirche: Sie
haben zu einem Verbrechen beigetragen, für das sich die Schweizer
Regierung 2013 entschuldigte. Justizministerin Simonetta
Sommaruga sprach von einer Verletzung der Menschenwürde,
die nicht mehr gutzumachen sei. 2016
kam vonseiten Politik die Zustimmung,
den noch lebenden Opfern von Kinderund
Zwangsarbeit eine finanzielle Entschädigung
zu leisten.
Eine Anerkennung
Auch Richard Schmid hat eine solche Entschädigung erhalten. Am
16. Dezember 2021 bekam er die Nachricht: Sein Fall wird anerkannt.
«Mir ist fast der Telefonhörer aus der Hand gefallen, und
ich musst lange weinen», erinnert er sich an den Tag, der sein Leben
verändern sollte. Die Entschädigung kann nicht gutmachen,
was ihm die Nonnen in einem katholischen Kinderheim im Kanton
Luzern angetan haben. Sie kann nicht die Demütigungen wegwischen,
die dem kleinen Jungen mit Essensentzug und Isolation
im Kellerverlies beigebracht wurden. Und sie mag auch nicht die
Er hat die Würde, die ihm
als Kind genommen wurde,
wiedererlangt.
Zwangsarbeit und Missbrauch:
ein düsteres Kapitel
in der Schweizer Geschichte.
Schläge und verbalen Erniedrigungen vergessen machen, die ihm
ein Schulleiter oder andere Kinder zugefügt haben. Und doch ist
die Entschädigung sowas wie ein Abschluss und zugleich ein Urteil,
das unterstreicht: Da lief verdammt viel schief.
Ein verstörendes Ganzes
Fingerdicke Akten und Protokolle damaliger
Behörden vermitteln, wie der junge
Richard durch die Heime geschleppt
wurde, wie Schulen, Heilpädagogen,
psychiatrische Einrichtungen und die IV
ihn taxierten. Da ergibt sich das Bild eines Buben mit Lernschwierigkeiten
und Verhaltensauffälligkeiten, der mal liebenswert-zurückgeblieben
und mal übermütig-offensiv seinen Platz suchte.
Die Gewalt und Demütigung, die er schildert, und die nüchternen
Worte der Heimvertreter, Behörden und Ärzte in den Akten fügen
sich zu einem verstörenden Ganzen, das von zwei unterschiedlichen
Seiten verstanden werden will: einerseits im historischen
Kontext und im Auge eines damals unerbittlichen Systems, andererseits
in der traurigen Realität eines Kindes, das diesem System
zum Opfer fiel, sowie in der Gegenwart eines Seniors, der verzeihen,
aber nicht vergessen kann.
Stolz auf die Kinder
Die Wunden sind tief. Und doch blüht das Leben. Richard Schmid
hat zwei Kinder aus einer Ehe, die in die Brüche ging: Seine Tochter
ist 30, sein Sohn 28. «Ich bin stolz, dass meine Kinder wissen,
dass ich ihr Vater bin. Wir haben regelmässig
Kontakt.» Es hätte anders kommen
können, sagt er. Für jemanden mit
seiner Geschichte und seiner Vorbelastung
hätte das Leben auch Abwege bereithalten
können.
Nach seiner Odyssee durch Kinder-, Jugend- und Erziehungsheime
während etwa 12 Jahren machte Richard Schmid eine Anlehre zum
Möbelschreiner. Aus dem Buben war ein junger Mann geworden,
der sich besser wehren und besser für sich einstehen konnte. Er
arbeitete nach der Lehre in einer Möbelfabrik und später bei einem
Fenster- und Türenbauer. 2009 holt ihn die Vergangenheit
ein: Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust, womöglich Folgen
der Schläge und Erniedrigungen, machen ihn zum IV-Fall.
Richard Schmid ist eines
von unzähligen Verdingund
Heimkindern.
Fokus
unterwegs 0522 39
Ein loyaler Mitarbeiter
Trotz einer Dreiviertel-Berentung arbeitet er heute zu 100% bei
Brüggli. Urs Niederhäuser, Leiter Agogik bei Brüggli Medien, erlebt
ihn als zuverlässigen Mitarbeiter,
der Freiheiten, aber auch einen Rahmen
braucht und Vertrauen spüren will.
«Er kann ein Schlitzohr sein», sagt Urs
Niederhäuser, «wenn er seine Freiheiten
in Gefahr sieht». So lege Richard
Schmid zum Beispiel Wert darauf, sich
zwischendurch eine Zigarette gönnen zu können. Für Teamleiter
Stefan Britt, der eng mit ihm zusammenarbeitet, liegt das drin. «Er
ist eine treue Seele. Er ist dankbar für die Freiheiten, die er hat,
und er honoriert dies mit Loyalität und Einsatz.»
Richard Schmid ist wichtig,
dass er Vertrauen spürt
und Freiheiten hat.
Seine Stimme wird erhört
Es tue ihm gut, seine Geschichte zu teilen, sagt Richard Schmid.
«Ich kann heute besser sprechen. Früher brachte ich kaum ein
Wort heraus. Ich hatte Angst, dass ich
etwas Falsches sage.» Sein Blick wandert
den langen Flur entlang, hin zum
Drucksaal, wo eine Maschine auf den Papiernachschub
wartet. Der Mann im roten
Flanellhemd zieht los mit dem Hubwagen
und der schweren Last. Die Würde,
die ihm in der Kindheit geraubt wurde: Er hat sie Stück um Stück
zurückerlangt. Nicht alles ist bewältigt und nicht alles kann vergessen
gehen. Aber vieles ist ganz gut.
Michael Haller
Leiter Kommunikation & Kultur
Mitglied der Geschäftsleitung
Das Schicksal der Verdingkinder
mha. Bis in das 20. Jahrhundert wurden Kinder in der Schweiz mit
behördlichem Segen und öffentlichem Tolerieren zur Zwangsarbeit
gezwungen, missbraucht und erniedrigt. Oft landeten sie auf Bauernhöfen
und oft wurden sie durch Kinderheime geschleppt, wo es
ihnen nicht besser erging. Nur selten, wenn überhaupt, wurden
Misshandlungen von den Behörden verfolgt. Im Gegenteil: Die Ämter
trugen dazu bei, indem sie arme Familien auflösten und über
die Versorgung der Familienmitglieder verfügten.
Betroffene und deren Angehörige, Historiker und Stiftungen wie
zum Beispiel die Guido-Fluri-Stiftung setzen sich für eine Aufarbeitung
des traurigen Kapitels ein. Mit der Wiedergutmachungsinitiative
kam eine Auseinandersetzung in Bewegung, die das Schicksal
der Opfer beleuchtet und den noch Lebenden eine Entschädigung
brachte. Seit Januar 2017 ist das «Bundesgesetz über die Aufarbeitung
der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen
vor 1981» in Kraft.
Die genaue Anzahl der Verdingkinder ist unbekannt. Es dürften
Hunderttausende sein. Schätzungen zufolge lebt in der Schweiz
heute eine fünfstellige Zahl ehemaliger Verdingkinder – viele haben
psychische und körperliche Probleme.
Was in der Schweiz stattgefunden hat, war auch in anderen Ländern
üblich. Man kann von Bergbauernkindern aus Vorarlberg, Tirol,
Südtirol lesen, von Kindern in Grossbritannien, Schweden oder Italien,
zum Beispiel, denen dasselbe widerfahren ist.
Die Guido-Fluri-Stiftung betreibt in Mümliswil eine Gedenkstätte
für Schweizer Heim- und Verdingkinder und andere Opfer fürsorgerischer
Zwangsmassnahmen.
Quellen:
Guido Fluri Stiftung: https://www.guido-fluri-stiftung.ch/de/
gewalt-an-kindern/
https://wiedergutmachungsinitiative.ch/home/
Richard Schmid sorgt dafür, dass die Druckmaschinen
immer genug Papiernachschub haben.
Er denkt oft über die Vergangenheit nach.
Was gut tut
Maxine will’s wissen
Musik, Tanz, Sprache, Gedichte und
Literatur: Maxine Zoe Laffranchi ist
vielseitig interessiert.
Bilder: Roger Nigg
unterwegs 0522 41
Maxine Zoe Laffranchi ist froh, bei Brüggli eine Ausbildung
gemacht zu haben. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten
in der Welt der Musik und «Fanfiktion».
Maxine Zoe Laffranchis grösste Leidenschaft ist die Musik.
Von Kindesbeinen an schlägt ihr Herz fürs Tanzen.
Sie wirkte schon bei kirchlich organisierten Musicals
mit und nahm an verschiedenen Tanzkursen teil.
Die junge Frau mag vor allem Hiphop, Popmusik und R'n'B.
Für Filmsoundtracks, orientalische und klassische Musik kann sie
sich ebenfalls begeistern. Das Keyboard- oder Gitarrenspielen
beherrscht sie ebenso wie das Singen.
Eine Zeit lang war sie Mitglied bei einem
Jugendchor in Gommiswald im Kanton
St.Gallen. «Die Musik bedeutet mir sehr
viel», schwärmt sie. Die Schweiz-Amerikanerin
verbringt auch viel Zeit mit Lesen.
Hoch im Kurs stehen bei ihr «Fanfiktion»-Geschichten.
Bei «Fanfiktion» handelt es sich um Werke,
die von Fans eines literarischen Originalwerks, wie zum Beispiel
eines Computerspiels, einer Serie oder eines Films wie Harry Potter
geschrieben werden. Die Protagonisten oder auch die Welten,
um die sich die Geschichten drehen, werden in einer fortgeführten
oder alternativen Handlung dargestellt. Von solchen Geschichten
ist Maxine Zoe Laffranchi total begeistert. Damit kann sie sich
stundenlang beschäftigen.
Ihr Wunsch:
einen guten Arbeitsplatz
im KV-Bereich finden.
Auf Stellensuche
Ihrer Kreativität lässt sie beim Schreiben und Reimen von Gedichten,
Aufsätzen und Kurzgeschichten sowie beim Erstellen
von Vorträgen freien Lauf. Im Weiteren ist sie daran, ihre Italienischkenntnisse
zu verbessern. Auf diese Weise hat sie einen
idealen Weg gefunden, um die freie Zeit, bis sie eine neue Arbeitsstelle
im kaufmännischen Bereich gefunden hat, zu überbrücken.
«Einen passenden Job zu finden, gestaltet sich überaus
schwierig», sagt sie. Klar, dass sie sich über ihre berufliche Zukunft
viele Gedanken macht. Entmutigen lässt sie sich nicht. Denn Maxine
Zoe Laffranchi ist engagiert, wissenshungrig und hochmotiviert
– gute Voraussetzungen also, um schon bald im ersten Arbeitsmarkt
durchstarten zu können.
Ihre Ausbildung hat Maxine Zoe Laffranchi
bei Brüggli absolviert. Zur Vorbereitung
besuchte sie das Vorlehrjahr. Anschliessend
schloss sie die zweijährige
Lehre zur Büroassistentin mit Eidgenössischem
Berufsattest ab. «Ich fühlte mich
bei Brüggli sofort willkommen und gut aufgehoben», sagt sie. Sie
fand schnell Anschluss und schloss Freundschaften, die bis heute
bestehen. Die abwechslungsreichen kaufmännischen Tätigkeiten,
die ihr während der Ausbildung nähergebracht wurden, führte sie
stets mit grossem Interesse aus. Nur für das Telefonieren konnte
sie sich nie richtig begeistern.
«Niemals aufgeben»
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, das weiss auch Maxine Zoe
Laffranchi. Wann auch immer in der Lehre Probleme auftauchten,
war es ihr ein besonderes Anliegen, nicht aufzugeben, sondern
das Gespräch mit ihren Vorgesetzten zu suchen, um gemeinsam
nach einer Lösung zu suchen. Auch mit ihren Freunden
und mit ihrer Familie zu sprechen, habe ihr geholfen, Probleme
zu überwinden und Sorgen aus der Welt zu schaffen. «Niemals
aufgeben, immer das Beste geben und auf die Mitmenschen vertrauen»,
war ihre Devise.
Maxine Zoe Laffranchi ist glücklich darüber, bei Brüggli eine Ausbildung
gemacht zu haben. Sie resümiert: «Es war eine aufregende
und lehrreiche Zeit, die mich selbstbewusster gemacht
und meine Persönlichkeit gestärkt hat. Diese Zeit werde ich niemals
vergessen.»
Katja Wohlwend
Mitarbeiterin Aussenhandel
Praktikantin Unternehmenskommunikation
Maxines Motto:
«immer das Beste geben und
den Mitmenschen vertrauen.»
Brügglianer
unterwegs 0522 43
Brückenschlag
10 Fragen an:
Mario Rechsteiner und Wolfgang Willsch
An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen.
Diesmal Wolfgang Willsch, Teamleiter Medienvorstufe bei Brüggli Medien,
und Mario Rechsteiner, Teamleiter Logistik bei Brüggli Industrie.
Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst:
Mario: Der Geruch von Regen, wenn er an einem
warmen Sommertag auf die Erde trifft.
Wolfgang: Der Duft von frisch geschnittenem
Holz im Wald – einfach vitalisierend.
Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst:
Mario: Fussball, manchmal auch bei diversen
Kampfsportarten.
Wolfgang: Skifahren, Skispringen, Tanzen.
Ein Gebäude oder Wahrzeichen,
das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster
aus sehen würdest:
Mario: Kein Gebäude oder Wahrzeichen,
aber den Horseshoe Bend in
Arizona oder Venice Beach in Los Angeles
würde ich gerne aus meinem
Fenster sehen.
Wolfgang: Das Säntismassiv oder
den Bodensee.
Wann warst Du zum letzten
Mal richtig glücklich?
Mario: Ich bin grundsätzlich ein
glücklicher Mensch. Besonders
glücklich war ich bei meinem
letzten Tauchgang im Roten
Meer.
Wolfgang: Beim letzten Raclette
mit meiner Familie oder beim Jammen
mit Klavier, Gitarre oder Schlagzeug.
Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die
Du momentan am häufigsten hörst:
Mario: Dies hängt von meiner Stimmung ab und
von dem Ort, an dem ich mich befinde. Am meisten
höre ich aber Hip-Hop und Rap. Momentan
ist es PNL.
Wolfgang: Keine Band; Radio Top oder FM1.
Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen?
Mario: Eine Weltreise und ein eigenes Haus oder eine
eigene Wohnung.
Wolfgang: Live, in Japan, die Japanischen Gärten sehen.
Mir gefallen die Schönheit, die Proportionen, die
Perfektion in Harmonie mit der Natur. Das sind wahre
Kunstwerke.
Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest,
was würdest Du dann ändern?
Mario: Ich würde bestimmten Staatsoberhäuptern
ihr Amt entziehen und sie durch
kompetentere Führungskräfte ersetzen.
Ich denke, damit wäre ein Teil der Probleme
auf der Welt gelöst. Wenn ich
dann noch Zeit hätte, würde ich versuchen
mir eine Lösung für die vielen
Strassenhunde einfallen zu lassen.
Wolfgang: Die Bildung und Forschung
mehr fördern und umweltschädigende Einflussfaktoren
bremsen.
Wenn Du einen eigenen Fernsehsender
hättest, was würde darauf laufen?
Mario: Serien wie Californication, Game
of Thrones, Narcos, Breaking Bad … Natürlich
auch etwas Informatives über das
Weltgeschehen.
Wolfgang: Natur, Technik-Innovationen
aller Art und Reise-Beiträge.
Was ist das beste Gerücht, das Du
über Dich gehört hast?
Mario: Das kann, will und darf ich hier
nicht offenlegen.
Wolfgang: Keine Ahnung – ich bin offen
für Hinweise.
Beschreibe Dich in drei Worten:
Mario: Spontan, offen, humorvoll.
Wolfgang: Einfühlsam, vorbildlich, manchmal
etwas chaotisch.
Notiert: mha
Bild: Roger Nigg
«Wir» statt «die da»
Die Stiftung Heimstätten Wil arbeitet eng mit Brüggli zusammen. So ist
zum Beispiel ein neuer Internetauftritt entstanden. Was ist Arlette Hippmann,
Leiterin Unternehmenskommunikation und Fundraising, wichtig?
Frau Hippmann, wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Advery,
der Kommunikationsagentur von Brüggli Medien?
Die Zusammenarbeit mit dem Team von Advery erleben wir als sehr
wertschätzend und wohlwollend, geprägt von grosser Feinfühligkeit
und hohem Qualitätsbewusstsein. Aus der Arbeit an der Erneuerung
unserer Website ist eine vertrauensvolle Partnerschaft
entstanden. Wir freuen uns über die weiteren, gemeinsamen Projekte
mit Advery.
Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Für den Entscheid, mit wem wir die Erneuerung
unserer Website umsetzen wollen,
gab es wichtige Kriterien wie: Teilhabemöglichkeiten
während und nach dem Projekt, die Kosten,
aber auch die Branchenkenntnis. So wichtig der Blick über den
eigenen Tellerrand ist, so hinderlich kann es in der Zusammenarbeit
sein, wenn Brancheneigenheiten nicht nachvollzogen werden
können. Das alles konnte uns Advery – nebst der fachlichen
Professionalität – bieten. Deshalb haben wir uns für diese Agentur
entschieden. Und nicht zuletzt wollen wir künftig vermehrt auf
Bewegtbildkommunikation, auf Filme und Animationen, setzen.
Auch dabei wird uns Advery hilfreich zur Seite stehen können.
Die Erneuerung des Internetauftritts ist ein grosses Projekt.
Haben Sie anderen Organisationen, die auch vor diesem
Schritt stehen, einen Tipp, wie man so etwas am besten angeht?
Bei uns ist es so, dass alle Menschen, die in der Stiftung wohnen
und arbeiten, die Möglichkeit haben sollen, ihre Ideen in die
Gestaltung des Unternehmens einzubringen. Wir machen die Erfahrung,
dass jede und jeder mit seinen Talenten und mit seiner
Einzigartigkeit einen wertvollen Beitrag leistet, von dem das Ergebnis
profitiert. Den Grundstein für die Erneuerung unserer Website
legten zwei Kommunikationsworkshops mit unseren internen
und externen Anspruchsgruppen. Gemeinsam haben wir Wünsche
und Bedürfnisse gesammelt und Ideen für unseren neuen Auftritt
«Wir haben es geschafft, die
Vielfalt unserer Angebote
übersichtlich darzustellen.»
«Bei uns können sich alle
in die Gestaltung des Unternehmens
einbringen.»
erarbeitet. Damit konnten wir bei der Konzeption der
Website aus einem reichhaltigen Schatz schöpfen. Die
vier Gestaltungsvorschläge, die Advery – basierend auf
dem Konzept – entwickelt hat, haben wir dann in unserem
Intranet veröffentlicht. Der jetzt realisierte Gestaltungsvorschlag
war ein Mehrheitsentscheid. Es scheint, als wäre dieses
Vorgehen für uns das Richtige gewesen. Aus dem «die da» ein
«wir» machen. Das ist es wohl, was ich anderen
Organisationen empfehlen würde.
Das Ergebnis wird mitgetragen, weil die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Entstehungsprozess eingebunden waren.
Was hat Ihnen beim Entwickeln des
neuen Internetauftritts besonders genützt? Und worauf haben
Sie Wert gelegt?
Eine Website ist, so könnte man sagen, ein digitaler Spiegel des
Unternehmens, das wie ein Organismus durch die Menschen lebt,
die in ihm wohnen und arbeiten. So war die vorgängige Auseinandersetzung
mit Wünschen und Bedürfnissen und die Erarbeitung
von Ideen im Rahmen der beiden Kommunikationsworkshops
sehr hilfreich für die Beantwortung des ausführlichen Fragebogens,
den wir von Advery zur Vorbereitung auf den Strategieworkshop
erhielten. Eine sorgfältige Vorbereitung, Planung und Konzeption
finde ich sehr wichtig. Diese Arbeit lohnt sich und zeigt
sich im Ergebnis. Unsere Kultur ist auf der Website sichtbar gewor-
Brückenschlag
unterwegs 0522 45
den. Die grossen Fotos mit den lachenden Menschen laden ein,
mit uns ins Gespräch zu kommen. Und wir haben es geschafft, die
Vielfalt unserer Angebote übersichtlich darzustellen.
Sie haben Advery auch die Entwicklung eines neuen Geschäftsberichts
anvertraut. Welchen Stellenwert hat ein solches
Medium für Ihre Organisation?
In seiner gedruckten Form hatte der Geschäftsbericht
einen hohen Stellenwert für
uns, weil er mit seinem stark gewichteten
erzählerischen Teil einen Einblick in das
Tun der Stiftung ermöglichen und damit
im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit wirken
sollte. Doch diese Wirkung und den Nutzen für die Leserinnen und
Leser haben wir, mit Blick auf die hohen zeitlichen und finanziellen
Ressourcen, die jeweils mit der Erarbeitung verbunden waren,
zunehmend infrage gestellt. Ausserdem wollten wir auch hier
nicht mehr «Sprachrohr» für die Mitarbeitenden, die Bewohnerinnen
und Bewohner sein, sondern diese, wo immer möglich, selbst
zu Wort kommen lassen. Denn wo zeigen sich «Teilhabe und Inklusion»
authentischer als dort, wo Menschen persönlich im Kontakt
sind und «mit oder ohne IV-Rente» keine Rolle spielt. Und all
diese Momente lassen sich mit den Möglichkeiten,
die die digitale Kommunikation
bietet, emotionaler, zeitnaher, authentischer
und zielgerichteter in die Öffentlichkeit
tragen. So soll der Geschäftsbericht
zwar weiterhin ansprechend gestaltet
sein, aber nur noch auf unserer Website
und in möglichst komprimierter Form zur Verfügung stehen. Da
Advery die Erneuerung unserer Website realisiert hat, war es naheliegend,
den Geschäftsbericht nun ebenfalls, dem Konzept und
der Gestaltung der Website folgend, zu integrieren.
«Es ist bereichernd,
einen Partner zu haben,
der uns bestens versteht.»
«Ein schönes Erlebnis:
die Fotoaufnahmen für
unsere neue Website.»
Was bedeutet es für Sie, dass bei Advery in sämtliche Arbeitsschritte
Lernende involviert sind – und wie haben Sie die Arbeit
der jungen Leute wahrgenommen?
Für uns ist es ein zentrales Anliegen, dass Lernende bzw. Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter mit IV-Rente in möglichst alle Arbeitsschritte
einbezogen werden. Es war ein schönes und bereicherndes
Erlebnis für uns, beim Shooting für
die Website den wertschätzenden Umgang
des Fotografen mit dem Lernenden,
die professionelle Anleitung sowie die
achtsame und sorgfältige Übergabe von
Arbeitsaufträgen mitzuerleben. Bei den
Fotoaufnahmen waren auch eine Mitarbeiterin
und ein Mitarbeiter der Stiftung dabei, um das Fotografieren
in der Bildsprache der Website zu erlernen. Der Lernende von
Advery hat sie während des Fotografierens mit hilfreichen Tipps
unterstützt. Übrigens ist in der Folge ein Projekt mit unserer Entwicklungswerkstatt
für die Gestaltung eines Rucksack-Prototypen
entstanden. Im Rahmen dieses Projektes hat unser Industrialdesigner
die Lernenden von Advery in die «Geheimnisse» des Produktdesigns
eingeführt und den Austausch mit den Lernenden
als sehr bereichernd erlebt.
Die Stiftung Heimstätten Wil bietet
Menschen mit Beeinträchtigungen
Wohn- und Arbeitsplätze an. Welches
sind derzeit Ihre grössten Herausforderungen?
Die aktuellen Herausforderungen für die
Stiftung liegen in der Ausrichtung und Entwicklung der zukünftigen
Angebote, insbesondere des Wohnbereiches, unter Berücksichtigung
eines neuen Finanzierungsmodells (Subjekt-Finanzierung).
Das bedeutet, dass eine Anpassung in der Marktpositionierung
notwendig sein wird. Im Bereich Arbeit ist es die Digitalisierung.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Computerarbeitsplätze in
den Abteilungen Entwicklungswerkstatt, Back-Office, Personalwesen,
Holz und Gastronomie entstanden. Zurzeit führen wir das
ERP-System Microsoft Dynamics ein. Das
ist für jeden Einzelnen sowie für uns als
Gesamtorganisation eine grosse Herausforderung
und Lernaufgabe. Im Wohnbereich
für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
liegt die aktuell grösste
Herausforderung darin, die Wohngruppen
wieder in eine stabile Gemeinschaft zu führen. Durch mehrere
alters- und covidbedingte Todesfälle 2020 konnten die freien
Plätze nicht zeitnah wieder belegt werden. Die eingehenden Anfragen
für die freien Plätze kommen ausschliesslich von Menschen,
die neben einer kognitiven Beeinträchtigung auch eine
psychiatrische Diagnose und/oder ein herausforderndes Verhalten
mitbringen. Sie in die bestehenden Wohngruppen zu integrieren
und adäquat zu begleiten, ist für die Mitbewohnerinnen
und -bewohner und auch für das Fachpersonal eine äusserst herausfordernde
Situation.
Wie ist es, die Kommunikationsarbeit für ein solches Unternehmen
zu leisten?
Als Stiftung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe und
Inklusion. Diesen mit den Mitteln, die uns die Kommunikation bie-
pd. Die Stiftung Heimstätten Wil stellt mit rund 160 Fachpersonen
Wohn- und Arbeitsräume zur Verfügung, welche rund 400
Menschen mit einer psychischen oder kognitiven Beeinträchtigung
nutzen und mitgestalten können. Ziel der ganzheitlichen
«Die Behinderungen
aus dem Weg räumen:
Das erfüllt mich sehr.»
tet, in die Öffentlichkeit zu tragen, mitzuhelfen, Dialogräume und
Begegnungsorte zu schaffen, in denen jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit
willkommen ist, Menschen dazu einzuladen, unsere Vision
zu unterstützen, einen Beitrag zu leisten, den Menschen mit
einer Beeinträchtigung die Behinderungen
aus dem Weg zu räumen, ja, das erfüllt
mich sehr. Ich empfinde es als Geschenk,
die Kommunikationsarbeit für so
ein Unternehmen leisten zu dürfen. Und
dafür bin ich dankbar.
Was bedeutet es Ihnen, dass Advery und Brüggli einen sehr
ähnlichen Zweck wie die Stiftung Heimstätten Wil verfolgen?
Das war mit eines der wichtigsten Argumente für die Entscheidung
für Advery. Es hat die Zusammenarbeit sehr erleichtert, weil einfach
das Verständnis, die Flexibilität und die Ruhe vorhanden waren,
wenn etwas nicht wie geplant durchgeführt werden konnte
und spontan auf neue Situationen reagiert werden musste. Und es
ist bereichernd und verbindend, mit einem Partner zusammenzuarbeiten,
der sich ebenfalls für Teilhabe und Inklusion engagiert.
Interview: mha
Begleitung in den Wohn- und Arbeitsangeboten ist die Erlangung
oder die Erhaltung der grösstmöglichen Teilhabe und Autonomie
der Bewohnerinnen und der Mitarbeiter nach den Grundsätzen
der UN-Behindertenrechtskonvention.
Fotoaufnahmen für die neue Webseite der Stiftung
Heimstätten Wil: Arlette Hippmann und Fotograf
Roger Nigg legen Wert auf lebendige Bilder.
Junge Berufsleute sammeln
Praxiserfahrung beim Schreiner.
geht in den Ruhestand.
hergeste lt für Veloplus.
C C 80 C 40 C 20 M M 80 M 40 M 20 Y Y 80 Y 40 Y 20 K K 80 K 40 K 20
Dies & Das
unterwegs 0522 47
«Was uns wichtig ist»
mha. Das überarbeitete Leitbild von Brüggli ist am Empfang und im
Personalbüro erhältlich. Ausserdem kann man es auf www.brueggli.ch
herunterladen.
«Genau hinschauen»
mha. Der Verhaltenskodex für Geschäftsbeziehungen thematisiert
unter anderem Interessenskonflikte, den Umgang mit Abhängigkeiten,
die Informationspolitik und den Datenschutz. Es
ist bewusst kein umfangreiches Regelwerk, sondern ein möglichst
einfacher Leitfaden, der einer klaren Haltung dient. Erhältlich am
Empfang oder als Download auf www.brueggli.ch
u Brüggli?
chen arbeiten bei Brüggli
beruflichen Eingliederungsch
die Invalidenversicherung.
olgt in der Regel also über die
riftliche Anmeldung bei Brüggli
Gastgewerbe
Berufsvielfalt im Überblick
Hauswirtschaft
Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.brueggli.ch
Praktiker*in PrA Küche
Küchenangestellte*r EBA
Köchin*Koch EFZ
Praktiker*in PrA Restaurant
Restaurantangestellte*r EBA
Restaurantfachfrau*-mann EFZ
Praktiker*in PrA Hauswirtschaft
Hauswirtschaftspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ
Praktiker*in PrA Wäscherei
mha. Welche Berufe können bei Brüggli
erlernt und praktiziert werden? Das Angebot
wächst stetig. Neu sind zum Beispiel
der Interactive Media Designer und
der Gärtner (Garten- und Landschaftsbau)
im Angebot. Die Publikation
«Brüggli? Logisch!»
zeigt alles im Überblick. Detaillierte
Infos sind auf www.berufe.
brueggli.ch zu finden.
Brüggli im Überblick
• Moderner Ausbildungs- und Integrationsbetrieb mit rund 40 verschiedenen Berufsangeboten
• Mehr als 200 Lernende
• Netzwerk von Partnerbetrieben in der Ostschweiz
• Hauptsitz in Romanshorn, gute Verkehrs verbindungen
• Begleitung und Förderung über die Ausbildung hinaus: vom Bewerbungscoaching
bis zum betreuten Wohnen
• Besondere Ausbildungs- und Schulungsformen, die den Berufseinstieg erleichtern:
Vorbereitung auf Ausbildung, interne Berufsschule PrA, persönliches Coaching, Lerncoaching
Textilien Gestaltung/Kunst Druck
Wirtschaft/Verwaltung
Metall/Maschinen Gebäudetechnik Natur
Informatik
Praktiker*in PrA Nähen
Textilpraktiker*in EBA
09.2021
Diese Drucksache wurde auf CO2-neutralem
FSC-Papier bei Brüggli Medien gedruckt.
Grafiker*in EFZ
Fotofachfrau*-mann EFZ
Interactive Media Designer*in EFZ
Praktiker*in PrA Printmedien
Printmedienpraktiker*in EBA
Printmedienverarbeiter*in EFZ
Medientechnologin*-technologe EFZ
Polygraf*in EFZ
Weiterbildungen:
Druckkauffrau*-mann
Korrektor*in
Brüggli? Logisch!
Berufsangebote im Überblick.
Praktiker*in PrA Büroarbeiten
Büroassistent*in EBA
Kauffrau*-mann EFZ B-Profil
Kauffrau*-mann EFZ E-Profil
Weiterbildungen:
Technische*r Kauffrau*-mann
Prozessfachfrau*-mann
Gastgewerbe
Hauswirtschaft
Hauswirtschaft
Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.brueggli.ch
Gastgewerbe
Praktiker*in PrA Küche
Küchenangestellte*r EBA
Köchin*Koch EFZ
Praktiker*in PrA Restaurant
Restaurantangestellte*r EBA
Restaurantfachfrau*-mann EFZ
Viele Möglichkeiten für motivierte Talente www.berufe.brueggli.ch
Praktiker*in PrA Küche
Küchenangestellte*r EBA
Köchin*Koch EFZ
Praktiker*in PrA Restaurant
Restaurantangestellte*r EBA
Restaurantfachfrau*-mann EFZ
Praktiker*in PrA Hauswirtschaft
Hauswirtschaftspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ
Praktiker*in PrA Wäscherei
Praktiker*in PrA Hauswirtschaft
Hauswirtschaftspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Hauswirtschaft EFZ
Praktiker*in PrA Wäscherei
Praktiker*in PrA Mechanik
Mechanikpraktiker*in EBA
Produktionsmechaniker*in EFZ
Polymechaniker*in EFZ
Praktiker*in PrA Industrie
Weiterbildungen:
CNC-Operator*in
CNC-Programmierer*in
Qualitätsfachfrau*-mann
Logistik
Praktiker*in PrA Logistik
Logistiker*in EBA
Logistiker*in EFZ
Praktiker*in PrA Nähen
Textilpraktiker*in EBA
Textilien Gestaltung/Kunst Druck
Wirtschaft/Verwaltung
Metall/Maschinen Gebäudetechnik Natur
Informatik
Praktiker*in PrA Nähen
Textilpraktiker*in EBA
Grafiker*in EFZ
Fotofachfrau*-mann EFZ
Interactive Media Designer*in EFZ
Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt
Unterhaltspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ
Praktiker*in PrA Gebäudereinigung
Gebäudereiniger*in EBA
Gebäudereiniger*in EFZ
Weiterbildung:
Hauswart*in
Praktiker*in PrA Gärtnerei
Gärtner*in EBA
Grafiker*in EFZ
Fotofachfrau*-mann EFZ
Interactive Media Designer*in EFZ
Praktiker*in PrA Printmedien
Printmedienpraktiker*in EBA
Printmedienverarbeiter*in EFZ
Medientechnologin*-technologe EFZ
Polygraf*in EFZ
Weiterbildungen:
Druckkauffrau*-mann
Korrektor*in
Druck
Praktiker*in PrA Printmedien
Printmedienpraktiker*in EBA
Printmedienverarbeiter*in EFZ
Medientechnologin*-technologe EFZ
Polygraf*in EFZ
Weiterbildungen:
Druckkauffrau*-mann
Korrektor*in
Praktiker*in PrA Büroarbeiten
Büroassistent*in EBA
Kauffrau*-mann EFZ B-Profil
Kauffrau*-mann EFZ E-Profil
Weiterbildungen:
Technische*r Kauffrau*-mann
Prozessfachfrau*-mann
ICT-Fachfrau*-mann EFZ
Informatiker*in EFZ
Betriebsinformatiker*in EFZ
Mediamatiker*in EFZ
Erklärung zu den Abkürzungen
PrA: Praktische Ausbildung, 2 Jahre
EBA: Eidg. Berufsattest, 2 Jahre
EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre
Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen
und Grundausbildungen auch
Weiterbildungen und Umschulungen möglich.
Das kann interessant sein für Personen,
die bereits einen Beruf erlernt haben
und nun vor einer Neuorientierung stehen.
Wirtschaft/Verwaltung
Praktiker*in PrA Büroarbeiten
Büroassistent*in EBA
Kauffrau*-mann EFZ B-Profil
Kauffrau*-mann EFZ E-Profil
Weiterbildungen:
Technische*r Kauffrau*-mann
Prozessfachfrau*-mann
Praktiker*in PrA Mechanik
Mechanikpraktiker*in EBA
Produktionsmechaniker*in EFZ
Polymechaniker*in EFZ
Praktiker*in PrA Industrie
Weiterbildungen:
CNC-Operator*in
CNC-Programmierer*in
Qualitätsfachfrau*-mann
Logistik
Praktiker*in PrA Logistik
Logistiker*in EBA
Logistiker*in EFZ
Logistik
Praktiker*in PrA Mechanik
Mechanikpraktiker*in EBA
Produktionsmechaniker*in EFZ
Polymechaniker*in EFZ
Praktiker*in PrA Industrie
Weiterbildungen:
CNC-Operator*in
CNC-Programmierer*in
Qualitätsfachfrau*-mann
Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt
Unterhaltspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ
Praktiker*in PrA Gebäudereinigung
Gebäudereiniger*in EBA
Gebäudereiniger*in EFZ
Weiterbildung:
Hauswart*in
Gebäudetechnik Natur
Praktiker*in PrA Betriebsunterhalt
Unterhaltspraktiker*in EBA
Fachfrau*-mann Betriebsunterhalt EFZ
Praktiker*in PrA Gebäudereinigung
Gebäudereiniger*in EFZ
Praktiker*in PrA Gärtnerei
Gärtner*in EBA
ICT-Fachfrau*-mann EFZ
Informatiker*in EFZ
Betriebsinformatiker*in EFZ
Mediamatiker*in EFZ
Erklärung zu den Abkürzungen
PrA: Praktische Ausbildung, 2 Jahre
EBA: Eidg. Berufsattest, 2 Jahre
EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre
Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen
und Grundausbildungen auch
Weiterbildungen und Umschulungen möglich.
Das kann interessant sein für Personen,
die bereits einen Beruf erlernt haben
und nun vor einer Neuorientierung stehen.
Brüggli auf einen Blick
mha. Was macht Brüggli? Was für Tätigkeitsfelder gibt es? Welche
Berufe kann man bei Brüggli erlernen und praktizieren? Die Publikation
«Vielfalt statt Einfalt – Brüggli im Überblick» gibt Antworten.
Die einzelnen Center kommen ebenso zur Geltung wie die Eigenprodukte
von 4pets und Leggero sowie das agogische Portfolio
– ideal, um rasch einen Überblick zu bekommen über ein Brüggli
mit vielen Pfeilern.
Mitarbeitende von Brüggli können
die Publikation am Empfang beziehen
oder über den IBIS-Shop bestellen.
Interessierte von auswärts wenden
sich bitte an: michael.haller@
brueggli.ch oder laden die Publikation
auf www.brueggli.ch herunter.
Brüggli Grill Masters
Vielfalt statt Einfalt
Brüggli im Überblick
Textilien Gestaltung/Kunst Metall/Maschinen Informatik
Gebäudereiniger*in EBA
unterw e gs
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 45, Mai 2021
Die Karate-Seniorin
Kampfkunst im reifen Alter:
Doris Schütz macht’s vor.
BRÜGGLI • Hofstrasse 5 • 8590 Romanshorn
T + 41 71 466 94 94 • F + 41 71 466 9495 • www.brueggli.ch
0521
www.unterwegs.brueggli.ch
Die neue Bedrohung
Cyber-Kriminalität geht alle an,
weil es alle treffen kann.
Die Kraft einer Vision
Wie Brüggli Medien die
Nachhaltigkeit verankern wi l.
12 30 16
unterw e gs
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 44, November 2020
Am richtigen Ort
Original 4pets
1120
www.unterwegs.brueggli.ch
Gegen die Angst
18 30 11
«Jetzt zeige ich, was ich kann»,
Brügglis Hundeboxen rufen Fälscher
Wie Brüggli mit Corona umgeht:
sagt Fabian, lernender Logistiker.
und Kopierer auf den Plan.
Erkenntni se, Meinungen, Betro fenheiten.
unterw e gs
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 43, Mai 2020
Arbeiten mit Holz
0520
www.unterwegs.brueggli.ch
34 Jahre für Brüggli
Stark wie ein Ameise
Luigi Berini, Mitgründer von Brüggli,
Fourmi, ein neuer Fah radanhänger,
22 10 16
unterw e gs
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 42, November 2019
Textil
Nadel, Faden und viel Konzentration:
Heinz Hermann fertigt Unikate.
Gärtner
1119
Noch mehr Möglichkeiten:
Ein neues Ausbildungsangebot bei Brüggli.
www.unterwegs.brueggli.ch
18 7 21
Usblick
Lernen mit Abwechslung:
Wie die Frische auf den Te ler kommt.
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 40, November 2018
Praktiker*in PrA Logistik
Logistiker*in EBA
Logistiker*in EFZ
unterw e gs
Die Möglichmacher
Planen, umbauen, pflegen:
Die Technischen Dienste packen’s.
Was nützt Brüggli?
Eine neue Wirkungsme sung
ermöglicht konkrete Erkenntni se.
1118
www.unterwegs.brueggli.ch
18 14 24
Jonas mittendrin
Mit Geduld und vereinten Kräften
zum Integrationserfolg.
Weiterbildung:
Hauswart*in
unterw e gs
Praktiker*in PrA Gärtnerei
Gärtner*in EBA
ICT-Fachfrau*-mann EFZ
Informatiker*in EFZ
Betriebsinformatiker*in EFZ
Mediamatiker*in EFZ
Erklärung zu den Abkürzungen
PrA: Praktische Ausbildung, 2 Jahre
EBA: Eidg. Berufsattest, 2 Jahre
EFZ: Eidg. Fähigkeitszeugnis, 3 oder 4 Jahre
Bei Brüggli sind nebst Praktischen Ausbildungen
und Grundausbildungen auch
Weiterbildungen Umschulungen möglich.
Das kann interessant sein für Personen,
die bereits einen Beruf erlernt haben
und nun vor einer Neuorientierung stehen.
ado. Am Samstag, 9. Juli 2022, findet zum zweiten Mal bei Brüggli
eine Grill-Meisterschaft statt, organisiert von der Gastronomie
Usblick, durchgeführt auf unserer grosszügigen Dachterrasse.
Bis zu 30 Teams von leidenschaftlichen Grillierern
und Grilliererinnen haben die Möglichkeit, sich aneinander
zu messen und ihre Gerichte von einer Jury um den
Vizeeuropameister Grill und BBQ, Rudolf Jaeger, bewerten
zu lassen. Weiterer Spezialgast: Meta Hiltebrand, Fernsehköchin
und Kochbuchautorin.
Mehr Infos auf www.brueggli.ch
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli
Ausgabe Nummer 39, Juni 2018
Print lebt
Wie sich kla sisches Handwerk
und neue Technologien vereinen
Testsieger
0618
www.unterwegs.brueggli.ch
Womit es die Hundeboxen von 4pets
an die Spitze scha fen
«Unterwegs» im Archiv
mha. Viele Inhalte von «Unterwegs» sind zeitlos. Ein Blick in ältere
Ausgaben macht Sie mit zahlreichen Menschen vertraut, die mit
und für Brüggli wirken. www.unterwegs.brueggli.ch
C C 80 C 40 C 20 M M 80 M 40 M 20 Y Y 80 Y 40 Y 20 K K 80 K 40 K 20
A180142_Unterwegs_0618_v1.12
6 14 40
Auf und davon
Warum sich ein junger Berufsmann
aufs nächste Praktikum freut
Der Brüggli-Film
mha. Wie sieht es bei Brüggli aus? Wer arbeitet dort? Was
machen die Leute da – und was ist ihnen wichtig? Der Brüggli-Film
vermittelt in wenigen Minuten vielfältige Einblicke in
ein Unternehmen mit vielen Gesichtern.
YouTube Brüggli
Brüggli-Film 2020
Dies & Das
unterwegs 0522 49
Rätsel
Lea hat etwas gegen die Angst
mha. Panik, ein Gefühl der Ohnmacht: «Ich habe meinen Körper
nicht mehr gekannt», sagt Lea. Sie hat gelernt, sich ihren Ängsten
zu stellen. Brüggli hat sie begleitet – vom Aufbautraining
bis zur Vermittlung eines Praktikums und Arbeitsplatzes.
Ohne Leas Wille und Entschlossenheit hätte das
nicht geklappt: «Chrampfe und Gnüsse» heisst ihr Motto.
Die druckfrische Publikation «Lea liebt und lebt» erzählt
Ihnen mehr über die junge Frau.
Mitarbeitende von Brüggli können die Publikation am Empfang
beziehen oder über den IBIS-Shop bestellen. Interessierte
von auswärts wenden sich bitte an: michael.haller@brueggli.ch.
Usblick verpflegt Country-Fans
mha. Vom 9. bis 12. Juni findet das «Country
& BBQ Liechtenstein» statt, ein Festival
für Country- und Western-Fans, in welches
ein US-Cars-Treffen integriert ist. Zum Barbecue-Schmaus
kommt Live-Musik von Interpreten
wie Craig Campbell, Whey Jennings,
Ray Scott, Addison Johnson, Karen Waldrup
(alle aus den USA), The Lamperts (FL/USA),
Kezia Gill (UK) oder der All-Inclusive-Spe-
cial-Band (FL). Brügglis Gastronomie Usblick
übernimmt die Verpflegung der Gäste
im VIP-Bereich; das sind mehrere hundert
Drei-Gänge-Menüs. Zudem gestaltet der Usblick
den Farmer-Brunch am Festival-Sonntag.
Und natürlich sind die Eigenprodukte
im Pastamobil mit an Bord. Mehr Infos auf
https://country.li/
Webtipp:
country.li
Wer findet die 5 Unterschiede?
Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen
Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie
die entsprechenden Stellen ein und senden
Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner
Post an:
«Unterwegs»
Unternehmenskommunikation
Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, senden
Sie Ihren Talon in einem frankierten
Kuvert an:
Brüggli
Rätsel «Unterwegs»
Hofstrasse 5
8590 Romanshorn
SEHTESTST
Einsendeschluss: 30. September 2022
Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im
Oktober 2022 persönlich benachrichtigt.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz
geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Keine Barauszahlung des Gewinnes.
Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»:
Robin Neher, Lernender im Bürobereich
von Brüggli
Verlosung unter
allen richtigen
Einsendungen:
ein Brunch-Gutschein
à CHF 32.50.– der
Gastronomie Usblick
10 – 14 Uhr
Mit Indoor-Spielanlage
für Kinder
Ein Kindertraum geht in Erfüllung
ado. Mit elf Jahren begann Marlene
Götsch damit, die Fantasiewelten in ihrem
Kopf in Geschichten niederzuschreiben.
Vier Jahre später ist daraus ein Buch
entstanden, «die Statue des Pechs».
Hannes Csögl, Vater
von Marlene und
Mitarbeiter im Fotostudio
von Advery,
ist begeistert von Marlenes
Geschichten und
hat sich dafür eingesetzt,
dass das Buch bei Brüggli
gedruckt werden kann. In einem
Kernteam aus Leuten von
Brüggli und Hannes’ persönli-
chem Umfeld wurden die Texte verarbeitet,
korrekturgelesen, gesetzt und gedruckt. Marion
Rüesch, Mitarbeiterin im Co-Packing
bei Brüggli, erschuf die Illustrationen zum
Buch im Schabkartonverfahren, wobei die
Bilder mit einem spitzigen Werkzeug in eine
schwarze Oberfläche gekratzt werden. An
der Buchvernissage am 8. Juli 2022 ab 19
Uhr im Fotostudio von Advery werden die
Autorin Marlene Götsch, ihr Vater Hannes
Csögl und die Illustratorin Marion Rüesch
ihre Werke erstmals der Öffentlichkeit vorstellen
und allen Interessenten Frage und
Antwort stehen. Mehr über das Buch und
die Buchvernissage erfahren Sie auf www.
Goldmacherverlag.com.
Vorname
Name
Strasse / Nr.
PLZ / Ort
Telefon
Brüggli-Mitarbeiter / in ja nein
Jubilarinnen & Jubilare
unterwegs 0522 51
Cäsar Kurath, Mitarbeiter, Brüggli Industrie, 1.4.2022
Jubiläen
Januar bis Juni 2022
10
Jahre
Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen
Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und
ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.
15
Jahre
Annalise Holzer, Mitarbeiterin Brüggli Medien, 1.3.2022
Peter Ott, Mitarbeiter Brüggli Industrie, 7.5.2022
Gudrun Knab-Topka, Teamleiterin Wohnen, 1.1.2022
Rolf Lieberherr, Mitarbeiter Brüggli Industrie, 1.1.2022
20
Jahre
Cäsar Kurath
30
Jahre
Pensionierung
Dieter Kellenberger, Mitarbeiter Informatik, 31.3.2022
Roland Haus, Teamleiter, Brüggli Industrie, 31.5.2022
Roger Nigg, Teamleiter Brüggli Medien, 1.1.2022
Hans Rüegsegger, Mitarbeiter Brüggli Industrie, 1.1.2022
Andreas Gschwind, Mitarbeiter Brüggli Medien, 1.5.2022
Christian Rohner, Mitarbeiter Unterhalt & Technik, 7.5.2022
Annalise Holzer
Rolf Lieberherr
Hans Rüegsegger
Roger Nigg
Peter Ott
Gudrun Knab-Topka
Roland Haus
Andreas Gschwind und Christian Rohner
möchten nicht mit Bild gezeigt werden.
10 – 14 Uhr
Mit Indoor-Spielanlage für Kinder
12.06.2022
26.06.2022
10.07.2022
21.08.2022
04.09.2022
18.09.2022
02.10.2022
16.10.2022
30.10.2022
13.11.2022
27.11.2022
11.12.2022