Das Jahr 2021 am Loher Nocken - Jahresbericht der Ev. Stiftung Loher Nocken
Mit dem Jahresbericht 2021 möchten wir über das bunte Leben an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken informieren und einen Einblick in die fachliche Arbeit unserer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe -Angebote geben. Ein Schwerpunkt ist das Thema Partizipation und Beteiligung.
Mit dem Jahresbericht 2021 möchten wir über das bunte Leben an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken informieren und einen Einblick in die fachliche Arbeit unserer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe -Angebote geben. Ein Schwerpunkt ist das Thema Partizipation und Beteiligung.
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Miteinander
Zukunft
gestalten
Jahresbericht
2021
Inhalt
Herbst 2021 am Loher
Nocken. Links die Schule,
rechts das Bauernhaus.
Das Jahr 2021
am Loher Nocken
Themenschwerpunkt
Partizipation und Beteiligung
04 Sie ziehen; wir ziehen – wer (er-)zieht?
14 Positive (Sport-)gruppenkultur "PPC-Sports"
16 Mädchen optimieren Gruppengespräche
19 Die Fellnasen vom Altenloh
27 Das neue Loher-Nocken-Kinderparlament
31 Der Smileyplan
44 Beschwerdemanagement
Impressum Herausgeber: Evangelische Stiftung Loher Nocken, Lohernockenstr. 28, 58256
Ennepetal, Telefon: 02333-9777-0 (Zentrale), Redaktion: Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(presse@lohernocken.com) in Zusammenarbeit mit den Bereichs- und Gruppenleitungen
Danke an alle, die mit Ideen, Berichten und Bildern zu diesem Jahresbericht beigetragen haben!
Nachdruck, Auf- und Übernahme auch einzelner Bild- oder Textelemente in Onlinedienste sowie
Vervielfältigung nur mit unserer Zustimmung. Auflage: 1500 Stück, Stand: 30. März 2022
Fotos: Ev. Stiftung Loher Nocken, private Fotos, Adobe Stock (S. 10, 20, 44)
2
04 Bericht der Geschäftsleitung
06 Angebote für Mutter-Kind u. Mädchen
07 Mutter-Kind-Wohnen: Doris-Gringel-Haus
09 Trainingswohnen
10 "Niemals aufgeben" - Ein Dankesschreiben
12 Mutter-Kind-Wohnen: Mutter-Kind-Haus 2
13 Schulprojekt "Lernen – auf ein Neues"
15 Intensivwohngruppen für Mädchen
17 Mädchen-Villa Milsper Straße offiziell eröffnet
18 Aufnahmegruppe Mädchen
21 Jugendwohngemeinschaft für Mädchen
22 Loher-Nocken-Schule
24 Kindertageseinrichtung Loher-Nocken-Zwerge
26 Angebote für Kinder
28 Tagesgruppen
31 Kindernotaufnahme Fuchsbau
34 Internat Campus | Internat Plus Campus
36 Intensivgruppen für Kinder
37 Internat 12+ Jungen Mittelstraße
38 Familienanaloge Betreuung Wuppertal
39 Aufnahmegruppe Jungen Milsper Str.
40 Intensivgruppe Jungen Schlagbaum
41 Kinder- und Jugendtreff Hasperbach
42 Personal und Verwaltung
44 Qualitäts- und Krisenmanagement
45 Hauswirtschaft, Haustechnik und IT
46 Mitarbeitervertretung | Öffentlichkeitsarbeit
47 Personalien
Liebe Leserin, lieber Leser,
Das zweite Coronajahr am Loher Nocken hat den Wohngruppen,
Schulklassen, bei Mutter und Kind sowie der
Hauswirtschaft viele Steine in den Weg fallen lassen. Gepaart
mit Sorge um die Gesundheit, mit Ärger über behördliche
Vorschriften, und der immer vorhandenen Frage: Wie
sollen wir das auch noch schaffen. Und immer: Werden wir
es schaffen, glimpflich durch die Zeit zu kommen?
Dank der Mitarbeit aller ist das Jahr 2021 bewältigt worden.
Dazu gehören auch die Impfangebote an alle Mitarbeitenden,
die für ein besseres Sicherheitsgefühl und für mehr Sicherheit
gesorgt haben.
Alle am Loher Nocken tätigen, beruflich wie ehrenamtlich,
wollen für die Bewohnerinnen und Bewohner, Schülerinnen
und Schüler ein Angebot machen, das eine gute Zukunftsperspektive
für jede und jeden Einzelnen ermöglicht.
So weit so gut. Über die Frage der Methoden ist
2021 eine Diskussion entstanden. Auch über die Frage:
Was können Einrichtung und Beschäftigte leisten
und was nicht. Darüber gilt es immer wieder einen
Konsens zu erzielen. Immer wieder deshalb, weil
z. B. bei Personalwechsel es immer wieder erforderlich ist
zu erklären, was Positive Peer Culture als Konzept am Loher
Nocken im Einzelfall bedeutet. Die hier verankerte Beteiligungskultur
von Bewohnenden und Mitarbeitenden erfordert
ein hohes Maß an Gesprächs- und Verständigungsbereitschaft,
bei gleichzeitiger Akzeptanz von gesetzter
Unternehmenskultur.
Diesen anstrengenden, aber notwendigen Prozess will der
Vorstand gerne in seiner Kompetenz begleiten und fördern.
Im Namen des Vorstandes der Stiftung
Manfred Berger, Vorsitzender des Vorstandes
Die Vorstandsmitglieder (v. l.):
Wolfgang Herberg, Ingo Herbers,
Cornelia Jähnke (stellv. Vorsitzende
des Vorstands), Manfred Berger
(Vorsitzender des Vorstands),
Anke Gerbracht und Wilhelm
Wiggenhagen
3
Bericht der
Geschäftsführung
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Sie ziehen; wir ziehen – wer (er-)zieht denn?
Dr. Thomas Trapper,
Einrichtungsleitung
Im Miteinander wächst Vertrauen
und Zuversicht, es
entsteht ein "Wir"-Gefühl,
wie hier bei den Kindern der
Kindernotaufnahme Fuchsbau.
4
Erziehung ist eine große Herausforderung.
Erziehung wird oft erlebt als das
Ziehen von den verschiedensten Personen,
Einrichtungen oder Interessengruppen
und meist in sehr unterschiedliche
Richtungen.
Leicht entsteht eine Vorstellung, die Erziehung
mit Manipulation gleichsetzt. Manipulation
ist ihrem Wesen nach Fremdbestimmung.
Fremdbestimmung steht in
äußerstem Widerspruch zum Ziel der Erziehung,
die den Menschen begleitet in seiner
Entwicklung zu einer selbstbestimmten,
selbstverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit. Erziehung bereitet in
unserem Land für das Leben in einer freien,
demokratischen Gesellschaft
vor. Deshalb
sind Beteiligung, Teilhabe
– Partizipation
– zentrale Schlüssel
unserer Erziehung.
Demokratie soll zusammen
mit den Kindern,
Jugendlichen
und Müttern gelebt
werden.
In den Gruppen der
Evangelische Stiftung
Loher Nocken wird
Partizipation, d.h. Beteiligung,
Mitentscheidung
und Mitverantwortung
gestaltet und
erlebt. Der Alltag wird
gemeinsam von Kindern,
Jugendlichen,
jungen Volljährigen
und Müttern mit den
Mitarbeitern gestaltet.
Gemeinsam gestaltet, das bedeutet, dass
die Ideen, die Wünsche, die Sorgen und
Hoffnungen, die Vorlieben und Abneigungen
von Kindern und Jugendlichen für uns
besonders wichtig sind um „Miteinander
Zukunft zu gestalten“. Das „Miteinander“ ist
wohl die bedeutsamste Herausforderung in
der Erziehung.
Im Miteinander...
• wächst die Basis eines tragfähigen Vertrauens.
• kann ein „Dialog auf Augenhöhe“ erfolgen.
• entsteht das „Wir“-Gefühl einer erfolgreichen
Gruppe.
• gewinnen alle Beteiligten Selbstvertrauen
und Zuversicht.
• können junge Menschen Entscheidungen
treffen und die dazu notwendige
Verantwortung übernehmen.
• kann eine sich gegenseitig unterstützende
Kultur unter jungen Menschen gefördert
und realisiert werden.
Erziehung und Bildung sind keine bloße
Vorbereitung auf das Leben, Bildung ist das
Leben. Es wäre fatal, wenn wir heute junge
Menschen erziehen und unterrichten würden,
wie gestern erzogen und unterrichtet
wurde. Wir würden die jungen Menschen
nicht nur langweilen, wir blieben ihnen auch
das Potential von Morgen schuldig.
2021 wurde das Kinderparlament am Loher
Nocken gegründet. Kinder aus allen Tagesund
Wohngruppen haben dazu ihre Vertreterinnen
und Vertreter ins Kinderparlament
gewählt. Die jungen Parlamentarierinnen
und Parlamentarier haben sich auch unter
den Corona-Bedingungen zur Parlamentssitzung
getroffen oder die Veranstaltung
online durchgeführt. Viel Engagement und
Freude an der Beteiligung konnte bei den
Kindern gespürt werden. Die Kinder im Kinderparlament
haben für die Evangelische
Stiftung Loher Nocken verdeutlicht, dass
sie am ehesten für das Leben in unserer Demokratie
vorbereitet werden können, wenn
Demokratie im Alltag gelebt wird.
Der amerikanische Pädagoge John Dewey
hat dieses Prinzip des „learning by doing“
bekannt gemacht. Viel stärker als jede Belehrung
und alle Vorträge wirkt das gemeinsame
Handeln. Dabei werden Erfahrungen
miteinander geteilt. 8
Die gemeinsame Erfahrung eines gelingenden
Alltags, ebenso wie die von allen Beteiligten
gemeinsam gestaltete demokratische
Abstimmung, wird zum verbindenden, gemeinsamen
Erfahrungsschatz.
In der Evangelischen Stiftung Loher Nocken
sprechen wir bei diesem Ansatz von
Positive Peer Culture, der junge Menschen
zur selbstbestimmten Selbstverantwortung
ermutigt und die Erfahrung einer sich gegenseitig
helfenden Gemeinschaft erleben
lässt. In dem Wissen, dass es die besondere
Umwelt ist, in der ein Mensch lebt, die ihn
dazu führt, bestimmte Denkweisen, Verhaltensansätze
und Handlungen zu entwickeln,
konnte die Evangelische Stiftung Loher Nocken
2021 zwei sehr schöne und besondere
Häuser eröffnen. Die Villa Milsper Straße
bietet bis zu acht Mädchen einen schönen,
anregungsreichen Rückzugs- und auch
„Wohlfühlraum“ – ein ganz besonderes Zuhause
auf Zeit. Im September konnte dann
das symbolische Band der Eröffnung von
den jungen Bewohnerinnen selbst durchschnitten
werden. Wir freuen uns sehr über
das schöne Haus. Wir freuen uns aber noch
mehr über die gemeinsam von den Mädchen
und den Mitarbeiterinnen gestaltete
Kultur des sich gegenseitig helfenden Miteinander.
Eine weitere feierliche Eröffnung konnte die
Stiftung Loher Nocken im November 2021
begehen. Als eine gemeinsame Wohnform
für Mütter/Väter und Kinder konnte das
„Doris-Gringel-Haus“ an die Mitarbeiterinnen
und Bewohner übergeben werden. Der
Neubau in der Lohernockenstraße 40 verbindet
eine Vielzahl von Anregungen, Ideen
und Wünschen von Mitarbeiterinnen und
Bewohnerinnen. Sehr schön ist die Erfahrung,
dass sich die Mütter mit ihren Kindern
in den Räumen sehr wohl fühlen, dass die
Räume sehr ansprechend gestaltet sind und
als „Haus des Lichts“ (Kuratoriumsvorsitzender
Pfr. Armin Kunze) von Mitarbeitern
und Bewohnerinnen geschätzt werden. Das
schöne Haus vermittelt den Mitarbeiterinnen,
den jungen Müttern und den Kindern
die Einladung „Miteinander Zukunft zu gestalten!“
Entdeckertour: Kinder bewiesen
ein waches Auge und viel Ausdauer
In den Sommerferien fand für die
Wohngruppen des Kinderbereichs
eine große Schnitzeljagd statt. Dabei
liefen die Kinder rund um den Loher
Nocken verschiedene Stationen
ab, garniert mit zahlreichen Spielen
und Aufgaben. Hier führten sich die
Kinder gegenseitig mit verbundenen
Augen. Anschließend gab es eine Urkunde
und ein abendliches Grillfest.
5
Angebote für Mutter-Kind
und Mädchen
Ein bewegtes und bewegendes 2021
Claudia Lietz,
Gesamtleitung Bereich
MuKi und Mädchen
Mutter-Kind-Wohnhaus
mit großzügiger Dachterrasse
mit Spielplatz
DANKBAR UND STOLZ AUF EIN TOLLES TEAM
Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns - zum
Glück auch im positiven Sinne. Besonders
die Eröffnungsfeiern des Doris-Gringel-
Hauses und der Mädchen-Villa Milsper
Straße waren für mich die herausragenden
Ereignisse in 2021.
Das Doris-Gringel-Haus ist als Gebäude
ganz auf die Bedürfnisse der Mütter und
Kinder abgestimmt. Wir haben
die Erfahrungen vieler
Jahre gesammelt und in dem
Neubau umgesetzt. Damit
ist das Mutter-Kind-Haus ein
zentraler Bestandteil des Loher-Nocken
Triangel-Konzeptes,
welches zur qualitativen
und konzeptionellen Ausgestaltung
unseres Mutter-Kind
Angebotsspektrums eingeführt
wurde.
Das zentral auf dem Campusgelände gelegene
historische Bauernhaus wurde innen
umfassend renoviert. Natürlich haben auch
uns 2021 die Corona bedingten
Maßnahmen erheblich
beschäftigt. Wir sind inzwischen
geübt und können uns
darauf einstellen, aber an ein
Alltagsleben wie vor Corona war auch 2021
leider nicht zu denken.
Unbedingt erwähnen möchte ich noch zwei
tolle Projekte: Anke Sieg aus unseren Trainingswohnungen
Röthelteich initiierte 2021
ein Mutter-Kind Schwimmprojekt, bei dem
die Kinder trotz vieler Corona-bedingter
Einschränkungen ihr Seepferdchen-Abzeichen
machen konnten. Außerdem begann
im vergangenen Herbst ein vielversprechendes
Schulprojekt, bei dem Bewohner/
innen aus den Mutter/Vater-Kind-Gruppen
ihren Schulabschluss nachholen können.
Ich bin dankbar und stolz auf das gesamte
Team des Mutter/Vater-Kind-Bereichs.
Deshalb möchte ich mich herzlich bei allen
Mitarbeiterinnen bedanken, besonders für
die außerordentliche Flexibilität bei zum
Teil großer Planungsunsicherheit, für das
besondere Engagement über das Normale
hinaus und für die allgemein gute Zusammenarbeit
im vergangenen, aus vielerlei
Gründen herausfordernden Jahr.
Claudia Lietz
Eröffnung der aufwändig renovierten
Mädchen-Villa an der
Milsper Straße
6
Die Mitarbeiterinnen im Doris-Gringel-Haus
Angebote für Mutter-Kind
Mutter-Kind-Wohnen
Das neue Doris-Gringel-Haus
"HAUS DES LICHTS" FERTIGGESTELLT UND BEZOGEN
Das neu erbaute Mutter-Kind-Wohnhaus
bietet moderne und bedarfsgerechte
Wohnungen für Schwangere und Mütter
mit ihren Kindern sowie spezifische Förderangebote
für Eltern und Familien. Im
November wurde es in einer fröhlichen
und feierlichen Eröffnungsfeier offiziell
dem Mitarbeiter-Team und den Müttern
mit ihren Kindern übergeben.
Die Fertigstellung und der Erstbezug des Doris-Gringel-Hauses
wurde am Donnerstag,
dem 04.11.2021 gefeiert. Der Geschäftsführer
der Stiftung Loher Nocken, Dr. Thomas Trapper,
hieß die rund 50 geladenen Gäste im
wohnlichen Gemeinschaftsraum des Hauses
willkommen. Das etwa 900 Quadratmeter
große Gebäude an der Lohernockenstraße
40 wurde nach Doris Gringel benannt, die
2009 den Grundstein für das erste Mutter-
Kind-Angebot am Loher Nocken legte.
Ein „Haus des Lichts“, so umschrieb es
Pfarrer Armin Kunze bei seiner Eröffnungsrede
und meinte damit nicht nur die großzügigen,
hellen Räumlichkeiten. Das Haus
solle den Bewohnern jetzt und für das weitere
Leben gut tun. Aufbauend darauf ließ
der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Loher
Nocken, Pfarrer i.R. Manfred Berger, ein
passendes Lied abspielen: „Komm, bau ein
Haus, das uns beschützt“ und ergänzte weiter:
„Das Haus soll Schutz und ein Zuhause
auf Zeit geben“.
Die Erste Bürgermeister-Stellvertreterin der
Stadt Ennepetal und Kuratoriumsmitglied
Anita Schöneberg enthüllte nach ihrer Ansprache
eine Tafel, die an die Namensgeberin
Doris Gringel erinnert. Als gute Freundin der
leider viel zu früh verstorbenen Leiterin der
Einrichtung war es ihr eine besondere Ehre,
das Haus offiziell mit zu eröffnen. "Ich bin
überzeugt: Doris wäre begeistert gewesen,
wie gut alles durchdacht ist und wie sich die
jungen Mütter mit
ihren Kindern eingefunden
haben", so
Anita Schöneberg.
Mit dem Neubau des
Mutter-Kind-Hauses
habe die Stiftung Loher
Nocken wieder
einmal auf den Bedarf
in der Region
reagiert.
Ein Haus, dass jungen
Müttern, die Hilfe
und Unterstützung
brauchen, ermöglicht, sich auf ihre Kinder zu
fokussieren, die Bindung und Beziehung zu
ihnen zu stärken und gleichzeitig feste Strukturen
für ihren Alltag zu entwickeln. Das Hilfeangebot
soll den Müttern in naher Zukunft
ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Vorstand, Geschäftsleitung,
Mitarbeiter und
Bewohner hatten gemeinsam
einen schönen
Nachmittag
• 8 moderne Wohnappartements mit je 2 Zimmern, Küchenzeile
und Badezimmer
• Gemeinschafts- und Bewegungsräume mit offener Küche, Babybadezimmer,
Spielzimmer, große Dachterrasse und Spielplatz
• Unsere Mutter-Kind Angebote sind eine begleitete Hilfestellung
für ein selbstständiges und verantwortungsbewusstes Zusammenleben
von Müttern mit ihren Kindern
• Der Neubau wurde großzügig teilfinanziert durch die Sparkasse
Ennepetal – vielen Dank dafür!
7
Angebote für Mutter-Kind
Mutter-Kind-Wohnen
Wenn alles anders kommt, als geplant (und es gut so ist)
Alles war bis in das kleinste Detail geplant. Wann
ziehen wir in das neue Haus? Das war wohl die größte
Frage, die die Mutter-Kind-Gruppe vor dem Umzug ins
Doris-Gringel-Haus beschäftigte.
Wann werden Kisten gepackt? Wie zieht man am stressfreiesten
mit einem Säugling um? Wie kann die Betreuung
für die Babys bestmöglich gestaltet werden, damit sich
alle geborgen und sicher fühlen?
Wir überlegten gemeinsam, während den Gruppenrunden
und hatten einen Fahrplan. Hochmotiviert schauten
wir den kommenden Monaten entgegen. Aber nichts lief
auf Anhieb wie geplant. Immer wieder kam etwas dazwischen.
Der Umzug verschob sich, Babys wurden krank,
Bewohnerinnen zogen aus und neue Bewohnerinnen zogen
ein. 2021 war gekennzeichnet von Unwägbarkeiten,
vielen Veränderungen und Ungewissheit.
Das hört sich ja alles nicht so positiv an, mag man denken,
das stimmt aber nicht. Wenn wir alle zusammen ein Fazit
aus dieser Zeit ziehen können, dann ist es wohl das, dass
kein Plan so wichtig sein kann, wie die Gewissheit, dass
eine Gruppe immer zusammenhält und getragen ist, egal
welcher Stein wegzuräumen ist. Bei jeder Veränderung
schafften wir es gemeinsam uns spontan umzuorganisieren,
gut aufeinander Acht zu geben und uns auch Pausen
und schöne Momente zu ermöglichen. So sehr wir
uns auch immer wieder auf neue Situationen einstellen
mussten, so sehr haben wir in den vergangenen Monaten
gelacht. Es wurden die ersten Geburtstage gefeiert und
dafür genutzt, aus dem Alltag auszubrechen und einen
Ausflug in den Tierpark nach Bochum zu machen, Kuchen
zu essen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Am Ende des Tages ist kein Plan,
und sei er noch so ausgeklügelt,
so wichtig, wie die Gewissheit zu
haben keinen Weg allein gehen
zu müssen.
Antje Geesmann
Baby-Uni in neuen Räumen
FÖRDERANGEBOT IN WOHLFÜHLATMOSPHÄRE
Mit der Eröffnung des neuen Doris-Gringel-Hauses
ist auch die Baby-Uni in neue
Räumlichkeiten umgezogen. Damit wurde
das Förderangebot deutlich aufgewertet.
Mütter von Babys und Kleinkindern besuchen
gemeinsam mit ihren Kindern das
spezielle Förderangebot "Baby-Uni" der
Evangelischen Stiftung Loher Nocken. Das
Angebot findet wochentags täglich im Doris-Gringel-Haus
statt. Neben dem optimal
ausgestatteten Gruppenraum stehen im
Haus ein Bewegungsraum und ein babyund
kleinkindgerechtes Badezimmer zur
Verfügung. Regelmäßig findet hier unter Anleitung
Baby-Baden und -Massagen statt.
Britta Kähne und weitere erfahrene Mitarbeiterinnen
leiten die Mütter in angenehmer
Atmosphäre dazu an, Spielmöglichkeiten
für ihr Kind selbst zu gestalten, sinnvolle
Regeln und Grenzen zu setzen und Wertschätzung
sowie Zuneigung
aufzubauen
und an ihr Kind zu
vermitteln.
Neben gemeinsamen
Spielen, Bastelaktionen,
Projekten
finden Seminare
statt, in denen die
Mütter entwicklungspsychologische
Grundlagen über
das Aufwachsen von Kindern erlernen. In
den Seminaren beraten sich die Mütter vor
allem auch gegenseitig (Peer Counseling)
über den Umgang mit Babys, deren Pflege,
Versorgung, Eigenheiten und Entwicklungsschritten.
Nach erfolgreicher Teilnahme am
Seminar erhalten die Mütter eine Urkunde,
das "Baby-Uni Diplom".
Der Gruppenraum der
Baby-Uni ist der Mittelpunkt
des integrierten
Schulungsprogramms für
Mütter mit ihren Babys.
8
Angebote für Mutter-Kind
Trainingswohnen
Trainingswohnen im Bauernhaus
FRISCH RENOVIERTE TRAININGSWOHNUNGEN FÜR FAMILIEN
Drei bedarfsgerecht renovierte Trainingswohnungen
bieten größere räumliche
Flexibilität und werten damit das Gesamtangebot
an Wohnungen zur Verselbstständigung
deutlich auf.
Das zentral auf dem Campusgelände gelegene
ehemalige Bauernhaus wurde innen
umfassend renoviert. In dem Gebäude befinden
sich drei individuell und modern eingerichtete
Trainingswohnungen für Familien
sowie ein Begegnungsraum für begleitete
Umgänge. Vorteilhaft für die Bewohner sind
auch die nebenan gelegene Kita "Loher-Nocken-Zwerge",
die Loher-Nocken-Schule
und vielen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten
für die Kinder. Ein neu gebildetes Team erfahrener
Fachkräfte betreut die Familien.
Trainingswohnungen bereiten Mütter und
Väter mit ihren Kindern gezielt auf eine Verselbstständigung
für das Leben in einer
eigenen Wohnung vor. Ausgeführt wurden
die Arbeiten durch das Team der Haustechnik.
Die Renovierung gelang auch dank der
Unterstützung von Jugendlichen aus unserer
Intensivgruppe Jungen Schlagbaum im
Rahmen einer praktischen Projektarbeit.
Das Mitarbeiter-Team der Trainingswohnungen
im Bauernhaus
Rocket-Science am Röthelteich
Das Betreuer-Team der Mutter-Kind Trainingswohnungen
Röthelteich hat vergangenen
Sommer ein tolles Werkprojekt mit
den Kindern durchgeführt. Gemeinsam
wurde eine Rakete gebaut!
Dabei wurden alle fleißigen Hände gebraucht.
Das Ergebnis konnte sich sehen
lassen, sodass mit Raketenschub eine
Ferienabschluss-Party geplant werden
konnte. Mit bunter Licht-Illumination fand
zum Ende der Sommerferien die stimmungsvolle
Party statt, bei der die Rakete die Kinder
nicht nur in den Weltraum, sondern auch in
das neue Schul- oder
Kitajahr katapultierte.
"Gleichzeitig lernten
die Kinder etwas über
unser Planetensystem
kennen und hatten viel
Spaß", sagt die Gruppenleitung
Katja Remscheid.
Die Mutter-/Vater-Kind-Trainingswohnungen
an der Straße Röthelteich im Ennepetaler
Ortsteil Voerde besteht aus 5 Einzelwohnungen
und einer Wohnung für das Betreuer-
Team.
9
Angebote für Mutter-Kind
Mutter-Kind-Wohnen
Niemals aufgeben
EIN BRIEF EINER EHEMALIGEN BEWOHNERIN MACHT MUT
Nina erzählt von Gewalterfahrungen
durch den Vater ihrer Kinder, mit dem sie
zuvor zusammen gewohnt hatte. Dann
rannte sie davon, zog Hals über Kopf aus.
Hauptsache weg, in eine andere Stadt.
Eine Einrichtung in Hagen nahm sie und
ihre drei Kinder auf. Sie erzählt davon, dass
sie in dieser Zeit komplett überfordert war,
nicht mehr an sich selbst geglaubt hatte.
Vieles ging in ihrem Leben drunter und
drüber. Man meinte, sie sei nicht mehr in
der Lage, selbst für ihre Kinder zu sorgen
und es ginge eine Gefahr von ihr aus.
Ihre Kinder mussten in Obhut genommen
werden. Auch sie selbst konnte nicht mehr
in der Einrichtung bleiben und fand schließlich
einen Platz in der Mutter-Kind-Gruppe 1
der Stiftung Loher Nocken. Das war Anfang
2019. Da war sie bereits wieder hochschwanger.
Sie sagt, ihr ungeborenes Kind
war es, das sie vor weiteren Fehlern bewahrt
hat. In der Gruppe klappte es besser.
Sie fühlte sich dort gut aufgehoben, von
den Betreuerinnen ernst genommen, nicht
von oben herab behandelt und lernte so
neues Vertrauen aufzubauen.
Ihr Leben bekam wieder etwas Struktur und
Stabilität. Im März 2019 wurde dann ihre
Tochter geboren, ihr viertes Kind. Auch die
drei anderen Kinder, die zuvor getrennt von
der Mutter in verschiedenen Pflegeeinrichtungen
in Hagen leben mussten, konnten
in dieser Zeit dank der nahegelegenen
Internats-Wohngruppen im Pestalozzihaus
schrittweise wieder an die Mutter angenähert
werden. Nina war wieder in der Lage,
ein selbstständigeres Leben zu führen,
sodass sie mit ihrem Baby im Juni 2019 in
eine Trainingswohnung im Wichernhaus auf
dem Campus-Gelände ziehen konnte.
Die beginnende Corona-Pandemie führte
im März 2020 dazu, dass die Kinder aus
dem Internat sogar schneller als geplant in
die Familie zurückgeführt werden konnten,
um den Quarantäne-Maßnahmen zuvorzukommen.
Nach langer Zeit der Trennung
konnten Nina und ihre Kinder endlich wieder
zusammen in der Trainings-Wohnung
leben.
Im Dezember 2020 dann fühlte sich Nina
wieder so gestärkt, dass sie mit ihrer Familie
ausziehen konnte und seitdem wieder
selbstständig zusammen mit ihrem neuen
Partner lebt. Auch jetzt läuft nicht immer
alles rund, aber die Zeit am Loher Nocken
ist für sie unvergessen. Nina hat deshalb
einen Brief geschrieben, in dem sie sich für
die Unterstützung und das Vertrauen bedankt,
das sie von den Betreuern am Loher
Nocken erfahren hat.
Gute Beziehungen zum Loher Nocken gibt
es weiterhin, denn ihre Tochter geht nun
dort in die Kita und einer ihrer Söhne besucht
die Loher Nocken Schule.
10
„Ich schreibe dir diese Zeilen, da es mir sehr auf der Seele liegt und ich
mich nie wirklich bedanken konnte. Du kanntest meine Vorgeschichte
als ich zu euch kam und dennoch hattest du keine Vorurteile oder
mich direkt aufgegeben. Im Gegenteil, du hast mir Mut gemacht und
ich habe das Gefühl bekommen nicht alles falsch zu machen.
Ihr habt in mir neues Vertrauen erweckt und neuen Kampfgeist, mir
gezeigt, dass egal wie das Leben zuschlägt, es immer einen Funken
Hoffnung gibt, an dem man sich festhalten muss, egal wie aussichtslos
es einem erscheinen mag. Der jahrelange Kampf um meine Kinder,
meine Vergangenheit und das Erlebte haben mich so kaputt gemacht,
dass ich nach der Inobhutnahme keinen Lebenswillen mehr hatte. Das
einzige, was mich vor vielem Mist bewahrt hat, war Jalina in meinem
Bauch.
Doch als die geboren wurde, hatte ich nur noch Angst sie auch noch
zu verlieren und dass ich wieder alles falsch machen werde. Vor allem
hatte ich ein riesen schlechtes Gewissen meinen Jungs gegenüber.
Aber du und ihr alle habt mir geholfen, aus der Starre herauszukommen,
mir neue Kraft gegeben und geholfen an mich zu glauben. Ich
habe es geschafft meine Jungs zurückzuholen, Jalina zu behalten und,
was ich nie geglaubt hätte, mit meinen Kindern, alle vier, in eine eigene
Wohnung zu ziehen. Es ist manchmal immer noch wie ein Traum, gerade
wenn man meine Vorgeschichte kennt.
Unser erstes Jahr jetzt war mehr als schwierig und chaotisch und es
gab Momente, wo ich psychisch nicht mehr in der Lage war, damit zurechtzukommen.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, man sieht es
mir nicht an, aber ich gebe nicht auf und kämpfe weiter.
Die Kraft zum „Nicht aufgeben“ zurückzubekommen – das habe ich
durch dich und dein Team geschafft. Der Loher Nocken hat mein Leben
gerettet und mir geholfen, meinen Traum und mein Ziel zu schaffen.
Das werde ich dir und euch nie vergessen und auf ewig dankbar
sein.“
In Dankbarkeit
Nina und die Kinder
11
Angebote für Mutter-Kind
Mutter-Kind-Wohnen
Zwischenstufe zur
weiteren Verselbstständigung
MUTTER-KIND-GRUPPE 2 MIT STARKER HAUSGEMEINSCHAFT
In den Sommerferien ging es
eine Woche nach Brilon im
Hochsauerland.
Das Mutter-Kind-Wohnhaus 2 ist ein Hilfeangebot
der Stiftung Loher Nocken für
Mütter mit ihren Kindern. Schwerpunkt
des Hauses ist der Ausbau erzieherischer,
pflegerischer und hauswirtschaftlicher
Kompetenzen der Mütter.
Die Mutter-Kind-Gruppe 2 ist eine wichtige
Zwischenstufe im Rahmen des Loher-Nocken
Triangel-Konzeptes: Schwangere und
Mütter mit ihren Kindern, die umfassende
Unterstützung für den Aufbau einer tragfähigen
Mutter-Kind-Beziehung und einer
selbstständigen Lebensführung benötigen,
werden in diesem Konzept individuell und
bedarfsgerecht auf dem Weg hin zu einem
selbstbestimmten Leben begleitet.
In der "MuKi 2" stehen acht Apartments
zur Verfügung. Hier werden durch eine intensive
Betreuung und Anleitung Versorgungs-
und Pflegekompetenzen der Mutter
weiter ausgebaut und eine selbstständigere
Lebensführung gefördert mit schrittweiser
Übernahme von Aufgaben je nach individuellen
Ressourcen.
Das pädagogische Konzept der "Positive
Peer Culture" (PPC) ist auch in der Mutter-Kind-Gruppe
2 fester Bestandteil des
Wochenplans. Einmal in der Woche findet
eine gemeinsame Gruppenrunde statt, in
der sich die Bewohnerinnen untereinander
austauschen und die eigene Situation reflektieren
können. Moderation und beratende
Unterstützung übernehmen in der Regel
Mitarbeiterinnen des Mutter-Kind-Bereichs.
"Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im
Einzelcoaching sowie in der Moderation der
wöchentlichen PPC-Runden", erklärt Sarah
Pepic, Kinder & Familienpflegerin im Mutter-Kind-Haus
2. "Hierbei ist mir besonders
wichtig, immer ein offenes Ohr für die Bewohnerinnen
und Kinder zu haben."
Das Betreuer-Team gewährleistet rund um
die Uhr eine intensive Betreuung mit Nachtbereitschaft.
"Corona war natürlich auch
2021 eine besondere Herausforderung in
allen Belangen, aber ich denke, wir haben
das Beste daraus gemacht. Man hat die
starke Hausgemeinschaft gespürt und sich
über viele kleine, aber besondere Momente
gefreut", erzählt Sarah Pepic rückblickend.
"Natürlich freuen wir uns am meisten über
einen erfolgreichen Abschied in ein selbstständiges
Leben!"
DORIS-GRINGEL-HAUS
• Aufbau grundlegender Versorgungsund
Pflegekompetenzen der Mutter
• Vermittlung lebenspraktischer
Fähigkeiten und Bindungsaufbau
• 24-Stunden Intensivbetreuung
mit Nachtdienst
MUTTER-KIND-WOHNHAUS 2
• Ausbau erzieherischer, pflegerischer
und hauswirtschaftlicher Kompetenzen
• Intensivbetreuung mit
Nachtbereitschaft
BABY-UNI
• Integriertes Schulungsprogramm
mit Zertifikat für
Mütter mit ihren Babys
Verselbstständigung
MUTTER/VATER-KIND-
TRAININGSWOHNEN
• Förderstufe für junge Alleinerziehende oder Familien
zur Verselbstständigung vor dem Umzug in die eigene
Wohnung mit umfassender Betreuung
Das Loher Nocken Triangel-Konzept - ein differenziertes und bedarfsorientiertes Hilfeprogramm für Mutter und Kind.
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Angebote für Mutter-Kind
Förderangebote
„Classroom fully loaded“:
Lernen – auf ein Neues
VORBEREITUNGSKURS AUF DEN HAUPTSCHULABSCHLUSS
Ist es im Menschen angelegt, dass er gerne
lernt? Und wie lässt sich die Freude
am Lernen wiedergewinnen?
Wenn die Freude am Lernen weg ist, dann
ist es höchste Zeit den Faden wieder aufzunehmen,
nach Ressourcen zu suchen und
neu anzufangen.
„Classroom fully loaded“ ist ein speziell für
die Bewohnerinnen und Bewohner unserer
Mutter-Kind-Wohnangebote ausgelegtes
niederschwelliges Bildungsangebot, welches
einen Neustart in Richtung Lernen
ermöglicht. Die Teilnehmenden sollen ermutigt
werden, sich wieder aufs Lernen einzulassen.
Sie sollen ermutigt werden, ihre
Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten
zu erweitern.
Ziel ist die Vorbereitung auf die externe Prüfung
für den Hauptschulabschluss. Wichtig
für das Erreichen dieses Ziels sind eine positive
Lern-Atmosphäre und ein Lern-Umfeld,
welches in die Alltagswirklichkeit der Mütter
und Väter passt.
So soll eine „Lern-Insel“ geschaffen werden
mit angenehmen Lern-Momenten, damit
Lernen wieder möglich wird, Spaß macht
und letztlich das Ziel erreicht wird, einen
Schulabschluss als Grundlage für eine berufliche
Zukunft in der Tasche zu haben.
Der neue Kurs startete am 04. November
2021. Drei Mal in der Woche kommen 7 Personen
für jeweils vier Stunden zusammen,
um miteinander den Lehrstoff zu erarbeiten.
Nicht immer werden alle Stunden mitgemacht,
wenn zum Beispiel ein Kind krank
ist oder wichtige Termine gesetzt sind. Aber
die Gruppe lässt keinen zurück und hat sich
vorgenommen, gemeinsam das Ziel zu erreichen
- wieder teilzuhaben an schulischer
und beruflicher Bildung.
Monika Wichmann
Der Kurs findet zentral auf dem Campus-
Gelände des Loher Nockens statt und ist
damit besonders gut erreichbar für die Teilnehmenden
selbst, für die Betreuerinnen
und nahe bei den Kindern, die beispielsweise
in der gegenüberliegenden Kita betreut
werden.
Oben: Kursleitung Monika Wichmann (links), die Kurs-Teilnehmerinnen
Jeanette und Sonja sowie die junge Frau Wichmann als ergänzende Lehrkraft.
In der Kleingruppe kann auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden flexibel
eingegangen werden und sie können individuell gefördert werden. Ein
strukturierter Tagesablauf ist für die Teilnehmenden ebenso wichtig wie das
menschliche Miteinander in der Gruppe mit gegenseitiger Unterstützung für
ein gemeinsames Ziel.
13
Angebote für Mädchen
Intensivwohngruppen für Mädchen
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Unter uns
ETABLIERUNG EINER POSITIVEN (SPORT)GRUPPENKULTUR
Im hauseigenen Fitness-
Studio in der Mädchen-Villa
an der Hochstraße.
14
Bei PPC-Sports werden Jugendliche
selbst zu AG-Leiterinnen ihrer eigenen
Sportart und von ausgebildeten PPC-
Trainern dazu befähigt, ihre Gruppe nach
den PPC-Werten zu führen.
Hier wird einander gefeiert, geholfen und
bestärkt. Konkurrenzkampf, Abwertungen
und Demütigungen finden nicht statt. Stattdessen
arbeiten die Jugendlichen
gemeinsam an ihren
Zielen. Seien es der Tanzauftritt
bei der Weihnachtsfeier
oder die Anmeldung bei
einem offiziellen Sport-Event.
Hier wird nicht nur an der
Sporttechnik, sondern auch
am Selbstwertgefühl gefeilt.
Bei PPC-Sports erfahren sich
die jugendlichen AG Leiterinnen
in einer Führungsrolle
mit Verantwortung. Sie werden zur Lehrkraft
ihrer eigenen Sportart und helfen anderen
dabei, sich in dieser zu verbessern.
Neben der inhaltlichen Organisation eines
Sporttrainings, werden die AG Leitungen
mit der Aufgabe konfrontiert eine Gruppe zu
koordinieren, anderen etwas beizubringen
und Schwächere empor
zu ziehen, statt abzuwerten.
Sie tragen die Verantwortung
für das Gelingen
ihres Projekts und die
Etablierung einer positiven
Sportgruppenkultur.
Angestoßen wurde dieses
Projekt bereits Mitte
des Jahres 2020 durch
den Wunsch der inzwischen 16 jährigen,
fitnessbegeisterten Anna G. (IG Hochstraße),
die Leitung einer eigenen Sport-AG zu
übernehmen. Ursprünglich ging sie davon
aus, dass dies Jugendlichen nicht möglich
sei. Nun jagt sie die Teilnehmerinnen wöchentlich
über Laufband und Crosstrainer
im hauseigenen Fitnesskeller.
Inspiriert von Annas Vorbild, schloss sich
auch Angel P. (IG Hochstraße) mit einer
eigenen Tanz-AG dem PPC-Sports Verband
an. Eine aufführfähige Choreografie wurde
bereits erfolgreich entwickelt und eingeübt
und wartet nur noch auf ihren Premiere-
Auftritt bei der nächsten Feierlichkeit.
Soweit gruppenübergreifende AG’s wieder
möglich werden, sollen die PPC-Sports AGs
der Mädchen für den gesamten Loher Nocken
zugänglich und noch um zwei weitere
Angebote ergänzt werden. Auch Lara B. (IG
Hochstraße) steht mit ihrer Idee von einer
Handball-AG bereits in den Startlöchern
und Mandy S. (IG Hochstraße) plant derzeit,
gemeinsam mit Dilara S. (TG 2) eine Hip-
Hop-Tanz AG für Kinder anzubieten.
Jennifer Weimann
PPC Sports
Die gerätetechnische Ausstattung
ist vorhanden und für die Motivation
sorgt PPC-Sports. Über die Teilnahme
an den AGs entscheiden die
Leiterinnen selbst. PPC steht für das
pädagogische Konzept "Positive Peer
Culture", das in verschiedenen Jugendhilfe-Einrichtungen
gelebt wird,
so auch am Loher Nocken.
Angebote für Mädchen
Intensivwohngruppen für Mädchen
Trotzdem ein abwechslungsreiches Jahr
WENIGER MÖGLICHKEITEN = MEHR ZUSAMMENHALT ?
Die Mädchenvilla an der Hochstraße hatte
2021 mehr Ideen als Zeit.
Das Jahr begann im Lockdown, aber wir waren
inzwischen Profis im Zeitvertreib, daher
konnte ein anhaltender Lockdown unsere
gute Laune und Unternehmungslust nicht
bremsen. Wir hatten ein schönes gemeinsames
Jahr und durch die eingeschränkten
Möglichkeiten zu Beginn des Jahres wuchs
die Gruppe immer mehr zusammen. Die
Mädels waren für jeden Spaß zu haben. Wir
haben den tollen Schnee genossen und solange
ein gutes Selfie möglich war, waren
die Mädchen sogar immer wieder für Spaziergänge
zu begeistern.
Ohne Schule musste der Alltag gut strukturiert
werden, aber es durfte nicht an Spaß
und Abwechslung fehlen. Einige Mädchen
wollten freitags morgens joggen. Es wurden
dann doch eher Spaziergänge um die
Heilenbecker Talsperre, aber die Bewegung
am Morgen tat uns allen gut. Mit Spielen wie
„Die Werwölfe von Düsterwald“ „Uno Extrem“
„Sing Star“ usw. vergingen die Wochen
und damit auch der Lockdown wie im Flug.
Wir konnten wieder mehr unternehmen.
Abkühlungen in der Glör-Talsperre brachten
die Mädchen auf die Idee, einen Pool
im Garten zu bauen. Da es zu viele Bauvorschriften
gab, kauften wir einen großen
Pool, bauten ihn gemeinsam auf und ab da
gab es fast tägliche Wasserschlachten. Das
Mitarbeiter-Team kam nicht mehr ohne Ersatz-Wäsche
zum Dienst, da die Mädchen
gnadenlos waren. Als nächstes wurde eine
Wasserrutsche für den Rasen angeschafft.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der
Handhabung (in Form von Schürfwunden)
hatten wir auch daran sehr viel Freude.
Viele Geburtstagsfeiern und eine Firmung
konnten mit Kreativität trotz der Einschränkungen
zu tollen Ereignissen werden. Ebenso
meistern wir inzwischen die Auseinandersetzung
mit einer veganen Lebensweise
gut, obwohl nur wenige Mädchen dabei geblieben
sind.
Im Sommer hatten wir einen tollen Urlaub an
der Ostsee und die Herbstferien haben wir
mit unserem eigenen Programm verbracht
z. B. mit dem Spiel Atmosphere,
einer Filmnacht,
Spaziergängen um die Hasper
Talsperre und unserem
ersten Versuch des
Geocachings, der leider
mitten in einer matschigen
Wiese endete, weil es dunkel
wurde und wir unsere
Orientierung verloren haben.
Aber wir werden es erneut
versuchen. Es war ein
sehr abwechslungsreiches
Jahr. Da wir noch längst
nicht all unsere Vorhaben umgesetzt haben,
freuen wir uns schon auf das nächste Jahr.
An Ideen und Motivation, diese umzusetzen,
mangelt es uns nicht!
Ulrike Villmow
Zeitvertreib im Haus der
Mädchen-Villa an der Hochstraße
Ostsee-Urlaub in den Sommerferien: Die Intensivgruppe Mädchen Hochstraße
erlebte zusammen mit der Jugendwohngemeinschaft für Mädchen tolle
Sonnenuntergänge im Ostseebad Rerik. Vom superschönen Ferienhaus aus
ging es u.a. zum Schwimmen in die Ostsee und zum Shoppen nach Rostock
15
Angebote für Mädchen
Intensivwohngruppen für Mädchen
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Einfluss auf die Gruppenrunde
MÄDCHEN OPTIMIEREN KONZEPT DER GRUPPENGESPRÄCHE
Lockere Einstiegsfragen bei
den "Peer Group Counseling"-Runden
schaffen eine
gute Gesprächsatmosphäre
Hallo, ich bin Mirelle und wohne in der
Mädchen-Villa an der Milsper Straße. Jede
Woche finden bei uns Gruppengespräche
statt, wir sagen dazu PPC-Runden.
Im April 2021 haben wir ein neues PPC-Konzept
für unsere Gruppe überlegt und erstellt,
da wir gemerkt haben, dass das vorherige
nicht zu unserer Gruppe passt, weil keiner
was sagen wollte. Wir haben uns alle überlegt,
wie wir es so gestalten,
dass jeder mal was sagt.
Wir haben uns Folgendes
überlegt: Wir haben insgesamt
2 PPC-Konzepte erstellt,
welche wöchentlich
wechseln. Zusätzlich haben
wir Fragen auf Zettel geschrieben,
die wir am Anfang
der Runde verteilen und
beantworten (z.B. "Wie geht
es dir heute?" oder "Nenne 3
Dinge, die dich glücklich machen"), damit jeder
dazu kommt, etwas in der Runde beizutragen.
In der ersten Woche haben wir eher
eine strengere PPC. Diese findet im Esszimmer
statt.
Zunächst verteilen wir die Zettel mit den
Fragen. Nachdem jeder seine Frage beantwortet
hat, bekommt jeder einen Zettel
und einen Stift, wo er etwas aufschreibt was
ihn momentan persönlich bedrückt. Dann
mischen wir die Zettel und lesen sie ohne
Namen vor. Anschließend wählen wir 2 Themen
demokratisch ab.
In der zweiten Woche findet eine lockere
PPC-Runde gemütlich im Wohnzimmer
statt. Wir legen
uns Getränke und
Knabbereien bereit
und verteilen
im Anschluss die
Fragen. Jeder beantwortet
seine
Frage. Danach
besprechen wir
allgemeinere, gruppenspezifische Themen,
wozu sich jeder melden kann.
Nachdem wir das Konzept im April erstellt
hatten, schickten wir es der Koordinatorin
Frau Weimann, mit der Bitte, es sich einmal
anzugucken. Sie kam gleich daraufhin ganz
begeistert in unsere Gruppe.
Seitdem führen wir das Konzept so fort, und
wir können sagen, dass jetzt viel mehr Themen
angesprochen werden und mehr Beteiligung
stattfindet.
Mirelle
SUMMER TIME
Im August waren wir auf Freizeit in Cuxhaven.
Dort war das Wetter zwar nicht ganz sommerlich, aber wir
konnten trotzdem schöne Dinge unternehmen. Wir haben eine
Fahrradtour am Strand entlang gemacht und Stand-Up-Paddeling.
Wir waren Shoppen in der Stadt, haben eine Wattwanderung
gemacht und verbrachten schöne, gemütliche Abende in
unserem Ferienhaus.
Außerdem haben wir am 22. September endlich unsere Eröffnungsfeier
der Gruppe in der Villa Milsper Straße gefeiert. Zu leckeren
Bratwürstchen und einer Torte von unserem Haus haben
wir die Gruppe mit einem rotem Band nachträglich eröffnet. Es
war ein schöner Tag und alle waren zufrieden und in Feierlaune
(mehr dazu rechts).
16
Angebote für Mädchen
Intensivwohngruppen für Mädchen
Mädchen-Villa Milsper Straße
offiziell eröffnet
EIN GANZ BESONDERES ZUHAUSE AUF ZEIT
Bei strahlender Herbstsonne feierte die
Evangelische Stiftung Loher Nocken am
22.09.2021 die Eröffnung der Mädchen-
Villa an der Milsper Straße im Ortsteil
Voerde.
Mit großem Stolz wurde an diesem Nachmittag
das wunderbar hergerichtete Gebäude
von 1886 offiziell den 8 Bewohnerinnen
der Wohngruppe und den Mitarbeiterinnen
übergeben.
Die ersten Bewohnerinnen der Wohngruppe
waren bereits im Januar 2020 in die aufwändig
sanierte Villa an der Milsper Straße 39
eingezogen. Die für letztes Jahr geplante Eröffnung
der Außenwohngruppe konnte leider
Corona-bedingt nicht stattfinden. Dies
wurde nun nachgeholt. Die Villa Milsper
Straße ist das neue „Heim“ der Intensivgruppe
für Mädchen der Evangelischen Stiftung
Loher Nocken.
In ihrem Grußwort war die Bürgermeisterin
der Stadt Ennepetal, Frau Heymann, so neidisch
auf das tolle Haus, dass sie sogar anbot,
darauf für 8 Wochen aufzupassen. Dabei
hob sie die Möglichkeit für die Jugendlichen
hervor, sich in diesem schönen Zuhause auf
Zeit optimal auf die Zukunft vorbereiten zu
können. Sie warb dafür, die Unterstützung
der Einrichtung so gut es geht zu nutzen, um
Orientierung in einer schwierigen Lebensphase
zu bekommen, zur Ruhe zu kommen,
in der Gemeinschaft der Jugendlichen zu lernen,
selbstständig zu werden und in seiner
Persönlichkeit zu wachsen.
im Alltag auszuprobieren, in den wohnlichen
Gemeinschaftsräumen Zeit zu verbringen,
aber auch gemütlich in die eigenen, individuell
eingerichteten Zimmer zurückziehen
zu können. Sportlich auspowern können sich
die Mädchen auf den außergewöhnlich gut
ausgestatteten Sport-
Bereichen - auf dem
Calisthenics-Parcour
außen sowie innen im
neuen Fitnessraum.
In die Wohngruppe
werden Mädchen im
Alter von 12 bis 18 Jahren
aufgenommen,
die aufgrund von traumatischen
Erlebnissen,
emotionalen und
sozialen Belastungen,
psychischen Beeinträchtigungen
oder
seelischen Behinderungen
eine intensive Nachdem die Mädchen das symbolische Band zur
Anleitung und Begleitung
in verschiede-
Gäste bei den Führungen durchs Haus selbst von
Eröffnung durchschnitten hatten, konnten sich die
nen Lebensbereichen dem besonderen Ambiente überzeugen und merkten,
warum sich die Mädchen dort so wohlfühlen.
benötigen. Die Förderung
zu einer selbstbestimmten,
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit ist dabei
ein zentrales Anliegen.
Voller Stolz begrüßten auch die jungen
Bewohnerinnen die geladenen Gäste, berichteten
lebendig über das Leben in der
Wohngruppe, ihre Alltagsaufgaben und
Freizeitaktivitäten und erzählten, wie die
regelmäßigen Gruppenbesprechungen ablaufen.
Die Villa bietet optimale Rahmenbedingungen
für die Bewohnerinnen, um sich
17
Angebote für Mädchen
Aufnahmegruppe Mädchen
Das wird unser Jahr!
ALTENLOH - EIN HAUS VOLLER EMOTIONEN UND VIEL HERZ
Das wird unser Jahr! Jedes Jahr aufs Neue
ist das unser Motto. Jahr für Jahr wird der
Altenloh geprägt durch die unterschiedlichsten
Charakterköpfe, tiefgründigen
Geschichten und belebenden Ideen.
Fünf großzügig gestaltete Zimmer bieten ein
Zuhause für Mädchen, die sich für uns und
unser beruhigendes Umfeld entschieden
haben. Zwei weitere Plätze im Erdgeschoss
bieten einen sicheren Rahmen für Jugendliche,
die aus einer Krisensituation heraus
den Schutz der Aufnahmegruppe Mädchen
in Anspruch nehmen. Wir bieten Perspektive,
geben Raum für Entfaltung und gestalten
gemeinsam einen emphatischen und
lösungsorientierten Alltag, der Spaß und Lebensfreude
nicht ausschließt.
Die Aufnahmegruppe am Altenloh bietet in
Kombination mit der angrenzenden Mädchenwohngemeinschaft
einen wunderbaren
Übergang für die sich in dem Verselbstständigungsprozess
befindenden Jugendlichen.
Dieser Übergang bietet durch eine gemeinsame
Fusion der beiden Gruppen eine unglaublich
individuelle Ressource am Loher
Nocken.
Neben dem Einzug 8 kleiner Fellnasen haben
wir auch unsere Räumlichkeiten einem
Gemütlichkeitscheck unterzogen. Mit ein
bisschen Dekoration, neuen Möbeln und
Bildern an der richtigen Stelle haben wir den
Altenloh zu unserem Zuhause gemacht.
Wir gehen gemeinsam durch Höhen und
Tiefen, lachen zusammen und trocknen Tränen.
Ein Haus voller Emotionen, voller Leidenschaft
und vor allem mit ganz viel Herz.
Melissa Kudat
Ein Erlebnis voller Höhen und Tiefen
Mit reichlich Proviant und der passenden regenfesten
Kleidung machte sich die Truppe der AG Mädchen am
14. Juli 2021 auf den Weg in den Movie Park nach Bottrop.
Die Aufregung und Freude war so groß, dass uns der
graue und wolkenverhangene Himmel nichts ausmachte.
Im Moviepark angekommen war wirklich für jedes Gemüt
etwas dabei. Von Gruselbahn über Nickland bis hin zum
Freefalltower, im wahrsten Sinne des Wortes Spaß voller
Höhen und Tiefen. Es wurde gelacht, gegruselt, geschrien
und um die Wette geflogen. Fast jede Achterbahn und jede
Gerätschaft wurde auf Tauglichkeit und Spaßfaktor getestet.
Der Höhepunkt war die Wildwasserbahn, die wir allesamt
mit viel Regen und Freude mindestens vier Mal fuhren, nur
um am Ende ein schönes Gruppenfoto zu erhaschen. Das
Ende vom Lied – die Kameras waren bei fast allen Fahrten
deaktiviert, sodass wir in jeder Runde erneut umsonst unser
schönstes Lächeln für die Kameras bereithielten. Aber der
Spaß stand auch hierbei an erster Stelle.
Mit eingekauften Süßigkeiten, kaputt und nass aber mit einem
Lächeln im Gesicht machten wir uns auf den Rückweg.
Bereits auf der Autobahn mussten wir uns dem Kampf durch
die Fluten stellen. Es regnete und regnete. Wir hatten noch
keine Ahnung, dass dieser Tag als Jahrhunderthochwasser
in die Geschichte eingehen wird. Den Altenloh erreichten wir
nur mit Mühen, da uns die herabfließenden Wassermassen
keine Chance boten. Wir durchquerten mühevoll das Wasser,
vorbei an den Einsatzkräften der Feuerwehr und waren
froh, dass unser Haus nicht von den Schäden betroffen war.
Die Mädchen und die
Mitarbeiterinnen baten
in den darauffolgenden
Tagen an unterschiedlichsten
Stellen ihre
Hilfe und Unterstützung
für diejenigen an,
die nicht so ein Glück
hatten. Dieser erlebnisreiche Tag weckt angesichts der Geschehnisse
gemischte Gefühle, zählt jedoch zu einem der
unvergesslichsten. Hier bewiesen die Mädchen und Mitarbeiterinnen
des Altenlohs wieder einmal Zusammenhalt,
Mitgefühl und Hilfsbereitschaft auf allen Ebenen.
18
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Die Fellnasen vom Altenloh
EIN PPC-PROJEKT TIERGESTÜTZTER PÄDAGOGIK
Hallo, ich bin Olga und wohne mit meinen
sieben Fellfreunden seit dem 13.06.2021
bei den Mädchen der Aufnahmegruppe-
Altenloh an der Ischebeckerstraße.
Ihr fragt euch bestimmt, wie es dazu gekommen
ist und genau das erzähle ich euch
jetzt: Im Zuge der Ausbildung durfte eine
Mitarbeiterin der AG Mädchen eine kreative
Innovation integrieren, und die Idee war,
dass wir tiergestützte Pädagogik in der
Gruppe anbieten und leben möchten. Also
wurde lange überlegt, welche Tiere sich für
diese Arbeit anbieten... und schwupps, fiel
die Idee auf uns Meerschweinchen. Da wir
es lieben in einer Gruppe zu leben wurden
wir acht Fellnasen ausgewählt. Es gibt bei
uns einen Bock und der Rest ist Frauenpower!
Unser Zuhause ist sehr schön, weil uns die
lieben Jungs der IG Schlagbaum einen großen
und komfortablen Stall gebaut haben.
Außerdem bekommen wir von den Mädchen
und den Erzieherinnen ganz viele Beschäftigungsmöglichkeiten
gebastelt, sodass
unser Alltag nie langweilig wird. Wir sind
sehr neugierig, deswegen wird alles immer
genau unter die Lupe genommen. Manchmal
werden wir von den Bewohnerinnen
und den Mitarbeiterinnen in das Freigehege
auf die Wiese gesetzt
und dann sind wir im
FUTTERPARADIES!
Bevor wir eingezogen
sind, mussten
die Bewohnerinnen
ein Meerschweinchen-Diplom
absolvieren.
Bei diesem
Diplom ging es darum,
dass das Wissen
der Mädchen abgefragt
wurde. Des
Weiteren findet einmal
in der Woche ein
"Meerschweinchen- v. l.: Dolly, Molly, Rosella, Olga, Brownie, Shy-
TÜV" statt. Dort werden
wir immer von
Cookie, Honey und Edgar
den Ohren bis hin zum Popo abgetastet. Das
ist sehr wichtig, weil man dann sehen kann,
ob wir eine Krankheit haben.
Ach ja, von uns gibt es sogar auch einen Instagram
Account (achtfellnasen). Da könnt
ihr gerne unseren Alltag gespannt verfolgen.
Bis bald, eure Olga
Wie können wir eigene Entscheidungen
treffen und zugleich zeigen,
was wir können?
Diese und weitere Aspekte waren für
Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen
der Aufnahmegruppe Mädchen
Altenloh ausschlaggebend für dieses
Projekt der tiergestützten Pädagogik
im Rahmen der Positive Peer
Culture (PPC). In einem Video wird
das Projekt genauer vorgestellt. Zu
finden ist es auf dem Youtube Kanal
der Evangelischen Stiftung Loher
Nocken oder einfach den QR-Code
rechts einscannen.
19
Angebote für Mädchen
Aufnahmegruppe Mädchen
Aktionstag ,,Wir fahren in den Zoo!‘‘
EIN ERLEBNISREICHER AUSFLUG NACH DORTMUND
Wo haben sich bloß die Erdmännchen
versteckt? Diese
Frage blieb ungelöst.
Ja, nun wird es endlich mal Zeit! Lange
sehnten wir uns danach, etwas unternehmen
zu können.
Und da es ja bekanntlich am Loher Nocken
nicht verrückt genug zugehen kann, haben
wir uns gedacht, die ganze Rasselbande
mit in den Zoo zu nehmen. Nicht nur unsere
Wohngruppe war der Überzeugung, dass
dies eine super Idee ist, nein! Wir sichteten
tatsächlich zwei weitere Fahrzeuge, welche
die Aufschrift unserer Stiftung zieren. Hmm...
vielleicht ein neuer Standort?
Nun gut. Nachdem wir angekommen waren,
mussten wir uns natürlich erst einmal
anstellen und Karten erwerben. Schöner
Sidefact: Aufgrund der Corona-Pandemie
durften Kinder und Jugendliche, wohnhaft in
Dortmund, den Tierpark in den Sommerferien
kostenlos besuchen. Zu unserem Glück
fiel das System aus, was dazu führte, dass
die Mitarbeiter des Zoos ,,leicht‘‘ überfordert
waren, sodass auch wir kostenlos eintreten
durften. Aber jetzt weniger vom Eingang,
mehr vom Rundgang.
Ganz zu Beginn trafen wir auf Flamingos.
Julia P. konnte uns einige interessante Informationen
bezüglich dieser quietsch rosa
Tiere liefern. Auch bei den Ziegen fühlten
wir uns sehr wohl. Neben Kuscheleinheiten
und witzigen Selfies mit ihnen konnten wir
sogar ein wenig über die Tiere lernen. Man
könnte sagen, Sachkundeunterricht zum
Anfassen, oder auch Erlebnispädagogik?
Das ist eindeutig schöner als Homeschooling.
Nachdem wir uns bei den Robben eine
kleine Stärkung erlaubten, robbten wir selber
weiter durch den Zoo. Nächstes Ziel: Die
Giraffen und Erdmännchen!!!
So schön die Aussicht der Giraffe auf uns
auch war, die Erdmännchen hatten leider
nicht das Vergnügen uns alle kennenzulernen.
Aufgrund von Sanierungsarbeiten und
Vergrößerungsmaßnahmen des Kleintiergeheges
mussten die Erdmännchen verlegt
werden - traurig...
Das erfuhren wir, nachdem sich eine engagierte
Mitarbeiterin bei einem Tierpfleger
irrtümlicherweise nach den Meerschweinchen
erkundigen wollte - lustig!
Neben eifrigen Ameisenbären und trägen
Nashörnern sahen wir andere außergewöhnliche
Tiere. Daneben auch, man sieht
es auf dem Bild, ein Schildkröten-Mensch-
Hybrid! Sachen gibts!
Da war er auch schon fast zu Ende, dieser
sonnige Tag im Zoo. Aber wir ließen es uns
alle nicht nehmen, den Spielplatz zu erleben!
Klein und Groß, für alle war etwas dabei,
auch für Erzieher!
Im Großen und Ganzen haben wir einen
wundervollen Tag erlebt, auch wenn der Tag
mit einem grau-dunklen Regenschauer endete,
gingen doch alle mit einem strahlenden
Lächeln ins Bett.
20
Ein seltenes Exemplar eines Schildkröten-Mensch-Hybrids
Angebote für Mädchen
Jugendwohngemeinschaft für Mädchen
Eine richtige Zukunftsperspektive
NEUANFANG IN DER MÄDCHENWOHNGEMEINSCHAFT
Pauline wohnt in der Jugendwohngemeinschaft
für Mädchen Altenloh und erzählt
hier, wie sie das Jahr dort erlebt hat.
Ich bin seit März 2021 eine Bewohnerin der
MWG-Altenloh. In meiner Vergangenheit
war ich in den verschiedensten Jugendhilfeeinrichtungen
und ich hatte keine „richtige“
Zukunft.
Ich komme ursprünglich nicht aus Ennepetal
und habe hier einen Neuanfang gestartet.
Als ich hier eingezogen bin, war ich schon
längere Zeit Schulverweigerin. Mit Frau
Löhr habe ich mich an einer Schule angemeldet,
dann vorerst am Online-Unterricht
teilgenommen. Ich hatte anfangs ziemliche
Schwierigkeiten, konnte mich aber immer
an eine Betreuerin wenden und habe Hilfe
bekommen. So wurde ich, wenn auch mit
Rückschlägen, gut in das Schulleben integriert.
Mittlerweile gehe ich regelmäßig zur
Schule und erbringe gute Leistungen.
Der Alltag in der MWG ist für mich sehr passend,
da es nicht zu eng ist aber trotzdem
kontrolliert wird, dass wir eine vernünftige
Struktur einhalten. Frau Löhr kommt regelmäßig
und hilft uns, den Alltag zu bewältigen.
Jede von uns kocht einmal die Woche für
die Gruppe und danach werden hauswirtschaftliche
Themen besproc
h e n u n d Fra g e n g e k lä r t .
Ich persönlich konnte schon
viel, aber habe auch viel Neues
gelernt. Das Highlight für mich
ist aber unser gemeinschaftliches
Sonntagsfrühstück, das
immer sehr entspannend und
lustig ist.
In den Sommerferien haben
wir gemeinsam viele Aktivitäten
unternommen. Wir waren
Minigolfspielen im Dunkeln,
Bogenschießen auf bewegliche
Ziele in einer Halle, Erdbeerenpflücken
und im Phantasialand. Das Erdbeerpflücken
war sehr cool – ich habe danach eine Erdbeerrolle
selber gebacken.
Ich bin sehr froh, dass ich in die MWG gezogen
bin. Frau Löhr setzt sich sehr für unser
Wohlergehen ein. Sie macht regelmäßige
Reflexionen und versucht uns in allen Lebenslagen
zu fördern. Die Selbstständigkeit
und Fähigkeiten im Haushalt stehen hier natürlich
im Vordergrund. Aber am Wichtigsten
ist, denke ich, die vorhandene Zukunftsperspektive
bei uns.
Pauline
Ausflug ins Hugodrom Bogenkino in
Remscheid und Schwarzlicht-Minigolf
Pauline liebt Erdbeeren und
ein gemeinsames Sonntagsfrühstück.
MädchenWG Altenloh
in bevorzugter Lage
Die sozialpädagogisch
betreute Jugendwohngemeinschaft
für Mädchen
ab 16 Jahren an der
Ischebeckerstraße 13 in
Ennepetal. Die exzellenten
räumlichen Bedingungen
und die gehobene
Ausstattung vermittelt
Wertschätzung und bietet
den Mädchen ein echtes
Zuhause, in das sie gerne
ein- und zurückkehren.
21
Loher-Nocken-Schule
Schule im Rahmen
des Möglichen
ZWEITES CORONA JAHR GEMEISTERT
Christian Butz,
Schulleitung
Das Jahr 2021 begann wie das alte Jahr
endete: mit Distanzunterricht. Wir befanden
uns mitten in der dritten Welle der
Pandemie, die, wie schon im Jahr zuvor,
unseren Schulbetrieb gehörig durcheinanderwirbelte.
Im Laufe des Frühjahrs beruhigte sich das
Geschehen zwar allmählich, eine Rückkehr
zur Normalität bedeutete dies für uns aber
trotzdem nicht. Leider hielt diese Lage über
das komplette Jahr 2021 an und verschärfte
sich zum Jahresende noch einmal mit dem
Beginn der vierten Welle.
Mein Dank gilt auch dieses Jahr allen am
Gelingen des Schulbetriebs Beteiligten. Ihr
alle habt jederzeit mit vollem Einsatz dafür
gesorgt, dass selbst die kurzfristigsten
Vorgaben übergeordneter Stellen schnell
und oft unbürokratisch umgesetzt werden
konnten. Durch diesen Einsatz konnten wir
den Schulbetrieb zumindest im Rahmen des
Möglichen aufrechterhalten.
Die Ruhe auf dem Schulgelände
lockte seltene Besucher an.
Januar: Das neue Jahr
startete mit Distanzunterricht
und Notbetreuung.
Februar: Auch im Februar musste unsere
Schülerschaft zu Hause den Unterrichtsstoff
bearbeiten.
März: Im März kehrte die Schule zum
Präsenzunterricht zurück. Hygienemaßnahmen
wie Masken und Selbsttests
wurden zur normalen Tagesroutine.
April: Trotz aller Maßnahmen
kam es Ende April
wieder zu einer kurzfristigen
Schulschließung.
22
Mai: Die Loher-Nocken-Schule kehrte
wieder in den (Wechsel-) Präsenzunterricht
zurück. Das Wort „Lolli“ bekam
durch die gleichnamigen Schülertests
eine völlig neue Bedeutung.
Eine Kooperation mit dem TC GW
Ennepetal, um unserer Schülerschaft
dringend benötigte Bewegungszeit und
Einblicke in eine neue Sportart zu bieten.
Die Loher-Nocken-Schule ist eine
private Förderschule in Ennepetal-
Voerde mit den Schwerpunkten
emotionale / soziale Entwicklung und
Lernen. Zuständig für den gesamten
Ennepe-Ruhr Kreis werden hier zur
Zeit etwa 90 Mädchen und Jungen
von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe
I im Ganztagsbetrieb beschult.
August: Nach den Sommerferien stellte
die Loher-Nocken-Schule vorübergehend
auf 60 min Unterrichtseinheiten
um. Durch diese Maßnahme konnten wir
den Herausforderungen durch das Hygienekonzept
angemessener begegnen.
Der SV Haspe 70 Hagen spendete uns 12
Basketbälle.
Juni: In einer stimmungsvollen Abschlussfeier
bekamen unsere Absolventinnen
und Absolventen ihre Zeugnisse
überreicht.
Oktober: Die Seehund-Klasse unterstützte den TC GW Ennepetal bei
ihren herbstlichen Grünarbeiten. Damit hatten wir auch die Gelegenheit,
uns für die Nutzung der Anlage zu bedanken.
November: Erfolgreiche Teilnahme an
der Potenzialanalyse am HAZ in Hattingen:
13 Schüler konnten sich in den
verschiedenen Werkstätten ein Bild von
unterschiedlichsten Berufen machen.
Dezember: Leider mussten aufgrund der sich wieder verschärfenden
Pandemie alle weihnachtlichen Veranstaltungen abgesagt
werden. Der alljährliche Wettbewerb um die originellste Weihnachtsklassentür
fand dennoch statt.
23
Kindertageseinrichtung
Loher-Nocken-Zwerge
Große Herausforderungen
für die Loher-Nocken-Zwerge
PANDEMIE STELLT DEN KITA-ALLTAG AUF DEN KOPF
Ursula Bongen
Kita Trägervertretung
Wenn der alte Kastanienbaum
vor dem Eingang der
Kita reden könnte - er hätte
viel zu erzählen. Nun umgibt
den Baum ein schöner
neuer Spielplatz. Die Kinder
können direkt aus der
Gruppe hinaus rutschen.
Laternenumzug und Feier zum Martinstag
Die KiTa startete mit einem pandemiebedingten
Lockdown ins neue Jahr. Über
mehrere Wochen konnten daher nur wenige
Kinder den Kindergarten besuchen.
Für die daheimgebliebenen Kinder stellte
das KiTa-Team Bastel- und Spielideen zusammen
und ließen diese
den Familien zukommen.
Im Februar konnten die Erzieherinnen
und Erzieher
zwar alle Kinder wieder in
ihren Gruppen begrüßen,
die Betreuungszeiten blieben
jedoch weiterhin eingeschränkt
und das Nachmittagsangebot
konnte nicht
durchgeführt werden. Somit
erarbeitete das Team eine
neue Tages- und Angebotsstruktur, um den
Kindern auch in der verkürzten Betreuungszeit
vielfältige Bildungs- und Freispielangebote
anbieten zu können. Elternabende,
Elterngespräche oder Familiennachmittage
konnten leider dennoch nicht stattfinden
oder nur fernmündlich angeboten werden.
In den ersten Monaten des neuen Jahres
durften die KiTa-Kinder einige neue Erzieherinnen
kennenlernen und Frau Melanie Mohr
als neue KiTa-Leitung begrüßen. Mit dem
Leitungswechsel
erhielten die Gruppen
in Abstimmung
mit den Eltern neue
Namen: Seitdem
gibt es die Gänseblümchen-
und die
Löwenzahn-Gruppe.
Im Sommer war
es dann endlich soweit
und die KiTa
konnte wieder im
vollen Stundenumfang
öffnen.
Die ersten Vorschulkinder wurden im Rahmen
einer kleinen Feier gemeinsam mit
ihren Eltern verabschiedet. Eine Hüpfburg,
Lieder und die Übergabe der Portfoliomappen
machten den Tag zu einem ganz besonderen
Ereignis.
Nach der dreiwöchigen Sommerpause startete
die Einrichtung mit der Eingewöhnung
vieler neuer Kinder in das KiTa-Jahr.
Im Juli wurden die ersten Vorschulkinder
verabschiedet.
Dieses brachte kurz darauf wieder Veränderung
mit sich, da die Leitungsstelle durch
Frau Simone Mayer neu besetzt wurde und
sich besonders das Team der Löwenzahn-
Gruppe neu strukturieren musste.
Nach gelungener Teamfindung und der Eingewöhnungszeit
konnten die KiTa-Kinder
und das Erzieher-Team mit Freude die fertig
gestellten Außengelände der Gruppen nutzen
und viele neue Spielmöglichkeiten erforschen.
Die Eltern hatten endlich die Möglichkeit,
zum persönlichen Austausch über ihr Kind
in die KiTa zu kommen. Auch das erste Elternratstreffen
fand statt.
24
Kindertageseinrichtung
Loher-Nocken-Zwerge
Der Kindergarten feiert
seinen 1. Geburtstag
BUNTES PROGRAMM ZUM JUBILÄUM
Mit vielen tollen Aktionen öffnete der Kindergarten
am Freitag, dem 4. Oktober
seine Türen für alle, die Lust hatten, den
ersten Geburtstag gemeinsam mit uns zu
feiern.
Hurra, wir dürfen wieder gemeinsam feiern.
Nach langer Zeit ist es uns endlich
wieder möglich, zusammen
etwas Schönes zu erleben.
Das Team der KiTa bot ein
Unterhaltungsprogramm
für Groß und Klein: Die
Besucher konnten beim
Dosenwerfen einen kleinen
Preis gewinnen und sich beim
herbstlichen Basteln schöne Drachen
für zu Hause kreieren. In der Turnhalle des
Kindergartens war eine Bewegungsstation
aufgebaut. Beim Klettern, Kriechen und Balancieren
konnten die Kinder ihre Geschicklichkeit
unter Beweis stellen. Das Highlight
hierbei war die Seilrutsche. Als kleine Erinnerung
wurden die Besucher mit selbst gemachten,
glitzernden Tattoos verschönert.
Zudem gab es auch eine kleine Stärkung. In
der Küche konnten die Kinder und die Erwachsenen
leckere
Hot Dogs und Getränke
bekommen.
Eine weitere Besonderheit
war das
selbst gemachte Popcorn, das seinen süßlichen
Duft in allen Räumlichkeiten verbreitete.
Es war ein bunter Nachmittag
mit viel Spaß, netten Begegnungen
und tollen Angeboten,
der zahlreiche Kinder
und Erwachsene anlockte.
Zudem konnten
die Besucher
den Kindergarten und
die kindgerechte Gestaltung
der Räume kennenlernen, was
aufgrund der Corona-Pandemie
bisher nicht möglich war.
Ein gelungenes Geburtstagsfest
– ein toller Start in die
nächsten Kindergartenjahre.
Simone Mayer, KiTa-Leitung
Neuer Indoor-Bewegungsraum mit Wald-
Kletterwand und ein deckenhohes Motorikzentrum
mit multifunktionalem Schienensystem
und Therapieschaukel
Neue Außenspielplätze fertiggestellt
Die im Herbst 2020 neu eröffnete Kindertageseinrichtung
„Loher- Nocken-Zwerge“ wurde im letzten Jahr insbesondere in
den Außenbereichen mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten
weiter ausgebaut.
Für jede der beiden Gruppen gibt es nun einen neuen geschützten
Außenspielplatz vor und hinter dem Gebäude. Die hochwertigen
neuen Spielbereiche bieten alles, was das Kinderherz höherschlagen
lässt – z. B. können die Kinder aus dem Gruppenraum hinaus
über eine Rutsche nach draußen rutschen.
Die KiTa verfügt über insgesamt 30 Plätze, aufgeteilt in zwei Gruppen.
Die Gänseblümchen-Gruppe hat 10 Plätze für Kinder unter 3
Jahre. In der Löwenzahn-Gruppe gibt es sechs weitere U3-Plätze
und 14 Ü3-Plätze.
25
Angebote für Kinder
Großes Engagement in vielerlei Hinsicht
Nesrin Goy
Gesamtleitung
Angebote für
Kinder
Ausflüge, wie dieser der
Tagesgruppe Milspe in
den Moviepark, konnten
stattfinden.
Die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen ist schon seit langem
ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen
Arbeit hier am Loher Nocken.
Mädchen und Jungen, die sich mit ihren
Argumenten, Bedürfnissen und Wünschen
aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligen
können, erfahren mehr Wertschätzung und
bauen Selbstvertrauen auf.
Deshalb freue ich mich, dass wir nun ein
echtes Kinderparlament haben. Dieses neue
Gremium schafft die Strukturen für eine weiterreichende
Beteiligung von Kindern. Das
Kinderparlament ist gut angelaufen und
auf viel Interesse gestoßen. Die gewählten
Parlamentarier nehmen ihre Aufgabe sehr
ernst und sind mit Freude und großem Interesse
dabei. Man merkt das z. B. daran, dass
es kaum Fehlzeiten bei den regelmäßigen
Treffen gibt, sich die Kinder aktiv beteiligen,
eigene Themen einbringen und darüber diskutieren.
Mehr dazu rechts.
Nun leben wir bereits zwei Jahre lang mit
den Corona-bedingten Unzulänglichkeiten,
und ich bewundere noch immer die große
Flexibilität, das Engagement und die Bereitschaft
in den Teams und Gruppen, untereinander
auszuhelfen. 2021 war für das ganze
Team eine herausfordernde Zeit, aber die
Kinder, Eltern und Mitarbeitenden haben die
Corona-Maßnahmen immer unterstützt und
mitgemacht. Zum Glück konnten die Ferienfreizeiten
und auch einige andere Aktivitäten
im Rahmen der Möglichkeiten stattfinden.
Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit
den umliegenden Schulen, besonders der
zur Grundschule Voerde, bleibt mir in guter
Erinnerung. Bedanken möchte ich mich gerne
für die wieder sehr gute Zusammenarbeit
mit den beteiligten Jugendämtern.
Die Kinder-Gruppen erlebten zum zweiten
Mal ein besonderes Weihnachtsfest, welches
in einem kleineren Rahmen stattfinden
musste. Trotz der ausgefallenen großen
Weihnachtsfeier wurde es wieder ein schönes
und intensives Weihnachten, auch dank
einer besonderen Spendenbereitschaft.
Drei wunderbare Weihnachtsgeschenk-Aktionen
versüßten den Kindern die Vorfreude.
Dank geht deshalb an den Kinderschutzbund
Ennepetal und das Versorgungsunternehmen
AVU sowie an den Verein "Postler
für Dich".
MUTMACH-AKTION #HIMMELSWÜNSCHE
Im Mai 2021 wurden bei der Aktion
"Himmelswünsche" viele Karten mit
Wünschen an unbekannte Empfänger
versendet. Wie überall hatten auch die
jungen Bewohner der Stiftung Loher
Nocken durch die
Corona-Maßnahmen
erhebliche
Einschränkungen
im Alltagsleben
erfahren müssen,
gleichzeitig
aber auch große
Flexibilität und
Solidarität untereinander
gezeigt.
Die Ballon-Aktion war eine positive
Abwechslung, sollte Mut machen und
den Zusammenhalt der Kinder stärken.
Insgesamt beteiligten sich 11 Gruppen
und über 100 Kinder an der Aktion. Die
Ballons wurden mit dem Wind weit
nach Osten getragen - nach Detmold,
Schauenburg, Wolfhagen, Cremlingen
und nach Bad Blankenburg in Thüringen.
Damit wurden Distanzen von bis
zu 400 km Entfernung zum Abflugsort
Ennepetal zurückgelegt.
Die Absenderkinder
waren begeistert und
haben sich sehr über die
Rücksendungen gefreut!
Video der Aktion
26
Angebote für Kinder
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Zukunft (mit-)gestalten
KINDERPARLAMENT FÜR MEHR BETEILIGUNG DER KINDER
Die Evangelische Stiftung Loher Nocken
hat erstmals ein Kinderparlament gegründet
und fördert damit demokratisches
Verhalten im Rahmen der Partizipation.
Das im März 2021 neu gewählte Kinderparlament
soll die Kinder und Jugendlichen der
Stiftung zu demokratischem Verhalten und
Handeln befähigen. Das Kinderparlament
wird als Sprachrohr der jungen Menschen
dienen und ihre Wünsche, Ideen, Sichtweisen
und Befürchtungen transparent machen.
Die Kinder dürfen erfahren, dass sie mit ihren
Bedürfnissen ernst genommen werden
und sie Prozesse, Alltagsabläufe und -regeln
in der Stiftung mitgestalten können. Das
Kinderparlament ermöglicht es den Kindern,
sich in demokratischen Strukturen zurecht
zu finden. Kinder ab einem Alter von sechs
Jahren konnten sich für die Wahl aufstellen
lassen. Es wurden jeweils zwei Vertreter/Innen
aus den Wohn- und Tagesgruppen des
Kinderbereichs gewählt, die in ihrer Funktion
die Belange aller Bewohner vorbringen
werden.
Begleitet wird das Gremium des Loher-Nocken-Kinderparlaments
von den Mitarbeiterinnen
Nesrin Goy, Nadine Kuhnhenn und
Anna Trapper, die in ihrer Vorbildfunktion
eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern
aufbauen und die eingebrachten Themen
und Interessen mit Wertschätzung behandeln.
Die Parlamentssitzungen finden alle 6 Wochen
statt.
Ein Höhepunkt im letzten Jahr war die Erwähnung unseres
Kinderparlaments-Videos bei Radio Ennepe-Ruhr. Im
Format „Die geschenkte Minute" wurden Magdalena und
Jannick aus der Kindernotaufnahme Fuchsbau interviewt.
Das Interview
zum Nachhören
27
Angebote für Kinder
Tagesgruppen
Spiel, Spaß und viel Bewegung
VIELE AKTIVITÄTEN IN DEN TAGESGRUPPEN
Das Jahr 2021 war für die Tagesgruppe 1,
durch verschiedene Highlights geprägt,
trotz Einschränkungen durch Corona.
Nachdem schon zum zweiten Mal in Folge
die Sommerferienfreizeit ausfallen musste,
verbrachten wir die Sommerferien mit drei
verschieden gestalteten Projektwochen.
In der Waldwoche bauten
wir gemeinsam ein
Waldsofa, verschiedene
Unterschlüpfe und Waldgardinen,
führten uns
gegenseitig, teilweise blind,
durch einen Waldparcours und
erkundeten einen Barfußpfad. Den Abschluss
der Woche gestalteten wir mit einem
gemeinsamen Lagerfeuer und anschließender
Übernachtung in der Tagesgruppe.
Unsere Ausflugswoche führte uns in den
Sauerlandpark nach Hemer, in das Kindermuseum
Schlumpfenland in Oberhausen,
in den Westfalenpark und in die Jumphalle
in Dortmund. Die Woche beinhaltete so viel
Bewegung, dass wir alle am Ende einen ordentlichen
Muskelkater hatten.
jeden Abend „Verstecken im Dunkeln“. Auch
die Kinder gestalteten ein Programm und
veranstalteten für das Erzieher-Team eine
Hausrallye.
Zum Ende des Jahres wurde das „Zerstörungsbarometer“
der Gruppe geplündert.
Die Kinder und Erzieher sammelten
verschiedene Vorschläge, von
denen letzten Endes diverses
neues Spielzeug, wie
z.B. eine Murmelbahnerweiterung,
viele neue Gesellschaftsspiele
und ein
neues Playstationspiel gekauft
wurden. Zudem wurden
und werden verschiedene Räume in
der Tagesgruppe umgestaltet, so dass z. B.
aus dem "Snoezelen-Raum" ein Spielraum
mit riesigen Bausteinen wurde und aus dem
bisherigen Kickerraum wird ein neuer Bewegungsraum
mit diversen Sportgeräten.
In der dritten Woche erkundeten
wir die Umgebung rund um den Loher
Nocken, machten verschiedene
Spiele in der Gruppe oder traten in
einer Rallye gegeneinander an.
Im Herbst ging es dann für uns endlich
wieder auf eine Freizeit. Gemeinsam
fuhren wir für 5 Tage in ein
kleines Haus nach Brilon-Wald im
Sauerland. Obwohl es viel regnete,
verbrachten wir viel Zeit draußen. So
besuchten wir den Wild- und Freizeitpark
Willingen, spielten draußen
Fußball oder erkundeten den angrenzenden
Wald und machten spannende
Entdeckungen. Am Nachmittag
und Abend machten wir es uns im Haus
gemütlich, spielten Gesellschaftsspiele und
Der neue Indoor-Spielraum in der Tagesgruppe
1 im Haupthaus
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Angebote für Kinder
Tagesgruppen
Erlebnispädagogischer Schwerpunkt Klettersport
MOTIVIERENDER SPORT MIT SOZIALER KOMPONENTE
Die Tagesgruppe 2 im Haupthaus auf dem
Kinder-Campus war 2021 wieder sehr
sportlich unterwegs und setzte einen erlebnispädagogischen
Schwerpunkt im
Klettersport.
Zunächst wurden die Kinder und Jugendlichen
an das Bouldern, dem Klettern auf
niedriger Höhe, herangeführt. Bald darauf
wagten sich die
Ersten bereits
an die "richtigen"
Kletterwände,
natürlich
gesichert
am Seil. Dabei
wurden grundlegende
Sicherungstechniken
vermittelt. Dass
Klettern Spaß
macht, motivierend
ist und soziale Komponenten beinhaltet,
merkten die Jugendlichen schnell. Und
sie können die erworbenen Kompetenzen
auch im hauseigenen Hochseilgarten einbringen,
wo sie nicht nur das bestehende
Trainerteam entlasten und ergänzen, sondern
auch selbstständig eigene Routen am
Kletterturm einbrachten, nachdem sie ein
erstes Gespür für den Verlauf von Kletterlinien
an Kunstwänden entwickelten. Ein
besonderes Erlebnis und eine Herausforderung
war das Klettern am Naturfels.
Auch in den ersten beiden Sommerferienwochen
war die Tagesgruppe 2 sportlich
aktiv rund um Freienohl im Sauerland mit
Klettern, Kanufahren und Mountainbiking
im Bikepark Winterberg.
Corinna Hermey
Die Jugendlichen der Tagesgruppe 2 auf der Sommerfreizeit im Sauerland
VIELE IDEEN IN DER TAGESGRUPPE MILSPE
Hinter uns liegt ein ereignisreiches
Jahr mit vielen tollen Erlebnissen. Gemeinsame
Outdoor-Aktivitäten, wie
Spaziergänge am Kemnader Stausee,
das Spielen im Hülsenbecker-Tal
und das Besuchen von Wildgehegen,
haben unsere Gruppengemeinschaft
gestärkt. Die Kinder brachten sich mit
vielen eigenen Ideen ein, sodass auch
kleine Aktionen zu etwas ganz Besonderem
wurden. Unser gemeinsames
Highlight war der abenteuerliche Besuch
im Movie Park.
In den Herbstferien stand unsere
langersehnte Herbstferienfreizeit in
Winterberg an. Bereits die gemeinsame
Planung hat die Vorfreude geweckt.
Wir verbrachten eine super
schöne Zeit vor Ort und
erlebten viel Neues. Der
Besuch der Sommerrodelbahn,
das Klettern
auf dem Erlebnisberg, die
aufregende Fahrt mit der
„Fly-Line“ sowie der schöne
Abend beim Bowlen
machten die Freizeit zu
etwas Einzigartigem.
Nadine Buck
29
Angebote für Kinder
Tagesgruppen
Neue AGs sorgen für mehr Abwechslung
ERLEBNISSE DER TAGESGRUPPE BRECKERFELD
3D-Minigolf
2021 ist wieder viel passiert in der Tagesgruppe
Breckerfeld. Das Team wurde
durch zwei neue Kollegen bereichert und
so konnten wir trotz der Corona-Pandemie
ein buntes und spannendes Programm
auf die Beine stellen. Um einen
besseren Eindruck zu ermöglichen, erzählen
die Kinder hier von ihren schönsten
Erlebnissen.
Erzählt doch mal ein bisschen aus unserer
Gruppe, wir haben ja neue AGs gegründet.
Welche AGs gibt es denn jetzt bei uns?
„Ja also, wir haben insgesamt 6 verschiedene
AGs, die immer an verschiedenen
Tagen stattfinden. Einmal gibt es dienstags
die Back-AG, Gesellschaftsspiele-AG und
noch die Hazel-AG, wo wir immer Übungen
Erlebnispark und einmal im Zoo.“
Das hört sich ja schon richtig gut an. Was hat
dir denn von den Sachen am meisten Spaß
gemacht?
„Erlebnispark! Wegen den Trampolinen, da
war ich eigentlich die ganze Zeit. Und die
steile silberne Rutsche ist auch cool. Und
Minigolf war auch cool. Da war nämlich so
eine Eiffelturm-Bahn, die ich gerne schaffen
wollte. Da musste man den Ball erst langsam,
aber auch mit Kraft den Turm hochbekommen.“
Hast du denn vielleicht einen Geheimtipp für
die anderen Gruppen, was bei ihrem nächsten
Ferienprogramm nicht fehlen darf?
„Sie sollten in eine Trampolinhalle gehen, so
wie die im Erlebnispark, das hat richtig Spaß
gemacht.“
K., was war dein
schönstes Erlebnis
in diesem
Jahr?
mit Hazel am See
Zooausflug Weihnachtsvorbereitungen
mit Hazel (das ist unsere Gruppenhündin)
machen können. Mittwochs können wir
schwimmen gehen und donnerstags können
wir draußen coole Sachen machen,
oder es gibt auch noch die Kreativ-AG.“
Wie oft finden diese AGs denn statt?
„Jede AG gibt es einmal in der Woche und
wir können uns jedes Mal neu aussuchen,
bei welcher AG wir mitmachen möchten,
und das bleibt dann für eine Woche so.“
Erzählt doch mal, was wir in den Herbstferien
so gemacht haben:
„Ähm, wir waren drinnen und draußen. Bei
manchen Sachen war ich leider nicht dabei,
aber wir waren auch einmal beim Minigolf,
wo alles so geleuchtet hat. Und wir waren im
„Der Schnee!!
Wir konnten
Schneebälle
werfen und ich
habe einen kleinen
Schneemann gebaut, er hieß Gustavo
1. Und dann haben wir alle zusammen noch
einen großen Schneemann gebaut, Gustavo
2. Wir waren auch zusammen Schlittschuh
laufen, das war voll lustig, ich habe das vorher
nämlich noch nie gemacht. Und jetzt
zum Schluss haben wir uns schon richtig
auf Weihnachten eingestimmt.“
Wie habt ihr das denn gemacht?
„Wir haben laut Weihnachtsmusik angemacht,
uns alle Nikolausmützen aufgesetzt
und dann die Gruppe geschmückt und dekoriert,
das war richtig cool.“
Louisa Keller
30
Angebote für Kinder
Kindernotaufnahme Fuchsbau
Schwerpunkt Partizipation und Beteiligung
Der Smileyplan
Anna Trapper
Gruppenleitung
„Wie war dein Tag? Und was ist dein Ziel?“
Die „Smileyfee“ steht auf einem Hocker
vor der Wand, an der die Magnettafeln jedes
Kindes hängen und fragt die Kinder
nach den Zielen, die sie sich für diese Woche
gesetzt haben.
In allen Kindergruppen der Evangelischen
Stiftung Loher Nocken gibt es ein fest in der
Wochenstruktur verankertes Rückmeldesystem,
welches den Kindern die Möglichkeit
gibt, sich selbst Ziele zu setzen. Durch
die tägliche Überprüfung der Ziele bekommen
die Kinder regelmäßiges Feedback.
Wurde das Ziel an dem Tag geschafft, hängt
das Kind, das für den jeweiligen Tag die
"Smileyfee" ist, einen gelben Smiley an die
Tafel des Kindes. Wurde das Ziel nicht erreicht,
wird ein orangener Smiley an die Tafel
gehängt. Die Tafeln hängen im Gruppenraum.
Somit sind die Ziele und die bereits
erreichten Smileys für die Kinder jederzeit
einzusehen. Die Smileyrunde verläuft jeden
Abend nach dem Abendessen ritualisiert ab
und gibt den Kindern die Möglichkeit, ihren
Tag und ihr Ziel zu reflektieren. Am Ende jeder
Woche werden die Smileys gemeinsam
ausgewertet. Ab fünf gelben Smileys dürfen
die Kinder sich etwas aus der Belohnungskiste
aussuchen und sich ein neues Ziel
überlegen. Wird das Wochenziel nicht erreicht,
weil drei oder mehr orangene Smileys
gesammelt wurden, wird das Ziel in der
kommenden Woche wiederholt und in den
meisten Fällen dann erreicht.
Gruppenrunden
Im Fuchsbau finden keine klassischen Formen
der Peer Counseling-Runden statt, wie
sie in anderen Gruppen der Stiftung umgesetzt
werden. Da die Altersgruppe der Belegung
im Fuchsbau zumeist sehr jung ist
(überwiegend Kindergartenkinder), finden
kindgerechte Gruppenrunden statt, die angelehnt
an das Konzept der Positive Peer
Culture sind. Durch den methodischen Einsatz
verschiedener Handpuppen, Kuscheltieren,
Gefühlskärtchen und durch (auf die
jeweilige Gruppensituation) ausgedachte
Geschichten wird den Kindern die Möglichkeit
gegeben, in einer vertrauensvollen Atmosphäre
über ihre Wünsche und Sorgen
zu sprechen. Innerhalb der Gruppenrunden
können die Kinder sich gegenseitig bei Problemen
helfen oder gruppeninterne Konflikte
lösen. Feste Bestandteile der Gruppenrunden
sind die freiwillige Teilnahme, der
Einbezug des Gruppensprechers, die Frage
nach der aktuellen Befindlichkeit und die
gezielte Frage nach Wünschen und Sorgen
jedes Einzelnen. Jedes
Kind bekommt die Gelegenheit,
sich in das Gruppengespräch
einzubringen. Feste
Gesprächsregeln sorgen
dafür, dass sich jedes Kind
ernst genommen fühlt.
Beispiel: Ein Kind äußert
auf die Frage: „Hast du Sorgen,
die du mit uns teilen
möchtest“ mit: „Ja. Ich vermisse
meine Mama!“ Andere
Kinder nicken daraufhin
und äußern, ebenfalls Familienmitglieder
zu vermissen. Die Fachkraft stellt daraufhin
eine Impulsfrage: „Ich höre, mehrere Kinder
haben das Gefühl, jemanden zu vermissen.
Was hilft euch denn, wenn ihr traurig seid,
weil ihr jemanden vermisst? Habt ihr eine
Idee, was das Kind dagegen machen kann?“
Der Gruppensprecher fragt die Kinder der
Reihe nach, ob sie dem Kind helfen können.
Es werden Geschichten erzählt und Vorschläge
gemacht, wie mit dem negativen
Gefühl, jemanden zu vermissen, umgegangen
werden kann. Die Ideen und Vorschläge
werden dann protokolliert:
• Ein Kuscheltier fest an sich drücken
• Einen Gegenstand oder Kleidung der
Person bei sich haben
• Erziehende nach dem Telefon fragen
und die Person anrufen
• Einen Brief schreiben oder ein Bild malen
für die Person, die man vermisst
• Die Sorgen jemand anderen erzählen
und umarmen
Jedes Kind hat im Gruppenraum
seine eigene Tafel mit
selbst gesteckten individuellen
Zielen und den bereits
erreichten Smileys.
Ein Zuhause auf Zeit
Der Fuchsbau bietet an
365 Tagen und rund um
die Uhr einen angstfreien
Schutzraum für Kinder in
akuten Notfällen. Er trägt
dazu bei, die krisenhafte
Situation zu klären und
tragfähige Perspektiven
für das Kind zu entwickeln.
Die Kindernotaufnahme
bietet 6 Plätze
für Kinder im Alter von 4
bis 12 Jahren und ist als
kleine, intensiv betreute
Einheit in Form einer
familienanalogen Wohngruppe
konzipiert.
31
Angebote für Kinder
Kindernotaufnahme Fuchsbau
32
33
Angebote für Kinder
Internat Campus
Raus aus dem Alltag, rein
ins Abenteuer
FERIENAKTIVITÄTEN UNSERER INTERNATSWOHNGRUPPEN
„Dies war eines meiner
schönsten Erlebnisse!“
Das Pestalozzihaus auf Tuchfühlung mit
wilden Tieren
Im Sommer 2021 wurde wieder vieles möglich
und Reisen konnten stattfinden: Die
Kinder des Pestalozzihauses durften gemeinsam
als Gruppe zwei schöne Freizeiten
erleben. In der Sommerfreizeit ging es zum
Teutoburgerwald. Dort erlebten die Kinder
und Mitarbeitende eine tolle Zeit. Sie waren
gemeinsam auf der Sommerrodelbahn.
Das wohl großartigste Erlebnis für die Kinder
war der Besuch eines Safariparks. Dort
hatten die Kinder die Chance, wilde Tiere in
einem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Dies brachte viele wertvolle Gesprächsgrundlagen,
und die Kinder erzählten noch
lange danach über ihre Erlebnisse dort.
Die zweite Ferienfreizeit fand im Herbst in
Winterberg statt. Auch auf dieser Freizeit
hatte die Gruppe tolle Erlebnisse. Kinder
und Erzieherinnen waren gemeinsam im
Wildpark und besuchten dort eine Eulenshow.
Die Kinder erlebten die Eulen wirklich
hautnah, denn die Vögel flogen ihnen direkt
über ihre Köpfe hinweg!
Das Highlight dieser Fahrt war aber der
Besuch im Fort-Fun-Freizeitpark. Trotz der
kalten Temperaturen hatten die Kinder viel
Freude daran, die verschiedensten Attraktionen
auszuprobieren. Jede Achterbahn
wurde getestet!
Leonie-Marie Jabs
„Ich habe mich sogar
auf die Looping-Achterbahn
getraut!“
Loher-Nocken-Internat: Kindgerechte Wohngruppen für
Schulkinder im Alter von 6 bis 12 Jahren
Ein zentraler Bestandteil des Internat-Konzeptes ist ein strukturierter Tagesablauf
im Alltag der Kinder. Dieser bildet den Rahmen für die erfolgreiche sozialpädagogische
Arbeit und vermittelt Orientierung und Sicherheit durch wiederkehrende
Rituale oder Ereignisse. Dazu gehören gemeinsame Mahlzeiten,
Hausaufgabenzeiten, Gruppenberatung sowie Spiel- und Freizeit-Angebote.
Abseits des Alltags sind es meist besondere Aktivitäten wie Freizeiten und
Ausflüge, die für die Kinder ebenso wichtig sind und das Zusammengehörigkeitsgefühl
der Gruppe stärken. Dabei entstehen Erlebnisse und wertvolle
Erfahrungen, die sich nachhaltig positiv auf die jungen Menschen auswirken.
34
Angebote für Kinder
Internat Plus Campus
Manchmal kommt es anders: Die Kinder
aus dem Franckehaus berichten über ein
Gruppenerlebnis der besonderen Art:
"Wir möchten von einem der schönsten und
lustigsten Gruppenmomente erzählen: Die
Sommerferien hatten gerade angefangen
und wir wollten eine Nacht draußen auf
dem Campusgelände zelten gehen. Eigentlich
war auch schon alles geplant; für den
Grill war eingekauft, Schlafsäcke wurden
besorgt, extra große Zelte waren ausgeliehen
und das Lagerfeuer war auch schon
vorbereitet.
Als wir dann gerade dabei waren, die riesen
großen Zelte aufzubauen, fing es leicht
an zu regnen. Dieser Regen wurde dann
schnell zu einem Sturm. Als plötzlich ganz
in der Nähe ein Blitz einschlug, mussten wir
den Aufbau abbrechen. Wir schnappten uns
das Essen, die Getränke und unsere Schlafsachen
und flüchteten in die Turnhalle. Wir
holten noch die Tische und Bänke rein, die
wir uns extra für das Zelten ausgeliehen hatten.
Während ein Erzieher sich nun unterstellte
und dort den Grill anmachte, haben
wir Kinder in der Turnhalle gespielt. Erst
wurde überlegt, ob wir doch auf die Wohngruppe
gehen und dort einfach eine Wohnzimmer-Übernachtung
machen, aber wir
entschieden uns für eine Übernachtung in
der nahegelegenen Turnhalle. Die Jüngeren
waren schon vom Gewitter eingeschüchtert
und hätten sich geweigert, die Turnhalle zu
verlassen. Wir haben gemeinsam gegessen,
gespielt und gesungen. Eine Erzieherin hat
dabei auf ihrer Gitarre gespielt.
Irgendwann wurde es Zeit, schlafen zu gehen.
Dazu wurde aus Matten ein Kreis gelegt.
Auf den dünneren haben die jüngeren
Kinder geschlafen, auf den dicken die größeren
Kinder. Die Erzieher haben sich dann
noch in die Umkleideräume gesetzt und
sich dort unterhalten, während wir Kinder
noch leise getuschelt haben. Manche Kinder
haben noch versucht, sich mit auf die
großen Matten zu quetschen - meist jedoch
erfolglos.
Die Nacht war kurz, auch weil ein paar
Kinder schon früh wieder wach waren und
meinten, in der Halle fangen spielen zu müssen.
Wir sind dann zum Frühstücken zur
Wohngruppe gegangen. Es verlief also alles
überhaupt nicht wie geplant, war aber trotzdem
ein schönes Gruppenerlebnis."
Auf dem Campusgelände
der Evangelischen Stiftung
Loher Nocken befinden
sich zwei Internatshäuser
für Mädchen und Jungen
im Alter von 6 bis 12 Jahren.
Darin befinden sich drei
stationäre Regelwohngruppen
(„Internat Plus“) und
eine Fünftagesgruppe, bei
der die Kinder das Wochenende
zu Hause verbringen.
Im Pestalozzihaus und im
Franckehaus befinden sich
jeweils zwei Wohngruppen.
Das Franckehaus erlebt eine schöne
Herbstfreizeit in Bad Bentheim
"Wir gingen 5 Tage auf Freizeit nach Bad
Bentheim und hatten vor Ort 3 Häuser mit
Fußbodenheizung und Sauna zur Verfügung.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten,
haben wir gemeinsam gegessen - eine leckere
Mischung aus Döner und Wraps.
Am nächsten Tag ging es gleich nach dem
Frühstück zum Schwimmbad. Leider nicht
ganz pünktlich, da manche von uns getrödelt
haben. Im Schwimmbad gab es einen
Strudel, in dem man sich treiben lassen
konnte. Es gab auch einige Whirlpools und
auch eine Rutsche. Die Kinder, die bereits
ein Schwimmabzeichen hatten, durften
sich ohne Erwachsene im Schwimmbad
frei bewegen. Nach dem Schwimmen sind
wir Mädchen in unserem Ferienhaus in die
Sauna gegangen. Dort war es ganz schön
heiß, aber wir haben es lange ausgehalten.
Zum Abschluss sind wir dann ganz
kalt duschen gegangen. Abends gab
es etwas Leckeres zu essen. Und nach
einem Spieleabend war auch schon
wieder Schlafenszeit.
Am dritten Tag gingen wir wieder
schwimmen und haben die Reste
der Tage zuvor gegessen. Wir durften
auch ein wenig Fernsehen gucken. Am
nächsten Morgen wurde wie jeden Tag
gefrühstückt und aufgeräumt. Anschließend
machten wir uns auf den Weg zu einem Zoo
in der Nähe von Holland. Ein Highlight war
das Vogelhaus, in dem die Vögel frei herumflogen.
Manche Vögel setzten sich sogar auf
unsere Hände. Im Souvenir-Shop haben wir
dann noch unser Taschengeld ausgegeben.
Am letzten Abend gab es Raclette.
Leider war die Freizeit dann schon fast vorbei
und am nächsten Morgen war bereits
die Abreise."
Zoobesuch
35
Angebote für Kinder
Intensivgruppen für Kinder
Breckerfeld nutzte die Zeit sinnvoll
Das Jahr 2021 begann bei uns in der Intensivgruppe
Kinder in Breckerfeld leider
mit einer zweiwöchigen Quarantäne.
Auch wenn wir nicht raus durften, wurde
uns nicht langweilig. Beispielsweise haben
wir die Zeit genutzt, um unsere Gruppe zu
verschönern. Frisch renoviert ist jetzt der
Wohnbereich der Wohngruppe in Breckerfeld.
Jetzt kann man in unserem Gruppenraum
noch besser spielen und gemeinsam
Zeit verbringen.
Den Rest des Jahres konnten wir zum
Glück quarantänefrei verbringen. Wir nutzten
unsere freie Zeit für coole Ausflüge wie
z. B. den Besuch beim Ketteler Hof. Sowohl
Kinder als auch die Mitarbeiterinnen hatten
dort einen riesen Spaß. Außerdem besichtigten
wir den Kölner Dom, den Märchenwald,
gingen 3D-Minigolf spielen und in den
Dortmunder Zoo.
Zwei gelungene Ferienfreizeiten gingen
nach Schloss Dankern und zum Alfsee in
Niedersachsen.
Kirsten Kemper
Schöne Ausflüge und Freizeit-Aktivitäten zum Beispiel beim 3D-Minigolf
unter Schwarzlicht.
Frisch renoviert ist jetzt der Wohnbereich
der Wohngruppe in Breckerfeld.
Breckerfeld
ZWEI INTENSIVGRUPPEN FÜR KINDER
Die Ev. Stiftung Loher Nocken hat
zwei Intensivwohngruppen für Kinder
im Alter von 6 bis 12 Jahren.
Ennepetal-Voerde
Ein geschütztes und kindgerechtes
Wohnumfeld bietet die zentral gelegene
Wohngruppe
für 7 Kinder im
Untergeschoss
des Wichernhauses
auf dem
Kinder-Campus-
Gelände des
Loher-Nocken.
In eher ländlicher
Umgebung,
nahe des Ortskerns,
liegt die Intensivgruppe Breckerfeld.
Im selben Haus befindet sich auch
die Tagesgruppe Breckerfeld. Dadurch
bilden sich einige Synergieeffekte
z.B. bei den Freizeitangeboten. Beide
Wohngruppen bieten intensivpädagogische
Unterstützung mit umfassenden
Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten
für die Kinder.
Ziel ist die Entlastung, Stärkung und
Stabilisierung der jungen Menschen in
schwierigen Lebenssituationen sowie
der Aufbau von Zukunftsperspektiven
für Kind und Familie.
36
Angebote für Kinder
Internat 12+ Jungen Mittelstraße
Harmonische und konstante Wohngruppe
für Jungen ab 12 in Altenvoerde
JUNGEN NEHMEN WIEDER VERSTÄRKT AM VEREINSLEBEN TEIL
2021 konnte für drei Jungen aus den Intensivgruppen
für Kinder und einer Internatswohngruppe
am Campus der erfolgreiche
Übergang ins Internat 12+ Jungen
an der Mittelstraße ermöglicht werden.
Im Rahmen einer Eingewöhnungsphase
von mehreren Wochen hatten die Jugendlichen
vor dem Umzug die Möglichkeit, die
für sie neue Wohngruppe durch Tagesbesuche
und Übernachtungen am Wochenende
kennenzulernen und sich mit den
neuen Mitbewohnern, den Mitarbeitenden
und den neuen Regeln und Strukturen vertraut
zu machen. Dies führte schließlich für
alle Jugendlichen zu einem unbeschwerten
Wechsel in die Außenwohngruppe an der
Mittelstraße im Ennepetaler Stadtteil Altenvoerde.
Insgesamt gelang dem „Internat 12+ Jungen“
damit im Jahr 2021 der Aufbau einer
harmonischen und konstanten Gruppe von
neun unterschiedlichen jungen Menschen.
In diesem Zuge konnte
die Gruppe auch
die Peer-Counseling-Runden
optimieren.
Die wöchentlich
stattfindenden
Gruppengespräche
bieten den Jugendlichen
nicht nur die
Möglichkeit, eigene
Anliegen, Probleme
und Wünsche miteinander zu besprechen,
sie beinhalten auch die Chance der aktiven
Mitgestaltung an den Regeln und Strukturen
der Wohngruppe.
"Auf Freizeit"
Da die Corona-Pandemie sich maßgeblich
auf den Freizeitbereich der jungen Menschen
auswirkt, sind wir besonders froh
darüber, dass unseren Jugendlichen im Jahr
2021 die Teilnahme an den unterschiedlichen
im Ennepe-Ruhr-Kreis verorteten Vereinen
fast ohne Einschränkung
möglich war. Derzeit sind drei
Jungen des Internat 12+ Jungen
in einem Fußballverein
und ein Junge in einem Dartsverein
aktiv. Sie nehmen regelmäßig
an den Trainings, Spielen
und Turnieren teil. Weitere
Vereinsanbindungen sind für
2022 in Planung.
Besonderes Highlight für die
Jugendlichen sind in jedem
Jahr die Ferienfreizeiten mit Auf dem Aussichtspunkt Europadenkmal
der Wohngruppe. Wir sind alle in Überherrn im Saarland.
besonders glücklich darüber,
dass wir unter Einhaltung der entsprechenden
Hygienemaßnahmen in diesem Jahr
wieder die Möglichkeit hatten, im Sommer
und im Herbst zu verreisen. So konnten wir
sowohl das schöne Bad Bentheim in Niedersachsen
als auch das an der französischen
Grenze liegende Überherrn für Freizeit,
Abenteuer und Erholung ansteuern.
Linda Lingenberg
Im Wuppertaler Zoo
37
Angebote für Kinder
Familienanaloge Betreuung Wuppertal
Ein FABelhaftes Jahr in Wuppertal
In dem Angebot "Familienanaloge Betreuung
Wuppertal (FAB) leben Jasmin
und Mark Bennett mit zwei Kindern in
einem gemeinsamen Haushalt in Form
einer familienähnlichen Lebensgemeinschaft.
Die Familie erzählt vom Jahr 2021.
Endlich komplett. Auch der zweite Platz in
der Familienanalogen Betreuungsstelle ist
besetzt. Seit Februar leben nun zwei Jungen
(8 und 10 Jahre) in der FAB Wuppertal.
Die erste Pfingstfreizeit der Gruppe. Wir waren
am Möhnesee. "Mir haben die Ferienwohnung
und der See gut gefallen. Wir sind
auf den Möhneturm geklettert und haben
den Fußballplatz unsicher gemacht. Wenn
es regnerisch war, haben wir drinnen den
Kamin angemacht und gemalt."
"Jeden Tag müssen wir auch mit Emma raus.
Dann laufen wir durch den Wald, über den
Trampelpfad oder rüber zum Nützenberg, da
gibt es auch einen Spielplatz."
Im Sommer sind wir auf Freizeit nach Kiel
gefahren. "Wir haben da gezeltet und einen
Eselpark besucht. Da konnte man auch Gold
schürfen und dann eine Medaille gewinnen.
Wir waren ganz aufgeregt, im Zelt zu schlafen.
In der Ostsee konnten wir auch schwimmen.
In einem Freiluftmuseum konnte man
in ein echtes U-Boot reingehen."
Manchmal machen wir DJ-Abende mit leckeren
Cocktails. Wir tanzen dann zu gewünschten
Liedern und jeder darf mal am
selbst gebauten Mischpult DJ sein. Im Garten
pflanzen wir zusammen Gemüse an. Zusammen
haben wir auch den Holunder geerntet
und Gelee daraus gemacht.
38
Angebote für Kinder
Aufnahmegruppe Jungen Milsper Str.
Herausforderungen im
Leben sportlich meistern
JUNGEN BESUCHEN TRAININGSZENTRUM "MUTIG UND STARK"
Die Aufnahmegruppe Jungen besucht seit
den Sommerferien letzten Jahres das Jugend-
und Sozialwerk "Mutig und Stark"
in Wuppertal.
Keine langweilige soziale Einrichtung, aber
auch kein 0815-Gym. Was anderes. Etwas
besonderes. Ein Ort, an dem wir zusehen
können, wie ihr eurer Angst ins Auge seht
und die Herausforderungen in eurem Leben
mutig und stark meistert. Ein Ort, an dem ihr
euch wohlfühlt.
Beim regelmäßigen Training in Wuppertal
dürfen sich immer drei Bewohner (abwechselnd)
und eine päd. Fachkraft sportlich betätigen
und gemeinsam wachsen.
Das Jugendzentrum befindet sich in einem
sozialen Brennpunkt in Wuppertal-Oberbarmen.
Der Ort wurde speziell von dem Pastorenpaar
Marcus Schneider und seiner Frau
Esther ausgesucht.
Sie möchten den Kindern und Jugendlichen
nicht nur einen Ort für Fitness und Kraftsport
anbieten, sondern auch einen Raum
der Sicherheit. Hier soll jeder Jugendliche
sich angenommen fühlen, egal welchen
Background er oder sie hat.
Dieses Konzept hat Patrick Kuhlmann so
begeistert, dass er sich mit Marcus Schneider
getroffen und ihm von seiner Arbeit als
Erzieher in der Ev. Stiftung
Loher Nocken berichtet
hat. Beide waren sich sicher,
dass die Jugendlichen
der Aufnahmegruppe
Jungen in zwei Bereichen
besonders wachsen werden.
Zum einen werden die
Jungs körperlich fitter. Sie
erlernen Techniken und
entwickeln ein neues Körpergefühl.
Hierzu gibt es
spezielle Kurse, die angeboten
werden, um den
ganzen Körper zu fordern. Zum anderen erfahren
die Jugendlichen, dass sie mit ihren
Problemen niemals allein sind. Marcus und
Esther geben jedem Jugendlichen die Chance
und den Raum für Gespräche.
Die Jugendlichen der AG-Jungen sind dankbar,
dass Herr Kuhlmann dieses sportliche
Projekt initiiert hat. Sie freuen sich täglich
auf die Kurse und die Erfahrung, in sportlichen
aber auch in geistlichen Aspekten zu
wachsen.
Seit 2020 befindet sich in
einer alten Industriehalle
das "Mutig & Stark" Trainingszentrum.
Das Motto:
„Mit Wellness bekommst
du keinen dicken Arm“.
Links: Patrick Kuhlmann zusammen
mit Marcus Schneider
und einem Jugendlichen
bei "Mutig & Stark".
Rechts: Die AG-Jungen
organisierte zwei spannende
Ferienaktionen mit Bogenschießen
& Lasertag, die
von den Jugendlichen sehr
gut angenommen wurden.
39
Angebote für Kinder
Intensivgruppe Jungen Schlagbaum
Beispiele großer Wertschätzung
am Schlagbaum
Hier ist der Name Programm: Das Leben
in der Intensivgruppe Jungen am Schlagbaum
ist etwas Besonderes in vielerlei
Hinsicht.
Sei es die ländliche Lage der Wohngruppe,
die Vor-Ort-Förderschule oder die stets
spürbare wertschätzende und respektvolle
Grundhaltung des Mitarbeiter-Teams zu "ihren"
Jungs – all das gehört zu dem besondern
Konzept der IG Schlagbaum. Dazu ein
paar Beispiele aus dem vergangenen Jahr:
Zirkusfreizeit Herbst
In ausgeglichener Stimmung wurden während
der Zirkusfreizeit akrobatische Glanzleistungen,
Jonglage mit dem Diabolo und
Feuer sowie Clownerie zum Dreh und Angelpunkt
der Tagesstruktur. Die Unterbringung
in kleinen Bergbungalows schuf eine
heimelige Atmosphäre.
Geburtstagskuchen
Zu jedem Geburtstag gibt es einen individuellen
Kuchen, der den Wunschthemen des
Geburtstagskindes entsprechend gestaltet
wird. So entstehen im Laufe des Jahres viele
beeindruckende und leckere Kuchenkreationen.
Kanutour auf der Ruhr
Um der sommerlichen Hitze zu entfliehen
machten wir eine erfrischende Kanutour.
Kreatives Ostern aus Holz
Leider ist unser Wald, durch den jeden Morgen
die Joggingrunde gelaufen wurde, dem
Borkenkäfer zum Opfer gefallen und musste
abgeholzt werden. Von den Baumstämmen
haben wir große Scheiben abgesägt und für
das Osterfest die Außendekoration gebastelt.
Spanferkel-Essen
Als Dank für die Mithilfe der Jugendlichen
beim Umbau des Bauernhauses fand ein
zünftiges Spanferkel-Essen statt.
Halloween-Party
Unsere Halloween-Party war ein gruseliges
und amüsantes Event.
Durch das Zusammenwirken
mehrerer
Gruppen sorgten die
Dekoration und das
Buffet für Schaudern
und Gänsehaut. Weitere
Wohn-Gruppen
waren eingeladen und
hatten die Chance,
in den sozialen Austausch
zu kommen
und viel Spaß zu haben.
Vorweihnachtszeit & Winter
Um die Weihnachtszeit einzuläuten, wurden
in stimmungsvoller Atmosphäre Plätzchen
gebacken und heißer Tee getrunken.
Eisige Temperaturen und Schneefall ermöglichen
eindrucksvolle Bauwerke und spannende
Indoor-Aktivitäten in lustiger Runde
(siehe Bild oben).
40
Kinder und Jugendtreff
Hasperbach
Volles Programm im Kinder- und Jugendtreff
ACHT KINDER BESUCHEN DEN KINDERTREFF REGELMÄSSIG
Nach der coronabedingten Schließung
2020 und der Wiedereröffnung des Kinder-
und Jugendtreffs Hasperbach 2021,
wurde unter einem strengen Hygienekonzept
wieder ein großartiges Angebot für
die jungen Besucher des Kindertreffs angeboten.
Neben den regelmäßig stattfindenden
Spiel-, Bastel-, Sport- und Kochangeboten
des Kindertreffs gab es 2021 einige zusätzliche
Highlights:
• Der Besuch in der Zoom Erlebniswelt
Gelsenkirchen
• Ein spannender Filmabend
• Eine gruselige Halloween-Party
• Ein Laternenfest mit selbst gebastelten
Laternen
• Eine Nachtwanderung
• Eine gemütliche Nikolaus- und
Weihnachtsfeier
Aufgrund der Einschränkungen durch die
weltweite Coronapandemie mussten wir
leider die Besucherzahl beschränken. Trotzdem
besuchten im Durchschnitt 8 Kinder
den Kindertreff regelmäßig.
In den Ferien gab es ein spezielles Ferienprogramm
mit extra langen Öffnungszeiten.
Programmpunkte waren: Verschiedene Bastelaktionen,
Aktivitäten auf dem Sportplatz,
Kickerturnier, Waffeln backen und Grillen.
Ende Juli sind wir mit den Kindern in den
Zoo gefahren. Das war für alle das absolute
Highlight. Wir haben einen schönen Tag
dort verbracht und alle hatten großen Spaß.
Nach den Ferien haben wir wieder mit verschiedenen
Bastelaktionen, einem Filmabend
und einem Spieleturnier gestartet.
Wir haben mit den Kindern
verschiedene Koch- und
Backaktionen, so gut wie
Corona es zugelassen hat,
gemacht und wir haben
selber Knete hergestellt.
Im Oktober haben wir
langsam den Herbst eingeläutet
und verschiedene
Sachen gebastelt, unter
anderem auch Drachen. Wir haben einen
Kartoffeldruck gemacht und Ende Oktober
fand unsere große Halloweenparty statt.
Den November haben wir mit Plätzchen backen
gestartet. Weiter ging es mit Laternen
basteln und einem Laternenfest.
In der Adventszeit haben wir Teelichthalter
und Adventskalender gebastelt.
Im Dezember haben wir Lebkuchenhäuser
gemacht. Eine Nachtwanderung war auch
dabei. Wir haben Schneekugeln und Weihnachtsgeschenke
für die Eltern gebastelt.
Nikolaus haben wir in gemütlicher Runde
gefeiert. Zum Abschluss des Jahres 2021
hatten wir gemeinsam mit den Kindern eine
sehr schöne und besinnliche Weihnachtsfeier.
Gina Pennecchi
Die Halloween-Party kam
offensichtlich bei den
Kindern gut an.
Oben: Laternenfest mit
selbst gebastelten Laternen
Links: die gemeinsame
Weihnachtsfeier im Kindertreff
41
Bericht Personal
Neuaufstellung des Personalbereichs
AUSBILDUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR UMGEHUNG DES FACH-
KRÄFTEMANGELS
Markus Erdhütter
Personalleitung
Die Personalabteilung hat sich im Herbst
2021 neu aufgestellt. Mit Markus Erdhütter
in der Funktion als Personalreferent konnte
ein erfahrender Mitarbeiter aus der Jugendhilfe,
mit Kirsten Balk in der Funktion als
Personal-Sachbearbeiterin konnte eine erfahrene
Personalmanagerin aus der Industrie
mit viel fachlichem Know-how für dieses
Ressort gewonnen werden. Zudem erfolgte
die Zuordnung des Referenten für Aus- und
Fortbildung, Herrn Stefano Perrone, in die
Personalabteilung.
Zusammen mit Monique Naumann, ebenfalls
Personal-Sachbearbeiterin, die das
Team vervollständigt, wird seitdem an der
Optimierung der Arbeitsprozesse im Personalwesen
gearbeitet. Dabei stellt die Erfüllung
des Stellenplans aufgrund des allgemeinen
Fachkräftemangels im sozialen
Bereich die zurzeit größte Herausforderung
dar. Hier profitiert unsere Einrichtung aktuell
vom großen Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten,
die wir anbieten können. So
reifen jedes Jahr durch die Praxisintegrierte
Ausbildung 3 bis 5 pädagogische Fachkräfte
heran. Aber auch schulisch ausgebildete
Erziehende haben die Möglichkeit, ihr Anerkennungsjahr
am Loher Nocken zu absolvieren
und in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
übernommen zu werden. Darüber
hinaus bieten wir Dualen Studierenden die
Möglichkeit, in unseren Wohngruppen ihre
Praxiserfahrungen zu sammeln und so Studium
und Arbeit zu verbinden.
Eine weitere Aufgabe, derer sich die Personalabteilung
in Kooperation mit anderen
Bereichen der Einrichtung annimmt, ist die
stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen
und des Betriebsklimas. Hier stehen
die Implementierung eines Betrieblichen
Gesundheits-Managements (BGM) und die
Einführung von regelmäßigen Mitarbeitenden-Gesprächen
auf der Agenda.
Bericht Verwaltung
Veränderungen in der Verwaltung
Hans-Georg Bau
Verwaltungsleitung
Das Verwaltungsteam
42
Der Veränderungsprozess in der Verwaltung
setzte sich auch im Jahr 2021 fort.
Vor allem gab es einige einschneidende
Veränderungen im personellen Bereich:
Verstärkt wurde das Team der Verwaltung
durch Herrn Markus Erdhütter als neuer
Personalreferent und stellv. Einrichtungsleiter.
Herr Hans Lang beendete zum
31.12.2021 seine Tätigkeit als
Personalreferent und stellvertretender
Einrichtungsleiter. Wir
wünschen ihm alles Gute und
hoffen, dass er die gewonnene
Freizeit sinnvoll und mit viel
Freude nutzen kann. Ebenfalls
danken wir Frau Barbara Volke,
die am 30. Juni 2021 auf eigenen Wunsch zu
einer Arbeitsstelle ortsnäher gewechselt ist.
Ausblickend wird das Jahr 2022 in der
Verwaltung erneut Änderungen mit sich
bringen. Da Hans-Georg Bau als Verwaltungsleitung
ab dem 01. 06.2022 in die Freistellungsphase
der Altersteilzeit wechseln
wird, haben wir jetzt schon damit begonnen,
die Aufgabenbereiche aufzuteilen und die
dafür vorgesehenen Mitarbeiterinnen einzuarbeiten.
So wird Frau Monique Naumann
den Bereich des Rechnungswesens mit bearbeiten,
während Frau Jacqueline Schulz
die Gruppenfinanzierung und die damit verbundene
Kontrolle der Gruppenfinanzen
übernehmen wird.
Auch baulich wird sich einiges in der Verwaltung
an der Lohernockenstraße 28 tun.
Um den räumlich gestiegenen Anforderungen
gerecht zu werden, wurde schon seit
längerer Zeit der Um- und Ausbau des Verwaltungsgebäudes
durch das Architekturbüro
Wehnau geplant. 2022 sollen die Arbeiten
beginnen.
Wirtschaftliche Situation
Die Kinder- und Jugendhilfeangebote
der Evangelischen Stiftung Loher Nocken
wurden 2021 wieder gut nachgefragt.
Orientiert an dem angezeigten
regionalen Bedarf nach spezifischen
Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe
wurde 2021 die konzeptionelle Ausrichtung
der Einrichtung weiterentwickelt.
Schwerpunkte dabei waren:
• Neueröffnung des Doris-Gringel-
Hauses (Mutter-Kind-Einrichtung)
• Neueröffnung der Villa Milsper
Straße (Wohngruppe für Mädchen)
Die Evangelische Stiftung Loher Nocken
arbeitete 2021 mit insgesamt 50
Jugendämtern partnerschaftlich zusammen.
Unsere Hauptbeleger sind langjährige
Kooperationspartner, denen wir
insbesondere für das entgegengebrachte
Vertrauen danken.
Belegungstage 2020 2021
Regelangebote
Inobhutnahme
Kindernotaufnahme
Intensivangebote
Jugendwohngruppen und SBW
Mutter/Kind-Gruppen
Tagesgruppen
5-Tagesgruppen
Fachleistungstunden
Schulbegleitung
gesamt
15.183
1.081
1.982
14.188
790
10.815
11.704
1.964
3.131
22.097
82.935
Hauptbeleger 2020
2021
Stadt Wuppertal
Stadt Ennepetal
Stadt Remscheid
Stadt Hattingen
Märkischer Kreis
Stadt Schwelm
Stadt Leverkusen
LVR - Landschaftsverb. Rheinl.
Stadt Hagen
Stadt Mülheim/Ruhr
andere
25,1%
17,6%
16,6%
4,0%
3,3%
3,2%
2,1%
1,9%
1,9%
1,8%
22,5%
Stadt Wuppertal
Stadt Remscheid
Stadt Ennepetal
Stadt Hattingen
Stadt Schwelm
Märkischer Kreis
Stadt Schwerte
LWL-Landschaftsverb. Westf. L.
Stadt Herdecke
Stadt Solingen
andere
15.904
537
1.939
13.280
2.371
13.201
12.649
1.118
2.767
17.017
80.783
28,7%
17,9%
9,9%
9,9%
5,4%
3,9%
2,8%
2,1%
1,9%
1,8%
15,8%
Wir sagen "Danke!"
Ein herzliches Dankeschön allen
Spenderinnen und Spendern, Sponsoren
und Förderern der Evangelischen
Stiftung Loher Nocken! Dank der
Spenden konnten viele Events für die
Kinder und Jugendlichen ermöglicht
werden.
2021 hat es wieder hohe Spendenbereitschaft
gegeben. Es sind im vergangenen
Jahr für die Evangelische Stiftung Loher
Nocken Geldspenden in Höhe von
22.355 Euro eingegangen. Darüber hinaus
gab es wieder viele Sachspenden
und mehrere wunderbare Geschenkaktionen
zur Weihnachtszeit, die wir
dankbar angenommen haben.
Weihnachts-Wunschbaum-Aktion
der AVU
Begrüßungstag für neue Mitarbeitende
am Loher Nocken
Am 16.08.2021 konnte die Ev. Stiftung Loher Nocken insgesamt
36 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim
offiziellen Begrüßungstag in Empfang nehmen, die in allen
Bereichen und Teams der Einrichtung eingesetzt werden. 15
Fachkräfte und drei Angestellte in der Verwaltung konnten
für die Arbeit der Stiftung Loher Nocken gewonnen werden.
13 der neuen Mitarbeiter/innen absolvieren ihr berufspraktisches
Jahr, das sogenannte Anerkennungsjahr zur Erzieherin
oder Sozialpädagogin und 5 Personen starten in ihre dreijährige
praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher bzw. im
Rahmen eines dualen Studiums.
36 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim
Begrüßungstag im Festsaal der Stiftung Loher Nocken
43
Qualitäts- und Krisen-
Management
Die neue Normalität im Coronajahr zwei
2021 VERWANDELTE SICH DER FESTSAAL DER STIFTUNG ZUM
IMPFZENTRUM
Michael Lüttecke,
Stabstelle Qualitäts- und
Krisenmanagement
Drei Impfaktionen fanden im Festsaal in Zusammenarbeit
mit dem Praxisteam des Betriebsarztes
Dr. Stolz und dem Impfzentrum
Ennepe-Ruhr statt. Mehr als 180 Beschäftigte
der Evangelischen Stiftung Loher Nocken
sind seit Freitag, den 11. Juni
2021, vollständig gegen Covid-19
geimpft. Damit wurde eine aufwändige
betriebliche Impfaktion
erfolgreich abgeschlossen, die
bereits im März 2021 begann. Damals
wurden die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Jugendhilfe
der Impfpriorisierungsgruppe 2
zugeordnet. Entsprechend konnte
sich die Einrichtung um eine Impfung
bemühen.
Unseren Mitarbeiter/innen konnten wir am
6.12. die Auffrischungsimpfung anbieten,
und wieder unterstützte uns das Praxisteam
Stolz um Frau Dr. Timmermann. Im Rahmen
unseres Corona-Krisenmanagements haben
wir vorher Werbung für die verschiedenen
Impfkampagnen gemacht und wollten
unseren Mitarbeiter/innen auch wieder den
unkomplizierten Zugang zur Impfung ermöglichen.
Unser Corona-Krisenmanagement und die
gute Kooperation hat uns auch dieses Jahr
vor massiven Infektionsketten schützen können.
Mittlerweile sind wir richtig gut geworden
in der Kommunikation mit dem Gesundheitsamt,
bei dem wir uns auf diesem Weg
für die gute Zusammenarbeit und die Hilfe
bedanken wollen! Ansonsten versuchen
wir mit unseren Maßnahmen auch weiterhin
vor- und umsichtig zu handeln; Maxime
unseres Handelns ist dabei nicht nur der
gesetzliche Rahmen, sondern in erster Linie
unsere Verantwortung den Mitarbeitenden
und den uns anvertrauten Bewohner/innen
gegenüber.
Beschwerdemanagement
Die Novellierung des SGB VIII hat auch im Beschwerdemanagement
zu einer Veränderung geführt: als
Träger der Jugendhilfe sind wir verpflichtet, auf externe
Beschwerdewege hinzuweisen. Dieser Verpflichtung
kommen wir natürlich nach und
informieren unsere Bewohner/innen
über Ombudschaft NWR:
Ombudschaft Jugendhilfe NRW ist
eine Beratungs- und Beschwerdestelle
für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene, die Anspruch auf Leistungen
nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz
wünschen/haben und
bei Problemen unabhängigen Rat suchen.
Ansonsten versuchen wir die Bewohner/innen
zu Beschwerden zu motivieren, um unsere Ziele zu
erreichen:
• Die Wiederherstellung und Steigerung der Zufriedenheit
eines jeden Kindes und Jugendlichen,
welches/welcher in der Einrichtung lebt.
• Die Sicherstellung und Stärkung der jeweiligen
Rechte der Kinder und Jugendlichen. An Hand
einer schnellen Beschwerdebearbeitung wird
den Kindern und Jugendlichen vermittelt, dass
ihre Beschwerde ernst genommen wird, was
Vertrauen schafft.
• Das Recht auf Beteiligung (Partizipation)
in allen die Kinder und Jugendlichen
betreffenden Angelegenheiten
wird sichergestellt.
Mit dem proaktiven Umgang von Beschwerden
werden Schwachstellen
in der Einrichtung sichtbar. Sie enthalten
Informationen für potenzielle
Qualitätsverbesserungen der eigenen
Leistungen.
Das Beschwerdemanagement leistet einen Beitrag
zur Prävention und damit zum Kinderschutz. Fehlverhalten
und Übergriffe von Mitarbeitenden gegenüber
Kindern oder gegenseitige Übergriffe werden
offenkundig.
44
Hauswirtschaft
Das Hauswirtschaftsteam, bestehend aus
21 Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter,
kümmert sich unter anderem um die
tägliche Reinigung der Räumlichkeiten,
die Beschaffung von Lebensmitteln und
die Versorgung und Mittagessen für die
Schulkinder.
Das Team verteilt sich deshalb auf die gesamte
Einrichtung mit sämtliche Wohnungen
und besteht aus vielen zum Teil langjährigen
Mitarbeitenden: Im vergangenen Jahr
gab es mehrere Dienstjubiläen: Jeweils 25
Jahre waren Frau Allenstein, Frau Walbersdorf
und Frau Gergel am Loher Nocken beschäftigt.
Frau Gergel hat bereits im Alter von 23 Jahren
die Arbeit bei der Ev. Stiftung Loher Nocken
begonnen und war von Beginn an in
der Hauswirtschaft tätig. In den 25 Jahren
ihrer Tätigkeit hat sie schon verschiedenste
Häuser und Wohngruppen der Einrichtung
durchlaufen – seit einigen Jahren sorgt Frau
Gergel als fester Bestandteil des Mitarbeiterteams
in den Wohngruppen des Loher-
Nocken-Internats für Sauberkeit und hilft
täglich mit, eine Wohlfühlatmosphäre für die
jungen Bewohner zu schaffen.
Bereits seit dem 01.08.1996 ist Frau Claudia
Mrohs-Allenstein als Fachkraft in der Stiftung
Loher Nocken beschäftigt. Sie war von
Beginn an in der Hauswirtschaft tätig und
vertritt zudem auch die Hauswirtschaftsleitung.
Seit 2018 ist Frau Mrohs-Allenstein im
Mutter-Kind Haus 2 tätig und hat stets ein
offenes Ohr für Groß und Klein. Seit einigen
Jahren betreut sie zudem ein Projekt, in dem
Bewohnerinnen aus dem Mutter-Kind-Bereich
beim Zubereiten der Pausenbrote für
die Schulkinder helfen. Es ist eine langjährige
Tradition, die Bewohner in alltägliche Aufgaben
miteinzubeziehen.
Frau Walbersdorf ist seit Beginn ihrer Tätigkeit
in der Großküche der Stiftung tätig, bereitet
das Essen für die Schule vor und unterstützt
bei der Essensausgabe in der Mensa.
Silvia Schuster
Oben: 25. Dienstjubiläum von
Frau Gergel
Unten: Zubereitung von Pausenbroten
Haustechnik und Liegenschaftsverwaltung
Renovierungen, Installationen, Umbauten,
Gründung neuer Außenanlagen, Pflege
und Instandhaltung sind nur einige
Dinge, die in das Aufgabengebiet des
Haustechnik-Teams fallen.
Das wichtigste Projekt 2021 war die Fertigstellung
des Doris-Gringel-Hauses an der
Lohernockenstraße 40. Die Kinder beider
Gruppen der Kindertagesstätte können dank
unserer Haustechniker noch mehr Abenteuer
erleben: Auf beiden Seiten des Kindergartens
sind zwei neue Außenspielplätze entstanden.
Des Weiteren wurde im letzten Jahr
das Bauernhaus aufwändig saniert: In dem
Haus befinden sich drei moderne Trainingswohnungen
für Familien mit komplett neuer
Ausstattung und Einrichtungen. Mit Fertigstellung
Anfang 2022 wurde im Haupthaus
der komplette Hausflur renoviert. Außerdem
wird 2022 das Umbauprojekt im Verwaltungsgebäude
begonnen.
Frederic Lüttke
Unser Haustechnik-Team im
neuen Doris-Gringel-Haus
IT Abteilung
2021 ist eine IT Abteilung aufgebaut worden
mit aktuell 1,3 Stellen. Unter der Leitung
von Toni Sterzl kümmert sich das
Team um die Aufrechterhaltung des Betriebs
der Computer und Systeme und die
strategische Weiterentwicklung und Optimierung
der IT-Prozesse.
Eine der ersten Maßnahmen war die Zentralisierung
des Supportprozesses. Dazu
wurde in Zusammenarbeit mit unserem
Partner BUCS IT eine zentrale Anlaufstelle
für Supportanfragen eingerichtet, telefonisch
unter der -555 und per E-Mail unter
support@lohernocken.com.
Außerdem kümmert sich das Team um den
Aufbau, Überarbeitung und Dokumentation
grundlegender Prozesse und Systeme in der
IT. Beispielsweise wurde bereits ein effektives
Spam & Phishing Protection System erfolgreich
eingeführt.
Der Ausbau der WLAN-Infrastruktur am
Campus ist ein aktuelles Projekt zum Austausch
des alten, instabilen Freifunk-Netzwerks.
Toni Sterzl
45
Mitarbeitervertretung
Neu gewählte Mitarbeitervertretung
Durch den Rücktritt bzw. Austritt zu vieler
Mitglieder musste die Mitarbeitervertretung
(MAV) bereits
im Sommer 2021 neu
gewählt werden. Ursprünglich
war die
Wahl erst für März
2022 geplant. Die
neue MAV beendete
die Legislaturperiode
der alten MAV
und schloss mit der
neuen Periode an,
sodass die Wahl in
2022 entfallen kann.
Die MAV wird in den nächsten Jahren versuchen,
gemeinsam mit Geschäftsführung und
Vorstand an folgenden Themen zu arbeiten:
• Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
in Zusammenarbeit mit
der AOK
• Aufbau eines Beschwerde- und Verbesserungsmanagement
für Mitarbeiter/innen
• Verbesserung der
Mitarbeiterzufriedenheit
• Einführung von Mitarbeitergesprächen
Darüber hinaus wird
die MAV weiterhin
ihren Beitrag zum
Gelingen der Dienstgemeinschaft
leisten
und die Rechte der
Mitarbeiter/innen
vertreten, sei es durch Beratung, durch Begleitung
in schwierigen Gesprächen oder
manchmal auch nur durch ein offenes Ohr.
Das MAV-Team ist unter Telefon 02333/
9777–151 oder E-Mail: mav@lohernocken.de
zu erreichen.
Öffentlichkeitsarbeit
Loher Nocken in Wort und (Bewegt-)Bild
46
Die Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit, Bewegtbild
und Musik erstellt vielfältige Inhalte
über die Stiftung Loher Nocken.
Das bunte und vielfältige Leben, die Menschen
und die Arbeit der Stiftung darzustellen
und zu kommunizieren – dies übernehmen
seit einem Jahr Ulf Kumbruch und
Thimo Gonschior. Ob auf der Homepage, im
Print-Format oder in den sozialen Medien -
das Team erstellt sowohl tagesaktuelle Posts
und Berichte als auch detaillierte Angebotsdarstellungen
in Wort und Bild. Herr Gonschior
erstellt und bearbeitet Videos und
komponiert auch die Musik zu allen Videos.
Der Mottosong „Miteinander Zukunft gestalten"
ist bereits in einigen Videos zu hören
und wurde mit einigen Mitarbeiter/innen
unserer Einrichtung aufgenommen. Die
Bewegtbilder geben einen Einblick in den
Gruppenalltag sowie in die pädagogischen
Schwerpunkte und tragen dazu bei, dass ein
transparenter Eindruck der gesamten Einrichtung
entsteht.
Ein Höhepunkt im letzten Jahr war die Erwähnung
unseres Kinderparlaments-Videos
bei Radio Ennepe-Ruhr. Im Format „Die geschenkte
Minute" wurden Magdalena und
Jannick aus der Kindernotaufnahme Fuchsbau
interviewt.
Die Videos sind auf dem Loher Nocken
Youtube-Kanal sowie auf der Homepage zu
finden. Sehr viele Bilder und Beiträge der
Gruppen finden Sie auch auf der Plattform
Instagram (@ev.stiftunglohernocken), die
sich seit letztem Jahr kontinuierlich über
neue Abonnenten freut. Schauen Sie gerne
mal vorbei und empfehlen die Inhalte gerne
weiter.
Servus, Hans, machs guat!
PERSONALREFERENT GEHT NACH 48 BERUFSJAHREN IN RENTE
Ende Dezember 2021 ist der stellv. Einrichtungsleiter
der Stiftung Loher Nocken,
Herr Hans Lang, in seinen wohlverdienten
Ruhestand verabschiedet worden.
Herr Lang war bereits 2013-2014 als pädagogische
Fachkraft in der Außenwohngruppe
Altenloh tätig, bevor er 2018 als Personalreferent
in die Verwaltung zurückkehrte.
Neben den Personalaufgaben kümmerte er
sich auch um wichtige Einzelthemen, wie
den Bereich IT und Öffentlichkeitsarbeit
und vertrat die Bereichsleitung Angebote für
Jungen. Hans Lang war zudem als stellvertretende
Einrichtungsleitung stark in viele
Entscheidungsprozesse der Stiftung eingebunden.
Sein Arbeitsleben begann bereits 1973, also
vor 48 Jahren. Er hat bis 2003 als Zahntechniker
gearbeitet, bevor er sich dann berufsbegleitend
zu seiner Tätigkeit bei der Rummelsberger
Diakonie in Bayern zum staatl.
geprüften Erzieher ausbilden ließ und so
in den Bereich der Jugendhilfe wechselte.
Hans pendelte als unverkennbar gebürtiger
Franke in den Jahren seiner Tätigkeit am
Loher Nocken zwischen seiner fränkischen
Heimatstadt Forchheim und Ennepetal. Nun
will er die gewonnene Zeit für ausgedehnte
Motorrad und Fahrrad-Touren nutzen.
Die Kolleginnen wünschten Hans Lang alles
Gute und bedankten sich für die jahrelange
gute Zusammenarbeit.
Norbert Filbrand zur Ombudsperson bestellt
UNPARTEIISCHE SCHIEDSSTELLE UM STREITFÄLLE ZU SCHLICHTEN
Der Vorstand der Evangelischen Stiftung
Loher Nocken hat im März 2021 den Ennepetaler
Rechtsanwalt Norbert Filbrand
zur Ombudsperson des Beschwerdeteams
der Stiftung Loher Nocken bestellt.
In der Funktion als Ombudsmann wird Herr
Filbrand als Beirat für das Beschwerdeteam
fungieren. Herr Filbrand kann durch seine
Tätigkeit als Fachanwalt für Familienrecht
viel Erfahrung einbringen, um dem Vorstand
bzw. dem Beschwerdeteam der Stiftung umfänglich
beratend zur Seite zu stehen. Das
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Manfred
Berger (rechts), übergibt die Bestellungsurkunde an
Rechtsanwalt Norbert Filbrand (links)
Beschwerdeverfahren ist Teil unseres nach
DIN EN ISO 9001 zertifizierten Qualitätsmanagementsystems.
In dieser ehrenamtlichen
Funktion agiert Herr
Filbrand als unparteiische
Schiedsstelle,
um Streitfälle
zu schlichten unter
besonderer Berücksichtigung
der
Interessen der uns
anvertrauten Kinder
und Jugendlichen.
47
Evangelische Stiftung Loher Nocken
Lohernockenstr. 28
58256 Ennepetal
Telefon: 02333 / 9777 - 0
Telefax: 02333 / 9777 - 10
info@lohernocken.com
www.lohernocken.de
04-2022