Diagonal_2022_3_web
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diagonal<strong>2022</strong> #3<br />
magazin der<br />
Buchtipps zum Thema Diversität (S.52)<br />
Shifttanks – Klimaschutz muss global gedacht werden<br />
(S. 36)<br />
Wasserstoff als Energieträger der<br />
Zukunft (S. 14)<br />
Vielversprechende, zukunftsweisende Wasserund<br />
Kohlenstoff-Technologien, durch die es möglich<br />
sein wird, Wasser- und Kohlenstoff CO2-neutral<br />
aus einer Hand zu gewinnen<br />
Wohin mit dem Dämmwollabfall?<br />
(S.20)<br />
Das Projekt „Recycling künstlicher Mineralfasern“<br />
ist das erste und derzeit einzige Forschungsprojekt<br />
in Österreich, das sich mit der Verwertung und dem<br />
Recycling von Mineralwolleabfall beschäftigt.
Editorial<br />
diagonal<br />
Liebe Leser*innen!<br />
Das Titelbild wurde von Jakob Gfreiner zu dem Zitat “There is hope,<br />
even when your brain tells you there isn’t.” - John Green, erstellt.<br />
Des Weiteren erwarten euch in dieser Ausgabe spannende Artikel,<br />
Rätsel und diverse Flachwitze.<br />
Wir suchen stets nach neuen Mitarbeiter*innen, welche Teil des Pressereferates<br />
werden möchten. Falls du nach einem Weg suchst, deine<br />
kreative Ader auszuleben, deine Meinung und Ansichten gerne mit<br />
anderen teilst oder auch gerne Themen kritisch behandelst - dann<br />
bist du bei uns genau richtig!<br />
Melde dich bei uns unter presse@oeh.unileoben.ac.at und wir finden<br />
bestimmt die richtige Aufgabe für dich!<br />
Wir wünschen euch viel Erfolg für die letzten Prüfungen in diesem<br />
Semester sowie erholsame Sommerferien.<br />
Euer Presseteam<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Montanuniversität Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700<br />
Leoben, Tel +43 3842 402 8101, Fax +43 3842 402 8102<br />
Pressereferentin: Sabrina Zussner (presse@oeh.unileoben.ac.at)<br />
Pressereferent-Stellvertreterin: Rebecca Seywerth<br />
Sachbearbeiter*innen: Daniel Holzer, Verena Pardametz, Simone Schachner, Vanessa Veizer<br />
Freie Mitarbeiter*innen: Marina Auer, Selina Flechsenhar, Katharina Kargl, Sabrina Kicker, Helena Körner,<br />
Marcel Sorger, Benjamin Suppan<br />
Fotos: ÖH Leoben, Shutterstock, Foto Wilke & Privat | Cover: © Jakob Gfreiner |<br />
Druck: www.universaldruckerei.at, Gösser Str. 11, 8700 Leoben<br />
Die Zeitschrift DIAGONAL ist ein periodisch erscheinendes Medienwerk der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft<br />
an der Montanuniversität Leoben. Die grundlegende Richtung der Zeitschrift ist die Berichterstattung<br />
über studentische Anliegen im Sinne der im Hochschülerschaftsgesetz festgelegten Aufgaben<br />
und fachbezogene Berichte, sowie das Universitätsgeschehen i.w.S. betreffende Informationen. Die in den<br />
Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch.<br />
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diagonal<br />
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22<br />
30<br />
64<br />
62<br />
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diagonal<br />
Inhalt<br />
43<br />
Montanuni aktuell<br />
Studienrichtungsvertretung<br />
Diversity<br />
Kultur & Reisen<br />
Mensch & Natur<br />
Freizeit & Sport<br />
Zukunftstrends<br />
6 VORSITZ AKTUELL<br />
10 SOZIALREFERAT<br />
14 Wasserstoff als Energieträger der Zukunft<br />
16 Innovative MINT-Strategie für die Bildungsregion<br />
Obersteiermark Ost präsentiert<br />
18 Physiker-Nachwuchs an der Montanuni Leoben<br />
20 Wohin mit dem Dämmwollabfall?<br />
22 Neuer Professor für Nachhaltige Bergbautechnik<br />
24 Einzigartige Kooperation für die Förderung von<br />
Zukunftskompetenzen<br />
26 Mehr Autonomie zur Stärkung der heimische<br />
Ressourcenbasis<br />
29 BM Martin Polaschek zu Besuch an der<br />
Montanuniversität Leoben<br />
30 Akademische Feier im Zeichen der Rohstoffversorgung<br />
32 Montanuni Makeover – Studienreform im Herbst<br />
34 Freiwillige Feuerwehr Leoben<br />
36 Shifttanks<br />
40 IAESTE Leoen<br />
42 STV Metallurgie<br />
43 STV KT, IU, IET<br />
45 ILA<br />
46 Fotowettbewerb<br />
52 Buchtipps<br />
57 John Green: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken<br />
58 Daheim bei Familie Rosegger<br />
60 Der Hopfen – die Würze des Bieres<br />
62 A Summer in Paradise or Holidays in Leoben<br />
64 Chocommandostation Zotter factory<br />
66 Industry 4.0 – Bring it back home!<br />
68 Flachwitze<br />
69 Sudoku<br />
70 Veranstaltungen in Leoben<br />
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diagonal<br />
Vorsitz<br />
Aktuell<br />
Liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen,<br />
In euren Händen haltet ihr die letzte Ausgabe des <strong>Diagonal</strong>s für dieses Studienjahr.<br />
Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Wir wünschen euch<br />
für die letzten Prüfungen viel Erfolg und einen guten Start in die wohlverdiente<br />
Sommerpause. Für einen großen Teil unter euch wird es ans Arbeiten<br />
im Praktikum gehen, doch auch auf Reisen und beim Entspannen lasst es euch<br />
gut gehen!<br />
Folgend möchten wir euch noch kurz berichten, was sich bei uns die letzten<br />
Monate getan hat.<br />
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diagonal<br />
ÖH Seminar<br />
Gemeinsam mit unseren Referent*innen<br />
fand das ÖH Seminar in Aigen im Ennstal<br />
statt. In dieser Zeit haben wir uns aktiv<br />
damit beschäftigt, wie wir als ÖH für<br />
euch eine starke Vertretung sein können<br />
und welche Projekte uns in nächster Zeit<br />
bevorstehen. Als Grundlage für unsere<br />
Arbeit wurde auch die Evaluierung, welche<br />
im Wintersemester durchgeführt<br />
wurde, herangezogen. Neben konstruktiver<br />
Arbeit durfte natürlich auch der Spaß<br />
nicht fehlen und nach einer Rätselrallye<br />
tauchten wir auch ins kühle Nass des Putterersees<br />
ein.<br />
Als Abschluss nahmen wir auch am Wings<br />
for Life World Run teil, um für unser Montanuni<br />
Leoben Team für jene zu laufen,<br />
die es selbst nicht können. Mit frischer<br />
Motivation für die anstehenden Projekte<br />
sind wir wieder in Leoben angekommen.<br />
Ein großer Dank gilt nicht nur unseren Referent*innen,<br />
sondern all jenen, die täglich<br />
an der ÖH in den unterschiedlichen<br />
Bereichen für uns im Einsatz sind!<br />
Möchtest auch du helfen?<br />
Wir sind immer auf der Suche nach Unterstützung<br />
bei unserer täglichen Arbeit und<br />
freuen uns besonders über jede*n, der<br />
sich in einem der Themengebiete unserer<br />
Referate mit Ideen und Engagement als<br />
Sachbearbeiter*in oder freie Mitarbeiter*in<br />
einbringen möchte!<br />
Wie kannst du dich einbringen?<br />
Bist du viel auf Social Media unterwegs<br />
und möchtest uns in unserer Außenwirksamkeit<br />
unterstützen, Posts erstellen oder<br />
grafische Aufbereitungen machen? Uns<br />
dabei unterstützen, dass unsere Website<br />
aktuell gehalten wird? Dann ist bei uns im<br />
Referat für Öffentlichkeitsarbeit der richtige<br />
Platz für dich.<br />
Möchtest du uns dabei helfen, Veranstaltungen<br />
zu organisieren, Vorträge auf die<br />
Beine zu stellen oder aufregende Exkursionen<br />
zu planen? Ganz gleich ob Veranstaltungen<br />
zum Feiern oder zum Weiterbilden,<br />
neue Perspektiven führen zu<br />
einem abwechslungsreichen Programm.<br />
Schreibst du hin und wieder gerne Texte?<br />
Vielleicht über ein Hobby von dir, oder<br />
etwas, was dich besonders interessiert? In<br />
unserem <strong>Diagonal</strong> freuen wir uns immer<br />
über spannende Einreichungen!<br />
Ist es dir ein Anliegen, uns in der Vertretung<br />
der Studierenden in unserer Universität<br />
behilflich zu sein oder daran mitzuwirken,<br />
dass die Universität als Standort<br />
für uns eine attraktive Lernumgebung<br />
darstellt?<br />
Ganz gleich welcher Bereich, deine Unterstützung<br />
zählt! Hierbei sind sowohl Zeitaufwand<br />
als auch Themengebiete absolut<br />
an eure Wünsche anpassbar. Sehr gerne<br />
plaudern wir mit euch über die Möglichkeit,<br />
wie ihr euch einbringen könnt! Es<br />
sind keine speziellen Qualifikationen notwendig,<br />
alles, was ihr wissen müsst, könnt<br />
ihr direkt bei uns lernen.<br />
Neben zusätzlicher Erfahrung und der<br />
Arbeit in einem motivierten Team könnt<br />
7
ihr auch Freifach-ECTS als Dank für euer<br />
Mitwirken sammeln.<br />
diagonal<br />
Corona Situation<br />
Seit die Osterferien ein Ende genommen<br />
haben, ist der Betrieb an unserer Universität<br />
durch die Ampelschaltung auf die<br />
Farbe Grün wieder sehr gesellig.<br />
Es ist uns eine große Freude, wieder so<br />
zahlreiche Studierende bei den Lernplätzen<br />
anzutreffen, nun auch während der<br />
erweiterten Öffnungszeiten abends und<br />
an den Wochenenden. Um diese nutzen<br />
zu können, muss der Studierendenausweis<br />
freigeschalten werden. Dazu findet<br />
ihr das notwendige Formular auf unserer<br />
Website.<br />
Eröffnung des Innenhofes<br />
Nach über zwei Jahren Pandemie konnten<br />
wir endlich unseren sonnigen Innenhof<br />
wieder eröffnen.<br />
Die Spritzerhütte sorgt nachmittags für<br />
verdiente Lernpausen und den Austausch<br />
untereinander. Ihr habt hier nicht nur die<br />
Möglichkeit, kühle Getränke zu genießen,<br />
sondern auch die Gelegenheit, die verschiedenen<br />
Vereine und Studienvertretungen<br />
an unserer Uni kennen zu lernen.<br />
Es war uns auch eine besondere Ehre, am<br />
18. Mai mit euch den Innenhof würdig<br />
und feierlich zu zelebrieren – das Innenhoffest<br />
unter dem Motto „Dance as you<br />
are“ war der volle Erfolg. Danke an unser<br />
ganzes Team, welches sich in der Organisation<br />
eingebracht hat! Danke auch an<br />
euch für’s Vorbeischauen!<br />
Diversity Month<br />
Im Monat Mai hat sich unsere Universität<br />
dem Thema Diversität gewidmet.<br />
Diversität bedeutet nicht nur verschiedene<br />
Geschlechter oder Unterschiede in der<br />
sexuellen Orientierung. Es ist viel mehr als<br />
das. Wir an unserer Universität sind das<br />
lebendige Beispiel von Diversität selbst.<br />
Generationen verschiedenen Alters, Menschen<br />
aus unterschiedlichen Nationen<br />
und verschiedener Religionen sowie Geschlechtern<br />
formen die Gemeinschaft der<br />
Montanuniversität.<br />
Dennoch aber wurde gleich zu Beginn<br />
des Monats das Projekt durch Zerstören<br />
der Regenbogenfahne, welche zum Zeichen<br />
der Diversität gehisst wurde, überschattet.<br />
Ein solcher Vandalismus ist einfach nur<br />
schockierend und ein Zeichen dafür, dass<br />
noch ein großes Umdenken stattfinden<br />
muss.<br />
Diversität an sich ist ein Fakt, welchen<br />
man nicht einfach negieren kann. Wir alle<br />
leben in einer diversen Gesellschaft, ob<br />
man dies nun möchte oder nicht.<br />
An dieser Stelle dürfen wir ein Zitat von<br />
Nellie Borrero abdrucken, eine Frau, welche<br />
mit viel Engagement jeden Tag für Inklusion<br />
und Diversität einsteht.<br />
8
diagonal<br />
Diversity is a fact, but inclusion is a choice<br />
we make every day. As leaders, we have to<br />
put out the message that we embrace and<br />
not just tolerate diversity.<br />
Es liegt nicht an uns, Diversität zu generieren<br />
oder nicht. Es liegt aber sehr wohl<br />
in unserem Ermessen, Diversität als Bereicherung<br />
für unsere Gesellschaft zuzulassen<br />
und durch Inklusion die Rahmenbedingungen<br />
so zu legen, dass wir alle als<br />
Teil davon profitieren.<br />
Gerade in unserem Fall, als internationale<br />
Universität wie wir uns stets bezeichnen,<br />
dürfen wir nicht vergessen, dass wir in<br />
Leoben ein schönes Konstrukt aus diversen<br />
Charakteren bilden. Es ist an der Zeit,<br />
Diversität als unseren Vorteil zu sehen,<br />
welcher uns vorwärtsbringt und durch<br />
verschiedene Perspektiven Innovation<br />
vorantreibt.<br />
Es ist unsere Pflicht, Inklusivität zu leben,<br />
uns gegenseitig zu respektieren und zu<br />
tolerieren. Nicht nur in diesem Monat,<br />
nein, das ganze Jahr über.<br />
Danke all jene, die bereits jetzt jeden Tag<br />
in diesem Bereich im Einsatz sind! Lasst<br />
uns gemeinsam diese Botschaft nach<br />
außen tragen und unser Umfeld damit<br />
inspirieren!<br />
Mobilitätsförderung<br />
Im Zuge des Nachhaltigkeitsmonats<br />
konnten wir in Kooperation mit dem Rektorat<br />
erstmals die Mobilitätsförderung für<br />
dieses Studienjahr ermöglichen. Über 240<br />
Anträge haben uns erreicht, was einen<br />
großen Erfolg für das Projekt darstellt. Die<br />
Abarbeitung hat zwar einiges an Zeit erfordert,<br />
doch bedanken wir uns für eure<br />
Geduld und arbeiten daran, das Konzept<br />
auch nächstes Jahr weiterzuentwickeln!<br />
Montangames<br />
Bevor es nun in die Sommerferien geht,<br />
finden am 18. Juni auch noch die Montangames<br />
gemeinsam mit den Studienvertretungen<br />
statt. Hier habt ihr die Gelegenheit,<br />
für eure Studienrichtung in einem<br />
Team von bis zu 10 Personen an diversen<br />
Stationen Punkte zu sammeln, und den<br />
ehrvollen Pokal für euren Sieg zu sichern!<br />
Viel Spaß beim Teilnehmen!<br />
Glück Auf und alles Liebe,<br />
Julia, Johannes und Emre<br />
9
diagonal<br />
Neues aus dem Sozialreferat<br />
Wer sind wir?<br />
Was machen wir?<br />
Nach dem österreichischen Hochschüler*Innengesetz<br />
gibt es drei Referate, die<br />
an jeder ÖH zwingend eingerichtet werden<br />
müssen. Eines davon ist das Sozialreferat.<br />
Unser Team setzt sich aus der Sozialreferentin<br />
Julia Retter, den Sachbearbeiterinnen<br />
Elena Dvorak, Lisa Hahn, Hélena Konrad,<br />
Tanja Kummer, Dariia Nemazana und Melanie<br />
Rauch sowie dem freien Mitarbeiter<br />
Daniel Schaller zusammen.<br />
Zu den Hauptaufgaben unseres Referats<br />
zählen Beratung und Aufklärung der Studierenden<br />
zu folgenden Themenbereichen:<br />
• Studienbeihilfe<br />
• Familienbeihilfe<br />
• Studienwechsel<br />
• Soziale Notfälle<br />
• Studieren mit Kind<br />
• Studieren unter erschwerten Bedingungen<br />
• Unterhaltsangelegenheiten<br />
• Wohnunterstützung<br />
• Versicherungen<br />
• Psychologische Beratung<br />
Wie kannst du uns erreichen?<br />
Für gewöhnlich halten wir eine wöchentliche<br />
Sprechstunde ab, in der du persönlich<br />
mit jeglichen Anliegen auf uns zukommen<br />
kannst.<br />
In diesem und dem kommenden Semester<br />
sind wir jeden Dienstag von 10:00 bis<br />
11:00 Uhr im Besprechungszimmer der<br />
ÖH erreichbar. Sollte sich die Ampelfarbe<br />
der Corona-Ampel wieder ändern, findet<br />
ihr die aktuellen Sprechstunden auf unserer<br />
Homepage.<br />
Damit sich nicht zu viele Personen gleichzeitig<br />
im Raum aufhalten, bitten wir um<br />
eine kurze Voranmeldung per E-Mail unter<br />
soziales@oeh.unileoben.ac.at.<br />
Unter dieser E-Mail kannst du uns auch<br />
die ganze Woche über mit deinem Anliegen<br />
erreichen. Wir geben uns Mühe, dich<br />
so schnell als möglich mit Rat und Tat zu<br />
unterstützen.<br />
10
diagonal<br />
Liebe Studierende,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
in diesem Semester hat sich einiges in unserem<br />
Referat getan. Ich darf mich als deine<br />
neue Sozialreferentin vorstellen: Mein Name<br />
ist Julia Retter und ich habe Mitte des Sommersemesters<br />
das Amt als Referentin für<br />
soziale Angelegenheiten übernommen. Ich<br />
komme ursprünglich aus der wunderschönen<br />
Oststeiermark und studiere Recyclingtechnik.<br />
Bisher war ich als Sachbearbeiterin im Sozialreferat<br />
tätig und habe das Projekt der kostenlosen<br />
Hygieneartikel betreut. Als Referentin<br />
freue ich mich besonders auf die gemeinsame<br />
Arbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen<br />
und natürlich darauf, euch bestmöglich in allen<br />
Angelegenheiten zu unterstützen. Außerdem<br />
gibt es zwei neue Sachbearbeiterinnen<br />
bei uns im Referat, Dariia und Tanja unterstützen<br />
uns seit diesem Semester tatkräftig. Dariia<br />
beschäftigt sich mit der Beratung von Studierenden,<br />
die vom Ukrainekrieg betroffen sind,<br />
und Tanja wird das Projekt der kostenlosen<br />
Hygieneartikel betreuen.<br />
An unserer Universität hat sich langsam aber<br />
doch wieder der Normalbetrieb eingestellt.<br />
Die Corona-Krise ist jedoch nicht spurlos an<br />
uns Studierenden vorübergegangen und leider<br />
können wir dir nicht alle Sorgen, die in<br />
dieser Zeit entstanden sind, von den Schultern<br />
nehmen. Trotzdem haben wir als ÖH versucht,<br />
dich auch in dieser Zeit bestmöglich zu<br />
unterstützen und arbeiten natürlich weiterhin<br />
daran, dir deinen Studienalltag zu erleichtern.<br />
Hier findest du die wichtigsten Förderungen.<br />
Sozialfonds:<br />
Solltest du dich in akuten finanziellen Schwierigkeiten<br />
befinden, weil du etwa deinen Job<br />
verloren hast, oder deine Eltern mit einem<br />
erheblichen Einkommensausfall zu kämpfen<br />
haben und dich nicht mehr unterstützen<br />
können, bieten wir dir eine einmalige Unterstützung<br />
aus dem Sozialfonds der ÖH an.<br />
Die Voraussetzungen für eine Unterstützung<br />
sind soziale Förderungswürdigkeit und angemessener<br />
Studienerfolg. Weiters darf die<br />
finanzielle Notsituation nicht durch eigenes<br />
Verschulden entstanden sein. Infos zu den<br />
Voraussetzungen und zur Antragstellung findest<br />
du auf unserer Homepage.<br />
Investitionsbonus:<br />
Den Investitionsbonus von 20% des Kaufpreises<br />
(bis max. 200€) bei Neukauf eines technischen<br />
Geräts, eine Förderung, welche wir für<br />
die Ausstattung des Home-Office eingeführt<br />
haben, möchten wir auch weiterhin beibehalten.<br />
Das Antragsformular befindet sich auf<br />
unserer Website, Voraussetzung dafür ist soziale<br />
Förderungswürdigkeit. Du kannst auch<br />
vor dem Kauf einen Antrag stellen, sollte die<br />
Förderung deine Kaufentscheidung beein-<br />
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diagonal<br />
Neues aus dem Sozialreferat<br />
flussen. Das Geld wird bei positiver Rückmeldung,<br />
mit dem Nachreichen der Rechnung<br />
ausbezahlt.<br />
Psychologische Beratung:<br />
Studieren bedeutet auch ohne Corona-Maßnahmen<br />
oftmals Stress und psychische Belastung<br />
für die Studierenden. Wir bieten<br />
unseren Studierenden an, kostengünstige<br />
psychologische Beratung in Anspruch zu<br />
nehmen, um akute Probleme zu lösen oder<br />
präventiv vorzubeugen. Du findest die teilnehmenden<br />
Psychologinnen und Psychologen,<br />
sowie die Infos zur Rückerstattung der<br />
Honorarnoten auf unserer Homepage.<br />
Von der ÖH Leoben werden jährlich 6 Sitzungen<br />
unterstützt (bisher waren es 5) und<br />
zusätzlich können jährlich 3 kostenlose<br />
Einheiten im Studo Helpchat in Anspruch<br />
genommen werden. Die Beratung im Studo<br />
Helpchat erfolgt über den Partner Instahelp<br />
und wird komplett anonym durch Studo abgewickelt.<br />
Bei Fragen zu den oben genannten Themen<br />
oder sonstigen Anliegen kannst du dich gerne<br />
jederzeit bei uns melden!<br />
Wir wünschen dir viel Erfolg im<br />
weiteren Semester und informieren dich<br />
weiterhin gerne!<br />
Liebe Grüße,<br />
dein Sozialreferat<br />
Julia, Elena, Lisa, Hélena, Tanja, Dariia,<br />
Melanie und Daniel<br />
Natürlich laufen auch alle bisher bekannten<br />
Förderungen des Sozialreferats weiter: Mensa-Ausweis,<br />
Wohnförderung, Elternstartgeld,<br />
etc. wurden auch dieses Semester wieder<br />
von uns vergeben. Wir informieren dich über<br />
die jeweiligen Förderungen und Bewerbungsfristen<br />
zeitgerecht per E-Mail.<br />
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diagonal<br />
Wöchentliche Sprechstunde:<br />
Corona - Ampelfarbe :<br />
Grün und Gelb:<br />
Dienstag von 10:00 - 11:00 im<br />
ÖH Büro (Voranmeldung)<br />
Ab Orange:<br />
keine persönlichen Sprechstunden<br />
mehr möglich, Beratung<br />
erfolgt ausschließlich per E-Mail:<br />
soziales@oeh.unileoben.ac.at<br />
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diagonal<br />
Wasserstoff als Energieträger<br />
der Zukunft<br />
Im Zuge ihrer Teilnahme am „Österreichischen Bergbautag<br />
<strong>2022</strong>“ besuchte BM Elisabeth Köstinger auch die Forschungseinrichtungen<br />
der Montanuniversität Leoben, die sich mit<br />
der Pyrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff beschäftigen.<br />
Angesiedelt sind diese Aktivitäten im „Resources Innovation<br />
Center“ (RIC) der Montanuniversität Leoben, dem Ministerin<br />
Köstinger eine Förderung von drei Millionen Euro zusagte.<br />
„Bereits seit dem Jahr 2020 entwickelt die Montanuniversität<br />
Leoben im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung<br />
mit den namhaften Industriepartnern<br />
voestalpine Stahl, Primetals Technologies<br />
Austria, Wien Energie und RAG Austria (als Industrie-Projektkoordinator)<br />
vielversprechende, zukunftsweisende<br />
Wasser- und Kohlenstoff-Technologien,<br />
durch die es möglich sein wird, Wasser- und<br />
Kohlenstoff CO2-neutral aus einer Hand zu gewinnen“,<br />
erklärte der Rektor der Montanuniversität<br />
Leoben, Magnifizenz Wilfried Eichlseder, in seinem<br />
Eingangsstatement.<br />
„Durch die Anwendung verschiedener Pyrolyse-Verfahren<br />
wird der Rohstoff Methan (Erdgas)<br />
emissionsfrei in Wasser- und Kohlenstoff zerlegt.<br />
Auf diesem Wege erhält man einerseits den<br />
speicherbaren und klimaneutralen Energieträger<br />
Wasserstoff und andererseits den wichtigen und<br />
derzeit knappen Rohstoff Kohlenstoff“, erklärte<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter Moser, der als Vizerektor der<br />
Montanuniversität Leoben das Projekt im Rahmen<br />
des Resources Innovation Center (RIC) Leoben koordiniert<br />
und vorantreibt. „Diese Zukunftstechnologie<br />
vereint die Ziele Dekarbonisierung, Transformation<br />
von und zu Energieträgern sowie die<br />
Erzeugung von kritischen Rohstoffen. Der aus der<br />
Pyrolyse gewonnene hochwertige Kohlenstoff hat<br />
das Potenzial, vielfältige nachhaltige Technologien<br />
erst zu ermöglichen und zu revolutionieren“, so<br />
Moser.<br />
BM Elisabeth Köstinger zeigte sich von den mannigfaltigen<br />
Forschungsaktivitäten der Montanuniversität<br />
beeindruckt: „Krisensicherheit verlangt<br />
Rohstoffe. Nicht alle Rohstoffe sind überall unendlich<br />
verfügbar, daher ist das Resources Innovation<br />
Center (RIC) der Montanuniversität Leoben eine<br />
wichtige Institution, die wir mit drei Millionen Euro<br />
in ihrer Arbeit unterstützen. Schon heute wird hier<br />
daran geforscht, auf zukünftige Herausforderungen<br />
wissenschaftliche Antworten in Form von Innovationen<br />
zu finden“, so Köstinger.<br />
Univ.-Prof. Dr. Helmut Antrekowitsch, der den<br />
interessierten Medienvertreter*innen auch die<br />
Versuchsaggregate für die Pyrolyse präsentierte,<br />
ergänzte: „Die Metallbad-Pyrolyse von Methan<br />
stellt im Vergleich zu alternativen Technologien<br />
eine energetisch günstige Möglichkeit zur<br />
Herstellung von großen Mengen an Wasserstoff<br />
für die Industrie dar, bei der zusätzlich elementarer<br />
Kohlenstoff als hochwertiges Produkt anfällt,<br />
welcher beispielsweise in der Landwirtschaft oder<br />
Baustoffindustrie zum Einsatz kommen kann“.<br />
Kohlenstoff<br />
Kohlenstoff gilt als extrem wertvoller industrieller<br />
Rohstoff für die nachhaltige Produktion von Baustrukturen,<br />
Batterien, Computerchips, Kohlenstofffasern<br />
und für die Herstellung carbonbasierter<br />
Strukturen und Materialien, die in zahlreichen<br />
Branchen wie der Medizintechnik, der Luft- und<br />
Raumfahrt, Sport- und Freizeitbranche oder Hightechindustrie<br />
angewandt werden. Eine z. B. in den<br />
letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnende<br />
Modifikation von Kohlenstoff ist Graphen<br />
14
diagonal<br />
Im Technikum des Impulszentrums für Werkstoffe an der Montanuniversität Leoben v. l.: Univ.-Prof. Dr. Helmut Antrekowitsch,<br />
BM Elisabeth Köstinger, Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder<br />
Fotocredit: Foto Freisinger<br />
– der zweidimensionale Zukunftswerkstoff. Er ist<br />
ultradünn, leicht, stabil und leitend, seine Anwendungsmöglichkeiten<br />
sind praktisch unendlich.<br />
Darüber hinaus findet Kohlenstoff Verwendung<br />
in Lithium-Ionen-Batterien, kann als Wasserstoffspeicher<br />
eingesetzt werden oder findet sich in der<br />
Wasser-, Boden- und Luftaufbereitung als Schlüsselstoff<br />
wieder.<br />
Wasserstoff<br />
Der parallel gewonnene Wasserstoff ist analog zu<br />
Kohlenstoff klimaneutral und flexibel in vielen verschiedenen<br />
Sektoren, unter anderem als wichtiger<br />
Energieträger und Reduktionsmittel zur Erreichung<br />
der Klimaziele, einsetzbar. Darüber hinaus<br />
kann Wasserstoff in vorhandenen Lagerstätten<br />
saisonal in großen Mengen gespeichert, umweltfreundlich<br />
in bestehenden Gasleitungen nach<br />
Kundenbedarf transportiert werden und erhöht<br />
dadurch die Versorgungssicherheit.<br />
Weitere Informationen<br />
Erhard Skupa<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842/402-7220<br />
Mobil: 0664/808987220<br />
Erhard Skupa<br />
PRESSESPRECHER/ LEITER, ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 664 80 898 7220<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
15
diagonal<br />
Innovative MINT-Strategie<br />
für die Bildungsregion Obersteiermark<br />
Ost präsentiert<br />
Im Beisein von Sektionschefin Doris Wagner (BMBWF), Rektor<br />
Wilfried Eichlseder (Montanuniversität Leoben) und Bildungsdirektorin<br />
Elisabeth Meixner wurde das Konzept vorgestellt.<br />
Hinter dem Akronym MINT verbirgt sich das zukunftsträchtige Konvolut der technisch-wissenschaftlichen<br />
Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Eine Branche,<br />
in der Fachkräfte mit entsprechenden Kompetenzen mit offenen Armen aufgenommen<br />
werden – die Jobaussichten sind überaus attraktiv. Trotzdem herrscht in unserem hochtechnologisierten<br />
Industrieland steter Fachkräftemangel, insbesondere Frauen sind im Bereich der<br />
MINT-Sparte signifikant unterrepräsentiert.<br />
Modellregion und Vorreiterrolle<br />
Die Bildungsregion Obersteiermark Ost nimmt<br />
nun mit einer elaborierten MINT-Strategie als<br />
Modellregion eine österreichweite Vorreiterrolle<br />
ein. Das Konzept wurde vom regionalen Schulqualitätsmanagement<br />
entwickelt und soll anderen<br />
Bildungsregionen als Vorbild dienen. Dabei<br />
wurden die regionalen Voraussetzungen genau<br />
analysiert und optimal in die Strategie eingepflegt.<br />
Die Bildungsregion Obersteiermark Ost ist nicht<br />
nur aufgrund der hohen Dichte an Unternehmen<br />
mit Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionseinrichtungen<br />
im Bereich MINT als Modellregion<br />
prädestiniert, ebenso ist die Nähe zur Montanuniversität<br />
Leoben und zur Fachhochschule Joanneum<br />
Kapfenberg, als obersteirische Epizentren<br />
technisch-naturwissenschaftlicher Kompetenz,<br />
ein wesentlicher Faktor für die Vorreiterrolle der<br />
Modellregion.<br />
Ziele der Strategie<br />
Zentraler Punkt ist die möglichst frühe Förderung<br />
in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik. In den Bildungseinrichtungen wird<br />
gezielt darauf hingearbeitet, die Begeisterung für<br />
MINT-Fächer kontinuierlich zu fördern. Unterstützend<br />
werden Kooperationen zwischen Bildungs-<br />
und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen<br />
genutzt, intensiviert und ausgebaut. Die<br />
Intention ist die Steigerung des Interesses für und<br />
der Leistungen in MINT-Fächern – bei Schülern<br />
und insbesondere bei Schülerinnen. Erklärtes<br />
Ziel ist es, den Geschlechterunterschied deutlich<br />
zu reduzieren. Langfristige gesamtgesellschaftliche<br />
Ziele in der Region sind die Abmilderung des<br />
Fachkräftemangels und der Abwanderung.<br />
„Die MINT-Disziplinen bilden eine wichtige<br />
Grundlage für Forschung und Entwicklung,<br />
aber auch für die Wirtschaft, weit über das technisch-naturwissenschaftliche<br />
Spektrum hinaus.<br />
Auch darin begründet sich der Stellenwert der<br />
MINT-Fächer im Forschungs- und Industrieland<br />
Österreich“, so Doris Wagner, Sektionschefin<br />
im Bildungsministerium, „dennoch entscheiden<br />
sich nach wie vor zu wenige junge Menschen<br />
für eine Bildungs- und Berufslaufbahn in<br />
diesem Bereich – insbesondere Mädchen und<br />
Frauen. Die MINT-Strategie der Bildungsregion<br />
Obersteiermark Ost ist ein engagiertes und elaboriertes<br />
Konzept zur Sichtbarmachung regionaler<br />
MINT-Angebote im Bildungsbereich.“<br />
16
diagonal<br />
Fotocredit: Foto Freisinger<br />
Bei der Präsentation der MINT-Strategie an der Montanuniversität Leoben v.l.: Rektor Wilfried Eichlseder, Sektionschefin Doris<br />
Wagner, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner, Mag. Andrea Kuttenberger (Schulqualitätsmanagerin) und Claus Kastner<br />
(Abteilungsleiter der Bildungsregion Obersteiermark Ost)<br />
„Ich freue mich, dass wir nicht nur Gastgeber für<br />
das heutige Pressegespräch sein dürfen, sondern<br />
mit unserem Lehr-Lern-Labor, das MINT-Förderung<br />
ganzheitlich betrachtet, indem es für Schüler*innen<br />
wie angehende Lehrkräfte gleichermaßen gute Ausbildungsmöglichkeiten<br />
bietet, eine zentrale Rolle in<br />
dieser Strategie übernehmen können“, erklärte der<br />
Rektor der Montanuniversität Leoben, Magnifizenz<br />
Wilfried Eichlseder. „Erst kürzlich hat sich<br />
auch BM Martin Polaschek ein Bild von der Einzigartigkeit<br />
dieser Einrichtung gemacht“, so der Rektor.<br />
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „In Kooperation<br />
mit regionalen Betrieben und Hochschulen<br />
wird den Schülerinnen und Schülern die faszinierende<br />
Welt der MINT-Fächer nähergebracht. Etwaige<br />
Hemmschwellen gegenüber von Schülerinnen und<br />
Schülern vormalig als herausfordernd bezeichneten<br />
Fächern werden mit einer altersadäquaten und pädagogisch-professionellen<br />
Herangehensweise abgebaut.<br />
Somit können die Kinder und Jugendlichen die<br />
faszinierende Welt des forschenden Lernens erleben.<br />
Mein herzlicher Dank gilt allen, die zur konkreten<br />
Umsetzung dieser Vision in einem konkreten Konzept<br />
beigetragen haben.“<br />
Graz/Leoben, am 23. Mai <strong>2022</strong><br />
Mag. Julia Mayerhofer-Lillie<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel. +43 3842 402 7223, +43 664 80 898 7223<br />
E-Mail: julia.mayerhofer-lillie@unileoben.ac.at<br />
17<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD
diagonal<br />
Physiker-Nachwuchs<br />
an der Montanuni<br />
Leoben<br />
Österreichische und auch internationale Nachwuchsphysikerinnen<br />
und -physiker beweisen sich beim 24. Austrian<br />
Young Physicists` Tournament an der Montanuniversität<br />
Leoben.<br />
Der Ausscheidungswettbewerb für die diesjährige Physik-Weltmeisterschaft in Timisoara/Rumänien<br />
findet auch heuer wieder unter der Leitung von Dr. Gerhard Haas in Kooperation mit<br />
dem Europagymnasium Leoben und dem Verein AYPT- Österreichische Physikmeisterschaft<br />
statt. Austragungsort des internationalen Wettbewerbs ist die Montanuniversität Leoben.<br />
„Diese Veranstaltung ist eine wunderbare Gelegenheit, den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
die Faszination der Naturwissenschaften näherzubringen und damit eine Entscheidungshilfe<br />
für die Studien- bzw. Berufswahl zu bieten“, erklärt der Rektor der Montanuniversität<br />
Leoben Univ.-Prof. Dr. Wilfried Eichlseder.<br />
Das öserreichische Team wurde Vizeweltmeister beim Wettbewerb<br />
in Georgien 2021<br />
Schulteams aus Österreich sowie Deutschland,<br />
Slowenien, Slowakei, Ungarn, Georgien und auch<br />
dem Iran nehmen am Ausscheidungswettbewerb<br />
in Leoben teil, da der Wettbewerb offen ausgetragen<br />
wird.<br />
Eigenständiges Forschen<br />
und Experimentieren<br />
In der mehrmonatigen Vorbereitungszeit für den<br />
Wettbewerb erleben die Schülerinnen und Schüler<br />
Forschung hautnah: Im Team erarbeiten sie<br />
angewandte Aufgaben, die von Universitäten gestellt<br />
wurden, bereits vor dem Wettbewerb experimentell<br />
als auch theoretisch.<br />
Begeisterung und Interesse für Physik und Mathematik<br />
sind zwar Grundvoraussetzung, doch sind<br />
auch andere Skills für eine erfolgreiche Teilnahme<br />
wichtig. Teamarbeit und klare Präsentation sowie<br />
kritische und faire Diskussion der Lösung auf Englisch<br />
beim Wettbewerb sind wichtige Fähigkeiten,<br />
die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter<br />
Beweis stellen müssen. In diesem Jahr diskutieren<br />
Teams aus je drei Schülerinnen und Schülern Lösungen<br />
zu insgesamt 17 Aufgaben. Die Gesamtleistung<br />
wird durch ein internationales Team von<br />
hochqualifizierten Jurorinnen und Juroren bewertet.<br />
Aufgrund der äußerst anspruchsvollen Aufgabenstellungen<br />
investieren die engagierten Schülerinnen<br />
und Schüler und auch die betreuenden<br />
Lehrerkräfte einen großen Teil ihrer Freizeit für die<br />
Vorbereitung. Nicht umsonst gilt der Wettbewerb<br />
als Begabungs- und Interessensförderung auf<br />
höchstem Niveau.<br />
18
diagonal<br />
Junge Talente für Wirtschaft,<br />
Forschung und Industrie<br />
Das grundlegende Ziel des Wettbewerbs ist die<br />
Förderung des Interesses von Schülerinnen und<br />
Schülern an Fächern wie Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik (MINT-Fächer).<br />
Die Veranstaltung wird von der Stadtgemeinde<br />
Leoben, dem Rotary-Club Leoben, vom Bundesministerium<br />
für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />
Mobilität, Innovation und Energie, von der Wirtschaftskammer<br />
Österreich, von der steirischen<br />
Industrie, also von der Sparte Industrie der WKO<br />
Steiermark und der Industriellenvereinigung Steiermark<br />
unterstützt und ist mittlerweile auch Teil<br />
des Erasmus+-Projekts der EU mit der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien als Projektpartner.<br />
Auch die Firma Anton Paar aus Graz, international<br />
führend in verschiedenen Bereichen der Messtechnik,<br />
zählt zu den Sponsoren.<br />
„Als Unternehmen in der Technologie- und Industriebranche<br />
brauchen wir dringend gut ausgebildete<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik. Wir müssen früh genug<br />
damit anfangen, unseren Nachwuchs für solche<br />
Fächer zu interessieren, sie heranzuführen und im<br />
Idealfall zu begeistern. Die Physik-WM ist eine gute<br />
Gelegenheit den Jugendlichen die Faszination der<br />
Naturwissenschaften näher zu bringen“, erklärt Dr.<br />
Friedrich Santner, Geschäftsführer von Anton Paar.<br />
Auch andere international agierende Unternehmen<br />
wie Infineon unterstützen die Veranstaltung<br />
sehr gerne. „Als Hightech-Unternehmen ist es uns<br />
ein großes Anliegen, junge MINT-Talente zu unterstützen.<br />
Sie gestalten mit ihren Kompetenzen die<br />
digitale und `grüne´ Zukunft aktiv mit. Denn mit<br />
Technik und Naturwissenschaften können wir<br />
Antworten auf die großen Herausforderungen<br />
unserer Zeit bieten: den Klimaschutz, eine nachhaltige<br />
Mobilität, erneuerbare Energien oder die<br />
Ressourcen- und Energieeffizienz. Die Physik-WM<br />
ist ein gutes Beispiel, um diese Begabungen und<br />
Interessen auf höchstem Niveau zu fördern. Dies<br />
stärkt den Technologie- und Forschungsstandort<br />
Österreich und ist eine echte Investition in motivierte<br />
Zukunftsgestalter*innen“, meint Dr. Sabine<br />
Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon<br />
Austria.<br />
Hervorragende Ergebnisse<br />
In der Vergangenheit gelang es dem österreichischen<br />
Team bereits mehrmals Vizeweltmeister zu<br />
werden, zweimal hinter Korea, einmal hinter Singapur.<br />
Im Vorjahr wurde das österreichische Team<br />
bei der WM in Georgien ebenfalls Vizeweltmeister,<br />
diesmal hinter Polen. Die besten heimischen Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer werden Österreich<br />
im Juli bei der Physik-Weltmeisterschaft in Timisoara/Rumänien<br />
vertreten. Die Begeisterung der<br />
Jugendlichen und ihre enorme Bereitschaft, sich<br />
mit schwierigen Forschungsprojekten auseinanderzusetzen,<br />
lassen auf ein gutes Abschneiden<br />
hoffen.<br />
Die Eröffnungszeremonie der Veranstaltung fand<br />
am 7. April <strong>2022</strong> um 18:00 Uhr an der Montanuniversität<br />
Leoben statt.<br />
Weitere Informationen<br />
Dr. Gerhard Haas<br />
Tel.: 0676/7019116<br />
E-Mail: ghaas.esdh@aon.at<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
19
diagonal<br />
Wohin mit dem<br />
Dämmwollabfall?<br />
Um die Umwelt zu schonen und Energie zu sparen, macht es<br />
Sinn, Häuser ausreichend zu dämmen. Mineralwolle bleibt<br />
den meisten Häuslbauern im Gedächtnis, denn sie wird seit<br />
vielen Jahrzehnten als Dämmmaterial eingesetzt. Im Gegensatz<br />
zu Asbest ist sie ein künstlich hergestelltes Material.<br />
Wenn ein Haus abgerissen wird, wird der Mineralwolleabfall derzeit deponiert – was<br />
eigentlich schade ist, da es durchaus ein Verwertungs- und Recyclingpotenzial gäbe.<br />
Theresa Sattler, MSc, Dissertantin am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und<br />
Abfallwirtschaft, forscht genau an diesem Thema.<br />
Nicht deponieren, sondern recyceln<br />
Das Projekt „Recycling künstlicher Mineralfasern“<br />
ist das erste und derzeit einzige<br />
Forschungsprojekt in Österreich, das sich<br />
mit der Verwertung und dem Recycling<br />
von Mineralwolleabfall beschäftigt. Derzeit<br />
werden die Abfälle in Big Bags deponiert.<br />
Das ist natürlich mit hohen Kosten<br />
und dem Verbrauch des wertvollen Deponieraums<br />
verbunden. Zuerst wurde daher<br />
im Labormaßstab nachgestellt, wie das<br />
Dämmmaterial besser deponiert werden<br />
kann: Dazu ist das Material zerkleinert, zementgebunden<br />
und brikettiert worden.<br />
„Wir konnten sehen, dass dieser Vorgang<br />
die geotechnischen Eigenschaften für<br />
eine Deponierung erheblich verbessert“.<br />
Doch das erklärte Ziel ist ein Recycling<br />
und die Verwertung. Denn alles ist besser<br />
als den Mineralwolleabfall zu deponieren.<br />
Sattler beschäftigt sich nun auch damit,<br />
die Mineralwollabfälle in den Produktionskreislauf<br />
zurückzuführen sowie mit<br />
einer Verwertung in der Zementindustrie<br />
und dem Bergversatz. „Eine mögliche Verwendung<br />
ist hierbei der Einsatz zur Stabilisation<br />
von einsturzgefährdeten Hohlräumen“,<br />
erklärt die junge Wissenschaftlerin.<br />
Gemischter Mineralwolleabfall<br />
20
diagonal<br />
Theresa Sattler, MSc bei ihrer Arbeit im Labor<br />
Copyright: Theresa Sattler<br />
Einzug in die Legislative<br />
Einen bemerkenswerten Erfolg kann die<br />
Technikerin bereits verbuchen: Ihre Forschungsergebnisse<br />
bilden eine wissenschaftliche<br />
Grundlage für die Änderung<br />
der Deponieverordnung in Bezug auf<br />
Mineralwolleabfälle – ab 2027 besteht ein<br />
Deponierungsverbot für Mineralwolleabfälle<br />
– und die Abfallverzeichnisverordnung<br />
wurde ebenso novelliert. „Ich freue<br />
mich, dass ich mit meinen Forschungsergebnissen<br />
zu einer Verbesserung unserer<br />
Umwelt beitragen kann“, so Sattler.<br />
Zur Person<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
Sattler maturierte am Musikgymnasium<br />
Dreihackengasse in Graz und wollte eigentlich<br />
an der Universität für Musik und<br />
darstellende Kunst in Graz Orgel studieren.<br />
Der Zufall wollte es so, dass sie im Zuge eines<br />
Ferialpraktikums an der Technischen<br />
Universität Graz die Liebe zur Technik entdeckte.<br />
Anschließend entschied sie sich<br />
für das Studium der Erdwissenschaften an<br />
eben dieser Universität. Schon während<br />
ihres Studiums in Graz gab es Verbindungen<br />
zur Montanuniversität, wo sie nun im<br />
Rahmen ihrer Dissertation am Recycling<br />
von Mineralwolleabfall arbeitet. Im März<br />
erhielt sie für ihre Forschungsarbeit den<br />
Wissenschaftspreis für Montanistinnen.<br />
Weitere Informationen<br />
Theresa Sattler, MSc<br />
Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und<br />
Abfallwirtschaft<br />
theresa.sattler@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 5138<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
21
diagonal<br />
Neuer Professor für<br />
Nachhaltige<br />
Bergbautechnik<br />
Kürzlich trat mit Dr. Michael Tost ein erfahrener Nachhaltigkeitsexperte<br />
seine Professur für Nachhaltige Bergbautechnik an der Montanuniversität<br />
Leoben an.<br />
Neuer Schwerpunkt in Lehre und<br />
Forschung<br />
Aufgrund seiner berufllichen Erfahrung ist<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Tost ein Experte im<br />
Thema Bergbau und Nachhaltigkeit. Dieser<br />
Schwerpunkt soll nun vermehrt in die Ausbildung<br />
der Bergbautechniker*innen einfließen.<br />
Dabei wird vor allem die Digitalisierung eine<br />
wichtige Rolle spielen. „Die Technik im Bergbau<br />
soll so verbessert werden, dass die Umweltauswirkungen<br />
möglichst gering gehalten<br />
werden“, erläutert Tost. Auch spielt die Sicherheit<br />
der Bergleute weiterhin eine wichtige<br />
Rolle. „Derzeit befinden wir uns in einem strategischen<br />
Prozess, an dessen Ende das Thema<br />
Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle in<br />
unserem Forschungs- und Lehrbetrieb spielen<br />
soll“, meint Tost.<br />
Soziale Komponenten von großer<br />
Bedeutung<br />
Ab Ende der 70er-Jahre waren Bergbauunternehmen<br />
massiv mit Umweltproblemen konfrontiert.<br />
Vermehrt wurden von großen Unternehmen<br />
Lagerstätten in Entwicklungsländern<br />
abgebaut, wo teilweise die sozialen Bedingungen<br />
nicht den europäischen Standards<br />
entsprachen. Die Digitalisierung kann dazu<br />
beitragen, die Sicherheit im Bergbau zu verbessern.<br />
Aber dadurch werden zum Beispiel<br />
- Stichwort selbstfahrende Maschinen - immer<br />
weniger LKW-Fahrer vor Ort benötigt, oft<br />
sitzt der Operator Tausende Kilometer vom<br />
Bergbaugebiet entfernt. „Man muss bedenken,<br />
dass der Betrieb so großer Bergbaue oft<br />
deswegen von der ansässigen Bevölkerung<br />
akzeptiert wurde, weil er vor Ort ein wichtiger<br />
Arbeitgeber war“, meint Tost. Wenn diese<br />
Arbeitsplätze nun wegfalllen, kann das natürlich<br />
zu sozialen Spannungen führen. „Deswegen<br />
bedeutet für mich Nachhaltigkeit neben<br />
der ökologischen Komponente auf jeden Fall<br />
auch eine soziale“, unterstreicht Tost.<br />
Zur Person<br />
Der gebürtige Obersteirer besuchte das Gymnasium<br />
in Mürzzuschlag und studierte an der<br />
Montanuniversität Leoben Umwelttechnik<br />
(heute Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik).<br />
Nach drei Jahren im Leobe-<br />
22
diagonal<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Tost<br />
ner Ausseninstitut wechselte er zu Rio Tinto,<br />
wo er in den Bereichen Umwelt, Sicherheit,<br />
Gesundheit und Nachhaltigkeit tätig war. Es<br />
folgten mehrere Stationen in Großbritannien<br />
und Kanada. Danach war er beim Word Economic<br />
Forum Head of Mining and Metals und bei<br />
den Gesprächen in Davos für die Vernetzung<br />
von Ländern mit reichen Rohstoffvorkommen<br />
und Bergbauunternehmen verantwortlich.<br />
2015 kehrte er nach Österreich zurück, gründete<br />
ein Beratungsunternehmen und schrieb<br />
seine Disseration an der Montanuniversität.<br />
Seitdem ist er am Lehrstuhl für Bergbaukunde,<br />
Bergtechnik und Bergwirtschaft tätig.<br />
Weitere Informationen<br />
Univ.-Prof. Dr. Michael Tost<br />
Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik<br />
und Bergwirtschaft<br />
michael.tost@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 2091<br />
Hören Sie sich auch den Podcast mit Prof. Tost an!<br />
https://commulity.unileoben.ac.at/detail/bergbau-nachhaltig-gestalten<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
23
diagonal<br />
Einzigartige Kooperation<br />
für die Förderung von<br />
Zukunftskompetenzen<br />
In einer in Österreich einzigartigen Allianz einer technischen Universität<br />
mit einer pädagogischen Hochschule wurde an der Montanuniversität<br />
Leoben ein so genanntes „Lehr-Lern-Labor“ für<br />
Volksschulklassen geschaffen. Zusammen wollen die Montanuniversität<br />
und die Private Pädagogische Hochschule (PPH) Augustinum<br />
so zur Förderung von wichtigen Zukunftskompetenzen im<br />
MINT-Bereich bei Kindern beitragen. Noch in diesem Schuljahr werden trotz längerer pandemiebedingter<br />
Pause rund 1.500 Schüler*innen am Programm teilnehmen.<br />
In eigens dafür adaptierten Räumlichkeiten im<br />
Hauptgebäude der Alma Mater Leobiensis bietet<br />
ein gemeinsames Team von Montanuniversität<br />
und PPH Augustinum Experimentier-Workshops<br />
zu unterschiedlichen Themenbereichen entlang<br />
des Wertschöpfungszyklus an. Zielgruppen des Labors<br />
sind Schüler*innen im Alter von sechs bis ca.<br />
elf Jahren ebenso wie Lehrpersonen in Ausbildung<br />
und Beruf.<br />
Qualifizierung für die großen<br />
Herausforderungen der Zukunft<br />
„Mit diesem Lehr-Lernlabor verfügen wir über<br />
eine österreichweit einzigartige und richtungsweisende<br />
Einrichtung, die in ihrer Ausprägung die<br />
beiden wichtigsten Adressaten unserer MINT-Bemühungen<br />
erreicht, nämlich Lehrer*innen und<br />
Schüler*innen“, freut sich der Rektor der Montanuniversität<br />
Leoben, Wilfried Eichlseder. „Wir werden<br />
die großen Herausforderungen der Zukunft<br />
wie beispielsweise den Klimawandel nur dann bewältigen<br />
können, wenn wir im naturwissenschaftlich-technischen<br />
Bereich genügend qualifizierten<br />
Nachwuchs generieren können“, so Eichlseder.<br />
Auch Lehrer*innen profitieren<br />
„Ergebnisse der Bildungsforschung legen nahe,<br />
dass Förderinitiativen im MINT-Bereich bereits in<br />
der Elementar- und Primarstufe besonders wirkungsvoll<br />
sind. Die PPH Augustinum setzt daher<br />
seit geraumer Zeit diesbezügliche Initiativen“,<br />
erklärt die Rektorin der PPH Augustinum, RgRin<br />
Mag.a Dr.in Andrea Seel. „Das Lehr-Lern-Labor ermöglicht<br />
vorbildliche Rahmenbedingungen für<br />
handlungsorientiertes forschendes Lernen der<br />
Kinder. Bei den beteiligten Lehrer*innen erhoffen<br />
wir uns eine positive Zuwendung zu Themen<br />
aus Naturwissenschaft und Technik sowie eine<br />
Stärkung des Interesses für Digitalisierung. Fortbildungen<br />
sollen zudem didaktisch-methodische<br />
Aspekte der Vermittlung von MINT-Kompetenzen<br />
aufgreifen“, erläutert Seel die verschiedenen<br />
zielgruppenspezifischen Aspekte des Angebots.<br />
„Nicht zuletzt stellt das Lehr-Lern-Labor für unsere<br />
Studierenden ein spannendes Erprobungs- und<br />
Lernfeld in der Arbeit mit Kindern im außerschulischen<br />
Kontext und in der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
dar.“<br />
Verschiedene Workshops zur<br />
Auswahl<br />
Das Lehr-Lern-Labor Leoben bietet Experimentier-Workshops<br />
für Klassen der Volksschule, aber<br />
auch für die 1./2. Klasse Mittelschule und AHS (5.<br />
Schulstufe) zu unterschiedlichen Themen an. Derzeit<br />
stehen Workshop-Module zu den Themen<br />
„Salze“, „Kunststoffe“ und „Metalle“ zur Auswahl.<br />
Ein Modul zum Thema „Robotik/Coding“ ist für<br />
den Herbst in Vorbereitung. Das Angebot soll<br />
laufend erweitert werden und ist für Schulklassen<br />
kostenlos.<br />
Jeder Workshop ist als Stationenbetrieb organisiert<br />
und dauert ca. zwei Stunden. Die Schüler*in-<br />
24
diagonal<br />
nen forschen durchgehend selbst, unterstützt von<br />
einem gemischten Team aus Studierenden von<br />
Montanuniversität und PPH Augustinum. Auch in<br />
die wissenschaftliche Begleitforschung durch die<br />
PPH Augustinum sind Studierende eingebunden.<br />
Sämtliche Materialien und Werkzeuge für die Experimente,<br />
aber auch Labormäntel und -brillen<br />
in Kindergrößen sowie „Forschungshefte“ und<br />
weiteres Begleitmaterial für den Schulunterricht<br />
werden zur Verfügung gestellt.<br />
Die Inhalte der Workshops beziehen sich auf die<br />
Forschungs- und Lehrgebiete der Montanuniversität<br />
und somit auf den Wertschöpfungskreislauf<br />
von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung<br />
über die Metallurgie, die Hochleistungswerkstoffe,<br />
das Prozess- und Produktengineering bis hin zur<br />
Umwelttechnik und zum Recycling. Aus diesen<br />
Themengebieten hat ein Team der PPH Augustinum<br />
unter der Leitung von Prof.in Rosina Haider<br />
BEd MA für die Altersgruppe passende Experimente<br />
und Hintergrundinfos ausgewählt und unter Berücksichtigung<br />
von Gender-, Sprach- und Diversitätssensibilität<br />
aufbereitet. Im Mittepunkt stehen<br />
Experimente und handwerkliches Tun ebenso wie<br />
Die Schülerinnen und Schüler führten mit Begeisterung einige<br />
Versuche durch<br />
Bestandteile der digitalen Bildung.<br />
Für ältere Schüler*innen der Sekundarstufe wird<br />
derzeit an einem Ausbau des Angebots in Kombination<br />
mit dem früheren Vemittlungsprojekt<br />
SCHOOL@MUL gearbeitet.<br />
Kontakt zum Lehr-Lern-Labor<br />
Lehr-Lern-Labor an der Montanuniversität Leoben<br />
Franz Josef-Straße 18, 8700 Leoben<br />
Projektleitung MUL: Mag. Julia Mayerhofer-Lillie<br />
Web: www.unileoben.ac.at/lehr-lern-labor/<br />
Mail: lehrlernlabor@unileoben.ac.at<br />
Tel.: +43 3842 402-7223<br />
Fotocredit: Foto Freisinger<br />
Das Interview der beiden Initiatorinnen Mag. Julia Mayerhofer-Lillie und Prof. Rosina Haider können Sie hier nachhören:<br />
https://commulity.unileoben.ac.at/detail/willkommen-im-neuen-lehr-lern-labor<br />
Fotocredit: Foto Freisinger<br />
Beim Besuch des Lehr-Lern-Labors an der Montanuniversität Leoben. Rektorin Andrea Seel (PPH Augustinum, 3.v.l.), Rektor<br />
Wilfried Eichlseder, Prof. Rosina Haider, Mag. Julia Mayerhofer-Lillie, Pressesprecher Erhard Skupa, mit Studierenden der<br />
beiden Universitäten sowie Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse des Alten Gymnasiums Leoben<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
25<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD
diagonal<br />
Mehr Autonomie zur<br />
Stärkung der heimischen<br />
Ressourcenbasis<br />
Anlässlich des 60. Jubiläums der Jahrestagung für Sicherheit im Bergbau und des<br />
70-jährigen Bestehens des Bergmännischen Verbandes Österreichs werden die Jahrestagung<br />
<strong>2022</strong> und der Österreichische Bergbautag in einem würdigen Rahmen gemeinsam<br />
abgehalten.<br />
Der Bergmännische Verband Österreichs hat<br />
es sich zum Ziel gemacht, als führende technisch-wissenschaftliche<br />
Kommunikationsund<br />
Informationsplattform des gesamten<br />
österreichischen Mineralrohstoffsektors aufzutreten.<br />
Damit verbunden ist die Veranstaltung<br />
von Tagungen, wie eben der Österreichische<br />
Bergbautag <strong>2022</strong>. Hier haben Mitglieder<br />
und interessierte Personen die Möglichkeit,<br />
die aktuellsten Entwicklungen in diesem Sektor<br />
kennenzulernen.<br />
Ressourcenschonung und Energieeffizienz im<br />
Vordergrund<br />
Der Österreichische Bergbautag <strong>2022</strong> steht<br />
unter dem Leitmotiv „Bergbau im digitalen<br />
Zeitalter“ im Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz,<br />
Ressourcenschonung, Qualitätssicherung<br />
und Sicherheit.<br />
Diese Thematik wurde im Eröffnungsstatement<br />
der Bergbauminsterin Elisabeth Köstinger<br />
sowie in den Plenarvorträgen von<br />
hochrangigen Vertreter*innen der Montanuniversität,<br />
des Ministeriums, von Interessenvertretungen<br />
und Industrie hervorgehoben.<br />
„Heute sehen wir aktueller denn je, wie wichtig<br />
die Selbstversorgung ist. Für eine Versorgungssicherheit<br />
eines Landes braucht es<br />
Rohstoffe und jene, die sie gewinnen. Der<br />
Bergmännische Verband Österreichs setzt<br />
sich seit 70 Jahren für die Interessen des österreichischen<br />
Bergbaus ein und ist damit<br />
eine wichtige Stütze der österreichischen Versorgungssicherheit.<br />
Zu Ihrem 70. Jubiläum<br />
gratuliere ich von ganzem Herzen!“, betonte<br />
Bundesminsterin Elisabeth Köstinger.<br />
„Diese traditionsreiche Tagung unterstreicht<br />
einmal mehr die starke Rolle der Montanuniversität<br />
als Drehscheibe für Wissen und<br />
Innovation rund um das Thema Rohstoff- und<br />
Ressourcenwirtschaft. Krisenhafte Zeiten machen<br />
deutlich, wie wichtig Autarkie für die<br />
Versorgungssicherheit ist“, führte Landesrat<br />
Hans Seitinger aus.<br />
„Die Bergbautagung hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zur größten heimischen<br />
Plattform für Informationsaustausch mit<br />
Schwerpunkten aus den Bereichen Bergbautechnik<br />
und -sicherheit, Risikomanagement,<br />
Grubenrettungswesen und Sprengtechnik<br />
entwickelt. Sie widmet sich stets aktuellen<br />
Themen des obertägigen und untertägigen<br />
Bergbaus sowie des Bohrlochbergbaus. Bei<br />
26
diagonal<br />
der Auswahl der Fachvorträge wird immer<br />
auf Ausgewogenheit zwischen Wissenschaft<br />
und Forschung sowie Industrie und Verwaltung<br />
geachtet, um das breite Spektrum des<br />
Bergbaus – von der Aufsuchung über die Gewinnung<br />
und Aufbereitung bis hin zur Speicherung<br />
– abzudecken. Wichtigstes Anliegen<br />
der Jahrestagung ist es daher, einen wesentlichen<br />
Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung<br />
der Sicherheit im Bergbau zu leisten“,<br />
unterstreicht der Vizepräsident des BVÖ und<br />
Abteilungsleiter für Sicherheit im Bergbau<br />
Dipl.-Ing. Thomas Spörker vom Bundesministerium.<br />
„Die Verfügbarkeit von mineralischen Rohstoffen<br />
ist für die Volkswirtschaft und deren<br />
Entwicklung von essenzieller Bedeutung –<br />
der österreichische Bergbau hat über die letzten<br />
Jahrzehnte damit für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung Österreichs einen wesentlichen<br />
Beitrag geleistet. Die zukünftigen Herausforderungen<br />
können vor allem auch mit der Innovationskraft<br />
sowie Investitionen in F&E der<br />
Bergbaubetriebe bewältigt werden, wie auch<br />
zum Beispiel die im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung<br />
präsentierte Weltneuheit der<br />
elektrisch betriebenen SLKW am Steirischen<br />
Erzberg“, erklärt Josef Pappenreiter, Präsident<br />
des Bergmännischen Verbandes Österreich.<br />
Weitere Informationen<br />
Erhard Skupa<br />
Pressesprecher Montanuniversität Leoben<br />
erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842 402 7220<br />
Mobil: 0664 80898 7220<br />
Fotocredit: Foto Freisinger<br />
v. l.: BVÖ-Präsident Dipl.-Ing. Josef Pappenreiter, BM-Abteilungsleiter für Sicherheit im Bergbau Dipl.-Ing. Thomas Spörker,<br />
Montanuni-Vizerektor Peter Moser, BM Elisabeth Köstinger, Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder, Landesrat Hans Seitinger,<br />
Leobens Bürgermeister Kurt Wallner, BM-Sektionschef Mag. Andreas Reichhardt<br />
Mag. Christine Adacker<br />
ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 3842 402 7224<br />
E-Mail: christine.adacker@unileoben.ac.at<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
27
diagonal<br />
Ball der<br />
Montanuniversität<br />
24. Juni <strong>2022</strong>, 19:30 Uhr<br />
Live Congress Leoben<br />
Musikalische Unterhaltung<br />
Herzkraft-Band<br />
Endrina Rosales Latin Quartet<br />
Programm<br />
Polonaise (Leitung: Tanzschule Glauninger)<br />
Mitternachtseinlage: Quadrille<br />
Kartenvorverkauf und Tischreservierung<br />
ball@unileoben.ac.at, 03842 402 7250<br />
Die Veranstaltung findet gemäß den zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Maßnahmen statt.<br />
Mit Unterstützung<br />
der Stadt<br />
28
diagonal<br />
BM Martin Polaschek<br />
zu Besuch an der<br />
Montanuniversität Leoben<br />
Einen Arbeitsbesuch stattete Bundesminister Martin Polaschek<br />
am Freitag 1.4.<strong>2022</strong> der Montanuniversität Leoben ab. Im Mittelpunkt<br />
der Gespräche mit dem Rektorat standen die geplanten<br />
Entwicklungen der obersteirischen Universität in Bezug auf Lehre<br />
und Forschung mit Schwerpunkt im Bereich der Gewinnung bzw.<br />
Erzeugung von Wasserstoff als Energieträger.<br />
Mit ihren im Strategiepapier ‚Montanuniversität<br />
2030‘ festgeschriebenen Zielen wird sich die Montanuniversität<br />
aufbauend auf ihren Kernkompetenzen<br />
in Hinkunft vor allem den Schwerpunkten<br />
„Advanced Resources“, „Smart Materials“ und „Sustainable<br />
Processing“ widmen, darin eingebettet<br />
vor allem Bereiche wie Energieeffizienz, Klimaneutralität,<br />
Nachhaltigkeit, Zero Waste und Kreislaufwirtschaft.<br />
Ein wesentlicher Fokus im Forschungsbereich<br />
gilt dabei der Gewinnung bzw. Erzeugung<br />
von Wasserstoff als Energieträger, der auch weiter<br />
ausgebaut werden soll.<br />
„Die Montanuniversität Leoben ist eine unserer international<br />
hoch angesehenen Universitäten, die<br />
sich durch ihre exzellente Lehre und Forschung<br />
auszeichnet. Ihre innovativen Forschungsschwerpunkte<br />
vor allem bezüglich Wasserstoff haben<br />
eine besondere Bedeutung für die künftige Versorgung<br />
mit nachhaltiger Energie. Hervorzuheben<br />
sind auch die Schulprojekte, die in Kooperation<br />
mit der Montanuniversität durchgeführt werden.<br />
Damit leistet die Universität einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Förderung von Kompetenzen der<br />
Schülerinnen und Schüler im MINT- Bereich“, so<br />
Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister<br />
Martin Polaschek.<br />
Erhard Skupa<br />
PRESSESPRECHER/ LEITER, ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 664 80 898 7220<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Weitere Programmpunkte des Treffens waren der<br />
Besuch des erst kürzlich vorgestellten sogenannten<br />
‚Lehr-Lern-Labors‘, einer österreichweit einzigartigen<br />
Allianz einer technischen Universität<br />
mit einer pädagogischen Hochschule, in der die<br />
Montanuniversität und die Private Pädagogische<br />
Hochschule (PPH) Augustinum Graz gemeinsam<br />
zur Förderung von wichtigen Zukunftskompetenzen<br />
bei Kindern im MINT-Bereich beitragen wollen.<br />
Zum Abschluss machte sich BM Polaschek noch<br />
ein Bild vom Baufortschritt des neuen Studienzentrums<br />
der Montanuniversität Leoben und führte<br />
Gespräche mit dem Leiter des Lehrstuhls für Recyclingtechnik<br />
Univ. Prof. Helmut Antrekowitsch.<br />
Weitere Informationen:<br />
Erhard Skupa, Pressesprecher<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Tel.: +43 664 80 898 7220<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
29
diagonal<br />
Akademische Feier im<br />
Zeichen der Rohstoffversorgung<br />
Im Rahmen der Akademischen Feier am 8. April <strong>2022</strong> graduierte<br />
die Montanuniversität Leoben 55 Diplomingenieure<br />
und promovierte fünf Doktoren.<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Michael Tost wurde als Universitätsprofessor für „Nachhaltige<br />
Bergbautechnik“ vorgestellt, o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Hubert Biedermann,<br />
langjähriger Ordinarius für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften, wurde<br />
emeritiert.<br />
Thema Rohstoffversorgung im<br />
Mittelpunkt<br />
„Obgleich in Europa durchaus eine Palette an<br />
Bodenschätzen nutzbar wäre, muss eine Vielzahl<br />
an Rohstoffen nach Österreich und in die EU importiert<br />
werden. Bei einer Reihe von Rohstoffen,<br />
wie z.B. Kobalt, Magnesium, Lithium und vielen<br />
weiteren Rohstoffen für grüne Technologien<br />
wie E-Mobilität, Windkraft und Photovoltaik,<br />
ist Europa de facto zu 100 Prozent von Importen<br />
abhängig. Diese Importabhängigkeit ist auf<br />
Grund der Europäischen Industriepolitik der<br />
letzten Jahrzehnte sogar steigend, da Rohstoffquellen<br />
in Europa nicht erschlossen werden und<br />
aus gesellschaftlichen Gründen auf Produktion<br />
in anderen Ländern gesetzt wird“, so Rektor Wilfried<br />
Eichlseder einleitend. Die Sicherstellung<br />
einer Rohstoffversorgung, zuverlässig, leistbar<br />
und auf Basis hoher Umweltstandards, zähle jedoch<br />
zu den bedeutsamsten Voraussetzungen<br />
für das gute Funktionieren von Wirtschaft und<br />
Gesellschaft, meinte Eichlseder, der auch darauf<br />
verwies, dass mit dem steigenden Verbrauch an<br />
Rohstoffen auch eine steigende Belastung der<br />
Umwelt verbunden sei, die wiederum zum Klimawandel<br />
auf unserer Erde beitrage.<br />
Klimawandel<br />
„Um die Folgen des Klimawandels abfedern zu<br />
können, müssen wir massiv in die Entwicklung<br />
neuer Technologien und Produkte investieren.<br />
Wir müssen Abläufe, Produkte und Fertigungsprozesse<br />
schaffen, die energie- und ressourceneffizienter<br />
sind und eine geringere Wirkung auf<br />
unsere Umwelt haben“, erläuterte Eichlseder.<br />
„Die Montanuniversität hat mit einer grundlegenden<br />
Reform ihres Studienangebotes dieser<br />
Entwicklung bereits Rechnung getragen und<br />
das neue Profil der Montanuniversität entspricht<br />
den Anforderungen der Gesellschaft mehr denn<br />
je: verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen<br />
und der Umwelt entlang des Wertschöpfungskreislaufes,<br />
von der Gewinnung der Rohstoffe,<br />
über die Verarbeitung, die Erforschung<br />
neuer Werkstoffe, den werkstoff- und ressourcenoptimierten<br />
Einsatz in Produkten und über<br />
das Recycling wieder zurück zum Rohstoff. Seit<br />
2021 ist die Montanuniversität eine European<br />
University und deckt mit ihren Partnern europaweit<br />
nun auch den verantwortungsvollen Konsumbereich<br />
ab“, so Eichlseder abschließend.<br />
30
diagonal<br />
Monsignore Markus Plöbst, Rektor Eichlseder, Ehrensenator Horst Wiesinger<br />
Ehrungen<br />
Zum Abschluss der akademischen Feier wurde<br />
Herrn Bergrat h.c. Dipl.-Ing. Dr.mont. Horst A.<br />
Wiesinger für seine Verdienste um die Förderung<br />
der Montanuniversität und im Speziellen<br />
der Metallurgie der Titel und die Würde eines<br />
Ehrensenators verliehen.<br />
Stadtpfarrer und Hochschulseelsorger Monsignore<br />
Dr. Markus Plöbst erhielt in Würdigung<br />
und Anerkennung der besonderen Leistungen<br />
und Verdienste für die Montanuniversität Leoben<br />
die Erzherzog-Johann-Medaille in Silber.<br />
Rektor Eichlseder mit Professor Michael Tost<br />
Weitere Informationen<br />
Erhard Skupa<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Tel.: 03842/402-7220<br />
Mobil: 0664/808987220<br />
Erhard Skupa<br />
PRESSESPRECHER/ LEITER, ÖFFENTLICHSARBEIT<br />
Franz-Josef-Straße 18, A-8700 Leoben<br />
Tel.: +43 664 80 898 7220<br />
E-Mail: erhard.skupa@unileoben.ac.at<br />
Emeritus Hubert Biedermann mit Rektor Eichlseder<br />
WO AUS FORSCHUNG<br />
ZUKUNFT WIRD<br />
31
diagonal<br />
Montanuni<br />
Makeover<br />
– Studienreform im Herbst<br />
Infoveranstaltung zur Studienreform 2030+<br />
22.06.<strong>2022</strong> 17:30<br />
EHJ Auditorium und im Stream<br />
Infostände und Snacks im Anschluss<br />
60 Lehrveranstaltungen für einen Bachelorabschluss<br />
und im Durchschnitt 3 ECTS<br />
je Lehrveranstaltung? Kein Wunder, dass<br />
viele von uns so lange studieren. Dieser<br />
unter Studierenden oft diskutierte Zusammenhang<br />
beschäftigt nun auch die<br />
Universität. Denn seit mehr als einem Jahr<br />
arbeiten die dafür zuständigen Curriculumskommissionen<br />
(bestehend aus Lehrenden<br />
und Studierenden) gemeinsam<br />
mit einem Projektteam an einer umfassenden<br />
Studienreform, bei der ein großes<br />
Ziel ist, die durchschnittliche Studienzeit<br />
deutlich zu verkürzen. Das soll unter anderem<br />
durch das Zusammenfassen von<br />
Lehrveranstaltungen und einige weitere<br />
Maßnahmen erreicht werden. Zusätzlich<br />
zu den inhaltlichen Änderungen in den<br />
bestehenden Studien gibt es einige strukturelle<br />
Neuerungen: Zum Beispiel zwei<br />
internationale Studiengänge, die sich mit<br />
dem Thema Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit<br />
beschäftigen. Massive Änderungen,<br />
über welche derzeit noch wenige<br />
Details bekannt sind, obwohl sie einige<br />
von uns noch direkt betreffen werden.<br />
Bekannt ist bisher jedenfalls, dass diese<br />
Reform schon im Herbst dieses Jahres in<br />
die Umsetzung gehen soll – also schon<br />
sehr bald.<br />
Noch nicht viel von der ganzen Thematik<br />
mitbekommen? Damit bist du nicht allein<br />
– und es lässt sich ändern. Wir als Referat<br />
für Bildungspolitik organisieren gemeinsam<br />
mit der gesamten ÖH Leoben eine<br />
Informationsveranstaltung zur anstehenden<br />
Reform, bei der unter anderem Prof.<br />
Antretter und Prof. Prohaska das sogenannte<br />
Konzept 2030+ vorstellen werden.<br />
Beginn ist am 22.Juni um 17:30 im EHJ<br />
Auditorium und zusätzlich online im Stream<br />
(Link folgt per E-Mail). Im Anschluss<br />
sammeln wir eure offenen Fragen und<br />
32
ieten Getränke, Snacks und vieles mehr<br />
an. Kommt vorbei und bringt Freund*innen<br />
mit!<br />
diagonal<br />
Seit kurzem gibt es einen ÖH-Freifachkatalog<br />
mit kategorisierten Vorschlägen für<br />
Freifächer.<br />
Direkt reinschauen:<br />
Was das Referat für Bildungspolitik sonst<br />
noch macht? Wir beraten gerne jederzeit<br />
bei Fragen zum Studienrecht und helfen<br />
bei Problemen mit Lehrenden. Außerdem<br />
arbeiten wir daran, die Lehre an unserer<br />
Universität nachhaltig zu verbessern,<br />
wie beispielsweise durch die Umfrage zur<br />
ECTS-Gerechtigkeit im Wintersemester,<br />
die von den Lehrenden sehr interessiert<br />
aufgenommen wurde. Weiters erstellen<br />
wir verschiedene nützliche Tools und Guidelines<br />
für den Studienalltag, die zum Teil<br />
schon auf der Website der ÖH Leoben zu<br />
finden sind.<br />
Paul Domberger<br />
Referent für Bildungspolitik<br />
33
diagonal<br />
Freiwillige Feuerwehr<br />
Leoben-Stadt<br />
Auch wir leisten unseren Beitrag an der<br />
Ukraine-Hilfe. Zahlreiche Kartons mit<br />
Schutzausrüstungen (Helme, Bekleidung,<br />
Stiefel, etc.) sowie umfangreiches<br />
Verbandsmaterial wurden an die Firma<br />
Poschacher in Kraubath übergeben, die<br />
den Transport in die Ukraine durchführt.<br />
Einsatzbericht<br />
In den frühen Morgenstunden des 1. Mai<br />
wurden die Freiwilligen Feuerwehren<br />
Leoben-Stadt und Leoben-Göß von der<br />
Landesleitzentrale „Florian Steiermark“<br />
zu einem Waldbrand über der Steinleitensiedlung<br />
alarmiert. Aufgrund der<br />
schnellen Alarmierung der Einsatzkräfte<br />
und der Aufmerksamkeit des Anrufers<br />
konnte der Brand in der Entstehungsphase<br />
mit einem C-Rohr bekämpft und<br />
somit eine großflächige Ausbreitung<br />
verhindert werden. Eingesetzt waren<br />
bei diesem Einsatz die beiden Feuerwehren<br />
der Stadt Leoben und die Polizei.<br />
Freiwillige Feuerwehr Leoben-Stadt<br />
Mühltalerstraße 17<br />
8700 Leoben<br />
Tel.Nr.: +43 (0)3842 42670<br />
Fax Nr.: +43 (0)3842 42670 16<br />
Email: leoben@stadtfeuerwehr.com<br />
34
diagonal<br />
Foto: © Gregor Hiebl/Pfadfindergruppe Graz 1<br />
Wenn du einmal Pfadfinderluft schnuppern möchtest oder<br />
schon Pfadfinder*in bist, melde dich gerne bei uns!<br />
Wir suchen:<br />
• verlässliche Leute, die etwas soziale Kompetenz mitbringen,<br />
• sich in ihrer Freizeit in der ehrenamtlichen Kinder- und<br />
Jugendarbeit engagieren wollen oder<br />
• gerne bei Aktionen/Lagern/Festen/usw. mitarbeiten möchten.<br />
Wir bieten die Möglichkeiten:<br />
• kreative Aktion/Projekt/usw. gemeinsam mit anderen<br />
Student*innen umzusetzen und dem Alltag zu entkommen,<br />
• gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Erfahrungen in<br />
Gemeinschaft und Natur zu sammeln sowie Kindheiten ein<br />
Stück mitzugestalten und<br />
• Teil einer diversen Gemeinschaft zu sein, die allen<br />
Geschlechtern, Religionen und Nationalitäten offen ist.<br />
Bei Interesse kannst du dich gerne auf Instagram, Facebook oder<br />
unter kontakt@pfadinder-leoben.org bei uns melden.<br />
www.pfadfinder-leoben.org<br />
35
diagonal<br />
Das kann Holz<br />
Holz ist Baurohstoff, CO2-Speicher und Instrument. Es ist Wohnraum, Nahrungsmittel und Wärmequelle.<br />
Verpackungsmaterial, Tränentrockner und Lesestoff. Gehen wir weiter in die Materie,<br />
erkennen wir: Wald ist immer brüderlich und kooperativ. Bäume, Sträucher und Pflanzen<br />
sind durch feine Pilzfäden miteinander verbunden. Sie kommunizieren miteinander im Wood<br />
Wide Web. Deshalb gelingt der Wald. Der Wald selbst produziert auch keinen Abfall. Alles ist im<br />
Gleichgewicht.<br />
Wie können wir nun die Strukturen des Waldes nutzen, um ebenso in diesem Gleichgewicht zu hausen?<br />
Wir – Alex, Lisa, Manuel, Romana, Sabrina und Simone – Mitglieder der shiftTanks, gehen diesem Thema<br />
auf den Grund.<br />
Wie der Rohstoff Holz zum Klimaschutz beiträgt<br />
Unter diesem Motto fand das diesjährige Energiecamp der Holzwelt Murau am 05. und 06. Mai statt.<br />
Inspirierende Vorträge von Klimaforschern forscher*innen und Geschäftsführer*innen regionaler Holzbauunternehmen<br />
standen am Programm. Dabei ist Regionalität ein wichtiges Stichwort. Mit 62 % Waldfläche,<br />
wovon 68 % unter Naturschutz stehen, bietet die Steiermark einen Laufsteg für Pioniere. Nicht<br />
nur entstehen künstlerische Bauten, auch Reduktion des Energieverbrauchs und Ressourcenschonung<br />
stehen im Vordergrund. So entwickelt die Firma Reinholz in Oberwölz Dämmmaterial durch Verpressen<br />
von Sägespänen. Auf Kleber kann auch verzichtet werden – eben rein aus Holz.<br />
Übrigens: Rund ein Drittel der steirischen Energie entstammt erneuerbaren Quellen, die sich laut Stefan<br />
Zwettler, Leiter der Abteilung Forst und Energie (Landwirtschaftskammer Steiermark), wie folgt zusammensetzen:<br />
36
diagonal<br />
Earth, we have a problem!<br />
Machen wir weiter wie bisher, werden wir die gesetzten Klimaziele nicht erreichen. Nachhaltiges Bauen<br />
mit Beton? Da sind wir rohstofftechnisch wohl auf dem Holzweg! Denn dafür brauchen wir Sand – und<br />
der ist Mangelware. Sand für die Bauindustrie gibt es nicht wie Sand am Meer. Denn nicht jeder Sand ist<br />
fürs Bauen geeignet. Und die Mengen an CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung müssen gar nicht erst<br />
hervorgehoben werden.<br />
Doch werden Holzhäuser unsere Zukunft sichern? Ein einfaches JA oder NEIN tut‘s hier wohl nicht. Die<br />
Antwort liegt zum Teil in der Fassadengestaltung. Dabei ist Glas die schlechteste Alternative.<br />
Heute ist die gebaute Umwelt der Elefant im Klimaraum, so formuliert es zumindest Klimaforscher Hans<br />
Joachim Schellnhuber. Die Bebauung der Umwelt ist für 40 % der Treibhausgasemissionen und 55 % der<br />
Abfälle in den entwickelten Ländern verantwortlich. Klar ist, Holzgebäude sind globale Kohlenstoffsenken.<br />
Laut Schellnhuber könnten im Jahr 2050, wenn 90 % der neuen urbanen Gebäude aus Holz gebaut<br />
sind, bis zu 75 Mrd. Tonnen CO2 gespeichert werden.<br />
Ein thermodynamisches Kunstwerk<br />
Bauen, ohne eine Heizung oder Kühlung einzubauen, geht auch. Und das mit Raumtemperaturen von<br />
minimal 18 °C im Winter und maximal 26 °C im Sommer. Alles dank Optimierung der Fenster und Ausrichtung<br />
nach dem Sonnenstand. Natürlich aus Holz gefertigt. Mit Langzeitspeicherung und Wärmedämmung<br />
in den Wänden.<br />
Erwin Thoma ist ein Pionier, wenn es darum geht, die Strukturen der Natur zu verstehen und bei menschengemachten<br />
Bauwerken einzusetzen. Ameisenhaufen – zum Beispiel – bezeichnet er als thermodynamisches<br />
Kunstwerk. Der Grund: Ameisen schaffen es die Brutkammer so zu bauen, dass sich die<br />
Innentemperatur über das Jahr gesehen kaum verändert. Jetzt profitiert der ORF von dieser Denkweise<br />
und lagert die ältesten Filmrollen des österreichischen Staates in Lagerräumen, die auf konstruktives<br />
Know-how der Ameisen zurückgreifen. Die Herausforderung: konstante 2 °C und keine Schwankungen<br />
erlaubt.<br />
Du willst auch an unterschiedlichsten Fragestellungen in Bezug auf den Klimaschutz mitarbeiten? Dann<br />
hol dir Infos unter www.shifttanks.at oder schreib uns eine E-Mail an act@shifttanks.at oder sabrina.<br />
dollinger@shifttanks.at und schnupper in unsere Meetings rein. Wir freuen uns auf Dich!<br />
v. l. n. r. Romana, Lisa, Simone, Alex, Sabrina und Manuel<br />
37
diagonal<br />
Stell dir vor du bekommst täglich 4,74 €, wie<br />
viele Bier gehen sich da am Feierabend aus?<br />
Jetzt zieh deine Miete, dein Essen und sonstige lebensnotwendige Kosten davon ab.<br />
Der Abend sieht nun sicherlich etwas weniger flüssig aus, richtig? Aktuell leben etwa<br />
2,8 Mrd. Menschen (36 %) von weniger als diesen 5 $ pro Tag. Klar, der Vergleich hinkt.<br />
Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt, während die Armut im Globalen Süden<br />
angesiedelt ist. Doch genau um den soll es sich in diesem Artikel drehen.<br />
Auch wenn Zahlen zur Armut immer noch bedrückend sind, steigt der Lebensstandard der<br />
globalen Menschheit bereits seit Jahrzenten rapide in noch nie dagewesene Höhen. Vor 20<br />
Jahren wäre der Anteil der Weltbevölkerung mit einem täglichen Einkommen unter 5 $ mit<br />
über 60 % noch etwa doppelt so hoch gewesen wie heute. Ähnliche und zum Teil noch weitaus<br />
erfreulichere Verbesserungen wurden in anderen Dimensionen des Wohlstands wie Kindersterblichkeit,<br />
Lebenserwartung oder Bildungsgrad erzielt.<br />
Doch gravierende Veränderungen wie diese kommen selten ohne Preis. Die Etablierung höherer<br />
Lebensstandards und die damit verbundene Veränderung unseres Lebensstils in Bereichen<br />
wie Konsum, Ernährung oder Unterhaltung gehen Hand in Hand mit dem Bau neuer<br />
Infrastruktur und der Automatisierung arbeitsintensiver Prozesse zur Sicherung dafür notwendiger<br />
Rohstoffe, Güter und Nahrung. Eines haben alle genannten Punkte gemeinsam: Sie<br />
dursten nach Energie. Der Ursprung dieser liegt bis heute praktisch in einer einzigen Quelle,<br />
der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen. Egal ob Biomasse, Kohle, Erdöl oder -gas, die bei<br />
der Anbindung von Sauerstoff an enthaltenen Kohlen- und Wasserstoff frei werdende Energie<br />
beflügelt bis heute mit 90,3 % die menschgeschaffene Welt und schlittert uns durch die damit<br />
verbundene Entstehung von CO2 in die immer realer werdende Klimakatastrophe.<br />
Heißt das also: Globaler Wohlstand = Klimakrise? Wenn wir zurückblicken, müssten wir das<br />
bejahen. Das beste Beispiel dafür ist China, dessen Wirtschaftswunder der letzten 20 Jahre unzählige<br />
Millionen Menschen aus der Armut hob: In nur zwei Jahrzenten verdreifachte sich der<br />
chinesische pro-Kopf-Ausstoß, 2020 überholten sie sogar uns Österreicher*innen.<br />
38
diagonal<br />
Die Grafik zeigt exemplarisch anhand zweier Nationen, was passieren würde, wenn die vorhin<br />
angesprochenen ärmsten 36 % der Menschheit einen ähnlich CO2-intensiven Entwicklungspfad<br />
wie China wählen. Bis 2040 hätten sie den heutigen EU-Schnitt erreicht und dabei kumulativ<br />
über 250 Mrd. t CO2 emittiert. Selbst wenn die gesamte EU in demselben Zeitraum<br />
keinen einzigen Gramm ausstoßen würde, könnte dies gerade einmal ein Fünftel dieses hypothetischen<br />
Entwicklungsbedarfes kompensieren. Es zeichnet sich ein klares Bild: Klimaschutz<br />
muss global gedacht werden.<br />
Der shiftTank Global South setzt sich genau das zum Ziel. Wir<br />
wollen den uns zur Verfügung stehenden Luxus von Bildung<br />
und Freizeit dazu nutzen, jenen unter die Arme zu greifen, die<br />
ihre Energie und Zeit noch ins pure Überleben anstelle von<br />
Nachhaltigkeitsbestrebungen investieren müssen. Dazu versuchen wir, die hochkomplexe<br />
Herkulesaufgabe der Entkopplung von Lebensstandard und Umweltlast in greifbare Brocken<br />
herunterzubrechen und arbeiten an Lösungen, um Szenarien wie das obige abzuwenden, aber<br />
trotzdem zukünftig jedem die Chance auf ein Feierabendbier zu bieten.<br />
Dir geistert eine brennende Idee im Kopf herum? Du bist interessiert, worüber wir uns<br />
momentan die Köpfe zerbrechen oder willst dabei mitmachen? Egal, was du uns sagen<br />
willst - ich freue mich, von dir zu hören!<br />
Weitere Informationen<br />
Roberto Lerche<br />
roberto.lerche@shifttanks.at<br />
1 Gapminder (2020) – Number of people by income: https://www.gapminder.org/<br />
2 IEA (2019) – Total primary energy supply by fuel: https://www.iea.org/reports/world-energy-balances-overview/world<br />
39
diagonal<br />
IAESTE<br />
Leoben<br />
Hammerschmied im Baskenland<br />
Als im Februar die Einladung kam, an einer Konferenz in Spanien teilzunehmen, hab ich<br />
sofort meinen Stift in die Hand genommen und das Datum dick im Kalender markiert.<br />
20.04.-24.04. in Bilbao, Spanien. Aus Leoben waren wir zu zweit, Hanspeter und ich,<br />
Vicky. Kennt ihr das, ich hab mich sofort im April bei warmen Temperaturen in Spanien<br />
sitzen gesehen, mit Sangria in der Hand – bestes Leben.<br />
Zuerst – das Wichtigste – in ein Tapas Restaurant<br />
gehen und sich durchkosten. Mein<br />
Highlight war ein Inder, der durch ein IAESTE<br />
Praktikum nach Dänemark ausgewandert<br />
ist und versucht hat Kalimotxo zu bestellen.<br />
Kalimotxo kennt ihr bestimmt alle, es ist<br />
ein sehr typisches baskisches Getränk und<br />
wird in Österreich Cola-Rot genannt. Was er<br />
dann bekommen hat waren Calamari! Die<br />
Verwirrung in seinem Gesicht zu sehen, als<br />
plötzlich Tintenfischringe vor ihm standen,<br />
war das lustigste überhaupt an diesem Tag.<br />
Beim Organisieren einer IAESTE Konferenz<br />
ist das wichtigste Kriterium die Unterkunftsauswahl:<br />
Die Besitzer*innen müssen unsere<br />
täglichen Partys feiern. Aus diesem Grund<br />
war unsere Unterkunft nicht in Bilbao selbst,<br />
sondern in einem Dorf. Neben Kühen, Schafen<br />
und Pferden wohnten plötzlich 60 IAESTE<br />
Mitglieder aus ganz Europa – Menschen aus<br />
Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland,<br />
Belgien, Schweiz, Spanien und Österreich.<br />
Konferenzalltag sieht bei uns so aus, dass wir<br />
untertags zwei Workshop Sessions haben,<br />
danach einen kulturellen Part vom Gastland<br />
und am Abend Party. Bei den Workshops haben<br />
wir über zukünftige Strategien diskutiert,<br />
über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im<br />
Vereinsleben. Hanspeter hat z.B. einen Workshop<br />
zu Game Theory, einem Konzept zur<br />
schnelleren Entscheidungsfindung besucht<br />
und ich Training for Trainers, wo wir gelernt<br />
haben, wie man einen Workshop hält. Du<br />
konntest dich aber auch weiterbilden im Bereich<br />
Pitching & Presenting, emotionaler Intelligenz<br />
und einiges mehr.<br />
Wie ich schon erwähnt hab, konnten wir<br />
abends die baskischen Bräuche ein wenig<br />
kennen lernen. Der Vater von einem spanischen<br />
IAESTE Mitglied kam und brachte uns<br />
seinen selbstgemachten Cider. Ein anderes<br />
Mitglied erzählte uns über die Sportarten im<br />
Baskenland. Ich sag euch, die sind teils kurios<br />
und drehen sich um Maiskolben, Strohsäcke<br />
und Gänse.<br />
Die Abschlussparty bildet bei jedem internationalen<br />
IAESTE Event immer der „Internatio-<br />
40
diagonal<br />
nal Evening“. Dort bringt jeder Spezialitäten<br />
von daheim mit. Es folgen ein paar Beispiele:<br />
Aus Schweden gab es Kekse und Aquavit (Ein<br />
Getreideschnaps mit Kümmel, Anis und Fenchel).<br />
Aus Norwegen Lachs und Tran (Fischöl),<br />
aus Dänemark Lakritze und unbeschreiblichen<br />
Schnaps. Die Belgier*innen haben uns<br />
Waffeln und eine große Auswahl an belgischem<br />
Charakterbier aufgetischt und die Spanier*innen<br />
eimerweise Sangria serviert, was<br />
für ein Segen.<br />
Und wisst ihr was Leoben mitgebracht hat?<br />
Den Hammerschmied! Wir haben allen den<br />
Text auf WhatsApp geschickt, ihnen das Prinzip<br />
erklärt, ein Bier in die Hand gedrückt und<br />
Vollgas und mit Herzblut Leobens Tradition in<br />
die Welt getragen.<br />
den letzten Abend auch noch bei Bier beisammen<br />
verbracht.<br />
Danke IAESTE Leoben, danke IAESTE Austria<br />
und IAESTE weltweit, dass ihr solche Abenteuer<br />
für uns Mitglieder möglich macht. Es<br />
ist bei weitem nicht Standard, dass ein ehrenamtlicher<br />
Verein diese Geldmittel in die Hand<br />
nimmt und Studenten wie dich und mich mit<br />
solchen Reisen belohnen kann. Es war wunderschön,<br />
all diese Menschen kennen zu lernen<br />
und mein Herz ist ein Stück voller!<br />
Viktoria Feigl<br />
Die Konferenz endete mit Sonntag und alle<br />
konnten tun was sie wollen. Das Schöne ist,<br />
nach vier Tagen, in denen wir 24 Stunden miteinander<br />
verbracht haben und jede*r bis zum<br />
Flug alleine in die eigene Unterkunft gehen<br />
hätte können, haben wir uns dennoch auf einem<br />
belebten Platz in Bilbao verabredet und<br />
41
diagonal<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Metallurg*innen!<br />
ME<br />
Nach 2 Jahren Hoffen und Bangen ist es nun endlich so weit und die Universität öffnet<br />
wieder ihre Pforten für die Studierenden. Damit stehen nun auch wieder allen Festen und<br />
Veranstaltungen Tür und Tor offen und davon wird es im Sommersemester noch zu Genüge<br />
geben.<br />
Zum Ersten finden am 14. Juni die Montangames im Innenhof der Universität statt. Dabei<br />
werden alle StVs aufgefordert, sich ein Spiel zu überlegen, welches dann von Student*innen<br />
absolviert werden muss, um schließlich den Tagessieg davonzutragen. Auch die StV<br />
Metallurgie wird dabei sein und 10 mutige Montanist*innen in den Kampf um den Sieg<br />
schicken.<br />
Weiters dürfen wir euch am 23. Juni zum Spritzerstand der Universität einladen, da an<br />
diesem Tag wir als StV ausschenken werden. Wir hoffen, viele von euch dort begrüßen zu<br />
dürfen!<br />
Auch das altbekannte Sommerfest der Metallurg*innen wird heuer mit ziemlicher Sicherheit<br />
nach mehrjähriger Pause endlich wieder stattfinden können. Infos dazu folgen zeitnah.<br />
Wir freuen uns auch euch mitteilen zu dürfen, dass sich die Jackenaktion nun in der Endphase<br />
befindet. Zum Zeitpunkt der Verfassung sind die Jacken bereits bestellt und befinden<br />
sich in der Stickerei, sollten also in den nächsten Wochen von uns an euch ausgegeben<br />
werden können.<br />
Abseits vom Veranstaltungsmarathon der nächsten Zeit gibt es auch in Bezug auf das Studium<br />
einige Änderungen. Mit Wintersemester <strong>2022</strong> wird das neue Curriculum „Metallurgie<br />
und Metallkreisläufe“ an der Montanuni angeboten werden, weshalb sich vor allem für<br />
niedrigere Semester ein Wechsel ins neue Studium anbietet. Es wird vor den Sommerferien<br />
noch einen Infoabend zu diesem Thema geben, achtet also bitte auf eure Mails und lest<br />
diese genau durch!<br />
Abschließend möchten wir wiederum darauf hinweisen, dass wir bei dringenden Anliegen<br />
jeden Donnerstag in der Sprechstunde von 13:30-14:30 Uhr im Großraumbüro der ÖH anzutreffen<br />
sind. Natürlich sind wir auch weiterhin per Mail oder über eine der Metallurgie<br />
Whatsapp-Gruppen für euch erreichbar. Natürlich könnt ihr uns jetzt auch endlich wieder<br />
persönlich auf der Uni ansprechen, falls wir euch dort über den Weg laufen.<br />
Damit wünschen wir euch noch ein schönes Sommersemester und viel Erfolg bei allen<br />
anstehenden Prüfungen!<br />
Glück Auf!<br />
Theresa, Raphael und Robert<br />
Studienvertretung Metallurgie<br />
42
diagonal<br />
Liebe Kunststofftechniker*innen,<br />
Umwelttechniker*innen und Energietechniker*innen,<br />
nach langer pandemiebedingter Pause blüht das Studierendenleben an unserer geliebten<br />
Alma Mater wieder auf. Es wird wieder auf der Universität gelernt, Lehrveranstaltungen<br />
finden in Hörsälen statt, der Spritzerstand im Innenhof ist zurück und vor<br />
allem gibt es wieder Feste, welche den Unialltag auflockern. Die verstaubten Bierkrüge,<br />
Trichter und sonstigen gebräuchlichen Hilfsmittel für die Einnahme des hier bekannten<br />
Leobner Wassers wurden frisch geputzt, denn die Studienvertretung für Kunststofftechnik,<br />
industriellen Umweltschutz- und Verfahrenstechnik und industrielle Energietechnik<br />
luden zu einem dieser Feste am 12. Mai in die Partyräume der Green Box ein. Neben<br />
Speis und Trank, boten die Studienvertretungen allen Hochleistungssportlern*innen,<br />
Bierliebhaber*innen und Spritzerliebhaber*innen die Möglichkeit an einem Bierpongturnier<br />
teilzunehmen. Es drehte sich schließlich alles um 16 trinkfreudige, gutgelaunte<br />
Mannschaften, welche mit viel Aspiration und vor allem Können zeigten, dass jede*r den<br />
Siegerkrug heben könnte. Neben den Teams fanden im Laufe des Turniers immer mehr<br />
Studierende ihren Weg in die Partyräume. Nach mehreren hart umkämpften Vorrundematches<br />
waren es schließlich die Teams „2 Bierbäuche 10 Cups“ und „Schiefer<br />
Wurf“ die sich am Final Table gegenüberstanden. Umkreist von unzähligen<br />
Studierenden boten sich die Teams einen harten und nervenzerreißenden<br />
Schlagabtausch.<br />
Schlussendlich war es das Team „Schiefer Wurf“, das den Siegerkrug verdient<br />
stemmen durfte.<br />
Nach der Feier ist wortwörtlich vor der Feier, dem- nach zogen einige<br />
Studierende zur, in der gleichen Nacht stattgefundenen,<br />
„Summer Breeze Party“ im Bodega der Studienvertretungen<br />
Rohstoffingenieurwesen, Industrial<br />
Data Science und dem Doktorat.<br />
KT<br />
IU<br />
IET<br />
Wir bedanken uns recht herzlich bei Carina<br />
Maurer, die neben ihrer<br />
Funktion als Hallensprecherin<br />
auch das<br />
Event in die Wege geleitet<br />
hat, und natürlich<br />
bei allen Studierenden,<br />
die Teil dieses Abends<br />
waren.<br />
Niki Klingenstein<br />
43
diagonal<br />
44
diagonal<br />
Der Verein ILA wurde 2004 von Industrielogistik-Studierenden der Montanuniversität<br />
Leoben gegründet. Die Kernkompetenz der Industrial Logistics Association liegt darin,<br />
die Kommunikation zwischen Studierenden, Absolvent*innen und Partner*innen aus<br />
Industrie und Wirtschaft herzustellen.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass nicht nur<br />
global tätige Unternehmen großen Herausforderungen im Bereich der Logistik<br />
gegenüberstehen. Um innovative Ideen in ein Unternehmen einbringen zu können, ist es<br />
erforderlich, eine Plattform zu schaffen, die eine Interaktion zwischen Studierenden und<br />
Firmenpartnern ermöglicht.<br />
Der Verein versucht durch seine Aktivitäten wie Stammtische, Firmenpräsentationen,<br />
Exkursionen und Absolvent*innenteffen ein solches Netzwerk zwischen Studierenden<br />
und Industrie zu generieren und Kooperationen zu ermöglichen. Außerdem werden<br />
durch den 2020 gestarteten Podcast „OnPoint.“ spannende Persönlichkeiten der Logistik,<br />
welche teilweise einen direkten Bezug zum Industrielogistik-Studium in Leoben besitzen,<br />
vorgestellt.<br />
Wenn du auf der Suche nach einem spannenden Praktikum bist, an Aktivitäten unseres<br />
Vereins teilnehmen möchtest oder dich mit anderen Logistiker*innen austauschen<br />
möchtest, dann findest du alle Informationen zu unserem Verein unter ila-leoben.at.<br />
45
diagonal<br />
Fotowettbewerb<br />
Liebe Kolleg*innen,<br />
Das Motto des <strong>Diagonal</strong>-Fotowettbewerbs war „There is hope, even when your brain<br />
tells you there isn’t.” — John Green hier seht ihr eine kleine Auswahl der besten Einsendungen.<br />
Das Presseteam gratuliert dem Gewinner Michael Sommerauer. Bitte melde<br />
dich unter:<br />
presse@oeh.unileoben.ac.at, damit wir dir deinen 10€ LE-Gutschein überreichen<br />
können.<br />
Herzlichen Dank für die zahlreichen Einsendungen.<br />
Gewinner-Coverbild<br />
eingesendet von Jakob Gfreiner<br />
46<br />
© Clara Schabetz
diagonal<br />
© Clara Schabetz © Hector Herreria-Gil<br />
Kamchatka, Russia © Hector Herreria-Gil © Jakob Gfreiner<br />
47
diagonal<br />
© Katharina-Sophie Kargl<br />
© Hector Herreria<br />
Kamchatka, Russia<br />
© Sen Guo<br />
48
diagonal<br />
© Tetiana Drobot<br />
© Ursula Del Pilar © Jakob Sanjuan-Sanchez<br />
Gfreiner<br />
49
diagonal<br />
© Katharina-Sophie Kargl<br />
50
diagonal<br />
Shop<br />
Im Shop der ÖH Leoben findet ihr zahlreiche Produkte, die<br />
euch an eure Studienzeit erinnern.<br />
Eine Liste mit allen Produkten findet ihr auf unserer<br />
Homepage oder direkt im Shop.<br />
Außerdem bieten wir einen Verleih von Sportartikeln an, dazu<br />
gehören zwei Slacklines, ein Badmintonset, Fuß- und<br />
Volleybälle.<br />
Sweater 25,00€<br />
Trinkflasche 1l 22,50€<br />
Jogginghose 34,00€<br />
Flachmannset 10,00€<br />
51
diagonal<br />
Buchtipps<br />
Passend zum Thema dieser <strong>Diagonal</strong>-Ausgabe haben wir für euch eine kleine<br />
Auswahl lesenswerter Bücher zusammengestellt, die verschiedene Formen<br />
von Diversität thematisieren. Ein Augenmerk liegt darauf, Bücher vorzustellen,<br />
die Charaktere beinhalten, die in der Literatur normalerweise wenig<br />
Beachtung finden – LGBTQ, POC, Menschen mit Behinderungen, neurodivergente<br />
Menschen… Von Sachbüchern über Fantasy und Mystery – hier ist eine<br />
Liste von Werken, die euren Horizont erweitern können.<br />
Kleine große Schritte<br />
Jodi Picoult<br />
Auf Wunsch eines rassistischen Elternpaares, das<br />
nicht will, dass ihr Neugeborenes von einer Schwarzen<br />
Frau berührt wird, untersagt die Klinikleitung<br />
Pflegerin Ruth Jefferson die Versorgung des Kindes.<br />
Als Ruth allein auf der Station arbeitet, bekommt<br />
das Kind plötzlich Atemnot – in einem Dilemma<br />
zwischen Ihrer Pflicht zu helfen und der ausdrücklichen<br />
Anweisung diesem Kind nicht nahe zu kommen<br />
reagiert sie zu spät und kann es nicht retten.<br />
Von den Eltern verklagt beginnt ein langwieriges<br />
Verfahren mit Anwältin Kennedy an Ruths Seite. Eine Geschichte<br />
über Rassismus, Privilegien, Freundschaft und Gerechtigkeit.<br />
52
diagonal<br />
Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die<br />
Hälfte der Bevölkerung ignoriert<br />
Caroline Criado-Perez<br />
Wer Zahlen und Statistiken liebt, hat Glück, dieses<br />
Buch ist voll davon. Von Verkehr und Gesundheit<br />
über Arbeit bis zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen<br />
untersucht die Autorin wie Frauen in der<br />
Erhebung von Daten systematisch nicht beachtet<br />
werden und die sich daraus ergebenden Ungerechtigkeiten.<br />
Interessant und professionell aufbereitete<br />
Statistiken, aus denen man nicht unbedingt<br />
dieselben Schlüsse ziehen muss wie die Autorin,<br />
man wird aber jedenfalls dafür sensibilisiert, was<br />
Statistiken aussagen können und wie wichtig eine inklusive Datenerhebung<br />
dazu ist.<br />
Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher<br />
Boone<br />
Mark Haddon<br />
Der 15-jährige Christopher lebt mit seinem Vater<br />
in Swindon. Als etwas stereotypischer Asperger<br />
porträtiert, ist er ein mathematisches Genie, liebt<br />
Science-Fiction und hat Schwierigkeiten in sozialen<br />
Situationen. Als er eines Nachts auf dem Rasen<br />
seines Nachbarn einen toten Hund auffindet, beschließt<br />
er das Rätsel zu lösen und schreibt darüber<br />
einen Detektiv-Thriller. Das Buch gibt Einblick<br />
in die Gedankenwelt eines Autisten und wurde in<br />
Kritiken als sehr treffend gewertet, auch wenn es<br />
eine sehr stereotypische Darstellung von Autismus verwendet, die<br />
dem ganzen breiten Spektrum nicht gerecht werden kann.<br />
53<br />
DIVERSITY
diagonal<br />
Here comes the sun<br />
Nicole Y. Dennis-Benn<br />
Here comes the sun erzählt die Geschichte von<br />
einigen Frauen in Jamaica. Zwischen herrlichen<br />
Stränden und Palmen taucht man ein in die Lebensrealität<br />
der Schwestern Margot, die in einem<br />
Luxustouristenressort arbeitet, und Thandi, für<br />
deren Bildung und sozialen Aufstieg Margot alles<br />
tut. Es geht um Erwartungen, Armut, Rassismus,<br />
Homophobie, Prostitution und auch eine lesbische<br />
Romanze kommt vor – dieses Buch zeigt mehr als<br />
das Paradies, das man von den Ressorts aus sieht.<br />
Leider gibt es bisher noch keine deutsche Übersetzung.<br />
Magnus Chase<br />
Rick Riordan<br />
Allen, die es früher geliebt haben in fantastische<br />
Welten einzutauchen, mit ihren Helden auf Abenteuer<br />
zu gehen und mal wieder ein Jugendbuch<br />
lesen wollen, sei die Fantasy Trilogie Magnus Chase<br />
ans Herz gelegt. Magnus, Sohn der nordischen<br />
Göttin Freya, stirbt gleich in der ersten Szene – und<br />
kommt dann als Einherjer nach Walhalla. Mit seinen<br />
Freunden, der kopftuchtragenden Sam, dem<br />
Zwerg Blitz und dem tauben Elfen Hearth taucht<br />
er ein in die Welt der nordischen Mythologie und<br />
erlebt allerlei Abenteuer. Rick Riordan versteht es, ganz undramatisch<br />
Charaktere so divers wie die Wirklichkeit in seine Bücher<br />
einzubauen, ohne dies zum großen Thema seiner Geschichten zu<br />
machen – unaufgeregte Repräsentation von Diversität, von der es<br />
in der Literatur mehr braucht.<br />
54
diagonal<br />
Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber<br />
wissen sollten<br />
Alice Hasters<br />
Aufgewachsen als Schwarze Frau in Deutschland<br />
erzählt Alice Hasters in diesem Buch über Alltagsrassismus,<br />
systematischen Rassismus, den viele<br />
nicht wahrhaben wollen und wie man dagegen<br />
vorgehen kann. Wer sich auf das Lesen dieses Buches<br />
einlässt, begibt sich auf eine selbstkritische<br />
Reise, an deren Ende ‚Happyland‘, wie es die Autorin<br />
nennt, endgültig verlassen wird. Das Gegenteil<br />
eines Wohlfühlromanes, aber lesenswert und zum<br />
Nachdenken anregend.<br />
Helena Körner<br />
55<br />
DIVERSITY
diagonal<br />
Trainiere in 35 Fitnessstudios in Österreich<br />
Spannende Nachrichten<br />
für Sportbegeisterte !<br />
56<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 06:00 Uhr - 22:00 Uhr<br />
Sa & So 08:00 Uhr - 21:00 Uhr
diagonal<br />
JOHN GREEN:<br />
SCHLAFT GUT, IHR FIESEN GEDANKEN<br />
Hast du je daran gedacht, dass bei einem einzigen Zungenkuss ungefähr 80 Millionen<br />
Mikroben ausgetauscht werden? Hast du gewusst, dass dadurch auch nach sechs Monaten<br />
noch geringe, aber dennoch bleibende Veränderungen in der Darmflora nachweisbar<br />
sind? Aza auch nicht – bis sie Davis küsst. Davis, ein Bekannter aus vergangenen Kindheitstagen.<br />
Davis, dessen verschwundener Vater Milliardär ist. Davis, den Aza auf der Suche<br />
nach Hinweisen zum Aufenthaltsort seines Vaters wiedertrifft, die ihrer besten Freundin<br />
Daisy und ihr Geld für ein gutes College einbringen könnten. Doch Aza ist viel mit sich<br />
selbst beschäftigt, kämpft sie doch tagtäglich mit ihrem eigenen Sein. Ihre Neurose vor<br />
Bakterien, den diversesten Krankheiten und die immer aufs Neue zu klärende Frage nach<br />
ihrer eigenen Existenz hemmen sie und hindern sie oft an den einfachsten Dingen. Der<br />
kleinste Anstoß löst eine Gedankenspirale in Aza aus, aus der sie sich nur schwer befreien<br />
kann. Denn „das Schlimmste ist, wenn die Kreise Kurve um Kurve enger werden.“ Denn<br />
ein seltsamer Gedanke breitet sich bei ihr immer weiter aus, bis er alles andere verdrängt.<br />
„Wenn man der Spirale hineinfolgt, hört sie nie mehr auf. Sie wird immer nur enger, ohne<br />
Ende.“<br />
John Green nimmt sich in diesem Roman verstärkt dem Thema der psychischen Probleme<br />
an. Durch die Beschreibung von Azas Gedankenspiralen versucht er, die Lesenden in das<br />
Weltverständnis dieses jungen Mädchens, das von ihren Zwangsgedanken getrieben wird,<br />
hineinzuversetzen, da man sich dieses Krankheitsbild meist gar nicht vorstellen kann. Dieser<br />
Handlungsstrang beansprucht auch den meisten Platz der Geschichte. Und ähnlich<br />
wie ein Gedanke in Azas Kopf alles andere verdrängt, so ist ihre Welt auch oft der Grund,<br />
weswegen andere Handlungsstränge in den Hintergrund geraten. Der Ausgangspunkt der<br />
Geschichte, die Suche nach Davis‘ Vater, nimmt nur<br />
einen kleinen Teil des Gesamtkonzeptes ein. Auch<br />
die Beziehung zwischen Aza und Davis bleibt eher<br />
oberflächlich.<br />
Alles in allem ist es ein angenehm zu lesendes<br />
Buch und hat zwischendurch immer wieder recht<br />
amüsante Stellen. Somit ist es als leichte Kost für<br />
Zwischendurch auf jeden Fall zu empfehlen. Zum<br />
Abschluss ist noch ein auch im Buch verwendetes<br />
Zitat von Robert Frost erwähnenswert:<br />
„Ich kann mit drei Worten alles zusammenfassen,<br />
was ich über das Leben gelernt<br />
habe: Es geht weiter.“<br />
Rebecca Seywerth<br />
57<br />
Green, J. (2017): Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken.<br />
1. Auflage, München: Carl Hanser Verlag<br />
KULTUR UND REISEN
diagonal<br />
Daheim bei<br />
Familie Rosegger<br />
Peter Rosegger (1843 – 1918) ist wohl der bekannteste Dichter der Steiermark.<br />
Im Laufe seines Lebens verfasste er weit über 100 Werke und wurde<br />
sogar dreimal für den Nobelpreis der Literatur nominiert. Es scheint<br />
also schwer zu glauben, dass dieser große Dichter eigentlich nur eine<br />
rudimentäre Schulbildung genoss und ausgebildeter Schneider war.<br />
Sein bekanntestes Werk Waldheimat,<br />
das nach dem Erscheinen 1877 mehrfach<br />
neu aufgelegt und erweitert wurde,<br />
beschäftigt sich mit seiner Kindheit<br />
als Sohn einer Bergbauernfamilie. Er<br />
wurde nämlich im steirischen Alpl geboren,<br />
das sich unweit von Krieglach<br />
befindet. Sein Geburtshaus ist weitestgehend<br />
bis heute erhalten und zu besichtigen.<br />
Um dorthin zu gelangen, ist<br />
ein Auto nahezu unumgänglich – außer<br />
man wagt den mehrstündigen Aufstieg<br />
mit Ausgangspunkt in Krieglach. Und<br />
selbst mit einem fahrbaren Untersatz<br />
ist vom Parkplatz noch ein in etwa halbstündiger<br />
Aufstieg notwendig, um zum<br />
Kluppeneggerhof zu gelangen, der auf<br />
1150 m Seehöhe liegt. In diesem Haus<br />
verbrachte Peter Rosegger die ersten<br />
17 Lebensjahre und unternahm seine<br />
ersten literarischen Gehversuche. Wobei<br />
„Haus“ nicht die richtige Bezeichnung<br />
ist, da es sich bei diesem Areal eher um<br />
ein Gebäudeensemble bestehend aus<br />
Wohnhaus, Stallungen, Scheune und<br />
weiteren Gebäuden handelt.<br />
Die Stallungen befinden sich links und rechts im Bild, während<br />
das Wohnhaus mittig dazwischen liegt.<br />
Das Wort „bescheiden“ trifft die damaligen<br />
Lebensverhältnisse wahrscheinlich<br />
am besten. In dem Bauernhaus aus dem<br />
18. Jahrhundert wurden genau zwei<br />
Räume tatsächlich beheizt: die Rauchkuchl,<br />
in der sich die Feuerstelle zum<br />
Kochen befindet, und die Stube. Letztere<br />
fungierte sozusagen als Mehrzweckraum,<br />
man verwendete sie nicht nur<br />
58
diagonal<br />
zum Essen, sondern auch als Schlaf- und<br />
Arbeitszimmer für alle am Hof lebenden<br />
Personen. Im kompletten Haus existierten<br />
zwei Betten, von denen eines nur<br />
vom Bauernehepaar benutzt werden<br />
durfte, da Kinder, Knechte und Mägde<br />
auf Strohsäcken auf der Ofenbank, am<br />
Dachboden oder gar bei den Tieren im<br />
Stall schliefen. Das andere war den Verstorbenen<br />
zur Aufbahrung vorbehalten.<br />
Das komplette Haus hat einen möglichst<br />
praktischen Aufbau. Der Boden<br />
in Küche und Stube ist leicht abfällig,<br />
damit das Wasser, das bei der Reinigung<br />
dessen verwendet wurde, auf einer Seite<br />
des Raumes abfließen konnte, um<br />
sich die Arbeit des Aufwischens mit trockenen<br />
Tüchern zu ersparen. Auch die<br />
Fenster sind, vor allem für heutige Verhältnisse,<br />
sehr klein – wobei man dazu<br />
sagen muss, dass die derzeit zu besichtigenden<br />
bereits größer als die ursprünglich<br />
verbauten sind, welche kleiner waren,<br />
damit im Winter möglichst wenig<br />
Wärme verloren geht. Unter dem Tisch<br />
befinden sich Schlaufen, in denen alle<br />
Bewohner*innen ihre jeweiligen Löffel<br />
unterbringen konnten.<br />
Da Peter Rosegger als ältester Sohn<br />
von insgesamt sieben Kindern jedoch<br />
zu schwach und kränklich gewesen ist,<br />
um den Hof zu übernehmen, begab er<br />
sich in eine Schneiderlehre und zog mit<br />
seinem Meister von Hof zu Hof. Dabei<br />
lernte er sowohl die Gegend als auch<br />
die Menschen und Bräuche kennen, was<br />
er während seiner Freizeit in Gedichten<br />
festhielt, die er zur Grazer Tagespost<br />
schickte. Dadurch wurde er vom dortigen<br />
Redakteur entdeckt und mithilfe<br />
diverser Förderer konnte er eine Ausbildung<br />
in Graz absolvieren. Somit wurde<br />
der Grundstein für seinen schriftstellerischen<br />
Erfolg gelegt, der ihm bis heute<br />
Bekanntheit verschafft.<br />
Rebecca Seywerth<br />
59<br />
KULTUR UND REISEN
diagonal<br />
Der Hopfen<br />
– die Würze des Bieres<br />
Nicht weit vom Leobener Zentrum befindet sich die Gösser-Brauerei und versorgt<br />
uns Student*innen stets mit einem der beliebtesten Getränke in Österreich.<br />
So wurde laut Statistik Austria für das Jahr 2020/2021 Österreich mit<br />
96,8 Liter pro Kopf als eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Konsum<br />
an Bier innerhalb von Europa eingeordnet. Zum Vergleich: in den Nachbarländern<br />
Tschechien und Deutschland beträgt der durchschnittliche Bierkonsum<br />
im Jahr 2020 rund 135 Liter pro Kopf bzw. 95 Liter pro Kopf.<br />
Bereits seit 1516 besteht Bier laut<br />
dem Reinheitsgebot allein aus den<br />
Grundzutaten Hopfen, Malz, Hefe<br />
und Wasser. Der Erhalt einer seit dem<br />
Mittelalter bestehenden Handwerkstechnik<br />
gilt heutzutage als älteste,<br />
noch angewendete Vorschrift im<br />
Lebensmittelbereich weltweit. Der<br />
Hopfen übernimmt während der<br />
Bierherstellung gleich mehrere Aufgaben:<br />
Der bittere Geschmack von Bier lässt<br />
sich auf das Hopfenöl zurückführen<br />
und sorgt für sein typisches Aroma.<br />
Enthaltene Gerbstoffe sorgen für die<br />
Fällung von Eiweiß und tragen somit<br />
zur Klärung des Gemisches bei. Auch<br />
sorgt der Hopfen für eine Verbesserung<br />
des Schaums und zusätzlich<br />
gilt Hopfen als Art „Konservierungsmittel“,<br />
da im gehopften Bier krankheitserregende<br />
Keime keine Chance<br />
haben.<br />
Beim Hopfen handelt es sich um eine<br />
mehrjährige Kletterpflanze aus der<br />
Familie der hanfartigen Gewächse.<br />
Hauptanbaugebiet des Hopfens befindet<br />
sich allein auf der Nordhalbkugel,<br />
wobei der bekannteste Vertreter<br />
dieser Gattung der „Echte Hopfen“<br />
ist, dessen Sorten besonders in Brauereiprozessen<br />
seine Verwendung finden.<br />
Für die Brauereien sind nur die<br />
weiblichen Hopfenpflanzen von Interesse,<br />
genauer gesagt „Dolde“ oder<br />
„Zapfen“. Jene selbst bestehen aus<br />
kleinen, gelblichen, klebrigen Kügelchen,<br />
dem „Hopfenmehl“ oder „Lupulin“.<br />
Dieses Lupulin wiederum ist<br />
eigentlich der wertvollste Bestandteil<br />
des Hopfens, denn er trägt seine<br />
Aroma- und Bitterstoffe.<br />
Die Erntezeit für den Hopfen hängt<br />
vom Standort und den dort vorherrschenden<br />
Witterungsbedingungen<br />
ab. Meistens erfolgt sie Ende August<br />
60
diagonal<br />
oder im September. Eine reife Hopfenfrucht<br />
lässt sich von außen nicht<br />
erkennen, dafür muss die Frucht geöffnet<br />
werden und das innere gelbe<br />
Lupulin und der aromatische Duft erkennbar<br />
sein. Richtig geerntet wird<br />
Hopfen solange die Dolden noch<br />
grün und fest geschlossen sind.<br />
Um ein normal gehopftes Bier zu<br />
brauen, werden etwa 120-150 g<br />
Hopfen je hl hinzugefügt. Die tatsächliche<br />
Hopfengabe ist dabei stark<br />
von der Biersorte abhängig. Weizenbier<br />
beispielsweise benötigt weniger<br />
Hopfen, wohingegen das Pils erheblich<br />
stärker „gehopft“ ist. Die heutige<br />
Brauereikunst bedient sich immer<br />
seltener direkt des Doldenhopfens.<br />
Vielmehr kommen Hopfenprodukte,<br />
wie Hopfenpulver oder -extrakt zum<br />
Einsatz, die wegen ihrer längeren<br />
Haltbarkeiten und besseren Ausnutzung<br />
der wertvollen Hopfeninhaltsstoffe<br />
beim Brauen bevorzugt werden.<br />
Selina Flechsenhar<br />
61<br />
MENSCH & NATUR
diagonal<br />
A Summer in Paradise<br />
or<br />
Holidays in Leoben<br />
Hochanger<br />
Even if, like me, you‘ve already reached a double-digit number of semesters in Leoben<br />
and should actually know every last inch of the small city, one question still arises<br />
on the rare days off: What should I do today? The evening programme is usually<br />
taken care of with the bodega, pub and house parties. When it comes to cultural<br />
activities or day trips the whole thing gets a bit more complicated.<br />
Of course, a hike is always a good idea<br />
in Leoben and in beautiful Styria. Directly<br />
accessible from Leoben are the Galgenberg<br />
and the Häuselberg, for a leisurely<br />
round, or the Mugel and the Himberger<br />
Eck for something sportier. Those who<br />
want to go higher can climb the Präbichl<br />
or the Eisenerzer Reichenstein. Another<br />
good tip is the Hochanger near Bruck an<br />
der Mur, where you are rewarded with a<br />
magnificent view and a cool beer at the<br />
summit. If you would like to explore<br />
more of the Styrian mountains, you can<br />
also visit the Teichalm with the Hochlantsch,<br />
the Koralm area or the Stuhleck<br />
near Mürzzuschlag, for example. For hiking<br />
routes, route details and many other<br />
destinations, you can use the Bergfex<br />
app, which you can download for free<br />
from your Playstore. If you are looking for<br />
a little more adventure on the mountain,<br />
you can visit the Wilden Berg in Mautern,<br />
which offers an animal park as well as a<br />
summer toboggan run.<br />
If you prefer to stay on the ground and<br />
perhaps relax in the cool water after a<br />
strenuous day, there are also a few options.<br />
The outdoor pool area in the Asia<br />
Spa, directly in Leoben, is of course a first<br />
choice. If you are travelling by car, you<br />
can also drive to the Kraubather Badesee,<br />
62
diagonal<br />
the Zenzsee or the Leopoldsteinersee in<br />
Eisenerz. Another lake highlight is the<br />
Grüner See / Green Lake in Tragöß.<br />
Of course, you should also be able to do<br />
something in bad weather. Directly in<br />
Leoben you can visit the changing exhibitions<br />
of the MuseumsCenter. The permanent<br />
exhibition „Rails into the Past“ tells<br />
of 1100 years of Leoben‘s city history. On<br />
evenings and weekends, the city theatre<br />
offers musical events, carbarets and theatre<br />
performances. The programme for the<br />
coming months can be found at www.<br />
leoben.at/service/kulturprogramm/.<br />
Radwerk IV in Vordernberg, to the mining<br />
museums in Oberzeiring and Fohnsdorf<br />
or to the Erzberg. Other excursion destinations<br />
include<br />
Kapfenberg<br />
Castle, which<br />
houses interesting<br />
exhibitions,<br />
Admont Abbey<br />
with the largest<br />
monastery library<br />
in the world,<br />
or the popular<br />
place of pilgrimage<br />
Mariazell.<br />
Mugel<br />
The „Joanneum Universalmuseum“ includes<br />
a total of 18 museums throughout<br />
Styria and the Herberstein Zoo, which<br />
can be visited with a combined ticket for<br />
only € 25, or € 11 for under 26s. These include<br />
the Museum of History, the Kunsthaus<br />
and Eggenberg Palace in Graz, as<br />
well as the Stübing<br />
Open-Air<br />
Museum, which<br />
recreates traditional<br />
Austrian<br />
farm life from<br />
past centuries.<br />
You can also<br />
take a trip to<br />
Krieglach to the<br />
Peter Rosegger<br />
Museum, in honour<br />
of Styria‘s<br />
most successful<br />
Stift Admont<br />
author, and hike<br />
to his birthplace.<br />
If you still haven‘t had enough of mining<br />
and mining history, you can take a trip to<br />
63<br />
A good way to discover these and other<br />
places is to take part in the ÖH Spritztouren,<br />
which in the coming semesters will<br />
include the Spielberg adventure region,<br />
the Lurgrotte and a wine hike.<br />
With all these possibilities that the region<br />
around Leoben and the whole of Styria<br />
have to offer, the summer holidays should<br />
actually be extended by a few weeks!<br />
Sabrina Kicker<br />
FREIZEIT & SPORT
diagonal<br />
Chocommandostation<br />
Zotter factory<br />
After two years living in a state of exception because of<br />
covid-19, the abstinence from social life has finally come<br />
to an end. Of course, the ÖH did not hesitate for long and<br />
announced the “Discover Steiermark” events, a series of<br />
excursions to explore the region around our university<br />
more closely.<br />
Last Saturday our first day trip took place, our destination was the Zotter<br />
chocolate factory in Bergl near Riegersburg, around one and a half hour car<br />
drive from Leoben.<br />
A strong team of about 40 students dared<br />
to take on the culinary challenge.<br />
Armed with spoons, we fought our way<br />
through the journey of chocolate, from<br />
creation to completion, from the cocoa<br />
bean to the finished product. As you<br />
may think, it was quite exhausting finding<br />
the balance between indulgence<br />
and gluttony, because you never knew<br />
how many culinary temptations were<br />
still awaiting you. At the end we learned<br />
that there are around 300 tasting stations<br />
at the Zotter chocolate factory, at<br />
the latest then probably no one really<br />
wanted to know how many calories in<br />
chocolate we had consumed that day.<br />
The Zotter family also attaches great<br />
importance to sustainability and fair<br />
production. They stay in regular contact<br />
with the farmers overseas. This justifies<br />
the rather high price for a bar of Zotter<br />
chocolate. For the „fallen“ chocolate<br />
varieties that are no longer produced,<br />
there is even a separate cemetery in the<br />
area. The varieties couldn‘t be crazier,<br />
such as Grüner Veltliner and long pepper,<br />
or the very Styrian variant: beetle<br />
beans and onion confit.<br />
The factory could also have been an art<br />
exhibition. Puns and recreations of famous<br />
art pieces every meter of our way<br />
made this factory visit a very special<br />
experience. Even for the musical background<br />
was provided, because depending<br />
on the type of chocolate you could<br />
listen to specially selected music, and<br />
just close your eyes and enjoy the taste<br />
of chocolate.<br />
We took the “lollitop” stairway to hea-<br />
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diagonal<br />
ven, where a great selection of drinking<br />
chocolate awaited us. There you also<br />
find the smallest cable car in the world,<br />
which – how could it be otherwise –<br />
transports pieces of chocolate.<br />
Just before the end of our culinary journey<br />
we had a very special refreshment –<br />
water with mint and a dash of vinegar. It<br />
may sound strange, but it was a very welcome<br />
change after so much sweetness.<br />
Afterwards, the nice weather invited us<br />
to take a walk in the nearby gardens. We<br />
were a motley lot, and many foreign students<br />
joined for the day trip, so we were<br />
able to establish new contacts and meet<br />
new friends. Many thanks to the event<br />
department of the ÖH for the organization,<br />
we are already looking forward to<br />
the upcoming trips!<br />
Katharina Kargl<br />
65<br />
FREIZEIT & SPORT
diagonal<br />
Industry 4.0<br />
– Bring it back home!<br />
Over the past decades, offshoring has<br />
been increasingly practiced, but the Industry<br />
4.0 driven digital transformation is<br />
causing a rethinking in the industry.<br />
The omnipresent competition and cost<br />
pressure and the increasing digitalization<br />
of business have led numerous companies<br />
in various industries to deal with reorganizations.<br />
In many places, the focus<br />
is on the search for cost optimization,<br />
which is why the structures, functions<br />
and processes within the organization are<br />
being critically examined. As a result, a<br />
trend reversal in shoring can currently be<br />
observed. Well, but what kind of shorings<br />
are there, what do they actually mean<br />
and what opportunities do they offer?<br />
Basically, three types of shoring can be<br />
differentiated: Offshore, nearshore and<br />
onshore - whether the service provider is<br />
located far away, within the EU or in its<br />
own country. In offshoring, activities or<br />
processes are relocated far away in order<br />
to benefit as much as possible from the<br />
wage differential of low-wage countries.<br />
Nearshoring also aims to benefit from<br />
lower wages, but relies on locations in<br />
neighboring countries or within the EU.<br />
The advantage here is that the service<br />
providers are subject to European requirements,<br />
for example with regard to<br />
data privacy or sustainability agreements,<br />
which are usually stricter than those of<br />
offshore locations. In the case of onshoring,<br />
the service provider is even located<br />
in the company’s own country, which implies<br />
a number of advantages.<br />
A current key aspect is the globally fragmented<br />
value chain, typical of today‘s industry,<br />
especially for high-tech products.<br />
Increasingly, the disadvantages and risks<br />
of global supply chains are also becoming<br />
more apparent, including hidden<br />
costs, costly coordination and supply<br />
shortages. Other key drivers include large<br />
international labor cost differentials, reduction<br />
of trade barriers for intermediate<br />
goods, low transportation costs and rapid<br />
development of IT for cross-border coordination.<br />
However, offshoring is far from<br />
being a discontinued model, but there is a<br />
counter-trend of reshoring. Still, complex<br />
and variant products are produced within<br />
the EU, whereas the procurement of<br />
simple components in large series is conducted<br />
from China. The most frequently<br />
cited reasons for near- or onshoring are<br />
quality-related problems, higher flexibility,<br />
delivery time and delivery capability.<br />
Other reasons are the reduction of trans-<br />
66
diagonal<br />
67<br />
port costs, the facilitation of coordination<br />
and the development of in-house knowhow.<br />
Therefore, this serves as an indication<br />
that digitally networked technologies<br />
open up automation potential and flexibility<br />
advantages at the location. Thus,<br />
digitization technologies for Industry 4.0<br />
lead to increased productivity of operations,<br />
so that the labor cost advantages<br />
of low-wage countries become less attractive<br />
and economies of scale become<br />
more important, favoring reshoring and<br />
local value chains. In addition, Industry<br />
4.0 leads to increased flexibility for small<br />
series sizes, which enables individualized<br />
production and provides incentives<br />
for companies to keep or bring production<br />
close to their European customers,<br />
further supporting less fragmented and<br />
shorter value chains.<br />
As a result, the digital transformation will<br />
drive the trend towards regional value<br />
chains as smaller batches and regional<br />
production becoming more economical<br />
and the tendency for the global economy<br />
to rebalance toward developed<br />
economies. Nevertheless, relocations<br />
will not create large numbers of jobs in<br />
high-wage countries as production becomes<br />
more automated and technology-intensive.<br />
However, low-skilled jobs tend<br />
to be substituted, while the demand for<br />
higher-skilled workers increases. In conclusion,<br />
a positive correlation between<br />
the use of technologies for digital networking<br />
of production and the tendency<br />
of companies to relocate back through<br />
automation and flexibilization effects is<br />
evident. Local value chains are increasingly<br />
competing with the dominant<br />
global value chains and their inherent<br />
characteristic of separating production in<br />
low-wage countries and consumption in<br />
markets with high purchasing power. In<br />
conclusion, the dynamics of Industry 4.0<br />
point in the direction of local value chains<br />
with co-location of production and consumption,<br />
being highly desirable from an<br />
ecological perspective.<br />
Marcel Sorger<br />
ZUKUNFTSTRENDS
Geht ein Neutron in die Disko.<br />
Türsteher: „Nur für geladene Gäste!“<br />
diagonal<br />
Flachwitze<br />
Gehen zwei Formeln in eine Kneipe, drinnen<br />
ist absolut geile Stimmung. Da sehen sie in<br />
einer Ecke die e-Funktion ganz alleine sitzen.<br />
Nach einer Weile entschließt sich die eine<br />
Formel mal zu der e-Funktion hinüber zu<br />
gehen.<br />
Die Formel sagt zur e-Funktion: “Na, keine<br />
Lust dich zu integrieren?”<br />
Darauf die e-Funktion: “Geht nicht!”<br />
Gehen zwei Formeln in eine Kneipe, drinnen<br />
ist absolut geile Stimmung. Da sehen sie in<br />
einer Ecke die e-Funktion ganz alleine sitzen.<br />
Nach einer Weile entschließt sich die eine<br />
Formel mal zu der e-Funktion hinüber zu<br />
gehen.<br />
Die Formel sagt zur e-Funktion: “Na, keine<br />
Lust dich zu integrieren?”<br />
Darauf die e-Funktion: “Geht nicht!”<br />
Treffen sich zwei Atome, sagt<br />
das eine: "Ich hab mein Elektron<br />
verloren."<br />
Darauf das andere: "Sieh's positiv!"<br />
Stellt euch mal vor, an der Uni würde es<br />
Elternabende geben ...<br />
Eltern: “Und, wie schlägt sich unser<br />
Kind denn bis jetzt so?”<br />
Professor: “Ich habe diese Person noch<br />
nie in meinem ganzen Leben gesehen.”<br />
Stellt euch mal vor, an der Uni würde es<br />
Elternabende geben ...<br />
Eltern: “Und, wie schlägt sich unser<br />
Kind denn bis jetzt so?”<br />
Professor: “Ich habe diese Person noch<br />
nie in meinem ganzen Leben gesehen.”<br />
Was sagte der Baumeister<br />
zum Baubeginn des Turms<br />
von Pisa?<br />
Wird schon schief gehen!<br />
Treffen sich 2 Eier: „Warum<br />
bist du so behaart?“ Darauf<br />
das andere: „Klappe! Ich bin<br />
eine Kiwi!“<br />
Als ich hörte,<br />
dass Sauerstoff und Magnesium was<br />
miteinander haben, dachte ich nur: „OMg“.<br />
Warum sind Bienen so gut in<br />
Mathe?<br />
Weil sie sich den ganzen Tag<br />
mit Summen beschäftigen.<br />
68
Sudoku<br />
diagonal<br />
Lösungen S.73<br />
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diagonal<br />
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diagonal<br />
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diagonal<br />
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diagonal<br />
Lösung Sudoku<br />
73
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diagonal<br />
Richtlinien und Eckdaten<br />
REDAKTIONELLE RICHTLINIEN<br />
• Leseransprache wird klein geschrieben (du, euch, ihr, etc.)<br />
• Gender-Richtlinie: Einheitliche Kurzform - Genderstern z.B. Student*innen oder<br />
genderneutrale Formulierung z.B. Studierende.<br />
• Tausenderstellen werden mit einem Punkt gekennzeichnet (1.500 bbl)<br />
• Semesteranzahl wird in Zahlen geschrieben (1. Semester)<br />
• Zahlen von null bis zwölf werden ausgeschrieben, außer es gibt einen technischen<br />
Bezug (10 mD)<br />
• Technische Einheiten werden abgekürzt (40 Pa)<br />
• Eigennamen werden unter Anführungsstriche gesetzt, außer sie sind allgemein<br />
bekannt (Audi, Apple)<br />
Beiträge von Fraktionen und Beiträge mit fraktionsbezogenem Inhalt werden nicht<br />
gedruckt.<br />
ECKDATEN<br />
Format: B5<br />
Text:<br />
Sollte möglichst wenig formatiert sein, da jede Formatierung gelöscht werden<br />
muss.<br />
Wenn allerdings eine bestimmte Formatierung erwünscht ist, kann eine PDF<br />
beigelegt werden.<br />
Bilder: Müssen eine ausreichende Qualität haben und extra mitgeschickt werden, nicht<br />
nur in einem Word-Dokument eingefügt<br />
Länge: 2.600 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine einfache Seite<br />
3.800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) und ein Bild füllen eine Doppel-Seite<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
presse@oeh.unileoben.ac.at<br />
Bis zur nächsten Ausgabe,<br />
eure Redaktion!<br />
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magazin der<br />
diagonal<br />
Österreichische Post AG, MZ 02Z032269 M<br />
ÖH Leoben, Franz-Josef-Straße 18, 8700 Leoben