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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann

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TITEL WIE RESILIENT IST DIE WIRTSCHAFT?

Steigende Energiekosten

wirken sich auf

Preise aus und belasten

damit auch die

Nachfrage.

noch nicht ganz angekommen ist, wenngleich die

Nachfrage nach E-Fahrzeugen doch langsam

steigt. Laut einer Umfrage des ifo-Instituts haben

sich die Erwartungen der deutschen Autobauer im

Mai deutlich aufgehellt. Sie stiegen auf plus 38,0

Punkte, nach minus 20,5 im April. „Die Autohersteller

können weiterhin hohe Verkaufspreise

durchsetzen und rechnen nur mit geringen weiteren

Einschränkungen aufgrund der Lage in der

Ukraine“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums

für Industrieökonomik und neue Technologien.

Die Auftragslage sei nach wie vor sehr gut und

trotz fehlender Vorprodukte wollten die Hersteller

mehr produzieren. So berichten auch die Zulieferer

der Automobilbranche von einer etwas besseren

Geschäftslage. Die Geschäftserwartungen haben

sich verbessert, sind mit minus 17,9 Punkten

aber weiterhin im negativen Bereich. „Die Zulieferer

sehen sich gestiegenen Einkaufspreisen gegenüber

und hoffen, sie auf ihre Verkaufspreise

aufschlagen zu können“, sagt Falck.

Fachkräftemangel bremst Wachstum

Gefragt sind indes die Dienstleister, dabei wird

vor allem die IT-Branche vom Rückenwind für die

Digitalisierung profitieren. Die Pandemie hat gezeigt,

welcher Nachholbedarf vielerorts besteht,

da gibt es für die Fachleute viel zu tun. Nur sind

auch die nicht in ausreichender Zahl vorhanden.

Viele IT-Unternehmen sind händeringend auf der

Suche nach Experten. Und hier gilt wie überall:

Findet man nicht das ausreichende Maß an Personal,

werden Wachstumschancen vergeben.

Die Logistikunternehmen in der Region werden

durch hohe Dieselpreise und die anhaltende Suche

nach Berufskraftfahrern belastet. Stark nachgefragt

wird das Handwerk – trotz ebenso massiver

Preissteigerungen bei den Baukosten. Aber auch

hier gibt es in manchen Gewerken große Engpässe

beim Fachpersonal, was teilweise lange Wartezeiten

auf den Handwerkerbesuch mit sich bringt.

Zufrieden beim Status quo, Sorge

beim Blick in die Zukunft

Derzeit ist ein großer Teil der ortsansässigen Unternehmen

mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Die

Erwartungen sehen dann allerdings nicht mehr

ganz so rosig aus. Dies wird vor allem auf die steigenden

Kosten für Energie, Rohstoffe und andere

Vorprodukte zurückgeführt, die trotz aktuell hoher

Auftragsbestände als größtes Risiko für die

wirtschaftliche Entwicklung angesehen werden.

Mit Sorge wird in der bergischen Wirtschaft zudem

ein möglicher Gas-Lieferstopp aus Russland

betrachtet.

Insgesamt ist die Lage der bergischen Unternehmen

als heiter bis wolkig bis durchwachsen anzusehen.

Gleichwohl ist festzustellen, dass sich die

Betriebe auf neue Anforderungen und Herausforderungen

einstellen. Vor allem nehmen sie ihre

Energiekosten in den Blick und investieren in

neue Technologien, um unabhängiger von den fossilen

Brennstoffen und ihren hohen Kosten zu

werden. Genauso steht das Werben um Fachkräfte

im Fokus nahezu aller Branchen.

Da richten sich die Blicke auch der bergischen

Wirtschaft in Richtung Politik. Gerade hinsichtlich

der steigenden Energiekosten erwarten die

Unternehmen Unterstützung durch intelligent eingesetzte

Instrumente.

Text und Interviews: Stefanie Bona

Fotos: BVG, BSW, Aurego Wuppertal,

Shutterstock

20 www.bvg-menzel.de

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