WOLL Magazin 2022.2 Sommer
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Julius Kolossa<br />
Tom Linke<br />
Eishockey seit 63 Jahren im Sauerland<br />
346 TORE IN<br />
416 SPIELEN<br />
Jörg Schauhoff<br />
„W<br />
ir wollten aufs Eis“, fasst Jörg<br />
Schauhoff zusammen, was ihn und<br />
seine Freunde im Jahr 1958 antrieb,<br />
sich seinerzeit nicht dem Fußball- oder Turnverein im<br />
heimischen Deilinghofen anzuschließen, sondern vielmehr<br />
Eishockey bei den Kanadiern spielen zu lernen.<br />
Diese waren dort nach Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
am Rande des Dorfes stationiert<br />
und übten in ihrer Freizeit ihr Hobby,<br />
den Eishockey, auf einer eigens<br />
dafür angelegten Eisfläche<br />
auf dem Kasernengelände aus.<br />
„Und von dem, was da abging,<br />
waren wir fasziniert.“<br />
Diese Begeisterung ist dem<br />
inzwischen 78-Jährigen nach<br />
wie vor anzumerken. Viel<br />
hat er zu erzählen über „seinen“<br />
Sport, für den er weitere<br />
17 Jugendlichen der Jahrgänge<br />
1942 und 1941 zur Gründung des<br />
„EC Deilinghofen“ am 28. Februar<br />
1959 im Gasthof Sonneborn motivierte.<br />
Trainiert wurde anfangs in Trikots, die ihnen von den<br />
Kanadiern zur Verfügung gestellt wurden. Diese waren<br />
auch ihre Trainer. „Anfangs waren wir richtig schlecht“,<br />
Schauhoff blickt auf die ersten Gehversuche zurück. Doch<br />
er und seine Jungs wollten besser werden und nahmen dafür<br />
viel in Kauf. So auch das Training an jedem Sonntag<br />
von 7 bis 9 Uhr bei den Kanadiern. „Dadurch haben wir<br />
viel gelernt, aber auch durch das Spielen auf zugefrorenen<br />
Teichen und auch Straßen bei uns in Deilinghofen.“<br />
„Anfangs waren wir richtig schlecht“<br />
Diese Trainingsmethoden gehören inzwischen der<br />
Vergangenheit an, denn 1971 wurde in Iserlohn<br />
eine eigene Eishockeyhalle gebaut.<br />
Ab dann gab es auch eigene Trikots.<br />
Und aus dem EC Deilinghofen ist<br />
seit 2020 der IEC Roosters geworden.<br />
Doch Jörg Schauhoff<br />
bleibt ECD-ler. Er wechselte<br />
schnell von der Außenbahn<br />
zum Mittelstürmer und war<br />
in seiner sportlichen Karriere<br />
mit 346 Toren in 416 Spielen<br />
erfolgreich, ein bis heute ungeschlagener<br />
Rekord beim ECD. Aus<br />
beruflichen Gründen hängte er 1976<br />
nach 16 Jahren die Eishockeyschuhe an<br />
den Nagel. Da spielte der ECD in der 2. Liga.<br />
„Durch Eishockey habe ich viel erlebt: die erste Saison<br />
bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Köln 1959/60<br />
mit dem 5. Platz, dann, 1961, in Frankfurt am Main, den<br />
2. Platz.“ Chronologisch führte Schauhoffs Weg von da<br />
an nach oben. 1961 wurde er in die Deutsche Jugendnationalmannschaft<br />
berufen und sah im selben Jahr<br />
bei einem Turnier in Adelboden in der Schweiz zum<br />
14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> 2022