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BAUREPORT – das Magazin | Rüppel | Ausgabe 01-2022

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<strong>01</strong>| 22<br />

WISSEN FÜR UNTERNEHMER<br />

Der Unternehmensturm ®<br />

Betriebsführung im Handwerk<br />

A wie<br />

Azubi Special<br />

Zukunft für den Bau<br />

Von Motivation bis<br />

Nebentätigkeiten<br />

Heute für die Welt von morgen bauen


LUISA BUCK<br />

Klempner-Spengler-Gesellin<br />

Bad Liebenzell<br />

ROCK ON, VARIO ® !<br />

Das Komplettsystem. Seit 1997.<br />

Für eine besser gedämmte Welt:<br />

isover.de/vario<br />

rock-on-vario.com


<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>| 22<br />

INHALT<br />

EDITORIAL<br />

TOP-THEMA<br />

04<br />

08<br />

12<br />

BRANCHE AKTUELL<br />

22<br />

24<br />

26<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

Zukunft für den Bau<br />

Heute für die Welt<br />

von morgen bauen<br />

Von innovativer Software<br />

bis Nano im Bau<br />

Zukunft Technologie<br />

Wann neue Arbeitsmethoden<br />

funktionieren<br />

BIM, Lean & Co.<br />

Der Unternehmensturm<br />

®<br />

Betriebsführung<br />

im Handwerk<br />

Aufräumen für<br />

mehr Effizienz<br />

Büroorganisation in<br />

Handwerksbetrieben<br />

Was muss ein Bau-<br />

Tablet leisten?<br />

Technik im Alltag<br />

UNTERNEHMEN<br />

Den Nachwuchs<br />

im Fokus<br />

Generation Z<br />

5 Motivatoren der<br />

Generation Z<br />

Azubi 4.0<br />

Auf gute<br />

Zusammenarbeit<br />

Geeignete Azubis finden<br />

Ein guter Start<br />

Neue Azubis motivieren<br />

14<br />

18<br />

28<br />

30<br />

SPECIAL: Generation Z <strong>–</strong> Azubis<br />

40<br />

42<br />

44<br />

Bessere Luft <strong>–</strong><br />

bessere Leistung<br />

Im grünen Bereich<br />

Barrierefrei bauen<br />

als Chance<br />

Zukunft Demografie<br />

Marketing für Handwerker<br />

<strong>–</strong> mit Strategie<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Handwerk<br />

Zum richtigen Umgang<br />

mit „Nachverhandlern“<br />

Souverän überzeugen<br />

Dürfen die <strong>das</strong>?<br />

Nebentätigkeiten<br />

von Azubis<br />

Mit Vertrauen beim<br />

Kunden punkten<br />

Zukunftsbotschafter Azubi<br />

Bock auf<br />

Handwerk!<br />

Die Baufluencer<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es ist wieder Zeit für den <strong>BAUREPORT</strong> <strong>–</strong><br />

Wissen für Unternehmer und eine neue<br />

<strong>Ausgabe</strong>, vollgepackt mit Themen, die<br />

die Branche bewegen! Schön, <strong>das</strong>s Sie<br />

auch dieses Mal dabei sind und informiert<br />

bleiben möchten.<br />

Wir alle wissen doch: Schon heute muss<br />

an morgen gedacht werden. Damit Ihr<br />

Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich<br />

ist, stellen wir Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

verschiedene Strategien vor, mit denen<br />

Sie für die Herausforderungen der<br />

nächsten Jahre gewappnet sind und<br />

konkurrenzfähig bleiben. Von innovativer<br />

Software über neue Arbeitsmethoden bis<br />

hin zur nachhaltigen Öffentlichkeitsarbeit<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten viele<br />

hilfreiche Tipps und Ansätze. Und weil<br />

die Auszubildenden unsere Zukunft sind,<br />

enthält <strong>das</strong> <strong>Magazin</strong> dieses Mal ein umfangreiches<br />

Azubi-Special zur Generation<br />

Z. Erfahren Sie mehr über die Werte<br />

und Wünsche Ihrer jungen Mitarbeiter<br />

und nutzen Sie die Erkenntnisse gezielt<br />

zur Mitarbeiterbindung. Gehen Sie mutig<br />

voran. Wir unterstützen Sie dabei.<br />

Ihr regionaler Baustoffhandel,<br />

Partner des Handwerks<br />

Auch als Podcast: Markierte Artikel<br />

können Sie im Podcast anhören.<br />

Mehr dazu auf der Rückseite des<br />

<strong>BAUREPORT</strong>s!<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 3


TOP-THEMA<br />

© stock.adobe.com/Artinun<br />

4 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


Wir sind auf dem Weg in eine<br />

neue Wohn- und Arbeitswelt.<br />

Demografischer Wandel, Urbanisierung,<br />

Digitalisierung und<br />

Klimaschutz sind die Schlagworte<br />

unserer Zeit. Gleichzeitig<br />

sind sie Parameter, die<br />

auf die Baukultur wirken. Wie<br />

kann die Zukunft des Wohnens<br />

aussehen?<br />

Wohnen bedeutet längst mehr<br />

als ein Dach über dem Kopf. Die<br />

gesellschaftlichen und globalen<br />

Entwicklungen wirken sich unmittelbar<br />

auf Lebensstil und Bedürfnisse<br />

des Wohnens aus, was wiederum<br />

die Baubranche fordert. Es geht<br />

um Lebensqualität. Um Nachhaltigkeit.<br />

Um Flexibilität, Effizienz<br />

und Erholung. Auch die soziale<br />

Mischung <strong>–</strong> der neue Wert der<br />

Gemeinschaft <strong>–</strong> beschreibt Herausforderungen,<br />

für deren Umgang<br />

kreative, vielfältige und nachhaltige<br />

Lösungen gefragt sind. Der Wandel<br />

ist facettenreich und komplex. Gleiches<br />

gilt für Lösungsansätze und<br />

Konzepte. Bei aller Individualität<br />

der damit verbundenen Gewerke,<br />

Planer und Bauherren, die unterschiedliche<br />

Bereiche unterschiedlich<br />

gestaltet, gibt es Trends, auf<br />

die sich die Baubranche einstellt.<br />

Heute für die Welt von morgen bauen<br />

Zukunft<br />

für den Bau<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 5


Ein Blick in die Zukunft?<br />

Die wichtigsten Trends<br />

Verdichtung und Aufstockung<br />

Zuzug, doch auch zunehmende Single-Haushalte<br />

und Überalterung der Gesellschaft sorgen in<br />

den Zentren für einen konstant angespannten<br />

Wohnungsmarkt. Die „grüne Wiese“ am Stadtrand<br />

ist längst nicht (mehr) die Lösung. Potenzial liegt<br />

stattdessen in der Nachverdichtung und Aufstockung:<br />

Brachflächen lassen sich er- und Baulücken<br />

schließen, wenn gängige Denk- und Baumuster<br />

überdacht werden. Nachverdichtung findet zudem<br />

immer häufiger in die Höhe statt, indem<br />

bestehende Gebäude aufgestockt, mit Dachgärten<br />

oder nachhaltigen Energiesystemen gestaltet oder<br />

als Gemeinschaftsflächen aufgewertet werden.<br />

Generell wird wieder stärker in die Höhe gebaut,<br />

wobei die Nachverdichtung heute achtsamer<br />

vorgeht. Das Ziel: gleichzeitig auch Kultur- und<br />

Erholungsflächen zu garantieren.<br />

Downsizing und Multifunktionalität<br />

Platzmangel, Kostendruck sowie der zunehmende<br />

Wunsch nach mehr Achtsamkeit im Alltag<br />

entwickelt den Markt der Mini-Eigenheime und<br />

Mikroapartements. Gerade letztere bieten, wertig<br />

ausgestattet, Singles, Studenten, Young Professionals<br />

und Pendlern eine attraktive Möglichkeit,<br />

Wohnkomfort mit den Vorteilen einer zentralen<br />

Lage sowie flexiblen Arbeitsmodellen zu verbinden.<br />

Minihäuser, nicht nur als mobile Tiny-Houses<br />

konzipiert, werden dem zunehmenden Ruf nach<br />

Ressourcenschonung und einer effizienten<br />

Energienutzung, aber auch dem Traum vom Eigenheim<br />

gerecht. Gleichzeitig ist die häufig modulare<br />

Bauweise platzsparend und kommt aufgrund der<br />

geringen und einfachen Installationen auch für<br />

Flächen infrage, die eine konventionelle Bauweise<br />

ausschließen.<br />

Energieeffizienz und Klimapositivität<br />

Der Fördermittel-Stopp für die energieeffiziente<br />

Sanierung von Gebäuden war ein Paukenschlag,<br />

mittlerweile hat die Bundesregierung für die BEG<br />

wieder Fördermittel für <strong>2022</strong> zu Verfügung gestellt.<br />

In Zeiten von Klimawandel und Rohstoffverknappung<br />

steigt die Notwendigkeit nach energieeffizienten<br />

Gebäuden, die erneuerbare Energien nutzen,<br />

rasant. Passiv- und Niedrigenergiehäuser geben<br />

den Standard in der klimaschützenden Bauplanung<br />

längst vor. Eine neue Entwicklung: Plusenergie-<br />

und Aktivhäuser. Sprich Gebäude, die zum<br />

Mini-Kraftwerk werden, indem Solarsysteme und<br />

Wärmepumpen den eigenen Energiebedarf emissionsfrei<br />

decken und überschüssige Energie in<br />

Batterien speichern, zum Beispiel, um <strong>das</strong> E-Auto<br />

zu laden oder <strong>das</strong> Nachbarhaus mitzuversorgen.<br />

Beim Downsizing spielt außerdem <strong>das</strong> konzeptionelle<br />

Wohnen <strong>–</strong> <strong>das</strong> Conceptual Living <strong>–</strong> eine wichtige<br />

Rolle. Denn wo Raum kleiner wird, muss er<br />

multifunktionaler werden. Das Handwerk antwortet<br />

mit modularen, flexibel einsetzbaren Möbelsystemen,<br />

die individuell anpassbar sind.<br />

Nachhaltigkeit und Wohngesundheit<br />

Umweltschonende und recycelbare Baustoffe,<br />

Cradle-to-Cradle sowie neue Bauweisen sind<br />

weitere Spielfelder des nachhaltigen Bauens, die<br />

Forschung und Entwicklung in Bewegung halten.<br />

Internationale Unternehmen arbeiten mit Hochdruck<br />

an Alternativen zu Stahl und Beton <strong>–</strong> z. B. durch<br />

den Einsatz natürlicher, nachwachsender Rohstoffe<br />

wie Erde und Pflanzenabfälle. Gleiches gilt für die<br />

Inneneinrichtung: Schnelllebigkeit wird durch Wertigkeit<br />

ersetzt, wiederverwertbare Kreislaufl ösungen<br />

stehen dabei ebenso im Fokus wie Schadstofffreiheit<br />

und faire Produktionsbedingungen.<br />

© Grafiken: FULLHAUS GmbH<br />

6 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


Digitalisierung und Technologisierung<br />

Smart-Home-Technologien unterstützen dabei,<br />

Energie und Ressourcen einzusparen und den<br />

Wohnkomfort zu steigern, indem Raumtemperatur<br />

und Luftqualität gemessen, Heizungen und<br />

Jalousien automatisiert gesteuert und der Energieverbrauch<br />

detailliert dokumentiert werden. Smarte<br />

Geräte- und Gebäudesteuerung schenkt zudem<br />

mehr Freiheit: Im Angesicht der demografischen<br />

Entwicklung ist es wichtig, <strong>das</strong>s Menschen möglichst<br />

lange selbstständig in den eigenen vier<br />

Wänden leben können. Lösungen wie automatische<br />

Herdabschaltungen oder Meldesysteme bei Stürzen<br />

verbessern <strong>das</strong> Sicherheitsgefühl und die Sicherheit<br />

von Bewohnern.<br />

Co-Living und Co-Working<br />

Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zeichnet<br />

sich seit Jahren als ein Trend ab, der aktuell an<br />

Fahrt aufnimmt. Das stellt die Gestaltung von<br />

Wohnräumen vor die Herausforderung, einerseits<br />

einen Ort zu ermöglichen, an dem konzentriert und<br />

produktiv gearbeitet werden kann. Andererseits aber<br />

auch einen Ort, der Rückzug und Entspannung,<br />

sprich die klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit,<br />

gewährleistet. Schallabsorbierende Akustik-Paneele<br />

können hierbei ebenso unterstützen wie multifunktionale<br />

Möbel und smarte Technik. Speziell der<br />

letzte Punkt zahlt auf einen weiteren Trend ein, den<br />

die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />

bei dem Projekt Stadt.Land.Chancen modelliert:<br />

Demnach ent wickelt sich <strong>das</strong> Zuhause zum flexiblen<br />

Raum für alles, von der Arbeit über Alltag bis hin zu<br />

Austausch, Sport und Kultur, indem der reale Lebensraum<br />

in die digitale und virtuelle Welt verlängert wird.<br />

Die Digitalisierung macht zudem Konzepte wie<br />

Serviced-Apartements und Co-Living alltagsfähig.<br />

Es geht dabei ebenso um temporäre Arbeitsplätze,<br />

die flexibel stunden- oder tageweise angemietet<br />

werden, wie um modern eingerichtete Wohnungen<br />

und WG-Formen inklusive Reinigung und Highspeed-Internet,<br />

in denen ebenfalls temporär oder<br />

projektbasiert zusammengelebt und gearbeitet wird.<br />

Ob digitaler Nomade, Gründer oder Freelancer <strong>–</strong> der<br />

Bedarf an Zusammenhalt und Austausch ist enorm<br />

und gerade in der Pandemie noch einmal gestiegen.<br />

Fazit: Im Wandel ist die Zukunft zu Hause<br />

Wie sich Arbeits- und Wohnformen sowie die damit<br />

verbundenen Standards in diesem Jahrhundert<br />

entwickeln werden, wissen wir nicht. Was wir wissen:<br />

Sämtliche gesellschaftlichen Veränderungen<br />

nehmen an Dynamik zu. Bauliche Strukturen,<br />

die den wachsenden Anforderungen an unseren<br />

modernen Alltag, an Flexibilität, Gemeinschaft und<br />

Wandlungsfähigkeit ökologisch wie ökonomisch gerecht<br />

werden, sind alternativlos. Wie <strong>das</strong> aussehen<br />

kann, zeigen die wichtigsten Trends schon heute:<br />

eine flexible, wohngesunde und smarte Architektur,<br />

die ebenso Rücksicht auf Ressourcen nimmt wie<br />

auf eine barrierefreie Gestaltung. Eine Architektur,<br />

die eine Antwort auf immer knapper werdenden<br />

Wohnraum findet und zugleich weniger gesundheitsschädlich<br />

ist. Die Kultur- und Erholungsflächen<br />

etabliert und kooperatives Arbeiten möglich macht.<br />

Die integral geplant und realisiert wird.<br />

Vorausschauende KI-Anwendungen, Robotik am<br />

Bau, modulares Fertigen und Bauen sowie smarte<br />

Lieferketten beschreiben nur einige der Möglichkeiten,<br />

die laut einer Studie von BauInfoConsult bis<br />

2030 zur gelebten Baupraxis gehören. Am Ende<br />

geht es beim Wandel vor allem darum, neue Wege<br />

für <strong>das</strong> Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken<br />

zu beschreiten.<br />

» Reinhören<br />

Der Podcast<br />

zum Artikel<br />

Reinhören in den<br />

<strong>BAUREPORT</strong><br />

Podcast Folge<br />

#12 „Heute für<br />

die Welt von<br />

morgen bauen“<br />

bei Spotify,<br />

und Apple.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 7


Zukunft Technologie<br />

Von innovativer<br />

Software bis<br />

Nano im Bau<br />

Die Digitalisierung der Baubranche<br />

schreitet voran. Sie beschleunigt Prozesse,<br />

macht sie sicherer und transparenter.<br />

Gleichzeitig steigern technische Innovationen<br />

die Wettbewerbsfähigkeit und<br />

zahlen dank Effizienzsteigerung auch<br />

auf Kundenwünsche ein.<br />

Zahlreiche<br />

praktische<br />

Software-<br />

Angebote sind<br />

am Markt<br />

verfügbar und<br />

steigern die<br />

Effizienz.<br />

Neue Anforderungen an Nachhaltigkeit, Raumklima,<br />

Energieeffizienz und Sicherheitsaspekte sind entscheidende<br />

Treiber in der Entwicklung innovativer<br />

Lösungen. Ein dynamischer Prozess, den <strong>das</strong><br />

kontinuierliche Wachstum des urbanen Raums,<br />

moderne Kommunikationsoptionen und die Förderung<br />

von Wohn- und Lebensqualität zusätzlich<br />

anfeuern. Längst sind zahlreiche Softwarelösungen<br />

im Einsatz <strong>–</strong> ein verbindliches, einheitliches Datenaustauschformat<br />

gibt es jedoch noch nicht. An entsprechenden<br />

Entwicklungen arbeiten Institutionen<br />

wie die Fraunhofer-Allianz Bau mit Hochdruck.<br />

Software zur Simulation des Raumklimas, mit deren<br />

Hilfe Feuchte- und Temperaturverhältnisse so analysiert<br />

werden, <strong>das</strong>s Energieverbrauch und Kosten<br />

wirksam gesenkt und <strong>das</strong> Behaglichkeitsempfinden<br />

gestützt werden. Ebenfalls immer stärker verbreitet<br />

sind softwaregestützte Bauwerksinformationsmodelle<br />

(BIM) die <strong>–</strong> abhängig von ihrer Programmierung <strong>–</strong><br />

Gesamtlebenszyklen eines Bauwerks abbilden und<br />

allen Beteiligten Änderungen an Plänen sowie Ausstattungskomponenten<br />

transparent aufzeigen.<br />

Die wichtigsten Trends im Fokus<br />

Simulation trifft Wirklichkeit<br />

Schon heute ist es kaum mehr möglich, Gebäude<br />

ohne professionelle Software zu planen, zu bauen<br />

und zu betreiben. Bereits etabliert ist beispielsweise<br />

BIM, Bausoftware, Robotik, Virtual Reality, Blockchain,<br />

künstliche Intelligenz (KI) oder 3D-Druck<br />

<strong>–</strong> es gibt zahlreiche technische Entwicklungen, die<br />

die Baubranche heute und in naher Zukunft prägen.<br />

Wir nehmen sechs dieser Trends unter die Lupe.<br />

8 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


ROBOTIK<br />

Vorteile<br />

• Schnellere, genauere Prozesse,<br />

effizientere Abläufe<br />

• Geringeres Verletzungsrisiko (keine<br />

Ermüdung bei wiederholenden Aktionen)<br />

• Geringere Personalkosten<br />

Status und Potenzial<br />

• 2020 haben Bauunternehmen weltweit<br />

rund 1,4 Milliarden US-Dollar in Robotik<br />

investiert.<br />

DROHNEN<br />

Vorteile<br />

• Einfache Inspektionen des<br />

Baugeschehens<br />

• Nachvollziehbare Visualisierung und<br />

Überwachung des Baufortschritts<br />

• Unkomplizierte Vermessung von<br />

Baustellen<br />

Status und Potenzial<br />

• Laut Schätzungen haben ca. 20 % der<br />

Bauunternehmen Drohnen im Einsatz,<br />

Tendenz steigend.<br />

3D-DRUCK<br />

Vorteile<br />

• Schnelle Errichtung von Gebäuden/<br />

Gebäudeteilen<br />

• Weniger Materialverbrauch (weniger<br />

Abfall, weniger Kosten)<br />

• Ausgefallene, flexible Designlösungen<br />

Status und Potenzial<br />

• Mit ersten nachhaltigen, skalierbaren<br />

Lösungen für die 3D-Modellierung<br />

können ganze Wohnhäuser zeiteffizient<br />

und optimal ausgerichtet werden.<br />

• Vielen Unternehmen scheint der Einsatz<br />

der Technologie auf der Baustelle<br />

zu umständlich. Wahrscheinlicher wird<br />

die Technologie in der Vorfertigung von<br />

Gebäudeteilen zum Einsatz kommen.<br />

© Grafiken: FULLHAUS GmbH<br />

KI<br />

Vorteile<br />

• Probleme werden rascher identifiziert<br />

(eine trainierte KI durchforstet tausende<br />

Bilder innerhalb von Sekunden und<br />

identifiziert so z. B. dunkle Flecken auf<br />

Wänden, die auf einen Schaden hindeuten<br />

können).<br />

• KI dient als Unterstützung oder Grundlage<br />

für andere digitale Lösungen am<br />

Bau: Der Einsatz autonomer Maschinen<br />

setzt Software zur Steuerung<br />

voraus. Damit selbstfahrende Bulldozer<br />

keine Gefahr darstellen, muss die<br />

Software störungsfrei funktionieren<br />

und Muster richtig erkennen. „Machine<br />

Learning“ schafft hier Abhilfe.<br />

Status und Potenzial<br />

• Die Entwicklung von KI-Lösungen<br />

macht große Fortschritte, immer mehr<br />

Anbieter drängen ins Bauwesen, da<br />

auch hier mit immer größeren Datenmengen<br />

gearbeitet wird.<br />

BIM<br />

Vorteile<br />

• Reduzierung von Materialkosten,<br />

Zeitaufwand, Fehlerquoten<br />

• Einfachere Visualisierung von Projekten<br />

• Flexibilität bei Prozessen<br />

• Nutzbarkeit über den gesamten<br />

Gebäudelebenszyklus hinweg<br />

Status und Potenzial<br />

• BIM-Einsatz bei Baufirmen/Unternehmen<br />

steigt (Status Verbreitung:<br />

DACH-Region 10 <strong>–</strong> 15 %, USA 72 %, in<br />

GB müssen seit 2<strong>01</strong>6 alle staatlich<br />

finanzierten Bauprojekte BIM-Level<br />

2 implementieren, in FR sieht die<br />

Regierung seit 2<strong>01</strong>7 den Einsatz von<br />

BIM für eine halbe Million Haushalte<br />

im Wohnungssektor vor, in ES ist BIM<br />

seit 2<strong>01</strong>9 in Infrastrukturprojekten<br />

obligatorisch, DE hat den Einsatz seit<br />

2020 in allen Infrastrukturprojekten<br />

implementiert.)<br />

BAUSOFTWARE<br />

Vorteile<br />

• Sichere, verknüpfte und an einem<br />

Ort gebündelte Dokumentation (Baudokumentation,<br />

Mängelmanagement,<br />

Bestandsaufnahmen etc.)<br />

• Transparenter, effizienter und sicherer<br />

Datenaustausch/Informationsübermittlung<br />

in Echtzeit<br />

• Diverse Möglichkeiten zur Datenauswertung<br />

(Trends, Probleme und<br />

Muster auf einen Blick erkennbar)<br />

• Vereinfachtes Berichtswesen<br />

Status und Potenzial<br />

• Software bildet einen wichtigen<br />

Baustein für die Digitalisierung<br />

der Baubranche<br />

• Umfragen bestätigen signifikante<br />

Zeitersparnis, was Prozesse auf der<br />

Baustelle und im Büro betrifft.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 9


Kleine Struktur <strong>–</strong> große Wirkung<br />

Eine gänzlich andere Form technischer Innovation<br />

für die Bauwirtschaft ist die Nanotechnologie. Ein<br />

Sektor, der von der (bau-)stofflichen Produktentwicklung<br />

ausgehend wichtige Impulse etwa in den<br />

Bereichen Energieeffizienz, Raumklima, Wohnkomfort<br />

und Infrastruktur setzt. Was nach Science-Fiction<br />

klingt, wird in der Baubranche längst erfolgreich<br />

eingesetzt, um mechanische, energetische, hygienische<br />

sowie ästhetische Eigenschaften bestehender<br />

Baumaterialien zu verbessern oder ganz neue<br />

Materialien und Funktionalitäten zu ermöglichen.<br />

Gerade die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

prognostizieren dieser Entwicklung enormes Marktpotenzial.<br />

Nanotechnologie liefert zahlreiche Impulse<br />

in vielen Bereiche. Das Potenzial ist groß,<br />

Langzeiterfahrungen fehlen jedoch noch.<br />

Beispiele für den Einsatz von Nanotechnologie:<br />

• Sauber und antimikrobiell: Im Fassaden-, Dachund<br />

Fensterbau ist Nanotechnologie in der Praxis<br />

sehr erfolgreich, die biozide Wirkung unterbindet<br />

<strong>das</strong> Wachstum von Schimmelpilzen, Algen und<br />

Bakterien. Auf Beschichtungen aufgebracht wirken<br />

diese selbstreinigend.<br />

• Kratz- und UV-beständig: Mit Nanoteilchen (z. B.<br />

Zinkoxid-, Eisenoxid-, Siliziumdioxid- oder Silber-<br />

Nanopartikel) versetzte Holzlacke dienen dem<br />

UV-Schutz, machen Flächen kratzfest und können<br />

<strong>das</strong> Bakterienwachstum verhindern.<br />

• Reflexionsarm und entspiegelt: Nanoporöse<br />

Schichten entspiegeln Glasoberflächen; speziell<br />

für die solare Energiegewinnung ist <strong>das</strong> ein wichtiger<br />

Effekt zur Effizienzsteigerung, immerhin gehen<br />

durch Reflexion bis zu 4 % an Energie verloren.<br />

• Dauerhaft und korrosionsbeständig: Mit Zugabe<br />

von Nanopartikeln wird die Feinstruktur von Beton<br />

optimiert, was diesen widerstandsfähiger macht<br />

und einen leichteren, effizienteren Wandaufbau<br />

verspricht. An Nanobeton wird noch geforscht,<br />

ultrahochfester Beton (UHPC) gilt als Vorgänger.<br />

Nanoprodukte praxisnah<br />

kennenlernen<br />

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)<br />

hat <strong>das</strong> „Nanorama Bau“, Teil des Nano-Portals „Sicheres<br />

Arbeiten mit Nanomaterialien“, ins Leben gerufen. Eine<br />

Online-Anwendung, bei welcher sich Nutzer auf einer<br />

virtuellen Baustelle bewegen und so auf niederschwellige<br />

Weise Informationen zu Nanoprodukten, zu möglichen<br />

Expositionen und nötigen Schutzmaßnahmen erhalten.<br />

• Geruchs- und schadstofffrei: Nanoporöse Materialien<br />

sorgen für eine bessere Raumluft, in Gipsund<br />

Holzspanplatten eingebrachte Zeolithe etwa<br />

können unangenehme Gerüche und Schadstoffe<br />

reduzieren oder sogar abbauen.<br />

Die Nanotechnologie bietet für den Bausektor<br />

ein spannendes Betätigungsfeld mit Zukunft, die<br />

möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt bei<br />

Tätigkeiten mit Nanomaterialien werden allerdings<br />

zum Teil noch erforscht <strong>–</strong> hier fehlt es an Langzeiterfahrung.<br />

Erste Untersuchungen zeigen, <strong>das</strong>s<br />

die bei Stäuben üblichen Schutzmaßnahmen auch<br />

gegenüber Nanomaterialien wirksam sind.<br />

© Grafik: FULLHAUS GmbH, Fotografie: stock.adobe.com/Siarhei<br />

10 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


Nachhaltig und<br />

sicher bauen mit:<br />

Bald bekommen<br />

weitere ARDEX Produkte<br />

<strong>das</strong> nachhaltige Label !<br />

ardex.de/ecobuild<br />

ARDEX A 828 COMFORT Ultra-Leichtspachtel<br />

• Sehr hohe Ergiebigkeit<br />

• Ohne Grundierung auf Latex und Dispersionsfarben<br />

• Gute Nachbearbeitung ohne Schleifen<br />

• Längere Verarbeitungszeit<br />

• Nullauszug möglich<br />

• Sehr gut schleifbar<br />

• EMICODE ® EC1 PLUS und<br />

Qualitätsstufe 4 nach DGNB<br />

Drei Kriterien beachten wir bei der Vergabe des Labels:<br />

1. Umwelt und<br />

Ressourcen<br />

2. Technische<br />

Performance<br />

3. Wohn-<br />

Gesundheit<br />

Nachhaltig bauen heißt auch<br />

Umwelt und Ressourcen zu<br />

schonen, zum Beispiel durch:<br />

Kurze Lieferketten<br />

Natürliche Rohstoffe<br />

Verantwortungsvoll gewonnene<br />

Rohstoffe<br />

Schnell und gut verarbeitet. Hochwertige<br />

Bauprodukte für nachhaltig<br />

gute Ergebnisse bei:<br />

Ergiebigkeit<br />

Sicherheit<br />

Komfort<br />

Diese Bauprodukte zeichnen<br />

sich unter anderem aus durch:<br />

EMICODE ® EC1 PLUS<br />

und blauer Engel<br />

DGNB Qualitätsstufe 4<br />

Geringe Produkt-Emissionen<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 11


BIM, Lean & Co.<br />

Wann neue<br />

Arbeitsmetho<br />

Kaum ein Wirtschaftszweig erlebt einen solch anhaltenden<br />

Boom wie die Baubranche. Gleichzeitig gilt sie als die Branche<br />

mit der geringsten Produktivität und Innovationskraft. Dabei ist<br />

Innovation im Bau durchaus Realität <strong>–</strong> vielerorts steigern BIM,<br />

Lean Management und Agile Methoden die Effizienz nachweislich.<br />

Vorausgesetzt, die Basis stimmt.<br />

Die Profitabilität von Planungsbüros und Bauakteuren wird durch die Frage<br />

bestimmt, inwiefern sie die Nachfrage heute und in Zukunft schnell, sicher und<br />

gewinnbringend bedienen können. Prozessoptimierung durch BIM und Lean<br />

Management gilt dabei als Patentrezept, weil sie ein digital gestütztes, schlankes<br />

Planen und Bauen unterstützt. Speziell Generalunternehmen schöpfen die<br />

Innovationskraft der fortlaufenden Prozessoptimierung schon heute aus, da ein<br />

Großteil der Wertschöpfung beim Planen und Bauen in einer Hand liegen. Das<br />

Ergebnis ist ein weitgehend kontrollier- und flexibel optimierbarer Bauprozess.<br />

Trotzdem gilt die Baubranche weiterhin als wenig innovativ und effizient. Warum<br />

ist <strong>das</strong> so? Und wie kann Effizienzsteigerung funktionieren?<br />

12 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


den funktionieren<br />

© stock.adobe.com/SergeyBitos<br />

Der Schlüssel zur Potenzialentfaltung<br />

Bis dato gelingt es wenigen Unternehmen, trotz<br />

Projektgeschäft eigene digitale Standards entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln<br />

und zu etablieren. Ein Blick auf die Unternehmen,<br />

die heute schon erfolgreich mit eigenen Standards<br />

arbeiten, hilft, den Hintergrund zu verstehen.<br />

Im Baugeschäft entsteht Innovation generell langsamer,<br />

da jede technische Neuerung zunächst in<br />

<strong>das</strong> Gesamtgefüge integriert werden muss. Vielmehr<br />

agieren innovative Unternehmen als lernende<br />

Organisation. Sie haben neue Standards seit Jahrzehnten<br />

und über die diversen Phasen der Digitalisierung<br />

hinweg <strong>–</strong> von der ersten Datenbanknutzung<br />

über CAD-Systeme bis hin zu Cloud und BIM<br />

<strong>–</strong> Schritt für Schritt etabliert und weiterentwickelt.<br />

Maßgeblich waren (und sind) dabei die Aspekte<br />

Datengenerierung und Datenübermittlung. Durch<br />

die daraus resultierenden Neuerungen in der Bauabwicklung<br />

können ganz neue Geschäftsmodelle<br />

entstehen. Diese jedoch führen nur dann zu mehr<br />

Effizienz, Produktivität und damit verbunden mehr<br />

Profit, wenn es gelingt, sie mehrwertbringend beim<br />

Kunden zu platzieren und die damit verbundenen<br />

Potenziale gezielt durch Standardisierung, Automatisierung<br />

und Digitalisierung auszuschöpfen.<br />

Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

ist Trumpf<br />

Methoden wie Building Information Modeling (BIM)<br />

und Lean Construction basieren auf dem hocheffektiven<br />

Grundgedanken der Vernetzung, um so<br />

Schnittstellenverluste in der Zusammenarbeit aller<br />

Gewerbe zu minimieren. Die wiederum erfordert<br />

neben etablierten Prozessen im Projektgeschäft vor<br />

allem eine bauphasen- und gewerkeübergreifende<br />

Zusammenarbeit. Genau diese partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette<br />

legt die Basis für erfolgreiche Prozesse, auf die BIM<br />

und Co. dann aufsetzen. Nicht umgekehrt.<br />

Erst <strong>das</strong> Zusammenspiel verschiedener<br />

Prozessoptimierungen führt zum Erfolg.<br />

Im Widerspruch dazu steht eine in Deutschland<br />

tendenziell zum Gegeneinander-Arbeiten und Absichern<br />

motivierte Vertragskultur. Klar im Vorteil<br />

beim Einsatz neuer Arbeitsmethoden sind daher<br />

jene Akteure, die bereits praktikable Lösungen zur<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeit zumindest<br />

in Grundzügen einsetzen. Dann sind Agile, Lean<br />

Construction und BIM wertvolle Instrumente, um<br />

diese Prozesse weiterzuentwickeln. Sie sind jedoch<br />

kein Allheilmittel, um <strong>das</strong> Effizienzpotenzial im Bau<br />

zu heben. Auch, weil die Steigerung der (betrieblichen)<br />

Produktivität letztlich immer ein komplexes<br />

Zusammenspiel unterschiedlicher Einflussgrößen<br />

ist. Maßnahmen zur Prozessoptimierung sind dabei<br />

mittlerweile elementar. Ebenso relevant ist die stetige<br />

technische Weiterbildung von Mitarbeitern und<br />

der Know-how-Transfer zwischen einzelnen Gewerken<br />

und Unternehmen. Auch Unternehmensziele,<br />

Marktposition und die Investitionsbereitschaft in<br />

moderne Kommunikations- sowie Informationstechnologien<br />

spielen eine wichtige Rolle. Greifen alle<br />

Aspekte ineinander, können neue Arbeitsmethoden<br />

in einer lernenden Organisation funktionieren und<br />

im Zusammenspiel mit bewährten Prozessen den<br />

Weg frei machen für die notwendige Veränderung.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 13


Im grünen Bereich<br />

Bessere Luft <strong>–</strong><br />

bessere Leistung<br />

Menschen verbringen im Schnitt bis zu<br />

90 Prozent ihrer Lebenszeit in geschlossenen<br />

Räumen. Einen angenehmen Ort zu<br />

schaffen, an dem sie gesund leben und<br />

komfortabel arbeiten können, ist keine<br />

Selbstverständlichkeit. Hier leistet die<br />

Innenraumqualität einen großen Beitrag.<br />

Auf dem Vormarsch: die funktionale Innenraumbegrünung.<br />

Emissionsfreie Baustoffe, eine störungsfreie Akustik<br />

und Klimatisierungstechnologien, die eine optimale<br />

Aufenthaltsqualität mit minimalem Energie- und<br />

Ressourcenverbrauch vereinen, nehmen zunehmend<br />

Raum beim Neubau sowie der Modernisierung<br />

ein. Das Wechselspiel aus Raumklima und<br />

Behaglichkeit, <strong>das</strong> letztlich auch die Bedingungen<br />

am Arbeitsplatz optimiert, nimmt neben Planern,<br />

Architekten, Vermietern und Bauherren auch Arbeitgeber<br />

in die Verantwortung. Zum Beispiel, wenn es<br />

um die Luftqualität geht.<br />

Zu viel dicke Luft<br />

Die umgangssprachlich dicke Luft stört Konzentration<br />

und Motivation von Mitarbeitern nachhaltig,<br />

auch gesundheitliche Folgen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />

Haut- und Atemwegsreizungen sind<br />

eine Folge zu hoher CO 2<br />

-Konzentration im Blut.<br />

Aus diesem Grund ist die Luftqualität am Arbeitsplatz<br />

über die Arbeitsstättenverordnung geregelt:<br />

Demnach muss in umschlossenen Arbeitsräumen<br />

eine „gesundheitlich zuträgliche Atemluft in ausreichender<br />

Menge vorhanden sein“. Der offizielle<br />

Arbeitsplatzgrenzwert für den Kohlendioxidgehalt<br />

etwa liegt bei 5.000 ppm, wobei eine Arbeitsgruppe<br />

des Umweltbundesamtes bereits Werte<br />

zwischen 1.000 und 2.000 ppm als kritisch bzw.<br />

„auffällig“, alles darüber als „inakzeptabel“ klassifiziert.<br />

Mit der zitierten „gesundheitlich zuträglichen<br />

Atemluft“ und einem guten Raumklima haben<br />

Arbeitgeber immer wieder zu kämpfen. Wie kann es<br />

dennoch gelingen, die Behaglichkeit und damit einhergehend<br />

die Leistungsfähigkeit und Gesundheit<br />

von Menschen in Innenräumen zu sichern? Hier<br />

setzt die biotechnische Gebäudeklimatisierung an,<br />

im weitesten Sinn auch als Innenraumbegrünung<br />

bekannt.<br />

Grüne Räume <strong>–</strong> gutes Klima<br />

Grüne Fassaden und Dächer haben sich längst als<br />

natürliche Klimaanlage und Luftverbesserer etabliert.<br />

Die funktionale, meist vertikale Innenraumbegrünung<br />

hingegen ist vor allem als gestalterisches<br />

Element beliebt. Dabei löst sie erwiesenermaßen<br />

auch viele technische Probleme auf umweltfreundliche<br />

Art, die aus der in Deutschland etablierten<br />

14 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


kompakten, energieoptimierten und hoch wärmedämmenden<br />

Bauweise folgen.<br />

Gerade die Kombination neuester Gebäudetechnik<br />

und natürlicher Elemente wie der durchdachten<br />

Begrünung von Büros und Arbeitsplätzen kann<br />

eine angenehme und kosteneffiziente Lösung zur<br />

Regulierung des Raumklimas darstellen. Immerhin<br />

haben Wasser und Pflanzen <strong>–</strong> eine professionelle<br />

Auswahl und Anordnung vorausgesetzt <strong>–</strong> spürbare<br />

wie messbare Auswirkungen auf die Innenraumqualität.<br />

Pflanzsysteme und ihre Vorteile<br />

• Natürliche Regulierung von Raumtemperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

• Steigerung der Luftqualität und Lufthygiene durch<br />

Reduzierung von Schadstoffen<br />

• Reduzierung von Schall und Verbesserung der<br />

Raumakustik<br />

• Optimierung der Energieeffizienz und Senkung<br />

der Energiekosten<br />

• Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit<br />

• Fähigkeit zur Selbstregulation<br />

In Abgrenzung zu konventionellen Gebäuden<br />

bieten vertikale Begrünungssysteme als integraler<br />

Bestandteil der Gebäudeklimatisierung spannende<br />

Optionen, um dezentral Probleme mit der relativen<br />

Luftfeuchte <strong>–</strong> ein Kernproblem energetisch hocheffizienter<br />

Gebäude <strong>–</strong> zu lösen.<br />

Bei der Umsetzung wird unter Berücksichtigung<br />

der Gebäudeparameter wie Standort, Art der Belüftungstechnik<br />

und Raumnutzung zunächst ermittelt,<br />

welcher Flächenanteil vertikaler Pflanzwände, freistehender<br />

Hecken oder mobiler Pflanzenelemente<br />

die relative Luftfeuchte um <strong>das</strong> angestrebte Ziel<br />

erhöht. Damit die ganzheitliche Wirkung einer funktionalen<br />

Begrünung von Anfang an zielführend geplant<br />

werden kann, sollten Architekten, Fachplaner<br />

für Gebäudebegrünung und Klimatechniker Hand<br />

in Hand arbeiten. Gemeinsam legen sie relevante<br />

Eckwerte fest und prüfen <strong>das</strong> energetische Potenzial,<br />

<strong>das</strong> mit einer Begrünung aufgefangen werden<br />

kann. Energiespitzen können so abgedeckt und<br />

die Klimatechnik entsprechend energiesparender<br />

dimensioniert werden.<br />

Welche Möglichkeiten der vertikalen<br />

Begrünung gibt es?<br />

Ob mit Moos gestaltete Wände und Bilder im<br />

Flur, hängende Gärten in der Kantine oder mobile<br />

Paneele im Konferenzraum <strong>–</strong> grüne Wände mit<br />

automatischer Bewässerung sind praktisch,<br />

facettenreich und effektiv. Besonders häufig<br />

sind Pflanzen wie Farn, Efeutute, Grünlilie oder<br />

Philodendron im Einsatz. Die von den Blättern<br />

abgegebene Feuchtigkeit verbessert die Raumluft,<br />

was speziell während der Heizperiode von Vorteil<br />

ist. Zudem reichern Pflanzen die Luft mit Sauerstoff<br />

an und filtern Schadstoffe und Feinstaub heraus. In<br />

der Regel werden vorkultivierte Paneele vor Ort an<br />

Definition Raumklima<br />

Unter dem Begriff Raumklima werden alle einflussnehmenden<br />

Faktoren auf Gesundheit und Wohlbefinden<br />

zusammengefasst. Konkret: Sobald sich ein<br />

Mensch in Innenräumen bewegt, ist er Klimafaktoren<br />

wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation und<br />

Wärmestrahlung ausgesetzt. Zudem wirken Akustik<br />

und Beleuchtung unmittelbar auf <strong>das</strong> persönliche<br />

Wohlbefinden. Zu laute, zu warme oder zu kalte<br />

Räume tragen ebenso zu Unzufriedenheit und<br />

Leistungsabfall bei wie zu trockene oder zu feuchte<br />

Räume. Abgesehen davon wirken auch die Zahl der<br />

Benutzer, ihr Aktivitätsgrad sowie <strong>das</strong> Außenklima<br />

selbst auf die Umgebung ein. Beispiel Großraumbüro:<br />

Atmungsbedingt steigt die CO 2<br />

-Konzentration im<br />

Tagesverlauf, der Sauerstoffgehalt sinkt und mit ihm<br />

Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.<br />

© stock.adobe.com/masummerbreak<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 15


Profilen eingehängt und montiert. Bewässerung und Düngung lassen sich über<br />

eingelegte Tropfschläuche vollautomatisch oder alternativ webbasiert steuern.<br />

Je nach Tageslichteinfall kann ein zusätzliches künstliches Beleuchtungssystem<br />

notwendig sein.<br />

Innenraumbegrünung auch in Holzgebäuden<br />

Grünpflanzen finden zunehmend als vertikale Innenraumbegrünung in Büround<br />

Verwaltungsgebäuden ihren Platz. Mit Blick auf Objekte, die in Holzoder<br />

Holz-Hybridbauweise realisiert wurden, beschäftigt sich eine aktuelle<br />

Masterarbeit der TH Köln mit den Einflüssen einer großflächigen vertikalen<br />

Innenraumbegrünung auf die Raumluftqualität in einem Holzgebäude sowie<br />

auf die Holzfeuchte angrenzender Bauteile. Das Ergebnis: „Es sind keinerlei<br />

negative Effekte auf angrenzende Holzbauteile durch temporär erhöhte relative<br />

Luftfeuchtigkeit zu erwarten.“ Vielmehr, so die Studienergebnisse, kann die<br />

vertikale Innenraumbegrünung durch die Erhöhung der relativen Luftfeuchte<br />

im Raum <strong>das</strong> Risiko von Knackgeräuschen und Rissbildung im Holz sogar<br />

verringern. Voraussetzung ist eine funktionsfähige Abdichtung der hinterlüfteten<br />

Konstruktion in Richtung der tragenden Wand, um Hinterläufigkeit zu verhindern<br />

und die tragenden Wandbauteile aus Holz vor unzuträglicher Feuchte zu<br />

schützen. Kurzum: die vertikale Innenraumbegrünung bietet für den zeitgemäßen<br />

Bau attraktive, nachhaltige Möglichkeiten <strong>–</strong> zudem haben Pflanzen eine<br />

beruhigende Wirkung und beeinflussen nicht nur <strong>das</strong> Raumklima, sondern auch<br />

<strong>das</strong> Arbeitsklima positiv.<br />

Substrat<br />

Pflanzen<br />

Schematische Darstellung der<br />

Wirkungsweise einer funktionalen,<br />

vertikalen Begrünung<br />

H 2 O<br />

H 2 O<br />

Licht<br />

Temperatur<br />

Luftfeuchte im Raum<br />

Luftbewegung / Luftwechsel<br />

© Hintergrund: stock.adobe.com/masummerbreak, Grafik: FULLHAUS GmbH<br />

16 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


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<strong>BAUREPORT</strong> I 17


© stock.adobe.com/Allan<br />

Zukunft Demografie<br />

Barrierefrei bauen<br />

als Chance<br />

Die Bevölkerung in Deutschland wird<br />

immer älter, <strong>das</strong> hat Auswirkungen: Es<br />

fehlen rund 2,5 Millionen altersgerecht<br />

ausgebaute Wohnungen. Damit wird barrierefreies<br />

Bauen zur vielseitigen Chance,<br />

die sich in den Auftragsbüchern der<br />

Bauakteure zunehmend widerspiegelt.<br />

Nicht nur mit Blick auf die alternde Gesellschaft.<br />

Wurden die Themen demografischer Wandel und<br />

Barrierefreiheit in der vergangenen Dekade noch<br />

als tendenziell abstraktes Phänomen betrachtet,<br />

haben sie beim Bauen, Planen und Sanieren<br />

mittlerweile einen festen Platz auf der Agenda.<br />

Immerhin, so die Ergebnisse der Jahresanalyse<br />

2020/2021 von BauInfoConsult, gehen Bauprofis<br />

davon aus, <strong>das</strong>s ihr Portfolio bis 2025 mit 34 Prozent<br />

zu mehr als einem Drittel durch barrierefreie<br />

Projekte bestimmt sein wird.<br />

Barrierefreiheit ist in der Branche keine Randerscheinung<br />

mehr. Auch, weil sie weit über Konzepte<br />

für Menschen mit Einschränkungen hinausgeht<br />

und zunehmend mit Begriffen wie Wohnkomfort<br />

und Wohngesundheit verknüpft ist. Vor diesem<br />

Hintergrund nehmen sogenannte demografiefeste<br />

Produkte in der Architektur immer mehr Raum ein.<br />

18 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


Demografiefeste Produkte wie etwa ein Aufzug, der direkt<br />

beim Neubau eingeplant wird, sparen langfristig Geld.<br />

» Reinhören<br />

Der Podcast<br />

zum Artikel<br />

Dahinter steckt der Wunsch, <strong>das</strong>s Gebäude mit<br />

ihren Bauelementen von jungen und alten Menschen<br />

gleichermaßen komfortabel und nachhaltig genutzt<br />

werden können. Gerade junge Familien setzen<br />

immer öfter auf eine zukunftsfähige und großzügige<br />

Grundrissplanung, denn wer beim Hausbau oder<br />

einer Sanierung von Anfang an die Barrierefreiheit<br />

berücksichtigt, kann langfristig Kosten sparen.<br />

Ist barrierefreies Bauen zu teuer?<br />

Das barrierefreie Bauen und Modernisieren ist<br />

staatlich gewünscht und wird entsprechend gefördert,<br />

dennoch liegt die Nachfrage nach passenden<br />

Lösungen noch immer hinter dem Bedarf zurück.<br />

Neben anderen sind die Kosten ein Argument:<br />

Viele Eigentümer sind nicht bereit, umfassend in<br />

eine barrierefreie Gestaltung zu investieren, Mieter<br />

wiederum sind in der Regel auf die Mitwirkung des<br />

Eigentümers angewiesen. Die Kosten spielen auch<br />

bei der Mehrheit der in der Jahresanalyse befragten<br />

Architekten, Bauunternehmer, Maler, Trockenbauer<br />

und SHK-Installateure eine wichtige Rolle. Nach ihrem<br />

individuellen Projektvolumen mit barrierefreien<br />

Maßnahmen befragt, scheint <strong>das</strong> Mehrkostenloch,<br />

<strong>das</strong> entsprechende Maßnahmen in <strong>das</strong> Budget der<br />

Bauherren reißen, abschreckend.<br />

Kann barrierefreies Bauen<br />

kostenneutral sein?<br />

Dass die Mehrkosten für barrierefreies Bauen in<br />

der Praxis überschaubar sind, demonstriert auch<br />

die bfb-Trendstudie „Potenziale und Chancen des<br />

barrierefreien, demografiefesten Bauens“. Nur etwa<br />

10 Prozent der Befragten vertraten demnach die<br />

Meinung, <strong>das</strong>s Barrierefreiheit bis zu 25 Prozent<br />

Mehrkosten verursacht, während über 55 Prozent<br />

auf Erfahrung bauen und den Wert mit maximal 5<br />

Prozent angaben. Bei einem Viertel der Umfrageteilnehmer<br />

zeigt die Praxis, <strong>das</strong>s barrierefreies<br />

Bauen bei vorausschauender Planung sogar nahezu<br />

kostenneutral sein kann.<br />

Zu teuer oder nicht <strong>–</strong> diese Frage hat natürlich viele<br />

Dimensionen und lässt sich sicher nicht pauschal<br />

beantworten. Vielmehr kommt es auf den jeweiligen<br />

Wissensstand und die individuellen Möglichkeiten<br />

an. Für Baubeteiligte heißt <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s Richtung<br />

Auftraggeber Aufklärungsarbeit und Lösungen gefragt<br />

sind. Die Notwendigkeit für den barrierefreien<br />

Bau ist schließlich offenkundig, der Wunsch nach<br />

einem selbstbestimmten wie komfortablen Leben<br />

allgegenwärtig.<br />

Reinhören in den<br />

<strong>BAUREPORT</strong><br />

Podcast Folge<br />

#13 „Barrierefrei<br />

bauen als<br />

Chance“ bei<br />

Spotify und<br />

Apple.<br />

» Exklusiv<br />

im Podcast<br />

Im Interview<br />

sprechen wir mit<br />

Herrn Hampp<br />

über barrierefreies<br />

Bauen<br />

und wie es mit<br />

seinem Unternehmen<br />

umgesetzt<br />

wird.<br />

Gleichzeitig drängen neugefasste technische<br />

Regeln und Standards auf eine rasche Umsetzung,<br />

zahlreiche Fördermaßnahmen für <strong>das</strong> barrierefreie<br />

Bauen und Modernisieren sollen Hürden abbauen.<br />

Mit der neuen technischen Regel DIN 18040-2<br />

„Barrierefreies Bauen <strong>–</strong> Planungsgrundlagen <strong>–</strong> Teil<br />

2: Wohnungen“ liegen zeitgemäße und sachgerechte<br />

Planungsgrundlagen vor, die nicht nur im Interesse<br />

der Menschen mit Behinderung, sondern auch<br />

vor dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />

im Wohnungsbau Berücksichtigung finden müssen.<br />

Hier haben erste Modellvorhaben bewiesen, <strong>das</strong>s<br />

Wohnungen, die entsprechend der Vorgängernorm<br />

DIN 18025-2 barrierefrei ausgeführt sind, bei intelligenter<br />

Grundrissgestaltung keinen zusätzlichen<br />

Flächenbedarf und keine größeren Mehrkosten<br />

verursachen.<br />

Gesetze und Verordnungen<br />

Die DIN 18040 ist in Deutschland die Grundnorm für <strong>das</strong><br />

barrierefreie Bauen und Planen. Einen Überblick über<br />

Landesbauordnungen, Richtlinien, Verordnungen und<br />

weitere DIN-Normen gibt beispielsweise unter<br />

https://nullbarriere.de/gesetze.htm.<br />

Mit der im August 2021 veröffentlichten DIN EN 17210<br />

„Barrierefreiheit und Nutzbarkeit der gebauten Umgebung<br />

<strong>–</strong> Funktionale Anforderungen“ wurde erstmals auch eine<br />

europäische Norm für <strong>das</strong> barrierefreie Bauen formuliert.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 19


Erfahrungswerte zu Mehrkosten beim barrierefreien Bauen<br />

Mehrkosten bis zu 25 %<br />

Kostenneutral<br />

Nur knapp 10 % der Befragten geben<br />

an, <strong>das</strong>s Barrierefreiheit bis zu 25 %<br />

Mehrkosten verursacht.<br />

9,5 %<br />

25 %<br />

Bei einem Viertel der Befragten<br />

zeigt die Erfahrung, <strong>das</strong>s<br />

barrierefreies Bauen bei vorausschauender<br />

Planung nahezu<br />

kostenneutral sein kann.<br />

34,5 %<br />

Mehr kosten bis zu 10 %<br />

Über 34 % geben an, <strong>das</strong>s<br />

Mehrkosten von bis zu 10 %<br />

anfallen.<br />

31 %<br />

Mehr kosten bis zu 5 %<br />

Bei 31 % der Befragten liegen<br />

die Mehrkosten erfahrungsgemäß<br />

bei maximal 5 %.<br />

Die Praxis zeigt: Die Mehrkosten für <strong>das</strong> barrierefreie Bauen sind überschaubar und halten sich im Rahmen. Es ist jedoch noch viel<br />

Aufklärungsarbeit nötig, da die Investitionsbereitschaft der Auftraggebern nicht besonders groß ist. Quelle: bfb-barrierefrei-bauen.de, 2<strong>01</strong>9<br />

Mehrkosten<br />

für barrierefreies<br />

Bauen<br />

halten sich laut<br />

Umfragen im<br />

Rahmen.<br />

Demografiefestes Bauen ist gewünscht<br />

Der demografische Wandel treibt <strong>das</strong> Thema<br />

Wohnqualität und Gesundheitszufriedenheit voran.<br />

Schließlich verändert er die herkömmlichen Anforderungen<br />

an Funktion und Form des Wohnens,<br />

wobei die Wohngesundheit Leitmotiv bleibt. Dabei<br />

spielen körperliche Einschränkungen nur eine<br />

Nebenrolle. Vielmehr geht es um maximale Lebensqualität<br />

und um ein komfortables Lebensumfeld.<br />

Sogenannte „Universal-Wohnungen“ beispielsweise<br />

können von allen Menschen selbstbestimmt, bequem<br />

und vor allem flexibel genutzt werden. Und<br />

weil sie bauliche Mindestanforderungen erfüllen<br />

und Immobilien dank entsprechender Ausstattung<br />

zukunftsfähig machen, lassen sie sich selbst nach<br />

langer Nutzung noch wertbringend verkaufen<br />

oder vermieten. Ein zusätzliches Argument pro<br />

Barrierefreiheit, <strong>das</strong> Bauherren vermehrt anbringen.<br />

Entsprechende Produkte im Universal-Design<br />

unterstützen diese Bauweise. Auch neue Wohnformen<br />

und intelligente Smart-Home-Technologien<br />

unterstützen den Wunsch nach einem unabhängigen,<br />

selbstbestimmten Leben bis ins hohe Alter.<br />

Daneben bieten neue Wohnformen und smarte<br />

Senioreneinrichtungen Alternativen zu klassischen<br />

Alten- und Pflegeheimen und schaffen einen nahtlosen<br />

Übergang zwischen unabhängigem und betreutem<br />

Wohnen. Architekten und Designer rücken<br />

bei der Planung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen<br />

heute viel deutlicher <strong>das</strong> körperliche und<br />

psychische Wohlbefinden in den Fokus. In diesem<br />

Zusammenhang haben vorausschauende Raumkonzepte,<br />

ästhetische und bauliche Details sowie<br />

smarte Technik eine wichtige Funktion.<br />

Fazit<br />

Demografischer Wandel, Barrierefreiheit und<br />

Inklusion sind Trends, die wie Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit und Wohngesundheit jede Menge<br />

Herausforderungen an die gebaute Umwelt stellen.<br />

Umbau, Nachrüstung oder Neubau <strong>–</strong> bedarfsgerechte<br />

Barrierefreiheit ist vielschichtig und komplex,<br />

was sich nicht zuletzt in unterschiedlichen Regelwerken<br />

und Förderprogrammen niederschlägt. Wer<br />

sich jedoch dem Thema öffnet und Chancen nicht<br />

nur bei der älteren Zielgruppe sucht, schöpft einen<br />

klaren Wettbewerbsvorteil für sich aus.<br />

20 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU


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BRANCHE AKTUELL<br />

Betriebsführung im Handwerk<br />

Der Unternehmensturm<br />

®<br />

Erfolg voran! Diesen Kurs scheinen einige<br />

wenige Unternehmen im Handwerk gepachtet<br />

zu haben. Alles, was sie in Angriff<br />

nehmen, läuft perfekt. Zu verdanken<br />

ist dies jedoch nicht nur purem Glück.<br />

Dahinter steht stattdessen eine Managementstrategie,<br />

die alles berücksichtigt,<br />

was für eine erfolgreiche Betriebsführung<br />

notwendig ist.<br />

Klaus Steinseifer, Bankkaufmann, Malermeister<br />

und Handwerksunternehmercoach, hat dafür einen<br />

eigenen Begriff geprägt: Unternehmensturm ® .<br />

Stockwerk für Stockwerk listet dieser von unten<br />

nach oben auf, was alles für den Aufbau und die<br />

Führung eines erfolgreichen Betriebs notwendig ist.<br />

Fundament: unternehmerische Kompetenz<br />

© Photo by Tim Woodson on Unsplash<br />

Das Fundament des Unternehmens stellt die Betriebsleitung<br />

dar. Nur wenn die Personen, die dem<br />

Unternehmen vorstehen, unternehmerisch kompetent<br />

sind, hat deren Unternehmen überhaupt Aussicht<br />

auf Erfolg. Wichtig ist neben fachlichen Fähigkeiten<br />

insbesondere die persönliche Kompetenz<br />

Der LESEtipp:<br />

Detaillierte Erklärungen zur richtigen Betriebsführung finden Sie<br />

in der Buchreihe “Unternehmen Handwerk“ von Klaus Steinseifer.<br />

www.steinseifer.com<br />

22 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

BRANCHE AKTUELL


,,<br />

des Chefs oder der Chefin. Wie treten er oder sie<br />

auf? Wie werden sie wahrgenommen? Wer oder<br />

was motiviert sie? Wie steht es mit der Fähigkeit<br />

zur Selbstkritik? Aber auch: Besitzen sie Analysekompetenz<br />

und wie gut ist ihre Finanzplanung?<br />

Die Antworten auf derartige Fragen bestimmen<br />

ebenso die unternehmerische Kompetenz eines<br />

Firmeninhabers oder -leiters wie dessen Fähigkeit,<br />

die Trends der Zukunft zu erkennen und sein<br />

Unternehmen danach auszurichten. Darüber hinaus<br />

kennzeichnet sich eine erfolgreiche Führungskraft<br />

durch Selbstmanagement, Ordnungskompetenz<br />

und Ideenmanagement sowie durch Planungs- und<br />

Organisations- sowie Führungskompetenz aus. Erst<br />

wer alle diese Fragen positiv beantwortet hat, hat<br />

ein unternehmerisches Fundament aufgebaut, <strong>das</strong><br />

stabil genug ist für den Erfolg.<br />

Level 2 und 3: Privatleben<br />

und Fremdkapital<br />

Wir sehen meist nur die Schwächen eines<br />

Mitarbeiters, nicht, was er alles kann.<br />

Level 5 und 6: Mitarbeiter<br />

und deren Motivation<br />

Ohne Mitarbeiter geht es nicht. Darum nimmt <strong>das</strong><br />

Thema Mitarbeiterkompetenz die fünfte Stufe des<br />

Unternehmensturms ® ein. Um sie kennenzulernen,<br />

gilt es, die Stärken und Schwächen des eigenen<br />

Teams aufzulisten, zu bewerten und sich Strategien<br />

zur Optimierung zu überlegen. Dabei sollte man<br />

den Blick für <strong>das</strong> Positive nie verlieren.<br />

Steinseifer zählt Level sechs auf: die Mitarbeitermotivation.<br />

Dazu zählen nicht nur die Weihnachtsfeier,<br />

auch finanzielle Benefits wie eine Jahresgewinnbeteiligung<br />

für alle sind essenziell.<br />

Klaus Steinseifer,<br />

Handwerksunternehmercoach<br />

Die nächste Grundlage für den unternehmerischen<br />

Erfolg eines Betriebs ist <strong>das</strong> Privatleben des Chefs<br />

oder der Chefin. „Ein erfolgreicher Unternehmer<br />

braucht die Unterstützung durch den Partner, die<br />

Partnerin bzw. die Familie. Gibt es hier Konflikte,<br />

wirkt sich <strong>das</strong> auch auf den Betrieb aus“, ist Steinseifer<br />

überzeugt. Erst auf Level drei des Unternehmensturms<br />

® folgt die Kapitalausstattung. „Um<br />

sie sollte sich der Unternehmer insbesondere dann<br />

kümmern, wenn es dem Betrieb gut geht. Dann sollte<br />

er sich Fremdkapital beschaffen für den Ausbau <strong>–</strong><br />

nicht dann, wenn es dem Betrieb schlecht geht.“<br />

Level 4: Zeit- und Zielplanung<br />

Die vierte Ebene nehmen die Punkte Zeit- und Zielplanung<br />

ein. Sie stehen in engem Zusammenhang<br />

mit den persönlichen Eigenschaften und Wünschen<br />

des Chefs oder der Chefin. Und sie erfordern nicht<br />

nur intensive Überlegungen. Steinseifer ist auch<br />

überzeugt davon, <strong>das</strong>s sie zuvor schriftlich festgehalten<br />

werden müssen. Nur dann hätten sie Aussicht<br />

auf Erfolg. „Wer sie nicht aufschreibt, merkt<br />

sich seine Ziele nicht“, fährt er fort und ergänzt:<br />

„Ziele dürfen niemals in Stein gemeißelt sein. Sie<br />

dürfen sich verändern.“<br />

Level 7: Controlling<br />

Das Thema Controlling ist auf der siebten Etage angesiedelt,<br />

worunter Coach Steinseifer <strong>das</strong> Führen<br />

und Lenken des Unternehmens in die richtige<br />

Richtung versteht. Denn: „Level eins bis sieben<br />

betreffen die internen Unternehmenswerte. Diese<br />

müssen stimmen, sonst bleibt <strong>das</strong> Unternehmen<br />

nur eines von vielen. Und <strong>das</strong> schönste Logo und<br />

die beste Marketingmaßnahme sind umsonst.“<br />

Die oberen Stockwerke<br />

Punkte wie ein schlüssiges Unternehmenslogo<br />

als sichtbarer und <strong>das</strong> Firmenimage als spürbarer<br />

Unternehmensauftritt belegen die oberen Level des<br />

Unternehmensturms ® . Getoppt werden sie von den<br />

Themen Werbung und Akquise, die laut Steinseifer<br />

unbedingt auf einer Zielgruppenanalyse basieren<br />

und moderne Werbemaßnahmen beinhalten sollten.<br />

Sind diese Level abgedeckt und alle damit zusammenhängenden<br />

Punkte zur richtigen Betriebsführung<br />

im Handwerk geklärt, „dann klappt es auch<br />

mit dem Kunden“. Und der unternehmerische Erfolg<br />

ist garantiert.<br />

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Der Podcast<br />

zum Artikel<br />

Reinhören in den<br />

<strong>BAUREPORT</strong><br />

Podcast Folge<br />

#14 „Betriebsführung<br />

im Handwerk“<br />

bei Spotify,<br />

und Apple.<br />

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im Podcast<br />

Im Interview<br />

erzählt Handwerksunternehmercoach<br />

Klaus<br />

Steinseifer mehr<br />

über den Unternehmensturm<br />

®<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 23


Büroorganisation in Handwerksbetrieben<br />

Aufräumen für<br />

mehr Effizienz<br />

,,<br />

Wie der Schreibtisch, so der Betrieb:<br />

Ein gut organisiertes Büro erleichtert<br />

nicht nur den Arbeitsalltag, auch der gesamte<br />

Betrieb profitiert von einer klaren<br />

Büro- und Arbeitsstruktur und lässt sich<br />

auf dieser Basis effizienter und stressfreier<br />

führen.<br />

„Jedes Ding an seinem Ort“: Scheinbar triviale<br />

Lebensweisheiten ernst zu nehmen, schenkt im<br />

beruflichen Alltag Zeit <strong>–</strong> und Geld.<br />

Mit einer funktionierenden Büroorganisation lassen<br />

sich bis zu 6.000 Euro pro Arbeitsplatz einsparen.<br />

Ina Grombach,<br />

Office-Coach<br />

Entsprechend gehört dieser Satz zu den Tipps, die<br />

die Expertin Teilnehmern ihrer Kurse über Büroorganisation<br />

im Handwerksbetrieb gerne mitgibt.<br />

„Die Grundlage des Erfolgs legt jeder Unternehmer<br />

allerdings schon früher, indem er die einzelnen<br />

Verantwortungsbereiche genau zuordnet“, ist Grombach<br />

überzeugt. Wer ist für welchen Bereich zuständig?<br />

Für die Akquise, die Arbeitsvorbereitung,<br />

die Auftragsabwicklung sowie die Abrechnung?<br />

Diese Fragen gilt es im Hinblick auf klare Bürostrukturen<br />

zu klären.<br />

Entscheidungen treffen<br />

Als Hilfsmittel für die Umsetzung der Bürotätigkeit<br />

greifen viele Handwerksbetriebe inzwischen selbstverständlich<br />

zu verschiedenen Softwarelösungen.<br />

24 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL


Weitere<br />

Infos zum<br />

Thema Büroorganisation<br />

► www.grombachoffice-coaching.de<br />

In der Regel nutzen sie mehrere Systeme parallel,<br />

von der Auftrags- und Projektsoftware über Dokumentenmanagementsysteme<br />

bis zum E-Mail-Programm.<br />

Auch in diesem Punkt müssen im Sinne<br />

des Erfolgs Entscheidungen getroffen werden: Da<br />

etwa Termine sowohl in der Auftragssoftware als<br />

auch in Outlook verwaltet werden können, ist es<br />

wichtig festzulegen, welche Informationen in welchem<br />

System abgelegt werden. Nur so lassen sich<br />

Doppelungen eliminieren und Fehler sowie Zeitverlust<br />

vermeiden. Das erfordert auch, festgelegte<br />

Regelungen durchgängig einzuhalten.<br />

Ordnungssysteme definieren<br />

Alle zu einem Auftrag gehörenden Dokumente sollten<br />

zudem möglichst gemeinsam abgelegt werden.<br />

Wenn die per Post gesandte Anfrage eines Kunden<br />

auf dem Schreibtisch der Büroassistenz liegt und<br />

ein weiteres Dokument im Auftragsmanagementsystem<br />

abgelegt wurde, entsteht Chaos. „Besser ist<br />

es, Dokumente einzuscannen und zusammen mit<br />

allen Mails und Unterlagen, die den jeweiligen Auftrag<br />

betreffen, an einem zentralen Ort abzulegen“,<br />

rät Grombach.<br />

Kenntnisse auffrischen und damit arbeiten<br />

Terminkalender mit Angaben zu Projektnummer,<br />

Kundennamen und Anschrift. Auch die Festlegung<br />

von Speicherorten und Dokumentennamen sowie<br />

die einheitliche Anlage der Kundendaten im Auftragsverwaltungsprogramm<br />

ist wichtig. Dies spart<br />

Suchzeit und stellt sicher, <strong>das</strong>s Aufträge den richtigen<br />

Kunden zugeordnet werden.<br />

Mobile Datenverfügbarkeit gewährleisten<br />

Wenn im Büro hinterlegte Daten mobil verfügbar<br />

sind, können Kollegen im Außendienst Fragen anhand<br />

vorhandener Unterlagen oder Pläne schneller<br />

klären und Änderungen von unterwegs übernehmen.<br />

Daten, die bei Kunden eingegeben werden,<br />

sind zeitgleich im Büro verfügbar. Hierfür bietet der<br />

Markt verschiedene Cloudlösungen an, z. B. Apps<br />

für die Auftrags- und Terminverwaltung oder MS<br />

Office 365.<br />

Teambesprechungen pflegen<br />

Trotz aller Vorteile der Digitalisierung gilt für eine<br />

funktionierende Büroorganisation: Der persönliche<br />

Kontakt darf nicht vernachlässigt werden. Regelmäßige<br />

Auftragsbesprechungen z. B. morgens sorgen<br />

dafür, <strong>das</strong>s jeder auf dem aktuellen Stand ist.<br />

© Ina Grombach<br />

Voraussetzung für die richtige Dokumentenordnung<br />

ist auch, <strong>das</strong>s der Bearbeiter die jeweiligen Softwarelösungen<br />

beherrscht. So kann er z. B. den<br />

Posteingang so strukturieren, <strong>das</strong>s ankommende<br />

Mails richtig sortiert, bearbeitet oder weitergeleitet<br />

werden. „Programme wie Outlook sind fast selbsterklärend,<br />

daher nutzen viele Anwender oft nur<br />

Grundfunktionen des Programms“, weiß der Office-<br />

Coach. Doch erst wenn die Programme individualisiert<br />

und für den eigenen Gebrauch eingerichtet<br />

seien, ließen sich die Vorteile umfänglich nutzen.<br />

Einheitliche Regeln für die Datenpflege<br />

umsetzen<br />

Im Sinne einer optimalen Lösung sind einheitliche<br />

Organisationsregeln und inhaltliche Vorgaben zur<br />

Dateneingabe hilfreich: Beispiel ist die einheitliche<br />

Eintragung von Terminen in gemeinsam genutzte<br />

Zeitmanagement einführen<br />

Um 13 Uhr auf der Baustelle, 14 Uhr kommt der<br />

neue Auftraggeber und <strong>das</strong> Angebot muss auch<br />

noch raus: Um sich im Alltag zwischen verschiedenen<br />

Terminen nicht selbst zu verlieren, ist Zeitmanagement<br />

für einen funktionierenden Büroalltag<br />

unerlässlich. Für den Umgang mit E-Mails gilt daher:<br />

„Legen Sie Zeiten fest, in denen Sie ihre Mails<br />

abrufen. Und halten Sie sie ein“, schlägt Grombach<br />

vor. Ein Wochenplan, der festgelegte Zeitfenster für<br />

Außendiensttermine, Telefonate und störungsfreie<br />

Arbeitsstunden beinhaltet, bringt Ruhe in den Alltag.<br />

Und wenn im Büro, im Betrieb und auch im Baustellenfahrzeug<br />

noch Ordnung herrscht nach dem<br />

Prinzip „Jedes Ding an seinem Ort“, dann ist <strong>das</strong><br />

Fundament für eine funktionierende Büroorganisation<br />

bereits gelegt.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 25


Technik im Alltag<br />

Was muss ein Bau-<br />

Tablet leisten?<br />

Ein Tablet kann<br />

eine sinnvolle<br />

Erleichterung<br />

im Arbeits alltag<br />

sein. Auf die<br />

passende<br />

Leistung kommt<br />

es an.<br />

Dokumentation, Aufmaß, Kommunikation,<br />

Bautagebuch: Tablets unterstützen <strong>das</strong><br />

digitale Baumanagement <strong>–</strong> sie sind leistungsstark,<br />

portabel und mit gewerkspezifischer<br />

Software besonders komfortabel.<br />

Doch worauf kommt es beim Kauf an?<br />

Das passende Baustellen-Tablet orientiert sich an<br />

den individuellen Ansprüchen, die sich aus Vorlieben<br />

und Einsatzbereich ergeben. Wer <strong>das</strong> Tablet<br />

hauptsächlich im Büro zur schnellen Dokumentation<br />

und Organisation nutzt, ist mit einem Gerät inklusive<br />

Schutzfolie, Schutzhülle und Stift gut beraten.<br />

Sogenannte Semi- oder Full-Rugged-Tablets hingegen<br />

sind für raue Umgebungen wie Werkstätten<br />

sowie den Außenbereich konzipiert. Die robusten<br />

<strong>–</strong> dafür teureren <strong>–</strong> Outdoor- und Industrie-Tablets<br />

stecken nicht nur Staub und Wasser, sondern auch<br />

Stürze weg. Losgelöst vom gewünschten Modell<br />

gibt es jedoch generelle technische Mindestanforderungen,<br />

die <strong>das</strong> reibungslose mobile Arbeiten<br />

unterstützen.<br />

Der Tablet-Leistungscheck<br />

• Bildschirmgröße: Die Wahl der Displaygröße ist<br />

abhängig vom Einsatzzweck: 10-Zoll-Geräte haben<br />

sich als handlicher Kompromiss etabliert, sie<br />

bilden auch Internetseiten komfortabel ab. Höhere<br />

Auflösungen sind vor allem als Notebook-Ersatz<br />

im Büro gefragt, hier sind 13-Zoll-Tablets durchaus<br />

üblich.<br />

• Arbeits- und Gerätespeicher: Je größer der<br />

Arbeitsspeicher, desto besser laufen auch umfangreiche<br />

Apps und Programme gleichzeitig.<br />

Profis kommen mit einem 3 <strong>–</strong> 4 GB Arbeitsspeicher<br />

gut zurecht. Der Gerätespeicher wiederum sichert<br />

alle Dateien wie Bilder, Pläne oder Fotos lokal.<br />

Wer nicht mit einer Cloud arbeitet, sollte auf ausreichend<br />

Kapazität achten, 32 GB sind <strong>das</strong> Minimum.<br />

Tipp: Einige Tablets lassen eine zusätzliche<br />

microSD-Speicherkarte zu.<br />

• Akkulaufzeit: Damit <strong>das</strong> Gerät auf der Baustelle<br />

nicht den Dienst versagt, sollte es eine Akkulaufzeit<br />

von mindestens 8 Stunden mitbringen. Wie<br />

lange der Akku tatsächlich hält, hängt jedoch von<br />

der Nutzung ab. Hilfreich: den Akkuverbrauch von<br />

Apps in den Geräteeinstellungen optimieren.<br />

• Nativer Stift und Touch-Pen: Ein nativer Stift ist<br />

der zum Tablet passende Original-Stift <strong>–</strong> mit ihm<br />

lassen sich Skizzen oder Signaturen exakt ausführen.<br />

Alternativ gibt es Tablets mit Touch-Pens<br />

<strong>–</strong> Stifte, die den Fingerdruck imitieren, als Stift<br />

jedoch weniger geeignet sind.<br />

• LTE SIM-Karte: Für <strong>das</strong> reibungslose Arbeiten<br />

auch mit Bau-Apps sollte <strong>das</strong> Tablet mit einer<br />

SIM-Karte ausgestattet sein. Achtung: Zwar sind<br />

alle Tablets WLAN-fähig, aber nicht jedes Gerät<br />

besitzt einen Slot für eine LTE SIM-Karte.<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Digitale Geräte für gewerbliche Zwecke<br />

können förderfähig sein <strong>–</strong> ein Blick auf<br />

die Förderportale des jeweiligen Bundeslandes<br />

lohnt sich immer! Zum Beispiel<br />

hier: www.digitaljetzt-portal.de<br />

26 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL


Ihr Fachhändler berät<br />

Sie gerne über <strong>das</strong><br />

Wellhöfer Programm<br />

Bodentreppen<br />

FlachdachAusstiege<br />

Kniestocktüren<br />

Deckentüren<br />

Raumspartreppen


Öffentlichkeitsarbeit im Handwerk<br />

Marketing für<br />

Handwerker <strong>–</strong><br />

mit Strategie<br />

Öffentlichkeitsarbeit wird in vielen Handwerksbetrieben<br />

eher stiefmütterlich behandelt:<br />

eine einzelne Anzeige, eine singuläre<br />

Pressemeldung. Mehr nicht. Wer<br />

jedoch nachhaltigen Eindruck machen<br />

will, lernt schnell: Ohne Marketingstrategie<br />

geht es nicht.<br />

Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe<br />

sind in der Regel schon mit dem Alltagsgeschäft<br />

ausgelastet. Für zusätzliche Marketingmaßnahmen<br />

fehlt vermeintlich die Zeit und es mangelt am Budget.<br />

Dabei muss gezieltes Marketing weder kosten-<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit im Handwerk erfordert<br />

fundierte Vorbereitung und kontinuierliche Pflege.<br />

noch arbeitsintensiv sein. Der Erfolg kommt stattdessen<br />

mit einer klaren und vor allem langfristigen<br />

Strategie. Diese beinhaltet nicht nur ein konkretes<br />

Marketingziel, <strong>das</strong> auf der genauen Kenntnis der<br />

eigenen Stärken und der zum Unternehmen passenden<br />

Zielgruppe erarbeitet wurde, sondern auch<br />

ein festes Jahresbudget für Marketingzwecke. Und<br />

sie mündet in die Bereitschaft und Fähigkeit, alle<br />

Online-Kanäle kontinuierlich zu nutzen und diesbezügliche<br />

Leistungen von A wie erster Anruf über<br />

K wie eine professionelle Kontaktbearbeitung bis<br />

zu T wie einem Treuebonus optimal zu erfüllen.<br />

Von der eigenen Stärke …<br />

Rund 12.000 Zimmereien, 79.000 Fliesen- und<br />

Platten- sowie Mosaikleger und 38.000 Tischler<br />

hat Statista* im vergangenen Jahr in Deutschland<br />

gemeldet. Um bei so viel Konkurrenz aufzufallen,<br />

muss sich ein Handwerksunternehmer im Sinne<br />

einer optimalen Marketingstrategie zunächst selbst<br />

klarmachen, was sein Betrieb besonders gut kann<br />

und wo die Alleinstellungsmerkmale liegen. Nur mit<br />

diesem <strong>–</strong> fundierten <strong>–</strong> Wissen kann er potenzielle<br />

Kunden davon überzeugen, <strong>das</strong>s sein Betrieb auch<br />

die erste Wahl für <strong>das</strong> eigene Anliegen ist.<br />

… zur richtigen Zielgruppe<br />

Die Antwort auf die Frage nach dem sogenannten<br />

USP (Unique Selling Point) definiert nicht nur <strong>das</strong><br />

eigene Angebot, sie legt auch <strong>das</strong> Image fest,<br />

<strong>das</strong> die Gesellschaft von nun an nach außen hin<br />

repräsentiert. Ein Dachdecker, der sich auf denkmalgeschützte<br />

Einzelbauvorhaben von Endkunden<br />

spezialisiert hat, spricht eine andere Zielgruppe an<br />

als der Mitbewerber, der ausschließlich Neubauten<br />

für Projektentwickler erstellt. Um den jeweiligen<br />

Kunden gezielt anzusprechen, ist daher auch eine<br />

genaue Analyse der eigenen Zielgruppe erforderlich.<br />

*Statista ist ein Online-Portal für Statistik mit Daten von Markt- und Meinungs forschungsinstitutionen sowie aus Wirtschaft und amtlicher Statistik. Es zählt zu den<br />

erfolgreichsten Statistikdatenbanken der Welt.<br />

28 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL


© FULLHAUS GmbH, Zahnrad: colourbox.de/Aleksandrs Bondars<br />

… mit dem passenden Marketingansatz<br />

Unterschiedliche Zielgruppen erfordern entsprechend<br />

unterschiedliche Marketingansätze, die mal<br />

mehr, mal weniger Aufklärung beinhalten. Auch<br />

hier gilt es im Vorfeld zu klären, ob bereits ein<br />

Marketingplan vorhanden ist. Wenn ja, wie sieht er<br />

aus? Welche Kanäle waren darin abgedeckt und<br />

wie erfolgreich war er? Derlei Fragen müssen für<br />

die künftige Strategie zunächst beantwortet und auf<br />

dieser Basis eine neue Lösung erarbeitet werden.<br />

Fester Etat für feste Ziele<br />

Auch wenn ein Kleinbetrieb für die eigenen Marketingmaßnahmen<br />

keine eigens dafür abbestellte<br />

Abteilung benötigt und keine sechsstelligen Beträge<br />

ausgeben muss, so braucht es doch einen festen<br />

Etat. Dieser sollte, grob geschätzt, bei zwei bis drei<br />

Prozent des geplanten Jahresumsatzes liegen. Wer<br />

den Marketingetat genau fixiert und dabei sowohl<br />

dauerhafte als auch Sondermaßnahmen einplant,<br />

verhindert nebenbei auch, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Budget für nicht<br />

nachhaltige Einzelmaßnahmen vergeudet wird.<br />

Der perfekte Mix für den Erfolg<br />

Wo suchen Sie selbst nach einem Handwerker?<br />

Mittlerweile werden die meisten Menschen auf<br />

diese Frage vermutlich mit „online“ antworten.<br />

Genau deshalb sollte der Schwerpunkt der eigenen<br />

Marketinginitiativen ebenfalls auf Online-Maßnahmen<br />

liegen. Die Basis hierfür stellt die eigene<br />

Homepage dar. Diese muss gut gestaltet sein, stets<br />

aktuell gehalten werden und leicht auffindbare Themenblöcke<br />

mit den Stärken und Besonderheiten<br />

des eigenen Betriebs auflisten. Dabei sollte sie gezielt<br />

auf den jeweiligen Kundennutzen verweisen.<br />

Gelegentliche Online-Kampagnen und Google Ads<br />

verstärken die Sichtbarkeit. Aktuelle Referenzen<br />

und Projektbeispiele zeigen dem Interessenten,<br />

welche Leistung er erwarten darf und wie zufrieden<br />

andere Kunden waren. Soziale Netzwerke wie<br />

Facebook, Instagram oder Pinterest ergänzen den<br />

Online-Auftritt und bieten sich für die direkte<br />

Kommunikation mit dem Kunden an.<br />

Von der Einzelmaßnahme zum Erfolg<br />

Kostenlose Unternehmensprofile<br />

auf Google My Business erleichtern<br />

<strong>das</strong> Auffinden<br />

1<br />

des eigenen Unternehmens,<br />

Kontaktformulare auf der Webseite<br />

vereinfachen die Bearbeitung von Kundenanfragen<br />

<strong>–</strong> die so schnell wie möglich beantwortet<br />

werden sollten. Eine ordentlich geführte<br />

Kundendatenbank erleichtert den Kontakt <strong>–</strong> und<br />

bietet sich als Basis für die individuelle Kundenpflege<br />

an.<br />

Sind dort etwa Geburtstage hinterlegt, können<br />

Glückwunsch-E-Mails automatisch verschickt<br />

werden. Nach Fertigstellung des Projekts freut<br />

sich der Auftraggeber über eine Rückfrage nach<br />

der Zufriedenheit. Jahrelange Kunden genießen<br />

gern die Benefits einer Treueaktion bzw. eines<br />

Treue bonus. Newsletter bringen <strong>das</strong><br />

eigene Unternehmen kontinuierlich<br />

in Erinnerung. Werbeplakate auf<br />

der Baustelle und Logos an<br />

der Fahrzeugflotte machen<br />

Passanten auch außerhalb<br />

der virtuellen Welt auf den<br />

eigenen Betrieb aufmerksam.<br />

Und ein durchgängiges<br />

Corporate Design <strong>–</strong> von der<br />

Visitenkarte bis zum Logo an<br />

der Arbeitsbekleidung <strong>–</strong> sorgt<br />

für einen gelungenen Auftritt<br />

ab dem ersten<br />

Kontakt <strong>–</strong> und<br />

rundet <strong>das</strong><br />

Marketingkonzept<br />

nochmals<br />

ab.<br />

1<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 29


Souverän überzeugen: Zum richtigen Umgang mit<br />

„Nachverhandlern“<br />

Erst die Preisverhandlung, danach die<br />

Auftragserteilung, dann die Arbeit: So<br />

arbeitet <strong>das</strong> Handwerk im Normalfall.<br />

Mancher Kunde beginnt allerdings<br />

erneut mit der Nachverhandlung des<br />

Preises, wenn ein Teil der Fliesen schon<br />

gelegt ist, der halbe Raum gestrichen<br />

oder die erste Wand schon errichtet<br />

wurde. Mit Vorwürfen <strong>–</strong> wegen angeblich<br />

schlechter Qualität oder durch den<br />

Vergleich mit einem vermeintlich günstigeren<br />

Wettbewerber <strong>–</strong> versucht er, den<br />

Preis nachträglich zu drücken.<br />

Wer nun genervt reagiert, unfreundliche Antworten<br />

gibt, auf Entscheidungen von Kollegen und<br />

Chefs oder die ungünstigen Einkaufsbedingungen<br />

verweist, findet sich schnell in einem langen<br />

Gespräch wieder, bei dem der Kunde immer<br />

stärker auf eine Kostenreduzierung drängt.<br />

Bleiben Sie souverän!<br />

Viel besser ist es, in einem solchen Fall souverän<br />

zu reagieren und sich von Angriffen oder Vergleichen<br />

nicht provozieren zu lassen. Der Gesprächston<br />

und die Aussagen dem fordernden Kunden<br />

gegenüber sollten dabei immer freundlich bleiben.<br />

€€€<br />

Wer sich seinem eigenen Betrieb gegenüber<br />

zudem loyal verhält und die firmeninterne<br />

Preis politik nicht in Frage stellt, wird schnell<br />

feststellen, <strong>das</strong>s er dadurch selbst ebenfalls an<br />

Stärke und Überzeugungskraft gewinnt <strong>–</strong> und so<br />

den Kunden leichter beruhigen kann. Statt sich<br />

mit dem Kunden auf eine Diskussion einzulassen<br />

und ihm vage Zusagen zu einer Nachverhandlung<br />

oder Preisreduzierung zu geben, ist es<br />

ratsam, im Gespräch die Qualität des eigenen<br />

Unternehmens nochmals hervorzuheben. Auch<br />

die Wertigkeit der versprochenen Leistungen<br />

kann hier erneut angesprochen werden.<br />

Doch auch für denjenigen, der sich einer Diskussion<br />

nicht gewachsen fühlt und sprachlich<br />

weniger gewandt ist, gibt es eine Lösung. Statt<br />

selbst zu argumentieren, könnte der vom Kunden<br />

angesprochene Handwerker einfach einen Rückruf<br />

durch einen zuständigen Kollegen offerieren.<br />

Damit führt er die Debatte friedlich zu Ende und<br />

sein Gegenüber fühlt sich in seinem Anliegen<br />

gehört. Streit wurde vermieden, <strong>das</strong> „Gesicht<br />

gewahrt“ und die Möglichkeit zu einem weiteren<br />

Gespräch mit der passenden Person wurde<br />

offengehalten.<br />

So reagieren Sie richtig<br />

• Bleiben Sie souverän und zeigen Sie sich als Profi<br />

• Stellen Sie die Qualität Ihres Unternehmens und Ihrer<br />

Leistungen heraus<br />

• Gehen Sie auf keine Angriffe ein und übernehmen Sie<br />

nicht die Opferrolle<br />

• Verweisen Sie auf einen fachkundigen Kollegen im Betrieb<br />

Darüber hinaus hat der souverän reagierende<br />

Handwerker auf diese Weise die aktuelle Situation<br />

entschärft und kann nun seine Tätigkeit zu<br />

Ende bringen, während der Kunde sich wieder<br />

beruhigt <strong>–</strong> und im Optimalfall von ganz alleine<br />

feststellt, <strong>das</strong>s seine schon einmal getroffene Auftragsentscheidung<br />

doch die richtige war.<br />

© colourbox.de/Ludmila<br />

30 I <strong>BAUREPORT</strong><br />

BRANCHE AKTUELL


www.ostendorf-kunststoffe.com<br />

KG2000.<br />

Der Alleskönner!<br />

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KG2000 ist ein starkes und modernes System gemäß der Norm<br />

DIN EN 14758-1.<br />

Und jetzt auch offiziell durch eine SKZ-Studie bestätigt: KG2000 ist<br />

deutlich nachhaltiger und eindeutiger Sieger in der Ökobilanz in<br />

Relation zum Referenzrohrsystem nach DIN EN 1852!<br />

Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 6<strong>–</strong>8 · 49377 Vechta · Germany<br />

Tel. +49 (0) 4441 874-10 · Fax +49 (0) 4441 874-15<br />

verkauf@ostendorf-kunststoffe.com


UNTERNEHMEN<br />

Generation Z<br />

Den Nachwuchs<br />

im Fokus<br />

Unternehmen beschäftigen heute Mitarbeiter<br />

aus bis zu vier Generationen. Doch<br />

kaum eine wirft so viele Fragen auf wie<br />

die Generation Z. Eine Altersgruppe, die<br />

immer mehr auf den Arbeitsmarkt drängt<br />

und eigene Werte und Wünsche mitbringt.<br />

auch die Kommunikation, die hauptsächlich online<br />

abläuft und bestimmt, wie Kontakte angebahnt und<br />

Informationen beschafft werden. Selbst Stellenangebote<br />

und Bewerbungen wickeln sie am liebsten<br />

über digitale Medien ab, über die sie auch selbst<br />

am effektivsten zu erreichen sind.<br />

» Reinhören<br />

Der Podcast<br />

zum Artikel<br />

Reinhören in den<br />

<strong>BAUREPORT</strong><br />

Podcast Folge<br />

#15 „Den Nachwuchs<br />

im Fokus“<br />

bei Spotify und<br />

Apple.<br />

» Exklusiv<br />

im Podcast<br />

Im Interview<br />

erklärt Generationenforscher<br />

Rüdiger Maas,<br />

worauf Ausbilder<br />

im Umgang mit<br />

der Generation Z<br />

achten sollten<br />

und wie die neuen<br />

Azubis ticken.<br />

Gen Z, Generation Greta, Generation Zero, Digital<br />

Natives 2.0 oder Generation Azubi: Die zwischen<br />

1995 und 2<strong>01</strong>0 Geborenen haben viele Label, doch<br />

wie ticken sie wirklich? Um diese Altersgruppe<br />

optimal zu integrieren und zu entwickeln, müssen<br />

Arbeitgeber und Ausbildungsverantwortliche sie zunächst<br />

einmal verstehen und abgrenzen.<br />

Wer ist die Gen Z?<br />

Der genaue Beginn der Generation Z ist nicht klar<br />

definiert. Auch wenn die meisten Quellen ihn mit<br />

1995/96 ansetzen, startet eine Unterklassifizierung<br />

mit dem Jahr 2000. In dieser Gruppe werden auch<br />

die meisten neuen Azubis und Berufseinsteiger<br />

zu finden sein. Die Angehörigen der Generation<br />

Z <strong>–</strong> speziell die ab 2000 Geborenen <strong>–</strong> sind die<br />

ultimativen Digital Natives; im Unterschied zur Vorgängergeneration<br />

Y, die erst im frühen Jugendalter<br />

digital sozialisiert wurde, ist diese Generation mit<br />

dem Smartphone aufgewachsen. Ein Umstand, der<br />

Werte, Wünsche und Verhalten massiv prägt.<br />

Werte, Wünsche und Erwartungen<br />

Jede Generation ist <strong>das</strong> Produkt ihrer Zeit. Die<br />

Gen Z wurde in eine digitale Welt hineingeboren,<br />

die ohne WLAN und technische Devices nicht<br />

denkbar ist. Sie bewegt sich wie keine andere<br />

Personengruppe im Netz, <strong>das</strong> Smartphone ist<br />

vollständig in ihre Lebenswelt integriert. Das prägt<br />

Kurzum: Die Generation Z ist keine Verlängerung<br />

der Generation Babyboomer, X und Y, sondern<br />

eine in sich eigenständige Generation mit einem<br />

spezifischen Wertesystem. Während beispielsweise<br />

die Generation Y (1980 bis 1999 Geborene) gerne<br />

viel und lange in einem identitätsstiftenden Umfeld<br />

arbeitet, Beruf und Freizeit mischt und durchaus<br />

eine gewisse berufliche Wechselbereitschaft<br />

zeigt, haben für die Generation Z Harmonie und<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz oberste Priorität. Geld<br />

und beruflicher Status sind dabei weniger wichtig<br />

als beispielsweise ein unbefristeter Arbeitsvertrag,<br />

klare Strukturen, ein gutes Betriebsklima sowie die<br />

Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.<br />

Die wichtigsten<br />

Werte für die Gen Z<br />

• Gesundheit<br />

• Freiheit<br />

• Individualität<br />

• Freundschaft<br />

• Familie<br />

• Gerechtigkeit<br />

• Diversität und Multikulturalität<br />

32 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


Und weil diese Generation wie keine andere zuvor<br />

Arbeit und Freizeit strikt trennt, vielmehr Freiheit<br />

im Leben schätzt, will sie innerhalb eines sicheren<br />

Rahmens möglichst flexibel arbeiten können.<br />

Wie sich die Nachwuchs-<br />

Generationen unterscheiden<br />

Gleichzeitig erwarten die jungen Menschen, von<br />

Vorgesetzten und Kollegen ernst genommen und<br />

eingebunden zu werden. Ausbilder sollten auf regelmäßiges<br />

Feedback und maximalen Respekt achten,<br />

denn Mitglieder der Gen Z sind schnell verunsichert<br />

und suchen nach Bestätigung. Den Optimismus der<br />

Vorgängergeneration lässt die Generation Z hinter<br />

sich und blickt eher realistisch in die Zukunft.<br />

Fazit: die Generation Z in der Arbeitswelt<br />

Der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Jahren<br />

massiv wandeln. Der Großteil der sogenannten<br />

Babyboomer steht vor der Rente, neben den Millenials<br />

bestimmt die Generation Z <strong>das</strong> Arbeitsleben<br />

mehr und mehr, wobei die Arbeit selbst bei dieser<br />

Generation nicht mehr an erster Stelle steht. Umso<br />

wichtiger wird es für Unternehmen, in puncto Mitarbeiterführung<br />

und Recruiting umzudenken und<br />

sich speziell um die Gen Z auf neuen Wegen zu<br />

bemühen. Einmal mehr in Anbetracht der Tatsache,<br />

<strong>das</strong>s die Geburtenrate in den betreffenden Jahrgängen<br />

relativ gering ist und sich der Fachkräftemangel<br />

entsprechend verschärfen wird.<br />

Generation Y (Millenials)<br />

• Flexible Arbeitszeiten und -orte<br />

• Work-Life-Blending<br />

• Leistungsorientiert<br />

• Identifikation mit dem Unternehmen<br />

• Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber<br />

• Teamplayer/Networker<br />

Generation Z<br />

• Sicheren Arbeitsplatz<br />

• Work-Life-Separation<br />

• Sinnsuche in der Arbeit<br />

• Job und Persönlichkeit müssen harmonieren<br />

• Geringe Loyalität gegenüber Arbeitgeber<br />

• Anspruch an modernen Arbeitsplatz<br />

Anders gesagt müssen Unternehmen die besten<br />

Arbeitgeber sein, die sie jemals waren, und <strong>das</strong> im<br />

doppelten Sinn: Immerhin bringt die Generation Z<br />

ein starkes Markenbewusstsein mit, statt Renommee<br />

ist die Arbeitgebermarke bei der Wahl des<br />

Ausbildungsbetriebs <strong>das</strong> gewichtigere Argument.<br />

Online-Rankings, Bewertungen und Präsenz im<br />

Internet geben dabei Orientierung.<br />

Auf dem Weg zu neuen Wegen hilft es, die Unternehmensstruktur<br />

zu demokratisieren, ein stabiles,<br />

lukratives, offenes und angenehmes Arbeitsumfeld<br />

zu etablieren, die Trennung von Arbeit und Freizeit<br />

zu ermöglichen und Arbeit so zu organisieren, <strong>das</strong>s<br />

Arbeitszeiten geregelt und Überstunden niemals<br />

die Regel sind. Alles Aspekte, die auf die Motivation<br />

des Nachwuchses abzielen.<br />

► Mehr zu den Motivatoren der Azubis 4.0<br />

sowie zielführendes Recruiting lesen Sie<br />

auf den folgenden Seiten.<br />

© stock.adobe.com/vinayak<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 33


Azubi 4.0<br />

5 Motivatoren der<br />

Generation Z<br />

Junge Auszubildende ticken anders als alteingesessene<br />

Mitarbeiter. Sie zu motivieren<br />

ist nicht immer leicht, ein klassischer<br />

Faktor wie Geld ist für die Generation Z weniger<br />

relevant. Darauf sollten Ausbildungsbetriebe<br />

eingestellt sein.<br />

Jugendforscher und Coaches sind sich einig: Wer<br />

die Gen Z ausbilden will, muss umdenken. Eine<br />

Generation, die es nicht nur gewohnt ist, gleichberechtigt<br />

behandelt zu werden und überall mitreden<br />

zu dürfen, sondern auch eine Generation,<br />

die rund um die Uhr „digital“ tickt, Feedback gibt<br />

und sucht, digitale Informationen mühelos verarbeitet,<br />

vernetzt denken und schnell reagieren<br />

kann. Gleichzeitig definiert sich ihre Zufriedenheit<br />

nur marginal über den beruflichen Erfolg, vielmehr<br />

über persönliche Werte, Wertschätzung und<br />

Selbstbestimmung. Daraus lassen sich starke<br />

Motivatoren ableiten, an denen sich Ausbilder<br />

orientieren können.<br />

Vertrauen baut auf Gegenseitigkeit<br />

Geregelte Arbeitszeiten, eine transparente<br />

Kommunikation und Eigenverantwortung setzen<br />

Vertrauen voraus und stärken es zugleich. Eine<br />

Win-win-Situation, die im Idealfall ein festes Band<br />

zwischen Ausbildungsbetrieb und Azubi knüpft.<br />

Zeigt sich statt Motivation jedoch Demotivation,<br />

besteht Handlungsbedarf. Denn: Je unmotivierter<br />

ein Azubi über die Zeit ist, desto höher ist <strong>das</strong><br />

Risiko eines Ausbildungsabbruchs. Durch gutes<br />

Beobachten und regelmäßige Gespräche kann<br />

hier frühzeitig reagiert werden. Kurzum: Aufmerksamkeit<br />

ist gefragt. Und die wiederum ist nur ein<br />

anderes Wort für Motivation.<br />

Flexibilität auf allen Ebenen bieten, vom<br />

spontanen Urlaubstag bis hin zur ge-<br />

1. wünschten Teilhabe an Besprechungen.<br />

Das schließt <strong>das</strong> Verständnis für die Notwendigkeit<br />

von Erholungsphasen und Freizeit ein.<br />

2. die digitale Unternehmenspräsenz und<br />

Digitale Technologie zur Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit sind so essenziell wie<br />

zeitgemäßes Marketing. Hier gerne auch die Kompetenzen<br />

der Azubis anerkennen und abfragen.<br />

Ein Social-Media-Verbot im Unternehmen ist ein<br />

No-Go, Regeln geben Orientierung.<br />

3.<br />

Die Kommunikationskultur setzt auf<br />

flache Hierarchien, schnelles und regelmäßiges<br />

Feedback sowie die Beteiligung von<br />

Azubis an Entscheidungsprozessen. Auch Kritik,<br />

Ideen und Meinungen sollten aktiv eingefordert,<br />

Über- und Unterforderung so frühzeitig erkannt und<br />

Abwechslung geboten werden.<br />

4. und belohnt werden, wenngleich der<br />

Wertschätzung ist ein hohes Gut, herausragende<br />

Leistung sollte immer anerkannt<br />

Generation Z monetäre Aspekte weniger bedeuten<br />

als die aktive Einbindung in wichtige Projekte sowie<br />

die Übertragung von Verantwortung.<br />

5. Unsicherheiten einer global vernetzten<br />

Sicherheit und Transparenz sind entscheidend<br />

für eine Generation, die mit den<br />

Welt groß geworden ist. Werte, für die ein Ausbildungsbetrieb<br />

einstehen und damit einhergehende<br />

Perspektiven kommunizieren sollte <strong>–</strong> ein unbefristeter<br />

Vertrag nach der Ausbildung, Abwechslung und<br />

Selbstbestimmung im Berufsalltag inklusive.<br />

© FULLHAUS GmbH<br />

34 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


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Die flexible Reaktivabdichtung ist die bitumenfreie<br />

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• Variable Rissüberbrückung durch Schichtdickenanpassung<br />

• Einsetzbar auf allen Untergründen und Materialübergängen, auf denen<br />

eine Bitumen-Dickbeschichtung eingesetzt werden kann<br />

• Ideal bei komplexen Geometrien, Sanierungen beschädigter Abdichtungen<br />

am Gebäudesockel oder zum Abdichten bodentiefer Fenster<br />

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Geeignete Azubis finden<br />

Auf gute<br />

Zusammenarbeit<br />

© stock.adobe.com/Andrey Popov<br />

Junge Menschen auszubilden ist eine große<br />

Aufgabe und fordert von ausbildenden<br />

Unternehmen viel Engagement. Umso<br />

wichtiger ist es, geeignete Bewerber für<br />

eine Ausbildungsstelle herauszufiltern,<br />

die den Arbeitsanforderungen gewachsen<br />

sind und in <strong>das</strong> Team passen. Das ist<br />

nicht einfach <strong>–</strong> wichtig ist aber, den Bewerbern<br />

schon von Anfang an auf Augenhöhe<br />

zu begegnen.<br />

Gute Vorbereitung beginnt bereits mit der Stellenausschreibung:<br />

Genauso wichtig wie die Erläuterung<br />

des Ausbildungsberufs ist es, zu kommunizieren,<br />

was von den Bewerbern erwartet wird und<br />

worauf <strong>das</strong> ausbildende Unternehmen besonders<br />

großen Wert legt. Auf diesem Wege können sich<br />

Interessierte bereits vor dem Abschicken ihrer<br />

Bewerbungsunterlagen im besten Fall selbst die<br />

richtigen Fragen stellen.<br />

Auf <strong>das</strong> Bewerbungsgespräch sollten sich<br />

beide Seiten gut vorbereiten.<br />

Sind geeignete Kandidaten gefunden, geht es<br />

an die Planung der Vorstellungsgespräche. Vorschläge,<br />

welche Fragen unbedingt gestellt werden<br />

sollten, gibt es viele. Klassiker wie beispielsweise<br />

„Warum haben Sie sich ausgerechnet bei uns<br />

beworben?“ dürfen nicht fehlen. Dennoch kann<br />

es sich lohnen, eingetretene Pfade zu verlassen<br />

und auch grundsätzliche Fragen individueller zu<br />

formulieren. Fragen zum Unternehmen und der<br />

Branche zeigen, wie intensiv sich die Bewerber mit<br />

dem Markt beschäftigt haben. Dabei sollte aber<br />

darauf geachtet werden, die jungen Bewerber nicht<br />

zu verschrecken, sondern ihnen auf Augenhöhe zu<br />

begegnen und ihnen zu zeigen, <strong>das</strong>s ihre Meinung<br />

bereits jetzt von Interesse ist und sie diese einbringen<br />

dürfen.<br />

Wichtig ist zudem, <strong>das</strong>s die Bewerber viele Informationen<br />

über den ausbildenden Betrieb erhalten.<br />

Besonders nachhaltig können diese von Azubis<br />

aus den höheren Lehrjahren vermittelt werden.<br />

Hier sind die Hemmungen, offen zu sprechen, mit<br />

Sicherheit geringer, als es im Gespräch mit dem<br />

zukünftigen Vorgesetzten der Fall wäre.<br />

Um den neuen Azubis einen guten Start in die<br />

Ausbildung zu bereiten, teilt man ihnen am besten<br />

schon vorab grundsätzliche Informationen zum<br />

Arbeitbeginn und der Berufskleidung mit. Das gibt<br />

bereits zu Beginn ein sicheres Gefühl.<br />

36 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


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■ Bewährte Ausführungen mit hoher Kundenzufriedenheit und wenig Reklamationsanlässe<br />

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Neue Azubis motivieren<br />

Ein guter Start<br />

Sind die richtigen Azubis gefunden und<br />

die Ausbildungsverträge unterschrieben,<br />

sollte es direkt darum gehen, die zukünftigen<br />

Kollegen in <strong>das</strong> Unternehmen einzubinden<br />

und bereits vor dem Ausbildungsstart<br />

miteinander in Kontakt zu bleiben.<br />

Eine Mappe, in der die wichtigsten Punkte zusammengefasst<br />

sind, hilft für den ersten Einstieg.<br />

In dieser Zeit können Azubis aus den höheren<br />

Lehrjahren eine gute Unterstützung sein, indem sie<br />

die „Neuzugänge“ aktiv einbinden und beispielsweise<br />

vorab einen Teamnachmittag in entspannter<br />

Atmosphäre verbringen. So wissen die angehenden<br />

Azubis gleich, was auf sie zukommt und können<br />

entspannt dem ersten Arbeitstag entgegensehen.<br />

Werden die neuen Kollegen von Beginn an<br />

eingebunden, fühlen sie sich wertgeschätzt.<br />

Wenn junge Menschen eine Ausbildung starten,<br />

sind sie in der Regel hochmotiviert. Dieser Flow<br />

muss unbedingt genutzt werden, um langfristig<br />

<strong>das</strong> gesamt Potenzial der Azubis ausschöpfen zu<br />

können. Der erste Arbeitstag der neuen Azubis<br />

sollte deshalb gut vorbereitet und strukturiert sein.<br />

Nichts ist schlimmer als <strong>das</strong> Szenario, <strong>das</strong>s sich<br />

niemand für einen zuständig fühlt und man überhaupt<br />

keine Ahnung hat, was man vor Ort eigentlich<br />

nun tun soll. Auch die Wertschätzung darf nicht<br />

vernachlässigt werden: Chef und Ausbilder sollten<br />

sich zumindest einen Moment Zeit nehmen, um die<br />

neuen Mitarbeiter persönlich zu begrüßen. Diejenigen,<br />

die im unmittelbaren Umfeld arbeiten, selbstverständlich<br />

auch. Ist der Einstieg gut gelungen<br />

und die Auszubildenden fühlen sich willkommen,<br />

ist der Grundstein einer erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

gelegt und die Zeichen stehen gut, <strong>das</strong>s aus<br />

den „Neuzugängen“ zeitnah geschätzte Mitarbeiter<br />

werden.<br />

© stock.adobe.com/Panumas<br />

38 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


wedi Duschkonfigurator<br />

Konfigurieren. Bestellen. Loslegen.<br />

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Alle wedi Top Line Designoberflächen bestehen aus einem hochwertigen Verbundwerkstoff<br />

mit besten Materialeigenschaften. Erhältlich in den fünf stilvollen, aufeinander<br />

abgestimmten Farben Pure Weiß, Stone Grau, Sahara Beige, Concrete Grau<br />

und Carbon Schwarz, bieten sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Dusche und<br />

Bad <strong>–</strong> für Neubau, Renovierung sowie Modernisierung.<br />

Die Vorteile im Überblick<br />

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• Technik und Design aus einer Hand <strong>–</strong> perfekt aufeinander abgestimmt<br />

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Nebentätigkeiten von Azubis<br />

Dürfen die <strong>das</strong>?<br />

Eines ist klar: Mit einem Azubigehalt kann man keine großen<br />

Sprünge machen. Deshalb ist es allzu verständlich, wenn Auszubildende<br />

sich ihr Einkommen mithilfe von Nebenjobs etwas<br />

aufbessern möchten.<br />

Sicher kann <strong>das</strong> jeder Arbeitgeber nachvollziehen. Dennoch stellt sich natürlich<br />

die Frage, ob der Nebenjob die Arbeitskraft im eigenen Unternehmen schmälert.<br />

Besonders unangenehm kann es für die weitere Zusammenarbeit werden,<br />

wenn sich die Auszubildenden Nebentätigkeiten in der jeweiligen Branche <strong>–</strong> im<br />

schlimmsten Fall bei der Konkurrenz <strong>–</strong> suchen.<br />

Grundsätzlich dürfen Auszubildende eine Nebentätigkeit ausüben, sofern es<br />

nicht anders im Ausbildungsvertrag festgehalten ist. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s die<br />

Lernpflicht nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, sich die Azubis also nicht mit<br />

vermindertem Einsatz ihren Aufgaben widmen. Generell gibt es keine Verpflichtung,<br />

den Arbeitgeber um Einverständnis zu bitten. Die Azubis müssen jedoch<br />

über ihre geplanten Nebentätigkeiten informieren, sofern diese die Interessen<br />

des Arbeitgebers berühren.<br />

Die Interessen des Unternehmens im Blick<br />

In der Praxis heißt <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s beispielsweise ein Dachdecker-Azubi ohne<br />

schlechtes Gewissen in seiner Freizeit kellnern oder Hundetrainings anbieten<br />

kann. Nutzt er allerdings seine arbeitsfreie Zeit dazu, um die Konkurrenz zu<br />

unterstützen, kann es schwierig werden. Das wettbewerbsrechtliche Verhalten<br />

von Azubis ist im Berufsbildungsgesetz nur teilweise geregelt. Daraus ergibt<br />

sich, <strong>das</strong>s die allgemeinen, wettbewerblichen Grundsätze verbindlich sind,<br />

durch die den Azubis jegliche Tätigkeiten untersagt sind, die zulasten der ausbildenden<br />

Unternehmen gehen könnten. Auch Azubis dürfen die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Unternehmens nicht gefährden.<br />

Der Blick auf die Vorgaben ist <strong>das</strong> eine, der auf <strong>das</strong> Miteinander <strong>das</strong> andere.<br />

Wer heute junge Menschen ausbildet, tut dies in der Regel, um sie langfristig<br />

an <strong>das</strong> Unternehmen zu binden <strong>–</strong> schließlich sind Fachkräfte rar gesät. Eine<br />

unabdingbare Basis für eine langjährige Zusammenarbeit ist Vertrauen und<br />

deshalb sollte offen über solche Dinge gesprochen werden. Arbeitgeber können<br />

die Initiative zum Gespräch ergreifen, wenn sie den Eindruck haben, <strong>das</strong>s die<br />

Auszubildenden Nebentätigkeiten anstreben oder darauf angewiesen sind.<br />

Lösungsmöglichkeiten, mit denen beide Seiten zufrieden sind, lassen sich mit<br />

großer Sicherheit finden.<br />

© stock.adobe.com/YURII MASLAK<br />

40 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


EGAL WIE GROSS <strong>–</strong><br />

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Beratung und Service inklusive. Darauf können Sie bauen!<br />

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Zukunftsbotschafter Azubi<br />

Mit Vertrauen<br />

beim Kunden<br />

punkten<br />

Mitarbeiter sind die wichtigsten Botschafter<br />

eines Betriebes. Sie stehen im<br />

direkten Kundenkontakt und tragen <strong>das</strong><br />

Leitbild der Firma nach außen. Das gilt<br />

auch für Azubis, die neu ins Berufsleben<br />

starten. Wer es schafft, den Nachwuchs<br />

gut zu integrieren, entwickelt verlässliche<br />

Mitarbeiter, die auch loyale Unternehmensbotschafter<br />

sind.<br />

So gelingt die Azubi-Integration<br />

• Erklären Sie Ihren Azubis die Abläufe und Unternehmensprozesse<br />

und bitten Sie sie um Verbesserungsvorschläge<br />

• Vermitteln Sie die Kommunikationskultur im Umgang mit<br />

Kollegen, Vorgesetzten, Kunden <strong>–</strong> wird gesiezt, geduzt, wie<br />

meldet man sich am Telefon, wie stellt man sich vor etc.<br />

• Stellen Sie hochwertige Arbeitskleidung und -materialien bereit<br />

• Setzen Sie klare Grenzen im Umgang mit Firmeninterna<br />

• Kommunizieren Sie Social Media Guidelines, z. B. dürfen<br />

keine Beiträge im Namen des Betriebes verfasst werden<br />

• Erläutern Sie die Regeln zur privaten Mediennutzung<br />

• Lernen Sie Ihre Azubis, deren Motivation und Interessen<br />

kennen <strong>–</strong> regelmäßiger Austausch optimiert die interne<br />

Kommunikation und <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl<br />

Handwerksbetriebe stehen im ständigen Wettbewerb<br />

um Aufträge und Arbeitskräfte. Um auch in<br />

Zukunft aus der Masse herauszustechen, brauchen<br />

sie so qualifizierte wie motivierte Fachleute. Nur<br />

wer sich in seiner Ausbildung gerne engagiert, wird<br />

sich langfristig an ein Unternehmen binden. Das<br />

haben die meisten Betriebe erkannt <strong>–</strong> nicht grundlos<br />

finden sich bei Google heute fast sechs Millionen<br />

Suchergebnisse zu den Themen „Gewinnung<br />

von Nachwuchskräften“ und „Mitarbeiterbindung“.<br />

Unter dem markanten Titel „Employer Branding“<br />

steht die Arbeitgebermarke längst ganz oben auf<br />

der Prioritätenliste. Dabei gibt es auch jenseits von<br />

Recruiting-Programmen und Co. eine fundamentale<br />

Basis, die Nachwuchs und Kunden gleichermaßen<br />

begeistert: Wertschätzung.<br />

Gelebte Wertschätzung<br />

Wie ein Betrieb mit seinen Azubis umgeht, sagt viel<br />

aus über die Firmenkultur, die Zusammenarbeit<br />

und die Wertschätzung von Mitarbeitern. Gerade<br />

Letztere stärkt die Lernfreude und den Stolz, ein<br />

bereichernder Teil des Ganzen zu sein. Oft sind es<br />

Details, die zur Aufwertung beitragen und Kunden<br />

positiv im Gedächtnis bleiben.<br />

So ist es ein wichtiges Zeichen, Auszubildende<br />

gegenüber Kunden gleichwertig zu behandeln.<br />

Vorgesetzte und Kollegen können Vertrauen beim<br />

42 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


© stock.adobe.com/Anselm<br />

Kunden aufbauen, indem sie sie als wichtiges<br />

Teammitglied etablieren: „Frau Schneider, <strong>das</strong> ist<br />

Andreas Ott, er ist im zweiten Lehrjahr und wird<br />

uns heute tatkräftig unterstützen“. Das Ergebnis:<br />

Der Azubi fühlt sich wertgeschätzt und wird alles<br />

geben, der Vorstellung gerecht zu werden. Der<br />

Kunde wiederum tritt ihm vertrauensvoll entgegen.<br />

Verstärkt wird diese Maßnahme durch vermeintliche<br />

Kleinigkeiten wie eine eigene Visitenkarte, mit<br />

der sich Nachwuchshandwerker aktiv beim Kunden<br />

vorstellen können. Ein weiteres Detail, <strong>das</strong> demonstriert:<br />

Wir stehen hinter unseren Mitarbeitern und<br />

achten sie als kompetent.<br />

Beim Kunden punkten<br />

Eine positive Wahrnehmung beim Kunden erzielen<br />

Unternehmen auch, wenn sie ihre Auszubildenden<br />

unter Berücksichtigung ihres Wissensstandes in<br />

alle Auftragsphasen vor Ort miteinbeziehen. Das<br />

gilt für erste selbstständige Arbeiten wie <strong>das</strong> sorgfältige<br />

Abdecken der Laufwege, aber auch für die<br />

Besprechung relevanter Informationen zum Auftrag<br />

sowie des Ablaufs einzelner Leistungen. Auch hier<br />

sollten sie dabei sein, um sich früh in Transparenz<br />

zu üben und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie<br />

Kunden reagieren. Einmal mehr gilt <strong>das</strong> für die<br />

Abnahmebesprechung. Hier können Azubis eingebunden<br />

werden, indem sie eine Checkliste oder <strong>das</strong><br />

Abnahmeprotokoll mitführen dürfen. Der Azubi lernt,<br />

was es heißt, Kundenwünsche zu erfüllen, aber<br />

eben auch mit etwaigen Reklamationssituationen<br />

konstruktiv umzugehen.<br />

Mit Feedback umgehen<br />

Nach getaner Arbeit ist die ideale Zeit für unmittelbares<br />

Feedback. Das betrifft konkret die Leistung<br />

des Azubis <strong>–</strong> was hat er gut gemacht, wo darf er<br />

sich verbessern <strong>–</strong> doch auch die Besprechung<br />

der Arbeit und der Kundenrückmeldung generell<br />

vermittelt, wie Kundenzufriedenheit und Loyalität<br />

funktionieren. Hier haben Vorgesetzte wie auf allen<br />

Ebenen permanente Vorbildfunktion, Kunden-<br />

Bashing ist tabu! Die Art und Weise, wie über<br />

Aufträge und Situationen, untereinander sowie<br />

übereinander, gesprochen wird, ist eine Frage der<br />

Haltung, die Auszubildende übernehmen.<br />

Fazit: nichts ist selbstverständlich<br />

In einem gut geführten Betrieb ist jeder Vorbild und<br />

jeder ein Lernender. Vertrauen und Zugehörigkeit<br />

entstehen durch eine gezielte Integration in den<br />

Betrieb und eine Kultur, die es jedem erlaubt, sich<br />

mit Anregungen und Rückfragen einzubringen.<br />

Dennoch: Viele Azubis kennen sich mit den Gepflogenheiten<br />

im Geschäftsalltag anfänglich kaum<br />

aus. Transparenz und klare Regeln geben daher<br />

zusätzlich Sicherheit.<br />

Wird der<br />

Azubi von Anfang<br />

an vor Ort<br />

in die Arbeit<br />

eingebunden,<br />

sendet <strong>das</strong><br />

an alle Seiten<br />

ein positives<br />

Signal.<br />

<strong>BAUREPORT</strong> I 43


Die Baufluencer<br />

Bock auf<br />

Handwerk!<br />

© Photo by Jonas Leupe on Unsplash<br />

» Reinhören<br />

Der Podcast<br />

zum Artikel<br />

Reinhören in den<br />

<strong>BAUREPORT</strong><br />

Podcast Folge<br />

#16 „Baufluencer<br />

<strong>–</strong> Bock auf Handwerk“<br />

bei Spotify<br />

und Apple.<br />

In puncto Lifestyle und Mode sind Influencer<br />

nicht mehr wegzudenken. Doch auch<br />

die Akteure der Baubranche haben längst<br />

nahezu alle Social- Media- Kanäle für sich<br />

entdeckt: Die sogenannten Baufluencer<br />

sind klar auf dem Vormarsch. Dies bringt<br />

vor allem die Folge mit sich, <strong>das</strong>s sich<br />

insbesondere die Kommunikationswege<br />

zwischen Industrie und ausführenden<br />

Gewerken erheblich verändert haben.<br />

Kommunikation ist keine Einbahnstraße<br />

mehr, in der Kunden Informationen überwiegend<br />

direkt durch Redaktionen oder<br />

Unternehmen erhalten. In der Netzwerk-<br />

Kommunikation tauschen sich Kunden untereinander<br />

aus und geben auch entsprechendes<br />

Feedback an Redaktionen sowie<br />

Unternehmen zurück. Das ist spannend<br />

und vor allem ziemlich lebendig.<br />

Durch ihre Präsenz in sozialen Medien, beispielsweise<br />

Instagram, YouTube, Facebook oder TikTok,<br />

erzielen die sogenannten Baufluencer mittlerweile<br />

wirklich beachtliche Reichweiten. Ihr Ziel ist es in<br />

der Regel, ihr Handwerk bekannter zu machen,<br />

Einblicke in den Arbeitsalltag zu gewähren sowie<br />

sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen.<br />

Und genau <strong>das</strong> tun sie als Hobbyblogger,<br />

Teilgewerbliche oder Profis. Ihr Schlüssel zum<br />

Erfolg? Authentizität und Unterhaltsamkeit!<br />

© colourbox.de/#287431<br />

44 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


Stauraumsysteme:<br />

Mehr Platz in Haus und Garten<br />

● Gerätehäuser mit Pult- oder Satteldach in den Ausführungen<br />

Classic und Modern sowie Kaminholzregale<br />

● einfache und schnelle Montage durch maximalen Vorfertigungsgrad<br />

● individuelle Gestaltungen in 9 Standardfarben, Golden Oak Dekor<br />

oder RAL nach Wahl


Ein Vollprofi<br />

Selim Fritz aus Troisdorf ist so ein Baufluencer.<br />

Der 32-Jährige ist Gründer der Firma „Fritz Bedachungen“<br />

und YouTube-Creator. Er und sein<br />

Team drehen unter dem Künstlernamen DACH<br />

PRO Videos rund um den Arbeitsalltag des Dachdeckers,<br />

die sich auf YouTube 79.700 Abonnenten,<br />

auf Instagram 26.000 Follower, auf Facebook über<br />

7.300 Fans und auf TikTok 183.000 Follower ansehen.<br />

Wie kam es dazu? Als Selim Fritz 2<strong>01</strong>3 sein<br />

Unternehmen gründete, vermisste er ansprechende<br />

Anleitungen, Tipps und auch Inspirationen für<br />

seinen Arbeitsalltag. Genau <strong>das</strong> stellt er nun ins<br />

Netz und zeigt darüber hinaus, <strong>das</strong>s der Beruf des<br />

Dachdeckers ziemlich attraktiv ist.<br />

© stock.adobe.com/karepa<br />

Erfolgreich ist DACH PRO, weil die Beiträge<br />

authentisch und unterhaltsam sind. Es wird nicht<br />

mit allzu viel Ernst an die Themen herangegangen,<br />

was seine Zielgruppe zu schätzen weiß. Diese ist<br />

übrigens ziemlich breit aufgestellt: vom noch beruflich<br />

desorientierten Schüler über gestandene Handwerker<br />

bis hin zu Bauherren, die nach Inspiration<br />

suchen.<br />

© Smartphone: stock.adobe.com/warmworld, Instagram: @dachpro<br />

46 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


NEU<br />

Gartenbau war noch<br />

nie so einfach<br />

Alles was Sie für frostsichere, hochfeste und dauerhafte Fundamente brauchen,<br />

ist hier fertig im Sack:<br />

ALL IN = Einfach Wasser dazugeben und <strong>das</strong> Material inklusive Papiersack mischen.<br />

Ideen mit Zukunft.


© colourbox.de/PetraD © colourbox.de/svgstudio<br />

Kleiner geht’s auch<br />

Spannende und absolut glaubwürdige Einblicke in<br />

den Arbeitsalltag eines Bauunternehmens bietet die<br />

Bauunternehmung Baumgärtner aus Bretzenheim<br />

(bauunternehmung_baumgaertner) auf Instagram.<br />

Und <strong>das</strong> ziemlich erfolgreich: 10.300 Follower<br />

wollen wissen, was es für Neuigkeiten beim Team<br />

Baumgärtner gibt. Inhaltlich wird hier häufig schon<br />

recht tief ins Detail gegangen und die Baufortschritte<br />

werden nach und nach mit den Followern geteilt.<br />

Dabei zeigt der Account auch, ob <strong>–</strong> und wenn ja,<br />

welche <strong>–</strong> Probleme es gab und wie diese gelöst<br />

wurden.<br />

Julia Hartmann ist ebenfalls eine Baufluencerin, die<br />

weiß, wie man die richtige Zielgruppe anspricht: Als<br />

Maurerin zeigt sie auf Instagram (maurerin_julia)<br />

ihre aktuellen Projekte, die sie gemeinsam mit dem<br />

Team der Hartmann Bau GmbH aus Neustadt am<br />

Rübenberge umsetzt. Schritt für Schritt werden die<br />

Follower mitgenommen, wertvolle Tipps und Tricks<br />

,,<br />

inklusive.<br />

© Smartphone: stock.adobe.com/warmworld, Instagram: @maurerin_ julia<br />

Ich möchte auf meinem Kanal zeigen, wie<br />

abwechslungsreich <strong>das</strong> Maurer-Handwerk<br />

sein kann.<br />

Julia Hartmann,<br />

Baufluencerin<br />

48 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


Nachhaltige Energieversorgung<br />

ohne Verzicht auf Tageslicht<br />

Mit den neuen VELUX Eindeckrahmen erreichen Sie eine<br />

nahtlose Einheit zwischen den VELUX Dachfenstern und<br />

Indach-Photovoltaik-Modulen. Das einheitliche System bietet<br />

Ihnen, neben ästhetischem Design und einfacher Installation,<br />

eine dauerhafte Wetter- und Regenbeständigkeit.<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

www.velux.de/pv


Die Motivation<br />

Gründe dafür, warum viel Zeit in die sozialen Netzwerke<br />

investiert wird, gibt es viele. Ganz oben auf<br />

der Liste stehen mit Sicherheit der Spaßfaktor und<br />

Zeitvertreib. Zudem kann man sich auf den Plattformen<br />

hervorragend selbst darstellen. Darüber<br />

hinaus eignen sich die verschiedenen Kanäle<br />

jedoch auch als Unternehmens-PR, um Aufträge<br />

zu generieren. Eine besonders wichtige Funktion<br />

der Baufluencer ist jedoch <strong>das</strong> Werben um Mitarbeitende<br />

und Auszubildende. Schließlich hält sich<br />

der Fachkräftemangel in jedem Gewerk hartnäckig<br />

und wird den verschiedenen Gewerken leider auch<br />

perspektivisch erhalten bleiben. Baufluencer sind<br />

in der Lage, potenzielle Kollegen auf Augenhöhe<br />

anzusprechen und sie für die eigene Firma oder zumindest<br />

für <strong>das</strong> jeweilige Gewerk zu begeistern.<br />

Das große Ganze<br />

Die Motivation der Baufluencer für ihr Tun ist<br />

sicherlich höchst unterschiedlich. Was aber auf<br />

allen Profilen auffällt, unabhängig davon, wie viele<br />

Menschen ihnen folgen, ist: Das Handwerk ist eine<br />

eingeschweißte Community, die zusammenhält und<br />

sich gegenseitig motiviert. Gewerkeübergreifend<br />

selbstverständlich. Und es gibt auch bereits zahlreiche<br />

soziale Projekte, die engagierte Baufluencer<br />

gemeinsam unterstützen. Dabei nutzen sie ihre<br />

Kanäle, um darüber zu berichten und ihre Follower<br />

für die Themen zu sensibilisieren, die ihnen am<br />

Herzen liegen. Insgesamt haben sich die Baufluencer<br />

auf die Fahne geschrieben, dem Handwerk<br />

ein positives Image zu verschaffen und mit Stolz zu<br />

zeigen, was sie drauf haben. Und <strong>das</strong> gelingt ihnen<br />

ziemlich gut.<br />

© Tablet: colourbox.de/Oleksandr Herzen: colourbox.de/#287431<br />

© Photo by Mikita Yo on Unsplash<br />

Ohne Frage lässt sich als Baufluencer auch Geld<br />

verdienen. Viele Firmen haben die Baufluencer<br />

längst für sich entdeckt: Das Influencer-Marketing<br />

ist mittlerweile in vielen Unternehmen eine feste<br />

Position in der Marketingstrategie. Schließlich ist es<br />

mithilfe eines Baufluencers besonders gut möglich,<br />

neue Produkte vorzustellen. Die Follower sind genau<br />

die gewünschte Zielgruppe und sie vertrauen<br />

seinem Urteil. Baufluencer sind also die perfekten<br />

Testimonials.<br />

Bildnachweis: Titel: stock.adobe.com/Angelov | S. 3 Kopfhörer-Icon: stock.adobe.com/robert6666 | S. 52 Kopfhörer: stock.adobe.com/Ivan<br />

Haftungsausschuss: Herausgeber, Verlag und Redaktion übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten<br />

Informationen. Haftungsansprüche gegen Herausgeber, Verlag oder Redaktion, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die<br />

durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden,<br />

sind <strong>–</strong> soweit gesetzlich zulässig <strong>–</strong> ausgeschlossen, sofern seitens Herausgeber, Verlag oder Redaktion kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges<br />

Verschulden vorliegt. Nachdruck sowie Wieder gaben, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.<br />

Herausgeber: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG | Auf dem Hohenstein 2 | 61231 Bad Nauheim |<br />

Tel. +49 6032 805-0 | Fax +49 6032 805-265 | kontakt@eurobaustoff.de | www.eurobaustoff.com<br />

Redaktion: Yvonne Egberink, Köln | Maren Meyerling, Sprockhövel | Christine Ryll, München<br />

Grafische Umsetzung & Lektorat FULLHAUS GmbH | Maxhüttenstraße 12 | 93055 Regensburg | www.fullhaus.de<br />

50 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN


Alles nur Fassade?<br />

Draußen wie drinnen eine Wucht:<br />

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Hier gibt’s was auf die Ohren<br />

<strong>BAUREPORT</strong> <strong>–</strong><br />

der Podcast<br />

Mehr Hintergrundwissen.<br />

Mehr Inhalt.<br />

Mehr Persönlichkeit.<br />

Bauzentrum <strong>Rüppel</strong> GmbH<br />

Am Galgenfeld 17 <strong>–</strong> 21<br />

63571 Gelnhausen<br />

+49 (0)6051 8239-0<br />

In der Grobach 2<br />

61197 Florstadt<br />

+49 (0)6041 8272-0<br />

Für alle, die den Baureport auch<br />

während der Arbeit, beim Fahren<br />

oder mit geschlossenen Augen<br />

genießen wollen. Erscheint in<br />

regelmäßigen Abständen nach<br />

<strong>Ausgabe</strong>n geordnet.<br />

Jetzt hier reinhören:<br />

Budenheimer Weg 63A/65A<br />

55262 Ingelheim am Rhein<br />

+49 (0)6132 71002-0<br />

Dieselstraße 5<br />

63456 Hanau<br />

+49 (0)6181 96414-0<br />

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info@rueppel.de<br />

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