BAUREPORT – das Magazin | Rüppel | Ausgabe 01-2022
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<strong>01</strong>| 22<br />
WISSEN FÜR UNTERNEHMER<br />
Der Unternehmensturm ®<br />
Betriebsführung im Handwerk<br />
A wie<br />
Azubi Special<br />
Zukunft für den Bau<br />
Von Motivation bis<br />
Nebentätigkeiten<br />
Heute für die Welt von morgen bauen
LUISA BUCK<br />
Klempner-Spengler-Gesellin<br />
Bad Liebenzell<br />
ROCK ON, VARIO ® !<br />
Das Komplettsystem. Seit 1997.<br />
Für eine besser gedämmte Welt:<br />
isover.de/vario<br />
rock-on-vario.com
<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>| 22<br />
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
TOP-THEMA<br />
04<br />
08<br />
12<br />
BRANCHE AKTUELL<br />
22<br />
24<br />
26<br />
32<br />
34<br />
36<br />
38<br />
Zukunft für den Bau<br />
Heute für die Welt<br />
von morgen bauen<br />
Von innovativer Software<br />
bis Nano im Bau<br />
Zukunft Technologie<br />
Wann neue Arbeitsmethoden<br />
funktionieren<br />
BIM, Lean & Co.<br />
Der Unternehmensturm<br />
®<br />
Betriebsführung<br />
im Handwerk<br />
Aufräumen für<br />
mehr Effizienz<br />
Büroorganisation in<br />
Handwerksbetrieben<br />
Was muss ein Bau-<br />
Tablet leisten?<br />
Technik im Alltag<br />
UNTERNEHMEN<br />
Den Nachwuchs<br />
im Fokus<br />
Generation Z<br />
5 Motivatoren der<br />
Generation Z<br />
Azubi 4.0<br />
Auf gute<br />
Zusammenarbeit<br />
Geeignete Azubis finden<br />
Ein guter Start<br />
Neue Azubis motivieren<br />
14<br />
18<br />
28<br />
30<br />
SPECIAL: Generation Z <strong>–</strong> Azubis<br />
40<br />
42<br />
44<br />
Bessere Luft <strong>–</strong><br />
bessere Leistung<br />
Im grünen Bereich<br />
Barrierefrei bauen<br />
als Chance<br />
Zukunft Demografie<br />
Marketing für Handwerker<br />
<strong>–</strong> mit Strategie<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Handwerk<br />
Zum richtigen Umgang<br />
mit „Nachverhandlern“<br />
Souverän überzeugen<br />
Dürfen die <strong>das</strong>?<br />
Nebentätigkeiten<br />
von Azubis<br />
Mit Vertrauen beim<br />
Kunden punkten<br />
Zukunftsbotschafter Azubi<br />
Bock auf<br />
Handwerk!<br />
Die Baufluencer<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
es ist wieder Zeit für den <strong>BAUREPORT</strong> <strong>–</strong><br />
Wissen für Unternehmer und eine neue<br />
<strong>Ausgabe</strong>, vollgepackt mit Themen, die<br />
die Branche bewegen! Schön, <strong>das</strong>s Sie<br />
auch dieses Mal dabei sind und informiert<br />
bleiben möchten.<br />
Wir alle wissen doch: Schon heute muss<br />
an morgen gedacht werden. Damit Ihr<br />
Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich<br />
ist, stellen wir Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
verschiedene Strategien vor, mit denen<br />
Sie für die Herausforderungen der<br />
nächsten Jahre gewappnet sind und<br />
konkurrenzfähig bleiben. Von innovativer<br />
Software über neue Arbeitsmethoden bis<br />
hin zur nachhaltigen Öffentlichkeitsarbeit<br />
finden Sie auf den folgenden Seiten viele<br />
hilfreiche Tipps und Ansätze. Und weil<br />
die Auszubildenden unsere Zukunft sind,<br />
enthält <strong>das</strong> <strong>Magazin</strong> dieses Mal ein umfangreiches<br />
Azubi-Special zur Generation<br />
Z. Erfahren Sie mehr über die Werte<br />
und Wünsche Ihrer jungen Mitarbeiter<br />
und nutzen Sie die Erkenntnisse gezielt<br />
zur Mitarbeiterbindung. Gehen Sie mutig<br />
voran. Wir unterstützen Sie dabei.<br />
Ihr regionaler Baustoffhandel,<br />
Partner des Handwerks<br />
Auch als Podcast: Markierte Artikel<br />
können Sie im Podcast anhören.<br />
Mehr dazu auf der Rückseite des<br />
<strong>BAUREPORT</strong>s!<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 3
TOP-THEMA<br />
© stock.adobe.com/Artinun<br />
4 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
Wir sind auf dem Weg in eine<br />
neue Wohn- und Arbeitswelt.<br />
Demografischer Wandel, Urbanisierung,<br />
Digitalisierung und<br />
Klimaschutz sind die Schlagworte<br />
unserer Zeit. Gleichzeitig<br />
sind sie Parameter, die<br />
auf die Baukultur wirken. Wie<br />
kann die Zukunft des Wohnens<br />
aussehen?<br />
Wohnen bedeutet längst mehr<br />
als ein Dach über dem Kopf. Die<br />
gesellschaftlichen und globalen<br />
Entwicklungen wirken sich unmittelbar<br />
auf Lebensstil und Bedürfnisse<br />
des Wohnens aus, was wiederum<br />
die Baubranche fordert. Es geht<br />
um Lebensqualität. Um Nachhaltigkeit.<br />
Um Flexibilität, Effizienz<br />
und Erholung. Auch die soziale<br />
Mischung <strong>–</strong> der neue Wert der<br />
Gemeinschaft <strong>–</strong> beschreibt Herausforderungen,<br />
für deren Umgang<br />
kreative, vielfältige und nachhaltige<br />
Lösungen gefragt sind. Der Wandel<br />
ist facettenreich und komplex. Gleiches<br />
gilt für Lösungsansätze und<br />
Konzepte. Bei aller Individualität<br />
der damit verbundenen Gewerke,<br />
Planer und Bauherren, die unterschiedliche<br />
Bereiche unterschiedlich<br />
gestaltet, gibt es Trends, auf<br />
die sich die Baubranche einstellt.<br />
Heute für die Welt von morgen bauen<br />
Zukunft<br />
für den Bau<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 5
Ein Blick in die Zukunft?<br />
Die wichtigsten Trends<br />
Verdichtung und Aufstockung<br />
Zuzug, doch auch zunehmende Single-Haushalte<br />
und Überalterung der Gesellschaft sorgen in<br />
den Zentren für einen konstant angespannten<br />
Wohnungsmarkt. Die „grüne Wiese“ am Stadtrand<br />
ist längst nicht (mehr) die Lösung. Potenzial liegt<br />
stattdessen in der Nachverdichtung und Aufstockung:<br />
Brachflächen lassen sich er- und Baulücken<br />
schließen, wenn gängige Denk- und Baumuster<br />
überdacht werden. Nachverdichtung findet zudem<br />
immer häufiger in die Höhe statt, indem<br />
bestehende Gebäude aufgestockt, mit Dachgärten<br />
oder nachhaltigen Energiesystemen gestaltet oder<br />
als Gemeinschaftsflächen aufgewertet werden.<br />
Generell wird wieder stärker in die Höhe gebaut,<br />
wobei die Nachverdichtung heute achtsamer<br />
vorgeht. Das Ziel: gleichzeitig auch Kultur- und<br />
Erholungsflächen zu garantieren.<br />
Downsizing und Multifunktionalität<br />
Platzmangel, Kostendruck sowie der zunehmende<br />
Wunsch nach mehr Achtsamkeit im Alltag<br />
entwickelt den Markt der Mini-Eigenheime und<br />
Mikroapartements. Gerade letztere bieten, wertig<br />
ausgestattet, Singles, Studenten, Young Professionals<br />
und Pendlern eine attraktive Möglichkeit,<br />
Wohnkomfort mit den Vorteilen einer zentralen<br />
Lage sowie flexiblen Arbeitsmodellen zu verbinden.<br />
Minihäuser, nicht nur als mobile Tiny-Houses<br />
konzipiert, werden dem zunehmenden Ruf nach<br />
Ressourcenschonung und einer effizienten<br />
Energienutzung, aber auch dem Traum vom Eigenheim<br />
gerecht. Gleichzeitig ist die häufig modulare<br />
Bauweise platzsparend und kommt aufgrund der<br />
geringen und einfachen Installationen auch für<br />
Flächen infrage, die eine konventionelle Bauweise<br />
ausschließen.<br />
Energieeffizienz und Klimapositivität<br />
Der Fördermittel-Stopp für die energieeffiziente<br />
Sanierung von Gebäuden war ein Paukenschlag,<br />
mittlerweile hat die Bundesregierung für die BEG<br />
wieder Fördermittel für <strong>2022</strong> zu Verfügung gestellt.<br />
In Zeiten von Klimawandel und Rohstoffverknappung<br />
steigt die Notwendigkeit nach energieeffizienten<br />
Gebäuden, die erneuerbare Energien nutzen,<br />
rasant. Passiv- und Niedrigenergiehäuser geben<br />
den Standard in der klimaschützenden Bauplanung<br />
längst vor. Eine neue Entwicklung: Plusenergie-<br />
und Aktivhäuser. Sprich Gebäude, die zum<br />
Mini-Kraftwerk werden, indem Solarsysteme und<br />
Wärmepumpen den eigenen Energiebedarf emissionsfrei<br />
decken und überschüssige Energie in<br />
Batterien speichern, zum Beispiel, um <strong>das</strong> E-Auto<br />
zu laden oder <strong>das</strong> Nachbarhaus mitzuversorgen.<br />
Beim Downsizing spielt außerdem <strong>das</strong> konzeptionelle<br />
Wohnen <strong>–</strong> <strong>das</strong> Conceptual Living <strong>–</strong> eine wichtige<br />
Rolle. Denn wo Raum kleiner wird, muss er<br />
multifunktionaler werden. Das Handwerk antwortet<br />
mit modularen, flexibel einsetzbaren Möbelsystemen,<br />
die individuell anpassbar sind.<br />
Nachhaltigkeit und Wohngesundheit<br />
Umweltschonende und recycelbare Baustoffe,<br />
Cradle-to-Cradle sowie neue Bauweisen sind<br />
weitere Spielfelder des nachhaltigen Bauens, die<br />
Forschung und Entwicklung in Bewegung halten.<br />
Internationale Unternehmen arbeiten mit Hochdruck<br />
an Alternativen zu Stahl und Beton <strong>–</strong> z. B. durch<br />
den Einsatz natürlicher, nachwachsender Rohstoffe<br />
wie Erde und Pflanzenabfälle. Gleiches gilt für die<br />
Inneneinrichtung: Schnelllebigkeit wird durch Wertigkeit<br />
ersetzt, wiederverwertbare Kreislaufl ösungen<br />
stehen dabei ebenso im Fokus wie Schadstofffreiheit<br />
und faire Produktionsbedingungen.<br />
© Grafiken: FULLHAUS GmbH<br />
6 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
Digitalisierung und Technologisierung<br />
Smart-Home-Technologien unterstützen dabei,<br />
Energie und Ressourcen einzusparen und den<br />
Wohnkomfort zu steigern, indem Raumtemperatur<br />
und Luftqualität gemessen, Heizungen und<br />
Jalousien automatisiert gesteuert und der Energieverbrauch<br />
detailliert dokumentiert werden. Smarte<br />
Geräte- und Gebäudesteuerung schenkt zudem<br />
mehr Freiheit: Im Angesicht der demografischen<br />
Entwicklung ist es wichtig, <strong>das</strong>s Menschen möglichst<br />
lange selbstständig in den eigenen vier<br />
Wänden leben können. Lösungen wie automatische<br />
Herdabschaltungen oder Meldesysteme bei Stürzen<br />
verbessern <strong>das</strong> Sicherheitsgefühl und die Sicherheit<br />
von Bewohnern.<br />
Co-Living und Co-Working<br />
Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zeichnet<br />
sich seit Jahren als ein Trend ab, der aktuell an<br />
Fahrt aufnimmt. Das stellt die Gestaltung von<br />
Wohnräumen vor die Herausforderung, einerseits<br />
einen Ort zu ermöglichen, an dem konzentriert und<br />
produktiv gearbeitet werden kann. Andererseits aber<br />
auch einen Ort, der Rückzug und Entspannung,<br />
sprich die klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit,<br />
gewährleistet. Schallabsorbierende Akustik-Paneele<br />
können hierbei ebenso unterstützen wie multifunktionale<br />
Möbel und smarte Technik. Speziell der<br />
letzte Punkt zahlt auf einen weiteren Trend ein, den<br />
die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />
bei dem Projekt Stadt.Land.Chancen modelliert:<br />
Demnach ent wickelt sich <strong>das</strong> Zuhause zum flexiblen<br />
Raum für alles, von der Arbeit über Alltag bis hin zu<br />
Austausch, Sport und Kultur, indem der reale Lebensraum<br />
in die digitale und virtuelle Welt verlängert wird.<br />
Die Digitalisierung macht zudem Konzepte wie<br />
Serviced-Apartements und Co-Living alltagsfähig.<br />
Es geht dabei ebenso um temporäre Arbeitsplätze,<br />
die flexibel stunden- oder tageweise angemietet<br />
werden, wie um modern eingerichtete Wohnungen<br />
und WG-Formen inklusive Reinigung und Highspeed-Internet,<br />
in denen ebenfalls temporär oder<br />
projektbasiert zusammengelebt und gearbeitet wird.<br />
Ob digitaler Nomade, Gründer oder Freelancer <strong>–</strong> der<br />
Bedarf an Zusammenhalt und Austausch ist enorm<br />
und gerade in der Pandemie noch einmal gestiegen.<br />
Fazit: Im Wandel ist die Zukunft zu Hause<br />
Wie sich Arbeits- und Wohnformen sowie die damit<br />
verbundenen Standards in diesem Jahrhundert<br />
entwickeln werden, wissen wir nicht. Was wir wissen:<br />
Sämtliche gesellschaftlichen Veränderungen<br />
nehmen an Dynamik zu. Bauliche Strukturen,<br />
die den wachsenden Anforderungen an unseren<br />
modernen Alltag, an Flexibilität, Gemeinschaft und<br />
Wandlungsfähigkeit ökologisch wie ökonomisch gerecht<br />
werden, sind alternativlos. Wie <strong>das</strong> aussehen<br />
kann, zeigen die wichtigsten Trends schon heute:<br />
eine flexible, wohngesunde und smarte Architektur,<br />
die ebenso Rücksicht auf Ressourcen nimmt wie<br />
auf eine barrierefreie Gestaltung. Eine Architektur,<br />
die eine Antwort auf immer knapper werdenden<br />
Wohnraum findet und zugleich weniger gesundheitsschädlich<br />
ist. Die Kultur- und Erholungsflächen<br />
etabliert und kooperatives Arbeiten möglich macht.<br />
Die integral geplant und realisiert wird.<br />
Vorausschauende KI-Anwendungen, Robotik am<br />
Bau, modulares Fertigen und Bauen sowie smarte<br />
Lieferketten beschreiben nur einige der Möglichkeiten,<br />
die laut einer Studie von BauInfoConsult bis<br />
2030 zur gelebten Baupraxis gehören. Am Ende<br />
geht es beim Wandel vor allem darum, neue Wege<br />
für <strong>das</strong> Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken<br />
zu beschreiten.<br />
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
Reinhören in den<br />
<strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#12 „Heute für<br />
die Welt von<br />
morgen bauen“<br />
bei Spotify,<br />
und Apple.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 7
Zukunft Technologie<br />
Von innovativer<br />
Software bis<br />
Nano im Bau<br />
Die Digitalisierung der Baubranche<br />
schreitet voran. Sie beschleunigt Prozesse,<br />
macht sie sicherer und transparenter.<br />
Gleichzeitig steigern technische Innovationen<br />
die Wettbewerbsfähigkeit und<br />
zahlen dank Effizienzsteigerung auch<br />
auf Kundenwünsche ein.<br />
Zahlreiche<br />
praktische<br />
Software-<br />
Angebote sind<br />
am Markt<br />
verfügbar und<br />
steigern die<br />
Effizienz.<br />
Neue Anforderungen an Nachhaltigkeit, Raumklima,<br />
Energieeffizienz und Sicherheitsaspekte sind entscheidende<br />
Treiber in der Entwicklung innovativer<br />
Lösungen. Ein dynamischer Prozess, den <strong>das</strong><br />
kontinuierliche Wachstum des urbanen Raums,<br />
moderne Kommunikationsoptionen und die Förderung<br />
von Wohn- und Lebensqualität zusätzlich<br />
anfeuern. Längst sind zahlreiche Softwarelösungen<br />
im Einsatz <strong>–</strong> ein verbindliches, einheitliches Datenaustauschformat<br />
gibt es jedoch noch nicht. An entsprechenden<br />
Entwicklungen arbeiten Institutionen<br />
wie die Fraunhofer-Allianz Bau mit Hochdruck.<br />
Software zur Simulation des Raumklimas, mit deren<br />
Hilfe Feuchte- und Temperaturverhältnisse so analysiert<br />
werden, <strong>das</strong>s Energieverbrauch und Kosten<br />
wirksam gesenkt und <strong>das</strong> Behaglichkeitsempfinden<br />
gestützt werden. Ebenfalls immer stärker verbreitet<br />
sind softwaregestützte Bauwerksinformationsmodelle<br />
(BIM) die <strong>–</strong> abhängig von ihrer Programmierung <strong>–</strong><br />
Gesamtlebenszyklen eines Bauwerks abbilden und<br />
allen Beteiligten Änderungen an Plänen sowie Ausstattungskomponenten<br />
transparent aufzeigen.<br />
Die wichtigsten Trends im Fokus<br />
Simulation trifft Wirklichkeit<br />
Schon heute ist es kaum mehr möglich, Gebäude<br />
ohne professionelle Software zu planen, zu bauen<br />
und zu betreiben. Bereits etabliert ist beispielsweise<br />
BIM, Bausoftware, Robotik, Virtual Reality, Blockchain,<br />
künstliche Intelligenz (KI) oder 3D-Druck<br />
<strong>–</strong> es gibt zahlreiche technische Entwicklungen, die<br />
die Baubranche heute und in naher Zukunft prägen.<br />
Wir nehmen sechs dieser Trends unter die Lupe.<br />
8 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
ROBOTIK<br />
Vorteile<br />
• Schnellere, genauere Prozesse,<br />
effizientere Abläufe<br />
• Geringeres Verletzungsrisiko (keine<br />
Ermüdung bei wiederholenden Aktionen)<br />
• Geringere Personalkosten<br />
Status und Potenzial<br />
• 2020 haben Bauunternehmen weltweit<br />
rund 1,4 Milliarden US-Dollar in Robotik<br />
investiert.<br />
DROHNEN<br />
Vorteile<br />
• Einfache Inspektionen des<br />
Baugeschehens<br />
• Nachvollziehbare Visualisierung und<br />
Überwachung des Baufortschritts<br />
• Unkomplizierte Vermessung von<br />
Baustellen<br />
Status und Potenzial<br />
• Laut Schätzungen haben ca. 20 % der<br />
Bauunternehmen Drohnen im Einsatz,<br />
Tendenz steigend.<br />
3D-DRUCK<br />
Vorteile<br />
• Schnelle Errichtung von Gebäuden/<br />
Gebäudeteilen<br />
• Weniger Materialverbrauch (weniger<br />
Abfall, weniger Kosten)<br />
• Ausgefallene, flexible Designlösungen<br />
Status und Potenzial<br />
• Mit ersten nachhaltigen, skalierbaren<br />
Lösungen für die 3D-Modellierung<br />
können ganze Wohnhäuser zeiteffizient<br />
und optimal ausgerichtet werden.<br />
• Vielen Unternehmen scheint der Einsatz<br />
der Technologie auf der Baustelle<br />
zu umständlich. Wahrscheinlicher wird<br />
die Technologie in der Vorfertigung von<br />
Gebäudeteilen zum Einsatz kommen.<br />
© Grafiken: FULLHAUS GmbH<br />
KI<br />
Vorteile<br />
• Probleme werden rascher identifiziert<br />
(eine trainierte KI durchforstet tausende<br />
Bilder innerhalb von Sekunden und<br />
identifiziert so z. B. dunkle Flecken auf<br />
Wänden, die auf einen Schaden hindeuten<br />
können).<br />
• KI dient als Unterstützung oder Grundlage<br />
für andere digitale Lösungen am<br />
Bau: Der Einsatz autonomer Maschinen<br />
setzt Software zur Steuerung<br />
voraus. Damit selbstfahrende Bulldozer<br />
keine Gefahr darstellen, muss die<br />
Software störungsfrei funktionieren<br />
und Muster richtig erkennen. „Machine<br />
Learning“ schafft hier Abhilfe.<br />
Status und Potenzial<br />
• Die Entwicklung von KI-Lösungen<br />
macht große Fortschritte, immer mehr<br />
Anbieter drängen ins Bauwesen, da<br />
auch hier mit immer größeren Datenmengen<br />
gearbeitet wird.<br />
BIM<br />
Vorteile<br />
• Reduzierung von Materialkosten,<br />
Zeitaufwand, Fehlerquoten<br />
• Einfachere Visualisierung von Projekten<br />
• Flexibilität bei Prozessen<br />
• Nutzbarkeit über den gesamten<br />
Gebäudelebenszyklus hinweg<br />
Status und Potenzial<br />
• BIM-Einsatz bei Baufirmen/Unternehmen<br />
steigt (Status Verbreitung:<br />
DACH-Region 10 <strong>–</strong> 15 %, USA 72 %, in<br />
GB müssen seit 2<strong>01</strong>6 alle staatlich<br />
finanzierten Bauprojekte BIM-Level<br />
2 implementieren, in FR sieht die<br />
Regierung seit 2<strong>01</strong>7 den Einsatz von<br />
BIM für eine halbe Million Haushalte<br />
im Wohnungssektor vor, in ES ist BIM<br />
seit 2<strong>01</strong>9 in Infrastrukturprojekten<br />
obligatorisch, DE hat den Einsatz seit<br />
2020 in allen Infrastrukturprojekten<br />
implementiert.)<br />
BAUSOFTWARE<br />
Vorteile<br />
• Sichere, verknüpfte und an einem<br />
Ort gebündelte Dokumentation (Baudokumentation,<br />
Mängelmanagement,<br />
Bestandsaufnahmen etc.)<br />
• Transparenter, effizienter und sicherer<br />
Datenaustausch/Informationsübermittlung<br />
in Echtzeit<br />
• Diverse Möglichkeiten zur Datenauswertung<br />
(Trends, Probleme und<br />
Muster auf einen Blick erkennbar)<br />
• Vereinfachtes Berichtswesen<br />
Status und Potenzial<br />
• Software bildet einen wichtigen<br />
Baustein für die Digitalisierung<br />
der Baubranche<br />
• Umfragen bestätigen signifikante<br />
Zeitersparnis, was Prozesse auf der<br />
Baustelle und im Büro betrifft.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 9
Kleine Struktur <strong>–</strong> große Wirkung<br />
Eine gänzlich andere Form technischer Innovation<br />
für die Bauwirtschaft ist die Nanotechnologie. Ein<br />
Sektor, der von der (bau-)stofflichen Produktentwicklung<br />
ausgehend wichtige Impulse etwa in den<br />
Bereichen Energieeffizienz, Raumklima, Wohnkomfort<br />
und Infrastruktur setzt. Was nach Science-Fiction<br />
klingt, wird in der Baubranche längst erfolgreich<br />
eingesetzt, um mechanische, energetische, hygienische<br />
sowie ästhetische Eigenschaften bestehender<br />
Baumaterialien zu verbessern oder ganz neue<br />
Materialien und Funktionalitäten zu ermöglichen.<br />
Gerade die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten<br />
prognostizieren dieser Entwicklung enormes Marktpotenzial.<br />
Nanotechnologie liefert zahlreiche Impulse<br />
in vielen Bereiche. Das Potenzial ist groß,<br />
Langzeiterfahrungen fehlen jedoch noch.<br />
Beispiele für den Einsatz von Nanotechnologie:<br />
• Sauber und antimikrobiell: Im Fassaden-, Dachund<br />
Fensterbau ist Nanotechnologie in der Praxis<br />
sehr erfolgreich, die biozide Wirkung unterbindet<br />
<strong>das</strong> Wachstum von Schimmelpilzen, Algen und<br />
Bakterien. Auf Beschichtungen aufgebracht wirken<br />
diese selbstreinigend.<br />
• Kratz- und UV-beständig: Mit Nanoteilchen (z. B.<br />
Zinkoxid-, Eisenoxid-, Siliziumdioxid- oder Silber-<br />
Nanopartikel) versetzte Holzlacke dienen dem<br />
UV-Schutz, machen Flächen kratzfest und können<br />
<strong>das</strong> Bakterienwachstum verhindern.<br />
• Reflexionsarm und entspiegelt: Nanoporöse<br />
Schichten entspiegeln Glasoberflächen; speziell<br />
für die solare Energiegewinnung ist <strong>das</strong> ein wichtiger<br />
Effekt zur Effizienzsteigerung, immerhin gehen<br />
durch Reflexion bis zu 4 % an Energie verloren.<br />
• Dauerhaft und korrosionsbeständig: Mit Zugabe<br />
von Nanopartikeln wird die Feinstruktur von Beton<br />
optimiert, was diesen widerstandsfähiger macht<br />
und einen leichteren, effizienteren Wandaufbau<br />
verspricht. An Nanobeton wird noch geforscht,<br />
ultrahochfester Beton (UHPC) gilt als Vorgänger.<br />
Nanoprodukte praxisnah<br />
kennenlernen<br />
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)<br />
hat <strong>das</strong> „Nanorama Bau“, Teil des Nano-Portals „Sicheres<br />
Arbeiten mit Nanomaterialien“, ins Leben gerufen. Eine<br />
Online-Anwendung, bei welcher sich Nutzer auf einer<br />
virtuellen Baustelle bewegen und so auf niederschwellige<br />
Weise Informationen zu Nanoprodukten, zu möglichen<br />
Expositionen und nötigen Schutzmaßnahmen erhalten.<br />
• Geruchs- und schadstofffrei: Nanoporöse Materialien<br />
sorgen für eine bessere Raumluft, in Gipsund<br />
Holzspanplatten eingebrachte Zeolithe etwa<br />
können unangenehme Gerüche und Schadstoffe<br />
reduzieren oder sogar abbauen.<br />
Die Nanotechnologie bietet für den Bausektor<br />
ein spannendes Betätigungsfeld mit Zukunft, die<br />
möglichen Gefahren für Mensch und Umwelt bei<br />
Tätigkeiten mit Nanomaterialien werden allerdings<br />
zum Teil noch erforscht <strong>–</strong> hier fehlt es an Langzeiterfahrung.<br />
Erste Untersuchungen zeigen, <strong>das</strong>s<br />
die bei Stäuben üblichen Schutzmaßnahmen auch<br />
gegenüber Nanomaterialien wirksam sind.<br />
© Grafik: FULLHAUS GmbH, Fotografie: stock.adobe.com/Siarhei<br />
10 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
Nachhaltig und<br />
sicher bauen mit:<br />
Bald bekommen<br />
weitere ARDEX Produkte<br />
<strong>das</strong> nachhaltige Label !<br />
ardex.de/ecobuild<br />
ARDEX A 828 COMFORT Ultra-Leichtspachtel<br />
• Sehr hohe Ergiebigkeit<br />
• Ohne Grundierung auf Latex und Dispersionsfarben<br />
• Gute Nachbearbeitung ohne Schleifen<br />
• Längere Verarbeitungszeit<br />
• Nullauszug möglich<br />
• Sehr gut schleifbar<br />
• EMICODE ® EC1 PLUS und<br />
Qualitätsstufe 4 nach DGNB<br />
Drei Kriterien beachten wir bei der Vergabe des Labels:<br />
1. Umwelt und<br />
Ressourcen<br />
2. Technische<br />
Performance<br />
3. Wohn-<br />
Gesundheit<br />
Nachhaltig bauen heißt auch<br />
Umwelt und Ressourcen zu<br />
schonen, zum Beispiel durch:<br />
Kurze Lieferketten<br />
Natürliche Rohstoffe<br />
Verantwortungsvoll gewonnene<br />
Rohstoffe<br />
Schnell und gut verarbeitet. Hochwertige<br />
Bauprodukte für nachhaltig<br />
gute Ergebnisse bei:<br />
Ergiebigkeit<br />
Sicherheit<br />
Komfort<br />
Diese Bauprodukte zeichnen<br />
sich unter anderem aus durch:<br />
EMICODE ® EC1 PLUS<br />
und blauer Engel<br />
DGNB Qualitätsstufe 4<br />
Geringe Produkt-Emissionen<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 11
BIM, Lean & Co.<br />
Wann neue<br />
Arbeitsmetho<br />
Kaum ein Wirtschaftszweig erlebt einen solch anhaltenden<br />
Boom wie die Baubranche. Gleichzeitig gilt sie als die Branche<br />
mit der geringsten Produktivität und Innovationskraft. Dabei ist<br />
Innovation im Bau durchaus Realität <strong>–</strong> vielerorts steigern BIM,<br />
Lean Management und Agile Methoden die Effizienz nachweislich.<br />
Vorausgesetzt, die Basis stimmt.<br />
Die Profitabilität von Planungsbüros und Bauakteuren wird durch die Frage<br />
bestimmt, inwiefern sie die Nachfrage heute und in Zukunft schnell, sicher und<br />
gewinnbringend bedienen können. Prozessoptimierung durch BIM und Lean<br />
Management gilt dabei als Patentrezept, weil sie ein digital gestütztes, schlankes<br />
Planen und Bauen unterstützt. Speziell Generalunternehmen schöpfen die<br />
Innovationskraft der fortlaufenden Prozessoptimierung schon heute aus, da ein<br />
Großteil der Wertschöpfung beim Planen und Bauen in einer Hand liegen. Das<br />
Ergebnis ist ein weitgehend kontrollier- und flexibel optimierbarer Bauprozess.<br />
Trotzdem gilt die Baubranche weiterhin als wenig innovativ und effizient. Warum<br />
ist <strong>das</strong> so? Und wie kann Effizienzsteigerung funktionieren?<br />
12 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
den funktionieren<br />
© stock.adobe.com/SergeyBitos<br />
Der Schlüssel zur Potenzialentfaltung<br />
Bis dato gelingt es wenigen Unternehmen, trotz<br />
Projektgeschäft eigene digitale Standards entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln<br />
und zu etablieren. Ein Blick auf die Unternehmen,<br />
die heute schon erfolgreich mit eigenen Standards<br />
arbeiten, hilft, den Hintergrund zu verstehen.<br />
Im Baugeschäft entsteht Innovation generell langsamer,<br />
da jede technische Neuerung zunächst in<br />
<strong>das</strong> Gesamtgefüge integriert werden muss. Vielmehr<br />
agieren innovative Unternehmen als lernende<br />
Organisation. Sie haben neue Standards seit Jahrzehnten<br />
und über die diversen Phasen der Digitalisierung<br />
hinweg <strong>–</strong> von der ersten Datenbanknutzung<br />
über CAD-Systeme bis hin zu Cloud und BIM<br />
<strong>–</strong> Schritt für Schritt etabliert und weiterentwickelt.<br />
Maßgeblich waren (und sind) dabei die Aspekte<br />
Datengenerierung und Datenübermittlung. Durch<br />
die daraus resultierenden Neuerungen in der Bauabwicklung<br />
können ganz neue Geschäftsmodelle<br />
entstehen. Diese jedoch führen nur dann zu mehr<br />
Effizienz, Produktivität und damit verbunden mehr<br />
Profit, wenn es gelingt, sie mehrwertbringend beim<br />
Kunden zu platzieren und die damit verbundenen<br />
Potenziale gezielt durch Standardisierung, Automatisierung<br />
und Digitalisierung auszuschöpfen.<br />
Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
ist Trumpf<br />
Methoden wie Building Information Modeling (BIM)<br />
und Lean Construction basieren auf dem hocheffektiven<br />
Grundgedanken der Vernetzung, um so<br />
Schnittstellenverluste in der Zusammenarbeit aller<br />
Gewerbe zu minimieren. Die wiederum erfordert<br />
neben etablierten Prozessen im Projektgeschäft vor<br />
allem eine bauphasen- und gewerkeübergreifende<br />
Zusammenarbeit. Genau diese partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette<br />
legt die Basis für erfolgreiche Prozesse, auf die BIM<br />
und Co. dann aufsetzen. Nicht umgekehrt.<br />
Erst <strong>das</strong> Zusammenspiel verschiedener<br />
Prozessoptimierungen führt zum Erfolg.<br />
Im Widerspruch dazu steht eine in Deutschland<br />
tendenziell zum Gegeneinander-Arbeiten und Absichern<br />
motivierte Vertragskultur. Klar im Vorteil<br />
beim Einsatz neuer Arbeitsmethoden sind daher<br />
jene Akteure, die bereits praktikable Lösungen zur<br />
partnerschaftlichen Zusammenarbeit zumindest<br />
in Grundzügen einsetzen. Dann sind Agile, Lean<br />
Construction und BIM wertvolle Instrumente, um<br />
diese Prozesse weiterzuentwickeln. Sie sind jedoch<br />
kein Allheilmittel, um <strong>das</strong> Effizienzpotenzial im Bau<br />
zu heben. Auch, weil die Steigerung der (betrieblichen)<br />
Produktivität letztlich immer ein komplexes<br />
Zusammenspiel unterschiedlicher Einflussgrößen<br />
ist. Maßnahmen zur Prozessoptimierung sind dabei<br />
mittlerweile elementar. Ebenso relevant ist die stetige<br />
technische Weiterbildung von Mitarbeitern und<br />
der Know-how-Transfer zwischen einzelnen Gewerken<br />
und Unternehmen. Auch Unternehmensziele,<br />
Marktposition und die Investitionsbereitschaft in<br />
moderne Kommunikations- sowie Informationstechnologien<br />
spielen eine wichtige Rolle. Greifen alle<br />
Aspekte ineinander, können neue Arbeitsmethoden<br />
in einer lernenden Organisation funktionieren und<br />
im Zusammenspiel mit bewährten Prozessen den<br />
Weg frei machen für die notwendige Veränderung.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 13
Im grünen Bereich<br />
Bessere Luft <strong>–</strong><br />
bessere Leistung<br />
Menschen verbringen im Schnitt bis zu<br />
90 Prozent ihrer Lebenszeit in geschlossenen<br />
Räumen. Einen angenehmen Ort zu<br />
schaffen, an dem sie gesund leben und<br />
komfortabel arbeiten können, ist keine<br />
Selbstverständlichkeit. Hier leistet die<br />
Innenraumqualität einen großen Beitrag.<br />
Auf dem Vormarsch: die funktionale Innenraumbegrünung.<br />
Emissionsfreie Baustoffe, eine störungsfreie Akustik<br />
und Klimatisierungstechnologien, die eine optimale<br />
Aufenthaltsqualität mit minimalem Energie- und<br />
Ressourcenverbrauch vereinen, nehmen zunehmend<br />
Raum beim Neubau sowie der Modernisierung<br />
ein. Das Wechselspiel aus Raumklima und<br />
Behaglichkeit, <strong>das</strong> letztlich auch die Bedingungen<br />
am Arbeitsplatz optimiert, nimmt neben Planern,<br />
Architekten, Vermietern und Bauherren auch Arbeitgeber<br />
in die Verantwortung. Zum Beispiel, wenn es<br />
um die Luftqualität geht.<br />
Zu viel dicke Luft<br />
Die umgangssprachlich dicke Luft stört Konzentration<br />
und Motivation von Mitarbeitern nachhaltig,<br />
auch gesundheitliche Folgen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />
Haut- und Atemwegsreizungen sind<br />
eine Folge zu hoher CO 2<br />
-Konzentration im Blut.<br />
Aus diesem Grund ist die Luftqualität am Arbeitsplatz<br />
über die Arbeitsstättenverordnung geregelt:<br />
Demnach muss in umschlossenen Arbeitsräumen<br />
eine „gesundheitlich zuträgliche Atemluft in ausreichender<br />
Menge vorhanden sein“. Der offizielle<br />
Arbeitsplatzgrenzwert für den Kohlendioxidgehalt<br />
etwa liegt bei 5.000 ppm, wobei eine Arbeitsgruppe<br />
des Umweltbundesamtes bereits Werte<br />
zwischen 1.000 und 2.000 ppm als kritisch bzw.<br />
„auffällig“, alles darüber als „inakzeptabel“ klassifiziert.<br />
Mit der zitierten „gesundheitlich zuträglichen<br />
Atemluft“ und einem guten Raumklima haben<br />
Arbeitgeber immer wieder zu kämpfen. Wie kann es<br />
dennoch gelingen, die Behaglichkeit und damit einhergehend<br />
die Leistungsfähigkeit und Gesundheit<br />
von Menschen in Innenräumen zu sichern? Hier<br />
setzt die biotechnische Gebäudeklimatisierung an,<br />
im weitesten Sinn auch als Innenraumbegrünung<br />
bekannt.<br />
Grüne Räume <strong>–</strong> gutes Klima<br />
Grüne Fassaden und Dächer haben sich längst als<br />
natürliche Klimaanlage und Luftverbesserer etabliert.<br />
Die funktionale, meist vertikale Innenraumbegrünung<br />
hingegen ist vor allem als gestalterisches<br />
Element beliebt. Dabei löst sie erwiesenermaßen<br />
auch viele technische Probleme auf umweltfreundliche<br />
Art, die aus der in Deutschland etablierten<br />
14 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
kompakten, energieoptimierten und hoch wärmedämmenden<br />
Bauweise folgen.<br />
Gerade die Kombination neuester Gebäudetechnik<br />
und natürlicher Elemente wie der durchdachten<br />
Begrünung von Büros und Arbeitsplätzen kann<br />
eine angenehme und kosteneffiziente Lösung zur<br />
Regulierung des Raumklimas darstellen. Immerhin<br />
haben Wasser und Pflanzen <strong>–</strong> eine professionelle<br />
Auswahl und Anordnung vorausgesetzt <strong>–</strong> spürbare<br />
wie messbare Auswirkungen auf die Innenraumqualität.<br />
Pflanzsysteme und ihre Vorteile<br />
• Natürliche Regulierung von Raumtemperatur und<br />
Luftfeuchtigkeit<br />
• Steigerung der Luftqualität und Lufthygiene durch<br />
Reduzierung von Schadstoffen<br />
• Reduzierung von Schall und Verbesserung der<br />
Raumakustik<br />
• Optimierung der Energieeffizienz und Senkung<br />
der Energiekosten<br />
• Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit<br />
• Fähigkeit zur Selbstregulation<br />
In Abgrenzung zu konventionellen Gebäuden<br />
bieten vertikale Begrünungssysteme als integraler<br />
Bestandteil der Gebäudeklimatisierung spannende<br />
Optionen, um dezentral Probleme mit der relativen<br />
Luftfeuchte <strong>–</strong> ein Kernproblem energetisch hocheffizienter<br />
Gebäude <strong>–</strong> zu lösen.<br />
Bei der Umsetzung wird unter Berücksichtigung<br />
der Gebäudeparameter wie Standort, Art der Belüftungstechnik<br />
und Raumnutzung zunächst ermittelt,<br />
welcher Flächenanteil vertikaler Pflanzwände, freistehender<br />
Hecken oder mobiler Pflanzenelemente<br />
die relative Luftfeuchte um <strong>das</strong> angestrebte Ziel<br />
erhöht. Damit die ganzheitliche Wirkung einer funktionalen<br />
Begrünung von Anfang an zielführend geplant<br />
werden kann, sollten Architekten, Fachplaner<br />
für Gebäudebegrünung und Klimatechniker Hand<br />
in Hand arbeiten. Gemeinsam legen sie relevante<br />
Eckwerte fest und prüfen <strong>das</strong> energetische Potenzial,<br />
<strong>das</strong> mit einer Begrünung aufgefangen werden<br />
kann. Energiespitzen können so abgedeckt und<br />
die Klimatechnik entsprechend energiesparender<br />
dimensioniert werden.<br />
Welche Möglichkeiten der vertikalen<br />
Begrünung gibt es?<br />
Ob mit Moos gestaltete Wände und Bilder im<br />
Flur, hängende Gärten in der Kantine oder mobile<br />
Paneele im Konferenzraum <strong>–</strong> grüne Wände mit<br />
automatischer Bewässerung sind praktisch,<br />
facettenreich und effektiv. Besonders häufig<br />
sind Pflanzen wie Farn, Efeutute, Grünlilie oder<br />
Philodendron im Einsatz. Die von den Blättern<br />
abgegebene Feuchtigkeit verbessert die Raumluft,<br />
was speziell während der Heizperiode von Vorteil<br />
ist. Zudem reichern Pflanzen die Luft mit Sauerstoff<br />
an und filtern Schadstoffe und Feinstaub heraus. In<br />
der Regel werden vorkultivierte Paneele vor Ort an<br />
Definition Raumklima<br />
Unter dem Begriff Raumklima werden alle einflussnehmenden<br />
Faktoren auf Gesundheit und Wohlbefinden<br />
zusammengefasst. Konkret: Sobald sich ein<br />
Mensch in Innenräumen bewegt, ist er Klimafaktoren<br />
wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation und<br />
Wärmestrahlung ausgesetzt. Zudem wirken Akustik<br />
und Beleuchtung unmittelbar auf <strong>das</strong> persönliche<br />
Wohlbefinden. Zu laute, zu warme oder zu kalte<br />
Räume tragen ebenso zu Unzufriedenheit und<br />
Leistungsabfall bei wie zu trockene oder zu feuchte<br />
Räume. Abgesehen davon wirken auch die Zahl der<br />
Benutzer, ihr Aktivitätsgrad sowie <strong>das</strong> Außenklima<br />
selbst auf die Umgebung ein. Beispiel Großraumbüro:<br />
Atmungsbedingt steigt die CO 2<br />
-Konzentration im<br />
Tagesverlauf, der Sauerstoffgehalt sinkt und mit ihm<br />
Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.<br />
© stock.adobe.com/masummerbreak<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 15
Profilen eingehängt und montiert. Bewässerung und Düngung lassen sich über<br />
eingelegte Tropfschläuche vollautomatisch oder alternativ webbasiert steuern.<br />
Je nach Tageslichteinfall kann ein zusätzliches künstliches Beleuchtungssystem<br />
notwendig sein.<br />
Innenraumbegrünung auch in Holzgebäuden<br />
Grünpflanzen finden zunehmend als vertikale Innenraumbegrünung in Büround<br />
Verwaltungsgebäuden ihren Platz. Mit Blick auf Objekte, die in Holzoder<br />
Holz-Hybridbauweise realisiert wurden, beschäftigt sich eine aktuelle<br />
Masterarbeit der TH Köln mit den Einflüssen einer großflächigen vertikalen<br />
Innenraumbegrünung auf die Raumluftqualität in einem Holzgebäude sowie<br />
auf die Holzfeuchte angrenzender Bauteile. Das Ergebnis: „Es sind keinerlei<br />
negative Effekte auf angrenzende Holzbauteile durch temporär erhöhte relative<br />
Luftfeuchtigkeit zu erwarten.“ Vielmehr, so die Studienergebnisse, kann die<br />
vertikale Innenraumbegrünung durch die Erhöhung der relativen Luftfeuchte<br />
im Raum <strong>das</strong> Risiko von Knackgeräuschen und Rissbildung im Holz sogar<br />
verringern. Voraussetzung ist eine funktionsfähige Abdichtung der hinterlüfteten<br />
Konstruktion in Richtung der tragenden Wand, um Hinterläufigkeit zu verhindern<br />
und die tragenden Wandbauteile aus Holz vor unzuträglicher Feuchte zu<br />
schützen. Kurzum: die vertikale Innenraumbegrünung bietet für den zeitgemäßen<br />
Bau attraktive, nachhaltige Möglichkeiten <strong>–</strong> zudem haben Pflanzen eine<br />
beruhigende Wirkung und beeinflussen nicht nur <strong>das</strong> Raumklima, sondern auch<br />
<strong>das</strong> Arbeitsklima positiv.<br />
Substrat<br />
Pflanzen<br />
Schematische Darstellung der<br />
Wirkungsweise einer funktionalen,<br />
vertikalen Begrünung<br />
H 2 O<br />
H 2 O<br />
Licht<br />
Temperatur<br />
Luftfeuchte im Raum<br />
Luftbewegung / Luftwechsel<br />
© Hintergrund: stock.adobe.com/masummerbreak, Grafik: FULLHAUS GmbH<br />
16 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
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<strong>BAUREPORT</strong> I 17
© stock.adobe.com/Allan<br />
Zukunft Demografie<br />
Barrierefrei bauen<br />
als Chance<br />
Die Bevölkerung in Deutschland wird<br />
immer älter, <strong>das</strong> hat Auswirkungen: Es<br />
fehlen rund 2,5 Millionen altersgerecht<br />
ausgebaute Wohnungen. Damit wird barrierefreies<br />
Bauen zur vielseitigen Chance,<br />
die sich in den Auftragsbüchern der<br />
Bauakteure zunehmend widerspiegelt.<br />
Nicht nur mit Blick auf die alternde Gesellschaft.<br />
Wurden die Themen demografischer Wandel und<br />
Barrierefreiheit in der vergangenen Dekade noch<br />
als tendenziell abstraktes Phänomen betrachtet,<br />
haben sie beim Bauen, Planen und Sanieren<br />
mittlerweile einen festen Platz auf der Agenda.<br />
Immerhin, so die Ergebnisse der Jahresanalyse<br />
2020/2021 von BauInfoConsult, gehen Bauprofis<br />
davon aus, <strong>das</strong>s ihr Portfolio bis 2025 mit 34 Prozent<br />
zu mehr als einem Drittel durch barrierefreie<br />
Projekte bestimmt sein wird.<br />
Barrierefreiheit ist in der Branche keine Randerscheinung<br />
mehr. Auch, weil sie weit über Konzepte<br />
für Menschen mit Einschränkungen hinausgeht<br />
und zunehmend mit Begriffen wie Wohnkomfort<br />
und Wohngesundheit verknüpft ist. Vor diesem<br />
Hintergrund nehmen sogenannte demografiefeste<br />
Produkte in der Architektur immer mehr Raum ein.<br />
18 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
Demografiefeste Produkte wie etwa ein Aufzug, der direkt<br />
beim Neubau eingeplant wird, sparen langfristig Geld.<br />
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
Dahinter steckt der Wunsch, <strong>das</strong>s Gebäude mit<br />
ihren Bauelementen von jungen und alten Menschen<br />
gleichermaßen komfortabel und nachhaltig genutzt<br />
werden können. Gerade junge Familien setzen<br />
immer öfter auf eine zukunftsfähige und großzügige<br />
Grundrissplanung, denn wer beim Hausbau oder<br />
einer Sanierung von Anfang an die Barrierefreiheit<br />
berücksichtigt, kann langfristig Kosten sparen.<br />
Ist barrierefreies Bauen zu teuer?<br />
Das barrierefreie Bauen und Modernisieren ist<br />
staatlich gewünscht und wird entsprechend gefördert,<br />
dennoch liegt die Nachfrage nach passenden<br />
Lösungen noch immer hinter dem Bedarf zurück.<br />
Neben anderen sind die Kosten ein Argument:<br />
Viele Eigentümer sind nicht bereit, umfassend in<br />
eine barrierefreie Gestaltung zu investieren, Mieter<br />
wiederum sind in der Regel auf die Mitwirkung des<br />
Eigentümers angewiesen. Die Kosten spielen auch<br />
bei der Mehrheit der in der Jahresanalyse befragten<br />
Architekten, Bauunternehmer, Maler, Trockenbauer<br />
und SHK-Installateure eine wichtige Rolle. Nach ihrem<br />
individuellen Projektvolumen mit barrierefreien<br />
Maßnahmen befragt, scheint <strong>das</strong> Mehrkostenloch,<br />
<strong>das</strong> entsprechende Maßnahmen in <strong>das</strong> Budget der<br />
Bauherren reißen, abschreckend.<br />
Kann barrierefreies Bauen<br />
kostenneutral sein?<br />
Dass die Mehrkosten für barrierefreies Bauen in<br />
der Praxis überschaubar sind, demonstriert auch<br />
die bfb-Trendstudie „Potenziale und Chancen des<br />
barrierefreien, demografiefesten Bauens“. Nur etwa<br />
10 Prozent der Befragten vertraten demnach die<br />
Meinung, <strong>das</strong>s Barrierefreiheit bis zu 25 Prozent<br />
Mehrkosten verursacht, während über 55 Prozent<br />
auf Erfahrung bauen und den Wert mit maximal 5<br />
Prozent angaben. Bei einem Viertel der Umfrageteilnehmer<br />
zeigt die Praxis, <strong>das</strong>s barrierefreies<br />
Bauen bei vorausschauender Planung sogar nahezu<br />
kostenneutral sein kann.<br />
Zu teuer oder nicht <strong>–</strong> diese Frage hat natürlich viele<br />
Dimensionen und lässt sich sicher nicht pauschal<br />
beantworten. Vielmehr kommt es auf den jeweiligen<br />
Wissensstand und die individuellen Möglichkeiten<br />
an. Für Baubeteiligte heißt <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s Richtung<br />
Auftraggeber Aufklärungsarbeit und Lösungen gefragt<br />
sind. Die Notwendigkeit für den barrierefreien<br />
Bau ist schließlich offenkundig, der Wunsch nach<br />
einem selbstbestimmten wie komfortablen Leben<br />
allgegenwärtig.<br />
Reinhören in den<br />
<strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#13 „Barrierefrei<br />
bauen als<br />
Chance“ bei<br />
Spotify und<br />
Apple.<br />
» Exklusiv<br />
im Podcast<br />
Im Interview<br />
sprechen wir mit<br />
Herrn Hampp<br />
über barrierefreies<br />
Bauen<br />
und wie es mit<br />
seinem Unternehmen<br />
umgesetzt<br />
wird.<br />
Gleichzeitig drängen neugefasste technische<br />
Regeln und Standards auf eine rasche Umsetzung,<br />
zahlreiche Fördermaßnahmen für <strong>das</strong> barrierefreie<br />
Bauen und Modernisieren sollen Hürden abbauen.<br />
Mit der neuen technischen Regel DIN 18040-2<br />
„Barrierefreies Bauen <strong>–</strong> Planungsgrundlagen <strong>–</strong> Teil<br />
2: Wohnungen“ liegen zeitgemäße und sachgerechte<br />
Planungsgrundlagen vor, die nicht nur im Interesse<br />
der Menschen mit Behinderung, sondern auch<br />
vor dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />
im Wohnungsbau Berücksichtigung finden müssen.<br />
Hier haben erste Modellvorhaben bewiesen, <strong>das</strong>s<br />
Wohnungen, die entsprechend der Vorgängernorm<br />
DIN 18025-2 barrierefrei ausgeführt sind, bei intelligenter<br />
Grundrissgestaltung keinen zusätzlichen<br />
Flächenbedarf und keine größeren Mehrkosten<br />
verursachen.<br />
Gesetze und Verordnungen<br />
Die DIN 18040 ist in Deutschland die Grundnorm für <strong>das</strong><br />
barrierefreie Bauen und Planen. Einen Überblick über<br />
Landesbauordnungen, Richtlinien, Verordnungen und<br />
weitere DIN-Normen gibt beispielsweise unter<br />
https://nullbarriere.de/gesetze.htm.<br />
Mit der im August 2021 veröffentlichten DIN EN 17210<br />
„Barrierefreiheit und Nutzbarkeit der gebauten Umgebung<br />
<strong>–</strong> Funktionale Anforderungen“ wurde erstmals auch eine<br />
europäische Norm für <strong>das</strong> barrierefreie Bauen formuliert.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 19
Erfahrungswerte zu Mehrkosten beim barrierefreien Bauen<br />
Mehrkosten bis zu 25 %<br />
Kostenneutral<br />
Nur knapp 10 % der Befragten geben<br />
an, <strong>das</strong>s Barrierefreiheit bis zu 25 %<br />
Mehrkosten verursacht.<br />
9,5 %<br />
25 %<br />
Bei einem Viertel der Befragten<br />
zeigt die Erfahrung, <strong>das</strong>s<br />
barrierefreies Bauen bei vorausschauender<br />
Planung nahezu<br />
kostenneutral sein kann.<br />
34,5 %<br />
Mehr kosten bis zu 10 %<br />
Über 34 % geben an, <strong>das</strong>s<br />
Mehrkosten von bis zu 10 %<br />
anfallen.<br />
31 %<br />
Mehr kosten bis zu 5 %<br />
Bei 31 % der Befragten liegen<br />
die Mehrkosten erfahrungsgemäß<br />
bei maximal 5 %.<br />
Die Praxis zeigt: Die Mehrkosten für <strong>das</strong> barrierefreie Bauen sind überschaubar und halten sich im Rahmen. Es ist jedoch noch viel<br />
Aufklärungsarbeit nötig, da die Investitionsbereitschaft der Auftraggebern nicht besonders groß ist. Quelle: bfb-barrierefrei-bauen.de, 2<strong>01</strong>9<br />
Mehrkosten<br />
für barrierefreies<br />
Bauen<br />
halten sich laut<br />
Umfragen im<br />
Rahmen.<br />
Demografiefestes Bauen ist gewünscht<br />
Der demografische Wandel treibt <strong>das</strong> Thema<br />
Wohnqualität und Gesundheitszufriedenheit voran.<br />
Schließlich verändert er die herkömmlichen Anforderungen<br />
an Funktion und Form des Wohnens,<br />
wobei die Wohngesundheit Leitmotiv bleibt. Dabei<br />
spielen körperliche Einschränkungen nur eine<br />
Nebenrolle. Vielmehr geht es um maximale Lebensqualität<br />
und um ein komfortables Lebensumfeld.<br />
Sogenannte „Universal-Wohnungen“ beispielsweise<br />
können von allen Menschen selbstbestimmt, bequem<br />
und vor allem flexibel genutzt werden. Und<br />
weil sie bauliche Mindestanforderungen erfüllen<br />
und Immobilien dank entsprechender Ausstattung<br />
zukunftsfähig machen, lassen sie sich selbst nach<br />
langer Nutzung noch wertbringend verkaufen<br />
oder vermieten. Ein zusätzliches Argument pro<br />
Barrierefreiheit, <strong>das</strong> Bauherren vermehrt anbringen.<br />
Entsprechende Produkte im Universal-Design<br />
unterstützen diese Bauweise. Auch neue Wohnformen<br />
und intelligente Smart-Home-Technologien<br />
unterstützen den Wunsch nach einem unabhängigen,<br />
selbstbestimmten Leben bis ins hohe Alter.<br />
Daneben bieten neue Wohnformen und smarte<br />
Senioreneinrichtungen Alternativen zu klassischen<br />
Alten- und Pflegeheimen und schaffen einen nahtlosen<br />
Übergang zwischen unabhängigem und betreutem<br />
Wohnen. Architekten und Designer rücken<br />
bei der Planung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen<br />
heute viel deutlicher <strong>das</strong> körperliche und<br />
psychische Wohlbefinden in den Fokus. In diesem<br />
Zusammenhang haben vorausschauende Raumkonzepte,<br />
ästhetische und bauliche Details sowie<br />
smarte Technik eine wichtige Funktion.<br />
Fazit<br />
Demografischer Wandel, Barrierefreiheit und<br />
Inklusion sind Trends, die wie Energieeffizienz,<br />
Nachhaltigkeit und Wohngesundheit jede Menge<br />
Herausforderungen an die gebaute Umwelt stellen.<br />
Umbau, Nachrüstung oder Neubau <strong>–</strong> bedarfsgerechte<br />
Barrierefreiheit ist vielschichtig und komplex,<br />
was sich nicht zuletzt in unterschiedlichen Regelwerken<br />
und Förderprogrammen niederschlägt. Wer<br />
sich jedoch dem Thema öffnet und Chancen nicht<br />
nur bei der älteren Zielgruppe sucht, schöpft einen<br />
klaren Wettbewerbsvorteil für sich aus.<br />
20 I <strong>BAUREPORT</strong> TOP-THEMA I ZUKUNFT FÜR DEN BAU
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BRANCHE AKTUELL<br />
Betriebsführung im Handwerk<br />
Der Unternehmensturm<br />
®<br />
Erfolg voran! Diesen Kurs scheinen einige<br />
wenige Unternehmen im Handwerk gepachtet<br />
zu haben. Alles, was sie in Angriff<br />
nehmen, läuft perfekt. Zu verdanken<br />
ist dies jedoch nicht nur purem Glück.<br />
Dahinter steht stattdessen eine Managementstrategie,<br />
die alles berücksichtigt,<br />
was für eine erfolgreiche Betriebsführung<br />
notwendig ist.<br />
Klaus Steinseifer, Bankkaufmann, Malermeister<br />
und Handwerksunternehmercoach, hat dafür einen<br />
eigenen Begriff geprägt: Unternehmensturm ® .<br />
Stockwerk für Stockwerk listet dieser von unten<br />
nach oben auf, was alles für den Aufbau und die<br />
Führung eines erfolgreichen Betriebs notwendig ist.<br />
Fundament: unternehmerische Kompetenz<br />
© Photo by Tim Woodson on Unsplash<br />
Das Fundament des Unternehmens stellt die Betriebsleitung<br />
dar. Nur wenn die Personen, die dem<br />
Unternehmen vorstehen, unternehmerisch kompetent<br />
sind, hat deren Unternehmen überhaupt Aussicht<br />
auf Erfolg. Wichtig ist neben fachlichen Fähigkeiten<br />
insbesondere die persönliche Kompetenz<br />
Der LESEtipp:<br />
Detaillierte Erklärungen zur richtigen Betriebsführung finden Sie<br />
in der Buchreihe “Unternehmen Handwerk“ von Klaus Steinseifer.<br />
www.steinseifer.com<br />
22 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
BRANCHE AKTUELL
,,<br />
des Chefs oder der Chefin. Wie treten er oder sie<br />
auf? Wie werden sie wahrgenommen? Wer oder<br />
was motiviert sie? Wie steht es mit der Fähigkeit<br />
zur Selbstkritik? Aber auch: Besitzen sie Analysekompetenz<br />
und wie gut ist ihre Finanzplanung?<br />
Die Antworten auf derartige Fragen bestimmen<br />
ebenso die unternehmerische Kompetenz eines<br />
Firmeninhabers oder -leiters wie dessen Fähigkeit,<br />
die Trends der Zukunft zu erkennen und sein<br />
Unternehmen danach auszurichten. Darüber hinaus<br />
kennzeichnet sich eine erfolgreiche Führungskraft<br />
durch Selbstmanagement, Ordnungskompetenz<br />
und Ideenmanagement sowie durch Planungs- und<br />
Organisations- sowie Führungskompetenz aus. Erst<br />
wer alle diese Fragen positiv beantwortet hat, hat<br />
ein unternehmerisches Fundament aufgebaut, <strong>das</strong><br />
stabil genug ist für den Erfolg.<br />
Level 2 und 3: Privatleben<br />
und Fremdkapital<br />
Wir sehen meist nur die Schwächen eines<br />
Mitarbeiters, nicht, was er alles kann.<br />
Level 5 und 6: Mitarbeiter<br />
und deren Motivation<br />
Ohne Mitarbeiter geht es nicht. Darum nimmt <strong>das</strong><br />
Thema Mitarbeiterkompetenz die fünfte Stufe des<br />
Unternehmensturms ® ein. Um sie kennenzulernen,<br />
gilt es, die Stärken und Schwächen des eigenen<br />
Teams aufzulisten, zu bewerten und sich Strategien<br />
zur Optimierung zu überlegen. Dabei sollte man<br />
den Blick für <strong>das</strong> Positive nie verlieren.<br />
Steinseifer zählt Level sechs auf: die Mitarbeitermotivation.<br />
Dazu zählen nicht nur die Weihnachtsfeier,<br />
auch finanzielle Benefits wie eine Jahresgewinnbeteiligung<br />
für alle sind essenziell.<br />
Klaus Steinseifer,<br />
Handwerksunternehmercoach<br />
Die nächste Grundlage für den unternehmerischen<br />
Erfolg eines Betriebs ist <strong>das</strong> Privatleben des Chefs<br />
oder der Chefin. „Ein erfolgreicher Unternehmer<br />
braucht die Unterstützung durch den Partner, die<br />
Partnerin bzw. die Familie. Gibt es hier Konflikte,<br />
wirkt sich <strong>das</strong> auch auf den Betrieb aus“, ist Steinseifer<br />
überzeugt. Erst auf Level drei des Unternehmensturms<br />
® folgt die Kapitalausstattung. „Um<br />
sie sollte sich der Unternehmer insbesondere dann<br />
kümmern, wenn es dem Betrieb gut geht. Dann sollte<br />
er sich Fremdkapital beschaffen für den Ausbau <strong>–</strong><br />
nicht dann, wenn es dem Betrieb schlecht geht.“<br />
Level 4: Zeit- und Zielplanung<br />
Die vierte Ebene nehmen die Punkte Zeit- und Zielplanung<br />
ein. Sie stehen in engem Zusammenhang<br />
mit den persönlichen Eigenschaften und Wünschen<br />
des Chefs oder der Chefin. Und sie erfordern nicht<br />
nur intensive Überlegungen. Steinseifer ist auch<br />
überzeugt davon, <strong>das</strong>s sie zuvor schriftlich festgehalten<br />
werden müssen. Nur dann hätten sie Aussicht<br />
auf Erfolg. „Wer sie nicht aufschreibt, merkt<br />
sich seine Ziele nicht“, fährt er fort und ergänzt:<br />
„Ziele dürfen niemals in Stein gemeißelt sein. Sie<br />
dürfen sich verändern.“<br />
Level 7: Controlling<br />
Das Thema Controlling ist auf der siebten Etage angesiedelt,<br />
worunter Coach Steinseifer <strong>das</strong> Führen<br />
und Lenken des Unternehmens in die richtige<br />
Richtung versteht. Denn: „Level eins bis sieben<br />
betreffen die internen Unternehmenswerte. Diese<br />
müssen stimmen, sonst bleibt <strong>das</strong> Unternehmen<br />
nur eines von vielen. Und <strong>das</strong> schönste Logo und<br />
die beste Marketingmaßnahme sind umsonst.“<br />
Die oberen Stockwerke<br />
Punkte wie ein schlüssiges Unternehmenslogo<br />
als sichtbarer und <strong>das</strong> Firmenimage als spürbarer<br />
Unternehmensauftritt belegen die oberen Level des<br />
Unternehmensturms ® . Getoppt werden sie von den<br />
Themen Werbung und Akquise, die laut Steinseifer<br />
unbedingt auf einer Zielgruppenanalyse basieren<br />
und moderne Werbemaßnahmen beinhalten sollten.<br />
Sind diese Level abgedeckt und alle damit zusammenhängenden<br />
Punkte zur richtigen Betriebsführung<br />
im Handwerk geklärt, „dann klappt es auch<br />
mit dem Kunden“. Und der unternehmerische Erfolg<br />
ist garantiert.<br />
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
Reinhören in den<br />
<strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#14 „Betriebsführung<br />
im Handwerk“<br />
bei Spotify,<br />
und Apple.<br />
» Exklusiv<br />
im Podcast<br />
Im Interview<br />
erzählt Handwerksunternehmercoach<br />
Klaus<br />
Steinseifer mehr<br />
über den Unternehmensturm<br />
®<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 23
Büroorganisation in Handwerksbetrieben<br />
Aufräumen für<br />
mehr Effizienz<br />
,,<br />
Wie der Schreibtisch, so der Betrieb:<br />
Ein gut organisiertes Büro erleichtert<br />
nicht nur den Arbeitsalltag, auch der gesamte<br />
Betrieb profitiert von einer klaren<br />
Büro- und Arbeitsstruktur und lässt sich<br />
auf dieser Basis effizienter und stressfreier<br />
führen.<br />
„Jedes Ding an seinem Ort“: Scheinbar triviale<br />
Lebensweisheiten ernst zu nehmen, schenkt im<br />
beruflichen Alltag Zeit <strong>–</strong> und Geld.<br />
Mit einer funktionierenden Büroorganisation lassen<br />
sich bis zu 6.000 Euro pro Arbeitsplatz einsparen.<br />
Ina Grombach,<br />
Office-Coach<br />
Entsprechend gehört dieser Satz zu den Tipps, die<br />
die Expertin Teilnehmern ihrer Kurse über Büroorganisation<br />
im Handwerksbetrieb gerne mitgibt.<br />
„Die Grundlage des Erfolgs legt jeder Unternehmer<br />
allerdings schon früher, indem er die einzelnen<br />
Verantwortungsbereiche genau zuordnet“, ist Grombach<br />
überzeugt. Wer ist für welchen Bereich zuständig?<br />
Für die Akquise, die Arbeitsvorbereitung,<br />
die Auftragsabwicklung sowie die Abrechnung?<br />
Diese Fragen gilt es im Hinblick auf klare Bürostrukturen<br />
zu klären.<br />
Entscheidungen treffen<br />
Als Hilfsmittel für die Umsetzung der Bürotätigkeit<br />
greifen viele Handwerksbetriebe inzwischen selbstverständlich<br />
zu verschiedenen Softwarelösungen.<br />
24 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL
Weitere<br />
Infos zum<br />
Thema Büroorganisation<br />
► www.grombachoffice-coaching.de<br />
In der Regel nutzen sie mehrere Systeme parallel,<br />
von der Auftrags- und Projektsoftware über Dokumentenmanagementsysteme<br />
bis zum E-Mail-Programm.<br />
Auch in diesem Punkt müssen im Sinne<br />
des Erfolgs Entscheidungen getroffen werden: Da<br />
etwa Termine sowohl in der Auftragssoftware als<br />
auch in Outlook verwaltet werden können, ist es<br />
wichtig festzulegen, welche Informationen in welchem<br />
System abgelegt werden. Nur so lassen sich<br />
Doppelungen eliminieren und Fehler sowie Zeitverlust<br />
vermeiden. Das erfordert auch, festgelegte<br />
Regelungen durchgängig einzuhalten.<br />
Ordnungssysteme definieren<br />
Alle zu einem Auftrag gehörenden Dokumente sollten<br />
zudem möglichst gemeinsam abgelegt werden.<br />
Wenn die per Post gesandte Anfrage eines Kunden<br />
auf dem Schreibtisch der Büroassistenz liegt und<br />
ein weiteres Dokument im Auftragsmanagementsystem<br />
abgelegt wurde, entsteht Chaos. „Besser ist<br />
es, Dokumente einzuscannen und zusammen mit<br />
allen Mails und Unterlagen, die den jeweiligen Auftrag<br />
betreffen, an einem zentralen Ort abzulegen“,<br />
rät Grombach.<br />
Kenntnisse auffrischen und damit arbeiten<br />
Terminkalender mit Angaben zu Projektnummer,<br />
Kundennamen und Anschrift. Auch die Festlegung<br />
von Speicherorten und Dokumentennamen sowie<br />
die einheitliche Anlage der Kundendaten im Auftragsverwaltungsprogramm<br />
ist wichtig. Dies spart<br />
Suchzeit und stellt sicher, <strong>das</strong>s Aufträge den richtigen<br />
Kunden zugeordnet werden.<br />
Mobile Datenverfügbarkeit gewährleisten<br />
Wenn im Büro hinterlegte Daten mobil verfügbar<br />
sind, können Kollegen im Außendienst Fragen anhand<br />
vorhandener Unterlagen oder Pläne schneller<br />
klären und Änderungen von unterwegs übernehmen.<br />
Daten, die bei Kunden eingegeben werden,<br />
sind zeitgleich im Büro verfügbar. Hierfür bietet der<br />
Markt verschiedene Cloudlösungen an, z. B. Apps<br />
für die Auftrags- und Terminverwaltung oder MS<br />
Office 365.<br />
Teambesprechungen pflegen<br />
Trotz aller Vorteile der Digitalisierung gilt für eine<br />
funktionierende Büroorganisation: Der persönliche<br />
Kontakt darf nicht vernachlässigt werden. Regelmäßige<br />
Auftragsbesprechungen z. B. morgens sorgen<br />
dafür, <strong>das</strong>s jeder auf dem aktuellen Stand ist.<br />
© Ina Grombach<br />
Voraussetzung für die richtige Dokumentenordnung<br />
ist auch, <strong>das</strong>s der Bearbeiter die jeweiligen Softwarelösungen<br />
beherrscht. So kann er z. B. den<br />
Posteingang so strukturieren, <strong>das</strong>s ankommende<br />
Mails richtig sortiert, bearbeitet oder weitergeleitet<br />
werden. „Programme wie Outlook sind fast selbsterklärend,<br />
daher nutzen viele Anwender oft nur<br />
Grundfunktionen des Programms“, weiß der Office-<br />
Coach. Doch erst wenn die Programme individualisiert<br />
und für den eigenen Gebrauch eingerichtet<br />
seien, ließen sich die Vorteile umfänglich nutzen.<br />
Einheitliche Regeln für die Datenpflege<br />
umsetzen<br />
Im Sinne einer optimalen Lösung sind einheitliche<br />
Organisationsregeln und inhaltliche Vorgaben zur<br />
Dateneingabe hilfreich: Beispiel ist die einheitliche<br />
Eintragung von Terminen in gemeinsam genutzte<br />
Zeitmanagement einführen<br />
Um 13 Uhr auf der Baustelle, 14 Uhr kommt der<br />
neue Auftraggeber und <strong>das</strong> Angebot muss auch<br />
noch raus: Um sich im Alltag zwischen verschiedenen<br />
Terminen nicht selbst zu verlieren, ist Zeitmanagement<br />
für einen funktionierenden Büroalltag<br />
unerlässlich. Für den Umgang mit E-Mails gilt daher:<br />
„Legen Sie Zeiten fest, in denen Sie ihre Mails<br />
abrufen. Und halten Sie sie ein“, schlägt Grombach<br />
vor. Ein Wochenplan, der festgelegte Zeitfenster für<br />
Außendiensttermine, Telefonate und störungsfreie<br />
Arbeitsstunden beinhaltet, bringt Ruhe in den Alltag.<br />
Und wenn im Büro, im Betrieb und auch im Baustellenfahrzeug<br />
noch Ordnung herrscht nach dem<br />
Prinzip „Jedes Ding an seinem Ort“, dann ist <strong>das</strong><br />
Fundament für eine funktionierende Büroorganisation<br />
bereits gelegt.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 25
Technik im Alltag<br />
Was muss ein Bau-<br />
Tablet leisten?<br />
Ein Tablet kann<br />
eine sinnvolle<br />
Erleichterung<br />
im Arbeits alltag<br />
sein. Auf die<br />
passende<br />
Leistung kommt<br />
es an.<br />
Dokumentation, Aufmaß, Kommunikation,<br />
Bautagebuch: Tablets unterstützen <strong>das</strong><br />
digitale Baumanagement <strong>–</strong> sie sind leistungsstark,<br />
portabel und mit gewerkspezifischer<br />
Software besonders komfortabel.<br />
Doch worauf kommt es beim Kauf an?<br />
Das passende Baustellen-Tablet orientiert sich an<br />
den individuellen Ansprüchen, die sich aus Vorlieben<br />
und Einsatzbereich ergeben. Wer <strong>das</strong> Tablet<br />
hauptsächlich im Büro zur schnellen Dokumentation<br />
und Organisation nutzt, ist mit einem Gerät inklusive<br />
Schutzfolie, Schutzhülle und Stift gut beraten.<br />
Sogenannte Semi- oder Full-Rugged-Tablets hingegen<br />
sind für raue Umgebungen wie Werkstätten<br />
sowie den Außenbereich konzipiert. Die robusten<br />
<strong>–</strong> dafür teureren <strong>–</strong> Outdoor- und Industrie-Tablets<br />
stecken nicht nur Staub und Wasser, sondern auch<br />
Stürze weg. Losgelöst vom gewünschten Modell<br />
gibt es jedoch generelle technische Mindestanforderungen,<br />
die <strong>das</strong> reibungslose mobile Arbeiten<br />
unterstützen.<br />
Der Tablet-Leistungscheck<br />
• Bildschirmgröße: Die Wahl der Displaygröße ist<br />
abhängig vom Einsatzzweck: 10-Zoll-Geräte haben<br />
sich als handlicher Kompromiss etabliert, sie<br />
bilden auch Internetseiten komfortabel ab. Höhere<br />
Auflösungen sind vor allem als Notebook-Ersatz<br />
im Büro gefragt, hier sind 13-Zoll-Tablets durchaus<br />
üblich.<br />
• Arbeits- und Gerätespeicher: Je größer der<br />
Arbeitsspeicher, desto besser laufen auch umfangreiche<br />
Apps und Programme gleichzeitig.<br />
Profis kommen mit einem 3 <strong>–</strong> 4 GB Arbeitsspeicher<br />
gut zurecht. Der Gerätespeicher wiederum sichert<br />
alle Dateien wie Bilder, Pläne oder Fotos lokal.<br />
Wer nicht mit einer Cloud arbeitet, sollte auf ausreichend<br />
Kapazität achten, 32 GB sind <strong>das</strong> Minimum.<br />
Tipp: Einige Tablets lassen eine zusätzliche<br />
microSD-Speicherkarte zu.<br />
• Akkulaufzeit: Damit <strong>das</strong> Gerät auf der Baustelle<br />
nicht den Dienst versagt, sollte es eine Akkulaufzeit<br />
von mindestens 8 Stunden mitbringen. Wie<br />
lange der Akku tatsächlich hält, hängt jedoch von<br />
der Nutzung ab. Hilfreich: den Akkuverbrauch von<br />
Apps in den Geräteeinstellungen optimieren.<br />
• Nativer Stift und Touch-Pen: Ein nativer Stift ist<br />
der zum Tablet passende Original-Stift <strong>–</strong> mit ihm<br />
lassen sich Skizzen oder Signaturen exakt ausführen.<br />
Alternativ gibt es Tablets mit Touch-Pens<br />
<strong>–</strong> Stifte, die den Fingerdruck imitieren, als Stift<br />
jedoch weniger geeignet sind.<br />
• LTE SIM-Karte: Für <strong>das</strong> reibungslose Arbeiten<br />
auch mit Bau-Apps sollte <strong>das</strong> Tablet mit einer<br />
SIM-Karte ausgestattet sein. Achtung: Zwar sind<br />
alle Tablets WLAN-fähig, aber nicht jedes Gerät<br />
besitzt einen Slot für eine LTE SIM-Karte.<br />
Fördermöglichkeiten<br />
Digitale Geräte für gewerbliche Zwecke<br />
können förderfähig sein <strong>–</strong> ein Blick auf<br />
die Förderportale des jeweiligen Bundeslandes<br />
lohnt sich immer! Zum Beispiel<br />
hier: www.digitaljetzt-portal.de<br />
26 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL
Ihr Fachhändler berät<br />
Sie gerne über <strong>das</strong><br />
Wellhöfer Programm<br />
Bodentreppen<br />
FlachdachAusstiege<br />
Kniestocktüren<br />
Deckentüren<br />
Raumspartreppen
Öffentlichkeitsarbeit im Handwerk<br />
Marketing für<br />
Handwerker <strong>–</strong><br />
mit Strategie<br />
Öffentlichkeitsarbeit wird in vielen Handwerksbetrieben<br />
eher stiefmütterlich behandelt:<br />
eine einzelne Anzeige, eine singuläre<br />
Pressemeldung. Mehr nicht. Wer<br />
jedoch nachhaltigen Eindruck machen<br />
will, lernt schnell: Ohne Marketingstrategie<br />
geht es nicht.<br />
Kleine und mittelständische Handwerksbetriebe<br />
sind in der Regel schon mit dem Alltagsgeschäft<br />
ausgelastet. Für zusätzliche Marketingmaßnahmen<br />
fehlt vermeintlich die Zeit und es mangelt am Budget.<br />
Dabei muss gezieltes Marketing weder kosten-<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit im Handwerk erfordert<br />
fundierte Vorbereitung und kontinuierliche Pflege.<br />
noch arbeitsintensiv sein. Der Erfolg kommt stattdessen<br />
mit einer klaren und vor allem langfristigen<br />
Strategie. Diese beinhaltet nicht nur ein konkretes<br />
Marketingziel, <strong>das</strong> auf der genauen Kenntnis der<br />
eigenen Stärken und der zum Unternehmen passenden<br />
Zielgruppe erarbeitet wurde, sondern auch<br />
ein festes Jahresbudget für Marketingzwecke. Und<br />
sie mündet in die Bereitschaft und Fähigkeit, alle<br />
Online-Kanäle kontinuierlich zu nutzen und diesbezügliche<br />
Leistungen von A wie erster Anruf über<br />
K wie eine professionelle Kontaktbearbeitung bis<br />
zu T wie einem Treuebonus optimal zu erfüllen.<br />
Von der eigenen Stärke …<br />
Rund 12.000 Zimmereien, 79.000 Fliesen- und<br />
Platten- sowie Mosaikleger und 38.000 Tischler<br />
hat Statista* im vergangenen Jahr in Deutschland<br />
gemeldet. Um bei so viel Konkurrenz aufzufallen,<br />
muss sich ein Handwerksunternehmer im Sinne<br />
einer optimalen Marketingstrategie zunächst selbst<br />
klarmachen, was sein Betrieb besonders gut kann<br />
und wo die Alleinstellungsmerkmale liegen. Nur mit<br />
diesem <strong>–</strong> fundierten <strong>–</strong> Wissen kann er potenzielle<br />
Kunden davon überzeugen, <strong>das</strong>s sein Betrieb auch<br />
die erste Wahl für <strong>das</strong> eigene Anliegen ist.<br />
… zur richtigen Zielgruppe<br />
Die Antwort auf die Frage nach dem sogenannten<br />
USP (Unique Selling Point) definiert nicht nur <strong>das</strong><br />
eigene Angebot, sie legt auch <strong>das</strong> Image fest,<br />
<strong>das</strong> die Gesellschaft von nun an nach außen hin<br />
repräsentiert. Ein Dachdecker, der sich auf denkmalgeschützte<br />
Einzelbauvorhaben von Endkunden<br />
spezialisiert hat, spricht eine andere Zielgruppe an<br />
als der Mitbewerber, der ausschließlich Neubauten<br />
für Projektentwickler erstellt. Um den jeweiligen<br />
Kunden gezielt anzusprechen, ist daher auch eine<br />
genaue Analyse der eigenen Zielgruppe erforderlich.<br />
*Statista ist ein Online-Portal für Statistik mit Daten von Markt- und Meinungs forschungsinstitutionen sowie aus Wirtschaft und amtlicher Statistik. Es zählt zu den<br />
erfolgreichsten Statistikdatenbanken der Welt.<br />
28 I <strong>BAUREPORT</strong> BRANCHE AKTUELL
© FULLHAUS GmbH, Zahnrad: colourbox.de/Aleksandrs Bondars<br />
… mit dem passenden Marketingansatz<br />
Unterschiedliche Zielgruppen erfordern entsprechend<br />
unterschiedliche Marketingansätze, die mal<br />
mehr, mal weniger Aufklärung beinhalten. Auch<br />
hier gilt es im Vorfeld zu klären, ob bereits ein<br />
Marketingplan vorhanden ist. Wenn ja, wie sieht er<br />
aus? Welche Kanäle waren darin abgedeckt und<br />
wie erfolgreich war er? Derlei Fragen müssen für<br />
die künftige Strategie zunächst beantwortet und auf<br />
dieser Basis eine neue Lösung erarbeitet werden.<br />
Fester Etat für feste Ziele<br />
Auch wenn ein Kleinbetrieb für die eigenen Marketingmaßnahmen<br />
keine eigens dafür abbestellte<br />
Abteilung benötigt und keine sechsstelligen Beträge<br />
ausgeben muss, so braucht es doch einen festen<br />
Etat. Dieser sollte, grob geschätzt, bei zwei bis drei<br />
Prozent des geplanten Jahresumsatzes liegen. Wer<br />
den Marketingetat genau fixiert und dabei sowohl<br />
dauerhafte als auch Sondermaßnahmen einplant,<br />
verhindert nebenbei auch, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Budget für nicht<br />
nachhaltige Einzelmaßnahmen vergeudet wird.<br />
Der perfekte Mix für den Erfolg<br />
Wo suchen Sie selbst nach einem Handwerker?<br />
Mittlerweile werden die meisten Menschen auf<br />
diese Frage vermutlich mit „online“ antworten.<br />
Genau deshalb sollte der Schwerpunkt der eigenen<br />
Marketinginitiativen ebenfalls auf Online-Maßnahmen<br />
liegen. Die Basis hierfür stellt die eigene<br />
Homepage dar. Diese muss gut gestaltet sein, stets<br />
aktuell gehalten werden und leicht auffindbare Themenblöcke<br />
mit den Stärken und Besonderheiten<br />
des eigenen Betriebs auflisten. Dabei sollte sie gezielt<br />
auf den jeweiligen Kundennutzen verweisen.<br />
Gelegentliche Online-Kampagnen und Google Ads<br />
verstärken die Sichtbarkeit. Aktuelle Referenzen<br />
und Projektbeispiele zeigen dem Interessenten,<br />
welche Leistung er erwarten darf und wie zufrieden<br />
andere Kunden waren. Soziale Netzwerke wie<br />
Facebook, Instagram oder Pinterest ergänzen den<br />
Online-Auftritt und bieten sich für die direkte<br />
Kommunikation mit dem Kunden an.<br />
Von der Einzelmaßnahme zum Erfolg<br />
Kostenlose Unternehmensprofile<br />
auf Google My Business erleichtern<br />
<strong>das</strong> Auffinden<br />
1<br />
des eigenen Unternehmens,<br />
Kontaktformulare auf der Webseite<br />
vereinfachen die Bearbeitung von Kundenanfragen<br />
<strong>–</strong> die so schnell wie möglich beantwortet<br />
werden sollten. Eine ordentlich geführte<br />
Kundendatenbank erleichtert den Kontakt <strong>–</strong> und<br />
bietet sich als Basis für die individuelle Kundenpflege<br />
an.<br />
Sind dort etwa Geburtstage hinterlegt, können<br />
Glückwunsch-E-Mails automatisch verschickt<br />
werden. Nach Fertigstellung des Projekts freut<br />
sich der Auftraggeber über eine Rückfrage nach<br />
der Zufriedenheit. Jahrelange Kunden genießen<br />
gern die Benefits einer Treueaktion bzw. eines<br />
Treue bonus. Newsletter bringen <strong>das</strong><br />
eigene Unternehmen kontinuierlich<br />
in Erinnerung. Werbeplakate auf<br />
der Baustelle und Logos an<br />
der Fahrzeugflotte machen<br />
Passanten auch außerhalb<br />
der virtuellen Welt auf den<br />
eigenen Betrieb aufmerksam.<br />
Und ein durchgängiges<br />
Corporate Design <strong>–</strong> von der<br />
Visitenkarte bis zum Logo an<br />
der Arbeitsbekleidung <strong>–</strong> sorgt<br />
für einen gelungenen Auftritt<br />
ab dem ersten<br />
Kontakt <strong>–</strong> und<br />
rundet <strong>das</strong><br />
Marketingkonzept<br />
nochmals<br />
ab.<br />
1<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 29
Souverän überzeugen: Zum richtigen Umgang mit<br />
„Nachverhandlern“<br />
Erst die Preisverhandlung, danach die<br />
Auftragserteilung, dann die Arbeit: So<br />
arbeitet <strong>das</strong> Handwerk im Normalfall.<br />
Mancher Kunde beginnt allerdings<br />
erneut mit der Nachverhandlung des<br />
Preises, wenn ein Teil der Fliesen schon<br />
gelegt ist, der halbe Raum gestrichen<br />
oder die erste Wand schon errichtet<br />
wurde. Mit Vorwürfen <strong>–</strong> wegen angeblich<br />
schlechter Qualität oder durch den<br />
Vergleich mit einem vermeintlich günstigeren<br />
Wettbewerber <strong>–</strong> versucht er, den<br />
Preis nachträglich zu drücken.<br />
Wer nun genervt reagiert, unfreundliche Antworten<br />
gibt, auf Entscheidungen von Kollegen und<br />
Chefs oder die ungünstigen Einkaufsbedingungen<br />
verweist, findet sich schnell in einem langen<br />
Gespräch wieder, bei dem der Kunde immer<br />
stärker auf eine Kostenreduzierung drängt.<br />
Bleiben Sie souverän!<br />
Viel besser ist es, in einem solchen Fall souverän<br />
zu reagieren und sich von Angriffen oder Vergleichen<br />
nicht provozieren zu lassen. Der Gesprächston<br />
und die Aussagen dem fordernden Kunden<br />
gegenüber sollten dabei immer freundlich bleiben.<br />
€€€<br />
Wer sich seinem eigenen Betrieb gegenüber<br />
zudem loyal verhält und die firmeninterne<br />
Preis politik nicht in Frage stellt, wird schnell<br />
feststellen, <strong>das</strong>s er dadurch selbst ebenfalls an<br />
Stärke und Überzeugungskraft gewinnt <strong>–</strong> und so<br />
den Kunden leichter beruhigen kann. Statt sich<br />
mit dem Kunden auf eine Diskussion einzulassen<br />
und ihm vage Zusagen zu einer Nachverhandlung<br />
oder Preisreduzierung zu geben, ist es<br />
ratsam, im Gespräch die Qualität des eigenen<br />
Unternehmens nochmals hervorzuheben. Auch<br />
die Wertigkeit der versprochenen Leistungen<br />
kann hier erneut angesprochen werden.<br />
Doch auch für denjenigen, der sich einer Diskussion<br />
nicht gewachsen fühlt und sprachlich<br />
weniger gewandt ist, gibt es eine Lösung. Statt<br />
selbst zu argumentieren, könnte der vom Kunden<br />
angesprochene Handwerker einfach einen Rückruf<br />
durch einen zuständigen Kollegen offerieren.<br />
Damit führt er die Debatte friedlich zu Ende und<br />
sein Gegenüber fühlt sich in seinem Anliegen<br />
gehört. Streit wurde vermieden, <strong>das</strong> „Gesicht<br />
gewahrt“ und die Möglichkeit zu einem weiteren<br />
Gespräch mit der passenden Person wurde<br />
offengehalten.<br />
So reagieren Sie richtig<br />
• Bleiben Sie souverän und zeigen Sie sich als Profi<br />
• Stellen Sie die Qualität Ihres Unternehmens und Ihrer<br />
Leistungen heraus<br />
• Gehen Sie auf keine Angriffe ein und übernehmen Sie<br />
nicht die Opferrolle<br />
• Verweisen Sie auf einen fachkundigen Kollegen im Betrieb<br />
Darüber hinaus hat der souverän reagierende<br />
Handwerker auf diese Weise die aktuelle Situation<br />
entschärft und kann nun seine Tätigkeit zu<br />
Ende bringen, während der Kunde sich wieder<br />
beruhigt <strong>–</strong> und im Optimalfall von ganz alleine<br />
feststellt, <strong>das</strong>s seine schon einmal getroffene Auftragsentscheidung<br />
doch die richtige war.<br />
© colourbox.de/Ludmila<br />
30 I <strong>BAUREPORT</strong><br />
BRANCHE AKTUELL
www.ostendorf-kunststoffe.com<br />
KG2000.<br />
Der Alleskönner!<br />
umweltfreundliche!<br />
Hervorragende Materialeigenschaften und maximale Dichtheit <strong>–</strong><br />
KG2000 ist ein starkes und modernes System gemäß der Norm<br />
DIN EN 14758-1.<br />
Und jetzt auch offiziell durch eine SKZ-Studie bestätigt: KG2000 ist<br />
deutlich nachhaltiger und eindeutiger Sieger in der Ökobilanz in<br />
Relation zum Referenzrohrsystem nach DIN EN 1852!<br />
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UNTERNEHMEN<br />
Generation Z<br />
Den Nachwuchs<br />
im Fokus<br />
Unternehmen beschäftigen heute Mitarbeiter<br />
aus bis zu vier Generationen. Doch<br />
kaum eine wirft so viele Fragen auf wie<br />
die Generation Z. Eine Altersgruppe, die<br />
immer mehr auf den Arbeitsmarkt drängt<br />
und eigene Werte und Wünsche mitbringt.<br />
auch die Kommunikation, die hauptsächlich online<br />
abläuft und bestimmt, wie Kontakte angebahnt und<br />
Informationen beschafft werden. Selbst Stellenangebote<br />
und Bewerbungen wickeln sie am liebsten<br />
über digitale Medien ab, über die sie auch selbst<br />
am effektivsten zu erreichen sind.<br />
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
Reinhören in den<br />
<strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#15 „Den Nachwuchs<br />
im Fokus“<br />
bei Spotify und<br />
Apple.<br />
» Exklusiv<br />
im Podcast<br />
Im Interview<br />
erklärt Generationenforscher<br />
Rüdiger Maas,<br />
worauf Ausbilder<br />
im Umgang mit<br />
der Generation Z<br />
achten sollten<br />
und wie die neuen<br />
Azubis ticken.<br />
Gen Z, Generation Greta, Generation Zero, Digital<br />
Natives 2.0 oder Generation Azubi: Die zwischen<br />
1995 und 2<strong>01</strong>0 Geborenen haben viele Label, doch<br />
wie ticken sie wirklich? Um diese Altersgruppe<br />
optimal zu integrieren und zu entwickeln, müssen<br />
Arbeitgeber und Ausbildungsverantwortliche sie zunächst<br />
einmal verstehen und abgrenzen.<br />
Wer ist die Gen Z?<br />
Der genaue Beginn der Generation Z ist nicht klar<br />
definiert. Auch wenn die meisten Quellen ihn mit<br />
1995/96 ansetzen, startet eine Unterklassifizierung<br />
mit dem Jahr 2000. In dieser Gruppe werden auch<br />
die meisten neuen Azubis und Berufseinsteiger<br />
zu finden sein. Die Angehörigen der Generation<br />
Z <strong>–</strong> speziell die ab 2000 Geborenen <strong>–</strong> sind die<br />
ultimativen Digital Natives; im Unterschied zur Vorgängergeneration<br />
Y, die erst im frühen Jugendalter<br />
digital sozialisiert wurde, ist diese Generation mit<br />
dem Smartphone aufgewachsen. Ein Umstand, der<br />
Werte, Wünsche und Verhalten massiv prägt.<br />
Werte, Wünsche und Erwartungen<br />
Jede Generation ist <strong>das</strong> Produkt ihrer Zeit. Die<br />
Gen Z wurde in eine digitale Welt hineingeboren,<br />
die ohne WLAN und technische Devices nicht<br />
denkbar ist. Sie bewegt sich wie keine andere<br />
Personengruppe im Netz, <strong>das</strong> Smartphone ist<br />
vollständig in ihre Lebenswelt integriert. Das prägt<br />
Kurzum: Die Generation Z ist keine Verlängerung<br />
der Generation Babyboomer, X und Y, sondern<br />
eine in sich eigenständige Generation mit einem<br />
spezifischen Wertesystem. Während beispielsweise<br />
die Generation Y (1980 bis 1999 Geborene) gerne<br />
viel und lange in einem identitätsstiftenden Umfeld<br />
arbeitet, Beruf und Freizeit mischt und durchaus<br />
eine gewisse berufliche Wechselbereitschaft<br />
zeigt, haben für die Generation Z Harmonie und<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz oberste Priorität. Geld<br />
und beruflicher Status sind dabei weniger wichtig<br />
als beispielsweise ein unbefristeter Arbeitsvertrag,<br />
klare Strukturen, ein gutes Betriebsklima sowie die<br />
Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.<br />
Die wichtigsten<br />
Werte für die Gen Z<br />
• Gesundheit<br />
• Freiheit<br />
• Individualität<br />
• Freundschaft<br />
• Familie<br />
• Gerechtigkeit<br />
• Diversität und Multikulturalität<br />
32 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
Und weil diese Generation wie keine andere zuvor<br />
Arbeit und Freizeit strikt trennt, vielmehr Freiheit<br />
im Leben schätzt, will sie innerhalb eines sicheren<br />
Rahmens möglichst flexibel arbeiten können.<br />
Wie sich die Nachwuchs-<br />
Generationen unterscheiden<br />
Gleichzeitig erwarten die jungen Menschen, von<br />
Vorgesetzten und Kollegen ernst genommen und<br />
eingebunden zu werden. Ausbilder sollten auf regelmäßiges<br />
Feedback und maximalen Respekt achten,<br />
denn Mitglieder der Gen Z sind schnell verunsichert<br />
und suchen nach Bestätigung. Den Optimismus der<br />
Vorgängergeneration lässt die Generation Z hinter<br />
sich und blickt eher realistisch in die Zukunft.<br />
Fazit: die Generation Z in der Arbeitswelt<br />
Der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Jahren<br />
massiv wandeln. Der Großteil der sogenannten<br />
Babyboomer steht vor der Rente, neben den Millenials<br />
bestimmt die Generation Z <strong>das</strong> Arbeitsleben<br />
mehr und mehr, wobei die Arbeit selbst bei dieser<br />
Generation nicht mehr an erster Stelle steht. Umso<br />
wichtiger wird es für Unternehmen, in puncto Mitarbeiterführung<br />
und Recruiting umzudenken und<br />
sich speziell um die Gen Z auf neuen Wegen zu<br />
bemühen. Einmal mehr in Anbetracht der Tatsache,<br />
<strong>das</strong>s die Geburtenrate in den betreffenden Jahrgängen<br />
relativ gering ist und sich der Fachkräftemangel<br />
entsprechend verschärfen wird.<br />
Generation Y (Millenials)<br />
• Flexible Arbeitszeiten und -orte<br />
• Work-Life-Blending<br />
• Leistungsorientiert<br />
• Identifikation mit dem Unternehmen<br />
• Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber<br />
• Teamplayer/Networker<br />
Generation Z<br />
• Sicheren Arbeitsplatz<br />
• Work-Life-Separation<br />
• Sinnsuche in der Arbeit<br />
• Job und Persönlichkeit müssen harmonieren<br />
• Geringe Loyalität gegenüber Arbeitgeber<br />
• Anspruch an modernen Arbeitsplatz<br />
Anders gesagt müssen Unternehmen die besten<br />
Arbeitgeber sein, die sie jemals waren, und <strong>das</strong> im<br />
doppelten Sinn: Immerhin bringt die Generation Z<br />
ein starkes Markenbewusstsein mit, statt Renommee<br />
ist die Arbeitgebermarke bei der Wahl des<br />
Ausbildungsbetriebs <strong>das</strong> gewichtigere Argument.<br />
Online-Rankings, Bewertungen und Präsenz im<br />
Internet geben dabei Orientierung.<br />
Auf dem Weg zu neuen Wegen hilft es, die Unternehmensstruktur<br />
zu demokratisieren, ein stabiles,<br />
lukratives, offenes und angenehmes Arbeitsumfeld<br />
zu etablieren, die Trennung von Arbeit und Freizeit<br />
zu ermöglichen und Arbeit so zu organisieren, <strong>das</strong>s<br />
Arbeitszeiten geregelt und Überstunden niemals<br />
die Regel sind. Alles Aspekte, die auf die Motivation<br />
des Nachwuchses abzielen.<br />
► Mehr zu den Motivatoren der Azubis 4.0<br />
sowie zielführendes Recruiting lesen Sie<br />
auf den folgenden Seiten.<br />
© stock.adobe.com/vinayak<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 33
Azubi 4.0<br />
5 Motivatoren der<br />
Generation Z<br />
Junge Auszubildende ticken anders als alteingesessene<br />
Mitarbeiter. Sie zu motivieren<br />
ist nicht immer leicht, ein klassischer<br />
Faktor wie Geld ist für die Generation Z weniger<br />
relevant. Darauf sollten Ausbildungsbetriebe<br />
eingestellt sein.<br />
Jugendforscher und Coaches sind sich einig: Wer<br />
die Gen Z ausbilden will, muss umdenken. Eine<br />
Generation, die es nicht nur gewohnt ist, gleichberechtigt<br />
behandelt zu werden und überall mitreden<br />
zu dürfen, sondern auch eine Generation,<br />
die rund um die Uhr „digital“ tickt, Feedback gibt<br />
und sucht, digitale Informationen mühelos verarbeitet,<br />
vernetzt denken und schnell reagieren<br />
kann. Gleichzeitig definiert sich ihre Zufriedenheit<br />
nur marginal über den beruflichen Erfolg, vielmehr<br />
über persönliche Werte, Wertschätzung und<br />
Selbstbestimmung. Daraus lassen sich starke<br />
Motivatoren ableiten, an denen sich Ausbilder<br />
orientieren können.<br />
Vertrauen baut auf Gegenseitigkeit<br />
Geregelte Arbeitszeiten, eine transparente<br />
Kommunikation und Eigenverantwortung setzen<br />
Vertrauen voraus und stärken es zugleich. Eine<br />
Win-win-Situation, die im Idealfall ein festes Band<br />
zwischen Ausbildungsbetrieb und Azubi knüpft.<br />
Zeigt sich statt Motivation jedoch Demotivation,<br />
besteht Handlungsbedarf. Denn: Je unmotivierter<br />
ein Azubi über die Zeit ist, desto höher ist <strong>das</strong><br />
Risiko eines Ausbildungsabbruchs. Durch gutes<br />
Beobachten und regelmäßige Gespräche kann<br />
hier frühzeitig reagiert werden. Kurzum: Aufmerksamkeit<br />
ist gefragt. Und die wiederum ist nur ein<br />
anderes Wort für Motivation.<br />
Flexibilität auf allen Ebenen bieten, vom<br />
spontanen Urlaubstag bis hin zur ge-<br />
1. wünschten Teilhabe an Besprechungen.<br />
Das schließt <strong>das</strong> Verständnis für die Notwendigkeit<br />
von Erholungsphasen und Freizeit ein.<br />
2. die digitale Unternehmenspräsenz und<br />
Digitale Technologie zur Vernetzung und<br />
Zusammenarbeit sind so essenziell wie<br />
zeitgemäßes Marketing. Hier gerne auch die Kompetenzen<br />
der Azubis anerkennen und abfragen.<br />
Ein Social-Media-Verbot im Unternehmen ist ein<br />
No-Go, Regeln geben Orientierung.<br />
3.<br />
Die Kommunikationskultur setzt auf<br />
flache Hierarchien, schnelles und regelmäßiges<br />
Feedback sowie die Beteiligung von<br />
Azubis an Entscheidungsprozessen. Auch Kritik,<br />
Ideen und Meinungen sollten aktiv eingefordert,<br />
Über- und Unterforderung so frühzeitig erkannt und<br />
Abwechslung geboten werden.<br />
4. und belohnt werden, wenngleich der<br />
Wertschätzung ist ein hohes Gut, herausragende<br />
Leistung sollte immer anerkannt<br />
Generation Z monetäre Aspekte weniger bedeuten<br />
als die aktive Einbindung in wichtige Projekte sowie<br />
die Übertragung von Verantwortung.<br />
5. Unsicherheiten einer global vernetzten<br />
Sicherheit und Transparenz sind entscheidend<br />
für eine Generation, die mit den<br />
Welt groß geworden ist. Werte, für die ein Ausbildungsbetrieb<br />
einstehen und damit einhergehende<br />
Perspektiven kommunizieren sollte <strong>–</strong> ein unbefristeter<br />
Vertrag nach der Ausbildung, Abwechslung und<br />
Selbstbestimmung im Berufsalltag inklusive.<br />
© FULLHAUS GmbH<br />
34 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
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Geeignete Azubis finden<br />
Auf gute<br />
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Junge Menschen auszubilden ist eine große<br />
Aufgabe und fordert von ausbildenden<br />
Unternehmen viel Engagement. Umso<br />
wichtiger ist es, geeignete Bewerber für<br />
eine Ausbildungsstelle herauszufiltern,<br />
die den Arbeitsanforderungen gewachsen<br />
sind und in <strong>das</strong> Team passen. Das ist<br />
nicht einfach <strong>–</strong> wichtig ist aber, den Bewerbern<br />
schon von Anfang an auf Augenhöhe<br />
zu begegnen.<br />
Gute Vorbereitung beginnt bereits mit der Stellenausschreibung:<br />
Genauso wichtig wie die Erläuterung<br />
des Ausbildungsberufs ist es, zu kommunizieren,<br />
was von den Bewerbern erwartet wird und<br />
worauf <strong>das</strong> ausbildende Unternehmen besonders<br />
großen Wert legt. Auf diesem Wege können sich<br />
Interessierte bereits vor dem Abschicken ihrer<br />
Bewerbungsunterlagen im besten Fall selbst die<br />
richtigen Fragen stellen.<br />
Auf <strong>das</strong> Bewerbungsgespräch sollten sich<br />
beide Seiten gut vorbereiten.<br />
Sind geeignete Kandidaten gefunden, geht es<br />
an die Planung der Vorstellungsgespräche. Vorschläge,<br />
welche Fragen unbedingt gestellt werden<br />
sollten, gibt es viele. Klassiker wie beispielsweise<br />
„Warum haben Sie sich ausgerechnet bei uns<br />
beworben?“ dürfen nicht fehlen. Dennoch kann<br />
es sich lohnen, eingetretene Pfade zu verlassen<br />
und auch grundsätzliche Fragen individueller zu<br />
formulieren. Fragen zum Unternehmen und der<br />
Branche zeigen, wie intensiv sich die Bewerber mit<br />
dem Markt beschäftigt haben. Dabei sollte aber<br />
darauf geachtet werden, die jungen Bewerber nicht<br />
zu verschrecken, sondern ihnen auf Augenhöhe zu<br />
begegnen und ihnen zu zeigen, <strong>das</strong>s ihre Meinung<br />
bereits jetzt von Interesse ist und sie diese einbringen<br />
dürfen.<br />
Wichtig ist zudem, <strong>das</strong>s die Bewerber viele Informationen<br />
über den ausbildenden Betrieb erhalten.<br />
Besonders nachhaltig können diese von Azubis<br />
aus den höheren Lehrjahren vermittelt werden.<br />
Hier sind die Hemmungen, offen zu sprechen, mit<br />
Sicherheit geringer, als es im Gespräch mit dem<br />
zukünftigen Vorgesetzten der Fall wäre.<br />
Um den neuen Azubis einen guten Start in die<br />
Ausbildung zu bereiten, teilt man ihnen am besten<br />
schon vorab grundsätzliche Informationen zum<br />
Arbeitbeginn und der Berufskleidung mit. Das gibt<br />
bereits zu Beginn ein sicheres Gefühl.<br />
36 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
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Neue Azubis motivieren<br />
Ein guter Start<br />
Sind die richtigen Azubis gefunden und<br />
die Ausbildungsverträge unterschrieben,<br />
sollte es direkt darum gehen, die zukünftigen<br />
Kollegen in <strong>das</strong> Unternehmen einzubinden<br />
und bereits vor dem Ausbildungsstart<br />
miteinander in Kontakt zu bleiben.<br />
Eine Mappe, in der die wichtigsten Punkte zusammengefasst<br />
sind, hilft für den ersten Einstieg.<br />
In dieser Zeit können Azubis aus den höheren<br />
Lehrjahren eine gute Unterstützung sein, indem sie<br />
die „Neuzugänge“ aktiv einbinden und beispielsweise<br />
vorab einen Teamnachmittag in entspannter<br />
Atmosphäre verbringen. So wissen die angehenden<br />
Azubis gleich, was auf sie zukommt und können<br />
entspannt dem ersten Arbeitstag entgegensehen.<br />
Werden die neuen Kollegen von Beginn an<br />
eingebunden, fühlen sie sich wertgeschätzt.<br />
Wenn junge Menschen eine Ausbildung starten,<br />
sind sie in der Regel hochmotiviert. Dieser Flow<br />
muss unbedingt genutzt werden, um langfristig<br />
<strong>das</strong> gesamt Potenzial der Azubis ausschöpfen zu<br />
können. Der erste Arbeitstag der neuen Azubis<br />
sollte deshalb gut vorbereitet und strukturiert sein.<br />
Nichts ist schlimmer als <strong>das</strong> Szenario, <strong>das</strong>s sich<br />
niemand für einen zuständig fühlt und man überhaupt<br />
keine Ahnung hat, was man vor Ort eigentlich<br />
nun tun soll. Auch die Wertschätzung darf nicht<br />
vernachlässigt werden: Chef und Ausbilder sollten<br />
sich zumindest einen Moment Zeit nehmen, um die<br />
neuen Mitarbeiter persönlich zu begrüßen. Diejenigen,<br />
die im unmittelbaren Umfeld arbeiten, selbstverständlich<br />
auch. Ist der Einstieg gut gelungen<br />
und die Auszubildenden fühlen sich willkommen,<br />
ist der Grundstein einer erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
gelegt und die Zeichen stehen gut, <strong>das</strong>s aus<br />
den „Neuzugängen“ zeitnah geschätzte Mitarbeiter<br />
werden.<br />
© stock.adobe.com/Panumas<br />
38 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
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Nebentätigkeiten von Azubis<br />
Dürfen die <strong>das</strong>?<br />
Eines ist klar: Mit einem Azubigehalt kann man keine großen<br />
Sprünge machen. Deshalb ist es allzu verständlich, wenn Auszubildende<br />
sich ihr Einkommen mithilfe von Nebenjobs etwas<br />
aufbessern möchten.<br />
Sicher kann <strong>das</strong> jeder Arbeitgeber nachvollziehen. Dennoch stellt sich natürlich<br />
die Frage, ob der Nebenjob die Arbeitskraft im eigenen Unternehmen schmälert.<br />
Besonders unangenehm kann es für die weitere Zusammenarbeit werden,<br />
wenn sich die Auszubildenden Nebentätigkeiten in der jeweiligen Branche <strong>–</strong> im<br />
schlimmsten Fall bei der Konkurrenz <strong>–</strong> suchen.<br />
Grundsätzlich dürfen Auszubildende eine Nebentätigkeit ausüben, sofern es<br />
nicht anders im Ausbildungsvertrag festgehalten ist. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s die<br />
Lernpflicht nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, sich die Azubis also nicht mit<br />
vermindertem Einsatz ihren Aufgaben widmen. Generell gibt es keine Verpflichtung,<br />
den Arbeitgeber um Einverständnis zu bitten. Die Azubis müssen jedoch<br />
über ihre geplanten Nebentätigkeiten informieren, sofern diese die Interessen<br />
des Arbeitgebers berühren.<br />
Die Interessen des Unternehmens im Blick<br />
In der Praxis heißt <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s beispielsweise ein Dachdecker-Azubi ohne<br />
schlechtes Gewissen in seiner Freizeit kellnern oder Hundetrainings anbieten<br />
kann. Nutzt er allerdings seine arbeitsfreie Zeit dazu, um die Konkurrenz zu<br />
unterstützen, kann es schwierig werden. Das wettbewerbsrechtliche Verhalten<br />
von Azubis ist im Berufsbildungsgesetz nur teilweise geregelt. Daraus ergibt<br />
sich, <strong>das</strong>s die allgemeinen, wettbewerblichen Grundsätze verbindlich sind,<br />
durch die den Azubis jegliche Tätigkeiten untersagt sind, die zulasten der ausbildenden<br />
Unternehmen gehen könnten. Auch Azubis dürfen die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Unternehmens nicht gefährden.<br />
Der Blick auf die Vorgaben ist <strong>das</strong> eine, der auf <strong>das</strong> Miteinander <strong>das</strong> andere.<br />
Wer heute junge Menschen ausbildet, tut dies in der Regel, um sie langfristig<br />
an <strong>das</strong> Unternehmen zu binden <strong>–</strong> schließlich sind Fachkräfte rar gesät. Eine<br />
unabdingbare Basis für eine langjährige Zusammenarbeit ist Vertrauen und<br />
deshalb sollte offen über solche Dinge gesprochen werden. Arbeitgeber können<br />
die Initiative zum Gespräch ergreifen, wenn sie den Eindruck haben, <strong>das</strong>s die<br />
Auszubildenden Nebentätigkeiten anstreben oder darauf angewiesen sind.<br />
Lösungsmöglichkeiten, mit denen beide Seiten zufrieden sind, lassen sich mit<br />
großer Sicherheit finden.<br />
© stock.adobe.com/YURII MASLAK<br />
40 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
EGAL WIE GROSS <strong>–</strong><br />
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Zukunftsbotschafter Azubi<br />
Mit Vertrauen<br />
beim Kunden<br />
punkten<br />
Mitarbeiter sind die wichtigsten Botschafter<br />
eines Betriebes. Sie stehen im<br />
direkten Kundenkontakt und tragen <strong>das</strong><br />
Leitbild der Firma nach außen. Das gilt<br />
auch für Azubis, die neu ins Berufsleben<br />
starten. Wer es schafft, den Nachwuchs<br />
gut zu integrieren, entwickelt verlässliche<br />
Mitarbeiter, die auch loyale Unternehmensbotschafter<br />
sind.<br />
So gelingt die Azubi-Integration<br />
• Erklären Sie Ihren Azubis die Abläufe und Unternehmensprozesse<br />
und bitten Sie sie um Verbesserungsvorschläge<br />
• Vermitteln Sie die Kommunikationskultur im Umgang mit<br />
Kollegen, Vorgesetzten, Kunden <strong>–</strong> wird gesiezt, geduzt, wie<br />
meldet man sich am Telefon, wie stellt man sich vor etc.<br />
• Stellen Sie hochwertige Arbeitskleidung und -materialien bereit<br />
• Setzen Sie klare Grenzen im Umgang mit Firmeninterna<br />
• Kommunizieren Sie Social Media Guidelines, z. B. dürfen<br />
keine Beiträge im Namen des Betriebes verfasst werden<br />
• Erläutern Sie die Regeln zur privaten Mediennutzung<br />
• Lernen Sie Ihre Azubis, deren Motivation und Interessen<br />
kennen <strong>–</strong> regelmäßiger Austausch optimiert die interne<br />
Kommunikation und <strong>das</strong> Gemeinschaftsgefühl<br />
Handwerksbetriebe stehen im ständigen Wettbewerb<br />
um Aufträge und Arbeitskräfte. Um auch in<br />
Zukunft aus der Masse herauszustechen, brauchen<br />
sie so qualifizierte wie motivierte Fachleute. Nur<br />
wer sich in seiner Ausbildung gerne engagiert, wird<br />
sich langfristig an ein Unternehmen binden. Das<br />
haben die meisten Betriebe erkannt <strong>–</strong> nicht grundlos<br />
finden sich bei Google heute fast sechs Millionen<br />
Suchergebnisse zu den Themen „Gewinnung<br />
von Nachwuchskräften“ und „Mitarbeiterbindung“.<br />
Unter dem markanten Titel „Employer Branding“<br />
steht die Arbeitgebermarke längst ganz oben auf<br />
der Prioritätenliste. Dabei gibt es auch jenseits von<br />
Recruiting-Programmen und Co. eine fundamentale<br />
Basis, die Nachwuchs und Kunden gleichermaßen<br />
begeistert: Wertschätzung.<br />
Gelebte Wertschätzung<br />
Wie ein Betrieb mit seinen Azubis umgeht, sagt viel<br />
aus über die Firmenkultur, die Zusammenarbeit<br />
und die Wertschätzung von Mitarbeitern. Gerade<br />
Letztere stärkt die Lernfreude und den Stolz, ein<br />
bereichernder Teil des Ganzen zu sein. Oft sind es<br />
Details, die zur Aufwertung beitragen und Kunden<br />
positiv im Gedächtnis bleiben.<br />
So ist es ein wichtiges Zeichen, Auszubildende<br />
gegenüber Kunden gleichwertig zu behandeln.<br />
Vorgesetzte und Kollegen können Vertrauen beim<br />
42 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
© stock.adobe.com/Anselm<br />
Kunden aufbauen, indem sie sie als wichtiges<br />
Teammitglied etablieren: „Frau Schneider, <strong>das</strong> ist<br />
Andreas Ott, er ist im zweiten Lehrjahr und wird<br />
uns heute tatkräftig unterstützen“. Das Ergebnis:<br />
Der Azubi fühlt sich wertgeschätzt und wird alles<br />
geben, der Vorstellung gerecht zu werden. Der<br />
Kunde wiederum tritt ihm vertrauensvoll entgegen.<br />
Verstärkt wird diese Maßnahme durch vermeintliche<br />
Kleinigkeiten wie eine eigene Visitenkarte, mit<br />
der sich Nachwuchshandwerker aktiv beim Kunden<br />
vorstellen können. Ein weiteres Detail, <strong>das</strong> demonstriert:<br />
Wir stehen hinter unseren Mitarbeitern und<br />
achten sie als kompetent.<br />
Beim Kunden punkten<br />
Eine positive Wahrnehmung beim Kunden erzielen<br />
Unternehmen auch, wenn sie ihre Auszubildenden<br />
unter Berücksichtigung ihres Wissensstandes in<br />
alle Auftragsphasen vor Ort miteinbeziehen. Das<br />
gilt für erste selbstständige Arbeiten wie <strong>das</strong> sorgfältige<br />
Abdecken der Laufwege, aber auch für die<br />
Besprechung relevanter Informationen zum Auftrag<br />
sowie des Ablaufs einzelner Leistungen. Auch hier<br />
sollten sie dabei sein, um sich früh in Transparenz<br />
zu üben und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie<br />
Kunden reagieren. Einmal mehr gilt <strong>das</strong> für die<br />
Abnahmebesprechung. Hier können Azubis eingebunden<br />
werden, indem sie eine Checkliste oder <strong>das</strong><br />
Abnahmeprotokoll mitführen dürfen. Der Azubi lernt,<br />
was es heißt, Kundenwünsche zu erfüllen, aber<br />
eben auch mit etwaigen Reklamationssituationen<br />
konstruktiv umzugehen.<br />
Mit Feedback umgehen<br />
Nach getaner Arbeit ist die ideale Zeit für unmittelbares<br />
Feedback. Das betrifft konkret die Leistung<br />
des Azubis <strong>–</strong> was hat er gut gemacht, wo darf er<br />
sich verbessern <strong>–</strong> doch auch die Besprechung<br />
der Arbeit und der Kundenrückmeldung generell<br />
vermittelt, wie Kundenzufriedenheit und Loyalität<br />
funktionieren. Hier haben Vorgesetzte wie auf allen<br />
Ebenen permanente Vorbildfunktion, Kunden-<br />
Bashing ist tabu! Die Art und Weise, wie über<br />
Aufträge und Situationen, untereinander sowie<br />
übereinander, gesprochen wird, ist eine Frage der<br />
Haltung, die Auszubildende übernehmen.<br />
Fazit: nichts ist selbstverständlich<br />
In einem gut geführten Betrieb ist jeder Vorbild und<br />
jeder ein Lernender. Vertrauen und Zugehörigkeit<br />
entstehen durch eine gezielte Integration in den<br />
Betrieb und eine Kultur, die es jedem erlaubt, sich<br />
mit Anregungen und Rückfragen einzubringen.<br />
Dennoch: Viele Azubis kennen sich mit den Gepflogenheiten<br />
im Geschäftsalltag anfänglich kaum<br />
aus. Transparenz und klare Regeln geben daher<br />
zusätzlich Sicherheit.<br />
Wird der<br />
Azubi von Anfang<br />
an vor Ort<br />
in die Arbeit<br />
eingebunden,<br />
sendet <strong>das</strong><br />
an alle Seiten<br />
ein positives<br />
Signal.<br />
<strong>BAUREPORT</strong> I 43
Die Baufluencer<br />
Bock auf<br />
Handwerk!<br />
© Photo by Jonas Leupe on Unsplash<br />
» Reinhören<br />
Der Podcast<br />
zum Artikel<br />
Reinhören in den<br />
<strong>BAUREPORT</strong><br />
Podcast Folge<br />
#16 „Baufluencer<br />
<strong>–</strong> Bock auf Handwerk“<br />
bei Spotify<br />
und Apple.<br />
In puncto Lifestyle und Mode sind Influencer<br />
nicht mehr wegzudenken. Doch auch<br />
die Akteure der Baubranche haben längst<br />
nahezu alle Social- Media- Kanäle für sich<br />
entdeckt: Die sogenannten Baufluencer<br />
sind klar auf dem Vormarsch. Dies bringt<br />
vor allem die Folge mit sich, <strong>das</strong>s sich<br />
insbesondere die Kommunikationswege<br />
zwischen Industrie und ausführenden<br />
Gewerken erheblich verändert haben.<br />
Kommunikation ist keine Einbahnstraße<br />
mehr, in der Kunden Informationen überwiegend<br />
direkt durch Redaktionen oder<br />
Unternehmen erhalten. In der Netzwerk-<br />
Kommunikation tauschen sich Kunden untereinander<br />
aus und geben auch entsprechendes<br />
Feedback an Redaktionen sowie<br />
Unternehmen zurück. Das ist spannend<br />
und vor allem ziemlich lebendig.<br />
Durch ihre Präsenz in sozialen Medien, beispielsweise<br />
Instagram, YouTube, Facebook oder TikTok,<br />
erzielen die sogenannten Baufluencer mittlerweile<br />
wirklich beachtliche Reichweiten. Ihr Ziel ist es in<br />
der Regel, ihr Handwerk bekannter zu machen,<br />
Einblicke in den Arbeitsalltag zu gewähren sowie<br />
sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen.<br />
Und genau <strong>das</strong> tun sie als Hobbyblogger,<br />
Teilgewerbliche oder Profis. Ihr Schlüssel zum<br />
Erfolg? Authentizität und Unterhaltsamkeit!<br />
© colourbox.de/#287431<br />
44 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
Stauraumsysteme:<br />
Mehr Platz in Haus und Garten<br />
● Gerätehäuser mit Pult- oder Satteldach in den Ausführungen<br />
Classic und Modern sowie Kaminholzregale<br />
● einfache und schnelle Montage durch maximalen Vorfertigungsgrad<br />
● individuelle Gestaltungen in 9 Standardfarben, Golden Oak Dekor<br />
oder RAL nach Wahl
Ein Vollprofi<br />
Selim Fritz aus Troisdorf ist so ein Baufluencer.<br />
Der 32-Jährige ist Gründer der Firma „Fritz Bedachungen“<br />
und YouTube-Creator. Er und sein<br />
Team drehen unter dem Künstlernamen DACH<br />
PRO Videos rund um den Arbeitsalltag des Dachdeckers,<br />
die sich auf YouTube 79.700 Abonnenten,<br />
auf Instagram 26.000 Follower, auf Facebook über<br />
7.300 Fans und auf TikTok 183.000 Follower ansehen.<br />
Wie kam es dazu? Als Selim Fritz 2<strong>01</strong>3 sein<br />
Unternehmen gründete, vermisste er ansprechende<br />
Anleitungen, Tipps und auch Inspirationen für<br />
seinen Arbeitsalltag. Genau <strong>das</strong> stellt er nun ins<br />
Netz und zeigt darüber hinaus, <strong>das</strong>s der Beruf des<br />
Dachdeckers ziemlich attraktiv ist.<br />
© stock.adobe.com/karepa<br />
Erfolgreich ist DACH PRO, weil die Beiträge<br />
authentisch und unterhaltsam sind. Es wird nicht<br />
mit allzu viel Ernst an die Themen herangegangen,<br />
was seine Zielgruppe zu schätzen weiß. Diese ist<br />
übrigens ziemlich breit aufgestellt: vom noch beruflich<br />
desorientierten Schüler über gestandene Handwerker<br />
bis hin zu Bauherren, die nach Inspiration<br />
suchen.<br />
© Smartphone: stock.adobe.com/warmworld, Instagram: @dachpro<br />
46 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
NEU<br />
Gartenbau war noch<br />
nie so einfach<br />
Alles was Sie für frostsichere, hochfeste und dauerhafte Fundamente brauchen,<br />
ist hier fertig im Sack:<br />
ALL IN = Einfach Wasser dazugeben und <strong>das</strong> Material inklusive Papiersack mischen.<br />
Ideen mit Zukunft.
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Kleiner geht’s auch<br />
Spannende und absolut glaubwürdige Einblicke in<br />
den Arbeitsalltag eines Bauunternehmens bietet die<br />
Bauunternehmung Baumgärtner aus Bretzenheim<br />
(bauunternehmung_baumgaertner) auf Instagram.<br />
Und <strong>das</strong> ziemlich erfolgreich: 10.300 Follower<br />
wollen wissen, was es für Neuigkeiten beim Team<br />
Baumgärtner gibt. Inhaltlich wird hier häufig schon<br />
recht tief ins Detail gegangen und die Baufortschritte<br />
werden nach und nach mit den Followern geteilt.<br />
Dabei zeigt der Account auch, ob <strong>–</strong> und wenn ja,<br />
welche <strong>–</strong> Probleme es gab und wie diese gelöst<br />
wurden.<br />
Julia Hartmann ist ebenfalls eine Baufluencerin, die<br />
weiß, wie man die richtige Zielgruppe anspricht: Als<br />
Maurerin zeigt sie auf Instagram (maurerin_julia)<br />
ihre aktuellen Projekte, die sie gemeinsam mit dem<br />
Team der Hartmann Bau GmbH aus Neustadt am<br />
Rübenberge umsetzt. Schritt für Schritt werden die<br />
Follower mitgenommen, wertvolle Tipps und Tricks<br />
,,<br />
inklusive.<br />
© Smartphone: stock.adobe.com/warmworld, Instagram: @maurerin_ julia<br />
Ich möchte auf meinem Kanal zeigen, wie<br />
abwechslungsreich <strong>das</strong> Maurer-Handwerk<br />
sein kann.<br />
Julia Hartmann,<br />
Baufluencerin<br />
48 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
Nachhaltige Energieversorgung<br />
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nahtlose Einheit zwischen den VELUX Dachfenstern und<br />
Indach-Photovoltaik-Modulen. Das einheitliche System bietet<br />
Ihnen, neben ästhetischem Design und einfacher Installation,<br />
eine dauerhafte Wetter- und Regenbeständigkeit.<br />
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www.velux.de/pv
Die Motivation<br />
Gründe dafür, warum viel Zeit in die sozialen Netzwerke<br />
investiert wird, gibt es viele. Ganz oben auf<br />
der Liste stehen mit Sicherheit der Spaßfaktor und<br />
Zeitvertreib. Zudem kann man sich auf den Plattformen<br />
hervorragend selbst darstellen. Darüber<br />
hinaus eignen sich die verschiedenen Kanäle<br />
jedoch auch als Unternehmens-PR, um Aufträge<br />
zu generieren. Eine besonders wichtige Funktion<br />
der Baufluencer ist jedoch <strong>das</strong> Werben um Mitarbeitende<br />
und Auszubildende. Schließlich hält sich<br />
der Fachkräftemangel in jedem Gewerk hartnäckig<br />
und wird den verschiedenen Gewerken leider auch<br />
perspektivisch erhalten bleiben. Baufluencer sind<br />
in der Lage, potenzielle Kollegen auf Augenhöhe<br />
anzusprechen und sie für die eigene Firma oder zumindest<br />
für <strong>das</strong> jeweilige Gewerk zu begeistern.<br />
Das große Ganze<br />
Die Motivation der Baufluencer für ihr Tun ist<br />
sicherlich höchst unterschiedlich. Was aber auf<br />
allen Profilen auffällt, unabhängig davon, wie viele<br />
Menschen ihnen folgen, ist: Das Handwerk ist eine<br />
eingeschweißte Community, die zusammenhält und<br />
sich gegenseitig motiviert. Gewerkeübergreifend<br />
selbstverständlich. Und es gibt auch bereits zahlreiche<br />
soziale Projekte, die engagierte Baufluencer<br />
gemeinsam unterstützen. Dabei nutzen sie ihre<br />
Kanäle, um darüber zu berichten und ihre Follower<br />
für die Themen zu sensibilisieren, die ihnen am<br />
Herzen liegen. Insgesamt haben sich die Baufluencer<br />
auf die Fahne geschrieben, dem Handwerk<br />
ein positives Image zu verschaffen und mit Stolz zu<br />
zeigen, was sie drauf haben. Und <strong>das</strong> gelingt ihnen<br />
ziemlich gut.<br />
© Tablet: colourbox.de/Oleksandr Herzen: colourbox.de/#287431<br />
© Photo by Mikita Yo on Unsplash<br />
Ohne Frage lässt sich als Baufluencer auch Geld<br />
verdienen. Viele Firmen haben die Baufluencer<br />
längst für sich entdeckt: Das Influencer-Marketing<br />
ist mittlerweile in vielen Unternehmen eine feste<br />
Position in der Marketingstrategie. Schließlich ist es<br />
mithilfe eines Baufluencers besonders gut möglich,<br />
neue Produkte vorzustellen. Die Follower sind genau<br />
die gewünschte Zielgruppe und sie vertrauen<br />
seinem Urteil. Baufluencer sind also die perfekten<br />
Testimonials.<br />
Bildnachweis: Titel: stock.adobe.com/Angelov | S. 3 Kopfhörer-Icon: stock.adobe.com/robert6666 | S. 52 Kopfhörer: stock.adobe.com/Ivan<br />
Haftungsausschuss: Herausgeber, Verlag und Redaktion übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit und Qualität der bereitgestellten<br />
Informationen. Haftungsansprüche gegen Herausgeber, Verlag oder Redaktion, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die<br />
durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden,<br />
sind <strong>–</strong> soweit gesetzlich zulässig <strong>–</strong> ausgeschlossen, sofern seitens Herausgeber, Verlag oder Redaktion kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges<br />
Verschulden vorliegt. Nachdruck sowie Wieder gaben, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.<br />
Herausgeber: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG | Auf dem Hohenstein 2 | 61231 Bad Nauheim |<br />
Tel. +49 6032 805-0 | Fax +49 6032 805-265 | kontakt@eurobaustoff.de | www.eurobaustoff.com<br />
Redaktion: Yvonne Egberink, Köln | Maren Meyerling, Sprockhövel | Christine Ryll, München<br />
Grafische Umsetzung & Lektorat FULLHAUS GmbH | Maxhüttenstraße 12 | 93055 Regensburg | www.fullhaus.de<br />
50 I <strong>BAUREPORT</strong> UNTERNEHMEN
Alles nur Fassade?<br />
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Am Galgenfeld 17 <strong>–</strong> 21<br />
63571 Gelnhausen<br />
+49 (0)6051 8239-0<br />
In der Grobach 2<br />
61197 Florstadt<br />
+49 (0)6041 8272-0<br />
Für alle, die den Baureport auch<br />
während der Arbeit, beim Fahren<br />
oder mit geschlossenen Augen<br />
genießen wollen. Erscheint in<br />
regelmäßigen Abständen nach<br />
<strong>Ausgabe</strong>n geordnet.<br />
Jetzt hier reinhören:<br />
Budenheimer Weg 63A/65A<br />
55262 Ingelheim am Rhein<br />
+49 (0)6132 71002-0<br />
Dieselstraße 5<br />
63456 Hanau<br />
+49 (0)6181 96414-0<br />
Apple<br />
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info@rueppel.de<br />
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