Frauengesundheit
"Frauen benötigen Chancengleichheit!" Um in jedem Lebensabschnitt die bestmögliche medizinische Behandlung erhalten zu können, ist eine differenzierte, geschlechtsspezifische Medizin notwendig, erklärt Alexandra Kautzky-Willer im Vorwort der Kampagne „Frauengesundheit". Diese befasst sich mit Gesundheitsthemen, um Frauen dabei zu helfen, die beste Version von sich selbst zu sein!
"Frauen benötigen Chancengleichheit!"
Um in jedem Lebensabschnitt die bestmögliche medizinische Behandlung erhalten zu können, ist eine differenzierte, geschlechtsspezifische Medizin notwendig, erklärt Alexandra Kautzky-Willer im Vorwort der Kampagne „Frauengesundheit".
Diese befasst sich mit Gesundheitsthemen, um Frauen dabei zu helfen, die beste Version von sich selbst zu sein!
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Frauengesundheit
Brustkrebs:
Herausforderungen in der
Paarbeziehung meistern
Heavy Menstrual
Bleeding
Viele Frauen wissen
nicht, dass eine starke
Menstruationsblutung eine
Krankheit ist
Schwangerschaftsübelkeit:
Tipps und Tricks
von Betroffenen
Frauen benötigen
Chancengleichheit!
Um in jedem Lebensabschnitt die bestmögliche medizinische
Behandlung erhalten zu können, ist eine differenzierte, geschlechtsspezifische
Medizin notwendig, erklärt Univ.-Prof. in Dr. in Alexandra Kautzky-Willer.
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Frauen benötigen
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Verantwortlich für den
Inhalt dieser Ausgabe:
FOTO: MARIA STEINWENDER
Kerstin Köckenbauer
Senior Project Manager & Business
Development Manager
Mediaplanet GmbH
Project Manager: Layla Soussi, Business Developer:
Kerstin Köckenbauer, Senior Business Developer:
Florian Rohm, BA, Lektorat: Joseph Lammertz,
Layout Design: Daniela Fruhwirth,
Managing Director: Bob Roemké
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,
Bösendorferstraße 4/23, 1010 Wien,
ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien
Impressum: https://mediaplanet.com/at/
impressum/, Distribution: Der Standard
Verlagsgesellschaft m.b.H.
Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei
m.b.H. & Co.KG
Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 115,
E-Mail: kerstin.koeckenbauer@mediaplanet.com
ET: 14.06.2022
Die junge Wissenschaft der
Gendermedizin befasst sich mit
den Unterschieden zwischen
Männern und Frauen in der
Gesundheitsförderung, der Prävention,
der Diagnose und Therapie von Krankheiten
sowie der Rehabilitation. Dabei ist
zu beachten, dass nicht allein dem biologischen
Geschlecht – basierend auf den
unterschiedlichen Geschlechtschromosomen
und Sexualhormonen –, sondern auch
psychosozialen, kulturellen und Umweltfaktoren
eine bedeutende Rolle zukommt.
Die persönliche Lebensgeschichte und der
Lebensstil bestimmen mit, wie sich Krankheiten
manifestieren und wahrgenommen
werden. Auch die Kommunikation mit den
unterschiedlichen Gesundheitsberufen
und die daraus resultierenden Interaktionen
sind geschlechtsabhängig. Gleichgeschlechtliche
Dyaden sind, vor allem bei
Patientinnen, oft von Vorteil, ebenso wie
ein Verständnis für den jeweiligen kulturellen
Hintergrund der Patient:innen.
Die Gendermedizin versucht in einem
ganzheitlichen Ansatz, basierend auf
dem biopsychosozialen Modell, all diese
Faktoren zusammenzuführen, um
schließlich eine optimale, personalisierte
medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Frauengesundheit ist ein Schwerpunkt der
Gendermedizin, da historisch die männliche
Physiologie zentral war und somit in
der Frauengesundheit immer noch größere
Wissenslücken vorherrschen. Selbst jetzt
werden Frauen noch nicht in dem empfohlenen
Ausmaß in klinische Studien
eingeschlossen. Es liegen meist keine
Informationen zum Einfluss des Zyklus,
der Menopause oder der Pille auf moderne
Medikamente vor. Die COVID-19-Pandemie
hat aber gezeigt, wie wichtig es ist, alle
Gesundheitsdaten geschlechtsdifferenziert
auszuwerten, und dass zum Beispiel bei
Impfungen auch an schwangere Frauen
von Anfang an gedacht werden muss, um
diese besonders vulnerable Gruppe speziell
zu schützen. Weiters sollten potenzielle
Auswirkungen innovativer Medikamente
auf Zyklus und Reproduktion besser
berücksichtigt werden.
In den letzten zehn Jahren konnten in
der Gendermedizin aber viele Forschungsschwerpunkte
(weiter-)entwickelt werden,
insbesondere im Bereich der Kardiologie,
bei hormonellen und Stoffwechselerkrankungen,
in der Onkologie und bei
Infektionskrankheiten. Die meisten
Fachgesellschaften bieten einschlägige
Symposien im Rahmen ihrer Fortbildungsprogramme
an und an der MedUni Wien
und Innsbruck ist Gendermedizin auch
ein fixer Bestandteil im Medizincurriculum.
Neben der Aus- und Weiterbildung
ist es aber auch wichtig, forschungsbasiert
Gendermedizin zur Anwendung zu
bringen. Das ermöglichen Frauengesundheitszentren,
die speziell auch auf die
Prävention wichtiger Krankheiten, die
Frauen besonders treffen, fokussiert sind.
Lebensstiländerungen sowie eine Förderung
der Resilienz und Behandlungen
können geschlechtssensitiv besser umgesetzt
werden.
Frauen profitieren nicht der Lebenszeit
entsprechend mit einer Zunahme
der gesunden Lebensjahre. Sie leiden
mehr unter neurodegenerativen und
psychiatrischen Störungen, Autoimmunerkrankungen
und beeinträchtigenden
und schmerzhaften Zustandsbildern. Und
das, obwohl Frauen mehr um Gesundheit
bemüht sind und meist auch eine bessere
Gesundheitskompetenz aufweisen. Sie
kümmern sich meist auch um die Pflege
und Gesundheit der gesamten Familie.
Mehrfachbelastung durch Job, Familie,
Pflege und Kinderbetreuung erhöht
aber die Prädisposition für verschiedene
Krankheiten.
Die Gendermedizin trägt wesentlich zur
fortlaufenden Verbesserung der Gesundheit
von Frauen mit ihrer einzigartigen
Physiologie und den sehr unterschiedlichen
Lebensabschnitten bei. Frauen
benötigen Chancengleichheit auch in der
Qualität der medizinischen Versorgung,
und das bedeutet eben eine differenzierte,
geschlechtsspezifische Medizin.
c
Univ.-Prof. in Dr. in
Alexandra
Kautzky-Willer
Leiterin der Abteilung
für Endokrinologie
und Stoffwechsel
Mediz. Univ. Wien,
Wissenschaftliche
Leiterin des Genderinstituts
Gars am
Kamp
FOTO: MEDUNI WIEN
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EXPERTISE
Von der
Volkskrankheit zur
Venengesundheit
Frauen leiden besonders
häufig an Venenbeschwerden
und Venenerkrankungen. 1
Warum das so ist, wie man
krankhafte Veränderungen
erkennt und welche
Behandlungsmöglichkeiten es
gibt, erklärt die Venenspezialistin
Univ.-Prof. Doz. Dr.
Stanislava Tzaneva
im Interview.
Ab wann spricht man von
Venenerkrankungen?
Man muss hier zwischen einer chronischvenösen
Erkrankung und einer chronischvenösen
Insuffizienz unterscheiden. Die
Varikose oder Krampfadererkrankung ist
eine degenerative Erkrankung, die erblich
veranlagt ist und in Stadien verläuft. Im
frühen Stadium nennen wir sie chronischvenöse
Erkrankung und in einem fortgeschrittenen
Stadium chronisch-venöse
Insuffizienz.
Welche Beschwerden und Symptome
können bei der Krampfadererkrankung
auftreten?
Wir kennen auf der einen Seite Symptome
und auf der anderen Seite Zeichen. Das
bedeutet, dass Ärzte in der Zusammenschau
von Beschwerden, Zeichen und zusätzlichen
Untersuchungen entscheiden, ob
eine chronisch-venöse Erkrankung vorliegt.
Denn die Symptome sind leider nicht immer
spezifisch und können von Schmerzen und
Schweregefühl in den Beinen über Juckreiz
Assoc. Prof. PD Dr.
Stanislava Tzaneva
Oberärztin Abteilung
für Allgemeine Dermatologie,
Venenambulanz
und Phototherapie
Ambulanz
9
FOTO: SHUTTERSTOCK
FOTO: ZVG
und unruhige Beine bis hin zu Krämpfen
reichen. Die Zeichen hingegen sind viel
spezifischer und beginnen mit leichten
Veränderungen, sogenannten Besenreisern.
Das sind verzweigte, rote Äderchen, die rein
kosmetische Bedeutung haben können.
Doch dahinter kann sich leider auch eine
Leitvenenschwäche verbergen. Im nächsten
Stadium entstehen die bekannten Krampfadern.
Liegt fortschreitend eine chronischvenöse
Insuffizienz vor, kommen auch noch
Schwellungen, Verhärtungen, Rötungen und
eventuell auch offene Beine hinzu. Es kann
dann zu Komplikationen wie Blutungen,
oberflächlichen Venenentzündungen, tiefen
Venenthrombosen und sogar Lungenembolien,
die zum Tode führen können, kommen.
Gibt es Risikofaktoren oder
Risikogruppen?
Ja, die gibt es! Wir wissen zwar, dass die
chronisch-venöse Erkrankung genetisch
veranlagt sein kann, aber das macht nur
30 Prozent der Ausprägung aus. Zu über
70 Prozent hängt sie von der sogenannten
Epigenetik, also von unserem Lebensstil,
ab. 2 Und hier kommen die Risikofaktoren ins
Spiel. Einer davon ist, viel zu sitzen – und
das hat sich durch die Corona-Pandemie
und die Lockdowns verstärkt. Auch langes
Stehen ohne Betätigung der Muskeln und
Gelenkspumpen ist ebenso wie Übergewicht
ein Risikofaktor. Hormonelle Einflüsse und
speziell Schwangerschaften sind ein weiterer
bekannter Risikofaktor. Außerdem kann
ungesunde Ernährung und zu wenig Flüssigkeitszufuhr
die Erkrankung verschlechtern,
wenn bereits eine Neigung vorhanden ist.
Sind Frauen häufiger von Venenerkrankungen
betroffen als Männer?
Ja, tatsächlich. Das liegt zum einen an
hormonellen Veränderungen, wie etwa
durch Schwangerschaften, aber auch durch
berufliche Situationen. Die chronisch-venöse
Erkrankung ist aber eine Volkskrankheit.
73 Prozent der Frauen sind in unseren
Breiten davon betroffen und 56 Prozent der
Männer. 40 Prozent der Frauen leiden an
einer chronisch-venösen Insuffizienz. 3
Welche Therapieoptionen gibt es – unter
Berücksichtigung internationaler
Guidelines?
Es gibt zwei große Behandlungsgruppen:
konservative Methoden und operative
Eingriffe. Konservative Methoden stellen
immer die Basistherapie dar, das sagen
auch die internationalen Guidelines. 4 Die
wichtigste Säule dabei ist die Kompressionstherapie
mit Strümpfen oder Verbänden. Es
gibt Medikamente, wie etwa verschiedene
Flavonoide, die von allen Phlebologischen
Gesellschaften empfohlen werden. Extrakte
aus Zitrusfrüchtenschale, Rosskastanien,
Mäusedorn, Traubenkerne und Ginkgoextrakte
stärken nicht nur die Venenwände
und Venenklappen, sondern haben auch
eine antientzündliche Wirkung und verbessern
den Lymphabfluss. Es ist wichtig zu
verstehen, dass all diese Maßnahmen nicht
in Konkurrenz zu Eingriffen stehen, sondern
kombiniert angewendet werden.
Welche Möglichkeiten gibt
es für Eingriffe?
Das klassische Venen-Herausziehen ist heute
nahezu vollständig von anderen Methoden
abgelöst worden. Minimalinvasive Eingriffe
erfolgen ohne Schnitte. Patienten brauchen
keinen Krankenstand mehr und können
schon am nächsten Tag voll gesellschaftsfähig
sein und sich normal bewegen. Hier
legen wir betroffene Venen etwa mit Hitze
von innen still oder spritzen Schaum in die
Venen, sodass sich diese zurückbilden. Auch
die internationalen Guidelines empfehlen
diese minimalinvasiven Methoden noch vor
„alten“ chirurgischen Methoden. 4
Kommen wir zum Thema Prävention:
Welche Faktoren können die Venengesundheit
positiv beeinflussen?
An erster Stelle steht ein normales Gewicht,
denn das wirkt sich physikalisch auch auf
die Venengesundheit aus. Die chronischvenöse
Insuffizienz ist nichts anderes als ein
Überdruck im System. Viel Bewegung, eine
gesunde, ballaststoffreiche Ernährung und
ausreichend Flüssigkeitszufuhr tragen zur
Venengesundheit ebenso bei und verbessern
sogar Symptome, sollten diese bereits
vorliegen. Darüber hinaus ist es wichtig,
langes Sitzen oder Stehen zu vermeiden.
Sollte das nicht möglich sein, empfiehlt es
sich, Stütz- oder Kompressionsstrümpfe zu
tragen. Es gibt außerdem gute Übungen, um
die Venen gesund zu halten, wie etwa
drehende Bewegung des Sprunggelenks oder
Vor- und Zurückwippen mit Zehenspitzen
und Fersen. Kalt-warm-Wechselbäder sind
förderlich für die Venengesundheit, weil sie
die Venen aktivieren. Sollten bereits
Krampfadern vorliegen, sind heiße Bäder zu
vermeiden. Ich möchte Menschen mit
Krampfadern wirklich darauf aufmerksam
machen, ihre Beschwerden von Venenspezialisten
abklären zu lassen. Denn die
Komplikationen können nicht nur die
Lebensqualität beeinträchtigen, sondern
sogar lebensgefährlich sein!
*Quellen: 1: Rabe E. et al. The prevalence, disease characteristics and treatment of chronic venous disease: an international web-based survey. J Comp Eff Res 2020 Dec
9(17):1205-1218 2: Cavezzi A. Medicine and Plebolymphology: Time to change? J Clin Med 2020; Dec 18;9(12):4091 3: Beebe-Dimmer JL, Pfeifer JR, Engle JS, Schottenfeld D.
The epidemiology of chronic venous insufficiency and varicose veins. Ann Epidemiol 2005 Mar;15(3):175-84 4: Nicolaides et al. Management of Chronic Venous Disorders of the
Lower Limbs, Guidelines according to the scientific evidence, Int Angiology 2018, Vol.37, No.3
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INSIGHT
Mehr Verständnis für
Heavy Menstrual Bleeding
Julia* leidet an Heavy Menstrual Bleeding. Was ihr persönlich
hilft und welche Empfehlungen sie für andere betroffene
Frauen – und deren soziales Umfeld – hat, lesen Sie hier.
FOTO: SHUTTERSTOCK.COM
Hast du vor deiner Diagnose schon einmal
von Heavy Menstrual Bleeding gehört?
Nein, gar nicht! Auch wenn man vielleicht
einmal privat über starke Blutungen gesprochen
hat, war der Begriff für mich bei meiner
Diagnose neu.
Wie bist du darauf gekommen, dass du an
Heavy Menstrual Bleeding leiden könntest?
Ist es nicht schwierig zu erkennen,
was „normal“ ist und was nicht?
Ich hatte im Unterleib eine Zyste und war für
ein paar Tage für eine Operation im Krankenhaus.
Zur gleichen Zeit hatte ich meine
Periode. Ich hatte damals eine extrem starke
Blutung und habe dagegen sogar Blutverdickungsmittel
erhalten. Die Diagnose selbst
hat aber danach noch circa eineinhalb Jahre
gedauert. Es war ein Prozess, während dessen
ich bei mehreren Frauenärztinnen und
Frauenärzten war.
Viele Frauen berichten nach wie vor, dass
sie mit ihren Beschwerden von Ärztinnen
und Ärzten nicht ernst genommen werden.
Wie war das bei dir?
Ich habe leider auch Ähnliches erlebt. Es wurde
öfters so dargestellt, als würde es ohnehin
jeder Frau so gehen und man starke Regelblutungen
einfach ertragen müsse. Ab und zu
thematisiert man ja im Umfeld seine Menstruation
– auch wenn es nach wie vor leider noch
nicht die Norm ist, darüber zu sprechen.
Was für Auswirkungen hat Heavy
Menstrual Bleeding auf deinen Alltag?
Für mich ist es ein sehr belastendes Thema.
Zwar sind es „nur“ sechs Tage im Monat, aber
das hat für mich extreme Folgen. Es geht
mir vor, während und nach meiner Periode
emotional und körperlich nicht gut. Ich finde
es oft schwierig, damit umzugehen – auch
für mein Umfeld.
Was würdest du gerne anderen
betroffenen Frauen und
Angehörigen mitgeben?
Man ist nicht allein mit der
Erkrankung. Es gibt Frauen,
die das Gleiche durchmachen
wie man selbst. Leider ist das
Thema Menstruation nach
wie vor ein Tabuthema. Ich
spreche hier vor allem vom
Arbeitsumfeld. Man sagt dem
Chef nicht einfach, dass man
seine Periode hat und dass sie so
stark ist, dass man außer Gefecht
ist. Wir sollten versuchen, das zu
thematisieren, damit das soziale
Umfeld und Angehörige für unsere
Ausnahmesituation Verständnis zeigen
können.
*(Name von der Redaktion geändert)
Prim.a Priv. Doz.in
Dr.in Gunda Pristauz-Telsnigg
Präsidentin Österreichische
Gesellschaft
für Gynäkologie und
Geburtshilfe
Leiterin der Abteilung
für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
LKH Feldbach-
Fürstenfeld
FOTO: PRESSEABTEILUNG LKH FELDBACH, REINPRECHT BARBARA
Die Präsidentin der OEGGG, Prim. Priv.-Doz. Dr. Gunda
Pristauz-Telsnigg, erklärt im Interview, ab wann man
von Heavy Menstrual Bleeding spricht und welche
Behandlungsoptionen es gibt.
Text: Magdalena Reiter-Reitbauer
Was bezeichnet Heavy Menstrual Bleeding?
Im Fachjargon sprechen wir von Menorrhagie, also von der verlängerten
Regelblutung. Eine Menorrhagie besteht dann, wenn die Blutung länger
als sieben Tage dauert, wenn Tampons oder Vorlagen alle zwei Stunden
gewechselt werden müssen oder Blutkoagel in der Größe von Zwei-
Euro-Münzen abgehen.
Welche Beschwerden haben betroffene Frauen?
Frauen, die an einer Menorrhagie leiden, sind in Wohlbefinden und
Lebensqualität aufgrund ihrer Beschwerden durchaus eingeschränkt.
Wenn man alle zwei Stunden eine Toilette aufsuchen muss, dann ist das
für betroffene Frauen schon sehr mühsam. Daneben kann die Menorrhagie
mit Bauchschmerzen und einem erhöhten Bedarf an Schmerzmitteln
verbunden sein. Viele sprechen auch davon, dass sie sehr müde
sind. Denn es kann auch zu Blutarmut und Eisenmangel kommen.
Welche Ursachen können einer Menorrhagie zugrunde liegen?
Zunächst muss man unterscheiden, ob ein hormonelles oder ein organisches
Problem für die verlängerte Blutung verantwortlich ist. Zu den
organischen Ursachen können etwa Myome oder Polypen zählen. Sehr
selten können auch bösartige Erkrankungen zugrunde liegen. Außerdem
können Uterusfehlbildungen zu verstärkten Blutungen führen.
Diese organischen Probleme können sehr gut mit Ultraschall erkannt
werden. Hormonelle Schwankungen, die ebenso für starke Blutungen
verantwortlich sein können, erkennen wir über einen Hormonstatus.
Welche Therapieoptionen gibt es?
Bei hormonellen Ursachen können wir mit Medikamenten, etwa der Pille,
helfen, den Zyklus wieder zu regulieren. Liegen organische Ursachen
vor, können wir eine Operation durchführen, um das zugrunde liegende
Problem zu beheben. Wir können hier also gut eingreifen.
Was möchten Sie Frauen noch mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, dass Frauen es bewusst bei uns ansprechen, wenn sie das
Gefühl haben, dass irgendetwas nicht stimmen könnte. Wir können
dann abklären, ob die Beschwerden abnormal sind und ob es Behandlungsbedarf
gibt. Das heißt: Darüber sprechen und nachfragen, wenn
Unsicherheit besteht!
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UMFRAGE
98% der Befragten leiden unter
Menstruationsbeschwerden
Im August 2020 wurde die erdbeerwoche-Umfrage
anonym unter 2.165 Frauen durchgeführt. 65% der
Befragten waren unter 26 Jahren, 24% zw. 26 und
35 Jahren und 11% älter als 35.
Was ist die größte Herausforderung
mit deiner Periode?
52% starke Schmerzen
30% starke Blutung
23% unregelmäßiger Zyklus
22% keine Probleme
Hast du Beschwerden oder
Schmerzen wegen deiner Periode?
NEIN:
Nur 2% gaben an, keine
Beschwerden zu haben.
11% finden nicht das richtige Produkt
Sonstiges:
Stimmung/Psyche, PMS, Unwohl sein, Angst
vor Blutflecken, Kreislauf
JA:
98% haben Beschwerden.
Bist du schon einmal aufgrund
von Regelschmerzen von
deinem Job ferngeblieben?
63% Bauchschmerzen
36% Stimmungsschwankungen
JA:
44%
NEIN:
56%
28% unreine Haut
27% Rückenschmerzen
22% Durchfall
Sonstiges:
Brustschmerzen,
Kopfschmerzen,
Heißhunger, Kreislauf,
Müdigkeit, Übelkeit,
Blähbauch,..
Hast du mit deiner/m Vorgesetzten schon
einmal über deine Beschwerden vor oder
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JA: 11%
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EXPERTISE
Was tun,
wenn die Blase
entzündet ist?
Harnwegsinfekte treten bei Frauen sehr häufig auf,
erklärt Univ.-Prof. Dr. Steffen Krause. Warum das
so ist und was man dagegen tun kann, führt der
Urologe im Interview aus.
Wie entstehen Harnwegsinfekte und
welche Symptome können auftreten?
Unter einem Harnwegsinfekt versteht man
eine Entzündung der Blase, die in der Regel
durch Bakterien verursacht wird. Die Blase
entzündet sich im Bereich der Schleimhäute.
Wer an einem Harnwegsinfekt leidet, verspürt
daher Beschwerden und Schmerzen.
Häufig geht ein Harnwegsinfekt mit einer
Zunahme der Frequenz, auf die Toilette
gehen zu müssen, einher. Die Hauptsymptome
sind aber ein Brennen beim Harnlassen
sowie Schmerzen im Becken und der
Blase. Es kann im Harn auch sichtbares Blut
vorhanden sein.
Gibt es so etwas wie Risikofaktoren?
Gerne spricht man davon, dass man sich
als Frau etwa beim Schwimmen eine
Blasenentzündung einfangen kann.
Das ist immer nur das i-Tüpfelchen.
Harnwegsinfekte sind leider sehr häufig.
Aber warum werden Frauen häufiger als
Männer von einer Harnwegsinfektion
geplagt? Dazu muss man verstehen,
dass Frauen im Vergleich zu
Männern einen „anatomischen
Nachteil“ haben. Zum einen haben
Frauen eine deutlich kürzere Harnröhre
und zum anderen liegt die
Harnröhrenöffnung in der Nähe der
potenziell unreinen Haut des Anus.
Nützliches Wissen:
Cranberry und D-Mannose können
durch ihre rein pflanzlichen
Wirkstoffe zu gesunden Harnwegen
beitragen, indem etwa
einerseits das Anheften von
E.-coli-Bakterien verhindert und
andererseits das Ausscheiden
von Bakterien gefördert wird.
Das hilft bei akuten Beschwerden,
aber auch zur Gesunderhaltung
der Harnwege.
Natürlich haben wir heute alle ein sehr
gutes Hygieneverständnis. Daher liegt es
gerade bei Frauen daran, dass aufgrund des
anatomischen Nachteils Bakterien leichter
über die Harnröhre in die Blase gelangen
und dort Infektionen hervorrufen können.
Wenn man nun also als Frau Beschwerden
verspürt: Wann sollte ärztlicher Rat
eingeholt werden und welche Therapiemöglichkeiten
gibt es?
Wenn man Symptome feststellt, sollte man
als Erstes viel trinken, um die Bakterien
„auszuspülen“. Wenn das nichts nützt oder
die Beschwerden nach 24 Stunden immer
FOTO: SHUTTERSTOCK
Prim. Univ.-Prof. Dr.
Steffen Krause
Präsident Österreichische
Gesellschaft
für Urologie und
Andrologie,
Klinikvorstand Klinik
für Urologie und
Andrologie
Kepler Universitätsklinikum
GmbH
Text: Magdalena
Reiter-Reitbauer
FOTO: ZVG
noch bestehen, sollte man
zunächst einen Hausarzt
aufsuchen, der dann in der
Regel ein Antibiotikum
verschreiben wird. Treten
die Infektionen aber häufig
auf – also zum Beispiel
zwei- bis dreimal im Jahr
oder sogar noch häufiger –,
dann sollte man von einem
Urologen eine grundlegende
Untersuchung durchführen
lassen.
Bei vielen Erkrankungen gilt das Credo:
Je früher erkannt, desto besser. Gilt das
auch für Harnwegsinfektionen?
Ja, denn je früher ein Harnwegsinfekt
erkannt wird, desto schneller kann auch
eine Therapie greifen. Wenn man sehr früh
mit der Verwässerung beginnt, ist die Chance
sehr groß, dass eine Heilung auf natürliche
Art und Weise möglich ist und man
vielleicht gar kein Antibiotikum benötigt.
Was können denn Frauen vorsorglich für
eine gesunde Blase tun? Wie wichtig ist
ein gutes Immunsystem?
Sehr gute Frage! Wir sehen eine Häufung
von Infekten bei Frauen zwischen dem 30.
und 50. Lebensjahr. Bislang haben wir nur
Vermutungen, warum das so sein könnte.
Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass
die Schleimhäute aus hormonellen oder
stressbedingten Gründen geschwächt
sind und sich so Keime leichter einnisten
können. Alles, was also dem Immunsystem
und dem Körper guttut, tut sicherlich auch
der Blasenschleimhaut gut. Preiselbeerund
Cranberryextrakte haben ebenso eine
positive Wirkung auf die Abwehrkräfte des
Urothels. Das ist eine sehr einfache Möglichkeit
der Prävention.
Haben Sie abschließend noch einen Tipp,
den Sie unseren Leserinnen mitgeben
können?
Das ist gar nicht so einfach, weil man die
Beratung sehr individuell anlegen muss, um
individuelle Risikofaktoren wie Flüssigkeitshaushalt,
Hygiene oder Sexualpraktiken
abzuklären. Etwas, das ich aber als Empfehlung
immer mitgeben kann, ist: Wenn sich
Harnwegsinfekte häufen, dann ab zum
Urologen! Einfache und akute Harnwegsinfektionen
können bei Hausärzten
behandelt werden. Wenn diese aber
wiederholt auftreten oder chronisch sind,
dann ist es wichtig, zum Urologen zu gehen,
um einerseits Ursachen genauer abzuklären
und andererseits weitere Behandlungsoptionen
zu erhalten.
Blasenentzündung?
Nein danke!
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Entgeltliche Einschaltung
FOTO: MEDUNI WIEN/FEELIMAGE
Assoc.Prof. Priv.
Doz. Dr. Florian
Kiefer
Oberarzt Abteilung
für Endokrinologie
und Stoffwechsel am
Allgemeinen Krankenhaus
Wien (AKH)
Es gibt bereits spezifische
Therapien, die zu einer
Gewichtsreduktion führen und
in der Folge auch die Symptome
des PCO-Syndroms lindern.
Beim Polyzystischen Ovarialsyndrom,
kurz PCO-Syndrom, bilden
sich in den Eierstöcken sehr kleine
Zysten, in denen es zu einer vermehrten
Produktion männlicher Hormone
kommt. Zu den typischen Symptomen
des PCO-Syndroms zählen unter anderem
Zyklusunregelmäßigkeiten, Vermännlichungserscheinungen
sowie Libidoverlust
und Hautprobleme, wie Akne. Bei sehr
schweren Formen des PCO-Syndroms kann
es darüber hinaus für betroffene Frauen
schwieriger sein, Kinder zu bekommen.
Häufig ist das PCO-Syndrom außerdem mit
Gewichtszunahme und Insulinresistenz
assoziiert. So leiden Schätzungen zufolge
rund zwei Drittel aller Frauen mit einem
PCO-Syndrom auch an Übergewicht.
Bei Übergewicht
auch an andere
Erkrankungen denken
Viele Frauen wissen nicht, dass sie an einem PCO-
Syndrom leiden. Der Stoffwechselexperte Dr. Florian
Kiefer klärt im Interview über die Erkrankung auf,
die häufig auch von Übergewicht begleitet wird.
AT22NNG00008
Warum ist Übergewicht eine so
häufige Begleiterscheinung des
PCO-Syndroms?
Dr. Kiefer: Der Grund dafür ist, dass die
vermehrte männliche Hormonproduktion
gleichzeitig die Zunahme des Bauchfetts
fördert – und das ist metabolisch besonders
ungünstig. Dies kann dann wiederum zu
einer Insulinresistenz führen. Das Risiko,
an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ist bei
Frauen mit einem PCO-Syndrom dreifach
erhöht. Hohe Insulinspiegel begünstigen
außerdem eine weitere Gewichtszunahme.
Das ist ein Teufelskreis. Denn im Fettgewebe
selbst kann es dann wieder zu einer vermehrten
Produktion männlicher Hormone
kommen.
Weshalb ist es für Frauen mit einem
PCO-Syndrom oftmals schwierig, ihr
Gewicht zu halten oder zu reduzieren?
Dr. Kiefer: Das hat mit der sich selbst verstärkenden
Spirale zu tun. Denn das schwerere
Abnehmen bei einem PCO-Syndrom
ist ebenjenen Mechanismen geschuldet, die
zum Übergewicht führen. Wir kennen heute
aber therapeutische Möglichkeiten, mit
denen wir sowohl das Übergewicht als auch
die Insulinresistenz behandeln können.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Dr. Kiefer: Die Behandlung umfasst einerseits
Lebensstilmaßnahmen und andererseits
begleitend auch Therapien, die die
Symptome des PCO-Syndroms verbessern.
Es gibt bereits spezifische Therapiemöglichkeiten,
die zu einer Gewichtsreduktion
führen und in der Folge die Stoffwechselsituation
verbessern und auch die männliche
Hormonproduktion senken. Neben diesen
Stoffwechseltherapien gibt es noch andere
Behandlungsmöglichkeiten, etwa mit Nahrungsmittelergänzungen,
die Frauen mit
PCO-Syndrom unterstützend einnehmen
können, oder die Pille, die hormonell die
PCO-Symptome unterdrücken kann. Man
muss aber hinzufügen, dass das natürlich
keine kausale Therapie ist. Eine Heilung
für das PCO-Syndrom in diesem Sinne gibt
es leider nicht. Aber es ist eine chronische
Erkrankung, deren Symptome man durch
Lebensstilmaßnahmen und spezifische Therapien
sehr wohl lindern kann.
Sie bieten in Ihrer Ordination ärztlich
begleitetes Abnehmen an. Warum ist
diese Möglichkeit sinnvoll?
Dr. Kiefer: Wenn bei Patientinnen mit
einem PCO-Syndrom auch Übergewicht
besteht, ist es sinnvoll, eine Endokrinologin
oder einen Endokrinologen aufzusuchen,
um über mögliche Stoffwechselkomplikationen
zu sprechen. Bei einer gewichtsreduzierenden
Therapie ist es wichtig, vorab
abzuklären, welche Behandlungsmöglichkeiten
passend sind. Aus meiner Sicht ist
es wichtig, gerade beim PCO-Syndrom mit
Übergewicht ein ganzheitliches Therapiekonzept
zu entwickeln, um den Patientinnen
nachhaltig helfen zu können.
Ist es das, was man als moderne
Abnehmmedizin bezeichnen würde?
Dr. Kiefer: Ja, denn Abnehmen ist eine
multimodale Therapie, bei der mehrere
Expertinnen und Experten involviert sind
– von Ernährungsberatung und psychologischer
Begleitung bis hin zu uns als
Stoffwechselexpertinnen und -experten,
die spezifischeBehandlungsoptionen zum
Abnehmen in Betracht ziehen können. Wir
haben eine entsprechende Infrastruktur zur
Verfügung, um unsere Patientinnen in der
Gesamtheit behandeln zu können.
Welche Empfehlungen haben Sie
hinsichtlich Ernährung und Sport?
Dr. Kiefer: Es gibt nicht die eine, ideale
Ernährungsform für das PCO-Syndrom.
Viele Patientinnen fragen mich nach einer
PCO-Diät. Die gibt es leider nicht, aber gerade
bei Übergewicht und Insulinresistenz ist
es sehr ungünstig, wenn man viele einfache
Kohlenhydrate, also Zucker in jeder Form, zu
sich nimmt. In Sachen Sport ist ein moderates
Kraftausdauertraining empfohlen und
nicht unbedingt High-Intensity-Trainings.
Denn durch die Überbelastung können
Entzündungsbotenstoffe entstehen, die sich
wiederum negativ auf das PCO-Syndrom und
die damit verbundenen Stoffwechselprobleme
auswirken.
Was würden Sie Frauen gerne noch
mitgeben, die mit PCO-Syndrom und
Gewichtsproblemen zu kämpfen haben?
Dr. Kiefer: Viele Frauen leben jahrelang
unerkannt mit einem PCO-Syndrom.
Patientinnen schildern mir häufig, dass sie
durch Medien oder Foren vom PCO-Syndrom
erfahren haben und sich „selbst diagnostiziert“
haben. Leider sind die sehr kleinen
Zysten im Eierstockultraschall häufig schwer
zu sehen beziehungsweise können diese
auch fehlen. Die Dunkelziffer an Frauen, die
mit einem PCO-Syndrom leben, ist hoch. Es
gibt Studien, die davon ausgehen, dass etwa
jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter
zumindest von einer PCO-Neigung betroffen
ist. Dieser Prozentsatz steigt dramatisch an,
wenn gleichzeitig Übergewicht oder Adipositas
besteht. Daher möchte ich Frauen, die an
entsprechenden Symptomen leiden,
ermutigen, es aktiv bei ihrer Ärztin oder
ihrem Arzt anzusprechen.
Expertinnen und
Experten der modernen
Abnehmmedizin
finden Sie unter
www.abnehmen.at
8 Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Entgeltliche Einschaltung
Mit moderner Lasertherapie
zum weiblichen
Wohlbefinden
Prim. Dr. Andreas Nather spricht im Interview über die
Vaginallasertherapie mit FemiLift – eine Möglichkeit zur
Behandlung von milder Stressinkontinenz, Scheidentrockenheit
und vaginalen Empfindungsstörungen.
Prim. Dr.
Andreas Nather
Facharzt für Gynäkologie
und Geburtshilfe,
Ärztlicher Leiter
Woman & Health
FOTO: ZVG
Welche Anwendungsgebiete gibt es für
Vaginallasertherapien wie FemiLift?
Wir setzen den Vaginallaser FemiLift sehr
häufig bei Frauen ein, die ein oder mehrere
Kinder entbunden haben und deswegen
eine gewisse vaginale Weite verspüren.
Oder auch bei Frauen, die unter einer leichten
Stressinkontinenz, etwa beim Niesen
oder Husten, leiden. Sowohl bei Frauen,
die vor einer kurzen Zeit entbunden haben,
als auch bei Frauen, die in den Wechseljahren
damit Probleme bekommen,
können wir große Erfolge
erzielen. Weiters können
wir Vaginallasertherapien
sehr gut in der Behandlung
des urogenitalen
Menopausensyndroms
einsetzen.
Mit welchen Beschwerden
und Erfahrungen
kommen Frauen mit einem
urogenitalen Menopausensyndrom
zu Ihnen in die Praxis?
Aufgrund des Hormonmangels wird die
Scheidenschleimhaut atroph, vulnerabel
und dünn. Viele Frauen leiden etwa unter
Scheidentrockenheit, Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr, Empfindungsminderungen
und -störungen sowie häufigeren
Infekten. Wir können den FemiLift hier
auch einsetzen, wenn Frauen nicht mit entsprechenden
Hormonen behandelt werden
wollen oder können – wie etwa bei Frauen
mit Brustkrebserkrankungen.
Wie wirkt die Vaginallasertherapie mit
dem FemiLift?
Wir erzielen mit dem FemiLift einen Verjüngungseffekt.
Mit dem Vaginallaser werden
durch Mikroläsionen neue Blutgefäße,
In Österreich sind
etwa 850.000 Frauen
und Männer von einer
Harninkontinenz
betroffen. *1
Nerven und kollagene Fasern gebildet.
Das führt zu einer Straffung des vaginalen
Gewebes und die vaginale Schleimhaut
wird widerstandsfähiger und besser durchfeuchtet
und durchblutet. Gleichzeitig
verspüren Frauen aber auch eine sexuelle
Empfindungsverbesserung.
Wie funktioniert die Behandlung und wie
oft wird sie durchgeführt? Ist die
Anwendung schmerzhaft?
Die Behandlung selbst dauert
10 bis 15 Minuten und ist
weitgehend schmerzfrei.
Wir führen in der
Regel drei Behandlungen
im Abstand
von einem Monat
durch. Nach etwa
sechs Monaten hat
sich das Gewebe dann
so erneuert, dass Frauen
die maximale Wirkung der
Therapie spüren können. Viele
Frauen kommen nach etwa eineinhalb
Jahren zu einer einmaligen Auffrischungsbehandlung
zu uns.
Inwiefern wirkt sich vaginales Wohlbefinden
auf das allgemeine weibliche
Wohlbefinden aus?
Die sexuelle Gesundheit beeinflusst das
Wohlbefinden extrem. Denn wenn Frauen
Schmerzen oder Juckreiz durch eine starke
Trockenheit erleiden, die gewohnte Befriedigung
nicht mehr spüren, diese durch
Schmierblutungen und die Trockenheit
gehemmt wird, oder gar
kein Sexualverkehr
mehr entspannt
möglich ist,
dann wirkt
Fast jede zweite
Frau über 45 hat mit
vaginaler Trockenheit
zu kämpfen *2
sich das natürlich
stark auf das Wohlbefinden
und die
Lebensqualität von
Frauen aus.
Von welchen Verbesserungen
berichten Ihre Patientinnen nach
der Behandlung?
Unsere Patientinnen berichten von deutlichen
Verbesserungen – sowohl bezogen
auf Harnverlust als auch auf ihre Sexualität.
Wir haben schon in sehr vielen Fällen
sehr gute Erfolge erzielt. Wie bei allen
medizinischen Behandlungen können wir
natürlich keine 100-prozentige Garantie
abgeben, aber in den allermeisten Fällen
berichten Patientinnen von deutlichen
Verbesserungen.
Viele der Symptome, von denen Sie im
Interview gesprochen haben, sind nach
wie vor ein Tabuthema. Wie ist Ihre Erfahrung
dazu?
Ja, wir sprechen über Tabuthemen. Aber als
Gynäkologen sind wir die Ansprechpersonen
für genau diese Fragen. Bei uns in der
Klinik sprechen wir ganz natürlich darüber.
Leider wird die Behandlung von Zusatzversicherungen
nach wie vor als eine rein
kosmetische, plastische oder ästhetische
Therapie angesehen. Das ist definitiv nicht
richtig. Vaginallasertherapien sind
Heilbehandlungen bei urogenitalem
Menopausensyndrom, bei milder Stressinkontinenz,
bei Scheidentrockenheit und
bei sexuellem Empfindungsverlust. Das hat
nichts mit kosmetischer Verjüngung zu
tun, sondern ist eine medizinische
Heilbehandlung!
Informationen unter
www.almafemilift.de
25–50 % aller
postmenopausalen
Frauen sind von vaginaler
Atrophie betroffen. *3
Vulvo-vaginale
Anwendungsgebiete
des CO 2 -Lasers FemiLift sind u.a.
• Scheidentrockenheit
• Vulvo-vaginale Atrophie
• Belastungsinkontinenz
• Vaginale Relaxation
• Lichen Sclerosus
• Narbenkorrektur
• Rezidivierende
Infektionen
• Labienstraffung
• Kondylome
• Bleaching
FemiLift wird mit
dem fraktionierten
CO 2 -Laser Pixel CO 2
durchgeführt.
FemiLift ist die minimal-invasive
ambulante Behandlungslösung auf
Basis der C0 2 -Laser-Technologie
für zahlreiche weit verbreitete
vaginale Beschwerden.
*Quellen: 1: http://www.urologisch.at/harnverlust.php
2: http://www.menopause.org/docs/default-source/2013/vva-position-statement.pdf
3: https://www.kup.at/kup/pdf/9680.pdf
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info 9
EXPERTISE
Herausforderung
und neue Möglichkeiten
für die Paarbeziehung
Mag. a Michaela
Jurda-Nosko, MSc
Psychotherapeutin
mit Schwerpunkt
Psychoonkologie und
Psychotraumatologie
ÖVS Supervisorin
und Coach
FOTO: ZVG
Die Diagnose (Brust-)Krebs bringt viele
Unsicherheiten und Ängste mit sich und ist
für die Paarbeziehung eine Herausforderung.
Michaela Jurda-Nosko ist Psychotherapeutin
mit Schwerpunkt Psychoonkologie und
Psychotraumatologie.
Frau Jurda-Nosko, wie verändert
eine Brustkrebserkrankung die
Beziehung eines Paares?
Eine Krebserkrankung ist mit
existenziellen Ängsten, mit Unsicherheiten,
Hilflosigkeit und einem
Vertrauensverlust verbunden.
Plötzlich ist nichts mehr, wie es
einmal war, man findet sich in einer
lebensbedrohlichen Situation wieder.
Für die Paarbeziehung bedeutet
das eine immense Herausforderung.
Bei Brustkrebs kommt hinzu, dass
die Krankheit einen massiven Einschnitt
in die Weiblichkeit der Frau
bedeutet: Ihr Körperbild verändert
sich, das Selbstvertrauen schwindet,
sie fühlt sich möglicherweise nicht
mehr attraktiv und hat Angst, ihrem
Partner nicht zu gefallen.
Gleichzeitig hat die Betroffene
vielleicht Schmerzen, leidet unter
Müdigkeit und den Nebenwirkungen
der Therapien.
Nicht nur die Frau leidet, sondern
auch der Partner: Bei bis zu
40 Prozent der Männer finden
sich affektive Beschwerden wie
vermehrte Angst und
Depressivität. Was belastet
die Partner am meisten?
Für die betroffenen Männer ist es
eine anspruchsvolle und belastende
Situation: Da ist einerseits die große
Angst um die erkrankte Partnerin,
andererseits sind sie als wichtigste
emotionale und auch praktische
Stütze gefordert. Zugleich bestehen
Unsicherheiten etwa darin, wie weit
körperliche Nähe noch möglich ist.
Denn oftmals zieht sich die Frau aus
dem sexuellen Leben zurück, es fällt
ihr schwer, Nähe und Zärtlichkeit
zuzulassen. Viele Frauen empfinden
Scham, insbesondere wenn eine
Mastektomie (Verlust der Brust)
stattgefunden hat. Dabei sind die
Akzeptanzschwierigkeiten bezüglich
der Körperbildveränderung viel
mehr bei der betroffenen Frau selbst
und weniger bei ihrem Partner vorhanden.
Ebenso können auch die
Nebenwirkungen der Therapien das
sexuelle Verlangen reduzieren.
Wie kann Intimität dennoch
gelebt werden?
Intimität beinhaltet viel mehr als
körperliche Nähe. Dazu gehören
etwa emotionale Aspekte wie
Wertschätzung, ein respektvoller
Umgang miteinander, Nähe, Vertrauen
und Zuneigung.
Bei einer Studie des Universitätsspitals
Zürich (Schweiz) gaben
75 Prozent der Paare an, dass die
Krankheit die Beziehung verändert
hat – über die Hälfte wertete
den Einfluss als positiv im Sinne
von vermehrter Tiefe und Nähe.
Wie kann das Miteinander in
dieser schwierigen Situation
gelingen?
Zentral ist eine offene Kommunikation.
Indem man dem Partner seine
Sorgen, Ängste und Befürchtungen
mitteilt, wird eine wertvolle Vertrauensbasis
für die Partnerschaft
geschaffen. Dazu gehört auch der
Austausch darüber, welche Bedürfnisse
vorhanden sind und was für
sexuelle Wünsche und Möglichkeiten
die Partnerin hat. Es hilft
zudem, wenn der Partner auch in
den gesamten Therapieprozess
miteinbezogen wird und bei den
Arztgesprächen dabei ist. Auch
kann eine Paartherapie helfen, um
Unausgesprochenes und belastende
Fragen zu thematisieren.
Manchmal verlieren sich die Betroffenen
als Paar im belastenden
Krankheitsprozess und merken
erst, wenn das Schlimmste
überstanden ist, wie sehr die
Beziehung gelitten hat. Wie viele
Beziehungen zerbrechen an
einer Brustkrebserkrankung?
Das kann man pauschal nicht
sagen. Es zeigt sich aber, dass
Beziehungen, die während der
Krankheit zerbrechen, oft schon
vorher in einer Krise steckten.
Zugleich erlebe ich viele Paare, die
die Krankheit noch mehr zusammengeschweißt
und deren Beziehung
an Tiefe gewonnen hat.
Wann ist der „richtige“ Zeitpunkt,
einem neuen Partner von
der Erkrankung zu erzählen?
Das ist sehr individuell und jede
Frau spürt intuitiv (nach dem eigenen
Bedürfnis), wann der passende
Zeitpunkt da ist. Prinzipiell gilt,
dass man sich nicht zurückziehen,
sondern mitteilen und darüber
sprechen soll, welcher Umgang
erwünscht ist.
Mit Therapieabschluss beginnt
für die betroffene Frau zumeist
der eigentliche Verarbeitungsprozess.
Wie wird dieser
durchlebt?
Nach der Therapie muss die Frau
sukzessive lernen, mit ihrem neuen
Ich zu leben, dieses zu akzeptieren,
und auch lernen, sich selbst wieder
zu lieben. Das ist sicherlich kein
leichter Prozess, der aber eine
Menge Potenzial bietet. Viele
Frauen werden sich in dieser Phase
bewusst, was ihnen guttut, wie sie
ihre Kräfte aktivieren und ihre
Resilienz steigern können.
Expertentipps für
betroffene Paare
Therapeutische Gruppe besuchen:
Den Schock und Verlust
mit anderen betroffenen Frauen
zu teilen, hilft, eigene Gefühle
und Einstellungen zu normalisieren
und die Weiblichkeit zu
stärken.
Neues Körperbild integrieren:
Körperliche Veränderungen,
Einschränkungen, das Gefühl
der Verwundung – es ist wichtig,
sich Zeit dafür zu nehmen, um
sein Selbstbild zu erneuern, neue
Qualitäten zu finden, Prioritäten
neu zu setzen, neue Lebensziele
zu definieren und ein neues (tieferes)
Selbstwertgefühl schrittweise
aufzubauen.
Ängste und andere Gefühle
(Schuld, Scham, Wut, Trauer)
bearbeiten: Die Vermeidung
des Themas Angst, Tod, Sterben
führt zu Druck für die Betroffenen.
Oftmals haben Angehörige
selbst Angst vor dem Verlust der
erkrankten Person und vermeiden
das Thema. Kommunikation
über Gefühle ist jedoch heilsam,
fördert die Krankheitsverarbeitung
und reduziert Stress.
Zurück ins Leben: Wichtige
Maßnahmen hierfür sind der Weg
aus Einsamkeit und Isolation, der
Aufbau von neuen Beziehungen,
den Kontrollverlust zu reflektieren
und neue Kontrolle zu
gewinnen.
Text: Anna Birkenmeier
IHR LEBEN MIT
METASTASIERTEM BRUSTKREBS
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Es geht um mich!
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Sexualität und Brustkrebs
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
INSIGHT
FOTO: ZVG
Jana Frischengruber
Schwanger
zwischen Zitrone,
Kaugummis und Übelkeit
zwei Erzählungen
Jana Frischengruber ist Mutter eines
Sohnes und aktuell wieder schwanger.
Sie erzählt, wie es ihr in der Schwangerschaft
hinsichtlich Übelkeit gegangen ist
bzw. geht.
Welche Erfahrungen hast du mit
Schwangerschaftsübelkeit gemacht?
Ich hatte in beiden Schwangerschaften in
den ersten drei Monaten eine sehr starke
Schwangerschaftsübelkeit – und zwar nicht nur
morgens, sondern wirklich von früh bis spät. Ich
habe jeden Tag ein bis zweimal erbrochen und
war ständig müde.
Was hast du gegen die Übelkeit
unternommen?
Ich habe verschiede Hausmittel wie Ingwertee
mit Zitrone ausprobiert und in der Früh gleich
noch vor dem Aufstehen einen trockenen Keks
gegessen. In der Apotheke habe ich mir dann
Kaugummis gekauft, die zumindest den Brechreiz
unterbunden haben.
Bist du nach den Erfahrungen der ersten
Schwangerschaft in der zweiten anders mit
der Übelkeit umgegangen?
Ich habe gehofft, dass es anders wird. Allerdings
war es dieses Mal sogar noch schlimmer!
Vielleicht, weil ich mich in der ersten Schwangerschaft
noch mehr ausruhen konnte. Mit
einem Kleinkind ist das nicht mehr so gut
möglich. Daher ist mein Tipp für andere Frauen,
die an Schwangerschaftsübelkeit leiden auch,
sich möglichst viel Zeit und Ruhe zu gönnen.
Schließlich weiß man, dass einem nicht übel ist,
weil man krank ist, sondern weil man ein Baby
im Bauch hat. Und das ist etwas Schönes!
Manuela Hager hat zwei Kinder und
hatte in beiden Schwangerschaften
nahezu durchgehend mit Übelkeit zu
kämpfen. Im Interview berichtet sie, was
ihr geholfen hat.
Wie hast du deine beiden
Schwangerschaften erlebt?
Bei mir war die Dauer der Schwangerschaftsübelkeit
außergewöhnlich. Während der ersten
Schwangerschaft war mir bis auf zweieinhalb
Monate und in der zweiten Schwangerschaft
bis auf zwei Wochen ständig übel. Ich bin sogar
an den Tagen der Geburt noch mit Übelkeit
aufgewacht!
Konntest du etwas tun, damit es dir
zumindest kurzfristig besser ging?
Ich habe alles Mögliche ausprobiert – von Akupressur
über Ingwer- und Zitronenaroma-Öle
bis hin zu ärztlich verordneten Tabletten. Gut
geholfen haben mir spezielle Kaugummis,
die ich erst in der zweiten Schwangerschaft
entdeckt habe, sowie regelmäßig etwas zu
essen – hauptsächlich trockenes, salziges
Gebäck. Die ersten Bissen habe ich noch vor
dem Aufstehen im Bett zu mir genommen.
Wo hast du dir Tipps und Tricks geholt?
Man recherchiert im Internet, und auch
im Freundeskreis gibt es viele Erfahrungswerte.
Ich habe die Erfahrung
gemacht, dass es individuell sehr
unterschiedlich ist, was einem
guttut. Daher kann ich empfehlen,
die verschiedensten Hilfsmittelchen
einfach durchzuprobieren und,
soweit es möglich ist, sich
auszuruhen. Der weibliche
Körper macht in der Schwangerschaft
so einiges mit. Auf
dem Weg ins Krankenhaus zu
den beiden Geburten war
mir noch übel, aber als ich
meine Kinder in den Händen
gehalten habe, war die Übelkeit
einfach weg.
Manuela Hager
Tipps und Tricks gegen
Schwangerschaftsübelkeit
Gerade am Beginn einer Schwangerschaft
verspüren viele werdende Mütter Übelkeit oder
müssen sogar erbrechen. Was gegen die berüchtigte
Schwangerschaftsübelkeit hilft, lesen Sie hier.
Text: Magdalena Reiter-Reitbauer
Es ist ein besonderes
Ereignis, wenn in der
Schwangerschaft ein
Kind heranwächst. In den
neun Monaten verändert sich der
weibliche Körper aber nicht nur
sichtbar äußerlich, sondern auch
innerlich beeinflussen hormonelle
Veränderungen werdende
Mütter. Auch wenn die genauen
Ursachen für Schwangerschaftsübelkeit
noch nicht restlos geklärt
sind, so geht die Medizin heute
davon aus, dass genau diese Hormonveränderungen
für Übelkeit
oder Erbrechen verantwortlich
sind. Zusätzliche Auslöser können
unter anderem auch die gesteigerte
Geruchsempfindlichkeit,
Stoffwechselschwankungen sowie
niedriger Blutdruck und Vitamin-
B6-Mangel sein.
Kein leerer Magen
Was hilft aber nun gegen die
Übelkeit, an der Schätzungen
zufolge rund 50 bis 90 Prozent
aller Schwangeren im ersten
Trimester leiden? Es gibt eine
Reihe an Hausmittelchen, Tipps
und Tricks, die Frauen helfen
können, die aufkommende Übelkeit
in den Griff zu bekommen.
Von Lebensmittelempfehlungen
über pflanzliche Helfer und Tees
bis hin zu medikamentösen
Maßnahmen spannt sich ein
weiter Bogen an Möglichkeiten,
Schwangerschaftsbeschwerden
sowie Übelkeit und Erbrechen
zu lindern. Eine Empfehlung ist
zum Beispiel, bereits vor dem
Aufstehen ein kleines Frühstück
zu essen. Generell ist es ratsam,
mehrere kleine anstatt drei große
Mahlzeiten zu sich zu nehmen
und einen leeren Magen zu
vermeiden. Auf stark gewürzte,
fettige oder sehr zuckerhaltige
Speisen sollte ebenso verzichtet
werden wie auf Kaffee oder säurehaltige
Getränke. Stattdessen sollten
magenfreundliche und leicht
bekömmliche Mahlzeiten auf dem
Speiseplan stehen.
Ruhe statt Stress
Gerade bei häufigem Erbrechen
ist es wichtig, den Verlust an
Flüssigkeit mit Wasser und
Mineralstoffen wieder auszugleichen.
Dill, Fenchel, Hopfen,
Kamille oder Melisse sind als Tees
empfehlenswert. Darüber hinaus
helfen Bitterstoffe, lauwarmes
Wasser und Getränke ohne
Kohlensäure. Auch ätherische Öle
aus Zitrone, Minze und Lavendel
können gegen Übelkeit helfen und
noch dazu entspannend wirken.
Insgesamt sollten Schwangere
versuchen, sich ausreichend Ruhe
zu gönnen, denn Stress und
Müdigkeit können die Übelkeit
noch verschlimmern. Sollten die
verschiedensten Hausmittel nicht
für die gewünschte Erleichterung
bei Übelkeit und Erbrechen
sorgen, gibt es noch Arzneimittel,
die aber ebenso wie andere
medizinische Maßnahmen immer
erst nach Absprache mit behandelnden
Ärzt:innen eingenommen
werden dürfen – zur
Sicherheit von Kind und Mutter.
Reduziert und schützt
vor bakterieller Vaginose
hemmt das Wachstum
schädlicher Bakterien
bildet einen Schutzfilm
an der vaginalen Schleimhaut
verringert das Rückfallrisiko
von bakterieller Vaginose
geeignet zur Anwendung auch
während der Schwangerschaft
Anwendung:
3 Ovula/Monat über 3 Monate
Packung à 3 Ovula
Erhältlich in Ihrer Apotheke
Medizinprodukt der Klasse IIa
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
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INSPIRATION
Menstruation
ist kein Grund,
aufs Schwimmen
zu verzichten!
Zum Sommerbeginn freuen sich viele jetzt aufs
Schwimmen im Freien. Die Wiener Gynäkologin Dr. Eva
Lehner- Rothe erklärt, worauf Frauen achten sollten,
die während ihrer Regelblutung schwimmen gehen.
Text: Doreen Brumme
Menstruation und Schwimmen –
schließt sich das nicht aus?
Keineswegs! Der Sport hilft vielen
Frauen sogar gut gegen die Unterleibsschmerzen,
die ihnen die
Regelblutung häufig beschert.
Es gibt keinen Grund,
während der Menstruation
nicht zu schwimmen!
Vorausgesetzt, die Frau
trifft die nötigen Vorkehrungen.
Dazu gehört, dass sie ihr Blut sicher auffängt.
Welche Möglichkeiten hat sie dazu?
Bewährt haben sich Tampons und Menstruationstassen, auch
Menstruationskappen genannt.
Was ist beim Schwimmen mit Tampon zu beachten?
Die Frau sollte sich vor dem Schwimmen einen sauberen
Tampon einführen und ihn nach dem Verlassen des Wassers
unverzüglich wieder wechseln. Das hat folgenden Grund: Der
Tampon samt Rückholbändchen saugt sich beim Schwimmen
mit Wasser voll. Im Wasser möglicherweise enthaltene Mikroorganismen
könnten sich in der Vagina mit ihrem feucht-warmen
Klima schnell vermehren. Sind Krankheitserreger, sogenannte
Keime, darunter, beste ht die Gefahr, dass diese in die Tiefen
der Vagina und weiter Richtung offenem Muttermund vordringen
und schlimmstenfalls eine Infektion auslösen.
Wie findet frau den passenden Tampon zum Schwimmen?
Ich rate immer zum Kauf qualitativ hochwertiger Tampons.
Zum einen geht es bei der Qualität um die Beschaffenheit der
Tampons. Es gibt inzwischen auch spezielle Badetampons, die
Keimen mit Vaseline-Öl den Weg in die Tiefen der Vagina versperren
und das natürliche Klima dort schützen sollen.
Zum anderen ist für die Wahl des richtigen Tampons auch dessen
Größe von Bedeutung: Viele Frauen führen sich aus Sorge,
dass Blut auslaufen könnte, eher größere Tampons ein. Das ist
zwar auslaufsi-cherer, aber auch ungünstig, denn je größer ein
Tampon ist und je mehr Flüssigkeit er deshalb aufnimmt, desto
trockener wird die Schleimhaut in der Vagina. Sie verliert mit der
Feuchtigkeit an Funktionstüchtigkeit – unter anderem schwächelt
ihre natürliche Abwehr,so dass Keime es leichter haben,
sich anzusiedeln. Das Risiko für Vaginalinfektionen steigt damit.
Woran würde frau eine Vaginalinfektion spüren,
die sie sich beim Schwimmen eingefangen hat?
Die üblichen Anzeichen sind Jucken, Brennen und ein unangenehm
riechender Ausfluss. Kommt es insbesondere zu Letzterem,
helfen Hausmittel wie Milchsäurezäpfchen oder in Joghurt
getränkte Tampons, die sich bei leichten Beschwerden bewährt
haben, meist nicht mehr. Ein Arztbesuch ist dann dringend
angesagt und heute auch für das Gros der Frauen ganz selbstverständlich.
Der Gynäkologe kann zum Beispiel eine Therapie mit
lokal wirkenden Antibiotika in Zäpfchen- oder Gelform verordnen,
die zuverlässig anschlägt. So steht dem nächsten Schwimmen
nichts entgegen.
Dr. Lehner-Rothe
Fachärztin für
Gynäkologie und
Geburtshilfe
FOTO: PRIVAT
Auch im Wasser
optimal geschützt –
senta protect.
senta protect ist ein Tampon, der eigens zum Schutz vor Scheideninfektionen beim Baden, Wellnessen
und Wassersport entwickelt wurde. Der spezielle Bade- und Schutztampon ist mit hochwertigem Vaselineöl
getränkt und reduziert so das Infektionsrisiko und die Angriffsfläche für Bakterien und Pilze.
Mehr erfahren Sie unter www.rauscher-co.com.
Spezielle Nährstoffkombination bei
PCOS und/oder Fertilitätsstörungen
mit Vitamin D
Senkung der
Androgenproduktion 1
Erhöhung der
Ovulationsrate 1
Verbesserung der Eizellund
Spermienqualität 1
4 g Myo-Inositol, 400 μg Folsäure und 600 I.E. Vitamin D
1 x täglich ein Sachet, 30 Sachets pro Packung
Frei von Gluten, Laktose, Gelatine sowie geschmacksneutral
1 Egarter C. Gynäkologische Endokrinologie 2018; https://doi.org/10.1007/s10304-018-0223-x
Lebensmittel für besondere Zwecke (bilanzierte Diät) zum Diätmanagement bei PCOS
und/oder Fertilitätsstörungen
OVU0009-2203
Kwizda_Ovufem_Inserat_266x420mm_ISOnewspaper26v4_20220610.indd 1 10.06.22 10:57