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PINwand 340

Weinmailing im Juni 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing im Juni 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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P I N W A N D n o 3 4 0<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

© Anne Großmann Fotografie<br />

DR. BÜRKLIN-WOLF | PFALZ<br />

Vorhang auf: Ikonische Rieslinge<br />

aus weltberühmten Lagen!<br />

Erlesene Weine und Feinkost<br />

Juni 2022


PINWAND no <strong>340</strong> Juni 2022<br />

DEUTSCHLAND<br />

NEU: Weingut Dr. Bürklin-Wolf | Pfalz. 4<br />

Unsere ‚Neuaufnahme des Jahres aus Deutschland‘! Wir freuen uns, mit Bürklin-Wolf einen der bedeutendsten<br />

Rieslingproduzenten Deutschlands anbieten zu können, mit teils ikonenhaften Weinen. Inklusive Subskription<br />

der legendären Grands Crus 2021!<br />

Weingut Corvers-Kauter| Rheingau . 22<br />

„Das sind Weine, von denen die Welt spricht!“ Falstaff Weinguide 2021. Weltberühmte Lagen mit magischem Klang:<br />

Schlossberg, Marcobrunn, Rottland, Roseneck, Baiken....Unser Shooting-Star aus dem Rheingau!<br />

Van Volxem | Saar. 40<br />

Dieses Weingut setzt Maßstäbe: DER Leuchtturmbetrieb an der Saar schlechthin. Aufgepasst: Unter anderem<br />

mit einem neuen Wein bei Pinard de Picard! Inklusive Subskription Große Gewächse!<br />

ÖSTERREICH<br />

Weingut Heinrich | Burgenland - Neusiedlersee. 58<br />

Sie erfinden sich permanent neu: Gernot & Heike haben eine eigene Weinwelt erschaffen. Beeindruckende,<br />

unkonventionelle und höchst individuelle Spitzenweine ebenen den Weg zu ganz neue Genusserfahrungen.<br />

Spitzenklasse der Avantgarde!<br />

ITALIEN<br />

Bruno Giacosa | Piemont. 72<br />

Ein Name wie Donnerhall. Gänsehautweine, die keinerlei weiteren Kommentars bedürfen.<br />

Cusumano | Sizilien. 80<br />

Authentische Gewächse zu kleinen Preisen. „Mehr Klasse gibt es für diesen Preis nicht!“ Jens Priewe (Weinkenner)<br />

PORTUGAL<br />

Quinta Altano | Douro . 90<br />

Unschlagbares Preis-Genuss-Verhältnis für ganz starke Weine mit großer Persönlichkeit<br />

im Einstiegsbereich. Unbedingt probieren!<br />

FRANKREICH<br />

Domaine Gérard Boulay | Sancerre . 94<br />

„Ich kenne keine anderen Sancerres, die so viel Seele und so viel Energie, so viel Spannung und Ausdruck besitzen.“<br />

Parker`s Wine Advocate. Lieblingsweingut aus Chavignol!<br />

2<br />

PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Juni 2022<br />

PINWAND no <strong>340</strong><br />

Zwei echte Zugpferde<br />

unseres Neuzugangs<br />

Dr. Bürklin-Wolf:<br />

Nicola Libelli<br />

(Kellermeister) und<br />

Steffen Brahner<br />

(Geschäftsführer)<br />

pinwand no <strong>340</strong><br />

Liebe Freunde von Pinard de Picard,<br />

die frisch erschienene <strong>PINwand</strong> No. <strong>340</strong> beinhaltet gleich ein<br />

echtes Power-Bündel an deutschen Spitzenbetrieben! Zunächst<br />

freuen wir uns, Ihnen mit dem Weingut Dr.Bürklin-Wolf eines<br />

der absoluten Aushängeschilder und Schwergewichte der Pfalz,<br />

den Pionier biodynamischer Bewirtschaftung in Deutschland<br />

und Eigentümer einiger der wertvollsten Lagen der Mittelhaardt<br />

vorzustellen. Viele Rieslingfreunde haben sich dieses Juwel gewünscht<br />

und auch wir liebäugelten mit den überdurchschnittlich<br />

reifefähigen Weißweinen des Hauses. Speziell die letzten<br />

drei Jahrgänge waren dermaßen beeindruckend, dass unsere Visite<br />

immer dringlicher wurde. Eine nahezu überfällige Aufnahme,<br />

die wir nun mit großer Freude angegangen sind. Beinahe<br />

schon zu den Klassikern zählen die Weine von Corvers-Kauter<br />

aus dem Rheingau. Der Bioland-Betrieb setzt dank Sohn Philipp<br />

Corvers weiter voll auf Nachhaltigkeit, denn diese gehört für<br />

ihn zum Qualitätsselbstverständnis. Die neue fast nahezu recycelte<br />

Glasflasche spart ganze 65% der CO2-Emissionen! An der<br />

Saar stellt der rastlose Unternehmer (einer der wenigen auf den<br />

die Bezeichnung Visionär wirklich zutrifft!) Roman Niewodniczasnski<br />

seine neues Führungsteam vor, welches eine souveräne<br />

Kollektion abliefert, die ungemein hedonistisch ausfällt und zu<br />

verzücken weiß. Am Neusiedlersee hat Charakterkopf Gernot<br />

Heinrich eine beeindruckende Vielfalt an Weinen gefüllt, die uns<br />

in ihrer avantgardistischen Anmutung noch lange beschäftigen<br />

werden. Nur wenigen Betrieben gelingt es, durch die gesamte<br />

breite Palette ihrer Weine so eigenständig, so unverwechselbar<br />

und dabei so präzise zu sein, wie das Weingut Heinrich. Ihr Stil<br />

erinnert uns an ungeschminkten Sichtbeton in der Architektur,<br />

der nicht mit schöner Verkleidung kokettierten will, sondern das<br />

Pure zu Tage fördert.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre<br />

unserer Pinwand!<br />

Versandkonditionen<br />

innerhalb Deutschlands!<br />

Frei Haus ab 95,00 €<br />

oder ab 12 Flaschen<br />

(Weine, Spirituosen & Olivenöle)<br />

Für Bestellungen unterhalb der Freihausgrenze erheben<br />

wir eine Versandkostenpauschale von 6,50 €<br />

KONTAKT<br />

Tel.: 06838/97950-0<br />

Email: info@pinard.de<br />

und das Team von Pinard de Picard<br />

3


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

DR. BÜRKLIN-WOLF<br />

WACHENHEIM A. D. WEINSTRASSE<br />

in unserem<br />

Programm!<br />

„Und oben erst, in den<br />

Gefilden der Großen Gewächse,<br />

entschwebt Bürklin nahezu<br />

dem gesamten Rest.“ – Vinum<br />

Weinguide Deutschland 2020<br />

5 STERNE<br />

VINUM WEINGUIDE DEUTSCHLAND 2022<br />

5 TRAUBEN<br />

GAULT&MILLAU WEINGUIDE DEUTSCHLAND<br />

1597 GEGRÜNDET<br />

BIODYNAMISCH ZERTIFIZIERT SEIT 2008<br />

BIODYVIN-MITGLIED SEIT 2005<br />

© Anne Großmann Fotografie<br />

4 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

Dr. Bürklin-Wolf erzeugt trockene<br />

Spitzenrieslinge aus den wertvollsten<br />

Lagen Deutschlands<br />

„Über nun schon viele Jahre wurde bei Dr. Bürklin-Wolf ein Weinstil entwickelt und gepflegt,<br />

den man wohl am besten mit „ruhig“ und „gelassen“ beschreiben kann.“<br />

– Vinum Weinguide Deutschland 2022<br />

„Dieses Weingut in Wachenheim ist einer der größten und bedeutendsten privaten<br />

Weinproduzenten Deutschlands und bietet einige der größten und beständigsten trockenen<br />

Rieslinge auf dem Planeten Wein.“ – The Finest Wines of Germany (Stephan Reinhardt)<br />

„Die Weinberge umfassen 85 Hektar Rebfläche. Die Lagen werden seit dem Jahre 1994 nach<br />

betriebseigenen strengen Kriterien klassifiziert. Dabei erfolgt nach burgundischem System<br />

eine Einteilung in Grands Crus und Premiers Crus.“ – Wein.Plus<br />

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf zählt eindeutig zu den<br />

Flaggschiffen der Pfalz und nimmt in der Geschichte<br />

des deutschen Weinbaus eine Pionierstellung ein. Nicht<br />

nur, dass hier bereits seit 1597, also über 400 Jahren Weinbau<br />

betrieben wird – und dies weiterhin in Familienhand – zählt zu<br />

den Besonderheiten des Guts. Allein die schiere Fläche an allerbesten<br />

Grand-Cru-Lagen, die in ihrer heutigen Ansammlung<br />

zu erwerben undenkbar wäre zeigt, dass hier seit Generationen<br />

Weinbau auf allerhöchstem Niveau betrieben wurde. Wer<br />

heute von den legendären Lagen wie Kirchenstück, Pechstein<br />

und Ungeheuer hört, denkt unweigerlich auch ans Weingut<br />

Dr. Bürklin-Wolf.<br />

LAGEN & HISTORIE<br />

Das eigentliche Weingut, wie wir es heute kennen, entstand<br />

erst 1875 durch Heirat und der Zusammenführung der Betriebe<br />

von Geheimrat Dr. Albert Bürklin – Vizepräsident des deutschen<br />

Reichstages, Generalintendant des badischen Hoftheaters<br />

Karlsruhe sowie Präsident der Goethegesellschaft in Weimar –<br />

und Luise Wolf, Erbin einiger der besten Lagen der Pfalz. Ausgebaut<br />

und in seiner internationalen Stellung gefestigt wurde<br />

das Gut durch den gleichnamigen Großneffen, Ökonomierat Dr.<br />

Albert Bürklin, der 1924 den Gesamtbesitz erbte und vor allem<br />

für den mühevollen Wiederaufbau der Pfälzer Weinkultur nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich zeichnete.<br />

Zu den 86ha, die das Gut heute selbst und bewusst ohne Zukauf<br />

bewirtschaftet, zählen Weine der vier Gemeinden Wachenheim,<br />

Forst, Deidesheim und Ruppertsberg. Darunter befinden sich<br />

ganze acht der legendärsten Große-Gewächs-Lagen, die hier –<br />

analog zum Vorbild Frankreich – als Grand Crus (kurz „G. C.s“)<br />

bezeichnet werden: In Forst die wohl berüchtigste Rieslinglage<br />

der Pfalz, das Kirchenstück (0,54 Hektar) sowie die Flagschiffe<br />

Pechstein (1,71 Hektar), Jesuitengarten (0,59 Hektar) und Ungeheuer<br />

(0,93 Hektar), in Ruppertsberg der Reiterpfad und die<br />

Monopollage Gaisböhl (7,55 Hektar, Pflanzjahr 1977) sowie der<br />

Langenmorgen, Hohenmorgen und Kalkofen in Deidesheim.<br />

PHILOSOPHIE & VINIFIKATION<br />

Die generelle Ausrichtung und die wegweisenden Schritte, die<br />

das Bild des heutigen Guts zeichnen, verdanken wir Bettina<br />

Bürklin-von Guradze. Die älteste Tochter Dr. Albert Bürklins<br />

übernimmt 1990 das mütterliche Weingut und führt es bis heute<br />

in Familienhand fort. Was dann geschieht, ist nichts weniger als<br />

die Einnahme einer der Vorreiterrollen des nachhaltig ökologischen<br />

Weinbaus in Deutschland sowie die Pionierarbeit am Gedanken<br />

des heutigen „Großen Gewächses“ wie wir es vom VDP<br />

kennen. Inspiriert von Nicolas Joly, Kultwinzer und Verfasser des<br />

Werks „Beseelter Wein“, entdeckt die Diplom-Önologin Bettina<br />

Bürklin-von Guradze die Welt der Biodynamie für sich. Die Begeisterung<br />

wird größer als sie erkennt, dass jene ganzheitliche<br />

Bewirtschaftungsform das große Erbe der Familie, die besten<br />

Rieslinglagen der Pfalz, für zukünftige Generationen bewahren<br />

könnte und die Qualität der Weine auf ein höheres Level und<br />

damit dem großen Vorbild, Burgund, näherbringen könnte.<br />

In der Ruppertsberger Hoheburg wurde daraufhin im Jahrgang<br />

2001 eine Versuchsfläche für biodynamische Bewirtschaftung<br />

genutzt, deren Potenzial niemand geringeres als Marc Kreydenweiss<br />

(Elsass) bescheinigte. Die Ergebnisse waren derartig vielversprechend,<br />

dass bereits 2005 die Bewirtschaftungsform auf<br />

die volle Betriebsfläche erweitert wurde und 2008 das Weingut<br />

Dr. Bürklin-Wolf als vollzertifiziertes Biodyn-Weingut eingestuft<br />

war. Dabei erwähnt der heutige Geschäftsführer, Steffen Brahner,<br />

welch Sisyphos-Arbeit die Konversion bedeutete: „Jahre<br />

wie 2003 oder 2006 waren schmerzhaft aber gutes Lehrgeld.<br />

Frau von Guradze kam 1990 ins Weingut, damals gab es hier<br />

5


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

noch allerlei Rebsorten, eben was das Deutsche Weinrecht hergab.<br />

Das hat sich dramatisch verändert.“ Auch verkleinerte sie<br />

den Betrieb von 120ha um ein ganzes Drittel und senkte die<br />

Produktionsmenge um zwei Drittel, alles mit dem Fokus auf die<br />

Qualität. Zukauf gibt es im Weingut nicht.<br />

Bettina Bürklin-von Guradze: „Aus der Nachhaltigkeit im Weinberg<br />

erwächst die schmeckbare Herkunft und die große Reifefähigkeit<br />

unserer Spitzenrieslinge. Wir sprechen von langsamen<br />

Weinen, gemeint ist damit, dass wir ihnen alle Zeit der Welt lassen,<br />

um sich, möglichst vom Menschen unbeeinflusst, von der<br />

Traube zu einem Spitzenwein entwickeln zu können. Spätere<br />

Vermarktungszeitpunkte der Lagenweine sind die logische Konsequenz<br />

dieses Umgangs mit der Natur und für unsere Kunden<br />

die Garantie, trinkfähige und lagerfähige Weine zu erwerben.“<br />

Starkes Team:<br />

Außenbetriebsleiter<br />

Jan Hock und<br />

Kellermeister<br />

Nicola Libelli<br />

Weil das Weingut ähnlich denkende Betriebe seinerzeit vorwiegend<br />

in Frankreich vorfand, zählte es als einziges deutsches<br />

Weingut als Mitglied in der Gruppierung Biodyvin zu denen<br />

Koryphäen wie die Domaine de la Romanée-Conti, Comte Liger-Belair<br />

und Leflaive gehören. Bereits Mitte der 1990er-Jahre<br />

baute man hier trockene Lagenrieslinge aus und leistete somit<br />

Pionierarbeit für die heutigen trockenen Großen Gewächse<br />

des VDP. Alte Steuerkarten aus 1828 sowie der Fokus auf die<br />

Eigenheiten der Geologie und Mikroklimata der einzelnen Parzellen<br />

dienten nicht zuletzt neben dem Burgund als Vorbild<br />

zur gutseigenen Klassifikation, welche die Lagen in Grand Crus<br />

(„G. C.“) Premier Crus („P. C.“) und Ortsweine unterteilt. Dies<br />

war auch eine Art Notwehrreaktion auf die Auswucherungen<br />

des Weingesetzes von 1971, das Qualität nach Reife und nicht<br />

nach Güte bewertete.<br />

Ein Weingut dieser Ausmaße wäre nichts ohne ein langjähriges<br />

und starkes Team. Neben der Gutsbesitzerin Bürklin-von Guradze<br />

führt Steffen Brahner seit 2008 die Geschicke des Guts.<br />

Seit 2010 befindet sich der Keller in fester Hand von Nicola Libelli,<br />

der ursprünglich als Praktikant gekommen mittlerweile<br />

ein Dutzend Jahrgänge verantwortete und die Ikone Fritz Knorr<br />

ablöste. Dass mit Jan Hock seit 2018 ein enger Studienkollege<br />

im Außendienst wirkt, hat unserer Meinung nach die die Dynamik<br />

des wie ein Schweizer Uhrwerk funktionierenden Betriebs<br />

nochmals feinjustiert. Oder um Nicola selbst zu zitieren: „Das<br />

Leben mit Jan Hock ist noch schöner geworden.“<br />

Die Vinifikation gestaltet sich einfach, wenn man bedenkt, dass<br />

allen Weinen die nötige Zeit gegeben wird. So strebt Libelli eine<br />

eher warme Vergärung bis zu 24 °C an, um die Weine dann anschließend<br />

knochentrocken im großen Holzfass auszubauen.<br />

Die „P. Cs.“ erscheinen im Herbst des Folgejahres, die „G. C.s“<br />

stets im Frühjahr des übernächsten Jahres. Das Ergebnis sind<br />

trockene Rieslinge aus den besten Lagen der Mittelhaardt und<br />

oft auch Weine, die zu den lagerfähigsten ihrer Kategorie zählen.<br />

Dass sich die Genialität dieser einzigartigen Philosophie bereits<br />

mit den Guts- und Ortsweinen erschließt, unterstreicht die<br />

Hieb- und Stichfestigkeit dieser über Jahrhunderte erarbeiteten<br />

Ausnahmestellung.<br />

© Anne Großmann Fotografie<br />

Abschließend sei die Fine zitiert: „Das Erstaunliche ist, dass es<br />

das Weingut Dr. Bürklin-Wolf geschafft hat, in mehr als hundertfünfzig<br />

Jahren deutscher Geschichte mit all ihren Verwerfungen<br />

und Brüchen bis heute faszinierende Rieslinge aus den<br />

weltberühmten Lagen wie Ungeheuer, Kirchenstück, Pechstein,<br />

Gaisböhl oder Reiterpfad in den Gemarkungen Forst, Deidesheim,<br />

Ruppertsberg und Wachenheim zu erzeugen. In dieser<br />

Kontinuität erinnert es an eine burgundische Domaine wie Romanée-Conti.“<br />

6 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

© Dr. Bürklin-Wolf<br />

GUTSWEINE<br />

BLANC „DR. BÜRKLIN-WOLF“ TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Riesling, Sauvignon Blanc und Scheurebe bilden den perfekten aromatischen<br />

Dreiklang des „Blanc“!<br />

DPF122321 Blanc „Dr. Bürklin-Wolf“, 2021 DV 12% Vol. 14,00 €/l 10,50 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Die Schafgarbe gehört neben dem Inkarnatklee und<br />

dem Baldrian zu den wichtigsten Gewächsen im biodynamischen<br />

Weinbau, der auf dem Weingut Dr.<br />

Bürklin-Wolf seit 2005 zertifiziert betrieben wird. Für<br />

die Handelnden des Weinguts ist diese Arbeitsweise<br />

längst eine Lebenseinstellung und in Fleisch und Blut<br />

übergegangen. Sie umfasst nicht nur den biologischen<br />

Weinbau, sondern bezieht das gesamte Ökosystem<br />

und alle Arbeiten im Hof im Sinne einer Kreislaufwirtschaft<br />

mit ein. Als Symbol für diese Arbeitsweise wurde<br />

für den „Blanc“ des Hauses die Schafgarbe gewählt.<br />

Der „Blanc“ ist eine Cuvée der drei so aromatischen<br />

Sorten Riesling, Sauvignon Blanc und Scheurebe, die<br />

in den Weinbergen des Weinguts wachsen. Die Trauben<br />

wurden zum optimalen Zeitpunkt im September<br />

2021von Hand gelesen und recht kühl im Edelstahl<br />

vergoren. Damit unterscheidet sich die Vergärung<br />

von der sonst üblichen des Weinguts, bei der Nicola<br />

Libelli den Riesling eher warm vergären lässt. Aber bei<br />

diesem Wein liegt der Fokus auf der Frische und der<br />

grünen Aromatik, die hervorgehoben werden sollen.<br />

Hier geht es um „easy-drinking“, aber auf Dr. Bürklin-<br />

Wolf-Niveau!<br />

Den Auftakt dieses ungemein aromatischen Weins<br />

bilden Noten von Cassis und Holunderblüten, grünen<br />

Äpfeln und Birnen, Limetten und Zitronen mit ein<br />

wenig Gras und kühlem Gestein. Am Gaumen sorgen<br />

Säure und ein wenig Restzucker für eine charmante,<br />

geradezu süffige Balance. Der „Blanc“ ist also überaus<br />

saftig, während die Säure für ordentlich Druck und<br />

eine exzellente Präzision sorgt. Auch hier pendelt die<br />

Aromatik zwischen grünen, hellen und knackigen Noten,<br />

etwas weißfleischigem Obst sowie einem Hauch<br />

von Exotik und zerstoßenem Stein. Das ist so lebendig,<br />

so frisch, so klar – und sorgt definitiv für gute Laune!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2025.<br />

7


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

RIESLING „DR. BÜRKLIN-WOLF“ TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Die Visitenkarte des Hauses und ein herausragender Weinwert!<br />

DPF121921 Riesling „Dr. Bürklin-Wolf“, 2021 DV 12% Vol. 17,33 €/l 13,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf gehört zu den größten<br />

privat geführten Weingütern Deutschlands, und es<br />

wird seit 17 Jahren offiziell nach Biodyvin-Richtlinien<br />

biodynamisch bewirtschaftet. Hervorgegangen ist das<br />

Weingut aus der Ehe von Dr. Albert Bürklin mit Luise<br />

Wolf, und es hat sich schon im 19. Jahrhundert einen<br />

hervorragenden Ruf erworben, der bis heute, zumal<br />

durch die Besitzerin Bettina Bürklin-von Guradze, Geschäftsführer<br />

Steffen Brahner und Kellermeister Nicola<br />

Libbeli weiter ausgebaut wird. Hier wurde in den<br />

letzten Jahren tatsächlich immer weiter an der viel beschworenen<br />

Qualitätsschraube gedreht – soweit das<br />

überhaupt noch möglich war. „Ich will dabei einfach<br />

alles in der Hand haben, vom Schneiden bis zum Ernten“,<br />

erläutert Nicola Libelli in unserem Gespräch über<br />

diesen Wein, der laut Steffen Brahner „nicht nur die<br />

Visitenkarte unseres Weinguts ist, sondern auch unser<br />

wichtigster Wein“. Kein Wunder also, dass dieser trockene<br />

Riesling mit größter Sorgfalt bereitet wurde. Im<br />

Jahrgang 2021 präsentiert er sich als Auswahl der Lagen<br />

von Wachenheim, Forst und Ruppertsberg, dazu<br />

kommt heuer auch etwas Lesegut aus dem Pechstein<br />

und dem Ungeheuer. Die Trauben wurden von Hand<br />

geerntet und temperaturkontrolliert im Edelstahl<br />

spontan vergoren sowie im Edelstahl und im Doppelstückfass<br />

auf der Feinhefe ausgebaut.<br />

Es ist schon ein extrem attraktiver Gutsriesling, den<br />

Dr. Bürklin-Wolf hier anbietet. Er brilliert im Duft mit<br />

leicht würzigen Kumquats samt Schale, gelben Pflaumen,<br />

weißem Pfirsich und ein wenig Birne, feuchtem<br />

Stein mit ein wenig Petrichor, einem Hauch von Hefe<br />

und Creme. Am Gaumen wirkt die Säure zugleich<br />

reif und voller Energie, mit der sie die weißfleischige<br />

Frucht durchdringt und zusammen mit der Hefe für<br />

ein seidiges Mundgefühl sorgt. Man hat hier „ein Maul<br />

voll Wein“ mit einer mit Luft immer deutlicher werdenden<br />

Gesteinswürze.<br />

Ab sofort und sicherlich auch noch über die<br />

nächsten 8 Jahre.<br />

RIESLING „HOMMAGE À LUISE“ FEINHERB, 2021 (BIO)<br />

Ein halbtrockener Riesling, wie ihn Luise Wolf geliebt hätte,<br />

die mit Dr. Albert Bürklin das Weingut in der heutigen Form gegründet hat.<br />

DPF122021 Riesling „Hommage à Luise“, 2021 DV 9,5% Vol. 18,66 €/l 14,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist in seiner heutigen<br />

Form 1875 durch die Ehe von Dr. Albert Bürklin mit Luise<br />

Wolf entstanden. Luise hatte damals die attraktivsten<br />

Lagen mit in die Ehe und in das Weingut gebracht.<br />

Ihr ist dieser Riesling gewidmet, der in einem Stil erzeugt<br />

wird, den sie sicher gemocht hätte. Die Trauben,<br />

die für die „Hommage à Luise“ genutzt werden, stammen<br />

aus vergleichsweise kühlen Wachenheimer Weinbergen<br />

am Rande des Pfälzer Waldes. Die Weinberge<br />

werden seit 2005 – zertifiziert nach Biodyvin-Richtlinien<br />

– biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Nach der<br />

selektiven Handlese wurden die Trauben spontan und<br />

temperaturkontrolliert im Edelstahl vergoren und bei 35<br />

Gramm Restzucker im Verhältnis zu 7,8 Gramm Säure<br />

abgestoppt und im Edelstahl und Doppelstückfass ausgebaut.<br />

Der hell strohgelbe Riesling besitzt noch ein wenig<br />

Gärkohlensäure, die ihn im jungen Stadium noch frischer<br />

und trinkfreudiger macht, als er es ohenhin<br />

schon ist. Im Duft verbinden sich Zitronenbaiser mit<br />

weißem Pfirsich, gelben Birnen und Mirabellen, etwas<br />

Hefe und weißen Blüten. Am Gaumen wird es ungemein<br />

saftig und geradezu süffig in der gelungenen<br />

Kombination aus Restzucker und einer reifen, aber eindringlichen<br />

Säure, die durch die feine Gesteinswürze<br />

und die Mineralität des Terroirs noch gepusht wird.<br />

Keine Frage, dieses Pfälzer Kabinettstück verfügt über<br />

gefährlich viel Trinkfluss.<br />

Der Riesling trinkt sich jetzt und sicher die<br />

nächsten acht Jahre hervorragend.<br />

8 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

ORTSWEINE<br />

WACHENHEIM RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Ein Ortsriesling, dessen Frucht ausschließlich aus den Ersten Lagen des Ortes stammt.<br />

Was für ein Luxus und was für eine Qualität!<br />

DPF121521 Wachenheim Riesling, 2021 DV 12% Vol. 25,33 €/l 19,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

„Wir befinden uns in einer luxuriösen Situation“, erklärt<br />

Kellermeister Nicola Libelli die Umstände, die zu der<br />

herausragenden Qualität der Ortsweine von Dr. Bürklin-Wolf<br />

führen. Er spielt darauf an, dass das Weingut<br />

in seiner knapp 500-jährigen Geschichte, vor allem<br />

aber seit dem 19. Jahrhundert Filetstücke in den besten<br />

Lagen rund um Deidesheim, Wachenheim, Forst<br />

und Ruppertsberg erwerben konnte – insgesamt sind<br />

es nun 85 Hektar. Und speziell am Heimatort Wachenheim<br />

gehören die Ersten Lagen Goldbächel, Böhlig,<br />

Gerümpel, Altenburg und Rechbächel dazu, die entsprechend<br />

auch in diesen Ortswein mit eingeflossen<br />

sind. Wie es bei Dr. Bürklin-Wolf Standard ist, wurden<br />

die Trauben aus den seit 2005 offiziell biologisch-dynamisch<br />

bewirtschafteten Weinbergen von Hand gelesen<br />

und im Weingut nach behutsamer Pressung und<br />

leicht verlängerter Standzeit spontan im Holz recht<br />

warm vergoren, also bei rund 24 °C, dann auf der Vollhefe<br />

im großen Holzfass ausgebaut.<br />

Der intensiv strohgelbe Riesling duftet wie sein Deidesheimer<br />

Pendant vor allem elegant und fein, hier<br />

aber mit mehr gelber reifer Steinfrucht und etwas<br />

mehr Rauch statt Tabakwürze. Zudem wirkt die Hefe<br />

hier präsenter. Mit zunehmender Luft machen sich<br />

fleischige Nektarinen und Mirabellen, Orangen,<br />

Kapstachelbeeren und Sternfrucht bemerkbar. Dazu<br />

kommt die typische feine Gesteinswürze. Am Gaumen<br />

führen der Ausbau auf der Vollhefe und eine<br />

leichte Standzeit vor dem Pressen zu einem sehr präsenten<br />

Mundgefühl. Die Hefe und die volle Frucht<br />

kleiden den Gaumen seidig und cremig aus, die<br />

Standzeit sorgt für grip, und die 2021er-Säure bietet<br />

Druck und viel Energie bis ins saftige und feinwürzige<br />

lange Finale. Ein wunderbarer „Village“ zu einem äußerst<br />

attraktiven Preis!<br />

Ab sofort und bis sicher 2033.<br />

© www.heroesofriesling.com<br />

9


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

DEIDESHEIM RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Äußerst attraktiver Ortsriesling aus den Deidesheimer Lagen Langenmorgen,<br />

Hohenmorgen und Kalkofen!<br />

DPF121721 Deidesheim Riesling, 2021 DV 12% Vol. 25,33 €/l 19,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf hat im Laufe seiner<br />

500-jährigen Geschichte rund 85 Hektar bester Lagen<br />

rund um Deidesheim, Wachenheim, Forst und<br />

Ruppertsberg erworben. Diese Hektar sind heute<br />

penibel genau in all ihren Eigenheiten und Bodenzusammensetzungen<br />

erfasst, sodass Nicola Libelli, der<br />

Kellermeister des Weinguts, der zusammen mit seinem<br />

Freund aus Studientagen, dem Außenbetriebsleiter<br />

Jan Hock, die Qualität der Weine verantwortet,<br />

eine exzellente Grundlage dafür besitzt, welche Lesen<br />

aus welchen Parzellen in die zukünftigen Weine einfließen.<br />

Beim Deidesheim Riesling sind es nicht zuletzt<br />

Vorlesen aus dem Deidesheimer Langenmorgen, dem<br />

Hohenmorgen und dem Kalkofen, die die immense<br />

Attraktivität dieses Village-Weins ausmachen. Tatsächlich<br />

ist es geradezu fantastisch, was man hier an<br />

Komplexität, Charme und Tiefe in einem Ortsriesling<br />

erhält. Wie es bei Dr. Bürklin-Wolf Standard ist, wurden<br />

die Trauben aus den seit 2005 offiziell biologischdynamisch<br />

bewirtschafteten Weinbergen von Hand<br />

gelesen und im Weingut nach behutsamer Pressung<br />

und leicht verlängerter Standzeit spontan im temperaturkontrollierten<br />

Edelstahltank recht warm vergoren,<br />

also bei rund 24 °C. Es folgte ein Ausbau auf der Feinhefe<br />

im Edelstahl und vor allem im Doppelstückfass.<br />

Der strohgelbe Riesling duftet von Beginn an überaus<br />

elegant und fein. Er hat nichts Lautes an sich,<br />

sondern besticht vielmehr durch die leisen Töne der<br />

Würze von Kräutern und blondem Tabak, von etwas<br />

Apfelschale und weißfleischiger Frucht. Ein ähnliches<br />

Bild entsteht am Gaumen, wo die helle Frucht sich<br />

noch etwas intensiver zeigt und mit der kräutrigen<br />

und steinigen Würze verwoben wird. Die leichte<br />

Standzeit äußert sich in einem Hauch von Phenolik<br />

und Gerbstoff, gibt dem Wein Festigkeit und grip,<br />

während die Säure, fein ziseliert, den Riesling in jeder<br />

Verästelung belebt und mit viel Energie speist – bis in<br />

das beeindruckend lange Finale!<br />

Ab sofort uns bis sicherlich 2034 ganz hervorragend.<br />

„Es gibt nicht viele deutsche<br />

Weingüter, die national und<br />

international so etabliert sind<br />

wie das von Bettina Bürklin-von<br />

Guradze.“ – Gault&Millau<br />

© Anne Großmann Fotografie<br />

10 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

WACHENHEIM RIESLING „R“ TROCKEN, 2018 (BIO)<br />

Wachenheim Riesling „R“ mit verlängertem Hefelager: „Village“ auf höchstem Niveau!<br />

DPF121818 Wachenheim Riesling „R“, 2018 DV 12% Vol. 32,00 €/l 24,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Wer in der Pfalz nach alterungswürdigen Weinen<br />

sucht, landet früher oder später bei Dr. Bürklin-Wolf.<br />

Das Weingut ist seit langer Zeit für das exzellente<br />

Reifepotenzial seiner Weine bekannt. Meist allerdings<br />

muss man sich um diese Reife selbst kümmern,<br />

manchmal übernimmt das allerdings auch das Weingut.<br />

So im Falle dieses Wachenheim-Rieslings, dessen<br />

„R“ für „Réserve“ und somit für eine verlängerte Lagerzeit<br />

steht. Grundsätzlich basiert dieser Wein auf dem<br />

„handelsüblichen“ Wachenheim Riesling, der ja dank<br />

des beeindruckenden Lagenportfolios ausschließlich<br />

aus den Ersten Lagen Goldbächel, Böhlig, Gerümpel,<br />

Altenburg und Rechbächel gewonnen wird. Wie bei<br />

Bürklin-Wolf Standard und Regel, wurden die Trauben<br />

aus den seit 2005 offiziell biologisch-dynamisch<br />

bewirtschafteten Weinbergen von Hand gelesen und<br />

im Weingut nach behutsamer Pressung und leicht verlängerter<br />

Standzeit spontan im Holz recht warm, also<br />

bei rund 24 °C vergoren. Es folgte ein Ausbau auf der<br />

Vollhefe im großen Holzfass. Allerdings ist es nicht ein<br />

Fass, sondern es sind mehrere, die Jahr für Jahr befüllt<br />

werden. Beim 2013er stach ein besonders langsam<br />

gärendes Fass heraus, das Nicola Libelli, der die Weine<br />

verantwortet, langsam weitergären ließ, um den<br />

Riesling anschließend bis zur Füllung drei Jahre später<br />

auf der Vollhefe zu belassen. Das war der Beginn<br />

einer neuen Tradition, die auch dazu beigetragen hat,<br />

die Ortsweine des Weinguts noch einmal besonders<br />

aufzuwerten. Denn selbst bei Bürklin-Wolf stehen sie<br />

oft ein wenig zu sehr hinter den Lagenweinen zurück,<br />

dabei sind sie in Bezug auf das Preis-Genuss-Verhältnis<br />

unschlagbar attraktiv. Das gilt auch für den Wachenheim<br />

Riesling „R“ von 2018, der nun veröffentlicht<br />

wurde: ein Wein von fantastischem Schmelz und einer<br />

überaus attraktiven Würze in Verbindung mit herben<br />

und saftigen Früchten. Der goldgelbe Riesling duftet<br />

nach Kumquats und Salzzitronen, Sternfrucht und<br />

Nektarinen, vor allem aber nach nassem Stein, Kräutern,<br />

etwas hellem Tabak, Heu und Hefe. Am Gaumen<br />

wirkt der „R“ saftig, hefig, cremig und seidig, auskleidend<br />

und kraftvoll und gleichzeitig elegant. Ein Wein,<br />

der weniger mit der Säure als mit der Textur spielt und<br />

seine immense Frische von der tiefen Mineralität erlangt,<br />

die den Riesling so lebendig sein lässt. Ein über<br />

die Maßen fabelhafter Ortswein, bei dem man sofort<br />

zugreifen sollte!<br />

Ab sofort uns bis 2034 ein ganz großer Genuss.<br />

FORST RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Eine Kampfansage an so manch Großes Gewächs!<br />

DPF121621 Forst Riesling, 2021 33,33 €/l 25,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

Zur Reservierung, Lieferung ab Juli 2022<br />

Keine Wunder schrieb Stephan Reinhardt (Robert Parker’s<br />

Wine Advocate) einst über den Wein: „Der Forster<br />

Riesling Village ist ein außergewöhnlicher Riesling<br />

zu einem sehr moderaten Preis.“ Der Forster Riesling<br />

im Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist eine echte Kampfansage<br />

an manch Großes Gewächs. Und das, obwohl<br />

es sich lediglich um einen VDP.Ortswein handelt. Die<br />

Kennzeichnung ist jedoch pures Understatement,<br />

denn in diesem Riesling befinden sich mitunter eine<br />

Partie von 3.000 Litern aus dem Forster Pechstein sowie<br />

1.500 Litern aus der „G. C.“-Lage Jesuitengarten!<br />

Und in der Tat spürt man diese „schwarze Materie“,<br />

wie Kellermeister Nicola Libelli es umschreibt. „Der<br />

Forster Ortswein hat eine gewisse Reduktionsnote<br />

wie sie auch im Jesuitengarten vorhanden ist, die Verwandtschaft<br />

ist offensichtlich dieses Jahr.“ Es duftet<br />

wie in allen Rieslingen des mit 86 Hektar an Spitzenlagen<br />

nicht armen Weinguts nicht nach Primärfrucht.<br />

Man spürt, dass den Weinen ihre Zeit im feuchtkühlen<br />

Keller gegeben wird. Eine tiefe und<br />

würzige Nase mit flintigen Noten definiert<br />

das Bouquet. Am Gaumen gleitet der Riesling<br />

– typisch Forster Terroir – kraftvoll über<br />

die Zunge, zeigt sich dabei kompakt. Die<br />

Balance zwischen Säure, Körper und Würze<br />

ist einzigartig. Es würde uns nicht überraschen,<br />

wenn dieser Wein besser reift als manch Großes Gewächs<br />

von der Mittelhaardt. Einer unserer absoluten<br />

Rieslingfavoriten des Jahrgangs 2021 und dies regionsübergreifend!<br />

Trinkreife ab sofort, Potenzial für mehr als eine Dekade,<br />

mindestens bis 2024.<br />

11


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

WACHENHEIMER RECHBÄCHEL „P.C.“<br />

RIESLING ERSTE LAGE, 2021 (BIO)<br />

Rechbächel und Gaisböhl bilden die beiden Monopollagen des Weinguts<br />

DE-ÖKO-003<br />

DPF121121 Wachenheimer Rechbächel „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 41,33 €/l 31,00 €<br />

DPF121121M Wachenheimer Rechbächel „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 MAG 48,00 €/l 72,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Zu Hause ist’s am Schönsten! In Wachenheim befindet<br />

sich das Weingut Dr. Bürklin-Wolf samt Kelterhaus<br />

und zudem eine der beiden Monopollagen des<br />

Mittelhaardter Spitzenweinguts. Kein Wunder, dass<br />

Außenbetriebsleiter Jan Hock diesem Filetstück von<br />

3,12 Hektar besondere Aufmerksamkeit widmet, sodass<br />

Nicola Libelli im Keller des Gutshofs kaum noch<br />

Hand anlegen muss. Beim Rechbächel handelt es sich<br />

um eine Südlage, deren ältesten Reben bereits 1971<br />

gepflanzt wurden. Sie wurzeln tief in den Boden aus<br />

gelbem und roten Sandsteingeröll und sobald sie eine<br />

Tiefe von 1,80 Metern erreichen, versorgt eine Schicht<br />

aus Flussgestein die Wurzeln mit Wasser und Mineralien.<br />

Dieser Riesling, spontan vergoren und bis in den<br />

August auf der Hefe im Doppelstückfass ausgebaut,<br />

zeig eine intensive Zitrusfrucht und saftige Aromatik<br />

am Gaumen. Salzzitronen tauchen auf, die hier bestens<br />

gepuffert werden vom kraftvollen und kräutrigwürzigen<br />

Riesling.<br />

SUBSKRITION PREMIER CRUS<br />

© www.heroesofriesling.com<br />

Hochgenuss ab Freigabe im Herbst 2022, Höhepunkt<br />

wohl ab 2025 bis 2038+<br />

WACHENHEIMER GOLDBÄCHEL „P.C.“<br />

RIESLING ERSTE LAGE, 2021 (BIO)<br />

4,3 ha umfassende Wachenheimer Spitzenlage!<br />

DPF121221 Wachenheimer Goldbächel „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 41,33 €/l 31,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Ganze drei der insgesamt 4,3 Hektar großen Lage bewirtschaftet<br />

das Weingut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim.<br />

Wie beim Rechbächel handelt es sich um eine<br />

Südlage, hier mit leichter Hangneigung, welche eine<br />

ideale Sonneneinstrahlung bewirkt. Der Buntsansteinboden<br />

ist typisch für die Weine der Mittelhaardt und<br />

sorgt für einen kraftvollen und saftigen Riesling, der<br />

hier durch den langen Fassausbau (bis in den Sommer<br />

hinein) und die bewusst warme und nicht zu langsame<br />

Vergärung frei von kitschiger Frucht ausfällt. Feine<br />

Kräuter und getrocknete Blüten umschwirren hier die<br />

nur vorsichtig angedeutete Zitrusfrucht. Am Gaumen<br />

erweist sich das Goldbächel als saftiger aber kraftvoller<br />

Riesling mit subtiler mineralischer Gesteinsnote im<br />

Nachhall. Diesen komplexen Riesling darf man getrost<br />

auch mal etwas wärmer, bei 12–14 °C genießen, damit<br />

seine Intensität voll zur Geltung kommt. Die ungeschönten<br />

Terroir-Weine des Hauses vertragen das<br />

Spiel mit der Temperatur besonders gut und beweisen<br />

so, dass hier die Rebsorte lediglich als Vehikel fungiert.<br />

Denn was wir primär schmecken ist der saftige und<br />

kraftvolle Charakter der Wachenheimer Rieslinge, der<br />

hier viel floraler ausfällt als beispielsweise die dunkel<br />

gewebten Rieslinge der Forster Gemarkungen.<br />

Ab Freigabe im Herbst 2022, ideal ab 2024 bis 2038+<br />

12 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

WACHENHEIMER ALTENBURG „P.C.“<br />

RIESLING ERSTE LAGE, 2021 (BIO)<br />

Die kühlste Lage des Weinguts!<br />

„Altenburg hat in den letzten Jahren enorm gewonnen.“ – Steffen Brahner<br />

DPF121321 Wachenheimer Altenburg „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 41,33 €/l 31,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Bei der Wachenheimer Altenburg handelt es sich um<br />

einen reinen Osthang von 1,22 Hektar. Für Geschäftsführer<br />

Steffen Brahner stell die Altenburg eine zu Unrecht<br />

weniger beachtete Lage dar. Denn die Exposition<br />

erlaubt eine lange Nachmittagsbeschattung der<br />

Trauben, ein gerade in den warmen Jahren enormer<br />

Standortvorteil. „Die Altenburg hat in den letzten<br />

Jahren enorm gewonnen.“ Sie grenzt an den Wachenheimer<br />

Böhlig. Auch Kellermeister Nicola Libelli hebt<br />

die Güte der Lage hervor: „Deidesheim ist beispielsweise<br />

flacher. Die Altenburg ist bereits schattig, wenn<br />

das Gerümpel noch in der Sonne steht. Eine sehr stabile<br />

Lage, die nicht so schnell kippt und daher auch später<br />

gelesen werden kann, da die Trauben enorm lange<br />

gesund bleiben.“ In einem ohnehin spätausreifenden,<br />

da kühlen Jahrgang wie 2021 hebt sich dieser Riesling<br />

durch eine bestechende Präzision hervor. Eine feine<br />

flintig, fast an nassen Asphalt erinnernde Note duftet<br />

hier aus dem Glas. Der knochentrocken vergorene<br />

und bis in den August auf der Feinhefe ausgebaut<br />

Riesling wirkt fein und geradlinig. Auch hier lassen<br />

sich kaum Fruchtnoten ausmachen, denn die steinige<br />

Aromatik und seidige Struktur des Weins stehen im<br />

Vordergrund. „Es gilt, diese ganz individuellen Eigenschaften<br />

jeder Spitzenlage im Wein widerzugeben.<br />

Wir erzeugen also in letzter Konsequenz keinen Riesling,<br />

sondern ein Kirchenstück oder einen Pechstein.<br />

Der Riesling ist hierfür lediglich das perfekte Werkzeug.“<br />

heißt es in der Charta des Weinguts. Weine<br />

wie dieser lassen die einzigartige Philosophie spielend<br />

leicht nachvollziehen.<br />

Ab Freigabe im Herbst 2022, ideal ab 2025 bis ca. 2039.<br />

© Dr. Bürklin-Wolf<br />

13


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

RUPPERTSBERGER HOHEBURG „P.C.“<br />

RIESLING ERSTE LAGE, 2021 (BIO)<br />

Hoheburg: Stein des Anstoßes für die biodynamische Bewirtschaftung<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DPF121421 Ruppertsberger Hoheburg „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 41,33 €/l 31,00 €<br />

DE-ÖKO-003<br />

In Ruppertsberg wurde vor über 20 Jahren der Grundstein<br />

für die heute sich über alle 86ha erstreckende<br />

zertifiziert biodynamische Bewirtschaftungsform gesetzt.<br />

Bettina Bürklin-von Guradze ließ sich damals<br />

vom im Elsass beheimateten Marc Kreydenweiss ermutigen<br />

einige Parzellen zu Versuchszwecken zu bewirtschaften.<br />

Der Winzer erkannte die günstigen<br />

und seiner Region nicht unähnlichen Bedingungen.<br />

Die unweit vom Hofgut Ruppertsberg gelegene Lage<br />

war die erste biodynamisch bewirtschaftete Parzelle<br />

im Weingut Dr. Bürklin-Wolf. „Unsere warme Kessellage<br />

ist der charmanteste unter den Lagenrieslingen,<br />

ist windgeschützt und hat beinahe Clos-Charakter.“<br />

so Steffen Brahner. Ihren Namen verdankt sie einer<br />

im 14. Jahrhundert zerstörten Burg der Ritter von Ruprechtsberg.<br />

Das Weingut bewirtschaftet hier 4,68<br />

Hektar Rebfläche.<br />

Es ist erstaunlich: Die Analysewerte zeigen die niedrigsten<br />

Säurwerte im Most. Doch trotzdem verblüfft<br />

der Jahrgang 2021 durch eine vibrierende Säurestruktur,<br />

die für einen vom Buntsandstein gewachsenen<br />

Riesling äußerst animierend aber nicht zu bissig ausfällt.<br />

Über die präsente gelbe Frucht legt sich im jugendlichen<br />

Stadium unserer Fassprobe eine betörende<br />

leichte Reduktionsnote. Diese Flintigkeit besitzt die<br />

Hoheburg in den letzten Jahren regelmäßig. Sie erinnert<br />

an Feuerstein und gerösteten Sesam. Erst mit<br />

Luft tauchen Sternfrucht und Zitronen auf. Am Gaumen<br />

prägen den feinen Riesling, der kompakt und wie<br />

an der Schnur gezogen wird, würzige Elemente. Ein<br />

saftiger Pfälzer Riesling, der noch lange nachhallt und<br />

auch den ein oder anderen Rieslingskeptiker überzeugen<br />

dürfe, so geschmeidig und texturreich zeigt sich<br />

dieser charmante Lagenwein.<br />

Ab Herbst 2022, Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2038.<br />

© Bürklin-Wolf<br />

14 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-003<br />

WACHENHEIMER BÖHLIG „P.C.“ RIESLING ERSTE LAGE, 2021<br />

„Unser einziger Wein vom Kalkboden.“ – Nicola Libelli<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DPF120921 Wachenheimer Böhlig „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 44,00 €/l 33,00 €<br />

DPF120921M Wachenheimer Böhlig „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 MAGNUM 50,66 €/l 76,00 €<br />

Satte 3,11 Hektar bewirtschaftet Dr. Bürklin-Wolf in<br />

der 4,94 Hektar großen Lage. Die Besonderheit für die<br />

Mittelhaardtlage: Das rote und gelbe Sandsteingeröll<br />

wird hier von Kalkgestein durchzogen. Die typisch für<br />

das Haardt-Gebirge südliche Hangneigung erwärmt<br />

die Trauben und Böden und sorgt für eine intensive<br />

Reifephase. Wie alle „P. C.“-Lagenrieslinge des Hauses<br />

reift dieser Wein bis in den August hinein auf der Hefe<br />

im Doppelstückfass und wurde nach biodynamischen<br />

Richtlinien sowohl im Weinberg als auch im Keller begleitet.<br />

Das bedeutet unter anderem, dass Pflanzenstärkungsmittel<br />

sowie Präparate und Pflanzentees<br />

zum Einsatz kommen. Auf chemisch-synthetische<br />

Dünger oder gar Herbizide wird grundsätzlich verzichtet.<br />

Auch biorhythmische Betrachtungen sowie<br />

Mondphasen werden für die Arbeitsschritte im<br />

Keller miteinbezogen.<br />

© www.heroesofriesling.com<br />

In einem grundsätzlich eher klassischen Jahrgang wie<br />

2021 ergibt sich eine exzellente Liaison von runder<br />

und satter Textur und feiner Kalkstilistik. Das Bouquet<br />

wirkt fein hefig, duftet würzig und zeigt eine angenehme<br />

Reduktion. Es knarzt regelrecht im knochentrockenen<br />

Abgang. Der Kalk bringt hier nochmals eine<br />

andere Facette hervor als bei den restlichen Buntsandsteinlagen<br />

oder den dunkel wirkenden Forster Rieslingen<br />

und überzeugt durch eine angenehme Gelbfrucht<br />

(Zitrus – und Orangenaromen), die hier von satter Textur<br />

abgepuffert wird. Für uns ist das bereits einem G.C.<br />

Riesling sehr nahe!<br />

Reifepotenzial von 15-20 Jahren. Erste Trinkreife ab Freigabe<br />

im Herbst 2022.<br />

DE-ÖKO-003<br />

WACHENHEIMER GERÜMPEL „P.C.“<br />

RIESLING ERSTE LAGE, 2021 (BIO)<br />

„Im Prinzip handelt es sich um einen kleinen Pechstein.“ – Steffen Brahner<br />

DPF121021 Wachenheimer Gerümpel „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 44,00 €/l 33,00 €<br />

DPF121021M Wachenheimer Gerümpel „P.C.“ Riesling Erste Lage, 2021 MAGNUM 50,66 €/l 76,00 €<br />

Am Grenzübergang von Wachenheim zu Forst wird<br />

es hochspannend: Der „P. C.“ Gerümpel grenzt an die<br />

legendäre Lage Pechstein, weshalb man im Weingut<br />

intern auch gerne vom „kleinen Pechstein“ spricht.<br />

Eine Zuschreibung, die sich nachvollziehen lässt wenn<br />

man die Bodenstrukturen der beiden Lagen vergleicht.<br />

Ganz klar: Das Wachenheimer Gerümpel ist bereits,<br />

wie auch der G.C. Pechstein vom Basalt, also vulkanischem<br />

Boden beeinflusst, auch wenn hier ebenso<br />

Buntsandstein vorherrscht. „Zwei Seelen wohnen,<br />

ach! in meiner Brust“? Fausts Spruch gilt hier keinesfalls.<br />

Denn für uns ist der Wein im Profil ganz klar am<br />

Forster Spitzenwein angelehnt. Bereits 1429 wurde die<br />

berüchtigte Lage urkundlich erwähnt.<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Entsprechend rauchig und dunkel steigt dieser Riesling<br />

aus dem Glas. Ein Hauch Sternfrucht taucht auf,<br />

viel auffallender ist aber der tiefschwarze Charakter<br />

dieses auch so salzig-mineralischen Weins. Am Gaumen<br />

scheint der Riesling zu schweben, wirkt präzise<br />

und von Salzzitronen umschmeichelt. Das hat auf die<br />

lange Strecke gesehen nicht ganz die Tiefe wie die<br />

größten Weine des Hauses der „G. C.“-Klasse, bietet<br />

für seinen Preis aber eine mehr als faire Kompensation.<br />

Ganz klar: Das Gerümpel zählt alljährlich zu den besten<br />

Rieslingen aus dem Hause Dr. Bürklin-Wolf und<br />

gilt unter Eingeweihten als Geheimtipp.<br />

In guten Jahren wie 2021 zu betrachten wie ein „G. C.“-<br />

Riesling: Reifepotenzial von 20-25 Jahren!<br />

15


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

HOHENMORGEN „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Hohenmorgen: Ein Deidesheimer Grand Cru vom Kalkriff<br />

DE-ÖKO-003<br />

DPF120521 Hohenmorgen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 93,33 €/l 70,00 €<br />

DPF120521M Hohenmorgen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 Magnum 100,00 €/l 150,00 €<br />

Steht „G. C.“ auf dem Etikett, hat man Grand Cru im<br />

Glas! Die Qualitätspyramide im Hause Dr. Bürklin-Wolf<br />

ist ganz klar frankophil geprägt, orientiert sich am Lagenbezug<br />

Burgunds und prägte mitunter den Gedanken des<br />

heutigen Großen Gewächs, wie wir es vom VDP, dem<br />

Verein Deutscher Prädikatsweingüter kennen. Orientiert<br />

hat sich Bettina von Bürklin-Guradze Mitte der 1990er-<br />

Jahre anhand der Königlich-Bayrischen Lagenklassifikation<br />

von 1828 sowie historischen Urteilen zur Güte der<br />

jeweiligen Lagen. Der „Grand Cru“ Hohenmorgen gehört<br />

zur Deidesheimer Gemarkung, ganz im Herzen der<br />

Pfalz. Mit vier Hektar handelt es sich um eine kleinere<br />

Lage. Im Weingut Dr. Bürklin-Wolf besitzt man immerhin<br />

0,85 Hektar Parzellen, die sich unweit des Weinguts Von<br />

Winning befinden. Eine Besonderheit ist hier das Kalkriff,<br />

das sich entlang der Vorhügelzone der Mittelhaardt<br />

zieht. Der Kalkanteil im Buntsandsteinverwitterungsboden<br />

sorgt für eine enorm satte Textur im Riesling, die das<br />

Rückgrat des Weins bildet.<br />

Für Nicola Libelli, Kellermeister des Wachenheimer<br />

Kultweinguts, war 2021 ein extrem aufwändiges Jahr.<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

Nicht im Keller, sondern im Weinberg, wo über die<br />

Jahreszeiten verteilt noch mehr Arbeiten als beispielsweise<br />

2016 notwendig waren. Auch Steffen Brahner,<br />

Weingutsleiter, war klar, dass man eine äußerst agile<br />

Truppe benötigen würde, um wirklich exzellente Qualitäten<br />

einzufahren: „Die Stärke von Dr. Bürklin-Wolf<br />

sind neben den Lagen das Team. Ohne ein gutes Team<br />

geht heutzutage gar nichts mehr.“ Der Hohenmorgen<br />

zählt zu den wärmsten Lagen des Guts, was in einem<br />

spätreifenden Jahrgang wie 2021 eher ein Vorteil war.<br />

Es duftet intensiv nach Zitronen und Yuzu aus dem<br />

Glas. Man hat die die typische Pfälzer Kraft. Doch<br />

schon gleich am Gaumen unterlegt eine satte Mineralität<br />

die Frucht, leitet zum Nachhall fort und transportiert<br />

mehr Gestein als Gelbfrucht. Das ist ein kompakter<br />

und kraftvoller Riesling, bei dem Nicola Libelli<br />

als er unsere ob der satten Mineralität verblüfften Gesichter<br />

bei der Fassprobe sieht zu Recht erklärt: „Die<br />

Komplexität der Lage puffert die Hitze enorm ab.“<br />

Trinkreife ab Freigabe im Frühjahr 2023, Höhepunkt<br />

wohl ab 2026 bis 2040+<br />

SUBSKRITION GRAND CRUS<br />

LANGENMORGEN „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

„Langenmorgen ist immer ein Extrem.“ – Nicola Libelli<br />

DE-ÖKO-003<br />

DPF120621 Langenmorgen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 93,33 €/l 70,00 €<br />

DPF120621M Langenmorgen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 100,00 €/l 150,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

Die Deidesheimer Spitzenlage weiß zu polarisieren.<br />

Neben dem in der Pfalz ubiquitären Buntsandstein treten<br />

hier noch Lößablagerungen auf. Die mit dem Pferd<br />

© Dr. Bürklin-Wolf<br />

bewirtschafteten 0,68ha der Mittelhaardter Lage fallen<br />

ganz aus dem Raster der anderen meist vom Hefeausbau<br />

geprägten Weine. „Es riecht wie ein neues Fass<br />

nach Vanilleschoten. Das haben wir hier aber nicht.“ so<br />

der schmunzelnde Kellermeister Libelli. In der Tat: Es<br />

riecht hier dunkel und röstig aus dem Glas. Das hebt<br />

den Langenmorgen enorm ab von den anderen Lagenrieslingen<br />

und macht ihn so interessant. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Riesling charmant und eher filigran. Kein<br />

Wunder, die Waldnähe schottet vor extremer Hitze<br />

ab. Die Säurestruktur des Rieslings ist eher seidig als<br />

hart, verleiht dem Wein eine angenehme Leichtigkeit.<br />

Quitten und gar ein wenig Stroh prägen die würzighefige<br />

Aromatik dieses Weins. Ein großer Wein, der<br />

sich bei unserer Fassprobe im Mai noch ganz am Anfang<br />

befand und wie alle anderen Weine im alten Doppelstückfass<br />

ausgebaut wurde.<br />

Trinkreife wohl ab 2024 bis 2040+.<br />

16 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

Zwei echte Zugpferde unseres Neuzugangs<br />

Dr. Bürklin-Wolf: Nicola Libelli (Kellermeister)<br />

und Steffen Brahner (Geschäftsführer)<br />

DE-ÖKO-003<br />

REITERPFAD „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Reiterpfad: Sandiger Lehm mit Buntsandstein- und Kalkgeröll<br />

DPF120721 Reiterpfad „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 93,33 €/l 70,00 €<br />

DPF120721M Reiterpfad „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 100,00 €/l 150,00 €<br />

Der Reiterpfad steht für ein echtes Potpourri aus<br />

unterschiedlichen Gesteinformationen: Neben dem<br />

typischen Buntsandstein finden wir hier auch sandigen<br />

Lehm sowie Kalkgeröll vor. Das Ergebnis ist ein<br />

sehr komplexer Riesling. Kellermeister Nicola Libelli<br />

vergärt die Weine in den letzten Jahren bewusst etwas<br />

wärmer und schneller und verzichtet dabei auf die<br />

temperaturkontrollierte und kühlere Vergärung. Ausgebaut<br />

werden die Großen Gewächse, die die G.C.s<br />

genannt werden im alten Doppelstückfass. Dort ruhen<br />

sie meist bis in den April des übernächsten Jahres, bevor<br />

sie dann auf die Flasche gezogen werden.<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

Unsere Fassprobe des Ruppertsberger Reiterpfads aus<br />

dem Jahrgang 2021 überzeugte durch die Verschmelzung<br />

von gelber Frucht, feinen Apfelaromen und<br />

durchaus gelber Zitrusfrucht. Ein kraftvoller Riesling,<br />

der durch seinen leichten Schmelz am Gaumen<br />

sehr dicht ausfällt. Der lange Fassausbau verleiht<br />

dem Wein Tiefe und gibt ihm Halt im langen Nachhall,<br />

der zunehmend an Würze gewinnt. Ein faszinierender<br />

Riesling!<br />

Ab Freigabe im Frühjahr 2023, Höhepunkt wohl ab 2025<br />

bis nach 2040.<br />

17


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

DE-ÖKO-003<br />

GAISBÖHL „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Monopollage!<br />

„Der Gaisböhl G.C. kostet nur einen Bruchteil der sehr seltenen Pechstein- und<br />

Kirchenstück-Ikonenweine und ist eine Investition wert.“ – Stefan Reinhardt<br />

(Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

DPF120821 Gaisböhl „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 93,33 €/l 70,00 €<br />

DPF120821M Gaisböhl „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 100,00 €/l 150,00 €<br />

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf besitzt zwei Monopollagen,<br />

eine davon ist der Gaisböhl in Ruppertsberg.<br />

Er besitzt „G. C.“-Status, auch wenn einige Parzellen<br />

außerhalb dieser Klassifikation gelegen sind. Ins Große<br />

Gewächs des Hauses, die hier als „G. C.“ bezeichnet<br />

wird, gehen nur Trauben aus den 5,2 Hektar Top-Parzellen<br />

der insgesamt 7,6 Hektar umfassenden Lage<br />

ein. Gaisböhl deutet an, dass sich hier einst eine Ziegenwiese<br />

am Fuße der Mittelhaardt befand. Es handelt<br />

sich um eine Buntsandsteineinlage mit Terrassenschotterablagerungen.<br />

Die Besonderheit der Lage: Es<br />

ist der einzige „Grand Cru“, der östlich der Weinstraße<br />

liegt. Auch heute noch handelt es sich um die höchstbewertete<br />

Lage der Ortschaft. „Eine Lage im Alleinbesitz,<br />

auch Monopol-Lage genannt, ist ein besonderes<br />

Geschenk. Sie läuft sozusagen außer Konkurrenz und<br />

wird von uns mit größter Aufmerksamkeit bedacht.“ so<br />

die Eigentümerin Bettina Bürklin-von Guradze.<br />

Im Jahrgang 2021 überzeugt der Riesling durch seine<br />

seidige und glatte Erscheinung. Alles wirkt fein und<br />

transparent. So duftet es subtil zitronig aus dem Glas.<br />

Ein Hauch gelbe Frucht in Form nicht zu reifer Mirabellen<br />

taucht auf. Die klare und seidige Struktur erinnert<br />

uns an reifen Zitronensaft und in der Tat erlaubt<br />

der Buntsandsteinboden ein langes Reifepotenzial.<br />

Das ist ein sehr harmonischer und ziemlich perfekter<br />

Riesling mit bester Balance und großer Strahlkraft am<br />

Gaumen. Ein Langstreckenläufer!<br />

Ab Freigabe im Frühjahr 2023, ideal ab<br />

ca. 2026 bis nach 2040.<br />

18 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022<br />

© www.heroesofriesling.com


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-003<br />

UNGEHEUER „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Aus dem historisch wertvollsten Teil des Ungeheuers!<br />

DDPF120321 Ungeheuer „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 120,00 €/l 90,00 €<br />

DPF120321M Ungeheuer „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 126,66 €/l 190,00 €<br />

Das Forster Ungeheuer besitzt legendären Ruf und<br />

dies bereits seit Jahrhunderten! Die markanten Sandsteinfiguren<br />

(die uns immer ein wenig an die kultigen<br />

Drachen am Eingang des Münchner Restaurants Tantris<br />

erinnern) am Ortseingang besitzen zwar historischen<br />

Wert, täuschen aber über den Ursprung des Lagennamens<br />

hinweg. Sie galten schon früher als Attraktion für<br />

weinaffine Kundschaft der seit jeher touristisch bewanderten<br />

Pfalz. Ihren Namen verdankt die Lage nämlich<br />

dem im 17. Jahrhundert in Deidesheim ansäßigen Stadtschreiber<br />

Johann Adam Ungeheuer, wenngleich bereits<br />

im 14. Jahrhundert von einer Flurbezeichnung „an dem<br />

ungehuwern“ die Rede ist. Ob die Tatsache, dass Otto<br />

von Bismarck 1933 mit dem Ausspruch „Dieses Ungeheuer<br />

schmeckt mir ungeheuer“ zur Popularität beitrug<br />

noch immer noch als Verkaufsargument zählt, lassen<br />

wir unkommentiert, wollen diese geschichtliche Begebenheit<br />

aber nicht unterschlagen. Denn auch heute<br />

noch steht fest, dass die hohe Meinung von der Güte<br />

der Lage nicht von ungefähr kommt.<br />

max 3 Fl./Kunde<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

geologische Beschaffenheit der 0,9 Hektar großen<br />

Parzelle mit südöstlicher Hangneigung. Der Boden erwärmt<br />

sich hier zügig, günstig gelegene Wasseradern<br />

versorgen die Reben auch in den trockensten Jahren<br />

und das einmalige Basaltgestein mit dichten Ton- und<br />

Sandschichten hebt sich vom Einheitsgestein, dem<br />

Buntsandstein der Mittelhaardt enorm ab. Derartige<br />

Attribute zeichnen eben eine Große Lage aus! Ein Ungeheuer<br />

ist kein Leichtbauwein. Er überzeugt immer<br />

durch seine Kraft und lässt die Muskeln spielen. Der<br />

lange Fassausbau im Doppelstück im Weingut Bürklin-<br />

Wolf zügelt aber den jugendlichen Leichtsinn der Lage<br />

und verhilft ihr zur wahren Größe. 2021 überzeugt<br />

durch eine fast flintige Reduktion, wirkt tief und dunkel.<br />

Die kühle und langsame Traubenausreifung des<br />

Jahrgangs beschert uns einen präzisen Riesling, der<br />

ganz klar zu den größten Weinen der Kollektion zählt.<br />

Einfach ein rundum erstklassiger Wein und seit jeher<br />

ein Klassiker, der im Weingut Dr. Bürklin-Wolf über<br />

Generationen bis zur Perfektion austariert wurde.<br />

Für die Einzigartigkeit des Weins sorgt im Weingut Dr.<br />

Bürklin-Wolf aber vor allem die kleinklimatische und<br />

Diesen Riesen darf man getrost ab Freigabe im Frühjahr<br />

2023 „antesten.“ Hochphase ab ca. 2026 bis nach 2040.<br />

19


DEUTSCHLAND PFALZ<br />

Dr. Bürklin-Wolf<br />

DE-ÖKO-003<br />

KALKOFEN „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Riesling vom Deidesheimer Kalkriff: druckvoll und finessenreich!<br />

max 2 Fl./Kunde<br />

DPF120421 Kalkofen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 120,00 €/l 90,00 €<br />

DPF120421M Kalkofen „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 126,66 €/l 190,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

Wir schicken voraus: Diese Lage hat nichts mit der<br />

Satirefernsehsendung „Kalkofes Mattscheibe“ zu tun.<br />

Zumal es ungleich mehr Vergnügen und nachhaltige<br />

Glückszustände bereitet, ein Glas dieser Pfälzer Ikone<br />

zu genießen. Fünf Hektar umfasst die gesamte Lage,<br />

0,7 davon bewirtschaftet und besitzt das Weingut Dr.<br />

Bürklin-Wolf aus Wachenheim an der Weinstraße.<br />

Doch nun dürfen wir auflösen: Namensgeber, besser<br />

gesagt Indikator auf den Ursprung der Lagenbezeichnung<br />

ist ein ehemals dort existierender Kalkofen. Die<br />

Lage befindet sich übrigens unweit des Weinguts Von<br />

Winning und kann zu Fuß über einen Gehweg erreicht<br />

werden. Direkt an den VDP-Betrieb schließt allerdings<br />

zunächst die VDP.Grosse Lage Grainhübel an, zu dem<br />

der Kalkofen fast wie ein Plateau aufliegt. Die Parzelle<br />

von Bürklin-Wolf liegt just neben jener der Seckinger-Brüder.<br />

Diese warme Hangzone sorgt für reife<br />

und intensive Rieslingtrauben, die allerdings durch das<br />

Kalkriff enorm burgundisch ausfallen. Es duftet hier<br />

bereits satt nach Kalk aus dem Glas und mindestens<br />

ebenso satt und beinahe ölig zeigt sich der Riesling am<br />

Gaumen. Es ist ein Wein, der fast fleischig ausfällt anstatt<br />

durch vibrierende Säure auf sich aufmerksam zu<br />

machen. Genau das macht ihn auch oft in der Jugend<br />

schon so attraktiv.<br />

Kurzum: Ein sehr druckvoller Riesling voller Kalkintensität<br />

und eben auch der vielbeschworenen Finesse, die<br />

Kalkböden mit sich bringen.<br />

Ab Freigabe im April 2023, Reifepotenzial bis 2040. Kalkofen<br />

bereitet auch jung große Trinkfreude!<br />

DE-ÖKO-003<br />

PECHSTEIN „G.C.“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Pechstein: Allein der Name sorgt bei Kennern für Gänsehaut!<br />

max 1 Fl./Kunde<br />

DPF120221 Pechstein „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 146,66 €/l 110,00 €<br />

DPF120221M Pechstein „G.C.“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 153,33 €/l 230,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

Man mag es kaum fassen: Ganze 18,46 Hektar klassifizierte<br />

Fläche umfasst die legendäre Forster Toplage.<br />

Und doch ist der Riesling bei nahezu allen Betrieben<br />

die hier Trauben besitzen stets am schnellsten ausverkauft.<br />

Mit 2,33 Hektar bewirtschaftet das Weingut Dr.<br />

Bürklin-Wolf immerhin rund 13 % der Rebfläche. Wie<br />

der Name andeutet, prägt dunkles, fast schwarzes Basalt<br />

die Lage. Es ist vulkanischen Ursprungs. Noch in<br />

den 1970ern wurde in gleich zwei Steinbrüchen oberhalb<br />

im Wald Basalt abgebaut. Dort ist auch der Pechsteinkopf<br />

gelegen, ein ehemaliger Vulkan, der das Gestein<br />

beförderte.<br />

Auch ansonsten reiht sich der Pechstein entlang Forst<br />

in einen walk of fame ein, der an die Route des Grand<br />

Crus aus Gevrey-Chambertin erinnert. Von Norden<br />

nach Süden reihen sich die Grand Crus ein: Pechstein,<br />

Jesuitengarten, Kirchenstück. Mit leichter Hangneigung<br />

von bis zu 10 % unterscheiden sich die Pfälzer<br />

Lagen auch nicht so sehr von der Exposition der berühmten<br />

Nachbarn Burgunds! Der Jahrgang 2021 zeigt<br />

such ungemein rauchig und dunkel. Eine berstende<br />

Mineralität prägt den Wein. Frucht, die scheint der<br />

Riesling nicht zu kennen, denn in der Tat ziehen all die<br />

ausgeprägt mineralischen Aromen die volle Aufmerksamkeit<br />

auf sich. Ein Wein für viele Jahrzehnte, der<br />

– diese Erkenntnis zieht sich auch durch die anderen<br />

Weingüter, welche die Ehre haben beide Lagen zu bewirtschaften<br />

– zum Trost vieler in den besten Jahren<br />

der wesentlich rareren und damit auch hochpreisigeren<br />

Ikone gefährlich nahekommt. Von einem Geheimtipp<br />

kann man allerdings schon lange nicht mehr sprechen.<br />

Der Pechstein bringt einige der besten Rieslinge<br />

der Welt hervor und das Weingut Dr. Bürklin-Wolf hat<br />

so einige der Ikonen beigesteuert!<br />

Höhepunkt wohl ab 2028 bis 2050+.<br />

20 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Dr. Bürklin-Wolf<br />

PFALZ DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-003<br />

KIRCHENSTÜCK „G.C.“<br />

RIESLING GROSSES<br />

GEWÄCHS, 2021 (BIO)<br />

Kirchenstück: „Montrachet der Pfalz“!<br />

max 1 Fl./Kunde<br />

DPF120121 Kirchenstück „G.C.“ Riesling GG, 2021<br />

266,66 €/l 200,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab April 2023<br />

„Der berühmteste und teuerste Wein des Guts, das<br />

Kirchenstück, schien mir zunächst zu eingängig und<br />

konzentriert, dann spürte ich seine wilde Säure und die<br />

noble Intensität, die nichts Gefälliges an sich hatte und<br />

ein Balanceakt zwischen Harmonie und Wagnis war,<br />

der sich schließlich in unfassbare Schönheit wandelte.<br />

Ich war hingerissen.“ schreibt Till Ehrlich im Fine Magazin<br />

über das legendäre Kirchenstück. Ein Herantasten<br />

an einen Riesen, das wir sehr gut nachvollziehen<br />

können. Probiert man die Ikonen der Weinwelt wie den<br />

G-Max von Klaus Peter Keller, das Kirchenstück von<br />

Bürklin-Wolf oder die raren Versteigerungsweine des<br />

VDP erstmalig, so erschließt sich ihre Klasse oft erst<br />

mit den zweiten Schluck. Denn was alle Weine dieser<br />

Kategorie eint ist ihre Klasse, die durch Feinheit erreicht<br />

wird. Diese Erlebnisse vergisst man nicht mehr.<br />

Sie sind die Walhalla, die Ruhmeshalle der größten<br />

Weine, sind für jeden Weinliebhaber ein unersetzliches<br />

Archiv größter Freuden.<br />

„Wahrscheinlich gehören der<br />

2019er Kirchenstück G.C. und<br />

der Pechstein G.C., beide aus<br />

Forst, und sogar der Langenmorgen<br />

G.C. aus Deidesheim<br />

zu den besten trockenen Rieslingen,<br />

die ich je aus Deutschland<br />

probiert habe.“ – Stephan<br />

Reinhardt (Robert Parker’s<br />

Wine Advocate)<br />

Das Kirchenstück in Forst ist die bedeutsamste und<br />

teuerste Lage der Pfalz. Seine Bedeutung für den<br />

deutschen Weinbau und die Stellung der Pfalz ist<br />

einzigartig. Dabei wird es von nicht minder großen<br />

Lagen umgeben: Jesuitengarten, Ungeheuer und<br />

Pechstein konkurrieren wie die Götter im Olymp<br />

um ihre Stellung. Doch kann es nur einen Zeus<br />

geben. Die 3,6 Hektar große Lage wurde bereits<br />

1828 in der königlich-bayrischen Lagenklassifikation<br />

mit der Höchstnote von 65 Punkten<br />

bewertet, war somit auch beste Steuereinnahmequelle.<br />

Der Jahrgang 2021 zählt für uns mit 2019 zu<br />

den größten Vertretern der Lage und setzt<br />

sich bewusst von allem auch innerhalb<br />

des Bürklin’schen Portfolios ab. Ein purer,<br />

expressiver und doch stets feiner Riesling,<br />

dessen fein reduktive Art und ungeschminkte<br />

Erscheinung einzigartig ist. Am<br />

3. Oktober, noch vor allen anderen „G. C.“-<br />

Lagen hat die Belegschaft die Trauben im<br />

Viererteam gelesen. Der vielzitierte „wagnerische“<br />

Schlussakkord des Weins ist legendär.<br />

Kirchenstück ist der Lackmus-Test,<br />

dem sich alle Rieslingbetriebe der Pfalz<br />

unterziehen müssen.<br />

Höhepunkt wohl ab 2032 bis 2052+.<br />

© Dr. Bürklin-Wolf<br />

21


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

2021: „Ein Oldschool-Jahrgang.“<br />

Corvers-Kauter<br />

PHILIPP CORVERS<br />

„Das sind Weine, von denen die Weinwelt spricht!“ – Falstaff Weinguide 2021<br />

„Der Aufstieg in den Kreis der Spitzengüter des Rheingaus wurde so erneut bestätigt.<br />

Die sublimen Pinot Noir aus Assmannshäuser und Rüdesheimer Lagen sind eine besondere<br />

Stärke des Guts. Auch im Jahrgang 2019 zählen sie unseres Erachtens zu den besten im Rheingau.“<br />

– Vinum Weinguide 2022<br />

„Der Fokus liegt auf Eleganz, Finesse und Herkunft.“ – Gault&Millau Weinguide<br />

„In den letzten Jahren sind die Kollektionen stetig besser geworden.“<br />

– Eichelmann Weinguide 2022<br />

„Schon seit einigen Jahren gibt das Mittelheimer Bio-Weingut richtig Gas. Auch die aktuellen<br />

Weine zeigen, welch konstant hohes Niveau Dr. Matthias Corvers und Sohn Philipp inzwischen<br />

erreicht haben – die Weine vom Rüdesheimer Berg und aus Assmannshausen bleiben bei aller Kraft<br />

immer glockenklar und fein. Und nun schlägt das Weingut sogar noch ein neues Kapitel auf,<br />

indem es die Weinbergslagen des vormaligen Langwerth zu Simmern’schen Rentamts übernimmt,<br />

darunter Perlen wie Erbacher Marcobrunn und Rauenthaler Baiken. Wir sind jetzt schon auf die<br />

nächsten Jahre gespannt!“ – Falstaff<br />

Rheingau steht in Deutschland sinnbildlich für große Riesling<br />

– und Spätburgunderkunst. Nicht umsonst spricht<br />

man in Übersee verallgemeinernd und ehrfürchtig oft von<br />

deutschem Wein als Rhine wine. Wo heute im Herzen des Anbaugebiets,<br />

in Geisenheim, zahlreiche zukünftige Winzertalente<br />

ihre önologische Ausbildung angehen, residierten im ausgehenden<br />

19. Jahrhundert bis in die 50er und 60er Jahren die legendären<br />

Betriebe Deutschlands. Auch durch die bekannte Weinbauschule<br />

in Geisenheim versammelte sich hier das Wissen über die<br />

Kunst der Önologie. Die großen Betriebe verfügten damals über<br />

moderne Gerätschaften, riesige Fuderkeller und Winzer, die legendäre<br />

Weine hervorbrachten, in einer Zeit, in der gekonntes<br />

Kellerhandwerk und die personelle Schlagkraft eines Betriebes<br />

überlebensentscheidend waren. Damals, als Winzer noch in jedem<br />

Jahr um die Reife der Trauben kämpften und in zehn Jahrgängen<br />

vielleicht zwei gute Lesen eingefahren wurden. Heute<br />

nicht mehr existente Betriebe wie Schloss Eltz und Langwerth<br />

von Simmern verfügten über ein Wissen, dass selbst Kollegen<br />

von der Mosel ins Rheingau pilgerten, um von den besten Betrieben<br />

zu lernen. Es war auch die Zeit, in der die großen Lagen<br />

wie Erbacher Marcobrunn, Rauenthaler Baiken, Rüdesheimer<br />

Berg Schlossberg oder Assmannshäuser Höllenberg ihren Ruhm<br />

festigten und zu international bekannten Grand Crus wurden.<br />

Aber nicht nur wir hatten das Gefühl, dass einige Anbaugebiete<br />

in Deutschland, darunter vor allem Rheinhessen, aber auch die<br />

Nahe, in den letzten Dekaden mächtig aufgeholt haben, wohingegen<br />

im Rheingau zeitweilen Stillstand herrschte. Hinzu kam,<br />

dass viele der Weine, die eigentlich aus einigen von Deutschlands<br />

besten Lagen kamen, die qualitativen Möglichkeiten ihrer<br />

Herkunft keinesfalls ausschöpfen konnten. Wer aber einmal<br />

alte Rheingauer Riesling- und Spätburgunderlegenden im Glas<br />

hatte, die sich auch heute noch als Weine von Weltformat präsentieren,<br />

muss dieser Region eigentlich verfallen, denn diese<br />

Weine lassen das riesige Potenzial erkennen, welches in den<br />

legendären Lagen entlang des mythischen Rheinstroms steckt.<br />

Aber the times they are a-changin’, es tut sich etwas. Wir finden,<br />

dass unser geliebtes Rheingau aktuell aus dem Dornröschenschlaf<br />

erwacht, eine neue Dynamik hat die Region erfasst und<br />

in Bewegung versetzt. Wir haben die letzten Jahre viel probiert<br />

und die Entwicklung dort genau verfolgt, auch weil Sie, unsere<br />

Kunden, immer wieder nach Topweinen aus dem Rheingau<br />

nachgefragt haben. Und wir sind in Oestrich-Winkel fündig geworden!<br />

Dr. Matthias Corvers und Sohn Philipp sorgten jüngst für ein<br />

Raunen in der Weinszene, als bekannt wurde, dass sie die Pacht<br />

für 15 Hektar Rebfläche des legendären Weinguts Langwerth<br />

von Simmern, welches den Betrieb eingestellt hatte, übernehmen.<br />

Ein Paukenschlag!<br />

22 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

CORVERS-KAUTER<br />

OESTRICH-WINKEL<br />

„EINE WIRKLICH<br />

GROSSARTIGE<br />

KOLLEKTION!“<br />

FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

4 STERNE<br />

VINUM WEINGUIDE DEUTSCHLAND 2022<br />

4 STERNE<br />

FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

4 STERNE<br />

EICHELMANN WEINGUIDE 2022<br />

© Corvers-Kauter<br />

SLOW FOOD-MITGLIED<br />

BIOLAND-MITGLIED<br />

23


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

„Das aufstrebende Weingut Corvers-Kauter, das in Oestrich-<br />

Mittelheim einen gut gehenden Buschenschank betreibt und in<br />

den letzten Jahren vor allem für seine Pinot Noirs aus dem Assmannshauser<br />

Höllenberg und dem Rüdesheimer Drachenstein<br />

viel Beifall erhielt, ist nun auch in Riesling-Spitzenlagen wie Erbacher<br />

Marcobrunn, Hattenheimer Nussbrunnen und Rauenthaler<br />

Baiken begütert.“ – Jens Priewe<br />

Rauenthaler Baiken, Hattenheimer Nussbrunnen und Erbacher<br />

Marcobrunn, drei der wohl mythischsten Lagen des Rheingaus,<br />

zählte das Gut der Familie Langwerth von Simmern, mit über<br />

554 Jahren Weinhistorie, zum Besitz. Darunter Filetstücke, die<br />

den Ruf dieser Lagen vor mehr als zwei Generationen begründeten.<br />

Und Dr. Matthias Corvers ist ein Mann voller Visionen<br />

und mit unbändigem Tatendrang mit einer genauen Vorstellung,<br />

wohin der Weg führen soll, und mit Sohn Philipp steht<br />

bereits die neue, hochmotivierte und bestens ausgebildete Generation<br />

in den Startlöchern.<br />

Eine glückliche Kombination aus Erfahrung und Dynamik, die,<br />

gemeinsam mit den frisch erworbenen Toplagen, dem Weingut<br />

ganz neue Möglichkeiten eröffnet.<br />

In den nächsten Jahren wird die vollständige bio-zertifizierte Bewirtschaftung<br />

auch der neuen Lagen angestrebt. Schon heute<br />

ist Corvers-Kauter langjähriges Bioland®-Mitglied, Ehefrau Brigitte,<br />

ein Energiebündel voll überbordender Herzlichkeit, lebt<br />

Nachhaltigkeit und Regionalität in der Gutsküche des Buschenschanks<br />

(immer eine Reise wert, liebe Kunden!), ist Mitglied der<br />

Slow-Food-Bewegung. Sohn Philipp widmet sich seit kurzem<br />

dem CO2-Fußabdruck des Betriebs, analysierte aufwändig jedes<br />

Detail. Die Erkenntnis, dass bei all der nachhaltigen Arbeit<br />

im Weinberg ganze 57 % der Emissionen auf Verpackung und<br />

Transport entfielen, trieb ihn dazu an, für die komplette Produktion,<br />

bis hinauf zu den Spitzenweinen, einen neuen Flaschentyp<br />

zu verwenden. Dieser besteht zu 85 % aus recyceltem Altglas<br />

und spart durch Gewichtsreduktion satte 65 % der CO2-Emissionen:<br />

„Zu einem hochwertigen Produkt gehört schlichtweg<br />

Verantwortung und nachhaltiges Denken und Handeln. Für uns<br />

lautet die Definition: Nur Nachhaltiges kann hochwertig sein.“<br />

Auf über 250 Jahre Weinbautradition kann der Betrieb bereits<br />

zurückblicken, und in jüngster Vergangenheit brillierte das<br />

Weingut mit herausragenden Weinen, weiß wie rot! Dabei setzen<br />

Dr. Matthias und sein Sohn Philipp neben dem Potenzial der<br />

vorzüglichen Lagen und der nachhaltigen Bewirtschaftung des<br />

Terroirs auf altbewährte Methoden, eine Rückbesinnung auf die<br />

große Tradition des Rheingaus und die Handwerkserfahrung<br />

der alten Winzermeister. Im Weinberg dreht sich alles um eine<br />

hohe Durchschlagskraft, mehrere Lesegänge mit großen Teams<br />

sind Pflicht, um möglichst 100 % perfekte Trauben ernten zu<br />

können. Rebschnitt, Bodenbearbeitung, Gründüngung, Laubwandarbeiten,<br />

Durchlüftung, alle Arbeiten geschehen im Bewusstsein,<br />

dass jeder Handgriff später im Wein zu schmecken<br />

sein wird. Im Keller vertrauen sie auf die klassische Korbpresse<br />

anstatt moderne pneumatische Gerätschaften und gönnen<br />

dem Most eine zarte, langsame Pressung. Neben einer langen<br />

geführten Vergärung sind große Holzfässer, wie früher üblich,<br />

das Mittel der Wahl für die großen Lagenweine. Beim Rotwein<br />

wurde ein stilistischer Wechsel vollzogen, der die Weine auf ein<br />

bisher nicht gekanntes Niveau katapultiert hat, weg von fruchtbetonter<br />

Fülle, nun dreht sich alles um Finesse und feine Frucht.<br />

Die Weine sind grandios! Der Pinot Noir wird eher früh gelesen,<br />

sodass die Weine fein und niedrig im Alkohol ausfallen, entrappt<br />

und per Kaltmazeration über mehrere Wochen in offenen Bütten<br />

zart extrahiert. Beim Ausbau ist das Vorbild ganz klar Burgund.<br />

Und so reifen die Spitzenweine überwiegend in neuem<br />

Holz feinster tonnelleries wie François Frères und Mercurey, die<br />

Ortsweine in gebrauchten Barriques. Die Weine sollen eine gewisse<br />

Struktur haben, allerdings auch in der Jugend Eleganz und<br />

Charme versprühen.<br />

Dr. Matthias Corvers investiert enorm ins Weingut, und erntet<br />

aktuell die Früchte seiner Weitsicht. Mit Philipp Corvers haben<br />

wir einen höchst motivierten Winzersohn in den Startlöchern,<br />

der sich schon seit einiger Zeit vermehrt in den Betrieb einbringt.<br />

So blickt die Familie zwar auf eine große Tradition des<br />

Weinbaus zurück. Vor allem blickt sie aber nach vorn und dies<br />

mit selten gesehener Konsequenz!<br />

Der aktuelle Falstaff Weinguide 2022 zieht folgendermaßen<br />

Bilanz: „Eine wirklich großartige Kollektion! Wer daran interessiert<br />

ist, die Unterschiede der Rheingauer Rieslingterroirs von<br />

Rüdesheim bis Rauenthal zu ergründen, sollte unbedingt die<br />

vier großen trockenen Lagenrieslinge nebeneinander verkosten:<br />

Terroirausdruck pur! Auch die »neuen«, vom aufgegebenen<br />

Weingut Langwerth von Simmern gepachteten Lagen (Baiken<br />

und Marcobrunn) fügen sich bereits nahtlos ein. Da auch Spätburgunder<br />

sowie frucht- und edelsüße Weine nicht nachstehen,<br />

bleibt nur ein Fazit: Das nennt man wohl einen Vollsortimenter<br />

– für Nektar und Ambrosia.“<br />

© Corvers-Kauter<br />

Diesen Worten möchten wir uns voll und ganz anschließen. Das<br />

Weingut Corvers-Kauter sorgt neben einer Handvoll Betriebe<br />

im Rheingau für frischen Wind und es bereitet uns größtes Vergnügen,<br />

die Familie mit all ihrem Pionier- und Unternehmergeist<br />

zu begleiten! Hier entsteht Großes!<br />

24 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

© Corvers-Kauter<br />

SILVANER, 2021 (BIO)<br />

Immer wieder „Kräuterhex“<br />

DRG030121 Silvaner trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Quasi eine Familientradition: Warum einen Wein Silvaner<br />

nennen, wenn doch „Kräuterhex“ so viel griffiger<br />

klingt? Zudem ist’s ein sprechender Name, mit<br />

dem Brigitte Corvers den Silvaner bedacht hat, weil<br />

er immer wieder so ausgesprochen würzig und ganz<br />

besonders kräutrig ausfällt. Wenn Sie Ihr Wege also<br />

einmal in den Rheingau führen, sollten Sie unbedingt<br />

den wunderschönen Gutsausschank der Familie besuchen<br />

und dann lässig-verschwörerisch nach der „Kräuterhex“<br />

fragen. Und wenn’s zwischen Mitte April und<br />

Johanni passen sollte, umso besser: Denn es gibt kaum<br />

schönere Momente, als die, wenn man das eine oder<br />

andere Glas Silvaner zu frischem Spargel auf der Terrasse<br />

des Bio-Weinguts genießen kann!<br />

Man kennt den Silvaner aus Rheinhessen und selbstredend<br />

auch aus Franken. Doch auch im Rheingau hat<br />

er seine Heimat, die älteren Winzer kennen ihn meist<br />

noch als Österreicherrebe. Denn vor über 350 Jahre<br />

fand die Rebsorte von dort ihren Weg nach Deutschland.<br />

Im Weingut Corvers-Kauter hält man gerne an<br />

der Rebsorte fest, auch wenn sie im Rheingau nur<br />

noch selten anzufinden ist, lediglich 9,6 Hektar Silvaner-Reben<br />

verzeichnet das Anbaugebiet noch. Früher<br />

war der Silvaner hier allerdings weit verbreitet, heute<br />

ist er (fast) ein Exot. Kürzlich hat Dr. Matthias Corvers<br />

noch einen Hektar Silvaner dazugewinnen können,<br />

den er mit größter Freude annahm. Das wichtige hier:<br />

Die Rebstöcke sind rund 25 bis 30 Jahre alt.<br />

Der „Kräuterhex“-Silvaner, dessen Trauben im Rüdesheimer<br />

Drachenstein gelesen werden und der komplett<br />

im Edelstahl ausgebaut ist, duftet anfangs zart<br />

floral (ein Regen weißer Blüten), vermittelt schon in<br />

der Nase eine weiche Seidigkeit, dringt dann langsam<br />

in fruchtigere Gefilde vor (Nashi-Birne und eine<br />

Spur Mandel), ohne dabei seines inzwischen ungalublich<br />

erfrischenden drives verlustigt zu gehen, der von<br />

einer Muskatnuss erinnernden Würze geradezu beflügelt<br />

wird. Das wirkt alles wie verhext leichtfüßig (bei<br />

zarten 12,5 Vol.-%) und hinreißend animierend – der<br />

zweite Schluck hat dann schon eine fast Pawlow’sche<br />

Qualität. Am Gaumen dann zitrische und vor allem im<br />

Finish und Nachhall zitrisch-pfeffrige Noten (am ehesten<br />

eine Mischung aus Zitronenpfeffer und Kapuzinerkresseblüten),<br />

die einen leisen, aber umso präziseren<br />

Kontrapunkt zu dem zarten Schmelz des Silvaners<br />

bilden. Wie schon im Vorjahr wieder eine wunderbar<br />

gelungene Kombination aus schlanker Cremigkeit und<br />

Frucht – und im hübsch lange ausklingenden Finale<br />

macht der Silvaner seinem Kosename alle Ehre!<br />

Ab sofort ein Genuss, Höhepunkt wohl bis 2028.<br />

25


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

© Corvers-Kauter<br />

SAUVIGNON BLANC, 2021<br />

Feingliedrig-fruchtiger, dabei wunderbar schlanker Sauvignon Blanc!<br />

DRG032121 Sauvignon Blanc trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

Die hier im Schnitt gut 15 Jahre alten Reben – sie stammen<br />

aus der seinerzeit aufsehenerregenden Übernahme<br />

einiger Spitzenparzellen aus dem Besitz von Georg-Reinhard<br />

Freiherr Langwerth von Simmern, nach<br />

über 550-jähriger Weinbautradition – bringen einen<br />

Sauvignon Blanc hervor, der unbedingt Aufmerksamkeit<br />

verdient. Mit seinem feinen Duft nach Blüten,<br />

weißem Pfirsich, nach reifen Stachelbeeren und Agrumen<br />

(etwas Pampelmuse bis hin zu Pink Grapefruit),<br />

zeigt er ein bemerkenswert fruchtiges Bouquet mit<br />

feinen Kräuternoten. Am Gaumen präsentiert er sich<br />

seidig-cremig, auch dank des feinen Ausbaus auf der<br />

Hefe, dann auch wunderbar saftig, würzig – in aromatischer<br />

Hinsicht zunehmend gelb abgetönt (Pfirsich,<br />

etwas gelbe Pflaumen, reife gelbe Kiwi) – gehört aber<br />

stilistisch unverkennbar in den Rheingau, dank seiner<br />

Geradlinigkeit und Kühle. Ein höchst charmanter Sauvignon<br />

Blanc, der sich heuer etwas vorwitziger präsentiert<br />

(die Frucht versteckt sich nicht, verdeckt aber<br />

auch nichts), die Arme weit ausbreitet. Um eine derart<br />

charmant proportionierten Wein hinzubekommen,<br />

braucht’s allerdings Winzerinstinkt – der manchmal<br />

auch für eine überraschende Wendung gut ist: „Der<br />

Sauvignon steht diesmal ein bisschen zwischen den<br />

Welten“ merkt Philipp Corvers an, „wir sind dann doch<br />

ziemlich überrascht gewesen, dass er in einem kühlem<br />

Jahr so eine Reife bekommt. Vom Witterungsverlauf<br />

hätte ich mir durchaus eine deutlich grünere Variante<br />

vorstellen können.“ Doch der langsame Pressvorgang<br />

mit Sedimentation sowie der Ausbau auf der Hefe bis<br />

zur haben das ihrige getan, um sämtliche Schönheit<br />

und Präzision des Weins in Flaschen zu fixieren zu können.<br />

Oder einfacher, deutlicher und gerade heraus:<br />

Der Sauvignon Blanc hat Saft, Frucht und Klasse und<br />

schmeckt einfach herrlich! Über alles weitere muss<br />

man sich keine Gedanken machen, denn diese Arbeit<br />

haben Matthias Corvers und Sohn Philipp in meisterlicher<br />

Vorleistung erbracht. Wenn ein Wein so herrlich<br />

rezent, saftig und unbeschwert die Kehle hinabrinnt,<br />

dann eben genau deshalb, weil hier alles perfekt in die<br />

richtigen Bahnen gelenkt wurde. Wunderschöne!<br />

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl bis 2028.<br />

26 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „R3“ TROCKEN, 2021<br />

„R3“: Rheingau. Riesling. Remastered!<br />

DRG032021 Erbacher Marcobrunn Riesling Kabinett, 2021 DV 11,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

„R3“ steht für die Alliteration „Rheingau-Riesling remastered“.<br />

Diesen feinen Riesling gibt es im Rheingau<br />

Corves-Kauter nun mittlerweile seit über einer Dekade.<br />

Grundgedanke dieser Cuvée aus unterschiedlichen<br />

Lagen war, dem im Bordelais viel gerühmten,<br />

in Deutschland jedoch fälschlicherweise oft negativ<br />

assoziierten Image der Cuvée zu neuem Glanz zu verhelfen.<br />

Wer großen Bordeaux trinkt weiß, dass so ein<br />

Wein nur durch das Cuvéetieren unterschiedlichster<br />

Parzellen und Rebsorten vollendet gelingen kann.<br />

Oder, um dem Ganzen etwas philosophischer zu grundieren<br />

(kein bordelaiser Renommiergut, das etwas auf<br />

sich hält, kommt ohne „Philosophie“ in Weinberg und<br />

Keller aus): „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner<br />

Teile.“ (so, leicht verkürzt, Aristoteles im siebten<br />

Buch seiner „Metaphysik“). Mit diesem „Remaster“<br />

ist Familie Corvers jedenfalls wieder ein großer Wurf<br />

gelungen, der jegliches negative Grundrauschen eliminiert<br />

hat. Denn wer sich mit diesem Riesling auch nur<br />

ansatzweise auseinandersetzt wird zugeben müssen,<br />

dass hier ein bemerkenswert komplexer, dabei ungemein<br />

geschmeidiger und phänomenal „trinkiger“<br />

Weißwein entstanden ist. Die unterschiedlichen Böden<br />

und Parzellen ergeben einen feingeschliffenen<br />

Riesling mit einer zunächst animierend kühlen, leicht<br />

„gletschernen“ Nase, die an weiße Blüten, Birne und<br />

Mirabellen erinnert, am Gaumen dann enorm harmonisch<br />

(die zarten sechs Gramm Restzucker bei acht<br />

Gramm Säure sind ein Gedicht!) und würzig wirkt. Der<br />

alerte mineralische grip wird perfekt von einer feinen<br />

Aromenkombination aus reifer Nektarine und blumigrezenten<br />

Jasminteenoten aufgefangen. Ran an den<br />

„R3“, denn Saftigkeit, perfekt eingebundene Säure und<br />

feine Frucht harmonieren hier hinreißend!<br />

Aufziehen und genießen! Trinkt sich wunderbar (darf<br />

auch gerne etwas „zu kalt“ serviert werden, der Verlauf<br />

im Glas macht riesig Spaß!) und reift mühelos 3 –5 Jahre.<br />

RIESLING „TERRA 50“ FEINHERB, 2021<br />

Schieferriesling vom einstigen „Ende der Weinwelt“<br />

DRG032421 „Terra 50“ Riesling, feinherb 2021 DV ACHTUNG 13,20 €/l 9,90 €<br />

Der 50. Breitengrad wird nicht von ungefähr als Weinäquator<br />

bezeichnet, markierte er doch lange Zeit die<br />

nördlichste Grenze des Weinanbaus – auch wenn sich<br />

diese, sicher auch im Zuge des Klimawandels, mittlerweile<br />

leicht gen Norden verschoben hat. Damit besitzt<br />

das an die Säulen des Herakles erinnernde „Ende der<br />

Weinwelt“ mehr historischen Wert. Dieses 25.339 Kilometer<br />

lange Band zieht sich auf rund 450 davon auch<br />

durch Deutschland und insbesondere den Rheingau.<br />

Und nach ihm ist der Riesling „Terra 50“ benannt. Es<br />

ist ein feinherber Wein, der voll und ganz die Vorzüge<br />

des nördlichen Weinbaus ausspielt. Denn nirgendwo<br />

sonst geraten die Weine derartig leichtfüßig und animierend.<br />

Gerade in einem klassischen Jahrgang wie<br />

2021 spielt der Riesling seine Vorzüge ungemein aus. Er<br />

wirkt „trinkig“, duftet er doch nur zart nach Limetten,<br />

Äpfeln und etwas Lindenblüten. Die Frucht plätschert<br />

am Gaumen mit feinen Pfirsichnoten dahin, der Riesling<br />

wirkt federleicht. Es ist die feine Säurestruktur die ihn<br />

im Zaum hält und besonders im Nachhall für das gewisse<br />

Quäntchen Pikanz sorgt, das uns wie ein Perpetuum<br />

mobile regelmäßig am Glas nippen lässt. Das ist einfach<br />

wunderbar schöner Wein, der alle Sinne verführt!<br />

Kalt serviert (gerne bei 8–10 °C), verführt dieser feinherbe<br />

Riesling alle Sinne! Reifepotenzial bis 2026+.<br />

© Corvers-Kauter<br />

27


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

„SCHWERELOS“ RIESLING KABINETT, 2021 (BIO)<br />

Völlig losgelöst und völlig schwerelos!<br />

DRG031221 „Schwerelos“ Riesling Kabinett, 2021 DV 10% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Das Gefühl der Schwerelosigkeit, die auf Erden bestenfalls<br />

einige Sekunden zu spüren ist, gelingt den<br />

Corvers eine Dreiviertelliter volle (natürlich schlanke)<br />

Schlegelflasche lang, und das mit einer „Grammatur“<br />

von gerade einmal 28,5 Gramm pro Liter Restzucker<br />

(und fein austarierten 9,4 Gramm Säure). Und daher<br />

sind wir bei diesem hochfeinen fruchtsüßen Kabinettriesling<br />

„Schwerelos“, dessen Name sowas von<br />

Programm ist, vor Entzücken völlig losgelöst! Er duftet<br />

nach Renekloden, Pfirsich, Mirabelle sowie etwas<br />

Grapefruit und Birne, zudem ist da ein zartwürzig-luftiger<br />

Schleier von Orangenblüten. Am Gaumen dann<br />

eitel Sonnenschein, Balance und Harmonie! Säure und<br />

Frucht sind perfekt „verzahnt“, am Gaumen geht er der<br />

„Schwerelos“ als tatsächlich (fast) schwerelos feinherber<br />

„Kabi“ durch, da die Fruchtsüße hier enorm subtil<br />

„zur Sache kommt“, den Riesling angenehm rund,<br />

wunderbar charmant und geschmeidig macht und<br />

ihn eben völlig schwerelos über den Gaumen schweben<br />

lässt. Wie so oft im Leben, passieren die wirklich<br />

spannenden Dinge meist eher ungeplant. So seinerzeit<br />

auch beim „Schwerelos“: Da warteten Matthias und<br />

Philipp Corvers auf ein Fass, das partout nicht trockengären<br />

wollte. Doch statt eine kräftige Sekthefe einzusetzen,<br />

die den Wein in die Knie und zur Trockenheit<br />

gezwungen hätte, haben die beiden in diesem Fall den<br />

„noninterventionistischen“ Weg gewählt. Sie beließen<br />

ihn so wie er war. Und das hat er ihnen gedankt. Und<br />

nicht nur der Wein! Denn dieser gebirgsbachklare,<br />

herrlich charmante Kabinettriesling ist seitdem so beliebt,<br />

dass nun in jedem Jahr nach so einem renitenten<br />

Fass Ausschau gehalten wird. Und auch 2021 wird man<br />

bei und von Corvers-Kauter nicht enttäuscht, denn<br />

hier ist er, der federleicht losgelöste „Schwerelos“!<br />

Ab sofort ein Genuss und sicherlich die nächsten 5 Jahre<br />

(und darüber hinaus) auch.<br />

Exklusiv bei<br />

Pinard de Picard!<br />

ERBACHER MARCOBRUNN RIESLING KABINETT, 2021 (BIO)<br />

„2021 zeigt der Marcobrunn was er kann.“ – Philipp Corvers<br />

DRG032021 Erbacher Marcobrunn Riesling Kabinett, 2021 DV 11,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Es war die Nachricht des Jahres: Das Weingut<br />

Corvers- Kauter erwirbt 15 Hektar Rebfläche<br />

des legendären Weinguts Langwerth von Simmern,<br />

welches den Betrieb eingestellt hatte,<br />

darunter legendäre Terroirs. Ein Paukenschlag!<br />

Krönung dieser Zugänge an Filetstücken war<br />

der Erbacher Marcobrunn. Mit seiner durch<br />

zahlreiche Dokumente über viele Jahrhunderte zurückverfolgbaren<br />

Historie zählt der Marcobrunn,<br />

benannt nach dem Brunnen, welchen die Lage umschließt,<br />

zu den bedeutungsvollsten Lagen der deutschen<br />

Weinkultur. Mit der idealen Wasserversorgung<br />

– schon früher galten Brunnenlagen als besonders<br />

wertig – und der optimalen Exposition zur Reife, kann<br />

man hier Jahr für Jahr große Weine einfahren. Mit dem<br />

Jahrgang 2019 füllte Corvers-Kauter erstmal eigene<br />

Weine aus dem Marcobrunn, darunter auch einen genialen<br />

Kabinett, den wir uns exklusiv sicherten, so gut<br />

war er. Eine gute Entscheidung, denn er erzielte den<br />

2. Platz im Kabinett-Coup (Gourmetwelten) sowie<br />

94 Punkte bei James Suckling („Ein atemberaubender<br />

Kabinett“) und war in Windeseile ausverkauft.<br />

Der große Vorteil der historisch bedeutsamen Lagen<br />

ist ihr gesicherter Triumph in kühlen und späten Jahren.<br />

Denn genau dies zeichnete vor wenigen Generationen<br />

bedeutsame Lagen aus: Sie lieferten auch in<br />

schwachen und schwierigen Lagen stets die besten<br />

Weine. Wo man früher um Reife kämpfte, geben heutzutage<br />

Winzer alles um ihre Weine im klassischen und<br />

kühlen Profil zu halten. In einem Jahrgang wie 2021<br />

fährt die Lage daher ihre Stärken aus: „Reife und Fülle<br />

ist was der Marcobrunn kann.“ so Philipp Corvers. In<br />

der Tat wirkt der diesjährige Kabinett ungemein komplex<br />

in seiner zwiebelschalenartigen Aromenstruktur.<br />

Es duftet nach reifen Aprikosen<br />

Trinkreife ab sofort, Reifepotenzial über 15–20 Jahre.<br />

28 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

HATTENHEIM RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Pfeilgerade, rassig und straff: Nussbrunnen und Mannberg in Lasergravur<br />

DRG030221 Hattenheim Riesling trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 14,66 €/l 11,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Die Vielfalt des Rheingaus ist ähnlich divers wie im<br />

Burgund. Jede Gemeinde besitzt hier unterschiedliches<br />

Terroir. Und dies zeigt sich bereits in den Ortsweinen.<br />

In Hattenheim dominiert der Lössboden mit<br />

seinen Kalkmergeladern, anders als in den Rüdesheimer<br />

Berglagen, wo Quarzit und Schiefer vorherrschen.<br />

Die Hattenheimer Spitzenlagen wie etwa der Nussbrunnen,<br />

Wisselbrunnen und Erbacher Marcobrunn<br />

sind einzigartig. Nur sehr zäh dringt hier Sickerwasser<br />

durch die dicken Schichten. In trockenen Sommern ist<br />

dies allerdings ein Geschenk, da die schweren Böden<br />

auch die nötige Feuchtigkeit hielten. Strotzte der Riesling<br />

aus Hattenheimer Lagen (in diesem Jahr sind es<br />

Nussbrunnen und Mannberg, letztere mit Südexposition)<br />

zuletzt noch nur so vor kräftig-reifer Frucht, präsentiert<br />

er sich heuer deutlich schlanker. Das Bouquet<br />

hat eine geradezu pfeilgerade Qualität, wirkt über die<br />

Maßen zitrisch (dabei alles andere als eindimensional),<br />

wunderbar griffig-steinig und vor allem enorm kühl.<br />

Die Agrumen geben sich ein rasantes Stelldichein,<br />

Zitronen, Limetten, herbe Grapefruit, kleine Anteile<br />

von Kumquat bis Bergamotte, die sich später auch<br />

am Gaumen wiederfinden werden, beherrschen das<br />

Geschehen und lassen erst spät eine feine Würze aufblitzen<br />

– die sich dann mehr und mehr im Glas zu konstituieren<br />

scheint. Im Mund zeigt sich der Riesling trotz<br />

aller fast auf die Spitze getriebenen Präzision bemerkenswert<br />

seidig, gen Finale hin dann immer straffer,<br />

gespannter, dadurch auch hübsch druckvoll. So sehr er<br />

sich auch in Sachen Frucht und Struktur vom Vorgängerjahrgang<br />

unterscheidet, so vertraut und wiedererkennbar<br />

ist der „klirrend frische Nachhall“: immer<br />

wieder Hattenheim!<br />

Ab sofort und sicherlich bis 2029+.<br />

© Corvers-Kauter<br />

29


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

RÜDESHEIM RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Frucht, Schmelz und Würze – Rüdesheim ist immer einer Reise wert!<br />

DRG030321 Rüdesheim Riesling trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 14,66 €/l 11,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Manchmal steht die Welt ein wenig Kopf, manchmal<br />

ist alles ein wenig anders und manchmal sind wir Alice<br />

hinter den Spiegeln! Wie hier, beim 2021er-Ortswein<br />

aus Rüdesheimer Lagen von Corvers-Kauter.<br />

Seit Jahren wir von den Rüdesheimer Rieslingen als<br />

dem genauen Gegenstück zu den deutlich kräftigeren<br />

und vor allem fruchtintensiveren Hattenheimer Rieslingen,<br />

schreiben davon, wie sehr wir etwa bei den<br />

schlicht genialen Weinen von Theresa Breuer<br />

die „kühle und geradlinige Art der Rüdesheimer“<br />

schätzen, eine Eigenheit des Terroirs,<br />

die sich auch bei Corvers-Kauter zeige<br />

… Ums kurz zu machen: Es ist alles ganz<br />

anders – nämlich umgekehrt! Nach wie<br />

vor ist es ein großes Vergnügen, das Rüdesheimer<br />

und Hattenheimer Terroir zu vergleichen,<br />

wissen wir doch: „Die Rüdesheimer Lagen erstrecken<br />

sich über magere Böden, die von Taunus-Quarzit und<br />

verwittertem Schiefer durchzogen sind, erst in flacheren<br />

Bereichen gesellen sich teilweise auch Löß und<br />

Lehm hinzu.“ Soweit die Geologie. Doch wo der „zartstoffige<br />

Ortswein“ aus Rüdesheim ebenso zart „nach<br />

hellen Früchten“ duftete, „dabei von feiner Mineralität<br />

unterlegt“ war, weht und duftet jetzt ein anderer<br />

Wind. Vorausgeschickt sei: Der Riesling ist umwerfend<br />

schön und uns daher unbedingt einen Coup de Cœur<br />

wert! 2021 ist das Jahr in dem wir für den Hattenheimer<br />

Riesling „zitrisch, schlank und pur“ notieren, für<br />

den Rüdesheimer hingegen unwiderstehlichen Trinkfluss,<br />

Druck und eine saftige, gelbgetönte Gloriole<br />

festhalten, die leuchtend-schöne Frucht im Duft und<br />

am Gaumen in Szene setzt: Aprikosen, Pfirsich, Mirabelle<br />

bis hin zu reifer Melone (der „Noch-nicht-<br />

Honigton“ der Sorte Piel de sapo), das alles herrlich<br />

kompakt, aber nicht massig, herrlich druckvoll, aber<br />

nicht wuchtig. Dazu etwas Akazienblüte(nhonig), ein<br />

wunderbarer schlanker phenolischer grip ausgeprägt<br />

mundwässernde Mineralität, während die Frucht und<br />

eine von ihr enorm beförderte Würzigkeit diese wunderbare<br />

Rieslingszenerie voll im Griff haben. Ein absolut<br />

traumhafter Ortswein, topsy-turvy und wie gesagt:<br />

Coup de Cœur!<br />

Ab sofort und bis sicherlich bis 2030.<br />

KENNENLERNPAKET<br />

CORVERS-KAUTER 2021<br />

(6 Flaschen)<br />

DRG039921P Kennenlernpaket Corvers-Kauter 2021<br />

statt 74,30 € nur 69,00 €<br />

Ein tiefer Einblick in die Weinwelt der Senkrechtstarter<br />

aus dem Rheingau in einem spannenden<br />

Entdecker-Paket::<br />

JE 1 FLASCHE<br />

► Silvaner trocken, 2021 (BIO)<br />

► Rüdesheim Riesling trocken, 2021 (BIO)<br />

► „R3“ Rheingau Riesling Remastered trocken, 2021<br />

► Rauenthal Baiken Riesling trocken, 2021 (BIO)<br />

► Hattenheim Nussbrunnen Riesling trocken, 2021 (BIO)<br />

► Erbacher Marcobrunn Riesling Kabinett, 2021 (BIO)<br />

© Corvers-Kauter<br />

30 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

© Corvers-Kauter<br />

RAUENTHAL BAIKEN RIESLING TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Grandiose Innenspannung und Präzision!<br />

DRG030421 Rauenthal Baiken Riesling trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 18,00 €/l 13,50 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

In dem nach wie vor großartigem, mittlerweile vor<br />

fast 20 Jahren erschienenen Buch „Zur Lage des Deutschen<br />

Weins“ von Daniel Deckers, darf eine Lage im<br />

Rheingau natürlich nicht fehlen, der Rauenthaler Baiken.<br />

Eine Lage, die „bis heute zu der Handvoll Rheingauer<br />

Spitzenlagen zählt.“ Die Geschichte dieser Lage<br />

und der damit verbundene Weinbau reichen 800 Jahre<br />

in die Vergangenheit zurück!<br />

Der Baiken, der in Anlehnung an seine gebeugte Lage<br />

zum Sulzbach hin nach dem altdeutschen „bougen“,<br />

was für „biegen“ steht, benannt wurde, liegt am Südhang<br />

des Taunusgebirges. Tiefgründige Phyllitböden,<br />

sogenannter Ölschiefer, prägen hier den Wein. Es ist<br />

übrigens auch eine Lage, die prädestiniert ist für feine<br />

Spätlesen, die generell keine allzu fetten Rieslinge hervorbringt<br />

und uns vielleicht genau deshalb um so mehr<br />

begeistert. Im angesprochenen Buch welches die historisch<br />

bedeutsamsten Spitzenlagen Deutschlands<br />

versammelt, heißt es: „Der Rauenthaler Baiken gehört<br />

zu den teuersten Weinberglagen des Rheingaus<br />

und seine Weine zu den renommierten.“ Besonders<br />

hervorgehoben werden hier die Parzellen des Langwerth<br />

von Simmern, „dessen finessenreiche Weine<br />

aus dem Baiken ein Genuß sind.“ Freiherr Langwerth<br />

von Simmern gab vorletztes Jahr bekannt, dass er den<br />

denkmalgeschützen Hof und den zugehörigen Gutspark<br />

nicht mehr von den Erträgen aus Weinbau und<br />

Landwirtschaft unterhalten könne und verpachtete<br />

somit 15 Hektar exzellenter Flächen. Darunter befinden<br />

sich genau jene legendären Parzellen, die Dr.<br />

Matthias Corvers nach der Auflösung des Betriebs<br />

langfristig pachten konnte!<br />

Der Riesling wurde hier in den 1950ern gepflanzt, es<br />

gibt keine Stockausfälle, denn die alten Reben wurden<br />

stets mit der Hand bewirtschaftet. Für Philipp ein klarer<br />

Vorteil, denn „das Rebalter reguliert alle Prozesse<br />

selbst viel besser als junge Reben, wo man eine Menge<br />

rausschneiden muss. Das ergibt einfach eine andere<br />

Tiefe.“ Der noch sehr jugendlich anmutende „Baiken“<br />

duftet „hell“ und zitrisch, nach Kräutern (Fenchelgrün<br />

und Minze) und zarter Frucht (laut Philipp ist der<br />

Baiken „zurückhaltender, die Primaballerina, auf der<br />

eher hellen Seite“), hier noch nicht ganz reife Birne,<br />

ein Hauch weißer Pfirsich, dabei wirkt das Bouquet<br />

ungemein klar un„licht“. Am Gaumen zeigt sich der<br />

Riesling („ein Langstreckenläufer“ – Philipp Corvers)<br />

hinreißend schlank, wobei diese Schlankheit von<br />

einer phänomenalen Innenspannung geprägt ist, die<br />

die äußerst fein gewirkte Phenolik noch präziser als<br />

ohnehin schon werden lassen. Der wunderbar geradlinige<br />

„Baiken“, der auch in kühlen Jahren stets die notwendige<br />

physiologische Reife erlangt, präsentiert sich<br />

mit einer herrlich „flächigen“, vom Schiefer geprägten<br />

Mineralität, die man in stilistischer Hinsicht durchaus<br />

als mindestens mittleres Meisterwerk werten kann.<br />

Ein Ausbund an Eleganz, Präzision und vibrierender<br />

Lebendigkeit.-<br />

Ab sofort, ideal wohl eher 2023, dann bis 2034+.<br />

31


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

HATTENHEIM NUSSBRUNNEN RIESLING TROCKEN, 2021<br />

Athletisch, würzig und mit einem enormen Trinkfluss gesegnet!<br />

DRG030621 Hattenheim Nussbrunnen Riesling trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 18,00 €/l 13,50 €<br />

Der Name der Lage Hattenheimer Nussbrunnen ist<br />

schnell erklärt. Eine Quelle, um die sich früher Nussbäume<br />

gruppiert haben und die auch heute noch direkt<br />

an der Lage zu finden ist, gab dem vom Löss geprägten<br />

Weinberg seinen Namen. Die Parzellen, die<br />

das Weingut Corvers-Kauter seit einigen Jahren bewirtschaftet<br />

und auf Bioland-Weinbau umgestellt hat,<br />

gehören zum traditionsreichen Weingut der Freiherren<br />

Langwerth von Simmern, auf dem allerdings seit 2017<br />

kein Weinbau mehr betrieben wird. Der Nussbrunnen<br />

zählt zu den 15 Hektar Rheingauer Spitzenlagen, die<br />

Dr. Matthias Corvers langfristig pachten konnte.<br />

Der Nussbrunnen ist ein Lagenwein, der in diesem<br />

Jahr vergleichsweise spät gelesen wurde und daher<br />

fast noch zugänglicher, noch charismatischer (ist das<br />

überhaupt möglich?) gelungen ist. Wie alle Lagenweine<br />

wurde er im Weingut langsam mit der Korbpresse<br />

gepresst und im 1.200-Liter-Fuderfass ausgebaut. Der<br />

Riesling duftet schon herrlich cremig, hefewürzig und<br />

satt nach einer Mischung aus reifen gelben Birnen, lemon<br />

curd und gelbem Steinobst (Renekloden, etwas<br />

Mirabellen), dazu dann Noten von Stein, Kräutern und<br />

Gewürzen (sehr schön ein Hauch von grünem Kardamom.<br />

Am Gaumen setzt sich dieser Eindruck fort.<br />

Zunächst zeigen sich die herrlich üppige Cremigkeit<br />

(Philipp spricht vom „soften Nussbrunnen“, der vom<br />

Kalk der Böden weicher gemacht wird) und reife Kernund<br />

Steinobstfrucht. Dann übernimmt die präsente,<br />

schon perfekt reife Säure, sorgt für Struktur und einen<br />

angenehmen Druck am Gaumen, balanciert dabei die<br />

saftig-schmelzige Frucht, fokussiert Frische und Lebendigkeit.<br />

Das ist vom ersten Augenblick, vom ersten<br />

Schluck an ein einziges Vergnügen, zumal der Nussbrunnen<br />

mit einem enormen Trinkfluss gesegnet ist.<br />

Bei aller „Softness“ sollte man die Kraft des tatsächlich<br />

athletischen Nussbrunnens nicht unterschätzen, die<br />

noch weit ins lange Finale hinein –zitrisch aufgehellt –<br />

spürbar ist. Phänomenal und phänomenal zugänglich!<br />

Ab sofort zu genießen bis leicht 2028 und darüber hinaus.<br />

DRACHENSTEIN 1. LAGE RIESLING TROCKEN, 2020<br />

„Eine GG-Lage der Zukunft!“ – Matthias Corvers<br />

DRG032320 Drachenstein 1. Lage Riesling trocken, 2020 DV 12,5% Vol. 29,33 €/l 22,00 €<br />

Der Rüdesheimer Drachenstein liefert eine hochspannende<br />

1. Lage, die uns bei unserer Verkostung derart<br />

gefiel, dass wir sie Ihnen, werte Kunden, dieses<br />

Jahr zum ersten Mal präsentieren möchten.<br />

Besonderheit sind hier die Quarzit-Böden<br />

sowie die perfekte Exposition des Drachensteins.<br />

„Die Klimaerwärmung hat hier einen<br />

geschickten Einfluss auf die rund 180 Meter<br />

hohe Waldstücklage“ erklärt Philipp Corvers, der<br />

in hier einen zukünftigen Kandidaten für die großen<br />

Lagenweine des Hauses sieht. Bis die Rebanlagen das<br />

gewisse Rebalter aufweisen, stuft die Familie ihn unter<br />

den Erste-Lage-Rieslingen ein. Es gibt dieses Jahr nur<br />

eine kleine Menge, die hat es jedoch in sich. „Wir legen<br />

den Wein bewusst nicht ins Holzfass um den Quarzit<br />

zu unterstützen.“ erklärt uns Dr. Matthias Corvers. Das<br />

Ergebnis ist ein sehr verspielter, floral duftender Riesling,<br />

dessen zarte Würze für Aufmerksamkeit sorgt. Er<br />

zeigt sich fein ziseliert, am Gaumen „gletschern“, gerät<br />

hinten raus im Nachhall wunderbar cremig und würzig.<br />

Nur ganz zart keimt eine Steinobstaromatik auf.<br />

Viel mehr dreht sich hier alles um die grün-zitrischen<br />

Noten und das Spiel zwischen Mineralität und Frucht.<br />

Das ist – wie die ganze Kollektion des Jahrgangs 2020<br />

– ein äußerst gelungener Wein, der „Terroir-Spezialisten<br />

aus dem Rheingau (Vinum). Im aktuellen Vinum<br />

Weinguide trifft die Jury hierzu den Nagel auf den<br />

Kopf: „Und wir können uns nur wiederholen: Von trocken<br />

bis edelsüß, von Riesling zu Pinot Noir ist hier ein<br />

Wein besser als der andere. Der letztjährige Aufstieg<br />

in den Kreis der Spitzengüter des Rheingaus wurde so<br />

eindrucksvoll bestätigt.“<br />

Dieser verspielte Riesling zeigt sich aktuell bildhübsch.<br />

Sein Reifepotenzial dürfte sicherlich bis 2032 und weiter<br />

reichen. Höhepunkt ab ca. 2023.<br />

32 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

DOOSBERG 1. LAGE RIESLING TROCKEN, 2021<br />

Wunderbare Frucht, wunderbare Würzigkeit – Doosberg in brillanter Verfassung!<br />

DRG030721 Doosberg 1. Lage Riesling trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

„Vom Einstiegsriesling bis zu den großen Lagenrieslingen<br />

findet man durchweg Weine mit großer<br />

Finesse und markanter Frische, die auch in warmen<br />

Jahrgängen nicht zur Opulenz neigen.“ heißt es im<br />

Eichelmann Weinguide 2021 über die Weine aus<br />

dem Hause Corvers-Kauter. Mit ihren Orts- und 1.<br />

Lagenrieslingen setzt die Familie das Niveau bereits<br />

äußerst hoch. Kein Wunder, der Rheingau ist Riesling-Mekka,<br />

entsprechend hoch das Qualitätsniveau,<br />

je differenzierter die Betriebe die jeweiligen Lageneigenheiten<br />

herausarbeiten.<br />

Der Oestricher Doosberg gehört nicht unbedingt zu<br />

den spektakulär aussehenden deutschen Lagen. Er<br />

zieht sich von etwa 90 Metern Höhe bis auf 150 Meter<br />

den Hang hinauf. Die Riesling-Reben – es gibt kaum<br />

etwas anderes hier – wurzeln in einem tiefgründigen<br />

Gemisch aus Löss und Lösslehm mit Anteilen von Kies<br />

und Quarzit. Auch das hört sich zunächst nicht außergewöhnlich<br />

an. Doch die Mischung macht’s, und die<br />

stimmt beim Doosberg. Klassifiziert als Erste Lage,<br />

zählt der Doosberg – was so viel heißt wie „Dachsberg“<br />

– zu den elegantesten und finessenreichsten<br />

Lagen in seiner Kategorie. Die Weine, die ihm entstammen,<br />

gehören weder zu den lauten noch zu den<br />

komplexesten Weinen des Rheingaus, wohl aber zu<br />

den balanciertesten, stimmigsten und nobelsten. Bei<br />

Corvers-Kauter ist der Doosberg eine der Stammlagen,<br />

und er liegt weit entfernt vom Weingut. Seit<br />

rund einem Jahrzehnt zertifiziert biologisch bewirtschaftet,<br />

liefert der Hang ein wunderbar frisches und<br />

gesundes Traubenmaterial. Wie es bei den Lagenweinen<br />

von Corvers-Kauter üblich ist, wurde der Riesling<br />

sanft und langsam in der Korbpresse abgepresst, und<br />

der Saft hatte Zeit, zu sedimentieren und sich natürlich<br />

abzusetzen. Dann folgte die Gärung und der Ausbau<br />

auf der Feinhefe im großen Stückfass. Diese Art<br />

des Ausbaus ist mitverantwortlich für die wunderbare<br />

Cremigkeit, die sich schon im Duft ankündigt.<br />

Der Doosberg zeigt sich heuer kraftvoll-saftig und<br />

über die Maßen anregend würzig. Dabei wirkt er<br />

herrlich unaufgeregt (Spannung ja – was sonst? –,<br />

aber ohne „nervöse“ Grundierung), was dem Trinkfluss<br />

ganz besonders förderlich ist. Der letztjährige<br />

„Spaziergang über Streuobstwiesen“ lässt sich<br />

hier mit nahezu allen Stationen wiederholen, allen<br />

voran das Lustwandeln unter Birn- und Quittenbäumen,<br />

deren Früchte vielleicht noch etwas nachhaltiger,<br />

insgesamt etwas „dunkler“ duften. Auch<br />

florale Noten (blühend wie getrocknet) steigen aus<br />

den Wiesen auf, dazu würzige Kräuter. Der Ausbau<br />

im großen Holz verleiht dem Wein Struktur und Tiefe.<br />

Am Gaumen zeigt sich der Doosberg angenehm<br />

herzhaft ohne jede Exotik, die Steinobstaromen sind<br />

kaum ausgeprägt (ein Hauch von Trockenaprikose),<br />

der Riesling ist (Achtung, Schlüsselwort!) nachhaltig<br />

würzig, dabei hinreißend elegant, seine angenehm<br />

weiche, weil „nachgiebige“ Struktur dennoch von bemerkenswerter<br />

Gespanntheit. Ein Riesling mit einer<br />

fantastischen Dramaturgie, ganz Spannung und Finesse,<br />

dessen große Schönheit und Eleganz in seiner<br />

von Frucht und Mineralität geformten, außerordentlichen<br />

Würze liegt. Lieblingswein!<br />

Ab sofort und ohne Einbußen bis sicherlich 2037+.<br />

Im Rheingau gibt es kaum eine<br />

schönere Terrasse als im Gutausschank bei<br />

Corvers-Kauter. Brigitte ist stolze Gastgeberin<br />

und Seele des Hauses.<br />

© Corvers-Kauter<br />

33


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

BAIKEN GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO)<br />

Baiken – die am frühesten gelesene Große Lage!<br />

DE-ÖKO-039<br />

DRG031721 Baiken Grosse Lage Riesling, 2021 DV 48,00 €/l 36,00 €<br />

DRG031721M Baiken Grosse Lage Riesling, 2021 MAGNUM 50,66 €/l 76,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Es ist kein Geheimnis, dass wir neben dem Schlossberg<br />

im Weingut Corvers-Kauter besonders im Baiken<br />

das größte Potenzial sehen. Kein Wunder, verbinden<br />

mit dieser legendären und ehrfurchtgebietenden Rauenthaler<br />

Lage legendäre Weinerlebnisse mit großen<br />

Rieslingen aus dem Baiken aus den Glanzzeiten des<br />

berühmten Betriebes Langwerths von Simmern. Das<br />

denkmalgeschützte Anwesen ließ sich in den letzten<br />

Jahren schlichtweg nicht mehr erhalten. Dr. Matthias<br />

Corvers sorgte in Winzerkreisen für Schlagzeilen, als<br />

er ganze 15 Hektar der feinsten Lagen zur Pacht übernahm.<br />

Darunter legendäre Lagen wie den Erbacher<br />

Marcobrunn und Rauenthaler Baiken. Eine mutige<br />

Aufgabe mit unternehmerisch visionärem Weitblick.<br />

Wenn wir Weine wie den noch bis zum September<br />

im großen Holzfass schlummernden Baiken im Glas<br />

haben, freuen wir uns enorm auf die Zukunft! Hier<br />

entsteht gerade Großes im Rheingau, der zu unserem<br />

größten Vergnügen mit einer handvoll weiterer Winzer<br />

und Winzerinnern wieder zunehmend frischen<br />

Aufwind erfährt.<br />

Diese „gebeugte“ Lage (die Form des Baikens war namensgebend,<br />

in Anlehnung ans altdeutsche bougen,<br />

das für „biegen“ steht) ist vom Ölschiefer geprägt.<br />

Sie bringt einen extrem griffigen Typ Riesling hervor,<br />

der dank des langen Ausbaus auf der Feinhefe und die<br />

zuvor schonende Pressung in einer klassischen Korbpresse<br />

ungemein mineralisch und fein daherkommt.<br />

Philipp Corvers bezeichnet den Jahrgang 2021 intern<br />

gern als Prä-Klimaerwärmungsjahrgang. Natürlich<br />

nicht bierernst, denn die Herausforderungen für die<br />

Zukunft sind allen bewusst. Doch in der Tat schmeckt<br />

und verlief das Jahr eher klassisch. Nicht wenige Winzer<br />

sprachen daher bei unseren Besuchen an Erlebnisse<br />

der 1990er Jahre. Über den Jahrgang 2021 kann<br />

sich Philipp sehr freuen: „Die Weine sind auf Ihre Art<br />

unaufgeregt. Das ist auch, was wir in gewisser Weise<br />

suchen. Guter Wein muss für mich stimmig sein, wie<br />

ein Zahnradsystem das ineinander schließt. Das ist<br />

dieses Jahr der Fall.“<br />

© Corvers-Kauter<br />

Der Baiken besticht durch subtile Andeutungen von<br />

Frucht. Ein Hauch Zitrusschale, etwas Nashi-Birne,<br />

eine Fingerspitze Gesteinsmehl. Man muss sich<br />

mit diesem Wein bewusst auseinandersetzen in diesem<br />

jugendlichen Stadium. Beeindruckend ist dabei,<br />

welch Bühne der Riesling am Gaumen zeichnet. Zestig-schiefrige<br />

Aromen treteg hier hervor und doch<br />

trägt eine gewisse Cremigkeit dazu bei, dass man<br />

den Riesling wie einen guten Burgunder am Gaumen<br />

kreisen lässt. In den nächsten Jahren möchte Matthias<br />

Corvers, der überzeugtes Bioland-Mitglied ist,<br />

die Lage auf ökologisch zertifizierte Bewirtschaftung<br />

umstellen und seiner Philosophie anpassen, wie alle<br />

Lagen des Betriebs. Mit dem Jahrgang 2021 füllt das<br />

Weingut als weiteren Schritt alle Crus des Hauses<br />

in einer deutlich leichteren Flasche, die zu 85 % aus<br />

recyceltem Altglas besteht und unterm Strich die<br />

CO2-Emission um 65 % reduziert. Wir erwähnten es<br />

bereits: Hier entsteht gerade Großes! Bis September<br />

müssen wir uns noch gedulden, dann erscheint der<br />

erste Große-Lagen-Baiken! Ganz klar gemeinsam mit<br />

dem Berg Schlossberg und dem Marcobrunn unser<br />

Favorit der Kollektion und allesamt Rieslinge, die sich<br />

zur Gebietsspitze zählen dürfen!<br />

Trinkreife ab Freigabe im Herbst 2022, Höhepunkt wohl<br />

ab 2025 bis 2046.<br />

34 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

© Corvers-Kauter<br />

BERG ROTTLAND GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO)<br />

„Rüdesheim zeigt oft einen Konzentrationseffekt“ – Dr. Matthias Corvers<br />

DE-ÖKO-039<br />

DRG031021 Berg Rottland Große Lage Riesling, 2021 DV 52,00 €/l 39,00 €<br />

DRG031021M Berg Rottland Große Lage Riesling, 2021 MAGNUM 54,66 €/l 82,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Dr. Matthias Corver spricht gern vom „Mantra des<br />

westlichen Rheingaus“. Gemeint sind hierbei die<br />

drei Berglagen: Berg Rottland, Berg Roseneck und<br />

Berg Schlossberg.<br />

Seit Jahrhunderten bereits gilt diese Formation des Rüdesheimer<br />

Bergs als Geburtsstätte legendärer Rieslinge<br />

und für viele bringt die von Rüdesheim bis zur Burg Ehrenfels<br />

gezogene Formation die größten Weißweine des<br />

Rheingaus hervor. Man darf bei jener Provenienz auch<br />

durchaus von eigenem Terroir-Charakter sprechen. Für<br />

Matthias Corvers zeichnet die Rüdesheimer Lagen eine<br />

Konzentration aus. In puncto Fruchtreife und Mineralität.<br />

Die mit Lösslehm abgedeckten Böden mit Taunusquarzit<br />

und Schiefer sind typisches Terroir für den westlichen<br />

Rheingau. Wie auch im Berg Schlossberg reift der<br />

Riesling aufgrund seiner Lichtmenge, die der Berg übers<br />

Jahr aufsaugt, bestens aus und beschert intensive und<br />

vollreife Trauben. Die Lagenbezeichnung deutet auf die<br />

Erschließung des Berges durch Rodung hin, die vor rund<br />

1.000 Jahren stattfand. So wirkt auch der Berg Rottland<br />

im eher kühlen Jahrgang 2021 ungemein kraftvoll und<br />

mineralisch. Eine dunkle Frucht steigt aus dem Glas,<br />

unterlegt vom Zitrusduft, der hier mitschwirrt.<br />

Der im großen Holzfass ausgebaute Riesling reift bis<br />

in den Spätsommer auf der Feinhefe und erlangt somit<br />

eine enorme Tiefe. Uns gefällt seine Dichte und Stoffigkeit<br />

am Gaumen. Helle Früchte und mineralische Schieferwürze<br />

versammeln sich hier. Am Gaumen glänzt<br />

der Wein durch Extrakt und saftige Frucht, gerät dabei<br />

niemals zu knallig. Er ist diskret und beinahe athletisch,<br />

baut Spannung auf und klingt dann verspielt und erfrischend<br />

zitronig am Gaumen aus. Ein wunderbar kraftvoller<br />

und komplexer Riesling, der für uns zu den feinsten<br />

des Rheingaus zählt und im Jahrgang 2019 bereits<br />

von Stuart Pigott (James Suckling) 95 Punkte erhielt.<br />

Trinkreife ab Herbst 2022, Höhepunkt wohl<br />

2024 bis 2045.<br />

35


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

BERG ROSENECK GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO)<br />

„Einer der schönsten Roseneck“ – Matthias Corver<br />

DRG031121 Berg Roseneck Große Lage Riesling, 2021 DV 48,00 €/l 36,00 €<br />

DE-ÖKO-039<br />

Im Weingut Corvers-Kauter sind Qualität und Lagentypizität<br />

oberste Prämisse. Daher gab es im letzten<br />

Jahr auch einfach mal keine „Große Lage“ vom Berg<br />

Roseneck. Wir freuen uns, dass im Jahrgang 2021 wieder<br />

ausreichende Mengen gefüllt werden konnten,<br />

denn dieser Cru besitzt eine einzigartige Aromatik,<br />

wie sie nur hier in der Rüdesheimer Lage auftaucht.<br />

Die Rüdesheimer Steillage ist nach den Wildrosenhecken<br />

benannt, die hier auf den felsigen Vorsprüngen<br />

der Lage prächtig gedeihen. Dieser einzigarte Abschnitt<br />

befindet sich in bester Nachbarschaft zwischen<br />

dem legendären Berg Schlossberg und Rüdesheimer<br />

Drachenstein. Als generell „wuchtiger und gelbrassig“<br />

beschreibt ihn Matthias Corvers im Vergleich zum Baiken.<br />

Wir finden durchaus, dass der Riesling hier eine<br />

Würze und Aromatik erreicht, die uns oft an wilde Rosen<br />

oder aber auch den Litschi-artigen Ausprägungen<br />

wie sie beim Gewürztraminer vorhanden sind erinnert.<br />

„Der Vorteil des Rosenecks ist, dass es nicht barock<br />

oder ausladend wird und der Lage selbst ein feinherber<br />

Ausbau steht.“ so Matthias Corvers. Im 2021er-Jahrgang<br />

zeigt sich der Riesling straff und frisch. Es duftet<br />

zestig, ein feines und intensives Zitrusbouquet weht<br />

hier aus dem Glas. Am Gaumen beweist der Riesling<br />

grip, bleibt komprimiert und schwebt doch über die<br />

Zunge, ohne poliert zu sein. Genau dieses Spannungsfeld,<br />

das Kante zeigen, gefällt uns an diesem Wein besonders.<br />

Ein angenehm stoffiger, kraftvoller Riesling-<br />

Typ aus der nach Süden ausgerichteten Spitzenlage,<br />

die mit ihren von Taunusquarzit durchzogenen Schieferböden<br />

durch eine perfekte Balance beeindruckt.<br />

Das „Rezept“ für diesen Spitzenwein ist gleich wie<br />

bei allen Rieslingen aus großer Lage: Nach der Handlese<br />

in Bütten werden die Rieslingtrauben zunächst<br />

mit der klassischen Korbpresse gekeltert, wodurch sie<br />

eine kurze Maischestandzeit erfahren. Bis in den August<br />

verweilt der Berg Roseneck dann auf der Hefe im<br />

Holzfass von 750 bis 1.200 Liter-Volumen.<br />

Trinkreife ab Freigabe im Herbst 2022,<br />

Höhepunkt wohl 2024 bis 2043+<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

© Corvers-Kauter<br />

36 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-039<br />

BERG SCHLOSSBERG GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO)<br />

Der Rüdesheimer Monolith!<br />

Ein Meisterwerk eines dichten, tiefgreifenden Rieslings, der seine<br />

wahre Größe erst so richtig mit Flaschenreife offenbaren wird.<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DRG030921 Berg Schlossberg Große Lage Riesling, 2021 DV 52,00 €/l 39,00 €<br />

DRG030921M Berg Schlossberg Große Lage Riesling, 2021 MAGNUM DV 54,66 €/l 82,00 €<br />

Dieser Riesling aus der legendären Lage Rüdesheimer<br />

Berg Schlossberg weckte unser Interesse am Weingut<br />

Corvers-Kauter. In einer Blindverkostung des Gourmetwelten-Lagen-Cups,<br />

positionierte sich der Berg<br />

Schlossberg von 2016 auf dem Siegertreppchen, mit<br />

einem sensationellen Punktedurchschnitt von 95,6<br />

Punkten. Die Jury bestand aus von uns geschätzten<br />

und renommierten Verkostern, darunter Spitzen-Sommelier<br />

Gerhard Retter, Natalie Lumpp (Sommelière und<br />

erfolgreiche Wine- und Food-Autorin), Peer F. Holm<br />

(Präsident der Sommelier-Union und Ausbilder zahlreicher<br />

Sommeliers), Niko Rechenberg (Herausgeber der<br />

Weinwelten und ehemaliger Wein-Autor von Welt<br />

am Sonntag, Gault&Millau und Falstaff) und dem<br />

umtriebigen Jungtalent Serhat Aktas. Die fünfköpfige<br />

Jury urteilte über den Riesling-Sieger: „Ein Ergebnis,<br />

das nicht aussagekräftiger hätte sein können: Beim 1.<br />

Lagen-Cup der Gourmetwelten setzte sich die Lage<br />

Berg Schlossberg, eine der schönsten deutschen Steillagen<br />

über dem Rhein im westlichen Rheingau als Beste<br />

Weiße Lage Deutschlands in 2018 durch.“<br />

Doch auch abseits von Blindproben lieben wir den Rüdesheimer<br />

Berg Schlossberg, eine der legendärsten Lagen<br />

des Rheingau und darüber hinaus. Schon Bernhard<br />

Breuer setzte Maßstäbe für trockenen Riesling, als er in<br />

den 1990er-Jahren trockene Weine von Weltklasse erzeugte.<br />

Seinem Einsatz zu Ehren kreierte der Gault &<br />

Millau eine eigene Kategorie für die besten gereiften<br />

Rieslinge, die Bernhard-Breuer- Trophy! Heute setzt<br />

hier Theresa Breuer eindrucksvoll die Gutshistorie fort.<br />

Namensgebend für die Lage ist die vom Rhein aus gesehen<br />

so markante Ehrenfelser Schlossruine. Sie wurde<br />

im Jahr 1211 als Schutz- und Zollburg errichtet. Dass es<br />

sich hierbei um einen Berg handelt, steht außer Frage.<br />

Mit bis zu 70 % Steigung gibt es im ganzen Rheingau<br />

keinen steileren Hang, in dem Weinbau betrieben wird.<br />

Der aus Schiefer und Taunusquarzit bestehende Boden<br />

speichert die Tageswärme und gleicht somit kalte<br />

Nächte aus. Ein wichtiger Faktor, den viele der besten<br />

Lagen besitzen. Trotz der Sonneneinstrahlung sind die<br />

Reben hier sehr gut geschützt.<br />

Im Weingut Corvers-Kauter fasziniert uns der kompromisslose<br />

Ansatz, mit dem hier die großen Weine wie der<br />

Berg Schlossberg vinifiziert werden. Die von Hand gelesenen<br />

vollreifen Trauben werden mit der klassischen<br />

Korbpresse abgepresst, einer extrem aufwändigen, da<br />

zeitraubenden Technik, die dem Wein dank einer kurzen<br />

Maischestandzeit auch Textur gibt. Der spontanvergorene<br />

Riesling wandert dann mitsamt der Hefe ins<br />

große Holz (bis zu 1.200 Liter) und verweilt dort bis in<br />

den Sommer, wo er zur perfekten Harmonie findet. Das<br />

ergibt einen echten Langstreckenläufer, der im Berg<br />

Schlossberg wohl seinen schönsten Ausdruck findet.<br />

Sein Duft ist kaum in Worten zu beschreiben, denn es<br />

fällt schwer, einzelne Früchte zu definieren. Man muss<br />

wissen, dass es sich beim Schlossberg um eine warme<br />

Lage handelt, die nicht von ungefähr als Große Lage<br />

auserkoren wurde. In einem spätreifenden Jahrgang wie<br />

2021 kommen hier also sämtliche Vorzüge des Klassikers<br />

zum Zuge. Kaum Frucht, allenfalls vereinzelt Zitrus-<br />

und Apfelnoten treten hie hervor. Dieser Monolith<br />

zeigt sich mineralisch, zeigt einem die kalte Schulter im<br />

noch jugendlichen Stadium. Wer lauscht, wer auch ein<br />

wenig Erfahrung bezüglich des Reifepotenzials dieser<br />

generösen Lage vorweisen kann, erblickt schnell<br />

die perfekten Proportionen des 2021er-Jahrgangs.<br />

Ein kraftvoller Riese, der am Gaumen würzig und<br />

mit einem Hauch phenolischen Quitten bestens<br />

strukturiert wird. Der Riesling vom Rüdesheimer<br />

Berg zeigt sich engmaschig und monolithisch.<br />

Dabei agiert der Schlossberg mit einer dominanten<br />

Härte, zeigt Kante, was Philipp Corvers<br />

wie folgt zusammenfasst: „Beim Schlossberg<br />

will man sich einfach mit dem Wein auseinandersetzen,<br />

muss es. Er boxt regelrecht<br />

mit einem, aber man akzeptiert das.“<br />

Dieser Wein ist ein Meisterwerk eines<br />

dichten, tiefgreifenden Rieslings, der<br />

seine wahre Größe erst so richtig mit<br />

einigen Jahren der Flaschenreife offenbaren<br />

wird. Wie gut er reift, davon<br />

haben wir uns im Weingut überzeugen<br />

dürfen und die vergangenen<br />

Jahrgänge probiert. Der Berg Schlossberg<br />

gewinnt einfach mit jedem Jahr<br />

der Reife an Tiefe und Charakter. Eine<br />

Rheingauer Ikone!<br />

Trinkreife ab 2022, Höhepunkt wohl 2027<br />

bis 2048.<br />

37


DEUTSCHLAND RHEINGAU<br />

Corvers-Kauter<br />

DE-ÖKO-039<br />

MARCOBRUNN GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO)<br />

Ein Wein, der dem Marcobrunn alle Ehre macht!<br />

„Die Erde bebt!“ – Stuart Pigott (96 Punkte für 2019)<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DRG031921 Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021 DV 52,00 €/l 39,00 €<br />

DRG031921M Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021 MAGNUM DV 54,66 €/l 82,00 €<br />

Es war für Rheingau-Liebhaber vielleicht die Nachricht<br />

des Jahres. Als bekannt wurde, dass Matthias Corvers<br />

ganze 15 Hektar der Simmerschen Lagen übernehmen<br />

würde und damit auf einen Schatz der schönsten Filetstücke<br />

des Rheingaus zugreifen kann, stand für echte<br />

Enthusiasten direkt eine Frage im Raum: „Gibt es dann<br />

auch einen Marcobrunn?“ Und wir freuten uns zu antworten:<br />

ja, den gibt es!<br />

Der Erbacher Marcobrunn zählt vielleicht zu den historisch<br />

bedeutsamsten und anerkannt besten Riesling-<br />

Lagen Deutschlands. Das Wort „Marka“ steckt in<br />

der Namensgebung der Lage, welche durch den berühmten<br />

Brunnen die Gemarkungsgrenze Erbach-Hattenheim<br />

darstellte. Kenner wissen, dass es besonders<br />

die Brunnenlagen sind, welche hohes Ansehen für die<br />

Exzellenz einer Lage genießen. Denn eine gute Wasserversorgung<br />

ist das A und O einer Lage. Bereits vor<br />

1200 fand die Lage Eintragung als „Markenburne“, im<br />

Jahre 1810 setzten die Erbacher durch die in Sandstein<br />

gehauene Umrahmung des Brunnens dem „Marobrunnen<br />

Gemarkung Erbach“ seinen heutigen Namen. Es<br />

dauerte nicht lang, bis die über solch Dreistigkeit des<br />

selbsternannten Eigentums erzürnten Hattenheimer<br />

beifügten: „So ist es richtig und so soll es sein. Für Erbach<br />

das Wasser und für Hattenheim der Wein.“<br />

Der Marcobrunn wurde zudem 1867 von Dr. Friedrich<br />

Wilhelm Dünkelberg als Lage I. Klasse eingestuft. Der<br />

© Corvers-Kauter<br />

Direktor der Königlich Preußischen Land-wirtschaftlichen<br />

Akademie in Bonn-Poppelsdorf teilte damals<br />

die allerbesten Weinberge in Lagen zweier Güteklassen<br />

ein, eine noch strengere Klassifikation als wir sie<br />

heute vom VDP kennen. Die von tertiärem Mergel<br />

durchzogene Lage bringt dabei langlebige und kraftvolle<br />

Rieslinge hervor, die auch in regenarmen Jahren<br />

dank der bestmöglichen Wasserversorgung vibrierende<br />

Weine ermöglicht. Wir erinnern uns an sensationelle<br />

Marcobrunn der 1960er- und 1970er-Jahre zurück,<br />

verkosteten auch stets mit hoher Erwartungen<br />

aktuelle Gewächse. Darunter gibt es auch heute sehr<br />

gute. Doch die geschichtsträchtige Magie übertrug<br />

sich schon lange nicht mehr und wir wissen, einigen<br />

Liebhabern der Lage geht es ebenso. Um so größer ist<br />

unsere Freude, dass sich das Weingut Corvers-Kauter<br />

nun dieser ehrvollen Lage annimmt.<br />

Matthias hat eine klare Vorstellung von seinem Marcobrunn:.<br />

„Der Marcobrunn ist ja eine warme Lage, wir<br />

wollten die Kühle einfangen, die Kalksalzigkeit, welche<br />

die Lage ausdrücken kann, nicht das überbordende<br />

und Dicke, sondern unsere feine mineralische Stilistik.“<br />

und Sohn Philipp untermauert die Einzigartigkeit<br />

der Lage: „Marcobrunn ist ganz anders im Vergleich<br />

zu den Rüdesheimer Lagen.“ Hochspannend, wie<br />

sich die Ikone im Jahrgang 2021 entwickelt: Obwohl<br />

die wärmste Lage des Weinguts, noch mehr Sonnenstunden<br />

verzeichnet die Erbacher Lage als der Berg<br />

Schlossberg und erst Mitte Oktober gelesen, wirkt<br />

der Marcobrunn keineswegs fett. Man hat es hier mit<br />

einer „legend in the making“ zu tun, die nur vereinzelt<br />

in Andeutungen zeigt, welch Wucht sie schon bald<br />

entwickeln wird. Ein Hauch Amalfi-Zitronen, unterlegt<br />

von Verveine sind zu erahnen. Philipp fasst es perfekt<br />

zusammen: „Der Wein ist noch im Ei und muss schlüpfen.“<br />

Belüftet man die Fassprobe (wir verkosteten den<br />

Riesling im Weingut im Mai), so wird augenscheinlich<br />

welch Dynamik hier am Gaumen unter den Andeutungen<br />

brodelt. Der Marcobrunn besitzt Spannung und<br />

Grip, ist konzentriert und doch minimalistisch. Das<br />

ist großer Rheingau-Riesling und wir freuen uns schon<br />

jetzt, diesen verheißungsvollen Marcobrunn nach Freigabe<br />

in all seinen Details kennenzulernen.<br />

Das Potenzial der Lage und Können der Familie Corvers<br />

erlauben ein dem Berg Schlossberg vergleichbares Reifepotenzial:<br />

Ideal ab 2027 bis 2048.<br />

38 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Corvers-Kauter<br />

RHEINGAU DEUTSCHLAND<br />

DE-ÖKO-039<br />

BERG ROSENECK GROSSE LAGE RIESLING<br />

„LATE RELEASE“, 2017 (BIO)<br />

Roseneck 2017: „cellar release“ – fünf Jahre danach: ein Traum!<br />

DRG031117 Berg Roseneck Große Lage Riesling „Late Release“, 2017 53,26 €/l 39,95 €<br />

Im Falstaff Weinguide Deutschland von 2019 wurde<br />

der „2017 Rüdesheim Berg Roseneck“ seinerzeit folgendermaßen<br />

beschrieben: „Verschlossen im Duft mit<br />

bereits erkennbarem mineralischem Unterton. Am<br />

Gaumen reich und weit gefasst, Geschmeidigkeit und<br />

mineralischer Extrakt dicht ineinandergewoben, reife<br />

Säure, derzeit noch ganz in sich gekehrt, wird aber<br />

zu großer Opulenz reifen.“, ein Trinkfenster wird nicht<br />

genannt. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2022 und<br />

Matthias und Philipp Corvers, die damals ein Quantum<br />

des Lagenrieslings zurückgehalten haben (ahnte man<br />

dort, dass man Großes auf Flaschen gezogen hatte?),<br />

haben sich dazu entschlossen diesen Wein als eine Art<br />

„cellar release“ freizugeben – mit dem Vorteil, dass der<br />

Wein die letzten fünf Jahre unter besten Bedingungen<br />

lagerte und reifen konnte. Die Rüdesheimer Lage aus<br />

der dieser Riesling stammt ist nach den Wildrosenhecken<br />

benannt, die hier auf den felsigen Vorsprüngen<br />

des Rosenecks prächtig gedeihen. Dieser einzigarte<br />

Cru befindet sich in bester Nachbarschaft zwischen<br />

dem legendären Berg Schlossberg und Rüdesheimer<br />

Drachenstein. Als generell „wuchtiger und gelbrassig“<br />

beschreibt ihn Matthias Corvers im Vergleich zum Baiken.<br />

Ob sich diese Charakteristik wohl erhalten hat? Die<br />

Riesling Grosse Lage (damals noch nach alter Manier als<br />

trockene Spätlese deklariert) aus dem Roseneck zeigt in<br />

der Nase den Hauch eines Hauchs von zartestem Firn,<br />

eine leise Kautschuknote, rauchig-steinige Elemente,<br />

etwas Feuerstein, deutlich später dann Reneklode,<br />

überhaupt gelbe Steinfrüchte und Rosenblüten (duftig,<br />

unendlich fein). Am Gaumen dann ein fulminantes<br />

Kontrastprogramm! Wunderbar kühl, zupackend, hinreißend<br />

zitrisch, vibrierend, voller Spannung, kaum eine<br />

Spur von der im Bouquet durchaus auszumachenden<br />

Reife. Dann stoffig-cremig, Mineralität nebst Umami<br />

von einer geradezu berückenden Finesse und Nachhaltigkeit,<br />

wieder zitrische Noten, mit deutlich mehr Luft<br />

und etwas mehr Temperatur auch Quitte und eine unglaublich<br />

feine Kuchennote (tarte tatin mit Äpfeln und<br />

Quitten, die Fruchtigkeit etwas konzentrierter und zum<br />

Niederkien köstlich!), die mittlerweile wie mit dem<br />

Silberstift gezeichneten, unglaublich persistenten zitrischen<br />

Aromen bzw. die himmlisch reife Säure tragen<br />

den von der ersten Sekunde im Glas an eleganten<br />

und im besten Sinne beseelten Roseneck in ein langes,<br />

langes Finale. Das ist phänomenal und erinnert<br />

uns unweigerlich an eine von Norbert Lewandowski<br />

in „Die größten Rieslinge der Welt“ festgehaltene Verkostungsnotiz<br />

und -szene: „Dann schenkte August<br />

Kesseler die trockene Spätlese vom Rüdesheimer Berg<br />

Roseneck ein. Ein Wein von kapriziöser Leichtigkeit und<br />

Beschwingtheit, grazil und rassig, fragil und von bezaubernder<br />

Aromenvielfalt. Seine feine harmonische Säure<br />

und Mineralität verdichten sich am Gaumen zu einem<br />

betörenden Wirbel. August Kesseler murmelte, mehr zu<br />

sich selbst: »Das ist kein Wein, das ist eine Ballerina.«<br />

Diese Liebeserklärung bedarf keiner weiteren Worte.“<br />

Matthias und Philipp Corvers Roseneck scheint aus<br />

ganz ähnlichem Holt geschnitzt, auf jeden Fall – zumindest<br />

stellt es sich für uns so dar – ist das eine Liebeserklärung<br />

an jene Lage. Und der Riesling ein Traum!<br />

Ab sofort und bis sicherlich 2035+.<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

39


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

VAN VOLXEM<br />

WILTINGEN<br />

5 STERNE<br />

FALSTAFF WEINGUIDE 2022<br />

4,5 STERNE<br />

VINUM WEINGUIDE 2022<br />

© Robert Dieth<br />

40 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

Manufakturware aus den großen Lagen der Saar<br />

„Wie jedes Jahr sind schon die Einstiegsweine in die Van Volxem-Wein-Welt eine Bank.“<br />

– Vinum Weinguide 2022<br />

Roman Niewodniczanski leitet die Rennaissance der Saar ein: „Ein Weingut,<br />

das europaweit Maßstäbe setzt“ – Trierischer Volkfreund<br />

„Van Volxem ist eine der modernsten, neu gebauten Weinmanufakturen Europas“<br />

– Fabian Theiß (Geschäftsführer VDP Mosel)<br />

„Eine klare Drei-Punkte-Strategie: besser, höher, weiter. Und ja, der Erfolg gibt ihm recht.“<br />

– Die Besten Weine Deutschlands (Gault&Millau)<br />

„Seinen Namen lässt man sich am besten mehrmals auf der Zunge<br />

zergehen – weil man ihn sich merken sollte.“ hieß es im Wochenend-Magazin<br />

der Rhein-Main-Presse. Das war im Jahr 2003,<br />

als wir auch erstmalig mit den Weinen Romans in Kontakt kamen.<br />

Heute, rund 20 Jahre später kann Roman Niewodniczanski<br />

getrost als Visionär und Pionier eines ganzen Anbaugebiets gezählt<br />

werden. Dass man seinen Namen in der Weinwelt nicht<br />

kennt, liegt höchstens am zungenbrecherischen Nachnamen,<br />

weshalb die meisten ihn einfach liebevoll „Niewo“ betiteln. Das<br />

einstige historische Anwesen wird nur noch für kleinste Proben<br />

genutzt, denn alles was in den zwei Dekaden folgte, wie es in<br />

„Die Besten Weine Deutschlands“ korrekt heißt: „besser, höher,<br />

weiter.“ Die Weinmanufaktur am „Schlossberg“ funkelt im Sommer<br />

belndend weiß und fügt sich trotz der immensen Ausmaße<br />

stilvoll in den Hang, doch schon weitem wird einem die Größe<br />

dieses Mehrgenerationen-Projekts bewusst. Der Vorzeigebetrieb<br />

sowie die neue, alte- Saar-Ikone sind in aller Munde.<br />

Roman Niewodniczanski, der 2019 mit dem beeindruckenden<br />

Gebäude- Ensemble eine neue Ära des Weinguts einleitete, hat<br />

binnen weniger Jahre das einstige, historisch gewachsene Ansehen<br />

der Saar quasi rehabilitiert bzw. ein im kollektiven Bewusstsein<br />

entstandene „Leerstelle“ mit neuem Inhalt gefüllt<br />

und den hohen, den besonderen Stellenwert dieser möglicherweise<br />

nicht mehr ganz so präsenten Region aufs Nachvollziehbarste<br />

unter Beweis gestellt. Mit der neuen Weinmanufaktur,<br />

einer Produktionsstätte, die allen Anforderungen des inzwischen<br />

rund 85 Hektar Rebfläche beträchtlich gewachsenen<br />

Guts entspricht, konnte sich der langjährige Kellermeister Dominik<br />

Völk eine Spielwiese kreieren, die manch kühnen Winzertraum<br />

noch bescheiden aussehen lässt. Ein architektonisches<br />

Juwel, ästhetisch bemerkenswert befriedigend, aber vor allem<br />

bis ins Kleinste durchdacht: „Form follows viticulture“ brachte<br />

es Ulrich Sautter im Falstaff auf den Punkt. Auf Schwerkraft<br />

ausgerichtete Arbeitsprozesse (die neuen Räumlichkeiten der<br />

an das historischen Vorbild einer preußischen Weinbau- Domäne<br />

anknüpfenden Manufaktur folgen dem Geländeverlauf),<br />

eine vor Wind und Wetter geschützte Traubenannahme, auf<br />

Nachhaltigkeit, Ökologie und Identität setzende Bauweise mit<br />

entsprechenden Materialien (Muschelkalkstein, Taunusquarz,<br />

Devonschiefer) sowie eine Vielzahl edelster Pressen setzen eine<br />

Benchmark an der Saar.<br />

Stellvertretend für die Anerkennung dieser Bemühungen um<br />

das erstarkte Renommee der Saar mag die Auszeichnung im<br />

Rahmen des „Meininger Awards – Excellence in Wine and Spirits“<br />

2019 gelten. Den Ehrenpreis der Jury erhalten Personen, die<br />

auf ganz eigene Art Besonderes leisten, die durch ihr Engagement<br />

dazu beitragen, die Weinwelt „ein Stück besser, spannender,<br />

interessanter zu machen.“ In der Ansprache der Jury hieß es:<br />

„Der Ehrenpreis hat ebenso wenig damit zu tun, dass Roman<br />

Niewodniczanski gerade eine Kellerei der Superlative über den<br />

Steillagen der Saar errichtet hat, die technisch und architektonisch<br />

in der Liga von Cheval Blanc, Antinori oder Mouton Rothschild<br />

spielt. (…) Sein Ziel war und ist etwas gänzlich anderes.<br />

Schon damals hat er seinem Hobby gefrönt. Und ich meine jetzt<br />

nicht das Rennradfahren, sondern das Sammeln historischer<br />

Weinkarten von Restaurants, von Händler- Preislisten, vor allem<br />

aber von alten Versteigerungsunterlagen und Weinbergskarten.<br />

Diese Dokumente spornten ihn an, den großen Lagen der<br />

Saar wieder jene Reputation zu verschaffen, die sie im 19. Jahrhundert<br />

genossen, als sie sich auf Augenhöhe mit den großen<br />

Bordeaux-Châteaux bewegten. (…) Die Rekultivierung von 19<br />

Hektar Steillagen war sein erstes Großprojekt dieser Art und die<br />

Kosten waren so hoch, dass frühestens die nächste Generation<br />

davon profitieren wird. Auch diese Haltung verbindet ihn mit<br />

den ganz Großen der Weinwelt. (...) Lieber Roman Niewodniczanski,<br />

betrachte den Ehrenpreis der Jury bitte als Würdigung<br />

des bisher geleisteten und als Ansporn, diesen Weg weiter zu<br />

beschreiten.“<br />

Und diese Energie, werte Kunden, ist tatsächlich nicht von der<br />

Hand zu weisen, findet sich schon in den vermeintlich „kleinen“<br />

41


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

Weinen von Van Volxem wieder, ganz gleich ob aus sie aus eher<br />

kühleren oder wärmeren Lagen stammen. Es sind, wie wir an<br />

dieser Stelle schon beschrieben haben, allesamt Unikate einer<br />

weltberühmten, kleinen, umso feineren Region. Heimatweine<br />

mit Herz und Seele, „Weinoriginale“ mit einer unverwechselbaren<br />

Identität: die Essenz ihrer legendären Lagen!<br />

Diese Ausgangssituation war es, die Roman Niewodniczanski,<br />

jüngster Spross einer der bekanntesten Bierbrauerdynastien<br />

Deutschlands und begeisterter Liebhaber großer Weine aus aller<br />

Welt, reizte. Aus dieser Leidenschaft genährt und der Liebe<br />

zu dem kleinen, aber spektakulär schönen Anbaugebiet der Saar<br />

mit eben jenen der Steillagen, nahm seine Vorhaben Gestalt an.<br />

Roman kauft im Jahr 2000 einen der traditionsreichsten, berühmtesten<br />

Betriebe. Ein ehemaliges Klosterweingut im historischen<br />

Zentrum von Wiltingen, der bedeutendsten Weinbaugemeinde<br />

der Saar, das Konkurs anmelden musste und dessen<br />

klangvoller Name einst enorme Strahlkraft besaß: Van Volxem<br />

– mit Besitz in den legendären Kernparzellen der renommiertesten<br />

Lagen und Hüter eines besonderen Schatzes: uralte, zum<br />

Teil wurzelechte Rebstöcke auf skelettreichen, aber äußerst<br />

unterschiedlichen Schieferböden – ein weltberühmtes Terroir,<br />

das bereits seit der preußischen Lagenklassifikation von 1868<br />

zur Klasse höchster Bonität (sprich Grand-Cru-Lagen) gehört!<br />

Um 1900 war Van Volxem ein Top-Weingut mit Spitzenpreisen,<br />

wie sie damals nicht einmal für große Bordeaux und Champagner<br />

bezahlt wurden.<br />

Im Jahr 2000, also 100 Jahre später, beginnt Roman Niewodniczanski<br />

mit der äußerst harten handwerklichen Arbeit in den<br />

Wingerten und einer denkmalgerechten Restaurierung der<br />

Gutsgebäude. Das Traditionsbetrieb wird renoviert, in den hoch<br />

und extrem steil über der Saar liegenden Weinbergen werden<br />

Böden aufgelockert und Unmengen von Humus eingebracht.<br />

Diese Maßnahme dient der Erhöhung der Wasserhaltekraft und<br />

der Vitalisierung der Böden: Die Mikroorganismen kehren infolge<br />

der biodynamischen Wirtschaftsweise zurück – im Gegensatz<br />

dazu ist mit chemischem Dünger und Pestiziden behandelter<br />

Weinbergboden fast so tot wie Saharasand! Aufwändige<br />

Laubwerksarbeiten an den wertvollen Rebanlagen mit ihren<br />

tief ins Mineralreich wachsenden Reben werden zur Selbstverständlichkeit.<br />

Niedrigertragsreben aus genetisch wertvollstem<br />

Material werden hinzugepflanzt, die Pflanzdichte selbst drastisch<br />

erhöht. Eine massive Ausdünnung der Trauben führt dazu,<br />

dass die völlig unterschiedlichen Mineralien des je nach Parzelle<br />

differierenden Grau-, Blau- und Rotschieferanteils ebenso wie<br />

die der Feinerde- und Grauwackeanteile in jedem einzelnen<br />

Wein stilistisch deutlich schmeckbar und damit sinnlich erfahrbar<br />

werden.<br />

Natürlich profitieren die Reben auch vom relativ kühlen Klima<br />

ihres nördlichen Anbaugebietes, das 50 bis 100 Meter höher<br />

liegt als die Spitzenlagen der Mosel und zudem in unmittelbarer<br />

Nähe zu den Mittelgebirgen Hunsrück und Eifel. Denn bei<br />

den großen Rieslingen der Saar, die ihren Weltruf bei aller Komplexität<br />

und Kraft insbesondere ihrer unvergleichlichen Finesse,<br />

Eleganz und Filigranität verdanken, garantieren die großen<br />

Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie die<br />

lange Vegetationsperiode von bis zu 160 Tagen von der Blüte<br />

bis zur Vollreife der klein- und lockerbeerigen Trauben (optimales<br />

Verhältnis der die Inhaltsstoffe beherbergenden Haut zum<br />

Saft), dass sie ihre komplexen Aromen langsam ausreifen lassen<br />

können. Der Riesling, diese uralte Rebe, trotzt in dieser Zeit<br />

mit seiner schier unglaublichen Vitalität allen Wechselfällen des<br />

Wetters wie Kälte und Regen, Hitze und Trockenheit und transformiert<br />

mit seinen bis zu mehr als 10 Meter tief in die Felsböden<br />

reichenden Wurzeln den Eigengeschmack der unterschiedlichen<br />

Schieferarten in die vollreifen Trauben.<br />

Unsere Kunden wissen längst, dass Roman seinen Trauben stets<br />

viel Zeit lässt, ihre volle physiologische Reife zu erlangen. Sehr<br />

spät wird extrem selektiv in mehreren Durchgängen geerntet,<br />

die Spitzenlagen zumeist erst im November, und im Keller<br />

wird nochmals penibel auf einem Laufband selektiert. Und hier<br />

merkt man, wie prägend doch das Kleinklima ist und auch, dass<br />

eben Mosel, Saar und Ruwer drei eigenständige Untergebiete<br />

sind. So hart die handwerkliche Arbeit Jahr für Jahr in den geradezu<br />

gnadenlosen Steillagen der Saar auch sein mag, so sensibel<br />

geht der Ausbau im Keller vonstatten. Ein immenser Aufwand<br />

in Weinberg und Keller, eine akribische Sorgfalt im Detail, Liebe<br />

bei der täglichen Arbeit kulminieren (einmal mehr!) in einer<br />

sensationell schönen Kollektion! Und der nächste große Schritt<br />

ist vollendet. Roman Niewodniczanski läutet eine neue Ära an<br />

der Saar ein!<br />

Mit dem Neubau der Weinmanufaktur Van Volxem ist eine<br />

über dreijährige Bau- und Planungsphase zu Ende gegangen.<br />

Vor uns liegt ein Weingut, wie es nicht nur an der Saar, sondern<br />

europaweit Maßstäbe setzt. Es ist sicherlich eines der größten<br />

baulichen Projekte der Weinwelt mit großer Strahlkraft für die<br />

gesamte Region. Der architektonisch sehr gelungene Neubau<br />

bietet ein Experimetierfeld, das seinesgleichen sucht. Hoch<br />

über der Saar, umgeben von einigen der steilsten Weinlagen<br />

der Welt, thront das Gebäude, das Romans enorm hohen Anspruch<br />

an sich selbst symbolisiert. Hier kann das Team, welches<br />

jüngst um den erfahrenen und gebürtigen Moselaner Christoph<br />

Friedrich (über zwei Dekaden Kellermeister im Schlossgut Diel<br />

an der Nahe) sowie Tim Thesen (Weinbauqualitätsmanager)<br />

und Außenbetriebsleiter Lukas Becker erweitert wurde, frei<br />

von logistischen Zwängen unter idealen Bedingungen arbeiten.<br />

Ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zu den großen Weinen.<br />

Dabei wurde penibel darauf geachtet, dass sämtliche Prozesse<br />

mittels Schwerkraft ablaufen, sodass das Traubenmaterial<br />

äußerst schonend verarbeitet werden kann. Glanzstück ist der<br />

große Fasskeller mit Fässern aus dem Holz familieneigener Eifeler<br />

Eichen.<br />

Hier entstehen zukünftige Saar-Legenden, sind möglicherweise<br />

schon enstanden. Willkommen in der Renaissance und Zukunft<br />

der Saar und herzlichen Glückwunsch dem Visionär Roman Niewodniczanski,<br />

herzlichen Glückwunsch dem gesamtem Team<br />

Van Volxems! Ihr habt das Traditionsgut binnen zwei Jahrzehnte<br />

gemeinsam in qualitativ neue Sphären katapultiert!<br />

42 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

RIESLING „VV“, 2021<br />

Die Wiederentdeckung des Spaßweins.<br />

Probier’s mal mit Vergnüglichkeit!<br />

DMO012721 Riesling „VV“, 2021 DV 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 €<br />

DMO012721M Riesling „VV“, 2021 MAGNUM DV 12% Vol. 17,26 €/l 25,90 €<br />

GUTSWEINE<br />

VV? Die monumental auf dem Etikett dieses mit 12<br />

Gramm Restzucker nicht ganz trockenen Gutsrieslings<br />

prangenden Lettern (wir vermeiden bewusst<br />

die inzwischen arg strapazierten Bezeichnungen<br />

„halbtrocken“ und „feinherb“) legen zunächst die<br />

Vermutung nah, es handle sich um eine Verschlüsselung<br />

von Van Volxem. Frankophile Weinfreunde mögen<br />

vielleicht noch Vieilles Vignes – alte Reben – assoziieren,<br />

die auf französischen Karten gelegentlich<br />

durch ein Doppel-Vau gekennzeichnet sind. Doch<br />

weit gefehlt: VV bedeutet hier laut erklärter Absicht<br />

der Weinmacher ebenso schlicht wie herzlich<br />

Viel Vergnügen – ein munterer Trinkfreudewunsch,<br />

den sie diesem köstlichen, stilistisch eher barocken<br />

Riesling mit auf die Reise geben. Doch gewiss wäre<br />

auch vice versa eine treffende Bezeichnung für diesen<br />

im Portfolio des Saar-Powerhauses relativ neuen<br />

Wein. Denn er stillt die Sehnsucht einiger Stammkunden<br />

nach einer Rückkehr zum etwas opulenteren<br />

Stil, den Eigentümer Roman Niewodniczanski<br />

im ersten Jahrzehnt nach der Übernahme des Guts<br />

noch pflegte. So ist dieser brillant hellgelbe Riesling<br />

weniger stark auf Frische und Filigranität getrimmt,<br />

sondern betört vor allem durch seine ausgeprägte<br />

gelbe Steinobstaromatik, durch sein intensiv nach<br />

vollreifen Pfirsichen und Aprikosen sowie eine Spur<br />

Orangen-Abrieb duftendes Bouquet. Saftig und seidig<br />

schmeichelt er dem Gaumen mit seiner cremigen<br />

Textur, seiner Fülle und Substanz. Ja, und auch das<br />

„süße Schwänzchen“, in den Nuller-Jahren einst Erkennungsmerkmal<br />

vieler Van-Volxem-Weine, feiert<br />

hier ein gelungenes Comeback. Gelungen, weil es<br />

so präzise ausbalanciert und so harmonisch integriert<br />

ist und dadurch nie störend wirkt. Im Gegenteil<br />

animiert die perfekte Balance aus reifer Säure,<br />

natürlicher Süße und typischer Schiefer-Mineralität<br />

zu fortgesetztem Trinkgenuss, der durch den vergleichsweise<br />

moderaten Alkoholgehalt erfreulich<br />

lange ohne Reue bleibt. Ein veritabler Spaßwein also,<br />

der gut gekühlt jede Gartenparty vergnügungssteuerpflichtig<br />

macht.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2030+.<br />

© Robert Dieth<br />

43


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

„SCHIEFER RIESLING“, 2021<br />

Ein Riesling, der die Vorzüge der Saar<br />

in Szene setzt<br />

DMO010621 „Schiefer Riesling“, 2021 DV<br />

12% Vol. 14,53 €/l 10,90 €<br />

DMO010621M „Schiefer Riesling“, 2021 MAGNUM DV<br />

12% Vol. 18,60 €/l 27,90 €<br />

Der Einstieg in die zauberhafte Riesling-Welt des Roman Niewodniczanskis<br />

beginnt mit diesem Gutswein: Prototyp eines<br />

Saar-Rieslings und im besten Sinne Musterknabe. Der kühle<br />

Jahrgang zeichnet verantwortlich für einen Hauch Minze und<br />

Stachelbeere, sodass man gleich den Eindruck einer frischen<br />

Meeresbrise vor sich hat. Eingelegte Ananas lugt dann mit etwas<br />

Luftkontakt hervor, auch eine gletscherne Frische, allerdings frei<br />

von Kitsch oder artifiziellen Eindrücken. Eher wie ein eiskalter<br />

Gebirgsbach nach der Schneeschmelze oder ein Durchatmen<br />

von kalter Luft am Gletscher mit dem Duft balsamisch-frischer<br />

Kräuternoten. Nach kurzer Zeit ist der „Schiefer Riesling“ voll da:<br />

Er tänzelt am Gaumen, besitzt eine saftige Frucht, die durch die<br />

schiefrigen Noten von zarter Würze umrahmt wird. Ein Wein voller<br />

Harmonie und doch mit beachtlichem Spannungsbogen. Dass<br />

er mit saftig-zestigen Limettenschalen nachhallt, verstärkt den<br />

Eindruck der Frische noch mehr. Ein analytisch und geschmacklich<br />

trockener Wein, dem eine Spur Restsüße subtilen Kick verleiht.<br />

Nicht nur dadurch ist die Säure bei aller Präsenz ohnehin<br />

großartig eingebunden und „surft“ auf einer Welle von Mineralität,<br />

die den „Schiefer Riesling“ – nomen est omen – auszeichnet.<br />

Hier geht es nicht um Opulenz oder reine Saftigkeit, wenngleich<br />

der Wein am Gaumen auch mit seinem fruchtigen Ersteindruck<br />

großen Spaß macht. Das ist in Schiefer gemeißeltes Rieslingvergnügen<br />

à la Van Volxem – beneidenswerte Qualität, Jahr für Jahr,<br />

Flasche für Flasche! Eine Konstanz, wie sie nur bei einer Weinmanufaktur<br />

mit höchsten Ansprüchen möglich ist; Roman hat diese<br />

Stellung über 20 Jahre aufgebaut und damit die Saar wieder auf<br />

die Weltbühne gebracht. Châpeau!<br />

„X“, 2021<br />

Die Sommercuvée des Jahres von der Saar!<br />

DMO013921 „X“, 2021 13% Vol. 17,20 €/l 12,90 €<br />

Wenn im idyllischen Weingut Van Volxem Weinliebhaber<br />

– und Liebhaberinnen nach einer eindrucksvollen Verkostung<br />

auf den Strandliegen Platz nehmen, findet man gerne eine Cuvée<br />

im Glas vor, die zum Absacker nach Draußen genommen<br />

wird: Den X!<br />

Wir freuen uns, dass wir Roman „Niewo“ auch für den Fachhandel<br />

eine exquisite Menge dieses vorzüglichen Sommerweins<br />

abluchsen konnten. Es handelt sich hierbei um eine<br />

Cuvée aller Nicht-Riesling-Rebsorten des Hauses, die selbstredend,<br />

wie der VDP-Adler auf der Kapsel garantiert, aus gutseigenen<br />

Parzellen stammen. Der Dreiklang aus Weissburgunder,<br />

Grauburgunder und Chardonnay zeigt sich mit seinen<br />

12,0Vol. % derartig süffig, dass es beinahe gefährlich wäre<br />

diesen preiswerten Wein in Magnumflaschen zu füllen. Er legt<br />

direkt nach dem Öffnen eine eindrucksvolle Präsenz an den<br />

Tag und duftet intensiv nach Steinobst und Ananas. Es handelt<br />

sich um einen Wein, der einen mit offenen Armen empfängt,<br />

am Gaumen aromatisch aber bestens balanciert ausfällt und<br />

mit seinen ausgeprägten Steinobstnoten einen hedonistischen<br />

Sonnenfänger verkörpert. Dass ein Hauch Zitrus im Nachhall<br />

für Frische sorgt, lässt und dann auch die Saar-Spritzigkeit<br />

spüren, die dem Wein seine besondere Leichtigkeit verleiht.<br />

Hiervon darfs gerne ein Glas mehr sein, vor allem weil diese<br />

Weißweincuvée auch völlig unkompliziert eine Vielzahl von<br />

Speisen begleiten kann. Aber ganz ehrlich: Der „X“ ist bereits<br />

solo ein Unikat!<br />

Leicht gekühlt bis 2025+<br />

Ab sofort und vergnügt bis 2027.<br />

44 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

WEISSBURGUNDER, 2021<br />

Weißburgunder vom Allerfeinsten: traditionelle<br />

Schieferlagen, Handlese, Ausbau im Holzfass!<br />

DMO010921 Weißburgunder, 2021<br />

12,5% Vol. 18,00 €/l 13,50 €<br />

DMO010921M<br />

Weißburgunder 2021 MAGNUM<br />

12,5% Vol. 21,93 €/l 32,90 €<br />

„SAARRIESLING“, 2021<br />

Wie schön darf eine Visitenkarte sein?<br />

Basis auf höchstem „Niewo“!<br />

DMO011021 „SaarRiesling“, 2021 DV<br />

12% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

DMO011021M<br />

„SaarRiesling“, 2021 MAGNUM<br />

12% Vol. 22,60 €/l 33,90 €<br />

Es wäre zweifellos ein lohnender Untersuchungsgegenstand für<br />

eine önologische Master- oder gar Doktorarbeit: die Kaufmotivationen<br />

bei Weiß- und Grauburgundern von Spitzenerzeugern, die<br />

sich ansonsten der „Leitrebsorte“ Riesling verschrieben haben. (Ob<br />

dergleichen an der Hochschule Geisenheim bereits erforscht wird,<br />

entzieht sich unserer Kenntnis.) Wir vermuten, dass Rieslingfreunde<br />

diese Weine vielleicht auch trinken - gerade in Gesellschaft -,<br />

weil sie sich eine aromatische Nähe zu ihrer Lieblings-Rebsorte erhoffen.<br />

Und dass natürlich alle, die den Riesling ob seiner ach so gefürchteten<br />

Säure meiden, mildere Alternativen dankbar entgegennehmen.<br />

Dieser Weißburgunder von Van Volxem steht jedenfalls<br />

als Solitär über allen Nebenerwerbs-Angeboten konkurrierender<br />

Riesling-Weingüter, hat er doch eine eigene Historie innerhalb des<br />

Weinguts: Eigentümer Roman Niewodniczanski erzählt lachend,<br />

dass ihm nach der Übernahme von Van Volxem vor über zwei Jahrzehnten<br />

sofort auffiel, dass die Voreigentümer doch tatsächlich<br />

Weißburgunder-Reben in den Scharzhofberg gepflanzt hatten –<br />

den heiligen Gral der deutschen Rieslingkultur. Das erschien dem<br />

rastlosen Seiteneinsteiger wahrlich als Frevel – er entfernte die<br />

Reben umgehend. So enthält dieser Wein zwar keine Scharzhofberg-Anteile,<br />

ist aber dennoch in vielerlei Hinsicht herausragend:<br />

Er wächst in den Gemeinden Wawern und Wiltingen auf tiefgründigen<br />

Devonschiefer-Verwitterungsböden mit Anteilen an Sanden,<br />

Kalken sowie Quarzporphyr vulkanischen Ursprungs. Auch wenn<br />

er seine Böden nicht so widerzuspiegeln vermag wie der Riesling,<br />

profitieren die alten Weißburgunder-Rebstöcke doch ungemein<br />

von den kargen Schiefer-Steilhängen – und auch davon, dass die<br />

Trauben vollreif gelesen und die Erträge im Rahmen gehalten<br />

werden. Zudem ist er im Unterschied zu vergleichbaren Weinen<br />

im großen Holzfass ausgebaut. Und statt eines simplen Drehverschlusses<br />

gönnt Van Volxem ihm einen Naturkorken, auf dass er<br />

sich über die Jahre besser entwickle. Tatsächlich ist dies ein Wein,<br />

der sich jung genießen lässt, der aber nach rund fünf Jahren auf der<br />

Flasche bestimmt noch mehr Freude macht. Seine Eignung als allumfassender<br />

Speisenbegleiter ist ohnehin beinahe sprichwörtlich,<br />

weshalb die Gastronomie kaum genug davon bekommen kann.<br />

Unvergessen das Geständnis des gefeierten Sommeliers Marco<br />

Franzelin (heute Schloss Schauenstein/Schweiz), der schon während<br />

seiner Zeit im „Vendôme“ auf Schloss Bensberg für seine originellen<br />

und zielsicheren Weinbegleitungen bekannt war: Ginge es<br />

nach seinem Chef Joachim Wissler, so verriet er einst, dann müsste<br />

er zu jedem Gang Weißburgunder einschenken. Als eine ganz neue<br />

Interpretation dieser klassischen Rebsorte hätte dieser sehr fruchtige,<br />

vollmundige und unendlich cremige Weißburgunder jedenfalls<br />

für Furore gesorgt. Golden glänzend im Glas, duftet er nach<br />

Aprikose und etwas Zitrone, hinzu kommen Noten vom Golden<br />

Delicious und leicht nussige Aromen. Und eine Säure, die nicht nur<br />

die Cremigkeit auf das Angenehmste kontrastiert, sondern einen<br />

lusvollen Schluckreflex auslöst. Ab sofort und bis 2027+.<br />

DMO011021D<br />

„SaarRiesling“, 2021 DOPPELMAGNUM<br />

12% Vol. 25,20 €/l 75,60 €<br />

Er nennt ihn gern seine „Visitenkarte“ oder seinen signature wine.<br />

Kein Wunder, dass Roman Niewodniczanski – dessen Weingut Van<br />

Volxem Jahr für Jahr immerhin sieben (!) Große Gewächse produziert<br />

- diesen Saar-Riesling für seinen mit Abstand wichtigsten<br />

Wein hält. Denn obwohl er im Vergleich zu den Spitzen der Kollektion<br />

ein wenig schlanker und filigraner wirkt, bringt dieser „einfache“<br />

Basiswein bereits alles mit, was einen Van Volxem ausmacht<br />

– lang ausgereifte, dann handgelesene und handsortierte Trauben<br />

aus steilen Schieferhängen zum Beispiel. Und weil Niewo, der umtriebige<br />

Maestro von der Saar, seine Rebflächen in über 20 Jahren<br />

durch geschickte Zukäufe auf höchster Qualitätsstufe praktisch<br />

verzehnfacht (!) hat, konnte er für diesen Wein wirklich riech- und<br />

schmeckbar aus dem Vollen schöpfen: Mehr als die Hälfte seiner<br />

heutigen Lagen waren schon vor über einem Jahrhundert als<br />

„Grand Crus“ klassifiziert. So vergleicht er seine großen Rieslinge<br />

etwa aus dem Scharzhofberg, Gottesfuß oder Altenberg gern mit<br />

einem Symphonieorchester, seine Einstiegs-Qualitäten wie diesen<br />

Saar-Riesling dagegen mit einem erstklassigen Kammerorchester,<br />

das durch die hohe Kunst des Streichquartetts bezaubert. Tatsächlich<br />

trägt dieses önologische Aushängeschild alle Attribute in sich,<br />

die man sonst von facettenreicheren (und weitaus kostspieligeren)<br />

Weinen erwarten würde. Wie die reichhaltige, trotz des vergleichsweise<br />

kühlen Jahrgangs 2021 hochreife Aromatik: Weinbergpfirsich<br />

und Mirabelle treffen auf feine Kräuterwürze. Dezente Zitrusnoten<br />

frischen das Geschmacksbild auf. Dazu ein Hauch von tropischer<br />

Exotik mit leichten Anklängen an Ananas, Litschi und Ingwer. Wie<br />

die Cremigkeit und Mineralität am Gaumen, die dem Wein eine<br />

von Basis-Qualitäten ungekannte Länge gibt. Wie die Saftigkeit<br />

und animierende Säurestruktur, die den Wein - um ein neudeutsches<br />

Adjektiv zu gebrauchen – so trinkig machen, dass man sich<br />

unweigerlich fragen muss, wo die letzte Flasche geblieben ist. Und<br />

noch eine weitere Frage lässt uns ratlos, wenn auch glücklich zurück:<br />

Wie schön darf eine simple „Visitenkarte“ denn sein? Macht<br />

sie, wenn sie qualitativ so herausragend ist wie der „SaarRiesling“,<br />

nicht dem übrigen Angebot des Hauses Konkurrenz? Oder anders<br />

gefragt: Wenn das die Basis ist, was soll dann die Spitze sein? Wie<br />

gut, dass wir uns über derartige Marketing-Fragen nicht den Kopf<br />

zerbrechen müssen. Sondern uns einfach zurücklehnen und diesen<br />

brillanten, absolut präzisen Riesling zu einer Art Unkostenpreis genießen<br />

dürfen.<br />

Ja, ab sofort. Doch für alle, die nicht warten mögen, unsere Empfehlung:<br />

karaffieren und tief durchatmen lassen. Sollte es trotz der<br />

Trinkigkeit wider Erwarten gelingen, ein paar Flaschen einzulagern,<br />

so entwickeln sich diese ganz mühelos bis 2035.<br />

45


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

ALTE REBEN „FUDER NR.4”, 2021<br />

Kaum denkbar: Der „Beste Gutswein“<br />

(Weinwirtschaft) wird nochmals besser!<br />

DMO011121 Alte Reben „Fuder Nr.4”, 2021<br />

26,60 €/l 19,95 €<br />

DMO011121M<br />

Alte Reben „Fuder Nr.4”, 2021 MAGNUM<br />

29,33 €/l 44,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Jeder kennt das Disney-Zitat „If you can dream it you can do it.“<br />

Der Jahrgang 2021 folgt gewissermaßen diesem Motivationsspruch.<br />

Im letzten Jahr noch von Meiningers Weinwirtschaft<br />

als „Bester Gutswein“ ausgezeichnet, setzen Roman und sein<br />

Team für unsere Exklusivfüllung der Alten Reben Fuder Nr. 4<br />

noch eins drauf.<br />

Die Tradition ist altbekannt: Roman hat uns wie stets sein<br />

bestes Fuder der ältesten Reben aus seinen Saar-Steillagen<br />

separat abgefüllt und damit einen Wein geschaffen, der Liebhaber<br />

großer deutscher Rieslinge wegen seiner traumhaften<br />

Mineralität, seiner geschmeidigen, cremigen Textur und seiner<br />

faszinierenden Frucht schlicht in Entzücken versetzt – und dies<br />

zu einem genialen Preis!<br />

Da Van Volxem als Weinmanufaktur den Fokus auf höchste<br />

Fertigungsqualität legt, entschied man sich im Jahrgang 2021<br />

keinen Goldberg als Großes Gewächs zu füllen. Es gab aufgrund<br />

der enormen Selektion – allein 25% der bereits im Weinberg<br />

penibel vorgelesenen Trauben werden bei Van Volxem<br />

vom 18köpfigen Team nochmals am Sortiertisch aussortiert<br />

– schlichtweg zu wenig Menge. Diesem Qualitätsanspruch<br />

verdanken wir ein luxuriöses Upgrade beim Fuder Nr. 4. Wir<br />

fliegen gerne First Class zum Preis der Bussiness Class!<br />

© Robert Dieth<br />

Sternfrucht, Zitronen und Schieferwürze zeichnen ein kühles<br />

und präzises Bouquet vor. Ein Hauch Tarte au Citron sorgt<br />

für eine angenehm warme Note. Wir haben es hier mit Alten<br />

Reben vom Top-Provenienz zu tun. Dementsprechend engmaschig<br />

und intensiv vibriert der Riesling über den Gaumen.<br />

Auch eine gewisse Cremigkeit sorgt für angnehmen Schmelz<br />

am Gaumen. Wir lieben im Jahrgang 2021 die zarte Fruchtwürze,<br />

die hier bestens abgepuffert wird. Das Hauptthema dieser<br />

Fassabfüllung lautet Präzision. Kurzum: Ein wunderschöner<br />

Riesling von den Steillagen der Saar aus traumhaft alten<br />

Reben, ein phantastischer Essensbegleiter, der den Maßstab<br />

setzt in seiner Preisklasse.<br />

46 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

ORTSWEINE<br />

KANZEMER RIESLING<br />

VDP.ORTSWEIN, 2021<br />

„Die Würzigkeit des Altenbergs kommt hier<br />

durch.“ – Christian Valk<br />

DMO014021 Kanzemer Riesling VDP.Ortswein, 2021<br />

13% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

Die Gemeinde Kanzem (zu Vorkriegszeiten noch Canzem geschrieben)<br />

schlängelt sich entlang der Saar und beginnt direkt<br />

nach dem sogenannten Wiltinger Saarbogen, etwas nördlich<br />

vom Gutsgebäude Van Volxems. Von hier stammt der VDP.Ortswein,<br />

der im Grunde genommen zu großen Teilen aus der GG-<br />

Lage Altenberg und etwas Sonnenberg stammt. Geschäftsleiter<br />

Christian Valk macht die luxuriöse Provenienz vor allem an der<br />

„Würzigkeit“ aus, die dem Altenberg besonders eigen ist. In der<br />

Tat handelt es sich trotz des schlanken Jahrgang 2021 um einen<br />

ungemein dichten und aromatisch kraftvollen Riesling. Man hat<br />

das Gefühl, dass er die Sonnenseiten des Jahrgangs abbekam.<br />

Er duftet nach floralen Amalfi-Zitronen und Honigmelonen und<br />

besitzt am Gaumen einen angenehmen Schmelz. Das ist Saar-<br />

Riesling, mit dem man Pferde stehlen kann. Ungemein attraktiv,<br />

pulsierend und doch auch perfekt ausgewogen. Ein grandioser<br />

Ortswein, der hier souverän über den Gaumen kreist!<br />

Trinkreife ab sofort, ideal ab 2023 bis 2030+<br />

WILTINGER RIESLING<br />

VDP.ORTSWEIN, 2021<br />

Riesling vom größten Terroir der Saar<br />

DMO010821 Wiltinger Riesling VDP.Ortswein, 2021<br />

12,5% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

DMO010821M<br />

Wiltinger Riesling, 2021 MAGNUM<br />

12,5% Vol. 26,60 €/l 39,90 €<br />

Ja, wir sind Fans des Wiltinger Ortsweins! Dies predigen wir seit<br />

Jahren. Für uns kristallisiert sich hier die Stärke der volxem’schen<br />

Rieslinge heraus, weil exzellentes Terroir auf hohen Qualitätsanspruch<br />

treffen. Wiltingen ist Spitzenterroir an der Saar. Nicht<br />

nur, weil hier der legendäre Scharzhofberg liegt, eine der berüchtigsten<br />

Rieslingsteillagen Deutschlands. Die Rieslinge vom<br />

Devononschiefer geprägtem Terroir, funkeln und rauchen aus<br />

dem Glas, wirken drahtig und kühl. So wie eben Saarweine bestenfalls<br />

ausfallen. Hinter dem vermeintlichen Orts-Riesling versteckt<br />

sich zudem großes Terroir: 100% aus der Lage Braunfels<br />

gehen hier ein! Sie ummantelt das Große Gewächs vom Volz,<br />

der sich ebenfalls an den Scharzhofberg anhängt.<br />

Es freut uns umso mehr, dass im 2020 jener Riesling von der<br />

Weinwirtschaft als „Bester Ortswein“ ausgezeichnet wurde.<br />

Der kühle Jahrgang erlaubt einen geschliffenen Riesling, der rauchig<br />

nach Schiefer duftet (als ob der Colt noch rauchen würde!)<br />

und Noten von Zitronenmelisse sowie grünem Ananasstrunk<br />

offenbar. Am Gaumen brettert der Riesling mit markanter Würze<br />

entlang, wirkt mineralisch (Stein und Jod) und so dunkel. Das<br />

zeigt Rasse und Schieferausprägung, wirkt total fein und hallt<br />

noch minutenlang nach.<br />

Der „Wiltinger-Riesling“ ist eine der großen Errungenschaften<br />

des modernen Weinbaus an der Saar und Aushängeschild eines<br />

Weinguts, dass vor allem den trockenen Saar-Wein wieder auf<br />

Weltniveau gebracht hat. Er ist atemberaubend.<br />

Diesen Wein trinken wir jetzt bis 2028, hat aber noch<br />

Potenzial für weitere Jahre.<br />

© Robert Dieth<br />

47


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

SAARBURGER RIESLING VDP.ORTSWEIN, 2021<br />

Saarburg: Saft und Kraft<br />

DMO013221 Saarburger Riesling VDP.Ortswein, 2021 13% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

DMO013221M Saarburger Riesling VDP.Ortswein, 2021 MAGNUM 13% Vol. 26,60 €/l 39,90 €<br />

Roman Niewodniczanski besitzt mit stolzen 86ha Rebfläche<br />

einige der größten Terroirs der Saar. Da lag es nahe<br />

auch den Ortschaften mehr Spielraum zu geben, unterscheiden<br />

sich diese doch nicht weniger als die berühmten<br />

Ortschaften im Burgund voneinander. Den Saarburger<br />

VDP.Ortswein haben wir nun seit drei Jahrgängen<br />

im Portfolio. Wer Saarburg kennt, der denkt als Weinliebhaber<br />

zunächst an den legendären „Rausch“, eine Lage<br />

© Van Volxem<br />

mit speziellen und sehr seltenem Diabas-Schieferboden.<br />

Der „Saarburger“ stammt von zum Teil rötlich imprägnierten<br />

Grauschieferböden der Lagen Kupp und Fuchs.<br />

Er gerät stets aromatischer als sein Wiltinger Pendant.<br />

Das liegt vielleicht auch daran, dass Van Volxem hier viele<br />

uralte Parzellen im Besitz hat, die bis vor kurzem in den<br />

„Riesling Alte Reben“ eingingen.<br />

Auch im kühlen Jahrgang 2021 besticht der Riesling durch<br />

eine rotwürzige Nase, die von Bitterorangen und Zitronen<br />

geprägt ist. Auch am Gaumen zieht sich die saftigherbe<br />

Bitterorangennote hindruch, die dem Wein seine<br />

Markanz verleiht und sich bis zum Nachhall in ein Crescendo<br />

an saftiger gelber Frucht verwandelt. Er spielt in<br />

einer deutlich höheren Klasse, als man es einem Ortswein<br />

zutrauen würde (was angesichts dessen, dass er<br />

ebenfalls aus Steillagen, die mühevoll von Hand bewirtschaftet<br />

werden müssen stammt). Nicht von ungefähr<br />

gab’s dafür im Wine Advocate für den 2017er grandiose<br />

(und berechtigte!) 94 Punkte und den Hinweis: „Dieser<br />

Wein könnte mit sämtlichen GGs der Mosel konkurrieren<br />

und würde gar nicht mal so schlecht abschneiden.“<br />

Ab sofort bis leicht ca. 2029 (und sicherlich noch<br />

darüber hinaus).<br />

OCKFENER RIESLING (FEINHERB) VDP.ORTSWEIN, 2021<br />

Ockfener: Die Diva schreit stets nach Sonderbehandlung!<br />

DMO013321 Ockfener Riesling feinherb VDP.Ortswein, 2021 12,5% Vol. 22,53 €/l 16,90 €<br />

DMO013321M Ockfener Riesling feinherb VDP.Ortswein, 2021 MAGNUM 12,5% Vol. 26,60 €/l 39,90 €<br />

Im Weingut Van Volxem gibt es kein Schema F für die<br />

Vinifikation. Die Eigenständigkeit der Lagen ist Basis für<br />

das weitere Vorgehen. Das lässt sich ganz gut anhand<br />

der Ortsweine erklären, die zwar allesamt Rieslinge sind.<br />

Beim Ockfener VDP.Ortswein lässt man aber bewusst<br />

den im Stahltank ausgebauten Riesling nicht knochentrocken<br />

vergären, wie dies bei den restlichen Ortsweinen<br />

der Fall ist. Das Ockfener Terroir und speziell der Bockstein<br />

aus dem die Trauben überwiegend stammen (ein<br />

kleiner Anteil wurde aus dem neu angelegten Geisberg<br />

gelesen), besitzt trotz der kühleren Erscheinung und dem<br />

Zugewinn an Präzision im Kern stets etwas Opulentes.<br />

Auch Weingutsleiter Christian Valk schätzt die Lage stets<br />

im eher feinherben Bereich mehr. Nicht zu vergessen:<br />

Aus dem Bockstein stammt oft der hochwertigste Kabinett<br />

des Weinguts!<br />

Aus dem Bouquet überraschtt eine frische Brise an Birnen,<br />

auch eine Gletschereisnote und Karambole. Am<br />

Gaumen dann die glückliche und glücklich machende<br />

Kombination von Fruchtschmelz und Extraktsüße – vielleicht<br />

lassen Sie sich, werte Kunden, auf ein kleines Experiment<br />

ein: Öffnen Sie die Flasche und schenken Sie sich<br />

ein Glas ein (das Sie, sinnierend oder nicht, langsamer<br />

oder schneller genießen) und stellen die Flasche offen<br />

zurück in den Kühlschrank, um ihn dann am nächsten<br />

oder übernächsten Tag mit noch größerem Vergnügen<br />

weitertrinken – eine nicht eben leichte Übung, gewiss,<br />

aber eine umso lohnendere! Der „Ockfener“ ist für diese<br />

Art der „langen Trinkstrecke“ (wie im Grunde alle anderen<br />

Van Volxem’schen Ortsweine auch) prädestiniert –<br />

und als Gastronom täte man gut daran, diese Weine (und<br />

warum nicht auch aus der der Magnum) glasweise auszuschenken:<br />

Als Gäste wären wir sowas von begeistert! Der<br />

neue „Ockfener“ ist ein Wein von großer Klarheit und<br />

Eleganz, ist bei aller Tiefe und Vielschichtigkeit enorm<br />

zugänglich und ein Glücksfall für alle Fans des Weinguts.<br />

Ab sofort und mit großem Genuss bis 2030+<br />

48 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

„ORTSWEINE-<br />

PROBIERPAKET“, 2021<br />

(4 Flaschen)<br />

DMO019821P „Ortsweine-Probierpaket“, 2021<br />

statt 68,60 € nur 62,00 €<br />

Die perfekte Alternative unterhalb der Großen Gewächse:<br />

hier wird der Fokus auf den Herkunftscharakter<br />

gelegt!<br />

JE 1 FLASCHE<br />

Ortsriesling zum aktraktiven Probierpreis:<br />

► Wiltingen trocken<br />

► Saarburg trocken<br />

► Kanzem trocken (NEU!)<br />

► Ockfen feinherb<br />

© Robert Dieth<br />

FRUCHTSÜSS<br />

„ROTSCHIEFER“ RIESLING KABINETT (FEINHERB), 2021<br />

Endlich: die Renaissance des fruchtsüßen Leichtgewichts!<br />

DMO010321 „Rotschiefer“ Riesling Kabinett, (feinherb) 2021 DV 9,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 €<br />

DMO010321M „Rotschiefer“ Riesling Kabinett, (feinherb) 2021 MAGNUM 9,5% Vol. 22,60 €/l 33,90 €<br />

„Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“, so verheißt<br />

ein altes Sprichwort. Leider trifft das nun schon seit<br />

Jahrzehnten auch auf den fruchtsüßen Kabinett zu,<br />

jenen einzigartigen, unnachahmlichen deutschen Prädikatswein,<br />

um den uns die übrige Weinwelt so sehr<br />

beneidet. Dem geschichtsbewussten Saar-Winzer<br />

Roman Niewodniczanski ist freilich klar, dass die großen<br />

Riesling-Kabinette seiner Steillagen noch vor über<br />

einem Jahrhundert zum Feinsten und Teuersten gehörten,<br />

was man weltweit in Luxusrestaurants bestellen<br />

konnte. Daher tut er kaum etwas lieber, als Besuchern<br />

diese Tatsache anhand seiner Sammlung antiker Weinkarten<br />

stets aufs Neue vor Augen zu führen. Und gewillt,<br />

dieses einstige Renommee wiederherzustellen,<br />

scheut er sich auch nicht, einen seltenen Kabinett aus<br />

dem Scharzhofberg – dem heiligen Gral des deutschen<br />

Weinbaus – knapp unterhalb jener Preisschwelle anzusetzen,<br />

„an der es dreistellig wird“ (natürlich auch mit<br />

Blick auf einen berühmten Nachbarn, dessen Kabinette<br />

aus derselben Lage auf internationalen Auktionen noch<br />

weitaus höhere Preise erzielen). Wie beruhigend, dass<br />

Van Volxem mit diesem Rotschiefer-Riesling auch einen<br />

bezahlbaren Basis-Kabinett bereithält, der durch üppige<br />

Aromen bezaubert und durch seinen moderaten Alkoholgehalt<br />

von 9,5 % leichtfüßig zum Weitertrinken verführt.<br />

Natürlich ist der namengebende Gesteinsboden<br />

in seiner animierenden Mineralität deutlich schmeckbar.<br />

Doch das für die rote Farbe des Devonschiefers<br />

verantwortliche Eisenoxid lässt zugleich auch betörende<br />

Aromen von reifen, saftigen Aprikosen, Quitten und<br />

gelben Pflaumen entstehen. Hinzu kommen Nuancen<br />

würziger Küchenkräuter und ein paar Spritzer Zitronensaft<br />

… nur selten spiegelt ein Wein seinen Boden so<br />

ausdrucksvoll wie dieser! Dass ein so authentischer, der<br />

Tradition verpflichteter Riesling nicht trocken schmecken<br />

kann (und auch nicht soll), ist so klar wie das helle<br />

Goldgelb mit grünlichen Reflexen, das wir hier im Glas<br />

haben. Doch durch die gekonnte Choreographie aus<br />

reifen, opulenten Fruchtnoten, feiner Säure, leicht salziger<br />

Mineralität und cremig-schmelziger Textur empfindet<br />

die Zunge diesen verspielt tänzelnden Riesling umgekehrt<br />

auch nicht als ausufernd süß. Niewodniczanski<br />

spricht deshalb treffend von einer „dienenden“ Restsüße,<br />

die sich cremig an den Gaumen schmiegt, doch<br />

in diesem ausgewogenen Bilderbuch-Kabinett nur eine<br />

von vielen perfekt arrangierten Komponenten ist, die<br />

erst im Zusammenspiel in einen unbeschwerten, nicht<br />

enden wollenden Trinkfluss münden …<br />

Ab sofort und mühelos bis 2035.<br />

49


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

„KABINETT-<br />

PROBIERPAKET“, 2021<br />

(4 Flaschen)<br />

DMO019921P „Kabinett-Probierpaket“, 2021<br />

statt 68,70 € nur 62,00 €<br />

2021 ist ein Kabinett-Jahr wie schon lange nicht mehr,<br />

die Winzer, auch Roman, jubeln! Überzeugen Sie sich<br />

selbst:<br />

JE 1 FLASCHE<br />

► „Rotschiefer“ Riesling Kabinett, (feinherb)<br />

► Ritterpfad Riesling Kabinett VDP.Große Lage<br />

► Bockstein Riesling Kabinett VDP.Große Lage<br />

► Geisberg Riesling Kabinett VDP.Große Lage<br />

© Robert Dieth<br />

RITTERPFAD RIESLING KABINETT VDP.GROSSE LAGE, 2021<br />

2021 war ein Kabinett-Jahrgang an der Saar<br />

DMO012821 Ritterpfad Riesling Kabinett VDP.Große Lage, 2021 9,5% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

DMO012821M Ritterpfad Riesling Kabinett VDP.Große Lage, 2021 MAGNUM 9,5% Vol. 25,93 €/l 38,90 €<br />

Aus Wawern an der Saar stammt dieser Kabinett. An<br />

den Flanken dieses Steilhangs sollen schon Kreuzritter<br />

auf schmalen Pfaden die Region durchquert haben.<br />

Längst wurde der Ritterpfad einer anderen und genussvolleren<br />

Bestimmung zugeführt: Auf dem schweren,<br />

eisenhaltigen Rotschiefer gelangen die Trauben zu<br />

bester Reife, der Boden gibt den Weinen eine unverkennbare<br />

Signatur mit. Die Trauben dieser Lage reifen<br />

direkt unterhalb des Goldbergs, aus dem Van Volxem<br />

fast jedes Jahr ein Großes Gewächs einfängt. Im Jahrgang<br />

2021, viele hörten es bereits, gab es an der Saar<br />

ein besonders großes Potenzial für Kabinette.<br />

Der Ritterpfad erklärt beinahe von selbst weshalb:<br />

Im Bouquet verorten wir gelbe Kiwi, eine prägnante<br />

Schieferwürze und Sternfrucht. Mit Belüftung tauchen<br />

Birnenspalten auf, doch die reife, nicht saure<br />

gelbe Kiwi dominiert diesen Riesling. Was am Gaumen<br />

passiert ist nicht weniger als das an Schweizer Uhrwerk<br />

anmutende und stringente Ineinandergreifen<br />

aller Elemente: Fruchtsüße, Säure und Mineralität reichen<br />

sich die Hand. Dieser Kabinett wirkt seidig und<br />

verspielt. Er zieht sich mit saftiger Frucht lange über<br />

den Gaumen und ermutigt schon im Antrunk gleich<br />

dazu einen zweiten großen Schluck nachzuschenken.<br />

Ein filigraner und sehr eleganter Kabinett, der wie eine<br />

Feder den Gaumen benetzt, aber auch die Persönlichkeit<br />

der Großen Lage und deren schiefrigen Charme<br />

und Würze zeigt. Das ist die berühmte Saar-Stilistik,<br />

die vor guten 100 Jahren schon einmal weltweit gefragt<br />

war und jetzt wieder Renaissance feiert. Ein<br />

Wein, der an einen morgendlichen Spaziergang an der<br />

Saar erinnert, wenn sich langsam der Nebel hebt und<br />

die Sonnenstrahlen die Regie übernehmen. Da kann<br />

man auch schon am Sonntagmorgen vor der Messe<br />

ein Gläschen trinken, ohne zu sündigen.<br />

Ab sofort und bis 2038<br />

50 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

BOCKSTEIN RIESLING KABINETT VDP.GROSSE LAGE, 2021<br />

Bockstarker Kabinett<br />

DMO012921 Bockstein Riesling Kabinett VDP.Große Lage, 2021 8,5% Vol. 23,86 €/l 17,90 €<br />

DMO012921M Bockstein Riesling Kabinett VDP.Große Lage, 2021 MAGNUM 8,5% Vol. 27,93 €/l 41,90 €<br />

Der Jahrgang 2021 an der Saar ist geradezu prädestiniert<br />

für eines der Steckenpferde der Region: Den<br />

Riesling Kabinett.<br />

Drum haben wir dieses Jahr in die Vollen gegriffen<br />

und gleich mehrere der einzigartigen Lagenkabinette<br />

gesichert. Speziell der Kabinett aus dem Ockfener<br />

Bockstein, den wir letzmalig im Jahrgang 2016 führten,<br />

hat es uns angetan. Kein Wunder: Gerät die Lage in<br />

warmen und trockenen Jahren oft zu behäbig für einen<br />

leichten und tänzelnden Kabinett, so hat die Grundreife<br />

der Lage gerade im kühlere Jahrgang einen echten<br />

Standvorteil mit sich gebracht.<br />

Der Bockstein ist ein extrem steiler Weinberg. Mit<br />

seinem eher rötlichen, erzdurchwachsenen Schiefer,<br />

entspringt dieser spektakulär gut gelungene Saar-Kabinett<br />

nobelster Provenienz. Er ist Ausdruck einer<br />

innigen Liebesbeziehung der alten Rieslingreben und<br />

dem jähen Schieferabhang, miteinander verwurzelt<br />

und verwachsen, bildet eine symbiotische Einheit, angelegt<br />

für Generationen!<br />

Das Bouquet zeigt sich ungemein komplex und für<br />

einen Kabinett fast schon mächtig: Reife Aprikosen,<br />

viel Pfirsich und ein Hauch Eisenkraut. Die feine Mineralität,<br />

der Bockstein-Schieferton schwirrt hier elegant<br />

im Hintergrund mit. Man würde nun einen üppigen<br />

Kabinett am Gaumen erwarten, doch der Jahrgang<br />

2021 brachte einen straffen und stilvollen Riesling hervor.<br />

Hier ist richtig Spiel dran! Zarter Schmelz und ein<br />

animierendes Süße-Säurespiel verleihen diesem Kabinett<br />

eine vibrierende Geschmeidigkeit, die expressive<br />

Frucht hüllt diesen Feingeist in ein exotisch anmutendes<br />

Mäntelchen, darüber schwebt eine subtile Würze.<br />

Ein grandioser Spannungsbogen baut sich am Gaumen<br />

auf, hier ist alles perfekt orchestriert.<br />

Dieser bockstarke Kabinett darf ruhig auch mal über<br />

mehrere Tage genossen werden. Reifefähigkeit für zwei<br />

Dekaden ist ihm gewiss.<br />

GEISBERG RIESLING KABINETT VDP.GROSSE LAGE, 2021<br />

Herzensprojekt und zukünftige Monopollage!<br />

DMO013521 Geisberg Riesling Kabinett VDP.Große Lage, 2021 9% Vol. 28,00 €/l 21,00 €<br />

Der Ockfener Geisberg zählt zu Roman Niewodniczanskis<br />

wagemutigsten und konsequentesten<br />

Projekten der letzten Jahre. Eine echte Herzensangelegenheit,<br />

die ihm durch das Studium historischer<br />

Dokumente um 1900 zugutekam. Denn der Geisberg<br />

zählte einst zu den wertvollsten Lagen der Moselregion,<br />

wurde von Benediktinermönchen im Mittelalter<br />

angelegt, unter Napoleon säkularisiert und dann anschließend<br />

höchstbietend in Paris veräußert. Doch in<br />

den späten 1970er Jahren, eine der Krisenzeiten des<br />

deutschen Weinbaus, machte man sich um strapaziöse<br />

aber große Terroirs keine Gedanken. Die Flurbereinigung<br />

sorgte für Bequemlichkeit, der Geisberg lag<br />

nach einer massiven Erweiterung von 10ha auf 50ha<br />

Rebfläche gar komplett brach, dies obwohl die Lage<br />

um 1900 auf der Trierer Versteigerung im Fass oft<br />

nach dem Scharzhofberger Wein die zweithöchsten<br />

Erlöse einfuhr!<br />

Roman bot sich die Chance gemeinsam mit Markus<br />

Molitor das Kernstück der Lage zu erwerben. In mühevollster<br />

und aufwändigster Arbeit restaurierte man<br />

2016 die Lage, pfropfte neue Reben und rekultivierte<br />

die Landschaft. Ab dem Jahrgang 20222 wird es sich<br />

gar um eine Monopollage handeln, denn Roman gelang<br />

es alle historischen Kernstücke in seinen Besitz zu<br />

führen. Im Jahrgang 2021 gibt es nun einen feinen Kabinett,<br />

der in seinen ersten Zügen zeigt welch Güte und<br />

Potenzial in dieser Lage stecken. Es ist ein expressiver<br />

Riesling, der aprikosig und zitrisch duftet. Die jungen<br />

Reben sorgen hier für Vitalität und Spannung am Gaumen.<br />

Auch hier wird der beeindruckend kühle Kern der<br />

Lage schmeckbar, die ihn auch schon zu früheren Zeiten<br />

vom Bockstein unterschieden haben soll. Wir sind<br />

überzeugt, dass hieraus in den nächsten Jahren einer<br />

der Kultweine des Gutes entspringen könnte.<br />

Dieser Kabinett befindet sich noch im Embryostadium,<br />

verblüfft durch seine lebensbejahende Vitalität. Ab sofort,<br />

Höhepunkt wohl ab 2026 bis 2040.<br />

51


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

BOCKSTEIN RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Bockstein: Absolute Steillage<br />

2019: 95 Punkte (James Suckling)<br />

DMO013121 Bockstein Riesling Großes Gewächs, 2021 45,33 €/l 34,00 €<br />

DMO013121M Bockstein Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 48,66 €/l 73,00 €<br />

DMO013121D Bockstein Riesling Großes Gewächs, 2021 DOPPELMAGNUM 50,33 €/l 151,00 €<br />

Der Ockfener Bockstein zählt gewiss zu den Klassikern<br />

und höchstbewerteten Lagen der Saar. Sie erhebt sich,<br />

steht man einmal vor dem Weinberg, wie eine Rampe mit<br />

ihrer enormen Steigung und im steilsten Teil meint man<br />

vor einer Rebwand zu stehen. Devonschieferböden und<br />

sehr karge Grauwacke zeichnen die Lage aus. Das Ergebnis<br />

ist ein besonders kraftvoller aber auch feinwürziger<br />

Riesling. Er zeigt sich straff und präzise im Glas, besitzt<br />

aber auch hedonistische Facetten. Er duftet nach Karambole,<br />

Zitronen und Ananas. Ein regelrechter Fruchtkorb,<br />

dem der rauchige Duft nach warmen Schieferplatten<br />

entgegensteht und der durch den fast einjährigen Ausbau<br />

im großen Stockinger-Holzfass eine innere Harmonie<br />

entwickeln wird, die einzigartig ist. Am Gaumen baut<br />

der Bockstein richtig Spannung auf, zählt zu den druckvollsten<br />

Rieslingen der Kollektion. Er ist straff und engmaschig,<br />

aber gleichermaßen von bacchantischer Tiefe<br />

und Genussfreude. Weiße Blüten, Ananas und grüne<br />

Äpfel vermischen sich im langen Nachhall. Dort erzeugt<br />

der formidable Riesling regelrecht Grip am Gaumen. Eine<br />

tolle Lage, die auch in der gleichen Hangausrichtung wie<br />

der Scharzhofberg verläuft.<br />

Dazu ein passendes Zitat vom Stern: „Van Volxem- Weine<br />

sind Handarbeit. Präzisionsarbeiten wie eine Leica,<br />

wie eine Glashütten-Uhr,.... Grosse Weine mit eigenem<br />

Charakter, der launischen Natur abgerungen.“<br />

Zu genießen ab Freigabe bis nach 2036+.<br />

VOLZ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Grand Cru wie schon 1868! Zusammen mit dem Scharzhofberger Riesling stellt dieses<br />

Große Gewächs für uns die Spitze der Kollektion dar.<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DMO011221 Volz Riesling Großes Gewächs, 2021 48,00 €/l 36,00 €<br />

SUBSKRIPTION<br />

DMO011221M Volz Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 51,33 €/l 77,00 €<br />

DMO011221D Volz Riesling Großes Gewächs, 2021 DOPPELMAGNUM 53,00 €/l 159,00 €<br />

Der Scharzhofberg mit all seinen Ausläufern ist eine<br />

bärenstarke Lage, aus welcher Roman mit seinem<br />

Team ganz große Rieslinge gewonnen hat. Es ist jedes<br />

Mal eine Freude, sich durch die Fassproben zu kosten,<br />

die Großen Gewächse untereinander im Charakter<br />

und Potenzial einzufangen, abzuwägen und Favoriten<br />

ausfindig zu machen. Wir sind schon lange persönliche<br />

Fans des Scharzhofbergs und des Volz. Zwei Lagen,<br />

die immer ganz vorne mitmischen. Dieses kühle Jahr<br />

stachen der Volz gemeinsam mit dem Scharzhofberger<br />

Riesling für uns als puristischste und fokussierteste<br />

Rieslinge heraus. Dabei ist es kein Wunder, dass der<br />

Volz ebenso glänzt wie seine berühmten Brüder aus<br />

dem Scharzhofberg. Hierbei handelt es sich nämlich<br />

um eine besonders wertvolle, südwestlich ausgerichtete<br />

Spitzenlage, unmittelbar an den mythischen<br />

Scharzhofberg angrenzend (daher auch in der Preußischen<br />

Lagenklassifikation von 1868 in der Klasse der<br />

privilegierten Terroirs als Grand Cru geführt!), mit<br />

skelettreichen Grau- und Blauschieferböden mit zahlreichen<br />

Quarziteinschüben und über 80 Jahre alten,<br />

wertvollen Reben bestockt.<br />

In einem kühlen Jahrgang wie 2021 brillieren die historisch<br />

großen Lagen an der Saar. Der 2021er Volz ist ein<br />

feingliedriger und mineralischer Riesling, dessen Größe<br />

zunächst im Verborgenen liegt. Ein Wein, der die<br />

leisen Töne anschlägt und die Frucht hintenanstellt.<br />

Ganz klar der schlankste Riesling unter den Großen<br />

Gewächsen im Lagenportfolio Van Volxems. Er duftet<br />

aus dem Glas filigran nach Sternfrucht, grünem Apfel,<br />

etwas frischem Ingwer und Maiglöckchen. Er ist zart,<br />

übt sich im Purismus. Das ist messerscharf, eben typisch<br />

Saar und hochspannend. Am Gaumen da gelingt<br />

es dem Volz sowohl kraftvolle Frucht in Form von Zitronen<br />

und etwas Ananas aufzulegen, als auch durch<br />

Druck und Zug am Gaumen zu überzeugen. Der Volz<br />

besitzt eine großartige innere Komplexität, die fordert,<br />

aber – unserer Meinung nach – , nochmals eine andere<br />

Tiefe als alle bisherigen Großen Gewächse aufweist.<br />

Der Riesling ist wie ein Pfeil, baut immense Spannung<br />

auf. Damit ist er das Gegenstück zum wollüstigen und<br />

ausladenden Gottesfuß. Welch ein Triumph des Terroirs<br />

und bestimmt Anwärter auf die Höchstwertung,<br />

sobald er von den Parker, Meininger, Weinwisser und<br />

Co verkostet wurde. Da sind wir uns sicher!<br />

Zu genießen ab Freigabe im Herbst 2022 bis nach 2036+.<br />

52 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

SCHONFELS RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

Schonfels: Welch weitsichtige Bereicherung im Lagenportfolio Van Volxems!<br />

2020: 94 Punkte (Parker)<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DMO013421 Schonfels Riesling Großes Gewächs, 48,00 €/l 36,00 €<br />

DMO013421M Schonfels Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 51,33 €/l 77,00 €<br />

DMO013421D Schonfels Riesling Großes Gewächs, 2021 DOPPELMAGNUM 53,00 €/l 159,00 €<br />

Mit dem Jahrgang 2019 erweiterte Roman Niewodniczanski<br />

sein Lagen-Portfolio um ein Großes Gewächs:<br />

Der Ayler Schonfels, eine sonnenverwöhnte,<br />

süddüsötlich exponierte Lage mit kühlen Winden und<br />

feinstem Schieferuntergrund. Auf Anhieb kassierten<br />

die ersten beiden Jahrgänge Bestnoten von Mosel Fine<br />

Wines, Parker und Co. Die Lage zählt auch optisch zu<br />

den beeindruckendsten der gesamten Saar: Eine rund<br />

50m hohe Felsenklipper ragt hier hervor, bis zu 75%<br />

Steigung definieren strikte Handarbeit in der einzigartigen<br />

Lage.<br />

Mit dem Jahrgang 2021 folgt die Nummer drei in der<br />

Historie und der erste kühlere Jahrgang. Der steht dieser<br />

Lage, in der die Rieslingtrauben mühelos ausreifen<br />

bestens: Es duftet intensiv und präzize aus dem Glas.<br />

Schiefertöne beißen sich in die reife Birnenfrucht, Zitronen<br />

und weiße Johannisbeeren. Am Gaumen, so der<br />

Eindruck, lutscht man an nassem Gestein und Salzen.<br />

Die kühle Zitrusnote vibriert, sorgt für Frische, die mineralische<br />

Ausprägung für Spannung. Und doch wirkt<br />

der Riesling aufgrund seines geduldsamen Ausbau ungemein<br />

harmonisch, die Säure bestens integriert. Das<br />

ist ein großer Wein, der sich von allen anderen Lagen<br />

schon jetzt enorm abhebt und daher eine weitsichtige<br />

und grandiose Bereicherung im Van Volxem’schen<br />

Portfolio darstellt!<br />

Zu genießen ab 2023 bis nach 2036+.<br />

© Robert Dieth<br />

53


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

ALTENBERG „ALTE REBEN“ RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

2020: 95 Punkte (Parker)<br />

„Es gibt nicht viele Weinlagen in Deutschland, die es an Majestät mit dem<br />

‚Kanzemer Altenberg‘ aufnehmen können.“ (Dr. Daniel Deckers)<br />

DMO011421 Altenberg „Alte Reben“ Riesling Großes Gewächs, 2021 61,33 €/l 46,00 €<br />

DMO011421M Altenberg „Alte Reben“ Riesling GG, 2021 MAGNUM 64,66 €/l 97,00 €<br />

DMO011421D Altenberg „Alte Reben“ Riesling GG, 2021 DOPPELMAGNUM 66,33 €/l 199,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

...„Und es gibt nicht viele Rieslinge, die einem Wein<br />

ebenbürtig sind, der seinen Ursprung in jenem rotbraun-<br />

schwarz schillernden Hang am Unterlauf der<br />

Saar hat,“ so kommentiert Dr. Daniel Deckers in seinem<br />

Buch „Zur Lage des Deutschen Weins“ die Große<br />

Lage der Saar, in welcher auch Roman Niewodniczanski<br />

legendäre Rebanlagen besitzt. Bis zu 70%<br />

Hangneigung, verwitterter Devonschiefer und teils<br />

wurzelechte Reben sind die Attribute, mit denen sich<br />

der Altenberg schmücken kann. Er war auch, so Daniel<br />

Deckers, eine der wenigen Lagen, die fast unangetastet<br />

blieben, als im 19. Jahrhundert viele Lagen durch<br />

Terrassen und Stützmauern befahrbar und besser bewirtschaftbar<br />

gemacht wurden. Viele Jahrzehnte ob<br />

seiner schwierigen Bewirtschaftung nahezu in Vergessenheit<br />

geraten, erlebt jene Lage spätestens mit der<br />

Renaissance des deutschen Weins Anfang der 2000er<br />

Jahre und den Großen Gewächsen mächtigen Aufwind.<br />

Denn in jener Preiskategorie der Spitzenweine<br />

lohnt sich die intensive Bewirtschaftung der Lage wieder<br />

und die weitgehende Unversehrtheit dieses Bergs<br />

wird mit großen Rieslingen, trocken wie fruchtsüß belohnt.<br />

So hat sich die Lage in den letzten Jahren zum<br />

geheimen Liebling der Kritiker hochgearbeitet. Stephan<br />

Reinhardt, der gewissenhafte Deutschland-Verkoster<br />

für Parker, vergab für den 2015er Altenberg 97<br />

Punkte. Eine Traumwertung! Und der Weinguide der<br />

Weinwelt setzt mit 95 Punkten ähnlich hoch an, wurde<br />

im 2016er Jahrgang von Parker sogar mit 97 Punkten<br />

eingestuft. Auch 2017 hielt der Altenberg sein Niveau,<br />

2017 verlieh Sascha Speicher (Meininger) 96 Punkte<br />

für das Große Gewächs, im Vorjahrgang erhielt er von<br />

Reinhardt 95 Punkte.<br />

Mit süd-südöstlicher Ausrichtung, direkt an der Saar<br />

gelegen, reifen die Trauben hier stets vollreif aus. Die<br />

von verwittertem Rotliegenden durchzogenen Schieferböden<br />

sind Basis für die alten Rieslingreben. Der<br />

Altenberg vereint Kraft und Mineralität. Ein beeindruckender<br />

Riesling. Allein die Nase des satt goldenen<br />

Rieslings erzählt viele alte Geschichten seines vorzüglichen<br />

Terroirs.<br />

Der Jahrgang 2021 wirkt nahezu aristokratisch in seinem<br />

Selbstbewusstsein und der puren Strahlkraft.<br />

Es duftet nach Schiefer, Spontanvergärung und ein<br />

Hauch gelber Tee scheint durch eine fast schüchterne<br />

Birnen- und Zitrusfrucht. Die Frucht bleibt im Hintergrund,<br />

ist im jugendlichen Stadium im Bouquet quasi<br />

kaum existent. Erst mit Belüftung wagt sich die Frucht<br />

heraus. Das ist wunderbar pur und monolithisch. Am<br />

Gaumen deutlich seidig, dabei mit extremem Tiefgang,<br />

weitet sich das Schieferthema aus. Die Frucht<br />

wiederum im Hintergrund bei diesem Steinwein, die<br />

Säure bestens integriert. Ganz sicher ist der Altenberg<br />

wohl einer der dichtesten, ja kraftvollsten Rieslinge<br />

unter den großen Lagen Van Volxems. Zweifellos der<br />

Corton-Charlemagne von der Saar!<br />

© Robert Dieth<br />

Das Terroir des kargen Gerölls der dramatisch steilen<br />

Schieferwand des Altenbergs und das reife,<br />

kerngesunde Lesegut des Jahres ergeben einen Riesling<br />

mit betörender Extraktsüße, die ihm einen fast<br />

verträumten, nicht enden wollenden, salzigen, aber<br />

auch cremigen Abgang verleiht. Welche Vielschichtigkeit<br />

und Rasse!<br />

Großes Kino mit riesigem Reifepotenzial von<br />

mühelos 10-15 Jahren.<br />

54 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

GOTTESFUSS „ALTE REBEN“<br />

RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

2020: 95 Punkte (Parker)<br />

Gottesfuß: mit großen Schritten in Richtung Olymp<br />

DMO011521 Gottesfuß „Alte Reben“ Riesling Großes Gewächs, 2021 61,33 €/l 46,00 €<br />

DMO011521M Gottesfuß „Alte Reben“ Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 64,66 €/l 97,00 €<br />

DMO011521D Gottesfuß „Alte Reben“ Riesling GG, 2021 DOPPELMAGNUM 66,33 €/l 199,00 €<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

Erste Station einer Weinbergstour mit Roman Niewodniczanski,<br />

dem Botschafter der Saar, ist gewiss<br />

der Wiltinger Gottesfuß. Denn von hier aus kann man<br />

fast alle der Großen Gewächse-Lagen des Weinguts<br />

sehen. Am beeindruckendsten ist aber dieser extrem<br />

steile Prachthang. Einem Amphitheater gleichend,<br />

mit warmer Thermik von der unmittelbar zu seinem<br />

Fuß fließenden Saar gesegnet, verfügt er über skelettreiche<br />

Rot- und Blauschieferböden mit hohem Eisengehalt.<br />

Die Pflanzdichte (über 11.000 Stöcke pro Hektar!)<br />

der teilweise über 120 Jahre alten wurzelechten<br />

Reben unterbindet jede direkte Bodenbesonnung und<br />

setzt die Pflanzen extremer Konkurrenz aus, weshalb<br />

sie ihre Wurzeln tief in die Erde versenken müssen,<br />

um sich wertvolle Nährstoffe zu sichern. Dies ist die<br />

Grundlage für diesen phantastischen Riesling und<br />

seine sagenhafte Mineralität. Schier ungeheuer war<br />

der Arbeitsaufwand in dieser einst renommiertesten<br />

Wiltinger Lage, ja, sie war in der ersten Blütezeit<br />

von Mosel, Saar und Ruwer angesehener noch als der<br />

Scharzhofberg (!) und wir sind sicher, Roman und sein<br />

vielköpfiges Team werden diesem Terroir seinen gebührenden<br />

Rang zurückgeben. Tausende von Einzelpfählen<br />

mit Wagenladungen von Draht und Nägeln<br />

wurden in den Fels geschlagen, Selektionsreben von<br />

Hand nachgepflanzt, Tonnen von Pferdemist, Stroh<br />

und diversen Komposten eingebracht. Nicht zuletzt<br />

wurden die Rebstöcke in mehreren Etappen durch<br />

Schnitt ‚tiefer gelegt’, damit die Wärme des Schieferbodens<br />

die Trauben optimal versorgen kann. Wenn<br />

man sich einmal selbst in diese Steillage begeben hat,<br />

und sei es nur für den Augenblick eines Fotos und um<br />

das geniale Saar-Panorama zu genießen, geht einem<br />

schon mal schnell die Puste aus. Dafür steigt der Respekt<br />

um so mehr, wenn man bedenkt, dass hier in diesem<br />

Weinberg allein mehrere tausende Stunden pro<br />

Jahrgang gearbeitet werden!<br />

2021: Der Gottesfuß besitzt perfekte Proportionen.<br />

Ein Riesling von großer Komplexität, vinifiziert aus<br />

wiederum spät gelesenen, geschmacksintensiven Minitrauben.<br />

Dieses phantastische Elixier vibriert vor<br />

schiefriger Mineralität (auch Noten von weißem Pfeffer<br />

und Karambole) und verwöhnt den Gaumen in diesem<br />

Jahr mit einer präzisen, so saartypischen Säure bei<br />

© Robert Dieth<br />

gleichzeitig seidiger Textur, der ein dichter, kompakter<br />

Kern innewohnt. Insoweit hebt er sich von seinem<br />

aus warmem Jahrgang stammendem Vorgänger ab,<br />

ist noch etwas puristischer und auf den Ausdruck des<br />

Schieferterroirs ausgelegt. Und gleichwohl ist dieser<br />

Weingigant von einer geradezu majestätischen Anmutung!<br />

Gewinnt über Stunden im großen Glas sehr an<br />

Ausdruck. 120 Jahre alte wurzelechte Reben in einer<br />

dramatisch schönen und zugleich grausam steilen, von<br />

edlem Rotschiefer geschaffenen Lage haben einen<br />

Wein zum Schwelgen hervorgebracht, der Zeugnis ablegt<br />

von den kühlen Nächten des vergangenen Jahres.<br />

Der Gottesfuß zeigt sich stets früh zugänglich, Höhepunkt<br />

wohl ab 2024 bis 2038+.<br />

55


DEUTSCHLAND SAAR<br />

Van Volxem<br />

© Robert Dieth<br />

SCHARZHOFBERGER RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2021<br />

2020: 95 Punkte (Parker)<br />

Hochwertiger war der Scharzhofberger nie zuvor!<br />

in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022<br />

DMO010521 Scharzhofberger Riesling Großes Gewächs, 65,33 €/l 49,00 €<br />

DMO010521M Scharzhofberger Riesling Großes Gewächs, 2021 MAGNUM 68,66 €/l 103,00 €<br />

DMO010521D Scharzhofberger Riesling GGs, 2021 DOPPELMAGNUM 70,33 €/l 211,00 €<br />

Der Wiltinger Scharzhofberg ist eine der legendären,<br />

weltberühmten Lagen der Saar, der seit Urzeiten im<br />

Fokus des weltweiten Interesses von Weinliebhabern<br />

verblieben ist. Egon Müller hat diesen Namen in die<br />

Welt hinausgetragen und ihm mit seinen edelsüßen<br />

Rieslingen mythischen Klang verliehen.<br />

Eigentlich ist der Scharzhofberg, steht man vor ihm,<br />

keine spektakuläre Lage. Wie eine riesige angelegte<br />

Rampe ragt er hunderte Meter weit empor, im fast immergleichen<br />

Winkel. Der Scharzhofberg strahlt keine<br />

visuelle Dramatik aus. Doch jeder Winzer, der mal vor<br />

ihm stand, begutachtete ihn mit Ehrfurcht. Zweifelsfrei<br />

zählt der Wiltinger Scharzhofberg zu den größten<br />

Lagen Deutschlands und der Welt. Müsste man die historisch<br />

wichtigsten Weinlagen Deutschlands auf fünf<br />

beschränken, es gäbe wohl keine Aufzählung ohne ihn.<br />

Die perfekte Exposition zur Sonne und die Schieferverwitterungsböden<br />

sind die goldene DNA der Lage.<br />

Daniel Deckers schreibt in seinem Klassiker „Zur Lage<br />

des Deutschen Weins“ über die historische Lage: „Der<br />

Scharzhofberg ist ein archetypischer nördlicher ‚Weinberg‘,<br />

wie sie von den Römern von Mitte des dritten<br />

Jahrhunderts an entlang der Flußtäler angelegt wurden;<br />

sie bildeten die Grundlage für die Rieslinge von<br />

Mosel, Saar und Ruwer.” Er zeigt im jugendlichen Stadium<br />

zartrauchige Spontanvergärungsnoten, vielleicht<br />

von allen Rieslingen Van Volxems die intensivsten.<br />

Weißer frisch geschroteter Pfeffer, etwas Zitronenschale<br />

und Pfirsich duften aus dem Glas. Das wirkt<br />

präzise und fein. Genau mit dieser zarten Struktur und<br />

Eleganz legt er sich auch auf den Gaumen nieder.<br />

Im Jahrgang 2021 zeigt er sich so generös wie selten<br />

zuvor: Kein Wunder, denn Roman und sein Team entschieden<br />

sich dazu, aufgrund der homöopathischen<br />

Mengen aus der Spitzenparzelle Pergentsknopp um<br />

dessen Verteilung ein Streit wie um die Schlacht bei<br />

Troja entbrannt wäre, bewusst das Große Gewächs<br />

aus dem Scharzhofberg upzugraden.<br />

Van Volxems Scharzhofberger besitzt jene aristokratische<br />

und mineralische Anmutung, die den Mythos der<br />

Lage begründet. Was wir hier im Glas haben ist die<br />

Essenz der besten, meist ältesten Rebstöcke, die allerfeinsten<br />

Rieslingträubchen. Hier ist Terroir mit allen<br />

Sinnen erlebbar. Denn diese traumhafte Lage, die aus<br />

reinem feinstem Blauschiefer besteht, spiegelt sich<br />

geradezu archetypisch in diesem filigran-transparenten,<br />

ungemein spielerischen und dennoch packenden<br />

Riesling wieder, der so stark ist wie nie zuvor!<br />

Bit Belüftung ab Herbst 2022, Höhepunkt wohl ab 2026<br />

bis 2042.<br />

56 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Van Volxem<br />

SAAR DEUTSCHLAND<br />

PINOT CHARDONNAY BRUT<br />

Der kleine Bruder der Cuvée 1900<br />

DMO013000<br />

Pinot Chardonnay Brut<br />

12% Vol. 26,53 €/l 19,90 €<br />

Welche Überraschung! Die „Cuvée 1900” bringt einen<br />

Bruder mit: angespornt durch den überwältigenden<br />

Erfolg ihres Rieslingsekts haben Roman und Dominik<br />

sich nun auch den Burgundersorten gewidmet, nach<br />

zwei Jahren Flaschengärung präsentieren sie gerade<br />

noch rechtzeitig vor Silvester einen weiteren „Knaller”:<br />

Zartes gelb, feinperlig, reife gelbe Fruchtaromatik,<br />

Mirabelle überwiegt, darüber weht ein zarter nussiger,<br />

rauchiger Hauch, edle weiße Schokolade mit Bourbonvanille,<br />

eine typische Van Volxem-Textur, schönes,<br />

ungemein angenehmes weiches Finale. Die Kunden in<br />

unserer Verkostung waren schlichtweg begeistert. Ein<br />

unbedingtes Muss für alle Van Volxem-Liebhaber.<br />

© Robert Dieth<br />

SEKT<br />

„1900 BRUT“ 2016<br />

Referenzen für deutschen Rieslingsekt!<br />

DMO011816 „1900 Brut“ 2016 12% Vol. 35,33 €/l 26,50 €<br />

Das neue Führungsteam um Roman „Niewo“ (v.l.n.r):<br />

Christian Valk (Geschäftsführer), Roman Niewodniczanski<br />

(Inhaber), Christoph Friedrich (Kellermeister), Lukas Becker<br />

(Außenbetrieb) und Tim Thesen (Qualitätsmanager Weinbau).<br />

DMO011816M „1900 Brut“ 2016 Magnum 12% Vol. 79,86 €/l 59,90 €<br />

Der Rebenflüsterer von der Saar begeistert mit seinem<br />

strahlend schönen Rieslingsekt auf absolutem Weltklasseniveau!<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts genoss<br />

deutscher Riesling-Sekt weltweite Anerkennung und<br />

war oftmals teurer als französische Erzeugnisse. Dann<br />

folgte eine lange währende Depression, in der industrielle<br />

Massenerzeuger viele kleine, handwerklich arbeitende<br />

Sektkellereien vom Markt verdrängten. Doch<br />

seitdem Deutschlands Winzerelite beginnt, sich verstärkt<br />

um Sektausbau zu kümmern, ist eine erfreuliche<br />

Entwicklung zu höchst individuellen Schaumweinen<br />

mit best möglicher Qualität zu erkennen: Traditionelle<br />

Flaschengärung - also das klassische Flaschengärungsverfahren<br />

- ist dabei ebenso selbstverständlich wie ein<br />

langes Hefelager in traditionellen Fuderholzfässern.<br />

Und welche Finesse und Rasse, welch feines Perlenspiel,<br />

welch ausdrucksvolles, ungemein komplexes,<br />

subtiles Bouquet (Mandarinenschalen, saftige Birne,<br />

grüner Tee, Anklänge an Brioche) kennzeichnen diesen<br />

traumhaft schönen Winzersekt aus kleinbeerigen, extrem<br />

extraktreichen Trauben von sehr alten Reben aus<br />

dem Jahrgang 2016, der, bei aller seidig-geschmeidigen<br />

Textur, schwerelos auf der Zunge zu tänzeln scheint<br />

und alle Attribute eines wahren Grand Cru höchst<br />

stimmig in sich vereint: Cremigkeit, Feinheit, Leichtigkeit<br />

und Ausgewogenheit. Ein sinnlich-verführerischer<br />

Festtagswein mit allerfeinstem Perlenspiel! Kein Wunder,<br />

dass Caro Maurer, eine Perle des deutschen Weinjournalismus,<br />

urteilt: „In der Qualität steht deutscher<br />

Spitzen-Sekt Champagner heute kaum mehr nach,<br />

doch im Preis ist er meist unvergleichlich günstiger.”<br />

Wahrlich: Charaktervolle, unverfälschte Ursprünglichkeit<br />

von der Saar, seit Jahrhunderten eine der mythischen<br />

Rieslingregionen der Welt, von Meisterhand sensibel vinifiziert<br />

- DAS ist eine der neuen Referenzen für deutschen<br />

Rieslingsekt auf absolutem Weltklasseniveau!<br />

Und folgerichtig erhielt dieser Sekt auch in der Fachpresse<br />

den Adelsschlag, als die FAZ respektive deren<br />

Autor Stuart Pigott einen Jahrgangsvorgänger zum<br />

„Schaumwein des Jahres” kürte.<br />

PS: Sowohl der Name „1900” als auch die hochwertige<br />

Flaschenform sind natürlich Programm. Die Bezeichnung<br />

erinnert an die große Zeit der Saar, als ihre<br />

Weine und Sekte international die begehrtesten auf<br />

der Welt waren, teurer und prestigebesetzter selbst<br />

als die berühmtesten Rotweine des Bordelais. Und die<br />

ebenso stilvolle wie elegante, geradezu runde Flasche<br />

orientiert sich an der historischen Form der alten Sektund<br />

Cremantflaschen der großen Häuser der Welt. <br />

57


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

WEINGUT<br />

HEINRICH<br />

GOLS<br />

Der Zauber Pannoniens: Österreichische<br />

Weltklasse aus biodynamischem Anbau!<br />

Falstaff: „Winzer des Jahres“ und bereits mehrfach Sieger des Rotweinpreises.<br />

Falstaff 2014/15: „Gernot und Heike Heinrich besitzen eines der sehenswertesten Weingüter<br />

Österreichs und erzeugen mit so wenigen Eingriffen in die Natur wie irgend möglich Weine,<br />

die unverwechselbar für ihre Herkunft sind!“<br />

Das Burgenland mit dem malerischen Neusiedlersee,<br />

der in heißen Sommern durch seine kühlen Brisen und<br />

dem Morgentau für belebende Frische sorgt, ist ganz<br />

zweifellos ein gesegnetes, ja magisches Weinland. Hier liegt<br />

Österreichs wärmstes Weinanbaugebiet und die weißen wie<br />

roten Trauben gedeihen prächtig in der Nähe des oft nur knapp<br />

zwei Meter tiefen, aber 30 Kilometer langen, romantisch in<br />

der Sonne glitzernden Gewässers inmitten der zauberhaften<br />

pannonischen Landschaft, die fast schon an das berühmte<br />

Médoc erinnert. Viele Kenner und Liebhaber exzellenter österreichischer<br />

Rotweingewächse betrachten Gernot Heinrich aus<br />

Gols, dem berühmtesten Weinort am Ostufer des malerischen<br />

Neusiedlersees, als Primus inter pares seiner Zunft, denn seine<br />

eleganten, finessenreichen, feinfruchtigen Gewächse sind<br />

meilenweit entfernt von den marmeladigen Monsterweinen,<br />

die mittlerweile in vielen Regionen der Welt produziert werden<br />

und die alkohollastig im Glase krachledern.<br />

Diesem „Terror“ der weltweit zunehmenden Gleichförmigkeit<br />

und Nivellierung stellt Heinrich genussvolle Trinkweine<br />

gegenüber, die bei aller Dichte und inneren Kraft von ihrem<br />

großartigen Terroir geprägt sind, mit Eleganz, Finesse, Frische<br />

und Mineralität brillieren und die zuallererst das Resultat<br />

sind von harter handwerklicher Arbeit in seinen Spitzenlagen<br />

(„Salzberg“ und „Gabarinza“) an den Südhängen der Parndorfer<br />

Platte und auch am Westufer des „burgenländischen Meeres“<br />

auf dem dortigen wohl besten Terroir: dem mittlerweilen<br />

weltberühmten Leithaberg.<br />

Gernot Heinrich ist ein Charakterkopf! Er ist als Winzer nicht<br />

in eine Schublade zu stecken, denn sein vinologisches Wirken<br />

ist wesentlich facettenreicher als das seiner meisten Kollegen.<br />

58 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

Einerseits kann er im besten Sinne des Wortes als Traditionalist<br />

bezeichnet werden, der sich insbesondere dem Anbau der<br />

autochthonen Rebsorten seiner Heimat widmet. „Die Basis<br />

aller Qualität wird im Weinberg gelegt. Extreme Selektion der<br />

besten Trauben, niedrige Erträge und aufwändige Laubwerksarbeiten<br />

sind unumgängliche Voraussetzungen, große Weine<br />

zu schaffen,“ erläutert Gernot Heinrich bei einer gemeinsamen<br />

Wanderung durch seine sanft geschwungenen Spitzenlagen in<br />

den sonnigen, südlich exponierten Hängen am Rande von Gols.<br />

„Der Heideboden hier am Ostufer des Neusiedlersees, eine variantenreiche<br />

Mischung unterschiedlichster Bodenformationen,<br />

bietet wegen seiner guten Durchlässigkeit und wegen des heißen,<br />

trockenen Klimas die denkbar besten Voraussetzungen zur<br />

Erzeugung großer Rotweine auf internationalem Top-Niveau,<br />

genauso wie am anderen Ufer im Leithaberg der fossilienreiche<br />

Kalk. Denn für mich ist das Entscheidende, dass die Qualitäten<br />

in der Flasche originär, unverwechselbar und kompromisslos im<br />

einzigartigen Terroir der Parndorfer Platte ihre Wurzeln finden.<br />

Dabei bilden die regionalen Rebsorten meiner Heimat das Fundament<br />

der Weine, bereichert und abgerundet wird die regionale<br />

Sortenpalette durch Merlot, Pinot Noir, Syrah und Cabernet<br />

Sauvignon, die aber, sensibel eingesetzt, mengenmäßig nur eine<br />

kleine Rolle in den Cuvées spielen.<br />

So traditionell Heinrichs Schaffen sich bis hierher anhört, bei<br />

der Vinifizierung beginnt eine höchst kreative, innovative Vermählung<br />

aus Tradition und Moderne, die auf diesem Vorzeigegut<br />

zur Perfektion ausgereift ist. So verknüpft Gernot, dieser<br />

feinsinnige Künstler, die burgenländische Tradition mit seinem<br />

ureigenen innovativen Weinstil, kreiert edle Tropfen voller<br />

Schönheit und innerer Kraft, voll samtener Fülle und dichter<br />

Frucht, voll Harmonie, Eleganz und beispielhafter Frische und<br />

Struktur. Kopf und Herz gehen eine faszinierende Symbiose<br />

ein und zeigen uns einen eigenwilligen Winzer, der sich nicht<br />

in ein Klischee pressen lässt und so wohltuend frei jeglicher<br />

Dogmen ist.<br />

Die gesamte Architektur des rational bis ins kleinste Detail neu<br />

gestalteten hochmodernen, sich auf drei Ebenen befindlichen<br />

Kellers ist strikt den Gesetzen der Schwerkraft unterworfen,<br />

um die Verarbeitung der Trauben zu Wein so schonend wie nur<br />

irgend möglich und ohne jegliches mechanische Umpumpen<br />

zu gestalten, was nach Heinrichs Ansicht entscheidend ist, um<br />

eine grüne Tanninstruktur zu vermeiden und fern jeder Rustikalität<br />

die Eleganz und Finesse zu erzielen, für die seine Weine<br />

weltweit berühmt sind. Zu ebener Erde werden die Trauben<br />

eingebracht, noch einmal auf einem Sortierband strengstens<br />

selektiert, eine Etage darunter werden die Basisweine in Edelstahltanks,<br />

die gleich hoch wie breit sind, um eine große Kontaktfläche<br />

zwischen Saft und Tresterkuchen zu ermöglichen,<br />

sehr sensibel und relativ lange spontan vergoren, um möglichst<br />

alle Inhaltsstoffe zu extrahieren. Für die „großen Weine“ gilt das<br />

gleiche, nur dass diese in großen, geschlossenen Holzbottichen<br />

vergärt werden. Im tiefsten Keller lagert und reift der Wein<br />

dann temperatur- und luftfeuchtigkeitskontrolliert in großen<br />

Holzfässern oder besten Barriques unterschiedlicher Provenienz<br />

seiner wahren Größe entgegen.<br />

Gernot Heinrich tritt stets sehr bescheiden und ruhig auf, ein<br />

bedächtiger und höchst sympathischer Mensch, vermittelt jedoch<br />

im engagierten Gespräch eine profunde Kompetenz, ist<br />

ein höchst kreativer Perfektionist und das Burgenland hat ihm<br />

sehr viel zu verdanken: Er ist mit seinen herausragenden Rotweinen<br />

zu einer Lokomotive geworden für die ganze Region.<br />

Aber, nur von Gernot Heinrich zu sprechen, wäre sehr unfair.<br />

Denn zusammen mit seiner aus Bayern stammenden und ihn<br />

tatkräftig unterstützenden, attraktiven Frau Heike bildet er ein<br />

kongeniales, dynamisches Paar.<br />

Gemeinsam bewirtschaften sie seit Jahren die Weinberge in<br />

Biodynamie, was die Weine definitiv wesentlich mineralischer,<br />

eleganter und finessenreicher gemacht hat (ohne sie jedoch<br />

ein Jota an Kraft und Konzentration einbüßen zu lassen), doch<br />

auch in dieser Frage sind die Heinrichs so wohltuend sachlich:<br />

„Wir fühlen uns von den philosophischen Ansätzen Rudolf<br />

Steiners inspiriert, sehen uns aber unabhängig und undogmatisch.<br />

Unsere gegenwärtige Praxis beruht im weitesten Sinne<br />

auf einer modernen Synthese der Ideen Steiners, der modernen<br />

Agrarökologie und der praktischen Erfahrungen im Bereich des<br />

Biologischen und Biodynamischen der letzten Jahrzehnte. Wir<br />

verzichten auf Reinzuchthefen und Bakterien, vertrauen den<br />

natürlichen Hefen, die mit den Trauben aus dem Weingarten<br />

kommen. Wir haben den Schwefeleinsatz reduziert und wollen<br />

so schonend wie möglich arbeiten. Alles zwei Zielen untergeordnet:<br />

Die Natur intakt zu erhalten und eine ständige Qualitätsverbesserung<br />

unserer Weine zu erreichen. Stilistisch geht<br />

der Trend auf unserem Weingut in Richtung noch mehr Feinheit,<br />

Frische und Eleganz statt wollüstiger, barocker Fülle. Weine<br />

aus großartigen Lagen mit einzigartigen Böden sollten nicht<br />

durch Technik nivelliert werden. Der Mensch entscheidet darüber,<br />

die Charakteristika herauszuarbeiten, daraus leiten sich<br />

Authentizität und Typizität der Weine und des Weingutes ab.“<br />

So stellen die Weine der sympathischen Heinrichs unseres Erachtens<br />

nach die Referenz dar für die neue österreichische Rotweinelite,<br />

die rund um den Neusiedlersee spektakulär schöne<br />

Weine produziert und die den qualitativen Vergleich mit keiner<br />

anderen Anbauregion in der Welt zu scheuen braucht. Folgerichtig<br />

kürte das Weinmagazin Falstaff bereits vor Jahren Gernot<br />

Heinrich zum „Winzer des Jahres“ und zum mehrfachen<br />

Sieger des Rotweinpreises.<br />

Vinaria, „Die besten Weine“ meint, „das Renommee der Heinrich’schen<br />

Rotweine zu preisen, hieße Wasser in den Neusiedlersee<br />

zu gießen. Eine fulminante Performance, eine bestechende<br />

Kontinuität der gesamten Palette in Verbindung mit den<br />

herausragenden Qualitäten des Topsegments.“<br />

Und der Gault&Millau urteilt: „Das Weingut von Gernot und<br />

Heike Heinrich zählt zur absoluten Spitze unter den österreichischen<br />

Rotweinerzeugern: Perfekte Weine mit einer tollen<br />

Fruchtprägnanz, enormen Vielschichtigkeit und Komplexität bei<br />

gleichzeitiger Feinheit und Harmonie.“ Wohl bekomm’s!<br />

59


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

„NAKED ROSÉ“, 2021 (BIO)<br />

Pure, ungeschminkte und präzise Interpretation eines Natural-Rosé vom Blaufränkisch<br />

OBL021921 „naked rosé“, 2021 DV 12% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

AT-BIO-402<br />

Nur wenige Weingüter schaffen es, durch die gesamte<br />

breite Palette ihrer Weine so eigenständig, so unverwechselbar<br />

und dabei so präzise zu sein, wie es Gernot<br />

und Heike Heinrich sind. Das fängt bei ihrer Einstiegs-<br />

Linie an, die „naked“ heißt, was so viel bedeutet wie<br />

„natural“ oder „raw“. Sie steht also für so natürlich wie<br />

möglich bereitete ungeschminkte, aber sehr persönlich<br />

interpretierte Weine. Der „naked rosé“ ist eine<br />

korallenfarbene Variante aus 100 % Blaufränkisch. Der<br />

stammt – wie alles andere auch – aus biodynamisch<br />

bewirtschafteten Weinbergen in den nach Südosten<br />

exponierten und zum Neusiedler See geneigten Hanglagen<br />

des Leithagebirges in Winden und Breitenbrunn,<br />

die sowohl vom gebietstypischen fossilienreichen<br />

Kalk- und Kalksandstein als auch von Glimmerschiefer<br />

geprägt sind. Die Trauben wurden im September von<br />

Hand gelesen, teils entrappt und teils als Ganztrauben<br />

nach einigen Stunden Standzeit gepresst. Sie wurden<br />

reif, aber so früh gelesen, dass der Wein bei 1 Gramm<br />

Restzucker über gerade einmal 11 Vol.-% Alkohol verfügt.<br />

Dazu kommen 7,3 Gramm Säure. Der Blaufränkisch<br />

wurde nach der Gärung und dem biologischen<br />

Säureabbau fünf Monate lang auf der Vollhefe in Tonamphoren<br />

ausgebaut und unfiltriert und mit minimalem<br />

Einsatz von Schwefel abgefüllt.<br />

Kein Wunder also, dass hier mal wieder ein eigenständiger<br />

Charakterkopf entstanden ist, der ein unvergleichliches<br />

Trinkvergnügen bietet! Der „naked rosé“<br />

duftet nach Kräutern, Stein und Petrichor, nach der<br />

Süße von noch warmem Hefegebäck und nach der<br />

knackigen Rotbeerigkeit von Roten Johannisbeeren,<br />

Cranberrys und rosa Grapefruit. Am Gaumen wirkt der<br />

durchgegorene Wein saftig und seidig, bietet Gerbstoff<br />

und einen sehr angenehmen leichten Widerstand<br />

am Gaumen, dazu eine saftige Säure und eine<br />

beeindruckende Präsenz. Das ist Traumstoff für den<br />

Sommer, den Herbst, den Winter und auch für den<br />

Frühling – falls der Vorrat reicht. Man trinkt ihn als<br />

Durstlöscher genauso wie zu Fisch, zu Meeresfrüchten<br />

und zu Gemüse vom Grill, um nur ein paar mögliche<br />

Begleiter dieses Allrounders zu nennen.<br />

Ab sofort und bis 2025 – das Potenzial hat er – und auch<br />

einen Schraubverschluss, der langsames Reifen garantiert<br />

„NAKED WHITE“, TROCKEN 2020 (BIO)<br />

Fantastische, herrlich puristische burgenländische Basis-Cuvée aus acht weißen Rebsorten<br />

OBL021520 „naked white“, 2020 DV 11,5% Vol. 14,60 €/l 10,95 €<br />

AT-BIO-402<br />

Mit ihrer „naked“-Serie erzeugen Gernot und Heike<br />

Heinrich Weine, die sich pur und unverfälscht, gleichsam<br />

entblößt und ohne jegliche Schminke präsentieren. Es<br />

sind Naturweine par excellence: Trauben von biologisch<br />

und biodynamisch gepflegten Böden, spontan vergoren,<br />

aber vorher etwas länger auf der Maische belassen, mit<br />

Hefe unfiltriert gefüllt und lediglich mit minimalen Füllschwefel<br />

abgefüllt. Hier wurde also so viel wie nötig genommen<br />

und so wenig wie möglich hinzugefügt.<br />

Der „naked white“ ist ein wunderbares Beispiel dafür,<br />

dass Naturwein, „raw wine“ oder eben auch „naked<br />

wine“, ein perfektes Sommergetränk, ein großartiger<br />

Speisenbegleiter und tatsächlich ein überaus lebendiger,<br />

ja tonischer Wein sein kann, von dem man gar<br />

nicht genug bekommen möchte. Heinrichs Interpretation<br />

dieses Weines wirkt wie die Neuinterpretation<br />

eines historischen „Gemischten Satzes“ mit zusammen<br />

rund 65 % Chardonnay und Weißburgunder und<br />

kleineren Mengen von Welschriesling, Grünem Veltliner,<br />

Neuburger, Muskat Ottonel, Grauburgunder und<br />

Rotem Traminer. Die Trauben stammen von beiden<br />

Seiten des Neusiedler Sees, westlich aus den Hanglagen<br />

des Leithagebirges, wo die Reben auf Kalk und<br />

Schiefer stehen, östlich von der schottrigen Parndorfer<br />

Platte und aus humosem Heideboden. Der Wein,<br />

der lediglich über 1 Gramm Restzucker bei 6,3 Gramm<br />

Säure verfügt, wurde nach dem Anquetschen über<br />

Nacht mitsamt den Rappen auf der Maische belassen,<br />

spontan vergoren, und er reifte während 14 Monaten,<br />

in denen ein biologischer Säureabbau stattfand,<br />

auf der Hefe im großen Holzfass. Der etwas längere<br />

Schalenkontakt führt zu einem leichten Gerbstoff, der<br />

lange Hefekontakt und das unfiltrierte Abfüllen haben<br />

zur Folge, dass man den Wein vor dem Öffnen schütteln<br />

sollte, aber und sich nicht darüber wundern sollte,<br />

wenn ein hefetrüber Wein ins Glas fließt. Es ist wie bei<br />

einem Hefe-Weizen oder einem Kristall-Weizen, nur<br />

dass wir beim Weißbier die Hefe im Getränk schon gewohnt<br />

sind und beim Wein eher nicht. Und natürlich<br />

kann man auch auf das Schütteln verzichten, wenn<br />

man Hefe im Wein nicht mag.<br />

Doch im Zusammenspiel der Kräfte wirkt die Hefe<br />

sehr stimmig und verleiht dem „naked white“ nicht nur<br />

eine zusätzliche Dimension an Stoffigkeit und Körper,<br />

sondern auch ein wenig feine Süße und Cremigkeit.<br />

60 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

Der Wein duftet nach getrocknetem Almwiesenheu<br />

samt Blüten und Kräutern, nach Hopfen und blondem<br />

Tabak, Vanillekipferln, weißer Schokolade und Muskat,<br />

nach reifen Birnen, Quitten und Orangen. Was sich im<br />

Duft schon als sehr komplex und überaus appetitanregend<br />

zeigt, bietet am Gaumen im Auftakt eine begeisternde<br />

Seidigkeit und Cremigkeit in Verbindung einer<br />

reifen gelben und weißen Frucht, mit der Hefe und<br />

einem leichten Gerbstoff. Der Wein wird dabei von<br />

einer seidigen Säure durchzogen und abgerundet mit<br />

den erfrischend pikanten Noten von Zesten. All das<br />

wird begleitet von Salz und Stein und gleitet widerstandslos<br />

in großen Schlucken über den Gaumen. Man<br />

kann gar nicht anders, als diesen so urwüchsigen wie<br />

komplexen und lebendigen Wein zu lieben!<br />

Ab sofort und bis 2028 – das Potenzial hat er – und<br />

auch einen Schraubverschluss, der langsames Reifen<br />

garantiert.<br />

CHARDONNAY LEITHABERG DAC TROCKEN, 2021 (BIO)<br />

Intensiver, ruhiger, balancierter Chardonnay vom Schiefer und Kalk des Leithabergs<br />

OBL020121 Chardonnay Leithaberg DAC, 2021 Glasverschluss 13% Vol. 22,00 €/l 16,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Von Jahr zu Jahr hat man das Gefühl, dass die Weine<br />

von Gernot und Heike Heinrich noch eigenständiger,<br />

noch charaktervoller und noch präziser werden. So<br />

wünscht man sich das natürlich auch; denn es kommt<br />

mit jedem Jahr doch mehr Erfahrung hinzu. In manchen<br />

Weingütern aber – und so ist es bei Heinrich –<br />

wirken die Weine wie Kinder, die man beim Aufwachsen<br />

und bei der Herausbildung ihrer Persönlichkeit<br />

begleitet. Das ist auch beim „Chardonnay Leithaberg<br />

DAC“ der Fall, dessen Frucht aus Lagen vom östlichen<br />

Hang des Berges stammt, namentlich aus den Lagen<br />

Spiegel, Kirchberg und Alter Berg in Winden sowie<br />

Fügler in Jois. Hinzu kommen Trauben aus den Lagen<br />

Edelgraben und Zwergsbreiten in Breitenbrunn. Die<br />

Weingärten werden bei den Heinrichs alle nach biodynamischen<br />

Richtlinien bewirtschaftet. Der Chardonnay<br />

wurde Mitte September von Hand gelesen und<br />

selektiert, dann einige Stunden auf der Maische belassen,<br />

langsam als Ganztrauben gepresst und spontan<br />

vergoren. Alle Weine der Heinrichs durchlaufen einen<br />

biologischen Säureabbau. Danach folgte ein zehn Monate<br />

währender Ausbau auf der natürlichen Hefe im<br />

großen Fuder.<br />

Der 2021er „Chardonnay Leithaberg DAC“ ist noch so<br />

jung, dass er eine Karaffe erhalten sollte, um Luft zu<br />

ziehen, und im Idealfall dann auch Burgundergläser,<br />

um sich voll entfalten zu können. Dann kann man sein<br />

breites Aromenspektrum genießen, das von Kamille<br />

und Butterblumen über Heu und weißen Tee hin zu<br />

Salzzitronen und Austernschalen, knackigen Birnen<br />

und weißen Pfirsichen reicht. Begleitet wird all das<br />

von ein wenig Hafer und einem Hauch von Holz, von<br />

Rauch und Vanille. Am Gaumen beeindruckt uns zunächst<br />

die Seidigkeit der Textur, die durch die leicht<br />

verlängerte Maischestandzeit auch ein wenig Gerbstoff<br />

bietet und zudem durch den Ausbau auf der Hefe<br />

auch eine angenehme Cremigkeit. Dann aber setzt die<br />

Säure ein, die sich ausgesprochen lebendig zeigt und<br />

sich mit leicht herben, salzigen und kräutrigen Aspekten<br />

verbindet. So wird der Wein am Gaumen immer<br />

tonischer und tonischer, tiefer und eigenständiger.<br />

Das ist Chardonnay auf hohem Niveau, dabei unverwechselbar<br />

und von herausragender Balance!<br />

Jetzt trinken, idealerweise aber eher ab 2024 und dann<br />

die nächsten Jahre bis 2034.<br />

„NAKED” - PROBIERPAKET<br />

(6 Flaschen)<br />

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„Naked” - Probierpaket<br />

statt 60,80 € nur 55,00 €<br />

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Dreimal Naturwein par excellence im Probierpaket!<br />

JE 2 FLASCHEN „Naked” weiß, rosé und rot!<br />

61


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

„GRAUE FREYHEIT“, WEISS 2020 (BIO)<br />

Weiß trifft Grau und wird Rosé – die „Graue Freyheit“ ist ein Wein in einer<br />

ganz eigenen Kategorie<br />

OBL021720 „Graue Freyheit“, weiß 2020 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Neben der „Weiszen Freyheit“ wirkt die „Graue Freyheit“<br />

fast so, als hätten die Heinrichs die nächste Eskalationsstufe<br />

gewählt. Denn grau ist vor allem die<br />

Farbe der Keramikflasche, in die der Wein abgefüllt<br />

wurde, weniger der 20-%-Anteil von Grauem Burgunder.<br />

Doch genau der sorgt für das Orangerot des<br />

Weines, das hell aus dem Glas leuchtet. Wir haben es<br />

hier also mit einem Wein zu tun, der ausschaut wie<br />

ein Rosé mit leichter Trübung, der aber von weißen<br />

und grauen Sorten stammt; denn neben dem Grauen<br />

Burgunder gibt es noch rund 50 % Weißen Burgunder,<br />

je 15 % Chardonnay und Neuburger. Die alten Reben<br />

des Grauen Burgunders wurzeln in kristallinen Schiefer-<br />

und Quarzitschieferböden am Joiser Hackelsberg,<br />

einem vom Neusiedler See abgewandten Nordwesthang.<br />

Weißburgunder, Neuburger und Chardonnay<br />

stammen von den kalk- und schieferhaltigen Osthängen<br />

des Leithagebirges und dort vor allem aus den<br />

Lagen Breitenbrunner Edelgraben und Windener Alter<br />

Berg. Natürlich sind die biodynamisch zertifizierten<br />

Trauben handverlesen. Sie wurden – man erkennt es<br />

unschwer an der Farbe – rund zwei Wochen auf der<br />

Maische belassen und schließlich schonend mit der<br />

Korbpresse sehr langsam abgepresst. Nach dem biologischen<br />

Säureabbau durfte der Wein über 17 Monate<br />

hinweg sowohl in Amphoren als auch im Fuder auf der<br />

eigenen Hefe reifen, um dann ungefiltert und ungeschwefelt<br />

gefüllt zu werden.<br />

Der durchgegorene Wein ist – wen wundert es nach<br />

dieser Art des Ausbaus – ein absolutes Unikum. Das<br />

Unikum muss deshalb aber nicht exaltiert oder gar<br />

schräg erscheinen. Aber ungewöhnlich ist dieser Wein<br />

natürlich schon: vor allem ungewöhnlich schön als<br />

Gesamtkunstwerk eines großen Winzerehepaars. Die<br />

„Graue Freyheit“ duftet im Auftakt nach einer Blumen-<br />

und Kräuterwiese, nach Porse und Heu, nach<br />

Wachs und ein wenig Earl Grey in Verbindung mit<br />

eingelegten roten Beeren, Walderdbeeren und Blutorangen.<br />

Hinzu kommen ein wenig Süßholz und ein<br />

Anflug von Campari. Am Gaumen wirkt der Rosé so<br />

geschmeidig wie lebendig. Der Maischeausbau sorgt<br />

für ein elegantes Tannin, das Hefelager für Seidigkeit.<br />

Der Körper und die Aromatik aus Frucht, leichter Extraktsüße,<br />

herben Noten und feiner Würze wirkt präzise<br />

und klar, ist absolut balanciert und dabei zutiefst<br />

lebendig und mineralisch. Die „Graue Freyheit“ ist ein<br />

Wein, dessen Erdverbundenheit sich schon durch die<br />

Wahl des Tongefäßes zeigt. Zugleich aber zeigt er sich<br />

ätherisch schwebend.<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2030 oder<br />

länger.<br />

62 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

„WEISZE FREYHEIT“, WEISS 2017 (BIO)<br />

Die Freiheit, einen Weißburgunder ohne Zusätze und mit langer<br />

Maischestandzeit zu einem Unikat zu formen.<br />

OBL021617 „Weisze Freyheit“, weiß 2017 12,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Die „Weisze Freyheit“ ist Gernot und Heike Heinrichs<br />

Idee, einen tiefen, komplexen, dichten und stoffigen<br />

Weißwein zu formen – aber auf eine ganz eigene und<br />

einzigartige Art und Weise. Es ist die Freiheit, die sie<br />

sich nehmen und die wir bewundern, vor allem wenn<br />

man ihre Weine aus der Vergangenheit kennt, die zwar<br />

immer Sonderklasse waren, aber eben viel konservativer<br />

vinifizert. Dieser Wein ist in seiner Machart wirklich<br />

frei – aber eben entstanden durch die Hand herausragend<br />

guter Winzer. Für Gernot und Heike Heinrich ist<br />

dies ein Wein wie „ein Streifzug durch ein urwüchsiges<br />

Wiesenstück, der alle Sinne berührt. Farne, Heublumen<br />

und wilde Beeren, vitale Erde und nasser Stein sind Impressionen,<br />

die dem Spaziergang und letztendlich der<br />

Herkunft aus kalk- und schieferhaltigen Lagen im Leithagebirge<br />

zu verdanken sind.“ Es sind 97 % Weißburgunder<br />

und 3 % Muskat Ottonel von rund 30-jährigen Reben,<br />

die in den fossilienreichen Kalksandstein- und Glimmerschieferböden<br />

an den Osthängen des Leithagebirges stehen<br />

und biodynamisch bewirtschaftet werden. Nach der<br />

selektiven Handlese wurde ein Teil der Trauben mit den<br />

Rappen über Nacht mazeriert, der größere Teil aber über<br />

14 Tage hinweg. Währenddessen erfolgte die spontane<br />

Gärung, später der biologische Säureabbau. Die „Weisze<br />

Freyheit“ wurde schließlich über 21 Monate hinweg im<br />

großen Holzfass auf der eigenen Hefe ausgebaut und unfiltriert<br />

und ohne Schwefelzusatz abgefüllt – Naturwein<br />

im besten Sinne also.<br />

Was Sie erwartet, ist ein Wein, der auch in der Flasche<br />

noch ein Hefelager besitzt, das wir gerne aufschütteln<br />

und das den leicht orangefarbenen Wein zusätzlich trüb<br />

werden lässt, aber für weitere Dimensionen sorgt. Es<br />

ist ein Weißburgunder mit subtilen Kräuter-, Petrichor-,<br />

Porse-, Gesteins- und Zitrusnoten, etwas Hopfensprossen<br />

und einem Hauch von flüchtiger Säure. Am Gaumen<br />

wirkt die „Weisze Freyheit“ ungemein seidig und elegant,<br />

sie ist voller subtiler Finesse und hat eine fantastische<br />

Tiefe im Zusammenspiel von heller Frucht, Hopfen, etwas<br />

blondem Tabak, Trockenkräutern und der für maischevergorene<br />

Weine so typischen Salzigkeit. Dazu<br />

kommen feine Tannine, eine leichte Phenolik und eine<br />

wunderbare Stoffigkeit wie auch Cremigkeit durch die<br />

reife Säure und die Hefe. Ist es nicht wunderbar, dass sich<br />

Menschen wie Gernot und Heike Heinrich die Freiheit<br />

nehmen, einen solchen Wein zu machen?<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2030. Das<br />

Potential hat er – und auch einen Glaskorken, der langsames<br />

Reifen garantiert.<br />

93 Punkte<br />

PARKER<br />

WEISSBURGUNDER SALZBERG, 2020 (BIO)<br />

Zwei Rebzeilen am Golzberger Salzberg – eine fantastische Weißburgunder-Interpretation<br />

OBL021820 Salzberg Weißburgunder, 2020 Glasverschluss 12,5% Vol. 34,66 €/l 26,00 €<br />

AT-BIO-402<br />

Wenn man diesen Weißburgunder aus der Riede Salzberg<br />

verstehen möchte, dann hört man Gernot und<br />

Heike Heinrich am besten persönlich zu. Sie interpretieren<br />

diesen Wein wie folgt: „Wenn man den Querschnitt<br />

einer Pflanze riechen könnte, so wäre dies ihre<br />

Essenz: Von den sich durch den Lehm streckenden,<br />

den Kalkstein abtastenden Wurzeln“ geht es „über<br />

die Stabilität verleihende Kräuterwürze, die sich durch<br />

Stängel und Blattwerk zieht und mitsamt Schale und<br />

Kernen dezente Bitternoten suggeriert, bis hin zur<br />

bloßen sensorischen Schönheit, die der florale Nektar<br />

ihrer verlockenden Blüte und des Fruchtfleischs versprüht.<br />

Und das vereint in einem Wein!“ Allein diese<br />

Sichtweise auf den „Ried Salzberg“ löst den unmittelbaren<br />

Drang aus, den Wein zu probieren und selbst<br />

zu interpretieren. Der stammt, wie der Name schon<br />

sagt, aus der Riede Salzberg, die in Golz liegt. In diesem<br />

Weinberg besitzen die Heinrichs genau zwei<br />

Rebzeilen Weißburgunder auf dem schon erwähnten<br />

sandigen Lehmboden mit Kalkgrundgestein. Die Trauben<br />

sind sonnenverwöhnt und wurden bei 13 Vol.-%<br />

Alkohol. Mitte September gelesen. Die Reben wurden<br />

biologisch und biodynamisch bewirtschaftet. Nach<br />

der Lese erfolgte die spontane Gärung bei teilweiser<br />

Maischegärung, die unter anderem für eine fast goldgelbe<br />

Farbe sorgt. Nach dem biologischen Säureabbau<br />

wurde der Wein über 17 Monate hinweg auf der eigenen<br />

Hefe in großen Fudern ausgebaut, von der Hefe<br />

abgezogen und mit sehr wenig Schwefel gefüllt.<br />

Hier ist ein Wein entstanden, der Tiefe und Dichte<br />

besitzt und gleichzeitig schwerelos und ätherisch erscheint,<br />

der über Substanz, eine hefige Cremigkeit und<br />

eine reife Säure verfügt und zudem über Frische, Präzision,<br />

eine lebendige Mineralität und eine ungewöhnlich<br />

klare Präsenz.<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2032. Das<br />

Potential hat er – und auch einen Glaskorken, der langsames<br />

Reifen garantiert.<br />

63


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

„NAKED RED“, ROT 2018 (BIO)<br />

Die drei wichtigsten roten Rebsorten Österreichs in einer Cuvée: Trinkfreude pur!<br />

© Gerry Rohrmoser<br />

OBL020918 „naked red“, rot 2018 DV 12% Vol. 11,33 €/l 8,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

Wahrscheinlich ist dieser Wein, der früher schlicht<br />

„red“ hieß und heute „naked red“, der wichtigste Wein<br />

von Gernot und Heike Heinrich. Schließlich haben sie<br />

das international bekannteste Rotwein-Weingut Österreichs<br />

– auch wenn bei ihnen die Weißweine stark<br />

an Bedeutung zugenommen haben. Und letztendlich<br />

ist der „naked red“ der Einstiegswein, die Visitenkarte,<br />

und auch der Schnelldreher, dessen Schraubverschluss<br />

die Trinkfreude, die sich bei diesem Wein<br />

einstellt, bereits symbolisiert. Heute steht er in einer<br />

Linie mit ähnlich trinkfreudigen „naked whites“ und<br />

„naked rosés“ und zeigt, dass ein auf das Wesentliche<br />

und Natürliche reduzierter Weinbau und Ausbau auch<br />

in größeren Volumina möglich sind. Dieser Wein ist in<br />

seiner Art und in diesem Preissegment ziemlich perfekt;<br />

denn er bringt Leichtigkeit und Tiefe, Frische und<br />

Substanz zusammen, ist auf angenehmste Weise unkompliziert<br />

und trinkfreudig, und trotzdem merkt man<br />

den Anspruch, den Gernot Heinrich an einen solchen<br />

Wein stellt und den er in diesem Wein verankert hat.<br />

Der tief rubinrote Wein verbindet die drei wichtigsten<br />

österreichischen Rotweinsorten miteinander. Es dominieren<br />

Zweigelt und Blaufränkisch, begleitet von ein<br />

wenig St. Laurent. Die Trauben stammen aus Weinbergen<br />

westlich und östlich des Neusiedlersees. Im<br />

Westen, an den Hängen des Leithagebirges, stehen die<br />

Reben auf Kalk und Schiefer, östlich des Sees stehen<br />

sie auf dem humusreichen Heideboden der Parndorfer<br />

Platte. Auch hier prangt das Bio-Siegel als Zeichen des<br />

Respekts vor der Umwelt, in der dieser Wein entsteht.<br />

Im Top-Segment wurden die Weinberge schon lange<br />

biodynamisch bewirtschaftet, im Basis-Segment<br />

hat man auch die großen Flächen nach und nach<br />

auf offiziellen biologischen Landbau umstellen<br />

können. Gelesen wurde Ende August bis Mitte<br />

September. Danach erfolgte die spontane Gärung<br />

über zwei Wochen im Holzgärständer sowie im<br />

Stahltank auf der Maische und danach ein mehr<br />

als ein Jahr dauernder Ausbau im Holzgärständer.<br />

Der Wein bietet mit seinen dezenten 12 Vol.-% Alkohol<br />

bei 5,6 Gramm Säure eine beeindruckende<br />

Frische und Saftigkeit, die schon im Duft sehr<br />

deutlich zu erahnen ist. Dort zeigt sich eine<br />

reife Rotbeerigkeit mit Sauerkirschen,<br />

Roten Johannisbeeren samt Strünken,<br />

etwas rote Pflaume und Berberitze zusammen<br />

mit einer leichten Pfeffrigkeit<br />

und frischen Gartenkräutern. Am Gaumen<br />

bestätigt sich dann diese Saftigkeit,<br />

und der entspannte Trinkgenuss<br />

kann beginnen. „Laid back“ nennt man<br />

das vor allem im Jazz, wenn einer ganz<br />

entspannt, immer ein wenig verzögert<br />

und doch präzise kurz nach dem Metrum<br />

spielt. So wirkt das hier auch. Der<br />

Säurenerv sorgt für Spannung und Präzision.<br />

Die reife und doch knackige rote<br />

Frucht wird durch ein wenig Bresaola ergänzt,<br />

und das Tannin wirkt geschliffen,<br />

aber durchaus präsent, sodass der Wein<br />

eine klare Struktur erhält. Das ist ein<br />

Wein für eine trinkfreudige Runde. So<br />

darf, nein, so sollte ein guter einfacher<br />

Rotwein aus bestem Hause schmecken.<br />

Ab sofort und bis 2025.<br />

64 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

© Roland Unger<br />

BLAUFRÄNKISCH, 2018 (BIO)<br />

Charakterwein zwischen Bodenständigkeit und Eleganz<br />

OBL020318 Blaufränkisch, 2018 Glasverschluss 12% Vol. 15,73 €/l 11,80 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Blaufränkisch ist eine so eigenständige wie eigenwillige<br />

Sorte, die irgendwann im pannonischen Becken<br />

oder im Grenzgebiet von Österreich, Ungarn und Slowenien<br />

entstanden ist. Es ist eine Sorte, die viel Fingerspitzengefühl<br />

verlangt und viel Erfahrung. Gernot<br />

Heinrich hat beides. Er ist der vielleicht bekannteste<br />

österreichische Rotweinwinzer und war in der jüngeren<br />

Zeit einer der führenden Protagonisten des Blaufränkisch.<br />

Zunächst hat er die Rebsorte international und<br />

eher nach moderner Bordelaiser Art interpretiert, bis<br />

er mit der Biodynamie auch in der Weinbereitung eine<br />

Kehrtwende vollzogen hat. Nun bestechen seine Weine<br />

durch ganz andere Attribute, und er hat gleichsam den<br />

Kern des Charakters dieser Rebsorte freigelegt.<br />

Bei Gernot und Heike Heinrich wurden die Trauben<br />

Anfang September von Hand gelesen, weitgehend<br />

entrappt und spontan vergoren. Die Gärung erfolgte<br />

über zwei Wochen in Edelstahlfermentern und<br />

Holzgärständern. Der anschließende Ausbau fand<br />

wiederum in Holzgärständern und in gebrauchten<br />

500-Liter-Fässern statt, die im Wein eine feine Spur<br />

von Eichenholz hinterließen. Allein dass die Heinrichs<br />

dem Basis-Blaufränkisch 33 Monate Zeit für die Reifung<br />

gönnen, ist schon phänomenal und drückt sich im<br />

Wein in seiner besonderen Struktur und Klarheit aus.<br />

Der rubinrote „Blaufränkisch“ öffnet sich mit dem<br />

Duft von roten Beeren und Sauerkirschen, ein paar<br />

Schlehen, etwas Unterholz, Pilzen und Wald sowie<br />

von einigen grünen Noten, die an jungen Loire-Cabernet<br />

Franc erinnern. Der Wein hat überhaupt nichts<br />

dagegen, wenn man ihn in die Karaffe schüttet und er<br />

ein wenig Luft ziehen kann, um sich zu entspannen.<br />

Dann blüht er auf, zeigt leicht violette florale Noten,<br />

Kräuter, etwas Grafit und Pfeffer. Am Gaumen wirkt<br />

der „Blaufränkisch“ so elegant wie frisch mit der für<br />

die Heinrichs so typisch gewordenen lebendigen Säure<br />

und einem seidigen, fein gewirkten Gerbstoff. Der<br />

Wein hat Kraft, allerdings die Kraft eines Tänzers, der<br />

diese in Geschmeidigkeit umwandelt. Vergleicht man<br />

ihn mit dem charmanten „Zweigelt“ aus gleichem<br />

Hause, dann liefert der „Blaufränkisch“ mehr Ecken<br />

und Kanten, zeigt mehr Energie und Druck, hat auch<br />

eine bestechende Finesse, während er mit den Jahren<br />

immer eleganter werden wird und doch angenehm bodenständig<br />

und heimatverbunden bleiben wird.<br />

Ab sofort (etwas Luft tut ihm gut) und bis 2028.<br />

65


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

ZWEIGELT, 2018 (BIO)<br />

Saftig und charmant – die Tugenden des „Zweigelt“ von Gernot und Heike Heinrich<br />

OBL020218 Zweigelt, 2018 Glasverschluss 12% Vol. 15,86 €/l 11,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der Zweigelt ist Österreichs Fluch und Segen gleichermaßen.<br />

Er steht vor allem für viele eher belanglose und<br />

sehr alltägliche rundgeschliffene Weine. Damit hat der<br />

Zweigelt, eine noch junge Rebsorte mit den Elternteilen<br />

Blaufränkisch und St. Laurent, die Herzen der Österreicher<br />

und ihrer Anreiner im Sturm erobert. Allein zwischen<br />

1999 und 2009 hat sich der Bestand der roten Rebsorte<br />

verdoppelt und sie auf den ersten Platz im Rebsortenspiegel<br />

befördert. Dass man diese Sorte auch anders interpretieren<br />

kann, zeigen die Heinrichs. Der Zweigelt von<br />

2018 steht nach Heinrichs eigener und nachvollziehbarer<br />

Aussage für Heimat, Geborgenheit, Wärme und gleichzeitig<br />

für einladende Offenheit, Frische und Trinkfluss.<br />

Die Reben, die die Heinrichs für diesen Zweigelt nutzen,<br />

sind im Durchschnitt 30 Jahre alt und stammen aus zwei<br />

Gebieten im Burgenland. Die Hänge des Leithagebirges<br />

westlich des Neusiedlersees bieten Kalkstein und Schotter,<br />

die Böden der östlich vom See gelegenen Parndorfer<br />

Platte verfügen über Humus, Heideboden und Schotter.<br />

Die Weinberge sind durchgängig biologisch und biodynamisch<br />

zertifiziert. Nach Handlese und spontaner Gärung<br />

blieben die Trauben für zwei Wochen teils im Edelstahl-<br />

und teils im Holzfermenter. Danach durfte der Wein<br />

über 31 Monate hinweg im großen sich nach oben hin<br />

verjüngenden Fuder – in Österreich heißen diese Behälter<br />

Holzgärständer – und in gebrauchten 500-Liter-Fässern<br />

reifen.<br />

Der pupurrote Zweigelt öffnet sich mit einer Mischung<br />

aus roten und dunklen reifen, aber knackigen Beerenfrüchten<br />

in Verbindung mit einer leicht zartbitteren<br />

handwarmen Schokolade, mit Noten von Kirschen, etwas<br />

warmem Waldboden und der leicht erdigen Note<br />

von Rote Bete und Wurzelwerk. Am Gaumen dominiert<br />

zwar die sehr saftige, von Kirschen geprägte Frucht,<br />

doch das Erdige, der leichte Holzeinsatz und der Gerbstoff,<br />

der bei diesem Zweigelt zart und seidig ausfällt,<br />

führen zu einer feinen Textur. Typisch für Heinrich ist<br />

die klare Säurestruktur. Die Säure ist reif, bleibt aber<br />

frisch und durchzieht den Wein bis ins Finale. Daher ist<br />

der Wein ungemein saftig. Alles ist geschliffen fein und<br />

definitiv das Gegenteil jeglicher Belanglosigkeit.<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2028. Das<br />

Potential hat er – und auch einen Glaskorken, der langsames<br />

Reifen garantiert.<br />

ST. LAURENT, 2019 (BIO)<br />

Athletisch frisch und saftig, aber doch mit der typischen Rauchnote versehen:<br />

der St. Laurent.<br />

OBL020519 St. Laurent, 2019 Glasverschluss 11,5% Vol. 21,20 €/l 15,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Der St. Laurent ist eine dem Pinot Noir verwandte Sorte,<br />

die schon sehr lange in Österreich beheimatet ist und<br />

mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch dort entstanden<br />

ist. In Österreich nimmt sie hinter Zweigelt und Blaufränkisch<br />

zwar nur den dritten Platz ein, wird aber hochgeschätzt.<br />

Weshalb das so ist, kann man wunderbar an<br />

dieser Interpretation von Gernot und Heike Heinrich erkennen.<br />

Sie zeigt sich einerseits wie ein Archetyp der Sorte,<br />

weil sie so unverfälscht ins Glas kommt, andererseits<br />

aber besitzt sie den Nerv an Frische, Klarheit, Präzision<br />

und Saftigkeit, der allen Weinen der Heinrichs zu eigen<br />

geworden ist. Die Trauben des „St. Laurent“ stammen<br />

von beiden Seiten des Neusiedler Sees, einerseits aus<br />

der Lage Rosenberg, einem stark von Glimmerschiefer<br />

geprägten Osthang in Breitenbrunn am Leithagebirge,<br />

andererseits aus Weingärten von der schottrigen Parndorfer<br />

Platte und von dem humoseren Heideboden östlich<br />

des Neusiedler Sees. Nach der behutsamen Handlese<br />

Mitte September sowie der spontanen Vergärung<br />

der weitgehend entrappten Trauben wurden diese sowohl<br />

im Holzgärständer als auch im Stahltank für zwei<br />

Wochen auf der Maische belassen, dann ganz langsam<br />

mit der Korbpresse abgepresst und über 26 Monate im<br />

Holzgärständer und in gebrauchten 500-Liter-Eichenfässern<br />

ausgebaut.<br />

Der „2019er St. Laurent“ ist ein erdverbundener Wein<br />

geworden, der nach Waldboden und Unterholz, nach<br />

Weichselkirschen und Schlehen, nach Holunderbeeren<br />

und Brombeeren duftet. Mindestens ebenso markant<br />

aber ist die leichte Röstnote, die an Rauchfleisch und<br />

Speck erinnert, aber nicht an solche Mengen von Speck,<br />

wie sie früher die deutschen Pinots dominiert haben.<br />

Vielmehr erinnert das an ein paar Streifen, die sich mit<br />

Rübenkraut, Wacholder und der schon besagten Frucht<br />

vermischen. Am Gaumen kann man bei der Seidigkeit<br />

und dem runden Tannin behaupten: Das ist St. Laurent<br />

par excellence, durchwoben von einer feinen Säure<br />

und ausgestattet mit ätherischen Noten. Das ist ein<br />

Wein, der nach Salami, Bresaola und weiterer Charcuterie,<br />

nach Bauernbrot und Sauerrahm-Butter verlangt.<br />

Dann wird ein großes Ganzes daraus.<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2030.<br />

Das Potential hat er – und auch einen Schraubverschluss,<br />

der langsames Reifen garantiert.


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

© Weingut Heinrich<br />

67


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

HEINRICH, BLAUFRÄNKISCH LEITHABERG, TROCKEN 2018<br />

Kühl, präzise, vital und mit dem Herz auf dem rechten Fleck.<br />

Ein Urbild des Blaufränkisch<br />

Bilderbuch-Blaufränkisch<br />

OBL021218 Blaufränkisch Leithaberg DAC, 2018 Glasverschluss 13% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Die alten Weingärten in den nach Südosten<br />

exponierten und zum Neusiedler See<br />

geneigten Hanglagen des Leithagebirges<br />

in Jois, Winden und Breitenbrunn bilden<br />

den Ursprung dieses „Blaufränkisch Leithaberg“<br />

des Weinguts von Gernot und<br />

Heike Heinrich. Die bildschönen Weingärten<br />

sind geprägt von gebietstypischen<br />

fossilienreichen Kalk- und Kalksandsteinen<br />

sowie von Glimmerschiefer. Die Weingärten,<br />

die seit vielen Jahren biologisch-dynamisch<br />

bewirtschaftet werden, liegen<br />

vergleichsweise kühl, sodass hier ein<br />

Archetyp eines Cool-Climate Blaufränkisch<br />

entstehen kann. Die Trauben<br />

wurden von Mitte September<br />

bis Anfang Oktober von Hand<br />

gelesen und sortiert, sodann<br />

weitgehend entrappt und nach<br />

spontaner Gärung drei Wochen<br />

lang im Holzgärständer – so<br />

nennt man in Österreich die<br />

nach oben konisch zulaufenden<br />

großen Holzfuder – auf der<br />

Maische belassen, behutsam<br />

mit der Korbpresse gepresst und für nicht weniger als<br />

38 Monate in Amphoren und in gebrauchten Tonneaux<br />

ausgebaut. Der Ausbau in Amphoren unterstreicht<br />

dabei den puren und kühlen, aber keineswegs unterkühlten<br />

Charakter dieses Weines. Der opak purpurfarbene<br />

„Blaufränkisch“ duftet nach Sauerkirschen und<br />

Schwarzkirschen in frischer Form wie auch als Kirschauflauf<br />

mit Gries und etwas Vanille. Dazu kommen<br />

knackige Zwetschgen und Brombeeren, etwas Trüffel<br />

und Unterholz mit Waldboden und Herbstlaub, etwas<br />

Erdiges von der roten Rübe und ein leichtes Pfefferl.<br />

Am Gaumen ist das ein geschliffen eleganter und feiner<br />

Wein, bei dem man den Eindruck hat, es sei die<br />

saftige Frucht und mit ihrer feinen Würze in Seidenpapier<br />

gepackt worden. Dabei durchzieht den Wein die<br />

für das Weingut so typisch gewordene reife und doch<br />

brillante sowie kristallklare Säure, die für eine tonische<br />

Vitalität sorgt. So ergibt sich ein glasklarer und präziser<br />

Wein mit faszinierender Tiefe. Ein Meisterstück<br />

des Blaufränkisch.<br />

Jetzt trinken oder auch die nächsten Jahre bis 2034. Das<br />

Potential hat er – und auch einen Glasverschluss, der<br />

langsames Reifen garantiert.<br />

68 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

PANNOBILE, 2018 (BIO)<br />

Absolut kanonisch: Zweigelt und Blaufränkisch, pannonisch vereint<br />

OBL020418 Pannobile 2018 Glasverschluss 13% Vol. 33,20 €/l 24,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

„Pannobile“ steht auf dem Etikett von Gernot und<br />

Heike Heinrichs Cuvée aus Zweigelt und Blaufränkisch.<br />

Pannobile nennt sich aber auch die Gemeinschaft<br />

der Winzerinnen und Winzer des Burgenlandes,<br />

deren Gründungsmitglieder sich 1994 an ihrem Winzerstammtisch<br />

in Gols zusammengeschlossen haben,<br />

um eine Interessensvereinigung zu gründen. Die sieben<br />

Golser Weingüter, Paul Achs, Matthias Beck, Hans<br />

Gsellmann, Gernot Heinrich, Matthias Leitner, Hans<br />

Nittnaus und Helmuth Renner waren die Gründer<br />

dieser Vereinigung. 1998 wurde die Gruppe durch das<br />

Weingut Gerhard Pittnauer und 2004 durch das Weingut<br />

Claus Preisinger erweitert. Sie alle haben sich dem<br />

authentischen Weinbau in ihrer Heimat, dem Burgenland,<br />

verschrieben. Es sollen ausschließlich typische<br />

Weine entstehen aus den Rebsorten, die in dieser<br />

Region historisch gewachsen sind. Für die Rotweine<br />

bedeutet das, dass lediglich St. Laurent, Zweigelt und<br />

Blaufränkisch zugelassen sind. Die Bezeichnung „Pannobile“<br />

verbindet den historischen Begriff der Region<br />

„Pannonien“, der im Römischen Reich entstanden ist,<br />

mit „nobile“, was die Hochwertigkeit der Weine und<br />

den hohen Qualitätsanspruch ausdrücken soll. Jedes<br />

Mitglied der Gruppe erzeugt einen Wein, der auch den<br />

Namen der Gruppe trägt.<br />

Heinrichs Pannobile von 2018 ist eine Cuvée aus 60 %<br />

Zweigelt und 40 % Blaufränkisch, die von Lagen an<br />

den Südhängen rund um Gols sowie von den Osthängen<br />

des Leithagebirges stammen, also von teils sehr<br />

kargen sandig lehmigen und kalk- und schieferreichen<br />

Böden rund um die Nordspitze des Neusiedler Sees,<br />

der positiv Einfluss nimmt auf das pannonisch geprägte<br />

Mesoklima. Die biodynamisch erzeugten Trauben<br />

wurden Mitte September bis Mitte Oktober von Hand<br />

gelesen, sorgfältig verlesen und nach der spontanen<br />

Gärung drei Wochen lang im Holzgärständer auf der<br />

Maische belassen, dann behutsam mit der Korbpresse<br />

gepresst und schließlich 24 Monate in gebrauchten<br />

Tonneaux ausgebaut.<br />

Der „Pannobile“ ist ein opak rubinroter Wein, der von<br />

Beginn an tiefdunkel und erdverbunden sowie gleichzeitig<br />

energetisch und vital erscheint. Es ist ein Wein,<br />

der im jungen Stadium eine Karaffe und ein großes<br />

Glas vertragen kann. Dann duftet er nach Veilchen<br />

und Süßholz, warmem Waldboden und Unterholz<br />

sowie nach Brombeeren, Maulbeeren und Pflaumen.<br />

Auf der würzigen Seite findet sich zudem dunkler<br />

Tabak, auf der warmen Seite ein Hauch von Nougat<br />

und flüssiger Milchschokolade, auf der kühlen Seite<br />

etwas Minze und zerstoßener Stein. Diese Kombination<br />

der pannonischen Rebsorten ergibt schon eine<br />

bemerkenswerte Komplexität, die am Gaumen von<br />

einem präsenten, aber seidigen Tannin getragen wird.<br />

Dort ist die Frucht etwas stärker von Schwarzkirschen<br />

beeinflusst, sie ist saftig und reif mit leichter Extraktsüße<br />

und auch mit einer bemerkenswert klaren Säure<br />

gesegnet. Das ist ein wunderbarer regionaltypischer<br />

Wein mit dem Schliff und der Präsenz, die für Gernot<br />

Heinrichs Weine so typisch geworden ist. Beim Falstaff<br />

gibt’s dafür zu Recht 94 Punkte.<br />

Ab sofort und bis 2030.<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

© Klaus Gaggl<br />

69


ÖSTERREICH BURGENLAND<br />

Heinrich<br />

95 Punkte<br />

WINE-ENTHUSIAST<br />

94 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

GABARINZA, 2017 (BIO)<br />

Einer der elegantesten Weine des Burgenlands!<br />

OBL020717 Gabarinza, rot 2017 13% Vol. 50,00 €/l 37,50 €<br />

AT-BIO-402<br />

In zwei Wellen fällt die Riede Gabarinza zwischen<br />

Gols und Mönchshof unterhalb der Parndorfer Platte<br />

dezent in Richtung Neusiedlersee ab. Die Hangneigung<br />

von 150 auf 30 Meter ist dezent, doch tut sich<br />

hier im Boden, aber vor allem im Mikroklima einiges.<br />

Auf dem sogenannten Kurzen Gabarinza in der Talsohle<br />

treibt einem die Sonne im Sommer den Schweiß<br />

auf die Stirn, während es im oberen Teil, dem Langen<br />

Gabarinza, genügend Wind gibt, der für Erfrischung<br />

sorgt. Der untere Teil ist geprägt von kompakten lehmigen<br />

Böden, in denen sich zusätzlich sandig kalkige<br />

Sedimente finden – ideale Verhältnisse für fleischigen<br />

Merlot und dichten, saftigen Zweigelt. Auf der Langen<br />

Gabarinza liegt eiszeitlicher roter Terrassenschotter<br />

unter dem seichter werdenden Lehm. Dort mischt<br />

sich der Blaufränkisch mit dem Merlot. Die auf biodynamisch<br />

bewirtschafteten Böden gewachsenen Trauben<br />

wurden von Mitte September bis Anfang Oktober<br />

von Hand gelesen und nach spontaner Gärung für drei<br />

Wochen im Holzgärständer auf der Maische belassen.<br />

Danach wurde langsam mit der Korbpresse gepresst<br />

und der Wein für 28 Monate in gebrauchten 500-Litertonneaux<br />

ausgebaut.<br />

Von Beginn an ist der fast blickdichte granatrote Gabarinza<br />

(35 % Blaufränkisch, 35 % Merlot, 30 % Zweigelt)<br />

ein stoffiger, kraftvoller und fleischiger Wein,<br />

der im jetzigen Stadium dringend einer Karaffe und<br />

eines großen Glases bedarf. Er benötigt Luft, um seine<br />

ganze Komplexität und Sinnlichkeit zu entfalten.<br />

Dann strömt ein faszinierend komplexer Duft aus<br />

dem Glas. Zunächst ergeben saftig reife und knackige<br />

Zwetschgen, Blaubeeren und Feigen, Hagebutten und<br />

Schlehen sowie Schwarzkirschen eine dunkelfruchtige<br />

Melange. Diese wird dann untermalt von ein wenig<br />

Zimt und Vanille, von Trockenkräutern und zerstoßener<br />

Kreide, Tabak und etwas Leder, rauchigen Noten<br />

und ein wenig Bresaola. Am Gaumen wird es dann<br />

elegant und tiefgründig mit einer Textur und Säurestruktur,<br />

die so gekonnt, so ätherisch und doch prägend<br />

ist, dass man nur den Hut ziehen kann! Der „Gabarinza“<br />

ist stoffig, seidig, saftig und fleischig mit einer<br />

gewissen Extraktsüße und einer salzigen Mineralik,<br />

leicht pfeffrig und erdverbunden mit Noten von Moos,<br />

Unterholz und Gestein. Die drei Rebsorten bilden ein<br />

überaus gelungenes Zusammenspiel. Wie dieser Wein<br />

wohl in einer Probe gegenüber einem ambitionierten<br />

Cru Bourgeois oder Cru Classé abschneiden würde?<br />

Im Falstaff gibt es jedenfalls 94 Punkte und von Master<br />

of Wine Anne Krebiehl für den Wine Enthusiast<br />

95 Punkte! Wir können nur sagen: In dieser Preisklasse<br />

findet man nicht viele bessere Weine in dieser Stilistik!<br />

Idealerweise ab 2024 trinken oder jetzt mit viel Luft<br />

karaffieren. Das Potential erstreckt sich sicher bis 2040.<br />

70 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Heinrich<br />

BURGENLAND ÖSTERREICH<br />

SALZBERG, ROT 2017 (BIO)<br />

Salzberg: Noch immer und immer wieder eine der ganz großen<br />

Rotweinentdeckungsfahrten!<br />

OBL020817 Salzberg, rot 2017 13,5% Vol. 93,20 €/l 69,90 €<br />

AT-BIO-402<br />

Gernot Heinrichs „Salzberg“ wurde in der Vergangenheit<br />

als „Überflieger“ und „bester Rotwein Österreichs“<br />

apostrophiert, die nationale wie internationale<br />

Weinkritik hat der Cuvée (Blaufränkisch und Merlot zu<br />

gleichen Teilen) „mystische“ Qualitäten bescheinigt,<br />

die Lage (Südhanglage mit idealer Sonnenexposition<br />

und einer faszinierenden Mischung aus Ton, Schluff,<br />

Kalk, Sand und Schotter) als „legendär“, ja „mythisch“<br />

beschrieben – wie nähert man sich als „normalsterblicher“<br />

Vinophiler diesem „Kult- und Meditationswein“,<br />

dem „ausdrucksstarken Hauptdarsteller auf<br />

ganz großer Bühne“? Was sagt der Winzer? Gernot<br />

Heinrich schreibt über den Charakter seines spontanvergorenen<br />

„Signature-Weins“, der mittels Korbpresse<br />

gepresst, nach dreiwöchiger Maischestandzeit 29 Monate<br />

in 500-Liter-Eichenfässern (etwa 20–30 % neues<br />

Holz) reifte:<br />

„Die Eisenfaust im Samthandschuh. Schwarzer Kern<br />

mit guter Seele. Dieser Wein steckt voller stoffiger<br />

Dichte und fleischiger Würze, doch muss diese erst<br />

entfesselt werden. Daher verlangt er nach Bedacht,<br />

Luft, Geduld und einem großen Glas um sein wahres<br />

Wesen zu offenbaren. Dunkelbeeriger Duft betört die<br />

Sinne, wandelt sich und macht den 2017er Salzberg in<br />

puncto Tiefgang zu einer Mine von Wein, in der es, wie<br />

es Minen so an sich haben, viel Wertvolles zu entdecken<br />

gibt. In spannungsgeladener Balance tritt er breitschultrig<br />

und mächtig auf mit sattem, sowie festem,<br />

doch feinfühligem Tannin und einem, Rückgrat kräftigenden,<br />

Säurebogen. Wohl weiß er um seine Stärke, hat<br />

es jedoch fern von nötig, diese vor sich her zu tragen.<br />

Majestätische Erhabenheit hat eben nur dann positiven<br />

und langfristigen Bestand, wenn die ausgeübte Kraft im<br />

Gleichklang einher geht mit einer gesunden Selbsteinschätzung<br />

und stetig verwurzelter Bodenhaftung.“<br />

Hilft Ihnen das weiter? Einer der Kernsätze weist den<br />

Weg: es gibt vieles und viel Wertvolles zu entdecken!<br />

Und wer würde darauf nicht wenigstens ein bisschen<br />

neugierig sein? Unsere Entdeckungsfahrt beginnt in<br />

dunkel-, fast schwarzvioletter („powidlschwarzer“)<br />

Rubinröte aus deren Tiefen uns wie auf Wildleder<br />

präsentierte Früchte entgegenduften – Brombeere,<br />

Schwarzkirschen, Schlehen, Zwetschgen, Heidelbeeren,<br />

Schwarzjohannisbeeren bis fast Cassis-Likör –,<br />

dazu eine anfangs wärmende, dann immer kühler wirkende<br />

Würzigkeit, die zunächst an Kräuter (Estragon,<br />

Eukalyptus), dann an eine salzig-rauchige Meeresbrise<br />

(der Neusiedler See als „Meer der Wiener“ – hier wird’s<br />

manifest! Für weniger poetisch veranlagte Naturen:<br />

Salzlakritz) erinnert. Nach und nach (etwas Zeit und<br />

Luft sollte man diesem „Weinriesen“ gönnen) dann<br />

auch dunkle Schokolade mit einem gewissen Nougatanteil,<br />

Feigen, kandierte Orange und ein Hauch Tabak.<br />

Am Gaumen dann – die Expedition hat das Basiscamp<br />

gerade erst hinter sich gelassen – kraftvolle Beerenfrucht,<br />

deren feine Extraktsüße wunderbar von einer<br />

so lebhaften wie belebenden Säure kontrastiert wird.<br />

In dem Maße, in dem sich die Frucht „ausbreitet“,<br />

nehmen auch die „flankierenden Maßnahmen“ Fahrt<br />

auf: seidige, dabei ausgesprochen griffige Tannine<br />

und eine kühle Mineralität (mineralische Kühle? – der<br />

Entdeckungen ist kein Ende!) verleihen diesem in jeglicher<br />

Hinsicht luxuriösen, ungemein eleganten Wein<br />

(die Fruchtigkeit ist trotz aller Prononciertheit immer<br />

perfekt ausbalanciert) eine bemerkenswerte Finesse,<br />

die das Epitheton von der „Weinlegende“ nur noch<br />

nachvollziehbarer machen. Die Frische des jetzt schon<br />

eine halbe Dekade alten „Salzbergs“ ist fantastisch, sie<br />

äußert sich auch und vor allem im Finish und Nachhall<br />

dieses herrlich cremigen Weins (zu später Stunde<br />

entziffern die Entdecker eine Verkostungsnotiz,<br />

die mit schwungvoller Feder „Nektarinenmilcheis mit<br />

phenolischem grip“ für die Nachwelt festhält). Laut<br />

Stephan Reinhardt (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

ist Gernot Heinrich der Meinung, dass dies sein<br />

bisher bester „Salzberg“ ist. Und auch als Neu- bzw.<br />

Wiederentdecker kann man dem „Magier von Gols“<br />

nur beipflichten. Der Salzberg von. 2017 ist einer dieser<br />

„Weinachttausender“, die es zu erklimmen und mit<br />

allen Sinnen zu erfahren gilt!<br />

Schon jetzt mit großem Genuss zu trinken,<br />

ideal sicher ab 2024–2025 und dann<br />

bis 2042+.<br />

© Roland Unger<br />

98 Punkte<br />

FALSTAFF<br />

71


ITALIEN PIEMONT<br />

Bruno Giacosa<br />

BRUNO<br />

GIACOSA<br />

NEIVE<br />

Piemonteser Edelsteine<br />

mit Gänsehautatmosphäre.<br />

Von einer begnadeten Traditionalisten-Familie, dem „Klassiker der Klassiker“,<br />

der Legende des Piemont, traditionelle Baroli und Barbaresci von Weltruf!<br />

In der sanft gewellten Hügellandschaft der Langhe im Piemont,<br />

dem „Land am Fuße der Berge“, dieser mit ihrem<br />

herben Charme und ihren kulinarischen Köstlichkeiten verzaubernden<br />

Provinz im Nordwesten Italiens, wird zwar seit<br />

Menschengedenken Wein angebaut, aber zu wahrem Ruhm<br />

hat der Region erst die Nebbiolo-Rebe verholfen, aus deren<br />

Trauben die bei Kennern in aller Welt begehrten, ungemein<br />

komplexen und extrem langlebigen Barolo- und Barbarescoweine<br />

erzeugt werden. Aber auch in dieser so reizvollen Landschaft<br />

entstehen die raren Spitzenweine nur dann, wenn unter<br />

günstigen klimatischen Bedingungen geerntete, kerngesunde<br />

Trauben aus den bevorzugten kargen, relativ steilen Lagen von<br />

wirklich großen Weinerzeugern und Winzerpersönlichkeiten<br />

verarbeitet werden. Und viele Liebhaber sehen in den betörenden<br />

Barolo und Barbaresco der begnadeten Traditionalistin<br />

Bruna Giacosa, des „Klassikers der Klassiker“ (so Horst Dohm<br />

in seiner „Flaschenpost aus Piemont“), nicht nur die besten<br />

Weine des Piemont, sondern zählen sie zu den größten Gewächsen<br />

der gesamten Weinwelt.<br />

Bereits Vater Bruno Giacosa, der zu Beginn des Jahres 2018 verstarb,<br />

baute den Ruf dieser Kult-Azienda auf. Er war die Inkarnation<br />

piemontesischer Weinkultur. Im zarten Alter von 16 Jahren<br />

stieg er in das Familiengeschäft ein und prägte es bis zu seinem<br />

Tod. Er war einer der ersten Erzeuger im Piemont, die lagenreine<br />

Rotweine füllten. Heute als Traditionalist bezeichnet, war<br />

er in den 60er Jahren ein absoluter Innovator des Piemont. Er<br />

brachte französisches Holz ins Piemont anstatt slawonischer<br />

Eiche, führte Stahltanks zur präzisen Vergärung ein und war Befürworter<br />

der Flaschenreifung und setzte sich mit dem Rocche<br />

del Falletto sein eigenes Denkmal. Nur wenige Weine der Welt<br />

können so viel hedonistisches Vergnügen bereiten wie dieser<br />

berührende Weltklassewein. Diese mythische Rarität mit dem<br />

weltberühmten „Red Label“ scheint geradezu wie eine Liebkosung<br />

der bacchantischen Seele!<br />

Was ist aber nun das Besondere an den unverwechselbaren<br />

Weinen des „großen Schweigers“, wie Bruno Giacosa aufgrund<br />

seiner Wortkargheit, seiner Nachdenklichkeit, seiner Introver-<br />

72 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Bruno Giacosa<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

tiertheit und seiner Öffentlichkeitsscheu – allein die Qualität<br />

seiner Weine soll für sich sprechen, alles Marktschreierische<br />

war ihm vollkommen fremd – gerne tituliert wurde? Nun, in<br />

seinen großen Rotweinen findet sich die Quintessenz der Nebbiolotraube,<br />

aus der seine gerühmten Barolo und Barbaresco<br />

gemacht werden, es sind Weine von unerhörter Komplexität<br />

und fruchtiger Fülle, von Kraft und beispielloser Langlebigkeit,<br />

gepaart jedoch mit einer Feinheit und Eleganz, wie sie nur wenige<br />

Große Gewächse aus den bedeutendsten Lagen der Welt<br />

aufzuweisen vermögen. Es sind Weine großen, individuellen<br />

Charakters und einzigartiger Typizität, Lichtjahre entfernt von<br />

jenem austauschbaren internationalen Langeweiler-Stil, der<br />

(nicht nur) uns ein Graus geworden ist.<br />

Der Leitsatz des Altmeisters ist so einfach wie genial und wir<br />

finden ihn bei allen großen Weinen der Welt, „una semplice filosofia<br />

che si basa sul rispetto della tradizione sia in vigna che<br />

in cantina“ („Eine einfache Philosophie, die auf Respekt vor der<br />

Tradition im Weinberg und im Keller basiert.”) Natürlich hatte<br />

sich auch Giacosa gemeinsam mit seinem Kellermeister Dante<br />

Scaglione behutsamen, sinnvollen Neuerungen und Fortentwicklungen<br />

in der Kellertechnik nicht widersetzt, hat die<br />

Gär- und Maischezeit auf nur noch zwei Wochen verkürzt, da in<br />

seinen Kellern jetzt mit neuen Edelstahltanks gearbeitet wird,<br />

deren Rührwerk und Remontagetechnik eine ausreichende Tanninausbeute<br />

garantieren. Allerdings werden dabei nur die Gerbstoffe<br />

aus der Schale extrahiert und nicht aus den Kernen, was<br />

dazu führt, dass die Intensität der Farbstoffe und Polyphenole<br />

sehr hoch ist, die Tannine selbst jedoch wesentlich cremiger<br />

und seidener erscheinen als früher. Den Ausbau der Weine in<br />

neuen Barriques oder auch nur in neuen großen Holzfudern,<br />

den sich die so genannten Modernisierer auf ihre Fahnen geschrieben<br />

haben, lehnt Giacosa genauso entschieden ab wie die<br />

artverändernde Begrenzung des Tanningehaltes im Barolo und<br />

Barbaresco, denn ein Barolo ohne spürbares, wenn auch weiches<br />

Tannin war für den Doyen der traditionellen piemonteser<br />

Winzerkunst eine Verfälschung dieses in der Welt einmaligen<br />

Weines. Doch verwendete Giacosa seit Anfang der 1990er- Jahre<br />

vorwiegend mittelgroße Fässer aus französischer Eiche und<br />

weniger die alten, schweren Fässer aus slawonischem Holz, was<br />

den Weinen nochmals spürbar mehr Eleganz und Finesse verliehen<br />

hat. Unabhängig davon benötigen die großen, unfiltrierten<br />

Rotweine dieses Genies immer eine längere Zeit der Reife<br />

als die der Modernisten – Geduld also in unserer so hektischen<br />

Zeit ohne Zeit, ehe sie dann als wahrhaft majestätische Weine<br />

ein wirklich einzigartiges Trinkvergnügen bereiten. Mit Tochter<br />

Bruna Giacosa gibt es seit vielen Jahren eine weitere Konstante.<br />

Sie ist seit 2004 im Betrieb fest verankert und führt die Familientradition<br />

zielsicher fort und sorgt dafür, dass wir auch in der<br />

nächsten Generation noch ehrfürchtig von diesen Traumweinen<br />

sprechen werden.<br />

Weingut Bruno Giacosa: Die wahren Liebhaber Großer Gewächse,<br />

die eher das Leise, das Burgundische suchen, denn<br />

das marktschreierisch Laute, finden die betörende Seele des<br />

Piemont in den berührenden Pretiosen des grandiosen Betriebs<br />

aus Neive!<br />

73


ITALIEN PIEMONT<br />

Bruno Giacosa<br />

ROERO ARNEIS DOCG, BIANCO 2021<br />

Roero Arneis von jenem Weingut, dass den Arneis vor dem Aussterben gerettet hat.<br />

IPI021221 Roero Arneis DOCG, bianco 2021 14% Vol. 29,20 €/l 21,90 €<br />

Die Region Piemont im äußersten Nordwesten Italiens<br />

birgt eine Vielzahl von autochthonen Rebsorten. Nebbiolo,<br />

Barbera und Dolcetto kennt so gut wie jeder. Bei Erbaluce,<br />

Cortese, Bonarda oder Freisa muss man sich schon<br />

ein bisschen intensiver mit der Region und ihren Weinen<br />

befasst haben. Eine Sorte, die mit zu denen gehört, ist<br />

der Arneis. Und ihm wäre beinahe das gleiche Schicksal<br />

widerfahren wie so einigen anderen seltenen Sorten – er<br />

wäre in den 1960er Jahren beinahe ausgestorben. Wenn<br />

man heute die Qualität des Arneis betrachtet, dann<br />

kann man das kaum glauben. Doch es war damals eine<br />

komplett andere Zeit. Das Piemont war seinerzeit bei<br />

weitem nicht so berühmt wie heute – was übrigens auf<br />

eine ganze Reihe europäischer Anbaugebiete zutrifft –,<br />

und Masse war angesagter als Klasse. Es bedurfte einiger<br />

vorausschauender Winzer, die sich um die alten Sorten<br />

kümmerten, und zwar in der Vorahnung, dass man daraus<br />

eine Erfolgsgeschichte kreieren könnte. Bruno Giacosa<br />

war einer dieser Winzer, der sich des Arneis annahm,<br />

auch wenn diese Rebsorte nicht leicht zu kultivieren war.<br />

Das verrät schon ihr Name, denn „Arneis“ heißt im lokalen<br />

Dialekt nichts anderes als „der kleine Schwierige“.<br />

Giacosa war wohl der Erste, der den Arneis aus seinem<br />

Kerngebiet Roero Ende der 1960er Jahre sortenrein füllte<br />

DOLCETTO D’ALBA DOC, ROSSO 2020<br />

Intensiver, tiefer und beeindruckend komplexer Dolcetto:<br />

Alltagswein auf höchstem Niveau!<br />

und eine Renaissance einleitete. Heute steht diese Rebsorte<br />

wieder auf rund 970 Hektar.<br />

Bruna Giacosa, die Tochter des großen Bruno, nutzt für<br />

diesen Wein ausgewählte Weinberge in Vezza d'Alba,<br />

Monteu Roero, Santo Stefano Roero, Canale und Montà<br />

d'Alba, deren Reben durchschnittlich 25 Jahre alt. Die<br />

Trauben wurden mit rund 70 hl/ha gelesen und über<br />

drei bis vier Wochen je nach Cuve im temperaturkontrollierten<br />

Edelstahl vergoren und vier Monate lang im<br />

Edelstahl ausgebaut. Der Arneis ist eine Rebsorte, deren<br />

Farbe zwischen Strohgelb und Grün changiert. Der<br />

Duft ist bestimmt durch zitrische Noten mit ein paar Limequats.<br />

Dazu kommen Anklänge von Ananas und ein<br />

wenig Melone, von Birnen und Aprikosen. Den Oberton<br />

bilden weiße Blüten, etwas Verbene und Zitronengras.<br />

Am Gaumen ist der „Roero Arneis“ ein ungemein frischer<br />

Wein, der gleichzeitig durchaus Körper zu bieten hat sowie<br />

einen angenehmen Schmelz. Die Frische erreicht der<br />

Wein vor allem über seine ausgeprägt Mineralik, während<br />

die Säure reif und seidig erscheint. Das wirkt alles<br />

sehr balanciert, harmonisch und lebendig. Ein wunderschöner<br />

„Arneis“!<br />

Der „Roero Arneis“ ist jetzt bis mindestens 2026 mit Genuss<br />

zu trinken.<br />

IPI020720 Dolcetto d'Alba DOC, rosso 2020 13,5% Vol. 23,33 €/l 17,50 €<br />

In der Rangfolge der drei klassischen roten Sorten des<br />

Piemont, nämlich Nebbiolo, Barbera und Dolcetto,<br />

wird letzterem normalerweise der Platz des Alltagsweins<br />

zugewiesen. Und tatsächlich erfüllt der Dolcetto<br />

diesen Anspruch ganz hervorragend; denn mit seiner<br />

zurückhaltenden Säure und den markanten, aber<br />

rund werdenden Gerbstoffen kann man ihn sowohl zu<br />

Pizza wie auch Pasta und zu Schmorgerichten jeglicher<br />

Couleur auf den Tisch stellen als auch zur Charcuterie,<br />

vor allem zur geräucherten. Wenn man den Dolcetto<br />

d’Alba von Bruno Giacosa im Glas hat, merkt man jedoch<br />

schnell, dass man hier noch mehr im Glas hat als<br />

„nur“ einen Alltagswein. Hier allerdings liebt man den<br />

Dolcetto, weshalb er auch in gleich zwei Versionen abgefüllt<br />

wird: eine aus der berühmten Lage Falletto, auf<br />

der andere Winzer den Dolcetto längst durch Nebbiolo<br />

ersetzt hätten sowie diese andere Variante, deren<br />

Frucht aus ausgewählten Weinbergen der Gemeinden<br />

Neive, Neviglie, Treiso und Alba stammt. Die mit 55 hl/<br />

ha gelesenen Trauben wurden entrappt und über zehn<br />

Tage hinweg im temperaturkontrollierten Edelstahl<br />

vergoren. Alsdann erfolgte die malolaktische Gärung<br />

und der Ausbau über sechs Monate hinweg, ebenfalls<br />

im Edelstahl, um die so markante Frucht der Sorte und<br />

die Frische vollständig zu konservieren. Das Ergebnis<br />

ist ein Wein, dessen dichte Frucht einen aus dem<br />

Glas fast anspringt, so intensiv ist sie. Cassis, Sauerkirschen,<br />

Brombeeren, Blaubeeren und Holunder verbinden<br />

sich mit Kirschkernen, Orangenabrieb und etwas<br />

Assamtee, während darüber ein Hauch von Veilchen<br />

zu finden ist. Dicht und fest, zugleich mundfüllend saftig<br />

wirkt die Frucht am Gaumen. Sie wird von einem<br />

ausgewogen reifen Tannin und einer seidigen Säure<br />

umhüllt und in ein langes Finale begleitet. Das alles<br />

wirkt herrlich natürlich, ungekünstelt und bodenständig,<br />

besitzt trotzdem Finesse und Eleganz und hat eine<br />

exzellente Länge. Giacosas Dolcetto d’Alba von 2020<br />

macht seinem Ruf alle Ehre.<br />

Ab sofort bis mindestens 2025 mit Genuss zu trinken.<br />

STARKER DOLCETTO! DER UR-ARNEIS<br />

74 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Bruno Giacosa<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

BARBERA D'ALBA DOC, ROSSO 2020<br />

Durch und durch ein Klassiker. So geht gehobener Alltagswein!<br />

IPI020420 Barbera d'Alba DOC, rosso 2020 15% Vol. 35,86 €/l 26,90 €<br />

Für viele gilt das Weingut Bruno Giacosa als der ewige<br />

Klassiker und Spitzenreiter für Piemonteser Weine.<br />

Es war Bruno Giacosa, der leider vergangenes Jahr im<br />

hohen Alter verstarb, der den Weg zum Ruhm des<br />

Weinguts ebnete. Der eisenharte Traditionalist galt als<br />

„Godfather of Piemont“, zeigte sich von Moden unbeeindruckt.<br />

Mit gleichem Elan und Fokus auf die Tradition<br />

führt heute Tochter Bruna den Betrieb nun alleinig<br />

weiter. Mit dem Barbera d’Alba liegt eine absolute<br />

noble Interpretation der Rebsorte vor. Hier müssen Sie<br />

wissen, dass es mittlerweile eine enorme Bandbreite<br />

an Barbera d’Alba gibt, die vom einfachen Tischwein<br />

bis hin zum dichten und konzentrierte Potenzialwein<br />

reichen. Bruna schafft genau die perfekte Balance<br />

zwischen beiden Polen. Denn ursprünglich handelte<br />

es sich beim Barbera um einen Tischwein, der vor allem<br />

in seiner jugendlichen und verschwenderischen<br />

Fruchtphase getrunken wurde. Bis man das Potential<br />

der Barbera auch dank niedriger Erträge und längerem<br />

Fassausbau erkannte. Doch die perfekte Balance<br />

erzielt ein guter Barbera, wenn er nicht zu stark extrahiert<br />

wurde. Die große Klasse des Terroirs spiegelt<br />

sich natürlich im Wein wider. Tochter Bruna Giacosa<br />

nutzt hier Barberatrauben aus Südwestlagen, die<br />

nach der Lese sortiert, entrappt und rund zwei Wochen<br />

im Edelstahl vergoren wurden. Danach durfte<br />

der Wein 14 Monate lang in großen französischen<br />

Eichenfässern reifen.<br />

Der rubinrote Barbera d’Alba zeigt sich intensiv und<br />

komplex, kraftvoll und strukturiert. Er würde es Ihnen<br />

zum jetzigen Zeitpunkt danken, wenn Sie ihn karaffieren<br />

und in extenso belüften wollten. Dann blüht<br />

er in aller aromatischen Pracht und Herrlichkeit auf:<br />

Amarenakirschen und Dörrpflaumen findet man hier<br />

ebenso wie Maulbeeren, dazu kommen ein wenig Unterholz,<br />

etwas Criollo-Schokolade und eine kühle, fast<br />

cremige Note. Am Gaumen ist das ein beeindruckend<br />

mächtiger Wein, wirkt dabei formvollendet strukturiert<br />

und sinnlich, voll und ausgewogen zugleich. Die<br />

saftige pralle Frucht wird von etwas Leder und Zedernholz,<br />

Graphit und bitteren Kirschkernnoten begleitet.<br />

Frucht, Gerbstoffe und die fein eingebundene Säure<br />

finden sich vor allem dann, wenn man dem Barbera<br />

d’Alba Zeit und Luft gibt. Das macht glücklich und bietet<br />

Trinkspaß auf hohem Niveau, enorm bodenständig<br />

und so gar nicht verkopft, und liefert einen Preis-Genusswert,<br />

wie man ihn nicht häufig findet.<br />

Ab sofort (mit viel Luft) zu trinken, ideal aber ab 2024 bis<br />

mindestens 2034.<br />

75


ITALIEN PIEMONT<br />

Bruno Giacosa<br />

„VIGNA VALMAGGIORE“ DOC NEBBIOLO D’ALBA 2020<br />

„Nebbiolo d’Alba“ aus einer historisch bedeutsamen Cru-Lage<br />

aus den Händen einer Spitzenwinzerin<br />

Einzellagen-Nebbiolo<br />

IPI020820 „Vigna Valmaggiore“ DOC Nebbiolo d’Alba, rosso 2020 14,5% Vol. 58,66 €/l 44,00 €<br />

Wenn das Thema „Nebbiolo d’Alba“ von so berühmten<br />

Winzern wie Bruno bzw. heute natürlich Bruna Giacosa<br />

zur Sprache kommt, dann geht man meist davon aus,<br />

dass der „Nebbiolo d’Alba“ von Barolo- oder Barbaresco-Weinbergen<br />

der Weingüter oder von einfacheren<br />

Lagen stammt. Doch hier ist es anders. Dieser „Nebbiolo<br />

d’Alba“ stammt von einer Lage, die in Roero liegt,<br />

also dem Kerngebiet der Sorte Arneis. Es ist die Vigna<br />

Valmaggiore. Wiederentdeckt haben den Weinberg in<br />

den 1990er-Jahren unsere Freunde Luciano, Luca und<br />

Barbara Sandrone. Er liegt dort wie ein Amphitheater<br />

mit teils sehr steilen Parzellen. Die Schönheit des Weinbergs<br />

und die Qualität des dort entstehenden Weines<br />

haben auch Bruno Giacosa begeistert, weshalb es auch<br />

aus seinem Haus einen entsprechenden Nebbiolo gibt.<br />

Die Rebstöcke stehen in vergleichsweise sandigen Böden<br />

und sind rund 44 Jahre alt. Die Trauben wurden<br />

nach der Handlese entrappt und über 18 Tage hinweg<br />

im Edelstahl vergoren. Danach erfolgten die malolaktische<br />

Gärung und der Ausbau über 14 Monate in botti<br />

aus französischer Eiche.<br />

Der granatrote „Vigna Valmaggiore“ von 2020 ist ein<br />

faszinierend eigenständiger und besonderer Nebbiolo<br />

d’Alba, der sehr subtil wie auch elegant und vor allem<br />

frisch wirkt. Die Frische zieht sich schon im Duft durch<br />

diesen eigentlich kraftvollen, cremigen und intensiven<br />

Wein. Und der erinnert im Duft an getrocknete<br />

violette Blüten und an Rosenblätter, Zwetschgen und<br />

getrocknete Kirschen und Cranberrys, frische Walderdbeeren<br />

und Himbeeren, Kräuter und Tabak mit<br />

einem Hauch von Süßholz und warmem Waldboden.<br />

Am Gaumen elektrisieren Säure und Mineralität die<br />

Zungenspitze, während der volle Körper und die reife<br />

Frucht den Gaumen einhüllen und das griffige Tannin<br />

für Festigkeit und Struktur sorgt. Was für ein fantastischer<br />

Weinwert!<br />

Der Nebbiolo ist ab ca. 2024 bis mindestens 2037<br />

mit Genuss zu trinken.<br />

BAROLO DOCG, ROSSO 2018<br />

Giacosas Barolo von 2018 ist ein Wein von faszinierendem Charme,<br />

Finesse und Präzision<br />

Burgundischer Barolo!<br />

IPI021518 Barolo DOC, rosso 2018 14,5% Vol. 233,33 €/l 175,00 €<br />

2018 ist einer der Jahrgänge, die sicher noch in die Geschichte<br />

eingehen werden. Ähnlich wie 2014 wurde er<br />

von so manchem Kritiker kleingeredet. Wer allerdings<br />

2014 trotzdem gekauft hat, besitzt heute herausragende<br />

Weine! Mit den 2018ern dürfte es kaum anders laufen.<br />

Hier allerdings waren die Meinungen von Anfang<br />

an ähnlich vielfältig wie die Qualität der Weine. Bei<br />

Giacosa hat man sich 2018 dazu entschieden, nur die<br />

beste Frucht der besten Parzellen zu nutzen, um einen<br />

wirklich herausragenden Barolo zu erzeugen. Und genauso<br />

ist es geschehen. Dieser Barolo ist das Ergebnis<br />

von viel Erfahrung, viel Bauchgefühl, exzellentem Terroir<br />

und dem Charakter des Jahrgangs, der für Finesse<br />

und Charme, Balance und Finesse und Charme steht.<br />

Der Wein weist ein schönes Gleichgewicht zwischen<br />

Parfüm, Präzision und seidenweichen Tanninen auf.<br />

Dabei wird schnell klar, dass dieser Barolo keine zehn<br />

Jahre Kellerreife benötigt, auch wenn er sich mit der<br />

Zeit natürlich exzellent weiterentwickeln wird. Dieser<br />

sinnliche und zugleich zutiefst komplexe Wein öffnet<br />

sich mit Noten von Schwarzkirschen und getrockneten<br />

Kirschen, Schwarzen Johannisbeeren und Walderdbeeren<br />

sowie konfierten Himbeeren. Die Frucht<br />

wird von Lakritze und Minze, Tabak und Anis, Kräutern<br />

und Unterholz begleitet. Er wirkt am Gaumen überragend<br />

frisch und saftig, umschmeichelnd und geradezu<br />

wollüstig, umhüllt von Samt und Seide.<br />

Ausgebaut über 30 Monate in botti aus französischer<br />

Eiche, erlebt er mit etwas Luft schon jetzt so etwas<br />

ein frühes Erblühen, bei dem man vor allem die reine,<br />

tiefe Frucht und die faszinierende Intensität bis ins<br />

lange Finale genießen kann. In den nächsten Jahren<br />

wird es dann immer mehr die Textur und die Struktur<br />

sein, die diesen Barolo geradezu anbetungswürdig<br />

machen dürfte.<br />

Optimal zwischen 2024 und 2038 zu trinken.<br />

76 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Bruno Giacosa<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

„ASILI“ DOC BARBARESCO, ROSSO 2019<br />

Giacosas intensiver und energiegeladener Barbaresco „Asili“ ist ein Meisterwerk!<br />

IPI020119 „Asili“ DOCG Barbaresco, rosso 2019 14% Vol. 286,66 €/l 215,00 €<br />

Asili heißt die Lage, die mit großem Barbaresco aus<br />

dem Hause Bruno Giacosa synonym ist. Immer wieder<br />

entstehen dort einige der besten Nebbioli, die man<br />

sich wünschen kann. 2019 war ein solches Jahr. Und es<br />

mag auf den ersten Blick verwundern, wenn man auf<br />

das Etikett blickt. Meist sind bei Giacosa die ganz großen<br />

Jahrgänge mit den roten Riserva-Label ausgestattet.<br />

Nicht so 2019. Nach Meinung von Bruna Giacosa<br />

ist nämlich nicht die Qualität, sondern der Charakter<br />

eines Jahrgangs entscheidend, ob er Weiß oder Rot<br />

wählt. Rot nimmt sie für die feineren Jahrgänge, Weiß<br />

für die kraftvolleren. Es ist also klar, dass 2019 letzteres<br />

ist. Vor allem aber handelt es sich um einen klassischeren<br />

und kühleren Jahrgang als 2018 oder 2020.<br />

Ein nasskalter Frühling verlangsamte das Wachstum<br />

der Reben, und der anhaltende Regen sorgte für eine<br />

Bedrohung durch Fäulnis und Pilze. Gleichzeitig brachten<br />

die Regenfälle den Böden aber das dringend benötigte<br />

Wasser, um die Sommermonate zu überstehen.<br />

Es wurde dann zum richtigen Zeitpunkt trocken und<br />

warm. Der Juni war ein fantastischer Sommermonat<br />

mit heißen, trockenen Tagen, die bis in den August hinein<br />

anhielten. So manchen Weinberg traf aber teils<br />

verheerender Hagel, der an der Asili-Lage jedoch vorbeizog.<br />

Danach herrschten schnell wieder exzellente<br />

Bedingungen, das gute Wetter hielt bis in den September<br />

hinein an.<br />

Schon der Duft dieses Weines kann einem kurzfristig<br />

die Tränen in die Augen treiben, wenn man etwas sentimental<br />

veranlagt ist. Die Nase ist einfach fantastisch,<br />

ausgesprochen stimmig und sogar vielstimmig. Die<br />

meisten großen Weine erkennt man bereits im ersten<br />

Moment. So ist es auch hier. Der „Asili“ verbindet auf<br />

so vollkommene Art und Weise die Frucht von Blutorangen,<br />

Sanddorn, Schlehe, Holunder und Sauerkirschen,<br />

Trockenkirschen, Berberitzen, Himbeeren und<br />

Erdbeeren mit Blüten und Gestein, mit Kräutern und<br />

Salz, dass es eine Wonne ist. Alles wirkt intensiv, dabei<br />

schwebend und nahezu entrückt … Am Gaumen<br />

wird man der großen Tiefe und Komplexität gewahr.<br />

Der Nebbiolo schiebt mit Wucht nach vorne und wird<br />

dabei von einer intensiven Säurestruktur und von Mineralität<br />

begleitet, wie man sie im Piemont eigentlich<br />

nur selten findet. Druck baut sich hier auf und gleichsam<br />

eine Kathedrale roter Aromatik mit all der schon<br />

im Duft so präsenten Frucht. Natürlich zeigt dieser<br />

blutjunge „Asili“ noch längst nicht alles, was er kann<br />

und noch können wird, aber es ist schon jetzt sehr viel,<br />

zmal wenn man ihm Luft gönnt. Die Dichte, die Energie,<br />

die schiere Kraft und Wucht –das ist alles schon<br />

da, muss sich aber noch in den nächsten vier Jahren<br />

zurechtrücken. Dann wird man dieses Meisterwerk,<br />

das James Suckling nicht von ungefähr 98 Punkte<br />

wert ist, in Vollendung bewundern können. Und es<br />

wären dann unserer Meinung nach auch 100 Punkte<br />

drin. Großer Nebbiolo geht kaum besser, höchstens<br />

anders.<br />

Sollte idealerweise bis 2027 im Keller reifen, ist dann<br />

sicher bis 2050 auf höchstem Niveau zu genießen.<br />

98 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Bruno Giacosas „Asili“ stammt von 2,5 Hektar eigener<br />

Parzellen, die er ab den 1990er-Jahren erwerben konnte.<br />

Sie liegen auf rund 250 Metern Höhe in Süd- und<br />

Südwestausrichtung. Die Reben sind etwa 30 Jahre<br />

alt und sehr locker mit 4.200 Rebstöcken pro Hektar<br />

bepflanzt. Die Trauben wurden am 10. Oktober 2019<br />

mit rund 45 hl/ha gelesen, entrappt und über 15 Tage<br />

im Edelstahl vergoren. Danach erfolgten die malolaktische<br />

Gärung und der Ausbau in 110-hl-botti aus französischer<br />

Eiche. 18 Monate dauerte dieser Prozess.<br />

Danach wurde der Wein gefüllt und reifte weiter auf<br />

der Flasche.<br />

77


ITALIEN PIEMONT<br />

Bruno Giacosa<br />

97 Punkte<br />

SUCKLING<br />

© Werner Richner<br />

„FALLETTO“ DOCG BAROLO, ROSSO 2017<br />

Giacosas „Falletto“ – wieder ein Triumph! 97 Punkte: „Sehr komplex.<br />

Ein kraftvoller Falletto.“ – James Suckling<br />

IPI020517 „Falletto“ DOCG Barolo, rosso 2017 14,5% Vol. 293,33 €/l 220,00 €<br />

Bruno Giacosa und Barolo. Diese zwei Begrifflichkeiten<br />

können nahezu synonym verwendet werden,<br />

wenn es um den echten, den klassischen Barolo geht,<br />

so wie er von Traditionalisten interpretiert wird. Aushängeschild<br />

und Namensgeber für die Azienda Agricola<br />

war Giacosas Paradelage, der Falleto. Dieser Barolo<br />

aus Serralunga ist, wie im Vorjahr, natürlich einer der<br />

meistgesuchten Weine des eher warmen, zum Teil sogar<br />

heißen Jahrgangs, den allerdings, wie Antonio Galloni<br />

ausführt „nur wenige in einer Blindverkostung als<br />

aus einem heißen und trockenen Jahrgang kommend,<br />

identifizieren würden. Warum das so ist? Weil Winzer<br />

wie Bruno Giacosa schon seit langem „den Bogen ’raus<br />

haben“, wie man mit solch heißen Jahren (spätestens<br />

seit 2003) umgehen muss: „Das kann man gar nicht genug<br />

betonen!“ (Galloni) – was, wieder VINOUS-Chef<br />

Galloni, für die besten Produzenten, und dazu gehört<br />

nun Bruno Giacosa zweifelsohne, bedeutet: „Die<br />

besten 2017er sind außergewöhnlich poliert, lebhaft<br />

und schlichtweg köstlich.“ Ja, ja und ja! Auf Giacosas<br />

„Falletto“, der aus einer Lage stammt, die sich durch<br />

lehmigen Unterboden, eine dünne, pulverartige Kalksteinschicht<br />

und einen nicht unbedeutenden Eisenanteil<br />

auszeichnet, trifft das in jeder Hinsicht zu!<br />

Das Bouquet ist traumhaft rotfruchtig und fein. Es<br />

duftet hier nach Himbeeren und Walderdbeeren, einer<br />

würzigen Mischung aus Macchia und Zedernholz, etwas<br />

kühler Erde und eher „dunklen“ Blüten aus dem<br />

Glas. Ein Hauch dunkle Schokolade mit minimalem<br />

Nuss-Nougatanteil und nochmals Frucht (fast schon<br />

getrocknete Brombeere und Pflaume) vervollständigen<br />

dieses komplexe Bild von einem Wein. Am Gaumen<br />

zeigt sich der Barolo enorm komplex und feinnervig.<br />

Doch besitzt er auch Expressivität, die man durchaus<br />

in Verbindung mit den 2015er, ja auch den 2005ern<br />

bringen kann, die sich in einer schönen, präzisen Säure<br />

und einem durchaus straffen, dabei geschliffenen Tannin<br />

maninfestiert, Tanninen, die sich „im Inneren eines<br />

Fruchtkerns befinden“ (Galloni). Dieser Jahrgang hat<br />

einfach perfekte Proportionen. Gönnen Sie sich und<br />

dem Wein ein großes (Burgunder-) Glas und lassen Sie<br />

ihm Zeit darin. Am Gaumen ist der Barolo engmaschig,<br />

dabei nicht zu konzentriert, die Tannine – wie schon<br />

erwähnt – präsent, aber fein poliert, werden auf jeden<br />

Fall von einem Mehr an Flaschenreife profitieren. Für<br />

den Fall, dass Sie des Wartens schon jetzt müde sind<br />

und sich dem (noch) schlafenden Riesen nähern wollen,<br />

sollten Sie den Wein unbedingt dekantieren und<br />

gut fünf Stunden in der Karaffe atmen lassen – er wird<br />

es Ihnen – mit einer Eleganz und Tiefe, wie sie nur den<br />

wirklich großen Weinen der Welt eigen ist – danken!<br />

Bruno Giacosas Barolo „Falletto“ legt auch 2017 beredtes<br />

Zeugnis seiner himmelstürmenden Größe und der<br />

Meisterschaft seines Schöpfers ab. Grandios!<br />

Ab 2025–2026 oder, falls schon jetzt, mit gut 5 Stunden<br />

in der Karaffe. Bis 2050+.<br />

78 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Bruno Giacosa<br />

PIEMONT ITALIEN<br />

„FALETTO – VIGNA LE<br />

ROCCHE“ DOCG BAROLO<br />

RISERVA, ROSSO 2016<br />

100 Punkte von James Suckling:<br />

„Dies ist der zweite 100-Punkte-Vigna<br />

Le Rocche, nach dem 2015er.“<br />

Giacosas Red Label: Die Essenz<br />

des Barolo!<br />

IPI020216<br />

„Faletto – Vigna Le Rocche“<br />

DOCG Barolo Riserva, rosso 2016<br />

15% Vol. 926,66 €/l 695,00 €<br />

Für viele gilt der „Rocche del Falletto“ als das Non-<br />

Plus-Ultra des klassischen Barolo. Bruno Giacosas<br />

Nebbiolo aus einem der heißersehntesten Jahrgänge<br />

des Piemonts, 2016, dürfte wohl zu den allerbesten<br />

Füllungen zählen. Der Wein ist von derartiger Brillanz,<br />

dass James Suckling der Riserva zu Recht die Höchstnote<br />

von 100 Punkten verlieh, die von Kennern kurz<br />

als „red Label“ bezeichnet wird. Ein klassischer Giacosa<br />

braucht Geduld, doch 2016 zeigt sich als höchst<br />

delikater Barolo, der in der Jugend bereits den vollen<br />

Charme der süßlich-reifen Frucht verströmt und eine<br />

perfekte Säurestruktur besitzt. Die Tannine sind dicht<br />

gepackt und fein poliert (James Suckling: „Dies ist<br />

vielleicht der am stärksten strukturierte Barolo von<br />

Bruno Giacosa, den ich je als jungen Wein probiert<br />

habe. Sprachlos“), die Frucht nobel und kühl und mit<br />

eleganten Gewürzen verfeinert. Ein höchst komplexer<br />

Barolo und absoluter Tipp unsererseits, wenn Sie mal<br />

nachvollziehen wollen, warum Bruno Giacosa als die<br />

absolute Legende im Piemont angesehen wird.<br />

100<br />

Punkte<br />

Suckling<br />

Zu genießen mit größtem Vergnügen ab<br />

2024 bis ca. 2055.<br />

79


ITALIEN SIZILIEN<br />

Cusumano<br />

CUSUMANO<br />

PARTINICO<br />

© Cusumano<br />

80 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Cusumano<br />

SIZILIEN ITALIEN<br />

Der Löwe von Sizilien: Das Weingut Cusumano<br />

schreibt ein neues Kapitel in der Weinbaugeschichte<br />

der Insel und fasziniert mit traumhaft schönen und<br />

dazu authentischen Gewächsen – „und das zu wirklich<br />

kleinen Preisen“<br />

GAMBERO ROSSO<br />

„Mehr Klasse gibt es für diesen Preis in Italien nicht.“ – Jens Priewe (Weinkenner),<br />

renommierter Italienspezialist<br />

Cusumano: Hier vermählen sich Tradition und Moderne und ein Füllhorn von attraktiven,<br />

betörenden Fruchtaromen mit dem sinnlichen Schmelz und Charme des mediterranen Südens!<br />

Sizilien bietet mit seinem vielfältigen Terroir optimale Voraussetzungen<br />

für den Weinanbau: Hohe Sonneneinstrahlung<br />

zur Erzielung eines kerngesunden und vollreifen Lesegutes,<br />

wenig, aber stets ausreichende Niederschläge, gebirgiges<br />

Terrain mit vorzüglichen Hanglagen in exzellenter Ausrichtung,<br />

teilweise extrem ärmliche Böden, in denen die Reben tief in die<br />

Erde wurzeln müssen, um so die Mineralien des Bodens aufzunehmen,<br />

große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht<br />

infolge der Höhenlage vieler Weinberge und der weitsichtige Erhalt<br />

wertvoller autochthoner Rebsorten. All diese Faktoren sind<br />

wie geschaffen zur Erzeugung großer, eigenständiger, unverwechselbarer<br />

Weinunikate. Und aufgrund dieser Voraussetzungen ist<br />

Sizilien in den letzten beiden Jahrzehnten durch eine Qualitätsrevolution,<br />

getragen vom Pioniergeist avantgardistischer Winzer,<br />

vom nahezu ausschließlichen Massen-Lieferanten anonymer Verschnittweine<br />

zum aufstrebenden Stern der italienischen Weinszene<br />

avanciert!<br />

Einer der Vordenker des neuen Siziliens ist Francesco Cusumano.<br />

In seinem ganzen arbeitsreichen Leben war er immer nur eins,<br />

Winzer mit Leib und Seele, schuftete unermüdlich für seinen sizilianischen<br />

Wein. Er war zu einer Zeit, als sonst kaum jemand an<br />

das große Potenzial Siziliens glaubte, zutiefst davon überzeugt,<br />

dass man auf dieser herrlichen Insel Spitzenweine vinifizieren könne.<br />

Francesco arbeitete daher wie besessen an seinem Lebensziel;<br />

seine Grundidee war dabei eigentlich eine ganz einfache und dennoch<br />

eine revolutionäre: der Cru-Gedanke!<br />

Das heißt: Für jede Rebsorte gilt es auf der topographisch und<br />

klimatisch so unterschiedlichen Insel, die man als einen eigenen<br />

Weinkontinent betrachten kann, einen idealen Standort zu finden,<br />

in der sich die Charakteristika von Böden und Mikroklima optimal<br />

mit den autochthonen Rebsorten Siziliens sowie internationalen<br />

Edelreben verbinden. Eine Umwälzung in der Vorstellungswelt der<br />

Inselwinzer! Bei Francesco fühlt man sich daher durchaus an einen<br />

bedeutsamen Satz im berühmtesten Romans Siziliens erinnert: In<br />

Giuseppe Tomasi di Lampedusas „Leopard“ sagt der junge, stets<br />

vorwärts stürmende Tancredi zu seinem alten Onkel, dem Fürsten<br />

von Salina: „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, dann<br />

muss sich alles verändern!“<br />

Folgerichtig kaufte der Visionär Weinberge zur Umsetzung seines<br />

Terroirkonzepts in herausragenden Lagen in ganz unterschiedlichen<br />

Zonen Siziliens und erarbeitete sich nach und nach einen<br />

ausgezeichneten Ruf. Dann traten die Söhne Alberto und Diego,<br />

die das Weingut heute mit großer Tatkraft leiten, in den Betrieb<br />

ein – und gemeinsam schafften sie einen enormen qualitativen<br />

Sprung. Neue Rebanlagen auf völlig unterschiedlichen Terroirs<br />

wurden gekauft oder neu angelegt, die klimatisierten Kelleranlagen<br />

auf den allerneuesten Stand gebracht, Gärtanks aus Stahl<br />

mit Temperaturkontrolle und Barriques aus französischer Eiche<br />

bester Provenienz angeschafft. Diego war dabei die treibende<br />

Kraft, ein dynamischer, charismatischer Macher mit Gestaltungswillen.<br />

Er hat ein Temperament wie, der Vergleich liegt im Land<br />

des Ätna natürlich nahe, ein Vulkan: Energiegeladen, im Inneren<br />

stetig vor Ideen und Plänen brodelnd, immer zum Ausbruch bereit.<br />

Und er kreiert mit seinem Bruder authentische Gewächse mit<br />

großer Persönlichkeit, die alle die ureigene Handschrift ihrer so<br />

unterschiedlichen Weinberge tragen: In ihnen vermählt sich eine<br />

außergewöhnliche Eleganz im Kontext südlicher Weine mit einem<br />

Füllhorn von attraktiven, betörenden Fruchtaromen mit dem sinnlichen<br />

Schmelz und Charme des mediterranen Südens.<br />

Heute ist Cusumano folgerichtig eine Referenz für den modernen<br />

Qualitätsweinbau in Sizilien. Das Weingut verbindet heimische<br />

Weinbautradition gekonnt mit modernem Qualitätsdenken zu<br />

sehr fairen, wenn nicht gar unverschämt günstigen Preisen. Es<br />

blickt mit seinem Pioniergeist als Botschafter der Insel weit über<br />

die Rauchwolken des Ätna hinaus, steht aber mit den Beinen fest<br />

in der Erde. Im vielfältigen Terroir Siziliens.<br />

PS: Warum zeigt eigentlich das Cusumano-Firmenlogo einen Löwen<br />

und eine Sonne? Nun, die Sonne steht für Sizilien, der Löwe<br />

für Mut! Mut, die uralte Weinbaukultur des wunderschönen Landes<br />

neu zu interpretieren!<br />

81


ITALIEN SIZILIEN<br />

Cusumano<br />

„INSOLIA“ IGT TERRE SICILIANE, BIANCO 2021<br />

Cusumanos „Insolia“ – für ein Mehr an mediterraner Sinnlichkeit!<br />

ISI010121 „Insolia“ IGT Terre Siciliane, bianco 2021 Glasverschluss 12,5% Vol. 10,60 €/l 7,95 €<br />

Anders als angenommen und gerne kolportiert,<br />

kommt die vor allem um Caltanissetta, Agrigent und<br />

Palermo angebaute Rebsorte Ansonica (so der offizielle<br />

Name, auf Sizilien hat sich die Bezeichnung „Inzolia“<br />

etabliert) nicht ausschließlich auf der Insel und<br />

in der „Nachbarschaft“ (Kalabrien und Sardinien) vor,<br />

sondern findet sich seit Jahr und Tag auch in der Toskana<br />

bzw. auf Elba, also in einer klimatisch durchaus<br />

vorteilhafteren Gegend. Warum vorteilhafter? Weil<br />

Ansonica eine säurearme Rebsorte, der die manchmal<br />

durchaus „afrikanische“ Wärme nicht zwingend zuträglich,<br />

obwohl sie mit Trockenstress vergleichsweise<br />

gut zurechtkommt. Woher sie genau stammt, ist mit<br />

letzter Sicherheit nicht zu sagen, es ist auch nicht geklärt,<br />

ob sie, wie einige Forscher annehmen mit den<br />

griechischen Sorten Rhoditis und Sideritis verwandt<br />

ist oder sich doch eher (und das scheint momentan<br />

wahrscheinlicher) genetische Marker mit Frappato,<br />

Grillo und Nerello Mascalese teilen, die wiederum alle<br />

mit auf die eine oder andere Weise mit Sangiovese<br />

und Gaglioppo verwnadt sind.<br />

Die früh gelesenen Trauben für Cusumanos „Insolia“<br />

stammen von Weingärten bei Piana degli Albanesi,<br />

nordwestlich von Palermo. Nach kurzer, temperaturkontrollierter<br />

Maische auf den Schalen und schonender<br />

Pressung, vergärt und reift der „Insolia“ etwa vier<br />

Monate ausschließlich in Edelstahl, der sich dann im<br />

Glas als bemerkenswert frischer, anregend präziser,<br />

dabei deutlich mediterraner Weißwein präsentiert: Im<br />

Duft Jamsin- und Orangenblüten, Grapefruit (nebst<br />

Schale), etwas Melone und ein Hauch Honig. Am<br />

Gaumen zunächst ungemein spritzig, die angeblich<br />

eher säurearme Ansonica lässt hier nichts vermissen,<br />

„swingt“ ganz auf der zitrischen Seite (so reichhaltig<br />

wie die Zitronenhaine im Süden der Insel – Primofiore,<br />

Zagara Bianca, Femiminello, Sfusato …), mit etwas<br />

Luft und Temperatur dann immer runder, exotischer<br />

– etwas Orange, wieder Melone, Zitronendrops und<br />

Aprikose, dann auch anregend frische Kräuter (eine<br />

Handvoll Minze und Basilikum), mit etwas Luft und<br />

Wärme dann auch eine feine Würze, die im besten<br />

Sinne sizilianisch wirkt: Blüten, Kräuter, Meeresbrise<br />

– Süße, Herbe und eine gewisse Salzigkeit (ein<br />

von Meerwasser benetzter, den Sonnenstahlen ausgesetzter<br />

Stein) – immer wieder beeindruckend, auf<br />

welchem Niveau sich Cusumanos „kleinster“ Wein bewegt?<br />

Der wunderbar sonnig-sinnlichm „Insolia“ (bei<br />

James Suckling seit fast einer Dekade immer mit 90–<br />

91 Punkten bedacht) macht sich selbstredend (quasi<br />

naturgemäß) großartig zu regionaler Küche! Unsere<br />

Empfehlung: Sarde a beccafico (mit Rosinen, Pinienkernen,<br />

Petersilie, wahlweise auch Kapern und Minze<br />

gefüllte dann panierte Sardinen), die (in diesem Fall!)<br />

mit einer leichten Glasur aus Orangensaft, Akazienhonig<br />

und Olivenöl im Ofen gebacken werden.<br />

Ab sofort bis 2024+.<br />

82 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022<br />

© Cusumano


Cusumano<br />

SIZILIEN ITALIEN<br />

„SHAMARIS“ GRILLO DOC SICILIA, BIANCO 2021<br />

„Shamaris“: 100 % Grillo und eine zitrische Meeresbrise!<br />

ISI011221 „Shamaris“ Grillo DOC Sicilia, bianco 2021 DIAM 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 €<br />

Der Tramontana, ein Wind alpinen Ursprungs, trägt<br />

Seeluft zu den sanften Hängen der auf 400 Metern<br />

Höhe gelegenen Tenuta Monte Pietroso im Nordwesten<br />

Siziliens. Diese Lage ist daher auch unter dem<br />

Namen dieses Windes bekannt.<br />

Der sandige Boden dieser Tenuta hilft, den Wuchs der<br />

Rebsorte Grillo, aus der Cusumanos „Shamaris“ zu 100 %<br />

gekeltert wird, in Schach zu halten, seine Qualität zu steigern.<br />

Der Grillo – die „funky Alternative zu Pinot Grigio“<br />

(Madeline Puckette, „Wine Folly“) – kann hier seine Rebsorten-Charakteristik,<br />

namentlich Zitrusfrucht-Aromen<br />

und animierenden Gerbstoff, perfekt ausbilden. „Natürliche<br />

Frische und Saftigkeit“ sind auch die Attribute, die<br />

man in der cantina von Alberto und Diego Cusumano<br />

zum „Shamaris“ als erste nennt. Für den Grillo nach ihren<br />

Vorstellungen suchten die Weinpioniere von der Insel<br />

lange nach einem idealen Ort. Denn die früher im süßen<br />

Marsala verwendete Sorte gehört schlicht zum sizilianischen<br />

Wein-Erbe. Allerdings benötigt sie auch einen<br />

perfekten Standort. Hier, in Monreale (Provinz Palermo),<br />

hat man ihn gefunden. Oder, wie man es bei der Tenuta<br />

Monte Pietroso etwas südländischer formuliert: Der<br />

Wein atmet das Meer, das er selbst spürt, wann immer<br />

der Tramontana weht.<br />

Haselnuss, Zitrusduft, Melone und etwas grüner Apfel<br />

verkünden selbstbewusst, dass Sizilien mehr zu bieten<br />

hat, als die übliche Hitze der Strände. Es sind helle und<br />

frische Noten, mit denen Cusumanos „Shamaris“ 2021<br />

neugierig macht und die 12,5 Vol.-% auf dem Etikett bestätigen<br />

diesen leichtfüßigen Eindruck vorweg. Restlos<br />

sicher macht der erste Schluck des sizilianischen Weißweins:<br />

Am Gaumen offenbaren sich wohlwollende Säure<br />

(zwischen Zitrone und weißer Johannisbeere), etwas<br />

Melone, der eine oder andere Birnenschnitz und eine bemerkenswert<br />

ausgeprägte, leicht salzig-gischtig-steinige<br />

Mineralität. Mit etwas mehr Luft wird die Finesse eines<br />

Zestentons, der an eine Mischung aus Limette und Pink<br />

Grapefruit erinnert, immer eindrücklicher. Naturalmente<br />

ist bei dieser leichtfüßig-galanten Abfüllung der Tenuta<br />

Monte Pietroso der Wunsch nach Pasta ganz besonders<br />

ausgeprägt (die quasi klassischen Spaghetti zur pasta al limone<br />

ersetzen wir, da jetzt äußerst sizilianisch gestimmt,<br />

durch busiate oder ziti und statt panna greifen wir zu<br />

mascarpone). Aber „naturgemäß“ passt dieser Grillo ganz<br />

besonders gut zu Fischgerichten (vom Schwertfisch-Tataki<br />

über vongole bis zum Scampi-Carpaccio ist alles<br />

möglich), aber auch zu jungem (natürlich sizilischem)<br />

Schafskäse, etwa der tuma). Bei der Frage, ob’s genug<br />

sei, mit dem ersten Glas „Shamaris“, ertönt ein deutliches<br />

„Nein“ von allen Seiten, denn ein zweites (und drittes)<br />

sind hier Glas bekommt man so leicht nicht genug!<br />

Ab sofort und bis 2025.<br />

„ANGIMBÉ“ DOC SICILIA, BIANCO 2021<br />

Wunderbar leichte, leichtfüßige Cuvée aus Inzolia und Chardonnay!<br />

ISI010521 „Angimbé“ IGT Terre Siciliane, bianco 2021 Glasverschlus s 13% Vol. 13,26 €/l 9,95 €<br />

Cusumanos „Angimbé“ von 2021, eine verblüffend leichtfüßige<br />

Cuvée (die 13 Vol.-% scheinen der „Trinkschwerkraft“<br />

nicht ausgesetzt zu sein) aus 70 % Inzolia und 30 %<br />

Chardonnay (erstere liefert die Typizität und Eleganz,<br />

letztere Struktur und Volumen), die von Weinbergen der<br />

Tenuta Ficuzza auf zum Teil über 700 Metern Höhe bei<br />

Piana degli Albanesi (Provinz Palermo) stammen, verleugnet<br />

ihren sizilianischen Ursprung glücklicherweise<br />

nicht. Der „internationale“ Chardonnay spielt in aromatischer<br />

Hinsicht tatsächlich die zweite Geige und fügt<br />

sich dezent in ein harmonisches Gesamtkonzept ein. Die<br />

beiden Rebsorten werden für den „Angimbé“ (der Wein<br />

ist nach einem Wald nordöstlich von Calatafimi Segesta<br />

benannt) werden getrennt gelesen, gekeltert und in<br />

Edelstahl vergoren und dann auch vier Monate auf der<br />

Feinhefe ausgebaut, was für einen gewissen Schmelz,<br />

hier jedoch auch für ein Mehr (bei aller Leichtigkeit und<br />

Leichtfüßigkeit) an Komplexität und Tiefe sorgt.<br />

Im Duft zunächst etwas zurückhaltend, dann immer<br />

deutlicher (und deutlich verführerisch) Zitronenzeste<br />

(frisch und bis hin zu kandierter Zitrone), dann etwas<br />

vollere, zart süße Noten von noch nicht ganz reifer Honigmelone,<br />

ein dünner Faden Akazienhonig, gelber Pfirsich<br />

und gelbe Pflaume, eine Kombination aus Kamillenblüte<br />

und exotischer Frucht (Ananas, reife Karambole),<br />

das alles sehr weich, federleicht und von einer bemerkenswerten<br />

Frische. Am Gaumen schmelzige Textur,<br />

pain au chocolat blanc, zartestes Mandelbitter und ein<br />

paar Flocken Maldon sea salt. Cusumano ist mit dem<br />

„Angimbé“ ein wunderbar ausbalancierter, geradezu<br />

„transparenter“ Wein gelungen, das Verhältnis von Körper,<br />

Frucht und Säure wirkt so feingliedrig wie anziehend.<br />

Ein perfekter Speisenbegleiter zu hellem Fleisch,<br />

ideal sicherlich zu einem tartare di gamberi oder carpaccio<br />

di polpo oder in Olivenöl und Ztronensaft marinierten<br />

Anchovis mit einer Apfel-Bohnen-Creme, wildem<br />

Fenchel und gerösteten Pinienkernen.<br />

Ab sofort und mit Genuss bis sicherlich 2024+.<br />

83


ITALIEN SIZILIEN<br />

Cusumano<br />

2 Gläser<br />

GAMBERO ROSSO<br />

„DISUERI“ NERO D’AVOLA DOC<br />

SICILIA, ROSSO 2020<br />

Saftig, fruchtig, vollmundig – Nero d’Avola von<br />

seiner besten Seite!<br />

ISI010920 „Disueri“ Nero d’Avola DOC Sicilia, rosso 2020<br />

Glasverschluss 14% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

„MARENA“ MERLOT DOC<br />

SICILIA, ROSSO 2020<br />

„Marena“: Merlot aus Sizilien? Mamma mia,<br />

das funktioniert!<br />

ISI011620 „Marena“ Merlot IGT Terre Siciliane, rosso 2020<br />

Glasverschluss 14% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Für sizilianische Rotweine ist der autochthone Nero d’Avola<br />

(neben Nerello Mascalese und Nerello Cappuccio im Nordosten<br />

der Insel) so etwas wie die „Leitrebsorte“, „jeder sizilianische<br />

Rotwein enthält sehr wahrscheinlich Nero d’Avola“ (Ian<br />

D’Agata, „Native Grapes of Italy“) – und Cusumanos „Disueri“<br />

sogar in Reinform. Der Trauben für diesen Wein stammen von<br />

den Weinbergen der tenuta San Giacomo in Butera (das Dreieck<br />

Butera – Mazara – Riesi gilt als Grand-Cru-Region für Nero<br />

d’Avola!), wo die Rebstöcke in etwa 400 Metern Höhe auf weißen,<br />

kalkhaltigen Böden stehen, die – so der Hinweis des Weinguts–<br />

wie „Schnee und sizilianischer Nougat“ aussehen. Wobei<br />

die Nüsse bzw. Mandeln im torrone die bewussten trubi sind,<br />

typische kalkhaltige Tonsteinen, die den Rotweinen der der<br />

tenuta eine recht (in der alten Bedeutung des Wortes) „eigenthümliche“<br />

Mineralität verleihen. Vor allem sorgt diese Kombination<br />

aus Terroir und Höhenlage mit salziger Brise des zehn<br />

Kilometer entfernten Meeres – bei aller verführerischen Fruchtkraft<br />

von intensiver Sonne in Südlage ausgereifter Trauben – für<br />

ungeheure Frische in diesem südlichen Schmeichler. Da passt<br />

der Name „Disueri“: heute ein See, früher auch ein Fluss, der als<br />

„Wasser des Verlangens“ bezeichnet wird.<br />

Wie schon bereits angedeutet, schwelgt dieser Nero d’Avola<br />

ganz „in Frucht“, neben der vor allen in südlicheren sizilianischen<br />

Gefilden absolut rebsortentypischen Schwarzkirsche,<br />

finden sich hier auch Waldbeeren (eine bunte Mischung aus<br />

Brombeeren, Blaubeeren, sogar etwas Erdbeeren, dazu dunkle<br />

Schokolade und ein Hauch von Teer (der sich etwas später als<br />

Kombination von Rauchnoten und Pflaumenmus „lesen“ lässt),<br />

dann auch leicht ätherisch-frische Kräuternoten (Minze, fast<br />

Eukalyptus und etwas Zitronenverbene). Am Gaumen geht dieses<br />

anregende Spiel in die nächste Runde, das Primat der Frucht<br />

bleibt erhalten (was in diesem Fall Saft und Trinkfluss bedeutet),<br />

ergänzt von einer schönen Würzigkeit, die wieder an Schokolade<br />

(zurückhaltend zartbitter) erinnert, und durchaus ausgeprägten,<br />

dabei äußerst feinkörnigen Gerbstoffen und einer animierenden,<br />

gut eingebundenen Säure. Ein ausgesprochen schöner,<br />

herrlich typischer Nero d’Avola, der in punkto Lokalkolorit keine<br />

Wünsche offen lässt!<br />

Ab sofort und bis 2025.<br />

Kaum eine Weinregion von Rang scheint ohne die Rebsorte<br />

Merlot auszukommen bzw. auskommen zu können. Die immense<br />

Bedeutung, die ihr vor allem am rechten Ufer im Bordelais<br />

zukommt, muss dabei gar nicht explizit vertieft werden.<br />

Oftmals wird der Merlot als Verschnittpartner eingesetzt, weil<br />

er Weine mit seiner, grob gesagt, zugänglichen Charakteristik<br />

in jungen Jahren schon ausgesprochen trinkfreundlich macht.<br />

Dass er, besonders reinsortig ausgebaut, ungemein die Böden<br />

widerspiegeln kann, auf denen er wächst, wurde im US-Film<br />

„Sideways“, in dem die Rebsorte – ihrer angeblich charakterlosen<br />

Austauschbarkeit wegen – von einem der Protagonisten<br />

geradezu verdammt wurde, unerklärlicherweise nicht erwähnt<br />

– Petrus, anyone?<br />

Nun kannte dieser Merlot-Verächter wohl nur die fetten und<br />

holzgeschwängerten Übersee-Boliden und nicht die Vereinigung<br />

von bemerkenswerter Intensität und rundem, dabei frischem<br />

Trinkvergnügen des „Marena“. Kein Wunder, denn im<br />

Erscheinungsjahr 2004 befand sich die atemberaubende Erfolgsgeschichte<br />

von Cusumano noch im Anfangsstadium. Doch<br />

kommen wir nun von der Cineastik zum Wein, widmen uns<br />

Kirschen, Erd- und Brombeeren im Bouquet. Zwischen diesen<br />

dunklen Früchten finden sich auch hellere Noten, Einsprengsel<br />

von Lavendel- und Veilchenblüten, ein Hauch von Vanille (ohne<br />

das der Wein je Holz gesehen hätte), dazu eine leicht erdige, dabei<br />

herrlich „saubere“ Komponente, die an (Nadel-)Waldboden<br />

erinnert. Wo der Jahrgangsvorgänger ein wenig mehr „Krallen“<br />

(sizilianisch-vulkanisches Temperament) zeigte, schmückt sich<br />

der „Marena“ mit der kraftvollen und geschmeidigen Eleganz<br />

des „gattopardo“: Am Gaumen werden die Früchte um eine fast<br />

warme Würze und feinkörnige Tannine bereichert, dabei wirkt<br />

hier nichts weichgespült, sondern ganz im Gegenteil deutlich<br />

profiliert, von der subtilen, dabei distinkten Säure befördert. Bemerkenswert<br />

auch perfekt integrierten 14 Vol.-% (noch „zarter“<br />

als beim 2019er), die von Kalkboden-Terroir und Mikroklima (Höhenlage,<br />

Meeresnähe und Tag-Nacht-Temperaturunterschiede)<br />

profitieren und dem von sonnigen Südlagen wärmeverwöhnten<br />

Wein wunderbar stehen. Sizilien und Merlot? Eine spannende<br />

Kombination! Merlot und Cusumano? Wir wiederholen uns gerne:<br />

A match made in heaven!<br />

Ab sofort und bis 2024+.<br />

84 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Cusumano<br />

SIZILIEN ITALIEN<br />

„I TRUBI“ SYRAH DOC SICILIA,<br />

ROSSO 2020<br />

Sfizioso! Einfach köstlicher Syrah mit inseltypischer<br />

Identität durch Terroir und Mikroklima!<br />

ISI011720 „I Trubi“ Syrah DOC Sicilia, rosso 2020<br />

Glasverschluss 14% Vol. 11,93 €/l 8,95 €<br />

Die Weinberge der Tenuta San Giacomo in Butera sind zwar<br />

größtenteils mit Nero d’Avola bepflanzt, doch stehen dort auch<br />

Syrah-Rebstöcke. Denn neben den autochthonen Rebsorten<br />

der Insel erzeugt Cusumano ebenfalls erstklassige sortenreine<br />

Weine aus „internationalen“ Varietäten, die durch exakt ausgewählte<br />

Lagen (und das dortige Mikroklima) eine ganz eigene,<br />

inseltypische Identität erhalten. Und das ist gut so, denn der<br />

nach den trubi, den die kalkigen Böden durchziehende Steine<br />

benannte Wein, spiegelt dieses spezifische Terroir wider. Das<br />

Wechselspiel aus sonnenverwöhnten Tagen und kühlen Nächten,<br />

die Höhe von 400 Metern und die Meereseinflüsse sorgen<br />

für einen fruchtigen, pfeffrig-würzigen Syrah, der trotz all seiner<br />

unleugbar südlichen Anmutung mit einer durchaus „erfrischenden“<br />

Qualität punkten kann Leichtigkeit ausstrahlt, die<br />

jeglichen Verdacht eines Falsche-Rebsorte-am-falschen-Ort-<br />

Weins in Wohlgefallen auflöst. Die handgelesenen, entrappten<br />

Trauben, die nur recht kurz mazerieren und dann im Edelstahl<br />

ausgebaut werden, tun das Ihrige dazu.<br />

Das Bouquet gibt sich lange nicht so dunkel, wie es die Farbe<br />

des „I Trubi“ vermuten ließe, denn neben Schwarzkirschen,<br />

Schwarzjohannisbeeren und Brombeeren finden sich auch Erdbeeren<br />

und ein Hauch Bergamotte à la Earl Grey. Das alles wird<br />

von einem dicht geknüpften Netz subtiler Würznoten begleitet,<br />

die die Côtes-du-Rhône-typische Garrigue mit dem mineralischen<br />

Potenzial, dem man vor allem in den Nero-d’Avola-Crus<br />

im Süden der Insel gewahr wird, bewundern kann, das sich hier<br />

als rauchig-frische Komponente (inklusive weißem Pfeffer, Süßholz<br />

und einer leicht salzigen Note) offenbart. Sollten Sie bisher<br />

eher südfranzösischem Syrah zugetan gewesen sein, könnte<br />

dies eine spannende Alternative in bewährter (d. h. hervorragender)<br />

Cusumano-Qualität sein, die man – zumal angesichts<br />

des charmanten Preises – unbedingt einmal entkorken sollte.<br />

Der südfranzösischen „Verwandtschaft“ nicht unähnlich, entwickelt<br />

auch der „I Trubi“ einen schönen Druck, inseltypisch allerdings<br />

etwas weniger kraftvoll breit, denn fruchtig-frisch (gerade<br />

wenn er etwas gekühlter ins Glas kommt). Am Gaumen jedenfalls<br />

gefällt uns vor allem eine gewisse ungezügelte Trinkfreude,<br />

die, trotz allen sizilianischen Temperaments, in Sachen Tannin<br />

oder Säure auch nur einen Hauch forciert wirkt.<br />

Dieser Syrah passt vorzüglich zu würzigen Couscous-Gerichten<br />

auf Basis der aus Nordafrika nach Sizilien ausgewanderten und<br />

hier beliebten Grieß-Kügelchen aus Hartweizen. Mit Zucchini,<br />

Zwiebeln, Tomaten und Datteln und einem Hauch Ras el-Hanout<br />

sowie auf der Haut gebratener Maishähnchenbrust heißt<br />

es dann – sfizioso, einfach köstlich!<br />

Ab sofort (und auch gerne etwas kühler – 14–16 °C) bis 2025.<br />

© Cusumano<br />

85


ITALIEN SIZILIEN<br />

Cusumano<br />

„BENUARA“ DOC SICILIA, ROSSO 2019<br />

Nero d’Avola und Syrah – eleganza fatta in Sicilia!<br />

ISI010219 „Benuara“ DOC Sicilia, rosso 2019 DIAM 14% Vol. 14,93 €/l 11,20 €<br />

„Tenuta Presti e Pegni“ heißt das Weingut von Cusumano<br />

auf etwa 300 Metern Höhe in den sonnendurchfluteten<br />

Hügeln von Monreale, zwischen Palermo<br />

und Trapani im Westen Siziliens. Für ihr Konzept,<br />

in herausragenden Lagen in ganz unterschiedlichen<br />

Zonen der Insel das optimale Terroir und Mikroklima<br />

für die jeweiligen Rebsorten zu finden, für das<br />

Visionär Francesco Cusumano das Fundament legte,<br />

haben die Cusumano-Brüder Alberto und Diego,<br />

hier die lehmigen, tonhaltigen Böden als ideal für die<br />

roten Sorten Nero d’Avola, Merlot, Cabernet Sauvignon<br />

und Syrah klassifiziert. Hier macht in echt sizilianischen<br />

Sommern die Sonne dem Ätna in Sachen<br />

Hitze zum Teil wochenlang Konkurrenz, was den<br />

Trauben nicht allzu viel auszumachen scheint, zumal<br />

die Nähe zum Meer (eine kühlende Brise weht<br />

hier auch im Mitte August) wie auch die wasserspeichernden<br />

Böden ein gesundes Ausreifen Jahr für Jahr<br />

garantieren. So entsteht ein kraftvoller, fast üppiger,<br />

dabei bemerkenswert fokussierten Wein aus früh per<br />

Handlese geernteten 70 % Nero d’Avola (Garant für<br />

die sizilianische Ursprünglichkeit) und 30 % Syrah<br />

(der internationale Sparringspartner), bei dem eine<br />

Hälfte im Edelstahl und die andere im großen Holzfass<br />

ausgebaut wird. Interessanterweise verdankt der<br />

„Benuara“ seinem Namen einer kleinen roten Blume,<br />

die im Frühling rund um die am Südzipfel der Insel<br />

gelegene Stadt Pachino (berühmt für ihre ebenfalls<br />

leuchtend rote Tomaten) wächst ...<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Im Glas nun funkelt dieser tief dunkelrote, im Kern<br />

fast schwarze Wein mit kaum helleren Reflexen und<br />

löst alsbald im Bouquet sämtliche optischen Eindrücke<br />

ein: Der anregend dichte, gerade im richtigen Maße<br />

konzentrierte „Benuara“ duftet nach reifen Brombeeren,<br />

Heidelbeeren und Maulbeeren, dazu eine dunkelwürzige<br />

Komponente, die zunächst an eine Mischung<br />

aus Roter Bete, Fleisch, Graphit und völlig ungesüßten<br />

Powidl erinnert, dann aber an Komplexität und auch<br />

genuin verführerischen Qualitäten gewinnt (statt oder<br />

neben der Bete nun dunkle Schokolade, das „Steinig-<br />

Graphiterne“ weicht frischen Walnüssen nebst Schale,<br />

Süßholz und einer leicht ätherischen, minzigen Frische.<br />

Am Gaumen dann viel Frucht, viel Extraktsüße,<br />

die allerdings prächtig domestiziert wirkt (hier ist<br />

nichts „nur “ gefällig, nichts überreif, „Hüftgold“ à la<br />

Primitivo sucht man hier vergebens), die Tannine, um<br />

James Suckling zu zitieren sind „superfein“, dabei angenehm<br />

griffig und „sehr hübsch integriert“, was den<br />

Wein bis hinein in den „langen, schönen Nachhall“<br />

perfekt strukturiert. Cusumanos „Benuara“ ist eine<br />

sehr geschmeidige, bei aller Dichte lebendig-frische<br />

Cuvée mit einem optimalen „Wein-BMI“, der ihn – bei<br />

all seiner verführerischen Kraft – ausgesprochen elegant<br />

erscheinen lässt!<br />

Ab sofort bis 2026.<br />

© smartwines © Cusumano<br />

86 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Cusumano<br />

SIZILIEN ITALIEN<br />

„SÀGANA“ DOC SICILIA, ROSSO 2017<br />

Referenz-Nero d’Avola – alte Reben, beste Lagen und strenge Selektion sorgen für<br />

ein intensives Meisterwerk voller saftiger Frucht und fesselnder Struktur.<br />

ISI010417 „Sàgana“ DOC Sicilia, rosso 2017 DIAM 15% Vol. 37,20 €/l 27,90 €<br />

Die Unterzeile auf dem Etikett des „Sàgana“ – Vigneto<br />

del Torrone Bianco – bezieht sich auf die weißen Böden<br />

der Tenuta San Giacomo, die das Licht der quasi<br />

konstant scheinenden Sonne reflektieren. Böden voll<br />

der hier typischen trubi, kalkhaltiger Tonsteinen, weiß<br />

wie Schnee und dem weißem sizilianischem Nougat<br />

(torrone bianco) ähnlich. Die Reben, im Schnitt 30 Jahre<br />

alt, wurzeln auf 400 Metern Höhe, zehn Kilometer vom<br />

Meer entfernt, was als Ausgleich zur Sonne zum gleichmäßigen<br />

Wachstum beiträgt. Der Wein ist ein reinsortiger<br />

Nero d’Avola. Von einer „selezione brutale“ spricht<br />

man bei den Qualitätsfanatikern und Perfektionisten<br />

von Cusumano: Nur die besten Trauben werden schon<br />

vor der eigentlichen Lese streng selektioniert. Neben<br />

manueller Ernte und vollständigem Entrappen der Beeren<br />

sorgen 18 Monate Reifung in 2.000 Liter Fässern für<br />

den Spitzenwein von der Tenuta San Giacomo, die Cusumano-Essenz<br />

des inseltypischen autochthonen Nero<br />

D’Avola aus bester Lage!<br />

Tiefgründig riecht es nach reifen dunklen Waldbeeren<br />

und mundwässernden Sauerkirschen. Die kraftvolle<br />

Fruchtigkeit ist delikat von feinen Holznoten, Tabak und<br />

dunklen pikanten Gewürzen und ebensolcher Schokolade<br />

unterlegt. Eine „schnittige“ Frische regelt alles Überbordende,<br />

regelt wie ein mit allen Wassern gewaschener<br />

Schutzmann den Verkehr. Luft und Geduld werden in<br />

diesem frühen Genuss-Stadium ungemein belohnt! Gilt<br />

zumindest erstaunlicherweise fürs Bouquet und nicht<br />

für den Gaumen. Hier herrscht schon prompt viel mehr<br />

Zugänglichkeit vor. Deutlich süßlicher Fruchtextrakt, ein<br />

fröhlich-kompaktes Würzfundament als Rückgrat, sehr<br />

angenehme, charmante Gerbstoffe mit leichtem grip<br />

und eine animierende Säure, die nichts zusammenzieht,<br />

sondern langanhaltend zum Vibrieren bringt. Deren „kathartische“<br />

Wirkung auf die Atemwege lässt sich beinahe<br />

mit der Wirkung jener als „des Fischers<br />

Freund“ bekannten Pastillen vergleichen.<br />

Ein Rotwein, der wie kein anderer Nero<br />

d’Avola, Sizilien und die Cusumano-Philosophie<br />

repräsentiert. Ein würdiges Flaggschiff<br />

dieses ambitionierten Hauses und<br />

der neuen sizilianischen Weinkultur!<br />

Ab sofort und dann bis 2030 genießen.<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

2 x 92 Punkte<br />

VINOUS & PARKER<br />

„NOÀ“ DOC SICILIA, ROSSO 2016<br />

94 Punkte: „Das ist der schönste Jahrgang, den ich bisher verkostet habe“<br />

– Monica Larner (Robert Parker’s Wine Advocate)<br />

ISI010316 „Noà“ DOC Sicilia, rosso 2016 15% Vol. 37,26 €/l 27,95 €<br />

Die Trauben stammen von der Tenuta Presti e Pegni<br />

bei Monreale, unweit von Palermo gelegen und gerade<br />

mal zehn Kilometer vom Meer entfernt. Eine Zone mit<br />

viel Licht, was insbesondere von den „Kosmopoliten“<br />

unter den Rebsorten, dem Cabernet und Merlot, sehr<br />

geschätzt wird.<br />

Diese Cuvée ist eine kongeniale Fusion der autochthonen<br />

Sorte Nero d’Avola mit seiner feurigen Art,<br />

der Samtheit des Merlots und der Struktur des Cabernets.<br />

Der „Noà“ wird zwölf Monate in Eichenholzfässern<br />

ausgebaut.<br />

Vor uns steht der frisch eingetroffene Wein im Glas –<br />

alles einsteigen bitte, der Orient-Express fährt ab! Was<br />

für ein geheimnisvoll anmutender Duft: Nelken, dunkle<br />

Beeren, Kakao und eine Vielzahl weiterer exotischer<br />

Gewürze entströmen dem Glas. Unvermindert nimmt<br />

der Tropfen dann im Mund die Fahrt auf und lässt uns<br />

von einem orientalischen Basar träumen: Kumin, dunkle<br />

Schokolade, Anis, Süßholz und Johannisbeeren tummeln<br />

sich auf der Zunge, der Gaumen wird von einem<br />

betörend sinnlichen Rauch eingehüllt, dunkle Pflaumen<br />

machen sich kurz bemerkbar, um sich im Rauch<br />

gleich wieder aufzulösen. Ungemein saftig ist der<br />

„Noá“, eine Cuvée aus Nero d’Avola, Merlot<br />

und Cabernet Sauvignon, im Mund und auch<br />

am Gaumen. Da ist einerseits richtig Kraft<br />

unter der Haube, die sich aber leicht und<br />

kühl anfühlt. Der Wein macht Druck und hat<br />

wunderschön geformte Muskeln, trinkt sich<br />

aber ausgesprochen flott und leicht weg. Im<br />

Finale taucht neben den sehr präsenten Beerennoten<br />

wieder die kleine, süßliche Nelke auf und bringt einen<br />

Schuss Verspieltheit rein. Im Nachhall schmeckt man<br />

lange noch die dunkle Schokolade, eine Spur Johannisbeere<br />

und dunkler Stein. Der perfekte Wein zu einem<br />

dicken, rare gebratenem Steak. Ein Wein mit Kraft und<br />

Schub, der aber keinen Lärm macht, sondern höchst<br />

vornehm seinen Mann steht.<br />

Ab sofort bis sicherlich 2029+.<br />

94 Punkte<br />

PARKER<br />

87


ITALIEN SIZILIEN<br />

Cusumano<br />

„ALTA MORA“ DOC ETNA, BIANCO 2020<br />

Hinreißende Dramaturgie von den Hängen des Ätna<br />

ISI011120 „Alta Mora“ DOC Etna, bianco 2020 DIAM 12,5% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

93 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Tre bicchieri<br />

GAMBERO ROSSO<br />

Aus den vielen Terroirs Siziliens ragt eines<br />

buchstäblich heraus: Der Ätna gehört schon<br />

wegen seiner vulkanischen Aktivitäten zu den<br />

spannendsten geologischen Gebieten Italiens,<br />

vor allem aber auch wegen des Weinbaus,<br />

den man teilweise als „historisch“ bezeichnen<br />

muss, der aber gerade in den letzten 20 Jahren<br />

wieder einen neuen Aufschwung erlebt hat.<br />

Was den Vorfahren aufgrund der Krise des<br />

sizilianischen Weinbaus vielfach zu umständlich<br />

war, lohnt sich wieder: Die Rekonstruierung und<br />

Restauration teils uralter Trockenmauern und auch der<br />

Weinbau in der Steillage sind wieder populär, ganz einfach<br />

deshalb, weil dieser Weinbau am Limit auf bis zu<br />

1.600 Metern Höhe exzellente Weine hervorbringt. Die<br />

roten Weine überwiegen, doch auch die weißen Weine<br />

aus der Rebsorte Carricante sind hervorragend und sehr<br />

begehrt, vor allem jene aus dem kleinen Bereich um die<br />

Ortschaft Milo am Osthang des Ätna. Dort stehen auch<br />

die Reben, die man sich bei Cusumano gesichert hat.<br />

Das war in den letzten Jahren gar nicht mehr so einfach,<br />

herrscht doch, der überragenden Qualität der Weine wegen,<br />

geradezu Goldgräberstimmung am Ätna. Allerdings<br />

wurde ausgerechnet der Carricante durch die Weinbaugeschichte<br />

Siziliens hindurch aufgrund seines qualitätsschmälernden<br />

Ertragsreichtums geschmäht. Cusumanos<br />

weißer „Alta Mora“ ist so ein reinsortiger Carricante, in<br />

Edelstahl und Holz ausgebaut, der jegliche Erinnerung<br />

an solcherlei Schmähung verblassen lässt, sie Lügen<br />

straft. Schon in der Nase zeigt er sich rein und frisch.<br />

Agrumen (Bitterorangenzeste, Salzzitrone), Pfirsich und<br />

zarter Rauch strömen geradezu aus dem Glas. Der große<br />

erste Schluck ist sofort immens appetitanregend. Die<br />

Säure ist breit angelegt und dabei niemals aufdringlich.<br />

Bei solcherlei Salzigkeit und Umami in Verbindung mit<br />

dieser Art von Säure verlangt es den Genießer nach (was<br />

sonst?) sizilianischen Köstlichkeiten. Die feinen Nuancen<br />

dieses bianco treten erst nach eine kurzen Phase des Einfindens<br />

wieder auf: Jasmin darf etwas Platz bekommen<br />

und Apfelquitte, Birne und etwas Kiwi geben sich die<br />

Ehre, schauen auf einen kurzen Sprung vorbei. Mit seiner<br />

Raffiniertheit schafft der „Alta Mora“ eine waschechte<br />

Dramaturgie von „fein“ bis „heftig-kraftvoll“ zurück zu<br />

„fein“, und sollte man noch nichts gegessen haben, ist<br />

spätestens nach dem zweiten Schluck etwas fällig. Denn<br />

dieser kann mit seinem vulkanischen Temperament Begleiter<br />

vieler Gerichte sein, insbesondere zu Fisch. Unser<br />

Favorit: ein Salat aus rohem oder geräuchertem Thunfisch,<br />

Blutorangen, Fenchel und frittierten Kapern.<br />

Ab sofort bis 2025+.<br />

„ALTA MORA“ DOC ETNA , ROSSO 2018<br />

Wunderbarer Nerello von den Hängen eines aktiven Vulkans<br />

ISI011018 „Alta Mora“ DOC Etna, rosso 2018 DIAM 13% Vol. 18,60 €/l 13,95 €<br />

92 Punkte<br />

SUCKLING<br />

Der Ätna hat als Terroir erstaunliche Eigenschaften:<br />

In den hohen Weinbaulagen hat er das Klima Norditaliens,<br />

je weiter hangabwärts desto sizilianischer<br />

wird es. Ein aktiver Vulkan mit seinen Ausbrüchen,<br />

Ascheregen und Qualm krönt majestätisch diese<br />

Region. In diesem höchst diversen Gelände befindet<br />

sich also die DOC Etna, deren rosso nach Vorschrift<br />

zu mindestens 80 % aus Nerello Mascalese zu<br />

bestehen hat. Unser roter „Alta Mora“ DOC Etna, das<br />

Jahrgangs 2018 besteht glücklicherweise vollständig aus<br />

dieser typisch sizilianischen Rebsorte mit ihrem charakteristischen,<br />

kirschroten Wein, der sich hier farblich an<br />

einen reifen Pinot Noir annähert und gar einen orangeroten<br />

Kranz am Glas ausbildet.<br />

Die Aromen des „Alta Mora“ zeichnen ein rebsortentypisches<br />

Bild von Veilchenhauch, Cranberry, Erdbeermarmelade<br />

und etwas Rhabarber. Auf der Zunge gibt<br />

sich der „Alta Mora“ gelassen, lässt den zarten Aromen<br />

auch am Gaumen (und bis weit in den Nachhall hinein)<br />

freien Lauf. Eine angenehme Säure erfrischt und trägt<br />

die Erdbeere mit etwas hinzugekommener Himbeere<br />

in den Vordergrund, um etwas Gewürz und Tabak nicht<br />

zu präsent werden zu lassen. Die zurückhaltende, dabei<br />

sehr schön das Geschehen strukturierende Adstringenz<br />

der Tannine (angenehm reif und sehr gut eingebunden)<br />

in Kombination mit einer „vulkanischen“(?), vor allem<br />

im Abgang leicht salzig anmutenden Note – James Suckling<br />

beschreibt das als „clean, mineral finish“ – verleiht<br />

diesem „Nerello“ eine inspirierende Lebendigkeit,<br />

die geradezu ansteckend wirkt!<br />

In Verbindung mit kräftigem Käse, einer gut abgelagerten<br />

italienischen salsiccia picante fühlt sich der Cusumano<br />

„Alta Mora“ wohl, denn wo etwas Fett hinzutritt verstärkt<br />

sich sein Aromenspektrum auf das Vorteilhafteste.<br />

Zu gegrilltem Fleisch (Rind und Lamm) oder Pilzen, aber<br />

auch zum Inselklassiker Pasta alla Norma und überhaupt<br />

immer eine vorzügliche Wahl!<br />

Ab sofort und gerne leicht gekühlt (16 °C)<br />

bis sicherlich 2027+.<br />

88 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Cusumano<br />

SIZILIEN ITALIEN<br />

„ALTA MORA – GUARDIOLA“ DOC ETNA, ROSSO 2016<br />

Die Krone der Cusumano-Erfolgsgeschichte: Das „Alta Mora“-Projekt mit dem<br />

Lagen-Juwel „Guardiola“ – uralte Nerello-Mascalese-Reben auf vulkanischem Boden.<br />

ISI011516 „Guardiola” Alta Mora, Etna DOC rosso 2016 14% Vol. 42,66 €/l 32,00 €<br />

„Alta Mora“ ist – wenngleich nicht auf den ersten Flaschenblick<br />

sichtbar – ein grandioses Projekt von Alberto<br />

und Diego Cusumano. Als sei ihnen die dynamische<br />

Qualitätssteigerung des sizilianischen Weinbaus in<br />

den vergangenen gut 20 Jahren, an denen sie maßgeblich<br />

beteiligt sind, nicht genug, wurden die beiden an<br />

den Nordhängen tätig. Das Ergebnis ihrer Bemühungen:<br />

Zum einen ihr hochmoderner State-of-the-Art-<br />

Keller, zum anderen zurück zu den Ursprüngen mit<br />

der Instandsetzung historischer Trockenmauern und<br />

Neupflanzungen der traditionellen heimische Rotweinsorte<br />

Nerello Mascalese mit hoher Stockdichte.<br />

Die Einzellage „Guardiola“ ist zwei Hektar groß und<br />

liegen zwischen 800 und 1.000 Metern Höhe. Die<br />

ältesten freistehenden Rebstöcke sind hier 150 Jahre<br />

alt, im „Guardiola“ kommt man so auf einen Schnitt<br />

von 60 Jahren. Der Nerello Mascalese wurzelt hier<br />

tief in vulkanischen Böden voller Mineralien, Höhe<br />

und Terroir lassen die Trauben langsamer reifen als<br />

anderswo auf Sizilien, was reiche (und doch weiche)<br />

Tannine und ausgeprägte, eben auch „mineralische“<br />

Aromen fördert. Der Ausbau in 2500-Liter-Holzfässern<br />

und tonneaux verleiht dem Wein lediglich einen<br />

zarten „Rahmen“.<br />

Das intensive, feine und kraftvolle Bouquet lässt immer<br />

wieder neue Aspekte entdecken: Leichte Rauchund<br />

Röstnoten mit einer fast animalischen Komponente,<br />

dann aber auch deutlich Frucht (dunkle, leicht<br />

säuerliche Kirschfrucht, ein wenig Schwarzjohannisbeere<br />

und würziges Pflaumenmus), dazu eine ebenfalls<br />

eher „dunkel“ anmutende Melange von Kräuter und<br />

Gewürzen (getrockneter Salbei, Süßholz) und florale<br />

bis steinig-kühle Akzente (Flint!). Am Gaumen zeigt<br />

sich elegant-reifer, von Rasse und Frische geprägter<br />

Fruchtextrakt (wieder dunkle Kirschen, diesmal auch<br />

Himbeere). Feinkörniges, dabei herrlich griffiges Tannin<br />

trifft hier auf eine präzise, anregend salzige Mineralität,<br />

die von einer subtil-eleganten Säure durchzogen<br />

wird. Mit etwas Luft offenbart der „Guardiola“<br />

seine tatsächlich „vulkanische“ Struktur, die, um ihm<br />

Bild zu bleiben, wie mit dem Obsidianmesser herausgearbeitet<br />

zu sein scheint. Ein enorm tiefenscharfer,<br />

präziser und im besten Sinne nachhaltiger Wein vom<br />

Ätna, der aufs Schönste das Potenzial der Kombination<br />

Nerello Mascalese und Ätna unter Beweis stellt!<br />

Ab sofort und bis 2032+.<br />

97 Punkte<br />

DOCTOR WINE<br />

2 x 93 Punkte<br />

SUCKLING &<br />

WINE ENTHUSIAST<br />

© Cusumano<br />

89


PORTUGAL DOURO<br />

Symington - Quinta Altano<br />

QUINTA ALTANO<br />

DOURO<br />

„Es gibt nur ganz wenige Weingüter – wenn es sie<br />

denn überhaupt gibt! –, die ähnlich hohe Qualität<br />

für ihren Preis liefern wie die Symingtons.“<br />

ROBERT PARKER’S WINE ADVOCATE<br />

Wir stehen hoch über dem Douro und sind von der<br />

spektakulären Kulisse emotional zutiefst beeindruckt,<br />

ja geradezu überwältigt: einerseits eine natürliches<br />

Flusstal mit rauem Charme, gleichzeitig aber auch eine<br />

von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft, in ihrer pittoresken<br />

Art vergleichbar mit den Reisanbauterrassen in Ostasien,<br />

aber vor allem – und nicht nur des allgegenwärtigen Schiefers<br />

wegen – mit den Steillagen der Terrassenmosel. Atemberaubend!<br />

Nach einigen Minuten meditativen Schweigens und stillen<br />

inneren Genusses machen wir uns auf den Weg zu unserem<br />

Treffen mit den Symingtons.<br />

Begonnen hatte hier alles vor über 350 Jahren: Walter Maynard,<br />

1659 Konsul von Porto, verschiffte schon 1652 Portwein auf die<br />

britischen Inseln – das mittlerweile viele Generationen alte<br />

Familienunternehmen gehört zum Portwein-Uradel Portugals.<br />

Und ihr Spitzenprodukt Graham’s zählt zum absolut Besten,<br />

was diese an grandiosen Ports nicht eben arme Region zu bieten<br />

hat. Mittlerweile verkaufen die Symington Family Estates<br />

über ein Drittel aller Premium-Portweine der Welt! Andrew<br />

James Symington heiratete 1891 in die Familie ein und wurde<br />

zum Namensgeber dieses grandiosen „Familienkonglomerats“,<br />

das seine beglückend preiswerten Weiß- und Rotweine unter<br />

dem Etikett „Altano – Naturalmente Douro“ vermarktet.<br />

Sieben rührige Symingtons arbeiten heuer in Führungspositionen<br />

des traditionsreichen Familienunternehmen. Von der harten<br />

handwerklichen Weinbergarbeit im Dourotal (dem größten<br />

Bio-Wein-Produzenten Portugals!) bis zur traditionellen Weinbereitung,<br />

Reifung und abschließenden Verkostung der Weine<br />

ist immer ein Familienmitglied mit dabei, maßgeblich verantwortlich<br />

und garantiert so die hohe Qualität jeder einzelnen<br />

Flasche, die hier erzeugt wird. Jeder „Symington“ muss zuvor<br />

sieben Jahre außerhalb des Familienunternehmens gearbeitet,<br />

die große weite Weinwelt gesehen und wertvolle Erfahrungen<br />

gesammelt haben, bevor er in den „Schoß“ der Symington Family<br />

Estates zurückkehrt – Betriebsblindheit wird so ganz gezielt<br />

vorgebeugt! Die Bindung der Familie Symington an ihre Weine<br />

ist nach über 350 Jahren im Portweingeschäft stärker als je zuvor.<br />

Eine beispiellose Tradition, die in den letzten Jahren nochmals<br />

einen qualitativen Schub erfahren hat, vor allem durch die<br />

Produktion hochwertiger trockener Rot- und Weißweine, die<br />

zur absoluten Spitze Portugals gehören!<br />

90 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Symington - Quinta Altano<br />

DOURO PORTUGAL<br />

Die Ursachen für die exorbitanten Qualitäten dieser ungemein<br />

finessenreichen, geradezu atypisch eleganten Weine des europäischen<br />

Südens liegen zum einen an den Schieferböden, zum<br />

anderen an den wertvollen alten (natürlich autochthonen) Reben,<br />

die den unverwechselbaren Stil der Douro-Rotweine prägen.<br />

Unter den etwa 90 bekannten Rebsorten im Bereich dieser<br />

traumhaft schönen Flusslandschaft gelten Tinta Roriz, Touriga<br />

Nacional und Touriga Franca als die besten – und aus diesen<br />

Klassikern bereitet man die Altano-Preziosen!<br />

Die ökologisch bewirtschafteten Reben wachsen unter besten<br />

Bedingungen in einer intakten Landschaft, in der es von Leben<br />

in und über der Erde nur so wimmelt. Unsere Impressionen anlässlich<br />

eines Spaziergang durch die Weinberge könnten von<br />

dem nachhaltigen Wirken der sympathischen Symingtons nur<br />

einen winzigen Einblick geben. Sufficient to say: In den letzten<br />

Jahren ist das Phänomen zunehmender Biodiversität augenfällig<br />

geworden, der Erfolg der Bio-Initiative geradezu greifbar<br />

geworden. Vor allem die Rückkehr verschiedener Tierarten von<br />

Hasen, Igeln, Fischottern über kleinere Reptilien, Schmetterlingen,<br />

Libellen bis hin zu Falken, Eulen (das Wappentier des<br />

Guts(!) und Adlern spricht Bände!<br />

Und es ist einfach „unüberschmeckbar“: Einer der noch jungen,<br />

dafür umso strahlenderen Fixsterne am Weinhimmel Portugals<br />

ist „Altano“, der in stilistischer Hinsicht durchaus seine Ausnahmestellung<br />

bestätigt – ursprüngliche, herrlich authentische<br />

Douro-Weine, die betörend „anders“ sind, die schlicht unter die<br />

Haut gehen! Was angesichts ihrer Herkunft (das Douro-Tal ist<br />

immer für eine gewisse „Magie“ gut) nicht verwundert. Nicht<br />

nur Fans von wirklich unverwechselbaren Rotweinen mit unverfälschtem<br />

Herkunftscharakter werden hier fündig. Wer diese<br />

einzigartige Flusslandschaft einmal besucht hat, sicher unvergessliche<br />

Tage dort erlebt hat, dem sind solche Weine „flüssige<br />

Erinnerung“, die, gerade jetzt, ein probates Mittel gegen das<br />

Fernweh sind. Die über 350-jährige Tradition der Familie Symington<br />

manifestiert sich in jedem Glas: wunderbare Weine aus<br />

Portugal, zu unglaublich charmanten Preisen!<br />

„ALTANO BRANCO" DOC<br />

DOURO, BRANCO 2021<br />

Weißweincuvée aus dem Douro-Tal für laue<br />

Sommerabende!<br />

PDO010121 „Altano Branco“ DOC Douro, branco 2021<br />

12,5% Vol. 10,00 €/l 7,50 €<br />

Während der Großteil Europas unter einem extrem heißen Sommer<br />

zu leiden hatte, bescherte das Jahr 2021 dem Douro-Tal eine<br />

unüblich kühle Periode ohne Hitzewellen. Dies führte zu einem<br />

langsamen Wuchs und ausgeglichener Reifung. Den bemerkenswert<br />

kühlen Nächten verdankt dieser Jahrgang des „Altano Branco“<br />

seine herrlich erfrischende, wunderbar zitrische Säure. Aber das<br />

ist noch nicht alles! Zartgelb ruht dieser field blend aus Viosinho,<br />

Malvasia Fina, Arinto, Gouveio, Rabigato und Moscatel Galego im<br />

Glas, und nur ein leicht fluoreszierendes Grünverrät vorab, was an<br />

Düften die Nase gleich berücken will: Agrumen, genauer Limette<br />

(nebst Zeste) liegt über grünem Apfel, der willig Pfirsich Raum lässt.<br />

Wildblumen, Gräser und unaufdringliche Hefe gesellen sich dazu,<br />

etwas Zeit und Luft reichern den Duft mit Muskat an.<br />

Auf der Zunge zeigt sich Symingtons eleganter „Altano Branco“<br />

trotz seiner ungemein schlanken 12.5 Vol.-% Alkohol dann<br />

durchaus kraftvoll, erreicht eine ungeahnte Herzhaftigkeit die an<br />

Mukateller erinnert, die modernen und knochentrockenen aus<br />

Baden zumindest. Die grünen Früchte erhalten eine dauerhaft<br />

frische Säure, die trotz der äußerst geringen Süße des Weins nie<br />

vordergründig wird. Aus den Gräsern wird am Gaumen ein grüner<br />

Hafer dem auch etwas Ananas folgt. Zur Muskatnuss aus dem<br />

Bouquet tritt ein Hauch Vanille. Diese Cuvée hallt lange nach<br />

und lässt die Aromaten höflich um den nächsten Schluck bitten.<br />

Sollten Sie einen jener heißen Sommertage mit guten Freunden<br />

abends ausklingen lassen wollen, ist dies eindeutig der Wein der<br />

Wahl. Er verlangt geradezu nach Ausgelassenheit und möchte zu<br />

Meeresfrüchten, Tapas und Knabbereien gereicht werden.<br />

Ab sofort, sicher noch bis 2024+.<br />

ERFRISCHUNG PUR!<br />

91


PORTUGAL DOURO<br />

Symington - Quinta Altano<br />

„ALTANO TINTO“ DOC DOURO, TINTO 2020<br />

Fürstliche Eleganz und großzügige Frucht aus dem Douro-Tal<br />

PDO010220 „Altano Tinto“ DOC Douro, tinto 2020 14% Vol. 9,26 €/l 6,95 €<br />

Mut und handwerkliches Können hat dieses Jahr 2020<br />

einem Winzer aus dem Douro-Tal abverlangt, schreibt<br />

Charles Symington selbst. Und Ausgezahlt haben sich<br />

diese Tugenden selbstverständlich. Das würdevolle<br />

Purpur dieses „Altano Tinto“ ist Lohn aller Mühen.<br />

Die traditionellen autochthonen Rebsorten Touriga<br />

Franca, Tinta Barroca und Tinta Roriz kamen mit<br />

allen Widrigkeiten zurecht und belohnen mit einem<br />

überwältigenden Bouquet aus Schwarzen Johannisbeeren,<br />

Brombeeren frischer Pflaume und Birnenkompott.<br />

Etwas Anis und Brombeerblätter lassen<br />

sich erschnuppern.<br />

Ein reiches und kraftvolles Tannin gibt schnell nach<br />

und lässt den bereits im Duft versprochenen Aromen<br />

eine Lichtung, sich zu tummeln. Schwarzkirsche gesellt<br />

sich dazu, einige Gewürze machen sich breit<br />

(Nelke, Zimt, Lorbeer) und reizvolles Zedernholz bereitet<br />

dem Genießer einen Tanzboden. „Altano Tinto“<br />

erreicht tänzerische 14 Vol.-% Alkohol, die verblüffenderweise<br />

nicht zu erschmecken sind und hat die<br />

Säure auch Zügel angelegt bekommen, ist sie trotzdem<br />

lebendig, die angenehm geringe Süße mag den<br />

Früchten nicht die Show stehlen. Elegant ist dieser<br />

„Altano Tinto“ aus dem Hause Symington, so elegant,<br />

dass man ihn gerne vornehm nennen möchte, eines<br />

Purpurmantels würdig. Ein Triumph des Schiefers und<br />

des klugen Ausbaus in 400-Liter-Fässern aus amerikanischer<br />

und französischer Eiche! Weich, samtige-cremige<br />

Textur und dennoch jede Menge<br />

Struktur und vor allem: Eleganz! Und eines<br />

der besten Preis-Genussverhältnisse, das in<br />

Portugal zu finden ist. Frische und Finesse<br />

statt alkoholisch-opulenter Dekadenz. Da jubelt<br />

des Herz jedes Weinliebhabers – und Portugalfans<br />

wissen ohnehin, was die Stunde geschlagen<br />

hat. Sollten Sie unter der Woche mal<br />

überraschend liebe Gäste bekommen – dieser<br />

Wein ist garantiert der Richtige! Er passt hervorragend<br />

zu allen Grilladen, da die weichen<br />

Tannine und die Frucht perfekt zu den Röstnoten<br />

passen!<br />

Ab sofort bis sicherlich 2026+.<br />

„ALTANO ORGANIC“ DOC DOURO, TINTO 2020 (BIO)<br />

Zu 100 % bio und das volle Potenzial des Douro Superior!<br />

PDO010320 „Altano Organic“ DOC Douro, tinto 2020 13,5% Vol. 14,00 €/l 10,50 €<br />

PT-BIO-03<br />

Die Trauben (Touringa Franca, Touringa National, Alicante<br />

Bouschet, Tinta Barroca, Tinta Roriz) für den<br />

„Bio-Hundertprozenter“ von Altano stammen aus<br />

der vergleichsweise wilden, im Sommer zum Teil erbarmungslos<br />

heißen, im Winter mitunter empfindlich<br />

kalten Subregion Douro Superior, die in östlicher Richtung,<br />

an der Grenze zu Spanien liegt. Die Erträge waren<br />

hier von jeher deutlich begrenzt, das Potenzial dieser<br />

Region aber schon immer ersichtlich, was auch die<br />

Neupflanzungen in den letzten Dekaden beweisen.<br />

Wie zum Beispiel bei diesem Wein, der in Edelstahl<br />

vergoren, dann ein halbes Jahr lang in 400- und 225-Liter-Eichenfässern<br />

ausgebaut wurde: Bemerkenswert<br />

der intensive, herrlich verführerische Duft nach reifen,<br />

sonnenbeschienenen Brombeeren, nach Schwarzkirschen<br />

und Johannisbeeren, denen man ein hübsches<br />

Quantum an Rosmarin hat angedeihen lassen – man<br />

könnte sich darin verlieren. Am Gaumen geht es ähnlich<br />

herzhaft und mit enormem Gusto weiter. Altanos<br />

etiqueta verde rollt angenehm breit und entsprechend<br />

samtig die Zunge entlang, präsentiert dort seine<br />

Frucht, ein Gemisch aus Schwarzkirsche, Brombeere<br />

und anregend säuerlicher Johannisbeere und schiebt<br />

eine fast erdige, dabei ungemein ätherische Würze<br />

hinterher. Auch am Gaumen „bleibt er auf Spur“,<br />

kühl und elegant, seine seidig-schmelzige Tannine,<br />

eine angenehme Stoffigkeit und ein subtiler, aber<br />

präsenter grip deuten seine schlanke Kraft an.<br />

Nach einiger Zeit im Glas zeigt sich der „Organic“<br />

dann immer beherzter und noch ein<br />

wenig bezaubernder, verströmt sich geradezu<br />

in würzig-dichter Fruchtigkeit ohne<br />

baei aber an Kontur oder Profil zu verlieren.<br />

Keine Üppigkeit, kein Ausfasern, sondern<br />

reizvolle, anregende Reife, dazu im Hintergrund<br />

eine ideal ergänzende Würzigkeit, die<br />

dem „Altano Organic“ einen soliden Unterbau<br />

verleiht. Ein Wein, der sich für eine<br />

Stunde (und mehr) Luftzufuhr bedankt<br />

und zu einem mächtigen Entrecôte oder<br />

zu Wildgerichten der perfekte Begleiter ist.<br />

Großartiger Bio-Douro-Tinto!<br />

Ab sofort bis 2026+.<br />

92 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Symington - Quinta Altano<br />

DOURO PORTUGAL<br />

93


FRANKREICH SANCERRE<br />

Gérard Boulay<br />

„Ich kenne keine anderen Sancerres, die so viel<br />

Seele und so viel Energie, so viel Spannung und<br />

Ausdruck besitzen. Schon der mit dem gelben<br />

Etikett versehene Einstiegswein ist faszinierend.“<br />

STEPHAN REINHARDT (ROBERT PARKER’S WINE ADVOCATE)<br />

„Die Boulays sind seit 1380 Weinbauern in Chavignol! Ihr Clos liegt auf einer seltenen reinen, aus<br />

Kimmeridge-Kalk bestehenden Verwerfung, was ihnen einen Wein von sehr hohem Salzgehalt und<br />

großer Reinheit beschert.“ – Vigneron Mag<br />

„Angesichts der kristallinen Klarheit seiner Sauvignon-Blancs ist er zu einem meiner Lieblingsproduzenten<br />

der Region geworden. Wenn Sie wissen wollen, wie echter Sancerre schmeckt, probieren<br />

Sie eine seiner Abfüllungen aus seinen Einzellagen. Besser geht's nicht! Sein Einstiegswein, den er<br />

„Tradition“ nennt und der die Hälfte seiner Gesamtproduktion ausmacht, bietet ein ausgezeichnetes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.“ – Joel B. Payne (Vinous)<br />

„Für meinen Geschmack gehört Gérard Boulay zweifellos zur Spitze der Erzeuger in Chavignol. Seine<br />

Weine haben eine lebendige Reinheit, eine ausgeprägte Reife, SIND sich frei von jeglichem manchmal<br />

recht groben Sortencharakter und spiegeln die Böden wider, aus denen sie entstanden sind. Angesichts<br />

der Reinheit dieser Weine und ihres kühnen, rassigen Charakters frage ich mich in der Tat, ob<br />

er nicht ganz oben auf der Rangliste stehen sollte.“ – Chris Kissack (The Wine Doctor)<br />

Es gibt nur wenige Winzerfamilien, die ihre Wurzeln bis ins<br />

Jahr 1380 an einem einzigen Ort zurückverfolgen können.<br />

Doch die Boulays gehören dazu, denn ein gewisser Jean<br />

Boulay taucht im noch vorhandenen Grundbuch dieses Jahres<br />

auf – inklusive des Besitzes von Weinbergen. So zieht sich der<br />

Name durch die Jahrhunderte bis zu Gérard Boulay, seiner Frau<br />

Lucie und Sohn Thibaut, der im Weingut mithilft, wenn Not am<br />

Mann ist – auch wenn er eigentlich Professor für Griechische<br />

Geschichte an der François-Rabelais-Universität in Tours ist. Bis<br />

1995 hat die Familie ihre Weine als Fassware an den bekannten<br />

Erzeuger Henri Bourgeois veräußert. Erst Gérard hat damit begonnen,<br />

Weine unter seinem Namen zu erzeugen und das Wagnis<br />

der eigenen Vermarktung in die Hand zu nehmen. Damals<br />

war die Zeit günstig, denn die Region erlebte einen großen Aufschwung.<br />

Heute ist es kaum vorstellbar, dass Sancerre außerhalb<br />

der Loire und von Paris bis in die 1960er-Jahre hinein so gut<br />

wie unbekannt war und die Weine fast ausschließlich „vor Ort“<br />

getrunken wurden. Seitdem hat vor allem der Sauvignon Blanc<br />

eine steile Karriere hingelegt, und auch die bis heute kleinen<br />

Mengen an Pinot Noir werden immer begehrter – in roter wie<br />

in roséfarbener Form. Gérard Boulay hat sich mit seinen Weinen<br />

schnell einen Namen gemacht. Grund dafür dürfte neben<br />

der Ausprägung eines ganz eigenen Stils auch das Portfolio an<br />

exzellenten Lagen sein.<br />

Dazu gehören Parzellen in „Les Monts Damnés“, den „verfluchten<br />

Bergen“, die für Loire-Verhältnisse tatsächlich ungewöhnlich<br />

steil sind. Die Frucht aus diesen steilen Parzellen fließt in<br />

Gérards „Mont Damnés“ ein. Boulay besitzt jedoch zusätzlich<br />

noch als einer von nur drei Winzern 0,4 Hektar im Gewann „La<br />

Comtesse“, aus dem ein Parzellenwein gleichen Namens entsteht.<br />

Hinzu kommt das Prachtstück des eigenen umfriedeten<br />

Weinbergs, des „Clos de Beaujeu“ in Les Culs de Beaujeu. Dieser<br />

Weinberg ist ebenfalls steil und verfügt über eine Neigung von<br />

70% bei einer Ost-Südost-Ausrichtung, während die Parzelle in<br />

„Les Monts Damnés“, die die gleiche kalkhaltige Beschaffenheit<br />

des Bodens aufweist, nach Süden ausgerichtet ist. Die Ausrichtung<br />

nach Osten bringt eine seltene Eleganz und Feinheit in die<br />

Sauvignon-Trauben des Clos, die sich allerdings erst nach etwa<br />

fünf Jahren im Wein ausdrückt. Im Laufe von zwanzig Jahren<br />

Flaschenentwicklung entwickelt sich hier sogar ein Duft nach<br />

weißem Trüffel.<br />

Die dritte Lage befindet sich in der Côte d’Amigny, die auch als<br />

„La Grand Côte“ bezeichnet wird. Diese kühlste Einzellage des<br />

Weinguts ist ebenfalls von Kimmeridge-Kalk geprägt.<br />

Boulay besitzt zwölf Hektar Land, und mehr wollte er auch nie<br />

haben. So behält er die Übersicht über seine Weinberge, die er<br />

94 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Gérard Boulay<br />

SANCERRE FRANKREICH<br />

GÉRARD BOULAY<br />

CHAVIGNOL (SANCERRE)<br />

SANCERRE-<br />

ALTMEISTER<br />

95


FRANKREICH SANCERRE<br />

Gérard Boulay<br />

vier angestellten Arbeitern bewirtschaftet. Zwei Hektar sind<br />

dem Pinot Noir vorbehalten, neun dem Sauvignon Blanc. Der<br />

Pinot Noir steht außerhalb Chavignols, vor allem in den Ortschaften<br />

Bué und Crézancy auf den sogenannten caillottes mit<br />

einem eher lehmigen Boden mit Kalkschotter. Chavignol selbst<br />

ist vor allem durch die terres blanches geprägt, Böden mit Kimmeridge-Kalkmergel,<br />

der auch im Chablis und der südlichen<br />

Champagne zu finden ist.<br />

Boulays Reben sind mehr als 45 Jahre alt, was im Sancerre eine<br />

Seltenheit ist. Die letzten Rebanlagen hat die Familie im Jahr<br />

1972 gepflanzt und seit dieser Zeit nur einzelne Stöcke ersetzt.<br />

Die Pflanzdichte ist hoch und liegt bei rund 8.000 Stöcken pro<br />

Hektar. Gérard setzt auf kleine Hektarerträge, weshalb er von<br />

Beginn an stark beschneidet, statt später eine Grünlese durchzuführen,<br />

von der er nichts hält. Er verwendet weder Herbizide<br />

noch Pestizide, ist auch kein Fan von Kupfer im Weinberg, weshalb<br />

er lediglich bei Mehltaubefall synthetische Mittel einsetzt.<br />

Zur Unkrautbekämpfung setzt er auf Bodenbearbeitung und<br />

Pflügen, was sich in Weinbergen mit prallem Leben und einer<br />

hohen Biodiversität äußert. In manchen Jahreszeiten gleichen<br />

seine Parzellen Bergwiesen voller Kräuter und Blumen.<br />

Im Keller arbeitet Gérard ausgesprochen zurückhaltend. Der<br />

Sauvignon Blanc wird sehr langsam mithilfe einer pneumatischen<br />

Presse bearbeitet, der Saft darf sich absetzen und wird<br />

komplett spontan vergoren. Der „Tradition“ wird im Edelstahl<br />

vergoren, die anderen Weine im Fuder. Ähnlich ist es beim Ausbau.<br />

Der Basiswein reift zu 90 % auf der Feinhefe und zu 10%<br />

im alten Holz, die Lagenweine allesamt im neutralen Fuder und<br />

im Barrique auf den Hefen, werden dabei nie aufgerührt: In der<br />

Ruhe liegt bei den Boulays die Kraft. Eine leichte Schwefelzugabe<br />

vor der Füllung und eine noch leichtere Filtrierung (falls das<br />

Gérard notwendig erscheinen sollte) – c’est tout!<br />

Was uns an Gérards Weinen so gut gefällt, ist ihre Großzügigkeit<br />

und ihr einnehmendes, lebendiges und gleichsam heiteres<br />

Wesen. Gerade beim „Tradition“ zeigt sich das von Beginn an.<br />

Die Lagenweine sind immer konzentriert, dabei aber nie laut.<br />

Sie sind präzise und klar, erscheinen dabei so zurückhaltend der<br />

Winzer selbst. Umso ausgewogener jedoch und umso bleibender<br />

ihr Eindruck! Boulays Lagenweine gehören zum Größten,<br />

was es im Sancerre gibt, zudem besitzen sie eine exzellente<br />

Lagerungsfähigkeit. Im Alter nähern sie sich in ihrer Aromatik<br />

ebenso wie in Tiefe und Komplexität immer deutlicher den großen<br />

Chablis Grand Crus an. Es ist eben doch das Terroir, das<br />

zählt und sich letztendlich durchsetzt!<br />

„DIE WEINE SIND KRAFTVOLL,<br />

GENERÖS UND EIGNEN SICH<br />

MIT IHRER BEISPIELLOSEN<br />

KONZENTRATION<br />

ZUM EINLAGERN.“<br />

LA REVUE DU VIN DE FRANCE<br />

96 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Gérard Boulay<br />

SANCERRE FRANKREICH<br />

„CHAVIGNOL“ SANCERRE, BLANC 2021<br />

Zukunft braucht Herkunft<br />

FLO070121 „Chavignol“ Sancerre, blanc 2021 12,5% Vol. 35,33 €/l 26,50 €<br />

Vielleicht ist Sancerre, der wohl bekannteste Weißwein<br />

von der Loire, heute auch der verkannteste.<br />

Das hat vor allem mit seiner Geschichte zu tun:<br />

Noch bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts<br />

hinein war er überwiegend als Rotwein bekannt (die<br />

wenigen weißen Sancerres wurden damals aus der<br />

Chasselas-Rebe gewonnen). Erst in den 70er-Jahren<br />

setzte er als (rein)rassiger Sauvignon Blanc zu weltweiten<br />

kommerziellen Höhenflügen an: Zunächst<br />

in den Pariser Bistros als eine Art Äquivalent zum<br />

dort allgegenwärtigen roten Beaujolais vermarktet,<br />

trat er schon bald seinen Siegeszug als Nonplusultra<br />

des „offenen Weißen“ an. Seine enorme Popularität<br />

rund um den Globus führte beinahe zwangsläufig<br />

zur Überproduktion von simplen, mittelmäßigen, ja<br />

belanglosen Sancerres – leicht zu erkennen an ihren<br />

lauten, durchdringenden Sauvignon-Aromen von<br />

Stachelbeere, grüner Paprika und Brennnessel.<br />

Wie gut, dass es noch einige wenige Traditionshäuser<br />

wie das von Gérard Boulay gibt, die sich nie vom<br />

Kommerz beeindrucken ließen. Die auch nie versucht<br />

haben, gegen die oft brachialen, vordergründig expressiven<br />

neuseeländischen oder südafrikanischen<br />

Sauvignons „anzustinken“. Sondern die ihre Sancerres<br />

mit jahrhundertealtem Savoir-faire konsequent verfeinert<br />

haben. (Die Geschichte der Familiendomaine<br />

lässt sich bis in das Jahr 1380 zurückverfolgen!) Wie<br />

dieser schlicht „Tradition“ genannte Gutswein mit<br />

seltener Finesse beweist, kann sich die unverwechselbare<br />

Herkunft eines Weines gerade auch in seinen leisen<br />

Tönen offenbaren. Die Trauben sind eine Selektion<br />

von rund 30 unterschiedlichen Lehm-, Kalkstein- und<br />

Kimmeridge-Parzellen der Gemeinde Chavignol, die<br />

mit mindestens 35 Jahre alten Reben bestockt sind<br />

– darunter die berühmten Lagen „La Grande Côte“,<br />

„Les Monts Damnés“ und „Clos de Beaujeu“. (Und ja,<br />

aus diesem kleinen Ort kommt auch der berühmte<br />

Ziegenkäse Crottin de Chavignol, der sich - sofern er<br />

nicht zu kräftig ist - als hervorragender Begleiter zu<br />

diesem Wein erwiesen hat.) Durch konsequente Ertragsbeschränkung<br />

und aufwändige, naturnahe Weinbergarbeit<br />

ist es Gérard Boulay im herausfordernden<br />

Jahrgang 2021 gelungen, die Trauben optimal ausreifen<br />

zu lassen. Fast täglich musste der Winzer dafür witterungsbedingte<br />

Schwierigkeiten meistern: Ähnlich<br />

wie die Champagne oder Burgund wurde Anfang April<br />

auch Sancerre von einem verheerenden Frost heimgesucht,<br />

im verregneten Sommer drohten Mehltau-Ausbrüche,<br />

kurz vor der Lese zogen starke Stürme über<br />

das Gebiet. So hatten die Beeren, von denen viele<br />

eher grün als goldfarben waren, etwas weniger Zucker<br />

als in den letzten (wärmeren) Jahren. Das Ergebnis ist<br />

dieser strohgelbe, grünlich schimmernde „Tradition“<br />

im Cool-climate-Stil, der durch seine prägnante Säure<br />

und seinen vergleichsweise niedrigen Alkoholgehalt<br />

begeistert. Bei aller (immer noch vorhandenen) Kraft<br />

duftet es eher zurückhaltend aus dem Glas – und zwar<br />

nach frisch gemähtem Gras, grünen Sellerieblättern,<br />

saftigen grünen Spargelstangen und einem Hauch von<br />

Basilikum. Am Gaumen kommen hart gepflückte Birne,<br />

etwas Granny-Smith-Apfel und ein Spritzer frisch<br />

gepresster Limettensaft hinzu. Ein ungemein zugänglicher<br />

und doch finessenreicher Sancerre, der seine<br />

Herkunft durch ein einzigartiges Zusammenspiel von<br />

Struktur, präziser Säure, kalkiger Mineralität und cremiger<br />

Textur komplex und tiefgründig widerspiegelt.<br />

Ab sofort und bis 2030.<br />

„CLOS DE BEAUJEU“ SANCERRE, BLANC 2020<br />

Uralte Reben vom Steilhang für einen enorm lagerfähigen Sancerre<br />

FLO070520 „Clos de Beaujeu“ Sancerre, blanc 2020 13,5% Vol. 56,66 €/l 42,50 €<br />

Eine unserer eindrücklichsten Erinnerungen zur Güte<br />

der Boulay’schen Sancerre veränderte gleichsam auch<br />

unsere Wahrnehmung von der Rebsorte Sauvignon<br />

Blanc im Allgemeinen. Zwar zweifelt keiner an, dass<br />

auch eine Sancerre in der Jugend bereits ungemein<br />

präzise und expressiv ausfallen kann. Doch würden<br />

viele das Reifepotenzial der so ausdrucksstarken Rebsorte<br />

weit unterschätzen. Gérard Boulay weiß um die<br />

Reifefähigkeit seiner Weine. Vor etwa zehn Jahren offerierte<br />

er treuen Kunden daher sogar ein kleines Kontingent<br />

aus der Schatzkammer der domaine, speziell<br />

aus der Lage „Clos de Beaujeu“. Es handelte sich um<br />

den 1997er-Jahrgang, der mit rund 15 Jahren Reife eine<br />

unvergleichliche Mineralität und Komplexität entwickelte.<br />

Grüne Bohnen, Quitten, Fenchel und gelber<br />

Tee schwirrten aus dem Glas. Für uns ein unvergessliches<br />

Erlebnis, das eindrucksvoll die Dramaturgie eines<br />

gereiften Sancerre im besten Alter abbildet.<br />

Um solch Qualität auf die Flasche zu ziehen müssen<br />

selbstredend alle Parameter stimmen. Große Weine<br />

entstehen im Weinberg. Der „Clos de Beaujeu“ zählt<br />

gewiss zu den gesegneten Crus Sancerres. Altmeister<br />

97


FRANKREICH SANCERRE<br />

Gérard Boulay<br />

Boulay besitzt hier rund 1,8 Hektar Rebfläche in dem<br />

bis zu 70 % steilen Hang. Die Reben, rund 50 Jahre alt,<br />

wurzeln hier auf verschiedenen Parzellen in dem lehmreichen<br />

Kimmeridge-Kalkstein, deren südöstliche Exposition<br />

die Trauben hier voll ausreifen lässt.<br />

Das Bouquet des 2020ers – der Wein wird über 12<br />

Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut – ist<br />

entsprechend gesetzt und verzichtet auf quietschige<br />

Frucht oder grasige Düfte. Es deutet sich ein Hauch<br />

von Karambole an, später dann auch gelbe Pflaumen.<br />

Doch mehr als Frucht, haben wir es hier mit einer feinen<br />

Würze zu tun, die an getrocknete Kräuter und<br />

Blüten erinnert. Am Gaumen breitet sich der Sancerre<br />

dann generös aus. Man spürt den Ausbau auf der<br />

Feinhefe, das gewonnene Volumen durch den Ausbau<br />

im Holzfass. Frische Haselnüsse, auch Honigmelonen<br />

und Kreidestaub tummeln sich hier. Der „Clos<br />

de Beaujeu“ zeigt sich kraftvoll, besitzt cremige Einschläge.<br />

Und doch hallt er mit einer erfrischenden an<br />

nicht zu reife Ananas erinnernde Note aus. Hier wird<br />

so viel Terroir schmeckbar, dass die Rebsorte sich<br />

scheinbar in den Hintergrund begibt. Hier zeigt sich<br />

die generöse Lage, die Kraft der alten Reben und eine<br />

hochfeine flintige Kalknote, die von Anfang bis zum<br />

Ausklang mithallt. Der Wein ist Sancerre als Sauvignon<br />

Blanc! Dass diese Vorzüge mit der Reife immer<br />

offensichtlicher werden, zählt zu den Besonderheiten<br />

dieser hervorragenden Lage, die unterstreicht,<br />

dass Sauvignon Blanc zu den ganz großen Rebsorten<br />

der Weinwelt gezählt werden darf.<br />

Boulays „Clos de Beaujeu“ trinkt sich bereits hervorragend,<br />

Höhepunkt wohl ab 2024 und bis 2038+.<br />

„LES MONTS DAMNÉS“ SANCERRE, BLANC 2020<br />

Vom berühmtesten Weinberg des Sancerre.<br />

FLO070220 „Les Monts Damnés“ Sancerre, blanc 2020 13,5% Vol. 56,66 €/l 42,50 €<br />

Unter den drei Einzellagen, die zum Portfolio von Gérard<br />

Boulay gehören, ist ‚Les Monts Damnés‘ die mit<br />

Abstand berühmteste. Laut Thibaut Boulay, seines<br />

Zeichens Professor für Geschichte in Tours, wird die<br />

Lage seit dem 13. Jahrhundert erwähnt, und zwar zunächst<br />

in einer Schrift der Abbaye Saint-Satur aus dem<br />

Jahr 1252 als „territorium quod dicitur Montdampni”.<br />

In diesem recht großen Weinberg besitzt Boulay einige<br />

exzellente Parzellen wie ‚La Comtesse‘, aus der<br />

er auch noch einen eigenen Parzellenwein erzeugt.<br />

Der „Monts Damnés“ entsteht aus Sauvignon Blanc,<br />

der auf den rund 1,5 Hektar in den steilsten Parzellen<br />

des Weinbergs steht und samt und sonders von alten<br />

Reben stammt. Der Sauvignon Blanc wird langsam gepresst<br />

und spontan in 40-Hektoliter-Eichenholzfudern<br />

vergoren und auf der Hefe, die niemals aufgerührt<br />

wird, ausgebaut.<br />

Der „Monts Damnés“ wirkt so balanciert und harmonisch<br />

wie reif und saftig. Im Duft erinnert er an vollreife<br />

weiße Johannisbeeren, Grapefruits und weiße Pfirsiche,<br />

an Guave und Amalfi-Zitronen, an einen Hauch<br />

von Pyrazin in Form von Brennnesselblättern und an<br />

geriebenen Kalkstein. Am Gaumen ist der Sancerre unglaublich<br />

saftig und opulent, aber ohne in irgendeiner<br />

Weise laut zu sein, wie es bei Sauvignon Blanc ja gerne<br />

passieren kann. Hier fügt sich alles perfekt ineinander.<br />

Das saftige Kern- und Steinobst, die leicht exotischen<br />

Noten von reifer Ananas, die reifen Zitrusfrüchte, die<br />

reife, aber präzise Säure, die seidige und cremige Textur<br />

vom Holzfassausbau und dem langen Hefelager<br />

sowie die tiefe Mineralität, die die alten Rebstöcke<br />

aus dem Kimmeridge-Kalk in den Sancerre befördert<br />

haben. Diesen Wein kann man eigentlich kaum weglegen,<br />

so köstlich präsentiert er sich schon jetzt. Und<br />

doch sollte man wenigsten ein paar Flaschen davon<br />

zurücklegen, denn es wird in ein paar Jahren offensichtlich,<br />

wie gut dieser Wein aus diesem exzeptionellen<br />

Weinberg reifen kann.<br />

Dieser Sancerre ist bereits jetzt mit Freude zu genießen,<br />

wird seine ganze Komplexität aber erst zwischen 2024<br />

und 2034 preisgeben.<br />

98 PINWAND no <strong>340</strong> | Juni 2022


Gérard Boulay<br />

SANCERRE FRANKREICH<br />

„LA CÔTE“ SANCERRE, BLANC 2020<br />

Serious Sancerre: Ein vin de garde aus kühlem Klima.<br />

FLO070320 „La Côte“ Sancerre, blanc 2020 13,5% Vol. 59,33 €/l 44,50 €<br />

Der englische Weinkritiker Andrew Jefford bezeichnete<br />

Sancerre und Chablis einmal als Klima- und Bodenzwillinge,<br />

die zufällig unterschiedliche Rebsorten<br />

anbauen: Obwohl Sancerre an der Loire aus Sauvignon<br />

und Chablis in Burgund aus Chardonnay gekeltert<br />

wird, sind beide Weine durch ihren mineralischen<br />

Charakter geprägt (und eben viel weniger durch ihre<br />

in Übersee oft so stark in den Vordergrund gespielten<br />

Rebsorten). So kommt es, dass man aus Gérard Boulays<br />

„La Côte“ - einem veritablen Spitzen-Sancerre aus<br />

einer 0,8 Hektar großen Parzelle seiner kühlsten Einzellage<br />

„La Grande Côte“ in der Côte d’Amigny - die<br />

Essenz des Terroirs geradezu herausriechen und herausschmecken<br />

kann: Gemäßigtes Kontinental-Klima,<br />

Kimmeridge-Kalkböden, einer Spur Feuerstein (Silex)<br />

sowie die Handschrift eines Winzers aus der kleinen<br />

Spitzengruppe der besten Sancerre-Produzenten machen<br />

diesen vin de garde so einzigartig. Statt extravaganter<br />

Stachelbeer- und Kiwi-Aromen, die man zum<br />

Beispiel in einem stereotypen Sauvignon Blanc aus<br />

Neuseeland findet, konzentriert sich dieser Wein auf<br />

Struktur und Textur, die von seiner Herkunft herrühren.<br />

In gebrauchten Barriques spontan vergoren und<br />

über 12 Monate auf der Feinhefe ausgebaut, umrahmt<br />

das Holz seine Aromen, ohne sich in den Vordergrund<br />

zu spielen. Lag das Hauptaugenmerk vieler Sancerre-Winzer<br />

in der Vergangenheit auf dem Säure- und<br />

Zuckergehalt und deren Wechselwirkung, kommt es<br />

inzwischen immer mehr auch auf die Reife der Kerne<br />

und die Beschaffenheit der Haut an. Meister ihres<br />

Fachs wie Gérard Boulay treffen so auch in kühlen<br />

Lagen genau den Zeitpunkt, an dem das Fruchtfleisch<br />

der Beeren reif genug für die Presse ist. So hebt er einerseits<br />

Fruchtfülle und Saftigkeit hervor und vermeidet<br />

andererseits übermäßige Wucht und die unangenehm<br />

krautige, grüne Aromatik, die vielen Sauvignons<br />

eigen ist. Es duftet tatsächlich ein wenig zartrauchig<br />

(fumé) aus dem Glas. Dahinter kommen zuerst grasige<br />

Aromen, dann subtile Fruchtnoten von Grapefruit,<br />

Zitronenschalen, weißen Johannisbeeren und reifen<br />

Nektarinen zum Vorschein – alles in einer reifen und<br />

niemals lauten Art. Vom Bouquet über den Gaumen<br />

bis hin zum ewig langen Nachhall dreht sich hier alles<br />

um die harmonische Verschmelzung von Mineralität,<br />

Frucht und Körper. Ein köstlicher, druckvoller Sancerre,<br />

der zunächst durch seinen feinen (vielleicht etwas<br />

unemphatischen) Duft, dann durch seine Nerven und<br />

Sehnen, seine salzige Mineralität, seine erfrischende<br />

Säure und Kraft gefällt. Und der über eine vielschichtige<br />

Struktur verfügt, die ein gehöriges Alterungspotenzial<br />

erwarten lässt.<br />

Jung und frisch ab sofort genießbar, doch zwischen 2030<br />

und 2035 wird dieser Spitzen-Sancerre eine zusätzliche<br />

Komplexität entfalten, die man bei anderen Sauvignons<br />

nicht findet. Ideal zu jeder Art von Meeresfrüchten.<br />

99


DR. BÜRKLIN-<br />

WOLF PAKET<br />

© www.heroesofriesling.com<br />

„DR. BÜRKLIN-WOLF<br />

KENNENLERNPAKET“<br />

(6 Flaschen)<br />

DPF129900P „Dr. Bürklin-Wolf Kennenlernpaket“<br />

DV 19,98 €/l statt 99,50 € nur 89,95 €<br />

Wir freuen uns: Lernen Sie die Weine unserer 'Neuaufnahme<br />

des Jahres aus Deutschland’ kennen. Bürklin-<br />

Wolf ist einer der bedeutendsten Riesling-Produzenten<br />

Deutschlands, die Weine sind legendär!<br />

SIE ERHALTEN JE EINE FLASCHE:<br />

► Blanc, 2021<br />

► Riesling trocken, 2021<br />

► Riesling „Hommage à Luise“, 2021<br />

► Wachenheim Riesling, 2021<br />

► Deidesheim Riesling, 2021<br />

► Wachenheim Riesling „R“, 2018


<strong>PINwand</strong> N° <strong>340</strong><br />

Saarwellingen, im Juni 2022<br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

PORTUGAL | Altano – Douro<br />

PDO010121 „Altano Branco“ DOC Douro, branco 2021 7,50 €<br />

PDO010220 „Altano Tinto“ DOC Douro, tinto 2020 6,95 €<br />

PDO010320 „Altano Organic“ DOC Douro, tinto 2020 (BIO) 10,50 €<br />

ITALIEN | Cusumano – Sizilien<br />

ISI010121 „Insolia“ IGT Terre Siciliane, bianco 2021 7,95 €<br />

ISI011221 „Shamaris“ Grillo DOC Sicilia, bianco 2021 9,50 €<br />

ISI010521 „Angimbé“ IGT Terre Siciliane, bianco 2021 9,95 €<br />

ISI010920 „Disueri“ Nero d’Avola DOC Sicilia, rosso 2020<br />

GAMBERO ROSSO: 2 Gläser<br />

8,95 €<br />

ISI011620 „Marena“ Merlot IGT Terre Siciliane, rosso 2020 8,95 €<br />

ISI011720 „I Trubi“ Syrah DOC Sicilia, rosso 2020 8,95 €<br />

ISI010219 „Benuara“ DOC Sicilia, rosso 2019 SUCKLING: 93 P 11,20 €<br />

ISI010417 „Sàgana“ DOC Sicilia, rosso 2017 SUCKLING: 93 P 27,90 €<br />

ISI010316 „Noà“ DOC Sicilia, rosso 2016 PARKER: 94 P 27,95 €<br />

ISI011120 „Alta Mora“ DOC Etna, bianco 2020<br />

GAMBERO ROSSO: 3 Gläser<br />

13,95 €<br />

ISI011018 „Alta Mora“ DOC Etna, rosso 2018 SUCKLING: 92 P 13,95 €<br />

ISI011516 „Guardiola“ Alta Mora, Etna DOC rosso 2016 32,00 €<br />

DOCTOR WINE: 97 P<br />

ITALIEN | Giacosa – Piemont<br />

IPI021221 Roero Arneis DOCG, bianco 2021 21,90 €<br />

IPI020720 Dolcetto d'Alba DOC, rosso 2020 17,50 €<br />

IPI021621 „Faletto“ Dolcetto d’Alba DOC, rosso 2021 19,90 €<br />

IPI020420 Barbera d'Alba DOC, rosso 2020 26,90 €<br />

IPI020820 „Vigna Valmaggiore“ DOC Nebbiolo d’Alba, 2020 44,00 €<br />

IPI021518 Barolo DOC, rosso 2018 175,00 €<br />

IPI020119 „Asili“ DOCG Barbaresco, 2019 SUCKLING: 98 P 215,00 €<br />

IPI020517 „Falletto“ DOCG Barolo, 2017 SUCKLING: 97 P 220,00 €<br />

IPI020216 „Faletto – Vigna Le Rocche“ DOCG Barolo 695,00 €<br />

Riserva, rosso 2016<br />

SUCKLING: 100 P<br />

FRANKREICH | Gérard Boulay – Sancerre<br />

FLO070121 „Chavignol“ Sancerre, blanc 2021 26,50 €<br />

FLO070320 „La Côte“ Sancerre, blanc 2020 44,50 €<br />

FLO070520 „Clos de Beaujeu“ Sancerre, bl. 2020 NEU bei PdP! 42,50 €<br />

FLO070220 „Les Monts Damnés“ Sancerre, blanc 2020 42,50 €<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Corvers-Kauter – Rheingau<br />

* in Subskription, Auslieferung September 2022<br />

DRG030121 Silvaner trocken, 2021 (BIO) 9,90 €<br />

DRG032121 Sauvignon Blanc trocken, 2021 11,90 €<br />

DRG032421 „Terra 50“ Riesling, feinherb 2021 9,90 €<br />

DRG031221 „Schwerelos“ Riesling Kabinett, 2021 (BIO) 11,90 €<br />

DRG032021 Erbacher Marcobrunn Riesl. Kabinett, 2021 (BIO)<br />

Exclusiv bei PdP!<br />

16,50 €<br />

DRG032221 „R3“ Rheingau Riesling Remastered trocken, 2021 9,90 €<br />

DRG030221 Hattenheim Riesling trocken, 2021 (BIO) 11,00 €<br />

DRG030321 Rüdesheim Riesling trocken, 2021 (BIO)<br />

PdP: Coup de Cœur!<br />

11,00 €<br />

DRG030421 Rauenthal Baiken Riesling trocken, 2021 (BIO) 13,50 €<br />

DRG030621 Hattenheim Nussbrunnen Riesl. tr., 2021 (BIO) 13,50 €<br />

DRG039921P Kennenlernpaket Corvers-Kauter 2021 69,00 €<br />

(6 verschiedene Flaschen) statt 74,30 € nur<br />

DRG030721 Doosberg 1. Lage Riesling trocken, 2021 (BIO) 16,50 €<br />

DRG032320 Drachenstein 1. Lage Riesling trocken, 2020 (BIO) 22,00 €<br />

NEU bei Pinard de Picard<br />

DRG031117 Berg Roseneck Große Lage Riesling<br />

39,95 €<br />

„Late Release“, 2017 (BIO) FALSTAFF: 94 P<br />

DRG031121 Berg Roseneck Große Lage Riesling, 2021 (BIO) * 36,00 €<br />

DRG031721 Baiken Grosse Lage Riesling, 2021 (BIO) * 36,00 €<br />

DRG031721M Baiken Grosse Lage Riesling, 2021<br />

76,00 €<br />

MAGNUM (BIO) *<br />

DRG031021 Berg Rottland Große Lage Riesling, 2021 (BIO) * 39,00 €<br />

DRG031021M Berg Rottland Große Lage Riesling, 2021 82,00 €<br />

(BIO) MAGNUM *<br />

DRG030921 Berg Schlossberg Große Lage Riesl., 2021 (BIO) * 39,00 €<br />

DRG030921M Berg Schlossberg Große Lage Riesling, 2021 82,00 €<br />

(BIO) MAGNUM *<br />

DRG031921 Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021 (BIO) * 39,00 €<br />

DRG031921M Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021<br />

82,00 €<br />

MAGNUM (BIO) *


<strong>PINwand</strong> N° <strong>340</strong><br />

Liefern Sie mir bitte folgende Weine:<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | ++ NEU: Dr. Bürklin-Wolf – Pfalz ++<br />

alle BIO<br />

* in Subskription, Auslieferung September 2022<br />

** in Subskription, Auslieferung April 2023<br />

Name / Firma<br />

Kunden-Nr. (falls zur Hand)<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

DPF122321 „Blanc“, 2021 10,50 €<br />

DPF121921 Riesling trocken, 2021 13,00 €<br />

DPF122021 „Hommage à Luise“ Riesling, 2021 14,00 €<br />

DPF121521 Wachenheim Riesling, 2021 19,00 €<br />

DPF121721 Deidesheim Riesling, 2021 19,00 €<br />

DPF121818 Wachenheim Riesling „R“, 2018 24,00 €<br />

DPF129900P „Dr. Bürklin-Wolf-Kennenlernpaket“<br />

89,95 €<br />

(6 Flaschen) statt 99,50 € nur<br />

DPF121621 Forst Riesling, 2021 PdP: Coup de Cœu!<br />

Reservierbar. Lieferung ab Juli 2022.<br />

Bestellung per Fax: 06838 / 97950-30, Telefon: 06838 / 97950-0 oder auch per Post:<br />

PINARD de PICARD • Alfred-Nobel-Allee 28 • 66793 Saarwellingen oder www.pinard.de<br />

25,00 €<br />

DPF120921 Wachenheimer Böhlig „P.C.“ Riesl. EL, 2021 * 33,00 €<br />

DPF120921M Wachenheimer Böhlig „P.C.“ Riesl. EL, 2021 MAG. * 76,00 €<br />

DPF121021 Wachenheimer Gerümpel „P.C.“ Riesling 33,00 €<br />

Erste Lage, 2021 *<br />

DPF121021M Wachenheimer Gerümpel „P.C.“ Riesling 76,00 €<br />

Erste Lage, 2021 MAGNUM *<br />

DPF121121 Wachenheimer Rechbächel „P.C.“ Riesling 31,00 €<br />

Erste Lage, 2021 *<br />

DPF121121M Wachenheimer Rechbächel „P.C.“ Riesling 72,00 €<br />

Erste Lage, 2021 MAGNUM *<br />

DPF121221 Wachenheimer Goldbächel „P.C.“ Riesling<br />

Erste Lage, 2021 *<br />

31,00 €<br />

DPF121321 Wachenheimer Altenburg „P.C.“ Riesling EL., 2021 * 31,00 €<br />

DPF121421 Ruppertsberger Hoheburg „P.C.“ Riesl. EL, 2021 * 31,00 €<br />

DPF120521 Hohenmorgen „G.C.“ Riesling GG, 2021 ** 70,00 €<br />

DPF120521M Hohenmorgen „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAG. ** 150,00 €<br />

DPF120621 Langenmorgen „G.C.“ Riesling GG, 2021 ** 70,00 €<br />

DPF120621M Langenmorgen „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAG. ** 150,00 €<br />

DPF120721 Reiterpfad „G.C.“ Riesling GG, 2021 ** 70,00 €<br />

DPF120721M Reiterpfad „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAG. ** 150,00 €<br />

DPF120821 Gaisböhl „G.C.“ Riesling GG, 2021 ** 70,00 €<br />

DPF120821M Gaisböhl „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAGNUM ** 150,00 €<br />

DPF120321 Ungeheuer „G.C.“ Riesling GG, 2021 **<br />

max. 3 Fl./ Kunde<br />

90,00 €<br />

DPF120321M Ungeheuer „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAGNUM ** 190,00 €<br />

DPF120421 Kalkofen „G.C.“ Riesl. GG, 2021 ** max. 2 Fl./ Kunde 90,00 €<br />

DPF120421M Kalkofen „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAGNUM ** 190,00 €<br />

DPF120221 Pechstein „G.C.“ Riesl. GG, 2021 ** max. 1 Fl./ Kunde 110,00 €<br />

DPF120221M Pechstein „G.C.“ Riesling GG, 2021 MAGNUM ** 230,00 €<br />

DPF120121 Kirchenstück „G.C.“ Riesling GG, 2021 **<br />

max. 1 Fl./ Kunde<br />

200,00 €<br />

Menge Artikel-Nr. Wein Einzelpreis<br />

DEUTSCHLAND | Van Volxem – Saar<br />

* in Subskription, Sonderformate im Webshop, Auslieferung September 2022<br />

DMO012721 Riesling „VV“, 2021 9,90 €<br />

DMO012721M Riesling „VV“, 2021 MAGNUM 25,90 €<br />

DMO010621 „Schiefer Riesling“, 2021 10,90 €<br />

DMO010621M „Schiefer Riesling“, 2021 MAGNUM 27,90 €<br />

DMO013921 „X“, 2021 NEU! 12,90 €<br />

DMO010921 Weißburgunder, 2021 13,50 €<br />

DMO010921M Weißburgunder 2021 MAGNUM 32,90 €<br />

DMO011021 „SaarRiesling“, 2021 13,90 €<br />

DMO011021M „SaarRiesling“, 2021 MAGNUM 33,90 €<br />

DMO010821 Wiltinger Riesling VDP.Ortswein, 2021 16,90 €<br />

DMO010821M Wiltinger Riesling, 2021 MAGNUM 39,90 €<br />

DMO013221 Saarburger Riesling VDP.Ortswein, 2021 16,90 €<br />

DMO013221M Saarburger Riesling VDP.Ortswein, 2021 MAGNUM 39,90 €<br />

DMO013321 Ockfener Riesling feinherb VD.Ortswein, 2021 16,90 €<br />

DMO013321M Ockfener Riesl. feinherb VDP.Ortsw., 2021 MAGNUM 39,90 €<br />

DMO014021 Kanzemer Riesling VDP.Ortswein, 2021 NEU! 17,90 €<br />

DMO019821P „Ortsweine-Probierpaket“, 2021 (4 Flaschen) 62,00 €<br />

statt 68,60 € nur<br />

DMO010321 „Rotschiefer“ Riesling Kabinett, (feinherb) 2021 13,90 €<br />

DMO010321M „Rotschiefer“ Riesling Kabinett, 2021 MAGNUM 33,90 €<br />

DMO012821 Ritterpfad Riesling Kabinett VDP.GL, 2021 15,90 €<br />

DMO012821M Ritterpfad Riesl. Kabinett VDP.GL, 2021 MAGNUM 38,90 €<br />

DMO012921 Bockstein Riesling Kabinett VDP.GL, 2021 17,90 €<br />

DMO013521 Geisberg Riesling Kabinett VDP.GL, 2021 21,00 €<br />

DMO019921P „Kabinett-Probierpaket“, 2021 (4 Flaschen) 62,00 €<br />

statt 68,70 € nur<br />

DMO013000 Pinot Chardonnay Brut 19,90 €<br />

DMO011816 „1900 Brut“ 2016 26,50 €<br />

DMO011121 Alte Reben „Fuder Nr.4“, 2021 * 19,95 €<br />

DMO013121 Bockstein Riesling Großes Gewächs, 2021 * 34,00 €<br />

DMO013421 Schonfels Riesling Großes Gewächs, 2021 * 36,00 €<br />

DMO011221 Volz Riesling Großes Gewächs, 2021 * 36,00 €<br />

DMO011421 Altenberg „Alte Reben“ Riesling GG, 2021 * 46,00 €<br />

DMO011521 Gottesfuß „Alte Reben“ Riesling GG, 2021 * 46,00 €<br />

DMO010521 Scharzhofberger Riesling GG, 2021 * 49,00 €<br />

ÖSTERREICH | Heinrich – Neusiedlersee<br />

alle BIO<br />

OBL020918 „naked red“, rot 2018 8,50 €<br />

OBL021520 „naked white“, weiß 2020 10,95 €<br />

OBL021921 „naked rosé“, 2021 10,95 €<br />

OBL029800P „naked“-Probierpaket (6 Fl.) statt 60,80 € nur 55,00 €<br />

OBL020121 Chardonnay Leithaberg DAC, 2021 16,50 €<br />

OBL021820 Salzberg Weißburgunder, 2020 26,00 €<br />

OBL021617 „Weisze Freyheit“, weiß 2017 PARKER: 93 P 21,90 €<br />

OBL021720 „Graue Freyheit“, weiß 2020 29,00 €<br />

OBL020318 Blaufränkisch, 2018 11,80 €<br />

OBL020218 Zweigelt, 2018 11,90 €<br />

OBL020519 St. Laurent, 2019 15,90 €<br />

OBL021218 Blaufränkisch Leithaberg DAC, 2018 21,90 €<br />

OBL020418 Pannobile, 2018 FALSTAFF: 94 P 24,90 €<br />

OBL020717 Gabarinza, rot 2017 WINE ENTHUSIAST: 95 P 37,50 €<br />

OBL020817 Salzberg, rot 2017 FALSTAFF: 98 P 69,90 €<br />

Hinweis zum Datenschutz: Sollten Sie kein Interesse an der Zusendung unserer Informationen haben, können Sie jederzeit einer weiteren Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke widersprechen.<br />

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E-Mail<br />

Lieferung per: 0 DHL 0 DPD 0 Selbstabholer<br />

Zahlungswunsch: 0 Bankeinzug 0 Rechnung<br />

Frei Haus ab 95,00 € oder 12 Flaschen (Wein, Spirituosen, Olivenöl). Unterhalb der<br />

Frei-Haus-Grenze erheben wir eine Versandkostenpauschale in Höhe von 6,50 €.<br />

Versandkosten ins Ausland auf Anfrage oder einzusehen unter www.pinard.de<br />

IBAN<br />

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Kreditkarte: 0 Mastercard 0 Visa 0 American Express<br />

Datum / Unterschrift<br />

Kreditkartennummer Gültig bis Prüfziffer<br />

Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die letzte Ware einer einheitlichen Bestellung in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Pinard de Picard GmbH & Co.KG, Alfred-Nobel-Allee 28, 66793 Saarwellingen,<br />

Tel.: 06838/97950-0, Fax:-30, E-Mail: info@pinard.de) mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie unter<br />

https://www.pinard-de-picard.de/geschaeftsbedingungen.html einsehen. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/datenschutz.html. Gerne können Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sowie die Datenschutzerklärung auch in schriftlicher Form bei uns anfordern. Allgemeine Informationen über den Umfang der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten und über Ihre Datenschutzrechte finden<br />

Sie unter https://www.pinard-de-picard.de/kontakt/190111_Informationspflicht_Datenerhebung_V1.10.pdf

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