GASTRO das Fachmagazin 6-7/22
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Pizza & Pasta (Seite 38)<br />
D A S F A C H M A G A Z I N Ausgabe 6-7/20<strong>22</strong><br />
Bierige Alternativen (Seite 60)<br />
WIR VERSTEHEN UNS.<br />
agm.at<br />
Ausgabe 6-7, Juni/Juli 20<strong>22</strong>, 39. Jahrgang, Österreichische Post AG, GZ 02Z033305 M, H1 Medien & <strong>GASTRO</strong> Verlag GmbH, Gersthofer Straße 87, 1180 Wien<br />
Coverfotos: Gresei / Adobe Stock (Bierglas), Vasiliy / Adobe Stock (Pizza), Flughafen Wien (großes Bild)<br />
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6-7/20<strong>22</strong><br />
EDITORIAL 3<br />
Wir haben‘s in der Hand!<br />
Nachhaltigkeit! Welch<br />
sperriger Begriff und<br />
welch weit gefasstes<br />
Thema. Immer mehr Betriebe<br />
und Institutionen<br />
verwenden ihn, doch immer<br />
weniger Verantwortliche<br />
meinen damit <strong>das</strong><br />
Gleiche. Nachhaltigkeit als<br />
Gebot der Stunde – Stichwort<br />
Klimawandel, Plastikgesellschaft,<br />
überfischte Meere etc.etc.<br />
– ist ein Thema, an dem keiner mehr vorbeikommt.<br />
Was wirklich damit gemeint ist und<br />
in der Praxis dahintersteht, haben wir<br />
versucht herauszufinden. Und sind auf<br />
wirklich engagierte Betriebe gestoßen.<br />
Gastronomen und Gastgeber, die<br />
es ernst meinen mit diesem Thema, es<br />
transparent machen und auch gut kommunizieren.<br />
Gerade letzteres steckt<br />
mancherorts noch in den Kinderschuhen<br />
und ist doch ein ganz wesentlicher<br />
Faktor. Dass eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />
nicht einfach umzusetzen ist, sei<br />
unbestritten. Gilt es doch immer, Ökologie<br />
und Ökonomie in einen verträglichen<br />
Einklang zu bringen. Doch bei allen<br />
Stolpersteinen ist klar: Ohne Nachhaltigkeit<br />
geht gar nichts mehr, wie sowohl<br />
beim ÖHV-Kongress als auch bei<br />
den Österreichischen Tourismustagen<br />
zu hören war.<br />
Ein definitiv weniger sperriges Thema<br />
ist unsere Ethno Küche, die sich<br />
diesmal mit Italien befasst.<br />
Bella Italia gleichsam als<br />
Synonym für Urlaub, Dolce<br />
Vita und vor allem gutes<br />
Essen. Pizza und Pasta<br />
sind Ausdruck von Lebensfreude<br />
und lassen sofort ein<br />
klein bisschen Urlaubsstimmung<br />
aufkommen.<br />
Lesen Sie bei uns die aktuellen<br />
Trends hinsichtlich<br />
Geschmack und Zubereitung der berühmten<br />
Teigflade und lassen Sie sich<br />
von den vielen Nudelvariationen um<br />
den Finger wickeln.<br />
Dass österreichische Kochkünstler<br />
die große, weite Welt erobern, ist nicht<br />
neu. Einer von ihnen, Wolfgang Puck,<br />
ist kurz einmal zurückgekehrt, um sein<br />
neues Restaurant am Flughafen Wien<br />
zu eröffnen. Wir haben mit ihm gesprochen<br />
und siehe da: Auch er setzt dort auf<br />
Pizza!<br />
Bei so viel Pizza und Pasta sind auch<br />
wir endgültig in kollektive Urlaubsstimmung<br />
verfallen, gehen daher in einen<br />
kurzen Slow Down und erscheinen<br />
diesmal mit der nächsten Ausgabe erst<br />
wieder in sechs Wochen, und zwar Mitte<br />
August.<br />
Bis dahin wünschen wir allen einen<br />
wundervollen Sommer und allen, die einen<br />
Urlaub geplant haben, einen wundervollen<br />
solchen.<br />
<br />
Ihr Kurt HEINZ<br />
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von 13.06. - 26.06.05.20<strong>22</strong><br />
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4 INHALT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Aktuell & angesagt<br />
Sommer, Sonne & Pizza<br />
Nicht immer, aber immer öfter<br />
Aktuell & angesagt<br />
Der ökologische Fußabdruck<br />
im Visier<br />
Seite 6<br />
Nachhaltigkeit wird zum Dauerbrenner<br />
und wenn es um deren<br />
Umsetzung geht, dann stehen<br />
Bio, Regionalität & Saisonalität an<br />
erster Stelle.<br />
Seite 12<br />
Buchtipps<br />
Personelles<br />
Vorschau und Impressum<br />
Seite 128<br />
Seite 129<br />
Seite 130<br />
Unser Nachbar Italien hat sich<br />
nicht zuletzt durch seine Kulinarik<br />
in die Herzen der Österreicher<br />
katapultiert.<br />
Seite 38<br />
Pasta vom Feinsten<br />
Pasta selber machen liegt genauso<br />
im Trend, wie handwerklich<br />
gut gemachte Pasta vom kleinen<br />
Produzenten zu kaufen.<br />
Seite 46<br />
Foto: Andrea Jungwirth<br />
Der alte Slogan einer deutschen<br />
AF-Biermarke beschreibt den<br />
Trend zu Biergenuss mit weniger<br />
bzw. ganz ohne Alkohol ziemlich<br />
gut. Dabei muss der Geschmack<br />
allerdings erhalten bleiben.<br />
Seite 60<br />
Jeder Gin ein Gewinn<br />
Foto: Marko @zlouma<br />
Bio, mit gutem Gewissen<br />
Bio ist heute ein Begriff und<br />
beinahe ein Viertel der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in Österreich<br />
sind Bio-Betriebe.<br />
Seite 20<br />
Mediterrane Kräuter<br />
Die mediterrane Küche lebt von<br />
einfachen, aber hochwertigen<br />
Zutaten, die ohne viel Schnickschnack<br />
zubereitet werden.<br />
Seite 50<br />
Gin-Tonic ist seit einigen Jahren<br />
wieder buchstäblich in aller<br />
Munde. Und der Hype scheint kein<br />
Ende zu finden.<br />
Seite 66<br />
Die Nudel unter der Lupe<br />
Food 18 bis 57<br />
Sommer, Sonne & Desserts<br />
Für diesen Sommer gibt es eine<br />
Reihe an süßen Desserts, die nur<br />
darauf warten, von den Gästen<br />
entdeckt zu werden.<br />
Seite 26<br />
Mit Vernunft genießen<br />
Eines ist uns allen klar, so viel<br />
Fleisch, wie wir zurzeit essen, <strong>das</strong><br />
wird in Zukunft nicht mehr möglich<br />
sein.<br />
Seite 32<br />
Foto: tugolukof / Adobe Stock<br />
Food<br />
L’Osteria ist ein Franchise-Konzept<br />
mit Geschichte. Seit 1999 hat<br />
man sich hier der Pasta verschrieben<br />
– und dem italienischen<br />
Lebensgefühl.<br />
Seite 52<br />
„Auch Multimillionäre können<br />
rechnen“<br />
Hollywood-Starkoch Wolfgang<br />
Puck war jüngst in Wien zur offiziellen<br />
Eröffnung seines Restaurants<br />
am Flughafen Wien.<br />
Seite 54<br />
Foto: Flughafen Wien<br />
Cold drinks 58 bis 75<br />
Gerührt, nicht geschüttelt<br />
Biercocktails werden immer beliebter.<br />
Aus nachvollziehbaren<br />
Gründen sollte der Shaker bei<br />
solchen Rezepten allerdings tabu<br />
bleiben.<br />
Seite 72<br />
Foto: Die Deutschen Brauer
6-7/20<strong>22</strong><br />
INHALT 5<br />
www.exito.ag<br />
Non food 86 bis 105 Hot drinks 76 bis 85<br />
Bio-Kaffee, mit gutem<br />
Gewissen<br />
Was gibt es schöneres für einen<br />
Kaffeetrinker, als wenn der aromatische<br />
Duft von frischem Kaffee<br />
den Raum durchzieht.<br />
Seite 78<br />
Er muss nicht immer heiß sein<br />
Dass kalter Teegenuss die Sinne<br />
belebt, steht schon seit fast 120<br />
Jahren fest – und auch in Wien<br />
lädt man zur kühlen<br />
Tea-Party.<br />
Seite 84<br />
„Langsam nähern wir uns<br />
wieder den gewohnten<br />
Veranstaltungszahlen“<br />
Josef Donhauser hat seine Karriere<br />
vor gut 30 Jahren begonnen<br />
und ist inzwischen zu einem der<br />
größten Player am heimischen<br />
Gastronomiemarkt geworden.<br />
Seite 92<br />
Die Karten werden neu gemischt<br />
Die Österreicher waren dem bargeldlosen<br />
Bezahlen gegenüber<br />
schon immer aufgeschlossen.<br />
Seite 98<br />
Nachhaltig eingedeckt<br />
Gerade in den Bereichen Ambiente<br />
und Tischkultur gibt es eine<br />
Vielzahl an Möglichkeiten, den<br />
Betrieb etwas nachhaltiger zu gestalten.<br />
Seite 102<br />
Foto: DoN Group<br />
Foto: stux<br />
Tourismus & Hotellerie 106 bis 127<br />
Foto: Salzburgerland Tourismus<br />
Foto: Davide Angelini / Adobe Stock<br />
Die Aussichten sind gut<br />
Das sagt zumindest eine Studie<br />
im Auftrag der Österreich Werbung<br />
zum Thema Sommertourismus<br />
in Österreich.<br />
Seite 108<br />
Kost ohne Logis<br />
Hotelrestaurants haben es nicht<br />
leicht. Die Hemmschwelle für Einheimische,<br />
über ihre Schwelle zu<br />
treten, ist groß.<br />
Seite 114<br />
Holz kann’s besser!<br />
Auf Nachhaltigkeit umzurüsten,<br />
kann bei Gebäuden teuer werden.<br />
Gleich richtig zu bauen ist<br />
der bessere und zweifelsfrei auch<br />
günstigere Weg.<br />
Seite 118<br />
Der menschliche Mehrwert<br />
entscheidet!<br />
Der Anspruch an <strong>das</strong> Menschliche<br />
steigt und der menschliche Faktor<br />
verhindert die Ersetzung durch<br />
Automatisation.<br />
Seite 120<br />
„Trend zur Akademisierung<br />
macht auch vor Tourismusindustrie<br />
nicht halt“<br />
Interview mit Dr. Florian Aubke ist<br />
Head of Study Programs Tourism<br />
& Hospitality Management der<br />
FHWien.<br />
Seite 126<br />
SCHEIBLHOFER RESORT<br />
GASTGARTEN ODER<br />
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6 AKTUELL & ANGESAGT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
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Qualitative Fleischwirtschaft<br />
Die AMA vergab hohe Auszeichnungen<br />
für vorbildliche Unternehmen<br />
und Projekte zur Qualitätserhöhung,<br />
für Geschäfte und Produkte. Statt wie<br />
ursprünglich im Herbst 2021 geplant,<br />
wurden die Lukulli heuer im Frühjahr<br />
übergeben. Hier wurden herausragende<br />
Leistungen und vorbildliche Projekte<br />
zur Qualitätsverbesserung von Fleisch<br />
geehrt. Die besten AMA-zertifizierten<br />
Fleischerzeugnisse und Verkaufsgeschäfte,<br />
denen Qualität ein besonderes Anliegen<br />
ist, wurden gekrönt. Erstmals wurde<br />
auch ein AMA-Lukullus für den besten<br />
Fleisch-Direktvermarkter und die beste<br />
Fleischerei im Programm AMA GENUSS<br />
REGION verliehen. „Die Prämierungen<br />
sind sichtbare Anerkennungen für die<br />
Fleischwirtschaft in ihrem Streben nach<br />
höchster Qualität. Das stärkt <strong>das</strong> Image<br />
der Branche, vor allem aber stärkt es <strong>das</strong><br />
Vertrauen der Konsumenten“, sagt Michael<br />
Blass, Geschäftsführer der AMA-<br />
Marketing.<br />
www.amainfo.at<br />
Foto: AMA<br />
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Magazin<br />
Newsletter<br />
Socialmedia<br />
Das Netzwerk<br />
für die<br />
Gastronomie<br />
und Hotellerie<br />
Social Dining im neuen LENZ<br />
Das LENZ versteht sich<br />
als gelassener Genuss-<br />
und Brunchsalon,<br />
in dem authentische, regionale<br />
Spezialitäten darauf<br />
warten, entweder als<br />
Klassiker oder auch neue<br />
Kreation auf den Tisch<br />
zu kommen. Das LENZ<br />
setzt ausschließlich auf<br />
Art. 1600<br />
Produkte aus der Region<br />
- vom Alt Wiener Backfleisch<br />
und dem Sauerrahm-Kaiserschmarren<br />
bis zum Ziegenkäsekaramell<br />
und ofengeröstetem<br />
Karfiol. Auch die Weinkarte<br />
kann sich sehen lassen:<br />
Eine österreichische Melange aus großen<br />
Namen, Rebsorten und Lagen, Naturund<br />
Bioweinen, Jungwinzern, Neuentdeckungen<br />
und einer interessante Roséauswahl.<br />
Beim Chef ’s Table TISCH #10<br />
STAR-Burger<br />
freuen sich 10 Gäste auf 10 Gerichte, die<br />
von 10 Weinen begleitet werden. Selbstverständlich<br />
bleibt auch bei diesem exklusiven<br />
Event alles zu 100 Prozent lokal.<br />
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Foto: Lenz
UNTERNEHMEN<br />
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8 AKTUELL & ANGESAGT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Mitarbeiterkleidung<br />
aus Holz<br />
Emanuel Burger ist Unternehmer<br />
und Designer aus Österreich<br />
– mit Wood Fashion präsentiert<br />
er Mode, die in der Heimat<br />
designt und hergestellt wurde.<br />
Der HolzStoff, aus dem die Kleidung<br />
besteht, setzt sich aus der<br />
Lyocellfaser TENCEL zusammen,<br />
hergestellt vom Faserproduzenten<br />
Lenzing aus Oberösterreich.<br />
Sie wird aus Buchenholz<br />
gewonnen und stammt aus bestehender,<br />
regionaler und nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft, bei der<br />
weder Fungizide, Pestizide noch<br />
Bewässerung eingesetzt werden.<br />
Die Kollektion zeichnet sich<br />
auch durch funktionale Vorzüge<br />
aus, ist atmungsaktiv, verringert<br />
Schweißgeruch, überzeugt durch<br />
Langlebigkeit, Tragekomfort und<br />
Passform auch in der Bewegung.<br />
Damit ist Wood Fashion als Corporate<br />
Bekleidung für Mitarbeiter<br />
geeignet. Sollte die Kleidung doch<br />
einmal ausgedient haben, so geht<br />
sie dort hin, wo sie herkam – in die<br />
Natur. Das „No-Traces“ Material<br />
hinterlässt keine Spuren. Nach<br />
etwa sechs Wochen beginnt <strong>das</strong><br />
Gewebe wieder zu 100 Prozent<br />
mit der Natur zu verschmelzen.<br />
www.wood-fashion.at<br />
Fotos: Christian Leopold<br />
Moderner Luxus im Burgenland<br />
Erich Scheiblhofer, der Winzer aus dem<br />
Burgenland, hat ein Wein-Wellness-<br />
Resort errichtet. Es verfügt über 118 Zimmer,<br />
ein Restaurant mit 300 Sitzplätzen<br />
und einem Außenbereich mit Naturteich,<br />
drei Bars sowie eine großzügig gestaltete<br />
Wellnessanlage und moderne Veranstaltungsräume.<br />
„Mit der Eröffnung des<br />
Hotels habe ich mir einen Lebenstraum<br />
erfüllt. Mein ganzer Dank gilt dabei allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die gemeinsam mit mir so viel Arbeit<br />
und Leidenschaft in dieses Herzensprojekt<br />
gesteckt haben“, so Scheiblhofer. Für<br />
Planung und Design war der renommierte<br />
Architekt Arkan Zeytinoglu zuständig,<br />
der durch nachhaltige und verantwortungsbewusstes<br />
Architekturkonzepte<br />
überzeugt. „Wir haben für den Entwurf<br />
die regionale Struktur und Bautypologie<br />
des typischen burgenländischen Angers<br />
aufgenommen. Der Anger dient nicht nur<br />
als Metapher für zeitgenössische Architektur,<br />
sondern ist funktionierender Hotelorganismus<br />
und wird im Resort zu einem<br />
gemeinsam bespielten Platz“, sagt<br />
Zeytinoglu.<br />
www.theresort.at<br />
Ökologie im<br />
Almwellness-Resort Tuffbad<br />
Noch lange vor dem<br />
heutigen Öko-Trend<br />
hat sich <strong>das</strong> Almwellness-Resort<br />
Tuffbad in<br />
Kärnten auf den Weg der<br />
Nachhaltigkeit gemacht:<br />
Wohnen in ursprünglichen<br />
Bauten, Bio-Essen<br />
unter der Grünen Haube<br />
und 100 Prozent Naturstrom<br />
aus Wasserkraft<br />
vom Tuffbad Bach. Zur<br />
natürlichen Beheizung<br />
des Hauses werden überall<br />
Wärmepumpen eingesetzt,<br />
die bis zu 90% Co2<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Öl- oder Gasheizungen einsparen.<br />
Gäste mit E-Auto können ihr Fahrzeug<br />
an der hauseigenen E-Tankstelle aufladen.<br />
Zudem wird ein komplett verpackungsfreies<br />
Frühstück angeboten. Der<br />
hohe Hotelanspruch von Vier-Sterne-<br />
Superior zieht sich durch alle Chalets, die<br />
nach Originalplänen Lesachtaler Bauernhäuser<br />
renoviert wurden. Die im Lesachtal<br />
traditionelle Lüftlmalerei wurde mit<br />
jungen Künstlern reaktiviert.<br />
www.almwellness.com<br />
Foto: Monika Nguyen<br />
Foto: Martin Lugger
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10 AKTUELL & ANGESAGT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
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ge-<br />
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teckt.<br />
-<br />
eine<br />
sen,<br />
z-<br />
hr<br />
Foto: Sabine Klimpt<br />
Zertifizierung<br />
DProduktfoto ie Arcotel Hotel s/w<br />
AG wurde<br />
abermals als Leitbetrieb zertifiziert.<br />
Geschäftsführerin Monica<br />
Rintersbacher sagt hierzu: „Qualität,<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
stehen bei ARCOTEL stets im<br />
Mittelpunkt und <strong>das</strong> sind nur einige<br />
der Gründe, warum sich die<br />
Hotel Gruppe neuerlich als Leitbetrieb<br />
qualifiziert hat.“ Als Arbeitgeber<br />
von rund 770 Mitarbeitern ist<br />
Arcotel der größte private Hotelbetreiber<br />
in Österreich. Mittlerweile<br />
11 österreichische und deutsche<br />
Hotels zählen zu Arcotel.<br />
Leitbetreibe Austria repräsentiert<br />
seit über 30 Jahren die Vorbildunternehmen<br />
der heimischen Wirtschaft.<br />
Vor der Zertifizierung muss<br />
der angehende Leitbetrieb ein umfangreiches<br />
Qualifikationsverfahren<br />
durchlaufen. Sind alle Kriterien<br />
erfüllt, kann eine Auszeichnung<br />
Produktfoto 4c<br />
als Leitbetrieb stattfinden.<br />
www.arcotel.com<br />
www.leitbetriebe.at<br />
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FLIEGENFREI<br />
auch Stechmücken, Wespen, Mostfliegen, etc.<br />
Mit dem batteriebetriebenen<br />
automatischen Zerstäuber wird<br />
Ungeziefer aus sämtlichen Räumen,<br />
auch Gasträumen ferngehalten.<br />
Das geruchslose Spray ist für den Menschen<br />
völlig ungefährlich. Ein Gerät deckt bis 70 qm Fläche ab.<br />
Nach 24 Stunden ist der Raum insektenfrei, selbst bei geöffneten<br />
Fenstern und Türen.<br />
Wir haben auch andere Systeme für Küche,<br />
Produktion und sehr große Räume am Lager.<br />
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Heilsbergstr. 29-31<br />
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Verkäufer gesucht<br />
BIO bedeutet Nachhaltigkeit<br />
BIO ist Genuss- und<br />
Nachhaltigkeitsfaktor<br />
zugleich, . BIO ist aber<br />
auch ein Aushängeschild,<br />
und so setzen immer mehr<br />
Betriebe auf 100 Prozent<br />
BIO – und <strong>das</strong> möglichst<br />
regional. Bio Austria als<br />
Netzwerk der österreichischen<br />
Biobauern und als<br />
größter Bio-Verband in<br />
Europa repräsentiert die<br />
österreichische Bio-Landwirtschaft<br />
mit 13.500 Mitgliedern<br />
und mehr als 430<br />
Partnerunternehmen in<br />
der Wirtschaft.<br />
Im Rahmen der BIO <strong>GASTRO</strong> TRO-<br />
PHY zeichnet Bio Austria jährlich besonders<br />
ambitionierte Bio-Gastronomiebetriebe<br />
aus. In der Kategorie „Größtes<br />
Bio-Engagement“ wurde <strong>das</strong> Retter<br />
Bio-Natur-Resort in Pöllauberg prämiert.<br />
Seit 30 Jahren selbst Bio-Landwirtschaft,<br />
wird es von Biobauern in einem Umkreis<br />
von 25 km beliefert. Die Lebensmittel<br />
werden in der seit 2004 bio-zertifizierten<br />
und mit einer Gault Millau Haube sowie<br />
zwei Falstaff-Gabeln gekrönten Küche<br />
verarbeitet. Traditionell gebackenes<br />
Brot, Marmeladen, Destillate und vieles<br />
mehr stammen vom Retter Biogut. Beim<br />
Fleisch, <strong>das</strong> von Freilandtieren stammt,<br />
werden alle Teile verarbeitet. Aktuell<br />
wurde dem Bio-Natur-Resort jetzt auch<br />
<strong>das</strong> Österreichische Umweltzeichen<br />
„Green Location“ für umweltfreundliche<br />
Tagungen verliehen. Das Österreichische<br />
Umweltzeichen ist schon lange Bestandteil<br />
des nachhaltigen Wirtschaftens.<br />
www.retter.at<br />
„Leuchtturm-Projekte“ für<br />
Mitarbeitersuche<br />
Im März dieses Jahres wurde vom BM<br />
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort<br />
gemeinsam mit der Österreichischen<br />
Hotel- und Tourismusbank<br />
(ÖHT) die diesjährige Leuchtturm-<br />
Förderungsaktion ausgelobt. Noch bis<br />
zum 30. Juni 20<strong>22</strong> können innovative<br />
Projekte zu neuen Beschäftigungsmodellen<br />
und Mitarbeiterkonzepte im<br />
Tourismus eingereicht werden. Erste<br />
Erkenntnisse aus bereits laufenden Initiativen<br />
und Studien zum Thema zeigen,<br />
<strong>das</strong>s den Mitarbeitern nicht-monetäre<br />
Faktoren wie Zufriedenheit und ein<br />
wertschätzender Umgang miteinander<br />
sowie eine nachhaltige Betriebsausrichtung<br />
zunehmend wichtiger werden. Der<br />
bereits laufende Call der Leuchtturm-<br />
Förderungsaktion „Innovative Beschäftigungsmodelle<br />
und Mitarbeiterkonzepte<br />
für die Hotellerie und Gastronomie“<br />
hat die Zielsetzung, <strong>das</strong>s Tourismusdestinationen<br />
und Betriebe sich mit den aktuellen<br />
Herausforderungen am Arbeitsmarkt<br />
beschäftigen und gemeinsam<br />
innovative Lösungsansätze erarbeiten.<br />
„Im Bestreben, mehr Mitarbeiter für die<br />
Tourismusbranche zu begeistern, werden<br />
wir insgesamt bis zu zwei Millionen<br />
Euro für innovative Projekte mit neuartigen<br />
Lösungsansätzen zur Verfügung<br />
stellen,“ so Tourismusstaatssekretärin<br />
Susanne Kraus-Winkler.<br />
www.oeht.at/produkte/innovation<br />
Foto: Retter
6-7/20<strong>22</strong><br />
AKTUELL & ANGESAGT 11<br />
Foto: Ay Pilic<br />
Neuer Vertrieb für<br />
Dr. Falafel<br />
Die Falafel von<br />
Dr. Falafel haben<br />
in Österreich<br />
eine stetig<br />
wachsende Fangemeinde.<br />
Dieser<br />
Tage wurde<br />
zwischen „Dr.<br />
Falafel“ Emanuel<br />
Yagudayev und<br />
Ergün Kuzugüdenli<br />
(l.), dem Geschäftsführer<br />
des Handelsunternehmens Ay Pilic, eine Vertriebspartnerschaft<br />
geschlossen. Damit kann die Gastronomie<br />
österreichweit ab sofort von Ay Pilic auch mit den beliebten<br />
Falaffel von Dr. Falafel beliefert werden.<br />
www.aypilic.at<br />
Allgäuer Qualität<br />
as HUBERTUS Moun-<br />
Refugio Allgäu in Dtain<br />
Balderschwang ist ab sofort<br />
Bioland-Partner mit<br />
Bronze-Auszeichnung.<br />
Somit stammen fast 60<br />
Prozent der Zutaten für<br />
die Speisen aus regionalem,<br />
biologischem Anbau. Mit diesem Schritt führt <strong>das</strong> Allgäuer<br />
Hotel, <strong>das</strong> seit jeher auf Produkte aus der Heimat setzt,<br />
seinen nachhaltigen kulinarischen Kurs des Holistic Food<br />
fort. Durch die offizielle Partnerschaft mit Bioland wird der<br />
Qualität und Herkunft nun eine noch stärkere Bedeutung<br />
zuteil, da die eingekauften Speisen zwingend Bio-Qualität<br />
und die Lieferanten Bio-Zertifikate aufweisen müssen. Die<br />
Gastgeber Christa, Karl und Marc Traubel sowie Küchenchef<br />
Knölke kennen die Produzenten aus dem Allgäu und<br />
dem Bregenzerwald persönlich.<br />
www.hotel-hubertus.de<br />
Foto: Hubertus<br />
Marktgemeinde Buchkirchen<br />
AUSSCHREIBUNG<br />
Neuverpachtung des Gastronomiebetriebes im Veranstaltungszentrum Buchkirchen<br />
Die Marktgemeinde Buchkirchen verpachtet ab 1. August 20<strong>22</strong> den ganzjährig geführten Gastronomiebetrieb (Betriebsform:<br />
Gasthaus) im Veranstaltungszentrum Buchkirchen (Hundshamerstraße 7, 4611 Buchkirchen). Damit verbunden ist auch die<br />
gastronomische Betreuung aller Veranstaltungen im Veranstaltungszentrum Buchkirchen. Gesucht wird ein(e) innovative(r) und<br />
dynamische(r) Gastronomiepächter(in) mit einem hohen Maß an Einsatzbereitschaft und Flexibilität.<br />
Beschreibung des Pachtobjektes:<br />
● Die Gesamtfläche des Gastlokals (Gaststube, Stüberl, Kellerstüberl) einschließlich Küche beträgt ca. 190 m². Die Gesamtfläche<br />
des Pachtgegenstandes inkl. Nebenräume ca. 380 m².<br />
● Das Lokal liegt im Ort Buchkirchen und ist räumlich im Veranstaltungszentrum Buchkirchen integriert.<br />
● Die Höhe des angemessen erscheinenden Pachtzinses ist im schriftlichen Anbot des Interessenten, welches bis spätestens<br />
30. Juni 20<strong>22</strong> beim Marktgemeindeamt Buchkirchen, 4611 Buchkirchen, Hauptstraße 11, einzureichen ist, anzugeben.<br />
● Das Lokal mit allen Wirtschaftsräumen ist betriebsfertig ausgestattet und eingerichtet, wobei für die vorhandenen Einrichtungsgegenstände<br />
eine Kaution zu erlegen ist. Weitere Investitionen sind vom Pächter selbst zu übernehmen.<br />
● Der Betrieb ist ganzjährig offen zu halten (ausgenommen Ruhetag und Betriebsurlaub).<br />
Besichtigung und nähere Informationen betreffend Anbotlegung:<br />
Interessenten melden sich bitte am Marktgemeindeamt Buchkirchen bei Herrn AL Ing. DI (FH) Christoph Hettich unter<br />
07242 / 28005-02 bzw. per E-Mail: gemeinde@buchkirchen.ooe.gv.at
Der ökologische<br />
Fußabdruck<br />
im Visier<br />
Foto: Salzburgerland
6-7/20<strong>22</strong><br />
GREEN<br />
FUTURE<br />
NACHHALTIGKEIT 13<br />
Nachhaltigkeit wird zum Dauerbrenner und wenn es um deren Umsetzung geht, dann stehen<br />
Bio, Regionalität & Saisonalität an erster Stelle. Denn sie sind die Basis für nachhaltiges<br />
Wirtschaften in allen Bereichen. <br />
Von Petra Pachler<br />
Doch was bedeutet Regionalität<br />
eigentlich genau? Eine offizielle<br />
Definition dazu gibt es nicht,<br />
aber für alle ist klar, was damit<br />
gemeint ist: Transporte mit Schiff oder<br />
Flugzeug um die halbe Welt sind zu vermeiden,<br />
die Verwendung von -möglichst<br />
saisonalen – Produkten aus der Region<br />
ist zu bevorzugen. Wenn es dann<br />
noch BIO ist, dann ist bereits ein großer<br />
Schritt in Richtung Nachhaltigkeit<br />
gemacht, denn Bioanbauflächen<br />
tun Mensch und Umwelt gut. BIO wiederum<br />
ist eindeutig definiert und wird<br />
mit unterschiedlichen Siegeln angeboten.<br />
Das AMA-Biosiegel ist hier der beste<br />
Garant. Und Saisonalität als selbsterklärend<br />
tritt sowieso immer mehr in<br />
den Vordergrund.<br />
Eine intakte Landschaft, wie hier im<br />
Salzburgerland, ist die Grundvoraussetzung<br />
für nachhaltiges Wirtschaften.<br />
Foto: Salzburgerland<br />
Die Bewusstseinsbildung steigt<br />
Gerade Gastronomie und Hotellerie<br />
können für den Nachhaltigkeitsaspekt<br />
eine Menge tun. Lebensmittelabfälle,<br />
die in die Biogasanlage wandern, haben<br />
sozusagen ein zweites Leben. Lebensmittelreste,<br />
die z.B. durch die App<br />
„to good to go“ weiterverwendet werden,<br />
kommen erst gar nicht zum Abfall.<br />
Mehrweggebinde in der Gastronomie<br />
reduzieren Müll und vermeiden Plastik,<br />
Energie effiziente Geräte sparen sowohl<br />
Strom als auch Wasser. „Gäste möchten<br />
wissen, was Du mit Deinem Wasser<br />
machst“, sagte Spartenobmann der<br />
Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ro-<br />
Zitat<br />
Christine_Rechling_fotoCRafie<br />
„Wir müssen<br />
Gratisparkplätze<br />
durch nachhaltige<br />
Mobilitätsangebote<br />
ersetzen und<br />
umweltschonendes<br />
Verhalten belohnen.<br />
Infrastruktur und<br />
zeitgemäße<br />
Mobilitätsangebote<br />
kosten Geld. “<br />
Ulrich Andres, GF Österreichs<br />
Wanderdörfer<br />
Mobilität im Fokus der Nachhaltigkeit<br />
Mobilität ist DAS Thema in der<br />
Nachhaltigkeit schlechthin und<br />
hier kristallisiert sich der Tourismus<br />
als Treiber für die Mobilitätswende im<br />
ländlichen Raum heraus. Denn was<br />
im städtischen Bereich dank Öffis gut<br />
funktioniert, ist hier schwieriger umzusetzen,<br />
Stichwort „Herausforderung<br />
der letzten Meile“. Aber künftig müssen<br />
Mobilität- und Verkehrsplanung,<br />
E-Mobility und Tourismus Hand in<br />
Hand gehen. Denn beim Thema Nachhaltigkeit<br />
im Tourismus liegt der Fokus<br />
auf der An- und Abreise, sie ist für<br />
80 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich<br />
und nur 20 Prozent liegen<br />
beim Aufenthalt. Wiewohl auch<br />
dort an vielen Stellschrauben gedreht<br />
wird und die Hotellerie, als „Speerspitze<br />
des Tourismus“, wie es Präsident<br />
Walter Veit beim ÖHV Kongress<br />
formulierte, da sehr emsig unterwegs<br />
ist. Das brennende Thema Mobilität<br />
wurde beim jährlichen Symposium der<br />
Wanderdörfer auf den Punkt gebracht:<br />
Destinationen brauchen ganzheitliche<br />
Mobilitätslösungen für touristischen<br />
Erfolg und Erhaltung ihrer Naturräume.<br />
Für Lukas Krösslhuber, GF TVB<br />
Wilder Kaiser, ist klar: „Verkehr ist in<br />
der Wahrnehmung der heimischen<br />
Bevölkerung <strong>das</strong> größte Problem des<br />
Tourismus.“ Nachhaltige Anreisemöglichkeiten<br />
müssen bereits in die touristische<br />
Produktentwicklung integriert<br />
werden.<br />
Tibor Jermendy, Head of On-Demand<br />
Mobility Österreichische Postbus AG:<br />
Es braucht niederschwellige Angebote<br />
und eine „Netflixisierung“ des öffentlichen<br />
Verkehrs!<br />
Foto: marie duecker
14 NACHHALTIGKEIT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
bert Seeber, beim ÖHV Kongress. Der<br />
übrigens auch Investitionszuschüsse<br />
für nachhaltige Projekte fordert.<br />
Die Vorzugsschüler der<br />
Nachhaltigkeit<br />
Dazu zählen jene Betriebe, die auch jetzt<br />
schon <strong>das</strong> Umweltzeichen für nachhaltiges<br />
Agieren auf mehreren Ebenen<br />
führen. In der Gastronomie ist <strong>das</strong> Biogasthaus<br />
Kolarik in diesem Bereich ein<br />
Vertreter der ersten Stunde, aktuell mit<br />
dem Siegel ausgezeichnet wurden 46<br />
Betriebe, 20 davon aus dem Tourismus.<br />
Dieser steht nämlich ganz besonders im<br />
Fokus und für die Österreich Werbung<br />
ist „Nachhaltigkeit die neue Basis für<br />
den heimischen Tourismus“.<br />
Auch da gibt’s Vorzugsschüler, die <strong>das</strong><br />
schon seit Jahre praktizieren und da darf<br />
man getrost <strong>das</strong> Salzburgerland nennen.<br />
Das Land mit 60 Prozent Bio-Anbaufläche<br />
wirbt mit dem Slogan „Bioparadies<br />
Salzburgerland“ und investiert seit langem<br />
in nachhaltige Tourismusprojekte.<br />
CO2-arme Mobilität, Unterkünfte, die sowohl<br />
<strong>das</strong> Biothema als auch Emissionsreduktion<br />
und chemiefreie Bauweise umsetzen<br />
und die Alpine Küche, die auf BIO<br />
und Regionalität setzt. Auch <strong>das</strong> Einbinden<br />
lokaler Betriebe gehört zur Nachhaltigkeit:<br />
Man geht mit den Gästen nicht<br />
nur zu Bauern und Produzenten, sondern<br />
auch zu den lokalen Handwerkern<br />
– in Salzburg sind unter anderem die bekannten<br />
Trachtenbetriebe diese Aushängeschilder,<br />
in Bad Aussee geht man zum<br />
Nachhaltigkeit auf dem Teller<br />
Dass auch Gemeinschaftsverpflegung<br />
nachhaltig und gut sein kann, zeigen<br />
die Auszeichnung einiger Mensen,<br />
wie z.B. die Polizeikantine in Wien oder<br />
<strong>das</strong> Catering „Gaumenfreundinnen“ in<br />
Wien, mit ihrem Fokus auf Bio. Aber<br />
auch Veranstalter setzen vermehrt auf<br />
umweltfreundliche Ausrichtung und<br />
werden – wie <strong>das</strong> Ferry Porsche Congress<br />
Center oder <strong>das</strong> Seminarhotel<br />
Schloss Hernstein – mit dem Umweltzeichen<br />
belohnt.<br />
Auch <strong>das</strong> Projekt Klimateller, initiiert<br />
vom Klimaschutzministerium BMK<br />
und der ÖHV, soll den heimischen Hotelküchen<br />
zu mehr Klimafreundlichkeit<br />
verhelfen. Dafür hat sich die ÖHV Unterstützung<br />
bei Land schafft Leben geholt:<br />
Der unabhängige Verein klärt über<br />
die Produktion heimischer Lebensmittel<br />
auf und stellt seine Hintergrundrecherchen<br />
zur Verfügung, um heimische<br />
Hoteliers über viele verschiedene<br />
Aspekte der klimafreundlichen Küche<br />
zu informieren. „Wir bringen in Österreichs<br />
Hotels <strong>das</strong> klimafreundlichste<br />
Speise- und Getränkeangebot auf den<br />
Teller. Außerdem teilen wir <strong>das</strong> Expertenwissen<br />
von Land schafft Leben mit<br />
1.600 Qualitätshotels in ganz Österreich<br />
und machen Bio-, regionale und<br />
saisonale Schmankerl zu Fixstartern<br />
in der Hotelküche“, so ÖHV-Generalsekretär<br />
Dr. Markus Gratzer.<br />
Bio, fair und nachhaltig sind die<br />
künftigen Parameter und immer mehr<br />
Produzenten setzen für den Umweltschutz<br />
auf völlig fleischlose Produkte,<br />
oder, wie <strong>das</strong> junge Unternehmen Rebel<br />
Meat, auf einen Mix aus pflanzlichen<br />
und tierischen Produkten für Burger<br />
oder Würstel.<br />
ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer:<br />
„Die Hotels sind regionale Feinkostläden!“<br />
Foto: ÖHV<br />
info<br />
„Südtirol, der begehrteste nachhaltige Lebensraum Europas“<br />
Diese starke Ansage unterstreicht die Haltung eines ganzen Landes. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung<br />
der Vereinten Nationen(SDGs) vor Augen, die bis 2030 umgesetzt werden sollen, geht man in Südtirol<br />
konkret an die Umsetzung unter Berücksichtigung der territorialen Gegebenheiten. Einige der nachhaltigen<br />
Argumente sind bereits seit Jahrhunderten fundamentaler Bestandteil der DNS der Südtiroler, weil die<br />
Lebensbedingungen in extremen Bergsituationen keine andere Möglichkeiten boten: Resilienz, Achtsamkeit<br />
für Mensch, Tier und Natur, sparsamer und gezielter Einsatz der Ressourcen, handwerkliches Geschick,<br />
Südtirol setzt darauf, nachhaltige Prinzipien anzuwenden und einzuhalten. Es gibt spezielle Klimagemeinden,<br />
ein Netzwerk für Nachhaltigkeit, die Gemeinwohlökonomie Südtirols und unzählige Gastronomen<br />
und Hoteliers, die nachhaltige Akzente setzen.<br />
In der Südtiroler Werkstatt Mannart z. B. entstehen Unikate wie Tische, Kleiderständer und Lampen, die<br />
allesamt aus Holz der direkten Umgebung bestehen. Es ergibt sich eine bunte Produktpallette, die von<br />
Weinständern über Lampen, Regale und Skulpturen reicht. Ein Stück Natur kann so in jedem Innenraum<br />
Platz finden und eignet sich auch als kontrastreicher Gegensatz zu modernen Hotels oder gastronomischen<br />
Einrichtungen.
6-7/20<strong>22</strong><br />
NACHHALTIGKEIT 15<br />
letzten Hutmacher in Österreich. Die<br />
Wertschöpfung bleibt in der Region und<br />
Betriebe damit erhalten.<br />
Aktuell stand die vor kurzem an der<br />
FH Salzburg abgehaltene Branchenveranstaltung<br />
Brennpunkt Innovation<br />
unter dem Titel „Tourismus Goes<br />
Green“, wo namhafte Experten aus<br />
Wissenschaft und Tourismus die Zukunft<br />
desselben diskutierten. Christian<br />
Baumgartner, Leiter für nachhaltige<br />
Entwicklung im Tourismus der Fachhochschule<br />
Graubünden und einer<br />
der Referenten, fasste in seinem Referat<br />
seine Reflexionen aus 30+ Jahren<br />
Nachhaltigkeitsdiskurs zusammen:<br />
„Umweltqualität, <strong>das</strong> Wohlbefinden<br />
der Gäste, Mitarbeitenden und Einheimischen<br />
muss sich in der Erfolgsbewertung<br />
niederschlagen“.<br />
Das Land Tirol hat mit seinem EU<br />
Projekt CLAR – Clean Alpine Region<br />
von sich aus einen Strategieprozess in<br />
Richtung green gestartet, mit dem Resultat,<br />
<strong>das</strong>s von 19 Pilotregionen, die<br />
Holz als nachhaltiges Bauelement steht<br />
auch in der Südtiroler Werkstatt Mannart<br />
im Mittelpunkt.<br />
Foto: Mannart<br />
sich für <strong>das</strong> Umweltzeichen beworben<br />
haben, allein acht aus Tirol kommen.<br />
Weniger ist mehr<br />
Von allem ein bisschen weniger würde<br />
schon viel ausmachen! Weniger Lebensmittelabfälle,<br />
weniger CO2-Ausstoß,<br />
weniger Treibhausgase, weniger<br />
Energieverbrauch. Auch weniger Touristen!<br />
Die Käseplatte im Salzburgerland steht<br />
stellvertretend für alle regionalen Produkte<br />
im Land.<br />
Foto: Salzburgerland<br />
Aber ganz so einfach ist es dann<br />
doch nicht, denn bei allem grünen Gedanken<br />
steht Ökologie immer versus<br />
Ökonomie, was aber ein alter Hut ist.<br />
Relativ neu hingegen ist die Tatsache,<br />
<strong>das</strong>s der Gast bewusst drauf schaut und<br />
sehr wohl nachfragt, was es denn nun<br />
wirklich mit dem „Green“ im Haus auf<br />
sich hat. Nicht nur, woher <strong>das</strong> „regionale“<br />
Produkt kommt, interessiert ihn,
16 NACHHALTIGKEIT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Nirgendwo sonst gibt es so viele<br />
Bio-Anbauflächen wie in Österreich.<br />
Fotos: Salzburgerland<br />
sondern auch, welchen Radius die Regionalität<br />
hat und wer sich ganz genau<br />
damit beschäftigt, fragt auch nach<br />
dem Futtermittel. Schummeln geht also<br />
nicht mehr und einem wenig engagierten<br />
Pseudokonzept ein grünes Mäntelchen<br />
umhängen, auch nicht. Gefragt<br />
sind durchgängige, transparente Konzepte<br />
und natürlich Label und Siegel.<br />
Wer auf ein staatliches Siegel verweisen<br />
kann, der hat sowieso gewonnen<br />
und für Gastronomie und Hotellerie gilt:<br />
Wer <strong>das</strong> Umweltzeichen auf seinem Betrieb<br />
prangen hat, darf sich getrost umweltfreundlich<br />
nennen.<br />
Eine Umfrage der WKO, Fachverband<br />
der Hotellerie, zur aktuellen Stimmungslage<br />
ergab: Für 70 Prozent der<br />
Betriebe ist <strong>das</strong> Thema Nachhaltigkeit<br />
unverändert präsent, 18 Prozent sehen<br />
einen verstärkten Trend und Nachhaltigkeit<br />
als Buchungsgrund.<br />
Bio-Weltmeister<br />
Im Biovorzeigeland Österreich – nirgendwo<br />
sonst gibt es so viele Bio-<br />
Anbauflächen wie bei uns – sind die<br />
kleinstrukturierten Landwirtschaften<br />
idealer Nährboden dafür. Die Biobauern<br />
füttern und halten ihre Tiere entsprechend<br />
und schlachten auch in einem<br />
möglichst kleinem Radius. Der<br />
Gast will ein grünes Gesamtpaket –<br />
sofern er wirklich an der Umwelt interessiert<br />
ist – egal, ob in der Gastronomie<br />
oder Hotellerie. Also Anreise,<br />
Unterkunft, Verköstigung, Aktivitäten<br />
am Urlaubsort. Ein ökologischer<br />
Fußabdruck auf der Website kommt<br />
da immer gut, ebenso die Werte eingesparter<br />
Emissionen. Alternative Energien<br />
sind schon fast ein Muss und eine<br />
gute Zusammenarbeit zwischen Bauer<br />
und Gastronom eigentlich auch. Worum<br />
geht’s also? Um <strong>das</strong> feinsinnige<br />
Zusammenspiel aller Protagonisten in<br />
der Wertschöpfungskette. Wer ein Siegel<br />
hat, sollte <strong>das</strong> deutlich als Wettbewerbsvorteil<br />
kommunizieren, denn der<br />
Gast ist mündig – er schaut genau, wer<br />
seine Hausaufgaben gemacht hat.<br />
Foto: Gustav Willeit<br />
Nachhaltiger<br />
Concept Store<br />
Im Jahr 2019 wurde<br />
mit PUR ein Konzeptladen<br />
im Zentrum<br />
von Brixen eröffnet, in<br />
dem Markt und Bistro<br />
kombiniert werden<br />
und regional erzeugte<br />
Produkte angeboten<br />
werden. Die Einrichtung<br />
aus lokalen und<br />
nachhaltigen Rohstoffen<br />
wurde von einheimischen<br />
Handwerkern<br />
verarbeitet. <strong>22</strong>00 regionale<br />
Qualitätsprodukte<br />
von 240 Bauern<br />
und Manufakturen des Landes sowie eine Unverpackt-Station<br />
mit über 40 Produkten stehen für Nachhaltigkeit. Im Bistro<br />
beherrscht <strong>das</strong> traditionelle Marendebrettl die Karte. Für<br />
<strong>das</strong> Konzept gab es beim „German Design Award 2021“ zwei<br />
Auszeichnungen: den „Winner Retail Architecture“ sowie den<br />
„Winner Eco Design“.<br />
www.pursuedtirol.com<br />
Optimiertes<br />
Logistikkonzept<br />
Für Vion Food Service<br />
und seine beiden<br />
Unternehmen SA-<br />
LOMON FoodWorld<br />
und FVZ Convenience<br />
ist <strong>das</strong> Thema Nachhaltigkeit<br />
relevant. Im<br />
Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
haben SALOMON und<br />
FVZ nun ihre Logistik<br />
weiter optimiert. Das Ziel, deutliche CO2-Einsparungen im<br />
Transportbereich zu tätigen, wurde mit dem Lean & Green<br />
Award anerkannt. Hier wird auf ein breites Maßnahmenpaket<br />
in den Logistikprozessen gesetzt, um 25 Prozent CO2-Einsparung<br />
zu erreichen. Ein neu angepasstes Logistik- und Produktionssystem<br />
soll künftig eine optimierte Tourenplanung<br />
nach sich ziehen, deren Ziel es ist, Leerfahrten und Umfuhren<br />
zwischen zwei Standorten zu vermeiden. Zudem werden die<br />
Fahrzeugflotten der Subunternehmer modernisiert und mehr<br />
Ökostrom genutzt. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem langjährigen Partner Nordfrost umgesetzt.<br />
www.salomon-foodworld.com<br />
Foto: Juan Nardi
6-7/20<strong>22</strong><br />
Ausgezeichnet nachhaltig<br />
NACHHALTIGKEIT 17<br />
GREEN<br />
FUTURE<br />
Nachhaltige Dolomiten<br />
Unter Einbindung von Reiseveranstaltern,<br />
Institutionen, Einheimischen<br />
und Gästen, wird in Alta Badia im Herzen<br />
des Dolomiten UNESCO Welterbes<br />
an Nachhaltigkeit gearbeitet.<br />
So entstand <strong>das</strong> Projekt „Alta Badia<br />
Climate Positive“. Mit der Eröffnung der<br />
Borest Gondelbahn im Sommer 20<strong>22</strong><br />
besteht die Möglichkeit, sich zwischen<br />
Corvara und Colfosco autofrei zu bewegen.<br />
Im Zeitraum vom 11. Juni bis 2. Oktober<br />
20<strong>22</strong> werden 19 Aufstiegsanlagen<br />
zur Verfügung stehen, die mit der Alta<br />
Badia Summer Card genutzt werden<br />
können. Die Zusammenarbeit mit Moovit,<br />
einem Unternehmen für E-Scooter,<br />
ergänzt den Nachhaltigkeitsgedanken.<br />
Die Initiative „Stopp, aber mit Genuss!“<br />
soll Urlaubsgäste dazu anregen, während<br />
ihres Aufenthalts auf <strong>das</strong> Auto zu<br />
verzichten: Touristen, die bei ihrer Ankunft<br />
den Autoschlüssel an der Rezeption<br />
abgeben und <strong>das</strong> Auto bei einem<br />
Mindestaufenthalt von drei Nächten<br />
zwei Tage lang geparkt lassen, erhalten<br />
eine Vorteilskarte.<br />
www.altabadia.org<br />
Für sein nachhaltiges Hotelkonzept<br />
hat <strong>das</strong> Hotel The Harmonie Vienna<br />
gleich zwei Auszeichnungen erhalten:<br />
Das Österreichische Umweltabzeichen<br />
und <strong>das</strong> EU Ecolabel. Die Vorderseite<br />
des Gründerzeithauses ist begrünt,<br />
was der urbanen Überhitzung entgegenwirkt,<br />
die Temperatur senkt und<br />
<strong>das</strong> Mikroklima verbessert. Darüber hinaus<br />
filtert die Fassade Feinstaub und<br />
produziert Sauerstoff. Beim Genießer-<br />
Frühstück kommen biologische und regionale<br />
sowie viele vegane Erzeugnisse<br />
auf den Teller. Die Klimaanlage im The<br />
Harmonie Vienna wird nur in belegten<br />
Zimmern bei geschlossenen Fenstern<br />
verwendet. Die Beleuchtung in den<br />
Gängen wird über Bewegungsmelder<br />
gesteuert, überall werden LED-Leuchtmittel<br />
eingesetzt. Den Strom bezieht<br />
<strong>das</strong> Haus ausschließlich aus erneuerbaren<br />
Energiequellen. Es kommen keine<br />
chemischen Rohrreiniger, Insektenvernichtungsmittel<br />
oder Duftsteine in den<br />
Toiletten zum Einsatz. Spül- und Reinigungsmittel<br />
werden gemäß der Umweltberatung<br />
ausgewählt. Seit 2021 sind<br />
auch alle Firmenwagen auf Elektrofahrzeuge<br />
umgestellt.<br />
www.harmonie-vienna.at<br />
Doppelte Auszeichnung für <strong>das</strong> Hotel<br />
Harmonie.<br />
Foto: BMK StW<br />
Foto: Alex Moling<br />
Easy TEX:<br />
ÖBB Ticket-<br />
Vertrieb in Ihrem<br />
Betrieb<br />
Ob groß, ob klein, ob Reise-<br />
büro, Geschäft, Gastronomie<br />
oder Hotellerie: Jetzt macht die<br />
Bahn auch in Ihrem Unternehmen<br />
halt und verwandelt es mühelos<br />
in eine Verkaufsstelle für ÖBB<br />
Tickets und Angebote.<br />
Die easy TEX Webapplikation<br />
ermöglicht Ihnen einen einfachen<br />
Zugang zur ÖBB Tarifwelt<br />
für nationale und internationale<br />
Bahnreisen bei monatlicher<br />
Abrechnung. Ganz easy!<br />
Interessiert? Wir freuen<br />
uns auf Ihre Anfrage<br />
partner.vertrieb@pv.oebb.at<br />
HEUTE.<br />
FÜR MORGEN.<br />
FÜR UNS.
Seite 18 bis Seite 57<br />
Food<br />
Bio-Spezial<br />
Landwirtschaftliche Bio-<br />
Betriebe sind in Österreich<br />
keine Seltenheit – doch Bio<br />
ist nicht gleich Bio. Welche<br />
Unterschiede es hier gibt<br />
und wieso Regional <strong>das</strong><br />
neue Bio ist, wird auf folgenden<br />
Seiten gezeigt.<br />
Seite 20<br />
Sommer-Desserts<br />
Hier ist Vielfalt geboten: Ob<br />
vegane, traditionelle oder<br />
saisonale Sommerdesserts<br />
– süß sollen sie sein. Produktneuerungen<br />
regen die<br />
gastronomische Fantasie an<br />
und laden zum Ausprobieren<br />
neuer Speisen für <strong>das</strong><br />
sommerliche Menü ein.<br />
Seite 26<br />
Ethno Italien<br />
Es geht nach Italien, wo insbesondere<br />
Pizza und Pasta<br />
ihren Ursprung finden. Von<br />
süßer oder frittierter Pizza<br />
über Zitronenpasta bis<br />
hin zur beliebten Focaccia<br />
handelt <strong>das</strong> Ethno-Thema<br />
dieser Ausgabe. Außerdem:<br />
Sollte der Nudelteig mit<br />
oder ohne Ei zubereitet<br />
werden?<br />
Seite 38
6-7/20<strong>22</strong><br />
AKTUELLES 19<br />
Gewürzwelt im www<br />
Mit dem neuen Internetauftritt von Wiberg lässt sich in die<br />
Welt der Kräuter, Gewürze sowie Essige und Öle eintauchen.<br />
So findet sich in der Kategorie „Geschmackswelten“<br />
ein breiter Überblick über die verschiedensten internationalen<br />
Länderküchen. Auch zu saisonalen Themen von Grillen<br />
bis Wildgerichten oder einzelnen Zutaten finden Interessierte<br />
eine Vielzahl an gut recherchierten Texten und anregenden<br />
Bildern. Wer tiefer in einzelne Rohstoffe eintauchen will,<br />
wird nicht nur im Gewürzlexikon fündig, sondern bekommt<br />
einen Blick hinter die Kulissen: Detaillierte Beiträge informieren<br />
vom Allergenmanagement über <strong>das</strong> Wiberg Qualitätsversprechen<br />
bis zu den strengen internen Laborprüfungen. „Mit<br />
den Verbesserungen in Optik und Technik sind wir mit unserem<br />
Onlineauftritt dort angekommen, wo sich unsere innovativen<br />
Sortimente immer schon befunden haben“, freut sich<br />
Daniela Haslinger-Hild, Marketingleitung bei Wiberg.<br />
www.wiberg.eu<br />
Fleisch von Kalbinnen<br />
In Österreich meint man mit gutem<br />
Rindfleisch meist Stiere<br />
– jedoch ist <strong>das</strong> Fleisch vom<br />
weiblichen Jungrind von höherer<br />
Qualität. Besonders Bauern<br />
im Innviertel haben dies erkannt<br />
und sich auf die Zucht von Kalbinnen<br />
spezialisiert. Aus dieser Region,<br />
insbesondere dem Innviertel,<br />
kommt der Großteil der Salon<br />
Beef Kalbinnen. Alle Tiere werden<br />
in Österreich geboren, gemästet,<br />
geschlachtet und verarbeitet. Bauern, die Kalbinnen züchten,<br />
nutzen die bestehenden Stallungen und betriebseigenen<br />
Grünflächen, vermarkten pro Jahr aber gerade einmal<br />
zwischen 10 und 40 Tiere. Auch größere Bauernhöfe lassen<br />
es bei der Aufzucht von Kalbinnen im Vergleich zur industriellen<br />
Mast ruhig angehen. Für <strong>das</strong> Salon Beef wird nur mit<br />
ausgewählten Bauern zusammengearbeitet, <strong>das</strong> Premium-<br />
Produkt ist bei Kröswang erhältlich.<br />
www.kroeswang.at<br />
Foto: Kröswang<br />
DerFeigl hat‘s –<br />
der Feigl bringt‘s
Bio, mit gutem Gewissen<br />
Bio ist heute ein Begriff und beinahe ein Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe in<br />
Österreich sind Bio-Betriebe. <br />
Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />
Auch der Anteil der Bio-Lebensmittel<br />
im Einkaufskorb steigt<br />
von Jahr zu Jahr und sogar Corona<br />
konnte den Trend nicht ändern.<br />
Im Gegenteil: die Konsumenten<br />
legen noch mehr Wert auf hochwertige,<br />
gesunde Produkte. Die Menschen<br />
wollen wissen, woher die Lebensmittel<br />
kommen und wie sie produziert werden.<br />
Vor allem die Direktvermarktung und<br />
die Zustellung von „Kisterln“ mit biologischen<br />
Produkten boomt. Etwas anders<br />
sieht es in der Gastronomie aus, hier<br />
liegt der Bio-Anteil bei etwa drei Prozent.<br />
Jedoch setzen viele Gastronomen auf regionale<br />
und saisonale Produkte und listen<br />
gerne in der Speisekarte ihre heimischen<br />
Produzenten auf. Die Priorität<br />
liegt dabei nicht auf der Bio-Zertifizierung,<br />
aber es sind oft kleine Landwirte<br />
aus der Region, die hochwertig produzieren.<br />
Manche davon identifizieren<br />
sich mit einer ökologischen und umweltschonenden<br />
Bewirtschaftung, sind<br />
nicht bio-zertifiziert, wirtschaften aber<br />
sehr nahe an den Richtlinien für biologische<br />
Landwirtschaft.<br />
Nur mit Siegel<br />
Das Bio-Siegel ist ein Güte- und Prüfsiegel,<br />
<strong>das</strong> dem Konsumenten garantiert,<br />
<strong>das</strong>s zertifizierte Lebensmittel auch gemäß<br />
der Bio-Richtlinien produziert werden.<br />
Nur Produkte, denen eine zugelassene<br />
Kontrollstelle dies bescheinigt,<br />
dürfen <strong>das</strong> Zeichen auf der Verpackung<br />
tragen. Neben dem EU-Biosiegel müssen<br />
die Codenummer der Kontrollstelle<br />
und der Ort angegeben sein, an dem<br />
die Rohstoffe des Produkts erzeugt wurden.<br />
Nur Produkte, die zumindest aus 95<br />
Prozent Biozutaten bestehen, dürfen <strong>das</strong><br />
Siegel tragen. Das einheitliche Bio-Zeichen,<br />
ein grünes Rechteck mit einem<br />
Blatt aus Sternen, erleichtert den Konsumenten,<br />
biologisch produzierte Lebensmittel<br />
zu erkennen und Landwirte<br />
können leichter ihre Produkte in der gesamten<br />
EU vermarkten.<br />
Durch <strong>das</strong> grüne Siegel sind EU-weit<br />
Standards festgelegt worden, die sichern,<br />
<strong>das</strong>s in jedem EU-Land auch danach<br />
produziert wird. Überwacht wird<br />
die Einhaltung der Bestimmungen für<br />
alle Produkte mit dem Bio-Siegel in der<br />
EU durch die jeweils zuständige Öko-<br />
Kontrollstelle, bei Verwendung eines<br />
Verbandssiegels zusätzlich durch den<br />
jeweiligen Anbauverband. So wird eine<br />
Art Minimalstandard durch <strong>das</strong> Bio-<br />
Siegel gewährleistet, die verschiedenen<br />
Verbände wie Demeter oder Erde & Saat<br />
können strengere Vorgaben in den un-
6-7/20<strong>22</strong><br />
BIO 21<br />
terschiedlichen Bereichen vorgeben. So<br />
ist zum Beispiel bei Demeterbetrieben<br />
eine Enthornung der Tiere verboten.<br />
Bio ist nicht gleich Bio<br />
Durch die Vielfalt an Biosiegeln ist es<br />
für den Konsumenten nicht leicht festzustellen,<br />
wo die Unterschiede liegen.<br />
Da muss man sich genau mit den unterschiedlichen<br />
Bio-Verbänden und den jeweiligen<br />
Kriterien auseinandersetzen.<br />
Wer Bio kauft, tut sich und der Umwelt<br />
etwas Gutes, denn der Biolandbau fördert<br />
einen verantwortungsvollen Umgang<br />
mit der Natur und den Ressourcen.<br />
Der Verzicht auf synthetische Düngemittel<br />
und chemische Pflanzenschutzmittel<br />
hilft, den Erhalt der biologischen Vielfalt<br />
und der Bodenfruchtbarkeit zu gewährleisten.<br />
Hohe Tierschutzstandards verpflichten<br />
die Landwirte, dem Tierwohl<br />
mit artgerechten Haltungsbedingungen<br />
gerecht zu werden. Ein Bio-Betrieb<br />
kann entweder nur Obst, Gemüse oder<br />
Getreide kultivieren oder auch nur Tiere<br />
halten. Wünschenswert wären natürlich<br />
gemischte Betreibe, die vielseitig produzieren.<br />
Bei Biobetrieben, die im Demeter-<br />
Verband organisiert sind, ist Tierhaltung<br />
ein Muss. Das Ziel ist, möglichst vielseitig<br />
zu produzieren. Der Selbstversorgergedanke<br />
hat dabei einen hohen Stellenwert.<br />
Auch erlaubte Zusatzstoffe in der<br />
Lebensmittelverarbeitung sind deutlich<br />
strenger geregelt als beim Bio-Siegel.<br />
Muss ein Produkt mit dem grünen Logo<br />
zumindest 95 Prozent Bio-Zutaten aufweisen,<br />
so regeln Naturland und Bioland<br />
dies strenger, hier gilt 100 Prozent Bio.<br />
Bei den Landwirten von BIO AUSTRIA<br />
muss der ganze Betrieb biologisch bewirtschaftet<br />
werden, es ist nicht erlaubt,<br />
<strong>das</strong>s etwa <strong>das</strong> Gemüse biologisch hergestellt,<br />
die Tiere aber konventionell gehalten<br />
werden. Das Bio-Verbandszeichen<br />
BIO AUSTRIA ist <strong>das</strong> heimische Bio-<br />
Netzwerk der Bio-Bauern und ist gut mit<br />
Handel, Verarbeitern, Politik, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Medien vernetzt. Das<br />
BIO AUSTRIA-Logo findet sich vorwiegend<br />
auf Produkten, die auf Bauernmärkten<br />
oder Ab-Hof zu kaufen sind.<br />
Nur nicht verwirren lassen<br />
Im ganzen Siegeldschungel und in der<br />
Flut von Werbeversprechen ist es nicht<br />
leicht, Bio von Bioschwindel zu unterscheiden.<br />
Bezeichnungen wie „aus naturnahem<br />
Anbau“, „aus umweltgerechter<br />
Landwirtschaft“ oder „aus kontrolliertem<br />
Vertragsanbau“ klingen gut, bedeuten<br />
aber nichts. Nur <strong>das</strong> Bio-Siegel gibt<br />
Sicherheit und nur die Bezeichnungen<br />
„Bio“ und „ökologisch“ sind gesetzlich<br />
geschützt und garantieren die kontrollierte<br />
Bio-Herkunft. Neben dem Biozeichen<br />
ist ein Hinweis auf „Bio“ in der<br />
Sachbezeichnung, z.B. BioWeizen oder<br />
BioNudeln verpflichtend.<br />
Regional ist <strong>das</strong> neue Bio<br />
Bio-Produkte kommen inzwischen aus<br />
der ganzen Welt, Mangos, Avocados<br />
oder Quinoa sind alles Lebensmittel,<br />
die weit gereist sind. Auch wenn <strong>das</strong> Produkt<br />
<strong>das</strong> Biozeichen trägt, so ist es zwar<br />
ökologisch produziert, aber aufwändig<br />
verpackt und transportiert worden. Ist<br />
<strong>das</strong> noch ökologisch? Ist es nicht besser<br />
Obst und Gemüse zur Saison direkt vom<br />
Bauern aus der Umgebung zu kaufen,<br />
auch wenn er nicht biologisch produziert,<br />
als Bio-Ware von der anderen Seite<br />
der Erdhalbkugel? Bio-Erdbeermark<br />
aus China statt heimischen Fruchtzubereitungen,<br />
Bio-Agavensirup statt einfachen<br />
Rübenzucker oder Bio-Chiasamen,<br />
ein veganes Muss, statt Leinsamen aus<br />
dem Mühlviertel? Es ist nicht einfach,<br />
immer die ökologisch bessere Variante<br />
zu wählen. Mit Bio, aber zudem regional<br />
und saisonal, ist man auf der sicheren<br />
Seite.<br />
Ratzeputz: Marillen!<br />
Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />
Neben Beeren zählen Marillen zu den sensibelsten Früchten. Reife, heimische Früchte schmecken verführerisch<br />
gut, sind aber äußerst druckempfindlich und verderben schnell. Ein rasches Verarbeiten der Früchte ist ein Muss!<br />
Pikante Obstgerichte liegen im Trend und auch nicht so perfekte Früchte lassen sich zu Marillensenf, -essig oder<br />
–chutneys verarbeiten. Für den Senf reife Früchte zerkleinern und mit etwas Essig zu einem Mus kochen und pürieren.<br />
Mus nun mit verschiedenen gemahlenen Gewürzen wie Vanille und Koriander, Essig, Salz und Senfmehl<br />
vermischen, kurz köcheln lassen und in Gläser füllen. Für ein halbes Kilo Früchte braucht man ungefähr 250 ml<br />
Essig und 180 g Senfkörner. Dieser Senf sollte aber erst nach einigen Wochen geöffnet werden, wenn er sein volles<br />
Aroma entwickelt hat. Er schmeckt besonders gut zu Lamm, Schwein und Huhn, aber auch zu Käse. Und besonders<br />
zu Käse passt ein aromatisches Marillenchutney, <strong>das</strong> sich auch aus sehr reifen Früchten zubereiten lässt.<br />
Mit Putz und Stingl<br />
MARILLENCHUTNEY<br />
Zutaten:<br />
1 kg Marillen<br />
1 Zwiebel<br />
500 g Zucker<br />
150 ml Essig<br />
geriebene Chiliflocken<br />
1 schwacher Teelöffel Salz<br />
1 Teelöffel Ingwerpulver<br />
› 1 Esslöffel Senfkörner<br />
Zubereitung:<br />
1. Marillen waschen, entkernen und in kleine Würfel<br />
schneiden, Zwiebel schälen und klein würfeln.<br />
Beides mit den restlichen Zutaten in einen Topf<br />
geben.<br />
2. Alles etwa eine dreiviertel Stunde auf die gewünschte<br />
Konsistenz einköcheln lassen.<br />
3. Chutney heiß in Gläser füllen und verschließen.
<strong>22</strong> BIO<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Tipp aus der Praxis<br />
Mitarbeitende<br />
verzweifelt<br />
gesucht …<br />
Der Tourismus soll diesen<br />
Sommer endlich wieder boomen,<br />
die Gäste wollen verreisen<br />
und auswärts Essen und<br />
Trinken – <strong>das</strong> volle Leben halt.<br />
Das könnte endlich wieder<br />
gute Geschäfte für die professionellen<br />
Gastgeber*innen<br />
bedeuten. Allein es fehlt an<br />
Personal, und zwar an allen<br />
Ecken und Enden!<br />
Experten geben gute<br />
Tipps, wie z. B. „behandelt<br />
eure Mitarbeitenden mit<br />
Wertschätzung, bietet angemessene<br />
Löhne und Flexibilität“<br />
– alles richtig. Allerdings<br />
reicht <strong>das</strong> vermutlich in diesem<br />
Sommer nicht.<br />
Überlegen Sie, Ob es zeitund<br />
arbeitsintensive Aufgaben<br />
gibt, die man einsparen<br />
oder umstrukturieren könnte.<br />
Zum Beispiel lohnt sich die Investition<br />
in ein Schanksystem<br />
auf Postmix-Basis schneller,<br />
als Sie denken. Kein Kistenschleppen,<br />
kein Verräumen<br />
der Leergebinde und wenn<br />
Sie ein Computerschanksystem<br />
wählen, können Sie auch<br />
Kaffeemaschine und Alkoholika<br />
darüber laufen lassen und<br />
am Abend auf Knopfdruck die<br />
Abrechnung und den Lagerstand<br />
feststellen.<br />
Hängen Sie noch einen<br />
Cocktailer dazu, dann kann<br />
jede ungelernte Kraft unzählige<br />
Cocktails und Longdrinks<br />
mixen und mit einem charmanten<br />
Lächeln servieren.<br />
Das ist eine Investition die<br />
garantiert Früchte trägt – und<br />
dabei auch noch <strong>das</strong> Klima<br />
und die Energiekosten entlastet.<br />
KR Wolfgang Zmugg,<br />
Geschäftsführer von Grapos.<br />
www.grapos.com<br />
Foto: Grapos<br />
Apfelstrudel in Bio<br />
Nichts außer Frucht<br />
Der Bio Apfelstrudel von Meisterfrost<br />
ist eine österreichische Spezialität,<br />
die auch ohne aufwendige Zubereitung<br />
genossen werden kann. Aus den<br />
je 150 g Strudelstücken wird mit wenigen<br />
geschickten Handgriffen und einigen<br />
in jeder Küche vorhandenen Zutaten<br />
eine attraktive Kreation. Dass bei<br />
Meisterfrost nur steirische Äpfel in den<br />
Apfelstrudel kommen, ist mittlerweile<br />
bekannt. Für ein feines Frühstück präsentiert<br />
Meisterfrost die Bio-Pancakes.<br />
Sie sind kleiner, aber dafür höher als herkömmliche<br />
Palatschinken. Einzeln gefrostet,<br />
sind die Pancakes auch einzeln<br />
entnehmbar und sofort einsetzbar und<br />
in Bio-Qualität erhältlich. Beliebig garnierbar<br />
sind sie auch als kleiner Nachmittagssnack<br />
zum Beispiel für Kindergärten<br />
oder in Restaurants als Basis für<br />
ein kreatives Dessert gedacht. Die Zubereitung<br />
ist einfach: Im vorgeheizten<br />
Kombidämpfer kurz dämpfen, im Backrohr<br />
oder in der Mikrowelle erwärmen.<br />
www.meisterfrost.at<br />
Marmelade muss kein Zucker zugesetzt<br />
sein und <strong>das</strong> Produkt kann<br />
nur aus Fruchtzutaten bestehen. Das<br />
beweisen die neuen Fruchtaufstriche<br />
der Tiroler Früchteküche, welche zu<br />
100 Prozent aus Frucht bestehen. Marillen,<br />
Erdbeeren, Heidelbeer-Cassis<br />
und Himbeeren mit jeweils 60 Prozent<br />
Anteil, gesüßt mit Süße aus Äpfeln, geliert<br />
mit Pektin aus Äpfeln und verfeinert<br />
mit dem Saft aus Zitronen ergibt<br />
ein reines Produkt aus kontrolliert biologischem<br />
Anbau. „Bio ist ein anhaltender<br />
Trend, der auch in den Hotels<br />
immer mehr Niederschlag findet. Gerade<br />
bei Bio-Produkten ist auch die<br />
Rohstoffauswahl besonders wichtig“,<br />
so Mag. Michaela Hysek-Unterweger,<br />
die Geschäftsführerin der Unterweger<br />
Früchteküche: „Nur wenn Gutes hineinkommt,<br />
kann auch Gutes herauskommen.“<br />
Nur die erlesensten Früchte<br />
schaffen es durch den strengen Auswahlprozess.<br />
Die anschließende Produktion<br />
läuft unter ständiger Aufsicht<br />
der Qualitäts- und Geschmackskontrolle,<br />
weil Qualität bei der Unterweger<br />
Früchteküche GmbH seit jeher groß geschrieben<br />
wird.<br />
www.fruechtekueche.at<br />
Foto: Meisterfrost<br />
Foto: Ramona Waldner
WIR SIND<br />
MITTENDRIN<br />
IN IHREM<br />
KÜCHENALLTAG<br />
… WEIL BIO<br />
EINFACH<br />
DAZUGEHÖRT<br />
Unsere BIO-PRODUKTE bieten<br />
beste Qualität und<br />
entsprechen der neuen<br />
EU-Verordnung.<br />
EU/Nicht-EU-Landwirtschaft
24 BIO<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Gäste-Glück<br />
in Bio<br />
Tierwohl, Regionalität, Vertrauen<br />
– dafür steht <strong>das</strong> neue Bio-<br />
Gäste-Glück-Sortiment von FVZ<br />
Convenience. FVZ wird damit der<br />
Entwicklung gerecht, <strong>das</strong>s immer<br />
mehr Menschen Lebensmittel<br />
aus ökologischer Landwirtschaft<br />
nachfragen. Für seine Bio-Gäste-Glück-Klassiker<br />
setzt <strong>das</strong> Unternehmen<br />
auf Bio-Fleisch aus<br />
regionaler Herkunft sowie auf seine<br />
Partner „Der Grüne Weg“ und<br />
„Allgäuhof “. Das neue, gebratene<br />
Bio-Schnitzel „Wiener Art“ ist<br />
aus bestem Bio-Schweinelachs<br />
geschnitten, mit einer knusprigen<br />
Panier umhüllt und in 80 g<br />
sowie 140 g erhältlich. Die neue<br />
Bio-Rindfleischfrikadelle „Die Ausgezeichnete“<br />
ist mit frischen Zwiebeln<br />
verfeinert, herzhaft gewürzt,<br />
ohne Fett gebraten und in 60 g sowie<br />
125 g erhältlich. Alle Produkte<br />
des Bio-Gäste-Glücks-Sortiments<br />
werden ohne Geschmacksverstärker,<br />
Aromen, Farb- sowie Konservierungsstoffe<br />
hergestellt und sind<br />
deklarationsfrei auf der Speisekarte.<br />
www.fvz.de<br />
Fotos: Nadja Buchczik<br />
Alles Bio<br />
Pflanzenbasierter<br />
Haferdrink<br />
Die pflanzenbasierte Ernährung ist in<br />
der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung<br />
Trendthema Nummer 1. Dabei<br />
suchen Küchenleiter nach Produktlösungen,<br />
die idealerweise nicht nur 100<br />
Prozent pflanzlich, sondern auch Bio<br />
sind. Diese Nachfrage bedient frischli mit<br />
einer Range an pflanzlichen Desserts und<br />
Milchalternativen in erstklassiger Bio-<br />
Qualität, die auf Haferbasis hergestellt<br />
sind. Da <strong>das</strong> To-go-Geschäft bei vielen<br />
Betrieben in den Mittelpunkt gerückt<br />
ist, sind auch kleinere Gebindegrößen<br />
gefragt. frischli bietet daher ab Frühjahr<br />
20<strong>22</strong> den Bio Hafer Drink – wie bereits<br />
den Bio Hafer Kakaodrink – im 0,5-l-Pack<br />
mit Wiederverschluss an. Zu den weiteren<br />
pflanzlichen Produkten auf Haferbasis<br />
von frischli zählen ein Barista Bio<br />
Hafer-Erbse-Drink und Bio Hafer Kochcreme<br />
im 1-l-Gebinde, Bio Hafer Kaffeeweißer<br />
mit 100 x 15-g-Portionen sowie<br />
die Desserts Bio Hafer Schoko und Salted<br />
Caramel im 85-g-Portionsbecher.<br />
www.frischli.de<br />
Darbo kann auf mehr als 140 Jahre Erfahrung<br />
und Know-how in der Verarbeitung<br />
von Früchten verweisen. Die<br />
Fruchtaufstriche in Portionsbechern gibt<br />
es jetzt auch in Bio-Qualität, mit 60 Prozent<br />
Fruchtanteil. Die Portionen zu 20g<br />
in den beliebten Sorten Marille, Erdbeere,<br />
Weichsel und Zwetschke sind geeignet<br />
für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser<br />
und Altenheime, aber auch für<br />
Hotel- und Beherbergungsbetriebe. Erwerbbar<br />
sind die Fruchtaufstriche in einem<br />
Sortimentskarton zu 100 Stück. Bio-<br />
Honigportionen im Karton zu 100 Stück<br />
runden <strong>das</strong> Angebot ab. Zudem verfügbar:<br />
die Verpackung im formschönen Dekorglas<br />
zu 610g. Zum kulinarischen gesellt<br />
sich so auch ein optischer Genuss<br />
– denn die Glasverpackung sieht besonders<br />
appetitlich aus. Die grünen Deckeltücher<br />
mit Fruchtillustrationen geben<br />
dem Glas einen besonderen Touch. Auf<br />
Anfrage stellt Darbo individuelle Aufkleber<br />
für die Dekorgläser zur Verfügung, die<br />
mit Logo sowie Grußbotschaft versehen<br />
werden können.<br />
www.darbo.at<br />
Foto: Frischli Foto: Darbo
6-7/20<strong>22</strong><br />
BIO 25<br />
Frisch gezapft & Bio<br />
Postmixprofi Grapos bietet mehr als<br />
100 nachhaltige Sirupe, die den ökologischen<br />
Fußabdruck verkleinern, die<br />
meisten davon sind vegan. In jeder Produktlinie<br />
finden sich zertifizierte BIO-<br />
Produkte, die über die Schankanlage<br />
frisch gezapft an den Tisch gelangen. Die<br />
beliebte Brooklyn Produktlinie bietet Sirupe<br />
in Bio-Qualität und ist wie alle Getränke<br />
der Linie über die Schankanlage<br />
als stilles oder prickelndes Getränk zu<br />
zapfen. Neben den Klassikern Bio-Cola,<br />
Bio-Orangenlimo, Bio-Zitronenlimo<br />
und Bio-Kräuterlimo ergänzt eine Bio-<br />
Holunderlimo <strong>das</strong> Bio-Limo-Sortiment.<br />
Durch den „Perfect Bubbles“ Postmixhahn,<br />
ein Patent von Schankomat, sind<br />
die Limonaden im Offenausschank besonders<br />
prickelnd. Neben den Eistees<br />
Schwarztee-Zitrone, Pfirsich und Grüntee-Kaktusfeige<br />
bietet Grapos diesen<br />
Sommer auch einen BIO-Eistee in der<br />
Geschmacksrichtung Pfirsich.<br />
www.grapos.com<br />
Foto: Grapos<br />
Foto: Edna<br />
Bio<br />
Trendprodukte<br />
Die Bio-Backwaren von Edna<br />
werden ausschließlich mit<br />
Rohstoffen aus kontrolliert ökologischem<br />
Anbau gebacken. Sie<br />
überzeugen durch Qualität und<br />
aromatischen Geschmack. Zudem<br />
bieten sie eine handwerkliche Optik,<br />
einfaches Handling und lang<br />
anhaltende Frische. Von der klassischen<br />
Kaisersemmel über Kuchen<br />
bis hin zu angesagten Burgerbuns<br />
– <strong>das</strong> BIO-Sortiment von<br />
Edna Backwaren GmbH hat für jeden<br />
Bedarf <strong>das</strong> passende Produkt.<br />
Falls man sich nicht entscheiden<br />
kann, ist die praktische Bio-Mischkiste<br />
eine Option. Der Bio-Burger<br />
mit dezenter Sesambestreuung ist<br />
ein Bun für kreativ belegte Burger.<br />
Hochwertige Zutaten kommen<br />
mit diesem Weckerl in Bio-Qualität<br />
besonders gut zur Geltung.<br />
www.edna.at<br />
STARTE MIT BIO IN DEINEN TAG<br />
.... am Besten<br />
mit den köstlichen<br />
BIO-FRUCHTAUSTRICHEN<br />
aus der Unterweger Früchteküche.<br />
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Unterweger Früchteküche GmbH • www.fruechtekueche.at
Sommer,<br />
Sonne &<br />
Desserts<br />
Foto: tugolukof / Adobe Stock
6-7/20<strong>22</strong><br />
SOMMERDESSERT 27<br />
Für diesen Sommer gibt es eine Reihe an süßen Desserts, die nur darauf warten auf die Karte<br />
zu kommen und von den Gästen entdeckt zu werden – von fruchtig-süßen über vegane bis<br />
hin zu nostalgischen Desserts.<br />
Von Katrin Schedler<br />
Darf ‘s noch ein Dessert sein?<br />
Die Beantwortung dieser Frage<br />
scheint einfach zu sein und<br />
für viele Gäste steht schon von<br />
vornherein fest, <strong>das</strong>s nach dem Hauptgang<br />
natürlich ein süßer Abschluss<br />
folgt, doch ganz so simpel ist es dann<br />
doch nicht immer. Zu viel gegessen, zu<br />
süß, nicht <strong>das</strong> Richtige auf der Karte –<br />
Gründe für <strong>das</strong> Auslassen einer Nachspeise<br />
gibt es natürlich, doch spricht vor<br />
allem ein Argument dafür, sich auf ein<br />
süßes Finale einzulassen: es schmeckt<br />
einfach! Es gibt Klassiker auf der Dessert-Karte,<br />
die Naschkatzen immer<br />
wieder Glücksmomente bescheren und<br />
dann gibt es besondere, kreative Süßspeisen,<br />
die für Überraschungsmomente<br />
sorgen und schon deshalb ausprobiert<br />
werden, weil es sie sonst nirgendwo gibt.<br />
Hier können Gastronomen bei den Gästen<br />
punkten und gleichzeitig den Umsatz<br />
ankurbeln.<br />
Regional und saisonal<br />
Regionale Zutaten für Gerichte zu verwenden<br />
ist mehr als nur ein Trend. Köche<br />
greifen bei den Produkten für ihre<br />
Kreationen immer mehr zu den heimischen<br />
Lebensmitteln und stellen weitgereiste<br />
Produkte hinten an. Die Verwendung<br />
von Bio-Produkten wird dabei<br />
ebenfalls immer wichtiger. Hierzulande<br />
können wir wahrlich aus dem Vollen<br />
schöpfen, denn über <strong>das</strong> ganze Land<br />
verteilt gedeihen aromatische Früchte,<br />
Kräuter und Co., die sich in den verschiedensten<br />
Süßspeisen köstlich präsentieren.<br />
Gerade jetzt, in der warmen<br />
Jahreszeit, kündigen blühende Bäume<br />
und Sträucher sowie Felder die süßen<br />
Früchte an, welche bis zur Vollreife heranwachsen<br />
und nach und nach Saison<br />
haben und geerntet werden. Von Erdbeeren<br />
über Stachelbeeren, Himbeeren,<br />
Kirschen und Pfirsiche bis hin zu exotischen<br />
Sorten wie etwa Wassermelonen:<br />
Bei der Verarbeitung und Verwendung<br />
der Früchte sind der Kreativität fast keine<br />
Grenzen gesetzt. Klassiker wie Marillen-<br />
oder Erdbeerknödel sind immer der<br />
Renner, aber auch selbstgemachtes Sorbet<br />
und Eis, <strong>das</strong> gerne auch etwas ausgefallener<br />
sein darf (z.B. eine Kombination<br />
mit weiteren Zutaten: Erdbeer-Basilikum,<br />
Himbeer-Chili etc.), ist an heißen<br />
Sommertagen gefragt. Doch nicht<br />
nur heimische Früchte laufen in Desserts<br />
zur Hochform auf, sondern auch<br />
regionale Milch und Milchprodukte so-<br />
JETZT<br />
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28 SOMMERDESSERT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
wie die verschiedensten Getreidesorten.<br />
Frische (Heu-)Milch dient als Zutat<br />
für so manche Süßspeise und auch der<br />
daraus hergestellte Topfen, Frischkäse<br />
oder die Butter sind nicht aus der Küche<br />
wegzudenken. In den Bergregionen<br />
Österreichs weiden derzeit neben Ziegen<br />
und Schafen vor allem Kühe auf den<br />
saftigen Weiden und genießen Kräuter,<br />
Gräser und kristallklares Wasser sowie<br />
die frische und reine Bergluft. Der Dank<br />
für diese Unbeschwertheit: wertvolle Alpenrohmilch.<br />
Wer die Chance hat, die<br />
besonders aromatische Milch von der<br />
Alpe bzw. Produkte aus Alpenmilch zu<br />
verwenden, der wird vom wunderbaren<br />
Geschmack dieses Naturprodukts überzeugt<br />
sein.<br />
Weizen, Roggen, Dinkel, Mais und<br />
Hafer aber auch Pseudogetreide wie<br />
Amaranth oder Buchweizen gedeihen<br />
hierzulande. Wer sich ganz sicher<br />
sein möchte, woher <strong>das</strong> Korn stammt,<br />
der bezieht seine Produkte am besten<br />
direkt von den Produzenten. Manche<br />
Getreidebauern haben sich auf alte<br />
Sorten wie beispielsweise Waldstaudekorn<br />
(der Vorfahre vom heutigen Roggen)<br />
oder auch den weißen Gailtaler<br />
Landmais und weitere Sorten spezialisiert.<br />
Dessert aus oder mit diesen heimischen<br />
Produkten sind nicht nur geschmacklich<br />
ausgezeichnet, sondern<br />
auch klimafreundlicher als die importierte<br />
Ware. Außerdem wird die heimische<br />
Landwirtschaft unterstützt und<br />
die Gäste freuen sich auch zu erfahren,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Korn für den Schmarren eventuell<br />
aus der Nachbarschaft stammt.<br />
Desserts sind beliebt – von ganz einfach bis aufwändig hergestellt.<br />
Fotos: RitaE<br />
Pflanzenbasierte Desserts<br />
Die süßen Köstlichkeiten können auch<br />
ganz ohne tierische Produkte zubereitet<br />
werden. Darüber freut sich mit Sicherheit<br />
so mancher Gast, der auf pflanzliche<br />
Zutaten setzt. Eine vegane Ernährung<br />
rückt immer mehr in den Fokus<br />
der Gesellschaft, es macht also durchaus<br />
Sinn, sich als Gastronom über ein<br />
Angebot an pflanzenbasierten Speisen<br />
Gedanken zu machen. Es muss ja nicht<br />
die gesamte Speisekarte umgekrempelt<br />
werden – bereits über ein oder zwei Gerichte<br />
pro Gang freuen sich Ihre veganen<br />
Gäste. Die Zubereitung von veganen<br />
Desserts kann natürlich aufwändig sein,<br />
muss es aber nicht. Denn sämtliche tierischen<br />
Produkte werden einfach durch<br />
pflanzliche Alternativen ersetzt und bei<br />
Geschmack und Konsistenz ist auf Obst,<br />
Getreide- und Sojaprodukte sowie Nüsse<br />
und Kakao Verlass. Milchreis mit Hafermilch<br />
oder Panna Cotta mit Mandelmilch<br />
und Agar Agar, Schoko-Mousse<br />
mit Kokoswasser oder veganer Schokokuchen<br />
und Tiramisu sind dabei nur ein<br />
paar Dessert-Beispiele. Auch Eis ohne<br />
tierische Inhaltsstoffe kommt immer<br />
gut an – gerade jetzt im Sommer. Wer<br />
Lupinen-Eis, Eis aus Nusspaste, Haferoder<br />
Mandelmilch nicht selbst herstellen<br />
möchte, der kann mittlerweile auf<br />
ein breites Angebot an veganen Eis-<br />
Sorten zurückgreifen. Ebenso stehen bereits<br />
fix-fertige vegane Desserts für die<br />
Gastronomie zur Verfügung oder auch<br />
nur die einzelnen Bestandteile wie z.B.<br />
Cremen (frei von tierischen Inhaltsstoffen),<br />
um ganz einfach selbst kreative vegane<br />
Desserts zu zaubern.<br />
Nostalgie<br />
Wer essen geht, der probiert auf der einen<br />
Seite gerne mal Sachen aus, die<br />
er noch nicht kennt oder selbst wahrscheinlich<br />
nicht zubereiten würde, weil<br />
sie zu exotisch oder extravagant sind<br />
und auf der anderen Seite sind Gerichte,<br />
die unter die Kategorie Hausmannskost<br />
fallen und bereits bekannt sind,<br />
nach wie vor allseits beliebt. Auch wenn<br />
es um den süßen Abschluss eines Menüs<br />
geht, gibt es die verschiedensten<br />
Geschmacks- und Gestaltungsrichtungen<br />
- von aufwändig bis einfach. Gerade<br />
wenn es um Desserts geht, passt der<br />
Begriff „Comfort Food“ ganz gut. Man<br />
gönnt sich etwas Süßes, quasi „Essen für<br />
die Psyche“, und achtet vielleicht weniger<br />
auf Nährwerte und/oder Kalorien.<br />
Hier kommt auch die Nostalgie in Spiel,<br />
also <strong>das</strong> sehnsuchtsvolle und verklärte<br />
Erinnern an vergangene Zeiten. Der<br />
Geschmack aus der Kindheit sozusagen.<br />
Mit vertrauten Speisen ein Gefühl<br />
der Geborgenheit schaffen, <strong>das</strong> können<br />
Desserts auf eine süße Art. Die Buchteln<br />
mit Vanillesauce oder der Kaiserschmarren<br />
mit Zwetschgenröster wecken da<br />
genauso Erinnerungen wie <strong>das</strong> Erdbeertörtchen<br />
oder die von Hand gewuzelten<br />
Mohnnudeln. Die Rezepte sind meist<br />
traditionell und von Region zu Region<br />
unterschiedlich. Ein bisschen Nostalgie<br />
für die Sommer-Karte? Wie wäre es mit<br />
hausgemachten Brandteigkrapferl gefüllt<br />
mit einer Erdbeer-Vanille-Sahne,<br />
Himbeer-Cremeschnitte, Milchreis mit<br />
Kirschsauce, Marmorgugelhupf mit Eis<br />
und frischen Früchten oder einem lauwarmen<br />
Apfelküchlein?
6-7/20<strong>22</strong><br />
ADVERTORIAL 29<br />
Fotos: Darbo<br />
Nougatcreme aus praktischer Tube<br />
Darbo erweitert <strong>das</strong> Angebot an Dosierflaschen für den Dispenser.<br />
Für eine hygienische Platzierung am<br />
Buffet sorgt der „Darbo Dispenser“.<br />
In diese praktische Vorrichtung kann<br />
man Dosierflaschen mit Fruchtaufstrichen,<br />
Honig und Nougatcreme von Darbo<br />
füllen und Frühstück und Co. zu einem<br />
Genuss machen. Durch einen einfachen<br />
Hebeldruck können die Gäste eine Portion<br />
Aufstrich entnehmen –eine saubere<br />
Lösung ohne viel unnötige Technik.<br />
Der Darbo Dispenser wurde speziell für<br />
die neuen Dosierflaschen designt und in<br />
neutralem Weiß und mit klaren, klassischen<br />
Linien passt er in jeden Hotelbetrieb,<br />
der nach einer Dosierlösung für den<br />
Buffettisch sucht. Hochwertige Materialien<br />
wie Aluminium und Edelstahl sorgen<br />
für Stabilität und Langlebigkeit.<br />
Einfaches Prinzip<br />
Die Handhabung ist sowohl für den<br />
Gast als auch die Mitarbeiter selbsterklärend<br />
und sehr simpel. Der Dispenser<br />
muss für den Austausch der Dosierflaschen<br />
nicht zerlegt oder gereinigt werden.<br />
Ist eine Flasche leer, so kann man<br />
diese in Sekundenschnelle durch eine<br />
neue ersetzen. Kompliziertes Werkzeug<br />
oder mühsame Mechanik fallen bei diesem<br />
Produkt von Darbo aus, ebenso sind<br />
alle Oberflächen leicht erreichbar und<br />
abwischbar.<br />
Die Dispenser sind einzeln erhältlich<br />
und man kann beliebig viele Vorrichtungen<br />
aneinanderstellen und damit die<br />
Präsentation individuell an die Buffetsituation<br />
anpassen. Praktisch sind zudem<br />
die klare Sortenerkennung des Inhalts<br />
und die Wiederverschließbarkeit<br />
der Dosierflaschen. So wird nichts verschwendet<br />
und es kann nachhaltig gefrühstückt<br />
werden. Die Sorten Marille,<br />
Erdbeere, Himbeere und Blütenhonig<br />
wurde nun mit einer Nougatcreme für<br />
<strong>das</strong> Dispensersystem erweitert. Somit<br />
stehen Fruchtaufstriche, Blütenhonig<br />
und die Nougatcreme mit einem nussigen<br />
Geschmack und ihrer fein-cremigen<br />
Konsistenz zur Verfügung.<br />
Die neue Creme schmeckt außerdem<br />
nicht nur klassisch aufs Brot, sondern<br />
auch im Joghurt, im Müsli, auf Palatschinken,<br />
zu Eis oder auf Früchten<br />
sorgt sie für eine willkommene und<br />
kreative Abwechslung. Auch der Nachhaltigkeitsfaktor<br />
ist gegeben, denn die<br />
Darbo Nougatcreme wird ohne Palmöl<br />
produziert. Einem vielseitigen Frühstücksbuffet,<br />
<strong>das</strong> geschmacklich fruchtig,<br />
schokoladig und süß abdeckt und<br />
welches auch den nachhaltigen Aspekt<br />
nicht ausklammert, steht somit nichts<br />
mehr im Weg.<br />
Kontakt:<br />
dispenser.darbo.com
30 SOMMERDESSERT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Fruchtige Pains<br />
Délifrance Deutschland präsentiert<br />
ein neues Genießer-Produkt<br />
mit sonnengereiften Pfirsichen<br />
und Aprikosen. Das neue<br />
Pain Duo erinnert beim Verzehr<br />
an sonnendurchflutete Sommertage.<br />
Aromatische Pfirsich- und<br />
Aprikosen-Stückchen sowie Pfirsichpüree<br />
sind die Basis für die<br />
fruchtige Füllung des Pains. Umhüllt<br />
mit einem Butter-Plunderteig<br />
und gekrönt mit einem Hagelzucker-Topping<br />
begeistert es<br />
als fruchtig-süße Köstlichkeit.<br />
Mit einem Stückgewicht von 85<br />
Gramm ist <strong>das</strong> Pain als süßer<br />
Snack gedacht. Wie alle Délifrance<br />
Viennoiserie-Produkte wird<br />
auch dieses Pain ohne künstliche<br />
Farb- und Aromastoffe sowie<br />
ohne gehärtete Fette hergestellt.<br />
Es ist schnell serviert, denn nach<br />
21-23 Minuten im Ofen bei 170°C<br />
sind die tiefgekühlt angelieferten<br />
Pains fertig gebacken. Die Liefereinheit<br />
liegt jeweils bei 60 Stück<br />
pro Karton. Mit dem Pain Duo<br />
Pfirsich-Aprikose erweitert Délifrance<br />
seine Pain-Range, zu der<br />
bereits Himbeer-Weiße Schokolade<br />
und <strong>das</strong> Pain aux 3 Chocolats<br />
zählen.<br />
www.delifrance.com<br />
Foto: Riccardo Alessio<br />
Sommerlicher Knödelgenuss<br />
Vielfältiger Eisgenuss<br />
Mit steigenden Temperaturen steigt<br />
auch die Lust auf kühlendes Eis. Geschmäcker<br />
sind bekanntlich verschieden,<br />
daher bietet Eurogast mit ihrem<br />
Eis-Sortiment viele verschiedene Geschmacksrichtungen<br />
an: Von den klassischen<br />
Milchsorten wie Schokolade und<br />
Vanille über fruchtige Sorten wie Himbeere<br />
bis hin zu veganen Trend-Produkten<br />
wie die erfrischend leichten Sorbets.<br />
Die Eurogast “Sorbets mit echten Fruchtstückchen”<br />
werden nach original italienischer<br />
Rezeptur produziert. Aktuell sind<br />
In Zeiten von Personalmangel und allgemein<br />
steigenden Preisen ist es eine<br />
Herausforderung, die gewohnte Qualität<br />
aufrecht zu erhalten. Das Angebot<br />
an Desserts ist hierbei oft besonders betroffen<br />
– aufgrund des hohen Aufwandes<br />
in der Herstellung und den kurzen Haltbarkeiten<br />
sind hochwertige Dessertkomponenten<br />
wie sie von Caterline angeboten<br />
werden ein Plus für Küchenbetreiber.<br />
Vom klassischen Kaiserschmarrn über<br />
Apfelstrudel bis zu diversen gefüllten<br />
Topfenknödeln reicht <strong>das</strong> Dessertsortiment<br />
des österreichischen Premiumanbieters.<br />
Neu im Sortiment und besonders<br />
beliebt sind die flaumigen Topfenknödel<br />
mit fruchtiger Himbeerfüllung. ,,Caterline<br />
bietet ein breitgefächertes Angebot,<br />
wobei beste Qualität und feinster Geschmack<br />
immer der gemeinsame Nenner<br />
sind. Für die Gastronomie ist es wichtig,<br />
<strong>das</strong>s dieser Anspruch stets erfüllt ist.<br />
Außerdem achten wir auf kurze Zubereitungszeiten,<br />
Gelingsicherheit sowie<br />
Spielraum für Kreativität,“ sagt Michael<br />
Hirschler, GF von Caterline.<br />
www.unileverfoodsolutions.at<br />
sie in den Sorten Cassis, Himbeere, Passionsfrucht<br />
und Zitrone erhältlich. Sie sind<br />
100 Prozent gluten- und lactosefrei. Besonderen<br />
Genuss verheißt die Sommer-<br />
Nachspeise, wenn sie noch mit knusprigen<br />
Eurogast Eiswaffeln oder leckeren<br />
Dessertsaucen verfeinert wird. Die Gastronomiegroßhändler<br />
von Eurogast sind<br />
stark regional verankert, übernehmen<br />
Verantwortung für die nächsten Generationen<br />
und schützen die Umwelt durch<br />
den sparsamen Umgang mit Ressourcen.<br />
www.eurogast.at<br />
Foto: Unilever<br />
Foto: Eurogast
6-7/20<strong>22</strong><br />
SOMMERDESSERT 31<br />
Gelingsicheres Vanille-Eis<br />
Neben Schokolade und Erdbeere ist die<br />
Geschmackssorte Vanille ein weiterer<br />
Klassiker des beliebtesten Eis-Trios.<br />
Der Star unter den Convenience-Produkten<br />
in der Eistruhe ist die vorportionierte<br />
Vanille-Eiskugel der Marke Schöller<br />
von Froneri – es eignet sich besonders,<br />
um Platz und auch Zeit zu sparen. Das Eis<br />
kann als Basis für eine Vielzahl an Desserts<br />
– vom Eiskaffee bis zum Eisbecher<br />
– verwendet werden. Daher ist es der absolute<br />
Renner auf jeder Eiskarte, denn<br />
Dass Sirup nicht nur als Getränk bestens<br />
schmeckt, sondern auch als Zutat<br />
in Desserts den Sommer versüßt,<br />
zeigt Mautner Markhof mit seinem vielseitigen<br />
Sirupsortiment. Gleich ob leichtes<br />
Frozen Yoghurt oder eine blumige<br />
Torte: Mautner Markhofs Sirupe verleihen<br />
jedem Dessert <strong>das</strong> gewisse Etwas.<br />
Frozen Yoghurt mit Orange-Mango<br />
Sirup: Rezept für 4 Portionen<br />
Zutaten:<br />
› 2 Becher Joghurt (300 ml)<br />
› 2 Becher griechisches Joghurt (300 ml)<br />
Vanille passt immer. Ein weiterer Vorteil<br />
des Produkts von Froneri: Diese Kugel ist<br />
bereits portioniert. So ist etwa im Handumdrehen<br />
ein buntes Frucht-Gläschen<br />
angerichtet. Dazu einfach etwas Sahne<br />
oder Joghurt mit frischen Früchten in ein<br />
kleines Glas geben, eine Eiskugel Vanille<br />
hinzufügen, zum Abschluss noch ein paar<br />
Minzblätter und eine Waffel oben drauf.<br />
So können Gäste den Sommer in vollen<br />
Zügen genießen.<br />
www.froneri.at<br />
Frozen Yoghurt mit Sirup<br />
› 6 EL Mautner Markhof 0 % Zucker<br />
Sirup Orange-Mango<br />
› 1 frische Mango<br />
› 4 EL Pistazien, gehackt<br />
Zubereitung: Zu Beginn Joghurt, griechisches<br />
Joghurt und Orange-Mango-<br />
Sirup miteinander verrühren. Die Masse<br />
für ca. 40 Minuten in die Eismaschine<br />
geben und erkalten lassen. Ist keine Eismaschine<br />
zur Hand, die Masse ins Tiefkühlfach<br />
stellen und alle halbe Stunde<br />
mit dem Mixstab kräftig durchrühren,<br />
bis <strong>das</strong> Frozen Yoghurt gefroren ist. Das<br />
fertige Frozen Yoghurt danach in einen<br />
Spritzsack geben und in eine Eisschale<br />
spritzen. Alternativ aus der Masse Kugeln<br />
formen. Mit Mangostückchen und<br />
gehackten Pistazien garnieren und sofort<br />
servieren.<br />
www.mautner.at<br />
Foto: Froneri<br />
Foto: Mautner Markhof / Florence Stoiber<br />
Foto: Frutarom<br />
Eis mit pikanten<br />
Noten<br />
Eisbecher gehören zum Sommer,<br />
Dessertkarten werden mit kreativen<br />
Eis-Angeboten erst vollständig.<br />
Dabei können die gefrorenen<br />
Köstlichkeiten gar nicht ausgefallen<br />
genug sein.<br />
Gewöhnlich geht Eis auf Sahne-Basis<br />
mit viel Zucker einher.<br />
Die kulinarischen Gegenspieler<br />
dazu sind Säure und Frucht. Beides<br />
findet sich in der vielfältigen<br />
Wiberg AcetoPlus Range.<br />
Für unbekannte Gaumenfreuden<br />
sorgt die Kombination von<br />
fruchtigem Eis und pikanten Gewürzen.<br />
Hochwertiger Pfeffer, der<br />
je nach Art und Anbaugebiet völlig<br />
unterschiedliche Geschmacksnoten<br />
aufweist, überrascht. Hier<br />
eignet sich der Exquisite Tasmanischer<br />
Bergpfeffer, etwa für ein<br />
Preiselbeer-Bergpfeffer-Sorbet.<br />
Zusammen mit AcetoPlus Preiselbeer,<br />
Preiselbeersaft, Preiselbeermarmelade<br />
und Glucose findet er<br />
im Pacojet-Becher seine Bestimmung.<br />
www.wiberg.eu
32 FLEISCH & WURST<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Mit Vernunft genießen<br />
Eines ist uns allen klar, so viel Fleisch, wie wir zurzeit essen, <strong>das</strong> wird in Zukunft nicht mehr<br />
möglich sein. Die Bevölkerung weltweit wächst, immer mehr Menschen wollen Fleisch essen<br />
und immer mehr Lebensmittel wie Getreide oder Hülsenfrüchte werden an Tiere verfüttert.<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Getreide, <strong>das</strong> auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen wächst, und <strong>das</strong><br />
eigentlich vom Menschen gegessen<br />
werden sollte. Es wird wahrscheinlich<br />
so wie früher zu Omas Zeiten<br />
werden. Ohne die Zeit zu verklären,<br />
aber da war Fleisch ein Luxusartikel, den<br />
man nicht jeden Tag essen konnte. Am<br />
Sonntag ein Sonntagsbraten, unter der<br />
Woche wenig oder gar kein Fleisch und<br />
<strong>das</strong> ganze Tier wurde verwertet. Denn<br />
ein Rind besteht nicht nur aus Edelteilen<br />
wie Filet, Tafelspitz und Rostbraten.<br />
Fleisch wird vielleicht ein Genussmittel<br />
werden, ein Lebensmittel, <strong>das</strong><br />
man nicht wegen seines Nährwertes<br />
genießt, sondern weil es gut schmeckt<br />
oder anregt, wie Schokolade oder Kaffee.<br />
Wenn Fleisch zum seltenen Genussmittel<br />
wird, dann hat es auch wieder einen<br />
Wert und wird geschätzt.<br />
Alte Nutztierrassen<br />
wiederentdeckt<br />
Auch heute kann man Fleisch mit gutem<br />
Gewissen genießen, denn zahlreiche<br />
Landwirte produzieren Fleisch nachhaltig<br />
und nach biologischen Kriterien. Bei<br />
Bio steht eine art- und bedarfsgerechte<br />
Fütterung im Vordergrund, so sollten<br />
Gras und Heu bei der Fütterung von<br />
Rindern, Schafen und Ziegen die Basis<br />
bilden und Kraftfutter nur eine Nebenrolle<br />
spielen. Die Tiere wachsen so deutlich<br />
langsamer, <strong>das</strong> Fleisch wird aber<br />
aromatischer und diese Tierhaltung ist<br />
auch nachhaltig. Gras und Heu kann der<br />
Mensch nicht essen, Getreide aber schon.<br />
Tiere, die in einer natürlichen Kreislaufwirtschaft<br />
und ohne Kraftfutter gehalten<br />
werden, sind auch keine Klimakiller. Rinder<br />
auf Weiden sind Landschaftspfleger,<br />
sorgen für eine natürliche Düngung der<br />
Wiesen und fressen Futter, nämlich Gras,<br />
<strong>das</strong> beim Menschen nicht auf dem Speiseplan<br />
steht.<br />
Einige Biobauern ziehen bewusst<br />
ihre Tiere ohne Kraftfutter und ohne<br />
Getreidezugaben auf. Das geht natürlich<br />
nicht mit allen Tierrassen, denn etliche<br />
hochgezüchtete Rinderrassen zum Beispiel,<br />
kommen ohne Kraftfutter nicht<br />
aus. Alte Nutztierrassen können eine<br />
Alternative sein. Sie sind meist robust<br />
und genügsam. Sie sind an ihren natürlichen<br />
Lebensraum perfekt angepasst<br />
und sind keine Tiere für reine Stallhal-
6-7/20<strong>22</strong><br />
FLEISCH & WURST 33<br />
tung. Sie geben zwar weniger Fleisch oder Milch und erreichen<br />
auch nicht <strong>das</strong> Schlachtgewicht von Hochleistungstieren,<br />
dafür leben sie nachhaltig und liefern erstklassige Lebensmittel.<br />
Das Fleisch ist feinfasriger, saftiger durch mehr<br />
intramuskuläres Fett, und „gschmackiger“. Alles was ein Genießer<br />
sich am Teller nur wünscht.<br />
Engagierte Archehöfe<br />
Gerade alte Tierrassen, wie Pustertaler Sprinzen, Mangalitza<br />
Schweine, Zackelschafe, Jakobschafe und seltene Geflügelrassen<br />
wie <strong>das</strong> Sulmtaler Huhn oder die Blaue Pute, zählen<br />
zu den gefährdeten Tierrassen. Viele Rassen, die nicht zu den<br />
einseitigen Zuchtzielen der modernen Tierproduktion passen,<br />
sind ausgestorben oder existieren nur mehr in Restbeständen.<br />
Damit <strong>das</strong> kostbare Erbgut, und auch ein Stück „lebende<br />
Kulturgeschichte“, nicht für immer verschwindet, gibt<br />
es die „ARCHE-Höfe“. Die Mitglieder legen viel Wert darauf,<br />
die gefährdeten Tierrassen rein zu züchten, um Kreuzungen<br />
zu vermeiden. Zuchttiere werden auch an andere Züchter<br />
verkauft. Tiere, die sich nicht für die Zucht eignen, werden<br />
gemästet, geschlachtet und verarbeitet. Obwohl Archehöfe<br />
naturnah geführt werden und zahlreiche Tierschutzbestimmungen<br />
erfüllen, tragen sie nicht immer ein Bio-Siegel.<br />
Tierwohl - besonders artgerechte Haltung<br />
️ Regionalität - kurze Transportwege<br />
eigens errichteter Stall<br />
doppeltes Platzangebot<br />
Auslauf auf Stroh<br />
artgerechte, gentechnikfreie Fütterung<br />
Zusatz von heimischem Rapsöl in Futtermischung,<br />
dadurch höherer Anteil an ungesättigten Fettsäuren<br />
Genieße, was du retten willst<br />
Alte Haustierrassen erreichen bei weitem nicht <strong>das</strong> Gewicht<br />
von Hochleistungsrassen. Genügsam und angepasst an Region<br />
und Klima sind diese Rassen aber oft wahre „Überlebenskünstler“<br />
und eignen sich besonders gut für eine biologische<br />
Haltung, bei der man den Tieren die Zeit gibt, die sie<br />
brauchen, um beste Qualität zu entwickeln. Aus der einstigen<br />
Vielfalt der Rassen werden nur mehr wenige wirtschaftlich<br />
genutzt. Dabei gehen nicht nur die genetischen Ressourcen<br />
verloren, sondern auch der Geschmack. Wer also
34 FLEISCH & WURST<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
möchte, <strong>das</strong>s die vergessenen Kulturrassen<br />
eine Chance haben, muss diese<br />
Produkte auch kaufen. Nach dem Motto:<br />
„Essen, was man erhalten möchte“.<br />
In regionalen Wirtshäusern, auf spezialisierten<br />
Bauernmärkten, aber auch im<br />
einen oder anderen Supermarkt, sind<br />
Produkte aus seltenen Haustierrassen<br />
erhältlich.<br />
Qualität statt Quantität<br />
Wer Fleisch von alten Rassen öfter<br />
kauft, weiß, was er am Teller hat. Dieses<br />
Fleisch schmeckt und riecht aromatischer.<br />
Jedoch sind durch <strong>das</strong> langsamere<br />
Wachstum die typischen Edelteile des<br />
Tieres meist kleiner, andere Muskeln,<br />
die <strong>das</strong> Tier im Freiland mehr nutzen<br />
muss als im Stall, sind dafür auch stärker<br />
ausgeprägt. Dank der nose-to-tail-<br />
Bewegung liegt es im Trend, <strong>das</strong> ganze<br />
Tier zu verwerten. Liebhaber der Topgastronomie<br />
oder eingefleischte Mitglieder<br />
der Grillszene nutzen auch weniger<br />
bekannte Teilstücke und zaubern<br />
daraus Top-Gerichte.<br />
Doch der Konsument von heute, der<br />
im Supermarkt grüne oder rote Äpfel<br />
kauft, aber die Sorte nicht kennt und<br />
auch nicht wissen will, weiß um die<br />
Kocheigenschaften bestimmter Teilstücke<br />
nicht mehr Bescheid. Beim Fleischkauf<br />
steht vielmehr die Kocheigenschaft<br />
im Vordergrund, weniger <strong>das</strong> Teilstück.<br />
Fleisch zum Braten oder Kochen, für Gulasch<br />
oder für Schnitzel, dieses Wissen<br />
reicht. Auch wenn die Bezeichnung der<br />
Teilstücke in jedem Bundesland anders<br />
ist, so ist es schade, wenn <strong>das</strong> Wissen<br />
um die Vorzüge von Gab, Nierenstück<br />
oder Fledermaus verloren geht. Gerade<br />
von langsam gewachsenen Tieren<br />
oder gar von alten Rassen oder seltenen<br />
Kreuzungen sind sie ein echter Genuss.<br />
Comeback des<br />
Mangalitzaschweines<br />
Das in den 70er Jahren praktisch ausgestorbene<br />
Wollschwein (Mangalitzaschwein)<br />
ist <strong>das</strong> beste Beispiel dafür, wie geändertes<br />
Konsumverhalten ganze Arten<br />
bedroht. Das fette, schön marmorierte<br />
Fleisch war plötzlich nicht mehr gefragt,<br />
weil die Konsumenten nur mehr extrem<br />
mageres Fleisch kaufen wollten, um angeblich<br />
schlank und gesund zu bleiben.<br />
Auf der Strecke blieb dabei nicht nur <strong>das</strong><br />
In regionalen Wirtshäusern, auf spezialisierten Bauernmärkten, aber auch im einen<br />
oder anderen Supermarkt, sind Produkte aus seltenen Haustierrassen erhältlich.<br />
Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Schwein, sondern auch der Geschmack.<br />
Um <strong>das</strong> vom Aussterben bedrohte<br />
Wollschwein zu retten, wurden europaweit<br />
Projekte gestartet. In Österreich<br />
fördert die „Interessensgemeinschaft<br />
der Wollschweinzüchter Österreichs“<br />
den Erhalt der Wollschweine. Das Wollschwein<br />
scheint es geschafft zu haben: Es<br />
erfreut sich großer Beliebtheit in der Gastronomie<br />
und auch die Zahl der Züchter<br />
steigt. Bleibt nur zu hoffen, <strong>das</strong>s auch für<br />
andere wertvolle Rassen die Trendwende<br />
rechtzeitig kommt. Wir Konsumenten<br />
haben es in der Hand. Nur wer die Produkte<br />
kauft und isst, sichert <strong>das</strong> Überleben<br />
von Tieren und Bauern.<br />
Wurst ist „wurscht“<br />
Wurst gehört zu den ältesten verarbeiteten<br />
Lebensmitteln und was wäre<br />
der Österreicher ohne seine geliebte<br />
Wurst. Frankfurter, Käsekrainer, Salami<br />
und Co., Aufschnitt zur Jause, Bratwürstel<br />
zum Grillen oder verschiedene<br />
Schmankerl, wie geselchte Hauswürste<br />
und feine Kalbspariser, zum Abendessen.<br />
Durch Würste werden möglichst<br />
viele Teile vom Tier verwertet. Wer also<br />
den Erhalt von alten Haustierrassen<br />
unterstützen möchte, sollte auch mal<br />
Wurst von Ziege oder Rind kaufen, denn<br />
geschlachtet werden nicht nur Jungtiere,<br />
sondern auch ältere Tiere, die dann<br />
gerne in der Wurst landen.<br />
Die Zutaten der einzelnen Wurstwaren<br />
sind in Österreich gesetzlich genau<br />
geregelt, damit auch nur <strong>das</strong> in die Wurst<br />
kommt, was hineingehört. Zum Großteil<br />
wird mageres, frisches Fleisch verwendet.<br />
Die gängige Meinung, <strong>das</strong>s minderwertiges<br />
oder übriggebliebenes Fleisch<br />
in der Wurst landet, stimmt auf keinen<br />
Fall. Darüber hinaus werden Speck, Salze,<br />
Gewürze, Wasser (Eis) und verschiedene<br />
Hilfsstoffe verwendet. Je nach Rezeptur<br />
werden Zucker zur Würzung und<br />
Verlängerung der Haltbarkeit, Pökelstoffe<br />
und Vitamin C für die Farbe und Konservierung<br />
oder Stärke zur Verbesserung<br />
der Konsistenz zugesetzt. Aber auch andere<br />
Lebensmittel wie Pistazien für die<br />
Mortadella, Gemüse, Nüsse oder Leber<br />
und Zunge für Spezialitäten finden sich<br />
im Wurstbrät. Biologisch produzierte<br />
Würste dürfen deutlich weniger erlaubte<br />
Zusatzstoffe verwenden. Leider werden<br />
auch immer häufiger Geschmacksverstärker<br />
wie Glutamat in der Wurst verwendet.<br />
Gut hergestellte Würste kommen<br />
aber auch ohne aus. Glutamat ist<br />
zwar in den verwendeten Mengen nicht<br />
schädlich, aber ein Zusatzstoff, der nicht
6-7/20<strong>22</strong><br />
FLEISCH & WURST 35<br />
Gutes Hühnerfleisch,<br />
gute Preise und guter<br />
Kundenservice!<br />
Fotos: Ay Pilic<br />
Die AYSEN HandelsgmbH bringt mit ihrer neuen Produktlinie<br />
„Good Chicken“ ein neues Versprechen für Ihre<br />
Kunden in Sachen Qualität, Frische und Zuverlässigkeit auf<br />
den Markt. Die Marke hat sich <strong>das</strong> Ziel gesetzt, die individuellen<br />
Konsumentenwünsche für Hühnerfleisch abzudecken<br />
und jeden Kunden zum Entdecken neuer Vorteile beim<br />
Einkauf zu ermutigen. Good Chicken erfüllt höchste Qualitätsanforderungen<br />
und setzt sich von anderen Lieferanten<br />
und Händlern ab, indem nicht nur ein vollständiges Frischfleisch-Sortiment<br />
angeboten wird. Denn in der eigenen Hühnerfleisch-Manufaktur<br />
werden auch spezifische<br />
Kundenwünsche erfüllt.<br />
So werden in unserem Betrieb Hühnerprodukte<br />
tagesfrisch zerlegt, geschnitten,<br />
gewürfelt und gegart. Sämtliche Hühnerfleischprodukte<br />
werden je nach Bedarf für die<br />
Gastronomie, Großverbraucher, Einzelhandel und für Endkonsumenten<br />
frisch vorbereitet. Die Qualität des Fleischs<br />
von Good Chicken ist nicht nur geschmacksvoll, sondern<br />
auch frei von Schadstoffen, Hormonen oder Antibiotika.<br />
Die aktuelle Lebensmittelkrise drängt viele Gastronomen<br />
in der Branche vermehrt dazu, die Preise zu erhöhen. Lieferengpässe,<br />
verbunden mit steigenden Rohstoffpreisen, sorgen<br />
für eine erhebliche Belastung im Gastrobereich. Ein Effekt<br />
der hohen Kosten ist aber auch eine Rückkehr zum traditionellen<br />
Handwerk von nachhaltigen Betrieben. Und genau<br />
so eine Manufaktur ist Good Chicken.<br />
Von der ersten Bestellung werden Vertrauen<br />
und zuverlässigen Service für die<br />
Kunden gewährleistet. Das Unternehmen<br />
liefert an fünf Tagen in der Woche, derzeit<br />
in Wien und Umgebung, bald auch österreichweit!<br />
www.aypilic.at<br />
LONGISSIMUS DORSI<br />
EIN ZENTRALER MUSKEL AUS<br />
DEM RIBEYE (ROSTBRATEN)<br />
WWW.CULTBEEF.AT/AMA-GUETESIEGEL
36 FLEISCH & WURST<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Reifungsmethode „Wet Aging“<br />
Foto: Cultbeef<br />
Die mit Abstand häufigste Reifungsmethode<br />
ist die sogenannte<br />
Nassreifung (neudeutsch: Wet<br />
Aging), weil einfach, platzsparend,<br />
effizient und risikoarm. Denn unter<br />
Luftabschluss gibt es kaum Verkeimungen,<br />
keine Verluste durch Austrocknung<br />
der oberen Schichten<br />
und auch keinerlei Verdunstung –<br />
sprich keinen Gewichtsverlust.<br />
Dass bei dieser anaeroben Reifung<br />
im Fleisch durch zu lange<br />
und/oder warme Lagerung dumpfe<br />
„sauerkrautige“ oder metallische Geschmackstöne<br />
durch die ausgetretene<br />
Milchsäure entstehen können, in denen<br />
<strong>das</strong> Fleisch quasi „mariniert“ wird, kennt<br />
man ja als routinierter Steak-Käufer.<br />
Zum Beispiel von manchen weitgereisten<br />
Filets aus Brasilien oder Argentinien,<br />
die am Schiffsweg (zu) viele Wochen<br />
im Vakuumbeutel verbracht haben.<br />
Einige vermeintliche Kenner haben<br />
sich allerdings schon so sehr an solche<br />
Fehltöne gewöhnt, <strong>das</strong>s sie diese gerne<br />
als dem Futter oder der Region geschuldetes<br />
„Terroir“ interpretieren und<br />
beim Ausbleiben tatsächlich vermissen.<br />
Diese Folgen der Überlagerung<br />
sind aber oft schon durch<br />
den transparenten Vakuumbeutel<br />
erkennbar, wenn sich im Fleischsaft<br />
Bläschen bilden. Bei gutem<br />
Reifungsmanagement jedoch ist<br />
die Nassreifung eine ausgezeichnete<br />
und sichere Methode, die noch<br />
einen weiteren Vorteil hat: Die erwähnte<br />
Milchsäure im Vakuumpack<br />
macht <strong>das</strong> Fleisch auch etwas<br />
schneller zart als bei der Trockenreifung.<br />
In den USA wird daher gerne<br />
<strong>das</strong> Dry Aging in den ersten Wochen mit<br />
einem anschließenden Wet Aging kombiniert.<br />
Das verlängert zudem auch <strong>das</strong><br />
weitere „Shelflife“ in den Verkaufstheken<br />
des Handels.<br />
www.cultbeef.at<br />
Gewinnspiel für<br />
Feinschmecker<br />
Der Kitzbüheler Radmarathon war<br />
schon bei der Erstveranstaltung im<br />
letzten Jahr ein großer Erfolg und konnte<br />
sich auf Anhieb als Sportevent der Spitzenklasse<br />
etablieren. Auch dieses Jahr<br />
werden sich am 10. Juli rund 1.000 Athleten<br />
der Herausforderung stellen, auf<br />
einer Strecke von 216 Kilometern 4.600<br />
Höhenmeter zu bewältigen und beim Finale<br />
<strong>das</strong> Kitzbüheler Horn zu bezwingen.<br />
Wiesbauer ist erneut mit am Start<br />
und sorgt mit seinen österreichischen<br />
Wurstspezialitäten für höchsten Genuss.<br />
Der Star des Kitzbüheler Radmarathon<br />
ist die „Bergsteiger“ von Wiesbauer,<br />
die auch im Mittelpunkt eines großen Gewinnspiels<br />
steht: Insgesamt werden 216<br />
Preise verlost, einer für jeden Kilometer<br />
der Rennstrecke. Um auf <strong>das</strong> Gewinnspiel<br />
aufmerksam zu machen, sind derzeit<br />
alle „Bergsteiger“ SB-Produkte sowie<br />
die „Bergsteiger Junior“ mit einem auffälligen Sticker versehen,<br />
der via QR-Code direkt zur Teilnahme führt. Das Gewinnspiel<br />
läuft noch bis zum 10. Juli 20<strong>22</strong>.<br />
www.wiesbauer.at<br />
Foto: Wiesbauer<br />
Rohschinkenlinien<br />
Klassik, Selekt, Premium<br />
und Reserve<br />
heißen die Qualitätsprodukte<br />
der neu geschaffenen<br />
Vulcano-<br />
Rohschinkenlinie. „Ziel<br />
von Vulcano ist es seit<br />
jeher, genau dieses Bewusstsein<br />
für mehr<br />
Qualität und mehr<br />
Tierwohl zu schaffen<br />
und diese Werte mit<br />
Genuss zu vereinen“,<br />
sagt die Vulcano-Familie Habel. Der Klassik- Schinken ist<br />
altbewährt und bekannt, am Knochen gereift und intensiv<br />
im Geschmack. Seine ausgewogene Würze macht den 12<br />
Monate am Knochen gereiften Schinken zum klassischen<br />
Begleiter jeder Jause. Die Selekt-Qualität erfordert eine Reifezeit<br />
von mindestens 15 Monaten. Um zukünftig auch in<br />
dieser Klasse ein noch intensiveres Geschmackserlebnis zu<br />
ermöglichen, hebt Vulcano die Reifezeit nun auf 18 Monate<br />
an. Premium-Schinken reifen 27 Monate lang. Durch schonende<br />
und lange Reifung bilden sich an der Oberfläche dieser<br />
Schinken Salzkristalle, die ein Qualitätsmerkmal darstellen.<br />
Der Reserve-Schinken reift mindestens 27 Monate, auf<br />
individuellen Kundenwunsch und Anfrage 36 oder sogar bis<br />
zu 60 Monate lang.<br />
www.vulcano.at<br />
Foto: Vulcano
IHRE HÜHNERFLEISCHMANUFAKTUR<br />
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Sommer, Sonne, Pizza
6-7/20<strong>22</strong><br />
ETHNO<br />
FOOD<br />
ETHNO 39<br />
Nichts spiegelt <strong>das</strong> Urlaubsgefühl samt chilligem Sommerfeeling so gut wider, wie eine<br />
knusprige Pizza oder ein Nudelgericht mit klassischer Paradeissauce. Unser Nachbar Italien,<br />
seit jeher Urlaubsland Nummer Eins, hat sich nicht zuletzt durch seine Kulinarik in die Herzen<br />
der Österreicher katapultiert.<br />
Von Thomas Askan Vierich<br />
Reisen hat auch immer etwas mit<br />
Genuss zu tun und fast jeder<br />
nimmt aus dem Urlaub etwas<br />
Kulinarisches mit nach Hause –<br />
schließlich die beste Art, <strong>das</strong> Urlaubsfeeling<br />
zu konservieren. Italophile haben<br />
es da etwas leichter, denn Auswahl im<br />
Pizza- und Pastasegment gibt es genügend.<br />
Pizza mit und ohne Schinken, Pizza<br />
vegetarisch, Nudeln vegan, beides mit<br />
Meeresfrüchten und mit Kräutern und<br />
Gewürzen erreicht man ohnehin fast<br />
unendliche Geschmackskompositionen.<br />
Wichtig für den exzellenten Pizzagenuss<br />
ist der richtige Teig, denn wenn der<br />
nicht passt, dann nützt auch der beste<br />
Belag nichts. Zeit ist auch hier, wie beim<br />
Brot, der wesentliche Faktor. Und bei den<br />
Teigwaren sind die Kombinationsmöglichkeiten<br />
sowieso endlos – insbesondere<br />
deshalb, weil ein und <strong>das</strong>selbe Sugo mit<br />
anderen Nudeln auch anders schmeckt.<br />
Pasta mal anders<br />
Es gibt mehr als Spaghetti mit Tomatensauce,<br />
Lasagne oder Carbonara. Wie wäre<br />
es mit Penne alla Vodka oder Zitronennudeln?<br />
Oder einer richtigen Bolognesesauce,<br />
die dann al ragu heißt? Mit Wildschwein<br />
und Innereien statt Faschiertem?<br />
Al Aroma<br />
Mein absolutes Lieblingsgericht von allen<br />
Nudelgerichten. Damit begann als<br />
Foto: djile / Adobe Stock<br />
Pizzavariationen<br />
Marinara? Napoletana? Quattro stagione?<br />
Calzone? Alles fein, aber irgendwann<br />
auch fad. Hier ein paar weitere<br />
Variationen für Pizzakenner.<br />
Mozarella statt Pizzakäse<br />
Macht einen Riesenunterschied – leider<br />
auch im Preis. Aber die klassische Pizza<br />
hat noch nie von Gouda oder „Pizzakäse“<br />
gehört. Am besten natürlich den<br />
echten aus Büffelmilch. Alle anderen<br />
schmecken eigentlich nach nichts. Die<br />
Steigerung davon ist eine Burrata. Das<br />
ist ein Mozarellakäse, der innen flüssig<br />
ist. Wenn man den im Ganzen auf<br />
die fertig gebackene Pizza legt, zerläuft<br />
der Käse, wenn der Gast ihn ansticht.<br />
Herrlich! Und dafür kann man locker 15<br />
Euro verlangen, versteht jeder.<br />
Salsiccia statt Salami<br />
Salumi heißen die wunderbaren italienischen<br />
Dinge, die wir Wurst oder<br />
Speck nennen. Und davon gibt es unendlich<br />
viele Variationen, die auch gut<br />
auf die Pizza passen. Milde, geräucherte,<br />
scharfe, harte oder bröckelige Salsiccia.<br />
Geht alles, auch in einer Calzone,<br />
also der gefüllten Pizza.<br />
Ruhen lassen<br />
Pizza kann ziemlich schwer im Magen<br />
liegen. Meist tut sie <strong>das</strong>, wenn der<br />
Pizzaiolo dem Teig<br />
nicht genügend<br />
Zeit zum Ruhen<br />
gegeben hat. Bekömmlicher<br />
sind<br />
auch Sauerteige.<br />
Süße Pizza<br />
In Italien beliebt<br />
sind Pizzen dick<br />
mit Nutella bestrichen.<br />
In Neapel haben<br />
wir mal eine mit Pistazienmus<br />
gegessen: also Pistazien<br />
mit einer Schlagoberssauce.<br />
Ich weiß nicht mehr, ob die süß<br />
oder salzig war. Auf alle Fälle war sie<br />
sehr sättigend. Pistazien kann man auf<br />
alle Fälle so oder so zubereiten. Schmecken<br />
tun beide Varianten.<br />
Frittierte Pizza<br />
Die Frittata ist in Italien wieder in<br />
Mode gekommen: kleine gefüllte Pizzas,<br />
die in heißes Öl geworfen werden.<br />
Sicherlich nicht die schlankmachende<br />
Variante der Pizza, aber sehr knusprig.<br />
Fritteusen stehen bei uns ja in jeder<br />
Küche herum, also rein damit. Auch ein<br />
wohlschmeckender To-Go-Snack. So<br />
wird die Fritatta in Italien auch meist<br />
gereicht.<br />
Foto: Vasiliy / Adobe Stock<br />
Weniger ist mehr<br />
Man kann natürlich alles Mögliche<br />
auf eine Pizza werfen. Und auch alles<br />
gleichzeitig. Ein No-Go sind: Maiskörner,<br />
sauer eingelegte Peperoni, Ananas,<br />
Paprika, Schwammerl aus der<br />
Dose und Formschinken.<br />
Der Meister-Pizzaiolo weiß: Es<br />
kommt auf die Qualität der Zutaten<br />
an. Erstklassige Kapern, Sardellen, Salami,<br />
Büffelmozarella, luftgetrockneter<br />
Schinken, reifer Gorgonzola, grob<br />
geraspelter reifer (!) Parmigiano. Frische<br />
Meeresfrüchte, nicht tiefgekühlt.<br />
Davon durchaus reichlich, aber bitte<br />
nicht alles gleichzeitig.
40 ETHNO<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Teenager meine Kochleidenschaft. Mit<br />
den frischen Kräutern aus Nachbars<br />
Garten. Denn die sind <strong>das</strong> Wichtigste<br />
an diesem Rezept: Rosmarin, Oregano,<br />
Salbei, Thymian.<br />
Die dünstet man in etwas Olivenöl<br />
und Knoblauch an, um ihre Aromen in<br />
Schwung zu bringen. Erst dann kommen<br />
die Zwiebeln dazu und die Tomaten.<br />
Dann lässt man <strong>das</strong> Ganze in Ruhe<br />
köcheln. Am Ende gibt man noch ordentlich<br />
Schlagobers dazu und reibt frischen<br />
Parmesan drüber. Man kann auch<br />
dem fertigen Gericht noch ein Stück<br />
Butter unterheben. Natürlich salzen und<br />
pfeffern nicht vergessen. Als Nudeln<br />
sind wegen der recht flüssigen Konsistenz<br />
der Sauce solche geeignet, die diese<br />
Sauce gut aufnehmen: Penne, Maccaroni<br />
oder Orechiette.<br />
Zitronennudeln<br />
Noch ein Lieblingsgericht, auch weil<br />
es so wunderbar schlicht ist. Wir haben<br />
<strong>das</strong> zuerst in dem wunderbaren<br />
Bacchio in Wien gegessen, wo es zum<br />
Standardprogramm gehört(e). Man<br />
wärmt eine Mischung aus Rahm und<br />
Schlagobers. Und schmilzt darin gehobelten<br />
Parmesan. Am Ende gibt man<br />
geriebene Zitronenschale hinzu.<br />
Die sollte auf keinen Fall mitkochen,<br />
nicht gut fürs zarte Aroma. Gekocht<br />
wird hier streng genommen außer der<br />
Pasta gar nichts. Wenn einem <strong>das</strong> Ergebnis<br />
noch zu wenig zitronig ausfällt,<br />
kann man noch etwas Zitronensaft dazugeben.<br />
Aber Vorsicht, zu viel davon<br />
kann <strong>das</strong> zartere Aroma der Schalen<br />
überdecken. Ordentlich pfeffern und<br />
salzen. Als Nudeln wieder eher solche<br />
nehmen, die Sauce gut aufnehmen: alles<br />
was hohl ist.<br />
Mit Erbsen, Spargel und Spinat<br />
Ein etwas deftigeres Nudelgericht. Grüner<br />
Spargel (man kann auch weißen nehmen,<br />
aber der grüne ist kräftiger im Aroma),<br />
frische Erbsen und Spinat ergeben<br />
eine wunderbare Kombination. Die Spargelköpfe<br />
nicht mitkochen, sondern erst<br />
zum Schluss roh dazugeben. Der Trick:<br />
man kocht die Nudeln (am besten Spaghetti<br />
oder schmale Bandnudeln) mit<br />
wenig Wasser zusammen mit dem Spargel,<br />
dem Knoblauch und den Erbsen.<br />
Dann nimmt die Pasta sofort intensiv<br />
<strong>das</strong> Aroma des Gemüses auf. Nach acht<br />
Minutenn, wenn <strong>das</strong> Wasser verkocht ist,<br />
Spargelköpfe, Spinat (am besten Babyspinat,<br />
den muss man praktisch gar nicht<br />
Tipp aus der Praxis<br />
Grissini<br />
Die dünnen, knusprigen<br />
Stangen dürfen<br />
in keinem traditionellen<br />
italienischen Lokal<br />
fehlen. Gehören zum<br />
Coperto dazu. Ein paar<br />
Foto: Brad Pict / Adobe Stock<br />
Tropfen vom Olivenöl<br />
drüberstreuen und man<br />
hat ein köstliches Amuse bouche. Das funktioniert auch<br />
heute noch. Man kann sie auch mit Prosciutto umwickeln<br />
oder zum Parmesan reichen. Zum Dippen in verschiedene<br />
Ölsorten. Und zu Oliven. Am besten backt man sie selbst.<br />
Erfunden haben diese Brotstangen die Piemontesi,<br />
vermutlich im 14. Jahrhundert. Der Teig besteht aus Hartweizenmehl,<br />
Wasser, Hefe und Salz. Wie Knäckebrot werden<br />
die Stangen nach dem Backen getrocknet, was sie lange<br />
haltbar macht. Die traditionellen Grissini torinesi (also<br />
aus Turin) werden von Hand geformt und sind an ihrer<br />
typischen verdrehten Form zu erkennen. Die seit dem 18.<br />
Jahrhundert maschinell hergestellten sind dagegen in der<br />
Regel gleichmäßig rund. Klassisch sind ungewürzte Grissini.<br />
Heute gibt es sie auch mit Olivenöl, Rosmarin und anderen<br />
Gewürzen verfeinert. Natürlich auch aus Vollkornmehl und<br />
ich wette auch glutenfrei.<br />
Normalen Hefeteig zubereiten. Backofen auf 180 Grad<br />
Ober- und Unterhitze vorheizen. Bleche mit Backpapier<br />
belegen. Teig nochmal kurz durchkneten und dick auf<br />
einer ganz leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Dann<br />
in schmale Streifen schneiden und diese zu dünnen Rollen<br />
formen. Alternativ kleine Teigportionen abnehmen und<br />
direkt Rollen formen. Je dünner die Grissini sind, desto<br />
knuspriger werden sie. Grissini mit etwas Abstand zueinander<br />
auf den Blechen verteilen. Mit etwas Wasser (und<br />
Olivenöl) bestreichen und nach Belieben mit grobem Salz,<br />
Sesam, Gewürzen, Kräutern bestreuen. Man kann auch<br />
Olivenstücke in den Teig einarbeiten. Der Fantasie sind<br />
hier keine Grenzen gesetzt. Je nach Dicke 12-15 Minuten<br />
backen.<br />
Rosmarin<br />
Der Duft des Mittelmeers! Hier wächst<br />
er auch wild oder im Vorgarten vieler<br />
Häuser. Rosmarin ist ein immergrüner,<br />
winterharter Halbstrauch aus der Familie<br />
der Lippenblütler. Der Name aus<br />
dem Lateinischen übersetzt bedeutet<br />
Tau des Meeres (ros marinus), weil sich<br />
nachts in den Blüten der Tau sammelt.<br />
Rosmarin wird auch im nördlichen Europa<br />
schon lange als Heil- und Würzkraut<br />
genutzt. Er ist in der berühmten<br />
Capitulare de villis vel curtis imperii,<br />
der Landgüterverordnung Karls des<br />
Großen, verzeichnet, wo der Kaiser<br />
seinen Untertanen empfiehlt, was sie<br />
in ihren Gärten anbauen sollen.<br />
Thomas Askan<br />
Vierich, Autor des<br />
Buches Aroma. Die<br />
Kunst des Würzens.<br />
ISBN 978-3-7471-0423-1<br />
Foto: Ida Rosen<br />
Rosmarin enthält viele ätherische Öle. Zusammen mit<br />
verschiedenen Terpenverbindungen (Cineol, Pinen, Borneol,<br />
Campher u.a.) sorgen sie für den würzigen, harzigen, kampherartigen,<br />
auch an Menthol erinnernden Duft. Bei uns<br />
trugen Bräute lange Zeit einen Rosmarinkranz, bevor die<br />
Myrte in Mode kam.<br />
Rosmarin ist ein Bestandteil der klassischen Mischung<br />
Kräuter der Provence. Rosmarin wurde und wird manchmal<br />
immer noch als Bitterstoff in der Bierherstellung eingesetzt.<br />
Man kocht ihn grundsätzlich mit, damit sich die ätherischen<br />
Öle aus den Nadeln freisetzen können. Er ist auch eine klassische<br />
Zutat in Grillmarinaden. Rosmarinzweige eignen sich<br />
auch hervorragend zum Smoken: Auf die Grillkohle gelegt,<br />
entfaltet sich ein wunderbares Aroma.<br />
Klassische Küchen-Partner des Rosmarins sind Tomaten,<br />
Lammfleisch und Brot. Aber auch in Süßspeisen findet er<br />
Verwendung, besonders in Kombination mit Marillen oder<br />
Äpfeln. Eine besondere Spezialität ist<br />
auch Rosmarinhonig. Das ist kein aromatisierter<br />
Honig, sondern Honig, den<br />
Bienen herstellen, die sich von Rosmarinblüten<br />
ernähren.<br />
Foto: Andrea Jungwirth
6-7/20<strong>22</strong><br />
ETHNO 41<br />
kochen) und frisches Basilikum dazugeben.<br />
Mit geriebener Zitronenschale und<br />
etwas Zitronensaft abschmecken, mit<br />
geriebenem Peccorino (besser als Parmesan,<br />
weil würziger) bestreuen.<br />
Al Ragù<br />
So heißt Bolognese fast immer in Italien.<br />
Und ein Ragù ist viel mehr, als was wir<br />
hier meistens als Bolognese serviert bekommen<br />
oder servieren. Das Geheimnis<br />
ist <strong>das</strong> Suppengrün und ein paar Innereien.<br />
Und als Fleisch nicht <strong>das</strong> übliche<br />
gemischte Faschierte zu nehmen, sondern<br />
kleingeschnittenes, nicht faschiertes<br />
Fleisch vom Wildschwein oder Kaninchen<br />
oder Reh.<br />
Zuerst <strong>das</strong> gehackte Suppengrün<br />
(ohne Petersilie) mit Knoblauch und<br />
Zwiebeln dünsten. Frische getrocknete<br />
Kräuter dazugeben: Thymian, Oregano,<br />
Rosmarin. Dann <strong>das</strong> Fleisch dazugeben<br />
(wenn man mag auch ein paar Herzen)<br />
und kurz scharf anbraten. Vorsicht: Das<br />
Gemüse darf nicht verbrennen. Dann<br />
die Tomaten dazugeben und lange köcheln<br />
lassen, am besten stundenlang<br />
und die Sauce immer wieder mit Rotwein<br />
aufgießen. Man kann zwischendrin<br />
noch kleingeschnittene Pepperoni<br />
dazugeben. Und etwas Tomatenmark.<br />
Worcestersauce betont den Umamigeschmack<br />
der lang kochenden Tomaten.<br />
Am Ende mit reichlich Parmesan servieren.<br />
Es gibt nichts Besseres!<br />
Alla Norma<br />
Deftig süditalienisch mit frittierten Auberginen.<br />
Klein geschnittene Auberginen<br />
in Öl ausbacken, auf Küchenpapier<br />
abtropfen lassen. Eine Tomatensauce<br />
mit Knoblauch und Zwiebeln zubereiten,<br />
köcheln lassen. Die Auberginen<br />
dazugeben, pfeffern und salzen und ordentlich<br />
gehacktes Basilikum dazugeben.<br />
Am Ende statt Parmesan oder Peccorino<br />
Ricotta salata drüberstreuen.<br />
Fettuccine Alfredo<br />
Es muss nicht immer Olivenöl sein! Hier<br />
spielt die Butter die Hauptrolle. Der Rest<br />
ist wieder italienisch schlichtest: Nudeln<br />
al dente kochen. Am besten Bandnudeln<br />
(Fettuccine) nehmen. Mit ordentlich<br />
Butter, viel Pfeffer und einem<br />
möglichst guten Parmigiano bestreuen.<br />
Salzen. Fertig.<br />
Fettuccine mit Steinpilzen<br />
Am besten schmecken natürlich frische<br />
Steinpilze, aber auch getrocknete/eingeweichte<br />
erfüllen ihre Aufgabe. Mit viel(!)<br />
Olivenöl, Zwiebeln und etwas Knoblauch<br />
und Estragon dünsten. Am Ende<br />
noch ganze Rosa Beeren und etwas Pfeffer<br />
dazugeben. Mit Petersilie bestreuen.<br />
Ob man jetzt noch Schlagobers dazugeben<br />
soll, ist umstritten. Puristen bevorzugen<br />
ohne. Entscheidet man sich für die<br />
saucigere Variante mit Schlagobers, sollte<br />
man am Anfang die Olivenölmenge reduzieren.<br />
Mit Parmesan servieren.<br />
Pasta Calabrese<br />
Eine scharf-würzige Variante. Daran<br />
ist die scharfe Salami (Salsiccia picante)<br />
schuld. Wie immer ein Sofrito aus Öl<br />
und Knoblauch (wenn man mag auch<br />
mit Zwiebeln, am besten die roten, kalabresischen<br />
aus Trofea, die besten der<br />
Welt) herstellen. Die kleingeschnittene<br />
Salami mitbraten. Dann die Tomaten<br />
dazugeben (am besten die kleinen San<br />
Marzano vom Vesuv). Lange köcheln<br />
lassen. Am Ende pfeffern.<br />
Eine noch kalabresischere Variante<br />
wäre, wenn man statt der Salsiccia<br />
‘Nduja nimmt, die kalabresische Variante<br />
der französischen Andouille: eine<br />
scharfe Fleischpaste aus Schweinefett,<br />
Schweinefleisch, Salz und Chili. Gibt es<br />
mittlerweile auch bei uns – zumindest<br />
im italienischen Spezialitätengeschäft.<br />
Penne alla Vodka<br />
Ein bisschen <strong>das</strong> Modegericht unter<br />
den Pastazubereitungen. Der Witz ist,<br />
<strong>das</strong>s man den Wodka nicht mitkocht,<br />
sondern am Ende dazu gibt. Kann man<br />
natürlich auch vor dem Gast am Tisch<br />
machen. Grundrezept ist eine gute Tomatensauce,<br />
mit Schlagobers verfeinert.<br />
Das Ergebnis schmeckt keineswegs<br />
nach Alkohol, aber dennoch anders.<br />
Foto: rh2010 / Adobe Stock
42 ETHNO<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Pinsa Romana<br />
Im Jahr 2001 hatte Corrado Di Marco einen<br />
Traum. Er wollte ein einzigartiges<br />
Produkt kreieren, <strong>das</strong> sich durch eine innovative<br />
Mehlmischung von der Pizza<br />
abhebt. Das Ergebnis konnte sich sehen<br />
lassen: die Pinsa ist leicht, knusprig,<br />
begeistert mit ihrem Geschmack<br />
nach römischem Urbrot und ist sehr<br />
bekömmlich. Die Pinsaböden werden<br />
nach 72 Stunden Gehzeit per Hand erzeugt,<br />
um die typische Konsistenz und<br />
Gestalt zu garantieren, die die originale<br />
Pinsa Romana ausmachen. Die Buratti<br />
GmbH bietet hochwertige Produkte,<br />
von Getränken über Trockenprodukte<br />
bis hin zu Produkten aus dem Frischeund<br />
Tiefkühlsortiment. So findet sich<br />
auch die klassische Pinsa Romana im<br />
Sortiment.<br />
Das Unternehmen garantiert die<br />
Einhaltung der Kühlkette bei 4 Grad<br />
und -18 Grad, durch einen eigenen<br />
Fuhrpark in unter anderem Wien und<br />
Niederösterreich sowie bis nach Graz,<br />
Bratislava und Budapest – ein wichtiger<br />
Faktor, der Vertrauen und Zuverlässigkeit<br />
gegenüber den Kunden stärkt.<br />
Für andere Gebiete kann der Transport<br />
per Spedition angeboten werden. Der<br />
menschliche Aspekt ist eine wichtige<br />
Komponente für den Erfolg der Buratti<br />
GmbH. Seit der Firmengründung<br />
ist <strong>das</strong> Unternehmen in Privatbesitz.<br />
Das garantiert den Kunden Kontinuität,<br />
die sie von ihrem Lieferanten erwarten.<br />
Die Philosophie lautet, die eigenen<br />
Leistungen auf die Bedürfnisse<br />
der Kunden auszurichten.<br />
www.buratti.at<br />
Foto: Christian Fischer<br />
Buon appetito<br />
Um ein Stück Italien nach Österreich<br />
zu bringen, bietet <strong>das</strong> Handelshaus<br />
Wedl ein umfangreiches Sortiment mit<br />
kulinarischen Highlights aus dem südlichen<br />
Nachbarland. Die Zutaten, um unwiderstehliche<br />
Gerichte zu kreieren, finden<br />
Kunden in den Wedl Genusswelten.<br />
Bei der in Handarbeit produzierten Pasta<br />
von Pastificio Noschese in Form von<br />
Cortecce, Mezzi Paccheri oder Savatelli<br />
kommen italienische Gefühle auf. Für<br />
die bestmögliche Pizza stehen High-<br />
End-Produkte in Sachen Pizzamehl der<br />
Marke Molino Vigevano bereit. Obendrauf<br />
empfiehlt sich die Tomatensauce<br />
der Firma Demetra, ehe beim weiteren<br />
Belegen der Pizza keine Grenzen mehr<br />
gesetzt sind.<br />
Als Spezialitäten kommen die Burrata<br />
und Büffelmozzarella von Ponte<br />
Molinello in Frage, während von Bedogni<br />
italienische Besonderheiten wie<br />
Schinken, Pancetta, Salami, Mortadella<br />
mit Trüffel und Prosciutto Genießer<br />
verwöhnen.<br />
www.wedl.com<br />
Foto: Wedl
6-7/20<strong>22</strong><br />
„Dolce vita“ am Gaumen<br />
ADVERTORIAL 43<br />
ETHNO<br />
FOOD<br />
Es sind typische Aromen, mit denen italienische Köche ihre Gäste verzaubern.<br />
Einfach und geradlinig sorgen italienische<br />
Geschmackswelten für<br />
einzigartigen Genuss. Typisch<br />
ist der Einsatz frischer und getrockneter<br />
Kräuter wie Basilikum, Origanum,<br />
Thymian aber auch Lauchgewächse<br />
wie Zwiebel und Knoblauch.<br />
Für Frische und Säure sorgen Zitronen,<br />
Limonen oder auch hochwertige<br />
italienische Essigspezialitäten<br />
wie der berühmte<br />
Aceto Balsamico di<br />
Modena. Ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil italienischer<br />
Köstlichkeiten – egal, ob pikant<br />
oder süß – ist <strong>das</strong> Oliven-Öl.<br />
Der ockerfarbene<br />
Boden und die goldene<br />
Sonne Siziliens beispielsweise<br />
sind der Ursprung<br />
des Wiberg Bio Oliven-Öl Extra Sizilien.<br />
Und auch Basilikum ist unverzichtbar.<br />
Als Hauptzutat im berühmten Pesto<br />
Genovese verbindet es sich mit Oliven-<br />
Öl, Pinienkernen und Parmesan,<br />
wobei letzterer durch seine natürlich<br />
vorhandene Glutaminsäure<br />
allen Komponenten eine<br />
intensivere Geschmacksnote<br />
verleiht. Wiberg präsentiert die<br />
geschmackliche Vielfalt der<br />
italienischen Küche in der<br />
Produktpallette – und zeigt<br />
mit einem Rezepttipp einen<br />
Vorspeisenklassiker: die italienische<br />
Minestrone. Diese<br />
Suppe lässt kulinarische Herzen<br />
höher schlagen und ist<br />
auch in der Zubereitung nicht<br />
allzu kompliziert. Das Rezept<br />
für die „Italienische Gemüsesuppe<br />
mit Fregola Sarda“<br />
reicht für zehn Personen.<br />
www.wiberg.eu<br />
Italienische Gemüsesuppe mit Fregola Sarda<br />
Zutaten:<br />
200 g Gemüsepaprika rot<br />
200 g Stangensellerie<br />
1 EDA Aubergine roh<br />
100 g Aubergine roh<br />
› 150 g Zucchini roh<br />
› 200 g Zwiebeln<br />
› 50 g Tomatenmark<br />
› 500 g Tomaten aus der Dose<br />
100 g Fregola Sarda (Pasta)<br />
1 l Wasser<br />
› 200 g Karotten<br />
› 25 ml WIBERG BIO Natives<br />
Oliven-Öl Extra Sizilien<br />
› <strong>22</strong> g WIBERG<br />
Vital-Gemüse-Bouillon<br />
› 1 EL WIBERG Knoblauch, Flocken<br />
› 1 TL WIBERG Rosmarin,<br />
geschnitten<br />
1 EL WIBERG Oregano, gerebelt<br />
› 3 Stk. WIBERG Lorbeerblätter,<br />
ganz<br />
1 TL WIBERG Ursalz pur fein<br />
› 20 g Basilikum frisch<br />
Fotos: Frutarom<br />
Zubereitung:<br />
Zu Beginn wird <strong>das</strong> Gemüse in beliebige Stücke geschnitten. Anschließend<br />
die Zwiebeln zusammen mit den Karotten in Oliven-Öl anschwitzen.<br />
Dann <strong>das</strong> Tomatenmark hinzugeben und mit Tomaten aus<br />
der Dose sowie Vital-Gemüse-Bouillon aufgießen. Mit Gewürzen und<br />
Kräutern jetzt kräftig abschmecken. Anschließend die Auberginen,<br />
Paprika sowie Stangensellerie hinzugeben und knackig kochen. Zum<br />
Schluss die Zucchini beimengen und mit Ursalz salzen. Die Fregola<br />
Sarda dann in gesalzenem Wasser kochen und ebenfalls zur Suppe<br />
geben. Garniert wird zum Abschluss mit frischem Basilikum.
44 PIZZA & PASTA<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Pizza zum Mitnehmen<br />
Snacks To Go werde immer beliebter<br />
und <strong>das</strong> Geschäft mit<br />
den warmen Minis boomt. Dabei<br />
darf ein Produkt nicht fehlen:<br />
die Pizza. Vor allem für den To<br />
Go-Bedarf eignen sich fertig portionierte<br />
Pizzastücke. Deshalb<br />
bietet Resch&Frisch mit dem Pizza-Eck<br />
einen herzhaften Snack<br />
in drei Sorten an: vegetarisch mit<br />
Tomate-Mozzarella, pikant mit<br />
Salami oder als fruchtiges Pizza-<br />
Eck-Hawaii. In wenigen Minuten<br />
im Resch&Frisch Ofen zubereitet,<br />
liegt <strong>das</strong> Pizza-Eck gut in<br />
der Hand, ist einfach kalkulierbar<br />
und besonders flexibel im Einsatz.<br />
Auch längere Standzeiten lassen<br />
den Snackhit nicht alt aussehen.<br />
Mit dem Pizza-Eck hebt der österreichische<br />
Backwarenhersteller<br />
Convenience auf eine neue Stufe:<br />
Einfache Zubereitung sowie geringe<br />
Lagerkapazitäten gehen Hand<br />
in Hand mit frischem Geschmack<br />
und hoher Resch&Frisch Qualität.<br />
www.resch-frisch.com<br />
Ausgezeichneter Käse<br />
Mit 13 Medaillien wurden die Alma Käseprodukte<br />
beim Kasermandl Wettbewerb<br />
20<strong>22</strong> ausgezeichnet, der Käseund<br />
Milchprodukte beurteilt und diese<br />
nach den Kategorien Aussehen, Konsistenz,<br />
Geruch sowie Geschmack prämiert.<br />
Die Auszeichnungen verteilen<br />
sich über alle vier Alma Bergsennereien<br />
und unterstreichen die gleichstarke<br />
Qualität. Außerdem wurde der<br />
heuer erstmals eingeschickte würzige<br />
Bodenseer von Alma mit 100 Punkten<br />
mit einer Goldmedaille gekürt. Gut<br />
abgeschnitten haben auch die Vorarlberger<br />
Bergkäse g.U. in verschiedenen<br />
Reifestufen sowie die hauseigne Sennereibutter.<br />
In den kleinen Vorarlberger<br />
Sennereibetrieben wird der Hart- und<br />
Schnittkäse aus tagesfrischer Heumilch<br />
hergestellt. „Ich gratuliere allen unseren<br />
Senner und Sennerinnen zu den diesjährigen<br />
Ergebnissen beim Kasermandl<br />
und bedanke mich für den unermüdlichen<br />
Einsatz“, sagt Verkaufsleiter Christof<br />
Abbrederis.<br />
www.alma.at<br />
Foto: Alma/Rupp AG<br />
Foto: Resch&Frisch<br />
Steirische Focaccia<br />
Die steirische Bäckerei Ferdinand<br />
Teschl aus Pirching am Traubenberg<br />
präsentiert SanPane, ein Produkt, welches<br />
einer Focaccia ähnlich ist. Bäckermeister<br />
Ferdinand Teschl beschreibt es<br />
wie folgt: „Zuhause in Italien, perfektioniert<br />
in der Steiermark.“ Verwendung finden<br />
nur hochwertige Zutaten, bewusst<br />
verzichtet man auf Zusätze und Konservierungsstoffe.<br />
Durch <strong>das</strong> Vorbacken auf<br />
Stein im Spezialofen ergibt sich eine in<br />
diesem Produktbereich noch nicht gekannte<br />
Luftigkeit des Teiges. Die lange<br />
Ruhezeit sorgt zudem für eine leichte<br />
Verträglichkeit. Dadurch eignet sich <strong>das</strong><br />
SanPane auch ideal für die leichte mediterrane<br />
Sommerküche. Das SanPane ist<br />
in drei Größen erhältlich und wird frisch<br />
oder bei größerem Bedarf auch tiefgekühlt<br />
an Gastronomiebetriebe in ganz<br />
Österreich und Deutschland geliefert.<br />
Der Kreativität sind im Umgang mit dem<br />
SanPane keine Grenzen gesetzt, gelingen<br />
doch sowohl pikante als auch süße Variationen<br />
im Handumdrehen.<br />
www.teschl.com<br />
Foto: SanPane
6-7/20<strong>22</strong><br />
PIZZA & PASTA 45<br />
Foto: Marco Fortini<br />
Vegane Focaccia<br />
Vandemoortele versteht<br />
<strong>das</strong> Handwerk des charakteristischen<br />
italienischen<br />
Weizenbrotes und präsentiert<br />
zwei Focaccia Platten.<br />
Diese ergänzen <strong>das</strong> Sortiment<br />
der italienischen Spezialitäten<br />
im Hause Vandemoortele,<br />
vereint unter der Traditionsmarke Lanterna.<br />
Hergestellt in Italien, mit hochwertigem extra nativem Olivenöl<br />
und reinen, einfachen Grundzutaten, überzeugen <strong>das</strong><br />
Focaccia Classico und <strong>das</strong> Focaccia Mediterran mit ihrer Vielfalt<br />
und ihrem außergewöhnlichen Geschmack. Der Teig besteht<br />
aus den Grundzutaten Mehl, Wasser, Salz, Hefe, extra<br />
natives Olivenöl, mediterrane Kräuter und etwas Malz und<br />
ist rein natürlich, ohne den Zusatz von Farb- und Konservierungsstoffen.<br />
Die charakteristischen Löcher im Teig werden<br />
von Hand geformt und anschließend mit einer speziellen Salzlake<br />
gefüllt, was der Focaccia ihr unverwechselbares Äußeres<br />
verleiht. Zudem sind sie für die vegane Zielgruppe geeignet.<br />
www.vandemoortele.com<br />
Bunter Blütenmix<br />
Regionalität<br />
und<br />
Nachhaltigkeit werden<br />
bei Stay Spiced beachtet,<br />
denn neben der<br />
Gewürzdose, die in Tirol<br />
gefertigt wird, werden<br />
auch über 90 Prozent<br />
der Verpackungen<br />
regional bezogen. Der<br />
Blütenmix wird aus einem Familienbetrieb für biologischen<br />
Kräuteranbau in Südtirol bezogen. Die hochwertigen und<br />
nachhaltigen Kräuter und Blüten überzeugen nicht nur mit<br />
wertvollen Inhaltsstoffen und einem hohen Anteil an ätherischen<br />
Ölen, sondern auch durch die äußere Qualität. Auf den<br />
steilen Hängen des Vinschgauer Sonnenbergs erfolgt der Anbau<br />
der Blüten-Kräuter. Im Blütenmix „Auf da Alm“ befinden<br />
sich Rosenblüten, Kerbel, Petersilie, Ringelblumen, Holunderblüten<br />
sowie Kornblumen. Die Blüten sind unbehandelt und<br />
zum Verzehr geeignet. Darüber hinaus sind sie beliebt zur Dekoration<br />
und Veredelung leichter Speisen.<br />
www.stayspiced.com<br />
Foto: Stay Spiced<br />
L’ORIGINALE<br />
PINSA ROMANA!<br />
UNVERWECHSELBARER<br />
GESCHMACK NACH<br />
RÖMISCHEN URBROT:<br />
Seit 2001 sorgt Corrado Di Marco<br />
für eine Wende in der Geschichte<br />
der Pizza: Eine exklusive Mehlmischung,<br />
72 Stunden Gehzeit<br />
und 100% Handarbeit, sind <strong>das</strong><br />
Geheimnis des Erfolges der<br />
originalen Pinsa Romana.<br />
Knusprig und einzigartig.<br />
Ein Genuss, der sich von der<br />
klassischen Pizza abhebt!<br />
GLEICH HIER<br />
PROBIEREN!<br />
shop.buratti.at
Pasta vom Feinsten<br />
Pasta selber machen liegt genauso im Trend, wie handwerklich gut gemachte Pasta vom<br />
kleinen Produzenten zu kaufen. <br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Dabei sollte es nicht um unterschiedliche<br />
Formen, sondern um<br />
Geschmack, Qualität und Handwerk<br />
gehen. Verschiedene Mehle,<br />
Kräuter und Zutaten aus der Region, wie<br />
Kamut- oder Emmermehl, können genauso<br />
im Pastateig landen, wie färbendes<br />
Gemüse oder Espresso für den Geschmack.<br />
Kaum etwas ist so vielfältig in<br />
der Küche wie Pasta und die passenden<br />
Saucen dazu.<br />
Hartweizengrieß hat die Nase vorn<br />
Hochwertige italienische Pasta besteht<br />
aus Hartweizengrieß. Er gibt dem Teig<br />
Biss und Festigkeit. Dieser wird mit<br />
Wasser oder Eiern zu einem Teig verknetet<br />
und anschließend geformt oder<br />
zum Beispiel in Streifen zu Bandnudeln<br />
geschnitten. Die Getreidevielfalt,<br />
die in Österreich biologisch produziert<br />
wird, wächst wieder. Man besinnt sich<br />
auf alte Getreidesorten und so werden<br />
auch andere Mehle wie Dinkel, Emmer,<br />
aber auch Roggen und Buchweizen für<br />
die Pastaherstellung verwendet. Die Getreidesorten<br />
haben unterschiedliche Eigenschaften<br />
und jeder Teig wird anders.<br />
Oft wird daher der Weizen mit anderen<br />
Mehlen gemischt, er besitzt neben Dinkel,<br />
Emmer und Einkorn, die besten Eigenschaften<br />
und spielt so die größte<br />
Rolle für die Pastaherstellung. Typische<br />
Mehle mit einem hohen Kleberanteil,<br />
den sogenannten Glutenen, sind die erste<br />
Wahl für Teigwaren, also alle Weizenund<br />
Roggenarten. Mais, Reis oder Buchweizen<br />
sind glutenfrei.<br />
Mit oder ohne Ei<br />
Wird der Teig mit ganzen Eiern zubereitet,<br />
so wird er elastischer und formbarer,<br />
er eignet sich daher gut für Teigtaschen.<br />
Bei ganzen Eiern muss auch nicht unbedingt<br />
Hartweizengrieß verwendet wer-
6-7/20<strong>22</strong><br />
PIZZA & PASTA 47<br />
den, da kann bei Mehlen gemischt und<br />
variiert werden. Werden nur die Eidotter<br />
verwendet, so erhält man Teige, die sich<br />
gut für breite Bandnudeln eignen. Öl im<br />
Teig muss nicht sein, es macht den Teig<br />
etwas schlechter in einer Nudelmaschine<br />
zu verarbeiten.<br />
Mal rot, grün oder schwarz<br />
Einfach nur gewöhnliche Pasta anzubieten,<br />
mag sie auch noch so gut sei, reicht<br />
oft nicht mehr. Da man in den Pastateig<br />
vieles einarbeiten kann, um ihn zu färben<br />
und zu aromatisieren, sind die Möglichkeiten<br />
enorm. Püriertes Gemüse hat<br />
die Nase dabei ganz vorn, am beliebtesten<br />
sind Rote Rüben, Spinat, Kürbis oder<br />
auch Tomatenmark, und sie färben die<br />
Pasta rot, orange oder grün. Wird püriertes<br />
Gemüse im Teig verarbeitet, so<br />
sollte der Gemüseanteil gleich hoch wie<br />
der Eianteil sein. Auf 500 g Mehl rechnet<br />
man mit etwa 120 g Eier und 120 g<br />
püriertem und gekochtem Gemüse. Am<br />
besten werden die Eier mit dem Gemüse<br />
fein püriert und so in <strong>das</strong> Mehl eingearbeitet.<br />
Gemahlene Gewürze oder Kräuter<br />
landen ebenfalls oft im Teig. Paprikapulver,<br />
Curcuma, Steinpilzpulver, aber<br />
auch Kohle oder Hanfmehl eignen sich<br />
gut, färben und geben viel Aroma an den<br />
Teig ab.<br />
Pasta aus der Region<br />
Das Pastaland in Europa ist natürlich<br />
Italien und hier ist der Hartweizengrieß<br />
meist die Basiszutat. Aber der Siegeszug<br />
der Nudel hat die Vielfalt enorm erhöht,<br />
denn sie nimmt in den unterschiedlichen<br />
Ländern auch typisch regionale<br />
Einflüsse an. Die Lebensmittel, die in<br />
der Region weit verbreitet sind und auch<br />
oft biologisch produziert werden, landen<br />
so in der Pasta oder in der Sauce dazu.<br />
Zum Pesto mit Basilikum ist ein Steirisches<br />
Pesto mit Kürbiskernen zur Pasta<br />
eine regionale Alternative. Im Waldviertel,<br />
mit kleinen Hanfproduzenten, kann<br />
natürlich auch Hanfmehl im Pastateig<br />
landen, und in Bergregionen, wie in<br />
Ost- oder Südtirol, schmecken Kartoffeln<br />
als Nudelfülle, wie bei den Schlipfoder<br />
Schlutzkrapfen. Denn die regionalen<br />
und saisonalen Zutaten landen nicht<br />
nur im Teig oder in der Sauce, sondern<br />
auch in Teigtaschen und da passt ja beinahe<br />
alles hinein, was schmeckt. Geräuchter<br />
Fisch, Ziegenfrischkäse, Gemüse,<br />
Pilze, Kartoffeln und sonst noch<br />
allerlei Schmackhaftes. Eine aromatische<br />
Fülle, von einem hauchdünnen<br />
Teig umschlossen, so sollte perfekt gefüllte<br />
Pasta sein.<br />
Tortellini mit Ricotta und Roter Rübe<br />
Zutaten für 4 Portionen:<br />
Teig:<br />
› 250 g Weizenmehl universal<br />
(oder 150 g Weizenmehl glatt, 100<br />
g Weizenmehl universal)<br />
› 2 Eier<br />
› 2 Esslöffel Wasser<br />
Fülle:<br />
› 200 g gekochte, geschälte<br />
Rote Rübe<br />
250 g Ricotta<br />
3 Esslöffel Parmesan<br />
3 Esslöffel Semmelbrösel<br />
3 Esslöffel geriebene Walnüsse<br />
¼ Salzzitrone<br />
› Salz und Pfeffer<br />
1. Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt<br />
60 Minuten rasten lassen.<br />
2. Für die Fülle Rote Rübe, Salzzitronen und Ricotta mit dem Pürierstab<br />
fein zerkleinern. Masse mit Nüssen, Bröseln und Parmesan gut<br />
verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3. Teig portionieren und mit Hilfe<br />
einer Nudelmaschine dünne Platten<br />
ausrollen. Die Teigplatten auf ein<br />
bemehltes Tuch legen, die Fülle auf<br />
der unteren Hälfte der Länge nach<br />
mit etwas Abstand auf die Platten<br />
dressieren oder mit einem Löffel etwas<br />
Fülle auf die Platten geben. Die<br />
zweite Teighälfte darüber klappen.<br />
4. Die obere Hälfte des Teiges um<br />
die Fülle herum gut andrücken, mit<br />
einem Teigrad Quadrate ausradeln.<br />
5. Tascherl in Salzwasser ziehen<br />
lassen und am besten mit Butter,<br />
geriebenen Walnüssen und Parmesan<br />
servieren.
48 PIZZA & PASTA<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Pizzabacken<br />
leicht gemacht<br />
Nach dem Vorbild des italienischen<br />
Originals ist <strong>das</strong> Haberfellner<br />
Spezialmehl für Pizza ein<br />
Produkt für Spezialisten, denn es<br />
wird aus ausgesuchten Weizensorten<br />
hergestellt, welche die notwendigen<br />
Qualitätsanforderungen zur<br />
Herstellung von Pizzateigen erfüllen.<br />
Durch die Auswahl und Vermischung<br />
von speziellen „Passagenmehlen“<br />
im Vermahlungsprozess<br />
wird erreicht, <strong>das</strong>s sich der Pizzateig<br />
leicht ausdehnen lässt und<br />
sich nicht gleich wieder zusammenzieht.<br />
Ein Pizzarezept findet<br />
sich auf der Rückseite der 1kg-Verpackung,<br />
wobei auch 5kg und 25kg<br />
Einheiten angeboten werden. Olivenöl<br />
oder Milch machen den Teig<br />
geschmeidig, für ein optimales Ergebnis<br />
muss der Teig zwei Stunden<br />
Zeit zum Rasten haben. So<br />
entsteht eine flache Pizza mit der<br />
luftig-krossen Kruste.<br />
www.muehle.at<br />
Foto: Haberfellner<br />
Barilla präsentiert neue<br />
Premium Pasta „Al Bronzo“<br />
Außergewöhnliche<br />
Pastaspezialitäten<br />
Industriell hergestellte Nudeln werden<br />
heute meist durch Kunststoffformen<br />
gepresst, wodurch die Pasta außen sehr<br />
glatt wird. Traditionell wurden früher allerdings<br />
Formen aus Bronze verwendet,<br />
die für eine rauhere Oberfläche der Nudeln<br />
gesorgt haben, wodurch <strong>das</strong> Sugo<br />
besser an der Nudel haften blieb. Heute<br />
arbeiten in der Regel nur noch wenige<br />
kleine Pastamanufakturen mit solchen<br />
Bronzeformen. Jetzt hat aber auch<br />
Pasta-Riese Barilla <strong>das</strong> traditionelle Herstellungsverfahren<br />
„Lavorazione Grezza“<br />
für seine Premium-Linie „Al Bronzo“ wiederentdeckt.<br />
Barilla verwendet spezielle<br />
Bronze-Matrizen, die mit Mikrogravuren<br />
versehen sind, um den Widerstand des<br />
Pastateigs während des Vorgangs zu erhöhen.<br />
Auf diese Weise wird die Oberfläche<br />
der Pasta uneben. Das Ergebnis ist<br />
eine Pasta mit einer intensiven Rauheit.<br />
www.barilla.com/de-at/al-bronzo<br />
Das Importhaus Schenkel bringt<br />
mit RUMMO nun den italienischen<br />
Premium Pasta-Hersteller<br />
nach Österreich. Sechs Generation<br />
Erfahrung und 175 Jahre haben<br />
RUMMO zu dem gemacht, was es<br />
heute ist. Eine einzigartige Pasta,<br />
zubereitet nach der exklusiven<br />
„Lenta Lavorazione“ Methode.<br />
Beste Rohware wird zu Teig verarbeitet,<br />
welcher langsam über einen<br />
längeren Zeitraum geknetet<br />
wird. Die Pressung durch Bronze-Formen<br />
verleiht der RUMMO<br />
Pasta eine raue Oberfläche, welche<br />
Saucen besser aufnimmt. Abschließend<br />
wird die Pasta – Zeit<br />
und Temperatur richtet sich dabei<br />
nach der Form – langsam getrocknet.<br />
Neben den klassischen Sorten der<br />
Serie „Le Classiche“ bietet <strong>das</strong> Importhaus<br />
Schenkel auch außergewöhnliche<br />
Pastaspezialitäten aus der Linie „Le Leggendarie“<br />
sowie glutenfrei Varianten deren<br />
Konsistenz und Biss konventioneller<br />
Pasta in nichts nachsteht.<br />
www.schenkel.at<br />
Foto: Rummo Foto: Barilla
6-7/20<strong>22</strong><br />
PIZZA & PASTA 49<br />
Nudeln selber machen<br />
Foto: Sela<br />
Pasta selbst zu machen stellt sich<br />
so mancher anstrengend und<br />
aufwendig vor, doch dieses<br />
Vorurteil muss sich nicht<br />
immer als wahr herausstellen.<br />
Die Nudelmaschinen<br />
von Sela sind an Orten zu<br />
finden, an denen Wert auf<br />
Frische und Qualität gelegt<br />
wird. Von der gehobenen<br />
Gastronomie über Großküchen<br />
bis hin zu Kreuzfahrtschiffen,<br />
Freizeitparks,<br />
Krankenhäusern, Bäckereien,<br />
Fleischereien und Direktvermarktern.<br />
Ein zuverlässiger Betrieb ist durch die<br />
Qualität der Nudelmaschinen garantiert.<br />
Denn frisch zubereitete Gerichte stehen<br />
hoch im Kurs und schmecken einfach<br />
besser. Gäste zeigen sich begeistert von<br />
selbstgemachten Nudeln,<br />
die aus guten Zutaten<br />
frisch aus der Nudelmaschine<br />
kommen und einen<br />
Grad an Exklusivität und<br />
Außergewöhnlichem auf<br />
den Teller bringen. Denn<br />
durch die Verwendung<br />
verschiedener Zutaten wie<br />
Spinat, Basilikum, Paprika,<br />
Steinpilze und vieles andere<br />
bestimmt der Gastronom<br />
Aussehen und Geschmack, der<br />
Phantasie sind hier keine Grenzen<br />
gesetzt. Außerdem isst <strong>das</strong> Auge mit,<br />
Individuelles macht sie hier bezahlt. Verschiedene<br />
Matrizen sorgen nämlich für<br />
eine tolle Vielfalt, und <strong>das</strong> besonders<br />
unkompliziert. Denn selbst Teigbänder<br />
für Maultaschen und Ravioli lassen sich<br />
ebenso schnell herstellen wie Spaghetti.<br />
Selbstgemachte und frische Nudeln<br />
brauchen zudem nur eine geringe Kochzeit<br />
– je nach Nudelart meist nicht mehr<br />
als zwei bis vier Minuten. Durch dieses<br />
Verfahren bleiben auch wertvolle Substanzen<br />
erhalten. Für die Zubereitung der<br />
In-House-Nudeln werden dann lediglich<br />
alle Zutaten wie Grieß, Mehl, Eier, Wasser<br />
und Salz in die Mischwanne der Nudelmaschine<br />
gefüllt, anschließend sechs<br />
bis acht Minuten gemischt und schon<br />
kann mit dem Auspressen der Nudeln begonnen<br />
werden. Mit wenigen Handgriffen<br />
ist <strong>das</strong> Wechseln der Nudelformen in<br />
Sekundenschnelle möglich. Gäste können<br />
sodann die frischen, selbstgemachten<br />
und individuellen Pasta-Kreationen<br />
genießen.<br />
www.sela-gmbh.de
50 KRÄUTER<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Mediterrane Kräuter – so<br />
duftet die Lebensfreude<br />
Die mediterrane Küche lebt von einfachen, aber hochwertigen Zutaten, die ohne viel<br />
Schnickschnack zubereitet werden.<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Aromatisches, reifes Obst und Gemüse,<br />
Fisch, gegrilltes Fleisch<br />
und natürlich allerlei Pasta.<br />
Doch ohne zwei Zutaten kommt<br />
beinahe kein Rezept aus. Es sind <strong>das</strong> Olivenöl,<br />
<strong>das</strong> geradezu verschwenderisch<br />
zum Einsatz kommt, und die frischen<br />
Kräuter, die in keinem Gericht fehlen<br />
dürfen. Kräuter, die im mediterranen<br />
Raum perfekt gedeihen, sind meist sehr<br />
würzig, oft auch leicht harzig bis bitter.<br />
Sie entwickeln in der südlichen Sonne<br />
ein besonders intensives Aroma und<br />
darum schmecken die Sonnenanbeter<br />
rund ums Mittelmeer aromatischer als<br />
wenn sie unter heimischer Sonne kultiviert<br />
werden. Am besten kommen Rosmarin,<br />
Salbei und Co. zur Geltung, wenn<br />
man sie nur mit einem oder zwei anderen<br />
Kräutern in der Küche kombiniert.<br />
Rosmarin – würzige Nadeln<br />
Kaum ein anderes Gewürz ist so mit der<br />
mediterranen Küche verbunden, wie der<br />
Rosmarin. Die Sträucher wachsen wild<br />
an den Küsten des Mittelmeeres und<br />
in der Nacht sammelt sich in den zarten<br />
Blüten der Tau. Im Namen Rosmarin<br />
spiegelt sich dies wider. Übersetzt als<br />
„Meertau“ verströmen die dünnen kleinen<br />
Nadeln bei Berührung einen unvergleichlichen<br />
Duft und verleihen Gerichten<br />
eine besonders aromatische Note.<br />
Wild in der Natur wächst Rosmarin bis<br />
zu einem zwei Meter hohen Strauch<br />
oder einem großen Bodendecker heran,<br />
solange die Winter frostfrei und die<br />
Böden karg und relativ wasserarm sind.<br />
An den Stängeln bilden sich die kleinen<br />
Rosmarinnadeln aus, die etwas an Tannennadeln<br />
erinnern. Die zahlreichen<br />
Blüten in Weiß, Hellblau oder Rosa,<br />
schmücken die Sträucher im Sommer.<br />
Der Geschmack und der Duft von<br />
Rosmarin sind sehr intensiv und meist<br />
reichen kleine Mengen aus, um ein Gericht<br />
zu würzen, egal ob die Nadeln<br />
frisch oder getrocknet verwendet werden.<br />
Sein Aroma lässt sich als herb-würzig<br />
und leicht holzig- harzig beschreiben.<br />
Das verdankt er seinem hohen<br />
Gehalt an ätherischen Ölen, unter anderem<br />
Kampfer. Wird zu viel von Rosmarin<br />
in einem Gericht verwendet, so kann<br />
es rasch ein bisschen bitter schmecken.<br />
Meist reicht ein kleiner Zweig, der mitgekocht<br />
wird, vollkommen aus, um<br />
ein ganzes Gericht zu würzen. Er harmoniert<br />
mit Knoblauch, Zitrone, Pfeffer<br />
und typischen mediterranen Gewürzen<br />
wie Salbei oder Thymian. Das<br />
nadelförmige Kraut würzt Kartoffeln,<br />
Fleisch, speziell Lamm und Wild, Gemüse,<br />
Hülsenfrüchte und Eintöpfe. Ganze<br />
Zweige lassen sich wunderbar als Spieße<br />
verwenden. Von einem Teil der Nadeln<br />
befreit, würzt <strong>das</strong> Kraut <strong>das</strong> derart<br />
aufgespießte Fleisch und verströmt<br />
beim Grillen oder Braten einen aromatischen<br />
Duft.<br />
Salbei – von herb bis fruchtig<br />
Salbei zählt wohl zu den meist unterschätzten<br />
Kräutern in der Küche. Die<br />
Erinnerung an Salbeitee mit dem herbbitteren<br />
Aroma bei Husten und Halsschmerzen<br />
weckt bei vielen eine Abwehrhaltung,<br />
<strong>das</strong> Kräutlein in der Küche<br />
zu verwenden. Dabei sollte man sich darauf<br />
einlassen und ausprobieren, was alles<br />
damit zu kochen ist. Nicht nur Deftiges<br />
aus der südländischen Küche wie<br />
Saltimbocca, Kalbsschnitzel mit Salbei<br />
und Rohschinken, sondern auch Süßspeisen<br />
lassen sich daraus zaubern.<br />
Gerade Salbeiarten mit Apfel, Melonen-<br />
oder Ananasaroma sind für Köche<br />
interessant, denn viele Sorten aus<br />
der großen Familie der Salbeigewächse<br />
überraschen mit interessanten Aromen.
6-7/20<strong>22</strong><br />
KRÄUTER 51<br />
Der Salbei hat ein starkes, herbes<br />
bis leicht bitteres Aroma, <strong>das</strong> ein wenig<br />
an Kampfer erinnert. Die essbaren<br />
Blüten und jungen Blätter schmecken<br />
milder, auch Sorten mit breiten Blättern<br />
haben ein milderes Aroma als die<br />
Blätter des klassischen Gartensalbeis.<br />
Auch wenn die Blätter frisch und getrocknet<br />
in der Küche verwendet werden<br />
können, sollte die Wahl immer auf<br />
frische Salbeiblätter fallen. Getrocknet<br />
wird die Würzkraft des Krautes nochmals<br />
intensiviert und kann einen harzigen,<br />
leicht an Medizin erinnernden Geschmack<br />
entwickeln.<br />
Salbeiblätter sollten nur sparsam<br />
zum Würzen verwendet werden. Ein<br />
Blatt reicht für ein Stück Leber oder<br />
Fleisch. Salbei verträgt auch nur wenige<br />
Kräuter als Partner, da er als dominanter<br />
Spieler gerne die Hauptrolle übernimmt.<br />
So passen nur wenige Grundgewürze<br />
wie Zwiebel, Knoblauch oder<br />
Chili zu ihm. Das Aroma milder Kräuter<br />
würde er regelrecht erschlagen.<br />
Vor dem Kochen sollten die Blätter<br />
in etwas Wasser eingeweicht oder<br />
in etwas Fett mitgebraten werden, so<br />
kommt <strong>das</strong> Aroma besser zur Geltung.<br />
Als mediterranes Gewürz passt er zu<br />
Pasta und würzt etwas fetteres Fleisch<br />
wie vom Lamm. Die aromatischen Blätter<br />
harmonieren genial mit Leber oder<br />
Kalb oder in Füllungen zu Gans und<br />
Huhn. Salbeifans bereiten ihn in „Salbeikrapfen“<br />
zu. Dazu werden Salbeiblätter<br />
durch einen Backteig gezogen und<br />
knusprig in Fett herausgebacken.<br />
Basilikum – mediterran,<br />
aber auch international<br />
Vor allem die italienische Küche mit<br />
Pasta, Pesto oder Tomaten mit Mozzarella<br />
kommt ohne <strong>das</strong> feine Aroma<br />
des Basilikums nicht aus. Über 150 Basilikumarten<br />
sind bekannt und bereichern<br />
mit unterschiedlichen Aromen<br />
von Anis, Zitrone, Zimt bis Lakritze die<br />
Küche. Das „Königs- oder Basilienkraut“<br />
ist ein Sonnenanbeter und stammt aus<br />
den warmen Regionen Südostasien und<br />
Afrika. Leicht feuchter Boden, vor allem<br />
aber warm und sonnig, so mag es die<br />
Pflanze am liebsten.<br />
Nur wenige Sorten können mitgekocht<br />
oder getrocknet werden. Meist<br />
verlieren sie dabei ihr Aroma, daher ist<br />
frisches Basilikum ein Muss. Es sollte<br />
auch immer am Schluss dem Gericht zugesetzt<br />
werden, um ihm die gewünschte<br />
Würze zu verleihen. Es will auch zart<br />
behandelt werden. Daher die Blätter nur<br />
grob zupfen, nie fein hacken. Bei dieser<br />
Tortur wird es unappetitlich braun und<br />
schmeckt dann, wie es aussieht. Selbst<br />
wenn wir mit Basilikum meist nur die<br />
mediterrane Küche assoziieren, so ist<br />
es auch in der afrikanischen und asiatischen<br />
Küche weit verbreitet.<br />
Die gängige Sorte in unseren Breiten<br />
ist <strong>das</strong> großblättrige Basilikum genovese.<br />
Es ist im Pesto, auf der Pizza und<br />
im Sugo enthalten und der Inbegriff des<br />
italienischen Basilikums. Das grüne Küchenkraut<br />
ist reich an ätherischen Ölen<br />
wie Cineol, Linalool, Geraniol, Citral, Eugenol<br />
oder Methylcinnamat, die für <strong>das</strong><br />
Aroma und den typischen Geruch verantwortlich<br />
sind. Doch die Inhaltsstoffe<br />
kommen in den Sorten in unterschiedlichen<br />
Verhältnissen vor, so ist mal der<br />
Geruch nach Zimt, Zitrone, Anis oder<br />
Kampfer dominant. Daher ist Basilikum<br />
nicht gleich Basilikum und selbst<br />
Bezeichnungen wie Griechisches oder<br />
Thai-Basilikum umfassen nicht nur eine<br />
Sorte und somit nicht nur ein Aroma<br />
und nicht nur eine Verwendungsmöglichkeit<br />
in der Küche, sondern meist eine<br />
bunte Sortenvielfalt.
52 PIZZA & PASTA<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Pizza, Pasta Dolce – Italien lässt grüßen.<br />
Fotos: L’Osteria<br />
Die Nudel unter<br />
der Lupe<br />
L’Osteria ist ein Franchise-Konzept mit<br />
Geschichte. Seit 1999 hat man sich hier<br />
der Pasta verschrieben – und dem italienischen<br />
Lebensgefühl. Von Magdalena Mayr<br />
Mittlerweile ist die Kette in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz<br />
bekannt, doch die Ursprünge von<br />
L’Osteria gehen bis ins Ende der 90er Jahre<br />
zurück. In Nürnberg wurde die Idee geboren,<br />
die Gründer Friedemann Findeis<br />
und Klaus Rader expandierten schon<br />
bald von Bayern nach ganz Deutschland.<br />
2011 ging es dann <strong>das</strong> erste Mal nach Österreich,<br />
und aktuell ist <strong>das</strong> Franchise-<br />
Konzept an über 150 Standorten in acht<br />
Ländern vertreten. Bis dato gibt es 16 österreichische<br />
L’Osteria Restaurants, welche<br />
durch die Franchisepartnerin Maria<br />
Klara Heinritzi betrieben werden. Von<br />
insgesamt 6.000 Mitarbeitern sind es in<br />
Österreich etwa 555 Personen, welche<br />
Teil der „L’Osteria Famiglia“ sind.<br />
Gleichbleibende Qualität<br />
Pizza und Pasta sollen in gleichbleibender<br />
Qualität für Gäste genießbar sein –<br />
dafür wird in die Produktionsinfrastruktur,<br />
Logistik und hochwertige Zutaten<br />
investiert. Der Pizzateig wird täglich in<br />
jedem L’Osteria Restaurant nach eigenem<br />
Rezept frisch angesetzt, von Hand<br />
portioniert und für ausreichend Ruhezeit<br />
im Kühlraum vorbereitet. Bei jeder<br />
Bestellung werden die Teige dann von<br />
den Pizzaiolos händisch aufgedreht und<br />
belegt. Viele Produkte werden selbst oder<br />
von ausgewählten Partnern hergestellt.<br />
Die hauseigene Kaffeerösterei „Bar Italiana“<br />
in Wertheim sowie die in Kooperation<br />
hergestellten Produkte wie Ice Tea,<br />
Pesto, ausgewählte Weine und <strong>das</strong> Olivenöl<br />
machen deutlich: L’Osteria will eine<br />
gleichbleibende Qualität an allen Standorten<br />
sicherstellen. Zudem werden die<br />
Restaurants regelmäßig durch interne<br />
Auditoren geprüft. Ein Drittel aller Gesamtzutaten<br />
stammt aus Italien, auch<br />
hier bestehen Verbindungen zu traditionsreichen<br />
Marken, mit denen zusammengearbeitet<br />
wird.<br />
Frische Nudelkreationen<br />
Die Stadt Nürnberg ist nicht nur Ursprung<br />
des L’Osteria-Konzepts: 2015<br />
wurde dort eine eigenen Pastamanufaktur<br />
eingerichtet. In der sogenannten<br />
„Pastificio No. 12“ werden im Monat<br />
rund 50 bis 60 Tonnen Pasta produziert.<br />
Damit alle Nudeln frisch an die Standorte<br />
geliefert werden können, wird ein<br />
riesiger Schockfroster genutzt. Für den<br />
höchsten Geschmack verzichtet man<br />
auf Konservierungsmittel, die Pasta<br />
wird außerdem nicht pasteurisiert. Die<br />
Grundprodukte Mehl und Semola kommen<br />
aus Italien und <strong>das</strong> Mehl wird zu<br />
100 Prozent aus italienischem Weizen<br />
gemahlen.<br />
Die Eier für die Pasta kommen aus<br />
Deutschland und bei den Zutaten für<br />
die Füllungen der verschiedenen Pasta-<br />
Sorten wie Tortelloni, Panzerotti & Co.<br />
ist die Herkunft unterschiedlich: Der<br />
Spinat etwa stammt aus Deutschland,<br />
der Lachs aus Norwegen. Eines wird jedenfalls<br />
klar: Große Produktionen sowie<br />
Franchise-Konzepte bedeuten nicht,<br />
<strong>das</strong>s in der Produktqualität eingebüßt<br />
werden muss.
6-7/20<strong>22</strong><br />
PIZZA & PASTA 53<br />
Pizzaofen der Superlative<br />
Der MORETTI Forni-Neapolis ist nun<br />
bei Mayway erhältlich. Bereits seit<br />
1946 entwickelt und baut Moretti Forni<br />
professionelle Pizzaöfen, heute kann<br />
der Neapolis 510°C präsentiert werden.<br />
Es handelt sich um den leistungsstärksten<br />
Elektroofen der Welt, der von Moretti<br />
entworfen wurde, um authentische neapolitanische<br />
Pizza herzustellen- ein außergewöhnliches<br />
Backwerkzeug mit modernstem<br />
Design, welches die Tradition<br />
widerspiegelt. Der Neapolis-Ofen verkörpert<br />
die jahrhundertelange Expertise<br />
und manuelle Fähigkeiten, die die neapolitanische<br />
Pizza zu dem gemacht haben<br />
was sie ist: ein weltbekannter Lifestyleund<br />
Food-Botschafter. Beste Materialien<br />
und intelligente Lösungen zur Begrenzung<br />
des Stromverbrauchs, um die<br />
Umwelt zu respektieren, vereinen sich im<br />
Ofen. Neapolis ist mit einer intelligenten<br />
Software ausgestattet, die den Stromverbrauch<br />
auf nur 6,5 kW/h (Neapolis<br />
6) und 6,8 kW/h (Neapolis 9) begrenzt.<br />
Die Dämmstoffe, Vintage-Edelstahl-Finish,<br />
eine Öffnung aus schwerem Gusseisen,<br />
schwarzer Stahlhaube, Backdeck<br />
Großartige Pizzen<br />
Modernist Pizza von<br />
Nathan Myhrvold<br />
und Francisco Migoya<br />
kommt auf Deutsch in<br />
den Handel. Drei Bände<br />
plus Rezepthandbuch,<br />
insgesamt über<br />
1.000 Pizzarezepte machen<br />
<strong>das</strong> Werk interessant<br />
für Profis und<br />
Hobby-Pizzaiolos. Modernist<br />
Pizza ist <strong>das</strong> Ergebnis<br />
jahrelanger Forschung<br />
und Reisen rund<br />
um den Globus sowie Hunderter<br />
Experimente von Myhrvold<br />
und seinem Team. Migoya, Küchenchef<br />
von Modernist Cuisine, sagt:<br />
„Unser Ziel ist es, <strong>das</strong>s dieses Buch für<br />
viele Arten von Pizzabäckern geeignet<br />
ist, von Anfängern bis hin zu Pizzaprofis.<br />
aus Biscotto-Ton und optimierte Heizelemente<br />
sind Details, die Neapolis unvergleichlich<br />
machen. Mit 510°C wurde<br />
die höchste Temperatur, die jemals in einem<br />
Elektro-Pizzaofen gemessen wurde,<br />
erreicht. Das bedeutet: eine neapolitanische<br />
Pizza ist in weniger als einer Minute<br />
gebacken. Ganz gleich ob eine traditionelle<br />
Pizza, ein „Chariot Wheel“ Pizza,<br />
dünne Kruste Pizza, ein „Pizza-Canotto“<br />
oder eine knusprige Basis, Neapolis deckt<br />
viele Bedürfnisse in der Pizzeria ab.<br />
www.mayway.eu<br />
Foto: Modernist Pizza<br />
Für die Profis zu schreiben<br />
ist nicht gerade einfach,<br />
weil sie sich mit der<br />
Materie bestens auskennen,<br />
also mussten<br />
wir sicher sein, <strong>das</strong>s<br />
die von uns bereitgestellten<br />
Informationen<br />
für sie neuwertig<br />
und von Nutzen<br />
sind. Das Schreiben für<br />
Hobbybäcker ist sogar<br />
noch schwieriger, weil<br />
Heimöfen in vielerlei<br />
Hinsicht nicht geeignet<br />
sind. Aber mit den<br />
Methoden und Tricks, die<br />
wir entwickelt haben, können wir praktisch<br />
garantieren, <strong>das</strong>s Sie zu Hause eine<br />
großartige Pizza backen werden.“<br />
www.modernistcuisine.com<br />
Foto: Mayway<br />
Tipp aus der Praxis<br />
Klar gestellt:<br />
Wildkräuter<br />
Wildkräuter liegen im Trend, sowohl<br />
<strong>das</strong> Sammeln als auch <strong>das</strong><br />
Genießen am Teller. Wer die Kräuter<br />
genau kennt und Verwechslungen<br />
ausgeschlossen sind, findet beinahe<br />
<strong>das</strong> ganze Jahr über Gesundes aus<br />
Wald und Wiese. Die Kräuter werden<br />
zum Abschmecken oder auch<br />
in größerer Menge als Blattgemüse<br />
für Salate, Aufstriche oder Aufläufe<br />
verwendet. Sie enthalten meist<br />
mehr Vitamine oder Mineralstoffe<br />
als die gezüchteten Verwandten<br />
und zusätzlich medizinisch wertvolle<br />
Inhaltsstoffe, die natürlich auch<br />
Nebenwirkungen haben können.<br />
Denn die Dosis macht <strong>das</strong> Gift!<br />
Wer also regelmäßig Wildkräuter<br />
verkocht, sollte sich mit den Inhaltsstoffen<br />
genau auseinandersetzen<br />
und wissen, wann bestimmte Kräuter<br />
geerntet werden dürfen, da sich<br />
die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe<br />
im Jahresverlauf ändert. So<br />
können Konzentrationen an möglichen<br />
schädlichen Stoffen zum<br />
Beispiel nach der Blütezeit stark ansteigen.<br />
Scharbockskraut, <strong>das</strong> gerne<br />
im zeitigen Frühjahr in geringen<br />
Mengen für Salate verwendet wird,<br />
sollte, wenn es blüht, nicht mehr<br />
genossen werden. Die Blätter enthalten<br />
dann mehr Protoanemonin,<br />
<strong>das</strong> zu Magen- und Darmreizungen<br />
und bei höherer Dosierung zu<br />
Vergiftungserscheinungen führen<br />
kann. Brennnesselblätter wirken<br />
entwässernd und sollten von Menschen<br />
mit Nierenproblemen nicht<br />
gegessen werden und Waldmeister<br />
verursacht in etwas höherer Konzentration<br />
leicht Kopfschmerzen.<br />
Wildkräuter sind gesund, aber man<br />
muss wissen, wer wie viel davon essen<br />
darf.<br />
Mag. Andrea Jungwirth<br />
Ernährungswissenschafterin<br />
Foto: Andrea Jungwirth
„Auch Multimillionäre<br />
können rechnen“<br />
Hollywood-Starkoch Wolfgang Puck war jüngst in Wien<br />
zur offiziellen Eröffnung seines Restaurants am Flughafen<br />
Wien. <strong>GASTRO</strong> nahm die Gelegenheit wahr und sprach mit<br />
dem gebürtigen Kärntner über seine unterschiedlichen<br />
Markenwelten, 70-Doller-Schnitzeln und Amerikaner, die<br />
auch beim Abendessen immer in Eile sind. Von Clemens Kriegelstein<br />
Foto: Flughafen Wien
6-7/20<strong>22</strong><br />
COVERSTORY 55<br />
<strong>GASTRO</strong>: Herr Puck,<br />
Sie betreiben über<br />
100 Lokale weltweit,<br />
die meisten davon in<br />
den USA – sehen Sie sich eigentlich<br />
noch als Koch oder als Unternehmer?<br />
Stehen Sie bisweilen<br />
noch selbst irgendwo hinter<br />
dem Herd?<br />
Wolfgang Puck: Nein ich bin auf<br />
jeden Fall noch ein Koch, am<br />
wohlsten fühle ich mich in der<br />
Küche und man kann mich nach<br />
wie vor immer wieder in meinen<br />
Restaurants antreffen, wo ich die<br />
Leute begrüße, aber wo ich auch<br />
in der Küche arbeite. Ich habe als<br />
Koch begonnen und werde als<br />
Koch sterben.<br />
Ihre wichtigsten Lokalketten<br />
heißen „Spago“, „CUT“ und<br />
„Wolfgang Puck“ – können Sie<br />
die unterschiedlichen Konzepte<br />
kurz erklären?<br />
Das Spago ist meine gehobene Linie<br />
mit den luxuriösesten Gerichten,<br />
also klassisches Fine Dining,<br />
<strong>das</strong> CUT ist preislich ebenso positioniert,<br />
auch sehr hochwertig,<br />
aber wie der Name suggeriert, ist<br />
<strong>das</strong> ein Steakhaus. Und die Wolfgang<br />
Puck-Restaurants und -Bars<br />
sind mehr für Flughäfen oder andere<br />
stark frequentierte Orte –<br />
eher ein Casual-Konzept.
56 COVERSTORY<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Wie schlimm hat Corona die Gastronomie<br />
in den USA getroffen? Mussten<br />
Sie persönlich Lokale dauerhaft<br />
schließen?<br />
Ich selbst musste zwei Lokale in Downtown<br />
Los Angeles schließen. Da war die<br />
Gewerkschaft so stark, <strong>das</strong>s für uns kein<br />
Geld mehr zu verdienen war. Sonst geht<br />
es meinen Lokalen zum Glück recht gut.<br />
Das Spago in Las Vegas etwa hatte 2021<br />
<strong>das</strong> beste Jahr aller Zeiten. Insgesamt<br />
hat Corona die Branche aber schon sehr<br />
getroffen in den USA. An die 125.000<br />
Lokale haben dauerhaft zusperren müssen,<br />
die meisten davon kleine Familienbetriebe.<br />
Man darf nicht vergessen, <strong>das</strong>s<br />
die Gastronomiebranche mit rund 18<br />
Millionen Beschäftigten einer der größten<br />
Arbeitgeber in den USA ist.<br />
Das Restaurant am Flughafen ist <strong>das</strong><br />
erste in Ihrer alten Heimat. Wird es<br />
auch <strong>das</strong> einzige bleiben oder könnte<br />
da noch mehr kommen?<br />
Man soll niemals nie sagen, es kann<br />
schon sein, <strong>das</strong>s sich eine interessante<br />
Möglichkeit etwa in der Wiener Innenstadt<br />
ergibt. Wenn sich die richtige<br />
Chance mit den richtigen Leuten<br />
ergibt, warum nicht? Aber <strong>das</strong> müsste<br />
man sehen, konkret in Planung ist derzeit<br />
nichts.<br />
Ein Wiener Schnitzel vom Kalb<br />
kommt im Spago auf 54 Dollar, plus<br />
Steuern und Trinkgeld sind <strong>das</strong> über<br />
70 Dollar. Tut man sich bei der Preisgestaltung<br />
leichter, wenn Will Smith,<br />
Leonardo DiCaprio & Co. bei einem<br />
ein- und ausgehen? Spielen bei dieser<br />
Klientel die Preise überhaupt eine<br />
Rolle?<br />
Der Gegenwert muss einfach passen.<br />
Wenn ich um 10 Dollar schlecht esse,<br />
komme ich nicht mehr zurück. Wenn<br />
ich um 70 Dollar gut esse, wahrscheinlich<br />
schon. Vielleicht nicht einmal in<br />
der Woche, aber vielleicht einmal im<br />
Monat.<br />
Das Ziel muss sein, <strong>das</strong>s Leute aus<br />
dem Lokal gehen und sagen, sie können<br />
es nicht mehr erwarten, wieder<br />
herzukommen. Es muss ein Erlebnis<br />
sein. Aber auch Multimillionäre können<br />
rechnen, denen ist der Preis in der<br />
Regel auch nicht egal. Ich kenne einen<br />
schwerreichen Unternehmer aus Florida,<br />
wenn der zu mir kommt, trinkt er einen<br />
günstigen Pinot Grigio. Daheim hat<br />
er aber eine Weinsammlung um mehrere<br />
Millionen.<br />
Und wie läuft <strong>das</strong> ab, wenn einer der<br />
Topstars plötzlich Lust auf ein Essen<br />
im Spago hat? Gibt’s da immer<br />
ein oder zwei freie Tische in Reserve<br />
oder haben die, wenn <strong>das</strong> Lokal voll<br />
ist, ebenso Pech gehabt?<br />
Naja, einen Tisch hat man schon in der<br />
Hinterhand. Aber nicht nur für die sogenannten<br />
Stars. Auch Stammgäste<br />
sind natürlich Stars bei uns und auch<br />
wenn jemand vielleicht einmal in der<br />
Woche ins Spago kommt, wird man für<br />
den spontan einen Tisch finden. Dann<br />
muss halt notfalls auch jemand anderer<br />
etwas warten.<br />
Fotos: Flughafen Wien
6-7/20<strong>22</strong><br />
COVERSTORY 57<br />
Welche kulinarischen Unterschiede<br />
gibt es im Fine-Dining-Bereich denn<br />
generell zwischen den USA und Österreich?<br />
Also die Portionen sind in den USA in<br />
der Regel größer als hier, vor allem beim<br />
Fleisch. Die Amerikaner gehen auch relativ<br />
früh zum Essen, 18 Uhr ist hier<br />
ganz normal. Es soll dann aber auch<br />
schnell gehen. Die sind froh, wenn sie<br />
um halb acht wieder nach Hause gehen<br />
können, auch wenn es ein 4 oder 5-gängiges<br />
Menü gegeben hat. Die Amerikaner<br />
wollen nicht warten. Es ist selten,<br />
<strong>das</strong>s sich ein Europäer beschwert,<br />
wenn er ein wenig auf sein Essen warten<br />
muss. Wenn ein Amerikaner 20 Minuten<br />
auf den Hauptgang wartet, wird<br />
er schon nervös und fragt nach, wo <strong>das</strong><br />
Essen bleibt.<br />
Sie catern seit Jahrzehnten die Oscar-Gala.<br />
Wie kommt man gerade als<br />
Kärntner dazu? Hat da ein Studioboss<br />
mal gut bei Ihnen gegessen und gemeint<br />
„der Puck soll die nächste Gala<br />
machen“?<br />
Das hat sich im Laufe der Zeit so ergeben.<br />
Ich habe früher einfach im Spago<br />
eine inoffizielle Oscar-Party veranstaltet<br />
für vielleicht 250 Gäste. Das ist aber immer<br />
größer geworden, weil alle Stammgäste<br />
von mir, auch solche, die nichts mit<br />
dem Filmgeschäft zu tun hatten, sich beschwert<br />
haben, <strong>das</strong>s sie nicht eingeladen<br />
waren. Aber sehr bald haben mich dann<br />
Leute aus Hollywood gefragt, ob ich nicht<br />
Lust hätte, den Governers Ball nach der<br />
Oscar-Gala zu veranstalten und ich habe<br />
gesagt, „ja ok, warum nicht, aber ich rede<br />
euch nicht drein, wie ihr einen Film machen<br />
sollt und ihr redet mir nicht drein,<br />
was ich kochen soll. Ich kenne die meisten<br />
Gäste ja und mache <strong>das</strong> so, wie ich es<br />
für richtig halte“. Da hat funktioniert und<br />
seit damals mache ich den Event.<br />
Sie werden demnächst 73 – wie lange<br />
wird man Sie noch an vorderster<br />
Front sehen können oder wäre ein Leben<br />
ohne Gastronomie für Sie nicht<br />
vorstellbar?<br />
Ich sage immer, hoffentlich sterbe ich<br />
nach einem erfolgreichen Abend im Lokal.<br />
Schauen wir mal, wie es mir in ein<br />
paar Jahren gesundheitlich geht, aber solange<br />
ich durchhalte, möchte ich <strong>das</strong>, was<br />
info<br />
Wolfgang Puck wurde am 8. Juli 1949 in St. Veit a.d. Glan (Kärnten)<br />
geboren. Als junger Koch war er u.a. in Monaco und Paris tätig, ehe<br />
er 1973, im Alter von 24 Jahren, in die USA ging, wo er erst ein Lokal<br />
in Indianapolis eröffnete, zwei Jahre später in Los Angeles. 1982 folgte<br />
mit der Eröffnung des Spago der Beginn seiner großen Karriere.<br />
Puck betreibt mittlerweile über 100 Restaurants von Amerika bis<br />
nach Japan, in Europa ist er seit Juni 2021 in Budapest vertreten und<br />
seit kurzem auch auf dem Flughafen Wien. Seit Jahrzehnten bekocht<br />
Wolfgang Puck auch die Stars der Oscarnacht in Hollywood.<br />
ich jetzt mache, auch weitermachen. Das<br />
Ganze ist ja auch ein Familienunternehmen,<br />
bei dem die Nachfolge zum Glück<br />
gesichert ist. Mein Bruder Klaus, der 17<br />
Jahre jünger ist, ist da sehr involviert und<br />
auch mein Sohn Byron – den werde ich<br />
vielleicht mal ins Steirereck schicken, damit<br />
er österreichisch kochen lernt. Aber<br />
meine Leidenschaft für <strong>das</strong> was ich tue<br />
ist gleich wie vor 20 Jahren.
Seite 58 bis Seite 75<br />
Cold Drinks<br />
Bier<br />
Alkoholarme Craft-Biere, leichte helle Biere und<br />
andere Trends beweisen, <strong>das</strong>s es bei Bierbestellungen<br />
zwar <strong>das</strong> Märzen sein kann, aber nicht<br />
immer muss. Produktneuerungen bereichern<br />
zudem <strong>das</strong> Angebot und machen Lust auf<br />
einen bierigen Sommer. <br />
Seite 60<br />
Gin<br />
Der Hype hält an: Gin hat den Vodka als frühere<br />
Nummer Eins abgelöst. Mit Tonic genossen<br />
ist die Spirituose ein wahrer Klassiker, der so<br />
schnell nicht untergehen wird. Außerdem gerade<br />
im Trend: Gin aus Japan.<br />
Seite 66
6-7/20<strong>22</strong><br />
AKTUELLES 59<br />
Trendiger Aperitivo Virgin<br />
Der Trend Richtung alkoholfreie Getränke<br />
für Erwachsene lässt die Gastronomie<br />
und den Handel hellhörig werden<br />
– denn auf der Getränkekarte und<br />
im Supermarkt sucht man bislang oft<br />
vergeblich nach geschmacklichen Alternativen.<br />
Der österreichische Getränkehersteller<br />
Höllinger reagiert darauf und<br />
lanciert drei innovative Barsirupe in den<br />
Sorten Aperitivo, Mojito und Tonic. So<br />
kann etwa der Cocktail „Aperitivo Virgin“<br />
im Handumdrehen zubereitet werden.<br />
Zutaten:<br />
2cl Höllinger Aperitivo Sirup<br />
2cl Limettensaft<br />
Soda Fill Up<br />
Orangenscheibe<br />
› Eiswürfel<br />
Zubereitung: Zu Beginn wird ein<br />
Weißweinglas großzügig mit Eiswürfel<br />
befüllt. Dann den Höllinger Aperitivo Sirup<br />
und Limettensaft hinzufügen und<br />
mit Soda aufgießen. Die Zutaten zum<br />
Schluss leicht verrühren und mit einer<br />
Orangenscheibe garnieren.<br />
www.hoellinger-juice.at<br />
Foto: MilaZytka<br />
Rezepte mit<br />
Roku<br />
Roku Sour<br />
6 cl Roku Gin<br />
1 cl Matcha Tee<br />
1 Eiweiß<br />
› Yuzu oder Zitronenzeste<br />
Erst <strong>das</strong> Eiweiß im Shaker kräftig<br />
flaumig shaken. Anschließend<br />
Roku und Matcha Tee shaken und<br />
zum Schluss in ein vorgekühltes<br />
Martini-Glas abseihen. Den Drink<br />
mit einer Yuzu- oder Zitronenzeste<br />
garnieren.<br />
Beliebter Wacholderschnaps<br />
Unter den Spirituosen verzeichnete<br />
der Gin in den letzten Jahren wohl<br />
den rasantesten Aufstieg. Geschmacklich<br />
reicht der Wacholderschnaps dabei<br />
von fruchtig und süß hin zu floral<br />
und würzig – <strong>das</strong> Handelshaus Wedl<br />
hat für jeden dieser Geschmäcker etwas<br />
zu bieten. Zum Sortiment gehören<br />
bekannte Marken aus Großbritannien<br />
wie der mildere Beefeater, der<br />
würzige Bombay und der aromatische<br />
Tanqueray. Doch auch weitere internationale<br />
Sorten aus Ländern wie Kolumbien<br />
(Dictador Colombian), Brasilien<br />
(McQueen and the Violet Fog) oder<br />
Japan (KI NO BI) lassen die Herzen von<br />
Gin-Fans höherschlagen. Zu den heimischen<br />
Highlights zählen der Aeijst<br />
Styrian Pale Gin, der durch seine facettenreichen<br />
Geschmacksnoten hervorsticht,<br />
und der Wildstück Dry Gin,<br />
bei dem die natürlichen Geschmacksnoten<br />
im Vordergrund stehen.<br />
www.wedl.com<br />
Foto: Wedl<br />
Fotos: Roku<br />
Roku Negroni<br />
3 cl Roku Gin<br />
3 cl roter Wermut<br />
3 cl Campari<br />
› Orangenzeste<br />
Alle Zutaten in einem Rührglas<br />
auf Eis kalt rühren. Anschließend<br />
in einen Tumbler über einen<br />
Eisball (oder Eiswürfel) abseihen<br />
und mit einer Orangenzeste garnieren.
60 BIER<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Foto: Brau Union<br />
Nicht<br />
immer,<br />
aber<br />
immer<br />
öfter<br />
Der alte Slogan einer deutschen AF-Biermarke beschreibt den Trend zu Biergenuss mit<br />
weniger bzw. ganz ohne Alkohol ziemlich gut. Dabei muss der Geschmack allerdings erhalten<br />
bleiben.<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
Herr und Frau Österreicher haben<br />
es gerne kräftig – zumindest<br />
beim Bier. Das klassische Krügel<br />
oder Seidel ist ein Märzenbier<br />
mit einem Alkoholgehalt rund um<br />
die 5 Prozent. Darunter ist die Nachfrage<br />
überschaubar – jedenfalls noch: Alkoholfreie<br />
Biere haben zwar in den vergangenen<br />
zehn Jahren deutlich zugelegt,<br />
liegen aber nach wie vor nur bei rund<br />
drei Prozent Marktanteil. Zu der insgesamt<br />
steigenden Akzeptanz von AF-Bieren<br />
konnte vor allem die immer bessere<br />
Brauereitechnik beitragen. Denn noch<br />
immer ist zwar der Unterschied zwischen<br />
„echtem“ Bier und der AF-Variante<br />
schmeckbar, aber lange nicht mehr so<br />
deutlich, wie noch vor 10 oder 15 Jahren.<br />
Noch schlechter schaut es mit<br />
Leichtbier aus, <strong>das</strong> maximal einen Alkoholgehalt<br />
von 3,7 Prozent aufweisen<br />
darf. Hier liegt der Marktanteil mit weniger<br />
als 0,1 Prozent unter der Wahrnehmungsschwelle.<br />
Allerdings gibt es zwischen<br />
dem Leicht- und dem Märzenbier<br />
noch eine Zwischenkategorie namens<br />
„Schankbier“, <strong>das</strong> mit einer Stammwürze<br />
von 9-11 Grad definiert ist und daher<br />
einen Alkoholgehalt zwischen 4 und 4,5<br />
Prozent aufweist. Und dieses Schankbier<br />
hat den großen Vorteil, geschmacklich<br />
keinerlei Einbußen gegenüber einem<br />
„normalen“ Bier zu haben, aber doch<br />
dem Zeitgeist nach etwas weniger Alkohol<br />
zu entsprechen. Mit Stiegl (Stiegl<br />
Hell) und der Brau Union (Gösser Natur-<br />
Hell) haben sich in jüngster Zeit gleich<br />
zwei Branchenriesen recht erfolgreich<br />
dieses Themas angenommen und ihm<br />
neues Leben eingehaucht. Womit sich in<br />
dieser Kategorie schon bald wohl auch<br />
der Marktanteil von derzeit knapp 5 Prozent<br />
in Österreich erhöhen dürfte.<br />
Leichtes Helles<br />
Vorreiter bei diesem Trend war Stiegl,<br />
<strong>das</strong> vor zwei Jahren <strong>das</strong> Stiegl Hell präsentiert<br />
hat und <strong>das</strong> inzwischen im<br />
Stiegl-Portfolio hinter dem Platzhirschen<br />
„Goldbräu“ schon Platz zwei einnimmt.<br />
„Wir haben den Trend zu leichteren<br />
Bieren aufgegriffen und damit<br />
offensichtlich genau den Geschmack<br />
der österreichischen Biertrinker getroffen“,<br />
freut sich Chefbraumeister Christian<br />
Pöpperl. „Wir beobachten seit Jahren<br />
einen eindeutigen europaweiten Trend:<br />
Das Motto ‚lebe lieber alkoholfrei‘ beschert<br />
alkoholfreien sowie leichteren<br />
Bieren und Biermischgetränken einen<br />
wachsenden Markt. Das einstige ‚Autofahrer-Bier‘<br />
ist mittlerweile <strong>das</strong> Getränk<br />
der Wahl für jede Tageszeit und für alle<br />
Anlässe, bei denen man bewusst auf Alkohol<br />
verzichten will“, so Pöpperl weiter.<br />
Ergebnis: Mit den beiden Sorten Stiegl<br />
0,0% Freibier und Stiegl 0,0% Zitrone<br />
hat man im Vorjahr gleich zwei Produkte<br />
präsentiert, die nicht einmal die gesetzlich<br />
erlaubten 0,5 Prozent Alkohol<br />
für AF-Biere ausweisen, sondern tatsächlich<br />
komplett alkoholfrei sind.<br />
„Session Lager“ als neue<br />
Kategorie<br />
Die Brau Union hat mit ihrem Gösser<br />
NaturHell vor kurzem ebenfalls ein Bier<br />
mit nur 4 % Alkohol auf den Markt gebracht<br />
und rechnet es dem bei uns neuen<br />
Segment der „Session Lager“ zu – Biere<br />
mit etwas weniger Alkohol, aber vollem<br />
Geschmack. „Die Verkaufszahlen entwickeln<br />
sich positiv. Das Produkt ist eine<br />
Ergänzung zum klassischen Gösser Märzen,<br />
es ist mit 4% Alkohol eine Antwort<br />
auf aktuelle Konsumbedürfnisse“, zeigt<br />
man sich mit dem bisherigen Erfolg zufrieden.<br />
Auch der jährlich von der Brau Union<br />
herausgegebene Bierkulturbericht
6-7/20<strong>22</strong><br />
BIER 61<br />
bestätigt, <strong>das</strong>s fast die Hälfte der Österreicher<br />
(45%) findet, <strong>das</strong>s sich der<br />
Umgang mit alkoholfreiem Bier zum<br />
Positiven verändert hat und es mittlerweile<br />
schick und angesehen ist, zu<br />
alkoholfreiem Bier zu greifen. Entsprechend<br />
trinkt ein Viertel der Österreicher<br />
(26%) gerne alkoholfreies Bier,<br />
Tendenz seit Jahren leicht steigend. Alkoholfreies<br />
Bier ist für die Österreicher<br />
vor allem Durstlöscher (45%) und steht<br />
für Genuss (34%). Entsprechend umfangreich<br />
mit (ohne AF-Radler) gleich<br />
neun Produkten gestaltet sich auch<br />
<strong>das</strong> AF-Portfolio der Brau Union. „Der<br />
Trend zu gesundheitsbewusstem Konsum<br />
hält weiter an. Wir erweitern daher<br />
laufend unser Angebot an natürlichen<br />
alkoholfreien Produkten. Mittlerweile<br />
bieten wir eine Palette an etwa<br />
20 unterschiedlichen alkoholreduzierten<br />
bzw. alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken“,<br />
so Michael Wallner,<br />
Marketing Director Brau Union Österreich.<br />
Erfahrung mit alkoholreduzierten<br />
Bieren hat die Brau Union ja schon seit<br />
vielen Jahren: „Zipfer Medium“ hieß<br />
diese Innovation mit 3 Prozent Alkohol<br />
damals. Inzwischen wurde <strong>das</strong> Bier<br />
auf „Zipfer Drei“ umgetauft und hält bei<br />
den Leichtbieren nach wie vor knapp<br />
drei Viertel des mengenmäßigen Marktanteils<br />
– auch wenn <strong>das</strong> ganze Segment<br />
der alkoholreduzierten Biere zurzeit weniger<br />
Momentum als andere Segmente<br />
hat, wie die Brau Union selbst zugibt.<br />
Auch Craft-Biere brauchen<br />
nicht viel Alkohol<br />
Dass alkoholfreie und -reduzierte Biere<br />
immer beliebter werden, merkt man<br />
auch in der Ottakringer-Brauerei, die mit<br />
ihrem „Null Komma Josef “ eines der ersten<br />
heimischen AF-Biere auf den Markt<br />
brachten. „Wir stellen einen wachsenden<br />
Trend zu Genuss mit weniger Alkohol<br />
fest, dem wir uns im Rahmen unserer<br />
Produktentwicklung gerne stellen.<br />
Seit letztem Jahr etwa auch mit dem<br />
Ottakringer Bierspitzer, einem IPA mit<br />
Supersoda und 3% Alkohol, oder dem<br />
IPA Big Easy, <strong>das</strong> schon länger auf dem<br />
Markt ist, mit einem Alkoholgehalt von<br />
4,3%“, erklärt Tobias Frank, Geschäftsführer<br />
und 1. Braumeister der Ottakringer<br />
Brauerei.<br />
Wie man sich mit alkoholfreien Bieren<br />
in einer Zielgruppe erfolgreich etablieren<br />
kann, beweist schließlich die bayrische<br />
Erdinger-Brauerei, die schon vor<br />
über 20 Jahren ihr Erdinger Alkoholfrei<br />
als isotonischen Durstlöscher für Sportler<br />
positioniert hat. „Seitdem hat sich<br />
Erdinger Alkoholfrei zu einer tragenden<br />
Säule in unserem Sortiment entwickelt“,<br />
erklärt Brauereisprecher Tobias<br />
Schneider. Nach und nach seien dann<br />
immer mehr Brauereien auf den Zug aufgesprungen,<br />
ob mit alkoholfreien Weißbieren<br />
oder anderen Biersorten ohne Alkohol.<br />
Vom anhaltenden Trend zu einer<br />
gesunden und aktiven Lebensweise mit<br />
entsprechender Ernährung profitiere inzwischen<br />
daher die gesamte Branche.<br />
Prickelt im<br />
Mund und<br />
im Kopf.<br />
Bleib offen!<br />
Die<br />
limited<br />
Edition<br />
HOPS passt gut zum Essen und stillt deinen Durst –<br />
denn es ist nicht zu süß und prickelt fruchtig!<br />
Und mit seiner limited Edition Grapefruit macht es<br />
diesen Sommer unvergesslich: Erfrischende Grapefruit<br />
mit Hopfenlimonade sorgt für gute Laune und jede<br />
Menge Prickeln. Im Mund und im Kopf. Bleib offen!
62 BIER<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Tipp aus der Praxis<br />
Conrad Seidls<br />
Bierwelt<br />
Light – ein<br />
Missverständnis<br />
Vielleicht war es ja ein Übersetzungsfehler<br />
– oder einfach<br />
grobe Unkenntnis des American<br />
Way of Life: Als europäische<br />
Brauer um 1980 neue<br />
Trends in den USA aufspüren<br />
wollten, stießen sie auf die 1972<br />
von Miller übernommene Marke<br />
„Lite“, die dort enormen Erfolg<br />
hatte und bald darauf Konkurrenz<br />
von Anheuser Buschs<br />
„Bud Light“ erhielt. Leichtbier,<br />
<strong>das</strong> sollte doch auch in Europa<br />
funktionieren! Es funktionierte<br />
aber nicht. Was die wackeren<br />
Deutschen (und ihre österreichischen<br />
Kollegen) übersehen<br />
haben, war die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />
sich „light“ keineswegs auf den<br />
Alkoholgehalt bezogen hat<br />
(„Lite“ hat immerhin 4,2 Prozent<br />
Alkohol), sondern auf den<br />
geringeren Gehalt an Kohlenhydraten<br />
und die geringere<br />
Vollmundigkeit. So wurden die<br />
ersten europäischen Leichtbiere<br />
als verdünnte Versionen<br />
von Vollbieren hergestellt – ältere<br />
Bierfreunde erinnern sich<br />
noch an ein Produkt namens<br />
„Möven“, <strong>das</strong> einfach nach gewässertem<br />
Bier geschmeckt<br />
hat. Es ist nämlich gar nicht so<br />
einfach, authentischen Biergeschmack<br />
in ein alkoholärmeres<br />
Bier zu bringen – es dauerte 40<br />
Jahre.<br />
Conrad Seidl<br />
Ihr „Bierpapst“<br />
Conrad.Seidl@gmx.at<br />
Foto: Medianet-Hartl<br />
Ein Bier in Rosarot<br />
Pünktlich zum Start in die Sommersaison<br />
präsentiert Stiegl die Neuauflage<br />
des beliebten Hausbiers „Rosamunde”<br />
– eine fruchtig-spritzige Berliner Style<br />
Himbeer Weiße aus der Stiegl-Hausbrauerei.<br />
Das saisonale Frucht-Sauerbier<br />
eignet sich als Aperitif oder auch<br />
zum Mixen für erfrischende Biercocktails,<br />
wie dem „Rosarol” oder dem „Rosie’s<br />
Mint”. Als Speisenbegleiter harmoniert<br />
es zu leichten Sommersalaten<br />
und Frischkäse sowie zu Süßem wie Zitronensorbet<br />
oder feinen Mehlspeisen.<br />
Noch bis 31. August 20<strong>22</strong> ist <strong>das</strong> Stiegl-<br />
Hausbier „Rosamunde” im Stiegl-Braushop,<br />
im Stiegl-Getränkeshop Salzburg<br />
und online auf www.stiegl-shop.at sowie<br />
bei ausgewählten Handelspartnern<br />
in der 0,75-Liter-Einwegflasche oder im<br />
Fass erhältlich.<br />
www.stiegl.at<br />
Seit 15. Mai kann nun<br />
auch die Gastgartensaison<br />
in Österreich<br />
genossen werden.<br />
Regionaler Biergenuss<br />
Die Brau Union Österreich ist mit neun<br />
großen Brauereistandorten, kleinen<br />
Manufakturen und vielen Verkaufslagern<br />
und -partnern in ganz Österreich<br />
regional verankert. Auf die traditionelle<br />
Verankerung in der Region weisen<br />
auch die bierigen Marken hin: Gösser<br />
aus Göss, Zipfer aus Zipf und Schwechater<br />
aus Schwechat. Die österreichische<br />
Bierkultur kümmert sich nicht nur<br />
um regionale Arbeitsplätze und langjährige<br />
Kooperationen mit den österreichischen<br />
Landwirten, sondern auch um die<br />
Zukunft des Planeten. „Eines der Ziele<br />
der Brau Union Österreich ist, an allen<br />
Brauereistandorten völlig Co2 neutral<br />
zu produzieren. Wir haben dieses Ziel<br />
z. B. in Schladming, Göss und Fohrenburg<br />
schon erreicht, und auch an anderen<br />
Standorten z. B. mit Photovoltaik-<br />
Anlagen schon viele wertvolle Schritte<br />
in diese Richtung gesetzt“, betont Gabriela<br />
Maria Straka, Director Corporate<br />
Affairs und CSR bei der Brau Union Österreich.<br />
www.brauunion.at<br />
Foto: ADvanced Digital<br />
Foto: Wolfgang Voglhuber - VOGUS
6-7/20<strong>22</strong><br />
BIER 63<br />
Fitness- und Wellnessbier<br />
Die „Maisel’s Weisse Alkoholfrei“<br />
ist ein Fitnessund<br />
Wellnessgetränk für<br />
aktive und ernährungsbewusste<br />
Genießer. Die sportliche<br />
Variante von Maisel’s<br />
Weisse ist vitaminhaltig,<br />
isotonisch und hat dabei<br />
33 Prozent weniger Kalorien<br />
als eine Maisel’s Weisse<br />
Original. Mit dem von<br />
den Maisel-Braumeistern eigens<br />
entwickelten Brauverfahren<br />
wird der Alkohol zunächst<br />
schonend entzogen<br />
und danach frische Brauwürze<br />
hinzuzugeben. Dies<br />
verleiht Maisel’s Weisse Alkoholfrei<br />
ihren weißbiertypischen,<br />
vollmundigen und<br />
fruchtigen Geschmack. Das<br />
Getränk wurde beim „World<br />
Beer Award“ zwei Mal hintereinander<br />
als „World’s Best Wheat<br />
Beer Alcohol Free“ ausgezeichnet und<br />
holte damit den zweifachen Weltmeistertitel.<br />
Daneben wurde Maisel’s Weisse<br />
Alkoholfrei beim „International Craft<br />
Beer Award“ 2019 und 2021 jeweils mit<br />
Platin und beim „European Beer Star“<br />
sowohl 2019 als auch 2021 mit einer<br />
Goldmedaille gekürt.<br />
www.maisel.com<br />
Foto: Riegg & Partner Neudrossenfeld<br />
Genuss ganz<br />
ohne<br />
Das neue Freigeist von Hirter<br />
macht Biergenuss ohne Alkohol<br />
möglich. Die Privatbrauerei hat<br />
ihr Sortiment um eine neue, alkoholfreie<br />
Sorte erweitert. „Mit unserem<br />
Hirter Freigeist ist uns ein<br />
super gschmackiges, alkoholfreies<br />
Bier gelungen. Wir sind stolz,<br />
jetzt auch BiergenießerInnen mit<br />
einer alkoholfreien Sorte verwöhnen<br />
zu können“, sagt Eigentümer<br />
und Geschäftsführer Niki Riegler.<br />
Ab sofort können sich alle, die<br />
Lust auf echten Biergeschmack<br />
haben und auf Alkohol verzichten<br />
möchten, auch im Hirter Bierregal<br />
bedienen. „Hirter Freigeist ist<br />
ein unbeschwerter kalorienarmer<br />
Durstlöscher, gebraut mit Kärntner<br />
Braugerste und reinem Bergquellwasser.<br />
Ihr besonderes Hopfenaroma<br />
erhält die Bierspezialität<br />
durch <strong>das</strong> sogenannte Hopfenstopfen.<br />
Besonders unterstrichen<br />
wird der Geschmack durch die feinen<br />
Honignoten, resultierend aus<br />
der speziellen Hefe“, verrät Braumeister<br />
Raimund Linzer.<br />
www.hirterbier.at<br />
Foto: Murauer<br />
Alkoholfreies aus der<br />
Steiermark<br />
Aus der Brauerei Murau kommt <strong>das</strong> erste helle alkoholfreie Bier<br />
der Steiermark. Es besticht durch einen vollen, ausgewogenen<br />
Biergeschmack und eine erfrischende Hopfennote. Das Murauer<br />
Alkoholfrei steht für kalorienarmen und unbeschwerten Hochgenuss,<br />
denn 100 ml haben nur elf Kilokalorien. Für die Herstellung<br />
des Bieres setzt man in der Brauerei Murau auf ein traditionelles<br />
Verfahren, bei dem der Alkohol und somit auch Kalorien<br />
dem fertigen Bier entzogen werden.<br />
Das Murauer Alkoholfrei bereichert die erfolgreiche Produktpalette<br />
und präsentiert sich als Getränk, <strong>das</strong> Biergenuss bei jeder<br />
Gelegenheit und Tageszeit ohne Reue ermöglicht. Seit 1495<br />
wird in Murau Bier gebraut, seit 2014 wird CO2-neutral produziert.<br />
Murauer ist eine der ersten Brauereien Europas, die auf 100<br />
Prozent erneuerbare Energie setzt. Saubere Luft, reinstes Wasser,<br />
Hopfen und Malz sind seit über 500 Jahren die Zutaten für<br />
dieses Bier.<br />
www.murauerbier.at<br />
Foto: Hirter
64 PORTRAIT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
„Wir sind eine Bar ohne USP“<br />
Gastronomiebetriebe mit mehreren Standorten und vielleicht noch einem Cateringangebot<br />
sind in der klassischen Gastronomie nicht ungewöhnlich. Bloß im Barbereich suchte man ein<br />
ähnliches Konzept hierzulande vergeblich – bis vor wenigen Jahren vier Profis die Kleinod-<br />
Gruppe gründeten. <br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
2015 riefen Alexander Batik, Oliver<br />
Horvath, Philipp Scheiber und<br />
David Schober die Kleinod-Gruppe<br />
ins Leben, die derzeit an zwei<br />
verschiedenen Standorten in Wien mit<br />
den Bars „Kleinod“ und „Kleinod Prunkstück“<br />
klassisches American-Bar-Ambiente<br />
verspricht. Zusätzlich bietet man<br />
mit dem „Kleinod Stadtgarten“ im Stadtpark<br />
eine der wenigen Open-Air-Bars in<br />
der Hauptstadt an, die allerdings <strong>das</strong><br />
ganze Jahr über bespielbar ist und zusätzlich<br />
auch authentische Pizza & Co.<br />
anbietet. Dazu gibt es <strong>das</strong> Cocktail-Catering<br />
„Kleinod Überall“ und in der Tasting-Location<br />
„Kleinod Cocktail Salon“<br />
werden schließlich auch Tageskurse im<br />
Cocktail-Mixen für Unternehmen sowie<br />
Teambuilding-Incentives angeboten.<br />
Begonnen hat alles im Oktober 2015<br />
mit der Eröffnung des ersten „Kleinodes“<br />
in der Singerstraße in der Wiener<br />
Innenstadt. Alexander Batik, Oliver Horvath,<br />
Philipp Scheiber und David Schober<br />
kannten sich aus verschiedenen Stationen<br />
von Wiens Bar- und Clubszene und<br />
beschlossen, ein gemeinsames Projekt<br />
auf die Beine zu stellen: Eine Bar, in der<br />
sich jeder wohlfühlt, die von der Atmosphäre<br />
und den Mitarbeitern lebt, in die<br />
man jeden Abend gehen kann. Eine Bar<br />
ohne USP! Oliver Horvath: „Ein Lokal mit<br />
einem USP ist ein anlassbezogenes Lokal<br />
und genau <strong>das</strong> wollen wir nicht sein.<br />
Wir wollen der tägliche Begleiter sein.<br />
Deswegen gibt es bei uns auch keine Ruhetage,<br />
damit man gar nicht erst überlegen<br />
muss, ob die Bar geöffnet ist.“<br />
Barkultur an jeden Ort bringen<br />
Das nächste Projekt war 2018 <strong>das</strong> „Kleinod<br />
Überall“, mit dem die vier Bar-Enthusiasten<br />
<strong>das</strong> erste Cocktail-Catering<br />
der Stadt ins Leben riefen. Ganz gleich,<br />
ob untertags, in der Nacht, auf einer<br />
Gelati Gelati!! Cucumber Mule Muffin<br />
Zutaten:<br />
4cl Vodka<br />
2cl Chambord<br />
2cl Zitrone<br />
2cl Ananas<br />
› 1 BL Zucker<br />
Zubereitung: Alle Zutaten auf<br />
Eis shaken und ins vorgekühlte<br />
Glas (Coupette) doppelt abseihen.<br />
Mit Schokostreuseln<br />
garnieren.<br />
Zutaten:<br />
4cl Gin<br />
3cl Limette<br />
2cl Zucker<br />
1cl Gurkensaft<br />
› Gingerbeer<br />
Zubereitung: Alle Zutaten im<br />
Glas (Highball) aufbauen, kurz<br />
auf Eis rühren und dann Gingerbeer<br />
toppen. Kurz unterheben<br />
und mit zwei Gurkenscheiben<br />
garnieren.<br />
Zutaten:<br />
5cl BW Vanille Vodka<br />
1cl Zimtsirup<br />
1,5 cl Vanillesirup<br />
3cl Limette<br />
2 Himbeeren<br />
› 1 Brombeere<br />
Zubereitung: Alle Zutaten auf<br />
Eis shaken und ins vorgekühlte<br />
Glas (Tumbler) doppelt abseihen.<br />
Mit Himbeeren und Brombeere<br />
garnieren.<br />
Kleinod-Signature-Rezepte<br />
Fotos: Niko Mautner Markhof
6-7/20<strong>22</strong><br />
PORTRAIT 65<br />
Schöpfer mehrerer Kleinode der Wiener Barszene: Philipp Scheiber (liegend), Alexander<br />
Batik, David Schober und Oliver Horvath (sitzend v. l.) mit ihrer Crew.<br />
Fotos: Niko Mautner Markhof<br />
Dachterrasse, am Schiff, im Palais, in einer<br />
Fabrikhalle oder im Park. Ziel ist es,<br />
klassische Bar- und Afterwork-Kultur<br />
temporär an (fast) jeden gewünschten<br />
Ort zu bringen, wo die Drinks vor den Augen<br />
der Gäste von Profis zubereitet werden.<br />
Der dritte Streich folgte mit dem<br />
„Kleinod Prunkstück“, <strong>das</strong> im Jänner<br />
2020, wenige Wochen vor dem ersten<br />
Lockdown, aus der ehemaligen „Kix<br />
Bar“ in der Bäckerstraße 4 in der Wiener<br />
Innenstadt entstand und als Symbiose<br />
aus klassischer American Bar, Tanzbar<br />
und eleganter Lounge gedacht ist.<br />
Nicht weniger als 29 Signature-Cocktails<br />
wie „Dead Rabbit“, „Red Snapper“,<br />
„Neo Cuban“ oder „Bonsai Sour“ hat Daniel<br />
Schober eigens kreiert. Architektonisch<br />
hat man hier eine Verbindung von<br />
den 1920er-Jahren zu den 20er-Jahren<br />
des 21. Jahrhunderts gesucht; ein stilistischer<br />
Brückenschlag über 100 Jahre.<br />
Open-Air-Bar mit Gastronomie<br />
Jüngstes Baby der Kleinod-Reihe ist der<br />
„Kleinod Stadtgarten“, eine Open-Air-<br />
Bar, die in der Vergangenheit bereits als<br />
Pop-up-Bar funktioniert hat und in den<br />
letzten Monaten deutlich überarbeitet<br />
wurde und auch einen wettersicheren<br />
Pavillon bekommen hat. Ob der Betrieb<br />
im Winter allerdings wirklich aufrecht<br />
bleibt, sei noch nicht entschieden, erklärt<br />
Horvath auf <strong>GASTRO</strong>-Anfrage. Im<br />
Gegensatz zu einer klassischen Bar denkt<br />
man im Kleinod Stadtgarten allerdings<br />
auch an die kulinarischen Bedürfnisse<br />
der Gäste und bietet mit dem Partner<br />
„l’autentico“ aus Döbling eine italienisch<br />
inspirierte Speisekarte, vor allem original<br />
neapolitanische Pizza aus dem 3,5 Tonnen<br />
schweren Pizzaofen, an.<br />
Erfreulich ist laut Horvath jedenfalls,<br />
<strong>das</strong>s die Bars nach den Lockdowns wieder<br />
gut besucht sind, man hält bei rund<br />
85 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.<br />
Durch die Kurzarbeit musste man auch<br />
keine Mitarbeiter in den vergangenen<br />
Jahren abbauen, heute fehlen allerdings<br />
– wie überall in der Branche – Fachkräfte.<br />
Horvath: „Wir bräuchten deutlich mehr<br />
Leute. Und sollte dieses Problem einmal<br />
gelöst sein, könnte man sogar über weitere<br />
Projekte nachdenken.“<br />
www.kleinod.wien<br />
MORANDELL INTERNATIONAL GMBH<br />
Wörgler Boden 13-15 | A–6300 Wörgl | Tel.: +43 50 <strong>22</strong>0<br />
wein@morandell.com | www.morandell.com<br />
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Foto: Marko @zlouma<br />
Jeder Gin<br />
ein Gewinn
6-7/20<strong>22</strong><br />
GIN 67<br />
Gin-Tonic ist seit einigen Jahren wieder buchstäblich in aller<br />
Munde. Und der Hype scheint kein Ende zu finden.<br />
<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
Mal eben einen Gin zu kippen<br />
konnte sich noch vor nicht allzu<br />
langer Zeit nur der britische<br />
Adel erlauben, ohne deswegen<br />
als Problemtrinker verdächtigt<br />
zu werden. Shocking! Denn kaum eine<br />
Spirituose bietet so viele Variationsmöglichkeiten,<br />
die selbst für Gelegenheitskonsumenten<br />
relativ einfach erschmeckbar<br />
sind. Das erklärt auch<br />
zumindest einen Teil des großen Erfolges<br />
dieser Spirituose – zusammen<br />
mit dem Revival des Uralt-Klassikers<br />
Gin-Tonic.<br />
Viele regionale Marken<br />
Christoph Kruse ist Bar-Mitarbeiter im<br />
Hotel Ritz-Carlton in Wien und Gin ist<br />
für ihn nach wie vor eine der großen<br />
Trend-Spirituosen, vor allem weil Gin<br />
inzwischen zu einem sehr regionalen<br />
Getränk geworden ist, <strong>das</strong> relativ einfach<br />
hergestellt werden kann. „Überall,<br />
wo man hinkommt, gibt es inzwischen<br />
mindestens zwei Ginmarken aus<br />
der Umgebung.“<br />
Auch Bio-Produkte würden immer<br />
öfter als Zutaten dienen. Gin ist für<br />
ihn einerseits komplex, andererseits<br />
aber auch wieder einfach. Komplex<br />
aufgrund der mitunter vielen unterschiedlichen<br />
Botanicals, aber einfach,<br />
weil diese für den Normalverbraucher<br />
auch recht einfach herauszuschmecken<br />
wären. Kruse: „Die Aromen bei einem<br />
Whisky zu definieren ist da schon<br />
wesentlich schwieriger. Beim Gin rieche<br />
ich Erdbeere und da ist dann auch<br />
Erdbeere drin.“ Der absolute Gin-Peak<br />
ist für Kruse bereits überschritten, die<br />
Nachfrage würde sich aber auf hohem<br />
Niveau einpendeln.<br />
Vodka als Nr. 1 abgelöst<br />
Sogar noch etwas positiver sieht es<br />
auch Michaela Schimanko, Chefin der<br />
legendären Eden-Bar in Wien: „Gin<br />
hat den Zenit bei uns noch nicht überschritten,<br />
im Gegenteil – zumindest<br />
bei uns in der Eden hat der Gin inzwischen<br />
den Vodka als beliebteste Spirituose<br />
abgelöst.“ Und solange es bei den<br />
Rezepturen ständig neue Ideen gäbe,<br />
würde auch ständig etwas Neues nachkommen.<br />
Dabei sei Gin nach ihrer Erfahrung<br />
nicht unbedingt auf die Kombination<br />
mit Tonic beschränkt: „Pur, mit Zitrone,<br />
mit Soda – es gibt alle Varianten, die<br />
getrunken werden.“<br />
Gin aus Japan im Trend<br />
Dass der Gin-Absatz weiterhin wächst,<br />
bestätigt jedenfalls auch Spirituosen-<br />
Importeur Top-Spirit: „Mit einem Plus<br />
von +7,9 Prozent im Absatz und +12,9<br />
Prozent im Umsatz wuchs die Kategorie<br />
im Jahr 2021 deutlich über Markt.<br />
Die markante Steigerung im Umsatz<br />
zeigt ebenfalls: der vermehrte Griff zu<br />
Premium-Spirituosen ist ein anhaltender<br />
Trend.<br />
Doch nicht nur Qualität, sondern<br />
auch Variation ist gefragter denn je“,<br />
so Pressesprecher Alexander Ludwig<br />
auf Anfrage von <strong>GASTRO</strong>. Neben dem<br />
Trend zu neuen Flavours und Limited<br />
Editions, werde etwa Gin aus Japan immer<br />
stärker nachgefragt.<br />
Marktwachstum<br />
soll weiter steigen<br />
Auch die Tiroler Kollegen von Morandell<br />
erkennen einen weiterhin bestehenden<br />
Gin-Trend. Ständig kämen<br />
neue Gin-Kreationen und passende Tonics<br />
oder andere Filler auf den Markt.<br />
Beliebt seien alle Geschmacksrichtungen:<br />
von klassisch und wacholderbetont<br />
bis zu würzig und blumig. Der<br />
Klassiker – Gin-Tonic – werde dabei<br />
immer öfter mit Gewürzen, Obst und<br />
Gemüse kombiniert.<br />
Auch Regionalität werde zunehmend<br />
zum Thema: „In Österreich haben<br />
auch viele Weingüter schon begonnen<br />
Gin zu produzieren, z.B. Clemens<br />
Strobl mit Christian Auer und David<br />
Gölles“, weiß man dort. Und laut Prognose<br />
von Fachexperten soll <strong>das</strong> Marktwachstum<br />
von Gin auch in den nächsten<br />
Jahren steigen.
68 GIN<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Eine Ode an <strong>das</strong><br />
Meer<br />
Hendrick’s Gin hat in der Vergangenheit<br />
schon mehrfach<br />
Limited Editions unter der kreativen<br />
Federführung von Hendrick’s<br />
Master Distiller Lesley Gracie<br />
hervorgebracht, etwa „Midsummer<br />
Solstice“ und „Lunar“. Jetzt<br />
hat Hendrick’s die dritte Kreation<br />
aus Gracies „Cabinet of Curiosities“<br />
vorgestellt: „Neptunia“ ist ein<br />
komplexer und frischer Gin, der<br />
mit maritimen Botanicals überzeugen<br />
soll. Hendrick’s Gin Neptunia<br />
versteht sich als unkonventionelle<br />
Ode an <strong>das</strong> Meer. Wie bei den<br />
Vorgängervarianten ist die genaue<br />
Zusammenstellung der Botanicals<br />
ein geheimes Rezept, welches nur<br />
Gracie kennt. Laut eigenen Angaben<br />
verwendet sie „eine Mischung<br />
erfrischender Gewächse von der<br />
schottischen Küste, um die Magie<br />
des Meeres in flüssige Form zu<br />
bannen und eine atmosphärische,<br />
sensorische Geschichte zu erzählen“.<br />
Das Ergebnis ist ein Gin mit<br />
frischen Zitrusnoten und einem<br />
Kräuteraroma, wobei der klassische<br />
Wacholdercharakter eines<br />
Gins deutlich in den Hintergrund<br />
tritt.<br />
www.topspirit.at<br />
Foto: Hendricks<br />
Fruchtiger Gin-Genuss<br />
Casastos<br />
Spirits<br />
setzt sich aus einer<br />
harmonischen<br />
Kombination aus<br />
qualitativen, frischen<br />
Früchten und spezifisch<br />
ausgewählten<br />
„Botanicals“ zusammen.<br />
Mit modernster<br />
Brenntechnologie<br />
und viel Handarbeit<br />
entstehen die Spirituosen<br />
in St. Margarethen<br />
im Burgenland<br />
in kleinen<br />
Chargen. Genießern<br />
stehen insgesamt vier Gin-Sorten, die<br />
aus unterschiedlichsten und einzigartigen<br />
Früchten erzeugt werden, für jede<br />
Gelegenheit zur Auswahl: Granatapfel,<br />
Passionsfrucht, Guave-Kiwi und Pfirsich.<br />
Neben dem fruchtigen Geschmack<br />
Der klassische Gin Tonic ist nach wie<br />
vor ein beliebtes Getränk an lauen<br />
Sommertagen. Alles außer gewöhnlich<br />
wird es insbesondere mit dem BULL-<br />
DOG London Dry Gin. Denn dieser ist<br />
nicht nur der absolute Hingucker in jeder<br />
Bar, sondern sorgt mit seinem authentischen<br />
Charakter und natürlichen<br />
Botanicals auch für ein exklusives Genusserlebnis.<br />
Ein Gin muss diverse Produktionsprozesse<br />
erfüllen, um als London<br />
Dry Gin bezeichnet zu werden. Der<br />
BULLDOG London Dry Gin wird in traditionellen<br />
Kupferdestillationsanlagen<br />
beeindrucken die Spirituosen auch optisch.<br />
Eiskalt und mit neutralem Tonic<br />
serviert kommen die natürlichen, fruchtigen<br />
Aromen sowie deren ansprechenden<br />
Farben sehr gut zur Geltung.<br />
www.casastos.com<br />
Alles außer gewöhnlich<br />
vierfach destilliert und mit einer Mischung<br />
aus zwölf Botanicals aus acht<br />
Ländern versetzt. Köstlich, rund und<br />
komplex zugleich ist er besonders für<br />
Cocktailkreationen geeignet. Die Gin &<br />
Tonic Rezepte von BULLDOG bringen<br />
mit Brombeeren, Limetten oder Grapefruit<br />
einen aufregenden Twist in die<br />
klassische Rezeptur. So haben Barkeeper<br />
jederzeit die Möglichkeit, mit einem<br />
hochwertigen Basisprodukt der eigenen<br />
Fantasie ihren Lauf zu lassen und Kreatives<br />
zu erschaffen.<br />
www.campari-austria.at<br />
Foto: Casastos<br />
Foto: Bulldog_Visual
6-7/20<strong>22</strong><br />
ADVERTORIAL 69<br />
Foto: Roku Gin<br />
Roku: Der einzigartige Japanese<br />
Premium Craft Gin<br />
Neue Trends aus Japan für einen genussvollen Start in die warme Jahreszeit vom House of<br />
Suntory®.<br />
info<br />
Tasting Notes<br />
Mit Roku, dem japanischen Premium-Gin,<br />
wurde die Kunst der<br />
Gin-Herstellung in Japan perfektioniert.<br />
Roku, im Japanischen gleichbedeutend<br />
mit der Zahl sechs, enthält neben<br />
den bekannten Gin-Zutaten sechs<br />
weitere traditionelle japanische Botanicals.<br />
Diese werden nach dem Prinzip<br />
des „SHUN“ geerntet und in einem<br />
speziellen Atelier von Suntory in Osaka<br />
mit größter Sorgfalt verarbeitet, destilliert<br />
und vereint.<br />
Wer bei Gin nur an Wacholderbeeren<br />
denkt, der irrt. Der herbe und typische<br />
Geschmack des beliebten Getränks<br />
kommt zwar traditionell vom Wacholder,<br />
heute wird Gin allerdings mit weit<br />
mehr Raffinesse kreiert. Bis zu 100 verschiedene<br />
Ingredienzien werden mittlerweile<br />
bei der Gin-Produktion verwendet<br />
– bei den klassischen Sorten kommen<br />
davon rund sechs bis zehn zum<br />
Einsatz. In Roku kommen zur klassischen<br />
Gin-Rezeptur noch sechs sorgfältig<br />
ausgesuchte japanische Blätter,<br />
Schalen, Tees und Blüten für eine besondere<br />
und exquisite Geschmackskomposition<br />
zur Geltung.<br />
Die besondere japanische Note:<br />
Gin neu erleben<br />
Was macht Roku so besonders? Die<br />
Basis für diesen neuen Gin bildet <strong>das</strong><br />
typische Wacholder- Ginaroma mit<br />
Wacholderbeeren, Koriandersamen,<br />
Angelikawurzel, Angelikasamen, Kardamomsamen,<br />
Zimt, Bitterorangenschale<br />
und Zitronenschale. Das sorgt für den<br />
präsenten, aber nicht zu vordergründigen<br />
Grundton. Die darüber liegenden,<br />
Duft von Kirschblüten und Grünem Tee mit Anklängen von<br />
blumig-süßen Noten.<br />
Geschmack: Komplex und vielschichtig, perfekte Harmonie<br />
zwischen klassischem Gin-Geschmack und den speziellen Noten<br />
japanischer Botanicals. Mit Yuzu als Hauptnote. Weich und samtig<br />
am Gaumen. Sansho-Pfeffer sorgt für eine leichte Schärfe beim<br />
Abgang.<br />
speziell ausgesuchten japanischen Botanicals<br />
– großteils bei uns unbekannte<br />
pflanzliche Extrakte, Kräuter und<br />
Blätter – sorgen für ein komplett neues<br />
Geschmackserleben und den unvergleichlichen<br />
Geschmack. Authentisch<br />
und delikat: Das Geschmacksprofil von<br />
Roku setzt sich aus der Kombination<br />
der sechs japanischen Botanicals Yuzu-Schale,<br />
Sakura-Blume, Sakura-Blätter,<br />
Sencha-Tee, Gyokuro-Tee und Sansho-Pfeffer<br />
mit den acht traditionellen<br />
Gin-Zutaten zusammen.<br />
Japanische Handwerkskunst<br />
im Flaschendesign<br />
Auch die Roku Flasche trägt die Handschrift<br />
japanischer Handwerkstradition:<br />
Die sechseckige Flaschenform deutet<br />
auf die perfekte Balance zwischen<br />
den sechs Botanicals hin. Das Kanji-<br />
Symbol, <strong>das</strong> für die Zahl sechs steht,<br />
ist in goldenen Elementen auf dem Label<br />
verewigt. Das Label selbst besteht<br />
aus traditionellem japanischen „Washi“-Papier.<br />
Darüber hinaus sind die japanischen<br />
Botanicals als Prägedruck auf<br />
dem Flaschenglas zu sehen.<br />
Kontakt:<br />
https://rokugin.suntory.com/de/de<br />
www.beamsuntory.at
70 GIN<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Samurai-Gin<br />
Durch die Kombination von traditionell<br />
japanischen Aromen<br />
wie Junmai Sake mit den klassischen<br />
Botanicals eines London<br />
Dry Gin hat Master Distiller<br />
& Blender der Kaikyo Destillerie,<br />
Mr. Kimio Yonezawa, einen innovativen<br />
Stil kreiert, den „Hyogo<br />
Dry Gin“. Durch die Methode<br />
der Vakuum-Destillation, die häufig<br />
bei der Herstellung von Luxusparfums<br />
verwendet wird, werden<br />
feinere Destillate gewonnen als<br />
jene, die in der Spirituosenwelt<br />
üblicherweise zum Einsatz kommen.<br />
Das Ergebnis ist der spezielle<br />
135° East Gin, der mit einem<br />
kraftvollen, floralen Aroma und<br />
dem feinen Duft von Zitrusfrüchten<br />
überzeugen will. Er liefert eine<br />
seidige, ausgeglichene Textur am<br />
Gaumen, eine Kombination aus<br />
Zitrus-, Bitter- und floralen Noten.<br />
Der Sansho Pfeffer bringt ein<br />
wärmendes, pfeffrig-würziges Finish.<br />
www.topspirit.at<br />
Von klassisch bis<br />
orientalisch<br />
Der authentische London<br />
Dry Gin Gibsons wird in<br />
England destilliert und nach<br />
dem Originalrezept aus den<br />
besten Zutaten hergestellt.<br />
Beim Genuss entwickeln<br />
sich erfrischende Aromen<br />
von Wacholderbeeren, Angelikawurzel,<br />
Koriander und<br />
Orangenschalen. Dieser Gin<br />
ist Original und ein Partner<br />
für deinen klassischen<br />
Gin & Tonic, ohne Firlefanz<br />
und seltsamen Zutaten.<br />
Dafür einfach 4 cl Gibson‘s<br />
Gin mit 12 cl Tonic in<br />
ein Glas mit Eis geben und<br />
Gurke, Zitronenzeste oder<br />
Wacholderbeeren beigeben.Der<br />
intensive, exotisch<br />
gewürzte Gin Opihr hingegen verströmt<br />
den Charakter des Orients und enthält<br />
handverlesene Botanicals von der Alten<br />
Gewürzstraße. Der Opihr Oriental Spiced<br />
Gin wird idealerweise mit Ginger Ale<br />
gemixt und mit einer ganzen Chilischote<br />
garniert.<br />
www.amberbev.at<br />
Foto: Amberbev<br />
Foto: 135° East<br />
Französischer Gin: Sommerlich<br />
& elegant<br />
Frankreich ist mit G’VINE FLORAISIN<br />
nicht mehr nur für gutes Essen und<br />
Wein bekannt. Der Gin wird aus französischen<br />
Trauben handgefertigt und eignet<br />
sich zum Mixen von Drinks sowie<br />
als purer Genuss bei Zimmertemperatur.<br />
Neben der Basissorte FLORAISIN bietet<br />
G’VINE mit den Sorten JUNE eine Variation<br />
für den Sommer. Zart rosa ist die<br />
Sorte Wild Peach, die mit den Aromen<br />
sommerlicher Früchte kombiniert wird.<br />
Im frischen Grün sorgt die Sorte Royal<br />
Pear für Abwechslung im Sortiment.<br />
In der beliebten Kategorie der Flavoured<br />
Gins überzeugen diese Versionen durch<br />
ihre Natürlichkeit und große Finesse. Mit<br />
Prosecco als JUNE SPRITZ oder mit Tonic<br />
gemixt ergibt sich ein Highlight unter<br />
den Sommerdrinks. In der eleganten<br />
schwarzen Flasche verkörpert G’VINE<br />
NOUAISON Kraft und Eleganz. Dieser<br />
Gin ist durch seinen aromatisch-kräftigen<br />
Geschmack die ideale Grundlage für<br />
zeitlose, klassische Drinks wie Negroni<br />
oder Martini.<br />
www.behn.de<br />
Foto: Waldemar Behn
72 BIERCOCKTAILS<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Fotos: Die Deutschen Brauer<br />
Gerührt, nicht geschüttelt<br />
Biercocktails werden immer beliebter. Aus nachvollziehbaren Gründen sollte der Shaker bei<br />
solchen Rezepten allerdings tabu bleiben.<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
Bier in einer Cocktailbar? Was früher<br />
als Notlösung für Gäste diente,<br />
die mit Caipirinha, Mojito & Co.<br />
partout nichts anfangen konnten, wird<br />
jetzt von immer mehr Barkeepern auch<br />
als Zutat entdeckt, mit der man eigenen<br />
Rezepten einen Frische-Kick verpassen<br />
kann. Denn im Gegensatz zu den meisten<br />
anderen Fillern ist Bier nicht süß<br />
und die von Haus aus vorhandene Kohlensäure<br />
sorgt für die nötige Spritzigkeit.<br />
Allerdings sollte man deshalb – wie im<br />
Titel angekündigt – den Shaker lieber<br />
unbenutzt lassen, so man nicht wert<br />
auf eine ziemliche Überschwemmung<br />
am Tresen legt.<br />
Der Düsseldorfer Barmixer Kent<br />
Steinbach („Mojito’s Bar und Taparia“)<br />
hat für den Deutschen Brauer Bund einige<br />
kreative Rezepte zusammengestellt,<br />
in denen Bier die Hauptrolle spielt:<br />
Weißbier-Mojito<br />
3 Minzzweige knicken und in ein Glas<br />
stecken. Mit 3 cl Limettensaft, einem<br />
gehäuften Esslöffel weißem Rohrzucker<br />
und 5 cl weißem Rum auffüllen. Die<br />
Minze mit dem Löffel leicht andrücken.<br />
Crushed Ice zugeben. Mit Weißbier auffüllen<br />
und umrühren.<br />
Minzig, spritzig, frisch: Die Hefenote<br />
des Weißbiers passt ideal zum Rum<br />
sowie zum Rohrzucker und gibt dem<br />
Weißbier-Mojito einen kräftigen Stand.<br />
Spiced Pils<br />
Den Shaker zu 2/3 mit Crushed Ice füllen.<br />
3 cl Mangalore-Likör, 3 cl Wodka, 2<br />
cl Cointreau sowie 2 cl Orangensaft dazugeben.<br />
Kräftig schütteln und im Anschluss<br />
in ein hohes Glas geben. Mit Pils<br />
auffüllen und mit einer Scheibe frischem<br />
Obst dekorieren.<br />
Scharf mit Biss, fruchtig-würzig!<br />
Dieser Drink ist nichts für die Süßen, ihn<br />
lieben die Fans herberen Geschmacks.<br />
Bock-Shot<br />
Ein Whiskyglas bis zum Rand mit Eiswürfeln<br />
füllen und 4 cl Scotch Whisky,<br />
2 cl Drambui-Likör sowie einen Schuss<br />
Bockbier dazugeben. Kurz umrühren<br />
und mit einer Orangenscheibe dekorieren.<br />
Kurz, stark, gut – die perfekte Verbindung<br />
weichen Whiskys mit kräftigem<br />
Bockbier.<br />
Cubeer Libre<br />
Zwei Limetten vierteln und im Glas<br />
leicht an die Glaswand drücken. 20 cl<br />
braunen Rum und 10 cl Cola in ein Glas<br />
mit Eiswürfeln geben und mit 33 cl<br />
Brown Ale aufgießen.<br />
Für alle, denen beim Cuba Libre einfach<br />
<strong>das</strong> Bier fehlt.<br />
Zombeer<br />
8 cl weißen Rum, 4 cl braunen Rum, 4 cl<br />
Grenadine, 8 cl Ananassaft, 8 cl Orangensaft<br />
und 8 cl Limettensaft mischen<br />
und in ein passendes Glas mit Eiswürfeln<br />
geben. Dann mit 20 cl Weißbier auffüllen.<br />
Für eine Schaumkrone sorgt die<br />
Weißbierhefe am Flaschenboden, die als<br />
Finish mit viel Schwung auf den Cocktail<br />
gegeben werden kann.<br />
Hier trifft Bier auf tropische Früchte<br />
und Rum, viel Rum.
6-7/20<strong>22</strong><br />
Alkoholhaltige<br />
Begleiter<br />
Metro präsentiert alkoholhaltige<br />
Produkte, die besondere Abende<br />
begleiten. Ein elegantes Aromenpotpourri,<br />
angelehnt an den<br />
Cocktail „Coco Madmoiselle“, beweist<br />
der „Josef Bottled Cocktail“.<br />
Hier vereinen sich Premium Vodka,<br />
Sweet Vanilla, Sour Supasawa<br />
& Ginger. Das Getränk wird mit<br />
Zitronenzeste garniert und on the<br />
rocks als Gimlet genossen.<br />
Der Mai Tai ist ein weltweit beliebter<br />
Rum-Cocktail und Longdrink.<br />
Seine klassischen Bestandteile<br />
sind Rum, Limettensaft,<br />
Orangenlikör und Mandelsirup.<br />
Im Bio Zirbenschnaps treffen eine<br />
helle Zwiebelfarbe und ein eleganter<br />
Duft nach Harz und frischer<br />
Baumrinde aufeinander.<br />
Erfrischend wird es mit dem Bio<br />
Pfefferminz Likör: Egal, ob als Tee,<br />
Gewürz- und Heilkraut oder als<br />
Likör, der Geschmack von viel frischer<br />
Minze mit einer leichten Zitrusnote<br />
ist angenehm erfrischend<br />
und liegt leicht auf der Zunge. Metro<br />
empfiehlt den Bio-Pfefferminzlikör<br />
gekühlt als Shot oder als frische<br />
Zutat in einem Longdrink.<br />
www.metro.at<br />
Foto: Wolfgang Prinz<br />
Foto: Mayer mit Hut<br />
SPIRITUOSEN 73<br />
Cocktailparty im<br />
Garten<br />
Die heiße Jahreszeit lädt zum Feiern im Freien ein. Um den Sommer<br />
eiskalt zu genießen, hat Reinhard „Reini“ Pohorec, Mitglied<br />
des internationalen Jägermeister Bartender-Netzwerks<br />
Hubertus Circle, Cocktails kreiert, die ganz einfach zuhause zubereitet<br />
werden können. Für jeden Geschmack ist der passende<br />
Drink dabei, denn neben dem klassischen Jägermeister Core hat<br />
Pohorec auch Jägermeister Scharf und den Premium-Kräuterlikör<br />
Jägermeister Manifest als Cocktails neu interpretiert.<br />
Für den „Before 11“ werden 40ml Jägermeister Manifest,<br />
20ml Calvados oder Apfelbrand, 20ml roter Wermut<br />
(Pontica Red), 1 <strong>das</strong>h Absinth sowie Stir, Cocktailschale<br />
und Zitronenzeste benötigt. Für die Zubereitung einfach alle Zutaten auf Eiswürfeln<br />
kaltrühren und in einer gekühlten Cocktailschale servieren.<br />
www.jagermeister.com<br />
Alpiner Aperitif<br />
Ein fruchtiger Sanddornlikör mit frischen<br />
Kräutern und sattem Orange-<br />
Ton: Der Gurktaler Alpen-Aperitif ist die<br />
österreichische Antwort auf die italienische<br />
Aperitivo-Kultur. Sanddorn wächst<br />
unter anderem im Alpen- und Voralpenraum<br />
und wird wegen seines frischen Geschmacks<br />
auch als „Zitrone des Nordens“<br />
bezeichnet. Das überarbeitete Flaschendesign<br />
stellt die frischen Kräuter aus den<br />
Alpen als Qualitätsgrundlage aller Gurktaler-Produkte<br />
in den Mittelpunkt. Das<br />
Highlight der Neugestaltung: ein strahlendes<br />
Etikett mit modernisiertem Gurktaler-Schriftzug<br />
sowie die auffallende<br />
Flaschenform, deren Säulenoptik an den<br />
Dom zu Gurk erinnert. Die neue Ausstattung<br />
beinhaltet ebenfalls die Aufnahme<br />
des Premium-Qualitätssiegels „Made in<br />
Austria“.<br />
www.gurktaler.at<br />
Foto: Roku<br />
Foto: Jägermeister<br />
Rezept mit Roku<br />
Japanischer Gin & Tonic<br />
› Ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln<br />
füllen.<br />
› 50 ml Roku Gin ins Glas gießen<br />
und mit 150 ml Premium Tonic<br />
Water auffüllen.<br />
› 6 hauchdünne Ingwerstäbchen<br />
hinzugeben – dadurch werden<br />
die Aromen der japanischen<br />
Botanicals Yuzu und Sakura<br />
besonders hervorgehoben.<br />
Abschließend vorsichtig umrühren,<br />
um die Aromen zu vermischen.
74 BIERCOCKTAILS<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Sommerdrink<br />
mit Wassermelone<br />
Pernod Ricard präsentiert eine<br />
Sommerdrink-Kreation, welche<br />
nach Wassermelone schmeckt. Für<br />
den „Watermelon Cosmo“ werden<br />
lediglich ein paar Zutaten benötigt.<br />
Zutaten:<br />
› 4,5 cl Absolut Watermelon<br />
› 9 cl Balis Cosmo Cranberry &<br />
Rosmarin Drink<br />
› Orangenzeste<br />
› Rosmarin<br />
Zubereitung: Zunächst wird ein<br />
Longdrinkglas mit Eiswürfeln gefüllt.<br />
Dann den Absolut Watermelon<br />
beigeben und mit Balis Cosmo<br />
auffüllen. Zum Schluss mit einer<br />
Orangenzeste sowie mit einem<br />
Rosmarinzweig garnieren.<br />
www.pernod-ricard.at<br />
Ein Mehr an Geschmack<br />
Cocktails sind zwar schnell bestellt,<br />
jedoch brauchen diese üblicherweise<br />
ihre Zeit in der Zubereitung. Gastronomen<br />
und Barkeeper können sich<br />
kaum vorstellen, die beliebten Getränke<br />
in wenigen Sekunden nach der Bestellung<br />
zu servieren. Zeit- und Fachkräftemangel<br />
lassen deshalb den RTD<br />
Cocktail zu einer willkommenen Alternative<br />
für die Gastronomie und Hotellerie<br />
werden. Dafür wird die Dose<br />
einfach in ein mit Eis gefülltes Glas gegeben,<br />
oder mit Strohhalm in der Dose<br />
serviert. Geschmacklich lässt sich <strong>das</strong><br />
Getränk als ausbalanciert beschreiben,<br />
egal ob mit oder ohne Eis. Ein weiterer<br />
Vorteil: Es bleibt nichts übrig. Aktuell<br />
sind die RTD Cocktails als Sex on<br />
the Beach, Pina Colada, Mojito, Mai Tai,<br />
Long Island Iced Tea und in Alkoholfreie<br />
als Virgin Colada und Havanna<br />
Juicer verfügbar.<br />
www.amberbev.at<br />
Foto: Shatlers<br />
Foto: Pernod Ricard<br />
Foto: Freihof Mirtillo<br />
Es wird spritzig<br />
Der Mirtillo Spritz lässt sich auf viele<br />
Arten genießen, doch der absolute<br />
Favorit ist und bleibt klar der Spritz.<br />
In der stylischen Dose präsentiert sich<br />
die prickelnde Liaison aus Heidelbeerlikör<br />
und Bitter Lemon trinkfertig und<br />
sorgt so an jedem Ort und in jedem Augenblick,<br />
schnell und vor allem einfach<br />
für eine fruchtige Erfrischung. Um anzustoßen,<br />
braucht es weder Mixing-Skills<br />
noch weitere Zutaten – und ehrlicherweise<br />
auch nicht immer einen besonderen<br />
Anlass.<br />
Das Getränk hat einen Alkoholgehalt<br />
von 5,6 Prozent vol und wird in Österreich<br />
hergestellt. Für den österreichischen<br />
Vertrieb von Freihof Martillo ist<br />
die In Good Spirits Vertriebs GmbH zuständig.<br />
www.ingoodspirits.at
Druckfrisch<br />
aus Österreich<br />
Seit mehr als 150 Jahren produzieren wir als<br />
österreichischer Familienbetrieb Druckwerke von<br />
höchster Qualität. Mit unserem Bekenntnis zu Tradition,<br />
regionaler Produktion und nachhaltigem Wirtschaften<br />
schaffen und sichern wir Arbeitsplätze in Österreich.<br />
Darauf sind wir stolz.<br />
201920021<br />
Ihr Peter Berger – peter@berger.at<br />
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Sie wollen auch auf Druckqualität<br />
aus Österreich setzen? Wir freuen<br />
uns, Sie beraten zu dürfen.<br />
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Bundesländern<br />
www.berger.at
Seite 76 bis Seite 85<br />
Hot Drinks<br />
Kaffee<br />
Genießer des Muntermachers sind sich einig:<br />
Natürlich sollte Kaffee nachhaltig sein – doch<br />
<strong>das</strong> ist nicht so einfach. Wo hier Tücken lauern<br />
und <strong>das</strong>s Bio nicht gleich Fairtrade bedeutet,<br />
auf folgenden Seiten.<br />
Seite 76<br />
Tee<br />
Tee belebt die Sinne, Tee erfrischt und Tee<br />
passt so gut wie überall dazu. Welche Sorten<br />
heuer den Eistee dominieren und warum, haben<br />
uns Fachleute erklärt.<br />
Seite 84
6-7/20<strong>22</strong><br />
KAFFEE 77<br />
Langfristiger Kaffeegenuss<br />
Cold Brew verändert die Art, wie Kunden<br />
über „kalten“ Kaffee denken. Mit illy<br />
Cold kann der illy Blend aus 100 Prozent<br />
Arabicabohnen in seiner erfrischendsten<br />
Form erlebt werden: 12 Stunden lang<br />
kalt aufgebrüht, frei von künstlichen Aromen,<br />
Farb- und Konservierungsstoffen sowie<br />
ohne Zucker. illy bietet mit der Cold<br />
Brew Blade nun die kompakte und bequeme<br />
Plug-and-Play-Lösung. Durch<br />
den Venturi-Ausgießer bietet die illy Cold<br />
Brew Blade zwei verschiedene Zubereitungsarten<br />
auf Knopfdruck, ohne Druckluft<br />
oder Stickstoff – Cold Brew Classico<br />
oder Cold Brew Aria. Die illy Cold Brew<br />
Blade ist nicht breiter als ein Blatt A4-Papier<br />
und erfordert keine aufwendige Reinigung<br />
oder Desinfektion. Durch die 14-tägige<br />
Haltbarkeit des Kaffees in der Blade<br />
wird Produktschwund deutlich reduziert,<br />
somit kann längerfristig erfrischender<br />
Kaffeegenuss erfolgen.<br />
www.illy.com<br />
Foto: Illy<br />
Brasilianisches<br />
Aroma<br />
Ein feiner Espresso mit intensivem<br />
Aroma ist der Blend „La<br />
Reserva de ¡Tierra! BRASILE“ aus<br />
natürlichen Arabica-Bohnen aus<br />
Lambari sowie Sul del Minas Cereja<br />
Descascada und auserlesene,<br />
gewaschene Conillon-Robusta-Bohnen.<br />
Die Mischung<br />
bietet ein überraschend harmonisches<br />
Geschmackerlebnis und<br />
umschmeichelt den Gaumen –<br />
gerade auch wegen der Balance<br />
aus Noten von dunkler Schokolade,<br />
Haselnuss und Rohrzucker.<br />
Die Kaffeebohnen dieser Premium-Blend<br />
stammen aus einem<br />
von Lavazza geförderten ¡Tierra!<br />
Projekt. Dabei werden Kaffeebauern<br />
unterstützt, die Kaffeequalität<br />
dank neuer Anbautechniken<br />
zu verbessern. So kann auch mit<br />
gutem Gewissen Kaffee genossen<br />
werden.<br />
www.lavazza.at<br />
Kaffee in neuem Design<br />
Boost the Bean“ lautet <strong>das</strong> Motto, unter<br />
dem Melitta Professional sein<br />
vielfältiges Kaffeesortiment in neuem<br />
Design präsentiert. Mit klarer Sortenbezeichnung,<br />
aufgeräumter Formensprache,<br />
frischen Farben und Informationen<br />
über Röstintensität, Aroma,<br />
Geschmacksprofil und Nachhaltigkeit<br />
werden Kaffeegenießer angesprochen.<br />
„Der neue, unverwechselbare Auftritt<br />
macht auf den ersten Blick deutlich,<br />
<strong>das</strong>s es sich um besondere Kaffees für<br />
Professionals handelt“, erklärt Produktmanagerin<br />
Katja Scholz. Kleines, aber<br />
charakteristisches Detail der neuen<br />
Verpackungen ist, <strong>das</strong>s die Kaffees von<br />
Melitta Professional auch an der Melitta<br />
Fahne in exklusiver vertikaler Ausrichtung<br />
zu erkennen sind. Aus der Fahne<br />
wurde somit ein Label und Qualitätssiegel<br />
für Professionals.<br />
www.melitta-professional.de<br />
Foto: Melitta<br />
Foto: Lavazza
78 KAFFEE<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
bio<br />
Bio-Kaffee,<br />
mit gutem<br />
Gewissen<br />
Was gibt es schöneres für einen<br />
Kaffeetrinker, als wenn der aromatische<br />
Duft von frischem Kaffee den<br />
Raum durchzieht. Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Kaffeegenuss gehört zur westlichen<br />
Kultur einfach dazu, und<br />
eine Tasse davon, oder auch mehr,<br />
wird besonders gerne in der Früh<br />
getrunken. Das enthaltene Koffein sorgt<br />
für einen guten Start in den Tag und die<br />
Kaffeevielfalt ist dabei so bunt wie die<br />
verschiedenen Kaffeesorten oder Röstungen.<br />
So bevorzugen die einen malzige<br />
Aromen im schwarzen Gold, andere<br />
wiederum eine schokoladige oder gar<br />
rauchige Note. Aber gerade weil Kaffee<br />
ein Massenprodukt ist, <strong>das</strong> aus unserem<br />
Leben nicht mehr wegzudenken<br />
ist, wollen immer mehr Konsumenten<br />
wissen, woher der Kaffee stammt und<br />
wie er produziert wurde. Auch wenn<br />
für viele Konsumenten der Geschmack<br />
und somit die Röstung im Vordergrund<br />
steht, wird Bio-Kaffee immer mehr<br />
nachgefragt.<br />
Bio ist nicht fairtrade<br />
Über 160 Liter Kaffee trinkt jede Person<br />
in Österreich im Jahr, <strong>das</strong> sind mehr als<br />
2 Tassen pro Tag. Und die Nachfrage<br />
nach Kaffee steigt weltweit, doch der<br />
Anteil an Bio-Kaffee ist noch sehr klein.<br />
In Österreich sind nur rund 5 Prozent<br />
des Kaffeesortiments bio. Einen guten<br />
Ruf haben Produkte mit dem Fairtrade-Siegel,<br />
<strong>das</strong> garantieren soll, <strong>das</strong>s die<br />
Produkte fair produziert und gehandelt<br />
werden. Die Preise für die Produkte sind<br />
meist über dem jeweiligen Weltmarktpreis,<br />
damit Produzenten ein höheres<br />
und vor allem verlässlicheres Einkommen<br />
als im herkömmlichen Handel erhalten.<br />
Internationale Umwelt- und Sozialstandards<br />
sollen dabei eingehalten<br />
werden. Das Siegel sagt aber nicht automatisch,<br />
<strong>das</strong>s die Produkte biologisch<br />
produziert wurden. Kaffee war eines der<br />
ersten Produkte von Fairtrade. Inzwischen<br />
tragen aber etwa 70 Prozent des
6-7/20<strong>22</strong><br />
KAFFEE 79<br />
Kaffees mit dem Fairtrade-Siegel auch<br />
<strong>das</strong> Bio-Siegel. Die Kaffeebohnen dafür<br />
werden von Kleinbauern aus Asien, Afrika<br />
und Lateinamerika produziert.<br />
Mischkultur statt Monokultur<br />
Bio bezieht sich auf die Produktion,<br />
Fairtrade auf den Handel der Produkte.<br />
Die Grundsätze der biologischen Landwirtschaft<br />
sind vielfältig, ein Hauptpunkt<br />
ist dabei der Verzicht auf synthetische<br />
und chemische Dünge- und<br />
Pflanzenschutzmittel. Konventioneller<br />
Kaffee wird meist in großen Plantagen<br />
in Monokulturen angebaut, Biokaffee<br />
dagegen überwiegend von Kleinbauern<br />
in Mischkulturen. So wachsen die Kaffeepflanzen<br />
unter sogenannten „Schattenbäumen“<br />
und es finden sich Bananenbäume,<br />
Avocado-, Papaya- oder<br />
Eukalyptuspflanzen in der Kultur. Das<br />
sorgt für bessere klimatische Bedingungen<br />
für die Kaffeepflanzen, denn gerade<br />
diese haben mit dem Klimawandel<br />
zu kämpfen. Der Boden bleibt feuchter<br />
und wird vor Erosion geschützt,<br />
die Kaffeepflanzen bekommen mehr<br />
Schatten. Gerade in trockenen Gebieten<br />
ist <strong>das</strong> ein Vorteil und weniger Wasser<br />
wird für die Bewässerung benötigt.<br />
Durch <strong>das</strong> langsamere Reifen der Bohnen<br />
steigt die Qualität der Ernte.<br />
Auch der Schädlingsdruck in Mischkulturen<br />
ist geringer, Nützlinge haben<br />
die Chance, sich anzusiedeln und<br />
zu überleben. So ist es möglich, ohne<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel Kaffee zu<br />
produzieren, und auch die Biodiversität<br />
in den Anbaugebieten zu erhalten. Monokulturen<br />
dagegen verdrängen die Regenwälder,<br />
der Boden benötigt viel Dünger,<br />
die Kulturen Pflanzenschutzmittel.<br />
Aufgrund der mangelnden Artenvielfalt<br />
in den Plantagen werden Pflanzen und<br />
Tiere verdrängt.<br />
Hand statt Maschine<br />
Die Kaffeepflanze ist ein Sensibelchen<br />
und der Kaffeeanbau stellt die Bauern<br />
vor Herausforderungen. Daher ist es logisch,<br />
<strong>das</strong>s Kaffee bevorzugt in Mischkulturen<br />
produziert werden sollte. Früher<br />
war es üblich, Kaffeepflanzen mit<br />
Schattenbäumen gemeinsam zu kultivieren,<br />
jedoch erschwert dies die maschinelle<br />
Ernte in Plantagen. Daher ging<br />
man dazu über, Schattenbäume nicht<br />
mehr zu setzen oder zu roden. Das zeigt<br />
den weiteren Unterschied zwischen bio<br />
und konventionell. Konventioneller Kaffee<br />
wird meist nur mehr maschinell geerntet.<br />
Biokaffee wird dagegen händisch<br />
gepflückt und sichert so vielen Familien<br />
ein Auskommen. Beim sogenannten „Picking“<br />
werden die reifen Kaffeebohnen<br />
gepflückt. Das geschieht sorgfältig und<br />
ist zeitaufwändig, sichert jedoch die<br />
Qualität, denn es gelangen weder unreife<br />
noch überreife Früchte in die Ernte.<br />
Eine Nachsortierung der Kaffeebohnen<br />
nach der Ernte ist aber immer noch<br />
nötig.<br />
Beim sogenannten „Stripping“ dagegen<br />
werden die Kaffeefrüchte maschinell<br />
geerntet, <strong>das</strong> ist effizienter und weniger<br />
zeitaufwändig. Erntemaschinen<br />
streifen in kurzer Zeit die Kaffeekirschen<br />
ab, durch die rotierenden Bürsten<br />
gelangen alle Früchte, unabhängig<br />
vom Reifegrad, und auch Blätter in die<br />
Ernte. Daher ist maschinell gepflückter<br />
Kaffee von ungleichmäßiger Qualität.<br />
Aufgrund der fehlenden Schattenbäume<br />
reifen die Kaffeekirschen in den<br />
Plantagen schneller, <strong>das</strong> kann aber zu<br />
Lasten der Kaffeequalität gehen.<br />
Orang Utan Coffee<br />
Die Bio-Zertifizierung von Kaffee kann<br />
für kleine Kooperativen teuer und zeitraubend<br />
sein, doch verschiedene Investoren<br />
oder Kaffeeproduzenten möchten<br />
sich im Kaffeebereich engagieren.<br />
So wird die Zukunft der Kaffeebohnen<br />
vielleicht darin liegen, gezielt ganzheitliche<br />
Projekte zu fördern, die soziale<br />
und regionale Aspekte und ökologische<br />
Produktion miteinander vereinen.<br />
So etwa „Orang Utan Coffee“, ein gemeinnütziger<br />
Verein, der Arten- und<br />
Umweltschutz mit nachhaltiger Kaffeeproduktion<br />
und sozialer Unternehmensverantwortung<br />
verbindet.<br />
Überlegungen zur Nachhaltigkeit<br />
fließen in alle Bereiche der Kaffeewirtschaft<br />
ein und <strong>das</strong> Projekt soll als gutes<br />
Beispiel für den Erhalt des Regenwaldes<br />
weitere Initiativen anregen.<br />
Denn der Regenwald ist Lebensgrundlage<br />
für Menschen und für vom Aussterben<br />
bedrohte Pflanzen und Tiere. Der<br />
biologisch produzierte Kaffee ist ausgesprochen<br />
hochwertig und lässt sich<br />
gut vermarkten. So kann <strong>das</strong> Sumatra-<br />
Orang-Utan-Naturschutzprogramm<br />
SOCP unterstützt werden und die Landwirte<br />
werden für Einhaltung der strengen<br />
ökologischen Produktionsstandards<br />
von Orang-Utan-Kaffee belohnt. Das<br />
schützt den Regenwald mit seiner Flora<br />
und Fauna und gibt uns die Möglichkeit,<br />
besten Kaffee mit gutem Gewissen<br />
zu trinken.
80 KAFFEE<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Tipp aus der Praxis<br />
Kleine<br />
Kaffeekunde:<br />
Ernte – ein erster<br />
Qualitätsfaktor<br />
Die Ernte hat einen nicht zu<br />
unterschätzenden Einfluss<br />
auf die Qualität des Kaffees.<br />
Kaffee wird in einem langen<br />
Zeitraum von 10 bis 12 Wochen<br />
reif und kann geerntet<br />
werden. Auf jedem Ast gibt<br />
es reife, unreife und überreife<br />
Früchte. Es gibt drei Arten:<br />
1. Das „Picking“, die händische<br />
Auslese der reifen Kaffeefrüchte.<br />
Das ist zeitaufwendig<br />
und teuer, sichert aber, <strong>das</strong>s<br />
nur reife Früchte zur Verarbeitung<br />
kommen – es ist eine<br />
qualitative Vorsortierung.<br />
2. Das „Stripping“, die manuelle<br />
Ernte mit dem Kamm<br />
durch Abstreifen. Die Pflücker<br />
fahren mit einem Holzkamm<br />
an den Ästen entlang<br />
und entfernen alle Kirschen.<br />
Natürlich kommen dabei alle<br />
Reife- bzw. Unreifestadien in<br />
den Korb und müssen nachher<br />
sortiert werden.<br />
3. Das „Stripping“ funktioniert<br />
maschinell nach dem<br />
gleichen Prinzip, ist aber noch<br />
etwas gröber und bringt mehr<br />
Beimaterial zum Aussortieren.<br />
In vielen Plantagen in Höhenlagen<br />
oder Gebirgslagen sind<br />
Maschinen gar nicht oder nur<br />
schwer einsetzbar. Kaffee wird<br />
daher in vielen Regionen eher<br />
in den Arten 1 und 2 geerntet<br />
– und <strong>das</strong> ist auch für die<br />
Qualität gut.<br />
Franz Grünwald<br />
Master Barista<br />
Diplom Kaffeesommelier<br />
www.franzgruenwald.com<br />
Foto: Grünwald<br />
Professionelle<br />
Filterkaffeemaschinen<br />
Damit beim Catering oder in hochfrequentierten<br />
Gastronomiekonzepten<br />
höchsten Ansprüchen an Kaffeequalität<br />
und -quantität nachgekommen werden<br />
kann, braucht es leistungsfähige Maschinentechnik.<br />
Mit der Curtis G4 Thermo-<br />
ProX Twin und der Curtis G4 GemX Gemini<br />
Twin hat die Schaerer Deutschland<br />
GmbH zwei weitere professionelle Filterkaffeemaschinen<br />
des US-Herstellers Wilbur<br />
Curtis im Portfolio, die mit elegantem<br />
Design, höchster Kaffeequalität und beeindruckenden<br />
Brühmengen bestechen.<br />
Die Curtis G4 ThermoProX Twin und die<br />
Curtis G4 GemX Gemini Twin verfügen<br />
im Vergleich zu ihren Single-Varianten<br />
über zwei unabhängige Brühköpfe und<br />
Design und Geschmack<br />
Die Siebträgermaschine La Specialista<br />
Arte und die Magnifica Evo Kaffeevollautomaten<br />
von De’Longhi konnten<br />
bei zwei renommierten Design-Awards<br />
punkten. Die Jury des iF DESIGN<br />
AWARDs besteht aus 132 unabhängigen<br />
Experten. Diese kürten die La Specialista<br />
Arte von De’Longhi zum Sieger<br />
im Bereich Produkt-Design. Das Sieger-<br />
Modell von De’Longhi ist für den Einstieg<br />
in die Welt der professionellen Kaffeezubereitung<br />
gedacht. Ein präzises Mahlwerk<br />
mit acht Stufen sorgt in Kombination<br />
mit dem Thermoblock-Heizsystem<br />
bieten damit eine Brühleistung von bis<br />
zu 80 Litern pro Stunde – ideal also für<br />
Selbstbedienungsrestaurants, Tankstellen,<br />
Krankenhäuser und Seniorenheime<br />
oder Bäckereien an stark frequentierten<br />
Standorten.<br />
www.schaerer.com<br />
mit drei Brühtemperaturen für den Geschmack.<br />
Zudem wurde beim Red Dot<br />
Award abgeräumt: Unter Einreichungen<br />
aus rund 60 Ländern im Bereich Produktdesign<br />
konnten in diesem Jahr sowohl<br />
die La Specialista Arte, als auch die<br />
Magnifica Evo Modelle von De‘Longhi<br />
die 48-köpfige Jury des Red Dot Design<br />
Awards begeistern. Unter dem Motto<br />
„Auf der Suche nach guter Gestaltung<br />
und Innovation“ wurden die Produkte<br />
aufgrund ihrer herausragenden Designqualität<br />
ausgezeichnet.<br />
www.delonghi.at<br />
Foto: Wilbur Curtis<br />
Foto: DeLomghi
www.segafredo.at<br />
Wie in Italien
82 KAFFEE<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Der Sommer<br />
kann kommen<br />
Neu im Portfolio von Segafredo<br />
Zanetti ist LIONLAP, ein alkoholfreies<br />
Erfrischungsgetränk<br />
mit Vitamin B6 und B12 sowie<br />
mit natürlichem Guarana. Leicht<br />
prickelnd in der 0,33 ml Dose erhältlich,<br />
überzeugt der fruchtige<br />
Geschmack und die dezente<br />
Süße bei wenig Kalorien. Am besten<br />
schmeckt LIONLAP pur und<br />
gekühlt, eignet sich aber auch als<br />
Basis für trendige Cocktails und<br />
antialkoholische Drinks. Auch <strong>das</strong><br />
cremige Halbgefrorene von Segafredo<br />
Zanetti ist ein beliebter Klassiker<br />
im Sommer. Es eignet sich<br />
als Dessert nach dem Essen, als<br />
Erfrischung für Zwischendurch<br />
oder als Ergänzung zum Espresso.<br />
Eingefüllt in Slush-Maschinen<br />
– Segafredo Zanetti hat dafür<br />
auch eigene Geräte im Sortiment<br />
– ist Crema Caffè nach 45 Minuten<br />
servierbereit. Mit fruchtigen<br />
Sirupen oder Sahne-Toppings lassen<br />
sich auch sommerliche Desserts<br />
zaubern.<br />
www.segafredo.at<br />
Foto: Segafredo<br />
Lösungen für Büros und Co.<br />
Spannendes<br />
Sommergetränk<br />
In diesem Sommer können Gastronomen<br />
ihre Gäste mit einer besonderen<br />
Kaffeekreation überraschen. Auch im<br />
Büro ist die kühle Erfrischung beliebt,<br />
denn mit dem Nespresso Ice Intenso hat<br />
Nespresso Professional eine neue Kaffeevarietät<br />
entwickelt, mit dem Baristas im<br />
Handumdrehen kalte Trendgetränke zubereiten<br />
können. Die Mischung aus peruanischen<br />
und indonesischen Arabica-<br />
Bohnen wurde extra als Iced Variante<br />
entwickelt. Sein intensives Röstaroma<br />
entfaltet sich erst vollständig bei kalten<br />
Temperaturen. Das macht den Nespresso<br />
Ice Intenso zu einer durchdachten<br />
Grundlage für trendige Sommer-Drinks.<br />
Die Kapsel wird direkt auf Eiswürfel in<br />
ein Glas aufgegossen und anschließend<br />
mit eiskaltem Wasser oder Milch aufgefüllt.<br />
Dann kann der sommerliche Genuss<br />
bereits serviert werden. Während <strong>das</strong><br />
Wasser die dunklen Röstaromen unterstreicht,<br />
verleiht in der zweiten Variante<br />
mit Milch ein cremiges Karamellaroma.<br />
www.nestle-nespresso.com<br />
Der Anspruch an Qualität und<br />
Premiumlösungen verbindet<br />
die beiden Anbieter Selecta<br />
und Julius Meinl. Nun haben<br />
sie dies im Rahmen eines Partnerschaftsvertrags<br />
festgehalten<br />
– denn ab sofort ist der Marktführer<br />
in der heimischen Gastronomie,<br />
Julius Meinl, Premiumpartner<br />
von Selecta Österreich.<br />
Selecta, einer der erfolgreichsten<br />
europäischen Anbieter für<br />
innovative Lebensmittel- und<br />
Getränkelösungen am Arbeitsplatz, führt<br />
damit eine der traditionsreichsten österreichischen<br />
Kaffeemarken in seinem<br />
Sortiment. Julius Meinl Premium Blends<br />
werden im maßgeschneiderten „Julius<br />
Meinl Coffee Corner“ in den heimischen<br />
Büros zu Kaffeepausen laden: vom edlen<br />
Blend in bester Wiener Kaffeehaustradition<br />
über eine kräftige italienische<br />
Espresso Mischung bis zum Bio-Fairtrade<br />
Blend steht vieles in Premiumqualität<br />
zur Auswahl.<br />
www.selecta.com<br />
www.juliusmeinl.com<br />
Foto: Nespresso Foto: Selecta/Peroutka
6-7/20<strong>22</strong><br />
KAFFEE 83<br />
Fotos: fabia<br />
Mitarbeiter und Produktion:<br />
Es wird ausgebaut<br />
Für die heimische Gastronomie und<br />
Hotellerie werden die „Segafredo Linea<br />
Bar“-Produkte nach dem italienischen<br />
Originalrezept sowie die Wiener<br />
Kaffeespezialitäten von „fabia“ hergestellt.<br />
Trotz turbulenter Zeiten und<br />
schwierigen Rahmenbedingungen baut<br />
Segafredo Zanetti Austria aus, sowohl<br />
bei den Mitarbeitern als auch in der<br />
Rösterei. So hat beispielsweise mit Lucas<br />
Kobald ein junger Salzburger kürzlich<br />
die Produktionsleitung übernommen<br />
und ist als Röstmeister für die hohe<br />
Qualität bei der Herstellung der Spezialitäten<br />
verantwortlich.<br />
Kobald hat zahlreiche internationale<br />
Ausbildungen absolviert, ist Sensorik-<br />
Experte, Brewer und Barista auf Professional<br />
Level. Er weiß um <strong>das</strong> Zusammenspiel<br />
aller Schritte Bescheid und<br />
arbeitet mit Leidenschaft daran, gleichbleibend<br />
hohe Qualität für die Kunden<br />
zu garantieren. Passend zu diesem Generationenwechsels<br />
hat Segafredo in<br />
den vergangenen Monaten auch einiges<br />
in die Modernisierung der Rösterei<br />
investiert. Wenngleich noch immer viel<br />
in aufwendiger Handarbeit passiert, unterstützt<br />
seit kurzem ein hochmoderner<br />
Roboter <strong>das</strong> Team und nimmt den Mitarbeitern<br />
körperlich belastende Arbeiten<br />
beim Verpacken ab.<br />
„Auch perfekte Arbeitsbedingungen<br />
tragen zur Gesamtqualität bei. Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung hat einen<br />
sehr hohen Stellenwert bei uns. Dazu<br />
gehört auch, <strong>das</strong>s wir unser Team von<br />
körperlich anstrengender Arbeit entlasten,<br />
um sie für Dinge frei zu spielen, die<br />
niemals eine Maschine erledigen kann,“<br />
hält Geschäftsführer Wolfgang Reichl<br />
fest. In der Rösterei in Salzburg werden<br />
Segafredo Zanetti Linea Bar Classic<br />
und die Fabia Premium Linie produziert.<br />
Erstere umfasst die Produkte<br />
„Extra Strong“, „Mild“ und „Extra Mild“.<br />
Zweitere vereint „Wiener Mokka“, „Wiener<br />
Creme“ und „Wiener Klassik“.<br />
www.segafredo.at<br />
www.fabia.at
84 TEE<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Tipp aus der Praxis<br />
Eiskalt erfrischt<br />
Wer hat eigentlich den<br />
Eistee erfunden? Das Getränk<br />
geht bis ins frühe 19.<br />
Jahrhundert zurück, hier<br />
sind bereits zahlreiche Rezepte<br />
für gekühlte Teegetränke<br />
zu finden. Bekannt<br />
gemacht wurde diese Variante<br />
unter dem Namen<br />
Eistee jedoch durch den<br />
Briten Richard Blechynden.<br />
1904 wollte er auf der<br />
Weltausstellung in Amerika<br />
Besucher, die bis dahin<br />
hauptsächlich grünen Tee<br />
kannten, vom schwarzen<br />
Tee überzeugen. Da während<br />
der Weltausstellung<br />
eine riesige Hitzewelle über<br />
<strong>das</strong> Land rollte, hatte Blechynden<br />
die Befürchtung,<br />
<strong>das</strong>s heiß servierter Tee<br />
kein großer Erfolg sein würde.<br />
So ließ er <strong>das</strong> Gebräu<br />
durch Bleirohre kühlen und<br />
servierte es als Iced Tea. An<br />
der Zubereitung hat sich<br />
bis heute nicht viel geändert:<br />
Zunächst wird Tee, in<br />
der Regel Schwarztee, aufgebrüht<br />
und mit Eiswürfeln<br />
rasch heruntergekühlt.<br />
Denn ansonsten kann <strong>das</strong><br />
Getränk eine bittere Geschmacksnote<br />
bekommen.<br />
Richtet man sich nach den<br />
traditionellen Rezepten, so<br />
wird der gekühlte Tee mit<br />
Zitronensaft und Zucker<br />
geschmacklich verfeinert<br />
und kann sogleich genossen<br />
werden.<br />
Teehaus Ronnefeldt<br />
Anka Kleebinder<br />
Teefachberaterin<br />
Österreich<br />
akleebinder@ronnefeldt.de<br />
www.ronnefeldt.com<br />
Foto: Ronnefeldt<br />
Er muss nicht immer<br />
heiß sein<br />
Dass kalter Teegenuss die Sinne belebt, steht schon seit fast<br />
120 Jahren fest – und auch in Wien lädt man zur kühlen<br />
Tea-Party. <br />
Von Magdalena Mayr<br />
Jedes Jahr wird am 10. Juni der Tag<br />
des Eistees gefeiert. Denn <strong>das</strong> Getränk<br />
sorgt seit 1904 für kühlende<br />
Erfrischungen – anlässlich der Weltausstellung<br />
in St. Louis wurde Iced Tea vom<br />
englischen Kaufmann Richard Blechynden<br />
bekannt gemacht.<br />
Im Steigenberger Hotel Herrenhof fand<br />
eine Teeverkostung statt.<br />
Fotos: Jürgen Hammerschmid<br />
Kaltes Teekränzchen<br />
Auch <strong>das</strong> Steigenberger Hotel Herrenhof<br />
nahm den Tag des Eistees zum Anlass,<br />
um gemeinsam mit dem Teehaus<br />
Ronnefeldt einen neuen Teegenuss zu<br />
präsentieren. Promis verkosteten insgesamt<br />
drei Kreationen, welche ab sofort<br />
auf der Karte der Béla‘s Lounge vertreten<br />
sind. „Chilled Berries“ ist ein Sweet<br />
Berries Tee mit Zitrone, Maracuja, Zucker,<br />
Beeren und Minze, der „Relax in<br />
Green“ ist ein Morgentau-Tee mit Zitrone,<br />
Honig und Basilikum und bei der alkoholischen<br />
Variante „English Iced Vodka“<br />
handelt es sich um einen English<br />
Breakfast Tee mit Vodka, Honig, Ginger<br />
Ale und Zitrone. Passend dazu wird<br />
<strong>das</strong> Geschmackserlebnis mit Salaten und<br />
Sandwiches von der Küchencrew abgerundet.<br />
„Gerade in den heißen Sommermonaten<br />
bieten kalorienreduzierte Eistees<br />
mit Tee- und Kräuterextrakten eine<br />
willkommene Abkühlung und unsere klimatisierte<br />
Belá Lounge lädt dazu ein, sich<br />
eine kurze Pause zu gönnen,“ so General<br />
Manager des Hotels, Elisabeth Perwanger.<br />
„Durch die große Auswahl von Teesorten<br />
und individuelle Ergänzung von<br />
Säften und Zutaten kann sich jeder die<br />
richtige Kombination für jeden Anlass<br />
selbst zusammenstellen. Denn Eistee ist<br />
nach wie vor eines der beliebtesten Erfrischungsgetränke,“<br />
sagt Teamaster Anka<br />
Kleebinder.<br />
www.steigenberger.com<br />
www.ronnefeldt.com
6-7/20<strong>22</strong><br />
TEE 85<br />
Teeerfrischung French Rose<br />
Coffee and Flavor präsentiert die Erfrischung<br />
„French Rose“ – ein kühlendes<br />
Getränk, welches mit dem Sortiment<br />
von Althaus zubereitet wird. Dafür<br />
benötigt werden zwei Teelöffel des Lose<br />
Tee French Rose, drei bis vier cl Holunderblütensirup<br />
und für die alkoholfreie<br />
Version alkoholfreier Sekt. Möchte man<br />
<strong>das</strong> Erfrischungsgetränk mit Alkohol zubereiten,<br />
wird stattdessen einfach Rosésekt<br />
verwendet. Der Tee wird mit 100<br />
ml kochendem Wasser übergossen und<br />
ziehen gelassen, die Blüten werden hier<br />
nicht entfernt. Danach den Holunderblütensirup<br />
zugeben und mit Eiswürfeln<br />
gut shaken. Anschließend in ein Glas mit<br />
drei Eiswürfeln geben und mit dem gewünschten<br />
Sekt aufgießen.<br />
www.coffeeandflavor.at<br />
Foto: Coffee and Flavor<br />
Drauf steht, was<br />
drinnen ist<br />
Der direkt aufgebrühte kalte Tee<br />
in der 500ml-Flasche von Teekanne<br />
ist bei Tee-Fans beliebt.<br />
Nach dem Motto „Drauf steht, was<br />
drinnen ist“ findet man ihn ab sofort<br />
im Regal unter dem Namen<br />
„Eistee“. Abgesehen davon ändert<br />
sich nichts, denn der Durstlöscher<br />
für unterwegs kommt<br />
auch in Zukunft völlig ohne Zucker<br />
und Süßungsmittel bei vollem<br />
Trinkgenuss aus. Erhältlich ist<br />
der „Eistee“ von Teekanne in drei<br />
Sorten. Auf der Beliebtheitsskala<br />
ganz oben steht der erst im Vorjahr<br />
eingeführte Eistee-Klassiker<br />
in der Geschmacksrichtung Pfirsich.<br />
Darüber hinaus umfasst <strong>das</strong><br />
Sortiment Zitrone sowie Granatapfel-Pfirsich.<br />
Die Sorten Zitrone<br />
und Pfirsich basieren auf Schwarztee,<br />
Granatapfel-Pfirsich wird auf<br />
Früchteteebasis produziert.<br />
www.teekanne.at<br />
Foto: Teahouse Exclusives<br />
Luxus in der Tasse<br />
Teahouse Exclusives steht für den Teegenuss<br />
von Tee-Kennern für Tee-<br />
Kenner. In über 140-jähriger Familientradition<br />
entstehen Tees nach höchsten<br />
Qualitätsmaßstäben, beste Zutaten werden<br />
mit großer Sorgfalt verwendet. Die<br />
Tees kommen aus den besten Gärten<br />
der Welt, von Darjeeling bis Ceylon. Insgesamt<br />
65 Sorten hat Teahouse Exclusives<br />
für den perfekten Genuss komponiert,<br />
vom edlen Milky Oolong bis zum<br />
frisch-herben Grüntee. In drei verschiedenen<br />
Linien sind die Produkte auf unterschiedliche<br />
Zielgruppen zugeschnitten:<br />
Tee-Liebhaber wissen den Gourmet<br />
Tea Bag zu schätzen, der Luxury Tea<br />
Bag ist für echte Tee-Genießer und der<br />
Luxury Loose für versierte Tee-Kenner.<br />
Für sommerliche Abkühlung sorgen insbesondere<br />
die Teahouse Exclusives Ice<br />
Teas „ready to drink“, sie sind einfach in<br />
der Zubereitung, da nur noch Eiswürfel<br />
benötigt werden.<br />
www.teahouse-exclusives.com/de<br />
Foto: Teekanne
Seite 86 bis Seite 105<br />
Non-Food<br />
Küchentechnik<br />
Was früher als kostspieliges Küchenutensil galt,<br />
ist heute in vielen professionellen Küchen Standard:<br />
Kombidämpfer greifen Gastronomen unter<br />
die Arme und machen „digitalisiertes“ Kochen<br />
möglich.<br />
Seite 88<br />
Bargeldlos zahlen<br />
Wie in vielen anderen Bereich auch, hat die<br />
Pandemie der bargeldlosen Bezahlung einen<br />
enormen Schub verpasst und Karten mit Zusatzfunktionen<br />
haben hier eindeutig die Nase<br />
vorne.<br />
Seite 98<br />
Bad & Sanitär<br />
Am besten ohne Fugen: Hotelgäste haben hohe<br />
Ansprüche, insbesondere was <strong>das</strong> Bad betrifft.<br />
Und was für Gäste einen optischen Vorteil bringt,<br />
kann für Hoteliers einen hygienischen Nutzen<br />
bringen.<br />
Seite 96<br />
Tischkultur<br />
Nachhaltigkeit sollte nicht am Teller scheitern:<br />
Müllansammlungen aus Servietten,<br />
Verpackungen oder ganze Tableware-Ausstattungen<br />
hinterlassen einen beachtlichen<br />
Berg an Müll. Betriebe denken hier langsam<br />
um und sind sich einig: Es müssen ressourcenschonende<br />
Tischkonzepte her.<br />
Seite 102
Foto: Hollu Foto: Rüd<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
AKTUELLES 87<br />
Lästige Fliegen<br />
Fliegen, Stechmücken, Wespen und<br />
Mostfliegen sind ein lästiges Sommerproblem.<br />
Mit dem automatischen<br />
Zerstäuber der Firma RÜD Progastro<br />
wird dieses gelöst, die Tiere werden<br />
aus sämtlichen Räumen ferngehalten.<br />
Im 15-Minuten-Takt gibt der batteriebetriebene<br />
Spender den Duft einer afrikanischen<br />
Chrysanthemenart ab. Nach<br />
24 Stunden ist der Raum insektenfrei,<br />
selbst bei geöffneten Türen und Fenstern<br />
und verhindert ein Wiederbefallen<br />
auf Grund des Austreibungseffekts, den <strong>das</strong> Pyrethrum ausübt.<br />
Das geruchslose Spray ist für Mensch und Haustier ungefährlich.<br />
Ein Gerät deckt bis zu 70 qm ab, der Spender ist aus<br />
plastischem, stoßfestem Material. Mit seinen Abmessungen<br />
von 12x9x29 cm ist er überall in einer Höhe von 1,80 m unauffällig<br />
anzubringen.<br />
www.rued.info<br />
Gegen<br />
Verschwendung<br />
Lebensmittel brauchen einen korrekten Umgang, von der<br />
Anlieferung über die Lagerung und Verarbeitung bis zur<br />
Ausgabe. Hier gibt es etliche Risiken für Kontamination – dies<br />
gefährdet die Gesundheit und führt auch zu Lebensmittelverschwendung.<br />
Um Waren vor Kontamination zu schützen,<br />
sind Fleisch, Obst und Gemüse, Geflügel und Eier in separaten<br />
Räumen zu lagern. Ist dies nicht möglich, bedarf es im Kühlraum<br />
eigener Zonen. Genaue Arbeitsanleitungen und Schulungen<br />
erleichtern die Einhaltung der HACCP- und GHP-Vorgaben.<br />
Im hollu Akademie Onlinekurs HACCP & GHP wird<br />
Know-how für die Küchenhygiene vermittelt. Auf dem Kursplan<br />
stehen der Umgang mit Nahrungsmitteln, HACCP-gestützte<br />
Verfahren, Hygiene- und Herstellungspraxis, Mikroorganismen<br />
sowie Personalhygiene.<br />
www.hollu.com<br />
| MT12-02G |<br />
Medien- und Steuerungstechnik<br />
auf einer Plattform:<br />
mit PC-based Control.<br />
Control<br />
Panel<br />
Gerätemanagement<br />
Audio<br />
Video<br />
Beleuchtung<br />
Fassade<br />
Mediensteuerung<br />
Medientechnik neu gedacht: Als Spezialist für PC-basierte Steuerungssysteme<br />
ermöglicht es Beckhoff mit einem umfassenden und<br />
industrieerprobten Automatisierungsbaukasten, Multimedia,<br />
Gebäudeautomation sowie Entertainmentkonzepte vernetzt und<br />
integriert umzusetzen. Mit der modularen Steuerungssoftware<br />
TwinCAT und direkter Cloud- und IoT-Anbindung werden alle<br />
Gewerke von der A/V-Technik über die Gebäudeautomation<br />
bis hin zu Digital Signage Control, Device Management und<br />
Condition Monitoring, auf einer Plattform kombiniert. Hinzu kommt<br />
die maximale Skalierbarkeit aller Komponenten und die Unterstützung<br />
aller gängigen Kommunikationsstandards. So schafft Beckhoff die<br />
Grundlage für neue mediale und architektonische Erlebniswelten.<br />
Scannen und die<br />
Beckhoff-Highlights<br />
für die AV- und<br />
Medientechnik<br />
entdecken<br />
IoT<br />
Heizung,<br />
Lüftung,<br />
Klima
88 KÜCHENTECHNIK<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Kombidämpfer: Hightech<br />
in der Küche<br />
Kombidämpfer waren einst eine teure Anschaffung, die sich nur für die Gemeinschaftsverpflegung<br />
rechnete. Heute sind sie fast in jeder Profiküche anzutreffen. Weil sie <strong>das</strong><br />
Arbeiten in der Küche effizienter machen – auch wenn der Chef gerade nicht da ist.<br />
<br />
Von Thomas Askan Vierich<br />
Foto: de.freepik.com<br />
Die Chinesen haben es schon immer<br />
gewusst: Dampfgaren ist<br />
eine sehr gesunde und simple<br />
Kochmethode: Der heiße Wasserdampf<br />
strömt auf <strong>das</strong> Gargut und<br />
umschließt es von allen Seiten. Dadurch<br />
verbleiben wasserlösliche Nährstoffe<br />
zum größten Teil im Gargut und<br />
gehen im Vergleich zum Kochen kaum<br />
in die Garflüssigkeit über. Das wussten<br />
irgendwann auch hiesige Hausfrauen<br />
und Profiköche.<br />
Aber <strong>das</strong> ist nur der Anfang<br />
der Geschichte<br />
Denn dann kam der Heißluftdämpfer<br />
bzw. Kombidämpfer, der sowohl trockene<br />
Hitze wie ein Umluftbackofen als<br />
auch feuchte Hitze wie ein Dampfgarer<br />
erzeugen und diese entsprechend verschiedener<br />
Programmabläufe abwechselnd<br />
und automatisch anwenden kann.<br />
Der Kombidämpfer eignet sich dadurch<br />
zum schonenden und schnellen Garen<br />
(Dämpfen) von Gemüse oder Fisch wie<br />
auch zum Braten und Schmoren von<br />
Fleisch - und zum Backen.<br />
Dämpfen ist Garen unter wasserdampfgesättigter<br />
Gasatmosphäre, typischerweise<br />
bei 100 °C, ist jedoch auch<br />
zwischen 30 und 130 °C möglich. Diese<br />
Betriebsart ist auch für <strong>das</strong> Vakuumgaren<br />
bzw. Sous-vide-Garen geeignet.<br />
Der Kombidämpfer vereint Garen<br />
unter Heißluftatmosphäre ohne zusätzliche<br />
Dampfeinspeisung zwischen 30 °C<br />
und 300 °C und <strong>das</strong> Garen mit Heißdampf.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere<br />
Spezialbetriebsarten wie die Steuerung<br />
nach der Kerntemperatur, Delta-T-Garen<br />
(Steuerung nach der Differenz zwischen<br />
Garraum- und Kerntemperatur),<br />
Nieder-Temperatur-Garen und Regenerieren<br />
von gekühltem Gargut.<br />
In der Regel können in Heißluftdämpfern/Kombidämpfern<br />
Garprogramme<br />
mit mehreren Prozessschritten<br />
eingegeben werden. Diese können dann<br />
auch in einem elektronischen Kochbuch<br />
gespeichert werden.<br />
Der erste Heißluftdämpfer wurde<br />
von der deutschen Firma Burger in den<br />
späten 1960er Jahren entwickelt. Sie<br />
gehört heute zum schwedischen Elec-
6-7/20<strong>22</strong><br />
KÜCHENTECHNIK 89<br />
trolux-Konzern, der die Geräte weiterentwickelt<br />
hat und heute als Electrolux<br />
professional international vertreibt.<br />
1976 stellte Rational sein erstes<br />
Gerät auf der Internorga vor. Bekannte<br />
und sehr leistungsfähige Kombidämpfer<br />
werden heute auch von Unox in Italien<br />
hergestellt.<br />
Digitalisierung<br />
Seit 2017 bietet der deutschsprachige<br />
Marktführer Rational die Möglichkeit<br />
seine Geräte über <strong>das</strong> Internet zu vernetzen<br />
und zu steuern. Das nennen sie<br />
„Connected Cooking“: Ein oder mehrere<br />
Geräte lassen sich so in ein Netzwerk<br />
einbinden, zentral steuern und digital<br />
verwalten. Durch die digitale Vernetzung<br />
der Geräte können zentral Garprogramme<br />
in Auftrag gegeben, Push-Statusnachrichten<br />
in Echtzeit empfangen<br />
oder auch bevorzugte Geräteeinstellungen<br />
auf alle angeschlossenen Geräte<br />
übertragen werden.<br />
Die Digitalisierung schreitet seitdem<br />
munter voran. Zum Beispiel mit dem<br />
Feature „Rezept-Management“ von Rational:<br />
Damit können Küchenchefs ihre<br />
Rezeptideen digital erstellen und verwalten<br />
und die so ermittelten Garprogramme<br />
mit einem Klick auf alle vernetzten<br />
Rational-Kochsysteme übertragen.<br />
Oder sie lassen sich von den<br />
Rezepten der Rational-Küchenmeister<br />
mit schon vorprogrammierten Geräteeinstellungen<br />
inspirieren. Man kann<br />
info<br />
Was einen Kombidämpfer gegenüber herkömmlichen Öfen<br />
auszeichnet:<br />
› Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit, was die Kochzeiten<br />
reduziert<br />
Standardisiertes, digital gesteuertes und kontrolliertes Kochen<br />
Prozessuales Kochen (Vorbereiten, Finalisieren)<br />
Niedrige Temperaturen schonen die Nährstoffe<br />
› Simultanes Zubereiten von unterschiedlichen Speisen<br />
Zubereitung ohne Fett, reduzierte Karzinogene (Frittieren)<br />
› Wiedererwärmen von vorproduzierten Speisen ohne<br />
Feuchtigkeits- oder Knusprigkeitsverlust<br />
› Reduzierung des Arbeitsaufwandes; Einsatz auch von ungelernten<br />
Kräften<br />
› Selbstreinigung<br />
so die Produktionsplanung am PC oder<br />
Laptop vornehmen. In Echtzeit informieren<br />
Push-Nachrichten aufs Smartphone<br />
über alles, was gerade an und in<br />
den Kochsystemen passiert. Und alarmieren<br />
auch, wenn gerade irgendwo etwas<br />
fehlt, falsch eingegeben oder schief<br />
läuft. Damit unabhängig von Standort<br />
und Küchenteam immer die gleiche<br />
Speisenqualität erzeugt werden kann.<br />
Ideen von Unox<br />
Die Forschung von Unox hat fünf, teilweise<br />
patentierte, intelligente Technologien<br />
entwickelt, um die Prozesse in<br />
der Profiküche zu optimieren: ADAP-<br />
TIVE.Cooking misst die Menge der<br />
gekochten Speisen und garantiert ein<br />
perfektes Garen unter allen Beladungsbedingungen,<br />
unabhängig von der Anzahl<br />
der in den Ofen gestellten Tabletts.<br />
CLIMALUX misst den Feuchtigkeitsgrad<br />
und erreicht durch Einsetzen oder<br />
Entnehmen von Dampf den gewünschten<br />
Feuchtigkeitsgrad. AUTO.Soft regelt<br />
den Temperaturanstieg, um eine optimale<br />
Wärmeverteilung zu gewährleisten.<br />
SMART.Preheating steuert die Vorwärmung<br />
automatisch, um immer die<br />
genaue Wärmemenge vor Beginn des<br />
Garens sicher zu stellen. SENSE.Klean<br />
schätzt den Verschmutzungsgrad des<br />
Ofens und schlägt die passende Reinigungsart<br />
vor.<br />
Andere kochen<br />
nur mit Wasser.<br />
Wasserfilter der PURITY Steam Reihe<br />
für Ihre Küche<br />
BRITA gefi ltertes Wasser schützt Kombidämpfer und Backöfen<br />
vor Kalkablagerungen. So laufen voreingestellte Programme<br />
einwandfrei und die Qualität der Speisen ist immer top.<br />
Der Umwelt zuliebe:<br />
Kartuschen-Recycling<br />
seit 1992.<br />
www.brita.net
90 KÜCHENTECHNIK<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Andere kochen nur mit Wasser<br />
Matthias Grössinger ist Key Account<br />
Manager bei BRITA Österreich. Er<br />
weiß, welcher Filter in welches Gastronomie-Equipment<br />
gehört, damit die Qualität<br />
von Speisen und Getränken stimmt.<br />
Herr Grössinger, wann wird ein Filter<br />
in der Profiküche oder Backstube benötigt<br />
und welches ist der richtige?<br />
Ein Filter ist dann richtig, wenn <strong>das</strong> Ergebnis,<br />
sprich <strong>das</strong> Wasser, stimmt. Wir<br />
analysieren <strong>das</strong> vor Ort vorhandene Leitungswasser<br />
und stellen unsere Filter<br />
dann ganz spezifisch darauf ein, um für<br />
<strong>das</strong> gewünschte Ergebnis zu sorgen.<br />
Was schätzen Ihre Kunden noch an<br />
den Filtern?<br />
Für die Gastrobranche ist es mit Sicherheit<br />
<strong>das</strong> einfache Handling und die Tatsache,<br />
<strong>das</strong>s man sich um die Qualität des<br />
Wassers keine Gedanken mehr machen<br />
muss, sondern mit vollem Einsatz seinem<br />
eigentlichen Job nachgehen kann.<br />
Matthias Grössinger, Key Account<br />
Manager BRITA Österreich.<br />
Foto: Brita<br />
Haben Wasserfilter Einfluss auf den<br />
Geschmack der Produkte?<br />
Gerade im Steam-Bereich ist es wichtig,<br />
<strong>das</strong>s die voreingestellten Programme<br />
nicht durch Ablagerungen in den Geräten<br />
gestört werden – da können sonst schon<br />
mal ganze Ofen- oder Backladungen<br />
nicht wie gewünscht garen oder backen.<br />
Außerdem können die Glasscheiben an<br />
den Sichtbacköfen und Kombidämpfern<br />
blind, also unansehnlich werden.<br />
Was passiert mit den erschöpften Filterkartuschen?<br />
Die nehmen wir zurück, bereits seit 1992.<br />
BRITA ist Pionier, was die Wiederaufbereitung<br />
der erschöpften Kartuschen angeht.<br />
Wir recycelten als erstes Unternehmen<br />
in der Branche unsere erschöpften<br />
Filterkartuschen in der eigenen Wiederaufbereitungsanlage.<br />
Wie funktioniert <strong>das</strong>?<br />
BRITA bietet verschiedene Möglichkeiten<br />
zur Rücknahme der Kartuschen an. Sie<br />
werden entweder über unsere Fachhändler<br />
im Rahmen der Geräteservices eingesammelt<br />
und an uns zurückgeschickt,<br />
oder die Kunden können sie selbst über<br />
den Postweg kostenlos an uns zurückschicken,<br />
oder bei größeren Mengen den<br />
Rückholservice von BRITA anfordern.<br />
www.brita.net<br />
Garen in Blitzgeschwindigkeit<br />
Der Masterchef von Mayway unterstützt<br />
bei komplexen Garvorgängen.<br />
Wie dem Garparameter. Er ist für<br />
all jene gedacht, die nicht auf der Suche<br />
nach fortschrittlicher Elektronik<br />
sind, sondern mit einfachen, manuellen<br />
Befehlen kochen und programmieren<br />
möchten, ohne auf die Präzision<br />
der digitalen Steuerung zu verzichten.<br />
Das Gerät erzielt ideale Garergebnisse<br />
beim Grillen, Frittieren, Braten und<br />
Kochen. Dank der Programmierung<br />
bearbeitet der Kombidämpfer vollkommen<br />
eigenständig die verschiedenen<br />
Garphasen und unterschiedlichen<br />
Garparameter. Für eine gleichbleibend<br />
hervorragende Zubereitung verfügt<br />
der Masterchef über eine automatische<br />
wie auch manuelle Steuerung<br />
der Garvorgänge. Das Gerät ist mit 95<br />
automatischen Garprogrammen, die<br />
bereits gespeichert sind, ausgestattet<br />
und zusätzlich können vom Nutzer bis<br />
zu 99 Garprogramme programmiert<br />
Foto: Mayway<br />
und gespeichert sowie mit einem Namen<br />
und einem Symbol versehen werden.<br />
Jedes Garprogramm kann aus bis<br />
zu neun aufeinander folgenden Zyklen<br />
bestehen. Die Leistung ist erstaunlich:<br />
Bis zu 96 Hähnchen in nur 30 Minuten,<br />
innen weich und außen knusprig.<br />
Außerdem können bis zu 480 Filets in<br />
sieben Minuten sowie 240 Spiegeleier<br />
in zwei Minuten zubereitet werden. In<br />
sieben Minuten ist eine Beladung mit<br />
Brokkoli im Combimodus fertig gegart.<br />
24 Hähnchen am Spieß sind in<br />
30 Minuten fertig.<br />
Mit einer Leistung bis zu plus 20<br />
Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
werden auch bei voller Beladung<br />
schnellere und stets ideale<br />
Garvorgänge garantiert. Mehr Leistung<br />
bedeutet jedoch nicht mehr Verbrauch.<br />
Denn der Masterchef sorgt<br />
dank neuer Energieabgabesysteme<br />
für Energieeinsparungen von bis zu<br />
16 Prozent im Vergleich zu den Vorgängermodellen.<br />
www.mayway.eu
6-7/20<strong>22</strong><br />
KÜCHENTECHNIK 91<br />
Foto: MKN<br />
Qualitätsvolle<br />
Produktvielfalt<br />
Veränderte Lebensgewohnheiten,<br />
steigende Raumkosten und die<br />
unternehmerischen Rahmenbedingungen<br />
führen dazu, <strong>das</strong>s sich<br />
die Gastronomie im Wandel befindet.<br />
Kleine Küchen bieten wenig<br />
Platz für die Zubereitung von Speisen<br />
und die entsprechenden Geräte.<br />
Auf der anderen Seite wünschen<br />
sich Kunden eine große Produktvielfalt zu jeder Tageszeit. Die Rahmenbedingungen<br />
für Gastronomen werden zunehmend komplexer, häufig<br />
müssen sie sich diesen Herausforderungen mit ungelerntem Personal<br />
stellen. Die MKN SpaceCombi wurden genau für diese Anforderungen<br />
entwickelt. Sie sind platzsparend und einfach zu bedienen, zugleich<br />
energieeffizient und leicht zu reinigen. Trotz ihrer geringen Breite von<br />
nur 55 cm sind sie vollwertige Kombidämpfer mit 1/1 GN Profi-Kapazität.<br />
Wer möchte, lässt sich mit MKN Guided Cooking durch den Kochprozess<br />
leiten. So wird der SpaceCombi zum perfekten Assistenten im<br />
Küchenalltag und garantiert hohe Speisenqualität auch für branchenfremdes<br />
Personal.<br />
www.mkn.com<br />
world of cooking<br />
MKN Kombidämpfer<br />
Discover the Difference!<br />
SpaceCombi ®<br />
magic team<br />
Foto: Palux<br />
Flexible Bedienung<br />
Die Touch ’n’ Steam Heißluft-Dämpfer<br />
von Palux sind vielseitige Helfer<br />
in der Profiküche. Das Modell<br />
in Gas-Ausführung gart in Rekordgeschwindigkeit<br />
auf den Punkt, die<br />
Heißluft-Dämpfer gibt es außerdem<br />
als Kompaktgeräte in Elektro-Ausführung<br />
(SL) und Großgeräte in Gasund<br />
Elektro-Ausführung (QL) in zwei<br />
verschiedenen Bedienvarianten. Bedienen<br />
per Fingertipp, <strong>das</strong> ist die PA-<br />
LUX Touch Technologie. Es muss einfach<br />
<strong>das</strong> passende Symbol oder die<br />
gewünschte Bedienfunktion auf dem<br />
hochauflösenden TFT-Touch-Farbbildschirm<br />
berührt werden – und der Touch ’n’ Steam führt die Aktion<br />
aus. Die Bedienerführung ist intuitiv, leicht verständlich und spart<br />
Zeit in der Küche. Zur Auswahl stehen zwei Bedienversionen: Die<br />
Basic-Version bietet unter anderem die wichtigen Zubereitungsfunktionen<br />
Dämpfen, Heißluft-Dämpfen, Heißluft und Vitalisieren. Die<br />
Comfort-Ausführung beinhaltet neun verschiedene Bedien- und Programmoberflächen,<br />
vom manuellen bis zum automatischen Smart-<br />
Cooking-Betrieb.<br />
www.palux.de<br />
FlexiCombi ®<br />
magic pilot 10.1<br />
Scannen & Erleben<br />
Einfach QR Code scannen<br />
und den SpaceCombi ® Magic<br />
Team und FlexiCombi ® im<br />
individuellen Online Termin<br />
erleben.<br />
www.mkn.com
„Langsam nähern wir uns<br />
wieder den gewohnten<br />
Veranstaltungszahlen“
6-7/20<strong>22</strong><br />
GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG 93<br />
Josef Donhauser (Foto links, 3. v. r.) hat seine Karriere vor gut 30 Jahren begonnen und ist<br />
inzwischen zu einem der größten Player am heimischen Gastronomiemarkt, insbesondere<br />
beim Catering, geworden. Mit <strong>GASTRO</strong> sprach er über aktuelle Ernährungstrends, preissensible<br />
Kunden und die Auftragslage nach Corona.<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
<strong>GASTRO</strong>: Hr. Donhauser, Sie sind laut<br />
eigenen Aussagen der größte private<br />
Caterer Österreichs. Wie viele Mitarbeiter<br />
beschäftigen Sie in dieser Sparte?<br />
Josef Donhauser: Catering ist ein weites<br />
Feld. Mit derzeit rund 1.800 Mitarbeitern<br />
sind wir an zahlreichen Standorten<br />
in ganz Österreich und über die<br />
Grenzen hinaus präsent. Neben klassischem<br />
Event Catering sind wir auch im<br />
Business und Office Catering, im Railcatering<br />
und in der klassischen Gastronomie<br />
aktiv. Zu unseren Kunden gehören<br />
Unternehmen wie ÖBB und AUA, Flughafen<br />
Wien und Airport Linz, Brucknerhaus<br />
Linz, Belvedere Wien, Congress<br />
Innsbruck oder <strong>das</strong> Design Center Linz.<br />
Wie sehr ist der Cateringbereich von<br />
Corona betroffen? Wie viele Aufträge<br />
gab es im vergangenen Jahr und wie<br />
viele vor der Pandemie?<br />
Vor der Pandemie hatten wir in etwa<br />
2.500 Events jährlich, die Pandemie<br />
hat unsere Veranstaltungen auf nahezu<br />
null reduziert. Seit einigen Wochen<br />
spüren wir aber deutlich, <strong>das</strong>s die Menschen<br />
wieder gemeinsam Feste feiern<br />
wollen und hungrig sind nach sozialen<br />
Kontakten, auch der Kultur- und Sportbetrieb<br />
ist wieder da und im Moment<br />
gibt es für uns auch wieder so etwas<br />
wie Planungssicherheit für die kommenden<br />
Monate. Langsam nähern wir<br />
uns wieder den gewohnten Veranstaltungszahlen.<br />
Welche Art von Catering bieten Sie<br />
an? Kongresse, Firmenevents, private<br />
Feiern?<br />
Neben klassischem Event Catering im<br />
größeren Stil, sind wir auch im Sports<br />
Catering, in renommierten Kulturbetrieben<br />
und im Messe Catering aktiv.<br />
Im Business und Office Catering sind<br />
wir mit unseren Gastronomie- und Cateringlösungen<br />
verlässlicher Outsourcing-Partner.<br />
Ein aktuell stark wachsender<br />
Geschäftsbereich ist unser Office<br />
„Die Pandemie hat unsere Veranstaltungen auf nahezu null reduziert.“<br />
Fotos: DoN Group<br />
Catering. Private Feierlichkeiten werden<br />
meist in unseren eigenen Locations gebucht.<br />
Gibt es ein Größenlimit oder machen<br />
Sie vom Candlelight-Dinner für 2 bis<br />
zum Kongress für 2000 Personen alles?<br />
Unser Anspruch ist es, individuelle,<br />
maßgeschneiderte und nachhaltige Genusserlebnisse<br />
für unsere Kunden und<br />
Gäste zu kreieren. Das Angebot reicht<br />
tatsächlich vom Candlelight-Dinner für<br />
2 bis zum großen Publikumsevent für<br />
mehrere tausende Besucher.<br />
Was war der größte Event, den DoN<br />
bisher betreut hat?<br />
Das größte war sicherlich die Linzer<br />
Klangwolke mit ca. 150.000 Besuchern,<br />
aber auch der 25. (Jubiläums) Life Ball<br />
oder die Generali Open ATP Tour in<br />
Kitzbühel zählen zu unseren Highlights.<br />
Gab es schon Anfragen, die Sie ablehnen<br />
mussten, etwa weil die Wünsche<br />
des Kunden zu exotisch waren oder<br />
weil interne ethische Richtlinien verletzt<br />
wurden?<br />
Maßgeschneiderter Genuss ist unser<br />
Auftrag, wegen zu exotischer Wün-
94 GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
„Generell sehen wir in der Gastronomie<br />
und auch im Catering einen verstärkten<br />
Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />
Wann immer möglich, setzen wir auf<br />
österreichische Produzenten .“<br />
Fotos:DoN Group<br />
sche mussten wir noch nicht ablehnen,<br />
aus Kapazitätsgründen leider<br />
schon.<br />
Wie preissensibel ist <strong>das</strong> Geschäft<br />
denn aktuell?<br />
Gute Gastronomie sollte sich nicht über<br />
den Preis verkaufen. Am Ende erwarten<br />
unsere Gäste auch mehr als einfach<br />
Essen – eine perfekte Guest-Journey<br />
ist unser eigentliches Produkt. Unsere<br />
Gäste setzen bewusst auf gute Qualität<br />
und haben die notwendigen Preissteigerungen<br />
bisher auch mit Verständnis<br />
mittragen. Im besonders preissensiblen<br />
Bereich der Kantinen und Mitarbeiterrestaurants<br />
setzen wir auf Innovationen,<br />
um unsere Qualität trotz der steigenden<br />
Produktionspreise halten zu<br />
können.<br />
Welche Trends sehen Sie aktuell im Cateringbereich?<br />
Werden etwa vermehrt<br />
vegetarische oder sogar vegane Gerichte<br />
verlangt? Steigt die Nachfrage nach<br />
Ethno-Food? Oder muss Schnitzel und<br />
Roastbeef noch immer sein?<br />
Generell sehen wir in der Gastronomie<br />
und auch im Catering einen verstärkten<br />
Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />
Eine Produktphilosophie, die<br />
wir seit Jahren leben. Die Transparenz<br />
bei der Produktherkunft ist ein wichtiger<br />
Faktor und die Basis für unsere Produktentwicklung.<br />
Im Rail Catering haben<br />
wir uns bereits 2018 freiwillig dazu verpflichtet,<br />
die wesentlichen Bestandteile<br />
unserer Speisen mit der „Gut zu wissen“<br />
Lupe (Fleisch, Eier, Milchprodukte)<br />
zu kennzeichnen. Unsere Gäste sollen<br />
wissen, wo‘s herkommt. Schnitzel und<br />
Roastbeef darf hochwertig und transparent<br />
in der Herkunft nach wie vor auf<br />
den Teller. Gleichzeitig rückt die Vielfalt<br />
der fleischlosen Küche mit vegetarischen<br />
Klassikern, Curries, Pastagerichten oder<br />
auch Bowls verstärkt in den Fokus<br />
Woher stammen Ihre Zutaten?<br />
Wann immer möglich, setzen wir auf österreichische<br />
Produzenten, viele kleinere<br />
und regionale Marken sind bei uns<br />
an Bord. Unsere Lieferanten holen wir<br />
auch gerne vor den Vorhang, eine Transparenz,<br />
die unsere Gäste sehr schätzen.<br />
Wir sind froh, <strong>das</strong>s wir auf langjährige<br />
gute Lieferantenbeziehungen bauen<br />
können, denn der Markt für regionale<br />
Produkte ist aufgrund der steigenden<br />
Nachfrage und der aktuellen Rahmenbedingungen<br />
immer mehr unter Druck.
6-7/20<strong>22</strong><br />
KÜCHENTECHNIK 95<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />
Convotherm setzt ein Zeichen in der<br />
Entwicklung zukunftsorientierter<br />
Produkte. Mit dem Convotherm maxx<br />
pro wurde eine neue Generation der<br />
Kombidämpfer ins Leben gerufen, die<br />
ein High End Komplettpaket beinhaltet.<br />
Das Gerät der Premiumklasse besticht<br />
mit Innovationen und Technologien,<br />
wie etwa dem 10‘‘-TFT HiRes<br />
Glas-Touch-Display mit Scroll Funktion,<br />
automatischem Kochen oder Dreifachverglasung<br />
der Garraumtür für verbesserten<br />
Energieverbrauch, die Anwender<br />
einen echten Mehrwert bieten. Der<br />
Convotherm maxx pro ist von Anfang<br />
an durchdacht. Innovationen, die für die<br />
tägliche Arbeit in den Profiküchen sinnvoll<br />
sind und zu mehr Effizienz und Produktivität<br />
sowie Wirtschaftlichkeit führen,<br />
finden sich im Gerät wieder.<br />
www.convotherm.com<br />
Foto: Convotherm<br />
Foto: Meiko<br />
Spülen zum<br />
monatlichen Fixpreis<br />
Meiko steht für<br />
zuverlässige<br />
Premiumtechnik,<br />
kompetenten<br />
Service, sichere<br />
Hygiene<br />
und gute Spülergebnisse.<br />
Mit<br />
Meiko All Inklusive<br />
wird jetzt<br />
zusätzlich ein<br />
neues, fix kalkulierbares<br />
Full-<br />
Service-System<br />
angeboten. Es<br />
wurden zwei verschiedene „Sorglos-Pakete“ entwickelt, die<br />
den laufenden Betrieb mit Meiko Spülmaschinen noch einfacher<br />
und komfortabler machen: Damit spült man ab sofort<br />
zum monatlichen Fixpreis. Das „Komplett-Paket“ beinhaltet<br />
ein neues Gerät, vollen Service und die Spülchemie. Die Laufzeit<br />
beträgt 72 Monate. Das „Betriebspaket“ bietet ebenso vollen<br />
Service, die Spülchemie ist bei bereits erworbenen und in<br />
Betrieb befindlichen Meiko-Spülmaschinen optional, aber von<br />
Vorteil. Hier gibt es keine Bindung, der Vertrag ist innerhalb von<br />
fünf Jahren ab Kauf abschließbar.<br />
www.meiko.at<br />
BELLABOT<br />
der professionelle Servierroboter<br />
• Lieferung von Speisen und Getränken zu den<br />
jeweiligen Tischen<br />
• Bringen von schmutzigem Geschirr zur Spüle<br />
• Begrüßung Ihrer Gäste<br />
• Gästebegleitung von Kunden zu deren Tischen<br />
• Musikalische Überraschung an Geburtstagen<br />
• Einsparung von Arbeitskräften<br />
Vertreter: Yang&Wang G.m.b.H<br />
M: +43 (0) 660/988 16 28, T: +43 (0)1 255 9521<br />
E-Mail: office@yangs.at, Web: www.yangs.co.at<br />
Hersteller: Pudu Robotics<br />
www.pudurobotics.com
96 BAD & SANITÄR<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Das fugenlose<br />
Bad – gerne<br />
auch mit Holz<br />
Foto: deepvalley / Adobe Stock<br />
Fugenlos mit natürlichen Materialien in dezenten Farben: So sieht heute ein Badezimmer für<br />
anspruchsvolle Gäste aus.<br />
Von Thomas Askan Vierich<br />
Immer mehr Menschen sehnen sich weniger<br />
nach Design, dafür nach Natürlichkeit:<br />
Make it simple, ohne zu viel Dekor.<br />
Die Zeit der Sinnsprüche über dem<br />
Doppelbett sind (hoffentlich) endgültig<br />
vorbei. Und die Nasszelle als notwendiges<br />
Übel auch. Das Hotelbadezimmer<br />
von heute soll geräumig, hell, manchmal<br />
auch transparent gegenüber dem Schlafbereich<br />
sein. Und vor allem natürlich. Natürlich<br />
heißt andere Materialien: Holz,<br />
Stein, Beton. Weniger kalte Kacheln.<br />
Holz im Badezimmer?<br />
Das geht: Ob nur dezent bei Accessoires<br />
eingesetzt oder gleich in der kompletten<br />
Einrichtung (Foto) vom Waschtisch bis<br />
zum Beistellmöbel: Holz als Basis-Material<br />
im Bad hat viele Vorteile. Es wirkt<br />
von Natur aus antibakteriell und antistatisch,<br />
außerdem altert es schön. Gerade<br />
Eiche gilt als Keimkiller, da sich im Kernholz,<br />
genau wie bei Kiefer, besonders viel<br />
Gerbsäure befindet, die die Bildung von<br />
Keimen hemmt. Gut für Feuchträume<br />
geeignet sind vor allem heimische Arten<br />
wie Eiche und Nussbaum. Buchenholz<br />
hingegen quillt bei zu viel Feuchtigkeit<br />
auf und ist daher nicht zu empfehlen.<br />
Da es bei guter Lüftung schnell wieder<br />
trocknet, ist Spritzwasser meist kein<br />
Problem für den Werkstoff. Selbst Echtholz-Parkett<br />
ist im Badezimmer möglich,<br />
solange man gute Qualität einsetzt<br />
und Holzarten wählt, die bei Nässe wenig<br />
schwinden oder quellen.<br />
Je nach Abnutzung der Flächen steht<br />
alle ein bis zwei Jahre eine Oberflächenbehandlung<br />
der Hölzer an. Geeignet<br />
sind Lasuren, Öle oder Wachse auf natürlicher<br />
Basis.<br />
Das fugenlose Bad<br />
Das hat nicht nur optische Vorteile,<br />
sondern vor allem hygienische. Wo keine<br />
Fuge, kann sich auch kein Dreck und<br />
Schimmel ansammeln und die Reinigung<br />
geht schneller. Fugenlos wirkt ein<br />
Bad automatisch minimalistisch und<br />
clean. Das mögen vor allem weibliche<br />
Hotelgäste.<br />
Ein Badezimmer ohne Fugen lässt<br />
den meist kleinen Raum größer wirken,<br />
da Wand- und Bodenflächen in ihrem<br />
Erscheinungsbild nicht optisch unterbrochen<br />
werden. Je weniger optische<br />
Ansatzpunkte <strong>das</strong> Auge auf Wand und<br />
Boden vorfindet, desto größer wirkt der<br />
Raum. Das Fehlen von kleinteiligen Fliesen<br />
und Fugen verleiht dem Bad folglich<br />
einen hochwertigeren und luxuriöseren<br />
Look.<br />
Allerdings ist der Planungsaufwand<br />
für fugenlose Badezimmer etwas größer.<br />
Wenn man dann noch, was zu empfehlen<br />
ist, siehe oben, natürliche Materialien<br />
einsetzt, wird es richtig kompliziert<br />
– aber immer noch handelbar. Die Kosten<br />
eines fugenlosen Badezimmers lassen<br />
sich - je nach Materialität - von denen<br />
eines klassisch gefliesten kaum unterscheiden.
6-7/20<strong>22</strong><br />
BAD & SANITÄR 97<br />
Übergang zur<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
Das Interesse an Nachhaltigkeit und<br />
Kreislaufwirtschaft ist in der professionellen<br />
Gebäudereinigung spürbar gewachsen.<br />
Darüber freut sich die Professional-Sparte<br />
von Werner & Mertz nach<br />
ihrer diesjährigen Amsterdamer Branchenmesse<br />
Interclean. Mehrere hundert<br />
Unternehmen präsentierten in der niederländischen<br />
Hauptstadt vom 10. bis 13.<br />
Mai ihre neuesten Konzepte für die professionelle<br />
Reinigung. Am Interclean-<br />
Stand von Werner & Mertz Professional<br />
bekamen Besucher aus aller Welt umfassende<br />
Einblicke in die neuesten Produkte,<br />
Services und Digitaltools. Highlight<br />
des Stands war eine dreidimensionale<br />
Installation, mit der die doppelte Kreislaufführung<br />
von Reinigungsprodukten<br />
der Marke Green Care Professional<br />
veranschaulicht wurde. Bei den Reinigungsmitteln<br />
von Green Care kommen<br />
pflanzliche Rohstoffe zum Einsatz, die<br />
Foto: Renzo Gerritsen<br />
in der Natur abgebaut und in den biologischen<br />
Kreislauf zurückkehren können.<br />
Die Verpackungen bestehen aus recycelten<br />
Kunststoffen und werden recyclingfreundlich<br />
designt, so<strong>das</strong>s sie in einem<br />
geschlossenen technischen Kreislauf<br />
bleiben.<br />
www.wmprof.com<br />
Vielseitige Verwendung<br />
Herkömmliche Fliesen<br />
sind nicht alternativlos,<br />
<strong>das</strong> zeigt der Spezialist Isotherm.<br />
Denn biegsame und<br />
harte Großfliesenplatten<br />
vermeiden Fliesenfugen –<br />
außerdem spart man sich<br />
mit ihnen Pflegeaufwand<br />
und Putzarbeit. Über Holz,<br />
Mauerwerk, Gipskarton,<br />
Dämmstoffe und Beton<br />
sind die Platten zudem rascher<br />
verlegt. Über schadhafte<br />
Fliesen und über abplatzende<br />
Anstriche sind<br />
Isotherm Platten und gedämmte<br />
Paneele der sicherste,<br />
kratzfeste Wandbelag.<br />
Das Konzept ist auch<br />
für die Decke, Tore, Boxen und Konstruktionen<br />
geeignet: Stichworte sind<br />
hier lebensmittelrein, salz- und säurefest.<br />
Die Produkte von Isotherm sind in<br />
Foto: Isotherm<br />
vielen Farben erhältlich, sie sind dauerhaft,<br />
abwaschbar, wasserdicht hygienisch<br />
und rein.<br />
www.isotherm.at<br />
Sicherheit<br />
mit einem Klick<br />
Kliks Bag-in-Box – Kompakte<br />
Effizienz und integrierte<br />
Anwendersicherheit<br />
für Wäscheaufbereitung<br />
und Geschirrreinigung<br />
Kliks ist <strong>das</strong> erste professionelle<br />
Cradle-to-Cradle ® zertifizierte Sortiment<br />
für die maschinelle Geschirrreinigung<br />
und Wäscheaufbereitung. Es bietet dank<br />
seiner konzentrierten Rezepturen höchste<br />
Reinigungsleistung & Effizienz.<br />
Als geschlossenes System ermöglicht Kliks<br />
nicht nur eine sichere und einfache Anwendung,<br />
sondern auch einen hygienischen Umgang.<br />
www.green-care-professional.com<br />
Cradle to Cradle Certified ® ist ein eingetragendes Markenzeichen<br />
des Cradle to Cradle Products Innovation Institute.<br />
A circular future
Die Karten werden<br />
neu gemischt<br />
Foto: Pixabay
6-7/20<strong>22</strong><br />
BARGELDLOS ZAHLEN 99<br />
Die Österreicher waren dem bargeldlosen Bezahlen gegenüber schon immer aufgeschlossen,<br />
die Pandemie hat in dieser Richtung allerdings noch mal für einen Schub gesorgt.<br />
<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
Wie die österreichische Bevölkerung<br />
zum Thema „Bezahlen<br />
ohne Bargeld“ im Allgemeinen<br />
steht und zur neuen<br />
Debitcard hat Mastercard vor wenigen<br />
Wochen gemeinsam mit dem renommierten<br />
Gallup-Institut in einer großen<br />
Studie erhoben.<br />
Die Bankomatkarte ist in Österreich<br />
demnach noch immer die beliebteste<br />
Option, wenn es um bargeldlose<br />
Zahlungen geht: Wie im Vorjahr liegen<br />
ihre Bekanntheit bei 99 Prozent und<br />
ihre Nutzung bei 96 Prozent. Auch <strong>das</strong><br />
kontaktlose Bezahlen mit der Bankomatkarte<br />
über NFC-Technologie ist 94<br />
Prozent geläufig, 65 Prozent geben an,<br />
bereits kontaktlos zu bezahlen. Neuere<br />
bargeldlose Bezahltechnologien wie<br />
Mobile Payment über beispielsweise<br />
Apple Pay (63 Prozent) oder Wearables<br />
(32 Prozent) sind zwar großen Teilen der<br />
Bevölkerung bekannt, bei der Nutzung<br />
der praktischen Begleiter (18 % bzw. 4<br />
%) zeigt sich aber noch Luft nach oben.<br />
Debitcard im Kommen<br />
Seit Einführung der Debit Mastercard ab<br />
Frühjahr 2019 steigen auch Besitz und<br />
Bekanntheit der neuen Bankomatkarte<br />
in Österreich merklich an. 88 Prozent<br />
der Österreicher geben an, diese bereits<br />
zu kennen, 57 Prozent haben eine solche<br />
laut Umfrage bereits im Börserl und in<br />
Nutzung. Dass auch mit der Debit Mastercard<br />
mobil mit dem Smartphone bezahlt<br />
werden kann, ist inzwischen rund<br />
der Hälfte der heimischen Verbraucher<br />
bekannt (51 %). Fast ein Fünftel der Österreicher<br />
(18 %) nutzt die digitalisierte<br />
Debit Mastercard bereits, weitere 16<br />
Prozent möchten dies bald tun.<br />
Die Debit Mastercard hat sich in<br />
Österreich demnach gut etabliert. Laut<br />
Studie sind die Funktionen der neuen<br />
Generation der Bankomatkarte heimischen<br />
Nutzern durchwegs bekannt: 93<br />
Prozent wissen über die Möglichkeit<br />
des kontaktlosen Bezahlens über NFC-<br />
Technologie Bescheid, 91 Prozent über<br />
die Behebungs-Funktion am Bankomaten,<br />
87 Prozent ist bewusst, <strong>das</strong>s die Debit<br />
Mastercard auch unkompliziert im<br />
E-Commerce verwendet werden kann,<br />
55 Prozent kennen den Vorteil der weltweiten<br />
Akzeptanz.<br />
„Wir freuen uns über die erfolgreiche<br />
und schnelle Einführung der Debit Mastercard<br />
in Österreich. Sie kombiniert in<br />
vielerlei Hinsicht die Funktionen der<br />
Bankomatkarte mit denen einer klassischen<br />
Kreditkarte und kann somit unkompliziert<br />
im E-Commerce wie auch<br />
auf Reisen zum Einsatz kommen“, erklärt<br />
Christian Rau, Country Manager<br />
bei Mastercard Austria.<br />
Kartenspiele für Jedermann<br />
Im Gastrobereich gilt: Wer schneller bezahlt, hat mehr Zeit<br />
zum Genießen. Bargeldloses Bezahlen bietet Ihren Gästen<br />
dazu sichere, schnelle und einfache Lösungen, mittlerweile<br />
weit über die klassische Kartenzahlung hinaus.<br />
Kontaktlos zahlen können Sie überall, wo Sie <strong>das</strong> Mastercard-Logo<br />
oder eines der anderen Zahlungsanbieter sehen.<br />
Unter 50 Euro sogar ganz ohne PIN-Eingabe.<br />
Und mit den folgenden Services müssen Sie Ihre Geldbörse<br />
gar nicht erst hervorholen, sondern zahlen schnell, einfach<br />
und sicher mit Ihrer auf dem Smartphone oder Wearable<br />
hinterlegten Karte:<br />
› Apple Pay für iPhone und Apple Watch<br />
› Google Pay für Smartphone und Smartwatch<br />
› Garmin Pay, Swatch Pay, LAKS Pay für Ihre Wearables<br />
info<br />
Mit der modernen Bankomatkarte, der Debit Mastercard,<br />
können Sie nicht nur kontaklos im Restaurant, sondern<br />
auch beim Lieferdienst online bezahlen.<br />
Mehr Infos finden Sie hier: mastercard.at/de-at/<br />
mastercard-fuer-karteninhaberinnen/<br />
privatkunden/innovatives-bezahlen.html<br />
Foto: Shutterstock
100 BARGELDLOS ZAHLEN<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Zukunftsservice<br />
Selbstbedienung<br />
Bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten<br />
reichen schon lange<br />
über <strong>das</strong> Kartenterminal an der<br />
Supermarktkasse hinaus. Vor allem<br />
im Bereich der Selbstbedienung<br />
sind digitale Lösungen <strong>das</strong><br />
Salz in der Suppe und verhelfen<br />
zu mehr Flexibilität und Unabhängigkeit.<br />
Die Self Service Lösungen der<br />
Redl GmbH erfreuen Gäste wie<br />
Gastronomen. Kunden können<br />
Bier und Wein, aber auch Softdrinks<br />
oder Kaffee selbst zapfen.<br />
Die Freigabe erfolgt dabei über<br />
eine RFID-Karte oder einen QR-<br />
Code. Dadurch entfallen Wartezeiten,<br />
die Umsätze steigen und<br />
<strong>das</strong> Personal hat die Hände für<br />
andere Aufgaben frei. Die Geräte<br />
sind einfach zu bedienen und individuell<br />
an jedes Innenraumdesign<br />
anpassbar. Gezapfte Getränkemengen<br />
werden exakt erfasst<br />
und entweder im prepay oder billpay<br />
Modus abgerechnet - Statistiken<br />
für <strong>das</strong> Controlling inbegriffen.<br />
www.redl.net<br />
Foto: 2018 Ryan Forbes<br />
Zahlen per Link<br />
Mit dem Nets Paylink<br />
gibt es eine Lösung<br />
für die Gastronomie,<br />
Zahlungen einfach<br />
und sicher bei Liefer-Bestellungen<br />
abzuwickeln –<br />
und <strong>das</strong> auch ganz ohne<br />
Online-Shop. Mit dieser<br />
modernen Technik können<br />
Gastronomen schon<br />
bei Bestellungseingang<br />
per WhatsApp, E-Mail<br />
oder auf Social Media einen<br />
Zahlungslink verschicken.<br />
Der Besteller klickt und wird auf<br />
eine Zahlungsseite geleitet, wie man sie<br />
vom Check-out in Webshops kennt, der<br />
Gast wählt aus den angebotenen Zahlungsmethoden<br />
aus und bezahlt. Optisch<br />
sieht die Seite aus, wie es zum Restaurant<br />
passt – Logo und Farben lassen<br />
sich beliebig anpassen, inklusive Logo<br />
und Co. Für den Kunden ist dieser Prozess<br />
bequem, denn er spart sich die Bargeldsuche<br />
und der Gastronom braucht<br />
keine Hardware und bekommt sein Geld<br />
vor allem schon per Vorkasse.<br />
www.concardis.com<br />
Simpel bargeldlos zahlen<br />
Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist<br />
mittlerweile auf dem Markt etabliert,<br />
insbesondere in Großstädten und touristischen<br />
Regionen können Gastronomiebetriebe<br />
von den Vorzügen des bargeldlosen<br />
Zahlens profitieren. Arbeitet<br />
ein Restaurant mit einem Kassensystem<br />
wie gastronovi, können bargeldlose Bezahlmöglichkeiten<br />
mit einem NFC-fähigen<br />
Terminal und ohne teure Zusatzhardware<br />
angeboten werden. Dadurch<br />
können neben herkömmlichen Kartenzahlungen<br />
auch kontaktlose Bezahlungen<br />
mit dem Smartphone und Online-Zahlungen<br />
reibungslos abgewickelt<br />
werden. Bei der Abrechnung am Platz<br />
überreicht der Mitarbeitende einen individuellen<br />
Bezahlcode, den der Gast<br />
anschließend mit dem eigenen Smartphone<br />
scannen und die Rechnung online<br />
bezahlen kann. Dabei kann er aus<br />
den unterschiedlichsten Zahlungsmethoden<br />
wählen, von Mastercard über<br />
PayPal bis hin zum Zahlungsanbieter<br />
Alipay.<br />
www.gastronovi.com<br />
Foto: gastronovi Foto: Concardis
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ADVERTORIAL 101<br />
Bequemere Zahlung für Ihre Gäste.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Vorteile á la Card<br />
Bargeldloses Bezahlen erfreut sich steigender Beliebtheit und liegt voll im Trend – in<br />
Österreich und weltweit.<br />
Auch immer mehr heimische Gastronomen<br />
setzen aus vielen guten<br />
Gründen erfolgreich auf moderne<br />
Kartenzahlung.<br />
Gastronomischer Erfolg in Zahlen<br />
In vielen Ländern wird bereits fast ausschließlich<br />
bargeldlos bezahlt. Ebenso<br />
in der Gastronomie, denn <strong>das</strong> Bezahlen<br />
mit Karte oder Mobile Payment ist<br />
nicht nur sicher, sondern auch schnell<br />
und einfach.<br />
Profitieren auch Sie als Gastwirt<br />
oder Restaurantbesitzer von bargeldloser<br />
Zahlung in Form zufriedener Kundschaft<br />
und höherer Umsätze.<br />
Bargeldlose Zahlung bietet viele<br />
Vorteile, unter anderem mehr Flexibilität,<br />
Spontanität, Komfort, Zuverlässigkeit<br />
und Sicherheit. Eigenschaften, die<br />
Ihre Gäste schätzen werden und die Ihrem<br />
Gastronomiebetrieb einen großen<br />
Schritt Richtung Zukunft ermöglichen.<br />
1. Weniger Bargeld, mehr Umsatz:<br />
Die Erfahrung zeigt, <strong>das</strong>s die Möglichkeit<br />
zur bargeldlosen Zahlung viele Gäste<br />
auch in der Gastronomie zu vermehrter<br />
Konsumation motiviert.<br />
2. Im Handumdrehen zu zufriedener<br />
Kundschaft: Mit der Akzeptanz<br />
von Bankomat- und Kreditkarten<br />
bieten Sie Ihren Gästen eine schnelle,<br />
sichere und bequeme Zahlungsmöglichkeit.<br />
So wird Ihr Gastro-Betrieb auch als<br />
moderner und kundenorientierter wahrgenommen.<br />
3. Soviel ist sicher: Bargeld- und<br />
kontaktlose Zahlung bieten höchste<br />
Sicherheit, da Risiken wie Diebstahl<br />
oder Unterschlagung dank moderner<br />
Verschlüsselung minimiert werden.<br />
4. Kostentransparenz dank Karte:<br />
Im Gegensatz zur Bargeldzahlung ist<br />
die Kartenzahlung jederzeit beiderseits<br />
nachvollziehbar – vom Gast und vom<br />
Gastronomiebetrieb. Fehler wie versehentliches<br />
Verzählen, falsches Herausgeben<br />
oder Mehrfachabrechnungen fallen<br />
weg.<br />
5. Quicker than cash: Bargeldloses<br />
Zahlen heißt für Ihre Gäste: Kein Bargeldkramen<br />
mehr. Dem Servicepersonal<br />
bleibt dank rascher Abwicklung mehr<br />
Zeit für weitere Gäste, da lästiges Herausgeben<br />
oder Geldzählen genauso passé<br />
sind wie die Abrechnung am Tagesende.<br />
Auch zeigt sich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Trinkgeld<br />
bei Kartenzahlung großzügiger ausfällt.<br />
6. Die Zukunft des Zahlens:<br />
Besonders für ausländische Touristen<br />
ist Kartenzahlung Standard, den sie voraussetzen.<br />
Möchten Sie als modernes,<br />
fortschrittliches Unternehmen gelten,<br />
sollten Sie Ihren Gästen dieses bequeme<br />
Service bieten. Eines liegt klar auf<br />
der Hand: Bargeldloses Bezahlen mit<br />
Mastercard Bankomat- und Kreditkarten<br />
rechnet sich für Sie und Ihre Gäste.<br />
Haben wir Ihnen Kartenzahlung<br />
schmackhaft machen können?<br />
Kontaktieren Sie bei Interesse eine<br />
der österreichischen Händlerbanken<br />
(Acquirer) für den Abschluss eines<br />
Kartenakzeptanzvertrages. Ihr<br />
Ansprechpartner steht Ihnen gerne für<br />
Fragen und Antworten zur Verfügung.<br />
Die Kontaktdaten<br />
aller österreichischen<br />
Acquirer sowie weitere<br />
Informationen finden<br />
Sie hier:
102 TISCHKULTUR<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
GREEN<br />
FUTURE<br />
Nachhaltig eingedeckt<br />
Gerade in den Bereichen Ambiente und Tischkultur gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />
den Betrieb etwas nachhaltiger zu gestalten.<br />
Von Katrin Schedler<br />
Foto: stux<br />
Der Teller als Spiegel der Gesellschaft<br />
zeigt auf der einen Seite<br />
was wir zu uns nehmen und auf<br />
der anderen Seite wie wir Nahrung<br />
zu uns nehmen. Die zunehmende<br />
Hektik im Alltag und steigende Mobilität<br />
etwa äußern sich nicht zuletzt<br />
in Form von wachsenden Take-away-<br />
Angeboten. Dem gegenüber steht der<br />
Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, die<br />
nicht beim Essen aufhören sollte. Denn<br />
während Essen mittlerweile vielerorts<br />
durchaus nachhaltig hergestellt wird, ist<br />
die dazugehörige Esskultur (Verpackung<br />
bzw. Besteck etc.) dann nicht mehr so<br />
nachhaltig. Aufwändig verpackte Salate<br />
und Co., der zuckerfreie Tee in Einwegflaschen<br />
abgefüllt und der Stapel Papierservietten<br />
dazu – <strong>das</strong> alles trägt eher<br />
nicht zu einer nachhaltigen Esskultur<br />
bei. Wer sich für Essen to-go oder auch<br />
den Lieferdienst entscheidet, der bekommt<br />
oft eine Unmenge an Müll „gratis“<br />
dazu. Die gesamte Tableware-Ausstattung<br />
landet nach nur einem Essen<br />
im Abfalleimer. Dieser verschwenderische<br />
Umgang mit Ressourcen und <strong>das</strong><br />
Ausblenden der Auswirkungen auf die<br />
Umwelt war einst dem Hochadel vorbehalten,<br />
heutzutage sind die meisten<br />
westlichen Gesellschaften Konsumund<br />
Wegwerfkulturen. Doch auch hier<br />
ist ein Wandel zu beobachten und der<br />
Umgang mit Abfall prägt sehr wohl die<br />
heutige Tischkultur. Durch <strong>das</strong> Sichtbarmachen<br />
der produzierten Müllberge<br />
wird die Wahrnehmung geschärft, ganz<br />
im Sinne der Nachhaltigkeit. So wirken<br />
dann auch Wegwerfteller aus Presspappe<br />
nicht mehr zeitgemäß und sind so<br />
gar nicht trendig. Besonders (aber nicht<br />
nur) die junge Generation bestärkt den<br />
Wandel hin zu einer nachhaltigen Lebens-<br />
bzw. Esskultur, dementsprechend<br />
sind auch Gastronomen mit nachhaltigen<br />
(Tisch-)Konzepten gefragt. Auf die<br />
Umwelt achten und dabei den Genussmoment<br />
nicht zu kurz kommen lassen<br />
– <strong>das</strong> ist angesagt. Immer mehr Menschen<br />
achten nicht nur darauf was sie<br />
täglich zu sich nehmen, sondern auch<br />
auf darauf wie sie konsumieren. Gerade<br />
beim Außer-Haus-Essen möchte man<br />
sich Zeit nehmen und bewusst in Ruhe<br />
essen und trinken. Die Zeiten, in denen<br />
aufpoliertes Silber und üppige Dekorationen<br />
den Tisch zierten scheinen<br />
vorbei zu sein und auch die Nachfrage<br />
nach Billigware, bei der ausschließlich<br />
die Funktionalität im Vordergrund<br />
steht und Herkunft sowie Entstehung<br />
keine Rolle spielen, wird weniger. Selbstverständlich<br />
kann hier nicht für jeden
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TISCHKULTUR 103<br />
Betrieb gesprochen werden, dennoch<br />
geht der Trend hierzulande in Richtung<br />
Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />
Aus Papier oder Stoff<br />
Nehmen wir mal die Serviette her. Natürlich,<br />
Servietten dürfen auf keinem<br />
Tisch fehlen, doch sieht man sich mal<br />
die Berge an gebrauchten (und auch<br />
nicht gebrauchten) Papierservietten an,<br />
die im Müll landen, stellt sich die Frage:<br />
Muss <strong>das</strong> wirklich sein? Viele Gäste<br />
greifen gerne auf Einwegservietten zurück<br />
und bedienen sich nach Herzenslust<br />
am Serviettenspender. Dass dabei<br />
nicht jede Serviette genutzt wird und<br />
einfach am Tisch oder Teller (im Prinzip<br />
noch sauber) zurückgelassen wird,<br />
hat wohl jeder Gastronom des Öfteren<br />
schon erlebt. Dabei werden nicht nur<br />
Ressourcen verschwendet, sondern es<br />
wird auch unnötig Müll produziert, außerdem<br />
entstehen Kosten, die nicht<br />
sein müssen. Kurz gesagt: Die meisten<br />
Papierservietten sind weder umweltfreundlich<br />
noch nachhaltig, aber dafür<br />
praktisch. Es gibt sie in großer Zahl und<br />
mit einer breiten Auswahl an Motiven<br />
abgepackt zu kaufen und <strong>das</strong> Entsorgen<br />
nach dem Abservieren geht schnell. Alternativen<br />
zu den herkömmlichen Einwegservietten<br />
können umweltfreundliche<br />
Varianten sein. Beispielsweise<br />
Servietten aus Recyclingpapier und<br />
Bambus – <strong>das</strong> schont die Baumbestände,<br />
außerdem wird bei der Herstellung<br />
weniger Energie und Wasser verbraucht<br />
und die Servietten sind biologisch abbaubar.<br />
Es gibt sie als Cocktailserviette,<br />
klassische Papierserviette oder Besteckserviette,<br />
auch mit dem eignen<br />
Logo können diese Servietten bedruckt<br />
werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit, die Tischkultur<br />
etwas nachhaltiger zu gestalten,<br />
ist die Verwendung von Stoffservietten.<br />
Die Ökobilanz kann sich sehen lassen,<br />
denn Servietten aus Stoff können mehrfach<br />
verwendet werden, wodurch weniger<br />
Müll entsteht. Am besten werden sie<br />
mit energiesparenden Waschmaschinen<br />
und entsprechenden Waschmitteln gewaschen.<br />
Stoffservietten gibt es sogar<br />
aus 100 % Bio-Baumwolle aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau und frei von<br />
Plastik. Die umweltfreundlichen Modelle<br />
lassen sich genauso gut zu kunstvollen<br />
Formen falten und sind ein Hingucker<br />
auf dem Tisch. Eine entsprechend<br />
gute Verarbeitung sorgt dafür, <strong>das</strong>s die<br />
Servietten auch nacht etlichen Waschgängen<br />
gut aussehen und sich gut anfühlen.<br />
Es gibt sie in verschiedenen Größen<br />
und Farben.<br />
Nachhaltiges Porzellanservice<br />
Auch bei Tellern, Gläsern, Menagen<br />
und Co. gibt es nachhaltige Konzepte.<br />
In der Manufaktur „feinedinge“ von<br />
Sandra Haischberger beispielsweise<br />
entsteht Tableware in reiner Handarbeit.<br />
Ganz nach dem Motto „Nachhaltige<br />
Produkte – handmade in Vienna“ ist<br />
die Geschirrserie RAW ein echtes Highlight.<br />
Überschüssige Porzellangießmasse<br />
wird nicht weggeschmissen, sondern<br />
recycelt. So entsteht ein neues Porzellanservice<br />
mit dem Namen RAW. Alle<br />
Stücke dieser nachhaltigen Serie sind<br />
innen transparent glasiert und an den<br />
Außenseiten unglasiert, geschliffen und<br />
absolut spülmaschinenfest. Jede Charge<br />
ist einmalig, denn bei der Wiederaufbereitung<br />
der Porzellanmasse entstehen<br />
laufend neue, nicht vorhersehbare Farben.<br />
In noch weichem Zustand werden<br />
die Produkte mit einer Vignette gestempelt.<br />
Auf diese Weise werden der Entstehungsmonat<br />
und <strong>das</strong> -jahr markiert.<br />
Absolute Unikate, die alltagstauglich,<br />
modern, handgefertigt und den Recyclinggedanken<br />
in den Alltag holen. (www.<br />
feinedinge.at)<br />
Umweltfreundliche Lösungen<br />
Das Ziel von Halek ist es, aktiv an einer<br />
Neuausrichtung mitzuarbeiten und<br />
den Trend bewusst in Richtung Nachhaltigkeit<br />
zu lenken. Bereits seit einigen<br />
Jahren bietet der Gastro-Großhandel optimal<br />
verwendbare Produkte für alle Bereiche<br />
an, die durch einfaches Handling,<br />
Temperaturbeständigkeit, Optik und<br />
umweltfreundliche Werkstoffe schon<br />
unzählige Kunden begeistern konnten.<br />
Um die Auswahl der passenden Verpackungen<br />
und Rohstoffe für anspruchsvolle<br />
Kunden zu vereinfachen hat sich<br />
<strong>das</strong> zukunftsorientierte Unternehmen<br />
etwas einfallen lassen – nämlich eine<br />
hausinterne Zertifizierung. Das ECO<br />
STAR by Halek Label kennzeichnet Produkte,<br />
die durch Umweltfreundlichkeit<br />
und Preis-Leistungsverhältnis überzeugen.<br />
Alle Produkte aus Karton, Bio-Karton,<br />
Zuckerrohr oder Palmblatt werden<br />
so übersichtlich gekennzeichnet. Die<br />
Kennzeichnung garantiert darüber hinaus,<br />
<strong>das</strong>s diese Artikel als Altpapier, Kompost<br />
oder auch über Restmüllsammlung<br />
bequem und sorgenfrei entsorgt werden<br />
können.<br />
www.halek.at<br />
Fotos: Halek
104 TISCHKULTUR<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Tipp aus der Praxis<br />
Arbeiten, wo andere Urlaub<br />
machen<br />
Im Weißen Rössl am Wolfgangsee, da war die Gastro-Welt<br />
unter Oberkellner Leopold, gespielt von<br />
Peter Alexander, noch in Ordnung. Das zwischenzeitliche<br />
Chaos, die Intrigen, die hochrangigen Gäste,<br />
<strong>das</strong> anschließende Happy End - der Oberkellner<br />
hatte alles im Griff und war damals eine angesehene<br />
Persönlichkeit.<br />
Anders heute… Am Arbeitsmarkt ist seit Jahren<br />
der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie<br />
ein großes Thema. Aber jede Saison zeigt<br />
es uns aufs Neue: Jammern hilft nicht weiter. Ich<br />
sehe es als unsere zentrale und wichtige Aufgabe,<br />
ein Umdenken einzuleiten. Denn sind wir uns ehrlich:<br />
Wer im Tourismus arbeitet, der arbeitet dort,<br />
wo andere Urlaub machen - also eigentlich an den<br />
schönsten Plätzen der Welt. Wir müssen daher die<br />
Berufe in der Tourismus- und Hospitality-Branche<br />
wieder attraktiver und wertiger gestalten. Nur so<br />
kommen wir nachhaltig an gutes Personal.<br />
Dazu gehört für mich auch die Wertigkeit einer<br />
schönen Tafelkultur zu vermitteln. Ein Tisch mit<br />
schönem Porzellan, klingenden Gläsern und glänzendem<br />
Besteck gibt ein völlig anderes Lebensgefühl.<br />
Dieses Lebensgefühl zu spüren und <strong>das</strong> Begehren<br />
danach zu wecken, ist für mich ein wichtiger<br />
Bestandteil, <strong>das</strong>s weiterhin auch zukünftige ExpertInnen<br />
in der Tourismus- und Hospitality-Branche<br />
Sinn und Leidenschaft in ihrer Tätigkeit sehen und<br />
wir damit Österreichs weltweit bekannte Gastfreundschaft<br />
weiterhin auf ein hohes Niveau stellen<br />
können.<br />
Euer Helmut Hutterer<br />
Geschäftsführer Firma Helmut Hutterer<br />
www.helmuthutterer.at<br />
Foto: Helmut Hutterer<br />
Kunstvolle Dekore<br />
Die Porzellanfabriken<br />
Christian<br />
Seltmann präsentiert<br />
die Serie „LI-<br />
BERTY“. In der großen<br />
Müslischale<br />
lassen sich Smoothie<br />
Bowls, Porridge oder<br />
auch Müslis anrichten.<br />
Beim Aufbrühen<br />
von Kaffee spielt nicht nur die Wahl der richtigen Bohne oder<br />
die Art der Zubereitung eine wichtige Rolle. Die Tasse, aus<br />
der <strong>das</strong> Lieblingsgetränk getrunken wird, nimmt einen ebenso<br />
wichtigen Stellenwert ein. Daher bietet <strong>das</strong> Sortiment von<br />
„LIBERTY“ für alle Liebhaber die passende Tasse. Die Formensprache<br />
der Serie ist weich, ergonomisch und fließend. Der<br />
Dekor „Krakelee“ ist leicht reliefartig ausgearbeitet und erinnert<br />
an alte Ölgemälde. Der Dekor „Bronze“ hingegen wartet<br />
mit Metall-Effekt auf – in seidenmatt. Die beiden Linien lassen<br />
sich auch harmonisch miteinander kombinieren.<br />
www.seltmann.com<br />
Servietten im<br />
Sommerdesign<br />
Die hochwertigen<br />
Servietten<br />
der Royal Collection<br />
Serie „Lines“<br />
lassen ein Gefühl<br />
von sommerlicher<br />
Leichtigkeit<br />
in die Restaurants<br />
und auf die<br />
Seeterrassen der<br />
Gastronomie einziehen. Die Premium-Servietten im maritimen<br />
Look sind in verschiedenen Trendfarben in Österreich erhältlich<br />
und können durch farblich abgestimmte Tischläufer<br />
und Kerzen ergänzt und in Szene gesetzt werden. Die Servietten<br />
der ROYAL Collection von PAPSTAR zeichnen sich durch<br />
eine gute Faltbarkeit aus, sind extrem formstabil und weich<br />
im Hautkontakt. Entwickelt und hergestellt wird <strong>das</strong> gesamte<br />
ROYAL-Sortiment im Umwelt-zertifizierten Produktionsbetrieb<br />
am PAPSTAR-Standort in Spittal an der Drau. Sichtbare<br />
Zeichen der umweltschonenden Produktion und des verantwortungsvollen<br />
Einsatzes nachwachsender Rohstoffe in<br />
der Herstellung und bei den Verpackungen sind geprüfte Umweltstandards<br />
wie <strong>das</strong> „Nordic Ecolabel Svanen“, <strong>das</strong> „FSC-<br />
Label“ und der „Keimling“ als Hinweis der Kompostierbarkeit.<br />
www.papstar.com<br />
Foto: Seltmann<br />
Foto: Papstar
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TISCHKULTUR 105<br />
Akzente auf dem Tisch<br />
Wenn es um Premium Tischkultur<br />
geht, ist Helmut Hutterer als Generalimporteur<br />
des deutschen Qualitätsherstellers<br />
und Weltmarktführers Bauscher<br />
Hotelporzellan österreichweit<br />
gefragt. Das Dekor „Pearls“ der Kollektion<br />
„Purity“ aus Noble China setzt Akzente<br />
auf jeden Tisch. Die zarte Perlenstruktur<br />
auf den vollen Flächen der Teller und<br />
Platten sorgt für ein haptisches, edles Relief.<br />
Die elegante Kollektion „Purity“ wird<br />
in der Dekorlinie „Reflections“ mit einem<br />
grafischen, facettenschliffartigen Relief<br />
auf der Fahne versehen. Es entsteht ein<br />
spannendes Licht-und Schattenspiel:<br />
<strong>das</strong> Relief reflektiert bei jedem Drehen<br />
<strong>das</strong> Licht anders und funkelt dabei wie<br />
ein Diamant. Die neuen warmen Farben<br />
und die natürliche Steinstruktur der<br />
Kollektion „Sandstone“ erinnern an die<br />
Aromen exotischer Gewürze und ferne<br />
Länder. Die typische Steinoptik der Teller<br />
und Platten entsteht dabei durch die<br />
seidenmatten Flächen mit leicht schimmernden<br />
Strukturen.<br />
www.helmuthutterer.at<br />
Besonderes Lampenkonzept<br />
Lichter schaffen eine gemütliche Atmosphäre<br />
und setzen Akzente, wenn es<br />
darum geht, ein besonders Flair in Räumen<br />
zu schaffen. Ein besonderes Highlight<br />
im Bereich Accessoires hat dieses<br />
Jahr Sompex auf den Markt gebracht,<br />
nämlich die LED-Lampe „TOP“. Sie verwandelt<br />
beinahe jede Flasche in einen<br />
kreativen Lampenständer, wobei es<br />
durch den lebensmittelechten Silikon-<br />
Stopfen egal ist, ob es sich um eine volle<br />
oder leere Flasche handelt. „TOP“ ist<br />
regenfest und kann dadurch sowohl im<br />
Innen- als auch im Außenbereich genutzt<br />
werden. Durch die Dimmfähigkeit<br />
lässt sich die Lampe jederzeit ganz nach<br />
Ambiente und Stimmung anpassen. So<br />
lässt sich im Handumdrehen eine stylische<br />
Beleuchtung mit einzigartigem<br />
Look zaubern, welche Gäste zum längeren<br />
Verweilen einlädt.<br />
www.rechberger.at<br />
Foto: Rechberger Foto: BHS Tabletop<br />
Foto: BHS Tabletop<br />
Trendfarbe<br />
Lavender<br />
Die Porzellankollektion Vibes von<br />
Schönwald lädt auf eine Zeitreise<br />
ein. Es handelt sich bei dem Dekorkonzept<br />
um eine neue Art der<br />
Hommage an <strong>das</strong> Stäbchenrelief,<br />
mit seiner Reminiszenz an die 60er<br />
Jahre, bei der die Motive den Retro-Trend<br />
aufgreifen und die Farben<br />
Lavender, Moss und Rain in natürlicher<br />
Harmonie mit dem cremefarbenen<br />
Noble China Scherben<br />
auftreten. Im Ergebnis bringt <strong>das</strong><br />
Dekorkonzept eine wohltuende<br />
Frische auf die Tafel. Speziell die<br />
Farbe Lavender ist in der virtuellen<br />
Welt beliebt: Very Peri, die Pantone<br />
Farbe 20<strong>22</strong>, gibt ihr bereits starke<br />
online Präsenz. Stabilität und Gelassenheit<br />
wird mit dem Farbton<br />
assoziiert, der wie viele Violett-<br />
Töne Optimismus transportiert.<br />
Dem internationalen Trendforschungsunternehmen<br />
WGSN<br />
und dem Farbspezialisten Coloro<br />
zufolge wird sich dieser Farbtrend<br />
zukünftig auch in der realen<br />
Welt etablieren. Zu erwarten<br />
ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> ähnliche, noch etwas<br />
hellere „Digital Lavender“ in 2023<br />
kommt. Wer heute in Lavender investiert,<br />
hat somit schon die angesagten<br />
Farben des Jahres 2023 auf<br />
dem Tisch versammelt.<br />
www.bhs-tabletop.com
Hotel<br />
Seite 106 bis Seite 127<br />
Tourismus &<br />
Hotellerie<br />
Sommer in Österreich<br />
Auch wenn die Pandemie <strong>das</strong> Reisen nicht mehr<br />
einschränkt, hat Österreich als Tourismusland<br />
immer noch mit der Inflation und der Konkurrenz<br />
anderer Länder zu kämpfen. Womit man hierzulande<br />
punkten kann und wieso die Prognosen<br />
gut aussehen, erfahren Sie im Folgenden. <br />
Seite 108<br />
Hotelrestaurants<br />
Hotelrestaurants können sich meist allein von<br />
Hotelgästen nicht über Wasser halten. Jedoch<br />
„trauen“ sich Einheimische oft nicht in die Räume.<br />
Unterschiedliche Konzepte verweisen auf<br />
eine Vielzahl an Möglichkeiten, dem entgegenzuhalten.<br />
Seite 116
6-7/20<strong>22</strong><br />
AKTUELLES 107<br />
Konstruktive Zusammenarbeit<br />
Susanne Kraus-Winkler, die neue Staatssekretärin für Tourismus, gibt <strong>GASTRO</strong> einen kleinen<br />
Einblick, wie sie ihre Agenden künftig umsetzen möchte.<br />
Frau Kraus-Winkler, wie möchten Sie<br />
Ihre neue Position anlegen und was sehen<br />
Sie als die dringlichste Aufgabe in<br />
diesem Bereich?<br />
Ich werde intensiv meine langjährige Erfahrung<br />
und mein touristisches Knowhow<br />
auf allen Ebenen einbringen und mit<br />
meinem ganzen Herzblut für den Tourismusstandort<br />
Österreich immer wieder<br />
Lösungen für die Herausforderungen<br />
der Branche initiieren. Im Staatssekretariat<br />
wollen wir neben den brennendsten<br />
Tagesthemen vor allem auch strategische<br />
Prozesse als Basis für politische<br />
und branchennotwendige Entwicklungen<br />
starten und koordinieren.<br />
Was ist <strong>das</strong> wesentlichste Element für<br />
einen erfolgreichen Tourismus-Sommer<br />
in Österreich?<br />
Nach 2 Jahren Pandemie mit noch nie<br />
dagewesenen Betriebsschließungen<br />
ist dieser Sommer jetzt eine besonders<br />
große Herausforderung, denn neben<br />
dem Mitarbeitermangel, kamen noch<br />
die Teuerungswelle und <strong>das</strong> Thema der<br />
Energieunsicherheit dazu. Es braucht unternehmerseits<br />
viel mehr an Flexibilität,<br />
um diesen Strukturwandel bewältigen zu<br />
können, ohne <strong>das</strong>s die Angebotsqualität<br />
leidet, damit Österreich als Tourismusland<br />
weiterhin wettbewerbsfähig bleibt.<br />
Also Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit<br />
bleiben auch bei veränderten Angebotsstrukturen<br />
immer <strong>das</strong> A und O der Servicequalität.<br />
Was wünschen Sie sich von der Politik<br />
für den Tourismus?<br />
Von der Politik wünsche ich mir eine<br />
konstruktive und verantwortungsbewusste<br />
Zusammenarbeit von allen Vertretern<br />
jeglicher Couleur, denn nur gemeinsam<br />
wird es uns gelingen, dem für<br />
Österreich so wichtigen Tourismus wieder<br />
zu bekannter Stärke zu verhelfen.<br />
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler<br />
will neben den Tagesthemen auch<br />
strategische Prozesse als Basis für<br />
politische und branchennotwendige<br />
Entwicklungen starten.<br />
Foto: Nadine Studeny<br />
An welchen Stellschrauben muss langfristig<br />
gedreht werden, um einen verträglichen<br />
Tourismus zwischen Gast<br />
und lokaler Bevölkerung zu gewährleisten?<br />
Nachhaltigkeit spielt selbstverständlich<br />
auch im Tourismus eine große Rolle. Um<br />
langfristig erfolgreich zu sein, gilt es eine<br />
Balance zwischen den Bedürfnissen des<br />
Gastes und den Anliegen der lokalen Bevölkerung<br />
zu finden. Tourismus bringt<br />
den Menschen in den Regionen Einkommen<br />
und muss gleichzeitig ermöglichen,<br />
<strong>das</strong>s die regionale Lebensqualität erhalten<br />
bleibt bzw. gestärkt werden kann.<br />
Sehen Sie einen Vorteil darin, <strong>das</strong>s<br />
der touristische Bereich nun im Wirtschaftsministerium<br />
angesiedelt ist?<br />
Dass zukünftig ein gemeinsames Ministerium<br />
die Kompetenzen für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus abdecken wird, ist<br />
ein richtiger Schritt und notwendig, um<br />
die zahlreichen Herausforderungen auf<br />
dem Arbeitsmarkt zu bewältigen.<br />
DER SLOW FOOD KÄRNTEN GUIDE 20<strong>22</strong><br />
Eine kulinrische Reise durch Kärnten<br />
Konsequent setzt Kärnten auf die gelebte Partnerschaft von<br />
Lebensmittelproduzenten und Köchen für eine nachhaltige<br />
Ernährungs- und Esskultur. Der neue Slow Food Kärnten<br />
Guide 20<strong>22</strong> sorgt für eine kulinarische Ent deckungsreise und<br />
präsentiert Restaurants, Alm hütten und Buschenschenken,<br />
Hofläden,MärkteundFeste.<br />
Den Slow Food Kärnten Guide erhalten Sie unter<br />
www.kaernten.at/slowfoodguide.<br />
Sie können zwischen der gedruckten Variante um € 7,-<br />
und der kostenlosen digitalen Ausgabe wählen.
Foto: Salzburgerland Tourismus<br />
Die Aussichten<br />
sind gut
6-7/20<strong>22</strong><br />
TOURISMUS 109<br />
Das sagt zumindest eine Studie im Auftrag der Österreich Werbung zum Thema<br />
Sommertourismus in Österreich.<br />
Von Petra Pachler<br />
Die potenziellen Gäste sitzen auf<br />
gepackten Koffern, Covid ist so<br />
gut wie kein Thema mehr und<br />
die Reisefreiheit ist weitgehendst<br />
gegeben. Also alles paletti? Der Tourismus<br />
als Selbstläufer? Nicht ganz, denn<br />
Reisefreiheit bedeutet auch Konkurrenz<br />
aus dem Ausland und die Inflation ist<br />
schließlich auch noch da.<br />
Es sind die seit Jahren erfolgreichen<br />
Tools, auf die man auch heuer setzt:<br />
Kulinarik, intakte Landschaften - wobei<br />
die Entdeckung der Natur als Erholungsraum<br />
eine junge Entdeckung ist,<br />
die erst ab dem 18. Jahrhundert Einzug<br />
hielt, so Philosoph Konrad Paul Liessmann<br />
- und die herzliche Gastfreundschaft<br />
im Kernland dieser Kategorie.<br />
Wobei letztes gerade auf eine harte<br />
Probe gestellt wird angesichts des eklatanten<br />
Fachkräftemangels und Insider<br />
bereits von einem generellen Mitarbeitermangel<br />
sprechen und froh wären,<br />
würden sich überhaupt noch genügend<br />
Bewerber einstellen. Diese zu Fachkräften<br />
zu machen, wäre dann der zweite<br />
Schritt. Der Expertentipp an alle Arbeitgeber<br />
dazu lautet: „Ihre Homepage<br />
muss gut sein!<br />
Digitalisierung ist durch nichts<br />
mehr aufzuhalten<br />
Die Österreichischen Tourismustage<br />
als größte Branchenveranstaltung<br />
hat <strong>das</strong> diesjährige Treffen unter <strong>das</strong><br />
Motto „ReDesign Tourism I now“ gestellt,<br />
was so ziemlich alles aussagt.<br />
Konzepte für die Zukunft des Tourismus<br />
prägten die Inhalte, die ganz<br />
stark auf Digitalisierung in allen Bereichen<br />
fokussierte. „Digitalisierung<br />
ist der Punkt“, ist auch Richard David<br />
Precht, deutscher Publizist und Philosoph,<br />
überzeugt.<br />
„Die Tourismusvereine stehen damit<br />
im digitalen Wettbewerb!“ – ist die<br />
Kernaussage der Herausforderung.<br />
Auf und davon<br />
Der Philosoph Konrad Paul Liessmann<br />
eröffnete bei den ÖTT seinen Vortrag unter<br />
dem Titel „Auf und davon“ mit einem<br />
Exposé zur Bedeutung des Urlaubes, der<br />
eine deutliche Veränderung erfahren hat.<br />
Dessen ursprüngliche Bedeutung, nämlich<br />
„Feiertage“, spiegelt sich noch heute<br />
im englischen Begriff für Urlaub, den<br />
„Holidays“ wider und sollte den Erholungsfaktor<br />
im Mittelpunkt haben. Tatsächlich<br />
hat sich der Urlaub aber komplementär<br />
zur Arbeitswelt entwickelt:<br />
Nämlich möglichst viel hineinzupacken.<br />
Viele Touristiker haben allerdings erkannt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> nicht <strong>das</strong> Gelbe vom Ei<br />
sein kann und setzen bereits auf Gegenstrategien:<br />
Slow ist der große Hoffnungs-<br />
Mit dem Rad durch Österreich<br />
Die Radkampagne der Österreich<br />
Werbung startet ins vierte Jahr<br />
und widmet sich heuer den Themen<br />
„Genussrad“ und „Mountainbike“ Die<br />
Kampagne, die gemeinsam mit sechs<br />
Landestourismusorganisationen, Regionen<br />
und Wirtschaftspartnern durchgeführt<br />
wird, ist mit einem Budget von<br />
1,1 Mio. Euro ausgestattet.<br />
Demzufolge dominiert dieses Thema<br />
auch die touristischen Konzepte<br />
der Bundesländer: Im Burgenland<br />
wurde im Rahmen der großen Radinfrastruktur-Offensive<br />
in Rekordzeit am<br />
Geschriebenstein mit den Burgenland-<br />
Trails ein Natur-Mountainbike-Paradies<br />
realisiert. Die Trails setzen neue<br />
Maßstäbe. Von der Länge mit vorerst<br />
40 Kilometern, der Vielfalt auf über<br />
300 km2, der minimal-invasiven Bauweise<br />
bis zum Klima-Vorteil des Ganzjahres-Angebots.<br />
Die neue Rad-Tourismusstrategie<br />
2025 in Niederösterreich<br />
hat den Genuss im Mittelpunkt. Zudem<br />
möchte sich <strong>das</strong> Land als DAS<br />
Radland im Herzen Europas positionieren,<br />
in den kommenden fünf Jahren<br />
sind hier Investitionen von 13<br />
Mio. Euro geplant. Denn die wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Radtourismus<br />
ist beachtlich: Umsätze von<br />
rund 252 Mio. Euro hängen mit dem<br />
Radtourismus in NÖ zusammen, im<br />
Schnitt gibt ein Radler, der nächtigt,<br />
94 Euro pro Tag aus. Das Ziel ist deshalb<br />
auch, den Gästen viele attraktive<br />
Stationen zum Verweilen anzubieten,<br />
um den Nächtigungsanteil der<br />
Radgäste zu steigern und die Wertschöpfung<br />
weiter zu erhöhen.<br />
In OÖ setzen die 15 neuen Genuss-Radrundrouten<br />
über insgesamt<br />
700 Kilometer, ausgehend vom Donauradweg<br />
ins Hinterland und wieder<br />
zum Ausgangspunkt zurück, einen<br />
diesbezüglichen Brückenschlag.<br />
Foto: TineSTEINTHALER_KaerntenWerbung
110 TOURISMUS<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Besondere Welllness-Angebote, wie hier die Schneesauna im burgenländischen<br />
AVITA Resort, tragen viel zur Buchungsentscheidung bei.<br />
Foto: Burgenland Tourismus_Peter Podpera<br />
Bereits 50 Betriebe zählen zu den<br />
Genusspartnern in Schladming.<br />
Foto: wildbild.at<br />
träger, ebenso offline im Urlaub sowie Digital<br />
Detox (Digital darf nur die Buchung<br />
sein und alles, was den Komfort sichert)<br />
und vor allem <strong>das</strong> Naturangebot. Oberösterreich<br />
setzt mit seinem Angebot Naturschauspiel<br />
seit Jahren auf dieses Thema<br />
und bietet heuer 137 geführte Touren<br />
dazu an. Die mehrfach ausgezeichnete<br />
Naturraum-Leitkampagne, die heuer<br />
endet, setzte nochmals den Fokus genau<br />
auf diesen Bereich und generierte unter<br />
anderem 235 Millionen Sichtkontakte<br />
mittels Online-Werbung, zusätzlich<br />
konnten mit den Geschichten rund um<br />
Oberösterreichs Naturräume 35,4 Millionen<br />
Leser erreicht werden.<br />
Der boomende Campingtourismus<br />
mit seinem luxuriösen Zusatzangebot<br />
Glamping, bei dem unter anderem auch<br />
Luxushotels den Campern Stellplätze<br />
und die Nutzung der Infrastruktur zur<br />
Verfügung stellen, unterstreicht <strong>das</strong> Bedürfnis<br />
nach Natur.<br />
Gemeinsam zum Ziel<br />
Dazu die omnipräsente Kulinarik-Strategie,<br />
die in allen Bundesländern touristisch<br />
die Hauptrolle spielt und zusätzlich<br />
noch über Metathemen spezifisch<br />
auf die Regionen heruntergebrochen<br />
wird.<br />
So hat man in Schladming mit dem<br />
Projekt der Genusspartner <strong>das</strong> Ziel,<br />
noch mehr Lebensmittel und Produkte<br />
der regionalen Direktvermarkter in<br />
die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe<br />
zu bringen. Mehr als 50 Betriebe<br />
aus der Region sind bereits dabei<br />
und es wurde eine Kooperation mit<br />
dem Netzwerk Kulinarik gestartet, <strong>das</strong><br />
hinter der Qualitäts- und Herkunftssicherung<br />
der AMA Genuss Region steht.<br />
Ein „Schladming-Dachstein Genusspartner“<br />
ist nun ein geprüfter Betrieb,<br />
der sich einer regelmäßigen Qualitätsund<br />
Herkunftssicherung einer unabhängigen<br />
Kontrollstelle zu unterziehen<br />
hat. Der Tourismusverband der Region<br />
unterstützt mit einer eigenen Online-Plattform<br />
und umfassenden Aktivitäten<br />
in Social-Media-Kanälen. Die<br />
während der Pandemie aufgetretenen<br />
Versorgungsengpässe rückten die Direktvermarkter<br />
der Region in den Vordergrund,<br />
der „Bauer ums Eck“ wurde<br />
wieder relevant.<br />
www.schladming-dachstein.at<br />
Bei den Mostviertler Feldversuchen<br />
soll die Region Schritt für Schritt zur kulinarischen<br />
Ausnahmeregion werden.<br />
Ein kulinarisches Experiment nennen es<br />
die beteiligten Gastronomen und Produzenten,<br />
wenn sie gemeinsam mit ihren<br />
Gästen auf allerhöchstem Niveau Neues<br />
ausprobieren. „Wir loten die Grenzen<br />
des Machbaren aus“, so die Protagonisten.<br />
Seit 2019 steht die Vielfalt der regionalen<br />
Produkte im Mittelpunkt, die<br />
weit über die Dindl hinausgeht und hat<br />
seither – trotz Corona -600 Gäste neugierig<br />
gemacht.<br />
www.mostviertel.at<br />
Laut Liessmann schafft der Tourismus<br />
eine spezifische Form der Begegnung<br />
zwischen jenen, die kommen und<br />
jenen, die dort sind, die Entspannung<br />
schafft. Urlaub sei die vorweggenommene<br />
Utopie, die Erfüllung von Sehnsüchten.<br />
Zitat<br />
„Touristiker von heute inszenieren keine Urlaubsräume<br />
mehr, sondern sind Lebensraumgestalter für Gäste und<br />
Einheimische.“<br />
Essenziell sei es, die Ansprüche der Einheimischen und Gäste mit der Natur und<br />
Landschaft zu vereinbaren. Für ihn hat der Tourismus als wirtschaftliche Triebkraft<br />
die Rolle des Katalysators für eine Mobilitätswende im ländlichen Bereich<br />
übernommen.<br />
Jan Schubert, Destinationsmanager Pfronten im Allgäu<br />
Foto: Gemeinde Pfronten
6-7/20<strong>22</strong><br />
TOURISMUS 111<br />
Konrad Paul Lissmann, Oliver Fritz, Richard<br />
David Precht und Robert Seeber: Sie alle<br />
brachen eine Lanze für die Nachhaltigkeit<br />
im Österreichischen Tourismus.<br />
Fotos: ÖW Ben Leitner/ÖHV Lechner<br />
Es wird ein anderer Tourismus aus<br />
der Pandemie hervorgehen, sagt Oliver<br />
Fritz vom Österreichischen Institut<br />
für Wirtschaftsforschung anlässlich der<br />
Österreichischen Tourismustage. Die<br />
boomenden hybriden Veranstaltungen<br />
sind eine davon, was sich beim Forum<br />
Alpbach, laut Geschäftsführer Feri<br />
Thierry bewährt hat.<br />
Für Robert Seeber, Bundesspartenobmann<br />
Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />
der WKO, ist die Resilienz gegenüber<br />
sich rasch ändernden Situationen<br />
als eine der wesentlichsten Faktoren.<br />
Eine Erkenntnis aus Corona, wo der<br />
Tourismus stark betroffen war und flexibel<br />
handeln musste.<br />
Vorhang auf für den<br />
Tourismusstandort<br />
Das Team in der Innovation Marktforschung<br />
in der ÖW stellte bei den ÖTT<br />
die Frage: Wie wird der Sommer 20<strong>22</strong>?<br />
Und beantwortete sie mit „Gut“. Es<br />
sieht gut aus in Österreichs Top-Märkten.<br />
Denn viele wollen nach Österreich<br />
und Österreich ist mit seinem vielfältigen<br />
Urlaubsprodukt gut aufgestellt und<br />
trifft damit die Wünsche der potenziellen<br />
Gäste nach Natur, Kultur und Erholung<br />
sehr gut. Was Österreich auszeichnet<br />
ist, <strong>das</strong>s es sehr Wellness affin ist, so<br />
Natur ist eine der wesentlichsten Module<br />
in der touristischen Vermarktung.<br />
Foto: Gert Perauer<br />
die Fachleute. Das hat so kein anderer<br />
Markt. Die Konkurrenz ist allerdings härter<br />
als im Winter! Abgefragt wurden bei<br />
der Studie, welche Bedürfnisse die Urlauber<br />
haben, mit welchen Gästen wir noch<br />
rechnen dürfen. Ganz klar liegt <strong>das</strong> größte<br />
Potenzial beim Inlandsurlauber, denn:<br />
Wenn nichts mehr geht, <strong>das</strong> geht meistens<br />
doch noch! Und <strong>das</strong> größte Hemmnis?<br />
Die Sehnsucht nach dem Strandurlaub<br />
ist groß!<br />
Die Bevölkerung muss mitziehen<br />
Erfolgreicher Tourismus geht künftig nur unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung,<br />
waren sich die Teilnehmer bei den ÖTT sicher. „Sonst dreht man ihn uns ab“!<br />
Die Bewohner von Hallstatt, Salzburg<br />
oder auch Wien können ein<br />
Lied davon singen: Unüberschaubare<br />
Touristenströme in der Hochsaison,<br />
Innenstadt-Hotspots, die für die lokale<br />
Bevölkerung kaum mehr zugängig<br />
sind und eine ständig überlastete Infrastruktur.<br />
Die Einwohner hatten schon<br />
längst genug und machten die touristische<br />
Entwicklung nicht mehr mit. Das<br />
war vor Corona. Da wurden dann eilig<br />
Konzepte erstellt, die hauptsächlich<br />
mittels Besucherstrom-Lenkung und<br />
Qualitätstourismus auf Basis Preisanhebung<br />
den Tourismus kanalisieren<br />
und erträglich machen sollten. Dank der<br />
Pandemie – damit sogar etwas Gutes –<br />
hat sich <strong>das</strong> Ganze abgekühlt und man<br />
buhlt wieder um Touristen im Land.<br />
Aber auch jetzt geht Qualität vor<br />
Quantität und <strong>das</strong> hat nicht nur mit<br />
dem merkbaren Widerstand der lokalen<br />
Bevölkerung zu tun, sondern auch mit<br />
dem Faktor Nachhaltigkeit. Viele Touristen<br />
heißt auch viel CO2-Ausstoß bei<br />
der Anreise, heißt Mengenbewältigung<br />
in der Hotellerie, heißt Massenabfertigung<br />
in der Gastronomie. In allen Bereichen<br />
bedeutet <strong>das</strong> nicht nur zu viel<br />
von allem hinsichtlich Nachhaltigkeit,<br />
sondern mancherorts auch Qualitätsverlust.<br />
Ökologie und Ökonomie müssen<br />
Hand in Hand gehen, sonst wird es<br />
langfristig nicht funktionieren, da sind<br />
sich alle einig.<br />
„Europa, und damit auch Österreich,<br />
muss die nachhaltigste Region werden<br />
und die Bewohner müssen sich damit<br />
identifizieren – sonst dreht man ihn<br />
uns ab“, so Liessmann. Aber da ist Österreich<br />
auf dem besten Weg, sich zunehmend<br />
als nachhaltiges, verantwortungsvolles<br />
Urlaubsland zu positionieren,<br />
und zwar für alle - Touristen wie<br />
Einheimische. Und die Qualität gab’s<br />
sowieso schon immer!<br />
Foto: WienTourismus Christian Stemper
Green, Eco,<br />
verträglich!<br />
GREEN<br />
FUTURE<br />
Foto: Salzburgerland<br />
info<br />
Grüne Energie durch Biogas<br />
Eine aktuelle Studie der Ökonomen Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut für<br />
Wirtschaftsforschung und Dr. Anna Kleissner von Econmove zeigt: Grünes Gas in Form von Biogas ist<br />
ein Konjunkturmotor für Österreich. Die Forscher raten zu Anschubfinanzierungen durch die öffentliche<br />
Hand, denn 1 Mio. Euro Förderung löst 3,3 Mio. Investitionen aus. Im laufenden Betrieb ist Biogas<br />
genauso wettbewerbsfähig wie andere erneuerbare Energien, außerdem kann Grünes Gas saison- und<br />
wetterunabhängig jederzeit produziert und in den Gasspeichern gelagert werden. Gülle oder jedes<br />
andere organische Material, wie zum Beispiel Lebensmittelabfälle, werden in der Biogasanlage zu CO2<br />
neutralem Strom.<br />
Förderstellen des Bundes sind www.publicconsulting.at oder der Klima Energie Fonds<br />
www.klimaaktiv.at/erneuerbare/biogas.html
6-7/20<strong>22</strong><br />
NACHHALTIGKEIT 113<br />
Nachhaltige Konzepte entscheiden über den touristischen Erfolg. Österreich soll, wie bereits<br />
2018 im Plan T verankert, DIE nachhaltigste Region Europas werden. Von Petra Pachler<br />
Pandemie, Klimawandel und verstärkte<br />
Bewusstseinsbildung zu<br />
diesem Thema haben die Entwicklung<br />
hin zur Nachhaltigkeit<br />
beschleunigt und sie wird, wie bei den<br />
Tourismustagen deutlich wurde, die touristische<br />
Zukunft bestimmen. Österreichs<br />
Perspektiven als Green Destination, die<br />
Zukunft der Mobilität, aber auch <strong>das</strong> verträgliche<br />
Miteinander, stehen im Fokus.<br />
Denn die Zukunftsvision heißt laut Experten:<br />
New Culture of Travelling und bedeutet,<br />
„Nicht ‚der Gast ist König‘, dem alle<br />
Bedürfnisse erfüllt werden, sondern wir<br />
suchen uns die Gäste, die zu uns passen“.<br />
Die Accor Hotels lassen Pölster und Decken<br />
aus receycelten Plastik herstellen.<br />
Foto: Abaca Press_ Jean Blaise Hall<br />
Zitat<br />
„Ein nachhaltiger Tourismus fördert<br />
ein Urlaubserlebnis, <strong>das</strong> einen geringen<br />
Fußabdruck hinterlässt, also mögliche<br />
Belastungen sowohl in der Destination<br />
als auch für die Umwelt generell sowie<br />
auch für die Bereisten weitestgehend<br />
reduziert und gleichzeitig einen<br />
positiven Beitrag für die Entwicklung<br />
der Destination leistet. “<br />
Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung betrieblicher<br />
Umweltschutz und Umwelttechnologie im Klimaschutzministerium,<br />
zuständig für <strong>das</strong> Österreichische<br />
Umweltzeichen<br />
Doch was ist nachhaltiger<br />
Tourismus?<br />
Green, Eco oder sanft – wie immer man<br />
es nennen möchte, immer steckt ein<br />
Gedanke dahinter: Ressourcen sollen<br />
so genutzt werden, <strong>das</strong>s ökonomische,<br />
soziale und ästhetische Bedürfnisse zufrieden<br />
gestellt werden sowie ökologische<br />
Prozesse und lebenswichtige Systeme<br />
erhalten bleiben (UNWTO). Im<br />
Tourismus steht dabei der Fokus stark<br />
auf An- und Abreise und so werden Regionen<br />
aktiv. Für Martin Klässner, Gründer<br />
has.to.be GmbH, werden Elektromobilität<br />
und Ladeinfrastruktur zum<br />
Wettbewerbsfaktor für Destinationen.<br />
„So haben sich bereits 56 Prozent der<br />
Gäste mit Elektrofahrzeug aufgrund<br />
fehlender Ladeinfrastruktur gegen ein<br />
Hotel entschieden“, so Klässner, und ist<br />
überzeugt, „<strong>das</strong>s in drei Jahren alle Destinationen<br />
ein Problem haben, die sich<br />
jetzt nicht um <strong>das</strong> Thema Infrastruktur<br />
für Elektromobilität kümmern“.<br />
Kärnten bietet seinen Gästen ein gut<br />
ausgestattetes E-Bike Verleihsystem<br />
und ein dichtes Netz an öffentlichen E-<br />
Tankstellen und zusätzlich über 150 Lademöglichkeiten<br />
allein bei Hotels, Campingplätzen,<br />
Ausflugszielen und Sportanlagen.<br />
Auf grüne Mobilitätsinitiative setzt<br />
man auch am Wilden Kaiser: Beratung<br />
zur Bahnanreise samt kostenlosem<br />
Transfer sowie gratis Rad-Nutzung vor<br />
Ort – den Gästen stehen 20 „Regio Räder“<br />
zur Verfügung sowie kostenlose<br />
Wander- und Seebusse.<br />
Die intakte Natur in Österreich ist Grundbaustein<br />
für nachhaltigen Tourismus.<br />
Foto: Salzburgerland<br />
Heute Kür, morgen Pflicht!<br />
An vielen Stellschrauben zum Thema<br />
Nachhaltigkeit wird schon länger in der<br />
Hotellerie gedreht, die Präsident Walter<br />
Veit, als „Speerspitze des Tourismus“ tituliert.<br />
Neubauten werden ganz grundsätzlich<br />
unter nachhaltigen Aspekten<br />
getätigt, Materialen so weit als möglich<br />
regional lukriert und der größte Brocken<br />
mit dem höchsten Einsparungspotenzial,<br />
die Energie, wird mittels unterschiedlicher<br />
Alternativen angegangen. Mit<br />
Hackschnitzel und Pellets agieren die einen,<br />
auf Photovoltaik oder Biogas-Anlagen<br />
setzen die anderen.<br />
Auch <strong>das</strong> ÖHV Praktiker Seminar<br />
„Mehr Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb“<br />
am 21.6. <strong>22</strong> widmet sich diesem Thema<br />
und Brigitta Brunner, Leiterin des<br />
ÖHV-Campus, ist überzeugt, <strong>das</strong>s kein<br />
Unternehmen an nachhaltiger Betriebsführung<br />
vorbeikommt: „Die first mover<br />
haben die Pflöcke eingeschlagen, jetzt<br />
müssen auch die anderen handeln. Ziel<br />
des Seminars ist es, <strong>das</strong> große Wort<br />
‚Nachhaltigkeit‘ in kleine, bewältigbare<br />
Teilschritte herunterzubrechen und<br />
anhand von best practice-Beispielen zu<br />
veranschaulichen.“<br />
Foto: BMK Paul Gruber
114 TOURISMUS<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Nachhaltigkeit ist Pflicht für die folgenden<br />
Generationen.<br />
Foto: Salzburgerland<br />
Nadja Blumenkamp, Gastgeberin im Biohotel Rupertus, setzt auf 100 Prozent BIO.<br />
Trotz neuem Spabereich ist <strong>das</strong> Biohotel Rupertus klimaneutral.<br />
Fotos: Hotel Rupertus<br />
Einer dieser „first mover“ ist <strong>das</strong> Biohotel<br />
Rupertus in Leogang: Seit 2015 zu<br />
100 Prozent im Sinne der Regionalität<br />
unterwegs, gesellen sich eine Ziegelbauweise<br />
mit Kalkputz bis zum zweiten<br />
Stock, drüber ein nachhaltiger Holzbau<br />
mit Tonputz. Ton ist atmungsaktiv und<br />
sorgt für angenehmes Raumklima, der<br />
alte „Lösch-Kalk-Fass“ beim Ziegelbau<br />
hat einen hohen ph-Wert und arbeitet<br />
somit als Luftbefeuchter. Stoffe aus regionaler<br />
Baumwolle, Loden und Leinen<br />
und mit dem Ecolabel zertifizierte<br />
Reinigungsmittel sind selbstverständlich.<br />
Auf die Frage: „Wie wird man trotz<br />
neuem Wellnessbereich klimaktiv?“,<br />
antwortet Gastgeberin Nadja Blumenkamp:<br />
„Wir heizen im neuen Wellnessbereich,<br />
wie im restlichen Hotel, biologisch<br />
durch unser Biomasse Heizwerk<br />
und Wasserkraft!“ Eine weitere Photovoltaikanlage<br />
ist geplant und eine Anlage<br />
zur Wärmerückgewinnung wurde<br />
installiert. Der Fuhrpark für Mitarbeiter<br />
wie für Gäste besteht aus E-Mobilität.<br />
Seit 2019 klimaneutral (und seitdem<br />
auch mit dem Green SPA Award ausgezeichnet)<br />
und seit 2020 mit einem<br />
CO 2<br />
-Fussabdruck von 2,41 kg CO 2<br />
(üblich<br />
sind 25 – 45 kg CO 2<br />
) pro Gast und<br />
Übernachtung, passt auch <strong>das</strong> neue Spa<br />
zur Philosophie.<br />
www.rupertus.at<br />
Zitat<br />
„Wir sind die letzte Generation,<br />
die etwas gegen den Klimawandel<br />
unternehmen kann. Deswegen<br />
müssen wir im Tourismus mehr<br />
tun, mutiger sein und schneller<br />
umsetzen.“<br />
Markus Frewein, GF verkehrplus GmbH<br />
Do it yourself!<br />
Die Gruppe der Accor Hotels mit 5.000<br />
Hotels in 110 Ländern zählt zu den<br />
größten Hotelketten weltweit und investiert<br />
aktiv selbst in Nachhaltigkeit.<br />
Accor vertritt mit der Marke greet <strong>das</strong><br />
Kozept, alte Dinge neu zu nutzen (von<br />
Möbeln bis zu Accessoires) und diese<br />
durch nachhaltige Materialien zu ergänzen.<br />
In Deutschland bereits Praxis, eröffnen<br />
im kommenden Jahr auch in Wien<br />
zwei Hotels der Marke greet. 2018 ist<br />
Accor außerdem eine strategische Partnerschaft<br />
mit der Eco-Hotelkette mantis<br />
eingegangen. Bei mantis werden touristische<br />
Angebote so entwickelt, <strong>das</strong>s<br />
Umgebung und lokale Gemeinschaften<br />
respektvoll behandelt werden.<br />
Die nachhaltige Betten-Serie unter<br />
der Marke „LIVE N DREAM“ wurde<br />
selbst entwickelt und beinhaltet Bettdecken<br />
und Kopfkissen aus hochwertiger,<br />
mit recycelten PET-Flaschen hergestellter<br />
Mikrofaser, bis zum Bettrahmen mit<br />
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />
https://all.accor.com<br />
Gemeinwohl als Zukunftsvision<br />
Tourismus ist mehr als eine Zahl im BIP<br />
und auch mehr als <strong>das</strong> Füllen von Betten.<br />
Hier geht es um mehr als Ankünfte,<br />
Foto: verkehrplus Gmbh<br />
Nächtigungszahlen und Umsätze. Der<br />
Mix aus Umweltqualität, dem Wohlbefinden<br />
der Gäste, Mitarbeiter und der<br />
Einheimischen muss sich in der Erfolgsbewertung<br />
niederschlagen. Womit sich<br />
der Kreis wieder schließt: Der Einheimische<br />
ist eigentlich der Hauptdarsteller<br />
im Bühnenstück Urlaub und er mischt<br />
auch die Karten. Ihm Spielregeln an<br />
die Hand zu geben, die er im besten Fall<br />
auch mitbestimmen kann, ist sinnvoll.<br />
Denn seine Mitarbeit entscheidet über<br />
den langfristigen Erfolg einer Destination.<br />
Zahlen aus Studien sprechen eine<br />
deutliche Sprache: Jeder zehnte europäische<br />
Urlauber bucht bereits umweltfreundliche<br />
Hotels, zwei der Drittel der<br />
Generation Z stehen dem Thema Nachhaltigkeit<br />
sensibel gegenüber. Ergo dessen<br />
ist <strong>das</strong> die Zukunft im Tourismus –<br />
und dafür braucht es die Einheimischen.<br />
Südtirol geht <strong>das</strong> Thema relativ radikal<br />
an: Die Südtiroler Landesregierung<br />
will im Sinne eines nachhaltigen Tourismus<br />
eine Bettenobergrenze einführen.<br />
Demnach soll die Bettenanzahl auf dem<br />
Niveau von 2019 eingefroren werden.
6-7/20<strong>22</strong><br />
TOURISMUS 115<br />
Nachhaltiger Urlaub am<br />
Bauernhof<br />
Zukunftsforscher Christian Horx sieht<br />
den ländlichen Raum überhaupt als<br />
Arbeits- und Urlaubszukunft, der boomende<br />
Urlaub am Bauernhof ist ein klares<br />
Indiz dafür. Mehr als 2.000 Bauernhöfe<br />
in Österreich bieten Urlaubspackages<br />
an, bei welchen Mitarbeit am Hof und die<br />
Natur vor der Haustüre die Module sind.<br />
Die neue Plattform www.bauernhofurlaub.info<br />
bringt den richtigen Gast zum<br />
richtigen Bauernhof.<br />
In Südtirol ist es die Vereinigung „Roter<br />
Hanh“, die mit dem Fokus auf BIO,<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit den Urlaub<br />
auf dem Bauernhof setzt und damit<br />
eine der vier tragenden Säulen der Wirtschaft<br />
stützt. 1650 Betrieben finanzieren<br />
mit ihren Mitgliedsbeiträgen den Hauptteil<br />
der Kosten, alle Betriebe unterliegen<br />
den gleichen, hohen Qualitätsstandards.<br />
Frauen im Fokus<br />
So muss am Bauernhof eine eigene Landwirtschaft<br />
betrieben werden, bei der die<br />
Gäste auch zuschauen können. Außerdem<br />
wird ganzjährig ein hofeigenes Produkt<br />
unter dem Titel „Roter Hahn“ angeboten.<br />
www.roterhahn.it<br />
Die Fokussierung auf ein spezielles<br />
Thema ist im Tourismus der Schlüssel<br />
für die Wahrnehmung und damit<br />
zum Erfolg. Linz zum Beispiel gibt sich<br />
heuer weiblich: Feminine Schwerpunkte<br />
werden in den Museen gesetzt und<br />
auch im Brucknerhaus hinsichtlich der<br />
Musikerinnen gesetzt. In der Kommunikation<br />
und in den Erzählungen über<br />
die Stadt holt Linz Tourismus auf seinen<br />
Plattformen Frauen vor den Vorhang.<br />
Und nicht zuletzt ist es der Walk<br />
of Fem auf der Donaupromenade, wo<br />
auf (gold-)gelben Sternen entlang der<br />
Ernst-Koref- ausnahmslos Namen von<br />
Linzerinnen zu sehen sind, die eine<br />
wichtige Rolle zur Entwicklung der<br />
Stadt geleistet haben. Linz verändert,<br />
ist seit Jahren der Werbeslogan der<br />
Stadt und gestaltet im Sommertourismus<br />
Veränderungen.<br />
www.linztourismus.at<br />
Foto: Roter Hahn<br />
Foto: LinzTourismusRobertJosipovic<br />
Foto: Foto Fischer<br />
Auszeichnung<br />
für Lehrlingsausbildung<br />
Staatliches Bundeswappen für<br />
<strong>das</strong> Natur- und Wellnesshotel<br />
Höflehner****Superior: Erneut<br />
wurden die Leistungen des<br />
Familienunternehmens ausgezeichnet,<br />
erstmalig vom Bundesministerium<br />
für Digitalisierung<br />
und Wirtschaftsstandort. Somit<br />
gehört <strong>das</strong> Hotel österreichweit<br />
zu den Top-Ausbildungsstätten.<br />
Weniger als 15 Betriebe erhielten<br />
Ende Mai 20<strong>22</strong> die Auszeichnung<br />
aus staatlicher Hand für ihr Engagement<br />
um die Zukunft junger<br />
Talente. Im Natur- und Wellnesshotel<br />
sind die Lehrlingsausbilder<br />
von der ÖHV zertifiziert. Ebenso<br />
werden regelmäßig fachspezifische<br />
Webinare, Schulungen, weiterführende<br />
Kurse, wie Cocktailoder<br />
Baristakurse, und Ausflüge<br />
zu regionalen Produzenten organisiert.<br />
Darüber hinaus werden<br />
Lehrlingsaustauschprogramme<br />
und Jobrotation-Tage vermehrt<br />
eingesetzt, um Zusammenhänge<br />
innerhalb eines Hotelbetriebs<br />
aufzuzeigen. „Bei uns starten jährlich<br />
etwa fünf Lehrlinge ihre Karriere<br />
und zurzeit bilden wir zehn<br />
aus“, so Geschäftsführer Gerhard<br />
Höflehner.<br />
www.hoeflehner.com
Kost ohne Logis<br />
Hotelrestaurants haben es nicht leicht. Die Hemmschwelle für Einheimische, über ihre<br />
Schwelle zu treten, ist groß. Zu teuer, zu vornehm, eine Speisekarte, die „anders“ ist. Von Petra Pachler<br />
Die Vorurteile sind mitunter also<br />
groß, ergo dessen sind Hoteliers<br />
gefordert, ihre Gastronomie<br />
in die sprichwörtliche Auslage<br />
zu stellen, denn sie brauchen die externen<br />
Gäste. Ein gutes Hotel-Restaurant<br />
allein von den Hotelgästen zu betreiben,<br />
ist schwierig. Familiär geführte Hotels<br />
tun sich hier oftmals leichter, weil sie<br />
mit Ortsansässigen meist in regem Austausch<br />
stehen und ein Beherbergungsbetrieb<br />
nicht selten erst aus einem Gastrobetrieb<br />
entstanden ist.<br />
Pizza geht immer!<br />
Die Kettenhotellerie setzt beim Hotelrestaurant,<br />
<strong>das</strong> Externe anziehen<br />
soll, auf unterschiedliche Konzepte:<br />
Die Gruppe der 25hours Hotels fährt<br />
in allen ihren Restaurants verschiedene<br />
F&B Konzepte. Der einzige rote<br />
Faden besteht darin, <strong>das</strong>s alle Restaurants<br />
von Anfang an als eigenständige<br />
Restaurants vermarktet wurden. So<br />
hat <strong>das</strong> RIBELLI Restaurant in Wien<br />
auch auf keinem Social-Media-Kanal<br />
oder Visitenkarte <strong>das</strong> Wort „25hours<br />
Hotel“ inkludiert - es soll als alleinstehendes<br />
Restaurant betrachtet werden.<br />
Ausnahmslos alle Restaurants<br />
der Gruppe werden stark von lokalen<br />
Gästen besucht, die über Veranstaltungen,<br />
Marketing-Aktionen wie
6-7/20<strong>22</strong><br />
HOTELRESTAURANT 117<br />
In den 25hours Hotels werden die Restaurants völlig eigenständig betrieben und vermarktet .<br />
Fotos: Steve Herud<br />
Flyer, Social Media Kooperationen sowie<br />
Journalisten- und Blogger Kooperationen<br />
erreicht werden. Das macht<br />
sich besonders im „Dachboden“, der<br />
Bar & Lounge im Dachgeschoss des<br />
Wiener 25hours Hotel, bezahlt: Hier<br />
machen die Externen 80 Prozent der<br />
Gäste aus, im RIBELLI sind es 60 Prozent,<br />
etliche davon entfallen auf mittägliche<br />
Geschäftsessen. Gemäß dem<br />
Konzept sind die kulinarischen Favoriten<br />
die Pizzen. Das Highlight der RI-<br />
BELLI Philosophie ist die hauseigenen<br />
Salumeria, in der die Antipasti zubereitet<br />
werden.<br />
Die Küchenkonzepte der Hotelgruppe<br />
orientieren sich daran, was lokal<br />
nachgefragt wird. So ist NENI sowohl<br />
in Köln, Hamburg, München, und Berlin<br />
als auch Zürich vertreten und RIBEL-<br />
LI kocht in Wien und Zürich auf.<br />
www.25hours-hotels.com<br />
Das Konzept muss klar<br />
erkennbar sein!<br />
Die familiengeführten Weitzer Hotels<br />
und Restaurants betreiben Hotels in<br />
Wien und Graz und setzen auf Individualität<br />
der Restaurants in Verbindung<br />
mit der jeweiligen Hotelphilosophie.<br />
Sie sind damit wesentliche Eckpfeiler<br />
des Gesamtbildes und spannen den<br />
Bogen zur jeweiligen Hotelwelt. Trotzdem<br />
sind sie immer eigenständige Marken<br />
und damit keine Hotelrestaurants<br />
im klassischen Sinn. So haben sie eigene<br />
Eingänge und werden extra beworben.<br />
Im Wiener Hotel Grand Ferdinand<br />
setzt <strong>das</strong> legendäre Restaurant Meissl<br />
& Schadn mit seiner langen Geschichte<br />
eine klare Hommage an die österreichische<br />
Küche. Die zeitlose österreichische<br />
Eleganz und der hohe Anspruch, die diese<br />
österreichische Küche groß und berühmt<br />
gemacht hat, zeigt sich nicht nur<br />
in der klassischen Karte, sondern auch<br />
Und was macht ein<br />
familiengeführter Einzelbetrieb?<br />
Fragt man 4-Hauben-Koch und<br />
Gastgeber Hannes Müller im Hotel<br />
„Die Forelle“ am Kärntner Weißensee<br />
nach seiner Küchenlinie, so lautet<br />
die Antwort „Rückbesinnung auf <strong>das</strong><br />
Wesentliche und Reduktion auf <strong>das</strong>,<br />
was die Natur gibt.“ – „Berg.See.Küche“<br />
lautet <strong>das</strong> Motto und bietet eine<br />
kulinarische Reise durch <strong>das</strong> Weißensee-Tal.<br />
Kräuter und Blüten stammen<br />
aus dem eigenen Garten oder nahen<br />
Wiesen, für biologisches Fleisch oder<br />
Fisch aus dem nur wenige Meter vom<br />
Genießerhotel entfernten See sorgen<br />
leidenschaftliche Produzenten. Produkte<br />
werden reif geerntet, zu den jeweiligen<br />
Saisonen verarbeitet, bzw.<br />
selbst haltbar gemacht. Geht man auf<br />
die Website der Forelle, so findet man<br />
alle Produzenten, die sich allesamt im<br />
Umfeld befinden, penibel aufgelistet –<br />
im Interieur. Prachtvolle Luster, hochwertiges<br />
Holzmobiliar, lederbezogene<br />
Bänke, Marmortische auf Messingbeinen<br />
und edles Geschirr.<br />
Für den kleinen Hunger zwischendurch<br />
steht im zweiten Lokal, Gulasch<br />
& Söhne, der Name auch für <strong>das</strong> Programm.<br />
Der Gast weiß, was ihn erwartet<br />
ein ehemaliger Skirennläufer ist übrigens<br />
auch dabei…<br />
www.forellemueller.at/de/restaurant<br />
Foto: Martin Lugger Foto: Jörg Lehmann
118 HOTELRESTAURANT<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
Daniels Bakery aus der Weitzer Gruppe ist Arbeits- und Freizeitlokal gleichermaßen.<br />
Fotos: FlorianWeitzerHotels&Restaurants<br />
Im Meissl & Schaden ist schon von außen<br />
eindeutig erkennbar, worum es geht.<br />
Foto: FlorianWeitzerHotels&Restaurants<br />
und genau darum geht es auch bei der<br />
Positionierung für externe Gäste: „Was<br />
kann ich dort essen?“<br />
Kleider machen Leute,<br />
Einrichtung bringt Gäste<br />
Die Bedeutung des Designs ist in allen<br />
Restaurants der Weitzer Gruppe<br />
ersichtlich: Der Salon Marie, im Grand<br />
Hotel Wiesler in Graz, steht für Klassiker<br />
aus aller Herren Länder. Der gebotene<br />
„Luxus“ soll weltoffen sein und<br />
kommt aber ohne Pomp aus – was sich<br />
im Restaurant durch extravagante Materialen<br />
von Leder bis Messing widerspielt.<br />
Die bereits legendäre Daniel Bakery<br />
im Erdgeschoß des Hotel Daniel Vienna<br />
steht seit über 10 Jahren für Loft-Ambiente,<br />
in dem gechillt, gearbeitet und gegessen<br />
wird, hier gelten natürlich wieder<br />
andere Interieur- Standards. Hier<br />
lebt man urbane Loft-Lässigkeit, in<br />
dem die Übergänge zwischen Checkin,<br />
Business-Talk oder dem Treffen mit<br />
Freunden fließend sind. Die Einrichtung<br />
ist ein Industrial Look, mit DIY-<br />
Möbeln, einzelnen Designstücken, viel<br />
Grün. Was zählt, ist, <strong>das</strong>s der Gesamteindruck<br />
stimmig ist, <strong>das</strong> zieht auch<br />
Italien mitten in Wien<br />
Die neu eröffnete Bar<br />
am Karlsplatz im ersten<br />
Wiener Bezirk heißt<br />
„Hinz und Kunz“. Hier ist<br />
der Name Programm: Inspiriert<br />
von der alten Redewendung<br />
sollen sich nämlich<br />
wirklich alle möglichen<br />
Leute hier zu Gast fühlen.<br />
Stefan Schilling, Inhaber<br />
der Bar, hat mit dieser Eröffnung<br />
seinen Schritt in<br />
die Selbstständigkeit gewagt.<br />
Unter dem Motto<br />
“Gönn dir ‘mal etwas” werden<br />
neben einer breiten<br />
Getränkekarte auch italienische<br />
Häppchen angeboten.<br />
Außerdem wurde ein besonderes<br />
Augenmerk auf die Inneneinrichtung gelegt.<br />
Dafür wandte sich der Barbesitzer<br />
an die Einrichtungsexperten von 1000<br />
Tische & Stühle. Durch die Fachberatung<br />
und dem umfangreichen Produktsortiment<br />
der Möbelfirma fiel die Auswahl<br />
auf den italienischen Designerstuhl<br />
„Tenu“ und den Armstuhl „Joker“ im Retrostil.<br />
Um dem Farbkonzept gerecht<br />
zu werden, wurden die<br />
Stühle mit abgestimmten<br />
Bezügen tapeziert,<br />
eine der Kernkompetenzen<br />
von 1000 Tische<br />
& Stühle. „Wir bieten<br />
eine riesige Auswahl an<br />
Bezugsmaterialien und<br />
Endfertigungen, dadurch<br />
können wir jedes<br />
beliebige Farbkonzept<br />
umsetzen,“ erklärt Alexander<br />
Krausz, Inhaber<br />
der Firma. Die Barhocker<br />
„Tobias“ sowie die<br />
Tische mit hochwertigen<br />
Massivholzplatten<br />
machen <strong>das</strong> italienische<br />
Flair komplett. Entstanden ist somit ein<br />
stimmiges Interieur Design - Italien für<br />
alle Sinne und <strong>das</strong> mitten in Wien.<br />
www.1000tische.at<br />
www.hinzkunz.at<br />
Foto: 1000 Tische & Stühle
6-7/20<strong>22</strong><br />
HOTELRESTAURANT 119<br />
den externen Gast an. Der potenzielle<br />
Gast schaut hinein, erkennt in der unterschiedlichen<br />
Gästeschicht seine Bedürfnisse<br />
und geht hinein.<br />
Entsprechende Optik draußen zieht die<br />
Gäste nach drinnen.<br />
Foto: Lupi Spuma<br />
Hat der Küchenchef ein<br />
Mitspracherecht?<br />
Neue Gerichte kommen immer in Absprache<br />
zwischen dem Management<br />
und den jeweiligen Küchenchefs auf die<br />
Karte. Florian Gschwendtner, Küchendirektor<br />
im Grand Ferdinand, trifft sich<br />
z.B regelmäßig mit einer guten Freundin<br />
des Hauses, der Historikerin Dr. Ingrid<br />
Haslinger, die auch Expertin der österreichischen<br />
Küche ist. Bei diesen Treffen<br />
werden alte Geschichts- und Rezeptbücher<br />
gewälzt, Traditionelles nachgekocht<br />
und diskutiert, was man auf die<br />
Meissl & Schadn Karte setzen könnte.<br />
Zeitgemäße Gastronomie mit regionalem<br />
Touch – so kann die Küchenlinie<br />
definiert werden. Im Der Steirer sind es<br />
dann die steirischen Tapas, ursprünglich<br />
Appetithappen aus dem Spanischen, die<br />
aber auf „Steirisch“ ausgelegt werden.<br />
Das „Kaffee“ im Grazer Hotelbetrieb bietet<br />
gratis WLAN zum im Reindl gebackenen<br />
Apfelstrudel. Einer der wesentlichen<br />
Assets für saloppe Gastrobetriebe:<br />
Man muss Internet haben!<br />
„Was macht eine gute Hotelküche<br />
aus?“, fragen wir bei Weitzer nach. „Dass<br />
sie nicht als Hotelküche wahrgenommen<br />
wird“, ist die lapidare Antwort. Restaurants,<br />
die in Hotels als notwendiges Anhängsel<br />
geführt werden, sind nicht mehr<br />
zeitgemäß, moderne Restaurants müssen<br />
also anders konzipiert sein. „Wenn<br />
die Hotelgäste sehen, <strong>das</strong>s hier in einer<br />
unserer Lokalitäten z. B. spätabends<br />
noch was los ist, kehren sie auch noch<br />
auf einen Drink ein“, so die Weitzer-Philosophie.<br />
Trotz aller Eigenständigkeit soll<br />
es aber auch eine gute, befruchtende Verbindung<br />
zum Hotel geben.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist die Daniel<br />
Bakery, so die Geschäftsführung: „Restaurant?<br />
Bäckerei? Hotspot? Shop?<br />
Die Daniel Bakery ist von allem ein wenig<br />
und so wurden aus Gästen aus der<br />
Nachbarschaft schnell Stammgäste und<br />
wenn ein Gast an der Bar nach der Rezeption<br />
fragt, haben wir also alles richtig<br />
gemacht!!<br />
Die Zahl der externen Gäste überwiegt<br />
in allen Weitzer Gastrobetrieben<br />
jene der Hotelgäste. Als einen der Gründe<br />
nennt man „weil immer etwas los“ ist,<br />
mit Extras wie lange Brunches oder mit<br />
speziellen Mittagstischen.<br />
https://weitzer.com<br />
Visualisierte Vergangenheit<br />
Die Pforten im Wiener „Napoleon“ haben<br />
geöffnet, nachdem seit letztem<br />
Jahr am neuen Konzept getüftelt wurde.<br />
Denn nach einem erfolgreichen Pop-up<br />
Sommer in 2020 entschied sich Familie<br />
Querfeld dazu, <strong>das</strong> Napoleon auf einen<br />
dauerhaften Betrieb umzugestalten. Die<br />
Idee war es, ein gemütliches Gasthaus<br />
zu schaffen, <strong>das</strong> die Tradition und Seele<br />
des Hauses spürbar macht. Namensgeber<br />
des Dorfgasthauses ist „Napoleon“<br />
der Hund, der als Illustration auch<br />
<strong>das</strong> Logo ziert. Als Partner für Design<br />
und Baumanagement entschied man<br />
sich <strong>das</strong> für <strong>das</strong> Innenarchitekturbüro<br />
Derenko. Das familiengeführte Designund<br />
Projektmanagementbüro für Hotellerie<br />
und Gastronomie wurde 1910 als<br />
Tischlerei gegründet, heute begleitet <strong>das</strong><br />
Unternehmen von der ersten Konzeptentwicklung<br />
über Design, Funktionsplanung,<br />
technische und Behördenplanung<br />
bis hin zur kompletten Umsetzung als<br />
Generalunternehmer. Pro Jahr werden<br />
Fotos: Derenko<br />
etwa 150 Projekte realisiert, mit dabei<br />
auch eine eigene Tischlerwerkstatt und<br />
Grafikagentur. Die Geschichten und Gewohnheiten<br />
der Familie Querfeld wurden<br />
gemeinsam mit Derenko in den einzelnen<br />
Räumen anhand von Möbeln, Bildern<br />
und Dekorationselementen sichtbar<br />
gemacht. Jeder Raum präsentiert sich optisch<br />
komplett unterschiedlich. In Opa’s<br />
Jagdstüberl etwa hängen Hirschgeweihe<br />
an der Wand, die sogenannte „Wohnstube“<br />
im unteren Bereich des Gasthauses<br />
versprüht authentisches Wohnzimmer-<br />
Flair – echter alter Kachelofen mit uriger<br />
Holzbank inklusive.<br />
www.derenko.at
120 ARCHITEKTUR<br />
6-7/20<strong>22</strong><br />
GREEN<br />
FUTURE<br />
info<br />
Das von der Firma Holzius verarbeitete<br />
Haus wurde vielfach ausgezeichnet:<br />
› „Klima Haus Award 2020“ - Gold<br />
Globe Winner<br />
best architects ‚21 - Winner<br />
› Häuser des Jahres 2020 - Winner<br />
› BIG SEE AWARDS 2020 - 3<br />
AUSZEICHNUNGEN: Architecture<br />
Award - Winner, Wood Design<br />
Award - Winner + Grand Prix<br />
› German Design Award 2021 -<br />
ciAsa Aqua Bad Cortina - Special<br />
Mention<br />
› German Design Award 2021 -<br />
ciAsa Aqua Bad Cortina - Eco<br />
Design - Special Mention<br />
Foto: Aqua Bad Cortina<br />
Holz kann’s besser!<br />
Auf Nachhaltigkeit umzurüsten, kann bei Gebäuden teuer werden. Gleich richtig zu bauen ist<br />
der bessere, und zweifelsfrei auch günstigere Weg.<br />
Von Petra Pachler & Magdalena Mayr<br />
Energie sparen, Umwelt schonen<br />
hinsichtlich Feinstaub, Materialien<br />
ressourcenschonend einsetzen.<br />
Wer heutzutage an einen Hotelneubau<br />
denkt, hat unmittelbar nach<br />
der Positionierung die Nachhaltigkeit<br />
im Sinn. Nicht nur, <strong>das</strong>s Gäste danach<br />
fragen, liegt es auch im Interesse des Betreibers,<br />
seinen Betrieb entsprechend<br />
auszurichten.<br />
Holz liegt aufgrund seiner zahlreichen<br />
Vorteilel dabei stark im Trend:<br />
Der Baustoff Holz hat sehr gute selbstregulierende<br />
Isoliereigenschaften und<br />
kommt mit dünnen Wänden aus. Im<br />
Winter dringt kaum Energie nach außen,<br />
was sich in geringeren Energiekosten<br />
niederschlägt, während im Sommer<br />
die Hitze draußen bleibt. Zudem ist die<br />
ökologische Bilanz besser, da Holz ein<br />
natürlicher, nachwachsender Rohstoff<br />
ist und meist regional verwendet wird.<br />
Über <strong>das</strong> gute Raumklima freuen<br />
sich sowohl Allergiker als auch Asthmatiker.<br />
Und nicht zuletzt sind von traditionell<br />
bis modern so ziemlich alle Baustile<br />
umsetzbar.<br />
Klimahaus aus Holz<br />
Genau <strong>das</strong> wurde im ciAsa Vollholzhaus<br />
umgesetzt: Ciasa bedeutet im Rätoromanischen<br />
„Haus“, im Südtiroler St. Vigil<br />
kommt dem Wort noch eine zusätzliche<br />
Bedeutung zu. Die ciAsa ist nämlich<br />
ein hochalpines Vollholz-Wohnhaus,<br />
<strong>das</strong> von den Gadertaler Dolomiten um-
6-7/20<strong>22</strong><br />
ARCHITEKTUR 121<br />
geben ist. Das Gebäude macht keine Unterscheidung<br />
zwischen Dach und Fassade,<br />
die aufstrebende Form macht den<br />
Bau von weitem sichtbar, gleichzeitig<br />
nimmt <strong>das</strong> Dach durch seine tief liegende<br />
Trauflinie eine schützende Haltung<br />
ein.<br />
Für <strong>das</strong> Untergeschoss wurde Sand<br />
aus dem Dolomitgestein der Gegend<br />
und <strong>das</strong> Thermalwasser der Hausquelle<br />
verwendet. Alle Steinplatten wurden<br />
aus Findlingen der nahen Dolomiten geschnitten<br />
und <strong>das</strong> Holz wuchs praktisch<br />
in Sichtweite der Baustelle.<br />
Da ausschließlich Mondholz verwendet<br />
wurde, war die logistische Herausforderung<br />
nicht ohne.<br />
Pedevilla Architects und holzius<br />
setzten <strong>das</strong> Projekt mit Handwerkern<br />
aus der unmittelbaren Umgebung um.<br />
Die Vorgabe der Familie Alberti Mutschlechner<br />
„Zwei betende, schützende<br />
Hände“ und die Verbindung mit der<br />
umgebenden Natur wurde in Form des<br />
Trapezes als wiederkehrendes Element<br />
einer ruhenden Kraft im gesamten Entwurf<br />
umgesetzt. Die drei oberen Geschosse<br />
sind vollständig aus dem Holz<br />
der umliegenden Wälder (Fichte und<br />
Zirbe) erbaut. Die Fassade ist mit handgespaltenen<br />
Lärchenschindeln verkleidet,<br />
für <strong>das</strong> Untergeschoss wurde Beton<br />
aus Dolomitgestein verwendet. Alle<br />
Oberflächen, ebenso wie die Fußböden,<br />
sind aus Zirbe, handgehobelt.<br />
Das 3-stöckige Holzhaus kommt<br />
ohne Leim, ohne Chemie, ohne Isolierstoffe<br />
und ohne Lösungsmittel aus und<br />
der Baustoff Holz hat diese außergewöhnliche<br />
Optik zugelassen. ciAsa ist<br />
<strong>das</strong> erste nur aus Holz gebaute Klimahaus<br />
„A“ Südtirols mit einer Architektur,<br />
die nicht unberührt lässt.<br />
www.aquabadcortina.it<br />
Holz als regionale, nachwachsende<br />
Ressource ist nicht nur nachhaltig als<br />
Baustoff, sondern sorgt auch für ein<br />
gutes Raumklima .<br />
Fotos: Aqua Bad Cortina<br />
Digital ist normal<br />
Im neuen Boutique-Hotel DAS Salz im<br />
Salzburger Lehen läuft von der Buchung<br />
bis zum Check-out alles komplett<br />
digital.<br />
2019 wurde es im baufälligen Zustand<br />
erworben und komplett umgestaltet,<br />
die Zimmer wurden von den<br />
Wiener BWM Architekten in sieben<br />
Kategorien eingerichtet. Nun ist <strong>das</strong><br />
Stadthaus aus den 1920ern ein optisch<br />
frecher Hingucker im aufstrebenden<br />
Stadteil Lehen.<br />
Überraschende Momente<br />
Zu den Secret Spots, die nicht nur die<br />
Stadt Salzburg zu bieten hat, gehören<br />
im SALZ die in jedem Stockwerk installierten<br />
Telefonanlagen. Über eine Tonspur<br />
werden Hotelgäste mit Stadttipps<br />
und kuriosen Einblicken in die Vielfalt<br />
Salzburgs versorgt. Erich Bernard von<br />
BWM Architekten sagt zusammenfassend:<br />
„Das Haus soll sehr wohl eine<br />
Hommage an Salzburg sein, allerdings<br />
nicht auf eine rein plakative Art.“ Denn<br />
vielmehr sollen diskret eingefügte Salzburg-typische<br />
Details einen durchgehenden<br />
Bezug zur Stadt schaffen und<br />
zu dem, wofür sie steht.<br />
„An invitation for the curious soul“<br />
ist Motto und Programm zugleich und<br />
spiegelt damit <strong>das</strong> Spezielle der Stadt<br />
Salzburg wider. Und so wie Salzburg,<br />
prägen auch <strong>das</strong> Hotel überraschende<br />
Momente. Wie etwa ein Garden Studio<br />
mit Lesefenster und Zugang zum Gastgarten,<br />
der Rooftop Retreat und die Putting<br />
Green Suite mit kleiner Minigolfanlage.<br />
www.<strong>das</strong>salz.com<br />
Fotos: BWM_Architekten_MichaelKoenigshofer
Der menschliche Mehrwert<br />
entscheidet!<br />
Foto: Davide Angelini / Adobe Stock
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HOTELLERIE 123<br />
Dessen ist sich Richard David Precht, Philosoph und Vortragender beim ÖHV Kongress<br />
sicher. Der Anspruch an <strong>das</strong> Menschliche steigt und der menschliche Faktor verhindert<br />
die Ersetzung durch Automatisation. Auch Bundesspartenobmann für Tourismus<br />
und Freizeitwirtschaft der WKO, Robert Seeber, ist sicher: „Der Mensch bleibt! Trotz<br />
Digitalisierung!“ Beide sagen damit etwas ganz Wesentliches, nämlich, <strong>das</strong>s Mitarbeiter <strong>das</strong><br />
größte Potenzial eines Betriebes sind.<br />
Von Petra Pachler<br />
Gerade in Zeiten umfassender<br />
Globalisierung ist Differenzierung<br />
<strong>das</strong> Erfolgsentscheidende<br />
und funktioniert über die persönliche<br />
Schiene am besten. Denn die<br />
Hardware der gehobenen Gastronomie<br />
und Hotellerie ist zwar gleichermaßen<br />
auf gutem Niveau, aber auch austauschbar.<br />
Ein gutes Spa, eine hervorragende<br />
Küche, komfortable Zimmer und der<br />
„grandioseste Ausblick, den Sie je gesehen<br />
haben“. Und wo liegt nun der Unterschied?<br />
Im Mitarbeiter, genau! Er ist <strong>das</strong><br />
Unterscheidungs- und im besten Fall<br />
auch Alleinstellungsmerkmal des Betriebes.<br />
Er kennt nicht nur die Stammgäste<br />
und deren Vorlieben, er weiß um<br />
die Wünsche des Gastes im besten Fall<br />
noch bevor dieser sie geäußert hat. Und<br />