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GASTRO das Fachmagazin 6-7/22

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Pizza & Pasta (Seite 38)<br />

D A S F A C H M A G A Z I N Ausgabe 6-7/20<strong>22</strong><br />

Bierige Alternativen (Seite 60)<br />

WIR VERSTEHEN UNS.<br />

agm.at<br />

Ausgabe 6-7, Juni/Juli 20<strong>22</strong>, 39. Jahrgang, Österreichische Post AG, GZ 02Z033305 M, H1 Medien & <strong>GASTRO</strong> Verlag GmbH, Gersthofer Straße 87, 1180 Wien<br />

Coverfotos: Gresei / Adobe Stock (Bierglas), Vasiliy / Adobe Stock (Pizza), Flughafen Wien (großes Bild)<br />

Wolfgang Puck:<br />

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6-7/20<strong>22</strong><br />

EDITORIAL 3<br />

Wir haben‘s in der Hand!<br />

Nachhaltigkeit! Welch<br />

sperriger Begriff und<br />

welch weit gefasstes<br />

Thema. Immer mehr Betriebe<br />

und Institutionen<br />

verwenden ihn, doch immer<br />

weniger Verantwortliche<br />

meinen damit <strong>das</strong><br />

Gleiche. Nachhaltigkeit als<br />

Gebot der Stunde – Stichwort<br />

Klimawandel, Plastikgesellschaft,<br />

überfischte Meere etc.etc.<br />

– ist ein Thema, an dem keiner mehr vorbeikommt.<br />

Was wirklich damit gemeint ist und<br />

in der Praxis dahintersteht, haben wir<br />

versucht herauszufinden. Und sind auf<br />

wirklich engagierte Betriebe gestoßen.<br />

Gastronomen und Gastgeber, die<br />

es ernst meinen mit diesem Thema, es<br />

transparent machen und auch gut kommunizieren.<br />

Gerade letzteres steckt<br />

mancherorts noch in den Kinderschuhen<br />

und ist doch ein ganz wesentlicher<br />

Faktor. Dass eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />

nicht einfach umzusetzen ist, sei<br />

unbestritten. Gilt es doch immer, Ökologie<br />

und Ökonomie in einen verträglichen<br />

Einklang zu bringen. Doch bei allen<br />

Stolpersteinen ist klar: Ohne Nachhaltigkeit<br />

geht gar nichts mehr, wie sowohl<br />

beim ÖHV-Kongress als auch bei<br />

den Österreichischen Tourismustagen<br />

zu hören war.<br />

Ein definitiv weniger sperriges Thema<br />

ist unsere Ethno Küche, die sich<br />

diesmal mit Italien befasst.<br />

Bella Italia gleichsam als<br />

Synonym für Urlaub, Dolce<br />

Vita und vor allem gutes<br />

Essen. Pizza und Pasta<br />

sind Ausdruck von Lebensfreude<br />

und lassen sofort ein<br />

klein bisschen Urlaubsstimmung<br />

aufkommen.<br />

Lesen Sie bei uns die aktuellen<br />

Trends hinsichtlich<br />

Geschmack und Zubereitung der berühmten<br />

Teigflade und lassen Sie sich<br />

von den vielen Nudelvariationen um<br />

den Finger wickeln.<br />

Dass österreichische Kochkünstler<br />

die große, weite Welt erobern, ist nicht<br />

neu. Einer von ihnen, Wolfgang Puck,<br />

ist kurz einmal zurückgekehrt, um sein<br />

neues Restaurant am Flughafen Wien<br />

zu eröffnen. Wir haben mit ihm gesprochen<br />

und siehe da: Auch er setzt dort auf<br />

Pizza!<br />

Bei so viel Pizza und Pasta sind auch<br />

wir endgültig in kollektive Urlaubsstimmung<br />

verfallen, gehen daher in einen<br />

kurzen Slow Down und erscheinen<br />

diesmal mit der nächsten Ausgabe erst<br />

wieder in sechs Wochen, und zwar Mitte<br />

August.<br />

Bis dahin wünschen wir allen einen<br />

wundervollen Sommer und allen, die einen<br />

Urlaub geplant haben, einen wundervollen<br />

solchen.<br />

<br />

Ihr Kurt HEINZ<br />

- 51 %<br />

-55% -56%<br />

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von 13.06. - 26.06.05.20<strong>22</strong><br />

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4 INHALT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Aktuell & angesagt<br />

Sommer, Sonne & Pizza<br />

Nicht immer, aber immer öfter<br />

Aktuell & angesagt<br />

Der ökologische Fußabdruck<br />

im Visier<br />

Seite 6<br />

Nachhaltigkeit wird zum Dauerbrenner<br />

und wenn es um deren<br />

Umsetzung geht, dann stehen<br />

Bio, Regionalität & Saisonalität an<br />

erster Stelle.<br />

Seite 12<br />

Buchtipps<br />

Personelles<br />

Vorschau und Impressum<br />

Seite 128<br />

Seite 129<br />

Seite 130<br />

Unser Nachbar Italien hat sich<br />

nicht zuletzt durch seine Kulinarik<br />

in die Herzen der Österreicher<br />

katapultiert.<br />

Seite 38<br />

Pasta vom Feinsten<br />

Pasta selber machen liegt genauso<br />

im Trend, wie handwerklich<br />

gut gemachte Pasta vom kleinen<br />

Produzenten zu kaufen.<br />

Seite 46<br />

Foto: Andrea Jungwirth<br />

Der alte Slogan einer deutschen<br />

AF-Biermarke beschreibt den<br />

Trend zu Biergenuss mit weniger<br />

bzw. ganz ohne Alkohol ziemlich<br />

gut. Dabei muss der Geschmack<br />

allerdings erhalten bleiben.<br />

Seite 60<br />

Jeder Gin ein Gewinn<br />

Foto: Marko @zlouma<br />

Bio, mit gutem Gewissen<br />

Bio ist heute ein Begriff und<br />

beinahe ein Viertel der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe in Österreich<br />

sind Bio-Betriebe.<br />

Seite 20<br />

Mediterrane Kräuter<br />

Die mediterrane Küche lebt von<br />

einfachen, aber hochwertigen<br />

Zutaten, die ohne viel Schnickschnack<br />

zubereitet werden.<br />

Seite 50<br />

Gin-Tonic ist seit einigen Jahren<br />

wieder buchstäblich in aller<br />

Munde. Und der Hype scheint kein<br />

Ende zu finden.<br />

Seite 66<br />

Die Nudel unter der Lupe<br />

Food 18 bis 57<br />

Sommer, Sonne & Desserts<br />

Für diesen Sommer gibt es eine<br />

Reihe an süßen Desserts, die nur<br />

darauf warten, von den Gästen<br />

entdeckt zu werden.<br />

Seite 26<br />

Mit Vernunft genießen<br />

Eines ist uns allen klar, so viel<br />

Fleisch, wie wir zurzeit essen, <strong>das</strong><br />

wird in Zukunft nicht mehr möglich<br />

sein.<br />

Seite 32<br />

Foto: tugolukof / Adobe Stock<br />

Food<br />

L’Osteria ist ein Franchise-Konzept<br />

mit Geschichte. Seit 1999 hat<br />

man sich hier der Pasta verschrieben<br />

– und dem italienischen<br />

Lebensgefühl.<br />

Seite 52<br />

„Auch Multimillionäre können<br />

rechnen“<br />

Hollywood-Starkoch Wolfgang<br />

Puck war jüngst in Wien zur offiziellen<br />

Eröffnung seines Restaurants<br />

am Flughafen Wien.<br />

Seite 54<br />

Foto: Flughafen Wien<br />

Cold drinks 58 bis 75<br />

Gerührt, nicht geschüttelt<br />

Biercocktails werden immer beliebter.<br />

Aus nachvollziehbaren<br />

Gründen sollte der Shaker bei<br />

solchen Rezepten allerdings tabu<br />

bleiben.<br />

Seite 72<br />

Foto: Die Deutschen Brauer


6-7/20<strong>22</strong><br />

INHALT 5<br />

www.exito.ag<br />

Non food 86 bis 105 Hot drinks 76 bis 85<br />

Bio-Kaffee, mit gutem<br />

Gewissen<br />

Was gibt es schöneres für einen<br />

Kaffeetrinker, als wenn der aromatische<br />

Duft von frischem Kaffee<br />

den Raum durchzieht.<br />

Seite 78<br />

Er muss nicht immer heiß sein<br />

Dass kalter Teegenuss die Sinne<br />

belebt, steht schon seit fast 120<br />

Jahren fest – und auch in Wien<br />

lädt man zur kühlen<br />

Tea-Party.<br />

Seite 84<br />

„Langsam nähern wir uns<br />

wieder den gewohnten<br />

Veranstaltungszahlen“<br />

Josef Donhauser hat seine Karriere<br />

vor gut 30 Jahren begonnen<br />

und ist inzwischen zu einem der<br />

größten Player am heimischen<br />

Gastronomiemarkt geworden.<br />

Seite 92<br />

Die Karten werden neu gemischt<br />

Die Österreicher waren dem bargeldlosen<br />

Bezahlen gegenüber<br />

schon immer aufgeschlossen.<br />

Seite 98<br />

Nachhaltig eingedeckt<br />

Gerade in den Bereichen Ambiente<br />

und Tischkultur gibt es eine<br />

Vielzahl an Möglichkeiten, den<br />

Betrieb etwas nachhaltiger zu gestalten.<br />

Seite 102<br />

Foto: DoN Group<br />

Foto: stux<br />

Tourismus & Hotellerie 106 bis 127<br />

Foto: Salzburgerland Tourismus<br />

Foto: Davide Angelini / Adobe Stock<br />

Die Aussichten sind gut<br />

Das sagt zumindest eine Studie<br />

im Auftrag der Österreich Werbung<br />

zum Thema Sommertourismus<br />

in Österreich.<br />

Seite 108<br />

Kost ohne Logis<br />

Hotelrestaurants haben es nicht<br />

leicht. Die Hemmschwelle für Einheimische,<br />

über ihre Schwelle zu<br />

treten, ist groß.<br />

Seite 114<br />

Holz kann’s besser!<br />

Auf Nachhaltigkeit umzurüsten,<br />

kann bei Gebäuden teuer werden.<br />

Gleich richtig zu bauen ist<br />

der bessere und zweifelsfrei auch<br />

günstigere Weg.<br />

Seite 118<br />

Der menschliche Mehrwert<br />

entscheidet!<br />

Der Anspruch an <strong>das</strong> Menschliche<br />

steigt und der menschliche Faktor<br />

verhindert die Ersetzung durch<br />

Automatisation.<br />

Seite 120<br />

„Trend zur Akademisierung<br />

macht auch vor Tourismusindustrie<br />

nicht halt“<br />

Interview mit Dr. Florian Aubke ist<br />

Head of Study Programs Tourism<br />

& Hospitality Management der<br />

FHWien.<br />

Seite 126<br />

SCHEIBLHOFER RESORT<br />

GASTGARTEN ODER<br />

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6 AKTUELL & ANGESAGT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

www.klarco.at<br />

Qualitative Fleischwirtschaft<br />

Die AMA vergab hohe Auszeichnungen<br />

für vorbildliche Unternehmen<br />

und Projekte zur Qualitätserhöhung,<br />

für Geschäfte und Produkte. Statt wie<br />

ursprünglich im Herbst 2021 geplant,<br />

wurden die Lukulli heuer im Frühjahr<br />

übergeben. Hier wurden herausragende<br />

Leistungen und vorbildliche Projekte<br />

zur Qualitätsverbesserung von Fleisch<br />

geehrt. Die besten AMA-zertifizierten<br />

Fleischerzeugnisse und Verkaufsgeschäfte,<br />

denen Qualität ein besonderes Anliegen<br />

ist, wurden gekrönt. Erstmals wurde<br />

auch ein AMA-Lukullus für den besten<br />

Fleisch-Direktvermarkter und die beste<br />

Fleischerei im Programm AMA GENUSS<br />

REGION verliehen. „Die Prämierungen<br />

sind sichtbare Anerkennungen für die<br />

Fleischwirtschaft in ihrem Streben nach<br />

höchster Qualität. Das stärkt <strong>das</strong> Image<br />

der Branche, vor allem aber stärkt es <strong>das</strong><br />

Vertrauen der Konsumenten“, sagt Michael<br />

Blass, Geschäftsführer der AMA-<br />

Marketing.<br />

www.amainfo.at<br />

Foto: AMA<br />

gastro goes<br />

future<br />

www.koll.co.at<br />

Magazin<br />

Newsletter<br />

Socialmedia<br />

Das Netzwerk<br />

für die<br />

Gastronomie<br />

und Hotellerie<br />

Social Dining im neuen LENZ<br />

Das LENZ versteht sich<br />

als gelassener Genuss-<br />

und Brunchsalon,<br />

in dem authentische, regionale<br />

Spezialitäten darauf<br />

warten, entweder als<br />

Klassiker oder auch neue<br />

Kreation auf den Tisch<br />

zu kommen. Das LENZ<br />

setzt ausschließlich auf<br />

Art. 1600<br />

Produkte aus der Region<br />

- vom Alt Wiener Backfleisch<br />

und dem Sauerrahm-Kaiserschmarren<br />

bis zum Ziegenkäsekaramell<br />

und ofengeröstetem<br />

Karfiol. Auch die Weinkarte<br />

kann sich sehen lassen:<br />

Eine österreichische Melange aus großen<br />

Namen, Rebsorten und Lagen, Naturund<br />

Bioweinen, Jungwinzern, Neuentdeckungen<br />

und einer interessante Roséauswahl.<br />

Beim Chef ’s Table TISCH #10<br />

STAR-Burger<br />

freuen sich 10 Gäste auf 10 Gerichte, die<br />

von 10 Weinen begleitet werden. Selbstverständlich<br />

bleibt auch bei diesem exklusiven<br />

Event alles zu 100 Prozent lokal.<br />

www.lenz-socialdining.at<br />

Foto: Lenz


UNTERNEHMEN<br />

www.grapos.com


8 AKTUELL & ANGESAGT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Mitarbeiterkleidung<br />

aus Holz<br />

Emanuel Burger ist Unternehmer<br />

und Designer aus Österreich<br />

– mit Wood Fashion präsentiert<br />

er Mode, die in der Heimat<br />

designt und hergestellt wurde.<br />

Der HolzStoff, aus dem die Kleidung<br />

besteht, setzt sich aus der<br />

Lyocellfaser TENCEL zusammen,<br />

hergestellt vom Faserproduzenten<br />

Lenzing aus Oberösterreich.<br />

Sie wird aus Buchenholz<br />

gewonnen und stammt aus bestehender,<br />

regionaler und nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft, bei der<br />

weder Fungizide, Pestizide noch<br />

Bewässerung eingesetzt werden.<br />

Die Kollektion zeichnet sich<br />

auch durch funktionale Vorzüge<br />

aus, ist atmungsaktiv, verringert<br />

Schweißgeruch, überzeugt durch<br />

Langlebigkeit, Tragekomfort und<br />

Passform auch in der Bewegung.<br />

Damit ist Wood Fashion als Corporate<br />

Bekleidung für Mitarbeiter<br />

geeignet. Sollte die Kleidung doch<br />

einmal ausgedient haben, so geht<br />

sie dort hin, wo sie herkam – in die<br />

Natur. Das „No-Traces“ Material<br />

hinterlässt keine Spuren. Nach<br />

etwa sechs Wochen beginnt <strong>das</strong><br />

Gewebe wieder zu 100 Prozent<br />

mit der Natur zu verschmelzen.<br />

www.wood-fashion.at<br />

Fotos: Christian Leopold<br />

Moderner Luxus im Burgenland<br />

Erich Scheiblhofer, der Winzer aus dem<br />

Burgenland, hat ein Wein-Wellness-<br />

Resort errichtet. Es verfügt über 118 Zimmer,<br />

ein Restaurant mit 300 Sitzplätzen<br />

und einem Außenbereich mit Naturteich,<br />

drei Bars sowie eine großzügig gestaltete<br />

Wellnessanlage und moderne Veranstaltungsräume.<br />

„Mit der Eröffnung des<br />

Hotels habe ich mir einen Lebenstraum<br />

erfüllt. Mein ganzer Dank gilt dabei allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die gemeinsam mit mir so viel Arbeit<br />

und Leidenschaft in dieses Herzensprojekt<br />

gesteckt haben“, so Scheiblhofer. Für<br />

Planung und Design war der renommierte<br />

Architekt Arkan Zeytinoglu zuständig,<br />

der durch nachhaltige und verantwortungsbewusstes<br />

Architekturkonzepte<br />

überzeugt. „Wir haben für den Entwurf<br />

die regionale Struktur und Bautypologie<br />

des typischen burgenländischen Angers<br />

aufgenommen. Der Anger dient nicht nur<br />

als Metapher für zeitgenössische Architektur,<br />

sondern ist funktionierender Hotelorganismus<br />

und wird im Resort zu einem<br />

gemeinsam bespielten Platz“, sagt<br />

Zeytinoglu.<br />

www.theresort.at<br />

Ökologie im<br />

Almwellness-Resort Tuffbad<br />

Noch lange vor dem<br />

heutigen Öko-Trend<br />

hat sich <strong>das</strong> Almwellness-Resort<br />

Tuffbad in<br />

Kärnten auf den Weg der<br />

Nachhaltigkeit gemacht:<br />

Wohnen in ursprünglichen<br />

Bauten, Bio-Essen<br />

unter der Grünen Haube<br />

und 100 Prozent Naturstrom<br />

aus Wasserkraft<br />

vom Tuffbad Bach. Zur<br />

natürlichen Beheizung<br />

des Hauses werden überall<br />

Wärmepumpen eingesetzt,<br />

die bis zu 90% Co2<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Öl- oder Gasheizungen einsparen.<br />

Gäste mit E-Auto können ihr Fahrzeug<br />

an der hauseigenen E-Tankstelle aufladen.<br />

Zudem wird ein komplett verpackungsfreies<br />

Frühstück angeboten. Der<br />

hohe Hotelanspruch von Vier-Sterne-<br />

Superior zieht sich durch alle Chalets, die<br />

nach Originalplänen Lesachtaler Bauernhäuser<br />

renoviert wurden. Die im Lesachtal<br />

traditionelle Lüftlmalerei wurde mit<br />

jungen Künstlern reaktiviert.<br />

www.almwellness.com<br />

Foto: Monika Nguyen<br />

Foto: Martin Lugger


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10 AKTUELL & ANGESAGT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

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hr<br />

Foto: Sabine Klimpt<br />

Zertifizierung<br />

DProduktfoto ie Arcotel Hotel s/w<br />

AG wurde<br />

abermals als Leitbetrieb zertifiziert.<br />

Geschäftsführerin Monica<br />

Rintersbacher sagt hierzu: „Qualität,<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

stehen bei ARCOTEL stets im<br />

Mittelpunkt und <strong>das</strong> sind nur einige<br />

der Gründe, warum sich die<br />

Hotel Gruppe neuerlich als Leitbetrieb<br />

qualifiziert hat.“ Als Arbeitgeber<br />

von rund 770 Mitarbeitern ist<br />

Arcotel der größte private Hotelbetreiber<br />

in Österreich. Mittlerweile<br />

11 österreichische und deutsche<br />

Hotels zählen zu Arcotel.<br />

Leitbetreibe Austria repräsentiert<br />

seit über 30 Jahren die Vorbildunternehmen<br />

der heimischen Wirtschaft.<br />

Vor der Zertifizierung muss<br />

der angehende Leitbetrieb ein umfangreiches<br />

Qualifikationsverfahren<br />

durchlaufen. Sind alle Kriterien<br />

erfüllt, kann eine Auszeichnung<br />

Produktfoto 4c<br />

als Leitbetrieb stattfinden.<br />

www.arcotel.com<br />

www.leitbetriebe.at<br />

1-2-3..<br />

FLIEGENFREI<br />

auch Stechmücken, Wespen, Mostfliegen, etc.<br />

Mit dem batteriebetriebenen<br />

automatischen Zerstäuber wird<br />

Ungeziefer aus sämtlichen Räumen,<br />

auch Gasträumen ferngehalten.<br />

Das geruchslose Spray ist für den Menschen<br />

völlig ungefährlich. Ein Gerät deckt bis 70 qm Fläche ab.<br />

Nach 24 Stunden ist der Raum insektenfrei, selbst bei geöffneten<br />

Fenstern und Türen.<br />

Wir haben auch andere Systeme für Küche,<br />

Produktion und sehr große Räume am Lager.<br />

progastro<br />

Heilsbergstr. 29-31<br />

D-78247 Hilzingen<br />

Tel: 07731-92 49 60<br />

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Verkäufer gesucht<br />

BIO bedeutet Nachhaltigkeit<br />

BIO ist Genuss- und<br />

Nachhaltigkeitsfaktor<br />

zugleich, . BIO ist aber<br />

auch ein Aushängeschild,<br />

und so setzen immer mehr<br />

Betriebe auf 100 Prozent<br />

BIO – und <strong>das</strong> möglichst<br />

regional. Bio Austria als<br />

Netzwerk der österreichischen<br />

Biobauern und als<br />

größter Bio-Verband in<br />

Europa repräsentiert die<br />

österreichische Bio-Landwirtschaft<br />

mit 13.500 Mitgliedern<br />

und mehr als 430<br />

Partnerunternehmen in<br />

der Wirtschaft.<br />

Im Rahmen der BIO <strong>GASTRO</strong> TRO-<br />

PHY zeichnet Bio Austria jährlich besonders<br />

ambitionierte Bio-Gastronomiebetriebe<br />

aus. In der Kategorie „Größtes<br />

Bio-Engagement“ wurde <strong>das</strong> Retter<br />

Bio-Natur-Resort in Pöllauberg prämiert.<br />

Seit 30 Jahren selbst Bio-Landwirtschaft,<br />

wird es von Biobauern in einem Umkreis<br />

von 25 km beliefert. Die Lebensmittel<br />

werden in der seit 2004 bio-zertifizierten<br />

und mit einer Gault Millau Haube sowie<br />

zwei Falstaff-Gabeln gekrönten Küche<br />

verarbeitet. Traditionell gebackenes<br />

Brot, Marmeladen, Destillate und vieles<br />

mehr stammen vom Retter Biogut. Beim<br />

Fleisch, <strong>das</strong> von Freilandtieren stammt,<br />

werden alle Teile verarbeitet. Aktuell<br />

wurde dem Bio-Natur-Resort jetzt auch<br />

<strong>das</strong> Österreichische Umweltzeichen<br />

„Green Location“ für umweltfreundliche<br />

Tagungen verliehen. Das Österreichische<br />

Umweltzeichen ist schon lange Bestandteil<br />

des nachhaltigen Wirtschaftens.<br />

www.retter.at<br />

„Leuchtturm-Projekte“ für<br />

Mitarbeitersuche<br />

Im März dieses Jahres wurde vom BM<br />

für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort<br />

gemeinsam mit der Österreichischen<br />

Hotel- und Tourismusbank<br />

(ÖHT) die diesjährige Leuchtturm-<br />

Förderungsaktion ausgelobt. Noch bis<br />

zum 30. Juni 20<strong>22</strong> können innovative<br />

Projekte zu neuen Beschäftigungsmodellen<br />

und Mitarbeiterkonzepte im<br />

Tourismus eingereicht werden. Erste<br />

Erkenntnisse aus bereits laufenden Initiativen<br />

und Studien zum Thema zeigen,<br />

<strong>das</strong>s den Mitarbeitern nicht-monetäre<br />

Faktoren wie Zufriedenheit und ein<br />

wertschätzender Umgang miteinander<br />

sowie eine nachhaltige Betriebsausrichtung<br />

zunehmend wichtiger werden. Der<br />

bereits laufende Call der Leuchtturm-<br />

Förderungsaktion „Innovative Beschäftigungsmodelle<br />

und Mitarbeiterkonzepte<br />

für die Hotellerie und Gastronomie“<br />

hat die Zielsetzung, <strong>das</strong>s Tourismusdestinationen<br />

und Betriebe sich mit den aktuellen<br />

Herausforderungen am Arbeitsmarkt<br />

beschäftigen und gemeinsam<br />

innovative Lösungsansätze erarbeiten.<br />

„Im Bestreben, mehr Mitarbeiter für die<br />

Tourismusbranche zu begeistern, werden<br />

wir insgesamt bis zu zwei Millionen<br />

Euro für innovative Projekte mit neuartigen<br />

Lösungsansätzen zur Verfügung<br />

stellen,“ so Tourismusstaatssekretärin<br />

Susanne Kraus-Winkler.<br />

www.oeht.at/produkte/innovation<br />

Foto: Retter


6-7/20<strong>22</strong><br />

AKTUELL & ANGESAGT 11<br />

Foto: Ay Pilic<br />

Neuer Vertrieb für<br />

Dr. Falafel<br />

Die Falafel von<br />

Dr. Falafel haben<br />

in Österreich<br />

eine stetig<br />

wachsende Fangemeinde.<br />

Dieser<br />

Tage wurde<br />

zwischen „Dr.<br />

Falafel“ Emanuel<br />

Yagudayev und<br />

Ergün Kuzugüdenli<br />

(l.), dem Geschäftsführer<br />

des Handelsunternehmens Ay Pilic, eine Vertriebspartnerschaft<br />

geschlossen. Damit kann die Gastronomie<br />

österreichweit ab sofort von Ay Pilic auch mit den beliebten<br />

Falaffel von Dr. Falafel beliefert werden.<br />

www.aypilic.at<br />

Allgäuer Qualität<br />

as HUBERTUS Moun-<br />

Refugio Allgäu in Dtain<br />

Balderschwang ist ab sofort<br />

Bioland-Partner mit<br />

Bronze-Auszeichnung.<br />

Somit stammen fast 60<br />

Prozent der Zutaten für<br />

die Speisen aus regionalem,<br />

biologischem Anbau. Mit diesem Schritt führt <strong>das</strong> Allgäuer<br />

Hotel, <strong>das</strong> seit jeher auf Produkte aus der Heimat setzt,<br />

seinen nachhaltigen kulinarischen Kurs des Holistic Food<br />

fort. Durch die offizielle Partnerschaft mit Bioland wird der<br />

Qualität und Herkunft nun eine noch stärkere Bedeutung<br />

zuteil, da die eingekauften Speisen zwingend Bio-Qualität<br />

und die Lieferanten Bio-Zertifikate aufweisen müssen. Die<br />

Gastgeber Christa, Karl und Marc Traubel sowie Küchenchef<br />

Knölke kennen die Produzenten aus dem Allgäu und<br />

dem Bregenzerwald persönlich.<br />

www.hotel-hubertus.de<br />

Foto: Hubertus<br />

Marktgemeinde Buchkirchen<br />

AUSSCHREIBUNG<br />

Neuverpachtung des Gastronomiebetriebes im Veranstaltungszentrum Buchkirchen<br />

Die Marktgemeinde Buchkirchen verpachtet ab 1. August 20<strong>22</strong> den ganzjährig geführten Gastronomiebetrieb (Betriebsform:<br />

Gasthaus) im Veranstaltungszentrum Buchkirchen (Hundshamerstraße 7, 4611 Buchkirchen). Damit verbunden ist auch die<br />

gastronomische Betreuung aller Veranstaltungen im Veranstaltungszentrum Buchkirchen. Gesucht wird ein(e) innovative(r) und<br />

dynamische(r) Gastronomiepächter(in) mit einem hohen Maß an Einsatzbereitschaft und Flexibilität.<br />

Beschreibung des Pachtobjektes:<br />

● Die Gesamtfläche des Gastlokals (Gaststube, Stüberl, Kellerstüberl) einschließlich Küche beträgt ca. 190 m². Die Gesamtfläche<br />

des Pachtgegenstandes inkl. Nebenräume ca. 380 m².<br />

● Das Lokal liegt im Ort Buchkirchen und ist räumlich im Veranstaltungszentrum Buchkirchen integriert.<br />

● Die Höhe des angemessen erscheinenden Pachtzinses ist im schriftlichen Anbot des Interessenten, welches bis spätestens<br />

30. Juni 20<strong>22</strong> beim Marktgemeindeamt Buchkirchen, 4611 Buchkirchen, Hauptstraße 11, einzureichen ist, anzugeben.<br />

● Das Lokal mit allen Wirtschaftsräumen ist betriebsfertig ausgestattet und eingerichtet, wobei für die vorhandenen Einrichtungsgegenstände<br />

eine Kaution zu erlegen ist. Weitere Investitionen sind vom Pächter selbst zu übernehmen.<br />

● Der Betrieb ist ganzjährig offen zu halten (ausgenommen Ruhetag und Betriebsurlaub).<br />

Besichtigung und nähere Informationen betreffend Anbotlegung:<br />

Interessenten melden sich bitte am Marktgemeindeamt Buchkirchen bei Herrn AL Ing. DI (FH) Christoph Hettich unter<br />

07242 / 28005-02 bzw. per E-Mail: gemeinde@buchkirchen.ooe.gv.at


Der ökologische<br />

Fußabdruck<br />

im Visier<br />

Foto: Salzburgerland


6-7/20<strong>22</strong><br />

GREEN<br />

FUTURE<br />

NACHHALTIGKEIT 13<br />

Nachhaltigkeit wird zum Dauerbrenner und wenn es um deren Umsetzung geht, dann stehen<br />

Bio, Regionalität & Saisonalität an erster Stelle. Denn sie sind die Basis für nachhaltiges<br />

Wirtschaften in allen Bereichen. <br />

Von Petra Pachler<br />

Doch was bedeutet Regionalität<br />

eigentlich genau? Eine offizielle<br />

Definition dazu gibt es nicht,<br />

aber für alle ist klar, was damit<br />

gemeint ist: Transporte mit Schiff oder<br />

Flugzeug um die halbe Welt sind zu vermeiden,<br />

die Verwendung von -möglichst<br />

saisonalen – Produkten aus der Region<br />

ist zu bevorzugen. Wenn es dann<br />

noch BIO ist, dann ist bereits ein großer<br />

Schritt in Richtung Nachhaltigkeit<br />

gemacht, denn Bioanbauflächen<br />

tun Mensch und Umwelt gut. BIO wiederum<br />

ist eindeutig definiert und wird<br />

mit unterschiedlichen Siegeln angeboten.<br />

Das AMA-Biosiegel ist hier der beste<br />

Garant. Und Saisonalität als selbsterklärend<br />

tritt sowieso immer mehr in<br />

den Vordergrund.<br />

Eine intakte Landschaft, wie hier im<br />

Salzburgerland, ist die Grundvoraussetzung<br />

für nachhaltiges Wirtschaften.<br />

Foto: Salzburgerland<br />

Die Bewusstseinsbildung steigt<br />

Gerade Gastronomie und Hotellerie<br />

können für den Nachhaltigkeitsaspekt<br />

eine Menge tun. Lebensmittelabfälle,<br />

die in die Biogasanlage wandern, haben<br />

sozusagen ein zweites Leben. Lebensmittelreste,<br />

die z.B. durch die App<br />

„to good to go“ weiterverwendet werden,<br />

kommen erst gar nicht zum Abfall.<br />

Mehrweggebinde in der Gastronomie<br />

reduzieren Müll und vermeiden Plastik,<br />

Energie effiziente Geräte sparen sowohl<br />

Strom als auch Wasser. „Gäste möchten<br />

wissen, was Du mit Deinem Wasser<br />

machst“, sagte Spartenobmann der<br />

Tourismus und Freizeitwirtschaft, Ro-<br />

Zitat<br />

Christine_Rechling_fotoCRafie<br />

„Wir müssen<br />

Gratisparkplätze<br />

durch nachhaltige<br />

Mobilitätsangebote<br />

ersetzen und<br />

umweltschonendes<br />

Verhalten belohnen.<br />

Infrastruktur und<br />

zeitgemäße<br />

Mobilitätsangebote<br />

kosten Geld. “<br />

Ulrich Andres, GF Österreichs<br />

Wanderdörfer<br />

Mobilität im Fokus der Nachhaltigkeit<br />

Mobilität ist DAS Thema in der<br />

Nachhaltigkeit schlechthin und<br />

hier kristallisiert sich der Tourismus<br />

als Treiber für die Mobilitätswende im<br />

ländlichen Raum heraus. Denn was<br />

im städtischen Bereich dank Öffis gut<br />

funktioniert, ist hier schwieriger umzusetzen,<br />

Stichwort „Herausforderung<br />

der letzten Meile“. Aber künftig müssen<br />

Mobilität- und Verkehrsplanung,<br />

E-Mobility und Tourismus Hand in<br />

Hand gehen. Denn beim Thema Nachhaltigkeit<br />

im Tourismus liegt der Fokus<br />

auf der An- und Abreise, sie ist für<br />

80 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich<br />

und nur 20 Prozent liegen<br />

beim Aufenthalt. Wiewohl auch<br />

dort an vielen Stellschrauben gedreht<br />

wird und die Hotellerie, als „Speerspitze<br />

des Tourismus“, wie es Präsident<br />

Walter Veit beim ÖHV Kongress<br />

formulierte, da sehr emsig unterwegs<br />

ist. Das brennende Thema Mobilität<br />

wurde beim jährlichen Symposium der<br />

Wanderdörfer auf den Punkt gebracht:<br />

Destinationen brauchen ganzheitliche<br />

Mobilitätslösungen für touristischen<br />

Erfolg und Erhaltung ihrer Naturräume.<br />

Für Lukas Krösslhuber, GF TVB<br />

Wilder Kaiser, ist klar: „Verkehr ist in<br />

der Wahrnehmung der heimischen<br />

Bevölkerung <strong>das</strong> größte Problem des<br />

Tourismus.“ Nachhaltige Anreisemöglichkeiten<br />

müssen bereits in die touristische<br />

Produktentwicklung integriert<br />

werden.<br />

Tibor Jermendy, Head of On-Demand<br />

Mobility Österreichische Postbus AG:<br />

Es braucht niederschwellige Angebote<br />

und eine „Netflixisierung“ des öffentlichen<br />

Verkehrs!<br />

Foto: marie duecker


14 NACHHALTIGKEIT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

bert Seeber, beim ÖHV Kongress. Der<br />

übrigens auch Investitionszuschüsse<br />

für nachhaltige Projekte fordert.<br />

Die Vorzugsschüler der<br />

Nachhaltigkeit<br />

Dazu zählen jene Betriebe, die auch jetzt<br />

schon <strong>das</strong> Umweltzeichen für nachhaltiges<br />

Agieren auf mehreren Ebenen<br />

führen. In der Gastronomie ist <strong>das</strong> Biogasthaus<br />

Kolarik in diesem Bereich ein<br />

Vertreter der ersten Stunde, aktuell mit<br />

dem Siegel ausgezeichnet wurden 46<br />

Betriebe, 20 davon aus dem Tourismus.<br />

Dieser steht nämlich ganz besonders im<br />

Fokus und für die Österreich Werbung<br />

ist „Nachhaltigkeit die neue Basis für<br />

den heimischen Tourismus“.<br />

Auch da gibt’s Vorzugsschüler, die <strong>das</strong><br />

schon seit Jahre praktizieren und da darf<br />

man getrost <strong>das</strong> Salzburgerland nennen.<br />

Das Land mit 60 Prozent Bio-Anbaufläche<br />

wirbt mit dem Slogan „Bioparadies<br />

Salzburgerland“ und investiert seit langem<br />

in nachhaltige Tourismusprojekte.<br />

CO2-arme Mobilität, Unterkünfte, die sowohl<br />

<strong>das</strong> Biothema als auch Emissionsreduktion<br />

und chemiefreie Bauweise umsetzen<br />

und die Alpine Küche, die auf BIO<br />

und Regionalität setzt. Auch <strong>das</strong> Einbinden<br />

lokaler Betriebe gehört zur Nachhaltigkeit:<br />

Man geht mit den Gästen nicht<br />

nur zu Bauern und Produzenten, sondern<br />

auch zu den lokalen Handwerkern<br />

– in Salzburg sind unter anderem die bekannten<br />

Trachtenbetriebe diese Aushängeschilder,<br />

in Bad Aussee geht man zum<br />

Nachhaltigkeit auf dem Teller<br />

Dass auch Gemeinschaftsverpflegung<br />

nachhaltig und gut sein kann, zeigen<br />

die Auszeichnung einiger Mensen,<br />

wie z.B. die Polizeikantine in Wien oder<br />

<strong>das</strong> Catering „Gaumenfreundinnen“ in<br />

Wien, mit ihrem Fokus auf Bio. Aber<br />

auch Veranstalter setzen vermehrt auf<br />

umweltfreundliche Ausrichtung und<br />

werden – wie <strong>das</strong> Ferry Porsche Congress<br />

Center oder <strong>das</strong> Seminarhotel<br />

Schloss Hernstein – mit dem Umweltzeichen<br />

belohnt.<br />

Auch <strong>das</strong> Projekt Klimateller, initiiert<br />

vom Klimaschutzministerium BMK<br />

und der ÖHV, soll den heimischen Hotelküchen<br />

zu mehr Klimafreundlichkeit<br />

verhelfen. Dafür hat sich die ÖHV Unterstützung<br />

bei Land schafft Leben geholt:<br />

Der unabhängige Verein klärt über<br />

die Produktion heimischer Lebensmittel<br />

auf und stellt seine Hintergrundrecherchen<br />

zur Verfügung, um heimische<br />

Hoteliers über viele verschiedene<br />

Aspekte der klimafreundlichen Küche<br />

zu informieren. „Wir bringen in Österreichs<br />

Hotels <strong>das</strong> klimafreundlichste<br />

Speise- und Getränkeangebot auf den<br />

Teller. Außerdem teilen wir <strong>das</strong> Expertenwissen<br />

von Land schafft Leben mit<br />

1.600 Qualitätshotels in ganz Österreich<br />

und machen Bio-, regionale und<br />

saisonale Schmankerl zu Fixstartern<br />

in der Hotelküche“, so ÖHV-Generalsekretär<br />

Dr. Markus Gratzer.<br />

Bio, fair und nachhaltig sind die<br />

künftigen Parameter und immer mehr<br />

Produzenten setzen für den Umweltschutz<br />

auf völlig fleischlose Produkte,<br />

oder, wie <strong>das</strong> junge Unternehmen Rebel<br />

Meat, auf einen Mix aus pflanzlichen<br />

und tierischen Produkten für Burger<br />

oder Würstel.<br />

ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer:<br />

„Die Hotels sind regionale Feinkostläden!“<br />

Foto: ÖHV<br />

info<br />

„Südtirol, der begehrteste nachhaltige Lebensraum Europas“<br />

Diese starke Ansage unterstreicht die Haltung eines ganzen Landes. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung<br />

der Vereinten Nationen(SDGs) vor Augen, die bis 2030 umgesetzt werden sollen, geht man in Südtirol<br />

konkret an die Umsetzung unter Berücksichtigung der territorialen Gegebenheiten. Einige der nachhaltigen<br />

Argumente sind bereits seit Jahrhunderten fundamentaler Bestandteil der DNS der Südtiroler, weil die<br />

Lebensbedingungen in extremen Bergsituationen keine andere Möglichkeiten boten: Resilienz, Achtsamkeit<br />

für Mensch, Tier und Natur, sparsamer und gezielter Einsatz der Ressourcen, handwerkliches Geschick,<br />

Südtirol setzt darauf, nachhaltige Prinzipien anzuwenden und einzuhalten. Es gibt spezielle Klimagemeinden,<br />

ein Netzwerk für Nachhaltigkeit, die Gemeinwohlökonomie Südtirols und unzählige Gastronomen<br />

und Hoteliers, die nachhaltige Akzente setzen.<br />

In der Südtiroler Werkstatt Mannart z. B. entstehen Unikate wie Tische, Kleiderständer und Lampen, die<br />

allesamt aus Holz der direkten Umgebung bestehen. Es ergibt sich eine bunte Produktpallette, die von<br />

Weinständern über Lampen, Regale und Skulpturen reicht. Ein Stück Natur kann so in jedem Innenraum<br />

Platz finden und eignet sich auch als kontrastreicher Gegensatz zu modernen Hotels oder gastronomischen<br />

Einrichtungen.


6-7/20<strong>22</strong><br />

NACHHALTIGKEIT 15<br />

letzten Hutmacher in Österreich. Die<br />

Wertschöpfung bleibt in der Region und<br />

Betriebe damit erhalten.<br />

Aktuell stand die vor kurzem an der<br />

FH Salzburg abgehaltene Branchenveranstaltung<br />

Brennpunkt Innovation<br />

unter dem Titel „Tourismus Goes<br />

Green“, wo namhafte Experten aus<br />

Wissenschaft und Tourismus die Zukunft<br />

desselben diskutierten. Christian<br />

Baumgartner, Leiter für nachhaltige<br />

Entwicklung im Tourismus der Fachhochschule<br />

Graubünden und einer<br />

der Referenten, fasste in seinem Referat<br />

seine Reflexionen aus 30+ Jahren<br />

Nachhaltigkeitsdiskurs zusammen:<br />

„Umweltqualität, <strong>das</strong> Wohlbefinden<br />

der Gäste, Mitarbeitenden und Einheimischen<br />

muss sich in der Erfolgsbewertung<br />

niederschlagen“.<br />

Das Land Tirol hat mit seinem EU<br />

Projekt CLAR – Clean Alpine Region<br />

von sich aus einen Strategieprozess in<br />

Richtung green gestartet, mit dem Resultat,<br />

<strong>das</strong>s von 19 Pilotregionen, die<br />

Holz als nachhaltiges Bauelement steht<br />

auch in der Südtiroler Werkstatt Mannart<br />

im Mittelpunkt.<br />

Foto: Mannart<br />

sich für <strong>das</strong> Umweltzeichen beworben<br />

haben, allein acht aus Tirol kommen.<br />

Weniger ist mehr<br />

Von allem ein bisschen weniger würde<br />

schon viel ausmachen! Weniger Lebensmittelabfälle,<br />

weniger CO2-Ausstoß,<br />

weniger Treibhausgase, weniger<br />

Energieverbrauch. Auch weniger Touristen!<br />

Die Käseplatte im Salzburgerland steht<br />

stellvertretend für alle regionalen Produkte<br />

im Land.<br />

Foto: Salzburgerland<br />

Aber ganz so einfach ist es dann<br />

doch nicht, denn bei allem grünen Gedanken<br />

steht Ökologie immer versus<br />

Ökonomie, was aber ein alter Hut ist.<br />

Relativ neu hingegen ist die Tatsache,<br />

<strong>das</strong>s der Gast bewusst drauf schaut und<br />

sehr wohl nachfragt, was es denn nun<br />

wirklich mit dem „Green“ im Haus auf<br />

sich hat. Nicht nur, woher <strong>das</strong> „regionale“<br />

Produkt kommt, interessiert ihn,


16 NACHHALTIGKEIT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Nirgendwo sonst gibt es so viele<br />

Bio-Anbauflächen wie in Österreich.<br />

Fotos: Salzburgerland<br />

sondern auch, welchen Radius die Regionalität<br />

hat und wer sich ganz genau<br />

damit beschäftigt, fragt auch nach<br />

dem Futtermittel. Schummeln geht also<br />

nicht mehr und einem wenig engagierten<br />

Pseudokonzept ein grünes Mäntelchen<br />

umhängen, auch nicht. Gefragt<br />

sind durchgängige, transparente Konzepte<br />

und natürlich Label und Siegel.<br />

Wer auf ein staatliches Siegel verweisen<br />

kann, der hat sowieso gewonnen<br />

und für Gastronomie und Hotellerie gilt:<br />

Wer <strong>das</strong> Umweltzeichen auf seinem Betrieb<br />

prangen hat, darf sich getrost umweltfreundlich<br />

nennen.<br />

Eine Umfrage der WKO, Fachverband<br />

der Hotellerie, zur aktuellen Stimmungslage<br />

ergab: Für 70 Prozent der<br />

Betriebe ist <strong>das</strong> Thema Nachhaltigkeit<br />

unverändert präsent, 18 Prozent sehen<br />

einen verstärkten Trend und Nachhaltigkeit<br />

als Buchungsgrund.<br />

Bio-Weltmeister<br />

Im Biovorzeigeland Österreich – nirgendwo<br />

sonst gibt es so viele Bio-<br />

Anbauflächen wie bei uns – sind die<br />

kleinstrukturierten Landwirtschaften<br />

idealer Nährboden dafür. Die Biobauern<br />

füttern und halten ihre Tiere entsprechend<br />

und schlachten auch in einem<br />

möglichst kleinem Radius. Der<br />

Gast will ein grünes Gesamtpaket –<br />

sofern er wirklich an der Umwelt interessiert<br />

ist – egal, ob in der Gastronomie<br />

oder Hotellerie. Also Anreise,<br />

Unterkunft, Verköstigung, Aktivitäten<br />

am Urlaubsort. Ein ökologischer<br />

Fußabdruck auf der Website kommt<br />

da immer gut, ebenso die Werte eingesparter<br />

Emissionen. Alternative Energien<br />

sind schon fast ein Muss und eine<br />

gute Zusammenarbeit zwischen Bauer<br />

und Gastronom eigentlich auch. Worum<br />

geht’s also? Um <strong>das</strong> feinsinnige<br />

Zusammenspiel aller Protagonisten in<br />

der Wertschöpfungskette. Wer ein Siegel<br />

hat, sollte <strong>das</strong> deutlich als Wettbewerbsvorteil<br />

kommunizieren, denn der<br />

Gast ist mündig – er schaut genau, wer<br />

seine Hausaufgaben gemacht hat.<br />

Foto: Gustav Willeit<br />

Nachhaltiger<br />

Concept Store<br />

Im Jahr 2019 wurde<br />

mit PUR ein Konzeptladen<br />

im Zentrum<br />

von Brixen eröffnet, in<br />

dem Markt und Bistro<br />

kombiniert werden<br />

und regional erzeugte<br />

Produkte angeboten<br />

werden. Die Einrichtung<br />

aus lokalen und<br />

nachhaltigen Rohstoffen<br />

wurde von einheimischen<br />

Handwerkern<br />

verarbeitet. <strong>22</strong>00 regionale<br />

Qualitätsprodukte<br />

von 240 Bauern<br />

und Manufakturen des Landes sowie eine Unverpackt-Station<br />

mit über 40 Produkten stehen für Nachhaltigkeit. Im Bistro<br />

beherrscht <strong>das</strong> traditionelle Marendebrettl die Karte. Für<br />

<strong>das</strong> Konzept gab es beim „German Design Award 2021“ zwei<br />

Auszeichnungen: den „Winner Retail Architecture“ sowie den<br />

„Winner Eco Design“.<br />

www.pursuedtirol.com<br />

Optimiertes<br />

Logistikkonzept<br />

Für Vion Food Service<br />

und seine beiden<br />

Unternehmen SA-<br />

LOMON FoodWorld<br />

und FVZ Convenience<br />

ist <strong>das</strong> Thema Nachhaltigkeit<br />

relevant. Im<br />

Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

haben SALOMON und<br />

FVZ nun ihre Logistik<br />

weiter optimiert. Das Ziel, deutliche CO2-Einsparungen im<br />

Transportbereich zu tätigen, wurde mit dem Lean & Green<br />

Award anerkannt. Hier wird auf ein breites Maßnahmenpaket<br />

in den Logistikprozessen gesetzt, um 25 Prozent CO2-Einsparung<br />

zu erreichen. Ein neu angepasstes Logistik- und Produktionssystem<br />

soll künftig eine optimierte Tourenplanung<br />

nach sich ziehen, deren Ziel es ist, Leerfahrten und Umfuhren<br />

zwischen zwei Standorten zu vermeiden. Zudem werden die<br />

Fahrzeugflotten der Subunternehmer modernisiert und mehr<br />

Ökostrom genutzt. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem langjährigen Partner Nordfrost umgesetzt.<br />

www.salomon-foodworld.com<br />

Foto: Juan Nardi


6-7/20<strong>22</strong><br />

Ausgezeichnet nachhaltig<br />

NACHHALTIGKEIT 17<br />

GREEN<br />

FUTURE<br />

Nachhaltige Dolomiten<br />

Unter Einbindung von Reiseveranstaltern,<br />

Institutionen, Einheimischen<br />

und Gästen, wird in Alta Badia im Herzen<br />

des Dolomiten UNESCO Welterbes<br />

an Nachhaltigkeit gearbeitet.<br />

So entstand <strong>das</strong> Projekt „Alta Badia<br />

Climate Positive“. Mit der Eröffnung der<br />

Borest Gondelbahn im Sommer 20<strong>22</strong><br />

besteht die Möglichkeit, sich zwischen<br />

Corvara und Colfosco autofrei zu bewegen.<br />

Im Zeitraum vom 11. Juni bis 2. Oktober<br />

20<strong>22</strong> werden 19 Aufstiegsanlagen<br />

zur Verfügung stehen, die mit der Alta<br />

Badia Summer Card genutzt werden<br />

können. Die Zusammenarbeit mit Moovit,<br />

einem Unternehmen für E-Scooter,<br />

ergänzt den Nachhaltigkeitsgedanken.<br />

Die Initiative „Stopp, aber mit Genuss!“<br />

soll Urlaubsgäste dazu anregen, während<br />

ihres Aufenthalts auf <strong>das</strong> Auto zu<br />

verzichten: Touristen, die bei ihrer Ankunft<br />

den Autoschlüssel an der Rezeption<br />

abgeben und <strong>das</strong> Auto bei einem<br />

Mindestaufenthalt von drei Nächten<br />

zwei Tage lang geparkt lassen, erhalten<br />

eine Vorteilskarte.<br />

www.altabadia.org<br />

Für sein nachhaltiges Hotelkonzept<br />

hat <strong>das</strong> Hotel The Harmonie Vienna<br />

gleich zwei Auszeichnungen erhalten:<br />

Das Österreichische Umweltabzeichen<br />

und <strong>das</strong> EU Ecolabel. Die Vorderseite<br />

des Gründerzeithauses ist begrünt,<br />

was der urbanen Überhitzung entgegenwirkt,<br />

die Temperatur senkt und<br />

<strong>das</strong> Mikroklima verbessert. Darüber hinaus<br />

filtert die Fassade Feinstaub und<br />

produziert Sauerstoff. Beim Genießer-<br />

Frühstück kommen biologische und regionale<br />

sowie viele vegane Erzeugnisse<br />

auf den Teller. Die Klimaanlage im The<br />

Harmonie Vienna wird nur in belegten<br />

Zimmern bei geschlossenen Fenstern<br />

verwendet. Die Beleuchtung in den<br />

Gängen wird über Bewegungsmelder<br />

gesteuert, überall werden LED-Leuchtmittel<br />

eingesetzt. Den Strom bezieht<br />

<strong>das</strong> Haus ausschließlich aus erneuerbaren<br />

Energiequellen. Es kommen keine<br />

chemischen Rohrreiniger, Insektenvernichtungsmittel<br />

oder Duftsteine in den<br />

Toiletten zum Einsatz. Spül- und Reinigungsmittel<br />

werden gemäß der Umweltberatung<br />

ausgewählt. Seit 2021 sind<br />

auch alle Firmenwagen auf Elektrofahrzeuge<br />

umgestellt.<br />

www.harmonie-vienna.at<br />

Doppelte Auszeichnung für <strong>das</strong> Hotel<br />

Harmonie.<br />

Foto: BMK StW<br />

Foto: Alex Moling<br />

Easy TEX:<br />

ÖBB Ticket-<br />

Vertrieb in Ihrem<br />

Betrieb<br />

Ob groß, ob klein, ob Reise-<br />

büro, Geschäft, Gastronomie<br />

oder Hotellerie: Jetzt macht die<br />

Bahn auch in Ihrem Unternehmen<br />

halt und verwandelt es mühelos<br />

in eine Verkaufsstelle für ÖBB<br />

Tickets und Angebote.<br />

Die easy TEX Webapplikation<br />

ermöglicht Ihnen einen einfachen<br />

Zugang zur ÖBB Tarifwelt<br />

für nationale und internationale<br />

Bahnreisen bei monatlicher<br />

Abrechnung. Ganz easy!<br />

Interessiert? Wir freuen<br />

uns auf Ihre Anfrage<br />

partner.vertrieb@pv.oebb.at<br />

HEUTE.<br />

FÜR MORGEN.<br />

FÜR UNS.


Seite 18 bis Seite 57<br />

Food<br />

Bio-Spezial<br />

Landwirtschaftliche Bio-<br />

Betriebe sind in Österreich<br />

keine Seltenheit – doch Bio<br />

ist nicht gleich Bio. Welche<br />

Unterschiede es hier gibt<br />

und wieso Regional <strong>das</strong><br />

neue Bio ist, wird auf folgenden<br />

Seiten gezeigt.<br />

Seite 20<br />

Sommer-Desserts<br />

Hier ist Vielfalt geboten: Ob<br />

vegane, traditionelle oder<br />

saisonale Sommerdesserts<br />

– süß sollen sie sein. Produktneuerungen<br />

regen die<br />

gastronomische Fantasie an<br />

und laden zum Ausprobieren<br />

neuer Speisen für <strong>das</strong><br />

sommerliche Menü ein.<br />

Seite 26<br />

Ethno Italien<br />

Es geht nach Italien, wo insbesondere<br />

Pizza und Pasta<br />

ihren Ursprung finden. Von<br />

süßer oder frittierter Pizza<br />

über Zitronenpasta bis<br />

hin zur beliebten Focaccia<br />

handelt <strong>das</strong> Ethno-Thema<br />

dieser Ausgabe. Außerdem:<br />

Sollte der Nudelteig mit<br />

oder ohne Ei zubereitet<br />

werden?<br />

Seite 38


6-7/20<strong>22</strong><br />

AKTUELLES 19<br />

Gewürzwelt im www<br />

Mit dem neuen Internetauftritt von Wiberg lässt sich in die<br />

Welt der Kräuter, Gewürze sowie Essige und Öle eintauchen.<br />

So findet sich in der Kategorie „Geschmackswelten“<br />

ein breiter Überblick über die verschiedensten internationalen<br />

Länderküchen. Auch zu saisonalen Themen von Grillen<br />

bis Wildgerichten oder einzelnen Zutaten finden Interessierte<br />

eine Vielzahl an gut recherchierten Texten und anregenden<br />

Bildern. Wer tiefer in einzelne Rohstoffe eintauchen will,<br />

wird nicht nur im Gewürzlexikon fündig, sondern bekommt<br />

einen Blick hinter die Kulissen: Detaillierte Beiträge informieren<br />

vom Allergenmanagement über <strong>das</strong> Wiberg Qualitätsversprechen<br />

bis zu den strengen internen Laborprüfungen. „Mit<br />

den Verbesserungen in Optik und Technik sind wir mit unserem<br />

Onlineauftritt dort angekommen, wo sich unsere innovativen<br />

Sortimente immer schon befunden haben“, freut sich<br />

Daniela Haslinger-Hild, Marketingleitung bei Wiberg.<br />

www.wiberg.eu<br />

Fleisch von Kalbinnen<br />

In Österreich meint man mit gutem<br />

Rindfleisch meist Stiere<br />

– jedoch ist <strong>das</strong> Fleisch vom<br />

weiblichen Jungrind von höherer<br />

Qualität. Besonders Bauern<br />

im Innviertel haben dies erkannt<br />

und sich auf die Zucht von Kalbinnen<br />

spezialisiert. Aus dieser Region,<br />

insbesondere dem Innviertel,<br />

kommt der Großteil der Salon<br />

Beef Kalbinnen. Alle Tiere werden<br />

in Österreich geboren, gemästet,<br />

geschlachtet und verarbeitet. Bauern, die Kalbinnen züchten,<br />

nutzen die bestehenden Stallungen und betriebseigenen<br />

Grünflächen, vermarkten pro Jahr aber gerade einmal<br />

zwischen 10 und 40 Tiere. Auch größere Bauernhöfe lassen<br />

es bei der Aufzucht von Kalbinnen im Vergleich zur industriellen<br />

Mast ruhig angehen. Für <strong>das</strong> Salon Beef wird nur mit<br />

ausgewählten Bauern zusammengearbeitet, <strong>das</strong> Premium-<br />

Produkt ist bei Kröswang erhältlich.<br />

www.kroeswang.at<br />

Foto: Kröswang<br />

DerFeigl hat‘s –<br />

der Feigl bringt‘s


Bio, mit gutem Gewissen<br />

Bio ist heute ein Begriff und beinahe ein Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe in<br />

Österreich sind Bio-Betriebe. <br />

Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />

Auch der Anteil der Bio-Lebensmittel<br />

im Einkaufskorb steigt<br />

von Jahr zu Jahr und sogar Corona<br />

konnte den Trend nicht ändern.<br />

Im Gegenteil: die Konsumenten<br />

legen noch mehr Wert auf hochwertige,<br />

gesunde Produkte. Die Menschen<br />

wollen wissen, woher die Lebensmittel<br />

kommen und wie sie produziert werden.<br />

Vor allem die Direktvermarktung und<br />

die Zustellung von „Kisterln“ mit biologischen<br />

Produkten boomt. Etwas anders<br />

sieht es in der Gastronomie aus, hier<br />

liegt der Bio-Anteil bei etwa drei Prozent.<br />

Jedoch setzen viele Gastronomen auf regionale<br />

und saisonale Produkte und listen<br />

gerne in der Speisekarte ihre heimischen<br />

Produzenten auf. Die Priorität<br />

liegt dabei nicht auf der Bio-Zertifizierung,<br />

aber es sind oft kleine Landwirte<br />

aus der Region, die hochwertig produzieren.<br />

Manche davon identifizieren<br />

sich mit einer ökologischen und umweltschonenden<br />

Bewirtschaftung, sind<br />

nicht bio-zertifiziert, wirtschaften aber<br />

sehr nahe an den Richtlinien für biologische<br />

Landwirtschaft.<br />

Nur mit Siegel<br />

Das Bio-Siegel ist ein Güte- und Prüfsiegel,<br />

<strong>das</strong> dem Konsumenten garantiert,<br />

<strong>das</strong>s zertifizierte Lebensmittel auch gemäß<br />

der Bio-Richtlinien produziert werden.<br />

Nur Produkte, denen eine zugelassene<br />

Kontrollstelle dies bescheinigt,<br />

dürfen <strong>das</strong> Zeichen auf der Verpackung<br />

tragen. Neben dem EU-Biosiegel müssen<br />

die Codenummer der Kontrollstelle<br />

und der Ort angegeben sein, an dem<br />

die Rohstoffe des Produkts erzeugt wurden.<br />

Nur Produkte, die zumindest aus 95<br />

Prozent Biozutaten bestehen, dürfen <strong>das</strong><br />

Siegel tragen. Das einheitliche Bio-Zeichen,<br />

ein grünes Rechteck mit einem<br />

Blatt aus Sternen, erleichtert den Konsumenten,<br />

biologisch produzierte Lebensmittel<br />

zu erkennen und Landwirte<br />

können leichter ihre Produkte in der gesamten<br />

EU vermarkten.<br />

Durch <strong>das</strong> grüne Siegel sind EU-weit<br />

Standards festgelegt worden, die sichern,<br />

<strong>das</strong>s in jedem EU-Land auch danach<br />

produziert wird. Überwacht wird<br />

die Einhaltung der Bestimmungen für<br />

alle Produkte mit dem Bio-Siegel in der<br />

EU durch die jeweils zuständige Öko-<br />

Kontrollstelle, bei Verwendung eines<br />

Verbandssiegels zusätzlich durch den<br />

jeweiligen Anbauverband. So wird eine<br />

Art Minimalstandard durch <strong>das</strong> Bio-<br />

Siegel gewährleistet, die verschiedenen<br />

Verbände wie Demeter oder Erde & Saat<br />

können strengere Vorgaben in den un-


6-7/20<strong>22</strong><br />

BIO 21<br />

terschiedlichen Bereichen vorgeben. So<br />

ist zum Beispiel bei Demeterbetrieben<br />

eine Enthornung der Tiere verboten.<br />

Bio ist nicht gleich Bio<br />

Durch die Vielfalt an Biosiegeln ist es<br />

für den Konsumenten nicht leicht festzustellen,<br />

wo die Unterschiede liegen.<br />

Da muss man sich genau mit den unterschiedlichen<br />

Bio-Verbänden und den jeweiligen<br />

Kriterien auseinandersetzen.<br />

Wer Bio kauft, tut sich und der Umwelt<br />

etwas Gutes, denn der Biolandbau fördert<br />

einen verantwortungsvollen Umgang<br />

mit der Natur und den Ressourcen.<br />

Der Verzicht auf synthetische Düngemittel<br />

und chemische Pflanzenschutzmittel<br />

hilft, den Erhalt der biologischen Vielfalt<br />

und der Bodenfruchtbarkeit zu gewährleisten.<br />

Hohe Tierschutzstandards verpflichten<br />

die Landwirte, dem Tierwohl<br />

mit artgerechten Haltungsbedingungen<br />

gerecht zu werden. Ein Bio-Betrieb<br />

kann entweder nur Obst, Gemüse oder<br />

Getreide kultivieren oder auch nur Tiere<br />

halten. Wünschenswert wären natürlich<br />

gemischte Betreibe, die vielseitig produzieren.<br />

Bei Biobetrieben, die im Demeter-<br />

Verband organisiert sind, ist Tierhaltung<br />

ein Muss. Das Ziel ist, möglichst vielseitig<br />

zu produzieren. Der Selbstversorgergedanke<br />

hat dabei einen hohen Stellenwert.<br />

Auch erlaubte Zusatzstoffe in der<br />

Lebensmittelverarbeitung sind deutlich<br />

strenger geregelt als beim Bio-Siegel.<br />

Muss ein Produkt mit dem grünen Logo<br />

zumindest 95 Prozent Bio-Zutaten aufweisen,<br />

so regeln Naturland und Bioland<br />

dies strenger, hier gilt 100 Prozent Bio.<br />

Bei den Landwirten von BIO AUSTRIA<br />

muss der ganze Betrieb biologisch bewirtschaftet<br />

werden, es ist nicht erlaubt,<br />

<strong>das</strong>s etwa <strong>das</strong> Gemüse biologisch hergestellt,<br />

die Tiere aber konventionell gehalten<br />

werden. Das Bio-Verbandszeichen<br />

BIO AUSTRIA ist <strong>das</strong> heimische Bio-<br />

Netzwerk der Bio-Bauern und ist gut mit<br />

Handel, Verarbeitern, Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Medien vernetzt. Das<br />

BIO AUSTRIA-Logo findet sich vorwiegend<br />

auf Produkten, die auf Bauernmärkten<br />

oder Ab-Hof zu kaufen sind.<br />

Nur nicht verwirren lassen<br />

Im ganzen Siegeldschungel und in der<br />

Flut von Werbeversprechen ist es nicht<br />

leicht, Bio von Bioschwindel zu unterscheiden.<br />

Bezeichnungen wie „aus naturnahem<br />

Anbau“, „aus umweltgerechter<br />

Landwirtschaft“ oder „aus kontrolliertem<br />

Vertragsanbau“ klingen gut, bedeuten<br />

aber nichts. Nur <strong>das</strong> Bio-Siegel gibt<br />

Sicherheit und nur die Bezeichnungen<br />

„Bio“ und „ökologisch“ sind gesetzlich<br />

geschützt und garantieren die kontrollierte<br />

Bio-Herkunft. Neben dem Biozeichen<br />

ist ein Hinweis auf „Bio“ in der<br />

Sachbezeichnung, z.B. BioWeizen oder<br />

BioNudeln verpflichtend.<br />

Regional ist <strong>das</strong> neue Bio<br />

Bio-Produkte kommen inzwischen aus<br />

der ganzen Welt, Mangos, Avocados<br />

oder Quinoa sind alles Lebensmittel,<br />

die weit gereist sind. Auch wenn <strong>das</strong> Produkt<br />

<strong>das</strong> Biozeichen trägt, so ist es zwar<br />

ökologisch produziert, aber aufwändig<br />

verpackt und transportiert worden. Ist<br />

<strong>das</strong> noch ökologisch? Ist es nicht besser<br />

Obst und Gemüse zur Saison direkt vom<br />

Bauern aus der Umgebung zu kaufen,<br />

auch wenn er nicht biologisch produziert,<br />

als Bio-Ware von der anderen Seite<br />

der Erdhalbkugel? Bio-Erdbeermark<br />

aus China statt heimischen Fruchtzubereitungen,<br />

Bio-Agavensirup statt einfachen<br />

Rübenzucker oder Bio-Chiasamen,<br />

ein veganes Muss, statt Leinsamen aus<br />

dem Mühlviertel? Es ist nicht einfach,<br />

immer die ökologisch bessere Variante<br />

zu wählen. Mit Bio, aber zudem regional<br />

und saisonal, ist man auf der sicheren<br />

Seite.<br />

Ratzeputz: Marillen!<br />

Text & Foto: Andrea Jungwirth<br />

Neben Beeren zählen Marillen zu den sensibelsten Früchten. Reife, heimische Früchte schmecken verführerisch<br />

gut, sind aber äußerst druckempfindlich und verderben schnell. Ein rasches Verarbeiten der Früchte ist ein Muss!<br />

Pikante Obstgerichte liegen im Trend und auch nicht so perfekte Früchte lassen sich zu Marillensenf, -essig oder<br />

–chutneys verarbeiten. Für den Senf reife Früchte zerkleinern und mit etwas Essig zu einem Mus kochen und pürieren.<br />

Mus nun mit verschiedenen gemahlenen Gewürzen wie Vanille und Koriander, Essig, Salz und Senfmehl<br />

vermischen, kurz köcheln lassen und in Gläser füllen. Für ein halbes Kilo Früchte braucht man ungefähr 250 ml<br />

Essig und 180 g Senfkörner. Dieser Senf sollte aber erst nach einigen Wochen geöffnet werden, wenn er sein volles<br />

Aroma entwickelt hat. Er schmeckt besonders gut zu Lamm, Schwein und Huhn, aber auch zu Käse. Und besonders<br />

zu Käse passt ein aromatisches Marillenchutney, <strong>das</strong> sich auch aus sehr reifen Früchten zubereiten lässt.<br />

Mit Putz und Stingl<br />

MARILLENCHUTNEY<br />

Zutaten:<br />

1 kg Marillen<br />

1 Zwiebel<br />

500 g Zucker<br />

150 ml Essig<br />

geriebene Chiliflocken<br />

1 schwacher Teelöffel Salz<br />

1 Teelöffel Ingwerpulver<br />

› 1 Esslöffel Senfkörner<br />

Zubereitung:<br />

1. Marillen waschen, entkernen und in kleine Würfel<br />

schneiden, Zwiebel schälen und klein würfeln.<br />

Beides mit den restlichen Zutaten in einen Topf<br />

geben.<br />

2. Alles etwa eine dreiviertel Stunde auf die gewünschte<br />

Konsistenz einköcheln lassen.<br />

3. Chutney heiß in Gläser füllen und verschließen.


<strong>22</strong> BIO<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Tipp aus der Praxis<br />

Mitarbeitende<br />

verzweifelt<br />

gesucht …<br />

Der Tourismus soll diesen<br />

Sommer endlich wieder boomen,<br />

die Gäste wollen verreisen<br />

und auswärts Essen und<br />

Trinken – <strong>das</strong> volle Leben halt.<br />

Das könnte endlich wieder<br />

gute Geschäfte für die professionellen<br />

Gastgeber*innen<br />

bedeuten. Allein es fehlt an<br />

Personal, und zwar an allen<br />

Ecken und Enden!<br />

Experten geben gute<br />

Tipps, wie z. B. „behandelt<br />

eure Mitarbeitenden mit<br />

Wertschätzung, bietet angemessene<br />

Löhne und Flexibilität“<br />

– alles richtig. Allerdings<br />

reicht <strong>das</strong> vermutlich in diesem<br />

Sommer nicht.<br />

Überlegen Sie, Ob es zeitund<br />

arbeitsintensive Aufgaben<br />

gibt, die man einsparen<br />

oder umstrukturieren könnte.<br />

Zum Beispiel lohnt sich die Investition<br />

in ein Schanksystem<br />

auf Postmix-Basis schneller,<br />

als Sie denken. Kein Kistenschleppen,<br />

kein Verräumen<br />

der Leergebinde und wenn<br />

Sie ein Computerschanksystem<br />

wählen, können Sie auch<br />

Kaffeemaschine und Alkoholika<br />

darüber laufen lassen und<br />

am Abend auf Knopfdruck die<br />

Abrechnung und den Lagerstand<br />

feststellen.<br />

Hängen Sie noch einen<br />

Cocktailer dazu, dann kann<br />

jede ungelernte Kraft unzählige<br />

Cocktails und Longdrinks<br />

mixen und mit einem charmanten<br />

Lächeln servieren.<br />

Das ist eine Investition die<br />

garantiert Früchte trägt – und<br />

dabei auch noch <strong>das</strong> Klima<br />

und die Energiekosten entlastet.<br />

KR Wolfgang Zmugg,<br />

Geschäftsführer von Grapos.<br />

www.grapos.com<br />

Foto: Grapos<br />

Apfelstrudel in Bio<br />

Nichts außer Frucht<br />

Der Bio Apfelstrudel von Meisterfrost<br />

ist eine österreichische Spezialität,<br />

die auch ohne aufwendige Zubereitung<br />

genossen werden kann. Aus den<br />

je 150 g Strudelstücken wird mit wenigen<br />

geschickten Handgriffen und einigen<br />

in jeder Küche vorhandenen Zutaten<br />

eine attraktive Kreation. Dass bei<br />

Meisterfrost nur steirische Äpfel in den<br />

Apfelstrudel kommen, ist mittlerweile<br />

bekannt. Für ein feines Frühstück präsentiert<br />

Meisterfrost die Bio-Pancakes.<br />

Sie sind kleiner, aber dafür höher als herkömmliche<br />

Palatschinken. Einzeln gefrostet,<br />

sind die Pancakes auch einzeln<br />

entnehmbar und sofort einsetzbar und<br />

in Bio-Qualität erhältlich. Beliebig garnierbar<br />

sind sie auch als kleiner Nachmittagssnack<br />

zum Beispiel für Kindergärten<br />

oder in Restaurants als Basis für<br />

ein kreatives Dessert gedacht. Die Zubereitung<br />

ist einfach: Im vorgeheizten<br />

Kombidämpfer kurz dämpfen, im Backrohr<br />

oder in der Mikrowelle erwärmen.<br />

www.meisterfrost.at<br />

Marmelade muss kein Zucker zugesetzt<br />

sein und <strong>das</strong> Produkt kann<br />

nur aus Fruchtzutaten bestehen. Das<br />

beweisen die neuen Fruchtaufstriche<br />

der Tiroler Früchteküche, welche zu<br />

100 Prozent aus Frucht bestehen. Marillen,<br />

Erdbeeren, Heidelbeer-Cassis<br />

und Himbeeren mit jeweils 60 Prozent<br />

Anteil, gesüßt mit Süße aus Äpfeln, geliert<br />

mit Pektin aus Äpfeln und verfeinert<br />

mit dem Saft aus Zitronen ergibt<br />

ein reines Produkt aus kontrolliert biologischem<br />

Anbau. „Bio ist ein anhaltender<br />

Trend, der auch in den Hotels<br />

immer mehr Niederschlag findet. Gerade<br />

bei Bio-Produkten ist auch die<br />

Rohstoffauswahl besonders wichtig“,<br />

so Mag. Michaela Hysek-Unterweger,<br />

die Geschäftsführerin der Unterweger<br />

Früchteküche: „Nur wenn Gutes hineinkommt,<br />

kann auch Gutes herauskommen.“<br />

Nur die erlesensten Früchte<br />

schaffen es durch den strengen Auswahlprozess.<br />

Die anschließende Produktion<br />

läuft unter ständiger Aufsicht<br />

der Qualitäts- und Geschmackskontrolle,<br />

weil Qualität bei der Unterweger<br />

Früchteküche GmbH seit jeher groß geschrieben<br />

wird.<br />

www.fruechtekueche.at<br />

Foto: Meisterfrost<br />

Foto: Ramona Waldner


WIR SIND<br />

MITTENDRIN<br />

IN IHREM<br />

KÜCHENALLTAG<br />

… WEIL BIO<br />

EINFACH<br />

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Unsere BIO-PRODUKTE bieten<br />

beste Qualität und<br />

entsprechen der neuen<br />

EU-Verordnung.<br />

EU/Nicht-EU-Landwirtschaft


24 BIO<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Gäste-Glück<br />

in Bio<br />

Tierwohl, Regionalität, Vertrauen<br />

– dafür steht <strong>das</strong> neue Bio-<br />

Gäste-Glück-Sortiment von FVZ<br />

Convenience. FVZ wird damit der<br />

Entwicklung gerecht, <strong>das</strong>s immer<br />

mehr Menschen Lebensmittel<br />

aus ökologischer Landwirtschaft<br />

nachfragen. Für seine Bio-Gäste-Glück-Klassiker<br />

setzt <strong>das</strong> Unternehmen<br />

auf Bio-Fleisch aus<br />

regionaler Herkunft sowie auf seine<br />

Partner „Der Grüne Weg“ und<br />

„Allgäuhof “. Das neue, gebratene<br />

Bio-Schnitzel „Wiener Art“ ist<br />

aus bestem Bio-Schweinelachs<br />

geschnitten, mit einer knusprigen<br />

Panier umhüllt und in 80 g<br />

sowie 140 g erhältlich. Die neue<br />

Bio-Rindfleischfrikadelle „Die Ausgezeichnete“<br />

ist mit frischen Zwiebeln<br />

verfeinert, herzhaft gewürzt,<br />

ohne Fett gebraten und in 60 g sowie<br />

125 g erhältlich. Alle Produkte<br />

des Bio-Gäste-Glücks-Sortiments<br />

werden ohne Geschmacksverstärker,<br />

Aromen, Farb- sowie Konservierungsstoffe<br />

hergestellt und sind<br />

deklarationsfrei auf der Speisekarte.<br />

www.fvz.de<br />

Fotos: Nadja Buchczik<br />

Alles Bio<br />

Pflanzenbasierter<br />

Haferdrink<br />

Die pflanzenbasierte Ernährung ist in<br />

der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung<br />

Trendthema Nummer 1. Dabei<br />

suchen Küchenleiter nach Produktlösungen,<br />

die idealerweise nicht nur 100<br />

Prozent pflanzlich, sondern auch Bio<br />

sind. Diese Nachfrage bedient frischli mit<br />

einer Range an pflanzlichen Desserts und<br />

Milchalternativen in erstklassiger Bio-<br />

Qualität, die auf Haferbasis hergestellt<br />

sind. Da <strong>das</strong> To-go-Geschäft bei vielen<br />

Betrieben in den Mittelpunkt gerückt<br />

ist, sind auch kleinere Gebindegrößen<br />

gefragt. frischli bietet daher ab Frühjahr<br />

20<strong>22</strong> den Bio Hafer Drink – wie bereits<br />

den Bio Hafer Kakaodrink – im 0,5-l-Pack<br />

mit Wiederverschluss an. Zu den weiteren<br />

pflanzlichen Produkten auf Haferbasis<br />

von frischli zählen ein Barista Bio<br />

Hafer-Erbse-Drink und Bio Hafer Kochcreme<br />

im 1-l-Gebinde, Bio Hafer Kaffeeweißer<br />

mit 100 x 15-g-Portionen sowie<br />

die Desserts Bio Hafer Schoko und Salted<br />

Caramel im 85-g-Portionsbecher.<br />

www.frischli.de<br />

Darbo kann auf mehr als 140 Jahre Erfahrung<br />

und Know-how in der Verarbeitung<br />

von Früchten verweisen. Die<br />

Fruchtaufstriche in Portionsbechern gibt<br />

es jetzt auch in Bio-Qualität, mit 60 Prozent<br />

Fruchtanteil. Die Portionen zu 20g<br />

in den beliebten Sorten Marille, Erdbeere,<br />

Weichsel und Zwetschke sind geeignet<br />

für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser<br />

und Altenheime, aber auch für<br />

Hotel- und Beherbergungsbetriebe. Erwerbbar<br />

sind die Fruchtaufstriche in einem<br />

Sortimentskarton zu 100 Stück. Bio-<br />

Honigportionen im Karton zu 100 Stück<br />

runden <strong>das</strong> Angebot ab. Zudem verfügbar:<br />

die Verpackung im formschönen Dekorglas<br />

zu 610g. Zum kulinarischen gesellt<br />

sich so auch ein optischer Genuss<br />

– denn die Glasverpackung sieht besonders<br />

appetitlich aus. Die grünen Deckeltücher<br />

mit Fruchtillustrationen geben<br />

dem Glas einen besonderen Touch. Auf<br />

Anfrage stellt Darbo individuelle Aufkleber<br />

für die Dekorgläser zur Verfügung, die<br />

mit Logo sowie Grußbotschaft versehen<br />

werden können.<br />

www.darbo.at<br />

Foto: Frischli Foto: Darbo


6-7/20<strong>22</strong><br />

BIO 25<br />

Frisch gezapft & Bio<br />

Postmixprofi Grapos bietet mehr als<br />

100 nachhaltige Sirupe, die den ökologischen<br />

Fußabdruck verkleinern, die<br />

meisten davon sind vegan. In jeder Produktlinie<br />

finden sich zertifizierte BIO-<br />

Produkte, die über die Schankanlage<br />

frisch gezapft an den Tisch gelangen. Die<br />

beliebte Brooklyn Produktlinie bietet Sirupe<br />

in Bio-Qualität und ist wie alle Getränke<br />

der Linie über die Schankanlage<br />

als stilles oder prickelndes Getränk zu<br />

zapfen. Neben den Klassikern Bio-Cola,<br />

Bio-Orangenlimo, Bio-Zitronenlimo<br />

und Bio-Kräuterlimo ergänzt eine Bio-<br />

Holunderlimo <strong>das</strong> Bio-Limo-Sortiment.<br />

Durch den „Perfect Bubbles“ Postmixhahn,<br />

ein Patent von Schankomat, sind<br />

die Limonaden im Offenausschank besonders<br />

prickelnd. Neben den Eistees<br />

Schwarztee-Zitrone, Pfirsich und Grüntee-Kaktusfeige<br />

bietet Grapos diesen<br />

Sommer auch einen BIO-Eistee in der<br />

Geschmacksrichtung Pfirsich.<br />

www.grapos.com<br />

Foto: Grapos<br />

Foto: Edna<br />

Bio<br />

Trendprodukte<br />

Die Bio-Backwaren von Edna<br />

werden ausschließlich mit<br />

Rohstoffen aus kontrolliert ökologischem<br />

Anbau gebacken. Sie<br />

überzeugen durch Qualität und<br />

aromatischen Geschmack. Zudem<br />

bieten sie eine handwerkliche Optik,<br />

einfaches Handling und lang<br />

anhaltende Frische. Von der klassischen<br />

Kaisersemmel über Kuchen<br />

bis hin zu angesagten Burgerbuns<br />

– <strong>das</strong> BIO-Sortiment von<br />

Edna Backwaren GmbH hat für jeden<br />

Bedarf <strong>das</strong> passende Produkt.<br />

Falls man sich nicht entscheiden<br />

kann, ist die praktische Bio-Mischkiste<br />

eine Option. Der Bio-Burger<br />

mit dezenter Sesambestreuung ist<br />

ein Bun für kreativ belegte Burger.<br />

Hochwertige Zutaten kommen<br />

mit diesem Weckerl in Bio-Qualität<br />

besonders gut zur Geltung.<br />

www.edna.at<br />

STARTE MIT BIO IN DEINEN TAG<br />

.... am Besten<br />

mit den köstlichen<br />

BIO-FRUCHTAUSTRICHEN<br />

aus der Unterweger Früchteküche.<br />

Für den ganz besonderen Fruchtgenuss<br />

empfehlen wir unsere<br />

BIO FRUCHTAUFSTRICHE<br />

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100% FRUCHT<br />

Unterweger Früchteküche GmbH • www.fruechtekueche.at


Sommer,<br />

Sonne &<br />

Desserts<br />

Foto: tugolukof / Adobe Stock


6-7/20<strong>22</strong><br />

SOMMERDESSERT 27<br />

Für diesen Sommer gibt es eine Reihe an süßen Desserts, die nur darauf warten auf die Karte<br />

zu kommen und von den Gästen entdeckt zu werden – von fruchtig-süßen über vegane bis<br />

hin zu nostalgischen Desserts.<br />

Von Katrin Schedler<br />

Darf ‘s noch ein Dessert sein?<br />

Die Beantwortung dieser Frage<br />

scheint einfach zu sein und<br />

für viele Gäste steht schon von<br />

vornherein fest, <strong>das</strong>s nach dem Hauptgang<br />

natürlich ein süßer Abschluss<br />

folgt, doch ganz so simpel ist es dann<br />

doch nicht immer. Zu viel gegessen, zu<br />

süß, nicht <strong>das</strong> Richtige auf der Karte –<br />

Gründe für <strong>das</strong> Auslassen einer Nachspeise<br />

gibt es natürlich, doch spricht vor<br />

allem ein Argument dafür, sich auf ein<br />

süßes Finale einzulassen: es schmeckt<br />

einfach! Es gibt Klassiker auf der Dessert-Karte,<br />

die Naschkatzen immer<br />

wieder Glücksmomente bescheren und<br />

dann gibt es besondere, kreative Süßspeisen,<br />

die für Überraschungsmomente<br />

sorgen und schon deshalb ausprobiert<br />

werden, weil es sie sonst nirgendwo gibt.<br />

Hier können Gastronomen bei den Gästen<br />

punkten und gleichzeitig den Umsatz<br />

ankurbeln.<br />

Regional und saisonal<br />

Regionale Zutaten für Gerichte zu verwenden<br />

ist mehr als nur ein Trend. Köche<br />

greifen bei den Produkten für ihre<br />

Kreationen immer mehr zu den heimischen<br />

Lebensmitteln und stellen weitgereiste<br />

Produkte hinten an. Die Verwendung<br />

von Bio-Produkten wird dabei<br />

ebenfalls immer wichtiger. Hierzulande<br />

können wir wahrlich aus dem Vollen<br />

schöpfen, denn über <strong>das</strong> ganze Land<br />

verteilt gedeihen aromatische Früchte,<br />

Kräuter und Co., die sich in den verschiedensten<br />

Süßspeisen köstlich präsentieren.<br />

Gerade jetzt, in der warmen<br />

Jahreszeit, kündigen blühende Bäume<br />

und Sträucher sowie Felder die süßen<br />

Früchte an, welche bis zur Vollreife heranwachsen<br />

und nach und nach Saison<br />

haben und geerntet werden. Von Erdbeeren<br />

über Stachelbeeren, Himbeeren,<br />

Kirschen und Pfirsiche bis hin zu exotischen<br />

Sorten wie etwa Wassermelonen:<br />

Bei der Verarbeitung und Verwendung<br />

der Früchte sind der Kreativität fast keine<br />

Grenzen gesetzt. Klassiker wie Marillen-<br />

oder Erdbeerknödel sind immer der<br />

Renner, aber auch selbstgemachtes Sorbet<br />

und Eis, <strong>das</strong> gerne auch etwas ausgefallener<br />

sein darf (z.B. eine Kombination<br />

mit weiteren Zutaten: Erdbeer-Basilikum,<br />

Himbeer-Chili etc.), ist an heißen<br />

Sommertagen gefragt. Doch nicht<br />

nur heimische Früchte laufen in Desserts<br />

zur Hochform auf, sondern auch<br />

regionale Milch und Milchprodukte so-<br />

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28 SOMMERDESSERT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

wie die verschiedensten Getreidesorten.<br />

Frische (Heu-)Milch dient als Zutat<br />

für so manche Süßspeise und auch der<br />

daraus hergestellte Topfen, Frischkäse<br />

oder die Butter sind nicht aus der Küche<br />

wegzudenken. In den Bergregionen<br />

Österreichs weiden derzeit neben Ziegen<br />

und Schafen vor allem Kühe auf den<br />

saftigen Weiden und genießen Kräuter,<br />

Gräser und kristallklares Wasser sowie<br />

die frische und reine Bergluft. Der Dank<br />

für diese Unbeschwertheit: wertvolle Alpenrohmilch.<br />

Wer die Chance hat, die<br />

besonders aromatische Milch von der<br />

Alpe bzw. Produkte aus Alpenmilch zu<br />

verwenden, der wird vom wunderbaren<br />

Geschmack dieses Naturprodukts überzeugt<br />

sein.<br />

Weizen, Roggen, Dinkel, Mais und<br />

Hafer aber auch Pseudogetreide wie<br />

Amaranth oder Buchweizen gedeihen<br />

hierzulande. Wer sich ganz sicher<br />

sein möchte, woher <strong>das</strong> Korn stammt,<br />

der bezieht seine Produkte am besten<br />

direkt von den Produzenten. Manche<br />

Getreidebauern haben sich auf alte<br />

Sorten wie beispielsweise Waldstaudekorn<br />

(der Vorfahre vom heutigen Roggen)<br />

oder auch den weißen Gailtaler<br />

Landmais und weitere Sorten spezialisiert.<br />

Dessert aus oder mit diesen heimischen<br />

Produkten sind nicht nur geschmacklich<br />

ausgezeichnet, sondern<br />

auch klimafreundlicher als die importierte<br />

Ware. Außerdem wird die heimische<br />

Landwirtschaft unterstützt und<br />

die Gäste freuen sich auch zu erfahren,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Korn für den Schmarren eventuell<br />

aus der Nachbarschaft stammt.<br />

Desserts sind beliebt – von ganz einfach bis aufwändig hergestellt.<br />

Fotos: RitaE<br />

Pflanzenbasierte Desserts<br />

Die süßen Köstlichkeiten können auch<br />

ganz ohne tierische Produkte zubereitet<br />

werden. Darüber freut sich mit Sicherheit<br />

so mancher Gast, der auf pflanzliche<br />

Zutaten setzt. Eine vegane Ernährung<br />

rückt immer mehr in den Fokus<br />

der Gesellschaft, es macht also durchaus<br />

Sinn, sich als Gastronom über ein<br />

Angebot an pflanzenbasierten Speisen<br />

Gedanken zu machen. Es muss ja nicht<br />

die gesamte Speisekarte umgekrempelt<br />

werden – bereits über ein oder zwei Gerichte<br />

pro Gang freuen sich Ihre veganen<br />

Gäste. Die Zubereitung von veganen<br />

Desserts kann natürlich aufwändig sein,<br />

muss es aber nicht. Denn sämtliche tierischen<br />

Produkte werden einfach durch<br />

pflanzliche Alternativen ersetzt und bei<br />

Geschmack und Konsistenz ist auf Obst,<br />

Getreide- und Sojaprodukte sowie Nüsse<br />

und Kakao Verlass. Milchreis mit Hafermilch<br />

oder Panna Cotta mit Mandelmilch<br />

und Agar Agar, Schoko-Mousse<br />

mit Kokoswasser oder veganer Schokokuchen<br />

und Tiramisu sind dabei nur ein<br />

paar Dessert-Beispiele. Auch Eis ohne<br />

tierische Inhaltsstoffe kommt immer<br />

gut an – gerade jetzt im Sommer. Wer<br />

Lupinen-Eis, Eis aus Nusspaste, Haferoder<br />

Mandelmilch nicht selbst herstellen<br />

möchte, der kann mittlerweile auf<br />

ein breites Angebot an veganen Eis-<br />

Sorten zurückgreifen. Ebenso stehen bereits<br />

fix-fertige vegane Desserts für die<br />

Gastronomie zur Verfügung oder auch<br />

nur die einzelnen Bestandteile wie z.B.<br />

Cremen (frei von tierischen Inhaltsstoffen),<br />

um ganz einfach selbst kreative vegane<br />

Desserts zu zaubern.<br />

Nostalgie<br />

Wer essen geht, der probiert auf der einen<br />

Seite gerne mal Sachen aus, die<br />

er noch nicht kennt oder selbst wahrscheinlich<br />

nicht zubereiten würde, weil<br />

sie zu exotisch oder extravagant sind<br />

und auf der anderen Seite sind Gerichte,<br />

die unter die Kategorie Hausmannskost<br />

fallen und bereits bekannt sind,<br />

nach wie vor allseits beliebt. Auch wenn<br />

es um den süßen Abschluss eines Menüs<br />

geht, gibt es die verschiedensten<br />

Geschmacks- und Gestaltungsrichtungen<br />

- von aufwändig bis einfach. Gerade<br />

wenn es um Desserts geht, passt der<br />

Begriff „Comfort Food“ ganz gut. Man<br />

gönnt sich etwas Süßes, quasi „Essen für<br />

die Psyche“, und achtet vielleicht weniger<br />

auf Nährwerte und/oder Kalorien.<br />

Hier kommt auch die Nostalgie in Spiel,<br />

also <strong>das</strong> sehnsuchtsvolle und verklärte<br />

Erinnern an vergangene Zeiten. Der<br />

Geschmack aus der Kindheit sozusagen.<br />

Mit vertrauten Speisen ein Gefühl<br />

der Geborgenheit schaffen, <strong>das</strong> können<br />

Desserts auf eine süße Art. Die Buchteln<br />

mit Vanillesauce oder der Kaiserschmarren<br />

mit Zwetschgenröster wecken da<br />

genauso Erinnerungen wie <strong>das</strong> Erdbeertörtchen<br />

oder die von Hand gewuzelten<br />

Mohnnudeln. Die Rezepte sind meist<br />

traditionell und von Region zu Region<br />

unterschiedlich. Ein bisschen Nostalgie<br />

für die Sommer-Karte? Wie wäre es mit<br />

hausgemachten Brandteigkrapferl gefüllt<br />

mit einer Erdbeer-Vanille-Sahne,<br />

Himbeer-Cremeschnitte, Milchreis mit<br />

Kirschsauce, Marmorgugelhupf mit Eis<br />

und frischen Früchten oder einem lauwarmen<br />

Apfelküchlein?


6-7/20<strong>22</strong><br />

ADVERTORIAL 29<br />

Fotos: Darbo<br />

Nougatcreme aus praktischer Tube<br />

Darbo erweitert <strong>das</strong> Angebot an Dosierflaschen für den Dispenser.<br />

Für eine hygienische Platzierung am<br />

Buffet sorgt der „Darbo Dispenser“.<br />

In diese praktische Vorrichtung kann<br />

man Dosierflaschen mit Fruchtaufstrichen,<br />

Honig und Nougatcreme von Darbo<br />

füllen und Frühstück und Co. zu einem<br />

Genuss machen. Durch einen einfachen<br />

Hebeldruck können die Gäste eine Portion<br />

Aufstrich entnehmen –eine saubere<br />

Lösung ohne viel unnötige Technik.<br />

Der Darbo Dispenser wurde speziell für<br />

die neuen Dosierflaschen designt und in<br />

neutralem Weiß und mit klaren, klassischen<br />

Linien passt er in jeden Hotelbetrieb,<br />

der nach einer Dosierlösung für den<br />

Buffettisch sucht. Hochwertige Materialien<br />

wie Aluminium und Edelstahl sorgen<br />

für Stabilität und Langlebigkeit.<br />

Einfaches Prinzip<br />

Die Handhabung ist sowohl für den<br />

Gast als auch die Mitarbeiter selbsterklärend<br />

und sehr simpel. Der Dispenser<br />

muss für den Austausch der Dosierflaschen<br />

nicht zerlegt oder gereinigt werden.<br />

Ist eine Flasche leer, so kann man<br />

diese in Sekundenschnelle durch eine<br />

neue ersetzen. Kompliziertes Werkzeug<br />

oder mühsame Mechanik fallen bei diesem<br />

Produkt von Darbo aus, ebenso sind<br />

alle Oberflächen leicht erreichbar und<br />

abwischbar.<br />

Die Dispenser sind einzeln erhältlich<br />

und man kann beliebig viele Vorrichtungen<br />

aneinanderstellen und damit die<br />

Präsentation individuell an die Buffetsituation<br />

anpassen. Praktisch sind zudem<br />

die klare Sortenerkennung des Inhalts<br />

und die Wiederverschließbarkeit<br />

der Dosierflaschen. So wird nichts verschwendet<br />

und es kann nachhaltig gefrühstückt<br />

werden. Die Sorten Marille,<br />

Erdbeere, Himbeere und Blütenhonig<br />

wurde nun mit einer Nougatcreme für<br />

<strong>das</strong> Dispensersystem erweitert. Somit<br />

stehen Fruchtaufstriche, Blütenhonig<br />

und die Nougatcreme mit einem nussigen<br />

Geschmack und ihrer fein-cremigen<br />

Konsistenz zur Verfügung.<br />

Die neue Creme schmeckt außerdem<br />

nicht nur klassisch aufs Brot, sondern<br />

auch im Joghurt, im Müsli, auf Palatschinken,<br />

zu Eis oder auf Früchten<br />

sorgt sie für eine willkommene und<br />

kreative Abwechslung. Auch der Nachhaltigkeitsfaktor<br />

ist gegeben, denn die<br />

Darbo Nougatcreme wird ohne Palmöl<br />

produziert. Einem vielseitigen Frühstücksbuffet,<br />

<strong>das</strong> geschmacklich fruchtig,<br />

schokoladig und süß abdeckt und<br />

welches auch den nachhaltigen Aspekt<br />

nicht ausklammert, steht somit nichts<br />

mehr im Weg.<br />

Kontakt:<br />

dispenser.darbo.com


30 SOMMERDESSERT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Fruchtige Pains<br />

Délifrance Deutschland präsentiert<br />

ein neues Genießer-Produkt<br />

mit sonnengereiften Pfirsichen<br />

und Aprikosen. Das neue<br />

Pain Duo erinnert beim Verzehr<br />

an sonnendurchflutete Sommertage.<br />

Aromatische Pfirsich- und<br />

Aprikosen-Stückchen sowie Pfirsichpüree<br />

sind die Basis für die<br />

fruchtige Füllung des Pains. Umhüllt<br />

mit einem Butter-Plunderteig<br />

und gekrönt mit einem Hagelzucker-Topping<br />

begeistert es<br />

als fruchtig-süße Köstlichkeit.<br />

Mit einem Stückgewicht von 85<br />

Gramm ist <strong>das</strong> Pain als süßer<br />

Snack gedacht. Wie alle Délifrance<br />

Viennoiserie-Produkte wird<br />

auch dieses Pain ohne künstliche<br />

Farb- und Aromastoffe sowie<br />

ohne gehärtete Fette hergestellt.<br />

Es ist schnell serviert, denn nach<br />

21-23 Minuten im Ofen bei 170°C<br />

sind die tiefgekühlt angelieferten<br />

Pains fertig gebacken. Die Liefereinheit<br />

liegt jeweils bei 60 Stück<br />

pro Karton. Mit dem Pain Duo<br />

Pfirsich-Aprikose erweitert Délifrance<br />

seine Pain-Range, zu der<br />

bereits Himbeer-Weiße Schokolade<br />

und <strong>das</strong> Pain aux 3 Chocolats<br />

zählen.<br />

www.delifrance.com<br />

Foto: Riccardo Alessio<br />

Sommerlicher Knödelgenuss<br />

Vielfältiger Eisgenuss<br />

Mit steigenden Temperaturen steigt<br />

auch die Lust auf kühlendes Eis. Geschmäcker<br />

sind bekanntlich verschieden,<br />

daher bietet Eurogast mit ihrem<br />

Eis-Sortiment viele verschiedene Geschmacksrichtungen<br />

an: Von den klassischen<br />

Milchsorten wie Schokolade und<br />

Vanille über fruchtige Sorten wie Himbeere<br />

bis hin zu veganen Trend-Produkten<br />

wie die erfrischend leichten Sorbets.<br />

Die Eurogast “Sorbets mit echten Fruchtstückchen”<br />

werden nach original italienischer<br />

Rezeptur produziert. Aktuell sind<br />

In Zeiten von Personalmangel und allgemein<br />

steigenden Preisen ist es eine<br />

Herausforderung, die gewohnte Qualität<br />

aufrecht zu erhalten. Das Angebot<br />

an Desserts ist hierbei oft besonders betroffen<br />

– aufgrund des hohen Aufwandes<br />

in der Herstellung und den kurzen Haltbarkeiten<br />

sind hochwertige Dessertkomponenten<br />

wie sie von Caterline angeboten<br />

werden ein Plus für Küchenbetreiber.<br />

Vom klassischen Kaiserschmarrn über<br />

Apfelstrudel bis zu diversen gefüllten<br />

Topfenknödeln reicht <strong>das</strong> Dessertsortiment<br />

des österreichischen Premiumanbieters.<br />

Neu im Sortiment und besonders<br />

beliebt sind die flaumigen Topfenknödel<br />

mit fruchtiger Himbeerfüllung. ,,Caterline<br />

bietet ein breitgefächertes Angebot,<br />

wobei beste Qualität und feinster Geschmack<br />

immer der gemeinsame Nenner<br />

sind. Für die Gastronomie ist es wichtig,<br />

<strong>das</strong>s dieser Anspruch stets erfüllt ist.<br />

Außerdem achten wir auf kurze Zubereitungszeiten,<br />

Gelingsicherheit sowie<br />

Spielraum für Kreativität,“ sagt Michael<br />

Hirschler, GF von Caterline.<br />

www.unileverfoodsolutions.at<br />

sie in den Sorten Cassis, Himbeere, Passionsfrucht<br />

und Zitrone erhältlich. Sie sind<br />

100 Prozent gluten- und lactosefrei. Besonderen<br />

Genuss verheißt die Sommer-<br />

Nachspeise, wenn sie noch mit knusprigen<br />

Eurogast Eiswaffeln oder leckeren<br />

Dessertsaucen verfeinert wird. Die Gastronomiegroßhändler<br />

von Eurogast sind<br />

stark regional verankert, übernehmen<br />

Verantwortung für die nächsten Generationen<br />

und schützen die Umwelt durch<br />

den sparsamen Umgang mit Ressourcen.<br />

www.eurogast.at<br />

Foto: Unilever<br />

Foto: Eurogast


6-7/20<strong>22</strong><br />

SOMMERDESSERT 31<br />

Gelingsicheres Vanille-Eis<br />

Neben Schokolade und Erdbeere ist die<br />

Geschmackssorte Vanille ein weiterer<br />

Klassiker des beliebtesten Eis-Trios.<br />

Der Star unter den Convenience-Produkten<br />

in der Eistruhe ist die vorportionierte<br />

Vanille-Eiskugel der Marke Schöller<br />

von Froneri – es eignet sich besonders,<br />

um Platz und auch Zeit zu sparen. Das Eis<br />

kann als Basis für eine Vielzahl an Desserts<br />

– vom Eiskaffee bis zum Eisbecher<br />

– verwendet werden. Daher ist es der absolute<br />

Renner auf jeder Eiskarte, denn<br />

Dass Sirup nicht nur als Getränk bestens<br />

schmeckt, sondern auch als Zutat<br />

in Desserts den Sommer versüßt,<br />

zeigt Mautner Markhof mit seinem vielseitigen<br />

Sirupsortiment. Gleich ob leichtes<br />

Frozen Yoghurt oder eine blumige<br />

Torte: Mautner Markhofs Sirupe verleihen<br />

jedem Dessert <strong>das</strong> gewisse Etwas.<br />

Frozen Yoghurt mit Orange-Mango<br />

Sirup: Rezept für 4 Portionen<br />

Zutaten:<br />

› 2 Becher Joghurt (300 ml)<br />

› 2 Becher griechisches Joghurt (300 ml)<br />

Vanille passt immer. Ein weiterer Vorteil<br />

des Produkts von Froneri: Diese Kugel ist<br />

bereits portioniert. So ist etwa im Handumdrehen<br />

ein buntes Frucht-Gläschen<br />

angerichtet. Dazu einfach etwas Sahne<br />

oder Joghurt mit frischen Früchten in ein<br />

kleines Glas geben, eine Eiskugel Vanille<br />

hinzufügen, zum Abschluss noch ein paar<br />

Minzblätter und eine Waffel oben drauf.<br />

So können Gäste den Sommer in vollen<br />

Zügen genießen.<br />

www.froneri.at<br />

Frozen Yoghurt mit Sirup<br />

› 6 EL Mautner Markhof 0 % Zucker<br />

Sirup Orange-Mango<br />

› 1 frische Mango<br />

› 4 EL Pistazien, gehackt<br />

Zubereitung: Zu Beginn Joghurt, griechisches<br />

Joghurt und Orange-Mango-<br />

Sirup miteinander verrühren. Die Masse<br />

für ca. 40 Minuten in die Eismaschine<br />

geben und erkalten lassen. Ist keine Eismaschine<br />

zur Hand, die Masse ins Tiefkühlfach<br />

stellen und alle halbe Stunde<br />

mit dem Mixstab kräftig durchrühren,<br />

bis <strong>das</strong> Frozen Yoghurt gefroren ist. Das<br />

fertige Frozen Yoghurt danach in einen<br />

Spritzsack geben und in eine Eisschale<br />

spritzen. Alternativ aus der Masse Kugeln<br />

formen. Mit Mangostückchen und<br />

gehackten Pistazien garnieren und sofort<br />

servieren.<br />

www.mautner.at<br />

Foto: Froneri<br />

Foto: Mautner Markhof / Florence Stoiber<br />

Foto: Frutarom<br />

Eis mit pikanten<br />

Noten<br />

Eisbecher gehören zum Sommer,<br />

Dessertkarten werden mit kreativen<br />

Eis-Angeboten erst vollständig.<br />

Dabei können die gefrorenen<br />

Köstlichkeiten gar nicht ausgefallen<br />

genug sein.<br />

Gewöhnlich geht Eis auf Sahne-Basis<br />

mit viel Zucker einher.<br />

Die kulinarischen Gegenspieler<br />

dazu sind Säure und Frucht. Beides<br />

findet sich in der vielfältigen<br />

Wiberg AcetoPlus Range.<br />

Für unbekannte Gaumenfreuden<br />

sorgt die Kombination von<br />

fruchtigem Eis und pikanten Gewürzen.<br />

Hochwertiger Pfeffer, der<br />

je nach Art und Anbaugebiet völlig<br />

unterschiedliche Geschmacksnoten<br />

aufweist, überrascht. Hier<br />

eignet sich der Exquisite Tasmanischer<br />

Bergpfeffer, etwa für ein<br />

Preiselbeer-Bergpfeffer-Sorbet.<br />

Zusammen mit AcetoPlus Preiselbeer,<br />

Preiselbeersaft, Preiselbeermarmelade<br />

und Glucose findet er<br />

im Pacojet-Becher seine Bestimmung.<br />

www.wiberg.eu


32 FLEISCH & WURST<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Mit Vernunft genießen<br />

Eines ist uns allen klar, so viel Fleisch, wie wir zurzeit essen, <strong>das</strong> wird in Zukunft nicht mehr<br />

möglich sein. Die Bevölkerung weltweit wächst, immer mehr Menschen wollen Fleisch essen<br />

und immer mehr Lebensmittel wie Getreide oder Hülsenfrüchte werden an Tiere verfüttert.<br />

<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Getreide, <strong>das</strong> auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen wächst, und <strong>das</strong><br />

eigentlich vom Menschen gegessen<br />

werden sollte. Es wird wahrscheinlich<br />

so wie früher zu Omas Zeiten<br />

werden. Ohne die Zeit zu verklären,<br />

aber da war Fleisch ein Luxusartikel, den<br />

man nicht jeden Tag essen konnte. Am<br />

Sonntag ein Sonntagsbraten, unter der<br />

Woche wenig oder gar kein Fleisch und<br />

<strong>das</strong> ganze Tier wurde verwertet. Denn<br />

ein Rind besteht nicht nur aus Edelteilen<br />

wie Filet, Tafelspitz und Rostbraten.<br />

Fleisch wird vielleicht ein Genussmittel<br />

werden, ein Lebensmittel, <strong>das</strong><br />

man nicht wegen seines Nährwertes<br />

genießt, sondern weil es gut schmeckt<br />

oder anregt, wie Schokolade oder Kaffee.<br />

Wenn Fleisch zum seltenen Genussmittel<br />

wird, dann hat es auch wieder einen<br />

Wert und wird geschätzt.<br />

Alte Nutztierrassen<br />

wiederentdeckt<br />

Auch heute kann man Fleisch mit gutem<br />

Gewissen genießen, denn zahlreiche<br />

Landwirte produzieren Fleisch nachhaltig<br />

und nach biologischen Kriterien. Bei<br />

Bio steht eine art- und bedarfsgerechte<br />

Fütterung im Vordergrund, so sollten<br />

Gras und Heu bei der Fütterung von<br />

Rindern, Schafen und Ziegen die Basis<br />

bilden und Kraftfutter nur eine Nebenrolle<br />

spielen. Die Tiere wachsen so deutlich<br />

langsamer, <strong>das</strong> Fleisch wird aber<br />

aromatischer und diese Tierhaltung ist<br />

auch nachhaltig. Gras und Heu kann der<br />

Mensch nicht essen, Getreide aber schon.<br />

Tiere, die in einer natürlichen Kreislaufwirtschaft<br />

und ohne Kraftfutter gehalten<br />

werden, sind auch keine Klimakiller. Rinder<br />

auf Weiden sind Landschaftspfleger,<br />

sorgen für eine natürliche Düngung der<br />

Wiesen und fressen Futter, nämlich Gras,<br />

<strong>das</strong> beim Menschen nicht auf dem Speiseplan<br />

steht.<br />

Einige Biobauern ziehen bewusst<br />

ihre Tiere ohne Kraftfutter und ohne<br />

Getreidezugaben auf. Das geht natürlich<br />

nicht mit allen Tierrassen, denn etliche<br />

hochgezüchtete Rinderrassen zum Beispiel,<br />

kommen ohne Kraftfutter nicht<br />

aus. Alte Nutztierrassen können eine<br />

Alternative sein. Sie sind meist robust<br />

und genügsam. Sie sind an ihren natürlichen<br />

Lebensraum perfekt angepasst<br />

und sind keine Tiere für reine Stallhal-


6-7/20<strong>22</strong><br />

FLEISCH & WURST 33<br />

tung. Sie geben zwar weniger Fleisch oder Milch und erreichen<br />

auch nicht <strong>das</strong> Schlachtgewicht von Hochleistungstieren,<br />

dafür leben sie nachhaltig und liefern erstklassige Lebensmittel.<br />

Das Fleisch ist feinfasriger, saftiger durch mehr<br />

intramuskuläres Fett, und „gschmackiger“. Alles was ein Genießer<br />

sich am Teller nur wünscht.<br />

Engagierte Archehöfe<br />

Gerade alte Tierrassen, wie Pustertaler Sprinzen, Mangalitza<br />

Schweine, Zackelschafe, Jakobschafe und seltene Geflügelrassen<br />

wie <strong>das</strong> Sulmtaler Huhn oder die Blaue Pute, zählen<br />

zu den gefährdeten Tierrassen. Viele Rassen, die nicht zu den<br />

einseitigen Zuchtzielen der modernen Tierproduktion passen,<br />

sind ausgestorben oder existieren nur mehr in Restbeständen.<br />

Damit <strong>das</strong> kostbare Erbgut, und auch ein Stück „lebende<br />

Kulturgeschichte“, nicht für immer verschwindet, gibt<br />

es die „ARCHE-Höfe“. Die Mitglieder legen viel Wert darauf,<br />

die gefährdeten Tierrassen rein zu züchten, um Kreuzungen<br />

zu vermeiden. Zuchttiere werden auch an andere Züchter<br />

verkauft. Tiere, die sich nicht für die Zucht eignen, werden<br />

gemästet, geschlachtet und verarbeitet. Obwohl Archehöfe<br />

naturnah geführt werden und zahlreiche Tierschutzbestimmungen<br />

erfüllen, tragen sie nicht immer ein Bio-Siegel.<br />

Tierwohl - besonders artgerechte Haltung<br />

️ Regionalität - kurze Transportwege<br />

eigens errichteter Stall<br />

doppeltes Platzangebot<br />

Auslauf auf Stroh<br />

artgerechte, gentechnikfreie Fütterung<br />

Zusatz von heimischem Rapsöl in Futtermischung,<br />

dadurch höherer Anteil an ungesättigten Fettsäuren<br />

Genieße, was du retten willst<br />

Alte Haustierrassen erreichen bei weitem nicht <strong>das</strong> Gewicht<br />

von Hochleistungsrassen. Genügsam und angepasst an Region<br />

und Klima sind diese Rassen aber oft wahre „Überlebenskünstler“<br />

und eignen sich besonders gut für eine biologische<br />

Haltung, bei der man den Tieren die Zeit gibt, die sie<br />

brauchen, um beste Qualität zu entwickeln. Aus der einstigen<br />

Vielfalt der Rassen werden nur mehr wenige wirtschaftlich<br />

genutzt. Dabei gehen nicht nur die genetischen Ressourcen<br />

verloren, sondern auch der Geschmack. Wer also


34 FLEISCH & WURST<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

möchte, <strong>das</strong>s die vergessenen Kulturrassen<br />

eine Chance haben, muss diese<br />

Produkte auch kaufen. Nach dem Motto:<br />

„Essen, was man erhalten möchte“.<br />

In regionalen Wirtshäusern, auf spezialisierten<br />

Bauernmärkten, aber auch im<br />

einen oder anderen Supermarkt, sind<br />

Produkte aus seltenen Haustierrassen<br />

erhältlich.<br />

Qualität statt Quantität<br />

Wer Fleisch von alten Rassen öfter<br />

kauft, weiß, was er am Teller hat. Dieses<br />

Fleisch schmeckt und riecht aromatischer.<br />

Jedoch sind durch <strong>das</strong> langsamere<br />

Wachstum die typischen Edelteile des<br />

Tieres meist kleiner, andere Muskeln,<br />

die <strong>das</strong> Tier im Freiland mehr nutzen<br />

muss als im Stall, sind dafür auch stärker<br />

ausgeprägt. Dank der nose-to-tail-<br />

Bewegung liegt es im Trend, <strong>das</strong> ganze<br />

Tier zu verwerten. Liebhaber der Topgastronomie<br />

oder eingefleischte Mitglieder<br />

der Grillszene nutzen auch weniger<br />

bekannte Teilstücke und zaubern<br />

daraus Top-Gerichte.<br />

Doch der Konsument von heute, der<br />

im Supermarkt grüne oder rote Äpfel<br />

kauft, aber die Sorte nicht kennt und<br />

auch nicht wissen will, weiß um die<br />

Kocheigenschaften bestimmter Teilstücke<br />

nicht mehr Bescheid. Beim Fleischkauf<br />

steht vielmehr die Kocheigenschaft<br />

im Vordergrund, weniger <strong>das</strong> Teilstück.<br />

Fleisch zum Braten oder Kochen, für Gulasch<br />

oder für Schnitzel, dieses Wissen<br />

reicht. Auch wenn die Bezeichnung der<br />

Teilstücke in jedem Bundesland anders<br />

ist, so ist es schade, wenn <strong>das</strong> Wissen<br />

um die Vorzüge von Gab, Nierenstück<br />

oder Fledermaus verloren geht. Gerade<br />

von langsam gewachsenen Tieren<br />

oder gar von alten Rassen oder seltenen<br />

Kreuzungen sind sie ein echter Genuss.<br />

Comeback des<br />

Mangalitzaschweines<br />

Das in den 70er Jahren praktisch ausgestorbene<br />

Wollschwein (Mangalitzaschwein)<br />

ist <strong>das</strong> beste Beispiel dafür, wie geändertes<br />

Konsumverhalten ganze Arten<br />

bedroht. Das fette, schön marmorierte<br />

Fleisch war plötzlich nicht mehr gefragt,<br />

weil die Konsumenten nur mehr extrem<br />

mageres Fleisch kaufen wollten, um angeblich<br />

schlank und gesund zu bleiben.<br />

Auf der Strecke blieb dabei nicht nur <strong>das</strong><br />

In regionalen Wirtshäusern, auf spezialisierten Bauernmärkten, aber auch im einen<br />

oder anderen Supermarkt, sind Produkte aus seltenen Haustierrassen erhältlich.<br />

Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Schwein, sondern auch der Geschmack.<br />

Um <strong>das</strong> vom Aussterben bedrohte<br />

Wollschwein zu retten, wurden europaweit<br />

Projekte gestartet. In Österreich<br />

fördert die „Interessensgemeinschaft<br />

der Wollschweinzüchter Österreichs“<br />

den Erhalt der Wollschweine. Das Wollschwein<br />

scheint es geschafft zu haben: Es<br />

erfreut sich großer Beliebtheit in der Gastronomie<br />

und auch die Zahl der Züchter<br />

steigt. Bleibt nur zu hoffen, <strong>das</strong>s auch für<br />

andere wertvolle Rassen die Trendwende<br />

rechtzeitig kommt. Wir Konsumenten<br />

haben es in der Hand. Nur wer die Produkte<br />

kauft und isst, sichert <strong>das</strong> Überleben<br />

von Tieren und Bauern.<br />

Wurst ist „wurscht“<br />

Wurst gehört zu den ältesten verarbeiteten<br />

Lebensmitteln und was wäre<br />

der Österreicher ohne seine geliebte<br />

Wurst. Frankfurter, Käsekrainer, Salami<br />

und Co., Aufschnitt zur Jause, Bratwürstel<br />

zum Grillen oder verschiedene<br />

Schmankerl, wie geselchte Hauswürste<br />

und feine Kalbspariser, zum Abendessen.<br />

Durch Würste werden möglichst<br />

viele Teile vom Tier verwertet. Wer also<br />

den Erhalt von alten Haustierrassen<br />

unterstützen möchte, sollte auch mal<br />

Wurst von Ziege oder Rind kaufen, denn<br />

geschlachtet werden nicht nur Jungtiere,<br />

sondern auch ältere Tiere, die dann<br />

gerne in der Wurst landen.<br />

Die Zutaten der einzelnen Wurstwaren<br />

sind in Österreich gesetzlich genau<br />

geregelt, damit auch nur <strong>das</strong> in die Wurst<br />

kommt, was hineingehört. Zum Großteil<br />

wird mageres, frisches Fleisch verwendet.<br />

Die gängige Meinung, <strong>das</strong>s minderwertiges<br />

oder übriggebliebenes Fleisch<br />

in der Wurst landet, stimmt auf keinen<br />

Fall. Darüber hinaus werden Speck, Salze,<br />

Gewürze, Wasser (Eis) und verschiedene<br />

Hilfsstoffe verwendet. Je nach Rezeptur<br />

werden Zucker zur Würzung und<br />

Verlängerung der Haltbarkeit, Pökelstoffe<br />

und Vitamin C für die Farbe und Konservierung<br />

oder Stärke zur Verbesserung<br />

der Konsistenz zugesetzt. Aber auch andere<br />

Lebensmittel wie Pistazien für die<br />

Mortadella, Gemüse, Nüsse oder Leber<br />

und Zunge für Spezialitäten finden sich<br />

im Wurstbrät. Biologisch produzierte<br />

Würste dürfen deutlich weniger erlaubte<br />

Zusatzstoffe verwenden. Leider werden<br />

auch immer häufiger Geschmacksverstärker<br />

wie Glutamat in der Wurst verwendet.<br />

Gut hergestellte Würste kommen<br />

aber auch ohne aus. Glutamat ist<br />

zwar in den verwendeten Mengen nicht<br />

schädlich, aber ein Zusatzstoff, der nicht


6-7/20<strong>22</strong><br />

FLEISCH & WURST 35<br />

Gutes Hühnerfleisch,<br />

gute Preise und guter<br />

Kundenservice!<br />

Fotos: Ay Pilic<br />

Die AYSEN HandelsgmbH bringt mit ihrer neuen Produktlinie<br />

„Good Chicken“ ein neues Versprechen für Ihre<br />

Kunden in Sachen Qualität, Frische und Zuverlässigkeit auf<br />

den Markt. Die Marke hat sich <strong>das</strong> Ziel gesetzt, die individuellen<br />

Konsumentenwünsche für Hühnerfleisch abzudecken<br />

und jeden Kunden zum Entdecken neuer Vorteile beim<br />

Einkauf zu ermutigen. Good Chicken erfüllt höchste Qualitätsanforderungen<br />

und setzt sich von anderen Lieferanten<br />

und Händlern ab, indem nicht nur ein vollständiges Frischfleisch-Sortiment<br />

angeboten wird. Denn in der eigenen Hühnerfleisch-Manufaktur<br />

werden auch spezifische<br />

Kundenwünsche erfüllt.<br />

So werden in unserem Betrieb Hühnerprodukte<br />

tagesfrisch zerlegt, geschnitten,<br />

gewürfelt und gegart. Sämtliche Hühnerfleischprodukte<br />

werden je nach Bedarf für die<br />

Gastronomie, Großverbraucher, Einzelhandel und für Endkonsumenten<br />

frisch vorbereitet. Die Qualität des Fleischs<br />

von Good Chicken ist nicht nur geschmacksvoll, sondern<br />

auch frei von Schadstoffen, Hormonen oder Antibiotika.<br />

Die aktuelle Lebensmittelkrise drängt viele Gastronomen<br />

in der Branche vermehrt dazu, die Preise zu erhöhen. Lieferengpässe,<br />

verbunden mit steigenden Rohstoffpreisen, sorgen<br />

für eine erhebliche Belastung im Gastrobereich. Ein Effekt<br />

der hohen Kosten ist aber auch eine Rückkehr zum traditionellen<br />

Handwerk von nachhaltigen Betrieben. Und genau<br />

so eine Manufaktur ist Good Chicken.<br />

Von der ersten Bestellung werden Vertrauen<br />

und zuverlässigen Service für die<br />

Kunden gewährleistet. Das Unternehmen<br />

liefert an fünf Tagen in der Woche, derzeit<br />

in Wien und Umgebung, bald auch österreichweit!<br />

www.aypilic.at<br />

LONGISSIMUS DORSI<br />

EIN ZENTRALER MUSKEL AUS<br />

DEM RIBEYE (ROSTBRATEN)<br />

WWW.CULTBEEF.AT/AMA-GUETESIEGEL


36 FLEISCH & WURST<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Reifungsmethode „Wet Aging“<br />

Foto: Cultbeef<br />

Die mit Abstand häufigste Reifungsmethode<br />

ist die sogenannte<br />

Nassreifung (neudeutsch: Wet<br />

Aging), weil einfach, platzsparend,<br />

effizient und risikoarm. Denn unter<br />

Luftabschluss gibt es kaum Verkeimungen,<br />

keine Verluste durch Austrocknung<br />

der oberen Schichten<br />

und auch keinerlei Verdunstung –<br />

sprich keinen Gewichtsverlust.<br />

Dass bei dieser anaeroben Reifung<br />

im Fleisch durch zu lange<br />

und/oder warme Lagerung dumpfe<br />

„sauerkrautige“ oder metallische Geschmackstöne<br />

durch die ausgetretene<br />

Milchsäure entstehen können, in denen<br />

<strong>das</strong> Fleisch quasi „mariniert“ wird, kennt<br />

man ja als routinierter Steak-Käufer.<br />

Zum Beispiel von manchen weitgereisten<br />

Filets aus Brasilien oder Argentinien,<br />

die am Schiffsweg (zu) viele Wochen<br />

im Vakuumbeutel verbracht haben.<br />

Einige vermeintliche Kenner haben<br />

sich allerdings schon so sehr an solche<br />

Fehltöne gewöhnt, <strong>das</strong>s sie diese gerne<br />

als dem Futter oder der Region geschuldetes<br />

„Terroir“ interpretieren und<br />

beim Ausbleiben tatsächlich vermissen.<br />

Diese Folgen der Überlagerung<br />

sind aber oft schon durch<br />

den transparenten Vakuumbeutel<br />

erkennbar, wenn sich im Fleischsaft<br />

Bläschen bilden. Bei gutem<br />

Reifungsmanagement jedoch ist<br />

die Nassreifung eine ausgezeichnete<br />

und sichere Methode, die noch<br />

einen weiteren Vorteil hat: Die erwähnte<br />

Milchsäure im Vakuumpack<br />

macht <strong>das</strong> Fleisch auch etwas<br />

schneller zart als bei der Trockenreifung.<br />

In den USA wird daher gerne<br />

<strong>das</strong> Dry Aging in den ersten Wochen mit<br />

einem anschließenden Wet Aging kombiniert.<br />

Das verlängert zudem auch <strong>das</strong><br />

weitere „Shelflife“ in den Verkaufstheken<br />

des Handels.<br />

www.cultbeef.at<br />

Gewinnspiel für<br />

Feinschmecker<br />

Der Kitzbüheler Radmarathon war<br />

schon bei der Erstveranstaltung im<br />

letzten Jahr ein großer Erfolg und konnte<br />

sich auf Anhieb als Sportevent der Spitzenklasse<br />

etablieren. Auch dieses Jahr<br />

werden sich am 10. Juli rund 1.000 Athleten<br />

der Herausforderung stellen, auf<br />

einer Strecke von 216 Kilometern 4.600<br />

Höhenmeter zu bewältigen und beim Finale<br />

<strong>das</strong> Kitzbüheler Horn zu bezwingen.<br />

Wiesbauer ist erneut mit am Start<br />

und sorgt mit seinen österreichischen<br />

Wurstspezialitäten für höchsten Genuss.<br />

Der Star des Kitzbüheler Radmarathon<br />

ist die „Bergsteiger“ von Wiesbauer,<br />

die auch im Mittelpunkt eines großen Gewinnspiels<br />

steht: Insgesamt werden 216<br />

Preise verlost, einer für jeden Kilometer<br />

der Rennstrecke. Um auf <strong>das</strong> Gewinnspiel<br />

aufmerksam zu machen, sind derzeit<br />

alle „Bergsteiger“ SB-Produkte sowie<br />

die „Bergsteiger Junior“ mit einem auffälligen Sticker versehen,<br />

der via QR-Code direkt zur Teilnahme führt. Das Gewinnspiel<br />

läuft noch bis zum 10. Juli 20<strong>22</strong>.<br />

www.wiesbauer.at<br />

Foto: Wiesbauer<br />

Rohschinkenlinien<br />

Klassik, Selekt, Premium<br />

und Reserve<br />

heißen die Qualitätsprodukte<br />

der neu geschaffenen<br />

Vulcano-<br />

Rohschinkenlinie. „Ziel<br />

von Vulcano ist es seit<br />

jeher, genau dieses Bewusstsein<br />

für mehr<br />

Qualität und mehr<br />

Tierwohl zu schaffen<br />

und diese Werte mit<br />

Genuss zu vereinen“,<br />

sagt die Vulcano-Familie Habel. Der Klassik- Schinken ist<br />

altbewährt und bekannt, am Knochen gereift und intensiv<br />

im Geschmack. Seine ausgewogene Würze macht den 12<br />

Monate am Knochen gereiften Schinken zum klassischen<br />

Begleiter jeder Jause. Die Selekt-Qualität erfordert eine Reifezeit<br />

von mindestens 15 Monaten. Um zukünftig auch in<br />

dieser Klasse ein noch intensiveres Geschmackserlebnis zu<br />

ermöglichen, hebt Vulcano die Reifezeit nun auf 18 Monate<br />

an. Premium-Schinken reifen 27 Monate lang. Durch schonende<br />

und lange Reifung bilden sich an der Oberfläche dieser<br />

Schinken Salzkristalle, die ein Qualitätsmerkmal darstellen.<br />

Der Reserve-Schinken reift mindestens 27 Monate, auf<br />

individuellen Kundenwunsch und Anfrage 36 oder sogar bis<br />

zu 60 Monate lang.<br />

www.vulcano.at<br />

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Sommer, Sonne, Pizza


6-7/20<strong>22</strong><br />

ETHNO<br />

FOOD<br />

ETHNO 39<br />

Nichts spiegelt <strong>das</strong> Urlaubsgefühl samt chilligem Sommerfeeling so gut wider, wie eine<br />

knusprige Pizza oder ein Nudelgericht mit klassischer Paradeissauce. Unser Nachbar Italien,<br />

seit jeher Urlaubsland Nummer Eins, hat sich nicht zuletzt durch seine Kulinarik in die Herzen<br />

der Österreicher katapultiert.<br />

Von Thomas Askan Vierich<br />

Reisen hat auch immer etwas mit<br />

Genuss zu tun und fast jeder<br />

nimmt aus dem Urlaub etwas<br />

Kulinarisches mit nach Hause –<br />

schließlich die beste Art, <strong>das</strong> Urlaubsfeeling<br />

zu konservieren. Italophile haben<br />

es da etwas leichter, denn Auswahl im<br />

Pizza- und Pastasegment gibt es genügend.<br />

Pizza mit und ohne Schinken, Pizza<br />

vegetarisch, Nudeln vegan, beides mit<br />

Meeresfrüchten und mit Kräutern und<br />

Gewürzen erreicht man ohnehin fast<br />

unendliche Geschmackskompositionen.<br />

Wichtig für den exzellenten Pizzagenuss<br />

ist der richtige Teig, denn wenn der<br />

nicht passt, dann nützt auch der beste<br />

Belag nichts. Zeit ist auch hier, wie beim<br />

Brot, der wesentliche Faktor. Und bei den<br />

Teigwaren sind die Kombinationsmöglichkeiten<br />

sowieso endlos – insbesondere<br />

deshalb, weil ein und <strong>das</strong>selbe Sugo mit<br />

anderen Nudeln auch anders schmeckt.<br />

Pasta mal anders<br />

Es gibt mehr als Spaghetti mit Tomatensauce,<br />

Lasagne oder Carbonara. Wie wäre<br />

es mit Penne alla Vodka oder Zitronennudeln?<br />

Oder einer richtigen Bolognesesauce,<br />

die dann al ragu heißt? Mit Wildschwein<br />

und Innereien statt Faschiertem?<br />

Al Aroma<br />

Mein absolutes Lieblingsgericht von allen<br />

Nudelgerichten. Damit begann als<br />

Foto: djile / Adobe Stock<br />

Pizzavariationen<br />

Marinara? Napoletana? Quattro stagione?<br />

Calzone? Alles fein, aber irgendwann<br />

auch fad. Hier ein paar weitere<br />

Variationen für Pizzakenner.<br />

Mozarella statt Pizzakäse<br />

Macht einen Riesenunterschied – leider<br />

auch im Preis. Aber die klassische Pizza<br />

hat noch nie von Gouda oder „Pizzakäse“<br />

gehört. Am besten natürlich den<br />

echten aus Büffelmilch. Alle anderen<br />

schmecken eigentlich nach nichts. Die<br />

Steigerung davon ist eine Burrata. Das<br />

ist ein Mozarellakäse, der innen flüssig<br />

ist. Wenn man den im Ganzen auf<br />

die fertig gebackene Pizza legt, zerläuft<br />

der Käse, wenn der Gast ihn ansticht.<br />

Herrlich! Und dafür kann man locker 15<br />

Euro verlangen, versteht jeder.<br />

Salsiccia statt Salami<br />

Salumi heißen die wunderbaren italienischen<br />

Dinge, die wir Wurst oder<br />

Speck nennen. Und davon gibt es unendlich<br />

viele Variationen, die auch gut<br />

auf die Pizza passen. Milde, geräucherte,<br />

scharfe, harte oder bröckelige Salsiccia.<br />

Geht alles, auch in einer Calzone,<br />

also der gefüllten Pizza.<br />

Ruhen lassen<br />

Pizza kann ziemlich schwer im Magen<br />

liegen. Meist tut sie <strong>das</strong>, wenn der<br />

Pizzaiolo dem Teig<br />

nicht genügend<br />

Zeit zum Ruhen<br />

gegeben hat. Bekömmlicher<br />

sind<br />

auch Sauerteige.<br />

Süße Pizza<br />

In Italien beliebt<br />

sind Pizzen dick<br />

mit Nutella bestrichen.<br />

In Neapel haben<br />

wir mal eine mit Pistazienmus<br />

gegessen: also Pistazien<br />

mit einer Schlagoberssauce.<br />

Ich weiß nicht mehr, ob die süß<br />

oder salzig war. Auf alle Fälle war sie<br />

sehr sättigend. Pistazien kann man auf<br />

alle Fälle so oder so zubereiten. Schmecken<br />

tun beide Varianten.<br />

Frittierte Pizza<br />

Die Frittata ist in Italien wieder in<br />

Mode gekommen: kleine gefüllte Pizzas,<br />

die in heißes Öl geworfen werden.<br />

Sicherlich nicht die schlankmachende<br />

Variante der Pizza, aber sehr knusprig.<br />

Fritteusen stehen bei uns ja in jeder<br />

Küche herum, also rein damit. Auch ein<br />

wohlschmeckender To-Go-Snack. So<br />

wird die Fritatta in Italien auch meist<br />

gereicht.<br />

Foto: Vasiliy / Adobe Stock<br />

Weniger ist mehr<br />

Man kann natürlich alles Mögliche<br />

auf eine Pizza werfen. Und auch alles<br />

gleichzeitig. Ein No-Go sind: Maiskörner,<br />

sauer eingelegte Peperoni, Ananas,<br />

Paprika, Schwammerl aus der<br />

Dose und Formschinken.<br />

Der Meister-Pizzaiolo weiß: Es<br />

kommt auf die Qualität der Zutaten<br />

an. Erstklassige Kapern, Sardellen, Salami,<br />

Büffelmozarella, luftgetrockneter<br />

Schinken, reifer Gorgonzola, grob<br />

geraspelter reifer (!) Parmigiano. Frische<br />

Meeresfrüchte, nicht tiefgekühlt.<br />

Davon durchaus reichlich, aber bitte<br />

nicht alles gleichzeitig.


40 ETHNO<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Teenager meine Kochleidenschaft. Mit<br />

den frischen Kräutern aus Nachbars<br />

Garten. Denn die sind <strong>das</strong> Wichtigste<br />

an diesem Rezept: Rosmarin, Oregano,<br />

Salbei, Thymian.<br />

Die dünstet man in etwas Olivenöl<br />

und Knoblauch an, um ihre Aromen in<br />

Schwung zu bringen. Erst dann kommen<br />

die Zwiebeln dazu und die Tomaten.<br />

Dann lässt man <strong>das</strong> Ganze in Ruhe<br />

köcheln. Am Ende gibt man noch ordentlich<br />

Schlagobers dazu und reibt frischen<br />

Parmesan drüber. Man kann auch<br />

dem fertigen Gericht noch ein Stück<br />

Butter unterheben. Natürlich salzen und<br />

pfeffern nicht vergessen. Als Nudeln<br />

sind wegen der recht flüssigen Konsistenz<br />

der Sauce solche geeignet, die diese<br />

Sauce gut aufnehmen: Penne, Maccaroni<br />

oder Orechiette.<br />

Zitronennudeln<br />

Noch ein Lieblingsgericht, auch weil<br />

es so wunderbar schlicht ist. Wir haben<br />

<strong>das</strong> zuerst in dem wunderbaren<br />

Bacchio in Wien gegessen, wo es zum<br />

Standardprogramm gehört(e). Man<br />

wärmt eine Mischung aus Rahm und<br />

Schlagobers. Und schmilzt darin gehobelten<br />

Parmesan. Am Ende gibt man<br />

geriebene Zitronenschale hinzu.<br />

Die sollte auf keinen Fall mitkochen,<br />

nicht gut fürs zarte Aroma. Gekocht<br />

wird hier streng genommen außer der<br />

Pasta gar nichts. Wenn einem <strong>das</strong> Ergebnis<br />

noch zu wenig zitronig ausfällt,<br />

kann man noch etwas Zitronensaft dazugeben.<br />

Aber Vorsicht, zu viel davon<br />

kann <strong>das</strong> zartere Aroma der Schalen<br />

überdecken. Ordentlich pfeffern und<br />

salzen. Als Nudeln wieder eher solche<br />

nehmen, die Sauce gut aufnehmen: alles<br />

was hohl ist.<br />

Mit Erbsen, Spargel und Spinat<br />

Ein etwas deftigeres Nudelgericht. Grüner<br />

Spargel (man kann auch weißen nehmen,<br />

aber der grüne ist kräftiger im Aroma),<br />

frische Erbsen und Spinat ergeben<br />

eine wunderbare Kombination. Die Spargelköpfe<br />

nicht mitkochen, sondern erst<br />

zum Schluss roh dazugeben. Der Trick:<br />

man kocht die Nudeln (am besten Spaghetti<br />

oder schmale Bandnudeln) mit<br />

wenig Wasser zusammen mit dem Spargel,<br />

dem Knoblauch und den Erbsen.<br />

Dann nimmt die Pasta sofort intensiv<br />

<strong>das</strong> Aroma des Gemüses auf. Nach acht<br />

Minutenn, wenn <strong>das</strong> Wasser verkocht ist,<br />

Spargelköpfe, Spinat (am besten Babyspinat,<br />

den muss man praktisch gar nicht<br />

Tipp aus der Praxis<br />

Grissini<br />

Die dünnen, knusprigen<br />

Stangen dürfen<br />

in keinem traditionellen<br />

italienischen Lokal<br />

fehlen. Gehören zum<br />

Coperto dazu. Ein paar<br />

Foto: Brad Pict / Adobe Stock<br />

Tropfen vom Olivenöl<br />

drüberstreuen und man<br />

hat ein köstliches Amuse bouche. Das funktioniert auch<br />

heute noch. Man kann sie auch mit Prosciutto umwickeln<br />

oder zum Parmesan reichen. Zum Dippen in verschiedene<br />

Ölsorten. Und zu Oliven. Am besten backt man sie selbst.<br />

Erfunden haben diese Brotstangen die Piemontesi,<br />

vermutlich im 14. Jahrhundert. Der Teig besteht aus Hartweizenmehl,<br />

Wasser, Hefe und Salz. Wie Knäckebrot werden<br />

die Stangen nach dem Backen getrocknet, was sie lange<br />

haltbar macht. Die traditionellen Grissini torinesi (also<br />

aus Turin) werden von Hand geformt und sind an ihrer<br />

typischen verdrehten Form zu erkennen. Die seit dem 18.<br />

Jahrhundert maschinell hergestellten sind dagegen in der<br />

Regel gleichmäßig rund. Klassisch sind ungewürzte Grissini.<br />

Heute gibt es sie auch mit Olivenöl, Rosmarin und anderen<br />

Gewürzen verfeinert. Natürlich auch aus Vollkornmehl und<br />

ich wette auch glutenfrei.<br />

Normalen Hefeteig zubereiten. Backofen auf 180 Grad<br />

Ober- und Unterhitze vorheizen. Bleche mit Backpapier<br />

belegen. Teig nochmal kurz durchkneten und dick auf<br />

einer ganz leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Dann<br />

in schmale Streifen schneiden und diese zu dünnen Rollen<br />

formen. Alternativ kleine Teigportionen abnehmen und<br />

direkt Rollen formen. Je dünner die Grissini sind, desto<br />

knuspriger werden sie. Grissini mit etwas Abstand zueinander<br />

auf den Blechen verteilen. Mit etwas Wasser (und<br />

Olivenöl) bestreichen und nach Belieben mit grobem Salz,<br />

Sesam, Gewürzen, Kräutern bestreuen. Man kann auch<br />

Olivenstücke in den Teig einarbeiten. Der Fantasie sind<br />

hier keine Grenzen gesetzt. Je nach Dicke 12-15 Minuten<br />

backen.<br />

Rosmarin<br />

Der Duft des Mittelmeers! Hier wächst<br />

er auch wild oder im Vorgarten vieler<br />

Häuser. Rosmarin ist ein immergrüner,<br />

winterharter Halbstrauch aus der Familie<br />

der Lippenblütler. Der Name aus<br />

dem Lateinischen übersetzt bedeutet<br />

Tau des Meeres (ros marinus), weil sich<br />

nachts in den Blüten der Tau sammelt.<br />

Rosmarin wird auch im nördlichen Europa<br />

schon lange als Heil- und Würzkraut<br />

genutzt. Er ist in der berühmten<br />

Capitulare de villis vel curtis imperii,<br />

der Landgüterverordnung Karls des<br />

Großen, verzeichnet, wo der Kaiser<br />

seinen Untertanen empfiehlt, was sie<br />

in ihren Gärten anbauen sollen.<br />

Thomas Askan<br />

Vierich, Autor des<br />

Buches Aroma. Die<br />

Kunst des Würzens.<br />

ISBN 978-3-7471-0423-1<br />

Foto: Ida Rosen<br />

Rosmarin enthält viele ätherische Öle. Zusammen mit<br />

verschiedenen Terpenverbindungen (Cineol, Pinen, Borneol,<br />

Campher u.a.) sorgen sie für den würzigen, harzigen, kampherartigen,<br />

auch an Menthol erinnernden Duft. Bei uns<br />

trugen Bräute lange Zeit einen Rosmarinkranz, bevor die<br />

Myrte in Mode kam.<br />

Rosmarin ist ein Bestandteil der klassischen Mischung<br />

Kräuter der Provence. Rosmarin wurde und wird manchmal<br />

immer noch als Bitterstoff in der Bierherstellung eingesetzt.<br />

Man kocht ihn grundsätzlich mit, damit sich die ätherischen<br />

Öle aus den Nadeln freisetzen können. Er ist auch eine klassische<br />

Zutat in Grillmarinaden. Rosmarinzweige eignen sich<br />

auch hervorragend zum Smoken: Auf die Grillkohle gelegt,<br />

entfaltet sich ein wunderbares Aroma.<br />

Klassische Küchen-Partner des Rosmarins sind Tomaten,<br />

Lammfleisch und Brot. Aber auch in Süßspeisen findet er<br />

Verwendung, besonders in Kombination mit Marillen oder<br />

Äpfeln. Eine besondere Spezialität ist<br />

auch Rosmarinhonig. Das ist kein aromatisierter<br />

Honig, sondern Honig, den<br />

Bienen herstellen, die sich von Rosmarinblüten<br />

ernähren.<br />

Foto: Andrea Jungwirth


6-7/20<strong>22</strong><br />

ETHNO 41<br />

kochen) und frisches Basilikum dazugeben.<br />

Mit geriebener Zitronenschale und<br />

etwas Zitronensaft abschmecken, mit<br />

geriebenem Peccorino (besser als Parmesan,<br />

weil würziger) bestreuen.<br />

Al Ragù<br />

So heißt Bolognese fast immer in Italien.<br />

Und ein Ragù ist viel mehr, als was wir<br />

hier meistens als Bolognese serviert bekommen<br />

oder servieren. Das Geheimnis<br />

ist <strong>das</strong> Suppengrün und ein paar Innereien.<br />

Und als Fleisch nicht <strong>das</strong> übliche<br />

gemischte Faschierte zu nehmen, sondern<br />

kleingeschnittenes, nicht faschiertes<br />

Fleisch vom Wildschwein oder Kaninchen<br />

oder Reh.<br />

Zuerst <strong>das</strong> gehackte Suppengrün<br />

(ohne Petersilie) mit Knoblauch und<br />

Zwiebeln dünsten. Frische getrocknete<br />

Kräuter dazugeben: Thymian, Oregano,<br />

Rosmarin. Dann <strong>das</strong> Fleisch dazugeben<br />

(wenn man mag auch ein paar Herzen)<br />

und kurz scharf anbraten. Vorsicht: Das<br />

Gemüse darf nicht verbrennen. Dann<br />

die Tomaten dazugeben und lange köcheln<br />

lassen, am besten stundenlang<br />

und die Sauce immer wieder mit Rotwein<br />

aufgießen. Man kann zwischendrin<br />

noch kleingeschnittene Pepperoni<br />

dazugeben. Und etwas Tomatenmark.<br />

Worcestersauce betont den Umamigeschmack<br />

der lang kochenden Tomaten.<br />

Am Ende mit reichlich Parmesan servieren.<br />

Es gibt nichts Besseres!<br />

Alla Norma<br />

Deftig süditalienisch mit frittierten Auberginen.<br />

Klein geschnittene Auberginen<br />

in Öl ausbacken, auf Küchenpapier<br />

abtropfen lassen. Eine Tomatensauce<br />

mit Knoblauch und Zwiebeln zubereiten,<br />

köcheln lassen. Die Auberginen<br />

dazugeben, pfeffern und salzen und ordentlich<br />

gehacktes Basilikum dazugeben.<br />

Am Ende statt Parmesan oder Peccorino<br />

Ricotta salata drüberstreuen.<br />

Fettuccine Alfredo<br />

Es muss nicht immer Olivenöl sein! Hier<br />

spielt die Butter die Hauptrolle. Der Rest<br />

ist wieder italienisch schlichtest: Nudeln<br />

al dente kochen. Am besten Bandnudeln<br />

(Fettuccine) nehmen. Mit ordentlich<br />

Butter, viel Pfeffer und einem<br />

möglichst guten Parmigiano bestreuen.<br />

Salzen. Fertig.<br />

Fettuccine mit Steinpilzen<br />

Am besten schmecken natürlich frische<br />

Steinpilze, aber auch getrocknete/eingeweichte<br />

erfüllen ihre Aufgabe. Mit viel(!)<br />

Olivenöl, Zwiebeln und etwas Knoblauch<br />

und Estragon dünsten. Am Ende<br />

noch ganze Rosa Beeren und etwas Pfeffer<br />

dazugeben. Mit Petersilie bestreuen.<br />

Ob man jetzt noch Schlagobers dazugeben<br />

soll, ist umstritten. Puristen bevorzugen<br />

ohne. Entscheidet man sich für die<br />

saucigere Variante mit Schlagobers, sollte<br />

man am Anfang die Olivenölmenge reduzieren.<br />

Mit Parmesan servieren.<br />

Pasta Calabrese<br />

Eine scharf-würzige Variante. Daran<br />

ist die scharfe Salami (Salsiccia picante)<br />

schuld. Wie immer ein Sofrito aus Öl<br />

und Knoblauch (wenn man mag auch<br />

mit Zwiebeln, am besten die roten, kalabresischen<br />

aus Trofea, die besten der<br />

Welt) herstellen. Die kleingeschnittene<br />

Salami mitbraten. Dann die Tomaten<br />

dazugeben (am besten die kleinen San<br />

Marzano vom Vesuv). Lange köcheln<br />

lassen. Am Ende pfeffern.<br />

Eine noch kalabresischere Variante<br />

wäre, wenn man statt der Salsiccia<br />

‘Nduja nimmt, die kalabresische Variante<br />

der französischen Andouille: eine<br />

scharfe Fleischpaste aus Schweinefett,<br />

Schweinefleisch, Salz und Chili. Gibt es<br />

mittlerweile auch bei uns – zumindest<br />

im italienischen Spezialitätengeschäft.<br />

Penne alla Vodka<br />

Ein bisschen <strong>das</strong> Modegericht unter<br />

den Pastazubereitungen. Der Witz ist,<br />

<strong>das</strong>s man den Wodka nicht mitkocht,<br />

sondern am Ende dazu gibt. Kann man<br />

natürlich auch vor dem Gast am Tisch<br />

machen. Grundrezept ist eine gute Tomatensauce,<br />

mit Schlagobers verfeinert.<br />

Das Ergebnis schmeckt keineswegs<br />

nach Alkohol, aber dennoch anders.<br />

Foto: rh2010 / Adobe Stock


42 ETHNO<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Pinsa Romana<br />

Im Jahr 2001 hatte Corrado Di Marco einen<br />

Traum. Er wollte ein einzigartiges<br />

Produkt kreieren, <strong>das</strong> sich durch eine innovative<br />

Mehlmischung von der Pizza<br />

abhebt. Das Ergebnis konnte sich sehen<br />

lassen: die Pinsa ist leicht, knusprig,<br />

begeistert mit ihrem Geschmack<br />

nach römischem Urbrot und ist sehr<br />

bekömmlich. Die Pinsaböden werden<br />

nach 72 Stunden Gehzeit per Hand erzeugt,<br />

um die typische Konsistenz und<br />

Gestalt zu garantieren, die die originale<br />

Pinsa Romana ausmachen. Die Buratti<br />

GmbH bietet hochwertige Produkte,<br />

von Getränken über Trockenprodukte<br />

bis hin zu Produkten aus dem Frischeund<br />

Tiefkühlsortiment. So findet sich<br />

auch die klassische Pinsa Romana im<br />

Sortiment.<br />

Das Unternehmen garantiert die<br />

Einhaltung der Kühlkette bei 4 Grad<br />

und -18 Grad, durch einen eigenen<br />

Fuhrpark in unter anderem Wien und<br />

Niederösterreich sowie bis nach Graz,<br />

Bratislava und Budapest – ein wichtiger<br />

Faktor, der Vertrauen und Zuverlässigkeit<br />

gegenüber den Kunden stärkt.<br />

Für andere Gebiete kann der Transport<br />

per Spedition angeboten werden. Der<br />

menschliche Aspekt ist eine wichtige<br />

Komponente für den Erfolg der Buratti<br />

GmbH. Seit der Firmengründung<br />

ist <strong>das</strong> Unternehmen in Privatbesitz.<br />

Das garantiert den Kunden Kontinuität,<br />

die sie von ihrem Lieferanten erwarten.<br />

Die Philosophie lautet, die eigenen<br />

Leistungen auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden auszurichten.<br />

www.buratti.at<br />

Foto: Christian Fischer<br />

Buon appetito<br />

Um ein Stück Italien nach Österreich<br />

zu bringen, bietet <strong>das</strong> Handelshaus<br />

Wedl ein umfangreiches Sortiment mit<br />

kulinarischen Highlights aus dem südlichen<br />

Nachbarland. Die Zutaten, um unwiderstehliche<br />

Gerichte zu kreieren, finden<br />

Kunden in den Wedl Genusswelten.<br />

Bei der in Handarbeit produzierten Pasta<br />

von Pastificio Noschese in Form von<br />

Cortecce, Mezzi Paccheri oder Savatelli<br />

kommen italienische Gefühle auf. Für<br />

die bestmögliche Pizza stehen High-<br />

End-Produkte in Sachen Pizzamehl der<br />

Marke Molino Vigevano bereit. Obendrauf<br />

empfiehlt sich die Tomatensauce<br />

der Firma Demetra, ehe beim weiteren<br />

Belegen der Pizza keine Grenzen mehr<br />

gesetzt sind.<br />

Als Spezialitäten kommen die Burrata<br />

und Büffelmozzarella von Ponte<br />

Molinello in Frage, während von Bedogni<br />

italienische Besonderheiten wie<br />

Schinken, Pancetta, Salami, Mortadella<br />

mit Trüffel und Prosciutto Genießer<br />

verwöhnen.<br />

www.wedl.com<br />

Foto: Wedl


6-7/20<strong>22</strong><br />

„Dolce vita“ am Gaumen<br />

ADVERTORIAL 43<br />

ETHNO<br />

FOOD<br />

Es sind typische Aromen, mit denen italienische Köche ihre Gäste verzaubern.<br />

Einfach und geradlinig sorgen italienische<br />

Geschmackswelten für<br />

einzigartigen Genuss. Typisch<br />

ist der Einsatz frischer und getrockneter<br />

Kräuter wie Basilikum, Origanum,<br />

Thymian aber auch Lauchgewächse<br />

wie Zwiebel und Knoblauch.<br />

Für Frische und Säure sorgen Zitronen,<br />

Limonen oder auch hochwertige<br />

italienische Essigspezialitäten<br />

wie der berühmte<br />

Aceto Balsamico di<br />

Modena. Ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil italienischer<br />

Köstlichkeiten – egal, ob pikant<br />

oder süß – ist <strong>das</strong> Oliven-Öl.<br />

Der ockerfarbene<br />

Boden und die goldene<br />

Sonne Siziliens beispielsweise<br />

sind der Ursprung<br />

des Wiberg Bio Oliven-Öl Extra Sizilien.<br />

Und auch Basilikum ist unverzichtbar.<br />

Als Hauptzutat im berühmten Pesto<br />

Genovese verbindet es sich mit Oliven-<br />

Öl, Pinienkernen und Parmesan,<br />

wobei letzterer durch seine natürlich<br />

vorhandene Glutaminsäure<br />

allen Komponenten eine<br />

intensivere Geschmacksnote<br />

verleiht. Wiberg präsentiert die<br />

geschmackliche Vielfalt der<br />

italienischen Küche in der<br />

Produktpallette – und zeigt<br />

mit einem Rezepttipp einen<br />

Vorspeisenklassiker: die italienische<br />

Minestrone. Diese<br />

Suppe lässt kulinarische Herzen<br />

höher schlagen und ist<br />

auch in der Zubereitung nicht<br />

allzu kompliziert. Das Rezept<br />

für die „Italienische Gemüsesuppe<br />

mit Fregola Sarda“<br />

reicht für zehn Personen.<br />

www.wiberg.eu<br />

Italienische Gemüsesuppe mit Fregola Sarda<br />

Zutaten:<br />

200 g Gemüsepaprika rot<br />

200 g Stangensellerie<br />

1 EDA Aubergine roh<br />

100 g Aubergine roh<br />

› 150 g Zucchini roh<br />

› 200 g Zwiebeln<br />

› 50 g Tomatenmark<br />

› 500 g Tomaten aus der Dose<br />

100 g Fregola Sarda (Pasta)<br />

1 l Wasser<br />

› 200 g Karotten<br />

› 25 ml WIBERG BIO Natives<br />

Oliven-Öl Extra Sizilien<br />

› <strong>22</strong> g WIBERG<br />

Vital-Gemüse-Bouillon<br />

› 1 EL WIBERG Knoblauch, Flocken<br />

› 1 TL WIBERG Rosmarin,<br />

geschnitten<br />

1 EL WIBERG Oregano, gerebelt<br />

› 3 Stk. WIBERG Lorbeerblätter,<br />

ganz<br />

1 TL WIBERG Ursalz pur fein<br />

› 20 g Basilikum frisch<br />

Fotos: Frutarom<br />

Zubereitung:<br />

Zu Beginn wird <strong>das</strong> Gemüse in beliebige Stücke geschnitten. Anschließend<br />

die Zwiebeln zusammen mit den Karotten in Oliven-Öl anschwitzen.<br />

Dann <strong>das</strong> Tomatenmark hinzugeben und mit Tomaten aus<br />

der Dose sowie Vital-Gemüse-Bouillon aufgießen. Mit Gewürzen und<br />

Kräutern jetzt kräftig abschmecken. Anschließend die Auberginen,<br />

Paprika sowie Stangensellerie hinzugeben und knackig kochen. Zum<br />

Schluss die Zucchini beimengen und mit Ursalz salzen. Die Fregola<br />

Sarda dann in gesalzenem Wasser kochen und ebenfalls zur Suppe<br />

geben. Garniert wird zum Abschluss mit frischem Basilikum.


44 PIZZA & PASTA<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Pizza zum Mitnehmen<br />

Snacks To Go werde immer beliebter<br />

und <strong>das</strong> Geschäft mit<br />

den warmen Minis boomt. Dabei<br />

darf ein Produkt nicht fehlen:<br />

die Pizza. Vor allem für den To<br />

Go-Bedarf eignen sich fertig portionierte<br />

Pizzastücke. Deshalb<br />

bietet Resch&Frisch mit dem Pizza-Eck<br />

einen herzhaften Snack<br />

in drei Sorten an: vegetarisch mit<br />

Tomate-Mozzarella, pikant mit<br />

Salami oder als fruchtiges Pizza-<br />

Eck-Hawaii. In wenigen Minuten<br />

im Resch&Frisch Ofen zubereitet,<br />

liegt <strong>das</strong> Pizza-Eck gut in<br />

der Hand, ist einfach kalkulierbar<br />

und besonders flexibel im Einsatz.<br />

Auch längere Standzeiten lassen<br />

den Snackhit nicht alt aussehen.<br />

Mit dem Pizza-Eck hebt der österreichische<br />

Backwarenhersteller<br />

Convenience auf eine neue Stufe:<br />

Einfache Zubereitung sowie geringe<br />

Lagerkapazitäten gehen Hand<br />

in Hand mit frischem Geschmack<br />

und hoher Resch&Frisch Qualität.<br />

www.resch-frisch.com<br />

Ausgezeichneter Käse<br />

Mit 13 Medaillien wurden die Alma Käseprodukte<br />

beim Kasermandl Wettbewerb<br />

20<strong>22</strong> ausgezeichnet, der Käseund<br />

Milchprodukte beurteilt und diese<br />

nach den Kategorien Aussehen, Konsistenz,<br />

Geruch sowie Geschmack prämiert.<br />

Die Auszeichnungen verteilen<br />

sich über alle vier Alma Bergsennereien<br />

und unterstreichen die gleichstarke<br />

Qualität. Außerdem wurde der<br />

heuer erstmals eingeschickte würzige<br />

Bodenseer von Alma mit 100 Punkten<br />

mit einer Goldmedaille gekürt. Gut<br />

abgeschnitten haben auch die Vorarlberger<br />

Bergkäse g.U. in verschiedenen<br />

Reifestufen sowie die hauseigne Sennereibutter.<br />

In den kleinen Vorarlberger<br />

Sennereibetrieben wird der Hart- und<br />

Schnittkäse aus tagesfrischer Heumilch<br />

hergestellt. „Ich gratuliere allen unseren<br />

Senner und Sennerinnen zu den diesjährigen<br />

Ergebnissen beim Kasermandl<br />

und bedanke mich für den unermüdlichen<br />

Einsatz“, sagt Verkaufsleiter Christof<br />

Abbrederis.<br />

www.alma.at<br />

Foto: Alma/Rupp AG<br />

Foto: Resch&Frisch<br />

Steirische Focaccia<br />

Die steirische Bäckerei Ferdinand<br />

Teschl aus Pirching am Traubenberg<br />

präsentiert SanPane, ein Produkt, welches<br />

einer Focaccia ähnlich ist. Bäckermeister<br />

Ferdinand Teschl beschreibt es<br />

wie folgt: „Zuhause in Italien, perfektioniert<br />

in der Steiermark.“ Verwendung finden<br />

nur hochwertige Zutaten, bewusst<br />

verzichtet man auf Zusätze und Konservierungsstoffe.<br />

Durch <strong>das</strong> Vorbacken auf<br />

Stein im Spezialofen ergibt sich eine in<br />

diesem Produktbereich noch nicht gekannte<br />

Luftigkeit des Teiges. Die lange<br />

Ruhezeit sorgt zudem für eine leichte<br />

Verträglichkeit. Dadurch eignet sich <strong>das</strong><br />

SanPane auch ideal für die leichte mediterrane<br />

Sommerküche. Das SanPane ist<br />

in drei Größen erhältlich und wird frisch<br />

oder bei größerem Bedarf auch tiefgekühlt<br />

an Gastronomiebetriebe in ganz<br />

Österreich und Deutschland geliefert.<br />

Der Kreativität sind im Umgang mit dem<br />

SanPane keine Grenzen gesetzt, gelingen<br />

doch sowohl pikante als auch süße Variationen<br />

im Handumdrehen.<br />

www.teschl.com<br />

Foto: SanPane


6-7/20<strong>22</strong><br />

PIZZA & PASTA 45<br />

Foto: Marco Fortini<br />

Vegane Focaccia<br />

Vandemoortele versteht<br />

<strong>das</strong> Handwerk des charakteristischen<br />

italienischen<br />

Weizenbrotes und präsentiert<br />

zwei Focaccia Platten.<br />

Diese ergänzen <strong>das</strong> Sortiment<br />

der italienischen Spezialitäten<br />

im Hause Vandemoortele,<br />

vereint unter der Traditionsmarke Lanterna.<br />

Hergestellt in Italien, mit hochwertigem extra nativem Olivenöl<br />

und reinen, einfachen Grundzutaten, überzeugen <strong>das</strong><br />

Focaccia Classico und <strong>das</strong> Focaccia Mediterran mit ihrer Vielfalt<br />

und ihrem außergewöhnlichen Geschmack. Der Teig besteht<br />

aus den Grundzutaten Mehl, Wasser, Salz, Hefe, extra<br />

natives Olivenöl, mediterrane Kräuter und etwas Malz und<br />

ist rein natürlich, ohne den Zusatz von Farb- und Konservierungsstoffen.<br />

Die charakteristischen Löcher im Teig werden<br />

von Hand geformt und anschließend mit einer speziellen Salzlake<br />

gefüllt, was der Focaccia ihr unverwechselbares Äußeres<br />

verleiht. Zudem sind sie für die vegane Zielgruppe geeignet.<br />

www.vandemoortele.com<br />

Bunter Blütenmix<br />

Regionalität<br />

und<br />

Nachhaltigkeit werden<br />

bei Stay Spiced beachtet,<br />

denn neben der<br />

Gewürzdose, die in Tirol<br />

gefertigt wird, werden<br />

auch über 90 Prozent<br />

der Verpackungen<br />

regional bezogen. Der<br />

Blütenmix wird aus einem Familienbetrieb für biologischen<br />

Kräuteranbau in Südtirol bezogen. Die hochwertigen und<br />

nachhaltigen Kräuter und Blüten überzeugen nicht nur mit<br />

wertvollen Inhaltsstoffen und einem hohen Anteil an ätherischen<br />

Ölen, sondern auch durch die äußere Qualität. Auf den<br />

steilen Hängen des Vinschgauer Sonnenbergs erfolgt der Anbau<br />

der Blüten-Kräuter. Im Blütenmix „Auf da Alm“ befinden<br />

sich Rosenblüten, Kerbel, Petersilie, Ringelblumen, Holunderblüten<br />

sowie Kornblumen. Die Blüten sind unbehandelt und<br />

zum Verzehr geeignet. Darüber hinaus sind sie beliebt zur Dekoration<br />

und Veredelung leichter Speisen.<br />

www.stayspiced.com<br />

Foto: Stay Spiced<br />

L’ORIGINALE<br />

PINSA ROMANA!<br />

UNVERWECHSELBARER<br />

GESCHMACK NACH<br />

RÖMISCHEN URBROT:<br />

Seit 2001 sorgt Corrado Di Marco<br />

für eine Wende in der Geschichte<br />

der Pizza: Eine exklusive Mehlmischung,<br />

72 Stunden Gehzeit<br />

und 100% Handarbeit, sind <strong>das</strong><br />

Geheimnis des Erfolges der<br />

originalen Pinsa Romana.<br />

Knusprig und einzigartig.<br />

Ein Genuss, der sich von der<br />

klassischen Pizza abhebt!<br />

GLEICH HIER<br />

PROBIEREN!<br />

shop.buratti.at


Pasta vom Feinsten<br />

Pasta selber machen liegt genauso im Trend, wie handwerklich gut gemachte Pasta vom<br />

kleinen Produzenten zu kaufen. <br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Dabei sollte es nicht um unterschiedliche<br />

Formen, sondern um<br />

Geschmack, Qualität und Handwerk<br />

gehen. Verschiedene Mehle,<br />

Kräuter und Zutaten aus der Region, wie<br />

Kamut- oder Emmermehl, können genauso<br />

im Pastateig landen, wie färbendes<br />

Gemüse oder Espresso für den Geschmack.<br />

Kaum etwas ist so vielfältig in<br />

der Küche wie Pasta und die passenden<br />

Saucen dazu.<br />

Hartweizengrieß hat die Nase vorn<br />

Hochwertige italienische Pasta besteht<br />

aus Hartweizengrieß. Er gibt dem Teig<br />

Biss und Festigkeit. Dieser wird mit<br />

Wasser oder Eiern zu einem Teig verknetet<br />

und anschließend geformt oder<br />

zum Beispiel in Streifen zu Bandnudeln<br />

geschnitten. Die Getreidevielfalt,<br />

die in Österreich biologisch produziert<br />

wird, wächst wieder. Man besinnt sich<br />

auf alte Getreidesorten und so werden<br />

auch andere Mehle wie Dinkel, Emmer,<br />

aber auch Roggen und Buchweizen für<br />

die Pastaherstellung verwendet. Die Getreidesorten<br />

haben unterschiedliche Eigenschaften<br />

und jeder Teig wird anders.<br />

Oft wird daher der Weizen mit anderen<br />

Mehlen gemischt, er besitzt neben Dinkel,<br />

Emmer und Einkorn, die besten Eigenschaften<br />

und spielt so die größte<br />

Rolle für die Pastaherstellung. Typische<br />

Mehle mit einem hohen Kleberanteil,<br />

den sogenannten Glutenen, sind die erste<br />

Wahl für Teigwaren, also alle Weizenund<br />

Roggenarten. Mais, Reis oder Buchweizen<br />

sind glutenfrei.<br />

Mit oder ohne Ei<br />

Wird der Teig mit ganzen Eiern zubereitet,<br />

so wird er elastischer und formbarer,<br />

er eignet sich daher gut für Teigtaschen.<br />

Bei ganzen Eiern muss auch nicht unbedingt<br />

Hartweizengrieß verwendet wer-


6-7/20<strong>22</strong><br />

PIZZA & PASTA 47<br />

den, da kann bei Mehlen gemischt und<br />

variiert werden. Werden nur die Eidotter<br />

verwendet, so erhält man Teige, die sich<br />

gut für breite Bandnudeln eignen. Öl im<br />

Teig muss nicht sein, es macht den Teig<br />

etwas schlechter in einer Nudelmaschine<br />

zu verarbeiten.<br />

Mal rot, grün oder schwarz<br />

Einfach nur gewöhnliche Pasta anzubieten,<br />

mag sie auch noch so gut sei, reicht<br />

oft nicht mehr. Da man in den Pastateig<br />

vieles einarbeiten kann, um ihn zu färben<br />

und zu aromatisieren, sind die Möglichkeiten<br />

enorm. Püriertes Gemüse hat<br />

die Nase dabei ganz vorn, am beliebtesten<br />

sind Rote Rüben, Spinat, Kürbis oder<br />

auch Tomatenmark, und sie färben die<br />

Pasta rot, orange oder grün. Wird püriertes<br />

Gemüse im Teig verarbeitet, so<br />

sollte der Gemüseanteil gleich hoch wie<br />

der Eianteil sein. Auf 500 g Mehl rechnet<br />

man mit etwa 120 g Eier und 120 g<br />

püriertem und gekochtem Gemüse. Am<br />

besten werden die Eier mit dem Gemüse<br />

fein püriert und so in <strong>das</strong> Mehl eingearbeitet.<br />

Gemahlene Gewürze oder Kräuter<br />

landen ebenfalls oft im Teig. Paprikapulver,<br />

Curcuma, Steinpilzpulver, aber<br />

auch Kohle oder Hanfmehl eignen sich<br />

gut, färben und geben viel Aroma an den<br />

Teig ab.<br />

Pasta aus der Region<br />

Das Pastaland in Europa ist natürlich<br />

Italien und hier ist der Hartweizengrieß<br />

meist die Basiszutat. Aber der Siegeszug<br />

der Nudel hat die Vielfalt enorm erhöht,<br />

denn sie nimmt in den unterschiedlichen<br />

Ländern auch typisch regionale<br />

Einflüsse an. Die Lebensmittel, die in<br />

der Region weit verbreitet sind und auch<br />

oft biologisch produziert werden, landen<br />

so in der Pasta oder in der Sauce dazu.<br />

Zum Pesto mit Basilikum ist ein Steirisches<br />

Pesto mit Kürbiskernen zur Pasta<br />

eine regionale Alternative. Im Waldviertel,<br />

mit kleinen Hanfproduzenten, kann<br />

natürlich auch Hanfmehl im Pastateig<br />

landen, und in Bergregionen, wie in<br />

Ost- oder Südtirol, schmecken Kartoffeln<br />

als Nudelfülle, wie bei den Schlipfoder<br />

Schlutzkrapfen. Denn die regionalen<br />

und saisonalen Zutaten landen nicht<br />

nur im Teig oder in der Sauce, sondern<br />

auch in Teigtaschen und da passt ja beinahe<br />

alles hinein, was schmeckt. Geräuchter<br />

Fisch, Ziegenfrischkäse, Gemüse,<br />

Pilze, Kartoffeln und sonst noch<br />

allerlei Schmackhaftes. Eine aromatische<br />

Fülle, von einem hauchdünnen<br />

Teig umschlossen, so sollte perfekt gefüllte<br />

Pasta sein.<br />

Tortellini mit Ricotta und Roter Rübe<br />

Zutaten für 4 Portionen:<br />

Teig:<br />

› 250 g Weizenmehl universal<br />

(oder 150 g Weizenmehl glatt, 100<br />

g Weizenmehl universal)<br />

› 2 Eier<br />

› 2 Esslöffel Wasser<br />

Fülle:<br />

› 200 g gekochte, geschälte<br />

Rote Rübe<br />

250 g Ricotta<br />

3 Esslöffel Parmesan<br />

3 Esslöffel Semmelbrösel<br />

3 Esslöffel geriebene Walnüsse<br />

¼ Salzzitrone<br />

› Salz und Pfeffer<br />

1. Für den Teig alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt<br />

60 Minuten rasten lassen.<br />

2. Für die Fülle Rote Rübe, Salzzitronen und Ricotta mit dem Pürierstab<br />

fein zerkleinern. Masse mit Nüssen, Bröseln und Parmesan gut<br />

verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

3. Teig portionieren und mit Hilfe<br />

einer Nudelmaschine dünne Platten<br />

ausrollen. Die Teigplatten auf ein<br />

bemehltes Tuch legen, die Fülle auf<br />

der unteren Hälfte der Länge nach<br />

mit etwas Abstand auf die Platten<br />

dressieren oder mit einem Löffel etwas<br />

Fülle auf die Platten geben. Die<br />

zweite Teighälfte darüber klappen.<br />

4. Die obere Hälfte des Teiges um<br />

die Fülle herum gut andrücken, mit<br />

einem Teigrad Quadrate ausradeln.<br />

5. Tascherl in Salzwasser ziehen<br />

lassen und am besten mit Butter,<br />

geriebenen Walnüssen und Parmesan<br />

servieren.


48 PIZZA & PASTA<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Pizzabacken<br />

leicht gemacht<br />

Nach dem Vorbild des italienischen<br />

Originals ist <strong>das</strong> Haberfellner<br />

Spezialmehl für Pizza ein<br />

Produkt für Spezialisten, denn es<br />

wird aus ausgesuchten Weizensorten<br />

hergestellt, welche die notwendigen<br />

Qualitätsanforderungen zur<br />

Herstellung von Pizzateigen erfüllen.<br />

Durch die Auswahl und Vermischung<br />

von speziellen „Passagenmehlen“<br />

im Vermahlungsprozess<br />

wird erreicht, <strong>das</strong>s sich der Pizzateig<br />

leicht ausdehnen lässt und<br />

sich nicht gleich wieder zusammenzieht.<br />

Ein Pizzarezept findet<br />

sich auf der Rückseite der 1kg-Verpackung,<br />

wobei auch 5kg und 25kg<br />

Einheiten angeboten werden. Olivenöl<br />

oder Milch machen den Teig<br />

geschmeidig, für ein optimales Ergebnis<br />

muss der Teig zwei Stunden<br />

Zeit zum Rasten haben. So<br />

entsteht eine flache Pizza mit der<br />

luftig-krossen Kruste.<br />

www.muehle.at<br />

Foto: Haberfellner<br />

Barilla präsentiert neue<br />

Premium Pasta „Al Bronzo“<br />

Außergewöhnliche<br />

Pastaspezialitäten<br />

Industriell hergestellte Nudeln werden<br />

heute meist durch Kunststoffformen<br />

gepresst, wodurch die Pasta außen sehr<br />

glatt wird. Traditionell wurden früher allerdings<br />

Formen aus Bronze verwendet,<br />

die für eine rauhere Oberfläche der Nudeln<br />

gesorgt haben, wodurch <strong>das</strong> Sugo<br />

besser an der Nudel haften blieb. Heute<br />

arbeiten in der Regel nur noch wenige<br />

kleine Pastamanufakturen mit solchen<br />

Bronzeformen. Jetzt hat aber auch<br />

Pasta-Riese Barilla <strong>das</strong> traditionelle Herstellungsverfahren<br />

„Lavorazione Grezza“<br />

für seine Premium-Linie „Al Bronzo“ wiederentdeckt.<br />

Barilla verwendet spezielle<br />

Bronze-Matrizen, die mit Mikrogravuren<br />

versehen sind, um den Widerstand des<br />

Pastateigs während des Vorgangs zu erhöhen.<br />

Auf diese Weise wird die Oberfläche<br />

der Pasta uneben. Das Ergebnis ist<br />

eine Pasta mit einer intensiven Rauheit.<br />

www.barilla.com/de-at/al-bronzo<br />

Das Importhaus Schenkel bringt<br />

mit RUMMO nun den italienischen<br />

Premium Pasta-Hersteller<br />

nach Österreich. Sechs Generation<br />

Erfahrung und 175 Jahre haben<br />

RUMMO zu dem gemacht, was es<br />

heute ist. Eine einzigartige Pasta,<br />

zubereitet nach der exklusiven<br />

„Lenta Lavorazione“ Methode.<br />

Beste Rohware wird zu Teig verarbeitet,<br />

welcher langsam über einen<br />

längeren Zeitraum geknetet<br />

wird. Die Pressung durch Bronze-Formen<br />

verleiht der RUMMO<br />

Pasta eine raue Oberfläche, welche<br />

Saucen besser aufnimmt. Abschließend<br />

wird die Pasta – Zeit<br />

und Temperatur richtet sich dabei<br />

nach der Form – langsam getrocknet.<br />

Neben den klassischen Sorten der<br />

Serie „Le Classiche“ bietet <strong>das</strong> Importhaus<br />

Schenkel auch außergewöhnliche<br />

Pastaspezialitäten aus der Linie „Le Leggendarie“<br />

sowie glutenfrei Varianten deren<br />

Konsistenz und Biss konventioneller<br />

Pasta in nichts nachsteht.<br />

www.schenkel.at<br />

Foto: Rummo Foto: Barilla


6-7/20<strong>22</strong><br />

PIZZA & PASTA 49<br />

Nudeln selber machen<br />

Foto: Sela<br />

Pasta selbst zu machen stellt sich<br />

so mancher anstrengend und<br />

aufwendig vor, doch dieses<br />

Vorurteil muss sich nicht<br />

immer als wahr herausstellen.<br />

Die Nudelmaschinen<br />

von Sela sind an Orten zu<br />

finden, an denen Wert auf<br />

Frische und Qualität gelegt<br />

wird. Von der gehobenen<br />

Gastronomie über Großküchen<br />

bis hin zu Kreuzfahrtschiffen,<br />

Freizeitparks,<br />

Krankenhäusern, Bäckereien,<br />

Fleischereien und Direktvermarktern.<br />

Ein zuverlässiger Betrieb ist durch die<br />

Qualität der Nudelmaschinen garantiert.<br />

Denn frisch zubereitete Gerichte stehen<br />

hoch im Kurs und schmecken einfach<br />

besser. Gäste zeigen sich begeistert von<br />

selbstgemachten Nudeln,<br />

die aus guten Zutaten<br />

frisch aus der Nudelmaschine<br />

kommen und einen<br />

Grad an Exklusivität und<br />

Außergewöhnlichem auf<br />

den Teller bringen. Denn<br />

durch die Verwendung<br />

verschiedener Zutaten wie<br />

Spinat, Basilikum, Paprika,<br />

Steinpilze und vieles andere<br />

bestimmt der Gastronom<br />

Aussehen und Geschmack, der<br />

Phantasie sind hier keine Grenzen<br />

gesetzt. Außerdem isst <strong>das</strong> Auge mit,<br />

Individuelles macht sie hier bezahlt. Verschiedene<br />

Matrizen sorgen nämlich für<br />

eine tolle Vielfalt, und <strong>das</strong> besonders<br />

unkompliziert. Denn selbst Teigbänder<br />

für Maultaschen und Ravioli lassen sich<br />

ebenso schnell herstellen wie Spaghetti.<br />

Selbstgemachte und frische Nudeln<br />

brauchen zudem nur eine geringe Kochzeit<br />

– je nach Nudelart meist nicht mehr<br />

als zwei bis vier Minuten. Durch dieses<br />

Verfahren bleiben auch wertvolle Substanzen<br />

erhalten. Für die Zubereitung der<br />

In-House-Nudeln werden dann lediglich<br />

alle Zutaten wie Grieß, Mehl, Eier, Wasser<br />

und Salz in die Mischwanne der Nudelmaschine<br />

gefüllt, anschließend sechs<br />

bis acht Minuten gemischt und schon<br />

kann mit dem Auspressen der Nudeln begonnen<br />

werden. Mit wenigen Handgriffen<br />

ist <strong>das</strong> Wechseln der Nudelformen in<br />

Sekundenschnelle möglich. Gäste können<br />

sodann die frischen, selbstgemachten<br />

und individuellen Pasta-Kreationen<br />

genießen.<br />

www.sela-gmbh.de


50 KRÄUTER<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Mediterrane Kräuter – so<br />

duftet die Lebensfreude<br />

Die mediterrane Küche lebt von einfachen, aber hochwertigen Zutaten, die ohne viel<br />

Schnickschnack zubereitet werden.<br />

Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Aromatisches, reifes Obst und Gemüse,<br />

Fisch, gegrilltes Fleisch<br />

und natürlich allerlei Pasta.<br />

Doch ohne zwei Zutaten kommt<br />

beinahe kein Rezept aus. Es sind <strong>das</strong> Olivenöl,<br />

<strong>das</strong> geradezu verschwenderisch<br />

zum Einsatz kommt, und die frischen<br />

Kräuter, die in keinem Gericht fehlen<br />

dürfen. Kräuter, die im mediterranen<br />

Raum perfekt gedeihen, sind meist sehr<br />

würzig, oft auch leicht harzig bis bitter.<br />

Sie entwickeln in der südlichen Sonne<br />

ein besonders intensives Aroma und<br />

darum schmecken die Sonnenanbeter<br />

rund ums Mittelmeer aromatischer als<br />

wenn sie unter heimischer Sonne kultiviert<br />

werden. Am besten kommen Rosmarin,<br />

Salbei und Co. zur Geltung, wenn<br />

man sie nur mit einem oder zwei anderen<br />

Kräutern in der Küche kombiniert.<br />

Rosmarin – würzige Nadeln<br />

Kaum ein anderes Gewürz ist so mit der<br />

mediterranen Küche verbunden, wie der<br />

Rosmarin. Die Sträucher wachsen wild<br />

an den Küsten des Mittelmeeres und<br />

in der Nacht sammelt sich in den zarten<br />

Blüten der Tau. Im Namen Rosmarin<br />

spiegelt sich dies wider. Übersetzt als<br />

„Meertau“ verströmen die dünnen kleinen<br />

Nadeln bei Berührung einen unvergleichlichen<br />

Duft und verleihen Gerichten<br />

eine besonders aromatische Note.<br />

Wild in der Natur wächst Rosmarin bis<br />

zu einem zwei Meter hohen Strauch<br />

oder einem großen Bodendecker heran,<br />

solange die Winter frostfrei und die<br />

Böden karg und relativ wasserarm sind.<br />

An den Stängeln bilden sich die kleinen<br />

Rosmarinnadeln aus, die etwas an Tannennadeln<br />

erinnern. Die zahlreichen<br />

Blüten in Weiß, Hellblau oder Rosa,<br />

schmücken die Sträucher im Sommer.<br />

Der Geschmack und der Duft von<br />

Rosmarin sind sehr intensiv und meist<br />

reichen kleine Mengen aus, um ein Gericht<br />

zu würzen, egal ob die Nadeln<br />

frisch oder getrocknet verwendet werden.<br />

Sein Aroma lässt sich als herb-würzig<br />

und leicht holzig- harzig beschreiben.<br />

Das verdankt er seinem hohen<br />

Gehalt an ätherischen Ölen, unter anderem<br />

Kampfer. Wird zu viel von Rosmarin<br />

in einem Gericht verwendet, so kann<br />

es rasch ein bisschen bitter schmecken.<br />

Meist reicht ein kleiner Zweig, der mitgekocht<br />

wird, vollkommen aus, um<br />

ein ganzes Gericht zu würzen. Er harmoniert<br />

mit Knoblauch, Zitrone, Pfeffer<br />

und typischen mediterranen Gewürzen<br />

wie Salbei oder Thymian. Das<br />

nadelförmige Kraut würzt Kartoffeln,<br />

Fleisch, speziell Lamm und Wild, Gemüse,<br />

Hülsenfrüchte und Eintöpfe. Ganze<br />

Zweige lassen sich wunderbar als Spieße<br />

verwenden. Von einem Teil der Nadeln<br />

befreit, würzt <strong>das</strong> Kraut <strong>das</strong> derart<br />

aufgespießte Fleisch und verströmt<br />

beim Grillen oder Braten einen aromatischen<br />

Duft.<br />

Salbei – von herb bis fruchtig<br />

Salbei zählt wohl zu den meist unterschätzten<br />

Kräutern in der Küche. Die<br />

Erinnerung an Salbeitee mit dem herbbitteren<br />

Aroma bei Husten und Halsschmerzen<br />

weckt bei vielen eine Abwehrhaltung,<br />

<strong>das</strong> Kräutlein in der Küche<br />

zu verwenden. Dabei sollte man sich darauf<br />

einlassen und ausprobieren, was alles<br />

damit zu kochen ist. Nicht nur Deftiges<br />

aus der südländischen Küche wie<br />

Saltimbocca, Kalbsschnitzel mit Salbei<br />

und Rohschinken, sondern auch Süßspeisen<br />

lassen sich daraus zaubern.<br />

Gerade Salbeiarten mit Apfel, Melonen-<br />

oder Ananasaroma sind für Köche<br />

interessant, denn viele Sorten aus<br />

der großen Familie der Salbeigewächse<br />

überraschen mit interessanten Aromen.


6-7/20<strong>22</strong><br />

KRÄUTER 51<br />

Der Salbei hat ein starkes, herbes<br />

bis leicht bitteres Aroma, <strong>das</strong> ein wenig<br />

an Kampfer erinnert. Die essbaren<br />

Blüten und jungen Blätter schmecken<br />

milder, auch Sorten mit breiten Blättern<br />

haben ein milderes Aroma als die<br />

Blätter des klassischen Gartensalbeis.<br />

Auch wenn die Blätter frisch und getrocknet<br />

in der Küche verwendet werden<br />

können, sollte die Wahl immer auf<br />

frische Salbeiblätter fallen. Getrocknet<br />

wird die Würzkraft des Krautes nochmals<br />

intensiviert und kann einen harzigen,<br />

leicht an Medizin erinnernden Geschmack<br />

entwickeln.<br />

Salbeiblätter sollten nur sparsam<br />

zum Würzen verwendet werden. Ein<br />

Blatt reicht für ein Stück Leber oder<br />

Fleisch. Salbei verträgt auch nur wenige<br />

Kräuter als Partner, da er als dominanter<br />

Spieler gerne die Hauptrolle übernimmt.<br />

So passen nur wenige Grundgewürze<br />

wie Zwiebel, Knoblauch oder<br />

Chili zu ihm. Das Aroma milder Kräuter<br />

würde er regelrecht erschlagen.<br />

Vor dem Kochen sollten die Blätter<br />

in etwas Wasser eingeweicht oder<br />

in etwas Fett mitgebraten werden, so<br />

kommt <strong>das</strong> Aroma besser zur Geltung.<br />

Als mediterranes Gewürz passt er zu<br />

Pasta und würzt etwas fetteres Fleisch<br />

wie vom Lamm. Die aromatischen Blätter<br />

harmonieren genial mit Leber oder<br />

Kalb oder in Füllungen zu Gans und<br />

Huhn. Salbeifans bereiten ihn in „Salbeikrapfen“<br />

zu. Dazu werden Salbeiblätter<br />

durch einen Backteig gezogen und<br />

knusprig in Fett herausgebacken.<br />

Basilikum – mediterran,<br />

aber auch international<br />

Vor allem die italienische Küche mit<br />

Pasta, Pesto oder Tomaten mit Mozzarella<br />

kommt ohne <strong>das</strong> feine Aroma<br />

des Basilikums nicht aus. Über 150 Basilikumarten<br />

sind bekannt und bereichern<br />

mit unterschiedlichen Aromen<br />

von Anis, Zitrone, Zimt bis Lakritze die<br />

Küche. Das „Königs- oder Basilienkraut“<br />

ist ein Sonnenanbeter und stammt aus<br />

den warmen Regionen Südostasien und<br />

Afrika. Leicht feuchter Boden, vor allem<br />

aber warm und sonnig, so mag es die<br />

Pflanze am liebsten.<br />

Nur wenige Sorten können mitgekocht<br />

oder getrocknet werden. Meist<br />

verlieren sie dabei ihr Aroma, daher ist<br />

frisches Basilikum ein Muss. Es sollte<br />

auch immer am Schluss dem Gericht zugesetzt<br />

werden, um ihm die gewünschte<br />

Würze zu verleihen. Es will auch zart<br />

behandelt werden. Daher die Blätter nur<br />

grob zupfen, nie fein hacken. Bei dieser<br />

Tortur wird es unappetitlich braun und<br />

schmeckt dann, wie es aussieht. Selbst<br />

wenn wir mit Basilikum meist nur die<br />

mediterrane Küche assoziieren, so ist<br />

es auch in der afrikanischen und asiatischen<br />

Küche weit verbreitet.<br />

Die gängige Sorte in unseren Breiten<br />

ist <strong>das</strong> großblättrige Basilikum genovese.<br />

Es ist im Pesto, auf der Pizza und<br />

im Sugo enthalten und der Inbegriff des<br />

italienischen Basilikums. Das grüne Küchenkraut<br />

ist reich an ätherischen Ölen<br />

wie Cineol, Linalool, Geraniol, Citral, Eugenol<br />

oder Methylcinnamat, die für <strong>das</strong><br />

Aroma und den typischen Geruch verantwortlich<br />

sind. Doch die Inhaltsstoffe<br />

kommen in den Sorten in unterschiedlichen<br />

Verhältnissen vor, so ist mal der<br />

Geruch nach Zimt, Zitrone, Anis oder<br />

Kampfer dominant. Daher ist Basilikum<br />

nicht gleich Basilikum und selbst<br />

Bezeichnungen wie Griechisches oder<br />

Thai-Basilikum umfassen nicht nur eine<br />

Sorte und somit nicht nur ein Aroma<br />

und nicht nur eine Verwendungsmöglichkeit<br />

in der Küche, sondern meist eine<br />

bunte Sortenvielfalt.


52 PIZZA & PASTA<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Pizza, Pasta Dolce – Italien lässt grüßen.<br />

Fotos: L’Osteria<br />

Die Nudel unter<br />

der Lupe<br />

L’Osteria ist ein Franchise-Konzept mit<br />

Geschichte. Seit 1999 hat man sich hier<br />

der Pasta verschrieben – und dem italienischen<br />

Lebensgefühl. Von Magdalena Mayr<br />

Mittlerweile ist die Kette in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz<br />

bekannt, doch die Ursprünge von<br />

L’Osteria gehen bis ins Ende der 90er Jahre<br />

zurück. In Nürnberg wurde die Idee geboren,<br />

die Gründer Friedemann Findeis<br />

und Klaus Rader expandierten schon<br />

bald von Bayern nach ganz Deutschland.<br />

2011 ging es dann <strong>das</strong> erste Mal nach Österreich,<br />

und aktuell ist <strong>das</strong> Franchise-<br />

Konzept an über 150 Standorten in acht<br />

Ländern vertreten. Bis dato gibt es 16 österreichische<br />

L’Osteria Restaurants, welche<br />

durch die Franchisepartnerin Maria<br />

Klara Heinritzi betrieben werden. Von<br />

insgesamt 6.000 Mitarbeitern sind es in<br />

Österreich etwa 555 Personen, welche<br />

Teil der „L’Osteria Famiglia“ sind.<br />

Gleichbleibende Qualität<br />

Pizza und Pasta sollen in gleichbleibender<br />

Qualität für Gäste genießbar sein –<br />

dafür wird in die Produktionsinfrastruktur,<br />

Logistik und hochwertige Zutaten<br />

investiert. Der Pizzateig wird täglich in<br />

jedem L’Osteria Restaurant nach eigenem<br />

Rezept frisch angesetzt, von Hand<br />

portioniert und für ausreichend Ruhezeit<br />

im Kühlraum vorbereitet. Bei jeder<br />

Bestellung werden die Teige dann von<br />

den Pizzaiolos händisch aufgedreht und<br />

belegt. Viele Produkte werden selbst oder<br />

von ausgewählten Partnern hergestellt.<br />

Die hauseigene Kaffeerösterei „Bar Italiana“<br />

in Wertheim sowie die in Kooperation<br />

hergestellten Produkte wie Ice Tea,<br />

Pesto, ausgewählte Weine und <strong>das</strong> Olivenöl<br />

machen deutlich: L’Osteria will eine<br />

gleichbleibende Qualität an allen Standorten<br />

sicherstellen. Zudem werden die<br />

Restaurants regelmäßig durch interne<br />

Auditoren geprüft. Ein Drittel aller Gesamtzutaten<br />

stammt aus Italien, auch<br />

hier bestehen Verbindungen zu traditionsreichen<br />

Marken, mit denen zusammengearbeitet<br />

wird.<br />

Frische Nudelkreationen<br />

Die Stadt Nürnberg ist nicht nur Ursprung<br />

des L’Osteria-Konzepts: 2015<br />

wurde dort eine eigenen Pastamanufaktur<br />

eingerichtet. In der sogenannten<br />

„Pastificio No. 12“ werden im Monat<br />

rund 50 bis 60 Tonnen Pasta produziert.<br />

Damit alle Nudeln frisch an die Standorte<br />

geliefert werden können, wird ein<br />

riesiger Schockfroster genutzt. Für den<br />

höchsten Geschmack verzichtet man<br />

auf Konservierungsmittel, die Pasta<br />

wird außerdem nicht pasteurisiert. Die<br />

Grundprodukte Mehl und Semola kommen<br />

aus Italien und <strong>das</strong> Mehl wird zu<br />

100 Prozent aus italienischem Weizen<br />

gemahlen.<br />

Die Eier für die Pasta kommen aus<br />

Deutschland und bei den Zutaten für<br />

die Füllungen der verschiedenen Pasta-<br />

Sorten wie Tortelloni, Panzerotti & Co.<br />

ist die Herkunft unterschiedlich: Der<br />

Spinat etwa stammt aus Deutschland,<br />

der Lachs aus Norwegen. Eines wird jedenfalls<br />

klar: Große Produktionen sowie<br />

Franchise-Konzepte bedeuten nicht,<br />

<strong>das</strong>s in der Produktqualität eingebüßt<br />

werden muss.


6-7/20<strong>22</strong><br />

PIZZA & PASTA 53<br />

Pizzaofen der Superlative<br />

Der MORETTI Forni-Neapolis ist nun<br />

bei Mayway erhältlich. Bereits seit<br />

1946 entwickelt und baut Moretti Forni<br />

professionelle Pizzaöfen, heute kann<br />

der Neapolis 510°C präsentiert werden.<br />

Es handelt sich um den leistungsstärksten<br />

Elektroofen der Welt, der von Moretti<br />

entworfen wurde, um authentische neapolitanische<br />

Pizza herzustellen- ein außergewöhnliches<br />

Backwerkzeug mit modernstem<br />

Design, welches die Tradition<br />

widerspiegelt. Der Neapolis-Ofen verkörpert<br />

die jahrhundertelange Expertise<br />

und manuelle Fähigkeiten, die die neapolitanische<br />

Pizza zu dem gemacht haben<br />

was sie ist: ein weltbekannter Lifestyleund<br />

Food-Botschafter. Beste Materialien<br />

und intelligente Lösungen zur Begrenzung<br />

des Stromverbrauchs, um die<br />

Umwelt zu respektieren, vereinen sich im<br />

Ofen. Neapolis ist mit einer intelligenten<br />

Software ausgestattet, die den Stromverbrauch<br />

auf nur 6,5 kW/h (Neapolis<br />

6) und 6,8 kW/h (Neapolis 9) begrenzt.<br />

Die Dämmstoffe, Vintage-Edelstahl-Finish,<br />

eine Öffnung aus schwerem Gusseisen,<br />

schwarzer Stahlhaube, Backdeck<br />

Großartige Pizzen<br />

Modernist Pizza von<br />

Nathan Myhrvold<br />

und Francisco Migoya<br />

kommt auf Deutsch in<br />

den Handel. Drei Bände<br />

plus Rezepthandbuch,<br />

insgesamt über<br />

1.000 Pizzarezepte machen<br />

<strong>das</strong> Werk interessant<br />

für Profis und<br />

Hobby-Pizzaiolos. Modernist<br />

Pizza ist <strong>das</strong> Ergebnis<br />

jahrelanger Forschung<br />

und Reisen rund<br />

um den Globus sowie Hunderter<br />

Experimente von Myhrvold<br />

und seinem Team. Migoya, Küchenchef<br />

von Modernist Cuisine, sagt:<br />

„Unser Ziel ist es, <strong>das</strong>s dieses Buch für<br />

viele Arten von Pizzabäckern geeignet<br />

ist, von Anfängern bis hin zu Pizzaprofis.<br />

aus Biscotto-Ton und optimierte Heizelemente<br />

sind Details, die Neapolis unvergleichlich<br />

machen. Mit 510°C wurde<br />

die höchste Temperatur, die jemals in einem<br />

Elektro-Pizzaofen gemessen wurde,<br />

erreicht. Das bedeutet: eine neapolitanische<br />

Pizza ist in weniger als einer Minute<br />

gebacken. Ganz gleich ob eine traditionelle<br />

Pizza, ein „Chariot Wheel“ Pizza,<br />

dünne Kruste Pizza, ein „Pizza-Canotto“<br />

oder eine knusprige Basis, Neapolis deckt<br />

viele Bedürfnisse in der Pizzeria ab.<br />

www.mayway.eu<br />

Foto: Modernist Pizza<br />

Für die Profis zu schreiben<br />

ist nicht gerade einfach,<br />

weil sie sich mit der<br />

Materie bestens auskennen,<br />

also mussten<br />

wir sicher sein, <strong>das</strong>s<br />

die von uns bereitgestellten<br />

Informationen<br />

für sie neuwertig<br />

und von Nutzen<br />

sind. Das Schreiben für<br />

Hobbybäcker ist sogar<br />

noch schwieriger, weil<br />

Heimöfen in vielerlei<br />

Hinsicht nicht geeignet<br />

sind. Aber mit den<br />

Methoden und Tricks, die<br />

wir entwickelt haben, können wir praktisch<br />

garantieren, <strong>das</strong>s Sie zu Hause eine<br />

großartige Pizza backen werden.“<br />

www.modernistcuisine.com<br />

Foto: Mayway<br />

Tipp aus der Praxis<br />

Klar gestellt:<br />

Wildkräuter<br />

Wildkräuter liegen im Trend, sowohl<br />

<strong>das</strong> Sammeln als auch <strong>das</strong><br />

Genießen am Teller. Wer die Kräuter<br />

genau kennt und Verwechslungen<br />

ausgeschlossen sind, findet beinahe<br />

<strong>das</strong> ganze Jahr über Gesundes aus<br />

Wald und Wiese. Die Kräuter werden<br />

zum Abschmecken oder auch<br />

in größerer Menge als Blattgemüse<br />

für Salate, Aufstriche oder Aufläufe<br />

verwendet. Sie enthalten meist<br />

mehr Vitamine oder Mineralstoffe<br />

als die gezüchteten Verwandten<br />

und zusätzlich medizinisch wertvolle<br />

Inhaltsstoffe, die natürlich auch<br />

Nebenwirkungen haben können.<br />

Denn die Dosis macht <strong>das</strong> Gift!<br />

Wer also regelmäßig Wildkräuter<br />

verkocht, sollte sich mit den Inhaltsstoffen<br />

genau auseinandersetzen<br />

und wissen, wann bestimmte Kräuter<br />

geerntet werden dürfen, da sich<br />

die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe<br />

im Jahresverlauf ändert. So<br />

können Konzentrationen an möglichen<br />

schädlichen Stoffen zum<br />

Beispiel nach der Blütezeit stark ansteigen.<br />

Scharbockskraut, <strong>das</strong> gerne<br />

im zeitigen Frühjahr in geringen<br />

Mengen für Salate verwendet wird,<br />

sollte, wenn es blüht, nicht mehr<br />

genossen werden. Die Blätter enthalten<br />

dann mehr Protoanemonin,<br />

<strong>das</strong> zu Magen- und Darmreizungen<br />

und bei höherer Dosierung zu<br />

Vergiftungserscheinungen führen<br />

kann. Brennnesselblätter wirken<br />

entwässernd und sollten von Menschen<br />

mit Nierenproblemen nicht<br />

gegessen werden und Waldmeister<br />

verursacht in etwas höherer Konzentration<br />

leicht Kopfschmerzen.<br />

Wildkräuter sind gesund, aber man<br />

muss wissen, wer wie viel davon essen<br />

darf.<br />

Mag. Andrea Jungwirth<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

Foto: Andrea Jungwirth


„Auch Multimillionäre<br />

können rechnen“<br />

Hollywood-Starkoch Wolfgang Puck war jüngst in Wien<br />

zur offiziellen Eröffnung seines Restaurants am Flughafen<br />

Wien. <strong>GASTRO</strong> nahm die Gelegenheit wahr und sprach mit<br />

dem gebürtigen Kärntner über seine unterschiedlichen<br />

Markenwelten, 70-Doller-Schnitzeln und Amerikaner, die<br />

auch beim Abendessen immer in Eile sind. Von Clemens Kriegelstein<br />

Foto: Flughafen Wien


6-7/20<strong>22</strong><br />

COVERSTORY 55<br />

<strong>GASTRO</strong>: Herr Puck,<br />

Sie betreiben über<br />

100 Lokale weltweit,<br />

die meisten davon in<br />

den USA – sehen Sie sich eigentlich<br />

noch als Koch oder als Unternehmer?<br />

Stehen Sie bisweilen<br />

noch selbst irgendwo hinter<br />

dem Herd?<br />

Wolfgang Puck: Nein ich bin auf<br />

jeden Fall noch ein Koch, am<br />

wohlsten fühle ich mich in der<br />

Küche und man kann mich nach<br />

wie vor immer wieder in meinen<br />

Restaurants antreffen, wo ich die<br />

Leute begrüße, aber wo ich auch<br />

in der Küche arbeite. Ich habe als<br />

Koch begonnen und werde als<br />

Koch sterben.<br />

Ihre wichtigsten Lokalketten<br />

heißen „Spago“, „CUT“ und<br />

„Wolfgang Puck“ – können Sie<br />

die unterschiedlichen Konzepte<br />

kurz erklären?<br />

Das Spago ist meine gehobene Linie<br />

mit den luxuriösesten Gerichten,<br />

also klassisches Fine Dining,<br />

<strong>das</strong> CUT ist preislich ebenso positioniert,<br />

auch sehr hochwertig,<br />

aber wie der Name suggeriert, ist<br />

<strong>das</strong> ein Steakhaus. Und die Wolfgang<br />

Puck-Restaurants und -Bars<br />

sind mehr für Flughäfen oder andere<br />

stark frequentierte Orte –<br />

eher ein Casual-Konzept.


56 COVERSTORY<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Wie schlimm hat Corona die Gastronomie<br />

in den USA getroffen? Mussten<br />

Sie persönlich Lokale dauerhaft<br />

schließen?<br />

Ich selbst musste zwei Lokale in Downtown<br />

Los Angeles schließen. Da war die<br />

Gewerkschaft so stark, <strong>das</strong>s für uns kein<br />

Geld mehr zu verdienen war. Sonst geht<br />

es meinen Lokalen zum Glück recht gut.<br />

Das Spago in Las Vegas etwa hatte 2021<br />

<strong>das</strong> beste Jahr aller Zeiten. Insgesamt<br />

hat Corona die Branche aber schon sehr<br />

getroffen in den USA. An die 125.000<br />

Lokale haben dauerhaft zusperren müssen,<br />

die meisten davon kleine Familienbetriebe.<br />

Man darf nicht vergessen, <strong>das</strong>s<br />

die Gastronomiebranche mit rund 18<br />

Millionen Beschäftigten einer der größten<br />

Arbeitgeber in den USA ist.<br />

Das Restaurant am Flughafen ist <strong>das</strong><br />

erste in Ihrer alten Heimat. Wird es<br />

auch <strong>das</strong> einzige bleiben oder könnte<br />

da noch mehr kommen?<br />

Man soll niemals nie sagen, es kann<br />

schon sein, <strong>das</strong>s sich eine interessante<br />

Möglichkeit etwa in der Wiener Innenstadt<br />

ergibt. Wenn sich die richtige<br />

Chance mit den richtigen Leuten<br />

ergibt, warum nicht? Aber <strong>das</strong> müsste<br />

man sehen, konkret in Planung ist derzeit<br />

nichts.<br />

Ein Wiener Schnitzel vom Kalb<br />

kommt im Spago auf 54 Dollar, plus<br />

Steuern und Trinkgeld sind <strong>das</strong> über<br />

70 Dollar. Tut man sich bei der Preisgestaltung<br />

leichter, wenn Will Smith,<br />

Leonardo DiCaprio & Co. bei einem<br />

ein- und ausgehen? Spielen bei dieser<br />

Klientel die Preise überhaupt eine<br />

Rolle?<br />

Der Gegenwert muss einfach passen.<br />

Wenn ich um 10 Dollar schlecht esse,<br />

komme ich nicht mehr zurück. Wenn<br />

ich um 70 Dollar gut esse, wahrscheinlich<br />

schon. Vielleicht nicht einmal in<br />

der Woche, aber vielleicht einmal im<br />

Monat.<br />

Das Ziel muss sein, <strong>das</strong>s Leute aus<br />

dem Lokal gehen und sagen, sie können<br />

es nicht mehr erwarten, wieder<br />

herzukommen. Es muss ein Erlebnis<br />

sein. Aber auch Multimillionäre können<br />

rechnen, denen ist der Preis in der<br />

Regel auch nicht egal. Ich kenne einen<br />

schwerreichen Unternehmer aus Florida,<br />

wenn der zu mir kommt, trinkt er einen<br />

günstigen Pinot Grigio. Daheim hat<br />

er aber eine Weinsammlung um mehrere<br />

Millionen.<br />

Und wie läuft <strong>das</strong> ab, wenn einer der<br />

Topstars plötzlich Lust auf ein Essen<br />

im Spago hat? Gibt’s da immer<br />

ein oder zwei freie Tische in Reserve<br />

oder haben die, wenn <strong>das</strong> Lokal voll<br />

ist, ebenso Pech gehabt?<br />

Naja, einen Tisch hat man schon in der<br />

Hinterhand. Aber nicht nur für die sogenannten<br />

Stars. Auch Stammgäste<br />

sind natürlich Stars bei uns und auch<br />

wenn jemand vielleicht einmal in der<br />

Woche ins Spago kommt, wird man für<br />

den spontan einen Tisch finden. Dann<br />

muss halt notfalls auch jemand anderer<br />

etwas warten.<br />

Fotos: Flughafen Wien


6-7/20<strong>22</strong><br />

COVERSTORY 57<br />

Welche kulinarischen Unterschiede<br />

gibt es im Fine-Dining-Bereich denn<br />

generell zwischen den USA und Österreich?<br />

Also die Portionen sind in den USA in<br />

der Regel größer als hier, vor allem beim<br />

Fleisch. Die Amerikaner gehen auch relativ<br />

früh zum Essen, 18 Uhr ist hier<br />

ganz normal. Es soll dann aber auch<br />

schnell gehen. Die sind froh, wenn sie<br />

um halb acht wieder nach Hause gehen<br />

können, auch wenn es ein 4 oder 5-gängiges<br />

Menü gegeben hat. Die Amerikaner<br />

wollen nicht warten. Es ist selten,<br />

<strong>das</strong>s sich ein Europäer beschwert,<br />

wenn er ein wenig auf sein Essen warten<br />

muss. Wenn ein Amerikaner 20 Minuten<br />

auf den Hauptgang wartet, wird<br />

er schon nervös und fragt nach, wo <strong>das</strong><br />

Essen bleibt.<br />

Sie catern seit Jahrzehnten die Oscar-Gala.<br />

Wie kommt man gerade als<br />

Kärntner dazu? Hat da ein Studioboss<br />

mal gut bei Ihnen gegessen und gemeint<br />

„der Puck soll die nächste Gala<br />

machen“?<br />

Das hat sich im Laufe der Zeit so ergeben.<br />

Ich habe früher einfach im Spago<br />

eine inoffizielle Oscar-Party veranstaltet<br />

für vielleicht 250 Gäste. Das ist aber immer<br />

größer geworden, weil alle Stammgäste<br />

von mir, auch solche, die nichts mit<br />

dem Filmgeschäft zu tun hatten, sich beschwert<br />

haben, <strong>das</strong>s sie nicht eingeladen<br />

waren. Aber sehr bald haben mich dann<br />

Leute aus Hollywood gefragt, ob ich nicht<br />

Lust hätte, den Governers Ball nach der<br />

Oscar-Gala zu veranstalten und ich habe<br />

gesagt, „ja ok, warum nicht, aber ich rede<br />

euch nicht drein, wie ihr einen Film machen<br />

sollt und ihr redet mir nicht drein,<br />

was ich kochen soll. Ich kenne die meisten<br />

Gäste ja und mache <strong>das</strong> so, wie ich es<br />

für richtig halte“. Da hat funktioniert und<br />

seit damals mache ich den Event.<br />

Sie werden demnächst 73 – wie lange<br />

wird man Sie noch an vorderster<br />

Front sehen können oder wäre ein Leben<br />

ohne Gastronomie für Sie nicht<br />

vorstellbar?<br />

Ich sage immer, hoffentlich sterbe ich<br />

nach einem erfolgreichen Abend im Lokal.<br />

Schauen wir mal, wie es mir in ein<br />

paar Jahren gesundheitlich geht, aber solange<br />

ich durchhalte, möchte ich <strong>das</strong>, was<br />

info<br />

Wolfgang Puck wurde am 8. Juli 1949 in St. Veit a.d. Glan (Kärnten)<br />

geboren. Als junger Koch war er u.a. in Monaco und Paris tätig, ehe<br />

er 1973, im Alter von 24 Jahren, in die USA ging, wo er erst ein Lokal<br />

in Indianapolis eröffnete, zwei Jahre später in Los Angeles. 1982 folgte<br />

mit der Eröffnung des Spago der Beginn seiner großen Karriere.<br />

Puck betreibt mittlerweile über 100 Restaurants von Amerika bis<br />

nach Japan, in Europa ist er seit Juni 2021 in Budapest vertreten und<br />

seit kurzem auch auf dem Flughafen Wien. Seit Jahrzehnten bekocht<br />

Wolfgang Puck auch die Stars der Oscarnacht in Hollywood.<br />

ich jetzt mache, auch weitermachen. Das<br />

Ganze ist ja auch ein Familienunternehmen,<br />

bei dem die Nachfolge zum Glück<br />

gesichert ist. Mein Bruder Klaus, der 17<br />

Jahre jünger ist, ist da sehr involviert und<br />

auch mein Sohn Byron – den werde ich<br />

vielleicht mal ins Steirereck schicken, damit<br />

er österreichisch kochen lernt. Aber<br />

meine Leidenschaft für <strong>das</strong> was ich tue<br />

ist gleich wie vor 20 Jahren.


Seite 58 bis Seite 75<br />

Cold Drinks<br />

Bier<br />

Alkoholarme Craft-Biere, leichte helle Biere und<br />

andere Trends beweisen, <strong>das</strong>s es bei Bierbestellungen<br />

zwar <strong>das</strong> Märzen sein kann, aber nicht<br />

immer muss. Produktneuerungen bereichern<br />

zudem <strong>das</strong> Angebot und machen Lust auf<br />

einen bierigen Sommer. <br />

Seite 60<br />

Gin<br />

Der Hype hält an: Gin hat den Vodka als frühere<br />

Nummer Eins abgelöst. Mit Tonic genossen<br />

ist die Spirituose ein wahrer Klassiker, der so<br />

schnell nicht untergehen wird. Außerdem gerade<br />

im Trend: Gin aus Japan.<br />

Seite 66


6-7/20<strong>22</strong><br />

AKTUELLES 59<br />

Trendiger Aperitivo Virgin<br />

Der Trend Richtung alkoholfreie Getränke<br />

für Erwachsene lässt die Gastronomie<br />

und den Handel hellhörig werden<br />

– denn auf der Getränkekarte und<br />

im Supermarkt sucht man bislang oft<br />

vergeblich nach geschmacklichen Alternativen.<br />

Der österreichische Getränkehersteller<br />

Höllinger reagiert darauf und<br />

lanciert drei innovative Barsirupe in den<br />

Sorten Aperitivo, Mojito und Tonic. So<br />

kann etwa der Cocktail „Aperitivo Virgin“<br />

im Handumdrehen zubereitet werden.<br />

Zutaten:<br />

2cl Höllinger Aperitivo Sirup<br />

2cl Limettensaft<br />

Soda Fill Up<br />

Orangenscheibe<br />

› Eiswürfel<br />

Zubereitung: Zu Beginn wird ein<br />

Weißweinglas großzügig mit Eiswürfel<br />

befüllt. Dann den Höllinger Aperitivo Sirup<br />

und Limettensaft hinzufügen und<br />

mit Soda aufgießen. Die Zutaten zum<br />

Schluss leicht verrühren und mit einer<br />

Orangenscheibe garnieren.<br />

www.hoellinger-juice.at<br />

Foto: MilaZytka<br />

Rezepte mit<br />

Roku<br />

Roku Sour<br />

6 cl Roku Gin<br />

1 cl Matcha Tee<br />

1 Eiweiß<br />

› Yuzu oder Zitronenzeste<br />

Erst <strong>das</strong> Eiweiß im Shaker kräftig<br />

flaumig shaken. Anschließend<br />

Roku und Matcha Tee shaken und<br />

zum Schluss in ein vorgekühltes<br />

Martini-Glas abseihen. Den Drink<br />

mit einer Yuzu- oder Zitronenzeste<br />

garnieren.<br />

Beliebter Wacholderschnaps<br />

Unter den Spirituosen verzeichnete<br />

der Gin in den letzten Jahren wohl<br />

den rasantesten Aufstieg. Geschmacklich<br />

reicht der Wacholderschnaps dabei<br />

von fruchtig und süß hin zu floral<br />

und würzig – <strong>das</strong> Handelshaus Wedl<br />

hat für jeden dieser Geschmäcker etwas<br />

zu bieten. Zum Sortiment gehören<br />

bekannte Marken aus Großbritannien<br />

wie der mildere Beefeater, der<br />

würzige Bombay und der aromatische<br />

Tanqueray. Doch auch weitere internationale<br />

Sorten aus Ländern wie Kolumbien<br />

(Dictador Colombian), Brasilien<br />

(McQueen and the Violet Fog) oder<br />

Japan (KI NO BI) lassen die Herzen von<br />

Gin-Fans höherschlagen. Zu den heimischen<br />

Highlights zählen der Aeijst<br />

Styrian Pale Gin, der durch seine facettenreichen<br />

Geschmacksnoten hervorsticht,<br />

und der Wildstück Dry Gin,<br />

bei dem die natürlichen Geschmacksnoten<br />

im Vordergrund stehen.<br />

www.wedl.com<br />

Foto: Wedl<br />

Fotos: Roku<br />

Roku Negroni<br />

3 cl Roku Gin<br />

3 cl roter Wermut<br />

3 cl Campari<br />

› Orangenzeste<br />

Alle Zutaten in einem Rührglas<br />

auf Eis kalt rühren. Anschließend<br />

in einen Tumbler über einen<br />

Eisball (oder Eiswürfel) abseihen<br />

und mit einer Orangenzeste garnieren.


60 BIER<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Foto: Brau Union<br />

Nicht<br />

immer,<br />

aber<br />

immer<br />

öfter<br />

Der alte Slogan einer deutschen AF-Biermarke beschreibt den Trend zu Biergenuss mit<br />

weniger bzw. ganz ohne Alkohol ziemlich gut. Dabei muss der Geschmack allerdings erhalten<br />

bleiben.<br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

Herr und Frau Österreicher haben<br />

es gerne kräftig – zumindest<br />

beim Bier. Das klassische Krügel<br />

oder Seidel ist ein Märzenbier<br />

mit einem Alkoholgehalt rund um<br />

die 5 Prozent. Darunter ist die Nachfrage<br />

überschaubar – jedenfalls noch: Alkoholfreie<br />

Biere haben zwar in den vergangenen<br />

zehn Jahren deutlich zugelegt,<br />

liegen aber nach wie vor nur bei rund<br />

drei Prozent Marktanteil. Zu der insgesamt<br />

steigenden Akzeptanz von AF-Bieren<br />

konnte vor allem die immer bessere<br />

Brauereitechnik beitragen. Denn noch<br />

immer ist zwar der Unterschied zwischen<br />

„echtem“ Bier und der AF-Variante<br />

schmeckbar, aber lange nicht mehr so<br />

deutlich, wie noch vor 10 oder 15 Jahren.<br />

Noch schlechter schaut es mit<br />

Leichtbier aus, <strong>das</strong> maximal einen Alkoholgehalt<br />

von 3,7 Prozent aufweisen<br />

darf. Hier liegt der Marktanteil mit weniger<br />

als 0,1 Prozent unter der Wahrnehmungsschwelle.<br />

Allerdings gibt es zwischen<br />

dem Leicht- und dem Märzenbier<br />

noch eine Zwischenkategorie namens<br />

„Schankbier“, <strong>das</strong> mit einer Stammwürze<br />

von 9-11 Grad definiert ist und daher<br />

einen Alkoholgehalt zwischen 4 und 4,5<br />

Prozent aufweist. Und dieses Schankbier<br />

hat den großen Vorteil, geschmacklich<br />

keinerlei Einbußen gegenüber einem<br />

„normalen“ Bier zu haben, aber doch<br />

dem Zeitgeist nach etwas weniger Alkohol<br />

zu entsprechen. Mit Stiegl (Stiegl<br />

Hell) und der Brau Union (Gösser Natur-<br />

Hell) haben sich in jüngster Zeit gleich<br />

zwei Branchenriesen recht erfolgreich<br />

dieses Themas angenommen und ihm<br />

neues Leben eingehaucht. Womit sich in<br />

dieser Kategorie schon bald wohl auch<br />

der Marktanteil von derzeit knapp 5 Prozent<br />

in Österreich erhöhen dürfte.<br />

Leichtes Helles<br />

Vorreiter bei diesem Trend war Stiegl,<br />

<strong>das</strong> vor zwei Jahren <strong>das</strong> Stiegl Hell präsentiert<br />

hat und <strong>das</strong> inzwischen im<br />

Stiegl-Portfolio hinter dem Platzhirschen<br />

„Goldbräu“ schon Platz zwei einnimmt.<br />

„Wir haben den Trend zu leichteren<br />

Bieren aufgegriffen und damit<br />

offensichtlich genau den Geschmack<br />

der österreichischen Biertrinker getroffen“,<br />

freut sich Chefbraumeister Christian<br />

Pöpperl. „Wir beobachten seit Jahren<br />

einen eindeutigen europaweiten Trend:<br />

Das Motto ‚lebe lieber alkoholfrei‘ beschert<br />

alkoholfreien sowie leichteren<br />

Bieren und Biermischgetränken einen<br />

wachsenden Markt. Das einstige ‚Autofahrer-Bier‘<br />

ist mittlerweile <strong>das</strong> Getränk<br />

der Wahl für jede Tageszeit und für alle<br />

Anlässe, bei denen man bewusst auf Alkohol<br />

verzichten will“, so Pöpperl weiter.<br />

Ergebnis: Mit den beiden Sorten Stiegl<br />

0,0% Freibier und Stiegl 0,0% Zitrone<br />

hat man im Vorjahr gleich zwei Produkte<br />

präsentiert, die nicht einmal die gesetzlich<br />

erlaubten 0,5 Prozent Alkohol<br />

für AF-Biere ausweisen, sondern tatsächlich<br />

komplett alkoholfrei sind.<br />

„Session Lager“ als neue<br />

Kategorie<br />

Die Brau Union hat mit ihrem Gösser<br />

NaturHell vor kurzem ebenfalls ein Bier<br />

mit nur 4 % Alkohol auf den Markt gebracht<br />

und rechnet es dem bei uns neuen<br />

Segment der „Session Lager“ zu – Biere<br />

mit etwas weniger Alkohol, aber vollem<br />

Geschmack. „Die Verkaufszahlen entwickeln<br />

sich positiv. Das Produkt ist eine<br />

Ergänzung zum klassischen Gösser Märzen,<br />

es ist mit 4% Alkohol eine Antwort<br />

auf aktuelle Konsumbedürfnisse“, zeigt<br />

man sich mit dem bisherigen Erfolg zufrieden.<br />

Auch der jährlich von der Brau Union<br />

herausgegebene Bierkulturbericht


6-7/20<strong>22</strong><br />

BIER 61<br />

bestätigt, <strong>das</strong>s fast die Hälfte der Österreicher<br />

(45%) findet, <strong>das</strong>s sich der<br />

Umgang mit alkoholfreiem Bier zum<br />

Positiven verändert hat und es mittlerweile<br />

schick und angesehen ist, zu<br />

alkoholfreiem Bier zu greifen. Entsprechend<br />

trinkt ein Viertel der Österreicher<br />

(26%) gerne alkoholfreies Bier,<br />

Tendenz seit Jahren leicht steigend. Alkoholfreies<br />

Bier ist für die Österreicher<br />

vor allem Durstlöscher (45%) und steht<br />

für Genuss (34%). Entsprechend umfangreich<br />

mit (ohne AF-Radler) gleich<br />

neun Produkten gestaltet sich auch<br />

<strong>das</strong> AF-Portfolio der Brau Union. „Der<br />

Trend zu gesundheitsbewusstem Konsum<br />

hält weiter an. Wir erweitern daher<br />

laufend unser Angebot an natürlichen<br />

alkoholfreien Produkten. Mittlerweile<br />

bieten wir eine Palette an etwa<br />

20 unterschiedlichen alkoholreduzierten<br />

bzw. alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken“,<br />

so Michael Wallner,<br />

Marketing Director Brau Union Österreich.<br />

Erfahrung mit alkoholreduzierten<br />

Bieren hat die Brau Union ja schon seit<br />

vielen Jahren: „Zipfer Medium“ hieß<br />

diese Innovation mit 3 Prozent Alkohol<br />

damals. Inzwischen wurde <strong>das</strong> Bier<br />

auf „Zipfer Drei“ umgetauft und hält bei<br />

den Leichtbieren nach wie vor knapp<br />

drei Viertel des mengenmäßigen Marktanteils<br />

– auch wenn <strong>das</strong> ganze Segment<br />

der alkoholreduzierten Biere zurzeit weniger<br />

Momentum als andere Segmente<br />

hat, wie die Brau Union selbst zugibt.<br />

Auch Craft-Biere brauchen<br />

nicht viel Alkohol<br />

Dass alkoholfreie und -reduzierte Biere<br />

immer beliebter werden, merkt man<br />

auch in der Ottakringer-Brauerei, die mit<br />

ihrem „Null Komma Josef “ eines der ersten<br />

heimischen AF-Biere auf den Markt<br />

brachten. „Wir stellen einen wachsenden<br />

Trend zu Genuss mit weniger Alkohol<br />

fest, dem wir uns im Rahmen unserer<br />

Produktentwicklung gerne stellen.<br />

Seit letztem Jahr etwa auch mit dem<br />

Ottakringer Bierspitzer, einem IPA mit<br />

Supersoda und 3% Alkohol, oder dem<br />

IPA Big Easy, <strong>das</strong> schon länger auf dem<br />

Markt ist, mit einem Alkoholgehalt von<br />

4,3%“, erklärt Tobias Frank, Geschäftsführer<br />

und 1. Braumeister der Ottakringer<br />

Brauerei.<br />

Wie man sich mit alkoholfreien Bieren<br />

in einer Zielgruppe erfolgreich etablieren<br />

kann, beweist schließlich die bayrische<br />

Erdinger-Brauerei, die schon vor<br />

über 20 Jahren ihr Erdinger Alkoholfrei<br />

als isotonischen Durstlöscher für Sportler<br />

positioniert hat. „Seitdem hat sich<br />

Erdinger Alkoholfrei zu einer tragenden<br />

Säule in unserem Sortiment entwickelt“,<br />

erklärt Brauereisprecher Tobias<br />

Schneider. Nach und nach seien dann<br />

immer mehr Brauereien auf den Zug aufgesprungen,<br />

ob mit alkoholfreien Weißbieren<br />

oder anderen Biersorten ohne Alkohol.<br />

Vom anhaltenden Trend zu einer<br />

gesunden und aktiven Lebensweise mit<br />

entsprechender Ernährung profitiere inzwischen<br />

daher die gesamte Branche.<br />

Prickelt im<br />

Mund und<br />

im Kopf.<br />

Bleib offen!<br />

Die<br />

limited<br />

Edition<br />

HOPS passt gut zum Essen und stillt deinen Durst –<br />

denn es ist nicht zu süß und prickelt fruchtig!<br />

Und mit seiner limited Edition Grapefruit macht es<br />

diesen Sommer unvergesslich: Erfrischende Grapefruit<br />

mit Hopfenlimonade sorgt für gute Laune und jede<br />

Menge Prickeln. Im Mund und im Kopf. Bleib offen!


62 BIER<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Tipp aus der Praxis<br />

Conrad Seidls<br />

Bierwelt<br />

Light – ein<br />

Missverständnis<br />

Vielleicht war es ja ein Übersetzungsfehler<br />

– oder einfach<br />

grobe Unkenntnis des American<br />

Way of Life: Als europäische<br />

Brauer um 1980 neue<br />

Trends in den USA aufspüren<br />

wollten, stießen sie auf die 1972<br />

von Miller übernommene Marke<br />

„Lite“, die dort enormen Erfolg<br />

hatte und bald darauf Konkurrenz<br />

von Anheuser Buschs<br />

„Bud Light“ erhielt. Leichtbier,<br />

<strong>das</strong> sollte doch auch in Europa<br />

funktionieren! Es funktionierte<br />

aber nicht. Was die wackeren<br />

Deutschen (und ihre österreichischen<br />

Kollegen) übersehen<br />

haben, war die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />

sich „light“ keineswegs auf den<br />

Alkoholgehalt bezogen hat<br />

(„Lite“ hat immerhin 4,2 Prozent<br />

Alkohol), sondern auf den<br />

geringeren Gehalt an Kohlenhydraten<br />

und die geringere<br />

Vollmundigkeit. So wurden die<br />

ersten europäischen Leichtbiere<br />

als verdünnte Versionen<br />

von Vollbieren hergestellt – ältere<br />

Bierfreunde erinnern sich<br />

noch an ein Produkt namens<br />

„Möven“, <strong>das</strong> einfach nach gewässertem<br />

Bier geschmeckt<br />

hat. Es ist nämlich gar nicht so<br />

einfach, authentischen Biergeschmack<br />

in ein alkoholärmeres<br />

Bier zu bringen – es dauerte 40<br />

Jahre.<br />

Conrad Seidl<br />

Ihr „Bierpapst“<br />

Conrad.Seidl@gmx.at<br />

Foto: Medianet-Hartl<br />

Ein Bier in Rosarot<br />

Pünktlich zum Start in die Sommersaison<br />

präsentiert Stiegl die Neuauflage<br />

des beliebten Hausbiers „Rosamunde”<br />

– eine fruchtig-spritzige Berliner Style<br />

Himbeer Weiße aus der Stiegl-Hausbrauerei.<br />

Das saisonale Frucht-Sauerbier<br />

eignet sich als Aperitif oder auch<br />

zum Mixen für erfrischende Biercocktails,<br />

wie dem „Rosarol” oder dem „Rosie’s<br />

Mint”. Als Speisenbegleiter harmoniert<br />

es zu leichten Sommersalaten<br />

und Frischkäse sowie zu Süßem wie Zitronensorbet<br />

oder feinen Mehlspeisen.<br />

Noch bis 31. August 20<strong>22</strong> ist <strong>das</strong> Stiegl-<br />

Hausbier „Rosamunde” im Stiegl-Braushop,<br />

im Stiegl-Getränkeshop Salzburg<br />

und online auf www.stiegl-shop.at sowie<br />

bei ausgewählten Handelspartnern<br />

in der 0,75-Liter-Einwegflasche oder im<br />

Fass erhältlich.<br />

www.stiegl.at<br />

Seit 15. Mai kann nun<br />

auch die Gastgartensaison<br />

in Österreich<br />

genossen werden.<br />

Regionaler Biergenuss<br />

Die Brau Union Österreich ist mit neun<br />

großen Brauereistandorten, kleinen<br />

Manufakturen und vielen Verkaufslagern<br />

und -partnern in ganz Österreich<br />

regional verankert. Auf die traditionelle<br />

Verankerung in der Region weisen<br />

auch die bierigen Marken hin: Gösser<br />

aus Göss, Zipfer aus Zipf und Schwechater<br />

aus Schwechat. Die österreichische<br />

Bierkultur kümmert sich nicht nur<br />

um regionale Arbeitsplätze und langjährige<br />

Kooperationen mit den österreichischen<br />

Landwirten, sondern auch um die<br />

Zukunft des Planeten. „Eines der Ziele<br />

der Brau Union Österreich ist, an allen<br />

Brauereistandorten völlig Co2 neutral<br />

zu produzieren. Wir haben dieses Ziel<br />

z. B. in Schladming, Göss und Fohrenburg<br />

schon erreicht, und auch an anderen<br />

Standorten z. B. mit Photovoltaik-<br />

Anlagen schon viele wertvolle Schritte<br />

in diese Richtung gesetzt“, betont Gabriela<br />

Maria Straka, Director Corporate<br />

Affairs und CSR bei der Brau Union Österreich.<br />

www.brauunion.at<br />

Foto: ADvanced Digital<br />

Foto: Wolfgang Voglhuber - VOGUS


6-7/20<strong>22</strong><br />

BIER 63<br />

Fitness- und Wellnessbier<br />

Die „Maisel’s Weisse Alkoholfrei“<br />

ist ein Fitnessund<br />

Wellnessgetränk für<br />

aktive und ernährungsbewusste<br />

Genießer. Die sportliche<br />

Variante von Maisel’s<br />

Weisse ist vitaminhaltig,<br />

isotonisch und hat dabei<br />

33 Prozent weniger Kalorien<br />

als eine Maisel’s Weisse<br />

Original. Mit dem von<br />

den Maisel-Braumeistern eigens<br />

entwickelten Brauverfahren<br />

wird der Alkohol zunächst<br />

schonend entzogen<br />

und danach frische Brauwürze<br />

hinzuzugeben. Dies<br />

verleiht Maisel’s Weisse Alkoholfrei<br />

ihren weißbiertypischen,<br />

vollmundigen und<br />

fruchtigen Geschmack. Das<br />

Getränk wurde beim „World<br />

Beer Award“ zwei Mal hintereinander<br />

als „World’s Best Wheat<br />

Beer Alcohol Free“ ausgezeichnet und<br />

holte damit den zweifachen Weltmeistertitel.<br />

Daneben wurde Maisel’s Weisse<br />

Alkoholfrei beim „International Craft<br />

Beer Award“ 2019 und 2021 jeweils mit<br />

Platin und beim „European Beer Star“<br />

sowohl 2019 als auch 2021 mit einer<br />

Goldmedaille gekürt.<br />

www.maisel.com<br />

Foto: Riegg & Partner Neudrossenfeld<br />

Genuss ganz<br />

ohne<br />

Das neue Freigeist von Hirter<br />

macht Biergenuss ohne Alkohol<br />

möglich. Die Privatbrauerei hat<br />

ihr Sortiment um eine neue, alkoholfreie<br />

Sorte erweitert. „Mit unserem<br />

Hirter Freigeist ist uns ein<br />

super gschmackiges, alkoholfreies<br />

Bier gelungen. Wir sind stolz,<br />

jetzt auch BiergenießerInnen mit<br />

einer alkoholfreien Sorte verwöhnen<br />

zu können“, sagt Eigentümer<br />

und Geschäftsführer Niki Riegler.<br />

Ab sofort können sich alle, die<br />

Lust auf echten Biergeschmack<br />

haben und auf Alkohol verzichten<br />

möchten, auch im Hirter Bierregal<br />

bedienen. „Hirter Freigeist ist<br />

ein unbeschwerter kalorienarmer<br />

Durstlöscher, gebraut mit Kärntner<br />

Braugerste und reinem Bergquellwasser.<br />

Ihr besonderes Hopfenaroma<br />

erhält die Bierspezialität<br />

durch <strong>das</strong> sogenannte Hopfenstopfen.<br />

Besonders unterstrichen<br />

wird der Geschmack durch die feinen<br />

Honignoten, resultierend aus<br />

der speziellen Hefe“, verrät Braumeister<br />

Raimund Linzer.<br />

www.hirterbier.at<br />

Foto: Murauer<br />

Alkoholfreies aus der<br />

Steiermark<br />

Aus der Brauerei Murau kommt <strong>das</strong> erste helle alkoholfreie Bier<br />

der Steiermark. Es besticht durch einen vollen, ausgewogenen<br />

Biergeschmack und eine erfrischende Hopfennote. Das Murauer<br />

Alkoholfrei steht für kalorienarmen und unbeschwerten Hochgenuss,<br />

denn 100 ml haben nur elf Kilokalorien. Für die Herstellung<br />

des Bieres setzt man in der Brauerei Murau auf ein traditionelles<br />

Verfahren, bei dem der Alkohol und somit auch Kalorien<br />

dem fertigen Bier entzogen werden.<br />

Das Murauer Alkoholfrei bereichert die erfolgreiche Produktpalette<br />

und präsentiert sich als Getränk, <strong>das</strong> Biergenuss bei jeder<br />

Gelegenheit und Tageszeit ohne Reue ermöglicht. Seit 1495<br />

wird in Murau Bier gebraut, seit 2014 wird CO2-neutral produziert.<br />

Murauer ist eine der ersten Brauereien Europas, die auf 100<br />

Prozent erneuerbare Energie setzt. Saubere Luft, reinstes Wasser,<br />

Hopfen und Malz sind seit über 500 Jahren die Zutaten für<br />

dieses Bier.<br />

www.murauerbier.at<br />

Foto: Hirter


64 PORTRAIT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

„Wir sind eine Bar ohne USP“<br />

Gastronomiebetriebe mit mehreren Standorten und vielleicht noch einem Cateringangebot<br />

sind in der klassischen Gastronomie nicht ungewöhnlich. Bloß im Barbereich suchte man ein<br />

ähnliches Konzept hierzulande vergeblich – bis vor wenigen Jahren vier Profis die Kleinod-<br />

Gruppe gründeten. <br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

2015 riefen Alexander Batik, Oliver<br />

Horvath, Philipp Scheiber und<br />

David Schober die Kleinod-Gruppe<br />

ins Leben, die derzeit an zwei<br />

verschiedenen Standorten in Wien mit<br />

den Bars „Kleinod“ und „Kleinod Prunkstück“<br />

klassisches American-Bar-Ambiente<br />

verspricht. Zusätzlich bietet man<br />

mit dem „Kleinod Stadtgarten“ im Stadtpark<br />

eine der wenigen Open-Air-Bars in<br />

der Hauptstadt an, die allerdings <strong>das</strong><br />

ganze Jahr über bespielbar ist und zusätzlich<br />

auch authentische Pizza & Co.<br />

anbietet. Dazu gibt es <strong>das</strong> Cocktail-Catering<br />

„Kleinod Überall“ und in der Tasting-Location<br />

„Kleinod Cocktail Salon“<br />

werden schließlich auch Tageskurse im<br />

Cocktail-Mixen für Unternehmen sowie<br />

Teambuilding-Incentives angeboten.<br />

Begonnen hat alles im Oktober 2015<br />

mit der Eröffnung des ersten „Kleinodes“<br />

in der Singerstraße in der Wiener<br />

Innenstadt. Alexander Batik, Oliver Horvath,<br />

Philipp Scheiber und David Schober<br />

kannten sich aus verschiedenen Stationen<br />

von Wiens Bar- und Clubszene und<br />

beschlossen, ein gemeinsames Projekt<br />

auf die Beine zu stellen: Eine Bar, in der<br />

sich jeder wohlfühlt, die von der Atmosphäre<br />

und den Mitarbeitern lebt, in die<br />

man jeden Abend gehen kann. Eine Bar<br />

ohne USP! Oliver Horvath: „Ein Lokal mit<br />

einem USP ist ein anlassbezogenes Lokal<br />

und genau <strong>das</strong> wollen wir nicht sein.<br />

Wir wollen der tägliche Begleiter sein.<br />

Deswegen gibt es bei uns auch keine Ruhetage,<br />

damit man gar nicht erst überlegen<br />

muss, ob die Bar geöffnet ist.“<br />

Barkultur an jeden Ort bringen<br />

Das nächste Projekt war 2018 <strong>das</strong> „Kleinod<br />

Überall“, mit dem die vier Bar-Enthusiasten<br />

<strong>das</strong> erste Cocktail-Catering<br />

der Stadt ins Leben riefen. Ganz gleich,<br />

ob untertags, in der Nacht, auf einer<br />

Gelati Gelati!! Cucumber Mule Muffin<br />

Zutaten:<br />

4cl Vodka<br />

2cl Chambord<br />

2cl Zitrone<br />

2cl Ananas<br />

› 1 BL Zucker<br />

Zubereitung: Alle Zutaten auf<br />

Eis shaken und ins vorgekühlte<br />

Glas (Coupette) doppelt abseihen.<br />

Mit Schokostreuseln<br />

garnieren.<br />

Zutaten:<br />

4cl Gin<br />

3cl Limette<br />

2cl Zucker<br />

1cl Gurkensaft<br />

› Gingerbeer<br />

Zubereitung: Alle Zutaten im<br />

Glas (Highball) aufbauen, kurz<br />

auf Eis rühren und dann Gingerbeer<br />

toppen. Kurz unterheben<br />

und mit zwei Gurkenscheiben<br />

garnieren.<br />

Zutaten:<br />

5cl BW Vanille Vodka<br />

1cl Zimtsirup<br />

1,5 cl Vanillesirup<br />

3cl Limette<br />

2 Himbeeren<br />

› 1 Brombeere<br />

Zubereitung: Alle Zutaten auf<br />

Eis shaken und ins vorgekühlte<br />

Glas (Tumbler) doppelt abseihen.<br />

Mit Himbeeren und Brombeere<br />

garnieren.<br />

Kleinod-Signature-Rezepte<br />

Fotos: Niko Mautner Markhof


6-7/20<strong>22</strong><br />

PORTRAIT 65<br />

Schöpfer mehrerer Kleinode der Wiener Barszene: Philipp Scheiber (liegend), Alexander<br />

Batik, David Schober und Oliver Horvath (sitzend v. l.) mit ihrer Crew.<br />

Fotos: Niko Mautner Markhof<br />

Dachterrasse, am Schiff, im Palais, in einer<br />

Fabrikhalle oder im Park. Ziel ist es,<br />

klassische Bar- und Afterwork-Kultur<br />

temporär an (fast) jeden gewünschten<br />

Ort zu bringen, wo die Drinks vor den Augen<br />

der Gäste von Profis zubereitet werden.<br />

Der dritte Streich folgte mit dem<br />

„Kleinod Prunkstück“, <strong>das</strong> im Jänner<br />

2020, wenige Wochen vor dem ersten<br />

Lockdown, aus der ehemaligen „Kix<br />

Bar“ in der Bäckerstraße 4 in der Wiener<br />

Innenstadt entstand und als Symbiose<br />

aus klassischer American Bar, Tanzbar<br />

und eleganter Lounge gedacht ist.<br />

Nicht weniger als 29 Signature-Cocktails<br />

wie „Dead Rabbit“, „Red Snapper“,<br />

„Neo Cuban“ oder „Bonsai Sour“ hat Daniel<br />

Schober eigens kreiert. Architektonisch<br />

hat man hier eine Verbindung von<br />

den 1920er-Jahren zu den 20er-Jahren<br />

des 21. Jahrhunderts gesucht; ein stilistischer<br />

Brückenschlag über 100 Jahre.<br />

Open-Air-Bar mit Gastronomie<br />

Jüngstes Baby der Kleinod-Reihe ist der<br />

„Kleinod Stadtgarten“, eine Open-Air-<br />

Bar, die in der Vergangenheit bereits als<br />

Pop-up-Bar funktioniert hat und in den<br />

letzten Monaten deutlich überarbeitet<br />

wurde und auch einen wettersicheren<br />

Pavillon bekommen hat. Ob der Betrieb<br />

im Winter allerdings wirklich aufrecht<br />

bleibt, sei noch nicht entschieden, erklärt<br />

Horvath auf <strong>GASTRO</strong>-Anfrage. Im<br />

Gegensatz zu einer klassischen Bar denkt<br />

man im Kleinod Stadtgarten allerdings<br />

auch an die kulinarischen Bedürfnisse<br />

der Gäste und bietet mit dem Partner<br />

„l’autentico“ aus Döbling eine italienisch<br />

inspirierte Speisekarte, vor allem original<br />

neapolitanische Pizza aus dem 3,5 Tonnen<br />

schweren Pizzaofen, an.<br />

Erfreulich ist laut Horvath jedenfalls,<br />

<strong>das</strong>s die Bars nach den Lockdowns wieder<br />

gut besucht sind, man hält bei rund<br />

85 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.<br />

Durch die Kurzarbeit musste man auch<br />

keine Mitarbeiter in den vergangenen<br />

Jahren abbauen, heute fehlen allerdings<br />

– wie überall in der Branche – Fachkräfte.<br />

Horvath: „Wir bräuchten deutlich mehr<br />

Leute. Und sollte dieses Problem einmal<br />

gelöst sein, könnte man sogar über weitere<br />

Projekte nachdenken.“<br />

www.kleinod.wien<br />

MORANDELL INTERNATIONAL GMBH<br />

Wörgler Boden 13-15 | A–6300 Wörgl | Tel.: +43 50 <strong>22</strong>0<br />

wein@morandell.com | www.morandell.com<br />

@MORANDELL.INTERNATIONAL<br />

EXKLUSIV IMPORTIERT<br />

EXKLU SIV IM PO RTIERT


Foto: Marko @zlouma<br />

Jeder Gin<br />

ein Gewinn


6-7/20<strong>22</strong><br />

GIN 67<br />

Gin-Tonic ist seit einigen Jahren wieder buchstäblich in aller<br />

Munde. Und der Hype scheint kein Ende zu finden.<br />

<br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

Mal eben einen Gin zu kippen<br />

konnte sich noch vor nicht allzu<br />

langer Zeit nur der britische<br />

Adel erlauben, ohne deswegen<br />

als Problemtrinker verdächtigt<br />

zu werden. Shocking! Denn kaum eine<br />

Spirituose bietet so viele Variationsmöglichkeiten,<br />

die selbst für Gelegenheitskonsumenten<br />

relativ einfach erschmeckbar<br />

sind. Das erklärt auch<br />

zumindest einen Teil des großen Erfolges<br />

dieser Spirituose – zusammen<br />

mit dem Revival des Uralt-Klassikers<br />

Gin-Tonic.<br />

Viele regionale Marken<br />

Christoph Kruse ist Bar-Mitarbeiter im<br />

Hotel Ritz-Carlton in Wien und Gin ist<br />

für ihn nach wie vor eine der großen<br />

Trend-Spirituosen, vor allem weil Gin<br />

inzwischen zu einem sehr regionalen<br />

Getränk geworden ist, <strong>das</strong> relativ einfach<br />

hergestellt werden kann. „Überall,<br />

wo man hinkommt, gibt es inzwischen<br />

mindestens zwei Ginmarken aus<br />

der Umgebung.“<br />

Auch Bio-Produkte würden immer<br />

öfter als Zutaten dienen. Gin ist für<br />

ihn einerseits komplex, andererseits<br />

aber auch wieder einfach. Komplex<br />

aufgrund der mitunter vielen unterschiedlichen<br />

Botanicals, aber einfach,<br />

weil diese für den Normalverbraucher<br />

auch recht einfach herauszuschmecken<br />

wären. Kruse: „Die Aromen bei einem<br />

Whisky zu definieren ist da schon<br />

wesentlich schwieriger. Beim Gin rieche<br />

ich Erdbeere und da ist dann auch<br />

Erdbeere drin.“ Der absolute Gin-Peak<br />

ist für Kruse bereits überschritten, die<br />

Nachfrage würde sich aber auf hohem<br />

Niveau einpendeln.<br />

Vodka als Nr. 1 abgelöst<br />

Sogar noch etwas positiver sieht es<br />

auch Michaela Schimanko, Chefin der<br />

legendären Eden-Bar in Wien: „Gin<br />

hat den Zenit bei uns noch nicht überschritten,<br />

im Gegenteil – zumindest<br />

bei uns in der Eden hat der Gin inzwischen<br />

den Vodka als beliebteste Spirituose<br />

abgelöst.“ Und solange es bei den<br />

Rezepturen ständig neue Ideen gäbe,<br />

würde auch ständig etwas Neues nachkommen.<br />

Dabei sei Gin nach ihrer Erfahrung<br />

nicht unbedingt auf die Kombination<br />

mit Tonic beschränkt: „Pur, mit Zitrone,<br />

mit Soda – es gibt alle Varianten, die<br />

getrunken werden.“<br />

Gin aus Japan im Trend<br />

Dass der Gin-Absatz weiterhin wächst,<br />

bestätigt jedenfalls auch Spirituosen-<br />

Importeur Top-Spirit: „Mit einem Plus<br />

von +7,9 Prozent im Absatz und +12,9<br />

Prozent im Umsatz wuchs die Kategorie<br />

im Jahr 2021 deutlich über Markt.<br />

Die markante Steigerung im Umsatz<br />

zeigt ebenfalls: der vermehrte Griff zu<br />

Premium-Spirituosen ist ein anhaltender<br />

Trend.<br />

Doch nicht nur Qualität, sondern<br />

auch Variation ist gefragter denn je“,<br />

so Pressesprecher Alexander Ludwig<br />

auf Anfrage von <strong>GASTRO</strong>. Neben dem<br />

Trend zu neuen Flavours und Limited<br />

Editions, werde etwa Gin aus Japan immer<br />

stärker nachgefragt.<br />

Marktwachstum<br />

soll weiter steigen<br />

Auch die Tiroler Kollegen von Morandell<br />

erkennen einen weiterhin bestehenden<br />

Gin-Trend. Ständig kämen<br />

neue Gin-Kreationen und passende Tonics<br />

oder andere Filler auf den Markt.<br />

Beliebt seien alle Geschmacksrichtungen:<br />

von klassisch und wacholderbetont<br />

bis zu würzig und blumig. Der<br />

Klassiker – Gin-Tonic – werde dabei<br />

immer öfter mit Gewürzen, Obst und<br />

Gemüse kombiniert.<br />

Auch Regionalität werde zunehmend<br />

zum Thema: „In Österreich haben<br />

auch viele Weingüter schon begonnen<br />

Gin zu produzieren, z.B. Clemens<br />

Strobl mit Christian Auer und David<br />

Gölles“, weiß man dort. Und laut Prognose<br />

von Fachexperten soll <strong>das</strong> Marktwachstum<br />

von Gin auch in den nächsten<br />

Jahren steigen.


68 GIN<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Eine Ode an <strong>das</strong><br />

Meer<br />

Hendrick’s Gin hat in der Vergangenheit<br />

schon mehrfach<br />

Limited Editions unter der kreativen<br />

Federführung von Hendrick’s<br />

Master Distiller Lesley Gracie<br />

hervorgebracht, etwa „Midsummer<br />

Solstice“ und „Lunar“. Jetzt<br />

hat Hendrick’s die dritte Kreation<br />

aus Gracies „Cabinet of Curiosities“<br />

vorgestellt: „Neptunia“ ist ein<br />

komplexer und frischer Gin, der<br />

mit maritimen Botanicals überzeugen<br />

soll. Hendrick’s Gin Neptunia<br />

versteht sich als unkonventionelle<br />

Ode an <strong>das</strong> Meer. Wie bei den<br />

Vorgängervarianten ist die genaue<br />

Zusammenstellung der Botanicals<br />

ein geheimes Rezept, welches nur<br />

Gracie kennt. Laut eigenen Angaben<br />

verwendet sie „eine Mischung<br />

erfrischender Gewächse von der<br />

schottischen Küste, um die Magie<br />

des Meeres in flüssige Form zu<br />

bannen und eine atmosphärische,<br />

sensorische Geschichte zu erzählen“.<br />

Das Ergebnis ist ein Gin mit<br />

frischen Zitrusnoten und einem<br />

Kräuteraroma, wobei der klassische<br />

Wacholdercharakter eines<br />

Gins deutlich in den Hintergrund<br />

tritt.<br />

www.topspirit.at<br />

Foto: Hendricks<br />

Fruchtiger Gin-Genuss<br />

Casastos<br />

Spirits<br />

setzt sich aus einer<br />

harmonischen<br />

Kombination aus<br />

qualitativen, frischen<br />

Früchten und spezifisch<br />

ausgewählten<br />

„Botanicals“ zusammen.<br />

Mit modernster<br />

Brenntechnologie<br />

und viel Handarbeit<br />

entstehen die Spirituosen<br />

in St. Margarethen<br />

im Burgenland<br />

in kleinen<br />

Chargen. Genießern<br />

stehen insgesamt vier Gin-Sorten, die<br />

aus unterschiedlichsten und einzigartigen<br />

Früchten erzeugt werden, für jede<br />

Gelegenheit zur Auswahl: Granatapfel,<br />

Passionsfrucht, Guave-Kiwi und Pfirsich.<br />

Neben dem fruchtigen Geschmack<br />

Der klassische Gin Tonic ist nach wie<br />

vor ein beliebtes Getränk an lauen<br />

Sommertagen. Alles außer gewöhnlich<br />

wird es insbesondere mit dem BULL-<br />

DOG London Dry Gin. Denn dieser ist<br />

nicht nur der absolute Hingucker in jeder<br />

Bar, sondern sorgt mit seinem authentischen<br />

Charakter und natürlichen<br />

Botanicals auch für ein exklusives Genusserlebnis.<br />

Ein Gin muss diverse Produktionsprozesse<br />

erfüllen, um als London<br />

Dry Gin bezeichnet zu werden. Der<br />

BULLDOG London Dry Gin wird in traditionellen<br />

Kupferdestillationsanlagen<br />

beeindrucken die Spirituosen auch optisch.<br />

Eiskalt und mit neutralem Tonic<br />

serviert kommen die natürlichen, fruchtigen<br />

Aromen sowie deren ansprechenden<br />

Farben sehr gut zur Geltung.<br />

www.casastos.com<br />

Alles außer gewöhnlich<br />

vierfach destilliert und mit einer Mischung<br />

aus zwölf Botanicals aus acht<br />

Ländern versetzt. Köstlich, rund und<br />

komplex zugleich ist er besonders für<br />

Cocktailkreationen geeignet. Die Gin &<br />

Tonic Rezepte von BULLDOG bringen<br />

mit Brombeeren, Limetten oder Grapefruit<br />

einen aufregenden Twist in die<br />

klassische Rezeptur. So haben Barkeeper<br />

jederzeit die Möglichkeit, mit einem<br />

hochwertigen Basisprodukt der eigenen<br />

Fantasie ihren Lauf zu lassen und Kreatives<br />

zu erschaffen.<br />

www.campari-austria.at<br />

Foto: Casastos<br />

Foto: Bulldog_Visual


6-7/20<strong>22</strong><br />

ADVERTORIAL 69<br />

Foto: Roku Gin<br />

Roku: Der einzigartige Japanese<br />

Premium Craft Gin<br />

Neue Trends aus Japan für einen genussvollen Start in die warme Jahreszeit vom House of<br />

Suntory®.<br />

info<br />

Tasting Notes<br />

Mit Roku, dem japanischen Premium-Gin,<br />

wurde die Kunst der<br />

Gin-Herstellung in Japan perfektioniert.<br />

Roku, im Japanischen gleichbedeutend<br />

mit der Zahl sechs, enthält neben<br />

den bekannten Gin-Zutaten sechs<br />

weitere traditionelle japanische Botanicals.<br />

Diese werden nach dem Prinzip<br />

des „SHUN“ geerntet und in einem<br />

speziellen Atelier von Suntory in Osaka<br />

mit größter Sorgfalt verarbeitet, destilliert<br />

und vereint.<br />

Wer bei Gin nur an Wacholderbeeren<br />

denkt, der irrt. Der herbe und typische<br />

Geschmack des beliebten Getränks<br />

kommt zwar traditionell vom Wacholder,<br />

heute wird Gin allerdings mit weit<br />

mehr Raffinesse kreiert. Bis zu 100 verschiedene<br />

Ingredienzien werden mittlerweile<br />

bei der Gin-Produktion verwendet<br />

– bei den klassischen Sorten kommen<br />

davon rund sechs bis zehn zum<br />

Einsatz. In Roku kommen zur klassischen<br />

Gin-Rezeptur noch sechs sorgfältig<br />

ausgesuchte japanische Blätter,<br />

Schalen, Tees und Blüten für eine besondere<br />

und exquisite Geschmackskomposition<br />

zur Geltung.<br />

Die besondere japanische Note:<br />

Gin neu erleben<br />

Was macht Roku so besonders? Die<br />

Basis für diesen neuen Gin bildet <strong>das</strong><br />

typische Wacholder- Ginaroma mit<br />

Wacholderbeeren, Koriandersamen,<br />

Angelikawurzel, Angelikasamen, Kardamomsamen,<br />

Zimt, Bitterorangenschale<br />

und Zitronenschale. Das sorgt für den<br />

präsenten, aber nicht zu vordergründigen<br />

Grundton. Die darüber liegenden,<br />

Duft von Kirschblüten und Grünem Tee mit Anklängen von<br />

blumig-süßen Noten.<br />

Geschmack: Komplex und vielschichtig, perfekte Harmonie<br />

zwischen klassischem Gin-Geschmack und den speziellen Noten<br />

japanischer Botanicals. Mit Yuzu als Hauptnote. Weich und samtig<br />

am Gaumen. Sansho-Pfeffer sorgt für eine leichte Schärfe beim<br />

Abgang.<br />

speziell ausgesuchten japanischen Botanicals<br />

– großteils bei uns unbekannte<br />

pflanzliche Extrakte, Kräuter und<br />

Blätter – sorgen für ein komplett neues<br />

Geschmackserleben und den unvergleichlichen<br />

Geschmack. Authentisch<br />

und delikat: Das Geschmacksprofil von<br />

Roku setzt sich aus der Kombination<br />

der sechs japanischen Botanicals Yuzu-Schale,<br />

Sakura-Blume, Sakura-Blätter,<br />

Sencha-Tee, Gyokuro-Tee und Sansho-Pfeffer<br />

mit den acht traditionellen<br />

Gin-Zutaten zusammen.<br />

Japanische Handwerkskunst<br />

im Flaschendesign<br />

Auch die Roku Flasche trägt die Handschrift<br />

japanischer Handwerkstradition:<br />

Die sechseckige Flaschenform deutet<br />

auf die perfekte Balance zwischen<br />

den sechs Botanicals hin. Das Kanji-<br />

Symbol, <strong>das</strong> für die Zahl sechs steht,<br />

ist in goldenen Elementen auf dem Label<br />

verewigt. Das Label selbst besteht<br />

aus traditionellem japanischen „Washi“-Papier.<br />

Darüber hinaus sind die japanischen<br />

Botanicals als Prägedruck auf<br />

dem Flaschenglas zu sehen.<br />

Kontakt:<br />

https://rokugin.suntory.com/de/de<br />

www.beamsuntory.at


70 GIN<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Samurai-Gin<br />

Durch die Kombination von traditionell<br />

japanischen Aromen<br />

wie Junmai Sake mit den klassischen<br />

Botanicals eines London<br />

Dry Gin hat Master Distiller<br />

& Blender der Kaikyo Destillerie,<br />

Mr. Kimio Yonezawa, einen innovativen<br />

Stil kreiert, den „Hyogo<br />

Dry Gin“. Durch die Methode<br />

der Vakuum-Destillation, die häufig<br />

bei der Herstellung von Luxusparfums<br />

verwendet wird, werden<br />

feinere Destillate gewonnen als<br />

jene, die in der Spirituosenwelt<br />

üblicherweise zum Einsatz kommen.<br />

Das Ergebnis ist der spezielle<br />

135° East Gin, der mit einem<br />

kraftvollen, floralen Aroma und<br />

dem feinen Duft von Zitrusfrüchten<br />

überzeugen will. Er liefert eine<br />

seidige, ausgeglichene Textur am<br />

Gaumen, eine Kombination aus<br />

Zitrus-, Bitter- und floralen Noten.<br />

Der Sansho Pfeffer bringt ein<br />

wärmendes, pfeffrig-würziges Finish.<br />

www.topspirit.at<br />

Von klassisch bis<br />

orientalisch<br />

Der authentische London<br />

Dry Gin Gibsons wird in<br />

England destilliert und nach<br />

dem Originalrezept aus den<br />

besten Zutaten hergestellt.<br />

Beim Genuss entwickeln<br />

sich erfrischende Aromen<br />

von Wacholderbeeren, Angelikawurzel,<br />

Koriander und<br />

Orangenschalen. Dieser Gin<br />

ist Original und ein Partner<br />

für deinen klassischen<br />

Gin & Tonic, ohne Firlefanz<br />

und seltsamen Zutaten.<br />

Dafür einfach 4 cl Gibson‘s<br />

Gin mit 12 cl Tonic in<br />

ein Glas mit Eis geben und<br />

Gurke, Zitronenzeste oder<br />

Wacholderbeeren beigeben.Der<br />

intensive, exotisch<br />

gewürzte Gin Opihr hingegen verströmt<br />

den Charakter des Orients und enthält<br />

handverlesene Botanicals von der Alten<br />

Gewürzstraße. Der Opihr Oriental Spiced<br />

Gin wird idealerweise mit Ginger Ale<br />

gemixt und mit einer ganzen Chilischote<br />

garniert.<br />

www.amberbev.at<br />

Foto: Amberbev<br />

Foto: 135° East<br />

Französischer Gin: Sommerlich<br />

& elegant<br />

Frankreich ist mit G’VINE FLORAISIN<br />

nicht mehr nur für gutes Essen und<br />

Wein bekannt. Der Gin wird aus französischen<br />

Trauben handgefertigt und eignet<br />

sich zum Mixen von Drinks sowie<br />

als purer Genuss bei Zimmertemperatur.<br />

Neben der Basissorte FLORAISIN bietet<br />

G’VINE mit den Sorten JUNE eine Variation<br />

für den Sommer. Zart rosa ist die<br />

Sorte Wild Peach, die mit den Aromen<br />

sommerlicher Früchte kombiniert wird.<br />

Im frischen Grün sorgt die Sorte Royal<br />

Pear für Abwechslung im Sortiment.<br />

In der beliebten Kategorie der Flavoured<br />

Gins überzeugen diese Versionen durch<br />

ihre Natürlichkeit und große Finesse. Mit<br />

Prosecco als JUNE SPRITZ oder mit Tonic<br />

gemixt ergibt sich ein Highlight unter<br />

den Sommerdrinks. In der eleganten<br />

schwarzen Flasche verkörpert G’VINE<br />

NOUAISON Kraft und Eleganz. Dieser<br />

Gin ist durch seinen aromatisch-kräftigen<br />

Geschmack die ideale Grundlage für<br />

zeitlose, klassische Drinks wie Negroni<br />

oder Martini.<br />

www.behn.de<br />

Foto: Waldemar Behn


72 BIERCOCKTAILS<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Fotos: Die Deutschen Brauer<br />

Gerührt, nicht geschüttelt<br />

Biercocktails werden immer beliebter. Aus nachvollziehbaren Gründen sollte der Shaker bei<br />

solchen Rezepten allerdings tabu bleiben.<br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

Bier in einer Cocktailbar? Was früher<br />

als Notlösung für Gäste diente,<br />

die mit Caipirinha, Mojito & Co.<br />

partout nichts anfangen konnten, wird<br />

jetzt von immer mehr Barkeepern auch<br />

als Zutat entdeckt, mit der man eigenen<br />

Rezepten einen Frische-Kick verpassen<br />

kann. Denn im Gegensatz zu den meisten<br />

anderen Fillern ist Bier nicht süß<br />

und die von Haus aus vorhandene Kohlensäure<br />

sorgt für die nötige Spritzigkeit.<br />

Allerdings sollte man deshalb – wie im<br />

Titel angekündigt – den Shaker lieber<br />

unbenutzt lassen, so man nicht wert<br />

auf eine ziemliche Überschwemmung<br />

am Tresen legt.<br />

Der Düsseldorfer Barmixer Kent<br />

Steinbach („Mojito’s Bar und Taparia“)<br />

hat für den Deutschen Brauer Bund einige<br />

kreative Rezepte zusammengestellt,<br />

in denen Bier die Hauptrolle spielt:<br />

Weißbier-Mojito<br />

3 Minzzweige knicken und in ein Glas<br />

stecken. Mit 3 cl Limettensaft, einem<br />

gehäuften Esslöffel weißem Rohrzucker<br />

und 5 cl weißem Rum auffüllen. Die<br />

Minze mit dem Löffel leicht andrücken.<br />

Crushed Ice zugeben. Mit Weißbier auffüllen<br />

und umrühren.<br />

Minzig, spritzig, frisch: Die Hefenote<br />

des Weißbiers passt ideal zum Rum<br />

sowie zum Rohrzucker und gibt dem<br />

Weißbier-Mojito einen kräftigen Stand.<br />

Spiced Pils<br />

Den Shaker zu 2/3 mit Crushed Ice füllen.<br />

3 cl Mangalore-Likör, 3 cl Wodka, 2<br />

cl Cointreau sowie 2 cl Orangensaft dazugeben.<br />

Kräftig schütteln und im Anschluss<br />

in ein hohes Glas geben. Mit Pils<br />

auffüllen und mit einer Scheibe frischem<br />

Obst dekorieren.<br />

Scharf mit Biss, fruchtig-würzig!<br />

Dieser Drink ist nichts für die Süßen, ihn<br />

lieben die Fans herberen Geschmacks.<br />

Bock-Shot<br />

Ein Whiskyglas bis zum Rand mit Eiswürfeln<br />

füllen und 4 cl Scotch Whisky,<br />

2 cl Drambui-Likör sowie einen Schuss<br />

Bockbier dazugeben. Kurz umrühren<br />

und mit einer Orangenscheibe dekorieren.<br />

Kurz, stark, gut – die perfekte Verbindung<br />

weichen Whiskys mit kräftigem<br />

Bockbier.<br />

Cubeer Libre<br />

Zwei Limetten vierteln und im Glas<br />

leicht an die Glaswand drücken. 20 cl<br />

braunen Rum und 10 cl Cola in ein Glas<br />

mit Eiswürfeln geben und mit 33 cl<br />

Brown Ale aufgießen.<br />

Für alle, denen beim Cuba Libre einfach<br />

<strong>das</strong> Bier fehlt.<br />

Zombeer<br />

8 cl weißen Rum, 4 cl braunen Rum, 4 cl<br />

Grenadine, 8 cl Ananassaft, 8 cl Orangensaft<br />

und 8 cl Limettensaft mischen<br />

und in ein passendes Glas mit Eiswürfeln<br />

geben. Dann mit 20 cl Weißbier auffüllen.<br />

Für eine Schaumkrone sorgt die<br />

Weißbierhefe am Flaschenboden, die als<br />

Finish mit viel Schwung auf den Cocktail<br />

gegeben werden kann.<br />

Hier trifft Bier auf tropische Früchte<br />

und Rum, viel Rum.


6-7/20<strong>22</strong><br />

Alkoholhaltige<br />

Begleiter<br />

Metro präsentiert alkoholhaltige<br />

Produkte, die besondere Abende<br />

begleiten. Ein elegantes Aromenpotpourri,<br />

angelehnt an den<br />

Cocktail „Coco Madmoiselle“, beweist<br />

der „Josef Bottled Cocktail“.<br />

Hier vereinen sich Premium Vodka,<br />

Sweet Vanilla, Sour Supasawa<br />

& Ginger. Das Getränk wird mit<br />

Zitronenzeste garniert und on the<br />

rocks als Gimlet genossen.<br />

Der Mai Tai ist ein weltweit beliebter<br />

Rum-Cocktail und Longdrink.<br />

Seine klassischen Bestandteile<br />

sind Rum, Limettensaft,<br />

Orangenlikör und Mandelsirup.<br />

Im Bio Zirbenschnaps treffen eine<br />

helle Zwiebelfarbe und ein eleganter<br />

Duft nach Harz und frischer<br />

Baumrinde aufeinander.<br />

Erfrischend wird es mit dem Bio<br />

Pfefferminz Likör: Egal, ob als Tee,<br />

Gewürz- und Heilkraut oder als<br />

Likör, der Geschmack von viel frischer<br />

Minze mit einer leichten Zitrusnote<br />

ist angenehm erfrischend<br />

und liegt leicht auf der Zunge. Metro<br />

empfiehlt den Bio-Pfefferminzlikör<br />

gekühlt als Shot oder als frische<br />

Zutat in einem Longdrink.<br />

www.metro.at<br />

Foto: Wolfgang Prinz<br />

Foto: Mayer mit Hut<br />

SPIRITUOSEN 73<br />

Cocktailparty im<br />

Garten<br />

Die heiße Jahreszeit lädt zum Feiern im Freien ein. Um den Sommer<br />

eiskalt zu genießen, hat Reinhard „Reini“ Pohorec, Mitglied<br />

des internationalen Jägermeister Bartender-Netzwerks<br />

Hubertus Circle, Cocktails kreiert, die ganz einfach zuhause zubereitet<br />

werden können. Für jeden Geschmack ist der passende<br />

Drink dabei, denn neben dem klassischen Jägermeister Core hat<br />

Pohorec auch Jägermeister Scharf und den Premium-Kräuterlikör<br />

Jägermeister Manifest als Cocktails neu interpretiert.<br />

Für den „Before 11“ werden 40ml Jägermeister Manifest,<br />

20ml Calvados oder Apfelbrand, 20ml roter Wermut<br />

(Pontica Red), 1 <strong>das</strong>h Absinth sowie Stir, Cocktailschale<br />

und Zitronenzeste benötigt. Für die Zubereitung einfach alle Zutaten auf Eiswürfeln<br />

kaltrühren und in einer gekühlten Cocktailschale servieren.<br />

www.jagermeister.com<br />

Alpiner Aperitif<br />

Ein fruchtiger Sanddornlikör mit frischen<br />

Kräutern und sattem Orange-<br />

Ton: Der Gurktaler Alpen-Aperitif ist die<br />

österreichische Antwort auf die italienische<br />

Aperitivo-Kultur. Sanddorn wächst<br />

unter anderem im Alpen- und Voralpenraum<br />

und wird wegen seines frischen Geschmacks<br />

auch als „Zitrone des Nordens“<br />

bezeichnet. Das überarbeitete Flaschendesign<br />

stellt die frischen Kräuter aus den<br />

Alpen als Qualitätsgrundlage aller Gurktaler-Produkte<br />

in den Mittelpunkt. Das<br />

Highlight der Neugestaltung: ein strahlendes<br />

Etikett mit modernisiertem Gurktaler-Schriftzug<br />

sowie die auffallende<br />

Flaschenform, deren Säulenoptik an den<br />

Dom zu Gurk erinnert. Die neue Ausstattung<br />

beinhaltet ebenfalls die Aufnahme<br />

des Premium-Qualitätssiegels „Made in<br />

Austria“.<br />

www.gurktaler.at<br />

Foto: Roku<br />

Foto: Jägermeister<br />

Rezept mit Roku<br />

Japanischer Gin & Tonic<br />

› Ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln<br />

füllen.<br />

› 50 ml Roku Gin ins Glas gießen<br />

und mit 150 ml Premium Tonic<br />

Water auffüllen.<br />

› 6 hauchdünne Ingwerstäbchen<br />

hinzugeben – dadurch werden<br />

die Aromen der japanischen<br />

Botanicals Yuzu und Sakura<br />

besonders hervorgehoben.<br />

Abschließend vorsichtig umrühren,<br />

um die Aromen zu vermischen.


74 BIERCOCKTAILS<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Sommerdrink<br />

mit Wassermelone<br />

Pernod Ricard präsentiert eine<br />

Sommerdrink-Kreation, welche<br />

nach Wassermelone schmeckt. Für<br />

den „Watermelon Cosmo“ werden<br />

lediglich ein paar Zutaten benötigt.<br />

Zutaten:<br />

› 4,5 cl Absolut Watermelon<br />

› 9 cl Balis Cosmo Cranberry &<br />

Rosmarin Drink<br />

› Orangenzeste<br />

› Rosmarin<br />

Zubereitung: Zunächst wird ein<br />

Longdrinkglas mit Eiswürfeln gefüllt.<br />

Dann den Absolut Watermelon<br />

beigeben und mit Balis Cosmo<br />

auffüllen. Zum Schluss mit einer<br />

Orangenzeste sowie mit einem<br />

Rosmarinzweig garnieren.<br />

www.pernod-ricard.at<br />

Ein Mehr an Geschmack<br />

Cocktails sind zwar schnell bestellt,<br />

jedoch brauchen diese üblicherweise<br />

ihre Zeit in der Zubereitung. Gastronomen<br />

und Barkeeper können sich<br />

kaum vorstellen, die beliebten Getränke<br />

in wenigen Sekunden nach der Bestellung<br />

zu servieren. Zeit- und Fachkräftemangel<br />

lassen deshalb den RTD<br />

Cocktail zu einer willkommenen Alternative<br />

für die Gastronomie und Hotellerie<br />

werden. Dafür wird die Dose<br />

einfach in ein mit Eis gefülltes Glas gegeben,<br />

oder mit Strohhalm in der Dose<br />

serviert. Geschmacklich lässt sich <strong>das</strong><br />

Getränk als ausbalanciert beschreiben,<br />

egal ob mit oder ohne Eis. Ein weiterer<br />

Vorteil: Es bleibt nichts übrig. Aktuell<br />

sind die RTD Cocktails als Sex on<br />

the Beach, Pina Colada, Mojito, Mai Tai,<br />

Long Island Iced Tea und in Alkoholfreie<br />

als Virgin Colada und Havanna<br />

Juicer verfügbar.<br />

www.amberbev.at<br />

Foto: Shatlers<br />

Foto: Pernod Ricard<br />

Foto: Freihof Mirtillo<br />

Es wird spritzig<br />

Der Mirtillo Spritz lässt sich auf viele<br />

Arten genießen, doch der absolute<br />

Favorit ist und bleibt klar der Spritz.<br />

In der stylischen Dose präsentiert sich<br />

die prickelnde Liaison aus Heidelbeerlikör<br />

und Bitter Lemon trinkfertig und<br />

sorgt so an jedem Ort und in jedem Augenblick,<br />

schnell und vor allem einfach<br />

für eine fruchtige Erfrischung. Um anzustoßen,<br />

braucht es weder Mixing-Skills<br />

noch weitere Zutaten – und ehrlicherweise<br />

auch nicht immer einen besonderen<br />

Anlass.<br />

Das Getränk hat einen Alkoholgehalt<br />

von 5,6 Prozent vol und wird in Österreich<br />

hergestellt. Für den österreichischen<br />

Vertrieb von Freihof Martillo ist<br />

die In Good Spirits Vertriebs GmbH zuständig.<br />

www.ingoodspirits.at


Druckfrisch<br />

aus Österreich<br />

Seit mehr als 150 Jahren produzieren wir als<br />

österreichischer Familienbetrieb Druckwerke von<br />

höchster Qualität. Mit unserem Bekenntnis zu Tradition,<br />

regionaler Produktion und nachhaltigem Wirtschaften<br />

schaffen und sichern wir Arbeitsplätze in Österreich.<br />

Darauf sind wir stolz.<br />

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Ihr Peter Berger – peter@berger.at<br />

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Sie wollen auch auf Druckqualität<br />

aus Österreich setzen? Wir freuen<br />

uns, Sie beraten zu dürfen.<br />

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Bundesländern<br />

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Seite 76 bis Seite 85<br />

Hot Drinks<br />

Kaffee<br />

Genießer des Muntermachers sind sich einig:<br />

Natürlich sollte Kaffee nachhaltig sein – doch<br />

<strong>das</strong> ist nicht so einfach. Wo hier Tücken lauern<br />

und <strong>das</strong>s Bio nicht gleich Fairtrade bedeutet,<br />

auf folgenden Seiten.<br />

Seite 76<br />

Tee<br />

Tee belebt die Sinne, Tee erfrischt und Tee<br />

passt so gut wie überall dazu. Welche Sorten<br />

heuer den Eistee dominieren und warum, haben<br />

uns Fachleute erklärt.<br />

Seite 84


6-7/20<strong>22</strong><br />

KAFFEE 77<br />

Langfristiger Kaffeegenuss<br />

Cold Brew verändert die Art, wie Kunden<br />

über „kalten“ Kaffee denken. Mit illy<br />

Cold kann der illy Blend aus 100 Prozent<br />

Arabicabohnen in seiner erfrischendsten<br />

Form erlebt werden: 12 Stunden lang<br />

kalt aufgebrüht, frei von künstlichen Aromen,<br />

Farb- und Konservierungsstoffen sowie<br />

ohne Zucker. illy bietet mit der Cold<br />

Brew Blade nun die kompakte und bequeme<br />

Plug-and-Play-Lösung. Durch<br />

den Venturi-Ausgießer bietet die illy Cold<br />

Brew Blade zwei verschiedene Zubereitungsarten<br />

auf Knopfdruck, ohne Druckluft<br />

oder Stickstoff – Cold Brew Classico<br />

oder Cold Brew Aria. Die illy Cold Brew<br />

Blade ist nicht breiter als ein Blatt A4-Papier<br />

und erfordert keine aufwendige Reinigung<br />

oder Desinfektion. Durch die 14-tägige<br />

Haltbarkeit des Kaffees in der Blade<br />

wird Produktschwund deutlich reduziert,<br />

somit kann längerfristig erfrischender<br />

Kaffeegenuss erfolgen.<br />

www.illy.com<br />

Foto: Illy<br />

Brasilianisches<br />

Aroma<br />

Ein feiner Espresso mit intensivem<br />

Aroma ist der Blend „La<br />

Reserva de ¡Tierra! BRASILE“ aus<br />

natürlichen Arabica-Bohnen aus<br />

Lambari sowie Sul del Minas Cereja<br />

Descascada und auserlesene,<br />

gewaschene Conillon-Robusta-Bohnen.<br />

Die Mischung<br />

bietet ein überraschend harmonisches<br />

Geschmackerlebnis und<br />

umschmeichelt den Gaumen –<br />

gerade auch wegen der Balance<br />

aus Noten von dunkler Schokolade,<br />

Haselnuss und Rohrzucker.<br />

Die Kaffeebohnen dieser Premium-Blend<br />

stammen aus einem<br />

von Lavazza geförderten ¡Tierra!<br />

Projekt. Dabei werden Kaffeebauern<br />

unterstützt, die Kaffeequalität<br />

dank neuer Anbautechniken<br />

zu verbessern. So kann auch mit<br />

gutem Gewissen Kaffee genossen<br />

werden.<br />

www.lavazza.at<br />

Kaffee in neuem Design<br />

Boost the Bean“ lautet <strong>das</strong> Motto, unter<br />

dem Melitta Professional sein<br />

vielfältiges Kaffeesortiment in neuem<br />

Design präsentiert. Mit klarer Sortenbezeichnung,<br />

aufgeräumter Formensprache,<br />

frischen Farben und Informationen<br />

über Röstintensität, Aroma,<br />

Geschmacksprofil und Nachhaltigkeit<br />

werden Kaffeegenießer angesprochen.<br />

„Der neue, unverwechselbare Auftritt<br />

macht auf den ersten Blick deutlich,<br />

<strong>das</strong>s es sich um besondere Kaffees für<br />

Professionals handelt“, erklärt Produktmanagerin<br />

Katja Scholz. Kleines, aber<br />

charakteristisches Detail der neuen<br />

Verpackungen ist, <strong>das</strong>s die Kaffees von<br />

Melitta Professional auch an der Melitta<br />

Fahne in exklusiver vertikaler Ausrichtung<br />

zu erkennen sind. Aus der Fahne<br />

wurde somit ein Label und Qualitätssiegel<br />

für Professionals.<br />

www.melitta-professional.de<br />

Foto: Melitta<br />

Foto: Lavazza


78 KAFFEE<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

bio<br />

Bio-Kaffee,<br />

mit gutem<br />

Gewissen<br />

Was gibt es schöneres für einen<br />

Kaffeetrinker, als wenn der aromatische<br />

Duft von frischem Kaffee den<br />

Raum durchzieht. Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />

Kaffeegenuss gehört zur westlichen<br />

Kultur einfach dazu, und<br />

eine Tasse davon, oder auch mehr,<br />

wird besonders gerne in der Früh<br />

getrunken. Das enthaltene Koffein sorgt<br />

für einen guten Start in den Tag und die<br />

Kaffeevielfalt ist dabei so bunt wie die<br />

verschiedenen Kaffeesorten oder Röstungen.<br />

So bevorzugen die einen malzige<br />

Aromen im schwarzen Gold, andere<br />

wiederum eine schokoladige oder gar<br />

rauchige Note. Aber gerade weil Kaffee<br />

ein Massenprodukt ist, <strong>das</strong> aus unserem<br />

Leben nicht mehr wegzudenken<br />

ist, wollen immer mehr Konsumenten<br />

wissen, woher der Kaffee stammt und<br />

wie er produziert wurde. Auch wenn<br />

für viele Konsumenten der Geschmack<br />

und somit die Röstung im Vordergrund<br />

steht, wird Bio-Kaffee immer mehr<br />

nachgefragt.<br />

Bio ist nicht fairtrade<br />

Über 160 Liter Kaffee trinkt jede Person<br />

in Österreich im Jahr, <strong>das</strong> sind mehr als<br />

2 Tassen pro Tag. Und die Nachfrage<br />

nach Kaffee steigt weltweit, doch der<br />

Anteil an Bio-Kaffee ist noch sehr klein.<br />

In Österreich sind nur rund 5 Prozent<br />

des Kaffeesortiments bio. Einen guten<br />

Ruf haben Produkte mit dem Fairtrade-Siegel,<br />

<strong>das</strong> garantieren soll, <strong>das</strong>s die<br />

Produkte fair produziert und gehandelt<br />

werden. Die Preise für die Produkte sind<br />

meist über dem jeweiligen Weltmarktpreis,<br />

damit Produzenten ein höheres<br />

und vor allem verlässlicheres Einkommen<br />

als im herkömmlichen Handel erhalten.<br />

Internationale Umwelt- und Sozialstandards<br />

sollen dabei eingehalten<br />

werden. Das Siegel sagt aber nicht automatisch,<br />

<strong>das</strong>s die Produkte biologisch<br />

produziert wurden. Kaffee war eines der<br />

ersten Produkte von Fairtrade. Inzwischen<br />

tragen aber etwa 70 Prozent des


6-7/20<strong>22</strong><br />

KAFFEE 79<br />

Kaffees mit dem Fairtrade-Siegel auch<br />

<strong>das</strong> Bio-Siegel. Die Kaffeebohnen dafür<br />

werden von Kleinbauern aus Asien, Afrika<br />

und Lateinamerika produziert.<br />

Mischkultur statt Monokultur<br />

Bio bezieht sich auf die Produktion,<br />

Fairtrade auf den Handel der Produkte.<br />

Die Grundsätze der biologischen Landwirtschaft<br />

sind vielfältig, ein Hauptpunkt<br />

ist dabei der Verzicht auf synthetische<br />

und chemische Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmittel. Konventioneller<br />

Kaffee wird meist in großen Plantagen<br />

in Monokulturen angebaut, Biokaffee<br />

dagegen überwiegend von Kleinbauern<br />

in Mischkulturen. So wachsen die Kaffeepflanzen<br />

unter sogenannten „Schattenbäumen“<br />

und es finden sich Bananenbäume,<br />

Avocado-, Papaya- oder<br />

Eukalyptuspflanzen in der Kultur. Das<br />

sorgt für bessere klimatische Bedingungen<br />

für die Kaffeepflanzen, denn gerade<br />

diese haben mit dem Klimawandel<br />

zu kämpfen. Der Boden bleibt feuchter<br />

und wird vor Erosion geschützt,<br />

die Kaffeepflanzen bekommen mehr<br />

Schatten. Gerade in trockenen Gebieten<br />

ist <strong>das</strong> ein Vorteil und weniger Wasser<br />

wird für die Bewässerung benötigt.<br />

Durch <strong>das</strong> langsamere Reifen der Bohnen<br />

steigt die Qualität der Ernte.<br />

Auch der Schädlingsdruck in Mischkulturen<br />

ist geringer, Nützlinge haben<br />

die Chance, sich anzusiedeln und<br />

zu überleben. So ist es möglich, ohne<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel Kaffee zu<br />

produzieren, und auch die Biodiversität<br />

in den Anbaugebieten zu erhalten. Monokulturen<br />

dagegen verdrängen die Regenwälder,<br />

der Boden benötigt viel Dünger,<br />

die Kulturen Pflanzenschutzmittel.<br />

Aufgrund der mangelnden Artenvielfalt<br />

in den Plantagen werden Pflanzen und<br />

Tiere verdrängt.<br />

Hand statt Maschine<br />

Die Kaffeepflanze ist ein Sensibelchen<br />

und der Kaffeeanbau stellt die Bauern<br />

vor Herausforderungen. Daher ist es logisch,<br />

<strong>das</strong>s Kaffee bevorzugt in Mischkulturen<br />

produziert werden sollte. Früher<br />

war es üblich, Kaffeepflanzen mit<br />

Schattenbäumen gemeinsam zu kultivieren,<br />

jedoch erschwert dies die maschinelle<br />

Ernte in Plantagen. Daher ging<br />

man dazu über, Schattenbäume nicht<br />

mehr zu setzen oder zu roden. Das zeigt<br />

den weiteren Unterschied zwischen bio<br />

und konventionell. Konventioneller Kaffee<br />

wird meist nur mehr maschinell geerntet.<br />

Biokaffee wird dagegen händisch<br />

gepflückt und sichert so vielen Familien<br />

ein Auskommen. Beim sogenannten „Picking“<br />

werden die reifen Kaffeebohnen<br />

gepflückt. Das geschieht sorgfältig und<br />

ist zeitaufwändig, sichert jedoch die<br />

Qualität, denn es gelangen weder unreife<br />

noch überreife Früchte in die Ernte.<br />

Eine Nachsortierung der Kaffeebohnen<br />

nach der Ernte ist aber immer noch<br />

nötig.<br />

Beim sogenannten „Stripping“ dagegen<br />

werden die Kaffeefrüchte maschinell<br />

geerntet, <strong>das</strong> ist effizienter und weniger<br />

zeitaufwändig. Erntemaschinen<br />

streifen in kurzer Zeit die Kaffeekirschen<br />

ab, durch die rotierenden Bürsten<br />

gelangen alle Früchte, unabhängig<br />

vom Reifegrad, und auch Blätter in die<br />

Ernte. Daher ist maschinell gepflückter<br />

Kaffee von ungleichmäßiger Qualität.<br />

Aufgrund der fehlenden Schattenbäume<br />

reifen die Kaffeekirschen in den<br />

Plantagen schneller, <strong>das</strong> kann aber zu<br />

Lasten der Kaffeequalität gehen.<br />

Orang Utan Coffee<br />

Die Bio-Zertifizierung von Kaffee kann<br />

für kleine Kooperativen teuer und zeitraubend<br />

sein, doch verschiedene Investoren<br />

oder Kaffeeproduzenten möchten<br />

sich im Kaffeebereich engagieren.<br />

So wird die Zukunft der Kaffeebohnen<br />

vielleicht darin liegen, gezielt ganzheitliche<br />

Projekte zu fördern, die soziale<br />

und regionale Aspekte und ökologische<br />

Produktion miteinander vereinen.<br />

So etwa „Orang Utan Coffee“, ein gemeinnütziger<br />

Verein, der Arten- und<br />

Umweltschutz mit nachhaltiger Kaffeeproduktion<br />

und sozialer Unternehmensverantwortung<br />

verbindet.<br />

Überlegungen zur Nachhaltigkeit<br />

fließen in alle Bereiche der Kaffeewirtschaft<br />

ein und <strong>das</strong> Projekt soll als gutes<br />

Beispiel für den Erhalt des Regenwaldes<br />

weitere Initiativen anregen.<br />

Denn der Regenwald ist Lebensgrundlage<br />

für Menschen und für vom Aussterben<br />

bedrohte Pflanzen und Tiere. Der<br />

biologisch produzierte Kaffee ist ausgesprochen<br />

hochwertig und lässt sich<br />

gut vermarkten. So kann <strong>das</strong> Sumatra-<br />

Orang-Utan-Naturschutzprogramm<br />

SOCP unterstützt werden und die Landwirte<br />

werden für Einhaltung der strengen<br />

ökologischen Produktionsstandards<br />

von Orang-Utan-Kaffee belohnt. Das<br />

schützt den Regenwald mit seiner Flora<br />

und Fauna und gibt uns die Möglichkeit,<br />

besten Kaffee mit gutem Gewissen<br />

zu trinken.


80 KAFFEE<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Tipp aus der Praxis<br />

Kleine<br />

Kaffeekunde:<br />

Ernte – ein erster<br />

Qualitätsfaktor<br />

Die Ernte hat einen nicht zu<br />

unterschätzenden Einfluss<br />

auf die Qualität des Kaffees.<br />

Kaffee wird in einem langen<br />

Zeitraum von 10 bis 12 Wochen<br />

reif und kann geerntet<br />

werden. Auf jedem Ast gibt<br />

es reife, unreife und überreife<br />

Früchte. Es gibt drei Arten:<br />

1. Das „Picking“, die händische<br />

Auslese der reifen Kaffeefrüchte.<br />

Das ist zeitaufwendig<br />

und teuer, sichert aber, <strong>das</strong>s<br />

nur reife Früchte zur Verarbeitung<br />

kommen – es ist eine<br />

qualitative Vorsortierung.<br />

2. Das „Stripping“, die manuelle<br />

Ernte mit dem Kamm<br />

durch Abstreifen. Die Pflücker<br />

fahren mit einem Holzkamm<br />

an den Ästen entlang<br />

und entfernen alle Kirschen.<br />

Natürlich kommen dabei alle<br />

Reife- bzw. Unreifestadien in<br />

den Korb und müssen nachher<br />

sortiert werden.<br />

3. Das „Stripping“ funktioniert<br />

maschinell nach dem<br />

gleichen Prinzip, ist aber noch<br />

etwas gröber und bringt mehr<br />

Beimaterial zum Aussortieren.<br />

In vielen Plantagen in Höhenlagen<br />

oder Gebirgslagen sind<br />

Maschinen gar nicht oder nur<br />

schwer einsetzbar. Kaffee wird<br />

daher in vielen Regionen eher<br />

in den Arten 1 und 2 geerntet<br />

– und <strong>das</strong> ist auch für die<br />

Qualität gut.<br />

Franz Grünwald<br />

Master Barista<br />

Diplom Kaffeesommelier<br />

www.franzgruenwald.com<br />

Foto: Grünwald<br />

Professionelle<br />

Filterkaffeemaschinen<br />

Damit beim Catering oder in hochfrequentierten<br />

Gastronomiekonzepten<br />

höchsten Ansprüchen an Kaffeequalität<br />

und -quantität nachgekommen werden<br />

kann, braucht es leistungsfähige Maschinentechnik.<br />

Mit der Curtis G4 Thermo-<br />

ProX Twin und der Curtis G4 GemX Gemini<br />

Twin hat die Schaerer Deutschland<br />

GmbH zwei weitere professionelle Filterkaffeemaschinen<br />

des US-Herstellers Wilbur<br />

Curtis im Portfolio, die mit elegantem<br />

Design, höchster Kaffeequalität und beeindruckenden<br />

Brühmengen bestechen.<br />

Die Curtis G4 ThermoProX Twin und die<br />

Curtis G4 GemX Gemini Twin verfügen<br />

im Vergleich zu ihren Single-Varianten<br />

über zwei unabhängige Brühköpfe und<br />

Design und Geschmack<br />

Die Siebträgermaschine La Specialista<br />

Arte und die Magnifica Evo Kaffeevollautomaten<br />

von De’Longhi konnten<br />

bei zwei renommierten Design-Awards<br />

punkten. Die Jury des iF DESIGN<br />

AWARDs besteht aus 132 unabhängigen<br />

Experten. Diese kürten die La Specialista<br />

Arte von De’Longhi zum Sieger<br />

im Bereich Produkt-Design. Das Sieger-<br />

Modell von De’Longhi ist für den Einstieg<br />

in die Welt der professionellen Kaffeezubereitung<br />

gedacht. Ein präzises Mahlwerk<br />

mit acht Stufen sorgt in Kombination<br />

mit dem Thermoblock-Heizsystem<br />

bieten damit eine Brühleistung von bis<br />

zu 80 Litern pro Stunde – ideal also für<br />

Selbstbedienungsrestaurants, Tankstellen,<br />

Krankenhäuser und Seniorenheime<br />

oder Bäckereien an stark frequentierten<br />

Standorten.<br />

www.schaerer.com<br />

mit drei Brühtemperaturen für den Geschmack.<br />

Zudem wurde beim Red Dot<br />

Award abgeräumt: Unter Einreichungen<br />

aus rund 60 Ländern im Bereich Produktdesign<br />

konnten in diesem Jahr sowohl<br />

die La Specialista Arte, als auch die<br />

Magnifica Evo Modelle von De‘Longhi<br />

die 48-köpfige Jury des Red Dot Design<br />

Awards begeistern. Unter dem Motto<br />

„Auf der Suche nach guter Gestaltung<br />

und Innovation“ wurden die Produkte<br />

aufgrund ihrer herausragenden Designqualität<br />

ausgezeichnet.<br />

www.delonghi.at<br />

Foto: Wilbur Curtis<br />

Foto: DeLomghi


www.segafredo.at<br />

Wie in Italien


82 KAFFEE<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Der Sommer<br />

kann kommen<br />

Neu im Portfolio von Segafredo<br />

Zanetti ist LIONLAP, ein alkoholfreies<br />

Erfrischungsgetränk<br />

mit Vitamin B6 und B12 sowie<br />

mit natürlichem Guarana. Leicht<br />

prickelnd in der 0,33 ml Dose erhältlich,<br />

überzeugt der fruchtige<br />

Geschmack und die dezente<br />

Süße bei wenig Kalorien. Am besten<br />

schmeckt LIONLAP pur und<br />

gekühlt, eignet sich aber auch als<br />

Basis für trendige Cocktails und<br />

antialkoholische Drinks. Auch <strong>das</strong><br />

cremige Halbgefrorene von Segafredo<br />

Zanetti ist ein beliebter Klassiker<br />

im Sommer. Es eignet sich<br />

als Dessert nach dem Essen, als<br />

Erfrischung für Zwischendurch<br />

oder als Ergänzung zum Espresso.<br />

Eingefüllt in Slush-Maschinen<br />

– Segafredo Zanetti hat dafür<br />

auch eigene Geräte im Sortiment<br />

– ist Crema Caffè nach 45 Minuten<br />

servierbereit. Mit fruchtigen<br />

Sirupen oder Sahne-Toppings lassen<br />

sich auch sommerliche Desserts<br />

zaubern.<br />

www.segafredo.at<br />

Foto: Segafredo<br />

Lösungen für Büros und Co.<br />

Spannendes<br />

Sommergetränk<br />

In diesem Sommer können Gastronomen<br />

ihre Gäste mit einer besonderen<br />

Kaffeekreation überraschen. Auch im<br />

Büro ist die kühle Erfrischung beliebt,<br />

denn mit dem Nespresso Ice Intenso hat<br />

Nespresso Professional eine neue Kaffeevarietät<br />

entwickelt, mit dem Baristas im<br />

Handumdrehen kalte Trendgetränke zubereiten<br />

können. Die Mischung aus peruanischen<br />

und indonesischen Arabica-<br />

Bohnen wurde extra als Iced Variante<br />

entwickelt. Sein intensives Röstaroma<br />

entfaltet sich erst vollständig bei kalten<br />

Temperaturen. Das macht den Nespresso<br />

Ice Intenso zu einer durchdachten<br />

Grundlage für trendige Sommer-Drinks.<br />

Die Kapsel wird direkt auf Eiswürfel in<br />

ein Glas aufgegossen und anschließend<br />

mit eiskaltem Wasser oder Milch aufgefüllt.<br />

Dann kann der sommerliche Genuss<br />

bereits serviert werden. Während <strong>das</strong><br />

Wasser die dunklen Röstaromen unterstreicht,<br />

verleiht in der zweiten Variante<br />

mit Milch ein cremiges Karamellaroma.<br />

www.nestle-nespresso.com<br />

Der Anspruch an Qualität und<br />

Premiumlösungen verbindet<br />

die beiden Anbieter Selecta<br />

und Julius Meinl. Nun haben<br />

sie dies im Rahmen eines Partnerschaftsvertrags<br />

festgehalten<br />

– denn ab sofort ist der Marktführer<br />

in der heimischen Gastronomie,<br />

Julius Meinl, Premiumpartner<br />

von Selecta Österreich.<br />

Selecta, einer der erfolgreichsten<br />

europäischen Anbieter für<br />

innovative Lebensmittel- und<br />

Getränkelösungen am Arbeitsplatz, führt<br />

damit eine der traditionsreichsten österreichischen<br />

Kaffeemarken in seinem<br />

Sortiment. Julius Meinl Premium Blends<br />

werden im maßgeschneiderten „Julius<br />

Meinl Coffee Corner“ in den heimischen<br />

Büros zu Kaffeepausen laden: vom edlen<br />

Blend in bester Wiener Kaffeehaustradition<br />

über eine kräftige italienische<br />

Espresso Mischung bis zum Bio-Fairtrade<br />

Blend steht vieles in Premiumqualität<br />

zur Auswahl.<br />

www.selecta.com<br />

www.juliusmeinl.com<br />

Foto: Nespresso Foto: Selecta/Peroutka


6-7/20<strong>22</strong><br />

KAFFEE 83<br />

Fotos: fabia<br />

Mitarbeiter und Produktion:<br />

Es wird ausgebaut<br />

Für die heimische Gastronomie und<br />

Hotellerie werden die „Segafredo Linea<br />

Bar“-Produkte nach dem italienischen<br />

Originalrezept sowie die Wiener<br />

Kaffeespezialitäten von „fabia“ hergestellt.<br />

Trotz turbulenter Zeiten und<br />

schwierigen Rahmenbedingungen baut<br />

Segafredo Zanetti Austria aus, sowohl<br />

bei den Mitarbeitern als auch in der<br />

Rösterei. So hat beispielsweise mit Lucas<br />

Kobald ein junger Salzburger kürzlich<br />

die Produktionsleitung übernommen<br />

und ist als Röstmeister für die hohe<br />

Qualität bei der Herstellung der Spezialitäten<br />

verantwortlich.<br />

Kobald hat zahlreiche internationale<br />

Ausbildungen absolviert, ist Sensorik-<br />

Experte, Brewer und Barista auf Professional<br />

Level. Er weiß um <strong>das</strong> Zusammenspiel<br />

aller Schritte Bescheid und<br />

arbeitet mit Leidenschaft daran, gleichbleibend<br />

hohe Qualität für die Kunden<br />

zu garantieren. Passend zu diesem Generationenwechsels<br />

hat Segafredo in<br />

den vergangenen Monaten auch einiges<br />

in die Modernisierung der Rösterei<br />

investiert. Wenngleich noch immer viel<br />

in aufwendiger Handarbeit passiert, unterstützt<br />

seit kurzem ein hochmoderner<br />

Roboter <strong>das</strong> Team und nimmt den Mitarbeitern<br />

körperlich belastende Arbeiten<br />

beim Verpacken ab.<br />

„Auch perfekte Arbeitsbedingungen<br />

tragen zur Gesamtqualität bei. Betriebliche<br />

Gesundheitsförderung hat einen<br />

sehr hohen Stellenwert bei uns. Dazu<br />

gehört auch, <strong>das</strong>s wir unser Team von<br />

körperlich anstrengender Arbeit entlasten,<br />

um sie für Dinge frei zu spielen, die<br />

niemals eine Maschine erledigen kann,“<br />

hält Geschäftsführer Wolfgang Reichl<br />

fest. In der Rösterei in Salzburg werden<br />

Segafredo Zanetti Linea Bar Classic<br />

und die Fabia Premium Linie produziert.<br />

Erstere umfasst die Produkte<br />

„Extra Strong“, „Mild“ und „Extra Mild“.<br />

Zweitere vereint „Wiener Mokka“, „Wiener<br />

Creme“ und „Wiener Klassik“.<br />

www.segafredo.at<br />

www.fabia.at


84 TEE<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Tipp aus der Praxis<br />

Eiskalt erfrischt<br />

Wer hat eigentlich den<br />

Eistee erfunden? Das Getränk<br />

geht bis ins frühe 19.<br />

Jahrhundert zurück, hier<br />

sind bereits zahlreiche Rezepte<br />

für gekühlte Teegetränke<br />

zu finden. Bekannt<br />

gemacht wurde diese Variante<br />

unter dem Namen<br />

Eistee jedoch durch den<br />

Briten Richard Blechynden.<br />

1904 wollte er auf der<br />

Weltausstellung in Amerika<br />

Besucher, die bis dahin<br />

hauptsächlich grünen Tee<br />

kannten, vom schwarzen<br />

Tee überzeugen. Da während<br />

der Weltausstellung<br />

eine riesige Hitzewelle über<br />

<strong>das</strong> Land rollte, hatte Blechynden<br />

die Befürchtung,<br />

<strong>das</strong>s heiß servierter Tee<br />

kein großer Erfolg sein würde.<br />

So ließ er <strong>das</strong> Gebräu<br />

durch Bleirohre kühlen und<br />

servierte es als Iced Tea. An<br />

der Zubereitung hat sich<br />

bis heute nicht viel geändert:<br />

Zunächst wird Tee, in<br />

der Regel Schwarztee, aufgebrüht<br />

und mit Eiswürfeln<br />

rasch heruntergekühlt.<br />

Denn ansonsten kann <strong>das</strong><br />

Getränk eine bittere Geschmacksnote<br />

bekommen.<br />

Richtet man sich nach den<br />

traditionellen Rezepten, so<br />

wird der gekühlte Tee mit<br />

Zitronensaft und Zucker<br />

geschmacklich verfeinert<br />

und kann sogleich genossen<br />

werden.<br />

Teehaus Ronnefeldt<br />

Anka Kleebinder<br />

Teefachberaterin<br />

Österreich<br />

akleebinder@ronnefeldt.de<br />

www.ronnefeldt.com<br />

Foto: Ronnefeldt<br />

Er muss nicht immer<br />

heiß sein<br />

Dass kalter Teegenuss die Sinne belebt, steht schon seit fast<br />

120 Jahren fest – und auch in Wien lädt man zur kühlen<br />

Tea-Party. <br />

Von Magdalena Mayr<br />

Jedes Jahr wird am 10. Juni der Tag<br />

des Eistees gefeiert. Denn <strong>das</strong> Getränk<br />

sorgt seit 1904 für kühlende<br />

Erfrischungen – anlässlich der Weltausstellung<br />

in St. Louis wurde Iced Tea vom<br />

englischen Kaufmann Richard Blechynden<br />

bekannt gemacht.<br />

Im Steigenberger Hotel Herrenhof fand<br />

eine Teeverkostung statt.<br />

Fotos: Jürgen Hammerschmid<br />

Kaltes Teekränzchen<br />

Auch <strong>das</strong> Steigenberger Hotel Herrenhof<br />

nahm den Tag des Eistees zum Anlass,<br />

um gemeinsam mit dem Teehaus<br />

Ronnefeldt einen neuen Teegenuss zu<br />

präsentieren. Promis verkosteten insgesamt<br />

drei Kreationen, welche ab sofort<br />

auf der Karte der Béla‘s Lounge vertreten<br />

sind. „Chilled Berries“ ist ein Sweet<br />

Berries Tee mit Zitrone, Maracuja, Zucker,<br />

Beeren und Minze, der „Relax in<br />

Green“ ist ein Morgentau-Tee mit Zitrone,<br />

Honig und Basilikum und bei der alkoholischen<br />

Variante „English Iced Vodka“<br />

handelt es sich um einen English<br />

Breakfast Tee mit Vodka, Honig, Ginger<br />

Ale und Zitrone. Passend dazu wird<br />

<strong>das</strong> Geschmackserlebnis mit Salaten und<br />

Sandwiches von der Küchencrew abgerundet.<br />

„Gerade in den heißen Sommermonaten<br />

bieten kalorienreduzierte Eistees<br />

mit Tee- und Kräuterextrakten eine<br />

willkommene Abkühlung und unsere klimatisierte<br />

Belá Lounge lädt dazu ein, sich<br />

eine kurze Pause zu gönnen,“ so General<br />

Manager des Hotels, Elisabeth Perwanger.<br />

„Durch die große Auswahl von Teesorten<br />

und individuelle Ergänzung von<br />

Säften und Zutaten kann sich jeder die<br />

richtige Kombination für jeden Anlass<br />

selbst zusammenstellen. Denn Eistee ist<br />

nach wie vor eines der beliebtesten Erfrischungsgetränke,“<br />

sagt Teamaster Anka<br />

Kleebinder.<br />

www.steigenberger.com<br />

www.ronnefeldt.com


6-7/20<strong>22</strong><br />

TEE 85<br />

Teeerfrischung French Rose<br />

Coffee and Flavor präsentiert die Erfrischung<br />

„French Rose“ – ein kühlendes<br />

Getränk, welches mit dem Sortiment<br />

von Althaus zubereitet wird. Dafür<br />

benötigt werden zwei Teelöffel des Lose<br />

Tee French Rose, drei bis vier cl Holunderblütensirup<br />

und für die alkoholfreie<br />

Version alkoholfreier Sekt. Möchte man<br />

<strong>das</strong> Erfrischungsgetränk mit Alkohol zubereiten,<br />

wird stattdessen einfach Rosésekt<br />

verwendet. Der Tee wird mit 100<br />

ml kochendem Wasser übergossen und<br />

ziehen gelassen, die Blüten werden hier<br />

nicht entfernt. Danach den Holunderblütensirup<br />

zugeben und mit Eiswürfeln<br />

gut shaken. Anschließend in ein Glas mit<br />

drei Eiswürfeln geben und mit dem gewünschten<br />

Sekt aufgießen.<br />

www.coffeeandflavor.at<br />

Foto: Coffee and Flavor<br />

Drauf steht, was<br />

drinnen ist<br />

Der direkt aufgebrühte kalte Tee<br />

in der 500ml-Flasche von Teekanne<br />

ist bei Tee-Fans beliebt.<br />

Nach dem Motto „Drauf steht, was<br />

drinnen ist“ findet man ihn ab sofort<br />

im Regal unter dem Namen<br />

„Eistee“. Abgesehen davon ändert<br />

sich nichts, denn der Durstlöscher<br />

für unterwegs kommt<br />

auch in Zukunft völlig ohne Zucker<br />

und Süßungsmittel bei vollem<br />

Trinkgenuss aus. Erhältlich ist<br />

der „Eistee“ von Teekanne in drei<br />

Sorten. Auf der Beliebtheitsskala<br />

ganz oben steht der erst im Vorjahr<br />

eingeführte Eistee-Klassiker<br />

in der Geschmacksrichtung Pfirsich.<br />

Darüber hinaus umfasst <strong>das</strong><br />

Sortiment Zitrone sowie Granatapfel-Pfirsich.<br />

Die Sorten Zitrone<br />

und Pfirsich basieren auf Schwarztee,<br />

Granatapfel-Pfirsich wird auf<br />

Früchteteebasis produziert.<br />

www.teekanne.at<br />

Foto: Teahouse Exclusives<br />

Luxus in der Tasse<br />

Teahouse Exclusives steht für den Teegenuss<br />

von Tee-Kennern für Tee-<br />

Kenner. In über 140-jähriger Familientradition<br />

entstehen Tees nach höchsten<br />

Qualitätsmaßstäben, beste Zutaten werden<br />

mit großer Sorgfalt verwendet. Die<br />

Tees kommen aus den besten Gärten<br />

der Welt, von Darjeeling bis Ceylon. Insgesamt<br />

65 Sorten hat Teahouse Exclusives<br />

für den perfekten Genuss komponiert,<br />

vom edlen Milky Oolong bis zum<br />

frisch-herben Grüntee. In drei verschiedenen<br />

Linien sind die Produkte auf unterschiedliche<br />

Zielgruppen zugeschnitten:<br />

Tee-Liebhaber wissen den Gourmet<br />

Tea Bag zu schätzen, der Luxury Tea<br />

Bag ist für echte Tee-Genießer und der<br />

Luxury Loose für versierte Tee-Kenner.<br />

Für sommerliche Abkühlung sorgen insbesondere<br />

die Teahouse Exclusives Ice<br />

Teas „ready to drink“, sie sind einfach in<br />

der Zubereitung, da nur noch Eiswürfel<br />

benötigt werden.<br />

www.teahouse-exclusives.com/de<br />

Foto: Teekanne


Seite 86 bis Seite 105<br />

Non-Food<br />

Küchentechnik<br />

Was früher als kostspieliges Küchenutensil galt,<br />

ist heute in vielen professionellen Küchen Standard:<br />

Kombidämpfer greifen Gastronomen unter<br />

die Arme und machen „digitalisiertes“ Kochen<br />

möglich.<br />

Seite 88<br />

Bargeldlos zahlen<br />

Wie in vielen anderen Bereich auch, hat die<br />

Pandemie der bargeldlosen Bezahlung einen<br />

enormen Schub verpasst und Karten mit Zusatzfunktionen<br />

haben hier eindeutig die Nase<br />

vorne.<br />

Seite 98<br />

Bad & Sanitär<br />

Am besten ohne Fugen: Hotelgäste haben hohe<br />

Ansprüche, insbesondere was <strong>das</strong> Bad betrifft.<br />

Und was für Gäste einen optischen Vorteil bringt,<br />

kann für Hoteliers einen hygienischen Nutzen<br />

bringen.<br />

Seite 96<br />

Tischkultur<br />

Nachhaltigkeit sollte nicht am Teller scheitern:<br />

Müllansammlungen aus Servietten,<br />

Verpackungen oder ganze Tableware-Ausstattungen<br />

hinterlassen einen beachtlichen<br />

Berg an Müll. Betriebe denken hier langsam<br />

um und sind sich einig: Es müssen ressourcenschonende<br />

Tischkonzepte her.<br />

Seite 102


Foto: Hollu Foto: Rüd<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

AKTUELLES 87<br />

Lästige Fliegen<br />

Fliegen, Stechmücken, Wespen und<br />

Mostfliegen sind ein lästiges Sommerproblem.<br />

Mit dem automatischen<br />

Zerstäuber der Firma RÜD Progastro<br />

wird dieses gelöst, die Tiere werden<br />

aus sämtlichen Räumen ferngehalten.<br />

Im 15-Minuten-Takt gibt der batteriebetriebene<br />

Spender den Duft einer afrikanischen<br />

Chrysanthemenart ab. Nach<br />

24 Stunden ist der Raum insektenfrei,<br />

selbst bei geöffneten Türen und Fenstern<br />

und verhindert ein Wiederbefallen<br />

auf Grund des Austreibungseffekts, den <strong>das</strong> Pyrethrum ausübt.<br />

Das geruchslose Spray ist für Mensch und Haustier ungefährlich.<br />

Ein Gerät deckt bis zu 70 qm ab, der Spender ist aus<br />

plastischem, stoßfestem Material. Mit seinen Abmessungen<br />

von 12x9x29 cm ist er überall in einer Höhe von 1,80 m unauffällig<br />

anzubringen.<br />

www.rued.info<br />

Gegen<br />

Verschwendung<br />

Lebensmittel brauchen einen korrekten Umgang, von der<br />

Anlieferung über die Lagerung und Verarbeitung bis zur<br />

Ausgabe. Hier gibt es etliche Risiken für Kontamination – dies<br />

gefährdet die Gesundheit und führt auch zu Lebensmittelverschwendung.<br />

Um Waren vor Kontamination zu schützen,<br />

sind Fleisch, Obst und Gemüse, Geflügel und Eier in separaten<br />

Räumen zu lagern. Ist dies nicht möglich, bedarf es im Kühlraum<br />

eigener Zonen. Genaue Arbeitsanleitungen und Schulungen<br />

erleichtern die Einhaltung der HACCP- und GHP-Vorgaben.<br />

Im hollu Akademie Onlinekurs HACCP & GHP wird<br />

Know-how für die Küchenhygiene vermittelt. Auf dem Kursplan<br />

stehen der Umgang mit Nahrungsmitteln, HACCP-gestützte<br />

Verfahren, Hygiene- und Herstellungspraxis, Mikroorganismen<br />

sowie Personalhygiene.<br />

www.hollu.com<br />

| MT12-02G |<br />

Medien- und Steuerungstechnik<br />

auf einer Plattform:<br />

mit PC-based Control.<br />

Control<br />

Panel<br />

Gerätemanagement<br />

Audio<br />

Video<br />

Beleuchtung<br />

Fassade<br />

Mediensteuerung<br />

Medientechnik neu gedacht: Als Spezialist für PC-basierte Steuerungssysteme<br />

ermöglicht es Beckhoff mit einem umfassenden und<br />

industrieerprobten Automatisierungsbaukasten, Multimedia,<br />

Gebäudeautomation sowie Entertainmentkonzepte vernetzt und<br />

integriert umzusetzen. Mit der modularen Steuerungssoftware<br />

TwinCAT und direkter Cloud- und IoT-Anbindung werden alle<br />

Gewerke von der A/V-Technik über die Gebäudeautomation<br />

bis hin zu Digital Signage Control, Device Management und<br />

Condition Monitoring, auf einer Plattform kombiniert. Hinzu kommt<br />

die maximale Skalierbarkeit aller Komponenten und die Unterstützung<br />

aller gängigen Kommunikationsstandards. So schafft Beckhoff die<br />

Grundlage für neue mediale und architektonische Erlebniswelten.<br />

Scannen und die<br />

Beckhoff-Highlights<br />

für die AV- und<br />

Medientechnik<br />

entdecken<br />

IoT<br />

Heizung,<br />

Lüftung,<br />

Klima


88 KÜCHENTECHNIK<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Kombidämpfer: Hightech<br />

in der Küche<br />

Kombidämpfer waren einst eine teure Anschaffung, die sich nur für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

rechnete. Heute sind sie fast in jeder Profiküche anzutreffen. Weil sie <strong>das</strong><br />

Arbeiten in der Küche effizienter machen – auch wenn der Chef gerade nicht da ist.<br />

<br />

Von Thomas Askan Vierich<br />

Foto: de.freepik.com<br />

Die Chinesen haben es schon immer<br />

gewusst: Dampfgaren ist<br />

eine sehr gesunde und simple<br />

Kochmethode: Der heiße Wasserdampf<br />

strömt auf <strong>das</strong> Gargut und<br />

umschließt es von allen Seiten. Dadurch<br />

verbleiben wasserlösliche Nährstoffe<br />

zum größten Teil im Gargut und<br />

gehen im Vergleich zum Kochen kaum<br />

in die Garflüssigkeit über. Das wussten<br />

irgendwann auch hiesige Hausfrauen<br />

und Profiköche.<br />

Aber <strong>das</strong> ist nur der Anfang<br />

der Geschichte<br />

Denn dann kam der Heißluftdämpfer<br />

bzw. Kombidämpfer, der sowohl trockene<br />

Hitze wie ein Umluftbackofen als<br />

auch feuchte Hitze wie ein Dampfgarer<br />

erzeugen und diese entsprechend verschiedener<br />

Programmabläufe abwechselnd<br />

und automatisch anwenden kann.<br />

Der Kombidämpfer eignet sich dadurch<br />

zum schonenden und schnellen Garen<br />

(Dämpfen) von Gemüse oder Fisch wie<br />

auch zum Braten und Schmoren von<br />

Fleisch - und zum Backen.<br />

Dämpfen ist Garen unter wasserdampfgesättigter<br />

Gasatmosphäre, typischerweise<br />

bei 100 °C, ist jedoch auch<br />

zwischen 30 und 130 °C möglich. Diese<br />

Betriebsart ist auch für <strong>das</strong> Vakuumgaren<br />

bzw. Sous-vide-Garen geeignet.<br />

Der Kombidämpfer vereint Garen<br />

unter Heißluftatmosphäre ohne zusätzliche<br />

Dampfeinspeisung zwischen 30 °C<br />

und 300 °C und <strong>das</strong> Garen mit Heißdampf.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere<br />

Spezialbetriebsarten wie die Steuerung<br />

nach der Kerntemperatur, Delta-T-Garen<br />

(Steuerung nach der Differenz zwischen<br />

Garraum- und Kerntemperatur),<br />

Nieder-Temperatur-Garen und Regenerieren<br />

von gekühltem Gargut.<br />

In der Regel können in Heißluftdämpfern/Kombidämpfern<br />

Garprogramme<br />

mit mehreren Prozessschritten<br />

eingegeben werden. Diese können dann<br />

auch in einem elektronischen Kochbuch<br />

gespeichert werden.<br />

Der erste Heißluftdämpfer wurde<br />

von der deutschen Firma Burger in den<br />

späten 1960er Jahren entwickelt. Sie<br />

gehört heute zum schwedischen Elec-


6-7/20<strong>22</strong><br />

KÜCHENTECHNIK 89<br />

trolux-Konzern, der die Geräte weiterentwickelt<br />

hat und heute als Electrolux<br />

professional international vertreibt.<br />

1976 stellte Rational sein erstes<br />

Gerät auf der Internorga vor. Bekannte<br />

und sehr leistungsfähige Kombidämpfer<br />

werden heute auch von Unox in Italien<br />

hergestellt.<br />

Digitalisierung<br />

Seit 2017 bietet der deutschsprachige<br />

Marktführer Rational die Möglichkeit<br />

seine Geräte über <strong>das</strong> Internet zu vernetzen<br />

und zu steuern. Das nennen sie<br />

„Connected Cooking“: Ein oder mehrere<br />

Geräte lassen sich so in ein Netzwerk<br />

einbinden, zentral steuern und digital<br />

verwalten. Durch die digitale Vernetzung<br />

der Geräte können zentral Garprogramme<br />

in Auftrag gegeben, Push-Statusnachrichten<br />

in Echtzeit empfangen<br />

oder auch bevorzugte Geräteeinstellungen<br />

auf alle angeschlossenen Geräte<br />

übertragen werden.<br />

Die Digitalisierung schreitet seitdem<br />

munter voran. Zum Beispiel mit dem<br />

Feature „Rezept-Management“ von Rational:<br />

Damit können Küchenchefs ihre<br />

Rezeptideen digital erstellen und verwalten<br />

und die so ermittelten Garprogramme<br />

mit einem Klick auf alle vernetzten<br />

Rational-Kochsysteme übertragen.<br />

Oder sie lassen sich von den<br />

Rezepten der Rational-Küchenmeister<br />

mit schon vorprogrammierten Geräteeinstellungen<br />

inspirieren. Man kann<br />

info<br />

Was einen Kombidämpfer gegenüber herkömmlichen Öfen<br />

auszeichnet:<br />

› Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit, was die Kochzeiten<br />

reduziert<br />

Standardisiertes, digital gesteuertes und kontrolliertes Kochen<br />

Prozessuales Kochen (Vorbereiten, Finalisieren)<br />

Niedrige Temperaturen schonen die Nährstoffe<br />

› Simultanes Zubereiten von unterschiedlichen Speisen<br />

Zubereitung ohne Fett, reduzierte Karzinogene (Frittieren)<br />

› Wiedererwärmen von vorproduzierten Speisen ohne<br />

Feuchtigkeits- oder Knusprigkeitsverlust<br />

› Reduzierung des Arbeitsaufwandes; Einsatz auch von ungelernten<br />

Kräften<br />

› Selbstreinigung<br />

so die Produktionsplanung am PC oder<br />

Laptop vornehmen. In Echtzeit informieren<br />

Push-Nachrichten aufs Smartphone<br />

über alles, was gerade an und in<br />

den Kochsystemen passiert. Und alarmieren<br />

auch, wenn gerade irgendwo etwas<br />

fehlt, falsch eingegeben oder schief<br />

läuft. Damit unabhängig von Standort<br />

und Küchenteam immer die gleiche<br />

Speisenqualität erzeugt werden kann.<br />

Ideen von Unox<br />

Die Forschung von Unox hat fünf, teilweise<br />

patentierte, intelligente Technologien<br />

entwickelt, um die Prozesse in<br />

der Profiküche zu optimieren: ADAP-<br />

TIVE.Cooking misst die Menge der<br />

gekochten Speisen und garantiert ein<br />

perfektes Garen unter allen Beladungsbedingungen,<br />

unabhängig von der Anzahl<br />

der in den Ofen gestellten Tabletts.<br />

CLIMALUX misst den Feuchtigkeitsgrad<br />

und erreicht durch Einsetzen oder<br />

Entnehmen von Dampf den gewünschten<br />

Feuchtigkeitsgrad. AUTO.Soft regelt<br />

den Temperaturanstieg, um eine optimale<br />

Wärmeverteilung zu gewährleisten.<br />

SMART.Preheating steuert die Vorwärmung<br />

automatisch, um immer die<br />

genaue Wärmemenge vor Beginn des<br />

Garens sicher zu stellen. SENSE.Klean<br />

schätzt den Verschmutzungsgrad des<br />

Ofens und schlägt die passende Reinigungsart<br />

vor.<br />

Andere kochen<br />

nur mit Wasser.<br />

Wasserfilter der PURITY Steam Reihe<br />

für Ihre Küche<br />

BRITA gefi ltertes Wasser schützt Kombidämpfer und Backöfen<br />

vor Kalkablagerungen. So laufen voreingestellte Programme<br />

einwandfrei und die Qualität der Speisen ist immer top.<br />

Der Umwelt zuliebe:<br />

Kartuschen-Recycling<br />

seit 1992.<br />

www.brita.net


90 KÜCHENTECHNIK<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Andere kochen nur mit Wasser<br />

Matthias Grössinger ist Key Account<br />

Manager bei BRITA Österreich. Er<br />

weiß, welcher Filter in welches Gastronomie-Equipment<br />

gehört, damit die Qualität<br />

von Speisen und Getränken stimmt.<br />

Herr Grössinger, wann wird ein Filter<br />

in der Profiküche oder Backstube benötigt<br />

und welches ist der richtige?<br />

Ein Filter ist dann richtig, wenn <strong>das</strong> Ergebnis,<br />

sprich <strong>das</strong> Wasser, stimmt. Wir<br />

analysieren <strong>das</strong> vor Ort vorhandene Leitungswasser<br />

und stellen unsere Filter<br />

dann ganz spezifisch darauf ein, um für<br />

<strong>das</strong> gewünschte Ergebnis zu sorgen.<br />

Was schätzen Ihre Kunden noch an<br />

den Filtern?<br />

Für die Gastrobranche ist es mit Sicherheit<br />

<strong>das</strong> einfache Handling und die Tatsache,<br />

<strong>das</strong>s man sich um die Qualität des<br />

Wassers keine Gedanken mehr machen<br />

muss, sondern mit vollem Einsatz seinem<br />

eigentlichen Job nachgehen kann.<br />

Matthias Grössinger, Key Account<br />

Manager BRITA Österreich.<br />

Foto: Brita<br />

Haben Wasserfilter Einfluss auf den<br />

Geschmack der Produkte?<br />

Gerade im Steam-Bereich ist es wichtig,<br />

<strong>das</strong>s die voreingestellten Programme<br />

nicht durch Ablagerungen in den Geräten<br />

gestört werden – da können sonst schon<br />

mal ganze Ofen- oder Backladungen<br />

nicht wie gewünscht garen oder backen.<br />

Außerdem können die Glasscheiben an<br />

den Sichtbacköfen und Kombidämpfern<br />

blind, also unansehnlich werden.<br />

Was passiert mit den erschöpften Filterkartuschen?<br />

Die nehmen wir zurück, bereits seit 1992.<br />

BRITA ist Pionier, was die Wiederaufbereitung<br />

der erschöpften Kartuschen angeht.<br />

Wir recycelten als erstes Unternehmen<br />

in der Branche unsere erschöpften<br />

Filterkartuschen in der eigenen Wiederaufbereitungsanlage.<br />

Wie funktioniert <strong>das</strong>?<br />

BRITA bietet verschiedene Möglichkeiten<br />

zur Rücknahme der Kartuschen an. Sie<br />

werden entweder über unsere Fachhändler<br />

im Rahmen der Geräteservices eingesammelt<br />

und an uns zurückgeschickt,<br />

oder die Kunden können sie selbst über<br />

den Postweg kostenlos an uns zurückschicken,<br />

oder bei größeren Mengen den<br />

Rückholservice von BRITA anfordern.<br />

www.brita.net<br />

Garen in Blitzgeschwindigkeit<br />

Der Masterchef von Mayway unterstützt<br />

bei komplexen Garvorgängen.<br />

Wie dem Garparameter. Er ist für<br />

all jene gedacht, die nicht auf der Suche<br />

nach fortschrittlicher Elektronik<br />

sind, sondern mit einfachen, manuellen<br />

Befehlen kochen und programmieren<br />

möchten, ohne auf die Präzision<br />

der digitalen Steuerung zu verzichten.<br />

Das Gerät erzielt ideale Garergebnisse<br />

beim Grillen, Frittieren, Braten und<br />

Kochen. Dank der Programmierung<br />

bearbeitet der Kombidämpfer vollkommen<br />

eigenständig die verschiedenen<br />

Garphasen und unterschiedlichen<br />

Garparameter. Für eine gleichbleibend<br />

hervorragende Zubereitung verfügt<br />

der Masterchef über eine automatische<br />

wie auch manuelle Steuerung<br />

der Garvorgänge. Das Gerät ist mit 95<br />

automatischen Garprogrammen, die<br />

bereits gespeichert sind, ausgestattet<br />

und zusätzlich können vom Nutzer bis<br />

zu 99 Garprogramme programmiert<br />

Foto: Mayway<br />

und gespeichert sowie mit einem Namen<br />

und einem Symbol versehen werden.<br />

Jedes Garprogramm kann aus bis<br />

zu neun aufeinander folgenden Zyklen<br />

bestehen. Die Leistung ist erstaunlich:<br />

Bis zu 96 Hähnchen in nur 30 Minuten,<br />

innen weich und außen knusprig.<br />

Außerdem können bis zu 480 Filets in<br />

sieben Minuten sowie 240 Spiegeleier<br />

in zwei Minuten zubereitet werden. In<br />

sieben Minuten ist eine Beladung mit<br />

Brokkoli im Combimodus fertig gegart.<br />

24 Hähnchen am Spieß sind in<br />

30 Minuten fertig.<br />

Mit einer Leistung bis zu plus 20<br />

Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

werden auch bei voller Beladung<br />

schnellere und stets ideale<br />

Garvorgänge garantiert. Mehr Leistung<br />

bedeutet jedoch nicht mehr Verbrauch.<br />

Denn der Masterchef sorgt<br />

dank neuer Energieabgabesysteme<br />

für Energieeinsparungen von bis zu<br />

16 Prozent im Vergleich zu den Vorgängermodellen.<br />

www.mayway.eu


6-7/20<strong>22</strong><br />

KÜCHENTECHNIK 91<br />

Foto: MKN<br />

Qualitätsvolle<br />

Produktvielfalt<br />

Veränderte Lebensgewohnheiten,<br />

steigende Raumkosten und die<br />

unternehmerischen Rahmenbedingungen<br />

führen dazu, <strong>das</strong>s sich<br />

die Gastronomie im Wandel befindet.<br />

Kleine Küchen bieten wenig<br />

Platz für die Zubereitung von Speisen<br />

und die entsprechenden Geräte.<br />

Auf der anderen Seite wünschen<br />

sich Kunden eine große Produktvielfalt zu jeder Tageszeit. Die Rahmenbedingungen<br />

für Gastronomen werden zunehmend komplexer, häufig<br />

müssen sie sich diesen Herausforderungen mit ungelerntem Personal<br />

stellen. Die MKN SpaceCombi wurden genau für diese Anforderungen<br />

entwickelt. Sie sind platzsparend und einfach zu bedienen, zugleich<br />

energieeffizient und leicht zu reinigen. Trotz ihrer geringen Breite von<br />

nur 55 cm sind sie vollwertige Kombidämpfer mit 1/1 GN Profi-Kapazität.<br />

Wer möchte, lässt sich mit MKN Guided Cooking durch den Kochprozess<br />

leiten. So wird der SpaceCombi zum perfekten Assistenten im<br />

Küchenalltag und garantiert hohe Speisenqualität auch für branchenfremdes<br />

Personal.<br />

www.mkn.com<br />

world of cooking<br />

MKN Kombidämpfer<br />

Discover the Difference!<br />

SpaceCombi ®<br />

magic team<br />

Foto: Palux<br />

Flexible Bedienung<br />

Die Touch ’n’ Steam Heißluft-Dämpfer<br />

von Palux sind vielseitige Helfer<br />

in der Profiküche. Das Modell<br />

in Gas-Ausführung gart in Rekordgeschwindigkeit<br />

auf den Punkt, die<br />

Heißluft-Dämpfer gibt es außerdem<br />

als Kompaktgeräte in Elektro-Ausführung<br />

(SL) und Großgeräte in Gasund<br />

Elektro-Ausführung (QL) in zwei<br />

verschiedenen Bedienvarianten. Bedienen<br />

per Fingertipp, <strong>das</strong> ist die PA-<br />

LUX Touch Technologie. Es muss einfach<br />

<strong>das</strong> passende Symbol oder die<br />

gewünschte Bedienfunktion auf dem<br />

hochauflösenden TFT-Touch-Farbbildschirm<br />

berührt werden – und der Touch ’n’ Steam führt die Aktion<br />

aus. Die Bedienerführung ist intuitiv, leicht verständlich und spart<br />

Zeit in der Küche. Zur Auswahl stehen zwei Bedienversionen: Die<br />

Basic-Version bietet unter anderem die wichtigen Zubereitungsfunktionen<br />

Dämpfen, Heißluft-Dämpfen, Heißluft und Vitalisieren. Die<br />

Comfort-Ausführung beinhaltet neun verschiedene Bedien- und Programmoberflächen,<br />

vom manuellen bis zum automatischen Smart-<br />

Cooking-Betrieb.<br />

www.palux.de<br />

FlexiCombi ®<br />

magic pilot 10.1<br />

Scannen & Erleben<br />

Einfach QR Code scannen<br />

und den SpaceCombi ® Magic<br />

Team und FlexiCombi ® im<br />

individuellen Online Termin<br />

erleben.<br />

www.mkn.com


„Langsam nähern wir uns<br />

wieder den gewohnten<br />

Veranstaltungszahlen“


6-7/20<strong>22</strong><br />

GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG 93<br />

Josef Donhauser (Foto links, 3. v. r.) hat seine Karriere vor gut 30 Jahren begonnen und ist<br />

inzwischen zu einem der größten Player am heimischen Gastronomiemarkt, insbesondere<br />

beim Catering, geworden. Mit <strong>GASTRO</strong> sprach er über aktuelle Ernährungstrends, preissensible<br />

Kunden und die Auftragslage nach Corona.<br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

<strong>GASTRO</strong>: Hr. Donhauser, Sie sind laut<br />

eigenen Aussagen der größte private<br />

Caterer Österreichs. Wie viele Mitarbeiter<br />

beschäftigen Sie in dieser Sparte?<br />

Josef Donhauser: Catering ist ein weites<br />

Feld. Mit derzeit rund 1.800 Mitarbeitern<br />

sind wir an zahlreichen Standorten<br />

in ganz Österreich und über die<br />

Grenzen hinaus präsent. Neben klassischem<br />

Event Catering sind wir auch im<br />

Business und Office Catering, im Railcatering<br />

und in der klassischen Gastronomie<br />

aktiv. Zu unseren Kunden gehören<br />

Unternehmen wie ÖBB und AUA, Flughafen<br />

Wien und Airport Linz, Brucknerhaus<br />

Linz, Belvedere Wien, Congress<br />

Innsbruck oder <strong>das</strong> Design Center Linz.<br />

Wie sehr ist der Cateringbereich von<br />

Corona betroffen? Wie viele Aufträge<br />

gab es im vergangenen Jahr und wie<br />

viele vor der Pandemie?<br />

Vor der Pandemie hatten wir in etwa<br />

2.500 Events jährlich, die Pandemie<br />

hat unsere Veranstaltungen auf nahezu<br />

null reduziert. Seit einigen Wochen<br />

spüren wir aber deutlich, <strong>das</strong>s die Menschen<br />

wieder gemeinsam Feste feiern<br />

wollen und hungrig sind nach sozialen<br />

Kontakten, auch der Kultur- und Sportbetrieb<br />

ist wieder da und im Moment<br />

gibt es für uns auch wieder so etwas<br />

wie Planungssicherheit für die kommenden<br />

Monate. Langsam nähern wir<br />

uns wieder den gewohnten Veranstaltungszahlen.<br />

Welche Art von Catering bieten Sie<br />

an? Kongresse, Firmenevents, private<br />

Feiern?<br />

Neben klassischem Event Catering im<br />

größeren Stil, sind wir auch im Sports<br />

Catering, in renommierten Kulturbetrieben<br />

und im Messe Catering aktiv.<br />

Im Business und Office Catering sind<br />

wir mit unseren Gastronomie- und Cateringlösungen<br />

verlässlicher Outsourcing-Partner.<br />

Ein aktuell stark wachsender<br />

Geschäftsbereich ist unser Office<br />

„Die Pandemie hat unsere Veranstaltungen auf nahezu null reduziert.“<br />

Fotos: DoN Group<br />

Catering. Private Feierlichkeiten werden<br />

meist in unseren eigenen Locations gebucht.<br />

Gibt es ein Größenlimit oder machen<br />

Sie vom Candlelight-Dinner für 2 bis<br />

zum Kongress für 2000 Personen alles?<br />

Unser Anspruch ist es, individuelle,<br />

maßgeschneiderte und nachhaltige Genusserlebnisse<br />

für unsere Kunden und<br />

Gäste zu kreieren. Das Angebot reicht<br />

tatsächlich vom Candlelight-Dinner für<br />

2 bis zum großen Publikumsevent für<br />

mehrere tausende Besucher.<br />

Was war der größte Event, den DoN<br />

bisher betreut hat?<br />

Das größte war sicherlich die Linzer<br />

Klangwolke mit ca. 150.000 Besuchern,<br />

aber auch der 25. (Jubiläums) Life Ball<br />

oder die Generali Open ATP Tour in<br />

Kitzbühel zählen zu unseren Highlights.<br />

Gab es schon Anfragen, die Sie ablehnen<br />

mussten, etwa weil die Wünsche<br />

des Kunden zu exotisch waren oder<br />

weil interne ethische Richtlinien verletzt<br />

wurden?<br />

Maßgeschneiderter Genuss ist unser<br />

Auftrag, wegen zu exotischer Wün-


94 GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

„Generell sehen wir in der Gastronomie<br />

und auch im Catering einen verstärkten<br />

Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />

Wann immer möglich, setzen wir auf<br />

österreichische Produzenten .“<br />

Fotos:DoN Group<br />

sche mussten wir noch nicht ablehnen,<br />

aus Kapazitätsgründen leider<br />

schon.<br />

Wie preissensibel ist <strong>das</strong> Geschäft<br />

denn aktuell?<br />

Gute Gastronomie sollte sich nicht über<br />

den Preis verkaufen. Am Ende erwarten<br />

unsere Gäste auch mehr als einfach<br />

Essen – eine perfekte Guest-Journey<br />

ist unser eigentliches Produkt. Unsere<br />

Gäste setzen bewusst auf gute Qualität<br />

und haben die notwendigen Preissteigerungen<br />

bisher auch mit Verständnis<br />

mittragen. Im besonders preissensiblen<br />

Bereich der Kantinen und Mitarbeiterrestaurants<br />

setzen wir auf Innovationen,<br />

um unsere Qualität trotz der steigenden<br />

Produktionspreise halten zu<br />

können.<br />

Welche Trends sehen Sie aktuell im Cateringbereich?<br />

Werden etwa vermehrt<br />

vegetarische oder sogar vegane Gerichte<br />

verlangt? Steigt die Nachfrage nach<br />

Ethno-Food? Oder muss Schnitzel und<br />

Roastbeef noch immer sein?<br />

Generell sehen wir in der Gastronomie<br />

und auch im Catering einen verstärkten<br />

Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />

Eine Produktphilosophie, die<br />

wir seit Jahren leben. Die Transparenz<br />

bei der Produktherkunft ist ein wichtiger<br />

Faktor und die Basis für unsere Produktentwicklung.<br />

Im Rail Catering haben<br />

wir uns bereits 2018 freiwillig dazu verpflichtet,<br />

die wesentlichen Bestandteile<br />

unserer Speisen mit der „Gut zu wissen“<br />

Lupe (Fleisch, Eier, Milchprodukte)<br />

zu kennzeichnen. Unsere Gäste sollen<br />

wissen, wo‘s herkommt. Schnitzel und<br />

Roastbeef darf hochwertig und transparent<br />

in der Herkunft nach wie vor auf<br />

den Teller. Gleichzeitig rückt die Vielfalt<br />

der fleischlosen Küche mit vegetarischen<br />

Klassikern, Curries, Pastagerichten oder<br />

auch Bowls verstärkt in den Fokus<br />

Woher stammen Ihre Zutaten?<br />

Wann immer möglich, setzen wir auf österreichische<br />

Produzenten, viele kleinere<br />

und regionale Marken sind bei uns<br />

an Bord. Unsere Lieferanten holen wir<br />

auch gerne vor den Vorhang, eine Transparenz,<br />

die unsere Gäste sehr schätzen.<br />

Wir sind froh, <strong>das</strong>s wir auf langjährige<br />

gute Lieferantenbeziehungen bauen<br />

können, denn der Markt für regionale<br />

Produkte ist aufgrund der steigenden<br />

Nachfrage und der aktuellen Rahmenbedingungen<br />

immer mehr unter Druck.


6-7/20<strong>22</strong><br />

KÜCHENTECHNIK 95<br />

Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

Convotherm setzt ein Zeichen in der<br />

Entwicklung zukunftsorientierter<br />

Produkte. Mit dem Convotherm maxx<br />

pro wurde eine neue Generation der<br />

Kombidämpfer ins Leben gerufen, die<br />

ein High End Komplettpaket beinhaltet.<br />

Das Gerät der Premiumklasse besticht<br />

mit Innovationen und Technologien,<br />

wie etwa dem 10‘‘-TFT HiRes<br />

Glas-Touch-Display mit Scroll Funktion,<br />

automatischem Kochen oder Dreifachverglasung<br />

der Garraumtür für verbesserten<br />

Energieverbrauch, die Anwender<br />

einen echten Mehrwert bieten. Der<br />

Convotherm maxx pro ist von Anfang<br />

an durchdacht. Innovationen, die für die<br />

tägliche Arbeit in den Profiküchen sinnvoll<br />

sind und zu mehr Effizienz und Produktivität<br />

sowie Wirtschaftlichkeit führen,<br />

finden sich im Gerät wieder.<br />

www.convotherm.com<br />

Foto: Convotherm<br />

Foto: Meiko<br />

Spülen zum<br />

monatlichen Fixpreis<br />

Meiko steht für<br />

zuverlässige<br />

Premiumtechnik,<br />

kompetenten<br />

Service, sichere<br />

Hygiene<br />

und gute Spülergebnisse.<br />

Mit<br />

Meiko All Inklusive<br />

wird jetzt<br />

zusätzlich ein<br />

neues, fix kalkulierbares<br />

Full-<br />

Service-System<br />

angeboten. Es<br />

wurden zwei verschiedene „Sorglos-Pakete“ entwickelt, die<br />

den laufenden Betrieb mit Meiko Spülmaschinen noch einfacher<br />

und komfortabler machen: Damit spült man ab sofort<br />

zum monatlichen Fixpreis. Das „Komplett-Paket“ beinhaltet<br />

ein neues Gerät, vollen Service und die Spülchemie. Die Laufzeit<br />

beträgt 72 Monate. Das „Betriebspaket“ bietet ebenso vollen<br />

Service, die Spülchemie ist bei bereits erworbenen und in<br />

Betrieb befindlichen Meiko-Spülmaschinen optional, aber von<br />

Vorteil. Hier gibt es keine Bindung, der Vertrag ist innerhalb von<br />

fünf Jahren ab Kauf abschließbar.<br />

www.meiko.at<br />

BELLABOT<br />

der professionelle Servierroboter<br />

• Lieferung von Speisen und Getränken zu den<br />

jeweiligen Tischen<br />

• Bringen von schmutzigem Geschirr zur Spüle<br />

• Begrüßung Ihrer Gäste<br />

• Gästebegleitung von Kunden zu deren Tischen<br />

• Musikalische Überraschung an Geburtstagen<br />

• Einsparung von Arbeitskräften<br />

Vertreter: Yang&Wang G.m.b.H<br />

M: +43 (0) 660/988 16 28, T: +43 (0)1 255 9521<br />

E-Mail: office@yangs.at, Web: www.yangs.co.at<br />

Hersteller: Pudu Robotics<br />

www.pudurobotics.com


96 BAD & SANITÄR<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Das fugenlose<br />

Bad – gerne<br />

auch mit Holz<br />

Foto: deepvalley / Adobe Stock<br />

Fugenlos mit natürlichen Materialien in dezenten Farben: So sieht heute ein Badezimmer für<br />

anspruchsvolle Gäste aus.<br />

Von Thomas Askan Vierich<br />

Immer mehr Menschen sehnen sich weniger<br />

nach Design, dafür nach Natürlichkeit:<br />

Make it simple, ohne zu viel Dekor.<br />

Die Zeit der Sinnsprüche über dem<br />

Doppelbett sind (hoffentlich) endgültig<br />

vorbei. Und die Nasszelle als notwendiges<br />

Übel auch. Das Hotelbadezimmer<br />

von heute soll geräumig, hell, manchmal<br />

auch transparent gegenüber dem Schlafbereich<br />

sein. Und vor allem natürlich. Natürlich<br />

heißt andere Materialien: Holz,<br />

Stein, Beton. Weniger kalte Kacheln.<br />

Holz im Badezimmer?<br />

Das geht: Ob nur dezent bei Accessoires<br />

eingesetzt oder gleich in der kompletten<br />

Einrichtung (Foto) vom Waschtisch bis<br />

zum Beistellmöbel: Holz als Basis-Material<br />

im Bad hat viele Vorteile. Es wirkt<br />

von Natur aus antibakteriell und antistatisch,<br />

außerdem altert es schön. Gerade<br />

Eiche gilt als Keimkiller, da sich im Kernholz,<br />

genau wie bei Kiefer, besonders viel<br />

Gerbsäure befindet, die die Bildung von<br />

Keimen hemmt. Gut für Feuchträume<br />

geeignet sind vor allem heimische Arten<br />

wie Eiche und Nussbaum. Buchenholz<br />

hingegen quillt bei zu viel Feuchtigkeit<br />

auf und ist daher nicht zu empfehlen.<br />

Da es bei guter Lüftung schnell wieder<br />

trocknet, ist Spritzwasser meist kein<br />

Problem für den Werkstoff. Selbst Echtholz-Parkett<br />

ist im Badezimmer möglich,<br />

solange man gute Qualität einsetzt<br />

und Holzarten wählt, die bei Nässe wenig<br />

schwinden oder quellen.<br />

Je nach Abnutzung der Flächen steht<br />

alle ein bis zwei Jahre eine Oberflächenbehandlung<br />

der Hölzer an. Geeignet<br />

sind Lasuren, Öle oder Wachse auf natürlicher<br />

Basis.<br />

Das fugenlose Bad<br />

Das hat nicht nur optische Vorteile,<br />

sondern vor allem hygienische. Wo keine<br />

Fuge, kann sich auch kein Dreck und<br />

Schimmel ansammeln und die Reinigung<br />

geht schneller. Fugenlos wirkt ein<br />

Bad automatisch minimalistisch und<br />

clean. Das mögen vor allem weibliche<br />

Hotelgäste.<br />

Ein Badezimmer ohne Fugen lässt<br />

den meist kleinen Raum größer wirken,<br />

da Wand- und Bodenflächen in ihrem<br />

Erscheinungsbild nicht optisch unterbrochen<br />

werden. Je weniger optische<br />

Ansatzpunkte <strong>das</strong> Auge auf Wand und<br />

Boden vorfindet, desto größer wirkt der<br />

Raum. Das Fehlen von kleinteiligen Fliesen<br />

und Fugen verleiht dem Bad folglich<br />

einen hochwertigeren und luxuriöseren<br />

Look.<br />

Allerdings ist der Planungsaufwand<br />

für fugenlose Badezimmer etwas größer.<br />

Wenn man dann noch, was zu empfehlen<br />

ist, siehe oben, natürliche Materialien<br />

einsetzt, wird es richtig kompliziert<br />

– aber immer noch handelbar. Die Kosten<br />

eines fugenlosen Badezimmers lassen<br />

sich - je nach Materialität - von denen<br />

eines klassisch gefliesten kaum unterscheiden.


6-7/20<strong>22</strong><br />

BAD & SANITÄR 97<br />

Übergang zur<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Das Interesse an Nachhaltigkeit und<br />

Kreislaufwirtschaft ist in der professionellen<br />

Gebäudereinigung spürbar gewachsen.<br />

Darüber freut sich die Professional-Sparte<br />

von Werner & Mertz nach<br />

ihrer diesjährigen Amsterdamer Branchenmesse<br />

Interclean. Mehrere hundert<br />

Unternehmen präsentierten in der niederländischen<br />

Hauptstadt vom 10. bis 13.<br />

Mai ihre neuesten Konzepte für die professionelle<br />

Reinigung. Am Interclean-<br />

Stand von Werner & Mertz Professional<br />

bekamen Besucher aus aller Welt umfassende<br />

Einblicke in die neuesten Produkte,<br />

Services und Digitaltools. Highlight<br />

des Stands war eine dreidimensionale<br />

Installation, mit der die doppelte Kreislaufführung<br />

von Reinigungsprodukten<br />

der Marke Green Care Professional<br />

veranschaulicht wurde. Bei den Reinigungsmitteln<br />

von Green Care kommen<br />

pflanzliche Rohstoffe zum Einsatz, die<br />

Foto: Renzo Gerritsen<br />

in der Natur abgebaut und in den biologischen<br />

Kreislauf zurückkehren können.<br />

Die Verpackungen bestehen aus recycelten<br />

Kunststoffen und werden recyclingfreundlich<br />

designt, so<strong>das</strong>s sie in einem<br />

geschlossenen technischen Kreislauf<br />

bleiben.<br />

www.wmprof.com<br />

Vielseitige Verwendung<br />

Herkömmliche Fliesen<br />

sind nicht alternativlos,<br />

<strong>das</strong> zeigt der Spezialist Isotherm.<br />

Denn biegsame und<br />

harte Großfliesenplatten<br />

vermeiden Fliesenfugen –<br />

außerdem spart man sich<br />

mit ihnen Pflegeaufwand<br />

und Putzarbeit. Über Holz,<br />

Mauerwerk, Gipskarton,<br />

Dämmstoffe und Beton<br />

sind die Platten zudem rascher<br />

verlegt. Über schadhafte<br />

Fliesen und über abplatzende<br />

Anstriche sind<br />

Isotherm Platten und gedämmte<br />

Paneele der sicherste,<br />

kratzfeste Wandbelag.<br />

Das Konzept ist auch<br />

für die Decke, Tore, Boxen und Konstruktionen<br />

geeignet: Stichworte sind<br />

hier lebensmittelrein, salz- und säurefest.<br />

Die Produkte von Isotherm sind in<br />

Foto: Isotherm<br />

vielen Farben erhältlich, sie sind dauerhaft,<br />

abwaschbar, wasserdicht hygienisch<br />

und rein.<br />

www.isotherm.at<br />

Sicherheit<br />

mit einem Klick<br />

Kliks Bag-in-Box – Kompakte<br />

Effizienz und integrierte<br />

Anwendersicherheit<br />

für Wäscheaufbereitung<br />

und Geschirrreinigung<br />

Kliks ist <strong>das</strong> erste professionelle<br />

Cradle-to-Cradle ® zertifizierte Sortiment<br />

für die maschinelle Geschirrreinigung<br />

und Wäscheaufbereitung. Es bietet dank<br />

seiner konzentrierten Rezepturen höchste<br />

Reinigungsleistung & Effizienz.<br />

Als geschlossenes System ermöglicht Kliks<br />

nicht nur eine sichere und einfache Anwendung,<br />

sondern auch einen hygienischen Umgang.<br />

www.green-care-professional.com<br />

Cradle to Cradle Certified ® ist ein eingetragendes Markenzeichen<br />

des Cradle to Cradle Products Innovation Institute.<br />

A circular future


Die Karten werden<br />

neu gemischt<br />

Foto: Pixabay


6-7/20<strong>22</strong><br />

BARGELDLOS ZAHLEN 99<br />

Die Österreicher waren dem bargeldlosen Bezahlen gegenüber schon immer aufgeschlossen,<br />

die Pandemie hat in dieser Richtung allerdings noch mal für einen Schub gesorgt.<br />

<br />

Von Clemens Kriegelstein<br />

Wie die österreichische Bevölkerung<br />

zum Thema „Bezahlen<br />

ohne Bargeld“ im Allgemeinen<br />

steht und zur neuen<br />

Debitcard hat Mastercard vor wenigen<br />

Wochen gemeinsam mit dem renommierten<br />

Gallup-Institut in einer großen<br />

Studie erhoben.<br />

Die Bankomatkarte ist in Österreich<br />

demnach noch immer die beliebteste<br />

Option, wenn es um bargeldlose<br />

Zahlungen geht: Wie im Vorjahr liegen<br />

ihre Bekanntheit bei 99 Prozent und<br />

ihre Nutzung bei 96 Prozent. Auch <strong>das</strong><br />

kontaktlose Bezahlen mit der Bankomatkarte<br />

über NFC-Technologie ist 94<br />

Prozent geläufig, 65 Prozent geben an,<br />

bereits kontaktlos zu bezahlen. Neuere<br />

bargeldlose Bezahltechnologien wie<br />

Mobile Payment über beispielsweise<br />

Apple Pay (63 Prozent) oder Wearables<br />

(32 Prozent) sind zwar großen Teilen der<br />

Bevölkerung bekannt, bei der Nutzung<br />

der praktischen Begleiter (18 % bzw. 4<br />

%) zeigt sich aber noch Luft nach oben.<br />

Debitcard im Kommen<br />

Seit Einführung der Debit Mastercard ab<br />

Frühjahr 2019 steigen auch Besitz und<br />

Bekanntheit der neuen Bankomatkarte<br />

in Österreich merklich an. 88 Prozent<br />

der Österreicher geben an, diese bereits<br />

zu kennen, 57 Prozent haben eine solche<br />

laut Umfrage bereits im Börserl und in<br />

Nutzung. Dass auch mit der Debit Mastercard<br />

mobil mit dem Smartphone bezahlt<br />

werden kann, ist inzwischen rund<br />

der Hälfte der heimischen Verbraucher<br />

bekannt (51 %). Fast ein Fünftel der Österreicher<br />

(18 %) nutzt die digitalisierte<br />

Debit Mastercard bereits, weitere 16<br />

Prozent möchten dies bald tun.<br />

Die Debit Mastercard hat sich in<br />

Österreich demnach gut etabliert. Laut<br />

Studie sind die Funktionen der neuen<br />

Generation der Bankomatkarte heimischen<br />

Nutzern durchwegs bekannt: 93<br />

Prozent wissen über die Möglichkeit<br />

des kontaktlosen Bezahlens über NFC-<br />

Technologie Bescheid, 91 Prozent über<br />

die Behebungs-Funktion am Bankomaten,<br />

87 Prozent ist bewusst, <strong>das</strong>s die Debit<br />

Mastercard auch unkompliziert im<br />

E-Commerce verwendet werden kann,<br />

55 Prozent kennen den Vorteil der weltweiten<br />

Akzeptanz.<br />

„Wir freuen uns über die erfolgreiche<br />

und schnelle Einführung der Debit Mastercard<br />

in Österreich. Sie kombiniert in<br />

vielerlei Hinsicht die Funktionen der<br />

Bankomatkarte mit denen einer klassischen<br />

Kreditkarte und kann somit unkompliziert<br />

im E-Commerce wie auch<br />

auf Reisen zum Einsatz kommen“, erklärt<br />

Christian Rau, Country Manager<br />

bei Mastercard Austria.<br />

Kartenspiele für Jedermann<br />

Im Gastrobereich gilt: Wer schneller bezahlt, hat mehr Zeit<br />

zum Genießen. Bargeldloses Bezahlen bietet Ihren Gästen<br />

dazu sichere, schnelle und einfache Lösungen, mittlerweile<br />

weit über die klassische Kartenzahlung hinaus.<br />

Kontaktlos zahlen können Sie überall, wo Sie <strong>das</strong> Mastercard-Logo<br />

oder eines der anderen Zahlungsanbieter sehen.<br />

Unter 50 Euro sogar ganz ohne PIN-Eingabe.<br />

Und mit den folgenden Services müssen Sie Ihre Geldbörse<br />

gar nicht erst hervorholen, sondern zahlen schnell, einfach<br />

und sicher mit Ihrer auf dem Smartphone oder Wearable<br />

hinterlegten Karte:<br />

› Apple Pay für iPhone und Apple Watch<br />

› Google Pay für Smartphone und Smartwatch<br />

› Garmin Pay, Swatch Pay, LAKS Pay für Ihre Wearables<br />

info<br />

Mit der modernen Bankomatkarte, der Debit Mastercard,<br />

können Sie nicht nur kontaklos im Restaurant, sondern<br />

auch beim Lieferdienst online bezahlen.<br />

Mehr Infos finden Sie hier: mastercard.at/de-at/<br />

mastercard-fuer-karteninhaberinnen/<br />

privatkunden/innovatives-bezahlen.html<br />

Foto: Shutterstock


100 BARGELDLOS ZAHLEN<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Zukunftsservice<br />

Selbstbedienung<br />

Bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten<br />

reichen schon lange<br />

über <strong>das</strong> Kartenterminal an der<br />

Supermarktkasse hinaus. Vor allem<br />

im Bereich der Selbstbedienung<br />

sind digitale Lösungen <strong>das</strong><br />

Salz in der Suppe und verhelfen<br />

zu mehr Flexibilität und Unabhängigkeit.<br />

Die Self Service Lösungen der<br />

Redl GmbH erfreuen Gäste wie<br />

Gastronomen. Kunden können<br />

Bier und Wein, aber auch Softdrinks<br />

oder Kaffee selbst zapfen.<br />

Die Freigabe erfolgt dabei über<br />

eine RFID-Karte oder einen QR-<br />

Code. Dadurch entfallen Wartezeiten,<br />

die Umsätze steigen und<br />

<strong>das</strong> Personal hat die Hände für<br />

andere Aufgaben frei. Die Geräte<br />

sind einfach zu bedienen und individuell<br />

an jedes Innenraumdesign<br />

anpassbar. Gezapfte Getränkemengen<br />

werden exakt erfasst<br />

und entweder im prepay oder billpay<br />

Modus abgerechnet - Statistiken<br />

für <strong>das</strong> Controlling inbegriffen.<br />

www.redl.net<br />

Foto: 2018 Ryan Forbes<br />

Zahlen per Link<br />

Mit dem Nets Paylink<br />

gibt es eine Lösung<br />

für die Gastronomie,<br />

Zahlungen einfach<br />

und sicher bei Liefer-Bestellungen<br />

abzuwickeln –<br />

und <strong>das</strong> auch ganz ohne<br />

Online-Shop. Mit dieser<br />

modernen Technik können<br />

Gastronomen schon<br />

bei Bestellungseingang<br />

per WhatsApp, E-Mail<br />

oder auf Social Media einen<br />

Zahlungslink verschicken.<br />

Der Besteller klickt und wird auf<br />

eine Zahlungsseite geleitet, wie man sie<br />

vom Check-out in Webshops kennt, der<br />

Gast wählt aus den angebotenen Zahlungsmethoden<br />

aus und bezahlt. Optisch<br />

sieht die Seite aus, wie es zum Restaurant<br />

passt – Logo und Farben lassen<br />

sich beliebig anpassen, inklusive Logo<br />

und Co. Für den Kunden ist dieser Prozess<br />

bequem, denn er spart sich die Bargeldsuche<br />

und der Gastronom braucht<br />

keine Hardware und bekommt sein Geld<br />

vor allem schon per Vorkasse.<br />

www.concardis.com<br />

Simpel bargeldlos zahlen<br />

Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist<br />

mittlerweile auf dem Markt etabliert,<br />

insbesondere in Großstädten und touristischen<br />

Regionen können Gastronomiebetriebe<br />

von den Vorzügen des bargeldlosen<br />

Zahlens profitieren. Arbeitet<br />

ein Restaurant mit einem Kassensystem<br />

wie gastronovi, können bargeldlose Bezahlmöglichkeiten<br />

mit einem NFC-fähigen<br />

Terminal und ohne teure Zusatzhardware<br />

angeboten werden. Dadurch<br />

können neben herkömmlichen Kartenzahlungen<br />

auch kontaktlose Bezahlungen<br />

mit dem Smartphone und Online-Zahlungen<br />

reibungslos abgewickelt<br />

werden. Bei der Abrechnung am Platz<br />

überreicht der Mitarbeitende einen individuellen<br />

Bezahlcode, den der Gast<br />

anschließend mit dem eigenen Smartphone<br />

scannen und die Rechnung online<br />

bezahlen kann. Dabei kann er aus<br />

den unterschiedlichsten Zahlungsmethoden<br />

wählen, von Mastercard über<br />

PayPal bis hin zum Zahlungsanbieter<br />

Alipay.<br />

www.gastronovi.com<br />

Foto: gastronovi Foto: Concardis


6-7/20<strong>22</strong><br />

ADVERTORIAL 101<br />

Bequemere Zahlung für Ihre Gäste.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Vorteile á la Card<br />

Bargeldloses Bezahlen erfreut sich steigender Beliebtheit und liegt voll im Trend – in<br />

Österreich und weltweit.<br />

Auch immer mehr heimische Gastronomen<br />

setzen aus vielen guten<br />

Gründen erfolgreich auf moderne<br />

Kartenzahlung.<br />

Gastronomischer Erfolg in Zahlen<br />

In vielen Ländern wird bereits fast ausschließlich<br />

bargeldlos bezahlt. Ebenso<br />

in der Gastronomie, denn <strong>das</strong> Bezahlen<br />

mit Karte oder Mobile Payment ist<br />

nicht nur sicher, sondern auch schnell<br />

und einfach.<br />

Profitieren auch Sie als Gastwirt<br />

oder Restaurantbesitzer von bargeldloser<br />

Zahlung in Form zufriedener Kundschaft<br />

und höherer Umsätze.<br />

Bargeldlose Zahlung bietet viele<br />

Vorteile, unter anderem mehr Flexibilität,<br />

Spontanität, Komfort, Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit. Eigenschaften, die<br />

Ihre Gäste schätzen werden und die Ihrem<br />

Gastronomiebetrieb einen großen<br />

Schritt Richtung Zukunft ermöglichen.<br />

1. Weniger Bargeld, mehr Umsatz:<br />

Die Erfahrung zeigt, <strong>das</strong>s die Möglichkeit<br />

zur bargeldlosen Zahlung viele Gäste<br />

auch in der Gastronomie zu vermehrter<br />

Konsumation motiviert.<br />

2. Im Handumdrehen zu zufriedener<br />

Kundschaft: Mit der Akzeptanz<br />

von Bankomat- und Kreditkarten<br />

bieten Sie Ihren Gästen eine schnelle,<br />

sichere und bequeme Zahlungsmöglichkeit.<br />

So wird Ihr Gastro-Betrieb auch als<br />

moderner und kundenorientierter wahrgenommen.<br />

3. Soviel ist sicher: Bargeld- und<br />

kontaktlose Zahlung bieten höchste<br />

Sicherheit, da Risiken wie Diebstahl<br />

oder Unterschlagung dank moderner<br />

Verschlüsselung minimiert werden.<br />

4. Kostentransparenz dank Karte:<br />

Im Gegensatz zur Bargeldzahlung ist<br />

die Kartenzahlung jederzeit beiderseits<br />

nachvollziehbar – vom Gast und vom<br />

Gastronomiebetrieb. Fehler wie versehentliches<br />

Verzählen, falsches Herausgeben<br />

oder Mehrfachabrechnungen fallen<br />

weg.<br />

5. Quicker than cash: Bargeldloses<br />

Zahlen heißt für Ihre Gäste: Kein Bargeldkramen<br />

mehr. Dem Servicepersonal<br />

bleibt dank rascher Abwicklung mehr<br />

Zeit für weitere Gäste, da lästiges Herausgeben<br />

oder Geldzählen genauso passé<br />

sind wie die Abrechnung am Tagesende.<br />

Auch zeigt sich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Trinkgeld<br />

bei Kartenzahlung großzügiger ausfällt.<br />

6. Die Zukunft des Zahlens:<br />

Besonders für ausländische Touristen<br />

ist Kartenzahlung Standard, den sie voraussetzen.<br />

Möchten Sie als modernes,<br />

fortschrittliches Unternehmen gelten,<br />

sollten Sie Ihren Gästen dieses bequeme<br />

Service bieten. Eines liegt klar auf<br />

der Hand: Bargeldloses Bezahlen mit<br />

Mastercard Bankomat- und Kreditkarten<br />

rechnet sich für Sie und Ihre Gäste.<br />

Haben wir Ihnen Kartenzahlung<br />

schmackhaft machen können?<br />

Kontaktieren Sie bei Interesse eine<br />

der österreichischen Händlerbanken<br />

(Acquirer) für den Abschluss eines<br />

Kartenakzeptanzvertrages. Ihr<br />

Ansprechpartner steht Ihnen gerne für<br />

Fragen und Antworten zur Verfügung.<br />

Die Kontaktdaten<br />

aller österreichischen<br />

Acquirer sowie weitere<br />

Informationen finden<br />

Sie hier:


102 TISCHKULTUR<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

GREEN<br />

FUTURE<br />

Nachhaltig eingedeckt<br />

Gerade in den Bereichen Ambiente und Tischkultur gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />

den Betrieb etwas nachhaltiger zu gestalten.<br />

Von Katrin Schedler<br />

Foto: stux<br />

Der Teller als Spiegel der Gesellschaft<br />

zeigt auf der einen Seite<br />

was wir zu uns nehmen und auf<br />

der anderen Seite wie wir Nahrung<br />

zu uns nehmen. Die zunehmende<br />

Hektik im Alltag und steigende Mobilität<br />

etwa äußern sich nicht zuletzt<br />

in Form von wachsenden Take-away-<br />

Angeboten. Dem gegenüber steht der<br />

Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, die<br />

nicht beim Essen aufhören sollte. Denn<br />

während Essen mittlerweile vielerorts<br />

durchaus nachhaltig hergestellt wird, ist<br />

die dazugehörige Esskultur (Verpackung<br />

bzw. Besteck etc.) dann nicht mehr so<br />

nachhaltig. Aufwändig verpackte Salate<br />

und Co., der zuckerfreie Tee in Einwegflaschen<br />

abgefüllt und der Stapel Papierservietten<br />

dazu – <strong>das</strong> alles trägt eher<br />

nicht zu einer nachhaltigen Esskultur<br />

bei. Wer sich für Essen to-go oder auch<br />

den Lieferdienst entscheidet, der bekommt<br />

oft eine Unmenge an Müll „gratis“<br />

dazu. Die gesamte Tableware-Ausstattung<br />

landet nach nur einem Essen<br />

im Abfalleimer. Dieser verschwenderische<br />

Umgang mit Ressourcen und <strong>das</strong><br />

Ausblenden der Auswirkungen auf die<br />

Umwelt war einst dem Hochadel vorbehalten,<br />

heutzutage sind die meisten<br />

westlichen Gesellschaften Konsumund<br />

Wegwerfkulturen. Doch auch hier<br />

ist ein Wandel zu beobachten und der<br />

Umgang mit Abfall prägt sehr wohl die<br />

heutige Tischkultur. Durch <strong>das</strong> Sichtbarmachen<br />

der produzierten Müllberge<br />

wird die Wahrnehmung geschärft, ganz<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit. So wirken<br />

dann auch Wegwerfteller aus Presspappe<br />

nicht mehr zeitgemäß und sind so<br />

gar nicht trendig. Besonders (aber nicht<br />

nur) die junge Generation bestärkt den<br />

Wandel hin zu einer nachhaltigen Lebens-<br />

bzw. Esskultur, dementsprechend<br />

sind auch Gastronomen mit nachhaltigen<br />

(Tisch-)Konzepten gefragt. Auf die<br />

Umwelt achten und dabei den Genussmoment<br />

nicht zu kurz kommen lassen<br />

– <strong>das</strong> ist angesagt. Immer mehr Menschen<br />

achten nicht nur darauf was sie<br />

täglich zu sich nehmen, sondern auch<br />

auf darauf wie sie konsumieren. Gerade<br />

beim Außer-Haus-Essen möchte man<br />

sich Zeit nehmen und bewusst in Ruhe<br />

essen und trinken. Die Zeiten, in denen<br />

aufpoliertes Silber und üppige Dekorationen<br />

den Tisch zierten scheinen<br />

vorbei zu sein und auch die Nachfrage<br />

nach Billigware, bei der ausschließlich<br />

die Funktionalität im Vordergrund<br />

steht und Herkunft sowie Entstehung<br />

keine Rolle spielen, wird weniger. Selbstverständlich<br />

kann hier nicht für jeden


6-7/20<strong>22</strong><br />

TISCHKULTUR 103<br />

Betrieb gesprochen werden, dennoch<br />

geht der Trend hierzulande in Richtung<br />

Nachhaltigkeit und Regionalität.<br />

Aus Papier oder Stoff<br />

Nehmen wir mal die Serviette her. Natürlich,<br />

Servietten dürfen auf keinem<br />

Tisch fehlen, doch sieht man sich mal<br />

die Berge an gebrauchten (und auch<br />

nicht gebrauchten) Papierservietten an,<br />

die im Müll landen, stellt sich die Frage:<br />

Muss <strong>das</strong> wirklich sein? Viele Gäste<br />

greifen gerne auf Einwegservietten zurück<br />

und bedienen sich nach Herzenslust<br />

am Serviettenspender. Dass dabei<br />

nicht jede Serviette genutzt wird und<br />

einfach am Tisch oder Teller (im Prinzip<br />

noch sauber) zurückgelassen wird,<br />

hat wohl jeder Gastronom des Öfteren<br />

schon erlebt. Dabei werden nicht nur<br />

Ressourcen verschwendet, sondern es<br />

wird auch unnötig Müll produziert, außerdem<br />

entstehen Kosten, die nicht<br />

sein müssen. Kurz gesagt: Die meisten<br />

Papierservietten sind weder umweltfreundlich<br />

noch nachhaltig, aber dafür<br />

praktisch. Es gibt sie in großer Zahl und<br />

mit einer breiten Auswahl an Motiven<br />

abgepackt zu kaufen und <strong>das</strong> Entsorgen<br />

nach dem Abservieren geht schnell. Alternativen<br />

zu den herkömmlichen Einwegservietten<br />

können umweltfreundliche<br />

Varianten sein. Beispielsweise<br />

Servietten aus Recyclingpapier und<br />

Bambus – <strong>das</strong> schont die Baumbestände,<br />

außerdem wird bei der Herstellung<br />

weniger Energie und Wasser verbraucht<br />

und die Servietten sind biologisch abbaubar.<br />

Es gibt sie als Cocktailserviette,<br />

klassische Papierserviette oder Besteckserviette,<br />

auch mit dem eignen<br />

Logo können diese Servietten bedruckt<br />

werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Tischkultur<br />

etwas nachhaltiger zu gestalten,<br />

ist die Verwendung von Stoffservietten.<br />

Die Ökobilanz kann sich sehen lassen,<br />

denn Servietten aus Stoff können mehrfach<br />

verwendet werden, wodurch weniger<br />

Müll entsteht. Am besten werden sie<br />

mit energiesparenden Waschmaschinen<br />

und entsprechenden Waschmitteln gewaschen.<br />

Stoffservietten gibt es sogar<br />

aus 100 % Bio-Baumwolle aus kontrolliert<br />

biologischem Anbau und frei von<br />

Plastik. Die umweltfreundlichen Modelle<br />

lassen sich genauso gut zu kunstvollen<br />

Formen falten und sind ein Hingucker<br />

auf dem Tisch. Eine entsprechend<br />

gute Verarbeitung sorgt dafür, <strong>das</strong>s die<br />

Servietten auch nacht etlichen Waschgängen<br />

gut aussehen und sich gut anfühlen.<br />

Es gibt sie in verschiedenen Größen<br />

und Farben.<br />

Nachhaltiges Porzellanservice<br />

Auch bei Tellern, Gläsern, Menagen<br />

und Co. gibt es nachhaltige Konzepte.<br />

In der Manufaktur „feinedinge“ von<br />

Sandra Haischberger beispielsweise<br />

entsteht Tableware in reiner Handarbeit.<br />

Ganz nach dem Motto „Nachhaltige<br />

Produkte – handmade in Vienna“ ist<br />

die Geschirrserie RAW ein echtes Highlight.<br />

Überschüssige Porzellangießmasse<br />

wird nicht weggeschmissen, sondern<br />

recycelt. So entsteht ein neues Porzellanservice<br />

mit dem Namen RAW. Alle<br />

Stücke dieser nachhaltigen Serie sind<br />

innen transparent glasiert und an den<br />

Außenseiten unglasiert, geschliffen und<br />

absolut spülmaschinenfest. Jede Charge<br />

ist einmalig, denn bei der Wiederaufbereitung<br />

der Porzellanmasse entstehen<br />

laufend neue, nicht vorhersehbare Farben.<br />

In noch weichem Zustand werden<br />

die Produkte mit einer Vignette gestempelt.<br />

Auf diese Weise werden der Entstehungsmonat<br />

und <strong>das</strong> -jahr markiert.<br />

Absolute Unikate, die alltagstauglich,<br />

modern, handgefertigt und den Recyclinggedanken<br />

in den Alltag holen. (www.<br />

feinedinge.at)<br />

Umweltfreundliche Lösungen<br />

Das Ziel von Halek ist es, aktiv an einer<br />

Neuausrichtung mitzuarbeiten und<br />

den Trend bewusst in Richtung Nachhaltigkeit<br />

zu lenken. Bereits seit einigen<br />

Jahren bietet der Gastro-Großhandel optimal<br />

verwendbare Produkte für alle Bereiche<br />

an, die durch einfaches Handling,<br />

Temperaturbeständigkeit, Optik und<br />

umweltfreundliche Werkstoffe schon<br />

unzählige Kunden begeistern konnten.<br />

Um die Auswahl der passenden Verpackungen<br />

und Rohstoffe für anspruchsvolle<br />

Kunden zu vereinfachen hat sich<br />

<strong>das</strong> zukunftsorientierte Unternehmen<br />

etwas einfallen lassen – nämlich eine<br />

hausinterne Zertifizierung. Das ECO<br />

STAR by Halek Label kennzeichnet Produkte,<br />

die durch Umweltfreundlichkeit<br />

und Preis-Leistungsverhältnis überzeugen.<br />

Alle Produkte aus Karton, Bio-Karton,<br />

Zuckerrohr oder Palmblatt werden<br />

so übersichtlich gekennzeichnet. Die<br />

Kennzeichnung garantiert darüber hinaus,<br />

<strong>das</strong>s diese Artikel als Altpapier, Kompost<br />

oder auch über Restmüllsammlung<br />

bequem und sorgenfrei entsorgt werden<br />

können.<br />

www.halek.at<br />

Fotos: Halek


104 TISCHKULTUR<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Tipp aus der Praxis<br />

Arbeiten, wo andere Urlaub<br />

machen<br />

Im Weißen Rössl am Wolfgangsee, da war die Gastro-Welt<br />

unter Oberkellner Leopold, gespielt von<br />

Peter Alexander, noch in Ordnung. Das zwischenzeitliche<br />

Chaos, die Intrigen, die hochrangigen Gäste,<br />

<strong>das</strong> anschließende Happy End - der Oberkellner<br />

hatte alles im Griff und war damals eine angesehene<br />

Persönlichkeit.<br />

Anders heute… Am Arbeitsmarkt ist seit Jahren<br />

der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie<br />

ein großes Thema. Aber jede Saison zeigt<br />

es uns aufs Neue: Jammern hilft nicht weiter. Ich<br />

sehe es als unsere zentrale und wichtige Aufgabe,<br />

ein Umdenken einzuleiten. Denn sind wir uns ehrlich:<br />

Wer im Tourismus arbeitet, der arbeitet dort,<br />

wo andere Urlaub machen - also eigentlich an den<br />

schönsten Plätzen der Welt. Wir müssen daher die<br />

Berufe in der Tourismus- und Hospitality-Branche<br />

wieder attraktiver und wertiger gestalten. Nur so<br />

kommen wir nachhaltig an gutes Personal.<br />

Dazu gehört für mich auch die Wertigkeit einer<br />

schönen Tafelkultur zu vermitteln. Ein Tisch mit<br />

schönem Porzellan, klingenden Gläsern und glänzendem<br />

Besteck gibt ein völlig anderes Lebensgefühl.<br />

Dieses Lebensgefühl zu spüren und <strong>das</strong> Begehren<br />

danach zu wecken, ist für mich ein wichtiger<br />

Bestandteil, <strong>das</strong>s weiterhin auch zukünftige ExpertInnen<br />

in der Tourismus- und Hospitality-Branche<br />

Sinn und Leidenschaft in ihrer Tätigkeit sehen und<br />

wir damit Österreichs weltweit bekannte Gastfreundschaft<br />

weiterhin auf ein hohes Niveau stellen<br />

können.<br />

Euer Helmut Hutterer<br />

Geschäftsführer Firma Helmut Hutterer<br />

www.helmuthutterer.at<br />

Foto: Helmut Hutterer<br />

Kunstvolle Dekore<br />

Die Porzellanfabriken<br />

Christian<br />

Seltmann präsentiert<br />

die Serie „LI-<br />

BERTY“. In der großen<br />

Müslischale<br />

lassen sich Smoothie<br />

Bowls, Porridge oder<br />

auch Müslis anrichten.<br />

Beim Aufbrühen<br />

von Kaffee spielt nicht nur die Wahl der richtigen Bohne oder<br />

die Art der Zubereitung eine wichtige Rolle. Die Tasse, aus<br />

der <strong>das</strong> Lieblingsgetränk getrunken wird, nimmt einen ebenso<br />

wichtigen Stellenwert ein. Daher bietet <strong>das</strong> Sortiment von<br />

„LIBERTY“ für alle Liebhaber die passende Tasse. Die Formensprache<br />

der Serie ist weich, ergonomisch und fließend. Der<br />

Dekor „Krakelee“ ist leicht reliefartig ausgearbeitet und erinnert<br />

an alte Ölgemälde. Der Dekor „Bronze“ hingegen wartet<br />

mit Metall-Effekt auf – in seidenmatt. Die beiden Linien lassen<br />

sich auch harmonisch miteinander kombinieren.<br />

www.seltmann.com<br />

Servietten im<br />

Sommerdesign<br />

Die hochwertigen<br />

Servietten<br />

der Royal Collection<br />

Serie „Lines“<br />

lassen ein Gefühl<br />

von sommerlicher<br />

Leichtigkeit<br />

in die Restaurants<br />

und auf die<br />

Seeterrassen der<br />

Gastronomie einziehen. Die Premium-Servietten im maritimen<br />

Look sind in verschiedenen Trendfarben in Österreich erhältlich<br />

und können durch farblich abgestimmte Tischläufer<br />

und Kerzen ergänzt und in Szene gesetzt werden. Die Servietten<br />

der ROYAL Collection von PAPSTAR zeichnen sich durch<br />

eine gute Faltbarkeit aus, sind extrem formstabil und weich<br />

im Hautkontakt. Entwickelt und hergestellt wird <strong>das</strong> gesamte<br />

ROYAL-Sortiment im Umwelt-zertifizierten Produktionsbetrieb<br />

am PAPSTAR-Standort in Spittal an der Drau. Sichtbare<br />

Zeichen der umweltschonenden Produktion und des verantwortungsvollen<br />

Einsatzes nachwachsender Rohstoffe in<br />

der Herstellung und bei den Verpackungen sind geprüfte Umweltstandards<br />

wie <strong>das</strong> „Nordic Ecolabel Svanen“, <strong>das</strong> „FSC-<br />

Label“ und der „Keimling“ als Hinweis der Kompostierbarkeit.<br />

www.papstar.com<br />

Foto: Seltmann<br />

Foto: Papstar


6-7/20<strong>22</strong><br />

TISCHKULTUR 105<br />

Akzente auf dem Tisch<br />

Wenn es um Premium Tischkultur<br />

geht, ist Helmut Hutterer als Generalimporteur<br />

des deutschen Qualitätsherstellers<br />

und Weltmarktführers Bauscher<br />

Hotelporzellan österreichweit<br />

gefragt. Das Dekor „Pearls“ der Kollektion<br />

„Purity“ aus Noble China setzt Akzente<br />

auf jeden Tisch. Die zarte Perlenstruktur<br />

auf den vollen Flächen der Teller und<br />

Platten sorgt für ein haptisches, edles Relief.<br />

Die elegante Kollektion „Purity“ wird<br />

in der Dekorlinie „Reflections“ mit einem<br />

grafischen, facettenschliffartigen Relief<br />

auf der Fahne versehen. Es entsteht ein<br />

spannendes Licht-und Schattenspiel:<br />

<strong>das</strong> Relief reflektiert bei jedem Drehen<br />

<strong>das</strong> Licht anders und funkelt dabei wie<br />

ein Diamant. Die neuen warmen Farben<br />

und die natürliche Steinstruktur der<br />

Kollektion „Sandstone“ erinnern an die<br />

Aromen exotischer Gewürze und ferne<br />

Länder. Die typische Steinoptik der Teller<br />

und Platten entsteht dabei durch die<br />

seidenmatten Flächen mit leicht schimmernden<br />

Strukturen.<br />

www.helmuthutterer.at<br />

Besonderes Lampenkonzept<br />

Lichter schaffen eine gemütliche Atmosphäre<br />

und setzen Akzente, wenn es<br />

darum geht, ein besonders Flair in Räumen<br />

zu schaffen. Ein besonderes Highlight<br />

im Bereich Accessoires hat dieses<br />

Jahr Sompex auf den Markt gebracht,<br />

nämlich die LED-Lampe „TOP“. Sie verwandelt<br />

beinahe jede Flasche in einen<br />

kreativen Lampenständer, wobei es<br />

durch den lebensmittelechten Silikon-<br />

Stopfen egal ist, ob es sich um eine volle<br />

oder leere Flasche handelt. „TOP“ ist<br />

regenfest und kann dadurch sowohl im<br />

Innen- als auch im Außenbereich genutzt<br />

werden. Durch die Dimmfähigkeit<br />

lässt sich die Lampe jederzeit ganz nach<br />

Ambiente und Stimmung anpassen. So<br />

lässt sich im Handumdrehen eine stylische<br />

Beleuchtung mit einzigartigem<br />

Look zaubern, welche Gäste zum längeren<br />

Verweilen einlädt.<br />

www.rechberger.at<br />

Foto: Rechberger Foto: BHS Tabletop<br />

Foto: BHS Tabletop<br />

Trendfarbe<br />

Lavender<br />

Die Porzellankollektion Vibes von<br />

Schönwald lädt auf eine Zeitreise<br />

ein. Es handelt sich bei dem Dekorkonzept<br />

um eine neue Art der<br />

Hommage an <strong>das</strong> Stäbchenrelief,<br />

mit seiner Reminiszenz an die 60er<br />

Jahre, bei der die Motive den Retro-Trend<br />

aufgreifen und die Farben<br />

Lavender, Moss und Rain in natürlicher<br />

Harmonie mit dem cremefarbenen<br />

Noble China Scherben<br />

auftreten. Im Ergebnis bringt <strong>das</strong><br />

Dekorkonzept eine wohltuende<br />

Frische auf die Tafel. Speziell die<br />

Farbe Lavender ist in der virtuellen<br />

Welt beliebt: Very Peri, die Pantone<br />

Farbe 20<strong>22</strong>, gibt ihr bereits starke<br />

online Präsenz. Stabilität und Gelassenheit<br />

wird mit dem Farbton<br />

assoziiert, der wie viele Violett-<br />

Töne Optimismus transportiert.<br />

Dem internationalen Trendforschungsunternehmen<br />

WGSN<br />

und dem Farbspezialisten Coloro<br />

zufolge wird sich dieser Farbtrend<br />

zukünftig auch in der realen<br />

Welt etablieren. Zu erwarten<br />

ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> ähnliche, noch etwas<br />

hellere „Digital Lavender“ in 2023<br />

kommt. Wer heute in Lavender investiert,<br />

hat somit schon die angesagten<br />

Farben des Jahres 2023 auf<br />

dem Tisch versammelt.<br />

www.bhs-tabletop.com


Hotel<br />

Seite 106 bis Seite 127<br />

Tourismus &<br />

Hotellerie<br />

Sommer in Österreich<br />

Auch wenn die Pandemie <strong>das</strong> Reisen nicht mehr<br />

einschränkt, hat Österreich als Tourismusland<br />

immer noch mit der Inflation und der Konkurrenz<br />

anderer Länder zu kämpfen. Womit man hierzulande<br />

punkten kann und wieso die Prognosen<br />

gut aussehen, erfahren Sie im Folgenden. <br />

Seite 108<br />

Hotelrestaurants<br />

Hotelrestaurants können sich meist allein von<br />

Hotelgästen nicht über Wasser halten. Jedoch<br />

„trauen“ sich Einheimische oft nicht in die Räume.<br />

Unterschiedliche Konzepte verweisen auf<br />

eine Vielzahl an Möglichkeiten, dem entgegenzuhalten.<br />

Seite 116


6-7/20<strong>22</strong><br />

AKTUELLES 107<br />

Konstruktive Zusammenarbeit<br />

Susanne Kraus-Winkler, die neue Staatssekretärin für Tourismus, gibt <strong>GASTRO</strong> einen kleinen<br />

Einblick, wie sie ihre Agenden künftig umsetzen möchte.<br />

Frau Kraus-Winkler, wie möchten Sie<br />

Ihre neue Position anlegen und was sehen<br />

Sie als die dringlichste Aufgabe in<br />

diesem Bereich?<br />

Ich werde intensiv meine langjährige Erfahrung<br />

und mein touristisches Knowhow<br />

auf allen Ebenen einbringen und mit<br />

meinem ganzen Herzblut für den Tourismusstandort<br />

Österreich immer wieder<br />

Lösungen für die Herausforderungen<br />

der Branche initiieren. Im Staatssekretariat<br />

wollen wir neben den brennendsten<br />

Tagesthemen vor allem auch strategische<br />

Prozesse als Basis für politische<br />

und branchennotwendige Entwicklungen<br />

starten und koordinieren.<br />

Was ist <strong>das</strong> wesentlichste Element für<br />

einen erfolgreichen Tourismus-Sommer<br />

in Österreich?<br />

Nach 2 Jahren Pandemie mit noch nie<br />

dagewesenen Betriebsschließungen<br />

ist dieser Sommer jetzt eine besonders<br />

große Herausforderung, denn neben<br />

dem Mitarbeitermangel, kamen noch<br />

die Teuerungswelle und <strong>das</strong> Thema der<br />

Energieunsicherheit dazu. Es braucht unternehmerseits<br />

viel mehr an Flexibilität,<br />

um diesen Strukturwandel bewältigen zu<br />

können, ohne <strong>das</strong>s die Angebotsqualität<br />

leidet, damit Österreich als Tourismusland<br />

weiterhin wettbewerbsfähig bleibt.<br />

Also Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit<br />

bleiben auch bei veränderten Angebotsstrukturen<br />

immer <strong>das</strong> A und O der Servicequalität.<br />

Was wünschen Sie sich von der Politik<br />

für den Tourismus?<br />

Von der Politik wünsche ich mir eine<br />

konstruktive und verantwortungsbewusste<br />

Zusammenarbeit von allen Vertretern<br />

jeglicher Couleur, denn nur gemeinsam<br />

wird es uns gelingen, dem für<br />

Österreich so wichtigen Tourismus wieder<br />

zu bekannter Stärke zu verhelfen.<br />

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler<br />

will neben den Tagesthemen auch<br />

strategische Prozesse als Basis für<br />

politische und branchennotwendige<br />

Entwicklungen starten.<br />

Foto: Nadine Studeny<br />

An welchen Stellschrauben muss langfristig<br />

gedreht werden, um einen verträglichen<br />

Tourismus zwischen Gast<br />

und lokaler Bevölkerung zu gewährleisten?<br />

Nachhaltigkeit spielt selbstverständlich<br />

auch im Tourismus eine große Rolle. Um<br />

langfristig erfolgreich zu sein, gilt es eine<br />

Balance zwischen den Bedürfnissen des<br />

Gastes und den Anliegen der lokalen Bevölkerung<br />

zu finden. Tourismus bringt<br />

den Menschen in den Regionen Einkommen<br />

und muss gleichzeitig ermöglichen,<br />

<strong>das</strong>s die regionale Lebensqualität erhalten<br />

bleibt bzw. gestärkt werden kann.<br />

Sehen Sie einen Vorteil darin, <strong>das</strong>s<br />

der touristische Bereich nun im Wirtschaftsministerium<br />

angesiedelt ist?<br />

Dass zukünftig ein gemeinsames Ministerium<br />

die Kompetenzen für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus abdecken wird, ist<br />

ein richtiger Schritt und notwendig, um<br />

die zahlreichen Herausforderungen auf<br />

dem Arbeitsmarkt zu bewältigen.<br />

DER SLOW FOOD KÄRNTEN GUIDE 20<strong>22</strong><br />

Eine kulinrische Reise durch Kärnten<br />

Konsequent setzt Kärnten auf die gelebte Partnerschaft von<br />

Lebensmittelproduzenten und Köchen für eine nachhaltige<br />

Ernährungs- und Esskultur. Der neue Slow Food Kärnten<br />

Guide 20<strong>22</strong> sorgt für eine kulinarische Ent deckungsreise und<br />

präsentiert Restaurants, Alm hütten und Buschenschenken,<br />

­Hofläden,­Märkte­und­Feste.<br />

Den Slow Food Kärnten Guide erhalten Sie unter<br />

www.kaernten.at/slowfoodguide.<br />

Sie können zwischen der gedruckten Variante um € 7,-<br />

und der kostenlosen digitalen Ausgabe wählen.


Foto: Salzburgerland Tourismus<br />

Die Aussichten<br />

sind gut


6-7/20<strong>22</strong><br />

TOURISMUS 109<br />

Das sagt zumindest eine Studie im Auftrag der Österreich Werbung zum Thema<br />

Sommertourismus in Österreich.<br />

Von Petra Pachler<br />

Die potenziellen Gäste sitzen auf<br />

gepackten Koffern, Covid ist so<br />

gut wie kein Thema mehr und<br />

die Reisefreiheit ist weitgehendst<br />

gegeben. Also alles paletti? Der Tourismus<br />

als Selbstläufer? Nicht ganz, denn<br />

Reisefreiheit bedeutet auch Konkurrenz<br />

aus dem Ausland und die Inflation ist<br />

schließlich auch noch da.<br />

Es sind die seit Jahren erfolgreichen<br />

Tools, auf die man auch heuer setzt:<br />

Kulinarik, intakte Landschaften - wobei<br />

die Entdeckung der Natur als Erholungsraum<br />

eine junge Entdeckung ist,<br />

die erst ab dem 18. Jahrhundert Einzug<br />

hielt, so Philosoph Konrad Paul Liessmann<br />

- und die herzliche Gastfreundschaft<br />

im Kernland dieser Kategorie.<br />

Wobei letztes gerade auf eine harte<br />

Probe gestellt wird angesichts des eklatanten<br />

Fachkräftemangels und Insider<br />

bereits von einem generellen Mitarbeitermangel<br />

sprechen und froh wären,<br />

würden sich überhaupt noch genügend<br />

Bewerber einstellen. Diese zu Fachkräften<br />

zu machen, wäre dann der zweite<br />

Schritt. Der Expertentipp an alle Arbeitgeber<br />

dazu lautet: „Ihre Homepage<br />

muss gut sein!<br />

Digitalisierung ist durch nichts<br />

mehr aufzuhalten<br />

Die Österreichischen Tourismustage<br />

als größte Branchenveranstaltung<br />

hat <strong>das</strong> diesjährige Treffen unter <strong>das</strong><br />

Motto „ReDesign Tourism I now“ gestellt,<br />

was so ziemlich alles aussagt.<br />

Konzepte für die Zukunft des Tourismus<br />

prägten die Inhalte, die ganz<br />

stark auf Digitalisierung in allen Bereichen<br />

fokussierte. „Digitalisierung<br />

ist der Punkt“, ist auch Richard David<br />

Precht, deutscher Publizist und Philosoph,<br />

überzeugt.<br />

„Die Tourismusvereine stehen damit<br />

im digitalen Wettbewerb!“ – ist die<br />

Kernaussage der Herausforderung.<br />

Auf und davon<br />

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann<br />

eröffnete bei den ÖTT seinen Vortrag unter<br />

dem Titel „Auf und davon“ mit einem<br />

Exposé zur Bedeutung des Urlaubes, der<br />

eine deutliche Veränderung erfahren hat.<br />

Dessen ursprüngliche Bedeutung, nämlich<br />

„Feiertage“, spiegelt sich noch heute<br />

im englischen Begriff für Urlaub, den<br />

„Holidays“ wider und sollte den Erholungsfaktor<br />

im Mittelpunkt haben. Tatsächlich<br />

hat sich der Urlaub aber komplementär<br />

zur Arbeitswelt entwickelt:<br />

Nämlich möglichst viel hineinzupacken.<br />

Viele Touristiker haben allerdings erkannt,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> nicht <strong>das</strong> Gelbe vom Ei<br />

sein kann und setzen bereits auf Gegenstrategien:<br />

Slow ist der große Hoffnungs-<br />

Mit dem Rad durch Österreich<br />

Die Radkampagne der Österreich<br />

Werbung startet ins vierte Jahr<br />

und widmet sich heuer den Themen<br />

„Genussrad“ und „Mountainbike“ Die<br />

Kampagne, die gemeinsam mit sechs<br />

Landestourismusorganisationen, Regionen<br />

und Wirtschaftspartnern durchgeführt<br />

wird, ist mit einem Budget von<br />

1,1 Mio. Euro ausgestattet.<br />

Demzufolge dominiert dieses Thema<br />

auch die touristischen Konzepte<br />

der Bundesländer: Im Burgenland<br />

wurde im Rahmen der großen Radinfrastruktur-Offensive<br />

in Rekordzeit am<br />

Geschriebenstein mit den Burgenland-<br />

Trails ein Natur-Mountainbike-Paradies<br />

realisiert. Die Trails setzen neue<br />

Maßstäbe. Von der Länge mit vorerst<br />

40 Kilometern, der Vielfalt auf über<br />

300 km2, der minimal-invasiven Bauweise<br />

bis zum Klima-Vorteil des Ganzjahres-Angebots.<br />

Die neue Rad-Tourismusstrategie<br />

2025 in Niederösterreich<br />

hat den Genuss im Mittelpunkt. Zudem<br />

möchte sich <strong>das</strong> Land als DAS<br />

Radland im Herzen Europas positionieren,<br />

in den kommenden fünf Jahren<br />

sind hier Investitionen von 13<br />

Mio. Euro geplant. Denn die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Radtourismus<br />

ist beachtlich: Umsätze von<br />

rund 252 Mio. Euro hängen mit dem<br />

Radtourismus in NÖ zusammen, im<br />

Schnitt gibt ein Radler, der nächtigt,<br />

94 Euro pro Tag aus. Das Ziel ist deshalb<br />

auch, den Gästen viele attraktive<br />

Stationen zum Verweilen anzubieten,<br />

um den Nächtigungsanteil der<br />

Radgäste zu steigern und die Wertschöpfung<br />

weiter zu erhöhen.<br />

In OÖ setzen die 15 neuen Genuss-Radrundrouten<br />

über insgesamt<br />

700 Kilometer, ausgehend vom Donauradweg<br />

ins Hinterland und wieder<br />

zum Ausgangspunkt zurück, einen<br />

diesbezüglichen Brückenschlag.<br />

Foto: TineSTEINTHALER_KaerntenWerbung


110 TOURISMUS<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Besondere Welllness-Angebote, wie hier die Schneesauna im burgenländischen<br />

AVITA Resort, tragen viel zur Buchungsentscheidung bei.<br />

Foto: Burgenland Tourismus_Peter Podpera<br />

Bereits 50 Betriebe zählen zu den<br />

Genusspartnern in Schladming.<br />

Foto: wildbild.at<br />

träger, ebenso offline im Urlaub sowie Digital<br />

Detox (Digital darf nur die Buchung<br />

sein und alles, was den Komfort sichert)<br />

und vor allem <strong>das</strong> Naturangebot. Oberösterreich<br />

setzt mit seinem Angebot Naturschauspiel<br />

seit Jahren auf dieses Thema<br />

und bietet heuer 137 geführte Touren<br />

dazu an. Die mehrfach ausgezeichnete<br />

Naturraum-Leitkampagne, die heuer<br />

endet, setzte nochmals den Fokus genau<br />

auf diesen Bereich und generierte unter<br />

anderem 235 Millionen Sichtkontakte<br />

mittels Online-Werbung, zusätzlich<br />

konnten mit den Geschichten rund um<br />

Oberösterreichs Naturräume 35,4 Millionen<br />

Leser erreicht werden.<br />

Der boomende Campingtourismus<br />

mit seinem luxuriösen Zusatzangebot<br />

Glamping, bei dem unter anderem auch<br />

Luxushotels den Campern Stellplätze<br />

und die Nutzung der Infrastruktur zur<br />

Verfügung stellen, unterstreicht <strong>das</strong> Bedürfnis<br />

nach Natur.<br />

Gemeinsam zum Ziel<br />

Dazu die omnipräsente Kulinarik-Strategie,<br />

die in allen Bundesländern touristisch<br />

die Hauptrolle spielt und zusätzlich<br />

noch über Metathemen spezifisch<br />

auf die Regionen heruntergebrochen<br />

wird.<br />

So hat man in Schladming mit dem<br />

Projekt der Genusspartner <strong>das</strong> Ziel,<br />

noch mehr Lebensmittel und Produkte<br />

der regionalen Direktvermarkter in<br />

die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe<br />

zu bringen. Mehr als 50 Betriebe<br />

aus der Region sind bereits dabei<br />

und es wurde eine Kooperation mit<br />

dem Netzwerk Kulinarik gestartet, <strong>das</strong><br />

hinter der Qualitäts- und Herkunftssicherung<br />

der AMA Genuss Region steht.<br />

Ein „Schladming-Dachstein Genusspartner“<br />

ist nun ein geprüfter Betrieb,<br />

der sich einer regelmäßigen Qualitätsund<br />

Herkunftssicherung einer unabhängigen<br />

Kontrollstelle zu unterziehen<br />

hat. Der Tourismusverband der Region<br />

unterstützt mit einer eigenen Online-Plattform<br />

und umfassenden Aktivitäten<br />

in Social-Media-Kanälen. Die<br />

während der Pandemie aufgetretenen<br />

Versorgungsengpässe rückten die Direktvermarkter<br />

der Region in den Vordergrund,<br />

der „Bauer ums Eck“ wurde<br />

wieder relevant.<br />

www.schladming-dachstein.at<br />

Bei den Mostviertler Feldversuchen<br />

soll die Region Schritt für Schritt zur kulinarischen<br />

Ausnahmeregion werden.<br />

Ein kulinarisches Experiment nennen es<br />

die beteiligten Gastronomen und Produzenten,<br />

wenn sie gemeinsam mit ihren<br />

Gästen auf allerhöchstem Niveau Neues<br />

ausprobieren. „Wir loten die Grenzen<br />

des Machbaren aus“, so die Protagonisten.<br />

Seit 2019 steht die Vielfalt der regionalen<br />

Produkte im Mittelpunkt, die<br />

weit über die Dindl hinausgeht und hat<br />

seither – trotz Corona -600 Gäste neugierig<br />

gemacht.<br />

www.mostviertel.at<br />

Laut Liessmann schafft der Tourismus<br />

eine spezifische Form der Begegnung<br />

zwischen jenen, die kommen und<br />

jenen, die dort sind, die Entspannung<br />

schafft. Urlaub sei die vorweggenommene<br />

Utopie, die Erfüllung von Sehnsüchten.<br />

Zitat<br />

„Touristiker von heute inszenieren keine Urlaubsräume<br />

mehr, sondern sind Lebensraumgestalter für Gäste und<br />

Einheimische.“<br />

Essenziell sei es, die Ansprüche der Einheimischen und Gäste mit der Natur und<br />

Landschaft zu vereinbaren. Für ihn hat der Tourismus als wirtschaftliche Triebkraft<br />

die Rolle des Katalysators für eine Mobilitätswende im ländlichen Bereich<br />

übernommen.<br />

Jan Schubert, Destinationsmanager Pfronten im Allgäu<br />

Foto: Gemeinde Pfronten


6-7/20<strong>22</strong><br />

TOURISMUS 111<br />

Konrad Paul Lissmann, Oliver Fritz, Richard<br />

David Precht und Robert Seeber: Sie alle<br />

brachen eine Lanze für die Nachhaltigkeit<br />

im Österreichischen Tourismus.<br />

Fotos: ÖW Ben Leitner/ÖHV Lechner<br />

Es wird ein anderer Tourismus aus<br />

der Pandemie hervorgehen, sagt Oliver<br />

Fritz vom Österreichischen Institut<br />

für Wirtschaftsforschung anlässlich der<br />

Österreichischen Tourismustage. Die<br />

boomenden hybriden Veranstaltungen<br />

sind eine davon, was sich beim Forum<br />

Alpbach, laut Geschäftsführer Feri<br />

Thierry bewährt hat.<br />

Für Robert Seeber, Bundesspartenobmann<br />

Tourismus und Freizeitwirtschaft<br />

der WKO, ist die Resilienz gegenüber<br />

sich rasch ändernden Situationen<br />

als eine der wesentlichsten Faktoren.<br />

Eine Erkenntnis aus Corona, wo der<br />

Tourismus stark betroffen war und flexibel<br />

handeln musste.<br />

Vorhang auf für den<br />

Tourismusstandort<br />

Das Team in der Innovation Marktforschung<br />

in der ÖW stellte bei den ÖTT<br />

die Frage: Wie wird der Sommer 20<strong>22</strong>?<br />

Und beantwortete sie mit „Gut“. Es<br />

sieht gut aus in Österreichs Top-Märkten.<br />

Denn viele wollen nach Österreich<br />

und Österreich ist mit seinem vielfältigen<br />

Urlaubsprodukt gut aufgestellt und<br />

trifft damit die Wünsche der potenziellen<br />

Gäste nach Natur, Kultur und Erholung<br />

sehr gut. Was Österreich auszeichnet<br />

ist, <strong>das</strong>s es sehr Wellness affin ist, so<br />

Natur ist eine der wesentlichsten Module<br />

in der touristischen Vermarktung.<br />

Foto: Gert Perauer<br />

die Fachleute. Das hat so kein anderer<br />

Markt. Die Konkurrenz ist allerdings härter<br />

als im Winter! Abgefragt wurden bei<br />

der Studie, welche Bedürfnisse die Urlauber<br />

haben, mit welchen Gästen wir noch<br />

rechnen dürfen. Ganz klar liegt <strong>das</strong> größte<br />

Potenzial beim Inlandsurlauber, denn:<br />

Wenn nichts mehr geht, <strong>das</strong> geht meistens<br />

doch noch! Und <strong>das</strong> größte Hemmnis?<br />

Die Sehnsucht nach dem Strandurlaub<br />

ist groß!<br />

Die Bevölkerung muss mitziehen<br />

Erfolgreicher Tourismus geht künftig nur unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung,<br />

waren sich die Teilnehmer bei den ÖTT sicher. „Sonst dreht man ihn uns ab“!<br />

Die Bewohner von Hallstatt, Salzburg<br />

oder auch Wien können ein<br />

Lied davon singen: Unüberschaubare<br />

Touristenströme in der Hochsaison,<br />

Innenstadt-Hotspots, die für die lokale<br />

Bevölkerung kaum mehr zugängig<br />

sind und eine ständig überlastete Infrastruktur.<br />

Die Einwohner hatten schon<br />

längst genug und machten die touristische<br />

Entwicklung nicht mehr mit. Das<br />

war vor Corona. Da wurden dann eilig<br />

Konzepte erstellt, die hauptsächlich<br />

mittels Besucherstrom-Lenkung und<br />

Qualitätstourismus auf Basis Preisanhebung<br />

den Tourismus kanalisieren<br />

und erträglich machen sollten. Dank der<br />

Pandemie – damit sogar etwas Gutes –<br />

hat sich <strong>das</strong> Ganze abgekühlt und man<br />

buhlt wieder um Touristen im Land.<br />

Aber auch jetzt geht Qualität vor<br />

Quantität und <strong>das</strong> hat nicht nur mit<br />

dem merkbaren Widerstand der lokalen<br />

Bevölkerung zu tun, sondern auch mit<br />

dem Faktor Nachhaltigkeit. Viele Touristen<br />

heißt auch viel CO2-Ausstoß bei<br />

der Anreise, heißt Mengenbewältigung<br />

in der Hotellerie, heißt Massenabfertigung<br />

in der Gastronomie. In allen Bereichen<br />

bedeutet <strong>das</strong> nicht nur zu viel<br />

von allem hinsichtlich Nachhaltigkeit,<br />

sondern mancherorts auch Qualitätsverlust.<br />

Ökologie und Ökonomie müssen<br />

Hand in Hand gehen, sonst wird es<br />

langfristig nicht funktionieren, da sind<br />

sich alle einig.<br />

„Europa, und damit auch Österreich,<br />

muss die nachhaltigste Region werden<br />

und die Bewohner müssen sich damit<br />

identifizieren – sonst dreht man ihn<br />

uns ab“, so Liessmann. Aber da ist Österreich<br />

auf dem besten Weg, sich zunehmend<br />

als nachhaltiges, verantwortungsvolles<br />

Urlaubsland zu positionieren,<br />

und zwar für alle - Touristen wie<br />

Einheimische. Und die Qualität gab’s<br />

sowieso schon immer!<br />

Foto: WienTourismus Christian Stemper


Green, Eco,<br />

verträglich!<br />

GREEN<br />

FUTURE<br />

Foto: Salzburgerland<br />

info<br />

Grüne Energie durch Biogas<br />

Eine aktuelle Studie der Ökonomen Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut für<br />

Wirtschaftsforschung und Dr. Anna Kleissner von Econmove zeigt: Grünes Gas in Form von Biogas ist<br />

ein Konjunkturmotor für Österreich. Die Forscher raten zu Anschubfinanzierungen durch die öffentliche<br />

Hand, denn 1 Mio. Euro Förderung löst 3,3 Mio. Investitionen aus. Im laufenden Betrieb ist Biogas<br />

genauso wettbewerbsfähig wie andere erneuerbare Energien, außerdem kann Grünes Gas saison- und<br />

wetterunabhängig jederzeit produziert und in den Gasspeichern gelagert werden. Gülle oder jedes<br />

andere organische Material, wie zum Beispiel Lebensmittelabfälle, werden in der Biogasanlage zu CO2<br />

neutralem Strom.<br />

Förderstellen des Bundes sind www.publicconsulting.at oder der Klima Energie Fonds<br />

www.klimaaktiv.at/erneuerbare/biogas.html


6-7/20<strong>22</strong><br />

NACHHALTIGKEIT 113<br />

Nachhaltige Konzepte entscheiden über den touristischen Erfolg. Österreich soll, wie bereits<br />

2018 im Plan T verankert, DIE nachhaltigste Region Europas werden. Von Petra Pachler<br />

Pandemie, Klimawandel und verstärkte<br />

Bewusstseinsbildung zu<br />

diesem Thema haben die Entwicklung<br />

hin zur Nachhaltigkeit<br />

beschleunigt und sie wird, wie bei den<br />

Tourismustagen deutlich wurde, die touristische<br />

Zukunft bestimmen. Österreichs<br />

Perspektiven als Green Destination, die<br />

Zukunft der Mobilität, aber auch <strong>das</strong> verträgliche<br />

Miteinander, stehen im Fokus.<br />

Denn die Zukunftsvision heißt laut Experten:<br />

New Culture of Travelling und bedeutet,<br />

„Nicht ‚der Gast ist König‘, dem alle<br />

Bedürfnisse erfüllt werden, sondern wir<br />

suchen uns die Gäste, die zu uns passen“.<br />

Die Accor Hotels lassen Pölster und Decken<br />

aus receycelten Plastik herstellen.<br />

Foto: Abaca Press_ Jean Blaise Hall<br />

Zitat<br />

„Ein nachhaltiger Tourismus fördert<br />

ein Urlaubserlebnis, <strong>das</strong> einen geringen<br />

Fußabdruck hinterlässt, also mögliche<br />

Belastungen sowohl in der Destination<br />

als auch für die Umwelt generell sowie<br />

auch für die Bereisten weitestgehend<br />

reduziert und gleichzeitig einen<br />

positiven Beitrag für die Entwicklung<br />

der Destination leistet. “<br />

Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung betrieblicher<br />

Umweltschutz und Umwelttechnologie im Klimaschutzministerium,<br />

zuständig für <strong>das</strong> Österreichische<br />

Umweltzeichen<br />

Doch was ist nachhaltiger<br />

Tourismus?<br />

Green, Eco oder sanft – wie immer man<br />

es nennen möchte, immer steckt ein<br />

Gedanke dahinter: Ressourcen sollen<br />

so genutzt werden, <strong>das</strong>s ökonomische,<br />

soziale und ästhetische Bedürfnisse zufrieden<br />

gestellt werden sowie ökologische<br />

Prozesse und lebenswichtige Systeme<br />

erhalten bleiben (UNWTO). Im<br />

Tourismus steht dabei der Fokus stark<br />

auf An- und Abreise und so werden Regionen<br />

aktiv. Für Martin Klässner, Gründer<br />

has.to.be GmbH, werden Elektromobilität<br />

und Ladeinfrastruktur zum<br />

Wettbewerbsfaktor für Destinationen.<br />

„So haben sich bereits 56 Prozent der<br />

Gäste mit Elektrofahrzeug aufgrund<br />

fehlender Ladeinfrastruktur gegen ein<br />

Hotel entschieden“, so Klässner, und ist<br />

überzeugt, „<strong>das</strong>s in drei Jahren alle Destinationen<br />

ein Problem haben, die sich<br />

jetzt nicht um <strong>das</strong> Thema Infrastruktur<br />

für Elektromobilität kümmern“.<br />

Kärnten bietet seinen Gästen ein gut<br />

ausgestattetes E-Bike Verleihsystem<br />

und ein dichtes Netz an öffentlichen E-<br />

Tankstellen und zusätzlich über 150 Lademöglichkeiten<br />

allein bei Hotels, Campingplätzen,<br />

Ausflugszielen und Sportanlagen.<br />

Auf grüne Mobilitätsinitiative setzt<br />

man auch am Wilden Kaiser: Beratung<br />

zur Bahnanreise samt kostenlosem<br />

Transfer sowie gratis Rad-Nutzung vor<br />

Ort – den Gästen stehen 20 „Regio Räder“<br />

zur Verfügung sowie kostenlose<br />

Wander- und Seebusse.<br />

Die intakte Natur in Österreich ist Grundbaustein<br />

für nachhaltigen Tourismus.<br />

Foto: Salzburgerland<br />

Heute Kür, morgen Pflicht!<br />

An vielen Stellschrauben zum Thema<br />

Nachhaltigkeit wird schon länger in der<br />

Hotellerie gedreht, die Präsident Walter<br />

Veit, als „Speerspitze des Tourismus“ tituliert.<br />

Neubauten werden ganz grundsätzlich<br />

unter nachhaltigen Aspekten<br />

getätigt, Materialen so weit als möglich<br />

regional lukriert und der größte Brocken<br />

mit dem höchsten Einsparungspotenzial,<br />

die Energie, wird mittels unterschiedlicher<br />

Alternativen angegangen. Mit<br />

Hackschnitzel und Pellets agieren die einen,<br />

auf Photovoltaik oder Biogas-Anlagen<br />

setzen die anderen.<br />

Auch <strong>das</strong> ÖHV Praktiker Seminar<br />

„Mehr Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb“<br />

am 21.6. <strong>22</strong> widmet sich diesem Thema<br />

und Brigitta Brunner, Leiterin des<br />

ÖHV-Campus, ist überzeugt, <strong>das</strong>s kein<br />

Unternehmen an nachhaltiger Betriebsführung<br />

vorbeikommt: „Die first mover<br />

haben die Pflöcke eingeschlagen, jetzt<br />

müssen auch die anderen handeln. Ziel<br />

des Seminars ist es, <strong>das</strong> große Wort<br />

‚Nachhaltigkeit‘ in kleine, bewältigbare<br />

Teilschritte herunterzubrechen und<br />

anhand von best practice-Beispielen zu<br />

veranschaulichen.“<br />

Foto: BMK Paul Gruber


114 TOURISMUS<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Nachhaltigkeit ist Pflicht für die folgenden<br />

Generationen.<br />

Foto: Salzburgerland<br />

Nadja Blumenkamp, Gastgeberin im Biohotel Rupertus, setzt auf 100 Prozent BIO.<br />

Trotz neuem Spabereich ist <strong>das</strong> Biohotel Rupertus klimaneutral.<br />

Fotos: Hotel Rupertus<br />

Einer dieser „first mover“ ist <strong>das</strong> Biohotel<br />

Rupertus in Leogang: Seit 2015 zu<br />

100 Prozent im Sinne der Regionalität<br />

unterwegs, gesellen sich eine Ziegelbauweise<br />

mit Kalkputz bis zum zweiten<br />

Stock, drüber ein nachhaltiger Holzbau<br />

mit Tonputz. Ton ist atmungsaktiv und<br />

sorgt für angenehmes Raumklima, der<br />

alte „Lösch-Kalk-Fass“ beim Ziegelbau<br />

hat einen hohen ph-Wert und arbeitet<br />

somit als Luftbefeuchter. Stoffe aus regionaler<br />

Baumwolle, Loden und Leinen<br />

und mit dem Ecolabel zertifizierte<br />

Reinigungsmittel sind selbstverständlich.<br />

Auf die Frage: „Wie wird man trotz<br />

neuem Wellnessbereich klimaktiv?“,<br />

antwortet Gastgeberin Nadja Blumenkamp:<br />

„Wir heizen im neuen Wellnessbereich,<br />

wie im restlichen Hotel, biologisch<br />

durch unser Biomasse Heizwerk<br />

und Wasserkraft!“ Eine weitere Photovoltaikanlage<br />

ist geplant und eine Anlage<br />

zur Wärmerückgewinnung wurde<br />

installiert. Der Fuhrpark für Mitarbeiter<br />

wie für Gäste besteht aus E-Mobilität.<br />

Seit 2019 klimaneutral (und seitdem<br />

auch mit dem Green SPA Award ausgezeichnet)<br />

und seit 2020 mit einem<br />

CO 2<br />

-Fussabdruck von 2,41 kg CO 2<br />

(üblich<br />

sind 25 – 45 kg CO 2<br />

) pro Gast und<br />

Übernachtung, passt auch <strong>das</strong> neue Spa<br />

zur Philosophie.<br />

www.rupertus.at<br />

Zitat<br />

„Wir sind die letzte Generation,<br />

die etwas gegen den Klimawandel<br />

unternehmen kann. Deswegen<br />

müssen wir im Tourismus mehr<br />

tun, mutiger sein und schneller<br />

umsetzen.“<br />

Markus Frewein, GF verkehrplus GmbH<br />

Do it yourself!<br />

Die Gruppe der Accor Hotels mit 5.000<br />

Hotels in 110 Ländern zählt zu den<br />

größten Hotelketten weltweit und investiert<br />

aktiv selbst in Nachhaltigkeit.<br />

Accor vertritt mit der Marke greet <strong>das</strong><br />

Kozept, alte Dinge neu zu nutzen (von<br />

Möbeln bis zu Accessoires) und diese<br />

durch nachhaltige Materialien zu ergänzen.<br />

In Deutschland bereits Praxis, eröffnen<br />

im kommenden Jahr auch in Wien<br />

zwei Hotels der Marke greet. 2018 ist<br />

Accor außerdem eine strategische Partnerschaft<br />

mit der Eco-Hotelkette mantis<br />

eingegangen. Bei mantis werden touristische<br />

Angebote so entwickelt, <strong>das</strong>s<br />

Umgebung und lokale Gemeinschaften<br />

respektvoll behandelt werden.<br />

Die nachhaltige Betten-Serie unter<br />

der Marke „LIVE N DREAM“ wurde<br />

selbst entwickelt und beinhaltet Bettdecken<br />

und Kopfkissen aus hochwertiger,<br />

mit recycelten PET-Flaschen hergestellter<br />

Mikrofaser, bis zum Bettrahmen mit<br />

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

https://all.accor.com<br />

Gemeinwohl als Zukunftsvision<br />

Tourismus ist mehr als eine Zahl im BIP<br />

und auch mehr als <strong>das</strong> Füllen von Betten.<br />

Hier geht es um mehr als Ankünfte,<br />

Foto: verkehrplus Gmbh<br />

Nächtigungszahlen und Umsätze. Der<br />

Mix aus Umweltqualität, dem Wohlbefinden<br />

der Gäste, Mitarbeiter und der<br />

Einheimischen muss sich in der Erfolgsbewertung<br />

niederschlagen. Womit sich<br />

der Kreis wieder schließt: Der Einheimische<br />

ist eigentlich der Hauptdarsteller<br />

im Bühnenstück Urlaub und er mischt<br />

auch die Karten. Ihm Spielregeln an<br />

die Hand zu geben, die er im besten Fall<br />

auch mitbestimmen kann, ist sinnvoll.<br />

Denn seine Mitarbeit entscheidet über<br />

den langfristigen Erfolg einer Destination.<br />

Zahlen aus Studien sprechen eine<br />

deutliche Sprache: Jeder zehnte europäische<br />

Urlauber bucht bereits umweltfreundliche<br />

Hotels, zwei der Drittel der<br />

Generation Z stehen dem Thema Nachhaltigkeit<br />

sensibel gegenüber. Ergo dessen<br />

ist <strong>das</strong> die Zukunft im Tourismus –<br />

und dafür braucht es die Einheimischen.<br />

Südtirol geht <strong>das</strong> Thema relativ radikal<br />

an: Die Südtiroler Landesregierung<br />

will im Sinne eines nachhaltigen Tourismus<br />

eine Bettenobergrenze einführen.<br />

Demnach soll die Bettenanzahl auf dem<br />

Niveau von 2019 eingefroren werden.


6-7/20<strong>22</strong><br />

TOURISMUS 115<br />

Nachhaltiger Urlaub am<br />

Bauernhof<br />

Zukunftsforscher Christian Horx sieht<br />

den ländlichen Raum überhaupt als<br />

Arbeits- und Urlaubszukunft, der boomende<br />

Urlaub am Bauernhof ist ein klares<br />

Indiz dafür. Mehr als 2.000 Bauernhöfe<br />

in Österreich bieten Urlaubspackages<br />

an, bei welchen Mitarbeit am Hof und die<br />

Natur vor der Haustüre die Module sind.<br />

Die neue Plattform www.bauernhofurlaub.info<br />

bringt den richtigen Gast zum<br />

richtigen Bauernhof.<br />

In Südtirol ist es die Vereinigung „Roter<br />

Hanh“, die mit dem Fokus auf BIO,<br />

Regionalität und Nachhaltigkeit den Urlaub<br />

auf dem Bauernhof setzt und damit<br />

eine der vier tragenden Säulen der Wirtschaft<br />

stützt. 1650 Betrieben finanzieren<br />

mit ihren Mitgliedsbeiträgen den Hauptteil<br />

der Kosten, alle Betriebe unterliegen<br />

den gleichen, hohen Qualitätsstandards.<br />

Frauen im Fokus<br />

So muss am Bauernhof eine eigene Landwirtschaft<br />

betrieben werden, bei der die<br />

Gäste auch zuschauen können. Außerdem<br />

wird ganzjährig ein hofeigenes Produkt<br />

unter dem Titel „Roter Hahn“ angeboten.<br />

www.roterhahn.it<br />

Die Fokussierung auf ein spezielles<br />

Thema ist im Tourismus der Schlüssel<br />

für die Wahrnehmung und damit<br />

zum Erfolg. Linz zum Beispiel gibt sich<br />

heuer weiblich: Feminine Schwerpunkte<br />

werden in den Museen gesetzt und<br />

auch im Brucknerhaus hinsichtlich der<br />

Musikerinnen gesetzt. In der Kommunikation<br />

und in den Erzählungen über<br />

die Stadt holt Linz Tourismus auf seinen<br />

Plattformen Frauen vor den Vorhang.<br />

Und nicht zuletzt ist es der Walk<br />

of Fem auf der Donaupromenade, wo<br />

auf (gold-)gelben Sternen entlang der<br />

Ernst-Koref- ausnahmslos Namen von<br />

Linzerinnen zu sehen sind, die eine<br />

wichtige Rolle zur Entwicklung der<br />

Stadt geleistet haben. Linz verändert,<br />

ist seit Jahren der Werbeslogan der<br />

Stadt und gestaltet im Sommertourismus<br />

Veränderungen.<br />

www.linztourismus.at<br />

Foto: Roter Hahn<br />

Foto: LinzTourismusRobertJosipovic<br />

Foto: Foto Fischer<br />

Auszeichnung<br />

für Lehrlingsausbildung<br />

Staatliches Bundeswappen für<br />

<strong>das</strong> Natur- und Wellnesshotel<br />

Höflehner****Superior: Erneut<br />

wurden die Leistungen des<br />

Familienunternehmens ausgezeichnet,<br />

erstmalig vom Bundesministerium<br />

für Digitalisierung<br />

und Wirtschaftsstandort. Somit<br />

gehört <strong>das</strong> Hotel österreichweit<br />

zu den Top-Ausbildungsstätten.<br />

Weniger als 15 Betriebe erhielten<br />

Ende Mai 20<strong>22</strong> die Auszeichnung<br />

aus staatlicher Hand für ihr Engagement<br />

um die Zukunft junger<br />

Talente. Im Natur- und Wellnesshotel<br />

sind die Lehrlingsausbilder<br />

von der ÖHV zertifiziert. Ebenso<br />

werden regelmäßig fachspezifische<br />

Webinare, Schulungen, weiterführende<br />

Kurse, wie Cocktailoder<br />

Baristakurse, und Ausflüge<br />

zu regionalen Produzenten organisiert.<br />

Darüber hinaus werden<br />

Lehrlingsaustauschprogramme<br />

und Jobrotation-Tage vermehrt<br />

eingesetzt, um Zusammenhänge<br />

innerhalb eines Hotelbetriebs<br />

aufzuzeigen. „Bei uns starten jährlich<br />

etwa fünf Lehrlinge ihre Karriere<br />

und zurzeit bilden wir zehn<br />

aus“, so Geschäftsführer Gerhard<br />

Höflehner.<br />

www.hoeflehner.com


Kost ohne Logis<br />

Hotelrestaurants haben es nicht leicht. Die Hemmschwelle für Einheimische, über ihre<br />

Schwelle zu treten, ist groß. Zu teuer, zu vornehm, eine Speisekarte, die „anders“ ist. Von Petra Pachler<br />

Die Vorurteile sind mitunter also<br />

groß, ergo dessen sind Hoteliers<br />

gefordert, ihre Gastronomie<br />

in die sprichwörtliche Auslage<br />

zu stellen, denn sie brauchen die externen<br />

Gäste. Ein gutes Hotel-Restaurant<br />

allein von den Hotelgästen zu betreiben,<br />

ist schwierig. Familiär geführte Hotels<br />

tun sich hier oftmals leichter, weil sie<br />

mit Ortsansässigen meist in regem Austausch<br />

stehen und ein Beherbergungsbetrieb<br />

nicht selten erst aus einem Gastrobetrieb<br />

entstanden ist.<br />

Pizza geht immer!<br />

Die Kettenhotellerie setzt beim Hotelrestaurant,<br />

<strong>das</strong> Externe anziehen<br />

soll, auf unterschiedliche Konzepte:<br />

Die Gruppe der 25hours Hotels fährt<br />

in allen ihren Restaurants verschiedene<br />

F&B Konzepte. Der einzige rote<br />

Faden besteht darin, <strong>das</strong>s alle Restaurants<br />

von Anfang an als eigenständige<br />

Restaurants vermarktet wurden. So<br />

hat <strong>das</strong> RIBELLI Restaurant in Wien<br />

auch auf keinem Social-Media-Kanal<br />

oder Visitenkarte <strong>das</strong> Wort „25hours<br />

Hotel“ inkludiert - es soll als alleinstehendes<br />

Restaurant betrachtet werden.<br />

Ausnahmslos alle Restaurants<br />

der Gruppe werden stark von lokalen<br />

Gästen besucht, die über Veranstaltungen,<br />

Marketing-Aktionen wie


6-7/20<strong>22</strong><br />

HOTELRESTAURANT 117<br />

In den 25hours Hotels werden die Restaurants völlig eigenständig betrieben und vermarktet .<br />

Fotos: Steve Herud<br />

Flyer, Social Media Kooperationen sowie<br />

Journalisten- und Blogger Kooperationen<br />

erreicht werden. Das macht<br />

sich besonders im „Dachboden“, der<br />

Bar & Lounge im Dachgeschoss des<br />

Wiener 25hours Hotel, bezahlt: Hier<br />

machen die Externen 80 Prozent der<br />

Gäste aus, im RIBELLI sind es 60 Prozent,<br />

etliche davon entfallen auf mittägliche<br />

Geschäftsessen. Gemäß dem<br />

Konzept sind die kulinarischen Favoriten<br />

die Pizzen. Das Highlight der RI-<br />

BELLI Philosophie ist die hauseigenen<br />

Salumeria, in der die Antipasti zubereitet<br />

werden.<br />

Die Küchenkonzepte der Hotelgruppe<br />

orientieren sich daran, was lokal<br />

nachgefragt wird. So ist NENI sowohl<br />

in Köln, Hamburg, München, und Berlin<br />

als auch Zürich vertreten und RIBEL-<br />

LI kocht in Wien und Zürich auf.<br />

www.25hours-hotels.com<br />

Das Konzept muss klar<br />

erkennbar sein!<br />

Die familiengeführten Weitzer Hotels<br />

und Restaurants betreiben Hotels in<br />

Wien und Graz und setzen auf Individualität<br />

der Restaurants in Verbindung<br />

mit der jeweiligen Hotelphilosophie.<br />

Sie sind damit wesentliche Eckpfeiler<br />

des Gesamtbildes und spannen den<br />

Bogen zur jeweiligen Hotelwelt. Trotzdem<br />

sind sie immer eigenständige Marken<br />

und damit keine Hotelrestaurants<br />

im klassischen Sinn. So haben sie eigene<br />

Eingänge und werden extra beworben.<br />

Im Wiener Hotel Grand Ferdinand<br />

setzt <strong>das</strong> legendäre Restaurant Meissl<br />

& Schadn mit seiner langen Geschichte<br />

eine klare Hommage an die österreichische<br />

Küche. Die zeitlose österreichische<br />

Eleganz und der hohe Anspruch, die diese<br />

österreichische Küche groß und berühmt<br />

gemacht hat, zeigt sich nicht nur<br />

in der klassischen Karte, sondern auch<br />

Und was macht ein<br />

familiengeführter Einzelbetrieb?<br />

Fragt man 4-Hauben-Koch und<br />

Gastgeber Hannes Müller im Hotel<br />

„Die Forelle“ am Kärntner Weißensee<br />

nach seiner Küchenlinie, so lautet<br />

die Antwort „Rückbesinnung auf <strong>das</strong><br />

Wesentliche und Reduktion auf <strong>das</strong>,<br />

was die Natur gibt.“ – „Berg.See.Küche“<br />

lautet <strong>das</strong> Motto und bietet eine<br />

kulinarische Reise durch <strong>das</strong> Weißensee-Tal.<br />

Kräuter und Blüten stammen<br />

aus dem eigenen Garten oder nahen<br />

Wiesen, für biologisches Fleisch oder<br />

Fisch aus dem nur wenige Meter vom<br />

Genießerhotel entfernten See sorgen<br />

leidenschaftliche Produzenten. Produkte<br />

werden reif geerntet, zu den jeweiligen<br />

Saisonen verarbeitet, bzw.<br />

selbst haltbar gemacht. Geht man auf<br />

die Website der Forelle, so findet man<br />

alle Produzenten, die sich allesamt im<br />

Umfeld befinden, penibel aufgelistet –<br />

im Interieur. Prachtvolle Luster, hochwertiges<br />

Holzmobiliar, lederbezogene<br />

Bänke, Marmortische auf Messingbeinen<br />

und edles Geschirr.<br />

Für den kleinen Hunger zwischendurch<br />

steht im zweiten Lokal, Gulasch<br />

& Söhne, der Name auch für <strong>das</strong> Programm.<br />

Der Gast weiß, was ihn erwartet<br />

ein ehemaliger Skirennläufer ist übrigens<br />

auch dabei…<br />

www.forellemueller.at/de/restaurant<br />

Foto: Martin Lugger Foto: Jörg Lehmann


118 HOTELRESTAURANT<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

Daniels Bakery aus der Weitzer Gruppe ist Arbeits- und Freizeitlokal gleichermaßen.<br />

Fotos: FlorianWeitzerHotels&Restaurants<br />

Im Meissl & Schaden ist schon von außen<br />

eindeutig erkennbar, worum es geht.<br />

Foto: FlorianWeitzerHotels&Restaurants<br />

und genau darum geht es auch bei der<br />

Positionierung für externe Gäste: „Was<br />

kann ich dort essen?“<br />

Kleider machen Leute,<br />

Einrichtung bringt Gäste<br />

Die Bedeutung des Designs ist in allen<br />

Restaurants der Weitzer Gruppe<br />

ersichtlich: Der Salon Marie, im Grand<br />

Hotel Wiesler in Graz, steht für Klassiker<br />

aus aller Herren Länder. Der gebotene<br />

„Luxus“ soll weltoffen sein und<br />

kommt aber ohne Pomp aus – was sich<br />

im Restaurant durch extravagante Materialen<br />

von Leder bis Messing widerspielt.<br />

Die bereits legendäre Daniel Bakery<br />

im Erdgeschoß des Hotel Daniel Vienna<br />

steht seit über 10 Jahren für Loft-Ambiente,<br />

in dem gechillt, gearbeitet und gegessen<br />

wird, hier gelten natürlich wieder<br />

andere Interieur- Standards. Hier<br />

lebt man urbane Loft-Lässigkeit, in<br />

dem die Übergänge zwischen Checkin,<br />

Business-Talk oder dem Treffen mit<br />

Freunden fließend sind. Die Einrichtung<br />

ist ein Industrial Look, mit DIY-<br />

Möbeln, einzelnen Designstücken, viel<br />

Grün. Was zählt, ist, <strong>das</strong>s der Gesamteindruck<br />

stimmig ist, <strong>das</strong> zieht auch<br />

Italien mitten in Wien<br />

Die neu eröffnete Bar<br />

am Karlsplatz im ersten<br />

Wiener Bezirk heißt<br />

„Hinz und Kunz“. Hier ist<br />

der Name Programm: Inspiriert<br />

von der alten Redewendung<br />

sollen sich nämlich<br />

wirklich alle möglichen<br />

Leute hier zu Gast fühlen.<br />

Stefan Schilling, Inhaber<br />

der Bar, hat mit dieser Eröffnung<br />

seinen Schritt in<br />

die Selbstständigkeit gewagt.<br />

Unter dem Motto<br />

“Gönn dir ‘mal etwas” werden<br />

neben einer breiten<br />

Getränkekarte auch italienische<br />

Häppchen angeboten.<br />

Außerdem wurde ein besonderes<br />

Augenmerk auf die Inneneinrichtung gelegt.<br />

Dafür wandte sich der Barbesitzer<br />

an die Einrichtungsexperten von 1000<br />

Tische & Stühle. Durch die Fachberatung<br />

und dem umfangreichen Produktsortiment<br />

der Möbelfirma fiel die Auswahl<br />

auf den italienischen Designerstuhl<br />

„Tenu“ und den Armstuhl „Joker“ im Retrostil.<br />

Um dem Farbkonzept gerecht<br />

zu werden, wurden die<br />

Stühle mit abgestimmten<br />

Bezügen tapeziert,<br />

eine der Kernkompetenzen<br />

von 1000 Tische<br />

& Stühle. „Wir bieten<br />

eine riesige Auswahl an<br />

Bezugsmaterialien und<br />

Endfertigungen, dadurch<br />

können wir jedes<br />

beliebige Farbkonzept<br />

umsetzen,“ erklärt Alexander<br />

Krausz, Inhaber<br />

der Firma. Die Barhocker<br />

„Tobias“ sowie die<br />

Tische mit hochwertigen<br />

Massivholzplatten<br />

machen <strong>das</strong> italienische<br />

Flair komplett. Entstanden ist somit ein<br />

stimmiges Interieur Design - Italien für<br />

alle Sinne und <strong>das</strong> mitten in Wien.<br />

www.1000tische.at<br />

www.hinzkunz.at<br />

Foto: 1000 Tische & Stühle


6-7/20<strong>22</strong><br />

HOTELRESTAURANT 119<br />

den externen Gast an. Der potenzielle<br />

Gast schaut hinein, erkennt in der unterschiedlichen<br />

Gästeschicht seine Bedürfnisse<br />

und geht hinein.<br />

Entsprechende Optik draußen zieht die<br />

Gäste nach drinnen.<br />

Foto: Lupi Spuma<br />

Hat der Küchenchef ein<br />

Mitspracherecht?<br />

Neue Gerichte kommen immer in Absprache<br />

zwischen dem Management<br />

und den jeweiligen Küchenchefs auf die<br />

Karte. Florian Gschwendtner, Küchendirektor<br />

im Grand Ferdinand, trifft sich<br />

z.B regelmäßig mit einer guten Freundin<br />

des Hauses, der Historikerin Dr. Ingrid<br />

Haslinger, die auch Expertin der österreichischen<br />

Küche ist. Bei diesen Treffen<br />

werden alte Geschichts- und Rezeptbücher<br />

gewälzt, Traditionelles nachgekocht<br />

und diskutiert, was man auf die<br />

Meissl & Schadn Karte setzen könnte.<br />

Zeitgemäße Gastronomie mit regionalem<br />

Touch – so kann die Küchenlinie<br />

definiert werden. Im Der Steirer sind es<br />

dann die steirischen Tapas, ursprünglich<br />

Appetithappen aus dem Spanischen, die<br />

aber auf „Steirisch“ ausgelegt werden.<br />

Das „Kaffee“ im Grazer Hotelbetrieb bietet<br />

gratis WLAN zum im Reindl gebackenen<br />

Apfelstrudel. Einer der wesentlichen<br />

Assets für saloppe Gastrobetriebe:<br />

Man muss Internet haben!<br />

„Was macht eine gute Hotelküche<br />

aus?“, fragen wir bei Weitzer nach. „Dass<br />

sie nicht als Hotelküche wahrgenommen<br />

wird“, ist die lapidare Antwort. Restaurants,<br />

die in Hotels als notwendiges Anhängsel<br />

geführt werden, sind nicht mehr<br />

zeitgemäß, moderne Restaurants müssen<br />

also anders konzipiert sein. „Wenn<br />

die Hotelgäste sehen, <strong>das</strong>s hier in einer<br />

unserer Lokalitäten z. B. spätabends<br />

noch was los ist, kehren sie auch noch<br />

auf einen Drink ein“, so die Weitzer-Philosophie.<br />

Trotz aller Eigenständigkeit soll<br />

es aber auch eine gute, befruchtende Verbindung<br />

zum Hotel geben.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist die Daniel<br />

Bakery, so die Geschäftsführung: „Restaurant?<br />

Bäckerei? Hotspot? Shop?<br />

Die Daniel Bakery ist von allem ein wenig<br />

und so wurden aus Gästen aus der<br />

Nachbarschaft schnell Stammgäste und<br />

wenn ein Gast an der Bar nach der Rezeption<br />

fragt, haben wir also alles richtig<br />

gemacht!!<br />

Die Zahl der externen Gäste überwiegt<br />

in allen Weitzer Gastrobetrieben<br />

jene der Hotelgäste. Als einen der Gründe<br />

nennt man „weil immer etwas los“ ist,<br />

mit Extras wie lange Brunches oder mit<br />

speziellen Mittagstischen.<br />

https://weitzer.com<br />

Visualisierte Vergangenheit<br />

Die Pforten im Wiener „Napoleon“ haben<br />

geöffnet, nachdem seit letztem<br />

Jahr am neuen Konzept getüftelt wurde.<br />

Denn nach einem erfolgreichen Pop-up<br />

Sommer in 2020 entschied sich Familie<br />

Querfeld dazu, <strong>das</strong> Napoleon auf einen<br />

dauerhaften Betrieb umzugestalten. Die<br />

Idee war es, ein gemütliches Gasthaus<br />

zu schaffen, <strong>das</strong> die Tradition und Seele<br />

des Hauses spürbar macht. Namensgeber<br />

des Dorfgasthauses ist „Napoleon“<br />

der Hund, der als Illustration auch<br />

<strong>das</strong> Logo ziert. Als Partner für Design<br />

und Baumanagement entschied man<br />

sich <strong>das</strong> für <strong>das</strong> Innenarchitekturbüro<br />

Derenko. Das familiengeführte Designund<br />

Projektmanagementbüro für Hotellerie<br />

und Gastronomie wurde 1910 als<br />

Tischlerei gegründet, heute begleitet <strong>das</strong><br />

Unternehmen von der ersten Konzeptentwicklung<br />

über Design, Funktionsplanung,<br />

technische und Behördenplanung<br />

bis hin zur kompletten Umsetzung als<br />

Generalunternehmer. Pro Jahr werden<br />

Fotos: Derenko<br />

etwa 150 Projekte realisiert, mit dabei<br />

auch eine eigene Tischlerwerkstatt und<br />

Grafikagentur. Die Geschichten und Gewohnheiten<br />

der Familie Querfeld wurden<br />

gemeinsam mit Derenko in den einzelnen<br />

Räumen anhand von Möbeln, Bildern<br />

und Dekorationselementen sichtbar<br />

gemacht. Jeder Raum präsentiert sich optisch<br />

komplett unterschiedlich. In Opa’s<br />

Jagdstüberl etwa hängen Hirschgeweihe<br />

an der Wand, die sogenannte „Wohnstube“<br />

im unteren Bereich des Gasthauses<br />

versprüht authentisches Wohnzimmer-<br />

Flair – echter alter Kachelofen mit uriger<br />

Holzbank inklusive.<br />

www.derenko.at


120 ARCHITEKTUR<br />

6-7/20<strong>22</strong><br />

GREEN<br />

FUTURE<br />

info<br />

Das von der Firma Holzius verarbeitete<br />

Haus wurde vielfach ausgezeichnet:<br />

› „Klima Haus Award 2020“ - Gold<br />

Globe Winner<br />

best architects ‚21 - Winner<br />

› Häuser des Jahres 2020 - Winner<br />

› BIG SEE AWARDS 2020 - 3<br />

AUSZEICHNUNGEN: Architecture<br />

Award - Winner, Wood Design<br />

Award - Winner + Grand Prix<br />

› German Design Award 2021 -<br />

ciAsa Aqua Bad Cortina - Special<br />

Mention<br />

› German Design Award 2021 -<br />

ciAsa Aqua Bad Cortina - Eco<br />

Design - Special Mention<br />

Foto: Aqua Bad Cortina<br />

Holz kann’s besser!<br />

Auf Nachhaltigkeit umzurüsten, kann bei Gebäuden teuer werden. Gleich richtig zu bauen ist<br />

der bessere, und zweifelsfrei auch günstigere Weg.<br />

Von Petra Pachler & Magdalena Mayr<br />

Energie sparen, Umwelt schonen<br />

hinsichtlich Feinstaub, Materialien<br />

ressourcenschonend einsetzen.<br />

Wer heutzutage an einen Hotelneubau<br />

denkt, hat unmittelbar nach<br />

der Positionierung die Nachhaltigkeit<br />

im Sinn. Nicht nur, <strong>das</strong>s Gäste danach<br />

fragen, liegt es auch im Interesse des Betreibers,<br />

seinen Betrieb entsprechend<br />

auszurichten.<br />

Holz liegt aufgrund seiner zahlreichen<br />

Vorteilel dabei stark im Trend:<br />

Der Baustoff Holz hat sehr gute selbstregulierende<br />

Isoliereigenschaften und<br />

kommt mit dünnen Wänden aus. Im<br />

Winter dringt kaum Energie nach außen,<br />

was sich in geringeren Energiekosten<br />

niederschlägt, während im Sommer<br />

die Hitze draußen bleibt. Zudem ist die<br />

ökologische Bilanz besser, da Holz ein<br />

natürlicher, nachwachsender Rohstoff<br />

ist und meist regional verwendet wird.<br />

Über <strong>das</strong> gute Raumklima freuen<br />

sich sowohl Allergiker als auch Asthmatiker.<br />

Und nicht zuletzt sind von traditionell<br />

bis modern so ziemlich alle Baustile<br />

umsetzbar.<br />

Klimahaus aus Holz<br />

Genau <strong>das</strong> wurde im ciAsa Vollholzhaus<br />

umgesetzt: Ciasa bedeutet im Rätoromanischen<br />

„Haus“, im Südtiroler St. Vigil<br />

kommt dem Wort noch eine zusätzliche<br />

Bedeutung zu. Die ciAsa ist nämlich<br />

ein hochalpines Vollholz-Wohnhaus,<br />

<strong>das</strong> von den Gadertaler Dolomiten um-


6-7/20<strong>22</strong><br />

ARCHITEKTUR 121<br />

geben ist. Das Gebäude macht keine Unterscheidung<br />

zwischen Dach und Fassade,<br />

die aufstrebende Form macht den<br />

Bau von weitem sichtbar, gleichzeitig<br />

nimmt <strong>das</strong> Dach durch seine tief liegende<br />

Trauflinie eine schützende Haltung<br />

ein.<br />

Für <strong>das</strong> Untergeschoss wurde Sand<br />

aus dem Dolomitgestein der Gegend<br />

und <strong>das</strong> Thermalwasser der Hausquelle<br />

verwendet. Alle Steinplatten wurden<br />

aus Findlingen der nahen Dolomiten geschnitten<br />

und <strong>das</strong> Holz wuchs praktisch<br />

in Sichtweite der Baustelle.<br />

Da ausschließlich Mondholz verwendet<br />

wurde, war die logistische Herausforderung<br />

nicht ohne.<br />

Pedevilla Architects und holzius<br />

setzten <strong>das</strong> Projekt mit Handwerkern<br />

aus der unmittelbaren Umgebung um.<br />

Die Vorgabe der Familie Alberti Mutschlechner<br />

„Zwei betende, schützende<br />

Hände“ und die Verbindung mit der<br />

umgebenden Natur wurde in Form des<br />

Trapezes als wiederkehrendes Element<br />

einer ruhenden Kraft im gesamten Entwurf<br />

umgesetzt. Die drei oberen Geschosse<br />

sind vollständig aus dem Holz<br />

der umliegenden Wälder (Fichte und<br />

Zirbe) erbaut. Die Fassade ist mit handgespaltenen<br />

Lärchenschindeln verkleidet,<br />

für <strong>das</strong> Untergeschoss wurde Beton<br />

aus Dolomitgestein verwendet. Alle<br />

Oberflächen, ebenso wie die Fußböden,<br />

sind aus Zirbe, handgehobelt.<br />

Das 3-stöckige Holzhaus kommt<br />

ohne Leim, ohne Chemie, ohne Isolierstoffe<br />

und ohne Lösungsmittel aus und<br />

der Baustoff Holz hat diese außergewöhnliche<br />

Optik zugelassen. ciAsa ist<br />

<strong>das</strong> erste nur aus Holz gebaute Klimahaus<br />

„A“ Südtirols mit einer Architektur,<br />

die nicht unberührt lässt.<br />

www.aquabadcortina.it<br />

Holz als regionale, nachwachsende<br />

Ressource ist nicht nur nachhaltig als<br />

Baustoff, sondern sorgt auch für ein<br />

gutes Raumklima .<br />

Fotos: Aqua Bad Cortina<br />

Digital ist normal<br />

Im neuen Boutique-Hotel DAS Salz im<br />

Salzburger Lehen läuft von der Buchung<br />

bis zum Check-out alles komplett<br />

digital.<br />

2019 wurde es im baufälligen Zustand<br />

erworben und komplett umgestaltet,<br />

die Zimmer wurden von den<br />

Wiener BWM Architekten in sieben<br />

Kategorien eingerichtet. Nun ist <strong>das</strong><br />

Stadthaus aus den 1920ern ein optisch<br />

frecher Hingucker im aufstrebenden<br />

Stadteil Lehen.<br />

Überraschende Momente<br />

Zu den Secret Spots, die nicht nur die<br />

Stadt Salzburg zu bieten hat, gehören<br />

im SALZ die in jedem Stockwerk installierten<br />

Telefonanlagen. Über eine Tonspur<br />

werden Hotelgäste mit Stadttipps<br />

und kuriosen Einblicken in die Vielfalt<br />

Salzburgs versorgt. Erich Bernard von<br />

BWM Architekten sagt zusammenfassend:<br />

„Das Haus soll sehr wohl eine<br />

Hommage an Salzburg sein, allerdings<br />

nicht auf eine rein plakative Art.“ Denn<br />

vielmehr sollen diskret eingefügte Salzburg-typische<br />

Details einen durchgehenden<br />

Bezug zur Stadt schaffen und<br />

zu dem, wofür sie steht.<br />

„An invitation for the curious soul“<br />

ist Motto und Programm zugleich und<br />

spiegelt damit <strong>das</strong> Spezielle der Stadt<br />

Salzburg wider. Und so wie Salzburg,<br />

prägen auch <strong>das</strong> Hotel überraschende<br />

Momente. Wie etwa ein Garden Studio<br />

mit Lesefenster und Zugang zum Gastgarten,<br />

der Rooftop Retreat und die Putting<br />

Green Suite mit kleiner Minigolfanlage.<br />

www.<strong>das</strong>salz.com<br />

Fotos: BWM_Architekten_MichaelKoenigshofer


Der menschliche Mehrwert<br />

entscheidet!<br />

Foto: Davide Angelini / Adobe Stock


6-7/20<strong>22</strong><br />

HOTELLERIE 123<br />

Dessen ist sich Richard David Precht, Philosoph und Vortragender beim ÖHV Kongress<br />

sicher. Der Anspruch an <strong>das</strong> Menschliche steigt und der menschliche Faktor verhindert<br />

die Ersetzung durch Automatisation. Auch Bundesspartenobmann für Tourismus<br />

und Freizeitwirtschaft der WKO, Robert Seeber, ist sicher: „Der Mensch bleibt! Trotz<br />

Digitalisierung!“ Beide sagen damit etwas ganz Wesentliches, nämlich, <strong>das</strong>s Mitarbeiter <strong>das</strong><br />

größte Potenzial eines Betriebes sind.<br />

Von Petra Pachler<br />

Gerade in Zeiten umfassender<br />

Globalisierung ist Differenzierung<br />

<strong>das</strong> Erfolgsentscheidende<br />

und funktioniert über die persönliche<br />

Schiene am besten. Denn die<br />

Hardware der gehobenen Gastronomie<br />

und Hotellerie ist zwar gleichermaßen<br />

auf gutem Niveau, aber auch austauschbar.<br />

Ein gutes Spa, eine hervorragende<br />

Küche, komfortable Zimmer und der<br />

„grandioseste Ausblick, den Sie je gesehen<br />

haben“. Und wo liegt nun der Unterschied?<br />

Im Mitarbeiter, genau! Er ist <strong>das</strong><br />

Unterscheidungs- und im besten Fall<br />

auch Alleinstellungsmerkmal des Betriebes.<br />

Er kennt nicht nur die Stammgäste<br />

und deren Vorlieben, er weiß um<br />

die Wünsche des Gastes im besten Fall<br />

noch bevor dieser sie geäußert hat. Und<br />