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CONNECT Magazin 22-02

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20<strong>22</strong> / Ausgabe <strong>02</strong><br />

Das <strong>Magazin</strong> der Chinesischen Handelskammer in Deutschland<br />

www.chk-de.org<br />

HANDEL SICHERT<br />

WOHLSTAND UND<br />

GEWINNE<br />

NEUE CHANCEN UND HERAUSFORDE-<br />

RUNGEN FÜR HANDEL UND VERTRIEB<br />

Globale Geschäfte vereinfachen<br />

Interview mit GUO Chaoke,<br />

Xingyun Group<br />

Make-up-Marke Florasis<br />

Schönheit und Lifestyle<br />

in TikTok<br />

PC-Weltmarktführer Lenovo<br />

Mit Spitzenforschung<br />

an die Spitze


Die Chinesische Handelskammer in Deutschland e. V.<br />

UNSER<br />

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CHKD SERVICES<br />

Marktforschung<br />

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Recht & Steuern<br />

Die CHKD ist das größte Netzwerk chinesischer Unternehmen in<br />

Deutschland. Unser Ziel ist die Stärkung der wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland. Mit unseren<br />

umfangreichen Services unterstützen wir unsere Mitglieder und<br />

Unternehmen vor und nach Eintritt in den deutschen Markt.<br />

CHKD— 德 国 中 国 商 会 国 际 会 议 中 心 7 层 , 弗 里 德 里 希 大 街 95 号 , 邮 编 10117, 柏 林<br />

CHKD-Die Chinesische Handelskammer in Deutschland e. V. I IHZ Hochhaus, 7. Etage I Friedrichstr. 95 I 10117 Berlin<br />

+49-30-2091 75<strong>22</strong> +49-30-2091 7340 WWW.CHK-DE.ORG INFO@CHK-DE.ORG<br />

WECHAT-KANAL<br />

DER CHKD


Editorial<br />

1<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

gefährdete Lieferketten, Corona, Ukraine-Krieg.<br />

Es sind herausfordernde Zeiten für den internationalen<br />

Handel. Doch dessen Bedeutung wird<br />

gerade in Krisenzeiten deutlich, denn freier Handel<br />

fördert den Wohlstand. Oder andersrum gesagt:<br />

Die Behinderung von Handel bedeutet<br />

Wohlstandsverlust. Das zeigt sich unter anderem<br />

dadurch, dass die USA angesichts der hohen<br />

Inflationsrate derzeit prüfen, gegen China auferlegte<br />

Strafzölle abzuschaffen.<br />

Der Handel beschränkt sich nicht nur auf Fertigprodukte.<br />

Rohstoffhandel oder Zulieferungen für<br />

die Industrie sind in ein Netzwerk globaler Lieferketten<br />

eingebunden. Hier spielt die Frage der<br />

Versorgungssicherheit eine zentrale und wichtiger<br />

werdende Rolle. Daher bauen immer mehr<br />

Industrieunternehmen eigene Produktionskapazitäten<br />

in den wichtigsten Absatzmärkten<br />

auf. Die Zunahme entsprechender Investitionen<br />

ausländischer Unternehmen in China oder der<br />

Beginn des Aufbaus von Produktionskapazitäten<br />

chinesischer Unternehmen in Europa sind Beispiele<br />

dafür. Der Handel erfolgt damit verstärkt<br />

durch Produktion in der Region für die Region.<br />

Das ist auch gut für die Umwelt und schafft<br />

Arbeitsplätze vor Ort. Investitionshemmnisse<br />

führen nicht nur zu Wohlstandsverlust, sondern<br />

behindern auch die Entwicklung der Regionen.<br />

Dabei gilt: Sowohl Handel als auch Investitionen<br />

brauchen klare internationale Regeln, welche<br />

auch ökologische und soziale Standards durchsetzen.<br />

Das aktuelle <strong>CONNECT</strong> <strong>Magazin</strong> macht deutlich,<br />

vor welchen neuen Herausforderungen Handel<br />

und Vertrieb derzeit stehen, aber auch welche<br />

neuen Chancen sich für Unternehmen durch die<br />

erschwerten Bedingungen bieten. Ein Unternehmen,<br />

das es sich zum Ziel gemacht hat, den<br />

globalen Handel effizienter und einfacher zu machen,<br />

ist die Xingyun Group. Mit Tochtergesellschaften<br />

und Büros in 72+1 Ländern der Welt<br />

(darunter auch in Deutschland) und 3.000 Mitarbeitern<br />

bietet Xingyun maßgeschneiderte<br />

Servicelösungen für Unternehmen, die ihre Produkte<br />

auf globalen Märkten anbieten möchten.<br />

Im <strong>CONNECT</strong>-Interview erklärt Deutschland-<br />

Geschäftsführer GUO Chaoke, wie das im Jahr 2015<br />

gegründete Unternehmen mit lokalen Teams das<br />

Image einer Marke aufbaut und wie Xingyun mit<br />

einem System, in dem Handel, Logistik, Informationen<br />

und Kapital zusammenlaufen, seinem Ziel<br />

jeden Tag ein Stück näherkommt.<br />

Wie Marketing und Vertrieb in der heutigen Zeit<br />

– und bei einer Zielgruppe, die 20 bis 30 Jahre<br />

alt ist – funktioniert, zeigt Florasis. Die erst 2017<br />

gegründete chinesische Make-up-Marke spricht<br />

ihre Kunden konsequent über die neuen Medien<br />

an, es gibt kein Offline-Geschäft. Im Jahr 2<strong>02</strong>1<br />

hatte das Unternehmen einen Umsatz von 5,4<br />

Milliarden RMB. Und dass dies nicht nur in China<br />

funktioniert, zeigt die Aktivität von Florasis auf<br />

TikTok, Facebook und Instagram sowie ein internationales<br />

Netzwerk an Influencern, das die<br />

Beauty-Produkte online einem breiten Publikum<br />

präsentiert.<br />

In weiteren Fallbeispielen zeigen wir, wie die Jaxin<br />

Spirituosen & Wein GmbH hierzulande bisher<br />

noch eher unbekannte Spirituosen aus China vermarktet<br />

und wie es Lenovo zum Weltmarktführer<br />

bei Computern geschafft hat und durch eine<br />

Forschungsoffensive neue Geschäftsfelder erschließt.<br />

Außerdem blicken wir auf den chinesischen<br />

Automobilhersteller Great Wall Motor,<br />

der noch in diesem Jahr von Deutschland aus<br />

mit zwei Marken auf den europäischen Markt<br />

drängt. Und am Beispiel von Küchen-, Bad- und<br />

Büromöbeln zeigen wir, dass – angetrieben von<br />

der rasanten Urbanisierung und einer wohlhabenderen,<br />

konsumfreudigen und vor allem<br />

jungen Mittelschicht in China – immer mehr<br />

Design-Trends aus der Volksrepublik kommen.<br />

Neben diesen Themen blicken wir in der aktuellen<br />

Ausgabe zurück auf die erste Präsenzveranstaltung<br />

der CHKD seit über zwei Jahren und<br />

geben einen Ausblick auf die geplanten Events<br />

in der zweiten Jahreshälfte. Einen Termin können<br />

Sie sich schon jetzt vormerken: Der China Day<br />

20<strong>22</strong> findet am 15. und 16. September statt und<br />

wartet in diesem Jahr mit einem Sonder-Programm<br />

anlässlich des 50. Jubiläums der chinesisch-deutschen<br />

diplomatischen Beziehungen<br />

auf. Wie gewohnt finden Sie in dieser<br />

<strong>CONNECT</strong>-Ausgabe weitere Beiträge sowie<br />

Neuigkeiten rund um die chinesisch-deutsche<br />

Wirtschaftszusammenarbeit.<br />

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Die <strong>CONNECT</strong>-Redaktion<br />

Abb.: Travel mania, Shutterstock<br />

www.chk-de.org


2<br />

Inhalt<br />

08<br />

08<br />

Titelstory<br />

Handel sichert Wohlstand<br />

und Gewinne<br />

04<br />

Kurzmeldungen<br />

Aktuelles rund um Ansiedlungen,<br />

Kooperationen und Investitionen<br />

12<br />

Interview<br />

04 12<br />

…<br />

… GUO Chaoke,<br />

Xingyun Group<br />

www.chk-de.org


3<br />

Kurzmeldungen<br />

Services<br />

32<br />

Community<br />

Sport: Neun Europameisterschaften<br />

in München<br />

04 Gu Yu – virtuelles Mädchen wird Influencerin<br />

der chinesischen Modewelt<br />

04 Einführung des digitalen Yuan rückt<br />

näher<br />

04 Autonomes Fahren auf der Überholspur<br />

04 China-Blitzlichter<br />

05 Deutsches CATL-Werk erhält Genehmigung<br />

für Produktion von Batteriezellen<br />

05 NIO und WWF gemeinsam für den<br />

Schutz von Nationalparks<br />

05 SAP startet Onboarding-Programm für<br />

Flüchtlinge aus der Ukraine<br />

05 Kick-off für Huawei-Nachwuchsprogramm<br />

„Digital Seeds“<br />

05 Haier Europe mit Rekordumsatz und<br />

Wachstum im Jahr 2<strong>02</strong>1<br />

06 VW-Software-Unternehmen CARIAD<br />

gründet Tochtergesellschaft in China<br />

06 BMW in China: Milliardengewinn<br />

durch Joint-Venture-Aufstockung<br />

06 Unternehmensticker<br />

07 AHK-Umfrage: Deutsche Unternehmen<br />

leiden unter Lockdowns<br />

24 Zahlen – Daten – Fakten<br />

26 Neues aus dem Beraternetzwerk<br />

28 Zum ersten Mal seit Corona:<br />

CHKD Member Event findet wieder in<br />

Präsenz statt<br />

29 Veranstaltungen und Termine<br />

Community<br />

30 Reise: Mehr als Meer<br />

31 Kultur: Objekte erzählen Geschichte<br />

32 Sport: Neun Europameisterschaften in<br />

München<br />

33 Gesundheit: Welcome to Germany<br />

34 Ein Tag im Leben von Michael Bochmann<br />

36 Stimmen<br />

Rubriken<br />

01 Editorial<br />

29 Impressum<br />

32<br />

Titelstory<br />

08 Handel sichert Wohlstand und Gewinne<br />

12 Interview mit GUO Chaoke, Deutschland-Geschäftsführer,<br />

Xingyun Group<br />

14 Der große Sprung im Design<br />

16 Florasis – Schönheit und Lifestyle in<br />

TikTok<br />

18 Intelligente und umweltfreundliche<br />

Mobilität für den europäischen Markt<br />

20 Baijiu für den deutschen Markt:<br />

Es geht um das erste Mal<br />

21 Mit Spitzenforschung an die Weltspitze<br />

<strong>22</strong> Container nach China füllen sich<br />

Besuchen Sie unsere neue Homepage<br />

www.chk-de.org!<br />

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WeChat-Kanal<br />

Ausgabedatum: 17. Juni 20<strong>22</strong><br />

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4<br />

Kurzmeldungen<br />

China Trends<br />

GU Yu – virtuelles Mädchen wird Influencerin<br />

der chinesischen Modewelt<br />

Balabala, eine der größten chinesischen Marken für Kinderbekleidung,<br />

stellte am 20. April die von einem Computer<br />

simulierte Influencerin GU Yu vor. Das virtuelle Mädchen<br />

ist die neueste Markenbotschafterin von Balabala und soll zudem<br />

als Kids-Fashion-Bloggerin tätig sein. Mit diesem Eintritt in das<br />

Metaverse und mit digitalen Kundenerlebnissen wie virtuellen<br />

Anproben will Balabala eine engere Beziehung zu seiner Zielgruppe<br />

aufbauen.<br />

Quelle: daoinsights.com<br />

Abb.: Balabala<br />

Einführung des digitalen Yuan rückt näher<br />

Abb.: bjnews.com<br />

WeChat, die mit mehr als 1,2 Milliarden Nutzern weltgrößte Messenger-App,<br />

leistet einen Beitrag zur Ausweitung der Zahlung mit digitaler<br />

Währung. Eine neue elektronische Bezahlfunktion wurde Anfang<br />

des Jahres freigeschaltet. Chinas Zentralbank entwickelte die App e-CNY, mit der<br />

sich Nutzer einen digitalen Geldbeutel einrichten können. Über den elektronischen<br />

Banking-Service WeBank, den man mit seinem WeChat-Account verbinden kann,<br />

lässt sich nun mit digitalem Yuan bezahlen. Immer mehr E-Commerce-Plattformen<br />

in China integrieren den digitalen Yuan als Zahlungsmöglichkeit.<br />

Quelle: daoinsights.com<br />

Autonomes Fahren auf der Überholspur<br />

WeRide, Chinas führendes Unternehmen für autonomes<br />

Fahren, entwickelte zusammen mit dem chinesischen<br />

Fahrzeughersteller Yutong autonome Robo-Kehrmaschinen,<br />

die im Mai auf den Straßen der südchinesischen Provinz<br />

Guangdong getestet wurden. Die Fahrzeuge besitzen kein Lenkrad<br />

und auch keine Gas- und Bremspedale. Der Fahrersitz ist leer.<br />

Ihren Einsatz finden die Fahrzeuge in urbanen Umweltdienstleistungen,<br />

wie dem Kehren von Straßen, der Bewässerung und<br />

dem Versprühen von Desinfektionsmitteln. Laut McKinsey ist<br />

China auf dem Weg, der größte Markt für autonome Fahrzeuge<br />

zu werden, und bis 2030 wird ein Umsatz von über 500 Milliarden<br />

US-Dollar erwartet.<br />

Quelle: global.chinadaily.com.cn<br />

China-Blitzlichter<br />

• Video Content Creator – Traumjob für 19 Prozent der chinesischen<br />

Jugendlichen<br />

• Wegen Corona-Pandemie: Joggen entwickelt sich zum beliebtesten Gesundheitssport<br />

in China<br />

• Erfolgsrezept des New Chinese Style: traditionelle Gewänder und<br />

zeitgenössische Designs – und kulturelles Selbstbewusstsein<br />

• Hoch im Kurs bei der Generation Z: Die virtuellen Idole von A-Soul<br />

leiten Trainingsvideos auf der chinesischen Fitness-App Keep<br />

• China plant als erstes Land Entsendung einer Robotersonde auf die<br />

Rückseite des Mondes<br />

Abb.: carnewschina.com<br />

• Modische Statussymbole im Lockdown – Luxus-Shoppingtüten<br />

zieren Türen in Shanghai<br />

• BYD kündigt Einstellung der Produktion von Verbrennerautos an<br />

Quellen: daoinsights.com / german.china.org / jingdaily.com<br />

www.chk-de.org


Mitgliedernews<br />

Kurzmeldungen 5<br />

Abb.: wirtschaftsspiegel-thueringen.com<br />

Deutsches CATL-Werk erhält Genehmigung für<br />

Produktion von Batteriezellen<br />

Ministerin Siegesmund übergibt CATL-Europachef<br />

Matthias Zentgraf die zweite Teilgenehmigung<br />

Als erstes CATL-Werk außerhalb von China<br />

erhielt die Produktionsstätte in Arnstadt<br />

bei Erfurt Anfang April die Genehmigung<br />

zur Inbetriebnahme. In der Batteriefabrik sollen<br />

2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits<br />

für Ende 20<strong>22</strong> plant CATL, die Produktion<br />

mit einer jährlichen Kapazität von 8 Gigawattstunden<br />

(GWh) aufzunehmen. Insgesamt investiert<br />

das Unternehmen 1,8 Milliarden Euro in<br />

den Standort und strebt in Zukunft eine Produktionskapazität<br />

von 14 GWh an.<br />

Quelle: CATL<br />

NIO und WWF gemeinsam für den Schutz von Nationalparks<br />

NIO und WWF China haben eine strategische<br />

Kooperation zum Schutz von<br />

Nationalparks geschlossen. Der WWF<br />

übernimmt dabei die Rolle des Co-Sponsors beim<br />

Aufbau von Clean Parks. Vor dem Hintergrund<br />

einer auf CO2-Neutralität angelegten Klimapolitik<br />

sowie der steigenden Anzahl von Nationalparks<br />

in China kündigte NIO im Dezember 2<strong>02</strong>1<br />

eine Nachhaltigkeitsinitiative unter dem neuen<br />

Label Clean Parks an. Der WWF wird gemeinsam<br />

mit NIO ein sauberes und emissionsarmes<br />

Energiekreislaufsystem in Nationalparks und<br />

Naturschutzgebieten errichten, saubere Mobili tät<br />

und nachhaltige Entwicklung vorantreiben,<br />

Umweltprojekte starten und natürliche Ökosysteme<br />

schützen.<br />

Quelle: NIO<br />

Kick-off für Huawei-Nachwuchsprogramm<br />

„Digital<br />

Seeds“<br />

Ende April veranstaltete Huawei ein Kickoff-Event<br />

für sein „Digital Seeds“-Programm<br />

in Düsseldorf. Mit dem Programm<br />

bietet das Technologieunternehmen 200 Studierenden<br />

bereits während der Bewerbungsphase<br />

im Rahmen eines Ideationsprozesses umfangreiche<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten: In aufeinander<br />

aufbauenden Design-Thinking-Workshops<br />

entwickeln die Studierenden im Team neue<br />

Ideen zu den Themen Mobilität, Nachhaltigkeit<br />

oder Metaverse. Die besten 50 Studierenden reisen<br />

schließlich mit Huawei nach China, besuchen<br />

dort Start-ups, Tech-Konzerne, Innovation-Hubs,<br />

Thinktanks und Universitäten und nehmen an<br />

einem „Ideathon“-Wochenende mit chinesischen<br />

Studierenden in Peking teil.<br />

Quelle: Huawei<br />

SAP startet Onboarding-Programm für Flüchtlinge aus der Ukraine<br />

Der Softwarekonzern SAP hat die Einführung<br />

eines speziellen Onboarding-Programms<br />

angekündigt. Ziel ist es, Flüchtlinge<br />

aus der Ukraine mit offenen Stellen in den<br />

weltweiten SAP-Niederlassungen zusammenzu-<br />

bringen. Die Initiative zielt darauf ab, qualifizierte<br />

Flüchtlinge aus der Ukraine für geeignete<br />

Stellen bei SAP in Deutschland, Tschechien, Ungarn,<br />

Bulgarien, Rumänien, Polen und der Slowakei<br />

zu gewinnen und zu halten. Quelle: SAP<br />

Abb.: Vera Drewke<br />

Haier Europe mit Rekordumsatz und Wachstum im Jahr 2<strong>02</strong>1<br />

Abb.: www.haier-europe.com/de<br />

Haier Europe, die europäische Tochter des weltweit führenden Haushaltsgeräteherstellers,<br />

erzielte 2<strong>02</strong>1 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 20 Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Damit ist Haier nun die Nummer 4 unter den Haushaltsgeräteherstellern<br />

in Europa. Im Jahr 2<strong>02</strong>1 eröffnete Haier zwei neuen Fabriken in Rumänien<br />

und der Türkei, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.<br />

Quelle: Haier<br />

www.chk-de.org


6<br />

Kurzmeldungen<br />

VW-Software-Unternehmen CARIAD gründet<br />

Tochtergesellschaft in China<br />

CARIAD, das Softwareunternehmen des Volkswagen Konzerns, startet ein Jahr nach<br />

der eigenen Gründung mit einer Tochtergesellschaft in China. Die erste CARIAD-<br />

Tochtergesellschaft außerhalb Europas bekräftigt mit ihrem lokalen Entwicklerteam<br />

die Bedeutung Chinas als größter globaler Einzelmarkt der Gruppe. „Der Start<br />

unserer Tochtergesellschaft in China, einem der aufregendsten und dynamischsten Märkte<br />

der Welt, markiert einen wichtigen Meilenstein für CARIAD und unterstreicht unser<br />

starkes Engagement für die chinesischen Kunden und den chinesischen Markt. Gemeinsam<br />

mit unserem China-Team arbeiten wir an einem Ziel – die Zukunft der Mobilität<br />

zu programmieren“, sagt Dirk Hilgenberg, CEO von CARIAD.<br />

Quelle: CARIAD<br />

Unternehmensticker<br />

Huawei erobert Platz eins in europäischer Patentstatistik<br />

zurück – Aufgrund steigender Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung meldete Huawei im vergangenen<br />

Jahr 3.544 neue Patente an.<br />

Quelle: Handelsblatt<br />

ECO Medical Instruments eröffnet Niederlassung<br />

in Bremen – Das Unternehmen bringt „Mikrowellenablation“<br />

– eine neue, minimalinvasive Technologie für<br />

die Behandlung von Tumoren – nach Deutschland.<br />

Quelle: Bremeninvest<br />

Abb.: cariad.technology/de<br />

BMW in China: Milliardengewinn durch<br />

Joint-Venture-Aufstockung<br />

Der BMW-Konzern zieht einen Milliardengewinn aus der Übernahme weiterer Anteile<br />

aus seinem Joint Venture mit Brilliance. Das Unternehmen meldet für das<br />

erste Quartal ein Ergebnis vor Steuern von 12,7 Milliarden Euro, das ist rund<br />

viermal so viel wie im Vorjahresquartal. Grund für den Gewinnsprung ist die Mitte Februar<br />

vollzogene Mehrheitsaufstockung an dem chinesischen Produktions-Joint-Venture,<br />

das die Münchner gemeinsam mit Brilliance betreiben. BMW hält nun 75 Prozent an<br />

dem Unternehmen und ist damit der erste westliche Autokonzern, der die Mehrheit an<br />

einem Gemeinschaftsunternehmen in China übernehmen durfte. Quelle: Handelsblatt<br />

Hauck Aufhäuser Lampe übernimmt Kapilendo Custodian<br />

AG – Darüber hinaus bietet die Bank Services<br />

in der regulierten Verwahrung von Kryptowährungen,<br />

Token, Kryptowertpapieren und -fondsanteilen an.<br />

Quelle: HAL<br />

SF Express startet ersten CO2-neutralen Paketdienstservice<br />

in China – Unbemannte Luftfahrzeuge<br />

und voll automatisierte Lagersysteme sollen Prozesse<br />

optimieren und Logistikdienstleistungen umweltfreundlich<br />

gestalten.<br />

Quelle: pandaily.com<br />

Alibaba Group schließt sich Low Carbon Patent<br />

Pledge an – Die internationale Plattform fördert die<br />

gemeinsame Nutzung von Patenten für kohlenstoffarme<br />

grüne Technologien.<br />

Quelle: e-commerce-magazin.de<br />

Geek+ und Engero schaffen das weltweit erste vollautomatische<br />

intelligente Kühlhafenlager in Tianjin<br />

– Der Einsatz von Robotern verbessert die Lagerung um<br />

35 Prozent und die Umschlagseffizienz um 42 Prozent.<br />

Quelle: Geek+<br />

SAIC Motor gründet Forschungs- und Entwicklungszentrale<br />

– In der Innovationszentrale für intelligente,<br />

vernetzte Fahrzeuge sind mehr als 10.000 Mitarbeiter<br />

tätig.<br />

Quelle: SAIC Motor<br />

Abb.: auto.huanqiu.com<br />

NIO an Hongkonger Börse gelistet – Seit März sind<br />

Stammaktien der Klasse A am Main Board der Stock<br />

Exchange of Hong Kong Limited (SEHK) notiert.<br />

Quelle: NIO<br />

www.chk-de.org


7<br />

AHK-Umfrage: Deutsche Unternehmen leiden unter Lockdowns<br />

Abb.: Irina Soboleva S, Shutterstock<br />

Die AHK Greater China hat Ende März eine<br />

Blitzumfrage zu den Auswirkungen von<br />

Covidausbrüchen im Land sowie des<br />

Kriegs in der Ukraine auf deutsche Unternehmen<br />

in China veröffentlicht. Der Studie zufolge sieht<br />

jedes zweite deutsche Unternehmen (51 Prozent)<br />

Logistik und Vertrieb entweder komplett unterbrochen<br />

oder stark beeinträchtigt. Auch Produktion<br />

(31 Prozent), Beschäftigungsrate (29 Prozent)<br />

und Nachfrage (29 Prozent) liegen komplett<br />

darnieder oder sind stark mitgenommen.<br />

Während sich die Situation nach Corona-Ausbrüchen<br />

beispielsweise in Tianjin oder Shenzhen<br />

wieder entspannt hat, trifft es deutsche Unternehmen<br />

vor allem in Changchun, Shenyang und<br />

Shanghai. Dabei haben die Firmen aus den Lockdown-Erfahrungen<br />

des ersten Ausbruchs in<br />

Wuhan 2<strong>02</strong>0 gelernt. Inzwischen wissen sie, welche<br />

Maßnahmen regierungsseitig zu erwarten<br />

sind, und reagieren: Closed-Loop-Management<br />

– die Schaffung einer Blase – soll garantieren,<br />

dass Arbeitnehmer sich nicht infizieren können.<br />

So leben beispielsweise Arbeiter seit mehreren<br />

Wochen auf dem BASF-Werksgelände in Jilin. Sie<br />

arbeiten in Schichten, um die Produktion aufrechtzuerhalten.<br />

Müsste diese abgeschaltet werden,<br />

käme es zu Disruptionen entlang der nachgelagerten<br />

Wertschöpfungsketten. Das weiß<br />

auch die Regierung vor Ort und gewährt Unterstützung.<br />

Trotz der schwierigen Lage und Kritik an den<br />

strengen Maßnahmen sagte Jens Hildebrandt,<br />

der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Peking:<br />

„Die Attraktivität des Standorts bleibt hoch,<br />

die erwarteten Wachstumspotenziale in den jeweiligen<br />

Industrien sind weiter da. Wir können<br />

nur hoffen, dass die erneuten Covidausbrüche<br />

zeitlich begrenzt bleiben, sodass unsere Unternehmen<br />

die Ausfälle später kompensieren können.<br />

Wie unsere Umfrage zeigt, benötigen sie<br />

dafür auch spezifische Unterstützung durch die<br />

Regierung. Einige Maßnahmen wurden bereits<br />

eingeleitet.“<br />

Quelle: GTAI<br />

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mit beschränkter Nachschusspflicht, und gehört zum internationalen BDO Netzwerk voneinander unabhängiger Mitgliedsfirmen.<br />

BDO ist der Markenname für das BDO Netzwerk und für jede der BDO Mitgliedsfirmen.<br />

BDO 会 计 师 事 务 所 股 份 公 司 是 一 家 德 国 法 律 下 的 股 份 公 司 , 是 注 册 于 英 国 的 BDO 国 际 有 限 公 司 成 员 , 并 隶 属 于 由 各 个 独 立 成 员 所 组 成 的 BDO 国 际 网 络 。<br />

BDO 是 BDO 网 络 和 每 个 BDO 成 员 所 的 商 标 名 称 。


8 Titel<br />

www.chk-de.org


9<br />

Handel sichert<br />

Wohlstand und Gewinne<br />

Handel und Vertrieb vor neuen Herausforderungen / China ist wichtigster<br />

Handelspartner Deutschlands<br />

Im vergangenen Jahr war China mit einem Volumen von 245 Milliarden Euro zum sechsten Mal in Folge<br />

Deutschlands wichtigster Handelspartner. Der Umsatz stieg um 15 Prozent. Das Geschäft mit immer höherwertigeren<br />

Gütern treibt den Handel an. Gleichzeitig gewinnen neue internetbasierte Vertriebskanäle<br />

schnell an Bedeutung. Jürgen Friedrich, Vorsitzender der Geschäftsführung von Germany Trade & Invest<br />

(GTAI), erklärte, dass das Gesamtvolumen des bilateralen Handels 2<strong>02</strong>1 einen neuen Rekordwert erreichte.<br />

China sei einer der wichtigsten Wachstumsmärkte der Welt und auch ein wichtiger Partner für Deutschland<br />

bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Pandemie und Klimawandel.<br />

Abb.: ABCDstock, Shutterstock<br />

www.chk-de.org


10<br />

Titel<br />

Abb.: Maxx-Studio, Shutterstock<br />

Horst Löchel von der Frankfurt School of<br />

Finance and Management findet nicht,<br />

dass Deutschland zu abhängig von<br />

China sei: „Ich würde von wechselseitiger<br />

Abhängigkeit sprechen, wir sind beide aufeinander<br />

angewiesen – und daran sehe ich<br />

auch nichts Schlechtes.“ Löchel erachtet den<br />

Standpunkt, dass Handel auch Wandel anschiebe,<br />

immer noch als gültig – selbst nach<br />

Ausbruch des Ukraine-Krieges, berichtete die<br />

„Tagesschau“.<br />

In den Medien wird jedoch überwiegend vor einer<br />

zu starken Handelsabhängigkeit von China gewarnt.<br />

Doch sich von China abkoppeln würde<br />

bedeuten, sich vom Wachstum abzukoppeln, da<br />

China zu einem Viertel des weltweiten Wachstums<br />

beiträgt. Der Anteil der Region, in der mit<br />

dem Regional Comprehensive Economic Partnership<br />

(RCEP) das größte Freihandelsabkommen<br />

der Welt zwischen 15 teilnehmenden indopazifischen<br />

Nationen besteht, die zusammen für<br />

etwa ein Drittel der Weltbevölkerung und des<br />

weltweiten BIP steht, ist noch weitaus höher.<br />

Das RCEP-Freihandelsabkommen ist übrigens<br />

kein Versuch Chinas, eine Vorherrschaft in der<br />

Region anzustreben, sondern eine Initiative der<br />

aufstrebenden ASEAN-Staaten.<br />

Mit den aufstrebenden Ländern der RCEP-Freihandelszone<br />

entstehen nicht nur neue Märkte,<br />

sondern durch die schnelle Modernisierung in<br />

der Region entsteht auch neue Konkurrenz. Die<br />

Zeiten, in denen das Label „Made in Germany“<br />

allein die Türen zum chinesischen Markt öffnete,<br />

gehen vorbei. In vielen Bereichen sind chinesische<br />

Unternehmen gleichwertige Wettbewerber,<br />

die schnell, innovativ und auf den aktuellen Verbrauchergeschmack<br />

zugeschnittene Produkte<br />

auf den Markt bringen. Doch verstärkte Konkurrenz<br />

belebt nicht nur das Geschäft, sondern kann<br />

auch die Innovationskraft ausländischer Anbieter<br />

stärken. China wird zum Testmarkt; in China werden<br />

Produkte für den Weltmarkt entwickelt.<br />

Elektromobilität ist dafür nur eines von vielen<br />

Beispielen.<br />

Für deutsche Anbieter kommt hinzu, dass China<br />

mit seinen asiatischen Nachbarländern durch das<br />

RCEP-Abkommen vereinfachte Marktzugänge<br />

bekommt. Größere deutsche Unternehmen umgehen<br />

Exporte in diese Region, indem sie vor Ort<br />

für den asiatischen Markt produzieren. Dadurch<br />

ist der Absatz deutscher Unternehmen in China<br />

um einiges höher, als dies die reinen Handelsstatistiken<br />

ausweisen. Doch auch diese Produktion<br />

erfordert hohe Exporte von Zulieferungen<br />

und Maschinen. Daher sind Kfz-Teile (25,8 Prozent)<br />

und Maschinen (20,9 Prozent) die wichtigsten<br />

Einfuhrgüter aus Deutschland. Und auch<br />

für das Handelsgeschäft vereinfacht sich einiges,<br />

da die RCEP-Länder ihre Handelsbestimmungen<br />

vereinheitlichen und dadurch Im- und Exporteure<br />

weniger unterschiedliche Bestimmungen<br />

beachten müssen.<br />

China ist für deutsche Einkäufer vor allem ein<br />

bedeutender Beschaffungsmarkt für elektronische<br />

und elektrotechnische Produkte sowie für<br />

Bekleidung und Textilien. Fast 60 Prozent der<br />

deutschen Einfuhren aus China entfielen 2<strong>02</strong>0<br />

auf diese Warengruppen. Auch viele im Reich der<br />

Mitte tätige deutsche Unternehmen beschaffen<br />

lokal vor Ort. Auch dies wird durch Handelsstatistiken<br />

nicht abgedeckt, so die GTAI. Viele<br />

Einkäufer nutzen zudem die vielen Branchenund<br />

Handelsmessen. Doch ist dazu durch Corona<br />

für viele der Zugang schwierig – wenn keine<br />

Einkäufer vor Ort beschäftigt sind.<br />

Dies gibt dem Internethandel einen zusätzlichen<br />

Schub. Alle Waren der Welt stehen dem<br />

Konsumenten nach wenigen Klicks zur Verfügung.<br />

Eine kleine Internetseite reicht, um<br />

die eigenen Produkte an jeden Ort der Welt<br />

zu vermarkten. Ganz so einfach funktionieren<br />

die digitalen Warengeschäfte jedoch nicht.<br />

Durch den Onlinehandel nimmt nicht nur die<br />

potenzielle Käuferschaft stark zu. Mindestens<br />

ebenso stark steigt die Zahl der Konkurrenten.<br />

Und bis die Ware beim Kunden ist, sind einige<br />

Hürden zu nehmen. E-Commerce-Unternehmen<br />

wie die Xingyun Group bieten maßgeschneiderte<br />

Unterstützungen bei der Erschließung<br />

des chinesischen Marktes an. Dazu<br />

gehören nicht nur grenzüberschreitende<br />

Logistikdienste, sondern auch Hilfen beim<br />

Markenaufbau in China oder der Etablierung<br />

eines Kanaldienstes, da der Käufer in China<br />

meist mehr als nur reine Warenangebote im<br />

Internet erwartet. Onlineshopping und Entertainment<br />

gehören für Onlinekunden in China<br />

zusammen. Dies gilt es geschickt zu bedienen,<br />

wozu Unterstützung vor Ort erforderlich ist.<br />

www.chk-de.org


11<br />

2<strong>02</strong>1: Neuer Höchststand beim Handel zwischen China und der EU<br />

China überholte die USA als Handelspartner<br />

der EU und war im Jahr 2<strong>02</strong>1 der größte<br />

Handelspartner der EU, wobei das bilaterale<br />

Handelsvolumen ein Rekordhoch erreicht<br />

hat. Im vergangenen Jahr war die EU umgekehrt<br />

auch der zweitgrößte Handelspartner Chinas,<br />

und in den ersten beiden Monaten des Jahres<br />

20<strong>22</strong> hat sie den Verband Südostasiatischer Nationen<br />

(ASEAN) sogar vom ersten Platz verdrängt,<br />

meldet china.org.cn.<br />

Im Jahr 2<strong>02</strong>1 erreichte der bilaterale Handel zwischen<br />

China und der EU mit einem Wert von über<br />

800 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand.<br />

Die wechselseitigen Investitionen überstiegen<br />

zudem 270 Milliarden US-Dollar. Der bilaterale<br />

Handel nahm insbesondere in Sektoren<br />

wie Luft- und Raumfahrt, Biologie, Elektronik<br />

und anderen erheblich zu. Horst Löchel von der<br />

Frankfurt School of Finance and Management<br />

bezeichnete den Handel zwischen der EU und<br />

China als eine Win-win-Situation für beide Seiten<br />

und rechnet daher fest mit einer Fortsetzung<br />

des Wachstumstrends.<br />

Der chinesische Markt öffnet sich immer weiter<br />

und Schutzrechte werden ausgebaut. Im März<br />

2<strong>02</strong>1 trat ein wegweisendes Abkommen zwischen<br />

der EU und China zum Schutz von mehr<br />

als 500 chinesischen und europäischen geografischen<br />

Angaben in Kraft. Der Ausbau der<br />

Schienenverbindung bietet einen schnellen und<br />

kostengünstigen Zugang zum chinesischen<br />

Markt. Im Jahr 2<strong>02</strong>1 erreichte die Zahl der Güterzugfahrten<br />

in beide Richtungen 15.000 und<br />

beförderte 1,46 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer<br />

(TEU), was einem Anstieg von <strong>22</strong> Prozent<br />

bzw. 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

entspricht. China und Europa haben außerdem<br />

auch kontinuierliche Anstrengungen unternommen,<br />

um ihre Partnerschaft im digitalen<br />

Handel und Finanzwesen zu stärken. Die bilaterale<br />

Zusammenarbeit im elektronischen Handel<br />

boomt, und beide Seiten entwickeln gemeinsam<br />

grenzüberschreitende Industrieparks für den<br />

elektronischen Handel. Horst Löchel rechnet<br />

daher fest mit einer Fortsetzung des Wachstumstrends.<br />

Sowohl Europa als auch China haben sich<br />

dazu verpflichtet, Sicherheitsfragen im Zusammenhang<br />

mit der Digitalisierung anzugehen und<br />

dass sie Vorschriften und Strategien zum Schutz<br />

der privaten Daten der Verbraucher ausgearbeitet<br />

haben. China hat dazu bereits ein weitreichendes<br />

Datenschutzgesetz erlassen.<br />

Abb.: 3d_illustrator, Shutterstock<br />

BERLIN: IHR TOR NACH EUROPA<br />

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Die deutsche Hauptstadt steht für Technologie,<br />

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12<br />

Interview<br />

Mit Tochtergesellschaften und Büros in 72+1 Ländern der Welt und 3.000<br />

Mitarbeitern bietet die Xingyun Group maßgeschneiderte Servicelösungen<br />

für Unternehmen, die ihre Marken auf globalen Märkten anbieten möchten.<br />

Im <strong>CONNECT</strong>-Interview erklärt Deutschland-Geschäftsführer GUO Chaoke,<br />

wie Xingyun mit lokalen Teams das Image einer Marke aufbaut und<br />

wie ein System, in dem Handel, Logistik, Informationen und Kapital<br />

zusammenlaufen, die Vision seines Unternehmens Wirklichkeit werden<br />

lässt und globale Geschäfte effizienter und einfacher macht.<br />

Interview<br />

GUO CHAOKE<br />

Abb.: Alexander Supertramp, Shutterstock<br />

CHKD <strong>CONNECT</strong>: Lieber Herr Guo, können Sie<br />

uns zum Einstieg einen Überblick zu grenzüberschreitendem<br />

Handel und Logistik und<br />

der Entwicklung in den letzten Jahren geben?<br />

GUO Chaoke: Beide sind Produkte der Globalisierung<br />

und haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.<br />

Die Entwicklung lässt sich in zwei<br />

Phasen einteilen.<br />

In der ersten Phase, insbesondere in den Jahren<br />

vor der Pandemie, hat sich der E-Commerce rasant<br />

entwickelt. Als wichtiger Treiber, auch für<br />

den grenzüberschreitenden Handel und vor allem<br />

in den USA und Europa, ist dabei sicherlich Amazon<br />

zu nennen. Durch das Wachstum des Unternehmens<br />

entstanden immer mehr Big Seller, aber<br />

auch Services, die Verkäufern die gesamte logistische<br />

Auftragsabwicklung abnehmen.<br />

In der zweiten Phase, nach Ausbruch der Corona-Pandemie,<br />

stiegen die Logistikpreise in kürzester<br />

Zeit um ein Vielfaches. Dadurch mussten<br />

viele kleine, aber auch große Anbieter den Markt<br />

verlassen. Es ist ein kontinuierlicher Wandel in<br />

Richtung mehr Qualität, Markenbildung und stabiler<br />

Absatz zu beobachten. Ein Resultat dessen<br />

sind Überseelager, die Händlern dabei helfen,<br />

einen umfassenden und reaktionsschnellen Vertriebsservice<br />

vor Ort einzurichten. Damit können<br />

Auswirkungen der internationalen Logistik vermieden<br />

und das Risiko von Lieferausfällen verringert<br />

werden.<br />

Country Manager, Xingyun Group<br />

<strong>CONNECT</strong>: Was raten Sie da Unternehmen, die<br />

sich in der heutigen Zeit global aufstellen<br />

möchten?<br />

Guo: Es bringt keine Vorteile mehr, einfach nur<br />

Waren zu verkaufen. In einem sich stark homogenisierenden<br />

Markt sinkt die Akzeptanz für<br />

niedrige Qualität und sinkende Preise. Das ist ein<br />

Auslaufmodell, da es zu kurzlebig und nicht stabil<br />

genug ist.<br />

Im neuen Handel und auch verbunden mit den<br />

hohen Kosten entwickelt sich stattdessen nach<br />

und nach ein neues Modell. Dabei stehen der<br />

Aufbau eines langfristigen Markenimages,<br />

Technologie und Qualität sowie der Service im<br />

Mittelpunkt. Immer mehr kleine und mittlere<br />

Marken geben sich nicht mehr mit einer einzigen<br />

Plattform zufrieden, sondern suchen nach einem<br />

breiteren und stabileren Vertriebskanal. In dieser<br />

neuen Welle geht auch die Xingyun-Gruppe mit<br />

dem Trend der Zeit. Mit der Mission, den globalen<br />

Handel leichter zu machen, haben wir eine<br />

globale B2B-Plattform etabliert und helfen kleinen<br />

und mittleren Marken auf der ganzen Welt<br />

beim Aufbau einer Omnichannel-Strategie.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Bei unserer Recherche sind wir auf<br />

den Begriff „four-flow configuration“ gestoßen.<br />

Was steckt dahinter?<br />

Guo: In der B2B-Branche kann jedes Geschäft<br />

von Anfang bis zum Ende in ein Modell mit vier<br />

„Flows“, also „Flüssen“ abstrahiert werden. Einfach<br />

ausgedrückt, handelt es sich um den Fluss<br />

von Handel, Logistik, Informationen und Kapital.<br />

Der Handelsfluss ist die Bewegung von Waren<br />

von der Angebotsseite zur Nachfrageseite,<br />

hauptsächlich in Form des Austauschs von<br />

Waren und deren Äquivalenten sowie der Übertragung<br />

von Eigentum. Logistik ist der Fluss von<br />

Wareneinheiten. Informationsfluss ist der Austausch<br />

und die Übermittlung von Informationen,<br />

einschließlich der Sammlung, Übermittlung, Verarbeitung,<br />

Speicherung, Abfrage und Analyse<br />

von Informationen. Der Finanzfluss ist der Transfer<br />

von Geldmitteln, der mit der Übertragung des<br />

Eigentums an Gütern einhergeht.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Und diese Bereiche laufen bei<br />

Ihnen wirklich in einem System?<br />

www.chk-de.org


13<br />

Guo: Vom Grunde her handelt es sich bei den vier<br />

Flüssen ja um Standardprozesse für Kauf- und<br />

Verkaufstransaktionen. Nur war das traditionelle<br />

System sehr ineffizient. Was wir bei Xingyun<br />

mit unserem eigenen IT-Team machen, ist, ein<br />

einheitliches System zu entwickeln und in dieses<br />

Informationstechnologie einzuführen. Denn<br />

wenn wir Aufträge und Rechnungen während<br />

des gesamten Geschäftsprozesses verfolgen und<br />

überwachen können und zudem den Status der<br />

Logistik, des Informationsflusses und des damit<br />

verbundenen Kapitalflusses in Echtzeit erfassen<br />

können, dann können wir unsere Fähigkeiten zur<br />

Risikokontrolle im Sinne unserer Kunden erheblich<br />

verbessern und wirklich Veränderung bewirken.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Was muss Ihr Kunde da überhaupt<br />

noch machen?<br />

Guo: Was der Kunde tun muss, ist, sich auf seine<br />

eigenen Stärken zu konzentrieren. Bei den Marken<br />

geht es darum, bessere und funktionellere<br />

Produkte zu entwickeln, während die Vertriebskanäle<br />

kontinuierlich neue, attraktive Produkte<br />

einführen müssen, um dem Bedarf der Verbraucher<br />

zu entsprechen. Für Händler geht es<br />

um die schnelle Abwicklung von Bestellungen<br />

für jeden Kanal, während der Onlinehandel seine<br />

Plattformen optimieren und die Attraktivität von<br />

Onlinediensten steigern muss. Weitere Komponenten<br />

sind lokales Marketing, Lieferkettenstabilität,<br />

schnelles Reagieren in Logistik und<br />

Lagern, effiziente Warenabwicklung und ein umfassenderer<br />

Service. Wir bei Xingyun sehen uns<br />

als One-Stop-Dienstleister und helfen unseren<br />

Kunden, den gesamten Prozess zu optimieren.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Sie helfen auch beim Markenaufbau.<br />

Wie genau machen Sie das?<br />

Guo: Wir sehen uns als Pionier und Praktiker. Eine<br />

Stärke von uns sind die Teams vor Ort, die insbesondere<br />

für kleine und mittlere Unternehmen<br />

eine große Unterstützung bei ihrer Interna tionalisierung<br />

darstellen. Wir haben einen umfassenden<br />

Ansatz, bei dem es nicht nur darum<br />

geht, die passenden Onlinemedien zu nutzen und<br />

sowohl traditionelle als auch modernste Kanäle<br />

zu bedienen. Was uns auszeichnet, ist, dass wir<br />

die lokalen Begebenheiten, die Kultur vor Ort be-<br />

rücksichtigen. Dadurch schaffen wir es, das<br />

Image einer Marke durch länderspezifische<br />

Aktivitäten aufzubauen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Was in Mexiko gefragt ist, kann in<br />

Thailand eventuell nicht in der gleichen Form<br />

verkauft werden. Wie gehen Sie mit den Herausforderungen<br />

um, die unterschiedliche<br />

Märkte mit sich bringen?<br />

Guo: Die Herausforderungen der verschiedenen<br />

Märkte sehen wir als unsere Chance. Zunächst<br />

einmal stellen wir in jedem Land ein lokales Team<br />

zusammen, das sich aus Personen zusammensetzt,<br />

die den Markt vor Ort seit vielen Jahren<br />

genau kennen. Dann erfolgen erste detaillierte<br />

Marktforschungen und -analysen. Unter Berücksichtigung<br />

der lokalen Besonderheiten werden<br />

dann verschiedene Modelle optimiert und validiert.<br />

Dadurch sind wir in der Lage, den tatsächlichen<br />

Bedarf sowie die entsprechenden Marktanforderungen<br />

zu ermitteln – egal ob in Mexiko,<br />

Thailand, Deutschland oder anderen Ländern. Je<br />

nach Bedarf wird das lokale Team gegebenenfalls<br />

noch ergänzt und die Stärken der Gruppe in Verbindung<br />

mit dem industriellen Potenzial des Landes<br />

für eine präzise Integration der Ressourcen<br />

genutzt. So meistern wir die Herausforderungen<br />

und nutzen die Chancen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Haben Sie eine Vision, wie der globale<br />

Onlinehandel in zehn Jahren funktionieren<br />

könnte?<br />

Guo: Nach der von mir zu Beginn skizzierten Entwicklung<br />

tritt der globale Onlinehandel allmählich<br />

in eine dritte Phase ein. Das Internet der<br />

Dinge (IoT) wird es ermöglichen, die unterschiedlichen<br />

Kundenbedürfnisse noch präziser und<br />

schneller zu befriedigen. Und während der Trend<br />

zum Offlinekonsum sicherlich zurückkehren wird,<br />

wird das Online-Erlebnis immer kundenfreundlicher<br />

werden. Auch im B2B-Bereich wird der<br />

globale Onlinehandel effizienter und schneller.<br />

Online-Plattformen werden für viele Branchenakteure<br />

auf der ganzen Welt immer unverzichtbarer<br />

für die eigene Effizienzsteigerung. Bei Xingyun<br />

sind wir darauf vorbereitet. Schrittweise<br />

führen wir gerade weltweit unsere BBmall-Plattform<br />

ein. Durch Maßnahmen wie die Schaffung<br />

einer noch effizienteren Verbindung zwischen<br />

Unternehmen und ihren Lieferanten, Vertriebspartnern<br />

und Plattformen und eines noch zuverlässigeren<br />

Markenangebots sowie die Optimierung<br />

des Vertriebssystems reagieren wir damit<br />

auf die Herausforderungen, vor denen ein hochintelligenter<br />

und hocheffizienter Handel im<br />

nächsten Jahrzehnt stehen wird und die dazu<br />

führen werden, dass der globale Handel immer<br />

bequemer und schneller wird. Dies machen wir<br />

ganz im Sinne des übergeordneten Ziels von Xingyun:<br />

Wir wollen den grenzüberschreitenden<br />

Kauf und Verkauf vereinfachen!<br />

<strong>CONNECT</strong>: Vielen Dank für das spannende Gespräch,<br />

Herr Guo!<br />

Milestones<br />

GUO Chaoke<br />

• 2009 Bachelor Computer- und Informationswissenschaften,<br />

Zhengzhou-<br />

Universität<br />

• 2019 Master of Science Informatik-,<br />

Informations- und Medientechnik,<br />

Brandenburgische Technische Universität<br />

Cottbus-Senftenberg<br />

• seit 2<strong>02</strong>1 Geschäftsführer, Tianxing<br />

Cloud Supply Chain GmbH (Tochterunternehmen<br />

von Xingyun) & Country<br />

Manager Deutschland<br />

www.chk-de.org


14 Titel<br />

Der große Sprung im Design<br />

Trendsetter aus China / Stark wachsende Mittelschicht bevorzugt hochwertiges Design<br />

Land, in dem vieles möglich ist. Und auch hier<br />

kommen jedes Jahr unzählige neu ausgebildete<br />

Architekten von den chinesischen Hochschulen,<br />

in denen individuelles Design eine große Rolle in<br />

der Ausbildung spielt.<br />

Abb.: jomoogroup.com<br />

Das „Design-Reich der Mitte“, so der Titel<br />

einer Reportage der „Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung“ (FAZ) vom vergangenen<br />

Jahr. „China ist bekannt für raffiniertes Kunsthandwerk<br />

und billige Massenware. Bis jetzt. Eine<br />

neue Generation Gestalter will das Land mit einer<br />

modernen Formensprache zu alter Design-Größe<br />

führen“, so die FAZ. In China ist in den<br />

Shoppingmalls, Restaurants, öffentlichen Gebäuden,<br />

aber auch in Wohnungen eine erstaunliche<br />

Formenvielfalt zu sehen. Die jungen chinesischen<br />

Designer haben nicht nur Mut, sondern<br />

Geschmack – achten aber auch auf Qualität bei<br />

Verarbeitung und Materialien, achten auf den<br />

praktischen Nutzen der Inneneinrichtung, auf<br />

Bequemlichkeit.<br />

Das Finanzmedienportal Yicai schätzte den<br />

chinesischen Markt für Möbel und Dekorationsobjekte<br />

bereits 2018 auf 5 Trillionen RMB,<br />

umgerechnet etwa 673 Milliarden Euro. Und<br />

China ist der weltweit größte Exporteur von<br />

Möbeln, die immer hochwertiger werden. Bei<br />

Bekleidung, Schuhen oder Spielzeug ist China<br />

ebenfalls führend. Hinsichtlich des Exports von<br />

Smartphones, Klimaanlagen, Kühlschrän ken oder<br />

Staubsaugern ist China mit weitem Abstand<br />

international führendes Herkunftsland. Doch bei<br />

einfachen Massenprodukten verlagern chinesische<br />

Unternehmen die Fertigung zunehmend in<br />

kostengünstige Nachbarländer, wobei das Design<br />

weiterhin „Made in China“ ist.<br />

Design erzählt eine Geschichte. Das ist beispielsweise<br />

bei den Kosmetikmarken von Florasis anschaulich<br />

zu sehen. Schminkutensilien sind in<br />

einem einheitlichen filigranen Muster gestaltet,<br />

viele Serien orientieren sich dabei an Schmuckmustern<br />

oder Kleidungsornamenten der nationalen<br />

Minderheiten Chinas. Zu diesen Serien<br />

bringt das Unternehmen Onlineberichte aus den<br />

Minderheiten-Dörfern, erzählt die Geschichte,<br />

die hinter dem Design steckt.<br />

Was der Lippenstift im Kleinen, sind die unzähligen<br />

Hochhäuser im Großen. In China stehen<br />

zwischenzeitlich nicht nur die energieeffizientesten<br />

Wolkenkratzer der Welt. Dort stehen auch<br />

die interessantesten Gebäude der Erde. Für die<br />

Stars der globalen Architekturszene ist China das<br />

Lange war die Volksrepublik nur die Werkbank<br />

des Westens. „Doch in den letzten drei Jahren<br />

hat sich chinesisches Design mit rasender Geschwindigkeit<br />

entwickelt“, sagt TAN Zhuo, die<br />

die „Design Shanghai“ leitet, die größte Designmesse<br />

Asiens. Angetrieben wird dieser Wandel<br />

nicht nur von der rasanten Urbanisierung, sondern<br />

auch von einer wohlhabenderen, konsumfreudigen<br />

und vor allem jungen Mittelschicht,<br />

die sich gerade ihre ersten Wohnungen einrichtet.<br />

„Die Käufer sind oft erst Mitte 20, haben im Ausland<br />

studiert und stellen andere Ansprüche an<br />

Lebensqualität als ihre Eltern“, so TAN Zhuo.<br />

Innerhalb weniger Jahre ist die Möbelbranche<br />

so von einer Nischenindustrie zu einem der<br />

wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes gewachsen.<br />

Ein Rundgang durch hochwertige<br />

Möbelgeschäfte in einer der riesigen Shoppingmalls<br />

Chinas kann mehr spannende Eindrücke<br />

vermitteln als manche Designabteilung eines<br />

europäischen Museums.<br />

Über eine Million Chinesen studieren jedes Jahr<br />

Design. Viele verbinden dies mit einem Auslandsaufenthalt<br />

und bringen dadurch das internationale<br />

Flair in ihre Arbeit ein. Die Entwürfe<br />

sind dadurch unglaublich vielfältig. Viele Absolventen<br />

gründen gleich nach der Uni eigene<br />

Studios und können so frische Ideen unverfälscht<br />

entwerfen. Das Onlinemarketing ist für diese<br />

Newcomer der ideale Vertriebsweg.<br />

Aber nicht nur teures Luxusdesign kommt aus<br />

China. Haushaltsgeräte, Elektronik und viele<br />

Gegenstände des alltäglichen Bedarfs werden<br />

überwiegend in China designt. Jeder hält chinesisches<br />

Design fast täglich in den Händen. Oder<br />

www.chk-de.org


15<br />

Abb.: sunonglobal.com<br />

wir sitzen, arbeiten an Möbeln, die nicht nur gut<br />

aussehen und bequem sind, sondern auch die<br />

Umgebung, in der viele den größten Teil des<br />

Tages zubringen, zu einem Ort des Wohlfühlens<br />

machen. Produkte von Sunon, dem größten<br />

Büromöbel-Produzenten Asiens, gibt es in mehr<br />

als 100 Ländern. Der Konzern aus der Design-<br />

Metropole Hangzhou hat ein Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum in Berlin. Eine Designikone<br />

ist beispielsweise der Bürostuhl „Attlas“;<br />

er gewann dieses Jahr den German Design<br />

Award. Einen weiteren Preis errang der Bürostuhl<br />

„H2 Chair“.<br />

Sunon ist bereits im Segment für besonders<br />

hochwertige Büromöbel angekommen und wird<br />

in Fachmagazinen als Trendsetter geführt. Bislang<br />

hat der Konzern mehr als 160 globale Fortune-500-Kunden<br />

beliefert, darunter Google,<br />

Coca-Cola, WeWork, Alibaba, Siemens oder Hua-<br />

wei. Aber nicht nur in großen Konzernen ist<br />

Sunon zu finden, sondern auch in vielen kleinen<br />

Büros zeigen die Büromöbel von Sunon den<br />

Trendsetter. Für große Bürokomplexe oder Showrooms<br />

internationaler Konzerne entwickelt<br />

Sunon maßgeschneiderte Einrichtungskonzepte,<br />

welche diese zu unverwechselbaren Orten werden<br />

lassen.<br />

Auch in Bad und Küche kehrt hochwertiges Design<br />

aus China ein. Jomoo gilt als Marktführer<br />

in der chinesischen Bad- und Küchenindustrie<br />

sowie im Bereich Home Living. Red Dot kürte<br />

20<strong>22</strong> gleich 32 Produkte von Jomoo mit dem<br />

Product Design Award, beim iF Design Ranking<br />

lag das Unternehmen im Küchen- und Badsegment<br />

ganz vorn. Die internationale Präsenz ist<br />

deutlich gewachsen, mit zunehmenden Exporten<br />

weltweit. In München hat Jomoo im Jahr 2017<br />

seine Europazentrale gegründet. 2<strong>02</strong>0 übernahm<br />

Jomoo Poggenpohl, die deutsche Küchenmarke<br />

mit 130-jähriger Geschichte. Die Übernahme sicherte<br />

nicht nur Produktion und Arbeitsplätze<br />

am Standort Herford. Poggenpohl wird zudem<br />

weiter zur Luxusmarke ausgebaut, und über die<br />

Konzernmutter Jomoo kann nicht nur der gewaltige<br />

chinesische Markt, sondern der Vertrieb<br />

weltweit stark ausgebaut werden. Die Produktion<br />

verbleibt weiter in Deutschland und Poggenpohl<br />

setzt wie auch Jomoo auf Nachhaltigkeit.<br />

So sichert ein chinesisches Unternehmen Fortbestand<br />

und Weiterentwicklung einer deutschen<br />

Traditionsmarke.<br />

Verpackungslizenzierung<br />

nach Verpackungsgesetz<br />

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16<br />

Titel<br />

Florasis – Schönheit und Lifestyle in TikTok<br />

Junge Make-up-Marke aus Hangzhou verbindet traditionelle Werte mit Hightech<br />

Hangzhou mit seinem viel besungenen<br />

Westsee und seiner malerischen Umgebung<br />

hat seinen eigenen Zauber, der,<br />

nachdem die Hauptstadt der Provinz Zhejiang<br />

auf zwölf Millionen Einwohner anwuchs, eher<br />

noch stärker zu spüren ist. Hier ist die Heimat<br />

vieler Hightech-Konzerne wie Alibaba. Hier<br />

verbinden sich innovative Konzepte mit lebendiger<br />

Kultur. Hangzhou ist daher der ideale Ort<br />

für den Hauptsitz von Florasis.<br />

Die erst 2017 gegründete chinesische Make-up-<br />

Marke verkörpert diese Kombination von traditionellen<br />

chinesischen Werten und seinen kulturellen<br />

Schätzen mit modernster Ausstrahlung<br />

und Hightech. Florasis beeindruckt durch aufwendig<br />

gestaltete Produkte, die mit zarten<br />

Blumenmustern bedruckt sind. Die Marke verwendet<br />

Retro-Verpackungen und Make-up-Konzepte<br />

im traditionellen chinesischen Stil, um sich<br />

von der Konkurrenz abzuheben.<br />

Die Haupt-Zielgruppe der Florasis-Kunden sind<br />

20- bis 30-jährige Frauen. Aber auch modebewusste<br />

Männer greifen verstärkt zu den<br />

Pflegeprodukten, deren Rezepte von alten chinesischen<br />

Kosmetikrezepten inspiriert sind und<br />

für die vor allem Blütenessenzen und Kräuterextrakte<br />

verwendet werden. Der jungen Zielgruppe<br />

angemessen, die oft noch nicht sehr<br />

zahlungskräftig ist, sind die Preise überwiegend<br />

günstig kalkuliert. Aber es sind auch limitierte<br />

Lippenstifte und andere Produkte im Angebot,<br />

die einige Tausend Euro kosten können.<br />

Der Hauptvertriebsweg läuft nicht über die traditionelle<br />

Parfümerie oder Kaufhäuser. Die junge<br />

Zielgruppe wird konsequent über die neuen Medien<br />

angesprochen. Die Kunden kaufen nicht einfach<br />

Make-up, sondern das Produkt ist Teil eines<br />

Lifestyles, ist Unterhaltung und Gemeinschaft.<br />

Florasis hatte im Jahr 2<strong>02</strong>1 einen Umsatz von<br />

5,4 Milliarden RMB und dies ohne Offlinegeschäfte.<br />

Der Konzern setzt auf Social-Media-Kanäle<br />

und hat in China über 17 Millionen<br />

Follower. Florasis ist dabei auf allen wichtigen<br />

chinesischen Plattformen wie Weibo, Douyin,<br />

Kuaishou oder Red (Xiaohongshu) präsent.<br />

Die Onlinepräsenz kommt vor allem bei jungen<br />

Menschen weltweit gut an. Florasis nutzt TikTok,<br />

um seine Kosmetika auch auf ausländischen<br />

Märkten zu bewerben. Zu den Inhalten des<br />

Kanals gehören Unboxing-Videos, Produktbewertungen<br />

und Make-up-Tutorials. Neben chinesischen<br />

TikTokern zieht Florasis auch westliche<br />

Influencer an. So drehte beispielsweise der beliebte<br />

Visagist Jony Sios, der auf TikTok rund 1,5<br />

Millionen Abonnenten hat, ein im Mittelalter<br />

stilisiertes Video, in dem er zeigte, wie er sich<br />

mit Florasis-Kosmetik schminkt.<br />

Der Hashtag #florasisbeauty hat über eine Million<br />

Aufrufe auf TikTok. Das beliebteste Video ist<br />

eine Rezension chinesischer Kosmetik von der<br />

beliebten Bloggerin Kayla Freitas (@travelmomirs).<br />

Ihr Video über Florasis hat 1,6 Millionen<br />

Likes und fast 10.000 Kommentare. Neben TikTok<br />

nutzt Florasis Facebook und Instagram, um<br />

international die Bekanntheit seiner Produkte zu<br />

steigern. Dabei ist Authentizität für das Unternehmen<br />

besonders wichtig, wie der von der traditionellen<br />

chinesischen Kultur durchdrungene<br />

Instagram-Account zeigt. Neben den Bildern und<br />

Videos von Kosmetika postet Florasis auch Tutorials<br />

und Fotos von chinesischen Key Opinion<br />

Leaders (KOLs). Auf Facebook zeigt Florasis,<br />

woher die Inspiration für die Kosmetikprodukte<br />

stammt. So ist die Prägung der „Luoshenfu“-<br />

Schminkpalette inspiriert von CAO Zhis gleichnamigem<br />

Meisterwerk aus der Zeit der drei Reiche<br />

(208–280 n. Chr.). Ein weiteres Produkt, der<br />

„Floral Dewy In-Porcelain“-Lippenstift, ist von<br />

der östlichen Porzellankultur inspiriert.<br />

Von Umfang und Reichweite der heimischen Onlinekanäle<br />

ist Florasis im Ausland aber noch weit<br />

entfernt. In China präsentieren Stars und Künstler<br />

Florasis-Produkte auf ihren Onlinekanälen,<br />

wie der „Lippenstiftkönig“ und KOL LI Jiaqi. Der<br />

bekannte Livestreamer und Beauty-Künstler<br />

bringt für Florasis Make-up-Sets in limitierter<br />

Auflage auf den Markt, die aus Festiger, Pinseln<br />

und Lidschattenpaletten bestehen. Das Produkt<br />

zeichnet sich durch silbergravierte Verpackungen<br />

aus, die von der Silberhandwerkskunst der Volksgruppe<br />

der Miao in China inspiriert sind. Per<br />

www.chk-de.org


17<br />

»Wir sehen großes Potenzial in Europa für uns und werden<br />

unsere Präsenz weiter ausbauen. […] Wir arbeiten auch mit<br />

globalen Influencern zusammen und lassen sie die Marke<br />

durch ihre Sichtweise interpretieren, was uns auch ein besseres<br />

Verständnis der globalen Beauty-Community vermittelt.«<br />

Livestream werden Geschichten hinter den Kulissen<br />

der Marke gezeigt. Die Umsätze, die Li über<br />

Livestreaming generiert, sind enorm. Am Singles-Day<br />

im vergangenen November vermarktete<br />

er zusammen mit Viya, einer weiteren bekannten<br />

Influencerin in China, innerhalb von 24 Stunden<br />

allein auf Alibaba Produkte im Wert von umgerechnet<br />

über drei Milliarden US-Dollar. Jedoch<br />

nicht nur Make-up – von Nudeln bis hin zu<br />

Elektroautos verkauften beide in ihrer Marathon-Show<br />

alle nur erdenklichen Produkte.<br />

Doch Florasis sondiert die Märkte weltweit. „Wir<br />

haben erst im letzten Jahr begonnen, den europäischen<br />

Markt zu erkunden. Wir sehen hier großes<br />

Potenzial für uns und werden unsere Präsenz<br />

weiter ausbauen. Derzeit können Kunden in<br />

Europa Florasis-Produkte über unsere Website<br />

florasis.com kaufen. Wir arbeiten auch mit globalen<br />

Influencern zusammen und lassen sie die<br />

Marke durch ihre Sichtweise interpretieren, was<br />

uns auch ein besseres Verständnis der globalen<br />

Beauty-Community vermittelt“, so ein Unternehmenssprecher.<br />

Shopping und Entertainment als Gemeinschaftserlebnis<br />

in den sozialen Medien – das funk -<br />

tioniert bei der jungen, in einer digitalen Welt<br />

groß gewordenen Generation weltweit. Das<br />

Beauty-Unternehmen hat erfolgreich ein internationales<br />

Netzwerk von Influencern erschaffen,<br />

die Produkte durch ihre Make-up-Tutorials und<br />

Kosmetikbewertungen bewerben. Der Erfolg dieser<br />

Strategie ist enorm, sodass die Marke in<br />

Europa bereits gut nachgefragt wird, jedoch beispielsweise<br />

über Ebay kaum oder nur überteuert<br />

zu kaufen ist. Daher ist die eigene Internetseite<br />

ein guter und günstiger Weg, um direkt zu bestellen.<br />

Allein wunderschöne Verpackungen und hochwertige<br />

Kosmetikprodukte genügen jedoch<br />

nicht, um die Produkte von morgen zu entwerfen.<br />

Innovationen sind notwendig, um<br />

beispielsweise noch gesündere und umweltfreundlichere<br />

Produkte zu entwickeln. Im März<br />

Durch Social Media zum Erfolg<br />

Social Follower global<br />

Gesamt: 1,2 Millionen<br />

Instagram: mehr als 335.000<br />

TikTok: mehr als 804.200<br />

Umsatz (2<strong>02</strong>1)<br />

5,4 Milliarden RMB<br />

20<strong>22</strong> stellte Florasis seinen Plan zum Ausbau von<br />

Forschung und Entwicklung vor, in die in den<br />

nächsten fünf Jahren eine Milliarde RMB investiert<br />

werden sollen. Besonders die Grundlagenforschung<br />

wird ausgebaut, LI Huiliang, bekannt<br />

als die führende Person in Chinas<br />

Kosmetikforschung und -entwicklung, kam bereits<br />

Anfang dieses Jahres als Chief Scientist zu<br />

Florasis. Insgesamt hat der Konzern bereits 120<br />

Patente angemeldet.<br />

Die wichtigsten Innovationen und Anregungen<br />

kommen jedoch von den Kunden, die über Social-Media-Kanäle<br />

zur Florasis-Familie gehören.<br />

Sie sind in der frühen Phase der Markenbildung<br />

an der Produktentwicklung beteiligt. Der Kunde<br />

leistet Pionierarbeit für das Produktentwicklungsmodell<br />

„User Co-Création“. Bevor jedes Produkt<br />

auf den Markt kommt, werden die Erfahrungen<br />

von Hunderten Produkttestern gesammelt und<br />

Blindtests durchgeführt. Dies schafft Vertrauen<br />

und bildet die Grundlage für Florasis’ guten Ruf<br />

bei den Kunden und die Geschäftserfolge – im<br />

heimischen Markt und weltweit.<br />

Social Follower in China<br />

Gesamt: über 17 Millionen<br />

Weibo: 360.000<br />

Douyin: über 7,85 Millionen<br />

Kuaishou: 9,36 Millionen<br />

Red (Xiaohongshu): 196.000<br />

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18 Titel<br />

Intelligente und umweltfreundliche<br />

Mobilität für den europäischen Markt<br />

der Shanghaier Börse gelistet. Im Dezember 2<strong>02</strong>1<br />

hatten wir eine Bilanzsumme von 25,3 Milliarden<br />

Euro und sind mit über 80 Tochtergesellschaften<br />

auf der ganzen Welt aktiv. Wir beschäftigten<br />

derzeit weltweit rund 70.000 Mitarbeiter. Der<br />

Jahresabsatz hat in sechs aufeinanderfolgenden<br />

Jahren die Marke von einer Million Fahrzeuge<br />

überschritten.<br />

Technologien konzentriert sich GWM auf Forschung<br />

und Entwicklung sowie Anwendung zukunftsweisender<br />

Technologien wie intelligente<br />

Netzwerkkonnektivität, intelligentes Fahren und<br />

Chips. Im Zeitraum 2<strong>02</strong>1 bis 2<strong>02</strong>5 investiert der<br />

Konzern 100 Milliarden RMB in Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Und Sie arbeiten auch mit internationalen<br />

Partnern zusammen?<br />

»Mit dem Aufbau einer<br />

Co-Creation-Community möch-<br />

Interview<br />

QIAO Xianghua<br />

CEO, Great Wall Group Europe<br />

CHKD <strong>CONNECT</strong>: Lieber Herr Qiao, können Sie<br />

Ihr Unternehmen und seine Geschichte kurz<br />

beschreiben?<br />

QIAO Xianghua: Great Wall Motor, kurz GWM,<br />

wurde im Jahr 1984 gegründet. Unseren Firmensitz<br />

haben wir in Baoding in der Provinz Hebei.<br />

Wir sind ein globales Unternehmen für intelligente<br />

Technologien, das sich der intelligenten,<br />

umweltfreundlichen Mobilität für Nutzer auf der<br />

ganzen Welt verschrieben hat. GWM ist in den<br />

Bereichen Design, Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion, Vertrieb und Service von Automobilen<br />

und Komponenten tätig. Außerdem decken<br />

wir in den Bereichen Wasserstoff, Solarenergie<br />

und anderen sauberen Technologien die<br />

gesamte Industriekette ab. Der Konzern vereint<br />

die fünf großen Marken Haval, WEY, ORA, Tank<br />

und GWM Pickup sowie das neu gegründete, unabhängige<br />

Automobiltechnologieunternehmen<br />

Saloon unter einem Dach.<br />

Wir sind zudem der erste private chinesische<br />

Automobilhersteller, der an der Börse in Hongkong<br />

notiert ist und seit 2011 sind wir auch an<br />

Qiao: Ja. Um die Einhaltung unserer hohen Qualitätsstandards<br />

sicherzustellen, unterhält GWM<br />

strategische Partnerschaften mit bekannten<br />

internationalen Automobilherstellern und -zulieferern,<br />

unter anderem mit Continental, Bosch,<br />

Webasto, BorgWarner, ZF und Hella. Auch in Zukunft<br />

werden wir offen für Kooperationen sein<br />

und so branchenübergreifende ökologische Ressourcen<br />

aus dem vor- und nachgelagerten Bereich<br />

sowie innerhalb und außerhalb der Automobilindustrie<br />

vollständig integrieren, um tiefgreifende<br />

strategische Synergien zu schaffen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Wo liegt der technologische Fokus?<br />

Qiao: Als globales Unternehmen für intelligente<br />

ten wir unsere Nutzer in den<br />

Produktentwicklungsprozess<br />

einbinden.«<br />

<strong>CONNECT</strong>: Great Wall Motor setzt auf eine<br />

Mehr-Marken-Strategie. Können Sie uns erklären,<br />

was das bedeutet?<br />

Qiao: Im Jahr 2<strong>02</strong>1 wurde die neue „Strategie<br />

2<strong>02</strong>5“ vorgestellt. Der Vorsitzende von GWM,<br />

WEI Jianjun beschrieb die Strategie wie folgt:<br />

Auf der Grundlage von Segmenten schaffen wir<br />

Innovationen. Mit Segmenten bauen wir Marken<br />

auf. Und aus den fünf großen Marken GWM<br />

Abb.: Bilder Great Wall Motor<br />

www.chk-de.org


19<br />

Abb.: Bilder Great Wall Motor<br />

Pickup, Haval, WEY, ORA, TANK zusammen mit<br />

Saloon bilden wir eine Markenmatrix, um weltweit<br />

angesagte Marken und Produkte zu schaffen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Warum diese strategische Ausrichtung?<br />

Qiao: Es gilt, innerhalb eines Segments eine<br />

Marke aufzubauen, die zu einem Repräsentanten<br />

des jeweiligen Segments wird und die Vorteile<br />

für unsere potentiellen Kunden herauszubilden,<br />

die dann wiederum Einfluss auf deren Kaufentscheidung<br />

haben. In den letzten Jahren wurden<br />

die fünf von GWM eingeführten Marken in verschiedenen<br />

Stilen und Persönlichkeiten positioniert,<br />

um die individuellen Bedürfnisse der unterschiedlichen<br />

Nutzer zu erfüllen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Mit welchen Marken startet Great<br />

Wall in Europa?<br />

Qiao: Von Deutschland aus starten wir mit den<br />

Marken WEY und ORA.<br />

WEY basiert auf der Plug-in-Hybridtechnologie,<br />

die Reichweite und Intelligenz neu definiert<br />

und eine umweltfreundliche, intelligente und<br />

bequeme Art des Fahrens ohne Kompromisse<br />

bei der Leistung bietet. Mit einer Reichweite von<br />

bis zu 150 km kann WEY die Grundbedürfnisse<br />

von Nutzern in Großstädten wie München erfüllen.<br />

Mit ORA bringen wir eine innovative „Pure<br />

Electric Brand“ auf den Markt. Die Marke bringt<br />

einen neuen, frischen Ansatz für die Elektromobilität<br />

nach Europa und bietet dabei weit<br />

mehr als nur Autos: ORA steht für Mode, Lifestyle,<br />

Design, Popkultur sowie urbane Kultur,<br />

Sharing und Lebensfreude von jungen, kreativen<br />

und progressiven Menschen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Und warum sind Sie mit Ihrer<br />

Europazentrale nach München gezogen?<br />

Qiao: Bayern ist eine der wirtschaftlich am<br />

stärksten wachsenden und dynamischsten Regionen<br />

in Europa. Es ist der optimale Standort,<br />

um den europäischen Markt zu erkunden und zu<br />

entwickeln. Viele unserer Kunden sind hier und es<br />

gibt hoch qualifizierte Fachleute. Ein weiterer<br />

Faktor für uns waren die namhaften Universitäten,<br />

die eine Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung<br />

sind. Deshalb hat sich GWM entschlossen,<br />

hier eine Tochtergesellschaft zu gründen und<br />

München zu seiner Europazentrale zu machen.<br />

Von hier aus kümmern wir uns um Forschung<br />

und Entwicklung sowie Vertrieb und Management.<br />

Und unser Team vor Ort werden wir immer<br />

weiter vergrößern.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Wie kommen Ihre Fahrzeuge zu den<br />

Kunden? Wie soll der Verkauf organisiert sein?<br />

Qiao: Da wir kurz vor dem Launch unserer beiden<br />

Marken WEY und ORA in Deutschland stehen,<br />

kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so<br />

viel verraten. Im Mittelpunkt steht bei uns jedoch<br />

der nutzerorientierte Ansatz – ausgerichtet auf<br />

die Wünsche und Bedürfnisse der europäischen<br />

Kunden. Deshalb werden wir mit lokalen Partnern<br />

zusammenarbeiten. Unter dem Schlagwort „To<br />

C“ werden wir einen zeitgemäßen, digitalisierten<br />

Vertrieb aufbauen, bei dem die Online-Kanäle<br />

die Offline-Kanäle unterstützen und es viele<br />

Schnittstellen zwischen beiden Kanälen gibt.<br />

Mit dem Aufbau einer Co-Creation-Community<br />

möchten wir unsere Nutzer zudem in den<br />

Produktentwicklungsprozess einbinden. Die zentralen<br />

Berührungspunkte werden unsere Brand<br />

Experience Center sein, die noch in diesem Jahr<br />

in München und Berlin eröffnet werden. Damit<br />

bauen wir ein Lifestyle-Ökosystem für europäische<br />

Nutzer auf, das nicht nur Qualitätsprodukte,<br />

sondern auch Ladeservice, Wartungs- und<br />

Reparaturservice, intelligenten Cockpit-Service<br />

und vieles mehr bieten wird.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Lieber Herr Qiao, vielen Dank für<br />

das Gespräch!<br />

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20<br />

Titel<br />

Baijiu für den deutschen Markt:<br />

Es geht um das erste Mal<br />

Interview<br />

WU Linlin<br />

Geschäftsführerin,<br />

Jaxin Wein & Spirituosen GmbH<br />

CHKD <strong>CONNECT</strong>: Liebe Frau Wu, Jaxin ist noch<br />

nicht lange in Deutschland aktiv. Wie bauen<br />

Sie hier Ihr Vertriebsunternehmen auf?<br />

WU Linlin: Im Jahr 2018 haben wir unsere deutsche<br />

Niederlassung gegründet. Doch wir waren auch<br />

schon vorher in Deutschland aktiv. Lag unser<br />

Fokus zu Beginn auf den in Deutschland lebenden<br />

Chinesen, möchten wir chinesischen Baijiu nun<br />

in der deutschen Bevölkerung bekannt machen.<br />

Und unsere Bemühungen tragen Früchte. Mittlerweile<br />

können Sie unsere Produkte in etlichen<br />

asiatischen Supermärkten und chinesischen Restaurants<br />

in ganz Deutschland finden. Außerdem<br />

gibt es unsere Baijiu-Marken bei zahlreichen<br />

deutschen Online-Spirituosenhändlern und in gehobenen<br />

Einkaufszentren wie Galeries Lafayette<br />

und KaDeWe in Berlin oder im bekannten Gastronomie-Großhandel<br />

Hamberger.<br />

Wu: Der Baijiu-Experte Derek Sandhaus hat mal<br />

gesagt: „Baijiu. Noch nie getrunken? Glauben Sie<br />

mir, Sie würden sich erinnern. Man vergisst sein<br />

erstes Mal nie.“ Unser Fokus liegt momentan darauf,<br />

die Menschen in Europa dazu zu bringen,<br />

Baijiu zu probieren und den komplexen Herstellungsprozess<br />

zu verstehen. Um dies zu erreichen,<br />

nehmen wir an Fachausstellungen teil,<br />

organisieren Events und arbeiten unter anderem<br />

mit Michelin-Restaurants zusammen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Eine Marke, die eher hochwertige<br />

Produkte repräsentiert, ist besonders schwer<br />

zu etablieren. Wie gehen Sie die Herausforderungen<br />

der Markenbildung an?<br />

Wu: Wir legen großen Wert auf die Ästhetik und<br />

den Geschmack der Europäer. Deshalb haben wir<br />

unter anderem langfristige Partnerschaften mit<br />

Cocktail-Experten aufgebaut, die mit unseren<br />

über 50 Baijiu-Sorten verschiedene Cocktails<br />

kreieren. Daraus sind bisher bereits rund 30 Baijiu-Cocktails<br />

entstanden. Auch kultureller Austausch<br />

ist für uns von großer Bedeutung. Denn<br />

Baijiu ist Träger der chinesischen Kultur.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt beim Markenaufbau<br />

ist die Zusammenarbeit mit Branchenkennern<br />

und Verbänden. Die Anerkennung durch<br />

Experten ist mindestens genauso wichtig wie die<br />

unserer Endkunden. Und schließlich geht es<br />

natürlich auch ums Erlebnis, wenn man eine Premium-Marke<br />

aufbauen möchte. Deshalb haben<br />

wir einen 200 Quadratmeter großen „Fenjiu“-Experience<br />

Store in Köln eröffnet, direkt neben dem<br />

Kölner Dom. Dort können Sie sich über die Kultur<br />

und die Geschichte, den Herstellungsprozess informieren<br />

und die Aromen und Geschmäcker der<br />

verschiedenen Baijiu-Sorten kennenlernen.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Ein gutes chinesisches Essen wird<br />

in China gern mit einem guten Baijiu beendet.<br />

Welche der vielen Marken können Sie speziell<br />

zu unterschiedlichen Speisen oder Anlässen<br />

empfehlen?<br />

Wu: Sie haben recht. Essen ist ein wichtiger Teil<br />

der chinesischen Kultur. Und es gibt ein chinesisches<br />

Sprichwort, das besagt: „Essen nährt die<br />

eigene Natur.“ In China gibt es Dutzende verschiedene<br />

Küchen und zu jeder Küche passt ein<br />

anderer Baijiu.<br />

Zur wohl in Europa bekanntesten Sichuan-Küche<br />

ist „Wuliangye“ mit seinem pikant-fruchtigen<br />

Geschmack die beste Wahl. Der leichtere, aromatische<br />

„Fenjiu“ eignet sich gut für Meeresfrüchte,<br />

Fischgerichte oder auch Dim Sum. Für<br />

Liebhaber der japanischen oder der modernen<br />

chinesischen Küche haben wir einen Pflaumenwein<br />

der Marke „Meijian“ im Angebot. Wie Sie<br />

sehen, ist für jeden Geschmack etwas dabei.<br />

<strong>CONNECT</strong>: Liebe Frau Wu, vielen Dank für diesen<br />

kulinarischen Ausflug in die Welt des Baijius<br />

und das interessante Gespräch!<br />

<strong>CONNECT</strong>: Spirituosen aus China sind in Europa<br />

noch nicht sehr bekannt. Wie möchten Sie<br />

das ändern?<br />

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21<br />

Mit Spitzenforschung an die Weltspitze<br />

Lenovo ist nicht nur Weltmarktführer bei Computern / Forschungsoffensive<br />

erschließt neue Geschäftsfelder<br />

Abb.: SWR2<br />

Innovative Wissenschaftler gründen im Umfeld<br />

der Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

Unternehmen und arbeiten<br />

dabei eng mit Technologieorganisationen zusammen.<br />

Diese schnelle Umsetzung von Forschung<br />

in praktische Geschäftsmodelle ist eine<br />

der Grundlagen für Chinas schnelle Modernisierung<br />

und Effektivität. Noch heute ist die<br />

Chinesische Akademie der Wissenschaften<br />

Hauptanteilseigner an dem im Jahre 1984<br />

durch eine Gruppe junger chinesischer Wissenschaftler<br />

gegründeten Unternehmen Legend,<br />

das später in Lenovo umbenannt wurde.<br />

Bis 2004 stieg Lenovo zum Marktführer für<br />

Computer in China auf und begann im gleichen<br />

Jahr mit der Übernahme der PC-Sparte von<br />

IBM seine internationale Expansion, die mit<br />

weiteren Übernahmen, wie des Aldi-Lieferanten<br />

Medion, an Fahrt aufnahm. Der Aufstieg<br />

in die Spitzenklasse erfolgte durch eine<br />

Forschungsoffensive. Ab 2010 vervierfachte<br />

sich der Forschungsetat innerhalb von vier<br />

Jahren. Im Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0/21 beliefen sich<br />

die Forschungsausgaben auf rund 1,45 Milliarden<br />

US-Dollar.<br />

Lenovo bleibt der größte PC-Hersteller der<br />

Welt. Und auch in Deutschland sind die Verkaufszahlen<br />

gut. Im zweiten Geschäftsquartal<br />

2<strong>02</strong>1 „hätten wir jedoch das Dreifache von<br />

dem, was wir geliefert haben, liefern können“,<br />

sagte Lenovo-Manager Mirco Krebs der Deutschen<br />

Presse Agentur mit Blick auf die Nachfrage<br />

in Deutschland. Der Grund ist die<br />

branchenweite Bauteile-Knappheit, die große<br />

Auswirkungen auf das Geschäft hat. Trotz der<br />

Widrigkeiten steigerte Lenovo den PC-Absatz<br />

in Deutschland im Jahresvergleich um 29 Prozent.<br />

Für das Wachstum sorgte vor allem der<br />

weiter starke Bedarf an neuen Computern in<br />

Unternehmen. In dem Bereich setzte Lenovo<br />

43 Prozent mehr PCs ab. Der PC-Verkauf an<br />

Verbraucher legte um zehn Prozent zu. Lenovo<br />

erwirtschaftete im PC-Geschäft in Deutschland<br />

einen Umsatz von 855 Millionen Euro –<br />

rund 27 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.<br />

Preis-Leistungs-Gigant – so beschreiben Fachmagazine<br />

die Laptops, Tablets und andere<br />

Spitzenprodukte von Lenovo.<br />

Lenovo plant, in Zukunft verstärkt auf das Premiumsegment<br />

zu setzen. Das Portfolio im mobilen<br />

Bereich soll ausgebaut werden. Dazu sollen<br />

umfangreiche Investitionen vorgenommen<br />

werden. Weiterhin möchte der Konzern in<br />

„Nicht-PC-Produkte“ in den Bereichen Internet<br />

of Things (IoT), Metaverse, Smarthome und<br />

Smarthome-Collaboration-Systeme investieren.<br />

Lenovo sieht hier neue Chancen, Geschäftsbereiche<br />

jenseits des PC-Geschäftes zu<br />

erschließen und auszubauen.<br />

Die Basis für den Erfolg der chinesischen<br />

Elektronikmarke sind eigene Entwicklungen<br />

und Forschung. Der Forschungsetat soll verdoppelt<br />

und 12.000 Spitzenkräfte sollen neu<br />

eingestellt werden. Bis 2050 soll der Konzern<br />

klimaneutral arbeiten, so Lenovo-CEO YUAN<br />

Yuanqing. Bei seiner Spitzentechnologie ist das<br />

Unternehmen auf vielen Gebieten führend. Ein<br />

Beispiel: Die Lenovo Data Center Group nutzt<br />

ihre Erfahrung als weltweit erfolgreiche Betreiberin<br />

von Supercomputing. In vielen Bereichen<br />

werden bereits Supercomputer eingesetzt<br />

– vom Fahrzeug- und Flugzeugdesign<br />

über die Ölfeldexploration, das Risikomanagement<br />

im Finanzbereich bis hin zu Genom-Karten<br />

und Wettervorhersagen sowie in<br />

der Grundsatzforschung.<br />

Im Karlsruher Institut für Technologie (KIT)<br />

steht der Hochleistungscomputer „Horeka“ von<br />

Lenovo. Er hat eine Rechenleistung von rund<br />

17 Petaflops. Das System steht Wissenschaftlern<br />

aus ganz Deutschland zur Verfügung,<br />

vor allem in den Erdsystemwissenschaften,<br />

den Materialwissenschaften, der<br />

Energie- und Mobilitätsforschung im<br />

Ingenieurwesen sowie der Teilchen- und Astroteilchenphysik.<br />

Oder für die Klimaforschung.<br />

„High Performance Computing hat bei uns<br />

einen hohen Stellenwert“, erklärt Giovanni Di<br />

Filippo, Präsident EMEA bei der Lenovo-Abteilung<br />

ISG. Nicht nur der Markt wachse stark,<br />

auch die Bedeutung für die Gesellschaft.<br />

Durch bessere Vorhersagen können Menschenleben<br />

geschützt und große Versorgungskatastrophen<br />

infolge von Extremwetter verhindert<br />

werden.<br />

PC-Weltmarktführer Lenovo<br />

84,<strong>02</strong> Millionen Stück<br />

Absatz weltweit 2<strong>02</strong>1<br />

24,7 %<br />

Marktanteil am Absatz weltweit 2<strong>02</strong>1<br />

29,3 %<br />

Marktanteil am Absatz in Deutschland 2018<br />

1,45 Milliarden US-Dollar<br />

F&E-Ausgaben im Geschäftsjahr<br />

2<strong>02</strong>0/21<br />

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<strong>22</strong><br />

Titel<br />

Abb.: MOLPIX, Shutterstock<br />

Deutsche Exporte nach China übersteigen 100-Milliarden-Euro-Marke<br />

Container nach China füllen sich<br />

Im „kleinen Markt“, den man hierzulande als<br />

Kiosk bezeichnen würde und der in Chinas<br />

Städten jeder Größenordnung an jeder Ecke<br />

zu finden ist, machen sich Waren aus Deutschland<br />

breit. Milch aus Mecklenburg-Vorpommern,<br />

deutsche Markenschokolade und Süßigkeiten<br />

aus deutscher Produktion sind auch in<br />

der Provinz leicht zu finden. Aber auch technische<br />

Produkte oder Maschinenteile aus<br />

Deutschland sind in China gefragt. In vielen<br />

Elektronikartikeln, welche aus China kommen,<br />

stecken oft gleich mehrere Teile „Made in Germany“.<br />

2<strong>02</strong>1 exportierte Deutschland erstmals Waren<br />

im Wert von über 100 Milliarden Euro (103,64<br />

Milliarden Euro) nach China. Im Jahr 2009 lag<br />

der Wert bei erst 37,27 Milliarden Euro. Hauptexportgüter<br />

sind immer noch vor allem Maschinen,<br />

Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile, Elektrotechnik<br />

und Chemie. Aber auch Konsumgüter<br />

legen stark zu. Der schnelle Anstieg deutscher<br />

Exporte hat mehrere Gründe. Zum einen<br />

wächst durch die stark steigenden Einkommen<br />

in China eine breite Mittelschichite heran, die<br />

sich ausländische Importware leisten kann.<br />

Zum anderen besteht über den Landweg eine<br />

schnelle, effektive Verbindung zu den chinesischen<br />

Märkten und durch Onlinemarketing<br />

ein neuer Marktzugang. Doch um in diesem<br />

Markt auch Verkaufserfolge zu verzeichnen,<br />

sind eine Reihe von Hürden zu nehmen.<br />

Exporte von Lebensmitteln müssen registriert<br />

werden. Vieles geht schnell und einfach im<br />

Internet, wo man dies ohne Gebühren und ohne<br />

Wartezeit vornehmen kann. Grundlegende<br />

Informationen zu den rechtlichen Vorgaben und<br />

Zollvorschriften liefern Germany Trade & Invest<br />

(GTAI) oder die Kammervertretungen der AHK<br />

vor Ort. Zudem sind auch zahlreiche Dienstleister<br />

oder die klassischen Handelshäuser auf<br />

Importunterstützung und Markterschließung<br />

in China spezialisiert.<br />

Und es gibt große Onlineplattformen wie Alibaba,<br />

die in Europa große Logistikzentren aufbauen,<br />

um den Export nach China zu vereinfachen<br />

und günstiger zu machen. Unzählige<br />

Internetdienstleister bieten ihre Unterstützung<br />

an, um über chinesische Social-Media-Kanäle<br />

die Waren an den Kunden zu bringen. Bei der<br />

Flut des chinesischen Internetangebots ist eine<br />

genaue Kenntnis dieser digitalen Vertriebswege<br />

erforderlich, um Absatzerfolge zu erzielen.<br />

Die Zukunft des chinesischen Außenhandels<br />

ist digital, so die GTAI. Im Januar 20<strong>22</strong> hat<br />

Chinas Regierung in 27 Städten und Regionen<br />

neue umfassende Cross-Border-E-Commerce-<br />

Pilotzonen genehmigt. Damit erhöht sich ihre<br />

Zahl auf landesweit 132. Bei der jüngsten Genehmigungsrunde<br />

sind unter anderem Ordos<br />

in der Inneren Mongolei, Yangzhou und Taizhou<br />

in der Provinz Jiangsu sowie Rizhao in Shandong<br />

dabei. Die Zentralregierung ermöglicht<br />

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23<br />

Deutschlands Handel mit China<br />

in den letzten 30 Jahren<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2<strong>02</strong>0<br />

Anteile Chinas an Deutschlands Ausfuhr und Einfuhr<br />

Deutschlands größte Exporte nach China<br />

104<br />

Milliarden Euro<br />

26,7<br />

14,9<br />

10,3<br />

7,7<br />

6,2<br />

4,5<br />

4,4<br />

3.0<br />

2,7<br />

2,4<br />

Straßenfahrzeuge<br />

elektrische Maschinen, Apparate<br />

andere Maschinen, Apparate<br />

Mess- und Prüfinstrumente<br />

besondere Arbeitsmaschinen<br />

andere Beförderungsmittel<br />

Medizin-, Pharma-Erzeugnisse<br />

Kraftmaschinen u. -ausrüstungen<br />

Metallwaren<br />

Kommunikationstechnik<br />

142<br />

Milliarden Euro<br />

Einfuhr<br />

Ausfuhr<br />

Pilotzonen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.<br />

Dies unterstützt sie bei der<br />

Entwicklung eines künftigen landesweiten<br />

Gesamtsystems. Auch hier sind viele Informationen<br />

online zugänglich. Die Pilotzonen<br />

stehen in einem harten Wettbewerb und können<br />

besonders auch für Neueinsteiger in den<br />

chinesischen Markt passende Unterstützung<br />

bieten.<br />

Die steigende Nachfrage aus China füllt die<br />

Containerzüge der Neuen Eisernen Seidenstraße.<br />

Seit Mitte vergangenen Jahres verkehrten<br />

die Züge sogar völlig paarig. Noch im<br />

Jahr 2017 verkehrte für drei volle Züge aus<br />

China ein Zug nach China zurück. Das sei seit<br />

2<strong>02</strong>1 Vergangenheit, so ein Sprecher der duisport-Gruppe,<br />

die Eigentümer und Betreiber<br />

des Duisburger Hafens ist. Noch 2019 verkehrten<br />

wöchentlich zwischen Duisburg und<br />

China im Durchschnitt 35 bis 40 Züge, letztes<br />

Jahr rund 60 An- und Abfahrten pro Woche,<br />

in Spitzenzeiten über 70. Insgesamt wurden<br />

2.800 Fahrten abgewickelt. Zurzeit gibt es jedoch<br />

durch den Krieg in der Ukraine Schwierigkeiten,<br />

beispielsweise bei den Transportversicherungen.<br />

Die Verbindungen werden auf den<br />

südlichen Korridor über die Türkei oder wieder<br />

auf den zeitlich viel längeren Schiffstransport<br />

umgelegt.<br />

Auch durch Corona kam einiges beim Warentransport<br />

aus dem Plan. Doch durch die neue<br />

elektronische Nachverfolgung von Warentransporten<br />

kann selbst unterwegs ein Transport<br />

umgeleitet werden, wenn etwas ins Stocken<br />

gerät. Es ist jedoch wichtig, deutsche<br />

Produkte jetzt in chinesische Verkaufsregale<br />

oder zu Firmenkunden nach China zu bekommen<br />

und damit einen Vorsprung gegenüber<br />

Konkurrenten zu haben.<br />

Zahlen - Daten - Fakten<br />

Ausfuhr nach China (2<strong>02</strong>1)<br />

Einfuhr aus China (2<strong>02</strong>1)<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen ZDF (zdf.de)<br />

Weitere Zahlen und Statistiken zum Handel<br />

zwischen China und Deutschland finden<br />

Sie auf den Seiten 24 und 25.<br />

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24 Zahlen – Daten – Fakten<br />

Deutschlands wichtigste Handelspartner 2<strong>02</strong>1<br />

Handelsvolumen (in Mrd. Euro)<br />

245,5<br />

206,1<br />

194,1<br />

China<br />

Niederlande<br />

USA<br />

Handel mit China: Importe und Exporte im Vergleich zu 2<strong>02</strong>0<br />

+ 20,8%<br />

Importe<br />

+ 8,1% Exporte<br />

Importe (in Mrd. Euro)<br />

Exporte (in Mrd. Euro)<br />

China<br />

141,7<br />

USA<br />

1<strong>22</strong>,1<br />

Niederlande<br />

105,7<br />

China<br />

103,6<br />

USA<br />

72,1<br />

Frankreich<br />

1<strong>02</strong>,3<br />

Deutschlands wichtigste ausländische Partnerhäfen im Containerverkehr 2<strong>02</strong>1<br />

TOP 5<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Shanghai<br />

Singapur<br />

968<br />

483<br />

5<br />

3<br />

4<br />

Ningbo<br />

New York<br />

467<br />

463<br />

5<br />

St. Petersburg<br />

460<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

2<br />

3<br />

1<br />

Weitere chinesische Häfen unter den TOP 10<br />

Shenzhen<br />

432<br />

Qingdao<br />

350<br />

Containerumschlag in Tausend TEU im Verkehr mit ausländischen Seehäfen<br />

www.chk-de.org


25<br />

Freier Handel und grenzüberschreitende<br />

Investitionen<br />

fördern Wohlstand und Modernisierung<br />

Freier Handel fördert den Wohlstand. Der Außenhandel wird zunehmend durch Investitionen in Produktionsstätten vor<br />

Ort ergänzt. Damit steigt die Versorgungssicherheit in Zeiten angespannter Lieferketten und der Markt kann besser<br />

bedient werden. Während deutsche Konzerne bereits mehrere Tausend Fabriken in China betreiben, beginnen chinesische<br />

Konzerne erst mit ihren europäischen Greenfield-Investitionen. Vorreiter in Deutschland sind die chinesischen<br />

Batteriekonzerne, Elektronikunternehmen und die Automobilbranche. Diese Investitionen fördern zudem den dringend<br />

notwendigen Technologietransfer für Zukunftsindustrien.<br />

Region<br />

Chinesische Direktinvestitionen 2<strong>02</strong>1<br />

FDI-Summe<br />

in Milliarden US-Dollar<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

Herkunft von Expansions- und<br />

Greenfield-Investitionen in<br />

Deutschland nach Ländern 2<strong>02</strong>1<br />

Herkunftsland<br />

Anzahl Projekte<br />

138,4<br />

WELTWEIT 3,3%<br />

USA<br />

254<br />

Schweiz<br />

219<br />

EUROPA<br />

12,8<br />

+25 %<br />

China<br />

149<br />

USA<br />

5,8<br />

–34 %<br />

Großbritannien<br />

140<br />

LÄNDER DER „BELT AND<br />

ROAD“-INITIATIVE<br />

20,3<br />

+14,1 %<br />

Niederlande<br />

137<br />

Quellen: Baker McKenzie, MOFCOM<br />

Frankreich<br />

103<br />

Großinvestitionen chinesischer<br />

Batteriehersteller in Deutschland<br />

Türkei<br />

Österreich<br />

85<br />

74<br />

Dänemark<br />

49<br />

2,0 Milliarden US-Dollar 2,4 Milliarden US-Dollar<br />

Schweden<br />

45<br />

Quelle: Unternehmensangaben<br />

Quelle: Germany Trade & Invest<br />

www.chk-de.org


26<br />

Services<br />

Neues aus dem Beraternetzwerk<br />

Expertenperspektive zum Handel und Vertrieb zwischen Deutschland und China<br />

Klassische Vertriebswege in neuem Licht<br />

Spätestens seit 2005, dem Jahr der Zulassung<br />

auslandsfinanzierter Handelsgesellschaften<br />

in China, ist die Anzahl und<br />

Kaufkraft chinesischer Konsumenten die größte<br />

Anziehungskraft Chinas für ausländische Unternehmen.<br />

Seitdem besteht auch die Wahl zwischen<br />

den verschiedenen Vertriebswegen, die Unternehmen<br />

auch in anderen Märkten zur Verfügung<br />

stehen. Grundsätzlich haben ausländische<br />

Brands in China eine typische Entwicklung<br />

durchgemacht von der frühen Zusammenarbeit<br />

mit Eigenhändler- Vertriebspartnern über eigene<br />

Vertriebsorganisationen hin zu Hybridstrukturen,<br />

die der Größe des Marktes und den Eigenheiten<br />

regionaler Unterschiede am besten Rechnung<br />

tragen.<br />

Gerade die Hersteller hochwertigerer Konsumprodukte,<br />

aber auch die Anbieter komplexerer<br />

Dienstleistungen haben dabei das klassische<br />

Franchising als ideale Kombination aus Markenund<br />

Geschäftsmodellschutz einerseits und Nutzung<br />

lokaler Geschäftspartner für die schnelle,<br />

landesweite Expansion andererseits wiederentdeckt.<br />

In allerletzter Zeit hat auch die unübersichtliche<br />

Situation im Hinblick auf Produktsanktionen<br />

der USA und Europas einerseits und<br />

Chinas Antisanktionsgesetze andererseits eine<br />

Rolle gespielt: Die Einschaltung selbst eng an<br />

vertragliche Vorgaben gebundener Franchisepartner<br />

gewährt den Brands bei richtiger Gestaltung<br />

einen höheren Schutz davor, zwischen<br />

die Fronten der zum Teil geopolitisch motivierten<br />

Strafdrohungen der gegenseitigen Sanktionen<br />

zu geraten.<br />

Diese und ähnliche Überlegungen scheinen für<br />

chinesische Unternehmen, die ihre Produkte in<br />

Europa vertreiben, bislang keine große Rolle zu<br />

spielen, da sie bisher zumeist auf der zweiten<br />

Stufe, dem Aufbau einer eigenen Vertriebsorganisation,<br />

stehen geblieben sind. Dabei verfügen<br />

Franchisesysteme neben der erwähnten<br />

Isolation von sanktionsbedingten Risiken über<br />

weitere Vorteile im Hinblick auf Investitions- und<br />

Risikoverteilung, Skalierbarkeit und Nutzung<br />

lokaler Expertise und Beziehungen, die in bestimmten<br />

Produktkategorien oft konkurrenzlos<br />

sind. Die Nachteile jedenfalls, die in China oft<br />

gegen Franchisesysteme angeführt werden, die<br />

restriktive Regulierung durch den Gesetzgeber<br />

zum einen und die Schwäche bei der Durchsetzung<br />

rein vertraglicher Rechte zum Zweiten<br />

nämlich, dürften in Deutschland und den meisten<br />

anderen EU-Ländern nicht gelten.<br />

Sven-Michael Werner und Dr. WANG Ximeng,<br />

Bird & Bird LLP<br />

Abb.: Vasin Lee, Shutterstock<br />

www.chk-de.org


27<br />

Abb.:www.bdp-team.de<br />

Zum 1. August 2<strong>02</strong>1 trat das neue Transparenzregister-<br />

und Finanzinformationsgesetz<br />

(TraFinG) in Kraft, das zu Änderungen<br />

der Bestimmungen des Geldwäschegesetzes<br />

(GwG) führte. Deutsche Unternehmen sind danach<br />

zur Mitteilung der persönlichen Daten ihrer wirtschaftlich<br />

Berech tigten an das Transparenzregister<br />

verpflichtet. Dazu gehört nunmehr auch die Angabe<br />

sämtlicher Staatsangehörigkeiten der jeweils<br />

wirt schaftlich Berechtigten. Die erforderlichen<br />

Informationen müssen stets auf dem aktuellen<br />

Stand gehalten und Änderungen unverzüglich<br />

mitgeteilt werden. Zur Umsetzung wird den betroffenen<br />

Unternehmen eine Übergangsfrist gewährt.<br />

Diese endet bei GmbHs am 30. Juni 20<strong>22</strong>.<br />

Mitteilung der wirtschaftlich Berechtigten an das Transparenzregister<br />

ist nun Pflicht für alle deutschen GmbHs<br />

Zur Vermeidung hoher Bußgelder sollten GmbHs<br />

jetzt handeln und ihre Meldungen bis spätestens<br />

30. Juni 20<strong>22</strong> vornehmen.<br />

Unter wirtschaftlich Berechtigten ist grundsätzlich<br />

jede natürliche Person zu verstehen,<br />

• die unmittelbar oder mittelbar mehr als 25<br />

Prozent der Kapitalanteile hält,<br />

• mehr als 25 Prozent der Stimmanteile kontrolliert<br />

oder<br />

• auf vergleichbare Weise Kontrolle über die<br />

betreffende Gesellschaft ausübt.<br />

Lässt sich keine wirtschaftlich berechtigte Person<br />

ermitteln, so gilt als sog. fiktiver wirtschaftlich<br />

Berechtigter der gesetzliche Vertreter des<br />

Unternehmens (z. B. der Geschäftsführer einer<br />

GmbH).<br />

Bei einer Verletzung der Mitteilungspflicht drohen<br />

hohe Bußgelder. Diese können in leichten<br />

Fällen bis zu 100.000 Euro, in vorsätzlichen<br />

Fällen bis 150.000 Euro und in wiederholten,<br />

systematischen oder besonders schwerwiegenden<br />

Fällen bis zu 1.000.000 Euro betragen.<br />

Bestandskräftige und unanfechtbare<br />

Bußgeldentscheidungen werden auf der Internetseite<br />

unter Nennung des Unternehmensnamens,<br />

der verantwortlichen Personen und der<br />

Art und Charakter des Verstoßes öffentlich bekannt<br />

gemacht.<br />

Dr. Marc Peters und Dr. SHEN Yuan,<br />

Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Social-Media-Kommunikation in Deutschland ist besonders für chinesische<br />

Unternehmen von Bedeutung<br />

Dass digitale Kommunikation auf sozialen<br />

Plattformen von Bedeutung ist, muss man<br />

Unternehmen aus China eigentlich nicht<br />

erklären. Mit WeChat und Co. ist kaum ein Land<br />

auf der Welt so digital aufgestellt wie China –<br />

und die chinesischen Unternehmen mischen sehr<br />

aktiv mit. In Deutschland allerdings sind viele chinesische<br />

Marken (mit wenigen Ausnahmen)<br />

kaum sichtbar. Dabei bieten gerade die sozialen<br />

Medien extrem großes Potenzial, die eigene<br />

Story und die Hintergründe einer Marke zu vermitteln,<br />

um ein wichtiges Gut bei potenziellen<br />

Kunden und Partnern zu erreichen: Vertrauen!<br />

Viele Deutsche stehen chinesischen Marken kritisch<br />

gegenüber. Die Gründe sind vielfältig: Seit<br />

Jahren ist die deutsche Medienberichterstattung<br />

zu „Made in China“ eher neutral bis negativ, die<br />

Sprache und die Kultur Chinas sind vielen Deutschen<br />

fremd, Hintergründe und Personen von<br />

Unternehmen sind ihnen unbekannt. Hier kann<br />

die Social-Media-Kommunikation auf Plattformen<br />

wie LinkedIn, Twitter, Instagram oder<br />

Facebook Abhilfe schaffen. Gerade die eigene<br />

Story lässt sich hier in all ihren Facetten in kleinen<br />

Content-Einheiten an interessierte Nutzer<br />

vermitteln: Wer war der Gründer des Unternehmens?<br />

Was macht es in China und wie ist<br />

seine globale Rolle? Wer sind die wichtigen Köpfe<br />

und was haben sie zu sagen? Wie sieht es in der<br />

deutschen Niederlassung aus und wieso sollte<br />

man dort arbeiten? Fragen, die in verschiedenen<br />

Formaten – mit Text, Bild, Grafiken oder Videos<br />

– perfekt im Social-Media-Kontext beantwortet<br />

werden können.<br />

Natürlich hat Social Media auch Risiken, gerade<br />

in einem Kontext, in dem viele Nutzer ungefiltert<br />

ihre Meinung sagen – aber genau das bietet auch<br />

Chancen. Wenn chinesische Unternehmen offen<br />

auf Kommentare reagieren und wenn sie versuchen,<br />

unterschiedliche lokale Meinungen zum<br />

eigenen Unternehmen, zu China als Wirtschaftsnation<br />

und Kultur anzunehmen, zu analysieren<br />

und ihre Kommunikation entsprechend zu verändern,<br />

dann sind gerade die sozialen Plattformen<br />

der Ort, an dem die Kommunikation mit<br />

dem Markt wirklich entstehen kann. Um mehr<br />

Sicherheit zu haben, können chinesische Unternehmen<br />

natürlich eine lokale professionelle<br />

PR-Agentur hinzuziehen, um eine wirksamere<br />

Markenkommuni kation zu erreichen. Eine große<br />

Chance für einen kraftvollen Schritt in Richtung<br />

lokaler Markt.<br />

Theresa Stewart, Storymaker GmbH<br />

www.chk-de.org


28 Services<br />

Zum ersten Mal seit Corona: CHKD Member<br />

Event findet wieder in Präsenz statt<br />

Sie haben Interesse an unseren<br />

Member Events? Dann kontaktieren<br />

Sie uns gern jederzeit.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Eva-Simona Fischkina<br />

Abb.: Eva-Simona Fischkina (CHKD)<br />

030-214801414<br />

eva-simona.fischkina@chk-de.org<br />

Diskussion, persönlicher Austausch, Netzwerken – all das musste in<br />

den vergangenen mehr als zwei Jahren coronabedingt vor allem online<br />

stattfinden. So war es auch bei der Chinesischen Handelskammer in<br />

Deutschland (CHKD). Doch dies hat nun ein Ende: Am 19. Mai fand das<br />

erste CHKD Member Event in Präsenzform seit Beginn der Corona-Pandemie<br />

statt.<br />

Die Veranstaltung zum Thema „Important<br />

changes in German employment law and<br />

HR-Management trends“ fand in Frankfurt<br />

am Main statt und erreichte direkt eine Teilnehmerzahl<br />

wie in Vor-Corona-Zeiten. 20 Vertreter<br />

von CHKD-Mitgliedsunternehmen nahmen<br />

an der Veranstaltung teil, um sich über wichtige<br />

Änderungen bei der Einkommensteuer und<br />

Sozialversicherung, aktuelle Trends im HR-Management<br />

wie hybride Arbeit und digitale Tools<br />

und weitere Themen zu informieren. Doch mindestens<br />

ebenso wichtig wie die Inhalte war der<br />

persönliche Austausch mit den Referenten und<br />

anderen Teilnehmern bei Snacks und Getränken<br />

zum Abschluss der Veranstaltung.<br />

Die CHKD Member Events sind Informations- und<br />

Netzwerkveranstaltungen, bei denen für chinesische<br />

Unternehmen in Deutschland relevante<br />

Themen (aus den Bereichen Recht, Steuern, HR,<br />

Investitionen etc.) behandelt werden. Co-Veranstalter<br />

sind in der Regel Netzwerkpartner der<br />

CHKD. Die Veranstaltung am 19. Mai wurde zusammen<br />

mit der TMF Group, Mitglied im CHKD<br />

Beraternetzwerk, organisiert.<br />

Mehr Informationen zu den Events der CHKD<br />

finden Sie unter: www.chk-de.org/events.<br />

www.chk-de.org


29<br />

Veranstaltungskalender<br />

>> Termine<br />

>> Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

CHKD | Die Chinesische Handelskammer in<br />

Deutschland e. V.<br />

JUNI<br />

JULI<br />

SEPTEMBER<br />

OKTOBER<br />

30. Juni<br />

13. Juli<br />

21. Juli<br />

15.-16.<br />

September<br />

27. September<br />

27. Oktober<br />

Who are you?<br />

Money Laundering Prevention – Transparency Requirements for<br />

Companies in Germany<br />

Überblick der Finanzcompliance von den in Deutschland ansässigen<br />

chinesischen Unternehmen<br />

Securing IP Rights when establishing an entity in Germany<br />

SAVE THE DATE:<br />

Jubiläumsveranstaltung zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer<br />

Beziehungen (inkl. China Day 20<strong>22</strong>)<br />

The Digital Markets Act – a new era for gatekeepers in the digital<br />

sector in the EU<br />

AWV/Investitionskontrolle<br />

POSTANSCHRIFT<br />

IHZ Hochhaus 7. Etage,<br />

Friedrichstraße 95, D-10117 Berlin<br />

Telefon: +49 30 20 91 75 <strong>22</strong><br />

Telefax: +49 30 20 91 73 40<br />

E-Mail: info@chk-de.org<br />

WEBADRESSE<br />

www.chk-de.org<br />

Redaktion: Jannik Dennier (CvD), ZHANG Yuan<br />

Telefon: +49 30 20 91 75 <strong>22</strong><br />

E-Mail: jannik.dennier@chk-de.org<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Jannik Dennier<br />

Eva-Simona Fischkina<br />

Valentin Hatzmann<br />

Ninette Hoy<br />

Dr. Thomas Kiefer<br />

Wolfgang Hirn<br />

NOVEMBER<br />

10. November<br />

23. November<br />

tbd<br />

tbd<br />

Zukunft der Arbeit – rechtliche Herausforderungen für chinesische<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

Research & Development Contracts<br />

Greenfield-Investitionen in Deutschland:<br />

eine Alternative zum Unternehmenskauf in 20<strong>22</strong>?<br />

Auswirkung der Rechnungslegungsprüfung auf die Finanzberichte<br />

Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen<br />

Initialen gezeichneten Beiträge geben die Meinung<br />

des Autors, aber nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Chinesischen Handelskammer in Deutschland<br />

e. V. wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt<br />

die Redaktion keine Gewähr.<br />

KONZEPT<br />

EGGERT GROUP GmbH & Co. KG, Düsseldorf<br />

Sie haben Interesse an unseren Veranstaltungen?<br />

Gern halten wir Sie über unsere Infokanäle auf dem Laufenden.<br />

Homepage & Newsletter<br />

Social Media<br />

GESTALTUNG<br />

X+Y Design<br />

SCHLUSSREDAKTION<br />

Schlussredaktion.de GmbH<br />

DRUCK<br />

BMP Balta Media & Print e. K.<br />

Bahnhofstr. 37, D-63457 Hanau am Main<br />

www.chk-de.org WeChat-Kanal Linkedin<br />

BILDNACHWEISE<br />

Titelbild: ABCDstock, Shutterstock<br />

Weitere Bildnachweise: Sofern nicht anders<br />

angegeben, handelt es sich um Firmenfotos.<br />

„CHKD <strong>CONNECT</strong>“ erscheint 4 x jährlich.<br />

20<strong>22</strong> / Ausgabe <strong>02</strong> Ausgabedatum: 17. 06. 20<strong>22</strong><br />

www.chk-de.org


30 Community<br />

Mehr als Meer<br />

Die Nordsee war das Land der Friesen, die<br />

sowohl in Deutschland als auch in den<br />

Niederlanden als eigene Volksgruppe, als<br />

nationale Minderheit anerkannt sind. In den<br />

Touristenhochburgen ist wenig von der ursprünglichen<br />

Sprache zu hören oder von der Kultur zu<br />

sehen. Doch abseits der Touristenpfade lebt die<br />

Kultur, und viele kleine Museen geben einen Einblick<br />

in die Welt der Friesen.<br />

Die Nordfriesen leben in Schleswig-Holstein an der<br />

Küste und auf den Inseln und Halligen Nordfrieslands<br />

(im Westen des Kreises Nordfriesland gelegen).<br />

Zu ihnen werden in der Regel auch die<br />

Helgoländer Friesen gerechnet. Es wird von offizieller<br />

Seite davon ausgegangen, dass sich etwa<br />

50.000 Menschen zu den Nordfriesen rechnen.<br />

Neben den bekannten Nordseeinseln kann man,<br />

wenn man es eher ruhig haben möchte, eine Hallig<br />

besuchen. Dies sind kleine Nordseeinseln, die bei<br />

Sturmflut überschwemmt werden können. Ab<br />

Hamburg oder Cuxhaven ist auch ein Ausflug zu<br />

Deutschlands einziger Hochseeinsel, nach Helgoland,<br />

möglich. Cuxhaven, an der Elbmündung<br />

gelegen, ist das größte deutsche Seeheilbad. Die<br />

raue Nordsee mit ihrer hohen Brandung, ihrem<br />

Reizklima lockt an der Küste zum Baden und<br />

Strandurlaub. Eine geführte Wattwanderung im<br />

Nationalpark Wattenmeer zeigt die gewaltigen Urkräfte<br />

des Meeres, Ebbe und Flut im ewigen Wandel.<br />

Das Hinterland mit ursprünglichen Ortschaften<br />

lässt sich in der flachen Küstenlandschaft am besten<br />

mit dem Rad erkunden – wenn kein Gegenwind<br />

herrscht. Die nahe Kreisstadt Jever ist bekannt für<br />

ihr friesisch-herbes Bier.<br />

Die Ostfriesen leben an der Küste Niedersachsens, von der niederländischen<br />

Grenze bis jenseits der Weser. Aufgrund ihrer Geschichte sind<br />

diese Friesen territorial sehr zersplittert. Traditionell friesische Gebiete,<br />

in denen die friesische Identität mehr oder weniger stark ausgeprägt ist,<br />

Friesland-Touristik<br />

www.friesland-touristik.de<br />

Ostfriesland<br />

www.ostfriesland.de<br />

Provinz Friesland (Holland)<br />

www.friesland.nl<br />

sind Ostfriesland und das Oldenburger Friesland,<br />

das Saterland, Butjadingen und das Land Wursten.<br />

Die tatsächliche Anzahl der Friesen in Niedersachsen<br />

ist nur schwer zu schätzen, in allen genannten<br />

Gebieten leben über 500.000 Menschen.<br />

Deren Zuordnung ist auch deshalb schwierig, weil<br />

„Friese“ heutzutage weniger eine ethnisch-genetische<br />

als vielmehr eine kulturell-historische Kategorie<br />

der personalen Bestimmung und regionalen<br />

Zuordnung ist, so eine Studie der Bundesregierung.<br />

Obwohl überwiegend mit benachbarten Friesen<br />

verwandt, bezeichnen sich nur die aus dem Gebiet<br />

der ehemaligen Grafschaft Ostfriesland stammenden<br />

Friesen uneingeschränkt als Ostfriesen. Die<br />

anderen Gruppen bevorzugen Bezeichnungen in<br />

Zusammenhang mit ihrer territorialen Zugehörigkeit,<br />

etwa Wurtfriesen oder Saterfriesen.<br />

Während es in den Touristenhochburgen an der<br />

deutschen Nordseeküste oft einfacher ist, jemanden<br />

zu finden, der Chinesisch spricht, als einen<br />

friesisch sprechenden Einwohner, hat sich in Holland<br />

in der Provinz Friesland noch viel von der<br />

friesischen Kultur erhalten. Dort ist Friesisch als<br />

zweite Amtssprache anerkannt. Die in den Niederlanden<br />

zwischen dem Ijsselmeer (der ehemaligen<br />

Zuiderzee) und der Lauwers lebenden Friesen werden<br />

in Deutschland als Westfriesen bezeichnet.<br />

Ihre Selbstbezeichnung lautet aber nur Friesen<br />

oder westlauwers’sche Friesen, da die Westfriesland<br />

genannte Region in der heutigen Provinz<br />

Noord-Holland liegt und nicht mit der Provinz<br />

Friesland (Fryslân) identisch ist. Die westlauwers’schen<br />

Friesen leben zum größten Teil in dieser<br />

Provinz, die etwa 600.000 Einwohner hat. Ein<br />

Urlaub in den vielen Touristenstädten an der rauen<br />

Nordsee lohnt sich nicht nur im Hochsommer. Im Internet sind dazu viele<br />

Informationen abrufbar. Es lohnt aber auch, sich abseits der vollen<br />

Touristen-Hotspots etwas anzusehen und etwas über Land, Leute, über<br />

Geschichte und Kultur zu erfahren.<br />

Abb.: Henk Vrieselaar, Shutterstock Abb.: friesland-touristik.de<br />

Abb.: larskuse, Shutterstock<br />

www.chk-de.org


31<br />

Wie kamen chinesische Kunstgegenstände in deutsche Museen?<br />

Objekte erzählen Geschichte<br />

Abb.: MARKK / Paul Schimweg<br />

Abb.: Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv / Kerstin Pannhorst<br />

In Ostfriesland gehen die Museumsdetektive um. Ein Forschungsprojekt der<br />

Provenienzforschung versucht, Klarheit über mehr als 500 Objekte aus China zu<br />

bekommen, berichtet der NDR in einem Filmbeitrag. Gleich in vier ostfriesischen<br />

Museen werden die Bestände untersucht: bei der Naturforschenden Gesellschaft in<br />

Emden, dem Ostfriesischen Teemuseum in Norden, dem Fehn- und Schiffahrtsmuseum<br />

Westrhauderfehn und dem Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel.<br />

Wurden die Mitbringsel aus China, die hier gezeigt werden, rechtmäßig erworben?<br />

Wie gelangten sie überhaupt hierher? Es ist nicht klar, wie umfangreich sich die deutschen<br />

Kolonialtruppen in China an Plünderungen beteiligt haben. Darüber aber wird<br />

wenig öffentlich diskutiert. „Aus westlicher Sicht dürfte es viel damit zu tun haben,<br />

dass China aufgrund seiner heutigen Stellung – wenn es um die internationale Politik,<br />

um Wirtschaft und Ähnliches geht – kaum als Opfer tauglich scheint, das sozusagen<br />

koloniale Gewalt erlitten hat, sondern auch in der gegenwärtigen Berichterstattung<br />

eher als Täter dargestellt wird“, so der Historiker Cord Eberspächer. In Carolinensiel<br />

etwa wird die 300 Objekte umfassende ostasiatische Sammlung untersucht, unter der<br />

sich auch die Nachlässe zweier in Qingdao stationierter deutscher Seesoldaten befinden.<br />

Die Familien der Männer hatten dem Museum unter anderem Möbel, Teegeschirr,<br />

Alltagsgegenstände und eine wertvolle Porzellanschale aus der ehemaligen<br />

deutschen Kolonie überlassen. In Emden will man die Provenienzgeschichte von 65<br />

Exponaten erforschen, die Seeleute und Kolonialbeamte aus China mitbrachten. Das<br />

Vareler Heimatmuseum fragt sich: Wie kam der lange Zopf eines Chinesen ins Museum,<br />

welche Geschichte könnte er erzählen?<br />

Als neues Schlagwort ergreift die Provenienzforschung, die Forschung der Geschichte<br />

der Herkunft (Provenienz) von Kunstwerken und Kulturgütern, europaweit die Museen.<br />

Dazu wird ein großer Verbund aufgebaut. Erstmals tun sich unter der Leitung<br />

des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin in einem Projekt sieben große<br />

deutsche Museen zusammen, um ihre Bestände systematisch nach Plünderware aus<br />

dem Boxerkrieg zu untersuchen, melden die Staatlichen Museen<br />

zu Berlin. Anlässlich des vierten Tags der Provenienzforschung<br />

im April dieses Jahres unter dem Motto „Spuren des<br />

Boxerkriegs in deutschen Museumssammlungen“ stellten sie<br />

erste Arbeitsergebnisse vor. Susanne Knödel vom MARRK<br />

Hamburg berichtete, dass viele Objekte nach dem Boxerkrieg<br />

in das Hamburger Völkerkundemuseum kamen. Die riesigen<br />

China-Bestände werden jetzt nicht nur erfasst, sondern auch<br />

digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht. Dies dient auch<br />

dem Austausch mit anderen Museen und der interessierten<br />

Öffentlichkeit. Digital oder durch gemeinsame Projekte mit<br />

chinesischen Partnern.<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es in den deutschen Museen<br />

kaum ein Bewusstsein für die oft problematische Herkunft der<br />

Objekte. Die Sammlungen würden in der europäischen Tradition<br />

der Kunstgeschichte und der Museumsgestaltung zusammengestellt,<br />

die es in den Herkunftsländern kaum gebe. Mit diesem<br />

westlich-überheblichen Blickwinkel raubte man diesen Ländern<br />

nicht nur die Gegenstände, sondern auch ihre kulturelle Deutung.<br />

Dies ändert sich durch die Provenienzforschung zurzeit<br />

grundlegend.<br />

Spuren des Boxerkriegs in deutschen<br />

Museumssammlungen – eine gemeinsame<br />

Annäherung >><br />

NDR-Beitrag „Raubgut oder Mitbringsel?<br />

Museen in Ostfriesland erforschen ihren<br />

Bestand“ >><br />

Abb.: NRICH/MARKK / Seo Heunkang<br />

www.chk-de.org


32<br />

Community<br />

Neun Europameisterschaften in München<br />

Die European Championships Munich 20<strong>22</strong> vereinen neun<br />

Europameisterschaften unter dem historischen Zeltdach des Olympiaparks<br />

Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der Olympischen Sommerspiele<br />

1972 kehrt der Leistungssport zurück in die bayerische Hauptstadt.<br />

Mit den European Championships Munich 20<strong>22</strong> empfängt München<br />

die größte Sportveranstaltung seit den Olympischen Spielen von 1972. Vom<br />

11. bis 21. August 20<strong>22</strong> werden sich Europas beste Athletinnen und Athleten<br />

in den Sportarten Beachvolleyball, Kanu-Rennsport, Klettern, Leichtathletik,<br />

Radsport, Rudern, Tischtennis, Triathlon und Turnen in München einfinden.<br />

Die Talente werden in 177 Medaillenevents um die höchste Auszeichnung<br />

ihrer Sportart auf dem Kontinent kämpfen – den Titel des „Europameisters“.<br />

Neben dem Olympiapark als Herzstück der Veranstaltung putzt sich die gesamte<br />

Stadt für ein spektakuläres und unvergleichliches Erlebnis heraus.<br />

Geballter Spitzensport, umrahmt von dem bunten Festival „The Roofs“ – so<br />

lässt sich ein goldenes Jubiläum gebührend feiern.<br />

München 20<strong>22</strong> ist eine innovative Rückkehr zu den Wurzeln der Olympischen<br />

Spiele von 1972. Eine Reminiszenz an Gastfreundschaft, Fröhlichkeit und<br />

Gemeinschaft, aber auch an die Opfer des Attentats auf die israelische<br />

Olympiamannschaft.<br />

Nach der erfolgreichen Premiere in Berlin und Glasgow 2018 wurde das<br />

Sportprogramm für die zweite Ausgabe der Europameisterschaften überarbeitet<br />

und verbessert. München 20<strong>22</strong> spricht mit neun olympischen<br />

Sportarten und der Inklusion von paralympischen Wettkämpfen im<br />

Kanu-Rennsport und Rudern ein breites Publikum an.<br />

Vielfältig, nachhaltig, innovativ, authentisch, vereint, leidenschaftlich<br />

und rücksichtsvoll – das ist München 20<strong>22</strong>. Mit der Nutzung der bestehenden<br />

Stadien und Hallen schlägt das Event eine Brücke zur Vergangenheit.<br />

Während monatliche Nachhaltigkeitsprojekte durch Count<br />

& Last und das Ziel, ein klimaneutrales Event zu gestalten, eine neue<br />

Brücke zur Zukunft bauen.<br />

Tickets für das größte Multisportevent seit<br />

50 Jahren sind unter munich20<strong>22</strong>.com/tickets<br />

erhältlich.<br />

www.chk-de.org


Welcome to Germany<br />

„Arrive safely, feel secure: Important information about social insurance in Germany“ – die zweisprachige<br />

Broschüre der Techniker Krankenkasse, Gesundheitspartner der Chinesischen Handelskammer in Deutschland<br />

(CHKD), hilft internationalen Mitarbeitern beim Ankommen in Deutschland.<br />

Wer sein Heimatland für Arbeit oder Studium verlässt und für eine gewisse Zeit nach Deutschland<br />

kommt, besitzt in der Regel ein großes Maß an Einsatzbereitschaft, Ehrgeiz und Mut.<br />

Dennoch ist der Sprung nach Deutschland auch mit vielen Unsicherheiten verbunden. Doch<br />

auf eines können sich die Beschäftigten von Unternehmen verlassen: Während ihres Aufenthalts hierzulande<br />

genießen sie den Schutz der deutschen Sozialversicherung, eines der leistungsstärksten Sozialsysteme<br />

der Welt.<br />

Welcome to<br />

Germany<br />

Arrive safely, feel secure:<br />

Important information about<br />

social insurance in Germany<br />

Wie das System funktioniert und welche Leistungen Beschäftigte – natürlich auch von chinesischen Unternehmen<br />

– in Anspruch nehmen können, wenn sie beispielsweise einmal krank werden sollten, erfahren<br />

Sie in der bilingualen Broschüre der Techniker Krankenkasse „Welcome to Germany“.<br />

Die Themen der Broschüre im Überblick:<br />

• Die deutsche Sozialversicherung<br />

• Arbeitslosenversicherung<br />

• Krankenversicherung<br />

• Pflegeversicherung<br />

• Unfallversicherung<br />

• Die Gehaltsabrechnung<br />

• Krankenversichert bei der TK<br />

• Was ist zu tun, wenn Sie krank werden?<br />

Scannen Sie den QR-Code<br />

und informieren Sie sich über<br />

weitere Informationen zu diesem<br />

Thema:<br />

Neu in Deutschland? Die Techniker ist für Sie da!<br />

Die TK unterstützt Sie mit zahlreichen Services dabei, alle notwendigen<br />

Formalitäten zu erledigen, damit Sie im deutschen Sozialversicherungssystem<br />

abgesichert sind. So können Sie sich voll auf Ihren neuen Job konzentrieren.<br />

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Da wir für technischen Fortschritt stehen, möchten wir Ihnen<br />

interessante Apps zu verschiedenen Themen vorstellen.<br />

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Damit Ihr Neustart in Deutschland reibungslos abläuft, stehen<br />

wir Ihnen mit einem speziellen Team aus Expertinnen und Experten<br />

zur Seite. Der Service TK-Welcome bietet Ihnen englischsprachige<br />

Betreuung und beantwortet alle Fragen zur deutschen<br />

Kranken- und Pflegeversicherung telefonisch oder per E-Mail.<br />

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34<br />

Community<br />

Wenn Michael Bochmann (37) durch Berlin läuft, wo er wohnt<br />

und arbeitet, kann es schon mal passieren, dass Chinesen ihn<br />

verdutzt anschauen, verschämt grinsen oder gar ansprechen.<br />

Denn der junge, blonde Mann ist in chinesischen Kreisen, die sich<br />

mit Deutschland beschäftigen, bekannt: Bochmann – das ist doch<br />

der Deutsche, der in witzigen Videos auf Douyin Chinesen die<br />

Deutschen, deren Vorlieben und Macken erklärt. Und das in einem<br />

Chinesisch, das in seinen Fan-Kreisen bewundernd gelobt wird.<br />

Ein Tag im Leben von<br />

Michael Bochmann<br />

Ist er zweisprachig erzogen worden? Ist er gar<br />

in China aufgewachsen? Weit gefehlt. Bochmann<br />

kommt aus der tiefen sächsischen Provinz.<br />

In der Schule hatte er Englisch, Französisch<br />

und Spanisch. Mit Chinesisch war da noch nichts.<br />

„Aber ich hatte schon von klein auf ein Interesse<br />

an Asien. Woher das kam, weiß ich allerdings<br />

nicht“, sagt er. Es war einfach da. Mit dem<br />

Chinesischlernen fing er erst an der Uni an. Nachdem<br />

er erst mal drei Semester BWL an der Hochschule<br />

Mittweida studiert hatte, wechselte er<br />

2006 an die Westsächsische Hochschule Zwickau,<br />

wo man Wirtschaftssinologie studieren<br />

konnte: „Das war damals die Zeit des Wirtschaftsbooms<br />

in China. Da dachte ich: Wirtschaft<br />

und Chinesisch ist eine gute Kombination.“<br />

Im Rahmen dieses Studiums ist Bochmann dann<br />

2008 nach Nanjing gegangen und war zunächst<br />

sprachlos: „Ich habe fast gar nichts verstanden.<br />

Ich sagte mir: Okay, ich fange nochmals von null<br />

an. Nach einem halben Jahr sah ich schon viele<br />

Fortschritte und dann kamen auch die ersten<br />

Komplimente, wobei man damals in Nanjing<br />

schon für ein Hallo ein Lob bekommen hat.“ Er<br />

hing noch ein Praktikum in Taicang dran, dem<br />

Mekka der deutschen Mittelständler nahe<br />

Shanghai, ehe es zurück nach Zwickau ging, um<br />

dort sein Studium zu beenden.<br />

Aber für ihn war klar: Ich will zurück nach China.<br />

Er zog 2011 mutig nach Shanghai und bewarb<br />

sich dort. Zunächst mal bei deutschen Unternehmen.<br />

„Aber die Bedingungen waren nicht<br />

prickelnd. Zum Teil boten die nur 2.000 RMB,<br />

wovon man in Shanghai nicht leben kann. Das<br />

war bei chinesischen Unternehmen etwas mehr.<br />

Das war eine sehr interessante Erfahrung.“ Nach<br />

zwei kurzen Jobs im Marketing und in der Logistik<br />

landete er schließlich bei einem chinesischen<br />

Unternehmen in der Spielebranche. „Dort suchte<br />

man einen Deutschen, um die Spiele auf dem<br />

deutschsprachigen Markt anzubieten“, sagt er.<br />

Es passte, denn: „Ich hatte früher schon gern<br />

Computerspiele gespielt. Als ich die Anzeige las,<br />

dachte ich: Das klingt gut. Es hat dann auch<br />

super geklappt und man hat verhältnismäßig viel<br />

verdient.“<br />

Allerdings musste er – anders als die vielen Expats<br />

– auch unter lokalen Bedingungen arbeiten.<br />

www.chk-de.org


35<br />

Das hieß für ihn: anfangs fünf Tage Urlaub, später<br />

dann sieben Tage. Auf Dauer war für ihn ein<br />

solches lokales Arbeitsverhältnis nichts, wobei<br />

er sich auch Gedanken über seine Zukunft machte:<br />

„Wie ist das später, wenn man älter ist?“<br />

Rente und so. Er kam zu dem Entschluss: „Vielleicht<br />

ist es doch besser in Deutschland.“ 2016<br />

zog er zurück nach Deutschland, nach Sachsen-Anhalt<br />

– um genau zu sein.<br />

In Köthen an der Hochschule Anhalt machte er<br />

seinen Master in Software-Lokalisierung. Das<br />

hatte er ja bereits in seinem Job in China praktiziert.<br />

Nun holte er die Theorie nach.<br />

Software-Lokalisierung – was ist das genau?<br />

Bochmann erklärt: „Softwareprodukte wie zum<br />

Beispiel Spiele sind ja meistens in Englisch oder<br />

Chinesisch konzipiert und geschrieben. Sie müssen<br />

also auf den deutschen Markt angepasst<br />

werden. Es ist eine Verbindung zwischen Informatik<br />

und Übersetzung.“ In diesem Metier arbeitet<br />

Bochmann seit April 2019 bei GK Software,<br />

einem Unternehmen aus dem Vogtland, das über<br />

1.000 Beschäftigte hat und Software für Kassenlösungen<br />

anbietet. Mit China hat er dort allerdings<br />

nicht mehr viel zu tun.<br />

Aber er hat ja noch eine Nebentätigkeit – seinen<br />

Douyin-Auftritt. Und das kam so: Um die Weihnachtszeit<br />

2018 hatte er einen Hot Pot gekocht.<br />

Das ganze Drumherum hat er gefilmt und „ein<br />

bisschen lustig aufbereitet“, wie er sagt. Das<br />

kurze Video hat er dann bei Douyin hochgeladen<br />

und war total überrascht von der Resonanz: „Auf<br />

einmal hatten wir zehn Millionen Klicks.“ Er und<br />

sein chinesischer Partner TAO Ye waren begeistert<br />

und sie entwickelten das Format einfach<br />

weiter, produzierten immer mehr Videos. „Derzeit<br />

haben wir 560.000 Follower in China“, sagt<br />

Bochmann. In seinen Videos will Bochmann den<br />

Chinesen Deutschland und seine Besonderheiten<br />

etwas näherbringen. Dazu präsentiert er Geschichten<br />

aus dem deutschen Alltag, sei es beim<br />

Essen oder Einkaufen. Oder wie anders deutsche<br />

Familien ticken. Oder auch seriöse Themen wie<br />

das Leben des John Rabe, der beim Massaker in<br />

Nanjing viele Menschenleben rettete, den aber<br />

hierzulande kaum jemand kennt. Zum Jahrestag<br />

des Massakers im Dezember besuchte er das<br />

Grab von John Rabe in Berlin-Spandau und dreh-<br />

Hier geht es zum Douyin-Kanal<br />

von Michael Bochmann.<br />

te darüber ein Video. Es wurde von drei Millionen<br />

Chinesen angeklickt. Seine Videos sind aufwendig.<br />

„Für ein 2-Minuten-Video brauche ich<br />

schon einen halben, manchmal auch einen ganzen<br />

Tag“, erklärt er. Trotzdem hat er den Anspruch,<br />

jede Woche ein Video zu produzieren und<br />

online zu stellen.<br />

Ob er seinen Bekanntheitsgrad in China mal vermarkten<br />

will? Er will es nicht ausschließen: „Bei<br />

mir muss das aber einen Deutschland-Bezug<br />

haben, und ich muss das mal testen. Aber ich<br />

vermarkte derzeit lieber meine eigenen Deutschkurse.“<br />

Ach ja, der viel beschäftigte Herr Bochmann<br />

(er hat während seiner Shanghaier Zeit am<br />

Goethe Institut ein Zertifikat „Deutsch als Fremdsprache“<br />

erworben) unterrichtet auch noch Chinesen<br />

in Deutsch. Dazu haben er und sein Partner<br />

eine Firma auf Hainan gegründet. Am Wochenende<br />

versucht er, 40 Chinesen die deutsche Sprache<br />

näherzubringen. Online versteht sich.<br />

Gern würde er mal wieder leibhaftig nach China<br />

reisen. 2019 war er zum letzten Mal dort. „Ich<br />

halte mir immer im September drei Wochen für<br />

eine China-Reise frei, aber das hat bislang nicht<br />

geklappt“, sagt er. „Aber hoffentlich im nächsten<br />

Jahr.“<br />

www.chk-de.org


36 Stimmen<br />

Fortschritt braucht Veränderung<br />

Lieferketten gefährdet. Lockdown und Krieg in der Ukraine behindern Zulieferungen. Oder gar – das Ende der Globalisierung. Täglich erscheinen<br />

in den Medien Meldungen über die globale Logistik. Noch nie war das Thema dort so präsent. Doch sollte dieses zentrale Thema für die Wirtschaft<br />

und für unseren Wohlstand mit Hintergrund und Fachkenntnissen vermittelt werden. Dies haben die Experten der großen Logistikkonzerne,<br />

welche sich vor Ort den Herausforderungen stellen. Zu sehen ist: Die Globalisierung ist nicht zu Ende, sondern tritt in eine neue Phase. Die Veränderungen<br />

der Wirtschaft und der Handelsbeziehungen sind – wie zuvor auch schon – ein laufender Prozess, der durch die aktuellen Probleme<br />

beschleunigt und digitalisiert wird. Nur durch Veränderung und internationale Kooperation entsteht Fortschritt.<br />

Dr. Jörg Wolle, Verwaltungsratspräsident,<br />

Kühne + Nagel<br />

Dr. Carsten Hinne, Mitglied des Vorstandes,<br />

Duisburger Hafen AG<br />

… auf die Frage, ob man am Verhalten der<br />

Kunden gröbere Veränderungen in der globalen<br />

Arbeitsteilung erkennen kann:<br />

„[…] Ein Ende der Globalisierung sehe ich nicht<br />

kommen. Die globale Arbeitsteilung ist nicht zuletzt<br />

wegen der Kosteneffizienz unverzichtbar.<br />

Wir beobachten aber eine zunehmende Abkehr<br />

von der Kanban-Philosophie, nach der alle<br />

Schritte eines Produktionsprozesses perfekt<br />

ineinandergreifen und idealerweise gar keine<br />

Lager, die Kapital binden, gebraucht werden.<br />

Zudem geht die Industrie immer mehr dazu<br />

über, mindestens einen zweiten oder einen dritten<br />

Hersteller für Vorprodukte zu finden, idealerweise<br />

in einer anderen Region als der erste<br />

Lieferant.“<br />

… über Verschiebungen bei der Auswahl<br />

von Lieferanten in den vergangenen Jahren:<br />

„Wir sehen, dass die Unternehmen an ihren<br />

Lieferanten aus China festhalten, aber einen<br />

zweiten Standort in Vietnam, Thailand oder Malaysia<br />

aufbauen. Indien wird auch zunehmend<br />

interessant, genau wie Indonesien. Für uns erhöht<br />

das wiederum die Komplexität unserer<br />

Dienstleistung und bietet Wachstumschancen.<br />

Statt einen Standort bedienen wir deren zwei<br />

oder drei.“<br />

Quelle: fuw.ch (Interview erschienen am 3.5.20<strong>22</strong><br />

in „Finanz und Wirtschaft“)<br />

… über den Einfluss des Kriegs in der Ukraine<br />

auf den Schienenverkehr zwischen<br />

China und Europa:<br />

„[…] Es gibt eine nördliche, eine mittlere und eine<br />

südliche Route. Die nördliche ist die gute alte<br />

Transsibirische Eisenbahn. Seit dem Krieg ist<br />

diese Route faktisch stillgelegt. Sie wird gemieden,<br />

weil die gesamte Route durch Russland<br />

führt. Aber schon vor dem Krieg war die meist<br />

genutzte Route die mittlere über Kasachstan. Sie<br />

führt von dort durch einen kleinen Teil Russlands<br />

und dann nach Belarus und Polen. Diese mittlere<br />

Route ist nicht sanktioniert und nach wie vor<br />

offen. Derzeit hat sie eine Auslastung von 60 bis<br />

65 Prozent im Vergleich zum Vorkriegsniveau.<br />

Aber es gibt inzwischen viele Kunden, die diese<br />

Route meiden wollen. Deshalb arbeiten wir an<br />

einer südlichen Route unter gänzlicher Umfahrung<br />

Russlands. Sie beinhaltet zwei Schiffspassagen.<br />

Einmal über das Kaspische Meer nach<br />

Baku in Aserbeidschan. Von dort weiter über<br />

Georgien ans Schwarze Meer und von dort nach<br />

Konstanza in Rumänien. Auf dieser Strecke laufen<br />

derzeit Testtransporte mit unseren Partnern.<br />

Diese Fahrt dauert mit circa 30 Tagen derzeit<br />

länger, weil es mehr Schnittstellen gibt. Wir – das<br />

heißt alle Marktteilnehmer – arbeiten aber daran,<br />

diese Zeit weiter zu verkürzen.“<br />

Quelle: chinahirn.de (Interview erschienen am<br />

13.5.20<strong>22</strong> im Newsletter „CHINAHIRN“)<br />

Patrick Lepperhoff, Experte für Supply Chain<br />

Management bei Inverto, einer Tochter der<br />

Boston Consulting Group<br />

… über den Stand der Digitalisierung beim<br />

Seegütertransport:<br />

„Die Seefracht, wie die gesamte Logistik, arbeitet<br />

an vielen Stellen noch stark papierbasiert.<br />

Das erschwert die Digitalisierung und damit<br />

auch das effiziente Verfolgen der Waren. Unternehmen<br />

brauchen aber Echtzeitdaten, um bei<br />

Problemen frühzeitig reagieren zu können und<br />

Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die Logistikbranche<br />

hat inzwischen erkannt, dass die Digitalisierung<br />

riesige Potenziale mit sich bringt. Es<br />

gibt bereits Lösungsansätze, diese werden nun<br />

nach und nach implementiert. Bis wir allerdings<br />

volle Transparenz innerhalb der globalen Lieferketten<br />

erreicht haben, wird es noch einige Jahre<br />

dauern.“<br />

Quelle: manager-magazin.de (Interview erschienen<br />

am 6.5.20<strong>22</strong>)<br />

Abb.: NESPIX, Shutterstock<br />

www.chk-de.org


Die Chinesische Handelsk ammer in Deutschland e. V.<br />

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030-214801412<br />

<strong>CONNECT</strong> ist das führende <strong>Magazin</strong> der chinesischen Wirtschaft in Deutschland und erscheint 4x im Jahr.<br />

Darin informiert die CHKD über aktuelle Entwicklungen, neue Trends und zeigt erfolgreiche Kooperationen<br />

chinesischer und deutscher Unternehmen auf. Experteninterviews geben den Lesern einen Einblick<br />

in Erfolgskonzepte diverser Branchen.<br />

Das zweisprachige <strong>Magazin</strong> (Deutsch/Chinesisch) richtet sich an Entscheidungsträger chinesischer Unternehmen,<br />

die bereits in Deutschland aktiv sind oder ein Interesse an einem Engagement in Deutschland<br />

haben, an deutsche Unternehmen mit Chinabezug sowie an Vertreter aus Verbänden, Politik, Gesellschaft<br />

und Medien beider Länder.<br />

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