Kirrjagd nach Dammler
Hinweise um an der Kirrung effektiver zu jagen.
Hinweise um an der Kirrung effektiver zu jagen.
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Sinnvolle Kirrjagd
Nicht nur wegen der Schweinepest lautet schon
lange die Hauptforderung:
Wildschweine sind zu reduzieren!
Zur Zeit ist die Kirrjagd kontraproduktiv.
Es werden häufig mehr Wildschweine erzeugt, als
dem Bestand entnommen.
50 % der Sauen werden an der Kirrung
erlegt. Eine Reduktion des Bestandes ist nur mit
einer sinnvollen und waidgerechten Kirrjagd
erreichbar. Diese chronologische Darstellung zeigt
den gangbaren Weg zum Erfolg.
Das Bild zeigt eine unerlaubte Kirrung.
von Horst Dammler
Jagd vor 1970
Das Schwarzwildproblem ist langsam entstanden.
Hier sollen die einzelnen Stufen aufgezeigt werden.
Es wurde 1970 selten gekirrt. Es gab noch keine
Frischlingsbachen.
Text aus dem Buch von Karl Snethlage „Das
Schwarzwild“ von 1957 auf Seite 56:
Es ist viel und oft darüber gestritten worden, ob
unter Umständen schon Frischlinge beschlagen
werden…Es ist aber sicher eine seltene
Ausnahme. Und was nur in besonders guten
Mastjahren vorkommt.
Vor 1970 war das Schießen an Fütterungen streng
verpönt.
Frischlingsbachen heran gefüttert
Dr. Meynhardt hat um 1970 bewiesen, dass
durch das Füttern von Mais an weibliche
Frischlinge Frischlingsbachen entstehen.
Das Durchschnittsgewicht der
Frischlingsbachen beträgt ca. 25 kg, sie sind
noch kein Jahr alt und werfen im Schnitt vier
Frischlinge.
Am 19. März 1981 erlegte ich zwei weibliche
Frischlinge, die hatten je vier Feten inne und
wären zu Frischlingsbachen geworden. Das
war neu für mich. Der Grund war mein
erfundener Automat, der das ganze Jahr
Futter ausgestreut hat. Denn davor hatten
die Sauen Schonzeit von Februar bis 15.Juli,
in der Zeit wurde nicht gekirrt.
Der zeitgesteuerter
Futterautomat von 1975
Dr. Ueckermann von der Forschungsstelle für
Jagdkunde schreibt am 18. Febr. 1973 in W+H
sinngemäß: „Es fehlen Futterautomaten, die täglich
dem Wild Futter vorlegen.“
Das war ein Grund, dass ich den Futterautomat
erfand, auf den ich am 11.09.1975 ein Bundespatent
erhielt.
Es ist der Beginn der Kirrjagd im großen Stil. Nun
musste der Jäger nicht mehr jeden Tag in den Wald
fahren, um auf der Kirrung Mais auszustreuen.
Nichts ist perfekt, wenn es erfunden.
Die Verbesserung ist der Pendelkirrer, von
ihm erhalten nur noch die Sauen höchstes einmal in
24 Std. durch ihre Aktivität 700 g Mais. Kein Füttern!!
Die Wilduhr spart Zeit
Das Schwarzwild sucht die Kirrung fast regelmäßig
zur gleichen Tageszeit auf. Eine weitere
Erleichterung für die Kirrjagd war die von mir
entwickelte Wilduhr im Jahre 1980.
Zwischen Batterie und Uhrwerk ist ein
Magnetschalter angebracht. Wenn ein Magnet auf
der Uhrendose liegt, dann ist der Magnetschalter
eingeschaltet, die Uhr läuft.
Wird beim Brechen der Sauen der Magnet
abgezogen, dann bleibt die Uhr stehen und der
Jäger kann abschätzen, ob ein Ansitz an der Kirrung
bei gutem Licht sich lohnt.
Normaler Weise sitzt der Jäger 36 Std. auf dem
Hochsitz, um ein Wildschwein zu erlegen.
Die Wildkamera
Eine weitere Jagderleichterung wurde von mir im
Jahre 2000 erfunden.
Ein Bewegungsmelder löst die Kamera aus. Die
Bilder werden gespeichert und heute auch nach
Hause übertragen.
Der Jäger muss nicht mehr an der Kirrung
ansitzen, um das Wild anzusprechen und die
Auswahl für den Abschuss zu treffen.
Mit der Wilduhr und dem Pendelkirrer an der
Kirrung kann die Jagd dort erleichtert und
effektiv werden. Die menschliche Witterung wird
die Sauen nicht mehr vergrämen, sie werden
vertraut und können sinnvoll reduziert werden.
Kirrverordnungen
Kirrplatz
Eisen
Schute
In den Bundesländern gibt es unterschiedliche
Kirrverordnungen. Der sinnvolle Pendelkirrer ist meist
verboten. Das Futtermittel (Mais) darf, ja muss, in den
Erdboden eingearbeitet werden.
So ist die Maismenge, die ausgebracht wurde, nicht zu
kontrollieren, selbst wenn die Regierung es wollte.
Mit einer Eisenstange wird ein tiefes Loch in den Boden
gemacht oder mit dem Spaten die Erde angehoben und Mais
eingefüllt. Er ist dann nicht mehr sichtbar, wenn die Erde
festgetreten wird.
Es ist kein Wunder, dass so viele Wildschweine erzeugt
werden, vielleicht mehr als abgeschossen. Vor allem die
weiblichen Frischlinge wachsen unnatürlich schnell, wiegen
bald 25 kg und werden im Geburtsjahr zu Frischlingsbachen,
die 53 % aller Frischlinge werfen.
Alle bisherigen Gesetze zur Kirrjagd sind unsinnig !!!
Es werden die Symptome (Frischlinge) vergeblich gejagt, statt
die Ursache (Frischlingsbachen) erfolgreich zu verhindern.
Abschusszahlen – ein Trauerbild
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Abschuss
Abschuss Schwarzwild in 10Tausend
Hier sehen wir das Trauerbild der Politiker und ihrer Berater,
den selbsternannten „Jagdwissenschaftlern“.
Um 1980 wurden ca. 100 000 Stück Wildschweine
jährlich erlegt, es gab kaum Kirrungen und Frischlingsbachen.
Im Jahr 2020 wurden achtmal so viele Sauen geschossen.
Die sinnlosen Gesetze und Vorschläge der Regierungen haben
keine Reduktion des Schwarzwildes bewirkt.
1980 1990 2000 2010 2020
Bachentisch nach Dammler 2002
Die Lösung des Schwarzwildproblems kann
der Bachentisch an den Kirrungen sein. Er ist
50 bis 70 cm hoch, wird mit einem Brett, das
Leisten an den Seiten hat, abgedeckt gegen
Regen und anderes Schalenwild. Die
weiblichen Frischlinge erhalten kein Futter und
werden dadurch nicht unnatürlich früh zu
Frischlingsbachen.
Heute aber werden noch 85 % aller weiblichen
Frischlinge zu Frischlingsbachen!
Wissenschaft ohne Wahrheit ist Lüge!
2022 immer noch verhindert die Jägerlobby, dass der Bachentisch an den Kirrungen
vorgeschrieben wird.
Millionen Schäden entstehen in Verkehr, Landwirtschaft und Schweinezucht, damit ein
kleiner Teil der Bevölkerung ein Vergnügen pflegen kann.
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Durchschnittangaben nach Cellina aus „Brennpunkt Schwarzwildkirrung“
Mageninhalte von Wildschweinen
Die blaue Linie bestätigt meine Erkenntnis aus dem Jahr 2008:
Die Futtergabe an die Frischlinge im Frühsommer
ist der Grund, weshalb Frischlingsbachen
entstehen.
Die Nahrung aus der Landwirtschaft (graue Linie) spielt nur im Hochsommer
eine Rolle.
Der oben genannte Bericht hat 360 000 € gekostet. Auf den 224 Seiten finden
Sie nicht das Wort „Bachentisch“, dass ich seit 2002 in allen führenden Jagd-
Zeitschriften erklärt habe.
So ist der traurige Erfolg des Berichtes, dass sich die Scharzwildbestände weiter
erhöht haben.
0
Jan Febr März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez
Futter(Mais) Mast Agrar
Bachentisch
im Jagdrevier
Der Bachentisch sollte ca. 40 m vor der Kanzel
stehen und mit der Schmalseite zur Kanzel
zeigen. Wenn die Sau daran aufbockt, dann
kann der Jäger sie an ihrer Bauchseite gut
ansprechen, ob ein Keiler, Überläufer oder eine
führende Bache dort steht. Die Leitbache ist gut
erkennbar, sie duldet an ihrem Tisch keine
anderen Sauen.
Es können mehrere Bachentische aufgestellt
werden, die erlaubte Maismenge ist einzuhalten,
ausführlich Anweisungen unter:
https://fliphtml5.com/homepage/tbtat
Bau des Bachentisches
Zwei Holzpfähle mit Durchmesser von 16 cm
stehen fest in der Erde. Sie haben einen Abstand
von 37 cm und ragen 50 bzw. 70 cm aus der Erde.
Zwei Seitenbretter (700x120x23 mm) werden oben
angeschraubt.
Die Krippe besteht aus zwei Brettern (320x120x23
mm) und einer Dreiecksleiste.
Das Abdeckbrett schützt den Mais vor Regen und
Schimmel. Es hat an der Seite zwei Leisten, damit
das Rotwild es nicht von der Krippe schieben kann.
Nur Sauen heben den Deckel hoch.
Der Bachentisch ist leicht und preiswert zu bauen.
Er erleichtert die Kirrjagd. Dem Jäger kann nicht
mehr vorgeworfen werden, er füttere die Sauen.
Bachentisch
nach Dammler
Gäbe es keine Frischlingsbachen,
hätten wir 53% Wildschwein Nachwuchs weniger!
Das sind 400 000 Wildschweine weniger, ohne das ein Schuß fällt.
Ist es nicht ein Versuch wert mit dem Bachentisch ?