3-2022
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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November Juli/August November-Dezember 3/<strong>2022</strong> Jg. 13 1/2008<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
Elektronik im Dienste<br />
der Gesundheit<br />
OKW, Seite 8<br />
meditronicjournal
Ganz nah am Menschen<br />
Wir wissen, dass in der Medizintechnik Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauen von<br />
grösster Wichtigkeit sind. Denn unsere präzisen Antriebssysteme werden nicht nur in<br />
Operationsrobotern, Beatmungsgeräten und Insulinpumpen eingesetzt, sondern auch<br />
in implantierbaren Systemen. Gemeinsam finden wir immer eine Lösung.<br />
medizintechnik.maxongroup.ch<br />
Precision Drive Systems
Editorial<br />
So kann es gelingen: Innovationen und den<br />
Standort Deutschland neu definieren<br />
Hermann Püthe<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
inpotron Schaltnetzteile GmbH<br />
www.inpotron.com<br />
Die rasche Entwicklung der Digitalisierung<br />
und deren Auswirkungen sind eng verknüpft<br />
mit komplexen Softwarelösungen. Jedoch<br />
ist eine gute Software nur so gut, wie auch<br />
die zu deren Funktionalität notwendige<br />
Hardware es ermöglicht. So definiert heute<br />
die Mehrzahl der produzierenden Systemund<br />
Sub-Systemhersteller ihre maßgeblichen<br />
Kompetenzen im Bereich der Software.<br />
Waren vor 30 Jahren die Systeme noch<br />
eher von der Grundfunktion geprägt, so<br />
helfen uns die intelligenten Algorithmen in<br />
der heutigen Zeit schneller, präziser und<br />
natürlich intelligenter die Anwendungen<br />
umzusetzen und deren Auswirkungen zu<br />
verstehen.<br />
Leistungsstärkere und trotzdem<br />
energiesparendere Controller mit einer<br />
entsprechenden Rechenleistung ermöglichen<br />
uns den gewünschten Komfort einer schönen<br />
Benutzer-Oberfläche, neben der eigentlichen<br />
Funktionalität. Soweit so gut, aber häufig<br />
werden die anderen Komponenten und<br />
deren Entwicklungsschritte bis in die heutige<br />
Zeit schlichtweg vergessen und spielen<br />
in der Betrachtung der Systeme nur eine<br />
untergeordnete Rolle.<br />
Durch Innovation zur Minderung der<br />
Umweltbelastung<br />
Die Innovationen passiver und aktiver<br />
Bauteile, die heute in unseren Netzteilen und<br />
denen unserer Marktbegleiter Verwendung<br />
finden, führen zu einem technologischen<br />
Quantensprung, der vielfach überhaupt nicht<br />
wahrgenommen, quasi als selbstverständlich<br />
vorausgesetzt wird. Aber so selbstverständlich<br />
ist das nicht! Vor 25 Jahren waren 500 W<br />
PC-Netzteile mit 75 % Wirkungsgrad absolut<br />
üblich. Heutige PCs kommen mit einem<br />
Bruchteil der Leistung bei erheblichem<br />
Gewinn an Performance aus. Die heutigen<br />
Netzteile erreichen Wirkungsgrade von<br />
94 % und deutlich darüber. Es ergeben<br />
sich daraus also Verbesserungen der<br />
Leistungsumsetzung um größer als der<br />
Faktor 5, was aus der Betrachtung der<br />
reinen Prozentzahlen nicht ersichtlich wird.<br />
Die Kompaktheit und die Zuverlässigkeit<br />
erhöhen sich entsprechend und im gleichen<br />
Faktor wird die Belastung der Umwelt durch<br />
Abwärme und Energieverbrauch reduziert.<br />
Die Erhöhung der Leistungsdichte ist mit<br />
dem Einsatz neuer Halbleitermaterialien<br />
von Super-Junction-MOS-FETs<br />
bis zu SiC oder GAN realisierbar.<br />
Verlustleistungsminimierende Gleichrichtung,<br />
Elkos, die bei steigendem Kapazitäts-<br />
Volumenfaktor eine erhebliche Erhöhung der<br />
Lebensdauer beinhalten. Deutlich kompaktere<br />
Folienkondensatoren, miniaturisierte<br />
Kleinsignal-Bauteile, die mit dem bloßen<br />
Auge als solche nicht mehr erkennbar sind.<br />
Mit diesen Komponenten anspruchsvolle<br />
Baugruppen zu entwickeln, eine tolle<br />
Hardwarelösung umzusetzen und damit<br />
die Kunden zu begeistern, das bringt eine<br />
echte, beständige Wertschöpfung für den<br />
Standort Deutschland.<br />
Wir müssen wieder mehr Menschen<br />
für die Hardwareentwicklung begeistern,<br />
ansonsten werden wir mit der Dynamik des<br />
Weltmarktes nicht schritthalten können.<br />
Selbstverständlich geht es nur mit der<br />
Symbiose aus Datenverarbeitung, Software<br />
und entsprechender Hardware. Entwickler,<br />
die stolz auf das Ergebnis Ihrer Arbeit sind,<br />
bereichern das ganze Unternehmen.<br />
In der aktuellen Verknappungsphase lernen<br />
wir uns neu aufzustellen. Der Umgang mit<br />
Komponenten und deren Wertschätzung<br />
steigt gezwungenermaßen enorm. So<br />
sehen wir heute ein innovatives Bauteil unter<br />
ganz anderen Gesichtspunkten. Innovation<br />
wird neu definiert. Als nachhaltig innovativ<br />
gelten die Komponenten, die nicht nur gute<br />
technische Parameter beinhalten. Werte wie<br />
„lange Lieferbarkeit“, „keine Abkündigungen“,<br />
„Preisstabilität“, „Vertrauen zum Hersteller“<br />
sind plötzlich mindestens ebenso wichtig.<br />
Eines ist und bleibt ganz sicher:<br />
elektronische Komponenten sind und<br />
bleiben spannend für Hardwareentwickler,<br />
für Systemhersteller und Einkäufer und damit<br />
auch für den Anwender.<br />
Hermann Püthe<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
3
Inhalt/Impressum<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt/Impressum<br />
6 Aktuelles<br />
10 Schwerpunkt<br />
Komponenten<br />
31 Messtechnik<br />
32 Sensoren<br />
34 Antriebe<br />
36 Stromversorgung<br />
44 Produktion<br />
46 Medical PC/SBC/Zubehör<br />
52 Bedienen und Visualisieren<br />
56 Dienstleistung<br />
58 Software<br />
61 Bildverarbeitung<br />
62 Aktuelles<br />
November Juli/August November-Dezember 3/<strong>2022</strong> Jg. 13 1/2008<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
Elektronik im Dienste<br />
der Gesundheit<br />
OKW, Seite xx<br />
meditronicjournal<br />
Fachartikel in dieser Ausgabe<br />
Elektronik im Dienste der<br />
Gesundheit: zur Prävention,<br />
Diagnose und Therapie<br />
Die Anwendungen im Gesundheitssektor werden<br />
immer komplexer. „Modular und voll vernetzt“<br />
kennzeichnen den Wandel der Technik in dieser<br />
Branche. Dementsprechend müssen neue Geräte<br />
den immer höheren Anforderungen gerecht<br />
werden und auch Gehäuse und Drehknöpfe<br />
sollten nicht nur in Bezug auf Ergonomie und<br />
Ästhetik, sondern auch im Bereich Funktionalität<br />
überzeugen. 8<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
meditronicjournal<br />
■ Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14, 35039 Marburg<br />
www.beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-0<br />
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■ Redaktion:<br />
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■ Erscheinungsweise:<br />
5 Hefte jährlich<br />
■ Satz und Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
■ Druck & Auslieferung:<br />
Bonifatius GmbH, Paderborn<br />
www.bonifatius.de<br />
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />
Prüfung der Texte durch die Redaktion<br />
keine Haftung für deren inhaltliche<br />
Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer<br />
beruhen auf Kundenangaben!<br />
Handels- und Gebrauchsnamen, sowie<br />
Waren bezeichnungen und dergleichen<br />
werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />
verwendet. Dies berechtigt nicht zu<br />
der Annahme, dass diese Namen im Sinne<br />
der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />
als frei zu betrachten sind und<br />
von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet<br />
werden dürfen.<br />
Wearables und ihre Herausforderungen<br />
Aufgrund der erheblichen Verbrauchernachfrage und zunehmender Anwendungsfälle wird<br />
der Markt für Wearables voraussichtlich von derzeit rund 40 Mrd. US-Dollar auf über<br />
100 Mrd. US-Dollar bis 2027 wachsen. 20<br />
Steckverbinder für<br />
die Gesundheitsversorgung<br />
zu Hause<br />
Push-Pull-<br />
Kunststoffsteckverbinder sind<br />
ideal für die Remoteüberwachung<br />
von Patienten. Sie sind aus<br />
Kunststoff und werden häufig<br />
für medizinische Geräte im<br />
Haus gewählt, da sie eine<br />
kostengünstige Alternative zu<br />
Metall darstellen. 26<br />
4 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Juli/August 3/<strong>2022</strong><br />
Stromversorgung professioneller<br />
IoT-Anwendungen – eine Herausforderung<br />
Der aktuelle Hype um IoT-Geräte ist nicht verwunderlich. Heute<br />
haben Fans kreativer Technologien Zugang zu bezahlbaren<br />
IoT-Engineering-Kits und der passenden Technik, um<br />
verschiedenste IoT-Prototypen zu entwerfen. Daher sind der<br />
Umsetzung entsprechender IoT-basierter Ideen und möglicher<br />
Geschäftsmodelle keine Grenzen gesetzt. 42<br />
Die spezielle Lösung für das<br />
Temperaturmanagement<br />
Durch die moderne heutige<br />
Schnelllebigkeit wird jeder Prozessschritt<br />
zur Herausforderung. Durch speziell<br />
angepasste und für die langfristigen<br />
Projekte abgestimmte Einzelkomponenten<br />
kann hier am besten entgegengewirkt<br />
werden beispielsweise mit einer<br />
Plug&Play-Lösung. Alle Geräte und<br />
Systeme in der Medizintechnik vereinen<br />
eine Sache „Präzision“. Dieses Substantiv<br />
ist maßgeblich im Wortlaut ein sehr breit<br />
gefächertes, welches das konkrete Ziel<br />
noch nicht genau definiert. 24<br />
Patientenumgebung gemäß EN 60601-1<br />
Grenzwerte für Strom und Spannung<br />
Begründung für Grenzwerte: I = U / R<br />
I G<br />
= U B<br />
/ R K<br />
10 μA = 10 mV / 1 kΩ<br />
1,5 m<br />
1,5 m<br />
1,5 m<br />
2,5 m<br />
max.<br />
Berührungsspannung<br />
U B<br />
= 10 mV<br />
aktives<br />
Medizin-<br />
Produkt<br />
Grenzwert für<br />
Herzflimmern<br />
I G<br />
= 10 μA<br />
R Körper<br />
= 1 kΩ<br />
Cybersecurity für die Software von<br />
medizinischen Geräten<br />
Patientenableitstrom<br />
Die Digitalisierung zieht sich heute durch alle Märkte. So können<br />
in modernen Der Patientenableitstrom medizinischen Gesundheitssystemen fließt über das Anwendungsteil<br />
mit Sensoren<br />
ausgestattete Geräte durch die kritischen den geerdeten Parameter Patienten der Gesundheit des<br />
Patienten überwachen. Allerdings entstehen durch die Konnektivität<br />
von leistungsstarken IoT-Geräten viele Sicherheitsbedrohungen,<br />
Unternehmen müssen sich also vor Cyberangriffen wappnen. 58<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Stromversorgung im patientennahen Umfeld<br />
Gehäuseableitstrom<br />
Nach Geltungsbeginn der neuen Europäischen Verordnung 2017/745<br />
für Medizinprodukte Der Gehäuseableitstrom am 26. Mai kann 2021 über sind den viele geerdeten Fragen und Patienten Zweifel<br />
aufgetreten, fließen, wenn ob der sie Patient beim Handel geerdet von ist Medizinprodukten und gleichzeitig oder eine Teilen leitende<br />
von Verbindung medizinischen zwischen elektrischen Gehäuse Systemen und Patient die regulatorischen hergestellt wird.<br />
Anforderungen von MDR, Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz<br />
und MPBetreibV noch erfüllen. 36<br />
5
Aktuelles<br />
Medizintechnik-Fachtag in olympischer<br />
Höhe<br />
oxaion ERP-Fachtag für Medizintechnik am 29.6.<strong>2022</strong> in Innsbruck/ Tirol<br />
oxaion lädt gemeinsam mit Cluster Life Science Tirol zum 1. ERP-Fachtag<br />
für Medizintechnik: Nach spannenden Vorträgen geht es hoch auf die<br />
geschichtsträchtige Olympia-Skisprungschanze<br />
Jens Fröhlich, Branchen<br />
Manager Medizintechnik,<br />
oxaion gmbh/ Aptean DACH<br />
GmbH: „Wir zeigen, wie typische<br />
Medizintechnikfunktionen in<br />
einer Unternehmenssoftware<br />
ideal abgebildet werden. Schon<br />
jetzt freuen wir uns, auf den regen<br />
Austausch mit unseren Kunden<br />
und Interessenten sowie einen<br />
spannenden und erlebnisreichen<br />
ERP-Fachtag im Herzen von Tirol.“<br />
Von UDI bis MDR: Wie sich aktuelle<br />
Herausforderungen in der Medizintechnik<br />
mithilfe eines modernen<br />
ERP-Systems meistern lassen,<br />
zeigt Branchenspezialist und<br />
ERP-Hersteller oxaion auf seinem<br />
ersten Medizintechnik-Fachtag in<br />
Innsbruck/Tirol. Das kostenfreie<br />
Live-Event findet am 29. Juni von<br />
9 - 16 Uhr im Cluster Life Sciences<br />
Tirol statt. Auf der Agenda stehen<br />
hochkarätige Referenten sowie ein<br />
Besuch der geschichtsträchtigen<br />
Olympiaschanze Bergisel.<br />
Tirol mit seinem Zentrum Innsbruck<br />
gilt weltweit als einer der<br />
stärksten und innovativsten Medizintechnikstandorte.<br />
Direkt vor<br />
Ort beim Cluster Life Sciences<br />
Tirol erwartet Interessenten ein<br />
spannender Tag mit Vorträgen<br />
rund um die neuesten Entwicklungen<br />
der oxaion ERP-Lösung<br />
für die Medizintechnik. Zusätzlich<br />
gibt es die Möglichkeit zum<br />
1:1 Austausch mit Fachexperten.<br />
So erfahren Besucher aus erster<br />
Hand, welche Funktionalitäten<br />
in der ERP-Lösung stecken und<br />
welchen Nutzen sie damit<br />
realisieren können.<br />
Bunter Mix aus<br />
Fachthemen und<br />
Best-Case-Beispielen<br />
Inwieweit Digitalisierung der<br />
Medizintechnik hilft, Prozesse<br />
ganzheitlich zu optimieren und<br />
gleichzeitig sämtliche Regularien<br />
einzuhalten, veranschaulicht<br />
oxaion Branchenmanager<br />
Jens Fröhlich am Beispiel der<br />
Inpac Medizintechnik GmbH,<br />
einem Spezialisten für innovative<br />
Medizintechnik-Verpackungen.<br />
Im Anschluss referiert Daniel<br />
Rubisoier, Regulatory Affairs<br />
Spezialist vom TÜV SÜD,<br />
über allgemeine Grundlagen<br />
der „Unique Device Identification“<br />
(UDI) aus Sicht einer<br />
Benannten Stelle. Wie UDI<br />
dann in der Praxis bestmöglich<br />
von einem modernen ERP-<br />
System unterstützt wird, zeigt Sven<br />
Hertel, Manager Solutions Consultants<br />
bei oxaion, auf.Martin Schmid,<br />
Geschäftsführer bei der encotec<br />
GmbH, erörtert danach aus Sicht<br />
eines Wirtschaftsakteurs wesentliche<br />
Herausforderungen hinsichtlich<br />
der neuen EU-Verordnungen zu<br />
Medizinprodukten (MDR und IVDR).<br />
Das Wiener Beratungsunternehmen<br />
encotec ist spezialisiert auf Entwicklung,<br />
Zulassung und Qualitätsmanagement<br />
für Medizinprodukte und<br />
In-vitro-Diagnostika.<br />
Besuch der olympische<br />
Skisprungschanze<br />
Am Nachmittag geht es dann<br />
gemeinsam zur Bergisel-Schanze.<br />
Bekannt als Olympiaschanze von<br />
1964, 1976 und 2012 bietet die<br />
Location ein atemberaubendes<br />
Panorama. Bei einer Führung mit<br />
anschließender Kaffee- und Kuchenpause<br />
genießen die Fachinteressenten<br />
dann gemeinsam den tollen<br />
Ausblick.<br />
„Wir zeigen, wie typische Medizintechnikfunktionen<br />
in einer Unternehmenssoftware<br />
ideal abgebildet<br />
werden“, betont Branchenmanager<br />
Jens Fröhlich. „Schon jetzt freuen<br />
wir uns, auf den regen Austausch<br />
sowie einen spannenden und erlebnisreichen<br />
ERP-Fachtag im Herzen<br />
von Tirol. ◄<br />
oxaion genießt bei seinen vorwiegend mittelständischen Anwendern ein<br />
großes Vertrauen. In den ERP-Lösungen bündeln sich die Erkenntnisse aus<br />
über 40 Jahren Markterfahrung<br />
oxaion<br />
www.oxaion.de<br />
Zur detaillierten Agenda und kostenfreien Anmeldung: https://www.oxaion.de/erp-fachtag-tirol<br />
6 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Aktuelles<br />
Permanente Optimierung<br />
von 65 Zoll mit. „Das Gerät dient als<br />
Erweiterungsmonitor für OPERION-<br />
Workstations sowie als multifunktionale<br />
Videosenke und wird ab 2023<br />
auch mit nativer 12G-SDI-Unterstützung<br />
und Ethernet-Schnittstelle<br />
verfügbar sein. Auf die beim<br />
OPERION typische Command Bar<br />
wurde zugunsten einer durch den<br />
Benutzer unveränderbaren Monitorkonfiguration<br />
verzichtet. Das<br />
bietet besonders bei voll integrierten<br />
OP-Sälen Vorteile“, erläutert<br />
Markus Killian, Head of Wall Integrated<br />
Solutions, die neuen Features<br />
des Monitors. ◄<br />
© byrdyak/Fotolia<br />
Nach gut zwei Jahren Pandemie<br />
ohne bedeutende Fachmessen in<br />
Präsenz fand die DMEA im April<br />
in Berlin wieder statt. „Wir waren<br />
sehr froh, unsere Lösungen nach<br />
so langer Zeit endlich wieder offline<br />
präsentieren zu können. Der<br />
rege Besucherzuspruch und die<br />
vielen persönlichen Gespräche am<br />
Messestand ermöglichten einen<br />
Rein Medical GmbH<br />
info@reinmedical.com<br />
www.reinmedical.com<br />
wichtigen Informationsaustausch<br />
und den lange vermissten Kontakt“,<br />
spricht Stephan Rein, Gründer<br />
und Geschäftsführer von Rein<br />
Medical, wohl vielen Unternehmen<br />
aus dem Herzen.<br />
OP-Dokumentation ganz<br />
SMART<br />
Im Fokus der Aufmerksamkeit<br />
soll die neue Version V7.5 von<br />
SMART OR stehen, der Lösung<br />
für das Video- und Signalmanagement<br />
im Operationssaal. Sie sorgt<br />
dafür, dass Bilder und Videos im OP<br />
oder darüber hinaus verteilt, aufgezeichnet<br />
und verwaltet werden. „Die<br />
Lösung umfasst neben dem Routing,<br />
der rauminternen Signalverteilung,<br />
auch das Encoding und ermöglicht<br />
ein schnelles sowie bandbreitenoptimiertes<br />
Streaming von Medieninhalten<br />
innerhalb des IT-Netzwerkes.<br />
Ergänzt wird dies durch ein<br />
umfangreiches Signalmanagement<br />
und dessen netzwerkweite Verfügbarkeit“,<br />
so Rein.<br />
Als erstes fällt die überarbeitete<br />
Bedienoberfläche von SMART OR<br />
auf, mit der Rein Medical die Usability<br />
der Lösung weiter optimiert<br />
hat. „Mit der neuen Version können<br />
wir unseren Anwendern auch eine<br />
sehr flexible Integration verschiedener<br />
am Markt verfügbarer Conferencing-Lösungen<br />
für internetbasierende<br />
Konferenzschaltungen<br />
bieten“, erläutert Michael Heuer,<br />
Head of Software + System Integration<br />
bei Rein Medical. Darüber<br />
hinaus erlauben zusätzliche Plugins<br />
und zahlreiche funktionale Erweiterungen<br />
eine noch weiterreichende<br />
Unterstützung der Workflows rund<br />
um den OP.<br />
Überzeugend in seiner<br />
Schlichtheit und Flexibilität<br />
OPERION steht seit mittlerweile<br />
fast 12 Jahren für wandintegrierte<br />
Monitore und Workstations für den<br />
Operationssaal – hygienisch, hoch<br />
kompatibel, zuverlässig und intuitiv<br />
zu bedienen. Mit der umfangreichen<br />
Produktpalette in den Größen von<br />
21,5 bis 65 Zoll können immer perfekte<br />
Hardwarepakete für jegliche<br />
Anforderung und den optimalen<br />
Workflow im OP geschnürt werden.<br />
OPERION-Produkte sind heute in<br />
weit mehr als 6.000 OP-Sälen zu<br />
finden, 60 Prozent davon mit integrierten<br />
PC-Einheiten.<br />
Zur DMEA brachte Rein Medical<br />
einen neuen OPERION UHD Monitor<br />
mit einer Bildschirmdiagonale<br />
ERLEBEN SIE DAS<br />
ABENTEUER PATENSCHAFT<br />
Als Pate leisten Sie Ihren<br />
ganz persönlichen Beitrag<br />
zur weltweiten Naturschutzarbeit<br />
des WWF. Schützen<br />
Sie bedrohte Arten wie Tiger,<br />
Luchse oder Orang-Utans und<br />
ihre Lebensräume. Mit regelmäßigen<br />
Infos halten wir<br />
Sie über Ihr Projekt auf dem<br />
Laufenden. Die Natur braucht<br />
Freunde – werden Sie Pate!<br />
Kostenlose Informationen:<br />
WWF Deutschland, Tel.: 030.311 777-702<br />
oder im Internet: wwf.de/paten<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
7
Komponenten<br />
Elektronik im Dienste der Gesundheit:<br />
zur Prävention, Diagnose und Therapie<br />
Gehäuse und Drehknöpfe in der Medizintechnik und im Healthcare<br />
Die Anwendungen im Gesundheitssektor<br />
werden immer komplexer.<br />
„Modular und voll vernetzt“<br />
kennzeichnen den Wandel der<br />
Technik in dieser Branche. Dementsprechend<br />
müssen neue Geräte<br />
den immer höheren Anforderungen<br />
gerecht werden und auch Gehäuse<br />
und Drehknöpfe sollten nicht nur in<br />
Bezug auf Ergonomie und Ästhetik,<br />
sondern auch im Bereich Funktionalität<br />
überzeugen.<br />
Autorin:<br />
Kerstin Riedling,<br />
Marketing-Kommunikation<br />
OKW Gehäusesysteme GmbH<br />
www.okw.com<br />
Standard-Leergehäuse und Drehknöpfe<br />
von OKW werden unter<br />
Berücksichtigung dieser Punkte<br />
hergestellt, da eine ergonomisch<br />
günstige Gestaltung, anwenderorientierte<br />
Funktionalitäten und hochwertige<br />
Oberflächen aufgrund der<br />
oben genannten Entwicklung beim<br />
Kunden immer mehr in den Fokus<br />
rücken. Die Produkte bieten bereits<br />
im Standard innovative und praktische<br />
Design-Merkmale gepaart<br />
mit Kompatibilität. Dazu gehören<br />
die Berücksichtigung der Stromversorgung,<br />
Einbau standardisierter<br />
Displays, hohe Schutzklassen,<br />
Befestigungsdome für elektronische<br />
und mechanische Bauteile, vertieft<br />
liegende Flächen zum Schutz von<br />
Folientasturen und Etiketten sowie<br />
zurückversetzte Flächen für Schnittstellen,<br />
etc.. Ein breites Zubehörprogramm<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
die Kunststoffgehäuse<br />
mit zusätzlichen Funktionen<br />
auszustatten.<br />
Wearable Gehäuse<br />
Die „Wearable“-<br />
Gehäuse sind prädestiniert<br />
für Komponenten<br />
und Sensoren, die am<br />
Körper oder in Körpernähe<br />
getragen werden.<br />
Die Gehäuse erfüllen<br />
dabei ihre Funktion ohne<br />
einzuschränken. Durch<br />
einfaches Bedienen mittels<br />
Tasten, Touchscreen<br />
oder per Knopfdruck wird<br />
für den Anwender eine<br />
Selbstkontrolle in problematischen<br />
Situationen geboten,<br />
die das Sicherheitsgefühl stärkt und<br />
dadurch Stress reduziert. Größere<br />
Ausführungen in konvexem Design<br />
passen sich optimal den Körperrundungen<br />
an und bieten genügend<br />
Fläche für Schnittstellen und somit<br />
volle Vernetzung (IoT).<br />
Kleinere Gehäuse sind besonders<br />
handlich, elegant und unauffällig<br />
und somit auch alltagstauglich.<br />
So wurde z. B. das BODY-CASE für<br />
tragbare Technologien ent wickelt,<br />
u. a. im Bereich der mobilen Datenerfassung<br />
und -übertragung, von<br />
Notruf- und Benachrichtigungssystemen<br />
oder auch für Biofeedbackgeber.<br />
Die Gehäuseschalen<br />
der BODY-CASE sind hochglanzpoliert<br />
und aus hochwertigem ASA<br />
(UL 94 HB) in der Farbe verkehrsweiß<br />
(RAL 9016). Die Oberteile stehen<br />
wahlweise ohne und mit vertiefter<br />
Fläche für Dekorfolien oder<br />
Folientastaturen ab Lager bereit.<br />
Der matte Dichtring aus TPV ist<br />
standardmäßig in den Farben Blutorange<br />
(RAL 2002) sowie Lava (ähnlich<br />
anthrazit) verfügbar und ermöglicht<br />
die Schutzart IP65.<br />
Drei verschiedene Größen<br />
Die BODY-CASE-Reihe gibt es<br />
in drei verschiedenen Größen mit<br />
den Abmessungen (L x B x H) 62 x<br />
56 x 18 mm (Version XL), 55 x 46 x<br />
17 mm (Version L) und in Version M<br />
mit 50 x 41 x 16 mm.<br />
Ein weiteres Wearable-Gehäuse,<br />
das Mini-Maße und hohen Kundennutzen<br />
bietet, ist das MINITEC, das<br />
es als MINITEC DROP in organischer<br />
„Tropfen“-Form und als<br />
MINITEC EDGE in einem eher<br />
technischen Design jeweils in drei<br />
Größen varianten gibt. Speziell in Klinik-<br />
und Sozial-Bereichen kommt es<br />
in Funkfernbedienungen, Notfallsystemen<br />
oder auch Überwachungsund<br />
Meldegeräten zum Einsatz. Ein<br />
passender Zwischenring mit integrierter<br />
Aussparung für eine USB-<br />
Schnittstelle ermöglicht außerdem<br />
den Einsatz als portable USB-<br />
Lösung. Das Gehäuse der MINITEC<br />
besteht aus ABS (UL 94 HB) und gibt<br />
es wahlweise auch in infrarot-durchlässigem<br />
Material PMMA Plexiglas.<br />
ERGO-CASE<br />
Auch das ERGO-CASE ermöglicht<br />
dem Anwender ein bequemes<br />
Tragen am Körper, egal ob am Arm,<br />
an der Brust oder der Taille. Mit<br />
Verschiedene Varianten aus den Gehäuse-Reihen BODY-CASE, MINITEC und ERGO-CASE Wearable Gehäuse<br />
8 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Die Pultgehäuse PROTEC und EVOTEC von OKW<br />
seinen 4 Größen von der kleinen<br />
XS-Variante mit (L x B x H) 82 x56<br />
24 mm bis hin zur großen L-Variante<br />
mit (L x B x H) 150 x 20 x 54/69 mm<br />
sind verschiedenste Anwendungen<br />
in der Medizin- und Labortechnik<br />
oder auch im Healthcare realisierbar.<br />
Vorteilhaft sind die großen Schnittstellenflächen<br />
und verschiedenen<br />
Batteriefächer für AA-, AAA- und<br />
9-V-Flachbatterien (PP3), die zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Zubehör<br />
Als Zubehör gibt es Armbänder<br />
oder Handschlaufen für einfache und<br />
bequeme Anwendungen am Arm,<br />
Ansteckclips für die Befestigung an<br />
einem Gürtel/Hemd oder Befestigungsösen<br />
z. B. für das Anbringen<br />
von Halsbändern, Gurtbändern etc.<br />
Pult-/ Tischgehäuse<br />
OKW Pult-/Tischgehäuse verfügen<br />
über ergonomisch günstig<br />
geneigte Bedien- und Anzeigeflächen.<br />
So lassen sich Displays<br />
in einer für den Benutzer günstigen<br />
Lage anbringen und Betriebsdaten<br />
schnell und sicher erfassen. Der<br />
variable Aufbau der Gehäuse mit<br />
den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />
bietet Flexibiliät sowohl für<br />
kompakte Anwendungen als auch<br />
großzügige Schnittstellenflächen<br />
mit variablen Anschlussmöglichkeiten<br />
bei den größeren Tischgehäusen.<br />
Hochwertige Oberflächen<br />
und eine montagefreundliche Konstruktion<br />
für rationelle Bestückung<br />
zeichnen diese Gehäuse ferner aus.<br />
Des Weiterern geben Anti-Rutsch-<br />
Füßchen den Tischanwendungen<br />
einen sicheren Stand.<br />
Nachfolgend drei Gehäuse reihen,<br />
die in dieser Kategorie angeboten<br />
werden:<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
PROTEC<br />
Das PROTEC hat eine quadratische<br />
Grundform und eine weiche<br />
Konturenführung. Es ist für moderne<br />
Elektronikanwendungen im Innenund<br />
auch im Außenbereich nutzbar.<br />
Mit seiner ergonomisch um<br />
20° geneigten Bedienfläche ist das<br />
Gehäuse sehr gut zur Bedienung von<br />
Endgeräten und zum Ablesen von<br />
Daten geeignet. Da es in drei Größen<br />
(140/180/220) und dazu auch<br />
noch in drei Ausstattungs varianten<br />
lieferbar ist, ist es für vielfältige<br />
Anwendungen wie z. B. Datenerfassungssysteme,<br />
Computerperipherie,<br />
Steuergehäuse, Analysegeräte in<br />
der Medizintechnik, im Labor und<br />
im Health Care, je nach Kundenanforderung,<br />
einsetzbar. Es besteht<br />
aus hochwertigem V0-Material in<br />
grauweiß (RAL 9002) und mit der<br />
als Zubehör erhältlichen Dichtung<br />
ist es auch für Anwendungsbereiche<br />
bis Schutzart IP65 geeignet.<br />
EVOTEC<br />
Ein weiteres widerstandsfähiges<br />
Gehäuse, das ein hohes Maß an<br />
Stabilität bietet, ist das EVOTEC.<br />
Aus ASA+PC-FR mit hohem UV-<br />
Schutz in der Standardfarbe grauweiß<br />
(RAL 9002) ist es in 6 Größen<br />
und 2 Höhen bzw. bei 3 Größen<br />
auch als Pultversion erhältlich.<br />
So ermöglicht diese Gehäuse-Reihe<br />
einen großen gestalterischen Freiraum<br />
mit breitgefächerten Anwendungsmöglichkeiten<br />
in der dezentralen<br />
Datenerfassung, -analyse<br />
und -übermittlung im Bereich vernetzter<br />
Prozesse.<br />
COMTEC<br />
Auch das COMTEC gehört zur<br />
Familie der Pult- und Tischgehäuse.<br />
Es verfügt über eine um nur 10°<br />
geneigte Bedienfläche, für ermüdungsfreies<br />
Arbeiten. Die rückseitige<br />
Schnittstellenfläche am Oberteil<br />
ist ideal für D-SUB-Steckverbinder<br />
oder Rundstecker geeignet. Es<br />
zeichnet sich durch sein modernes<br />
und flaches Design aus und findet<br />
seine Anwendung in Bereichen wie<br />
Gegensprechanlagen, Zugangskontrollgeräten<br />
oder auch Datenerfassungssystemen.<br />
Drehknöpfe<br />
Der Drehknopf an sich ist zwar<br />
ein kleines Bauteil, allerdings mit<br />
wichtigen Funktionen: Sicheres,<br />
präzises und zuverlässiges Bedienen<br />
und Steuern sind essentiell im<br />
Gesundheitssektor. Je nach Anforderung<br />
kommen Drehknöpfe für Potentiometer<br />
mit runden und abgeflachten<br />
Wellenenden nach DIN<br />
41591 bzw. 6/4,6 mm zum Einsatz.<br />
Die Knopfmontage erfolgt<br />
über Spann zangenbefestigung,<br />
seitliche Schraubbefestigung oder<br />
einfach zum Aufstecken.<br />
Das OKW Drehknopfprogramm<br />
umfasst verschiedene Knopftypen,<br />
z. B. Rundknopf, Flügelknopf,<br />
Knebel knopf, Zeigerknopf oder einfache<br />
Drehschalter. Unterschiedliche<br />
Größen und Kombinationen bieten<br />
eine große Auswahl.<br />
CONTROL-KNOBS<br />
Die neuesten Bedienelemente<br />
von OKW - die sogenannten CON-<br />
TROL-KNOBS - kombinieren technische<br />
Besonderheiten mit einem<br />
zeitgemäßen Erscheinungsbild<br />
und moderner Farbgebung (in<br />
nero und vulkan erhältlich) (Bild 4).<br />
Die Drehknopf-Reihe CONTROL-KNOBS<br />
OKW erhielt in diesem Zusammenhang<br />
kürzlich sogar den renommierten<br />
iF product design award<br />
<strong>2022</strong>. Die beiden Größen 36 mm<br />
und 46 mm Durchmesser sind mit<br />
seitlicher Zeiger linie zur Feinskalierung<br />
erhältlich. Außerdem können<br />
die Drehknöpfe mit dem entsprechenden<br />
Zubehör auch mit<br />
einer LED-Beleuchtung ausgestattet<br />
werden. Bei dieser Variante ist<br />
der Grundkörper aus transluzentem<br />
Material und ermöglicht verschiedene<br />
Beleuchtungsoptionen.<br />
Individuell modifizierbar<br />
nach Kundenanforderung<br />
Neben den Standardgehäusen<br />
bietet OKW auch vielfältige Bearbeitungs-<br />
und Veredelungsmöglichkeiten,<br />
wie z. B. mechanische Bearbeitung<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
oder Bedruckung und Laserbeschriftung<br />
an. Für den Gesundheitssektor<br />
kommt auch die antibakterielle<br />
Lackierung gerne zum Einsatz:<br />
Ein entsprechender Schutzlack<br />
verhindert hier das Ansiedeln<br />
und Aufwachsen von Bakterien.<br />
Eine weitere, für Anwendungsbereiche<br />
in der Medizin- und Labortechnik<br />
sehr interessante Individualisierungsmöglichkeit<br />
ist der EMV-<br />
Schutz. Durch Technologien wie<br />
z. B. Bluetooth oder WiFi kann es zu<br />
Störungen hinsichtlich der elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit kommen.<br />
Hier kann durch eine Aluminiumbeschichtung<br />
auf der Gehäuseinnenseite<br />
entgegengewirkt werden,<br />
so dass Störungen und Schäden in<br />
diesem Zusammenhang vermieden<br />
werden können. ◄<br />
9
Komponenten<br />
Beschleunigte Überwachung von Peripheriegeräten<br />
in stromarmen Wearables durch DMA<br />
Bild 1: Architekturdiagramm für den Burst-DMA-Betrieb<br />
Direct Memory Access<br />
(DMA)<br />
Bei Systemanwendungen mit Peripheriegeräten<br />
gibt es viele Stellen,<br />
an denen ein Mikroprozessor an<br />
seine Grenzen stoßen kann. Beispielsweise<br />
kann ein Prozessor<br />
bei der Verwaltung eines ADC, das<br />
ständig Daten sendet, so oft unterbrochen<br />
werden, dass er Schwierigkeiten<br />
hat, andere Aufgaben zu erledigen.<br />
DMA ist eine Methode, um<br />
Daten zu verschieben und die Beteiligung<br />
des Prozessors bei großen<br />
oder schnellen Datentransaktionen<br />
zu minimieren. Man kann sich den<br />
DMA-Controller als einen Coprozessor<br />
vorstellen, dessen einziger<br />
Zweck die Interaktion mit dem Speicher<br />
und den Peripheriegeräten ist.<br />
Auf diese Weise kann der Hauptprozessor<br />
erfolgreich ein anspruchsvolles<br />
Peripheriegerät verwalten,<br />
sich auf eine andere Aufgabe konzentrieren<br />
oder sogar in den Ruhezustand<br />
gehen und Strom sparen,<br />
während im Hintergrund Datentransaktionen<br />
stattfinden. Beispielsweise<br />
kann ein DMA-Modul auf Arm-<br />
Architekturen in den Betriebsarten<br />
LP2 (sleep) oder LP3 (run) arbeiten.<br />
Dies kann bei Anwendungen,<br />
die eine längere Akkulaufzeit erfor-<br />
Autor:<br />
Brandon Hurst,<br />
Hardware- und Embedded-<br />
Firmware-Ingenieur der Training<br />
and Technical Services Group<br />
von Maxim Integrated, jetzt Teil<br />
von Analog Devices<br />
www.analog.com<br />
dern, wie z. B. bei am Körper getragenen<br />
Sensor-Hubs und Smart Watches,<br />
einen deutlichen Vorteil darstellen.<br />
DMA ist in vielen digitalen<br />
Systemen nützlich und manchmal<br />
sogar erforderlich, um große Mengen<br />
an Bus-Traffic zu verwalten.<br />
Es wurde in Netzwerkkarten, Grafikkarten<br />
und sogar in einigen der<br />
ursprünglichen IBM-PCs verwendet.<br />
Allerdings bringt die Integration von<br />
DMA in einem Design auch einige<br />
Nachteile mit sich.<br />
Buszugriff und CPU-Zyklen<br />
Obwohl DMA-Controller unglaublich<br />
effektiv sein können, um Energie<br />
zu sparen oder die Geschwindigkeit<br />
eingebetteter Systeme zu<br />
erhöhen, ist ihre Implementierung<br />
nur wenig standardisiert. Es<br />
gibt mehrere Verfahren, mit denen<br />
sichergestellt wird, dass der Zugriff<br />
auf den internen Bus nicht gleichzeitig<br />
mit Zugriffen durch die CPU<br />
gewährt wird. Das Ziel des Buszugriffsschemas<br />
besteht in erster Linie<br />
darin, den gleichzeitigen Zugriff auf<br />
dieselben Speicherbereiche zu vermeiden,<br />
was zu Cache-Inkohärenz<br />
und logischen Fehlern führen kann.<br />
Ein einzelner DMA-Controller wird<br />
in der Regel so konfiguriert, dass<br />
er eines der genannten Verfahren<br />
anwendet, da für die Verwendung<br />
jedes dieser Verfahren eine andere<br />
Hardware- oder Firmware-Steuerung<br />
erforderlich sein kann. Die von den<br />
meisten DMA-Controllern verwendeten<br />
Buszugriffsverfahren sind Burst-<br />
DMA, Cycle-Stealing- und transparentes<br />
DMA. Im transparenten<br />
DMA-Betrieb kann der Controller<br />
Bild 2: Der Cycle-Stealing-Betrieb findet zwischen zwei CPU-Zyklen statt<br />
nur eine einzige Operation auf einmal<br />
ausführen, muss aber auch warten,<br />
bis der Prozessor Befehle ausführt,<br />
bei denen er Zugriff auf die<br />
gewünschten Daten- oder Adressbusse<br />
gewährt. Zur Überprüfung dieser<br />
Zugriffsbeschränkung ist zusätzliche<br />
Logik erforderlich, weshalb<br />
diese Art von DMA im Allgemeinen<br />
die langsamste ist. Transparentes<br />
DMA kann in Anwendungen vorteilhaft<br />
sein, bei denen eine zusätzliche<br />
Verarbeitung durchgeführt werden<br />
muss, die keinen Zugriff auf die<br />
Speicherbusse erfordert. Der Vorteil<br />
in diesem Fall ist, dass die CPU<br />
nicht gedrosselt werden muss, da<br />
der Prozessor seinen Betrieb nicht<br />
komplett einstellen muss.<br />
Burst-DMA-Betrieb<br />
Burst-DMA (Bild 1) erfolgt durch<br />
unregelmäßige große Bursts, bei<br />
denen der DMA-Controller so viele<br />
Daten an den Zielpuffer sendet, wie<br />
Vorteile der Verwendung von DMA<br />
CPU-Zeit<br />
Stromverbrauch<br />
Parallelbetrieb<br />
Tabelle 1: Vorteile der Verwendung von DMA<br />
der Puffer aufnehmen kann. Der<br />
DMA-Controller blockiert den CPU-<br />
Betrieb für einen sehr kurzen Zeitraum,<br />
um einen großen Speicherblock<br />
zu verschieben, und gibt<br />
anschließend die Buskontrolle wieder<br />
an die Haupt-CPU zurück, was<br />
sich so lange wiederholt, bis die<br />
Übertragung abgeschlossen ist.<br />
Burst-DMA gilt im Allgemeinen als<br />
der schnellste Typ.<br />
Cycle-Stealing-Betrieb<br />
Im Gegensatz dazu übernimmt<br />
der DMA-Controller beim Einzelbyte-Transfer<br />
oder Cycle-Stealing-<br />
Betrieb (Bild 2) die Aufgabe der CPU<br />
und führt ausschließlich Operationen<br />
zwischen CPU-Befehlen aus. Dabei<br />
wird eine einzelne Operation zwischen<br />
zwei CPU-Zyklen eingefügt<br />
und somit faktisch CPU-Zeit „gestohlen“.<br />
Aufgrund der Einschränkung,<br />
dass jeweils nur eine Operation<br />
ausgeführt werden kann, ist diese<br />
DMA minimiert den Bedarf an<br />
Prozessorverarbeitung und Interrupts und<br />
verringert somit die erforderliche CPU-Zeit für<br />
Datentransaktionen.<br />
Die Verwendung von DMA kann Möglichkeiten<br />
zur Minimierung des Stromverbrauchs bieten,<br />
sofern der Prozessor während der DMA-<br />
Übertragungen in den Ruhezustand versetzt<br />
werden kann.<br />
In Abhängigkeit von den architektonischen<br />
Gegebenheiten des Systembusses kann der<br />
Prozessor andere Operationen ausführen,<br />
während Peripherietransaktionen stattfinden.<br />
10 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Nachteile der Verwendung von DMA<br />
Kosten<br />
Komplexität<br />
Plattformabhängigkeit<br />
Die Integration von DMA in ein System<br />
erfordert einen DMA-Controller, was ein<br />
System teurer machen kann.<br />
DMA kann zwar die Häufigkeit von Interrupts<br />
verringern, allerdings auch den Umfang und<br />
die Komplexität der Anwendungsfirmware<br />
erhöhen.<br />
DMA-Controller haben unterschiedliche interne<br />
Architekturen zwischen und innerhalb von<br />
Herstellern und können sich je nach ihrem<br />
eigenen Buszugriffsschema unterschiedlich<br />
verhalten.<br />
Zusammenfassung der DMA-Typen und ihrer Vor- und<br />
Nachteile<br />
DMA-Typ Vorteile Nachteile<br />
Burst-DMA Schnellster DMA-Typ Relativ lange Leerlaufzeiten<br />
der CPU<br />
Cycle-Stealing-DMA<br />
Transparentes DMA<br />
CPU ist nicht längere<br />
Zeit im Leerlauf,<br />
Zusammenhängende<br />
Zeiträume<br />
Keine Drosselung<br />
der CPU-Nutzung<br />
erforderlich<br />
Langsamer als<br />
Burst-DMA<br />
Langsamster DMA-<br />
Typ<br />
Tabelle 3: Zusammenfassung der DMA-Typen und ihrer Vor- und Nachteile<br />
Cache-Inkohärenz<br />
Tabelle 2: Nachteile der Verwendung von DMA<br />
Betriebsart im Allgemeinen langsamer<br />
als Burst-DMA. Bild 3 zeigt<br />
den transparenten DMA-Betrieb. Er<br />
erfolgt, während der Prozessor Aufgaben<br />
ohne Zugriff auf die Datenoder<br />
Adressbusse erledigt.<br />
Beispiel für eine Burst<br />
DMA-Architektur<br />
Ein Beispiel für einen Burst-<br />
DMA-Controller findet sich auf dem<br />
MAX32660 (Bild 4). Der obere Pfad<br />
entspricht dem Datenfluss, und der<br />
untere Pfad stellt den Kontroll-/<br />
Status fluss zwischen dem Advanced<br />
High Performance Bus (AHB)<br />
und der DMA-Logik dar. Der DMA-<br />
Controller kann je nach Konfiguration<br />
DMA-Transaktionen können logische<br />
Fehler verursachen, indem sie in eine<br />
zwischengespeicherte Schicht der<br />
Speicherhierarchie schreiben. Dies kann<br />
durch die Verwendung von cache-kohärenten<br />
Systemarchitekturen oder durch die<br />
Invalidierung des Cache-Speichers bei der<br />
DMA-Ausführung behoben werden.<br />
als Pufferschnittstelle zwischen dem<br />
AHB und Speicher- oder Peripheriemodulen<br />
fungieren. Die DMA-Logik<br />
befindet sich zwischen dem DMA-<br />
Puffer und einem jeden Peripheriegerät,<br />
um jeden einzelnen Peripheriebus<br />
während der Transaktionen<br />
unabhängig zu verwalten. Bei<br />
einem DMA-Vorgang können bis<br />
zu 32 Byte auf einmal übertragen<br />
werden, sofern die Quell-/Zielpuffer<br />
diese Datenmenge aufnehmen können.<br />
Der Puffer kann bis zu 16 MB<br />
aufnehmen und ist so konfiguriert,<br />
dass er neben internen Speicherübertragungen<br />
auch I 2 C, SPI, I 2 S,<br />
and UART senden und empfangen<br />
kann. Die Programmierung der<br />
DMA-Steuerung kann zwischen den<br />
Protokollen leicht vari ieren, aber<br />
die Peripherie-Trans aktionen werden<br />
ausschließlich vom DMA-Controller<br />
verwaltet. Ein Arbiter-Modul<br />
steuert die Buszugriffsbeschränkungen<br />
zwischen den vier DMA-<br />
Kanälen und der CPU, wobei Anfragen<br />
anhand eines Prioritätssystems<br />
gewährt werden.<br />
Moderne DMA-Optionen<br />
Zusammenfassend lässt sich<br />
sagen, dass DMA eine wichtige Funktion<br />
für moderne eingebettete Systeme<br />
ist, die eine Vielzahl von Sensoren<br />
verwalten und einen hohen<br />
Durchsatz, eine hohe Effizienz und<br />
einen stromsparenden Betrieb erfordern.<br />
Dabei verhält sich DMA wie ein<br />
Coprozessor, der ausschließlich für<br />
Speicher- und Peripheriebus-Transaktionen<br />
zuständig ist.<br />
Die Verwendung von DMA ist<br />
für viele Anwendungen unerlässlich,<br />
um den Stromverbrauch zu<br />
minimieren und den Prozessor zu<br />
entlasten. Beispielsweise bewältigen<br />
Gesundheits- und Wearable-<br />
Geräte einen hohen Datendurchsatz,<br />
müssen aber gleichzeitig so<br />
viel Akku ladung wie möglich sparen<br />
und dabei sensible Daten verarbeiten.<br />
Analog Devices bietet schnelle<br />
Burst-DMA-Architekturen auf Mikrocontrollern<br />
an, die für stromsparende<br />
Wearable-Designs gut geeignet<br />
sind, wie z. B. den MAX32660<br />
und den MAX32670. Darüber hinaus<br />
sind DARWIN Arm Mikrocontroller<br />
wie der MAX32666 für Wearable-<br />
und IoT-Anwendungen mit<br />
integriertem Bluetooth ausgelegt.<br />
Diese Bausteine verfügen über<br />
zwei 8-Kanal-Burst-DMA-Controller<br />
mit integrierter Unterstützung<br />
für ereignisbasierte Transaktionen.<br />
Sie verfügen zudem über erstklassige<br />
Sicherheitshardware mit einem<br />
sicheren Bootloader und einer Trust<br />
Protection Unit (TPU) zur Beschleunigung<br />
der ECDSA-, SHA-2- und<br />
AES-Verschlüsselung. Von den frühen<br />
IBM-PCs über Netzwerkkarten<br />
bis hin zu sicheren, stromsparenden<br />
Wearables und IoT-Geräten ist DMA<br />
ein wesentliches Merkmal moderner<br />
digitaler Systeme. ◄<br />
Bild 3: Der transparente DMA-Betrieb erfolgt, während der Prozessor<br />
Aufgaben ohne Zugriff auf die Daten- oder Adressbusse erledigt<br />
Bild 4: Architekturdiagramm des DMA-Controllers auf dem MAX32660<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
11
Komponenten<br />
Effiziente Kühllösungen für industrielle Computeranwendungen<br />
Extrem kompakt und maximal leistungsstark<br />
– diese Anforderungen<br />
gelten für Kühlkonzepte von embedded<br />
Systemen und Industriecomputern<br />
(IPC) ebenso wie für<br />
die Systeme selbst. CTX führt in<br />
seinem umfassenden Produktprogramm<br />
effiziente Kühllösungen,<br />
die speziell auf den Einbau in embedded<br />
Systeme und Industriecomputer<br />
ausgelegt sind und die hohen<br />
Ansprüche dieser Anwendungen<br />
erfüllen. Das führende Handelshaus<br />
für anwendungsspezifische<br />
und standardisierte Kühllösungen<br />
präsentiert seine embedded Kühlkonzepte<br />
vom 21. bis 23. Juni <strong>2022</strong><br />
auf der diesjährigen embedded<br />
world in Nürnberg.<br />
Hintergrund<br />
Sie sind das zentrale Element<br />
jeder automatisierten industriellen<br />
Produktion: leistungsfähige integrierte<br />
Systeme und IPC. Doch<br />
auch Medizin- und Haushaltsgeräte<br />
sowie die Bahntechnik sind ohne sie<br />
undenkbar. Unerwünschter Nebeneffekt<br />
der großen Rechenleistung<br />
dieser Embedded Systeme ist eine<br />
hohe Wärmeentwicklung. Eine effiziente<br />
Kühlung garantiert<br />
die dauerhaft einwandfreie<br />
Funktion<br />
der Systeme. Die Kühlung<br />
erfolgt idealerweise<br />
direkt am jeweiligen<br />
Hotspot. Die Art<br />
der Kühl lösung richtet<br />
sich nach der Höhe<br />
der Verlustleistung<br />
und dem zur Verfügung<br />
stehenden Bauraum.<br />
Embedded<br />
Kühlkörper<br />
Die CTX-Produktpalette<br />
an Kühllösungen<br />
für eingebettete<br />
Systeme reicht von Heatspreader-<br />
Lösungen mit integrierten Heatpipes,<br />
die die Wärme der heißen Bodenplatte<br />
in kältere Lamellen ableiten,<br />
über Kühlkörper mit Kupfer-Inlay zur<br />
direkten Installation am Hotspot bis<br />
hin zu CPU-Kühlern für Intel- und<br />
AMD-Prozessoren sowie löt-, clipoder<br />
schraubbaren Leiterplattenkühlern<br />
(Finger-, Aufsteck- oder Kleinkühlkörper)<br />
für alle gängigen Halbleitergehäuse.<br />
Auch ab Werk montierte<br />
Lüftereinheiten und komplette<br />
Sets aus Kühlkörper (mit/ohne Kupfer-Inlay),<br />
Isolierungen, Montagebolzen<br />
und Schrauben sind erhältlich.<br />
Kühlende<br />
Elektronikgehäuse<br />
Speziell für Industriecomputer liefert<br />
CTX maßgeschneiderte Elektronikgehäuse<br />
aus Metall – auf Wunsch inklusive<br />
einer geeigneten Kühl lösung. Zum<br />
Angebot zählen passgenaue Gehäuse<br />
in Druckguss-, Profil- oder Stanzbiegetechnik<br />
sowie maßgeschneiderte<br />
Frontplatten und technische Aluminiumteile.<br />
Sämtliche Gehäuse, Frontplatten<br />
und technische Teile können einer<br />
individuellen Oberflächenbehandlung<br />
unter zogen sowie gestanzt, genibbelt<br />
und mit Einpressbolzen oder -buchsen<br />
ver sehen werden.<br />
Druckguss-Kühlkörper<br />
Das Druckgussverfahren gestattet die<br />
wirtschaftliche (Klein-)Serien fertigung<br />
von embedded Kühlkörpern und Elektronikgehäusen<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Größen und Formen. Selbst kleinste,<br />
wenige Gramm leichte Komponenten<br />
für die Leiterplattenkühlung lassen<br />
sich realisieren. Die Kühlwirkung der<br />
Druckguss-Kühlkörper kann mit Kupfer-Inlays<br />
am Hotspot und/oder geeigneten<br />
Oberflächenbehandlungen noch<br />
optimiert werden.<br />
CTX Thermal Solutions<br />
GmbH<br />
info@ctx.eu, www.ctx.eu<br />
Vereinfachte Montage für D-Sub-Steckverbinder<br />
pk components GmbH<br />
info@pk-components.de<br />
www.pk-components.de<br />
12 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Hygienische und praktische Lösungen für Medizin und Industrie<br />
Non-Touch-Metallschalter<br />
EverSwitch (Vertrieb: Kamaka<br />
Electronic Bauelemente Vertriebs<br />
GmbH) hat ein breites Spektrum<br />
an Non-Touch-Infrarot-Näherungsschaltern,<br />
die betrieben werden,<br />
indem ein Objekt in die Nähe des<br />
Sensors gebracht wird. Die Schalter<br />
eignen sich ideal für stark frequentierte<br />
Umgebungen, die ein hohes<br />
Hygienelevel erfordern.<br />
Spezifikationen:<br />
• Sensortyp: Infrarot<br />
• Detektionsbereich: 5 - 80 cm<br />
• Gehäusematerial: STS 316, STS<br />
304, Aluminium, verchromtes<br />
Messing<br />
• LED-Feedback: via Dot LED im<br />
Sensorgehäuse<br />
• IOT-fähig: Fähigkeit, sich mit dem<br />
IOT Modul zu verbinden (Bluetooth,<br />
WiFi)<br />
Elektrische Daten:<br />
• Schaltspannung: 9 - 24 V DC (AC<br />
optional)<br />
• Schaltstrom: 1 - 3 A<br />
• Schaltausgang: Spannungsausgang,<br />
offener Kollektor, berührungsloser<br />
Kontakt<br />
• Betriebsstrom: 25 µA im Standby<br />
Sterilisierbare<br />
Piezo-Lösungen<br />
Die Touch-Metal-Piezo-Schalter,<br />
Keypads und Control-Panels<br />
von EverSwitch sind für eine Vielzahl<br />
an Applikationen geeignet, bei<br />
denen die sterile Umgebung und die<br />
Zuverlässigkeit kritisch sind. Dazu<br />
gehören unter anderem die Medizinindustrie,<br />
Reinräume und Lebensmittelverarbeitung.<br />
EverSwitch-Piezo-Lösungen arbeiten<br />
in robusten Umgebungen:<br />
• Touch-Metal-Gehäuse ohne<br />
bewegliche Teile, um Keimansammlungen<br />
zu vermeiden<br />
• komplett verschlossen, um das Eindringen<br />
von Flüssigkeiten, Chemikalien<br />
oder Schadstoffe und Verschmutzungen<br />
zu verhindern<br />
• Widerstehen der Reinigung mit<br />
jeglichen Reinigungsmitteln, Tensiden<br />
oder Chemikalien<br />
• IP69K-Standard<br />
• 5-Jahres-Garantie in den robustesten<br />
Umgebungen<br />
• resistent gegen Hoch- und<br />
Niedrigtemperaturen<br />
Leuchtdrucktasten<br />
Die Funktion des Tasters von<br />
EverSwitch beruht auf dem physikalischen<br />
Prinzip des Piezoeffekts.<br />
Durch eine äußere Krafteinwirkung<br />
(Kraftzu- oder -abnahme) erzeugt<br />
das Piezoelement einen Spannungsimpuls,<br />
der genutzt wird, einen<br />
elektronischen Schalter (MOSFET)<br />
anzusteuern.<br />
Es gibt folgende Schaltfunktionen:<br />
• Taster: Der Ausgang schließt<br />
oder öffnet bei jeder Betätigung<br />
für ca. 120 ms.<br />
• Impulsverlängerung: Der Ausgang<br />
schließt, solange der Taster betätigt<br />
wird, bis 6 s.<br />
• Kippschalter: Der Ausgang ändert<br />
den Zustand bei jeder Betätigung.<br />
Vorteile:<br />
• schalten, wenn der Taster unter<br />
Glas oder Metall bis zu einer Dicke<br />
von 3 mm liegt<br />
• geeignet für härteste Umweltbedingungen<br />
– überall einsetzbar<br />
• geschlossene Metalloberfläche<br />
– sicher gegenüber Vandalismus,<br />
leicht zu reinigen<br />
• keine beweglichen Teile – kein<br />
Verschleiß, langlebig<br />
• wartungsfrei – keine Servicekosten<br />
• flexible Gestaltungsmöglichkeiten<br />
– einzigartiges Design<br />
• absolut staub- und wasserdicht<br />
Kamaka Electronic<br />
Bauelemente Vertriebs<br />
GmbH<br />
https://kamaka.de<br />
Die Verwendung von Hauben als<br />
Gehäuse für D-Sub-Steckverbinder<br />
(DIN 41652) mit Kabelanschluss ist<br />
gängig. Es erlaubt hochwertige und<br />
robuste Varianten für den Einsatz in<br />
Applikationen mit erhöhten Anforderungen.<br />
Der eigentliche Steckverbinder<br />
ist hierbei ein eigenes Bauteil<br />
und wird mit der Haube kombiniert<br />
und verbaut. In der Regel wird<br />
zuerst der Steckverbinder mit dem<br />
Kabel verbunden und anschließend<br />
die Haube montiert. Die Montage<br />
ist in einer gewissen Weise komplex<br />
und erfordert einige Einzelteile.<br />
Aus diesen Gründen hat der<br />
Hersteller Molex (FCT) die Haube<br />
„Juwel“ entwickelt.<br />
Die Haube „Juwel“ besteht aus<br />
drei Teilen. Zwei hermaphroditischen<br />
(gleichartigen) Gehäusehälften und<br />
einem Kabeleinsatz (grau umrandet).<br />
Der Clou: Der Kabeleinsatz<br />
kann unterschiedlich gedreht werden,<br />
so dass der Kabelausgang<br />
geradeaus und rechts oder links<br />
mit 45° einstellbar ist. Der Kabeleinsatz<br />
ist als Crimpflanschverbindung<br />
für die Zugentlastung des<br />
Kabels und auch mit einer Bügel-<br />
Zugentlastung erhältlich.<br />
Einfache Konfektionierbarkeit<br />
Die beiden Hälften werden einfach<br />
nur ineinander geklickt. Somit<br />
ist eine einfache Konfektionierbarkeit<br />
im Feld gegeben. Die Haubenhälften<br />
beinhalten einen Schraubeinsatz<br />
mit dem der ganze Steckverbinder<br />
wie gewohnt für sicheren<br />
Halt an den Gegen-Steckverbinder<br />
angeschraubt werden kann.<br />
Verschiedene Farben<br />
Die Hauben sind mit Kunsstoffpaneelen<br />
versehen, welche in unterschiedlichen<br />
Farben erhältlich sind.<br />
Das erlaubt eine Kodierung der<br />
Anschlüsse. Darüber hinaus ist<br />
eine Bedruckung der Paneele für<br />
weitere Kennzeichnungen möglich.<br />
Muster sind auf Anfrage mit kurzer<br />
Lieferzeit erhältlich.<br />
Hauptmerkmale<br />
• Haube aus Zinkdruckguss für<br />
D-Sub Steckverbinder Größe 1<br />
(9-polig) für IP20 Anwendungen<br />
• Vollständige EMV-Schirmung<br />
• Abmessungen 37,0 x 18,0 x<br />
43,0 mm (L x B x H)<br />
• Anschließbarer Kabeldurchmesser:<br />
3,0 bis 9,5 mm<br />
• Haubenfarben: schwarz, rot,<br />
grün, blau<br />
• Entflammbarkeit: UL 94V-0<br />
• Temperaturbereich: -35 bis 100 °C<br />
• Individualisierung und Bedruckung<br />
möglich<br />
Anwendungen<br />
• Bahn<br />
• Industrie-Automation<br />
• Telekommunikation/Netzwerktechnik<br />
• Test- und Messtechnik<br />
• Medizintechnik<br />
• Luftfahrt (in Cabin)<br />
• Kabelkonfektionen ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
13
Komponenten<br />
Highspeed ohne Risiken<br />
Mit neun Fragen zum richtigen Steckverbinder für Highspeed-Anwendungen<br />
Bild 1: Elektronische Komponenten als Störsenke und Störquelle auf engem<br />
Raum<br />
Big Data und Co. fordern zunehmend<br />
höhere Datenübertragungsraten<br />
und beeinflussen die moderne<br />
Medizintechnik damit maßgeblich.<br />
Elektronische Bauteile müssen dabei<br />
nicht nur immer schneller und intelligenter,<br />
sondern auch immer kleiner<br />
werden. Daraus ergeben sich<br />
besondere Risiken in der Datenübertragung<br />
und damit auch neue Herausforderungen<br />
für die Anschlusstechnologie.<br />
Mit dem passenden<br />
Steckverbinder können Signalstörungen<br />
jedoch vermieden werden.<br />
Die fortschreitende Digitalisierung<br />
macht auch vor der Medizintechnik<br />
nicht Halt. Moderne bildgebende<br />
Verfahren beispielsweise erfordern<br />
immer höhere Datenübertragungsraten<br />
bei maximaler Zuverlässigkeit:<br />
Signale müssen hier mit bis<br />
zu 20 Gbit/s und mehr ausfallsicher<br />
übertragen werden. Neben Highspeed<br />
hält jedoch noch ein weiterer<br />
Trend Einzug in die Medizintechnik:<br />
Demnach müssen elektronische<br />
Komponenten nicht nur immer intelligenter,<br />
sondern auch immer kleiner<br />
werden. Diese fortschreitende Miniaturisierung<br />
erschwert Entwicklern<br />
das Bestehen der verpflichtenden<br />
EMV-Prüfungen der europäischen<br />
Richtlinie. Denn elektronische Komponenten<br />
einer Baugruppe können<br />
sowohl als Störsenke, als auch als<br />
Störquelle (Bild 1) wirken und die<br />
nahe Platzierung sensibler Bauteile<br />
erhöht das Risiko einer gegenseitigen<br />
Beeinflussung.<br />
Eine wichtige Aufgabe von Steckverbindern<br />
der neuesten Generation<br />
ist es also auch, Störungen in<br />
der Signalübertragung zu minimieren<br />
und das Kontaktdesign der Stecker<br />
perfekt darauf abzustimmen.<br />
Nur so können folgende Risiken in<br />
der Daten übertragung umgangen<br />
werden:<br />
1. Schwankungen<br />
der Impedanz<br />
durch Material- und<br />
Geometrieveränderungen<br />
Ändert sich die Impedanz im<br />
Übertragungsweg des Signals, so<br />
kommt es zu Reflexionen und damit<br />
zu einer reduzierten Effizienz der<br />
Datenübertragung, da ein Teil der<br />
Signale ihr Ziel nicht erreicht. Ein<br />
Steckverbinder ist aufgrund seiner<br />
Geometrie ein ungleich mäßiger<br />
Abschnitt der Signalleitung und<br />
damit ein potenzieller Risikofaktor für<br />
Impedanzschwankungen. Hier liegt<br />
demnach eine besondere Herausforderung<br />
im Design von Highspeed-<br />
Steckverbindern zur Steuerung ihrer<br />
Impedanz. Diese wird von induktiven<br />
und kapazitiven Eigenschaf-<br />
ept GmbH<br />
www.ept.de<br />
Bild 2: Optimierung der ept Colibri-Steckverbinder von 10+ Gbit/s auf 16+ Gbit/s<br />
14 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Bild 3: Abhängigkeit der Impedanz von der Rise Time<br />
ten bestimmt, welche wiederum von<br />
Größe, Anordnung und Design der<br />
Pins abhängen. Bei den Dielektrika<br />
im Steckverbinder muss außerdem<br />
bedacht werden, dass auch sie die<br />
Signalintegrität durch die Beeinflussung<br />
der Signalausbreitung verändern<br />
können. Die relative Dielektrizitätskonstante<br />
oder magnetische<br />
Permittivität ε r ist hierbei das Maß<br />
für die dielektrischen Verluste in<br />
einem (nichtidealen) Isolator. Im<br />
besten Fall sollte ein Steckverbinder<br />
eine auf die Applikation angepasste<br />
Impedanz haben – in der<br />
Regel 85 oder 100 Ohm. Das bedeutet<br />
jedoch keineswegs, dass er in<br />
einer anderen Umgebung nicht eingesetzt<br />
werden darf. Vielmehr müssen<br />
zur Ermittlung eines Impedanzprofils<br />
nicht nur Querschnitts- und<br />
Materialänderungen berücksichtigt<br />
werden, sondern auch das anliegende<br />
Signal.<br />
2. Dämpfung durch Einfügeund<br />
Rückflussdämpfung<br />
Abweichungen im Impedanzverlauf<br />
haben Signalreflexionen<br />
zur Folge. Diese äußern sich in<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Bild 4: Die Wirkung von Nah- und Fernübersprechen auf die Signalübertragung<br />
der Einfügedämpfung = Insertion<br />
Loss. Damit wird der Signal- bzw.<br />
Leistungsverlust entlang des Signalpfades<br />
als Verhältnis von ausgehendem<br />
zu eingehendem Signal<br />
beschrieben. Bei einer hohen Einfügedämpfung<br />
kann ein Signal vom<br />
Empfänger nicht mehr eindeutig<br />
identifiziert werden. Daher wird in<br />
der Regel ein Grenzwert von -3 dB<br />
festgesetzt (Bild 2).<br />
Die Einfügedämpfung setzt sich<br />
dabei aus unterschiedlichen Komponenten<br />
zusammen: Kopplungsverluste,<br />
dielektrische Verluste, Reflexionsverluste,<br />
Leitungsverluste und<br />
Strahlungsverluste.<br />
Kopplungsverluste entstehen an<br />
der Kontaktstelle zwischen Federund<br />
Messerleiste. Eine zuverlässige<br />
Kontaktierung mit entsprechenden<br />
Toleranzen im gesteckten<br />
Zustand ist ausschlaggebend,<br />
um Verluste in der Signalübertragung<br />
zu reduzieren. Der Ohm’sche<br />
Kontaktwiderstand sollte außerdem<br />
durch eine große Kontaktfläche und<br />
eine hohe Kontaktnormalkraft an<br />
der Kontaktstelle möglichst gering<br />
gehalten werden. An der Steckverbinderoberfläche<br />
können Fremdschichten<br />
beispielsweise durch<br />
Abriebspartikel den Übergangswiderstand<br />
erhöhen. Daher sind<br />
wertige Steckverbinder mit einer<br />
wenigstens oberflächlichen Goldschicht<br />
versehen.<br />
Material des Isolierkörpers<br />
Verluste in der Signalübertragung<br />
können jedoch auch auf Dielektrika<br />
in unmittelbarer Nähe des Signalpfades<br />
zurückzuführen sein. Beim<br />
Steckverbinderdesign sollte daher<br />
auch das Material des Isolierkörpers<br />
an die jeweiligen Anforderungen<br />
angepasst werden. Für den<br />
Steckverbinderhersteller bedeutet<br />
dies, dass er die Dielektrizitätskonstante<br />
bei Simulationen berücksichtigen<br />
muss, bevor er entsprechende<br />
S-Parameter ausgeben darf.<br />
Reflexionsverluste entstehen<br />
dagegen durch Impedanzschwankungen,<br />
welche wiederum auf Querschnittsänderungen<br />
im Steckverbinder<br />
beruhen. Diese sollten dementsprechend<br />
nach Möglichkeit auf ein<br />
Minimum reduziert werden.<br />
Pinquerschnitt und -material<br />
Über die Höhe der Leitungsverluste<br />
entscheiden Pinquerschnitt<br />
und -material, während überstehende<br />
Leitungselemente als Antennen<br />
wirken und zu unerwünschten<br />
Resonanzen führen können. Darüber<br />
hinaus begünstigt ein solcher Kontaktüberstand<br />
auch elektromagnetische<br />
Strahlungsverluste.<br />
Abgesehen von der Einfügedämpfung<br />
muss auch die Rückflussdämpfung<br />
berücksichtigt werden. Darunter<br />
wird der Anteil des zurückgeworfenen<br />
Signals am eingefügten Signal<br />
verstanden. Grundsätzlich gilt: Je<br />
größer diese Rückflussdämpfung,<br />
desto besser die Signalintegrität.<br />
Bei einem gegebenen Impedanzprofil<br />
eines Steckverbinders bleibt<br />
einem Systemdesigner nur wenig<br />
Spielraum, die Rückflussdämpfung<br />
weiter zu beeinflussen. Am<br />
ehesten gelingt dies über die Rise<br />
Time oder das Pinout. Die Rise<br />
Time beschreibt die Zeit, in der das<br />
Signal zwischen zwei definierten<br />
Amplituden-Werten (in der Regel<br />
10 % und 90 %) liegt. Je geringer<br />
die Rise Time, desto größer die<br />
Bandbreite und desto näher liegt<br />
die Impedanz an jener des restlichen<br />
Systems (Bild 3).<br />
3. Übersprechen<br />
Unter Übersprechen, Nebensprechen<br />
oder auch Crosstalk versteht<br />
man die unerwünschte Beeinflussung<br />
eines differenziellen Signals<br />
durch ein weiteres auf einer anderen<br />
Leitung. Dabei kann die kapazitive<br />
und die induktive Kopplung<br />
separat betrachtet werden (Bild 4).<br />
Nahübersprechen (NEXT) kommt<br />
dadurch zustande, dass die Signalübertragung<br />
eines Paares die Signalübertragung<br />
eines parallelverlaufenden<br />
Paares überwiegend<br />
durch Induktion stört. Je höher<br />
die Frequenz, desto größer ist<br />
auch die Störung, die sich auf das<br />
zweite Paar auswirkt. Bei einem<br />
betragsmäßig hohen dB-Wert<br />
besteht eine hohe Dämpfung des<br />
Übersprechens. Es kann also nur<br />
ein geringer Einfluss im gestörten<br />
Paar gemessen werden. Bei einem<br />
Wert von -20 dB sprechen 1 % des<br />
Signals über, bei einem Wert von<br />
-40 dB hingegen nur noch 0,01 %.<br />
Im Gegensatz zum Nahübersprechen<br />
tritt das Fernübersprechen<br />
(FEXT) über die gesamte Länge<br />
einer Leitung auf. Die Störung des<br />
Signals durch ein benachbartes Paar<br />
wird daher am Ende der Übertragungsstrecke<br />
gemessen und fällt<br />
in der Regel geringer aus, da das<br />
störende Signal entlang der Leitung<br />
gedämpft wird.<br />
Crosstalk kann durch Anordnungen<br />
im Pinout reduziert werden,<br />
indem zwei sich potenziell beeinflussende<br />
Kontaktpaare durch Massekontakte<br />
voneinander entfernt platziert<br />
werden. Außerdem verringert<br />
ein Kontaktdesign mit möglichst<br />
kurzen Signalwegen den Einfluss<br />
durch Nebensprechen.<br />
4. Elektromagnetische<br />
Einflüsse<br />
Natürlich darf eine Datenübertragung<br />
nicht gestört, verfälscht<br />
oder gar verhindert werden, weshalb<br />
der EM-Schutz immer mehr an<br />
15
Komponenten<br />
Bild 5a: Störung des Nutzsignals beim geschirmten Steckverbinder<br />
Bild 5b: Störung des Nutzsignals beim ungeschirmten Steckverbinder<br />
Bild 6: Simulation eines ungeschirmten (oben) und eines geschirmten (unten) Steckverbinders<br />
Relevanz gewinnt. Eine elektromagnetische<br />
Störung ist mit dem Übersprechen<br />
vergleichbar. Der einzige<br />
Unterschied besteht darin, dass die<br />
Störquelle nicht innerhalb der einzelnen<br />
Signalpfade im Stecker, sondern<br />
extern liegt.<br />
Highspeed-Datenübertragungen<br />
sind besonders anfällig für Störungen<br />
durch ungewollte elektromagnetische<br />
Effekte. Schon ein<br />
kleiner Impuls kann das Nutzsignal<br />
dabei verfälschen und der Empfänger<br />
kann die digitalen Zustände<br />
nicht mehr eindeutig interpretieren<br />
(Bild 5).<br />
Ein Steckverbinder kann dabei<br />
sowohl Störsenke als auch Störquelle<br />
darstellen, also zum einen<br />
durch andere Komponenten der<br />
Baugruppe beeinflusst werden und<br />
zum anderen selbst elektromagnetisch<br />
auf umliegende Bauteile einwirken.<br />
Mit der Koppelinduktivität L K in<br />
der Einheit Henry kann der Stecker<br />
in beiden Funktionen – Quelle und<br />
Senke – beschrieben werden.<br />
Die Koppelinduktivität ist dabei als<br />
EMV-Parameter anzusehen, da der<br />
Steckverbinder durch die Betrachtung<br />
der elektrischen Verhältnisse<br />
einfach beschrieben werden kann.<br />
Dies gilt sowohl für die Störfestigkeit<br />
als auch für die Störaussendung.<br />
Die Koppelinduktivität ist kein<br />
Maß, das für den gesamten Steckverbinder<br />
gleichermaßen gilt, denn<br />
die Signalbelegung am Steckverbinder<br />
und die Steckverbinder-Geometrie<br />
beeinflussen den Wert.<br />
Durch einen einfachen Messaufbau<br />
kann sie jedoch leicht ermittelt<br />
werden.<br />
16 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Bild 7a: Zero8 in ungeschirmter<br />
Ausführung<br />
Durch Scannen des QR-Codes<br />
wird der vollständige Versuchsaufbau<br />
gezeigt:<br />
Anwender können somit vor dem<br />
Einsatz der Steckverbinder erkennen,<br />
welcher Stecker beziehungsweise<br />
welches Pinout für die jeweilige<br />
Anwendung notwendig bzw. optimal<br />
ist. Dementsprechend muss je<br />
nach fallspezifischer Anforderung die<br />
Höhe des Burst-Impulses gewählt<br />
und somit die maximal zulässige<br />
Koppelinduktivität bestimmt werden.<br />
Sind die induzierte Spannung<br />
(U ind ), die Spannung des Generators<br />
(U Gen ) sowie die Generatorkonstante<br />
(k Gen ) bekannt, kann für<br />
eine Anwendung die jeweils spezifische,<br />
maximal zulässige Koppelinduktivität<br />
(L) anhand folgender<br />
Formel bestimmt werden:<br />
L = U ind / (U Gen * k Gen )<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Bild 7b: Zero8 in geschirmter<br />
Ausführung<br />
Bild 8: Aufteilung des Stromflusses durch das Schirmblech<br />
Die Koppelinduktivität hilft dem<br />
Anwender außerdem dabei, den<br />
passenden Steckverbinder bezüglich<br />
seiner elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit zu definieren und<br />
kosten- sowie zeitintensive Trialand-Error-Prüfungen<br />
im EMV-Labor<br />
zu umgehen.<br />
Hierzu ein Beispiel:<br />
Für ein HDMI-Signal wurde bei<br />
einer Spannung von 4,4 kV eine fallspezifisch<br />
maximale Koppelinduktivität<br />
von 47 picohenry (pH) ermittelt.<br />
Liegt der Wert darüber, kann<br />
das Signal demnach nicht mehr<br />
störungsfrei übertragen werden.<br />
Die Abbildungen in Bild 6 zeigen,<br />
wie mithilfe eines Schirmkonzeptes<br />
die Koppelinduktivität eines Steckverbinders<br />
signifikant reduziert werden<br />
kann. Dabei wurden die Boardlocks<br />
und äußeren Kontakte sowohl<br />
bei der ungeschirmten als auch der<br />
geschirmten Ausführung auf Massepotenzial<br />
gelegt. Über ein Kontaktpaar<br />
wurde dabei ein Signal eingebracht<br />
und die gemessenen Koppelinduktivitätswerte<br />
anhand von<br />
farblichen Verläufen des elektrischen<br />
und magnetischen Feldes<br />
demonstriert. Die Simulation mit<br />
einem ungeschirmten Steckverbinder<br />
hat gezeigt, dass hierbei eine<br />
Koppelinduktivität von bis zu 196 pH<br />
vorliegt – die Signalübertragung<br />
wäre somit nicht mehr störungsfrei<br />
gewähr leistet. Beim geschirmten<br />
Steckverbinder hingegen liegen<br />
die Koppelinduktivitätswerte<br />
bei 1 bis 4 pH. Diese konnten also<br />
durch die Schirmung etwa um den<br />
Faktor 50 reduziert und somit eine<br />
störungsfreie Übertragung wieder<br />
sichergestellt werden. Bei höheren<br />
Polzahlen ist sogar eine Reduktion<br />
um den Faktor 100 bis 200 möglich.<br />
Koppelinduktivitätswerte<br />
sind fallspezifisch<br />
Koppelinduktivitätswerte sind<br />
von Anwendung zu Anwendung<br />
unterschiedlich und müssen daher<br />
immer fallspezifisch ermittelt werden.<br />
Neben dem Spannungspegel und<br />
der Frequenz des Nutzsignals muss<br />
bei der Festlegung der Grenzwerte<br />
auch die Höhe des Burst-Impulses<br />
und die Pinbelegung betrachtet werden.<br />
Bei einem internen Bus innerhalb<br />
einer Steuerung für Automatisierungstechnik<br />
kann demnach beispielsweise<br />
mit
Komponenten<br />
Magnetische Steckverbinder – designorientierte<br />
Lösung für medizinische Geräte<br />
Der Trend zu mobileren, leichteren und leistungsfähigeren medizinischen Geräten stellt Konstrukteure vor<br />
enorme Herausforderungen bei der Entwicklung innovativer Lösungen.<br />
Anwendungsmöglichkeiten magnetischer Kontakte<br />
Die Geräte müssen nicht nur<br />
einen hohen Funktionsumfang<br />
abdecken und im Design ansprechend<br />
für den Endkunden sein, sondern<br />
auch den hohen Anforderungen<br />
der Medizinbranche in Bezug<br />
auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und<br />
Hygiene Rechnung tragen. Besonders<br />
herausfordernd ist dabei die<br />
Entwicklung kleiner medizin sicherer<br />
Geräte, wie Hörgeräten, Wearables<br />
oder Tracking-Systemen, bei<br />
denen leistungsfähige Elektronik<br />
auf kleinsten Raum implementiert<br />
werden muss. Leiterplatten werden<br />
immer dichter mit leistungsfähigen<br />
Komponenten bestückt bzw. mehrschichtigen,<br />
flexiblen Leiterplatten<br />
genutzt. Komplizierter wird es bei<br />
der Verbindungstechnologie, denn<br />
die Integration von Einsteckbuchsen<br />
ist gerade bei kleinen Geräten,<br />
aufgrund der benötigten Einbautiefe,<br />
oft schwierig. Zudem müssen<br />
Steckverbinder und Kabel für<br />
den Geräteanschluss zielgruppengerecht<br />
konzipiert sein, um intuitiv<br />
und sicher zu funktionieren. Gerade<br />
älteren Anwender fällt die Bedie-<br />
Autorin:<br />
Julia Beusch, Marketingleitung<br />
N&H Technology GmbH<br />
www.nh-technology.de<br />
nung von kleinen und filigranen<br />
Verbindungssystemen oft schwer.<br />
Einen Lösungsansatz können<br />
dabei Stecker mit einem magnetischen<br />
Verbindungssystem auf<br />
Federkontaktbasis bieten (Bild 1).<br />
Sehr flaches und planes<br />
Design<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Stecksystemen, die für eine optimale<br />
Verrieglung eine gewisse Einstecktiefe<br />
benötigen, können magnetische<br />
Stecksystem mit einem sehr<br />
flachen und planen Design umgesetzt<br />
werden. So kann die Buchse<br />
nahezu eben in das Kunststoffgehäuse<br />
integriert werden. Für eine<br />
sichere Kontaktierung reicht bereits<br />
eine Einbautiefe von wenigen Millimetern.<br />
Dies macht sie besonders<br />
für Anwendungen im medizinischen<br />
Umfeld interessant. Denn<br />
gerade Erhebungen, Lücken und<br />
Spalten, die herkömmliche Stecksysteme<br />
mit sich bringen, bergen<br />
eine hohe Kontaminierungsgefahr.<br />
Versieglungen mit Elastomer-Materialien<br />
oder das direkte umspritzen<br />
des Steckers mit Kunststoff, sorgen<br />
für ein System, das sehr gut gereinigt<br />
und desinfiziert werden kann.<br />
Dabei sind sogar Schutzklassen bis<br />
IP68 für Tauchdesinfektionen möglich.<br />
Weiterer Vorteil einer direkten<br />
Implementierung bzw. umspritzten<br />
Systemlösungen ist, dass Montagezeiten<br />
und -kosten erheblich verringert<br />
werden können.<br />
Selbstführende, schockund<br />
vibrationsbeständige<br />
Verbindung<br />
Die Implementierung von<br />
Magneten sorgt für eine selbstführende,<br />
sowie schock- und vibrationsbeständige<br />
Verbindung von Stecker<br />
und Gerät. Dies macht die Anwendung<br />
sehr einfach und komfortabel,<br />
gerade bei schwierigen oder kleinen<br />
Einbausituationen. Durch die Polung<br />
der Magnete kann ein falsches<br />
Anschließen ausgeschlossen werden,<br />
was eine hohe Kontakt- und<br />
Funktionssicherheit gewähr leistet.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Steckern, ist die Beanspruchung<br />
beim Kontaktieren und der damit einhergehende<br />
Verschleiß der Buchse<br />
bei magnetischen Steckern minimal.<br />
Auch die Gefahr eindringender<br />
Feuchtigkeit und Schmutz ins Innere<br />
des Gerätes wird nahezu eliminiert.<br />
Zudem kann die Magnetkraft durch<br />
verschiedene Zusammensetzungen<br />
an die jeweilige Anforderung eingestellt<br />
und die Grenzwerte empfindlicher<br />
Geräte, gerade in der Medizintechnik,<br />
ausreichend berücksichtig<br />
werden. Bei einem Beispiel<br />
aus der Industrie, wurde für ein Diagnosekabel<br />
eine hohe Magnetkraft<br />
gewünscht, um die unter Tische<br />
Bild 1: Integration der magnetischen Buchse im Gehäuse<br />
befindliche Buchse durch eine starke<br />
Selbstführung schnell zu kontaktieren.<br />
Bild 2 zeigt eine kundenspezifische<br />
Magnet lösung für eine runde<br />
Einbausituation.<br />
Strom- und<br />
Datenübertragung<br />
Zur Strom- und Datenübertragung<br />
werden Federkontakte eingesetzt,<br />
die durch ein kleines Rastermaß<br />
und einem hohen Toleranzausgleich<br />
überzeugen. Zudem erlauben<br />
sie eine hohe Integrationsdichte und<br />
haben eine lange Lebensdauer. Der<br />
Standardwert für Nennströme liegt<br />
bei 1 A pro Pin. Je nach Material und<br />
innerem Aufbau des Federkontaktstifts<br />
sind auch Ströme bis zu 15 A<br />
pro Pin möglich. Dies ist gerade für<br />
die Ladezeit von Akkus ein entscheidender<br />
Vorteil. Federkontakte gibt<br />
es in sehr kleinen Bauweisen, mit<br />
Arbeitshöhen ab 1,2 mm. Die Anordnung<br />
im sogenannten Right-Angle-<br />
Design ist zudem platzsparend und<br />
erlaubt eine Kontaktierung auf sehr<br />
kleinem Raum. Die Beschichtung<br />
der Federkontakte erfolgt im Standard<br />
mit Gold, welches eine exzellente<br />
elektrische Leitfähigkeit hat<br />
und einen hohen Schutz vor Korrosion<br />
und Oxidation bietet.<br />
Extrem widerstandsfähig<br />
Jedoch gibt es bereits Weiterentwicklungen,<br />
die gerade für<br />
18 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Bild 2: kundenspezifische Magnetlösung für eine runde Einbausituation<br />
Bild 3: Runde Magnetstecker erlauben 360° Drehungen<br />
Wearables sehr interessant sind.<br />
Als Beispiel genannt sei die Super<br />
AP Beschichtung, welche extrem<br />
widerstandsfähig gegen elektrolytische<br />
bzw. galvanische Korrosion<br />
ist, während sie einen sehr geringen<br />
Widerstand beibehält. Im Vergleich<br />
zu einer Gold Beschichtung<br />
ist die Super AP Beschichtung zweimal<br />
widerstandsfähiger gegen Salzwasser,<br />
fünfmal resistenter gegen<br />
Transpiration und um Faktor 30<br />
widerstandsfähiger gegen Elektrolyse.<br />
Die Korrosion der elektrischen<br />
Kontakte durch Schweiß oder<br />
Feuchtigkeit wird effektiv minimiert.<br />
Individuelle Farbakzente<br />
und Designansprüche<br />
Der Form und Farbe eines magnetische<br />
Verbindungsystems sind<br />
nahezu keine Grenzen gesetzt. Individuelle<br />
Farbakzente und Designansprüche<br />
können durch entsprechende<br />
Werkzeuge problemlos<br />
umgesetzt werden. Dabei bedingen<br />
manchen Formen auch vorteilhafte<br />
Features. Zum Beispiel<br />
ermöglichen runde Stecker mit<br />
einem äußeren Magnetring 360°<br />
Drehungen bei konstanter Kontaktierung<br />
(Bild 3). Bei der Anwendung<br />
in einem Handschalter kann<br />
Bild 4: Diagnosekabel im Hotmelt<br />
Verfahren zum Schutz elektronischer<br />
Komponenten<br />
das Kabel somit nicht verdreht und<br />
Kabelbrüche ver meiden werden.<br />
Abdichten mit dem<br />
Hotmelt-Verfahren<br />
Genau wie bei konventionellen<br />
Steckern, können auch weitere<br />
Komponenten, wie Status-Lämpchen<br />
integriert werden. Empfindliche,<br />
elektronische Komponenten,<br />
Platinen oder Sensoren werden<br />
dabei mit dem Hotmelt-Verfahren<br />
abgedichtet (Bild 4). Spezifikationen<br />
in Bezug auf Flexibilität,<br />
Schlag festigkeit und Stoßdämpfung,<br />
sowie UV-Schutz und Chemikalienresistenz,<br />
können durch verschiedene<br />
Materialien berücksichtigt werden.<br />
Die elektronischen Bauteile<br />
werden sicher vor Korrosion und<br />
Umwelteinflüssen geschützt und<br />
sind somit auch für schwierige Einsatzmöglichkeiten<br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />
oder starken Temperaturschwankungen<br />
geeignet. Bei der<br />
Auswahl der Kabel kann der Anwender<br />
aus dem Vollen schöpfen. Die<br />
Magnetstecker können mit nahezu<br />
jedem Kabel konfektioniert werden.<br />
Einsatz in der Praxis<br />
In der Praxis zeigen sich die<br />
großen Vorteile eines magnetischen<br />
Lösemechanismus. So wird bei<br />
einem ungewollten Zug am Kabel<br />
das Gerät und der Stecker nicht<br />
beschädigt und letztendlich auch<br />
eine Verletzungsgefahr für den<br />
Benutzer vermieden.<br />
In einem aktuellen Projekt konnte<br />
durch die Integration von magnetischen<br />
Steckern in ein Schwesternotrufsystem,<br />
das Ausreißen der<br />
integrierten Wandbuchse und die<br />
damit einhergehende Beschädigung<br />
des Gerätes, durch ein zu<br />
festes Zerren am Kabel, verhindert<br />
werden. Weitere Anwendungsgebiete<br />
im medizinischen Bereich<br />
sind unter anderen Ladekabel mit<br />
Magnetstecker für Prothesen und<br />
Rollstühle.<br />
Re-Design<br />
Für die Ausstattung eines Produktes<br />
mit Magnetsteckern muss<br />
das Rad nicht immer neu erfunden<br />
werden (Bild 5). Durch kundenspezifisch<br />
entwickelte Magnetadapter,<br />
können auch bereits vorhandene<br />
Bediensysteme unkompliziert auf<br />
dieses komfortable Verbindungssystem<br />
umgestellt werden. So erhalten<br />
bewährte Eingabegeräte ein<br />
design orientiertes Relaunch. Zudem<br />
ermöglichen einige Standardlösungen<br />
eine schnelle Umrüstung<br />
von USB-Anschlüssen.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend lässt sich<br />
sagen, dass Magnetstecker für<br />
Entwickler kreative Lösungsansätze<br />
bieten und neue Konstruktionsansätze<br />
eröffnen - nicht nur in<br />
der Medizintechnik. Inwieweit sich<br />
eine kundenspezifische Lösung,<br />
auch unter der Berücksichtigung<br />
wirtschaftlicher Aspekte, lohnt,<br />
ist immer Einzelfallabhängig. Als<br />
komfortable und innovative Verbindungslösung<br />
wahrgenommen, bietet<br />
sie den Geräten auf jeden Fall<br />
einen Mehrwert in Punkto Design<br />
und Handhabung, einhergehend<br />
mit einer Abgrenzung zu Wettbewerbsprodukten.<br />
Wer schreibt?<br />
Seit über 20 Jahren entwickelt<br />
und fertigt die N&H Technology<br />
GmbH kundenspezifische Baugruppen<br />
und Komponenten für die<br />
unterschiedlichsten Branchen und<br />
Anwendungen. Mit dem anfänglichen<br />
Schwerpunkt auf elektromechanischen<br />
Eingabeeinheiten, liefert<br />
das mittelständische Unternehmen<br />
mittlerweile alle Komponenten<br />
für HMI Bedieneinheiten und bietet<br />
den entsprechenden technischen<br />
Support an. ◄<br />
Bild 5: Magnetischer Adapter für Re-Design – kundenspezifische<br />
Entwicklung<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
19
Komponenten<br />
Neues Einsatzfeld für aktive Bauelemente<br />
Wearables und ihre Herausforderungen<br />
Aufgrund der erheblichen Verbrauchernachfrage und zunehmender Anwendungsfälle wird der Markt für<br />
Wearables voraussichtlich von derzeit rund 40 Mrd. US-Dollar auf über 100 Mrd. US-Dollar bis 2027 wachsen.<br />
wie Sammlung von Gesundheitsdaten<br />
wie die Herzfrequenz zu<br />
bewältigen. Die Teledoc-Technologie<br />
ist im Entstehen und benötigt<br />
elektronisch aufgebarbeitete<br />
Gesundheitsdaten, welche Wearables<br />
liefern können.<br />
Quelle:<br />
Smart, Battery Friendly Solutions<br />
For Wearables And Personal<br />
Devices, Document Wearablesbr<br />
Rev, 2021 Nxp B.v.,<br />
www.nxp.com<br />
Übersetzt und gekürzt von Fs<br />
Fortschritte in Sensorik, Materialwissenschaft<br />
und Cloud-Computing<br />
befeuern die nächste Generation<br />
von Wearables und persönlichen<br />
Geräten (personal devices) und treiben<br />
das Wachstum in Gesundheitsund<br />
Industrieanwendungen voran.<br />
Wearables verstehen<br />
Der Begriff Wearable hat sich<br />
im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt.<br />
Herkömmliche Wearables<br />
waren Geräte, die am Körper getragen<br />
wurden, wie Fitnesstracker,<br />
Kopfhörer und Smartwatches, aber<br />
die Nachfrage aus Nicht-Verbrauchersektoren<br />
hat die Definition auf<br />
alle tragbaren Geräte erweitert, mit<br />
denen wir interagieren. In der aktuellen<br />
und zukünftigen IoT-Welt werden<br />
wir alle Arten von tragbaren<br />
Verpackungen sehen, die den Alltag<br />
unterstützen und verbessern<br />
und die dem Endbenutzer Informationen<br />
und Kontrolle über seine<br />
Gesundheit, sein Umfeld und seine<br />
Tätigkeit/Arbeit geben.<br />
Es gibt breite Anwendungsfälle für<br />
Wearables, die weiterhin wachsen<br />
und die OEM-Produkt-Teams dazu<br />
herausfordern werden, mehr Fähigkeiten<br />
und Funktionalität bereitzustellen.<br />
Wir sehen, wie nicht-traditionelle<br />
Wearable-Entwickler auf den<br />
Markt kommen, vom Einzelhandel<br />
über das Gesundheitswesen bis hin<br />
zur Industrie. Sie sehen Wearables<br />
und persönliche Geräte als Möglichkeit,<br />
dem Endnutzer einen Mehrwert<br />
zu bieten, indem sie beispielsweise<br />
Senioren einen leichteren Zugang<br />
zu Notrufdiensten ermöglichen und<br />
Eltern Lokalisierungsinformationen<br />
über ihre Kinder geben.<br />
In Zeiten der COVID-19-Pandemie<br />
besteht Interesse, bestehende<br />
Produkte mit tragbarer Technologie<br />
auf Lösungen wie angemessene<br />
körperliche Distanzierung und Kontaktverfolgung<br />
auszuweiten. Darüber<br />
hinaus haben die Hersteller<br />
von Medizinprodukten begonnen,<br />
persönliche Geräte als eine grundlegende<br />
Technologie zu betrachten,<br />
um die Versorgung und das Wohlbefinden<br />
von Patienten zu verwalten,<br />
während die Welt weiterhin die<br />
Herausforderungen der Pandemie,<br />
Trend #1:<br />
Längere Akkulaufzeit<br />
Die wichtigste Anforderung bei<br />
der Produktauswahl ist die Akkulaufzeit.<br />
Eines der ersten Dinge, auf<br />
die Verbraucher beim Kauf eines<br />
tragbaren Geräts achten, ist, wie<br />
lange es zwischen den Aufladungen<br />
arbeitet. Diese Erwartung wird<br />
jetzt in Wochen gemessen, nicht<br />
in Tagen! Gut so, denn wir mögen<br />
es nicht nur, uns jede Nacht daran<br />
zu erinnern, unsere Geräte anzuschließen,<br />
sondern wir möchten uns<br />
auch nicht um den Akku kümmern,<br />
wenn wir unseren Tag verbringen.<br />
Dadurch sind OEMs in der Pflicht,<br />
Produkte zu bauen, die länger laufen<br />
und gleichzeitig erhebliche Funktionen<br />
bieten, um 24/7-Anwendungsfälle<br />
zu erfüllen.<br />
Trend #2:<br />
Intuitive<br />
Benutzererfahrungen<br />
Von Wearables-Entwicklern wird<br />
erwartet, dass sie lebendige und<br />
intuitive Grafikerlebnisse bieten,<br />
die dem entsprechen, was Verbraucher<br />
von ihren Smartphones<br />
her kennen. Zur Erfüllung dieser<br />
20 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
geräte unterstützen von BLE bis<br />
Cat-M LTE<br />
• umfangreiche Peripherieintegration<br />
einschließlich USB & DMICs<br />
• erweiterte Sicherheit einschließlich<br />
Self-Provisioning und einer<br />
kryptografischen Engine zusätzlich<br />
zur On-the-Fly-Entschlüsselung<br />
des externen Speichers<br />
• winzige Pakete mit WLCSP- und<br />
FOWLP-Optionen<br />
Aufgabe muss man das Gerät zum<br />
Beispiel für hochauflösende Bilder<br />
und glatte Animationen optimieren.<br />
Dies gelingt durch ein System<br />
von Hard- und Softwaretools, die<br />
zusammenarbeiten, um mobile Prozessorfunktionen<br />
in einem Lowpower-Betrieb<br />
bei geringen Kosten zu<br />
liefern. Das bedeutet entsprechend<br />
effektive Mikrocontroller.<br />
Trend #3:<br />
Immer verbunden<br />
Eine weitere Erwartung, die von<br />
Smartphones übernommen wird,<br />
ist die Anforderung, immer aktiv<br />
zu sein – 24/7-Konnektivität. Ob<br />
BLE, Bluetooth Classic, WiFi oder<br />
der wachsende Trend zu Geräten<br />
mit stromsparenden LTE-Funkgeräten,<br />
die verschiedene Möglichkeiten<br />
der schnellen und kostengünstigen<br />
Kommunikation an Bord des Wearables<br />
haben – die 24/7-Konnektivität<br />
ist ein Muss.<br />
Den Trends mit optimierter<br />
Verarbeitung entsprechen<br />
Bei der Entwicklung tragbarer<br />
Produkte sind Kompromisse zwischen<br />
Funktionen, Leistung, Konnektivität<br />
und Benutzererfahrung<br />
unvermeidlich. Beim Stromverbrauch<br />
könnten z.B. die konkurrierenden<br />
Anforderungen des besten<br />
dynamischen Leistungsbereichs gegenüber<br />
der geringsten Leckage ein<br />
Maßstab sein. Oder Animationen<br />
sollten mit 60 Bildern pro Sekunde<br />
statt mit 24 ausgeführt werden. So<br />
stellt sich u.a. die Frage: Wie können<br />
wir das bestmögliche Erlebnis<br />
und die längste Akkulaufzeit bieten,<br />
ohne den Preis in die Höhe zu treiben<br />
und bei den Funktionen Kompromisse<br />
einzugehen?<br />
Die NXP-Empfehlung lautet, Plattformen<br />
und Ökosysteme zu übernehmen,<br />
die so aufgebaut sind,<br />
dass diese Entscheidungen einfacher<br />
und im Laufe der Zeit skaliert<br />
werden. Ein Produkt wie die<br />
i.MX RT500 MCU verfügt über eine<br />
flexible Architektur, die für jeden<br />
Wearable-Zweck geeignet ist und<br />
Workloads mit optimaler Energieeffizienz<br />
ausführt, darunter:<br />
• Arm-Cortex-M33-Kern zum<br />
Ansteuern von Anwendungen<br />
mit bis zu 5 MB Onchip-SRAM<br />
zum Speichern und Ausführen<br />
von Code, Daten und Assets mit<br />
schnellem Zugriff<br />
• sekundärer Cadence Tensilica<br />
Fusion F1 DSP (Kern für komplementäre<br />
Anwendungsfälle, wie<br />
beispielsweise Audiowiedergabe<br />
und Sprachverarbeitung oder Sensorfusion)<br />
• 2D-GPU, um zu vermeiden, die Leistung<br />
des Hauptkerns für komplexes<br />
Grafik-Rendering zu vergeuden<br />
• konfigurierbare Konnektivitätsoptionen,<br />
die verschiedene Funk-<br />
Der Schlüssel zu tragbaren Produkten<br />
liegt in der Auswahl von<br />
Hardware, die zweckgebundene<br />
Tools bietet, um die notwendigen<br />
Kompromisse beim Design zu<br />
vereinfachen und die Energieverschwendung<br />
zu minimieren, die<br />
mit der Verwendung weniger effizienter<br />
Komponenten einhergeht.<br />
Aufbauend auf den heutigen<br />
Wearable-Technologietrends sieht<br />
man bei NXP die Notwendigkeit, in<br />
den nächsten Jahren mehr Funktionalität<br />
in die Hardware zu integrieren.<br />
Da Anwender mehr Funktionen<br />
erwarten, werden die OEM-Anforderungen<br />
über GPUs und Konnektivität<br />
hinausgehen hin zu größeren<br />
Speichern, maschinellem Lernen<br />
und integrierten Sensor-Hubs,<br />
die Daten aus verschiedenen Quellen<br />
in einem sehr stromsparenden<br />
Zustand abrufen und verarbeiten.<br />
Dies beinhaltet eine Entwicklung<br />
von monolithischen Lösungen zu<br />
verpackten Tech-Stacks, die verschiedene<br />
Verarbeitungs-, Konnektivitäts-<br />
und Speicherkomponenten<br />
zu Einzelgerätelösungen mit winzigem<br />
Formfaktor kombinieren. ◄<br />
Trend #4:<br />
Kleinere Formfaktoren<br />
Ganz gleich, ob es sich um einen<br />
Endbenutzer handelt, der möchte,<br />
dass er sein tragbares Gerät nicht<br />
spürt, oder um jemanden, der freihändigen<br />
Betrieb und ungehinderten<br />
persönlichen Raum benötigt<br />
- OEMs setzen auf eine ausgefeilte<br />
Hardware-Integration, um<br />
die Produktformfaktoren zu reduzieren.<br />
Dies hat Auswirkungen auf<br />
den Funktionsumfang, da man bei<br />
gegebener Bildschirm- und Akkugröße<br />
nur begrenzt heruntergehen<br />
kann und das Potenzial für Peripheriegeräte<br />
wie Mikrofone, Lautsprecher<br />
und Sensoren nicht vernachlässigen<br />
darf.<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
21
Komponenten<br />
High-Performance in rauen Umgebungen<br />
Innovative Systemlösungen machen Fiber-Optic-Verbindungen zum Trend in der medizinischen Digitalisierung<br />
Weiterentwickelte Fiber Optic Lösung mit exzellenter Performance<br />
Autor:<br />
Rudolf Weidenspointner,<br />
Produktmanager für<br />
Kabelkonfektionierung und<br />
Technologien<br />
ODU GmbH & Co. KG<br />
https://odu-connectors.com/de<br />
Im Zuge voranschreitender Digitalisierung<br />
wachsen auch die Ansprüche<br />
an leistungsfähige und störungsfreie<br />
Datennetze. Operationstechnologien,<br />
beispielsweise mit robotisch-assistierten<br />
Chirurgiesystemen,<br />
machen die zuverlässige<br />
Übertragung großer Datenmengen<br />
nötig. Neuentwickelte Steckverbinderlösungen<br />
im Bereich der Glasfaser-<br />
oder Fiber-Optic-Technologie<br />
erlauben es, maximale Datenübertragung<br />
und minimale Latenzzeiten<br />
mit einer Reihe zukunftsweisender<br />
Features zu verbinden.<br />
Bisher waren Glasfaserkabel mit<br />
optischen Steckern hauptsächlich in<br />
der Telekommunikation gefragt, von<br />
kleinen und mittleren Büros bis hin<br />
zu riesigen Rechenzentren. Dabei<br />
handelt es sich meist um standardisierte<br />
Schnittstellen wie LC-, SC<br />
oder FC-Steckverbinder. Im Zuge<br />
des 5G-Ausbaus und neuer Automatisierungsformate<br />
über IoT (Internet<br />
of Things) zeigt sich jedoch ein deutlicher<br />
Trend zu rasant steigenden<br />
Datenmengen auch außerhalb von<br />
Rechenzentren.<br />
Neben der störungsfreien Übertragung<br />
in Echtzeit ist vor allem<br />
höchste Zuverlässigkeit auch in<br />
robusten Umgebungen und bei<br />
hohen Temperaturschwankungen<br />
gefragt. Dazu kommen Forderungen<br />
nach Dichtigkeit und leichter<br />
Reinigung, hoher Steckzyklenzahl,<br />
optimaler Funktionalität auch<br />
über größere Distanzen und im<br />
Umfeld magnetischer Felder sowie<br />
die modulare Kombinierbarkeit mit<br />
anderen Medien. Diese Anforderungen<br />
leiten sich auch aus der Entwicklung<br />
komplexer neuer Anwendungen<br />
etwa im Bereich der Medizintechnik<br />
ab. Sie stellen auch die<br />
Hersteller von Steckverbinderlösungen<br />
vor besondere Herausforderungen.<br />
Hohe Datenraten in der<br />
Medizintechnik<br />
Ein entscheidender Baustein ist<br />
die innovative Glasfasertechnologie<br />
für die Weiterentwicklung neuer<br />
Medizintechnik-Geräte. Längst helfen<br />
computerunterstützte Robotersysteme<br />
bei hochspezialisierten<br />
Operationen von Experten über<br />
Kontinente hinweg. Der dabei notwendige<br />
hohe Datenaustausch mit<br />
minimaler Latenzzeit ist ohne Fiber-<br />
Optic-Verbindungen nicht mehr<br />
denkbar. Höchste Zuverlässigkeit<br />
kann dabei lebensentscheidend sein.<br />
Große Datenmengen fallen auch<br />
bei Endoskopiegeräten mit aufgesetztem<br />
Kamerakopf für hochauflösende<br />
Bilder in 8K-Qualität<br />
an. Fiber Optic bietet im Unterschied<br />
zur herkömmlichen Kabeltechnologie<br />
erhebliche Einsparungen<br />
beim Gewicht sowie nichtmagnetische<br />
Eigenschaften. Dies<br />
ist gerade beim kombinierten Einsatz<br />
in der Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) ein entscheidender<br />
Pluspunkt. Weitere Anforderungen<br />
im Bereich der Medizintechnik liegen<br />
auch in einer hohen Steckzyklenzahl,<br />
leichter Reinigung und<br />
Temperaturbeständigkeit.<br />
Bild 1: Für rauere Umgebungen und eine hohe Anzahl an Steckzyklen bietet<br />
sich die Expanded-Beam-Technologie an, die ohne direkte Kontaktierung<br />
auskommt<br />
22 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Bild 2: Zuverlässige optische Verbindung für Standardanforderungen<br />
Direktkontakt oder Lösung<br />
mit Linsen?<br />
Die genannten Features machen<br />
deutlich, dass in Zukunft neben<br />
günstigen Standardlösungen vor<br />
allem komplexe Fiber-Optic-Systemlösungen<br />
auf einem wachsenden,<br />
datengetriebenen Markt<br />
gefragt sind. Zentrale Bedeutung<br />
kommt dabei der störungsfreien<br />
Übertragung des Lichts im Fiber-<br />
Optic-Steckverbinder zu. Ein komplexes<br />
Unterfangen, dem man sich<br />
bei ODU durch die Entwicklung<br />
von zwei unterschiedlichen Technologien<br />
für die Lichtübertragung<br />
widmet. Sie decken jeweils unterschiedliche<br />
Ansprüche und Einsatzbereiche<br />
ab.<br />
Physical-Contact-<br />
Technologie<br />
Bei der Physical-Contact-Technologie<br />
kommt es zu einer direkten<br />
Kontaktierung. Bei ihr berühren sich<br />
die Stirnflächen der Glasfaserenden,<br />
die innerhalb von Ferrulen sitzen,<br />
genau zentrisch. Der geringe Durchmesser<br />
des Glasfaserkerns – bei<br />
Singlemode etwa 9 μm, bei Multimode<br />
50 μm – führt dazu, dass bei<br />
diesem System bereits ein kleiner<br />
Staubpartikel reicht, um das Übertragungssystem<br />
empfindlich zu stören.<br />
Deshalb muss der Steckverbinder<br />
vor jedem Stecken gereinigt<br />
werden. Ein Vorteil dieser Lösung<br />
ist eine besonders niedrige Einfügedämpfung.<br />
Außerdem ist die Technologie<br />
für Standardanforderungen<br />
ausgelegt und schafft dabei bis zu<br />
1.000 Steckzyklen.<br />
Expanded-Beam-<br />
Technologie<br />
Für rauere Umgebungen bietet<br />
sich die Expanded-Beam-Technologie<br />
an, die ohne direkte Kontaktierung<br />
auskommt. Bei ihr wird<br />
das Lichtsignal durch eine Strahlaufweitung<br />
innerhalb des Stecksystems<br />
von einem Kontakt zum<br />
anderen übertragen. Dies geschieht<br />
durch spezielle Linsen. Der Übertragungsbereich<br />
des Lichts wird<br />
dadurch deutlich vergrößert und ist<br />
somit weniger störungsanfällig. Die<br />
stete Reinigung entfällt damit und<br />
muss – abhängig von der Umgebung<br />
– erst nach 20.000 Steckzyklen<br />
durchgeführt werden. Ein<br />
weiterer Vorteil: Diese Lösung ermöglicht<br />
insgesamt eine sehr hohe<br />
Zahl von rund 100.000 Steckzyklen,<br />
da das Zerkratzen der Glasfaser-Endflächen<br />
verhindert wird.<br />
Lösungen mit<br />
Kunststofffasern ergänzen<br />
das Portfolio<br />
Die dritte Möglichkeit mit speziellen<br />
Kunststoff- statt Glasfasern<br />
(Polymer Optical Fiber – POF) zeichnet<br />
sich als kosteneffiziente Lösung<br />
aus. Sie wurde ursprünglich für den<br />
Einsatz in der Fahrzeugtechnik entwickelt<br />
und ist durch kurze Datenleitungen<br />
und eine begrenzte Performance<br />
mit etwas höheren Dämpfungswerten<br />
in der Übertragung<br />
gekennzeichnet. Dennoch eignen<br />
sich die POF-Lösungen für kurze<br />
Strecken und einfache Anwendungen,<br />
z. B. Lichtfarbendetektion.<br />
Zudem bieten die Kunststofffasern<br />
eine hohe Biegezugfestigkeit.<br />
Fiber-Optic-<br />
Systemlösungen<br />
Entwickelt wurden reine Glasfaser-<br />
(Fiber only) und Hybridverbindungslösungen<br />
für Rund- und<br />
modulare Steckverbinderserien. Sie<br />
verbinden die Fiber-Optic-Technologie<br />
mit Powerkontakten und verschiedenen<br />
Anschlussquerschnitten<br />
für Übertragungsmedien wie<br />
Luft oder Flüssigkeit.<br />
Die unterschiedlichen Übertragungstechnologien<br />
und die<br />
genannte Einsatzbreite der Fiber-<br />
Optic-Technologie machen deutlich,<br />
dass die neuen Verbindungslösungen<br />
den Ansprüchen der unterschiedlichen<br />
Märkte – Medizin-,<br />
Mess- und Prüftechnik sowie Militär<br />
– gerecht werden. Die Technologien<br />
werden als fertig konfektionierte<br />
Fiber-Optic-Systemlösungen<br />
passend zur Anwendung konzipiert.<br />
Auf diese Weise wird eine fehlerfreie<br />
Verbindung gewährleistet. ◄<br />
Bild 3: Polymer Optical Fiber (POF) ist eine kosteneffiziente optische Verbindung für kurze Übertragungsstrecken<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
23
Komponenten<br />
Die spezielle Lösung für das<br />
Temperaturmanagement<br />
Alle Geräte und Systeme in der Medizintechnik vereint eine Sache „Präzision“. Dieses Substantiv ist maßgeblich<br />
im Wortlaut ein sehr breit gefächertes, welches das konkrete Ziel noch nicht genau definiert.<br />
Kühllösungen<br />
Autor:<br />
Gaetano Arcuri,<br />
staatl. geprüfter Elektrotechniker,<br />
zuständig für den Bereich<br />
Temperaturmanagement und<br />
Industriekomponenten<br />
Telemeter Electronic GmbH<br />
www.telemeter.info<br />
Durch die moderne heutige<br />
Schnelllebigkeit wird jeder Prozessschritt<br />
zur Herausforderung.<br />
Durch speziell angepasste und für<br />
die langfristigen Projekte abgestimmte<br />
Einzelkomponenten kann<br />
hier am besten entgegengewirkt<br />
werden beispielsweise mit einer<br />
Plug&Play-Lösung.<br />
Heizlösungen<br />
Elektrische Heizungen können in<br />
Form von Folien oder Patronen auf<br />
oder in vordefinierte Wärmeaufnehmer<br />
perfekt platziert werden. Dies<br />
hat den Vorteil durch direkten Kontakt<br />
oder Wärmestrahlung Objekte<br />
auf Zieltemperatur zu bringen. Auch<br />
Keramikheizer aus Aluminium-<br />
Nitride sind für die ultraschnelle<br />
Erhitzung von bis zu 150 K/sec.<br />
eine besondere Möglichkeit kleine,<br />
ebene Flächen zu erwärmen. Wissenswerte<br />
Informationen um die<br />
Heizfolien<br />
perfekte Heizlösung vom Operationsbesteck<br />
bis zum Diagnosegerät<br />
zu finden sind beispielsweise<br />
ΔT der Anfangs- und Zieltempera-<br />
24 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Heizpatrone<br />
tur, die Masse des Mediums bzw.<br />
des Wärmeaufnehmer, die Wärmeleitfähigkeit<br />
des Wärmeaufnehmer<br />
und die Zeit in welcher die Zieltemperatur<br />
erreicht werden soll.<br />
Kühllösungen<br />
Eine weitere Art der Elektrothermie<br />
erfolgt mittels Peltiertechnik.<br />
Diese Art der Kühlung und Beheizung<br />
wird oft in Anwendungen verwendet<br />
wo gezielt, auch auf kleinstem<br />
Raum (4x4x2,8 mm) über Kontakt<br />
temperiert werden muss und /<br />
oder Temperaturprofile gefahren<br />
werden müssen. Falls über Konvektion<br />
die Temperierung erfolgen<br />
soll, kann über eine angepasste und<br />
abgestimmte Lösung in Form eines<br />
thermoelektrischen Kühlgeräts in<br />
Kombination mit einem Kühlkörper<br />
und Lüfter erfolgen. Wissenswerte<br />
Informationen um die Kühlleistung<br />
zu definieren sind beispielsweise<br />
ΔT von Umgebungs- und Zieltemperatur,<br />
Wärmeleitfähigkeitskoeffizient<br />
des Materials.<br />
Sensorik und Thermostate<br />
Der Einsatz von einem Heizoder<br />
Kühlgerät macht die Anwendung<br />
noch lange nicht smart. Hierzu<br />
fehlt die Temperaturerfassung. Je<br />
nach Einsatzort, Umgebungsbedingung,<br />
Maximaltemperatur und<br />
Genauigkeit ergeben sich Möglichkeiten<br />
Sensorarten wie Platin,<br />
NTC oder Thermoelemente in passender<br />
Form dort zu platzieren wo<br />
die Temperatur erfasst werden soll.<br />
Eine weitere selbstregelnde Möglichkeit<br />
kann über hochpräzise Thermostate<br />
erfolgen.<br />
Lüfter<br />
Eine weitere Wärmeabführende<br />
Lösung in vielen medizinischen<br />
Geräten ist der Einsatz von Lüftern.<br />
Genau dort wo in der Nähe dieser<br />
Geräte sich Patienten, medizinische<br />
Fachangestellte oder Ärzte befinden,<br />
ist die größte Herausforderung die<br />
Leistungsfähigkeit mit Geräuschsensitivität<br />
zu kombinieren. Wissenswerte<br />
Informationen für solch<br />
einen Lösungsansatz wären beispielsweise<br />
Außentemperatur, Wärmeverlustleistung<br />
im Gerät, Position<br />
des Lüfters, Luftstromrichtung um<br />
Luftverwirbelungen zu vermeiden.<br />
Jedes medizinische Gerät, vom<br />
Chromatographen bis zum CT-Scanner<br />
ist von einer speziellen angepassten<br />
Lösung nicht ausgenommen.<br />
Hier bietet sich eine Anpassung<br />
des Anschlusses und ggf. eine<br />
Steckermontage um die Implementierung<br />
zu vereinfachen. ◄<br />
Heizer<br />
Gut geschützte Sensorik-Thermostate im Gehäuse<br />
Leise laufende Lüfter sind für medizinische Geräte Voraussetzung<br />
Protfolio an Sensorik-Thermostaten<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
25
Komponenten<br />
Steckverbinder für die Gesundheitsversorgung<br />
zu Hause<br />
Warum Push-Pull-Kunststoffsteckverbinder ideal für die Remoteüberwachung von Patienten sind<br />
Dank bedeutender Fortschritte<br />
in der Medizintechnik im Laufe der<br />
letzten 20 Jahre können Ärzte jetzt<br />
bestimmte medizinische Leistungen<br />
standortfern erbringen, während<br />
ihre Patienten bequem zu Hause<br />
bleiben. Von der LED-Anzeige auf<br />
einem Blutzuckermonitor bis hin<br />
zum elektrischen Steckverbinder<br />
des Geräts wurde jede Komponente<br />
dieser Technologie sorgfältig<br />
und mit Blick auf Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit entwickelt. Angelo<br />
Meriggi, Country Sales Manager<br />
beim Kabel- und Steckverbinderspezialisten<br />
PEI-Genesis, bespricht<br />
hier eine Reihe von Konstruktionsanforderungen<br />
für Steckverbinder<br />
in der häuslichen Gesundheitsversorgung.<br />
Der von der Coronavirus-Pandemie<br />
verursachte Druck hat eine<br />
Situation geschaffen, die Fernbehandlungen<br />
erforderlich macht, und<br />
dies bedeutet, dass Patienten mit<br />
Erkrankungen wie Diabetes oder<br />
abnomalem Blutdruck heute eine<br />
zuverlässige Gesundheitsversorgung<br />
zu Hause erhalten können.<br />
PEI-Genesis<br />
www.peigenesis.com<br />
Die Fernüberwachung spart oft<br />
sowohl für Gesundheitsdienstleister<br />
als auch für Patienten Zeit und sie<br />
schützt gefährdete Menschen vor<br />
COVID-19-Infektionen.<br />
In einem kürzlich veröffentlichten<br />
Bericht von McKinsey wurde<br />
geschätzt, dass die Nutzung von<br />
Patientenfernüberwachung mithilfe<br />
von Telekommunikation heute<br />
bis zu 38 Mal höher sein könnte als<br />
vor März 2020. Möglich gemacht<br />
wurde dieses Wachstum durch Fortschritte<br />
in der Medizintechnik – insbesondere<br />
durch Innovationen in<br />
der Konstruktion von elektrischen<br />
Steckverbindern.<br />
Anforderungen an<br />
Steckverbinder zu Hause<br />
In der Vergangenheit mussten<br />
Steckverbinder im Gesundheitswesen<br />
robust sein, um rauer Handhabung<br />
standzuhalten, sie mussten<br />
nach IP67 versiegelt sein, um elektrische<br />
Komponenten vor dem Eindringen<br />
von Wasser zu schützen,<br />
und sie mussten gegen elektromagnetische<br />
Interferenzen abgeschirmt<br />
sein, um eine erfolgreiche<br />
Datenübertragung zu gewährleisten.<br />
Für Steckverbinder, die in der<br />
häuslichen Gesundheitsversorgung<br />
verwendet werden,<br />
sind solche<br />
Eigenschaften<br />
zwar ein Bonus,<br />
aber Patienten,<br />
die Steckverbinder<br />
im eigenen<br />
Haus nutzen,<br />
haben andere<br />
Anforderungen.<br />
Bei der Verwendung<br />
eines<br />
medizinischen<br />
Geräts im Wohnzimmer,<br />
sei es für<br />
Blutzuckertests<br />
oder die Überwachung<br />
des Blutdrucks,<br />
ist nicht<br />
immer ausreichend<br />
Platz verfügbar.<br />
Patienten<br />
haben aufgrund<br />
ihres Gesundheitszustands möglicherweise<br />
bereits eingeschränkte<br />
Mobilität, was Geräte, die viel Platz<br />
erfordern und komplex verkabelt<br />
sind, weniger geeignet macht.<br />
Push-Pull-Steckverbinder<br />
aus Kunststoff<br />
werden häufig für medizinische<br />
Geräte im Haus gewählt, da sie eine<br />
kostengünstige Alternative zu Metall<br />
darstellen. Ihr kompakter Formfaktor<br />
macht sie ideal für tragbare<br />
medizinische Geräte, so dass Patienten<br />
nicht mit sperrigen, komplexen<br />
Geräten zurechtkommen müssen.<br />
Im Haus verwendete Geräte müssen<br />
allerdings robust sein. Wenn<br />
Patienten ihr Gerät in einer Tasche<br />
ständig mit sich tragen, kann dies zu<br />
Verschleiß bei elektrischen Komponenten<br />
führen. Kunststoff ist Metall<br />
vorzuziehen, da Kunststoffsteckverbinder<br />
bei Beschädigungen günstiger<br />
zu beschaffen und leichter<br />
auszutauschen sind.<br />
Schutz der internen<br />
Komponenten<br />
Um Schäden an Steckverbindern<br />
und Kabeln zu vermeiden, hat<br />
LEMO Redel seine Push-Pull-Verriegelungssysteme<br />
aus Kunststoff mit<br />
äußeren Entriegelungshülsen entwickelt.<br />
Auf diese Weise wird sichergestellt,<br />
dass die Verbindung nicht<br />
unterbrochen werden kann, wenn ein<br />
Bediener am Kabel zieht. Wenn der<br />
Stecker schnell vom Gerät abgekoppelt<br />
werden muss, kann der Bediener<br />
einfach an der äußeren Entriegelungshülse<br />
ziehen, um eine Schnellentriegelung<br />
zu erreichen.<br />
Der Schutz von Verbindungen und<br />
Kontakten ist ein wichtiger Aspekt<br />
bei der Entwicklung von Steckverbindern<br />
für medizinische Geräte. Der<br />
Grund dafür ist, dass Steckverbinder<br />
höhere Geschwindigkeiten und<br />
Datendichten unterstützen müssen,<br />
um den modernen Anforderungen<br />
an Datenerfassung und -übertragung<br />
zu genügen. Wenn die Nachfrage<br />
nach standortferner Patientenüberwachung<br />
weiter zunimmt, ist es<br />
dabei besonders wichtig, dass die<br />
Datenelemente des Steckverbinders<br />
sicher und effizient sind.<br />
Zuverlässigkeit und<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
sind ein Muss für Steckverbinder<br />
von medizinischen Geräten, egal<br />
ob sie in einem Krankenhaus oder<br />
zu Hause verwendet werden. Die<br />
Push-Pull-Kunststoffsteckverbinder<br />
können dem Gerät entsprechend<br />
farbcodiert werden, um ein fehlerhaftes<br />
Anschließen zu vermeiden.<br />
Das Gehäusematerial sollte ohne<br />
Risiko von Wassereintritt sterilisiert<br />
werden können, so dass sich keine<br />
schädlichen Bakterien ansammeln.<br />
Vertrauen<br />
Genau wie Patienten Vertrauen<br />
in ihren Arzt haben müssen, müssen<br />
die Hersteller von medizinischen<br />
Geräten darauf vertrauen können,<br />
dass Lieferanten sie mit den richtigen<br />
Steckverbindern versorgen.<br />
PEI-Genesis unterstützt die steigende<br />
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />
im eigenen<br />
Haus, indem wird mit Herstellern<br />
zusammenarbeiten, um Flexibilität,<br />
hohe Leistung und Sicherheit<br />
in einfachen, ergonomischen Designs<br />
miteinander zu verbinden. ◄<br />
26 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Effiziente Geräteanbindung in Medizin<br />
und Industrie<br />
Produkteinführung: umspritzte Kabelstecker der Serie 770 NCC<br />
Franz Binder GmbH & Co.<br />
Elektrische Bauelemente KG<br />
info@binder-connector.de<br />
www.binder-connector.de<br />
Harsche Umgebungseinflüsse und strenge Hygienebedingungen<br />
kennzeichnen das Einsatzfeld der Medizingerätetechnik.<br />
Produktentwickler stehen hier vor<br />
der Aufgabe, Funktion, Schutz und Design auf besonderem<br />
Niveau in Einklang zu bringen. Mit den Miniatursteckverbindern<br />
der Serie 770 NCC von binder<br />
ist dies beispielhaft gelungen – was auch industriellen<br />
Anwendern zugutekommt. Die umspritzten<br />
Kabelstecker mit Bajonettverschluss der Serie 770<br />
NCC sind für schnelles, zuverlässiges Stecken unter<br />
rauen Bedingungen sowie für hohe Hygieneanforderungen<br />
optimiert.<br />
Schutzart IP67<br />
Die umspritzten Kabelstecker der Serie 770 NCC<br />
(Not Connected Closed) erfüllen in gestecktem Zustand<br />
die Vorgaben der Schutzart IP67 und sind somit staubdicht<br />
sowie gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt.<br />
Ungesteckt bieten sie gemäß IP54 Schutz gegen<br />
Berührung, Staub und allseitiges Spritzwasser. Sie<br />
wurden hauptsächlich für den Einsatz in industriellen<br />
und medizintechnischen Umgebungen konzipiert, für<br />
die das Vorhandensein flüssiger Medien ein typisches<br />
Merkmal ist. Die Steckverbinder sind mit einer einfach<br />
handhabbaren, aber zuverlässigen Bajonettverriegelung<br />
versehen, die schnelles und sicheres Stecken<br />
beziehungsweise Trennen gewährleistet.<br />
Hintergrund: NCC – Not Connected Closed<br />
Typischerweise entsprechen Steckverbinder der in<br />
ihrem Datenblatt angegebenen Schutzart ausschließlich<br />
im gesteckten Zustand. Um sie auch ungesteckt<br />
vor Umgebungseinflüssen zu schützen, werden oft<br />
Deckel oder Klappen verwendet. Diese Elemente<br />
können jedoch im Hinblick auf die einfache Handhabbarkeit<br />
nachteilig sein – oder aber die Optik des<br />
Systemdesigns stören. Bei NCC ist dies anders: hier<br />
befindet sich eine konstruktive Besonderheit in Form<br />
einer gefederten Kunststoffabdeckung im Innern des<br />
Steckverbindergehäuses. Sie schließt die Kontakte<br />
berührungssicher ein, bewahrt sie vor Fremdkörpern,<br />
Staub sowie Spritzwasser und schützt gegen mechanische<br />
Einwirkung von außen.<br />
Funktion und Design aus einem Guss<br />
Insbesondere der Einsatz in Medizintechnik-Anwendungen<br />
stellt das Design und die Herstellung der Rundsteckverbinder<br />
vor besondere Herausforderungen. Zum<br />
einen sind aus Hygienegründen glatte Ober flächen<br />
der Produkte gefordert, die Schmutzansammlungen<br />
verhindern und das Risiko von Kontaminationen mindern.<br />
Zum anderen sind, etwa in klinischen Applikationen,<br />
häufig mobile Geräte vor Ort mit anderen zu<br />
verbinden – unter möglichst wenig Zeitaufwand und<br />
ohne das Risiko, das Flanschteil der Verbindung im<br />
ungesteckten Zustand zu verschmutzen. Kunden aus<br />
der Medizingerätetechnik fordern weiterhin ein optisch<br />
ansprechendes Design, das sich nahtlos in die typische<br />
Farben- und Formensprache dieses Marktsegments<br />
einfügt. Darüber hinaus steht der Steckverbinder-Hersteller<br />
vor der Aufgabe, für die Fertigung der schwarzen<br />
und der weißen Variante seines Produkts – trotz<br />
der unterschiedlichen Materialien – ein und dasselbe<br />
Werkzeug zu verwenden und dabei enge Toleranzen<br />
einzuhalten.<br />
Ähnliche Anforderungen gelten für Applikationen<br />
der industriellen Mess- und Regeltechnik, in denen<br />
die Produkte harschen Prozess- oder Klimabedingungen<br />
widerstehen müssen. Mit den umspritzten<br />
Kabel steckern der Serie 770 NCC ist es den Entwicklern<br />
und Produktionsspezialisten bei binder gelungen,<br />
diese Herausforderungen vollumfänglich zu meistern.<br />
Spezifikationen der Serie 770 NCC<br />
Die 8-poligen Kabelstecker mit Bajonettverschluss<br />
der Serie 770 NCC – in gerader Ausführung – sind mit<br />
angespritzten, UL-zugelassenen PUR- beziehungsweise<br />
PVC-Kabeln versehen, womit sich eine Konfektionierung<br />
im Feld erübrigt. Sie werden mit Standardkabellängen<br />
von 2 m und 5 m angeboten; auf Anfrage sind<br />
weitere Längen lieferbar. Der Kabelquerschnitt ist mit<br />
8 x 0,25 mm² und der Kabelmantel-Durchmesser mit<br />
6,0 mm angegeben. Der Biegeradius der Kabel beträgt<br />
mindestens das Zehnfache des Kabeldurchmessers<br />
für bewegte sowie mindestens das Fünffache für fest<br />
verbaute Kabel. Der Leiterwiderstand liegt bei maximal<br />
79 Ω/km. Die umspritzten Kabelstecker sind für eine<br />
Bemessungsspannung von 175 V bei einem Bemessungsstrom<br />
von 2 A ausgelegt und wider stehen Spannungsstößen<br />
bis 1.750 V. Ihr Betriebstemperaturbereich<br />
erstreckt sich von -25 °C bis +85 °C; die mechanische<br />
Lebensdauer ist mit 5.000 und mehr Steckzyklen<br />
spezifiziert. ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
27
Komponenten<br />
Mikrocontroller mit robustem Sicherheits-<br />
Subsystem und Arm-TrustZone<br />
Microchip stellt Arm-Cortex-M23-Mikrocontroller vor, der sichere Schlüsselbereitstellung unterstützt<br />
Energiesparend<br />
Sicherheitsbedrohungen werden<br />
immer komplexer und stellen die Produktentwicklung<br />
in den Bereichen<br />
Internet der Dinge (IoT), Consumer,<br />
Industrie, Medizintechnik und<br />
anderen Märkten vor Herausforderungen.<br />
Es ist zwingend erforderlich,<br />
dass diese Produkte über eine<br />
starke Embedded-Security (Datensicherheit)<br />
verfügen und gleich zeitig<br />
einen geringen Stromverbrauch für<br />
eine längere Batterielebensdauer<br />
bieten. Microchip Technology Inc.<br />
stellt dafür den nach eigenen Angaben<br />
branchenweit ersten Mikrocontroller<br />
(MCU) vor, der ein Sicherheits-Subsystem<br />
und Arm Trust-<br />
Zone in einem einzigen Chip kombiniert.<br />
Der PIC32CM LS60 mit<br />
dem sicheren Trust-Platform-Subsystem<br />
von Microchip erleichtert die<br />
Entwicklung von Endprodukten mit<br />
einer MCU anstelle von zwei oder<br />
mehr ICs. Entwickler können sich<br />
nun an eine einzige vertrauenswür-<br />
Microchip Technology Inc<br />
www.microchip.com<br />
dige Quelle wenden, um eine 32-Bit-<br />
MCU zu finden, die darauf ausgelegt<br />
ist, Produkte und den Endnutzer vor<br />
Remote- oder physischen Angriffen<br />
auf ihre Smart-Home-Geräte,<br />
Smartphones/Tablets, tragbaren<br />
medizinischen Geräte, Wearables,<br />
vernetzten Geräte sowie Industrieroboter<br />
zu schützen.<br />
Hohe Schutzstandards<br />
Da die IoT-Branche weiterhin<br />
schnell wächst, ist es unerlässlich,<br />
dass Edge-Einrichtungen mit hohen<br />
Schutzstandards abgesichert werden.<br />
Der PIC32CM LS60 mit seiner<br />
Kombination aus benutzerfreundlicher<br />
Arm-TrustZone-Technik und<br />
dem von der Common Criteria Joint<br />
Interpretation Library (JIL) mit „hoch“<br />
bewerteten sicheren Trust-Platform-<br />
Subsystem ermöglicht es Entwicklern,<br />
branchenerprobte Sicherheitspraktiken<br />
und Gegenmaßnahmen<br />
zum Schutz vor zahlreichen<br />
bekannten Remote- und physischen<br />
Angriffen einzusetzen. Diese Designs<br />
werden von Tools wie dem<br />
MPLAB Code Configurator (MCC)<br />
TrustZone Manager und der Trust<br />
Platform Design Suite unterstützt,<br />
um die Konfiguration des Sicherheits-Subsystems<br />
zu vereinfachen.<br />
Für die sichere Bereitstellung von<br />
Schlüsseln und Zertifikaten steht<br />
der Trust Platform Provisionig Service<br />
von Microchip zur Verfügung.<br />
„Mit der Integration von Arm Trust-<br />
Zone und dem sicheren Subsystem<br />
von Microchip in einem Chip ist der<br />
PIC32CM LS60 ein Angebot, das<br />
der Markt noch nie zuvor gesehen<br />
hat“, erklärte Rod Drake, Vice President<br />
der 32-Bit MCU Business Unit<br />
bei Microchip Technology. „Wir sind<br />
davon überzeugt, dass die Sicherheit,<br />
Benutzerfreundlichkeit und<br />
der stromsparende Betrieb dieser<br />
MCU einen wichtigen Beitrag beim<br />
Einbinden fortschrittlicher Sicherheitstechnik<br />
in IoT-Anwendungen<br />
leisten wird.“<br />
Immer zuverlässig<br />
Mit der zunehmenden Einführung<br />
von Touch-Funktionen für wasserdichte<br />
Wearables und moderne<br />
Geräte stehen Entwickler von Embedded-Systemen<br />
vor der Herausforderung,<br />
Touch-Schnittstellen zu entwickeln,<br />
die in störbehafteten und<br />
feuchten Umgebungen zuverlässig<br />
funktionieren. Der PIC32CM LS60<br />
enthält einen verbesserten Touch-<br />
Controller mit Driven-Shield-Plus-<br />
Funktion, die falsche Berührungen<br />
aufgrund von Feuchtigkeit verhindert<br />
und eine hohe Störfestigkeit bietet,<br />
um außergewöhnliche Touch-Schnittstellen<br />
zu ermöglichen.<br />
Darüber hinaus verfügt der Baustein<br />
über Core-unabhängige Sleep-<br />
Walking-Peripherie und das Event-<br />
System. Diese Peripherie hält den<br />
MCU-Core für längere Zeit im Sleep-<br />
Modus, um den Stromverbrauch zu<br />
senken. Die MCU ist auch mit integrierten<br />
Analogschaltungen ausgestattet,<br />
die Operationsverstärker<br />
(OPV), Digital-Analog-Wandler<br />
(DACs) und Analog-Digital-Wandler<br />
(ADCs) umfasst, die im Sleep-<br />
Modus betrieben und mit einer Vielzahl<br />
von Sensoren verbunden werden<br />
können. Der PIC32CM LS60 ist<br />
mit den MPLAB-Data-Visualizerund<br />
Power-Debugger-Tools kompatibel,<br />
die zur Überwachung, Analyse<br />
und Feinabstimmung des Stromverbrauchs<br />
in Echtzeit verwendet werden<br />
können. Dies erleichtert die Entwicklung<br />
stromsparender Anwendungen<br />
und die schnellere Markteinführung<br />
von Produkten mit längerer<br />
Batterielebensdauer.<br />
Entwicklungstools<br />
Microchip bietet die folgenden<br />
Entwicklungstools und -dienstleistungen<br />
zur Unterstützung an: Trust<br />
Platform Provisioning Service; Trust<br />
Platform Design Suite (TPDS);<br />
MPLAB-Harmony-v3-Plattform mit<br />
MPLAB Code Configurator für Arm<br />
TrustZone; Touch Library; Touch<br />
Configurator; MPLAB Data Visualizer;<br />
Power Debugger; die Evaluierungskits<br />
PIC32CM LE00 Curiosity<br />
Pro, PIC32CM LS00 Curiosity<br />
Pro, PIC32CM LS60 Curiosity<br />
Pro; das Referenzdesign ‚PIC32CM<br />
LE00 Ultra-Low-Power, Water-Tolerant<br />
Touch‘; die integrierte Entwicklungsumgebung<br />
(IDE) MPLAB X und<br />
sein Ökosystem aus Debuggern,<br />
Programmierern und Compilern.<br />
Verfügbarkeit<br />
Neben der Sicherheitsvariante<br />
PIC32CM LS60 sind auch eine<br />
Universalvariante PIC32CM LE00<br />
und eine Variante PIC32CM LS00<br />
mit Arm TrustZone (ohne sicheres<br />
Subsystem) erhältlich. ◄<br />
28 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Komponenten<br />
Noch effizienter und vielseitiger<br />
Loop oder Closed-Loop Betrieb. Im<br />
letzteren wird das Ventil mit einem<br />
PWM-Signal angesteuert während<br />
Flowsensor- oder Differenzdrucksignale<br />
als Regelparameter für das<br />
Proportionalventil dienen und somit<br />
eine sehr genaue und zuverlässige<br />
Steuerung ermöglichen.<br />
Neben fluidtechnischen<br />
Lösungen bietet Kendrion auch<br />
zuverlässige elektromagnetische<br />
Komponenten für die Medizinund<br />
Analysetechnik und profitiert<br />
von jahrzehntelangem<br />
Know-How in diesen Branchenbereichen.<br />
◄<br />
Lüfter im Miniaturformat<br />
Präzises und zuverlässiges<br />
Steuern von Flüssigkeiten und<br />
Gasen ist für die hohen Qualitätsansprüche<br />
der Medizin- und Analysetechnik<br />
unabdingbar. Das neue<br />
15 mm Proportionalventil 68P von<br />
Kendrion ist vielseitig einsetzbar und<br />
zeichnet sich durch eine optimale<br />
Regelcharakteristik aus, so vereint<br />
es eine noch bessere technische<br />
Performance mit noch höherem,<br />
kommerziellem Nutzen.<br />
Pünktlich zur diesjährigen Weltleitmesse<br />
Analytica <strong>2022</strong> in München<br />
hat Kendrion die Baureihe 68<br />
um das 15 mm Proportional ventil<br />
erweitert. Bei der Fertigung des<br />
Kendrion Kuhnke Automation<br />
GmbH<br />
www.kendrion.com<br />
neuen Ventils wurde besonderes<br />
Augenmerk auf die Gleitfähigkeit<br />
des Ankers gelegt, die mithilfe von<br />
Hightech-Werkstoffen und einem<br />
optimierten inneren Design umgesetzt<br />
wurde. Die skalierbare Nennweite<br />
von 1,3 mm bis 2,5 mm ermöglicht<br />
ein breites Anwendungsspektrum<br />
zum Steuern und Regeln von<br />
gasförmigen Medien wie inerten<br />
Gasen oder medizinischem Sauerstoff.<br />
Darüber hinaus profitiert das<br />
15 mm Proportionalmagnet ventil<br />
von dem kostengünstigen, kompakten<br />
und langjährig bewährten<br />
Design der 68er Baureihe, die sich<br />
durch energieeffizientes und leises<br />
Steuern auszeichnet.<br />
Mittels optionaler Ansteuerelektronik<br />
lassen sich verschiedene<br />
Applikationszustände schnell und<br />
einfach umsetzen, sei es der Open-<br />
Wenn der Platz Mangelware<br />
in der Anwendung ist und trotzdem<br />
eine Belüftung oder Kühlung<br />
notwendig ist, sind die Lüfter im<br />
Miniaturformat von Telemeter eine<br />
ausgezeichnete Lösung.<br />
Telemeter Electronic vertreibt<br />
Lüfter ab einer Baugröße von 20<br />
x 20 x 6 mm in unterschiedlichen<br />
gängigen Spannungen von 5, 12<br />
und 24 V DC (je nach Baugröße).<br />
Diese Lüfter sind auch mit Drehzahlüberwachung<br />
verfügbar. Die<br />
zuverlässige Kühlung von Komponenten<br />
verlängert die Produktlebensdauer<br />
maßgeblich und<br />
steigert die Zuverlässigkeit der<br />
Geräte. Der Betriebstemperaturbereich<br />
der Mini-Lüfter reicht<br />
von -40 °C bis hin zu +105 °C<br />
(Modellabhängig).<br />
Einsatz finden die Miniatur-<br />
Lüfter im Automotive-, E-Mobilitäts-<br />
und Medizinbereich sowie<br />
in der mobilen Kommunikation,<br />
in Drohnen und in der Unterhaltungstechnik<br />
etc. Kunden profitieren<br />
auch von einem Kabelkonfektionierungsservice,<br />
dem<br />
Pufferlager und einer genauen<br />
Disposition.<br />
Telemeter Electronic GmbH<br />
www.telemeter.info<br />
Einfach zu bedienendes robustes Gehäuse<br />
Das PROTEC zeichnet sich<br />
durch seine quadratische Grundform<br />
mit der weichen Konturenführung<br />
aus. Als Wand- und<br />
Pult gehäuse ist es optimal für<br />
moderne Elektronikanwendungen<br />
im Innen- und auch im Außenbereich<br />
nutzbar. Mit seiner ergonomisch<br />
um 20° geneigten Bedienfläche<br />
ist das Gehäuse optimal<br />
zur Bedienung von Endgeräten<br />
und zum Ablesen von Daten<br />
geeignet. Es verfügt außerdem<br />
über ein vertieft liegendes Bedienfeld<br />
zur Integration von Folientastaturen,<br />
Bedienelementen oder<br />
auch Touch-Systemen. Da es in<br />
drei Größen und dazu auch noch<br />
in drei Ausstattungs varianten lieferbar<br />
ist, ist es für verschiedenste<br />
Anwendungen wie z. B. Datenerfassungssysteme,<br />
Computerperipherie,<br />
Steuergehäuse, Analysegeräte<br />
in der Medizintechnik, im<br />
Labor und im Health Care, aber<br />
auch in der Mess- und Regeltechnik<br />
je nach Kundenanforderung<br />
einsetzbar. Mit dem optional<br />
erhältlichen Dichtungs-Set<br />
kann der Elektronik raum bis zur<br />
Schutzart IP65 abgedichtet werden.<br />
Zusammen mit den von OKW<br />
angebotenen, vielfältigen Modifikationsmöglichkeiten<br />
(mechanische<br />
Bearbeitung, Bedruckung,<br />
EMV-Beschichtung, etc.) wird das<br />
PROTEC zur individuellen Kundenlösung.<br />
OKW Gehäusesysteme<br />
GmbH<br />
www.okw.com<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
29
Komponenten<br />
Zuverlässiger, hochpräziser Encoder<br />
für Operationsroboter<br />
• Hohe Präzision<br />
• Widerstandsfähig gegenüber<br />
Magnetfeldern<br />
• Built-In Test (BIT) Funktionalität<br />
© Netzer<br />
KAMAKA Electronic<br />
Bauelemente Vertriebs GmbH<br />
https://kamaka.de<br />
Der DS-16 Elektrische Encoder<br />
von Netzer (Vertrieb: KAMAKA Electronic<br />
Bauelemente Vertriebs GmbH)<br />
ist ein zuverlässiger, hochpräziser<br />
Encoder, der für exzellente Performance<br />
sorgt. Die Abmessungen wurden<br />
speziell dafür entwickelt, um die<br />
Encoder in Designs von High-End<br />
Operationsrobotern zu inkorporieren.<br />
Dies erlaubt eine akkurate und<br />
zuverlässige Messung der exakten<br />
Position des Roboterarms während<br />
des gesamten Eingriffs.<br />
Die DS Linie ist immun gegenüber<br />
Magnetfeldern und bietet<br />
eine stabile Positionsmessung bei<br />
der herausfordernden Umgebung<br />
der ferngesteuerten Operationen.<br />
Dabei entspricht die Linie den höchsten<br />
Standards, die an Operationsrobotern<br />
von zertifizierten Autoritäten<br />
gestellt werden.<br />
Encoder Anforderungen<br />
• Geringe Größe / geringer Durchmesser<br />
und geringes Profil<br />
Rotary Encoder<br />
• Netzers DS-16 Elektrischer Encoder<br />
wurde in Robotiksteuerungen<br />
mit einer Genauigkeit von besser<br />
als 0,02deg inkorporiert<br />
• Die kompakte Form ohne Schaft,<br />
das niedrige Profil und das geringe<br />
Gewicht erlaubt eine einfache Integration<br />
in die Robotiksteuerung<br />
• Rahmenlos und kontaktlos mit<br />
einem so niedrigen Gewicht, dass<br />
keine zusätzliche Trägheitslast<br />
in das Robotersystem integriert<br />
werden muss. Dies führt zu einer<br />
extrem langen Lebensdauer<br />
• Immunität gegenüber magnetischen<br />
Einflüssen: kann daher<br />
sehr nah an die rahmenlosen<br />
Motormagnete angebracht werden<br />
• Hohe Auflösung 16 bit und eine<br />
Genauigkeit, die besser als<br />
0,02 deg ist<br />
• Die DS Serie ist eine Serie aus<br />
Smarten Sensoren, die spezielle<br />
Sicherheitsalgorithmen mit Echtzeit<br />
BIT (Built-In Test) über SSI<br />
oder BiSS, Nullpositionszuordnung<br />
und mehr beinhaltet ◄<br />
Fiber Optic für beste optische Verbindungen<br />
Hohe Datenraten und schnelle,<br />
störungsfreie Übertragungen<br />
gehören bei Steckverbindungen<br />
immer häufiger zu den Standardanforderungen.<br />
Für raue Umgebungen<br />
und hohe Steckzyklen werden<br />
Systemlösungen mit Expanded-Beam-Technologie<br />
angeboten.<br />
Außerdem umfasst das Portfolio<br />
die zuverlässige Physical-Contact-<br />
Technologie mit niedriger Einfügedämpfung<br />
für bis zu 1000 Steckzyklen.<br />
Für kurze Übertragungsstrecken<br />
bietet ODU zudem POF<br />
(Polymer Optical Fiber) Systemlösungen<br />
als kosteneffiziente<br />
optische Verbindung. Die Expanded-Beam-Performance-Technologie<br />
ist eine fortschrittliche Fiber-<br />
Optic-Lösung. Sie bietet High-<br />
End-Übertragungseigenschaften<br />
über viele Steckzyklen hinweg.<br />
Die hervorragende optische<br />
Leistung bleibt auch bei mechanischer<br />
Belastung, Umweltein flüssen<br />
und rauen Umgebungsbedingungen<br />
unverändert. In der Medizintechnik,<br />
im industriellen Außeneinsatz<br />
oder für Mass-Interconnect<br />
Lösungen ist die ODU Fiber Optic<br />
bestens geeignet. Die Technologien<br />
sind sowohl in Rundsteckverbindern,<br />
in modularen Steckverbindern<br />
als auch in kundenspezifischen<br />
Lösungen erhältlich. Sie<br />
werden als fertig konfektionierte<br />
Fiber-Optic-Systemlösungen passend<br />
zur Anwendung konzipiert.<br />
ODU GmbH & Co. KG<br />
https://odu-connectors.com/de/<br />
30 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Messtechnik<br />
Neue Impedanz-, LCR-, Hipot- und Sicherheits-Tester<br />
Mit einem<br />
Klick<br />
schnell<br />
informiert!<br />
Meilhaus Electronic GmbH<br />
www.meilhaus.com<br />
Neu im Sortiment der Meilhaus Electronic GmbH<br />
sind ausgewählte Produkte der Firma Tonghui.<br />
Tonghui widmet sich seit beinahe 30 Jahren der<br />
Entwicklung und Herstellung hochwertiger elektronischer<br />
Test- und Messinstrumente und bedient die<br />
Bereiche Prüfung von Halbleiterkomponenten, Prüfung<br />
anderer Komponenten wie z.B. Leiterplatten,<br />
Relais, Schaltern, Kabeln und Batterien, Prüfung<br />
von dielektrischen und magnetischen Materialeigenschaften,<br />
außerdem automatische Testsysteme zur<br />
Prüfung von Haushaltsgeräten, Transformatoren,<br />
Motoren, elektrischen Geräte, Beleuchtungsanlagen,<br />
Fahrzeugen mit neuen Energien und mehr.<br />
Bei Meilhaus erhältlich sind ab sofort die Tonghui-<br />
Präzisions-LCR-Meter TH2840A und TH2840B,<br />
das automatische Transformatorenprüfsystem<br />
der Serie TH2840X, die Impedanzanalysatoren<br />
der Serie TH2851 und die 4/8-Kanal-Hipot-Tester<br />
TH9010 und TH9010A.<br />
Die Instrumente der Serie Tonghui TH2840 sind<br />
Präzisions-LCR-Messgeräte mit Messfrequenzen<br />
bis 500 kHz oder 2 MHz und einer Messgeschwindigkeit<br />
von 1000 mal/s (>10 kHz). Der Testpegel<br />
beträgt bis zu 20 V eff und die eingebaute Vorspannung<br />
±40 V/±100 mA/±2 A. Typische Anwendungen<br />
sind Parametercharakterisierung und Leistungsanalyse<br />
von passiven, Halbleiter- und anderen<br />
Komponenten, Messungen von dielektrischen,<br />
magnetischen und Halbleitermaterialien sowie Flüssigkristallzellen.<br />
Die Tonghui-TH2840X-Serie sind<br />
automatische Transformatorprüfgeräte mit Prüffrequenzen<br />
bis 500 kHz oder 2 MHz und einer Prüfgeschwindigkeit<br />
von 1000 mal/s (>10 kHz). Der Prüfpegel<br />
beträgt bis 20 V eff und die eingebaute Vorspannung<br />
±40 V/±100 mA/±2 A. Typische Anwendungen<br />
sind Abtastprüfungen von Schalttransformatoren<br />
und umfassende Kennlinienanalysen,<br />
Abtastprüfungen von Netztransformatoren, mehrkanalige<br />
Abtastprüfungen von diskreten passiven<br />
Bauteilen (L, R, C) und mehr.<br />
Die Geräte der Tonghui TH2851-Serie sind hochpräzise<br />
Impedanzanalysatoren. Sie arbeiten mit<br />
Messfrequenzen von 10 Hz bis 15, 30, 50, 80 oder<br />
130 MHz und einer Messgeschwindigkeit bis 5 ms.<br />
Sie können alle wichtigen AC- und DC-Parameter<br />
analysieren. Hauptanwendungen sind Impedanzmessungen<br />
von passiven, Halbleiter- und anderen<br />
Komponenten, dielektrischen, magnetischen und<br />
Halbleitermaterialien sowie Flüssigkristallzellen.<br />
Die Tonghui TH9010 und TH9010A sind 8- oder<br />
4-Kanal-Hipot- und Sicherheitstester für die Prüfung<br />
und Analyse der Spannungsfestigkeit. Sie können<br />
auf bis zu 128 Kanäle erweitert werden. Typische<br />
Anwendungen sind automatisierte Testsysteme,<br />
Prüfungen an Haushaltsgeräte, Transformatoren,<br />
Motoren, elektrische Geräte, in er Beleuchtungsindustrie,<br />
an Fahrzeuge mit neuer Energie,<br />
elektronischen Komponenten und medizinischen<br />
Geräten. ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong> 31<br />
• Jetzt NEU: Unser e-paper-<br />
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Einkaufsführer im Archiv als<br />
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ausgewählte Fachartikel aus<br />
der Elektronik-Branche<br />
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Fachartikel-Archiv<br />
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Endgeräte<br />
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Sensoren<br />
Niedrige Drücke analog oder digital<br />
messen<br />
Die AMSYS GmbH & Co. KG erweitert die Serie der einbaufertigen mikromechanischen Silizium-<br />
Druckaufnehmer AMS 5812 um zwei neue Modelle im Niederdruckbereich.<br />
Neu im Standardportfolio<br />
sind der Differenzdrucksensor<br />
AMS 5812-0004-D mit einem Druckbereich<br />
von 0…0,4 psi und der bidirektionale<br />
Differenzdrucksensor<br />
AMS 5812-015W-D-B mit einem<br />
Druckbereich von -1.5 …1.5 inch<br />
water (ca. -0,05 …0,05 psi), die vor<br />
allem in medizinischen und klimatechnischen<br />
Anwendungen eingesetzt<br />
werden.<br />
Verstärkte, kalibrierte<br />
und kompensierte<br />
Drucksensoren<br />
Die Drucksensoren der Serie AMS<br />
5812 sind verstärkte, kalibrierte und<br />
kompensierte Drucksensoren für die<br />
Leiterplattenmontage, die sowohl<br />
einen analogen als auch einen vollwertigen,<br />
digitalen Ausgang haben.<br />
Der Analogausgang ist ratiometrisch<br />
zur Versorgungsspannung und liefert<br />
bei 5 V Versorgungsspannung eine<br />
druckabhängige Ausgangsspannung<br />
von 0,5…4,5 V mit einer Auflösung<br />
von 11 bit. Der Digitalausgang ist<br />
über eine I 2 C-Schnittstelle realisiert,<br />
über die der gemessene Druck und<br />
auch die Sensortemperatur als fertig<br />
kalibrierte 15 bit-Datenwerte zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Große Variantenvielfalt<br />
Die Drucksensoren AMS 5812<br />
sind für alle Druckarten (Absolutdruck,<br />
Relativdruck, Differenzdruck)<br />
in vielen Varianten und Druckbereichen<br />
von 0,05 psi bis 100 psi<br />
erhältlich. Es gibt sie im keramischen<br />
Dual-In-Line-Gehäuse (15 x 15 mm²)<br />
mit vertikalen Druckanschlüssen,<br />
ohne Druckanschlüsse zur O-Ring<br />
Montage oder mit kundenspezifischen<br />
Druckanschlüssen.<br />
Darüber hinaus können die AMS<br />
5812 auch als Ersatzprodukt für die<br />
Drucksensoren der Serien SM5852<br />
und SM5812 eingesetzt werden. Die<br />
Sensoren sind gleich in Abmessungen<br />
und Pinout und bieten ähnliche<br />
Funktionalitäten.<br />
OEM-Sensoren für die Medizintechnik<br />
Messung der Stösselkraft<br />
in Insulinpumpen<br />
Senstech AG<br />
CH-8320 Fehraltorf<br />
Telefon +41 44 955 04 55<br />
ISO 9001 · ISO 13485<br />
www.senstech.ch<br />
Hochgenau und schnell<br />
Die AMS 5812 bestechen durch<br />
die Kombination aus Messgeschwindigkeit<br />
und der dabei erreichten Genauigkeit<br />
und sind mit ihrem Analog-<br />
und Digitalausgang universell<br />
einsetzbar: als rein analoger<br />
Drucksensor, als digitaler Sensor für<br />
Druck und Temperatur, aber besonders<br />
auch in sicherheits kritischen<br />
Anwendungen, bei denen beide<br />
Ausgänge parallel betrieben werden.<br />
Da Analog- und Digitalausgang<br />
des AMS 5812 unabhängig<br />
voneinander sind, funktionieren<br />
sie bei einem Defekt in der jeweils<br />
anderen Ausgangsstufe oder im<br />
jeweils angeschlossenen System<br />
weiter und sichern so die Funktionsfähigkeit<br />
des Gesamtsystems.<br />
Typische Anwendungen für<br />
die Druckaufnehmer der Serie<br />
AMS 5812 finden sich im Bereich<br />
der Medizintechnik, z. B. in Spirometern,<br />
Beatmungsgeräten oder<br />
Insufflatoren, in der Haus- und<br />
Kundenspezifisch<br />
angepasste<br />
Kraftsensoren<br />
Inelta Sensorsysteme entwickelt<br />
und produziert Kraftsensoren<br />
für jeden industriellen Einsatzbereich<br />
und bietet auf Anfrage auch<br />
die kundenspezifische Anpassung<br />
seiner Seriensensoren an. Hier<br />
deckt das Sortiment den weiten<br />
Messbereich zwischen 0,1 kN<br />
und 500 kN ab und umfasst alle<br />
gängigen Bauformen wie Messdosen,<br />
S-Beam, Biegebalken, Lastmessbolzen<br />
oder Ringkraftsensoren.<br />
Mit seinen Standardausführungen,<br />
anwendungsspezifisch<br />
modifizierten Seriensensoren und<br />
Sonderlösungen beliefert Inelta<br />
heute weltweit verschiedenste<br />
Branchen. Dazu zählen neben<br />
dem Maschinen- und Sondermaschinenbau,<br />
der Automatisierungsund<br />
der Medizintechnik auch die<br />
Wägetechnik, Prüflabore oder die<br />
Klima technik, bei Durchflussmessungen<br />
sowie im Anlagenbau und<br />
in der Automatisierungsindustrie.<br />
AMS 5812 auf einen Blick<br />
• Relative, absolute und differentielle<br />
Druckbereiche 0,075 psi<br />
bis 30 psi<br />
• Temperaturbereich: -25…+85 °C<br />
• 5 V Spannungsversorgung<br />
• Analog-Ausgang und I²C-Bus-<br />
Interface<br />
• Temperaturausgabe über I²C-Bus<br />
• Kalibriert und temperaturkompensiert<br />
• Hohe Genauigkeit<br />
• RoHS und REACH konform<br />
• Produkt Made in Germany<br />
• USB Starter Kit verfügbar für einfache<br />
Inbetriebnahme, Prüfung /<br />
Messung und Anpassung der I 2 C<br />
AMSYS GmbH & Co.KG<br />
www.amsys.de<br />
Sportgeräte-Industrie. Für taktile<br />
Kraftmessungen in medizintechnischen<br />
Geräten und Roboterarmen<br />
oder auch für Belastungsprüfungen<br />
kleiner Bauteile hat<br />
Inelta den Biegebalken-Kraftsensor<br />
FS12 für Druck-/Zugkräfte bis<br />
100 N, 200 N bzw. 500 N entwickelt,<br />
der mit einem Gewicht von<br />
nur 20 g aktuell der kleinste Kraftsensor<br />
im Programm ist.<br />
Inelta Sensorsysteme<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.inelta.de<br />
32 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Senstech_Ins_<strong>2022</strong>_91x66_meditronic-journal_A.indd 1 09.11.21 08:29
Sensoren<br />
Digitales Temperatursensorelement<br />
Das TEE501 Sensorelement bietet<br />
eine hohe Messgenauigkeit von<br />
bis zu ±0,2 °C und lässt sich dank<br />
des kleinen DFN-Gehäuses einfach<br />
integrieren. Mit dem TEE501<br />
präsentiert der österreichische<br />
Sensorhersteller E+E Elektronik<br />
sein erstes digitales Temperatursensorelement.<br />
Es überzeugt<br />
mit einer Messgenauigkeit von<br />
bis zu ±0,2 °C und einem breiten<br />
Temperatureinsatzbereich. Das<br />
kleine DFN-Gehäuse mit integrierten<br />
Pull-Up Widerständen ermöglicht<br />
ein einfaches Design-In<br />
des Sensorelements.<br />
Hochgenau und vielseitig<br />
einsetzbar<br />
Das TEE501 Sensorelement<br />
eignet sich für die Temperaturmessung<br />
in einem Arbeitsbereich<br />
von -40 °C bis 135 °C. Die werksseitige<br />
Mehrpunkt-Temperaturjustage<br />
gewährleistet eine ausgezeichnete<br />
Messgenauigkeit von bis<br />
zu ±0,2 °C. Die sehr gute Messleistung<br />
und eine hervor ragende<br />
Reproduzierbarkeit machen das<br />
Sensorelement zur optimalen<br />
Lösung für anspruchsvolle Messaufgaben.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten<br />
des TEE501 sind vielfältig<br />
und reichen von der Gebäudeautomation<br />
über Haushaltselektronik<br />
bis hin zur Medizintechnik.<br />
Das kleine Dual-Flat-No-Leads<br />
(DFN)-Gehäuse hat eine Grundfläche<br />
von nur 2,5 x 2,5 mm 2<br />
und findet damit in nahezu jeder<br />
Anwendung Platz. Die integrierten<br />
Pull-Up Widerstände erleichtern<br />
das Design-In zusätzlich. Für<br />
den Betrieb benötigt das Sensorelement<br />
eine Versorgungsspannung<br />
von 2,35…3,60 V.<br />
Datenkommunikation via<br />
I 2 C-Schnittstelle<br />
Die I 2 C-Schnittstelle sorgt für<br />
eine störungsfreie Datenkommunikation<br />
mit dem TEE501 und<br />
unterstützt Kommunikationsgeschwindigkeiten<br />
von 100 / 400 /<br />
1000 kHz. Die Messwerte werden<br />
im 16-bit Integer-Format ausgegeben<br />
und können direkt weiter<br />
verarbeitet werden. Eine robuste<br />
I 2 C-Schnittstellenkommunikation<br />
wird dabei durch eine CRC Prüfsumme<br />
und eine Störungsunterdrückung<br />
sichergestellt. Individuell<br />
einstellbare I 2 C-Adressen<br />
ermöglichen es, bis zu acht<br />
Sensor elemente auf einem I 2 C-<br />
Bus zu betreiben.<br />
E+E Elektronik Ges.m.b.H<br />
info@epluse.com<br />
www.epluse.com<br />
MEMS-Beschleunigungssensor mit extrem geringen Stromverbrauch<br />
Analog Devices, Inc. (ADI) präsentiert<br />
einen Drei-Achsen-MEMS-<br />
Beschleunigungssensor, der sich für<br />
eine breite Palette von Healthcareund<br />
Industrieanwendungen eignet.<br />
Beispiele sind die Vital zeichen-<br />
Überwachung, Hörgeräte oder<br />
bewegungsbasierte Verbrauchsmesser.<br />
Der Beschleunigungssensor<br />
ADXL367 reduziert die Leistungsaufnahme<br />
gegenüber einer früheren<br />
Generation<br />
des Bausteins<br />
(ADXL362) auf<br />
die Hälfte, während<br />
sich die<br />
Rauscheigenschaften<br />
um bis<br />
zu über 30 %<br />
verbessern. Der<br />
neue Beschleunigungssensor<br />
bietet außerdem<br />
eine längere<br />
Einsatzzeit, die<br />
die Batterielebensdauer<br />
maximiert und<br />
die Wartungshäufigkeit<br />
und<br />
-kosten reduziert.<br />
Der ADXL367 verbraucht nur<br />
0,88 μA bei einer Ausgangsdatenrate<br />
von 100 Hz und 180 nA<br />
im bewegungsgesteuerten Weckmodus.<br />
Im Gegensatz zu anderen<br />
Beschleunigungssensoren, bei<br />
denen der Stromverbrauch durch<br />
zyklisches Ein- und Ausschalten der<br />
Stromversorgung gesenkt wird, entsteht<br />
beim ADXL367 kein Aliasing<br />
der Eingangssignale durch Unterabtastung,<br />
sondern es wird bei allen<br />
Datenraten die gesamte Bandbreite<br />
des Sensors erfasst.<br />
Wichtige Eigenschaften:<br />
• 200 nW Leistungsaufnahme bei<br />
Bewegungserkennung im Wakeup-Modus,<br />
970 nW bei aktiver<br />
Messung.<br />
• Tiefer Multimode-Ausgangs-FIFO-<br />
Speicher, eingebauter Temperatursensor,<br />
interner ADC zur<br />
synchronen Umwandlung eines<br />
zusätzlichen analogen Eingangssignals,<br />
Single- und Double-Tap-<br />
Erkennung und State Machine<br />
zur Unterbindung unerwünschter<br />
Triggerungen.<br />
Niederdrucksensoren<br />
für die Medizintechnik<br />
www.amsys.de<br />
• Funktioniert bei Versorgungsspannungen<br />
ab 1,1 V, sodass<br />
ohne externe Aufwärtswandler<br />
der Betrieb an einer einzigen Batteriezelle<br />
möglich ist.<br />
• Das Einstellen der Abtastzeit von<br />
außen ist ebenso möglich wie die<br />
externe Taktung.<br />
• Die vielfältigen digitalen Features<br />
(z. B. Single- und Double-<br />
Tap-, Freifall- und Aktivitätserkennung)<br />
verringern den Rechenaufwand<br />
für den Host-Mikroprozessor<br />
und senken die System-Verlustleistung<br />
zusätzlich.<br />
Analog Devices, Inc.<br />
www.analog.com<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
33
Antriebe<br />
Exoskelett für die medizinische<br />
Rehabilitation<br />
Eine intelligente und datengestützte Behandlungstherapie hilft Patienten, neurologische und motorische<br />
Bewegungsstörungen zu bewältigen.<br />
Bild 1: Das Harmony SHR von Harmonic Bionics mit integrierten maxon<br />
Motoren ermöglicht eine Vielzahl an Bewegungen, Bilder © maxon<br />
Bild 2: Genauigkeit ist bei der Rehabilitation, insbesondere bei<br />
physiotherapeutischen Übungen, von geringerer Bedeutung<br />
Harmonic Bionics wollte in erster<br />
Linie Patienten und deren Pflegekräfte<br />
unterstützen. Aus dieser<br />
Zielsetzung heraus entwickelte<br />
das Unternehmen eine intelligente<br />
Technologie, die ein datengestütztes<br />
Behandlungsprotokoll für neurologische<br />
und motorische Bewegungsstörungen<br />
ermöglicht. Dabei übernahm<br />
Harmonic Bionics die gesamte<br />
Konstruktion und den Zusammenbau<br />
seines bilateralen Außen skeletts<br />
für die oberen Extremitäten – das<br />
Harmony SHR (Bild 1).<br />
maxon<br />
www.maxongroup.us<br />
Harmonic Bionics<br />
www.harmonicbionics.com<br />
Bild 3: Die ESCON-Steuerung von maxon ist eine kompakte und<br />
leistungsstarke Ergänzung für das Harmony SHR Exoskelett<br />
Effizientere und effektivere<br />
Rehabilitation<br />
Das Harmony SHR unterstützt<br />
eine frühe Intervention, funktionelles<br />
Training und eine zielgerichtete<br />
Behandlung, damit das therapeutische<br />
Fachpersonal die Oberkörperrehabilitation<br />
effizienter und<br />
effektiver gestalten kann. Der Harmony<br />
SHR ist das Kernprodukt des<br />
Unternehmens und soll als solches<br />
in drei Praxisbereichen einzig artige<br />
Vorteile schaffen: in der neuro- und<br />
bewegungswissenschaftlichen Forschung,<br />
bei der Bewertung von<br />
Bewegungsstörungen und in der<br />
Rehabilitation. Zur Senkung des<br />
Konstruktionsaufwands setzt Harmonic<br />
Bionics auf handelsübliche<br />
Standardprodukte, sogenannte<br />
„Commercial off-the-shelf“-Bauteile<br />
oder kurz COTS. Diese werden je<br />
nach individueller Anforderung in<br />
die unterschiedlichen Roboteraktuatoren<br />
des Unternehmens integriert.<br />
Dabei musste Harmonic Bionics in<br />
der Konstruktionsphase manchmal<br />
kleinere Kompromisse eingehen,<br />
zum Beispiel zwischen der Größe<br />
des Aktuators und dessen Tragfähigkeit/Gewicht<br />
oder zwischen<br />
dem maximalen Drehmoment und<br />
der Drehmomentempfindlichkeit. Das<br />
Endprodukt ist stark genug, um die<br />
physiotherapeutischen Übungen zu<br />
unterstützen, aber trotzdem leicht<br />
und handlich genug, um eine einfache<br />
Anwendung zu gewährleisten.<br />
Direkter Kontakt mit dem<br />
Roboter<br />
Bei den gängigen Anwendungen<br />
von Roboterarmen werden Menschen<br />
von deren Bewegungen<br />
ferngehalten, um Verletzungen zu<br />
vermeiden. Marktübliche Roboterarme<br />
sind in der Regel nicht auf den<br />
sicheren Umgang mit Menschen<br />
ausgerichtet. Das heißt, sie erkennen<br />
nicht, wenn sich Menschen in<br />
ihrem Bewegungsraum befinden<br />
und können sich nicht um einen<br />
Menschen herumbewegen, während<br />
sie einer programmierten Aufgabe<br />
nachgehen.<br />
Der direkte Kontakt mit einem<br />
typischen Roboter könnte daher für<br />
den Menschen sehr gefährlich sein,<br />
besonders bei Anwendungen in der<br />
Physiotherapie. Der Harmony SHR<br />
hat dieses Problem gelöst. Seine<br />
Roboterarme sind kraftempfindlich<br />
und werden, anstelle der sonst<br />
üblichen Positionssollwerte, über<br />
Krafteingaben der Anwendenden<br />
34 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Antriebe<br />
Bild 4: Der EC-60-Flachmotor von maxon – hohes Drehmoment im<br />
kompakten Paket<br />
gesteuert. Bei Anwendungen in<br />
der Physiotherapie steht nicht die<br />
exakte Positionierung der Roboterarme<br />
im Vordergrund. Viel wichtiger<br />
ist es, genau die richtigen Kräfte für<br />
die Übungen der Patienten bereitzustellen<br />
(Bild 2). Die Einhaltung<br />
von Sicherheitsanforderungen ist<br />
in das Design des Roboters integriert.<br />
Er kann ausweichen, seine<br />
Bewegungen verlangsamen oder<br />
auch vollkommen anhalten, auch<br />
wenn nur geringe Kräfte auf ihn<br />
ein wirken. Das robotische Außenskelett<br />
bietet so eine extrem hohe<br />
Sicherheit für Patienten und medizinische<br />
Fachkräfte.<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Patentierter Roboteraktuator<br />
Um diese Kraftempfindlichkeit<br />
zu erreichen, mussten typische<br />
Roboteraktuatoren umgestaltet werden.<br />
Der von Harmonic Bionics entwickelte<br />
patentierte Roboteraktuator<br />
nutzt einen Kraftaufnehmer, der<br />
mechanisch von jeglichen Kräften<br />
getrennt ist, die nicht in seinen definierten<br />
Messbereich fallen. Dadurch<br />
kann jeder Kraftaufnehmer gezielt<br />
die spezifischen Kräfte messen, die<br />
an dem Gelenk auftreten, an dem<br />
er installiert ist. Die Kräfte an anderen<br />
Gelenken werden nicht berücksichtigt.<br />
Dies stellt die größtmögliche<br />
Messgenauigkeit des Kraftaufnehmers<br />
sicher. Die von maxon motor<br />
gefertigten ESCON-Steuerungen<br />
sind kompakt und lassen sich einfach<br />
in die Elektrik und Struktur<br />
integrieren (Bild 3). Die Software<br />
ist unkompliziert, und die informativen<br />
Datenblätter für die Motoren<br />
sorgen für eine problemlose Integration.<br />
Darüber hinaus konnte mit<br />
der Hilfe dieser Datenblätter gleich<br />
von Anfang an der richtige Motor<br />
gewählt werden.<br />
Zwei Arten von Aktuatoren<br />
Im Harmony SHR werden zwei<br />
Arten von Aktuatoren verwendet:<br />
zum einen Drehaktuatoren mit<br />
Dreh- und Winkelsensorausgang,<br />
die die Bewegungen der Patienten<br />
unterstützen, und zum anderen<br />
Linearaktuatoren mit Positionsmeldern,<br />
mit denen der Roboter<br />
auf die unterschiedlichen Körpergrößen<br />
der Patienten angepasst<br />
werden kann. Damit das Exoskelett<br />
die Bewegungsfähigkeiten der<br />
Patienten objektiv beurteilen kann,<br />
zeichnen mehr als 80 im System<br />
integrierte Sensoren 2.000 Messungen<br />
pro Sekunde auf. So können<br />
mehrere Parameter exakt gemessen<br />
werden, darunter auch der Bewegungsumfang,<br />
die erzeugte Kraft<br />
und die Anzahl der Wiederholungen.<br />
Gleich mehrere maxon<br />
Motoren im Einsatz<br />
Im Bewegungssystem kommen<br />
mehrere von maxon motor entwickelte<br />
und gefertigte Motoren zum<br />
Einsatz. Dabei konnte maxon mit seinen<br />
Motoren eine Vielzahl von speziellen<br />
Anforderungen des Systems<br />
erfüllen. Die EC-Flachmotoren bieten<br />
beispielsweise ein hohes Drehmoment<br />
in einem kompakten Paket,<br />
das für die eingeschränkten Platzverhältnisse<br />
des Außenskeletts ideal<br />
geeignet ist (Bild 4). Zudem konnten<br />
sie mit Winkelsensoren ausgestattet<br />
werden.<br />
Bild 5: Die Harmonic Drive<br />
Baugruppe<br />
Der EC-60-Flachmotor<br />
wurde gewählt, weil er einen ähnlich<br />
großen Außendurch messer<br />
wie der Harmonic Drive hat und<br />
axial kompakt ist. Die Welle eines<br />
maxon EC-60-DC-Flachmotors<br />
wird an den Wave Generator eines<br />
Harmonic Drive Größe 17 angeschlossen,<br />
der wegen seiner kompakten<br />
axialen Größe und hohen<br />
Drehmomentkapazität ausgewählt<br />
wurde. Die Vorgelege des Harmonic<br />
Drive boten die hohen Untersetzungen,<br />
das geringe Spiel und<br />
die hohe Drehmomentkapazität, die<br />
das Unternehmen für die Konstruktion<br />
benötigte.<br />
Der Stator des maxon Motors ist<br />
am Circular Spline des Harmonic<br />
Drive montiert und der Flexspline<br />
des Harmonic Drive ist über ein<br />
Kreuzrollenlager an einer Abgangswelle<br />
befestigt. Dieses Lager nimmt<br />
mit Ausnahme des Abtriebsdrehmoments<br />
des Aktuators sämtliche<br />
Lasten auf. Da das Kreuzrollenlager<br />
die anderen Lasten trägt, ist<br />
die einzige Last, die auf den Lastsensor<br />
wirkt, das vom Lastsensor<br />
abgegebene Drehmoment.<br />
Frei drehbar<br />
Der maxon Motor, die Abgangswelle<br />
und die Harmonic Drive Baugruppe<br />
können sich in dem Kreuzlager<br />
frei drehen. Am Circular Spline<br />
des Harmonic Drive und am Stator<br />
des maxon Motors ist eine Halterung<br />
angebracht. An dieser ist wiederum<br />
ein Kraftaufnehmer angebracht, der<br />
so das Abtriebsdrehmoment des<br />
gesamten Zusammenbaus messen<br />
kann (Bild 5).<br />
Hochpräzise für eine lange<br />
Lebensdauer<br />
Die Ausrichtung des Harmonic<br />
Drive zur Welle des maxon Motors<br />
ist für die Lebensdauer des Aktuators<br />
von wesentlicher Bedeutung.<br />
Selbst kleine Abweichungen können<br />
zu vorzeitigem Verschleiß oder zum<br />
Ausfall des Mechanismus führen. Bei<br />
der Bearbeitung der Komponenten<br />
in der Produktion wird daher sichergestellt,<br />
dass diese mit einer Genauigkeit<br />
von etwa 20 Mikro metern parallel<br />
sind. Zur Ausrichtung des Circular<br />
Spline mit dem maxon Motor<br />
wird eine Rundlaufgenauigkeit von<br />
maximal etwa 30 Mikrometern beibehalten.<br />
Insgesamt nehmen die<br />
Aktuatoren im Roboter einen Raum<br />
von ca. 80 mm Durchmesser und<br />
90 mm Länge ein. Die bearbeiteten<br />
Komponenten in jedem Aktuator<br />
werden aus ermüdungsbeständigen<br />
Aluminiumlegierungen und in<br />
stark beanspruchten Bereichen, aus<br />
Titan Grade 5 gefertigt.<br />
Das Abtriebsdrehmoment des<br />
gesamten Aktuators beträgt ungefähr<br />
30 Nm mit Spitzenwerten über<br />
100 Nm. Der Aktuator ist mit einem<br />
höchst empfindlichen Kraftaufnehmer<br />
mit einer Auflösung von weniger<br />
als 10 mNm verbunden und für eine<br />
Lebensdauer von mehr als drei Millionen<br />
Umdrehungen ausgelegt.<br />
Fazit<br />
Im Harmony SHR werden ausgereifte<br />
Aktuatoren verwendet, die auf<br />
lange Sicht nur noch wenige Verbesserungen<br />
benötigen dürften.<br />
Dem Unternehmen zufolge ist es<br />
unwahrscheinlich, dass die COTS-<br />
Bauteile bei künftigen Konstruktionsüberarbeitungen<br />
geändert werden.<br />
Das gilt insbesondere für die Bauteile<br />
von maxon. Die Gleichstrommotoren<br />
von maxon können nicht<br />
nur auf vielfältigste Weise konfiguriert<br />
werden, das Unternehmen<br />
hat zudem Vorgelegeversionen mit<br />
geringem Spiel für die Drehaktuatoren<br />
bereitgestellt. Außerdem können<br />
diese Aktuatoren mit den von<br />
maxon angebotenen Kombinationen<br />
aus bürstenbehaftetem DC-<br />
Motor mit kleinem Durchmesser und<br />
Planetengetriebe besonders kompakt<br />
gestaltet werden. Die Vorgelege<br />
des Unternehmens mit Leitspindeln<br />
können zudem in Anwendungen<br />
mit linearen Aktuatoren<br />
eingesetzt werden. Kurz, maxon<br />
konnte sämtliche für das Exoskelett<br />
benötigten Motoren und Steuerungen<br />
aus einer Hand bereitstellen<br />
und wurde so zum Lieferpartner<br />
des Vertrauens für Harmonic<br />
Bionics. ◄<br />
35
Stromversorgung<br />
Stromversorgung im patientennahen Umfeld<br />
Seit Inkrafttreten der MDR aktueller denn je<br />
Autor:<br />
Alfred Kuczera,<br />
Technischer Redakteur<br />
Baaske Medical<br />
https://baaske-medical.de<br />
Nach Geltungsbeginn der<br />
neuen Europäischen Verordnung<br />
2017/745 für Medizinprodukte<br />
(MDR) am 26. Mai 2021 sind bei<br />
vielen Marktakteuren Fragen und<br />
Zweifel aufgetreten, ob sie beim<br />
Handel von Medizinprodukten oder<br />
Teilen von medizinischen elektrischen<br />
Systemen (ME-Systemen)<br />
die regulatorischen Anforderungen<br />
von MDR, Medizinprodukterecht-<br />
Durchführungsgesetz (MPDG) und<br />
MPBetreibV (Betreiberverordnung<br />
zum MPDG) noch erfüllen.<br />
Abgrenzung von<br />
Stromversorgern und<br />
Medizingeräten<br />
Grundsätzlich werden im<br />
Bereich der Stromversorgung in<br />
medizinischen Bereichen allgemeine<br />
elektrische Arbeits- bzw.<br />
Betriebsmittel und medizinische<br />
Geräte (Medizinprodukte) unterschieden.<br />
Elektrische Geräte gelten<br />
als Medizinprodukte im Sinne<br />
der MDR, wenn sie der Erkennung,<br />
Verhütung, Über wachung, Prognose,<br />
Untersuchung, Behandlung<br />
oder Linderung von Krankheiten,<br />
Verletzungen oder Behinderungen<br />
dienen. „Zubehör eines Medizinprodukts“<br />
ist zwar an sich kein<br />
Medizinprodukt, gehört aber auch<br />
in den von der MDR erfassten<br />
Produktkreis, wenn es vom Hersteller<br />
dazu bestimmt ist, zusammen<br />
mit einem bestimmten Medizinprodukt<br />
verwendet zu werden<br />
und speziell dessen Verwendung<br />
gemäß seiner Zweckbestimmung<br />
ermöglicht. Alle anderen, nicht<br />
diesen Zwecken dienenden Elektrogeräte,<br />
die in medizinischen<br />
Bereichen eingesetzt werden,<br />
gelten als elektrische Arbeitsmittel<br />
im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung<br />
sowie als elektrische<br />
Betriebsmittel im Sinne der<br />
Unfallverhütungsvorschrift DGUV-<br />
Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen<br />
und Betriebsmittel“.<br />
Elektrotechnische Regeln<br />
Die Sicherheit von elektrischen<br />
Anlagen und Betriebsmitteln wird<br />
maßgeblich durch die Anwendung<br />
von Schutzmaßnahmen bestimmt,<br />
die das Ziel haben, dass bei<br />
ihrem üblichen Gebrauch keine<br />
Gefahren für Lebe wesen oder<br />
Sachwerte entstehen. Geregelt<br />
wird das insbesondere über die<br />
Normenreihen DIN VDE 0100<br />
„Errichten von Niederspannungsanlagen“.<br />
Für Starkstromanlagen<br />
in Krankenhäusern und medizinisch<br />
genutzten Räumen außerhalb<br />
von Krankenhäusern gelten<br />
die DIN VDE 0100-710 und die<br />
DIN VDE-0100-560.<br />
Für die Hersteller elektrischer<br />
Geräte sind die Anforderungen in<br />
der „Verordnung über das Inverkehrbringen<br />
elektrischer Betriebsmittel<br />
zur Verwendung innerhalb<br />
bestimmter Spannungsgrenzen<br />
(1. GPSGV)“ definiert. Im Jahr<br />
2011 ist das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz<br />
(GPSG) in<br />
Deutschland durch das Produktsicherheitsgesetz<br />
(ProdSG) ersetzt<br />
worden. Damit wurde die europäische<br />
Richtlinie über die allgemeine<br />
Produktsicherheit und die Niederspannungsrichtlinie<br />
2014/35/EU in<br />
Deutschland in nationales Recht<br />
umgesetzt.<br />
Normen für sichere<br />
Stromversorgung<br />
Normen für die elektrische<br />
Sicherheit und elektromagnetische<br />
Kompatibilität der Stromversorgung<br />
in medizinischen Bereichen: Die<br />
sichere Stromversorgung in medizinischen<br />
Bereichen und speziell<br />
im patientennahen Umfeld muss<br />
oberste Priorität für den Schutz<br />
der Gesundheit und Sicherheit der<br />
Patienten haben. Stromausfälle<br />
müssen verhindert werden und<br />
die Anwendung geprüfter Geräte<br />
gewährleistet sein. Dafür sorgen<br />
seit vielen Jahren die technischen<br />
Entwicklungsstandards der Sicherheitsnorm<br />
DIN EN 60601 (IEC<br />
60601-1, VDE 0750-1) für medizinische<br />
elektrische Geräte.<br />
Die Patientenumgebung (Bild 1)<br />
ist nach DIN EN 60601-1 „jeder<br />
Bereich, in dem beabsichtigt oder<br />
unbeabsichtigt eine (elektrisch leitende)<br />
Verbindung zustande kommen<br />
kann, und zwar zwischen dem<br />
Patienten und Teilen des medizinischen<br />
elektrischen Geräts (ME-<br />
Geräts), des ME-Systems oder<br />
zwischen einem Patienten und<br />
anderen Personen, die Teile des<br />
ME-Geräts oder des ME-Systems<br />
berühren.“ Das betrifft:<br />
• alle elektrischen Geräte, mit<br />
oder ohne medizinische Zweckbestimmung<br />
• alle verbundenen Geräte, mit<br />
oder ohne medizinische Zweckbestimmung<br />
• Ist ein Behandlungsplatz nicht eindeutig<br />
begrenzt, wird der gesamte<br />
Raum zur Patientenumgebung.<br />
• Festlegung erfolgt durch den<br />
Betreiber<br />
MOOP und MOPP<br />
Die EN 60601-1 enthält detaillierte<br />
Anforderungen an die elektrische<br />
Sicherheit durch Isolierungen,<br />
Luft- und Kriechstrecken,<br />
Komponenten und Erdungen. Die<br />
Norm fordert, dass medizinische<br />
Geräte und deren Zubehör, die in<br />
Kontakt mit Patienten kommen können,<br />
mit zwei voneinander unabhängigen<br />
Sicherheitsvorkehrungen<br />
(MOP, Means of Protection) ausgestattet<br />
sind, damit die elektrische<br />
Sicherheit auch beim Ausfall einer<br />
der Vorkehrungen weiter gewährleistet<br />
ist. Diese Isolationsstufen<br />
sind als Anforderungen an die Isolierung<br />
des Geräts zum Schutz<br />
des Anwenders (MOOP, Means<br />
of Operator Protection) oder des<br />
Patienten (MOPP, Means of Patient<br />
Protection) definiert.<br />
36 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Stromversorgung<br />
Patientenumgebung gemäß EN EN 60601-1<br />
Grenzwerte für für Strom und Spannung<br />
Begründung für für Grenzwerte: I = I U = U / R/ R<br />
I G<br />
I= G<br />
= U B<br />
U/ B<br />
R/ K<br />
R K<br />
10 10 μA μA = = 10 10 mV mV / 1 / 1 kΩ kΩ<br />
1,5 1,5 mm<br />
1,5 1,5 mm<br />
1,5 m<br />
1,5 m<br />
2,5 m<br />
2,5 m<br />
max.<br />
Berührungsspannung<br />
U B<br />
U= B<br />
10 = 10 mV mV<br />
aktives<br />
Medizin-<br />
Produkt<br />
Grenzwert für für<br />
Herzflimmern<br />
I G<br />
I= G<br />
10 = 10 μA μA<br />
R Körper<br />
R Körper<br />
= 1 = kΩ 1 kΩ<br />
Bild 1: Empfohlene Mindestabstände von Patient zu Stromleitern in der<br />
Patientenumgebung<br />
Patientenableitstrom<br />
IEC 60601-1-2 –<br />
gestattet es dem Betreiber eines<br />
elektromagnetische<br />
Der Der Patientenableitstrom fließt über über das das Anwendungsteil<br />
aktiven Medizinproduktes in sogenannter<br />
„Eigenherstellung“ ein<br />
Kompatibilität durch den den geerdeten Patienten<br />
Als Teil des obligatorischen medizinisches elektrisches System<br />
(ME-System) selbst herzustel-<br />
Risiko management-Prozesses<br />
sind die elektromagnetischen Phänomene,<br />
die am Einsatzort eines spiel ein Netzwerkisolator in Komlen.<br />
Das bedeutet, dass zum Bei-<br />
ME-Gerätes oder ME-Systems vorherrschen,<br />
gemäß der Norm IEC elektrischen Gerät zu einem medibination<br />
mit einem medizinischen<br />
60601-1-2 für die elektromagnetische<br />
Verträglichkeit zu bewerten und damit der MDR unterliegt. In<br />
zinischen elektrischen System wird<br />
und zu berücksichtigen. Gleiches<br />
Anwendungsteil<br />
selbst Medizin-<br />
überprüfen, ob alle<br />
diesem Fall<br />
aktives<br />
muss der „Eigenherstellerteil<br />
gilt in umgekehrter Weise für die<br />
elektromagnetischen Phänomene, Medizinprodukte Produkt<br />
in dem vorgesehenen<br />
Gebrauchsrahmen betrie-<br />
die durch das ME-Gerät oder ME-<br />
System selbst erzeugt werden und ben und benutzt werden können.<br />
die die Leistungsfähigkeit anderer Ärzte sollten Medizinprodukte also<br />
Vorrichtungen oder Geräte beeinträchtigen<br />
könnten.<br />
mung nutzen. Tun sie das nicht,<br />
nur im Rahmen ihrer Zweckbestim-<br />
oder modifizieren sie gar vorhandene<br />
Geräte und führen dann kein<br />
MDR (EU) 2017/745<br />
Die europäische Medizinprodukteverordnung<br />
2017/745 (MDR) fahren durch, verstoßen sie<br />
neues Konformitätsbewertungsver-<br />
gegen<br />
Bild 2: Am Patienten aktive elektrische Medizinprodukte unterliegen<br />
strengen Schutzvorgaben.<br />
Gehäuseableitstrom<br />
die Medizinproduktebetreiberverordnung.<br />
Verfahren innerhalb des jeweinal<br />
erklärt, welche medizinischen<br />
Der Der Gehäuseableitstrom kann kann über über den den geerdeten Patienten<br />
fließen, wenn der der Patient geerdet ist ist und und gleichzeitig eine eine leitende<br />
ligen Bereichs durchgeführt werden.<br />
Die Einteilung der medizinisch<br />
Medizinisch Verbindung genutzte zwischen Gehäuse und und Patient hergestellt wird. wird.<br />
Bereiche<br />
genutzten Bereiche in die Gruppen<br />
Gemäß DIN VDE 0100-710 sind muss mit dem medizinischen Personal<br />
und dem Verantwortlichen für<br />
medizinisch genutzte Bereiche –<br />
bezogen auf ihre bestimmungsgemäße<br />
Nutzung – hinsichtlich werden (Bild 2).<br />
die Arbeitssicherheit durchgeführt<br />
der zum Schutz gegen Gefahren Die Gruppen unterscheiden sich<br />
im Fehlerfall einer der Gruppen 0 hauptsächlich dadurch, ob bei Auftreten<br />
eines ersten<br />
(Beispiel: Massageraum), 1 (Beispiel:<br />
Untersuchungsraum) oder 2 Erdschlusses Medizin- oder bei Ausfall der<br />
aktives<br />
Körper- oder<br />
(Beispiel: Operationsraum) zuzuordnen.<br />
Bei der Festlegung der Grup-<br />
Stromversorgung Produkt<br />
peneinteilung eines medizinisch • die Untersuchung und / oder<br />
genutzten Bereichs ist es notwendig,<br />
dass das medizinische Persobrochen<br />
werden kann, und /<br />
Behandlung des Patienten unter-<br />
oder<br />
Bild 4: e-medic MED X Steckdosenleiste und Baaske Trenntransformator<br />
MEDX T1200: Eine wirkungsvolle Kombination, die Ihr System so sichert, wie<br />
es die Norm DIN EN60601-1 vorgibt.<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
Bild 3: Der Abzugsschutz medizinischer Steckdosenleisten darf nur vom<br />
Fachmann zu öffnen sein.<br />
37
Stromversorgung<br />
Patientenableitstrom<br />
Der Patientenableitstrom fließt über das Anwendungsteil<br />
durch den geerdeten Patienten<br />
Gehäuseableitstrom<br />
Der Der Gehäuseableitstrom kann kann über über den den geerdeten Patienten<br />
fließen, wenn der der Patient geerdet ist ist und und gleichzeitig eine eine leitende<br />
Verbindung zwischen Gehäuse und und Patient hergestellt wird. wird.<br />
aktives<br />
Medizin-<br />
Produkt<br />
teil teil<br />
Medizin-<br />
Anwendungs-<br />
aktives<br />
Produkt<br />
Bild 5: Ableitstromschema bei geerdetem Patienten mit Kontakt zu einem<br />
elektrischen Anwedungsteil<br />
Bild 6: Ableitstromschema bei geerdetem Patienten mit Kontakt zur<br />
Stromquelle über eine weitere Person<br />
• dies zu einer Gefährdung für<br />
das Leben des Patienten führt<br />
und / oder<br />
• eine Wiederholung für den Patienten<br />
unzumutbar ist, oder<br />
• durch den Ausfall Untersuchungsergebnisse<br />
unwiederbringlich verloren<br />
sind.<br />
Produktgruppen für die<br />
sichere Stromversorgung in<br />
medizinischen Bereichen<br />
Medizinische<br />
Trenntransformatoren<br />
Die Stromversorgung von ME-<br />
Systemen muss eine sehr hohe<br />
Ausfallsicherheit haben. Die medizinischen<br />
Trenntransformatoren<br />
haben eine sehr hohe Ausfallsicherheit<br />
und sind speziell gegen<br />
Halbwellenausfälle immun. Zu<br />
hohe Überströme im Trenntransformator<br />
werden verhindert, und<br />
die Geräteeingangs sicherung wird<br />
nicht ausgelöst. Durch eine sichere<br />
galvanische Trennung vom konventionellen<br />
Versorgungsnetz bieten<br />
die nach der Norm IEC 60601-1<br />
geprüften medizinischen Trenntransformatoren<br />
Patienten, Bedienungspersonal<br />
und Dritten optimalen<br />
Schutz.<br />
Medizinische Netzteile<br />
Medizinische Netzteile in unterschiedlichen<br />
Leistungsklassen, als<br />
Tisch- bzw. Steckernetzteile, sind<br />
nach medizinischen Normen wie<br />
der DIN EN 60601-1 geprüft und<br />
Bild 7: In weniger als 5 Sekunden sind Patient, Anwender und Inventar vor<br />
gefährlichen Ableitströmen geschützt (Baaske Medical Netzwerkisolator<br />
MI2005)<br />
zur Herstellung von ME-Systemen<br />
geeignet. Mit diesen Netzteilen<br />
können zum Beispiel TFT-Displays<br />
elektrisch sicher versorgt werden.<br />
Sichere Steckdosenleisten<br />
Wichtig beim Kauf von Steckdosenleisten<br />
für den medizinischen<br />
Bereich: Für bestehende elektrische<br />
Systeme, die innerhalb der Patientenumgebung<br />
eingesetzt werden,<br />
gibt die Norm IEC 60601 klar<br />
vor, dass diese nicht ohne erneute<br />
Prüfung verändert werden dürfen.<br />
Aus diesem Grund müssen medizinische<br />
Steckdosenleisten gegen das<br />
versehentliche Herausziehen oder<br />
Hinzufügen von Steckern gesichert<br />
sein (Bild 3). Der Abzugsschutz der<br />
Steckdosenleisten darf dabei nur<br />
mit Werkzeug und von einem Fachmann<br />
zu öffnen sein.<br />
Produktekombination<br />
Bei Kombination von medizinischen<br />
elektrischen Geräten (ME<br />
Geräte) und medizinischen elektrischen<br />
Systemen (ME Systeme) ist<br />
der Einsatz einer Mehrfachsteckdose<br />
unerlässlich (Bild 4). Die Norm<br />
für elektrische Sicherheit medizinisch<br />
elektrischer Geräte schreibt in<br />
Kapitel 16.9.2.1 vor, dass Mehrfachsteckdosen<br />
über einen Trenntransformator<br />
versorgt werden müssen.<br />
Die Mehrfachsteckdose mit Galvanischer<br />
Trennung, bestehend aus<br />
Baaske MED X Steckdosen leiste<br />
und Baaske Trenntransformator<br />
MEX T1200, erfüllt die Anforderungen<br />
der Norm DIN EN 60601-1 und<br />
bietet so ein Maximum an Sicherheit<br />
und Normenkonformität des<br />
Systems. Die Bilder 5 und 6 zeigen<br />
die Ableitströme.<br />
Ideal für die normgerechte<br />
galvanische Trennung<br />
Sichere galvanische Trennung<br />
durch Umsetzung von USB-Signalen<br />
auf Glasfaser-Kabel und zurück.<br />
Nach diesem Prinzip arbeitet der<br />
USB-Isolator. Durch die Umsetzung<br />
auf eine Glasfaser-Verbindung<br />
können so im Bedarfsfall Strecken<br />
von bis zu 45 Metern überbrückt<br />
werden. Das mit dem PC verbundene<br />
Primärelement der USB-Isolation<br />
wird vom PC mit Strom versorgt,<br />
das sekundäre Element wird<br />
beispielsweise über ein, nach DIN<br />
EN 60601-1 geprüftes Netzteil, mit<br />
Strom versorgt.<br />
Das Prinzip der RS232-Isolation<br />
beruht auf der Umsetzung von elektrischen<br />
Signalen in Lichtimpulse und<br />
zurück. Auf diese Weise kann die<br />
serielle Leitung effektiv gegen Überspannung<br />
(Blitz) geschützt werden.<br />
Die Geräte sind mit einem Glasfaser-Anschlussstecker<br />
ausgestattet,<br />
der es erlaubt, jede be liebige<br />
Kabellänge bis maximal 100 Meter<br />
herzustellen.<br />
38 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Stromversorgung<br />
Bild 9: Medical Mini-PC e-medic Silence ST-M(i) im Einsatz<br />
Bild 8: Beispiel Medical Mini-PC e-medic Silence ST-M(i) mit bereits<br />
integrierten, galvanisch getrennten Schnittstellen<br />
Auch Ethernet-Schnittstellen<br />
müssen isoliert werden: Gemäß<br />
den Anforderungen der DIN EN<br />
60601-1 (Ausgabe 3.2) verfügt der<br />
Netzwerkisolator MI 2005 über zwei<br />
40 W und 60 W Open-Frame-Netzteile<br />
unabhängige Schutzmaßnahmen<br />
(2 x MOPP) zum Patienten und eignet<br />
sich daher ideal für die normgerechte<br />
galvanische Trennung von<br />
Ethernet-basierten Signalschnittstellen<br />
innerhalb der Patientenumgebung.<br />
Unter Stressbedingungen<br />
garantiert der Netzwerkisolator bis<br />
zu 10 kV DC (10 Sek.) Isolationsfestigkeit<br />
und 5 kV AC (60 Sek.).<br />
Darüber hinaus werden problemlos<br />
8 kV Kontaktentladung und 16 kV<br />
Luftentladung erfüllt. Einige Hersteller<br />
bieten bereits PCs mit integrierten,<br />
getrennten und bis min. 4 kV isolierten<br />
RS232 und RJ45 Schnittstellen<br />
an – so ist der normenkonforme<br />
Einsatz innerhalb der Patientenumgebung<br />
ohne zusätzliche Elemente<br />
bequem möglich (Bild 7). Die bilder<br />
8 und 9 zeigen einen Medical Mini-<br />
PC mit bereits integrierten, galvanisch<br />
getrennten Schnittstellen.<br />
Quellen:<br />
• Baaske Medical<br />
• VDE<br />
• DGUV<br />
• Unfallkassen und Berufsgenossenschaften<br />
• MDR ◄<br />
Die 40W- und 60W-Open-Frame-<br />
Netzteile der kostengünstigen FCS-<br />
Serie von XP Power aus dem Schukat-Portfolio<br />
decken eine breite<br />
Palette von Anwendungen in den<br />
Bereichen Medizin, Haushalt, ITE<br />
und Industrie ab. Durch die Kombination<br />
von niedrigen Stückkosten,<br />
einem hohen Wirkungsgrad<br />
und geringen Emissionen erfüllen<br />
die Netzteile die aktuellen Anforderungen<br />
des Marktes und lassen<br />
sich durch ihre Zulassungen<br />
einfach in verschiedenste Endgerätemärkte<br />
integrieren. Der weite<br />
Einsatztemperaturbereich reicht<br />
von -25 °C bis +70 °C. Mit geringer<br />
Bauhöhe und Ausgangsspannungen<br />
von 12 V bis 48 V hat die<br />
FCS-Serie einen Wirkungsgrad<br />
von bis zu 86 %. Über ein integriertes<br />
Potentiometer lässt sich<br />
die Spannung um ±10 % anpassen,<br />
um sie für bestimmte Lastanforderungen<br />
oder Spannungsabfälle<br />
zu optimieren.<br />
Als Teil der „Green Power“-<br />
Reihe von XP Power minimeren<br />
die Netzteile den Leerlaufstrom<br />
auf unter 0,3 W, was die Einhaltung<br />
neuer Umweltvorschriften<br />
erleichtert. Dank der Fähigkeit<br />
zur Konvektionskühlung bei bis<br />
zu +70 °C mit De-Rating ist bei<br />
vielen Systemen ein Lüfter nicht<br />
erforderlich. Das spart Energie,<br />
Kosten und Gewicht und erhöht<br />
die Systemzuverlässigkeit.<br />
FCS40 und FCS60 verfügen<br />
über umfangreiche Sicherheitszulassungen,<br />
die Entwicklern<br />
eine Zulassung auf Applikationsebene<br />
erleichtern. Für medizinische<br />
Anwendungen sind die<br />
Netzteile nach IEC/EN/ES60601<br />
mit 2x MOPP zertifiziert. Außerdem<br />
erlauben zwei Eingangssicherungen<br />
einen Klasse-II-<br />
Betrieb für medizinische Anwendungen<br />
in der häuslichen Pflege.<br />
Für ITE- und Industrieanwendungen<br />
sind die Netzteile nach<br />
IEC/EN/UL 62368-1 zugelassen<br />
und erfüllen die Anforderungen<br />
der Niederspannungsrichtlinie<br />
(LVD). Für Applikationen<br />
im Haushalt sind sie zudem<br />
nach IEC60335-1 zertifiziert. Die<br />
Serien FCS40 und FCS60 von<br />
XP Power sind mit einer Garantie<br />
von drei Jahren ab Lager Schukat<br />
verfügbar.<br />
Schukat<br />
www.schukat.com<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
39
Stromversorgung<br />
Ausfallsicherer DC/DC-Wandler mit<br />
integrierter Supercap-USV-Pufferung<br />
12 V DC-USV-Modul mit Weitbereichseingang 16 - 32 VDC<br />
Direktlink zum Produkt:<br />
www.bicker.de/dc2412-upsp2<br />
Bicker Elektronik GmbH<br />
info@bicker.de<br />
www.bicker.de<br />
Alle Produktvorteile auf<br />
einen Blick<br />
• 12 V DC-USV mit Weitbereichseingang<br />
16…32 VDC<br />
• Wartungsfreie Supercaps als<br />
Energiespeicher<br />
• Geregelte Spannung während<br />
Backup-Betrieb<br />
• Hohe Zyklen-Stabilität >500 000<br />
• Ladezeit ~180 Sek bei maxi malem<br />
Ladestrom<br />
• Erweiterter Temperaturbereich<br />
-20...+70 °C<br />
• Aktiver Verpolungsschutz<br />
• Power Fail Signal über Relaiskontakt<br />
/ RS232<br />
• Intelligente Verteilung der Ladeströme<br />
• Shutdown&Reboot-Funktion (via<br />
PSZ-1063)<br />
• 3 Jahre Garantie<br />
Bicker Elektronik bietet mit dem<br />
neuen DC2412-UPSP2 zuverlässigen<br />
Schutz vor kritischen<br />
Systemausfällen und Datenverlust.<br />
Der kompakt aufgebaute<br />
DC2412-UPSP2 mit 16 - 32 VDC<br />
Weitbereichseingang und 12 V/5 A<br />
Ausgang verbindet auf innovative<br />
Weise die Funktionen eines leistungsfähigen<br />
DC/DC-Wandlers<br />
und einer unterbrechungsfreien<br />
DC-Stromversorgung (USV). Als<br />
Pufferspeicher kommen schnell<br />
ladende und absolut wartungsfreie<br />
Supercaps (3x 480F) mit<br />
mehr als 500.000 Lade- und Entladezyklen<br />
zum Einsatz. Das hocheffiziente<br />
Wandler-Design ermöglicht<br />
den lüfterlosen Betrieb im<br />
erweiterten Industrie-Temperaturbereich<br />
von -20 bis +70 °C. Der<br />
DC2412-UPSP2 überbrückt Stromausfälle,<br />
Spannungsein brüche oder<br />
Flicker und sorgt so für die unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung<br />
von 12VDC-Lasten wie beispielsweise<br />
Low-Power-Embed ded-<br />
IPCs, Gateways, Motoren, Sensoren,<br />
Aktoren, Kameras. Die<br />
ideale Wahl für sensible und sicherheitsrelevante<br />
Anwendungen in<br />
den Bereichen IoT / Industrie 4.0,<br />
Kiosk, POI/POS, Signage, Medizintechnik<br />
u.v.m.<br />
Kurze Ladezeiten, lange<br />
Lebensdauer!<br />
Für die Pufferung der 12VDC-Ausgangsspannung<br />
kommen besonders<br />
langlebige, zyklenfeste und<br />
wartungsfreie Ultra-Kondensatoren<br />
(sog. Supercaps) zum Einsatz. Im<br />
Gegensatz zu Batterien, die Energie<br />
über den Umweg einer chemischen<br />
Reaktion speichern, basieren<br />
Supercaps auf elektrophysikalischen<br />
Prinzipien und sind innerhalb<br />
kürzester Zeit geladen und einsatzbereit.<br />
So ist der DC2412-UPSP2<br />
bei maximalem Ladestrom in ca.<br />
180 Sekunden vollständig aufgeladen.<br />
Der langlebige Supercap-<br />
Energiespeicher überzeugt zudem<br />
mit einer hohen Strombelastbarkeit,<br />
Leistungsdichte und Zuverlässigkeit.<br />
Unter vergleichbaren Einsatzbedingungen<br />
weisen Supercaps eine bis<br />
zu zehnmal längere Lebensdauer als<br />
klassische Blei-Säure-Batterien auf.<br />
Power Sharing-Funktion<br />
Die Systemelektronik mit DC/DC-<br />
Wandler des DC2412-UPSP2 stellt<br />
im Normalbetrieb die nominale<br />
12VDC-Ausgangsspannung zur<br />
Verfügung, lädt die Supercaps und<br />
überwacht die Spannungsschwellen<br />
am Eingang. Bei Unterschreitung<br />
der definierten Schwellenspannung<br />
schaltet die Supercap-<br />
USV innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />
auf den USV-Backup-Betrieb<br />
um und stellt am Ausgang eine unterbrechungsfreie<br />
und geregelte DC-<br />
Spannungsversorgung sicher. Die<br />
intelligente Verteilung der Ladeströme<br />
(PowerSharing) am Eingang<br />
sorgt dafür, dass die vorgeschaltete<br />
AC/DC-Stromversorgung nicht überdimensioniert<br />
werden muss, sondern<br />
die Eingangsleistung konstant<br />
gehalten und entsprechend angepasst<br />
auf Last und Supercap-Lader<br />
verteilt wird. Bei geringer Last am<br />
Ausgang fließt mehr Energie in den<br />
Supercap-Lader und umgekehrt.<br />
RS232-Interface und<br />
Relais-Kontakt<br />
Bei einem „PowerFail“ signalisiert<br />
der DC2412-UPSP2 über die integrierten<br />
Kommunikations-Schnittstellen<br />
(RS232, I 2 C, SMB) den Ausfall<br />
der Versorgungsspannung, so<br />
dass ein sicherer Shutdown des<br />
Systems eingeleitet, Dokumente<br />
40 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Stromversorgung<br />
AC/DC-Netzteile mit hoher Leistungsdichte für Industrie- und Medizinanwendungen<br />
Die Serien TPI 300 (für industrielle Anwendungen)<br />
und TPP 300 (für medizinische Anwendungen)<br />
bestehen aus gekapselten AC/DC-Netzteilen,<br />
die sowohl in offener Bauform als auch<br />
mit geschlossenem Gehäuse erhältlich sind.<br />
Sie verfügen über ein verstärktes Doppel-E/A-<br />
Isolationssystem (3.000 VAC) nach den neuesten<br />
Sicherheitsstandards für medizinische bzw.<br />
industrielle elektrische Geräte. Zudem eignen<br />
sich die Geräte der speziell für die Medizintechnik<br />
entwickelten TPP-Serie dank des geringen<br />
Ableitstroms von weniger als 100 μA für BF-<br />
Anwendungen (Body Floating).<br />
Sehr hoher Wirkungsgrad<br />
Der ausgezeichnete Wirkungsgrad von<br />
bis zu 93 % ermöglicht eine hohe Leistungsdichte<br />
sowie eine kompakte Bauweise (101,6<br />
x 50,8 mm für die offene Bauform und 116,84<br />
x 61,976 mm für die Version mit geschlossenem<br />
Gehäuse). Der Arbeitstemperaturbereich<br />
beträgt -40 °C bis +85 °C mit Lastreduktion<br />
über 50 °C. Bei natürlicher Konvektion<br />
liefern diese Netzteile 180 Watt, bei forcierter<br />
Luftkühlung bis zu 300 Watt. Darüber<br />
hinaus bieten sie eine Spitzenleistung von bis<br />
zu 360 Watt für 5 s.<br />
EMV-gerechte Auslegung<br />
Aufgrund ihrer EMV-gerechten Auslegung<br />
sind die Netzteile speziell für Anwendungen<br />
in den Bereichen Industrie und Medizintechnik<br />
geeignet. Die hohe Zuverlässigkeit wird<br />
durch die Verwendung hochwertiger Komponenten<br />
und hervorragende Wärmeabführung<br />
gewährleistet, was die Serien TPI 300 und<br />
TPP 300 zu einer idealen Lösung für medizinische<br />
Geräte und Industriegeräte sowie für<br />
anspruchsvolle sicherheits- und platzkritische<br />
Anwendungen macht.<br />
Eigenschaften in der Übersicht<br />
• Hohe Leistungsdichte: 300 Watt in<br />
101,6 x 50,8 mm oder 116,84 x 61,976 mm<br />
großem Gehäuse<br />
• E/A-Isolation 3.000 VAC ausgelegt für 250 VAC<br />
Arbeitsspannung<br />
• Zertifiziert nach der 3. Ausgabe der IEC/EN/<br />
ES 60601-1 für 2 x MOPP<br />
• Risikomanagement-Prozess nach ISO 14971<br />
inkl. Risikomanagement-Akte<br />
• Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen<br />
nach IPC-A-610 Klasse 3<br />
• Spitzenleistung von bis zu 360 Watt für 5 s<br />
• Arbeitstemperatur von -40 °C bis +85 °C<br />
• Aktive Leistungsfaktorkorrektur > 0,9<br />
• Betrieb bis 5.000 m Höhe<br />
• 5 Jahre Produktgarantie<br />
Traco Electronic AG<br />
www.tracopower.com<br />
gespeichert und bei Bedarf definierte<br />
Programme vor dem Herunterfahren<br />
des Systems ausgeführt<br />
werden können. Drei LEDs auf der<br />
Platine des DC2412-UPSP2 zeigen<br />
ebenfalls den Ladezustand der<br />
Supercaps, Normal- und Backup-<br />
Betrieb an. Mit Hilfe des integrierten<br />
Relais-Kontaktes können<br />
bei „PowerFail“ externe Einheiten<br />
geschaltet werden (1 A@24 VDC /<br />
0,5 A@125 VAC).<br />
Erweiterte Funktionalität mit<br />
optionalem Zusatzmodul<br />
PSZ-1063<br />
Mit dem aufsteckbaren<br />
µExtension-Modul PSZ-1063 von<br />
Bicker Elektronik lassen sich für den<br />
DC2412-UPSP2 erweiterte Funktionen<br />
über RS232 RXD- und TXD-<br />
Kommunikation realisieren:<br />
Data Monitoring und<br />
Parametrisierung für<br />
autarken Betrieb<br />
(via PSZ-1063)<br />
Mit Hilfe der maßgeschneiderten<br />
USV-Software „UPS Control Center“<br />
können Einstellungen und Parameter<br />
am DC2412-UPSP2 komfortabel<br />
vorgenommen werden. Die Software<br />
steht kostenlos zum Download<br />
bereit. Zusätzlich ermöglicht<br />
ein umfangreicher Befehlssatz das<br />
direkte Auslesen von Sensorwerten<br />
und das Setzen von Parametern.<br />
Die kontinuierliche Betriebsdatenerfassung<br />
gestattet „Data Monitoring“<br />
in Echtzeit. Das offene Kommunikationsprotokoll<br />
bietet Systementwicklern<br />
individuelle Möglichkeiten<br />
der Anbindung an das<br />
eigene System. Der Betrieb des<br />
DC2412-UPSP2 am Host ist auch<br />
ohne Software möglich.<br />
Shutdown und<br />
Reboot-Funktion für<br />
IPC-Systeme (via PSZ-1063)<br />
Bei einem „PowerFail“ signalisiert<br />
die DC-USV über das integrierte<br />
Interface den Ausfall der Versorgungsspannung,<br />
so dass ein kontrollierter<br />
Shutdown des Computersystems<br />
eingeleitet und wertvolle<br />
Daten gesichert werden. Die integrierte<br />
Reboot-Funktion der DC-USV<br />
leitet nach wiederkehrender Versorgungsspannung<br />
selbstständig den<br />
Neustart des versorgten IPC ein,<br />
ohne dass eine aufwendige Vorort-Intervention<br />
notwendig wäre,<br />
z. B. bei vollkommen autarken<br />
Computer systemen an unzugänglichen<br />
Standorten.<br />
Ausgangs- bzw.<br />
Versorgungsfreigabe<br />
(via PSZ-1063)<br />
Die Ausgangs- bzw. Versorgungsfreigabe<br />
an das System wird, wenn<br />
gewünscht, durch eine Sicherheitsfunktion<br />
geregelt, d.h. sie erfolgt<br />
erst, wenn die Superkondensatoren<br />
90 % ihrer Kapazität erreicht<br />
haben. Ein sicheres Herunterfahren<br />
des Computer-Systems ist somit<br />
immer gewährleistet. ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
41
Stromversorgung<br />
Stromversorgung professioneller<br />
IoT-Anwendungen – eine Herausforderung<br />
Art von Produkten kommt es immer<br />
mehr auf Miniaturisierung, geringen<br />
Stromverbrauch, Größe und<br />
eine hohe Effizienz an. Halbleiter<br />
sind wahrscheinlich die Komponenten<br />
mit dem höchsten Grad an<br />
Innovation. Als zweite Schlüsseltechnologie<br />
sind die in diesen Produkten<br />
verwendeten Transformatoren<br />
und Isolationseinrichtungen<br />
anzusehen. Darüber hinaus befinden<br />
sich diese meist batteriebetriebenen<br />
IoT-Systeme meistens<br />
im Standby-Modus und nur kurze<br />
Zeit im aktiven Modus, sodass die<br />
verbauten DC/DC-Wandler einen<br />
breiten Lastbereich bei hoher Effizienz<br />
abdecken müssen.<br />
Autor:<br />
Florian Haas,<br />
Vice President Marketing and<br />
Digitalization/IT<br />
bei TRACO POWER Zug<br />
Traco Electronic AG<br />
www.tracopower.com<br />
Der aktuelle Hype um IoT-Geräte<br />
ist nicht verwunderlich. Heute haben<br />
Fans kreativer Technologien Zugang<br />
zu bezahlbaren IoT-Engineering-Kits<br />
und der passenden Technik, um verschiedenste<br />
IoT-Prototypen zu entwerfen.<br />
Daher sind der Umsetzung<br />
entsprechender IoT-basierter Ideen<br />
und möglicher Geschäftsmodelle<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Auch in der Industrie steigt zunehmend<br />
die Nachfrage nach professionellen<br />
IoT-Anwendungen. Gemein ist<br />
stets die Fähigkeit, Intelligenz durch<br />
die Verbindung verschiedener Sensoren<br />
und Aktoren mit einer dezentralen<br />
Steuerung weiterzuverteilen.<br />
„Smart“ sind diese Sensoren und<br />
Aktoren deshalb, weil sie Daten sammeln<br />
und weitergeben können und<br />
per Intelligenz verwaltet werden sollen.<br />
Da sich immer mehr Einsatzgebiete<br />
für IoT-Anwendungen ausbilden<br />
werden - man denke nur an das<br />
professionelle Gesundheits wesen,<br />
die medizinischer Versorgung zu<br />
Hause, Infrastruktur, Gebäudeautomation<br />
und Smart Home, Automobilbranche<br />
oder andere Arten<br />
der Mobilität - wird der Markt für<br />
industrielle IoT-Anwendungen weiter<br />
wachsen. Ohne Zweifel werden<br />
die Faktoren Miniaturisierung,<br />
Mobilität, lange Lebensdauer, Effizienz<br />
(Wirkungsgrad) und die Vernetzung<br />
elektronischer Geräte bei<br />
diesen professionellen IoT-Trends<br />
eine Rolle spielen.<br />
Zertifiziert, zuverlässig und<br />
langfristig<br />
Anders als bei Hobbyanwendungen<br />
gelten bei derartigen sicherheitsrelevanten<br />
IoT-Industrieanwendungen<br />
sowohl für den Ingenieur<br />
als auch die verwendeten<br />
Bauteile strenge Vorgaben – eine<br />
große Herausforderung für Entwickler<br />
industrieller IoT-Anwendungen.<br />
Zertifizierte, zuverlässige und langfristig<br />
verfügbare elektronische Bauteile<br />
zu verwenden ist unerlässlich,<br />
denn nicht selten kommen diese in<br />
sicherheits- und funktionskritischen<br />
Anwendungen zum Einsatz. Daher<br />
spielt professionelle Unterstützung<br />
durch die Bauteilzulieferer eine wichtige<br />
Rolle.<br />
Voraussetzungen bei<br />
der Stromversorgung<br />
professioneller<br />
IoT-Anwendungen<br />
Kritische Module in professionellen<br />
IoT-Geräten ist mit Sicherheit<br />
die Stromversorgung. Bei dieser<br />
Was ist neben Größe und<br />
Effizienz noch wichtig?<br />
Um derartige professionelle IoT-<br />
Geräte entwickeln, zertifizieren und<br />
vermarkten zu können, kommt es<br />
nicht nur auf die genannten technischen<br />
Produktmerkmale an.<br />
Professionelle IoT-Geräte müssen<br />
immer striktere Vorgaben in Form<br />
global harmonisierter Normen und<br />
Richtlinien einhalten, um zertifiziert<br />
und verkauft werden zu können –<br />
keine leichte Aufgabe für die IoT-<br />
Elektroingenieure. Sind in kritischen<br />
Anwendungen wie der Medizintechnik<br />
IoT-Funktionen erforderlich, müssen<br />
die Elektronikkomponenten entsprechend<br />
ausgelegt sein und den<br />
branchenspezifischen Vorgaben<br />
entsprechen.<br />
Ein Beispiel<br />
Nehmen wir ein für den medizinischen<br />
Einsatz zugelassenes,<br />
drahtloses, batteriebetriebenes<br />
Bedien panel als Beispiel, das per<br />
Internet auf die Patientenakte zugreifen<br />
kann. Drahtlos mit diesem Bedienpanel<br />
verbunden ist ein weiteres<br />
Gerät, das ggf. mit dem Patienten in<br />
Kontakt kommt (z. B. ein Blutdruckmessgerät).<br />
Eine der wichtigsten<br />
Sicherheitsfragen bei Medizinprodukten<br />
besteht darin, dass oft eine<br />
elektrische Verbindung zwischen<br />
Gerät und Patient besteht. Daher<br />
müssen Netzteil und DC/DC-Wandler<br />
dieser IoT-Anwendung wichtige<br />
Sicherheitsvorgaben wie BF-Kon-<br />
42 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Stromversorgung<br />
formität und 2x MOPP-Standards<br />
der 3. Ausgabe der Norm IEC/EN<br />
60601-1 einhalten.<br />
Ein weiteres Beispiel sind industrielle<br />
IoT-Anwendungen für<br />
„Smart Homes“ und automatisierte<br />
Gebäude. Für all diese IoT-<br />
Heim-/Gebäudeautomationsanwendungen<br />
sind eine hohe Effizienz<br />
und geringe Leerlaufaufnahme<br />
(ErP-konform), kleine Größe, hohe<br />
Zuverlässigkeit und Erschwinglichkeit<br />
von zentraler Bedeutung, und<br />
nicht zu vergessen die Einhaltung<br />
von immer mehr Normen inklusive<br />
IEC/EN 60335-1.<br />
Sorgfältige Planung in<br />
der gesamten Lieferkette<br />
erforderlich<br />
Wir wissen, dass ein höheres<br />
Maß an Zuverlässigkeit, Qualität,<br />
eine längere Betriebsdauer und<br />
mehr Zertifizierungen erforderlich<br />
sind, wenn in sicherheitsrelevanten,<br />
funktionskritischen Anwendungen<br />
neue Technologien zum Einsatz<br />
kommen – von der nahtlosen Rückverfolgbarkeit<br />
der wichtigsten elektronischen<br />
Bauteile einmal ganz zu<br />
schweigen. Hersteller sind immer<br />
stärker auf Konzepte angewiesen,<br />
die in der Automobilbranche bereits<br />
vor langer Zeit erfolgreich eingeführt<br />
und perfektioniert wurden, wie z. B.<br />
Fehlermöglichkeitsanalyse, Abhilfemaßnahmen,<br />
8D-Reports, DFMEA,<br />
PFMEA, Total Quality Management<br />
und kontinuierliche Verbesserung.<br />
Umfassendes<br />
Qualitätsmanagement<br />
Total Quality, das umfassende<br />
Qualitätsmanagement, darf heute<br />
in keiner Frühphase eines Entwicklungsvorhabens<br />
mehr fehlen. Um<br />
all diesen Anforderungen gerecht<br />
zu werden, reicht es für einen Entwickler<br />
heute nicht mehr<br />
aus, eine funktionierende<br />
Lösung bereitzustellen.<br />
Früher waren Mobiltelefone<br />
nur eines unter vielen<br />
Hilfsmitteln des Alltags.<br />
Heute verlassen wir<br />
uns mehr und mehr auf<br />
dieses eine Gerät. Bezahlen,<br />
Kamera, Adressbuch,<br />
Abos sind allesamt in das<br />
Smartphone integriert.<br />
Daher sind diese kleinen<br />
Begleiter heute von enormer<br />
Bedeutung für unser<br />
Leben. Der Produktdesigner<br />
trägt nun weit<br />
mehr Verantwortung für<br />
die Qualität seiner Entwicklung<br />
als noch vor<br />
10 Jahren. Und uns allen ist klar,<br />
dass dieser Trend sich nicht nur fortsetzen,<br />
sondern noch beschleunigen<br />
wird. Zudem sollten Anbieter<br />
die Digitalisierung in den Bezugswegen<br />
der einzelnen Bauteile als<br />
höchst signifikante Entwicklung<br />
betrachten. Die Erhebung, Analyse<br />
und Verarbeitung relevanter<br />
Daten kann zur schnellen, zuverlässigen<br />
und wirtschaftlichen Verfügbarkeit<br />
der Bauteile beitragen und<br />
damit die Produktivität der Anlage<br />
des Kunden steigern.<br />
Fazit<br />
Dies bedeutet, dass IoT-Anwendungen<br />
in kritischen Einsatzgebieten<br />
wie Medizintechnik, Gebäudeautomation<br />
oder Mobilität nicht nur<br />
effizient und miniaturisiert sein und<br />
einen extrem niedrigen Energieverbrauch<br />
im Standby haben müssen.<br />
Sie müssen auch jahrzehntelang<br />
erhältlich und rückverfolgbar<br />
sein und die einschlägigen<br />
Normen und Bestimmungen einhalten.<br />
◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
43
Produktion<br />
Fräser mit integrierter Kühlung<br />
ab Ø 0.1 mm<br />
Zuverlässiger 3D-Drucker<br />
für die Mikroproduktion<br />
medical<br />
FRÄSEN VON INOX & CO.<br />
– Rostfreie Stähle<br />
– Titan<br />
– Hitzebeständige Legierungen<br />
– CrCo-Legierungen<br />
HÖCHSTE LEISTUNGEN<br />
– Lange Standzeiten<br />
– Hohe Prozesssicherheit<br />
– Hohe Abtragsraten<br />
– Schruppen und Schlichten<br />
– Nuten- , Taschen-, Konturen-,<br />
Plan- und Kopierfräsen<br />
– Radiusfräsen<br />
MIKRON SWITZERLAND AG<br />
Division Tool<br />
Mit dem Mikro-3D-Drucker microArch S240<br />
stellt Boston Micro Fabrication (BMF) ein echtes<br />
„Arbeitspferd“ vor: Dank breiter Materialauswahl<br />
und einem Bauvolumen von 100 x 100 x 75 mm<br />
eignet er sich für die Serienproduktion von Mikrobauteilen<br />
in Endqualität. Mit einer optischen Auflösung<br />
von 10 µm bei einer Schichtdicke von 10<br />
bis 40 µm erreicht der Desktop-Drucker Oberflächengüten<br />
von 0,4 bis 0,8 Ra. Die 3D-Drucker<br />
der Serie microArch basieren auf einer Weiterentwicklung<br />
der Stereolithographie (SLA), die<br />
BMF als Projektions-Mikro-Stereolithografie<br />
(PµSL) patentiert hat. Eine Schicht flüssigen<br />
Polymers wird durch UV-Licht blitzschnell ausgehärtet.<br />
Zusammen mit anpassbaren Optiken,<br />
einer präzisen Bewegungsplattform und kontrollierbaren<br />
Verarbeitungstechniken eignet sich<br />
das Verfahren für die Mikrofertigung von Prototypen<br />
und Serienteilen. Bereits das Einstiegsmodell<br />
microArch P150 erzeugt mit einer Auflösung<br />
bis zu 25 µm kleine, detaillierte Teile.<br />
Boston Micro Fabrication<br />
info@bmf3d.com<br />
www.bmf3d.com<br />
In der mittleren Leis tungsklasse liegen drei<br />
Desktop-Drucker, die eine Auflösung von 10 µm<br />
mit hoher Genauigkeit und Präzision verbinden.<br />
Dazu gehört der zuverlässige microArch S240,<br />
der Mikrobauteile aus einer breiten Palette von<br />
Harz- und Keramik-Material erzeugt. Bezogen<br />
auf die Bauteilmaße bietet er ein großzügiges<br />
Bauvolumen von 100 x 100 x 75 mm. Der<br />
microArch S240 wurde entwickelt, damit Unternehmen<br />
ebenso wie Universitäten schnell Bauteile<br />
in industrieller Klein serien-Produktion produzieren<br />
können. Sein Step-and-Repeat-Verfahren<br />
verbindet hohe Auflösung mit großer Fläche.<br />
Echtzeit-Bildüberwachung, Autofokus und<br />
Belichtungskompensation sorgen für hochpräzise<br />
Ergebnisse.<br />
Einsatzbereiche<br />
Die Mikro-3D-Drucker werden in der Entwicklung<br />
und Produktion von medizinischen<br />
Objekten von Stents über Prothesen bis hin zu<br />
chirurgischen Implantaten verwendet. Die Verwendung<br />
von biokompatiblen Materialien eröffnet<br />
neue Möglichkeiten für individuelle Implantate.In<br />
Elektronik und Mechatronik entstehen<br />
Steckverbinder, Chipsockel oder MEMS, die alle<br />
Anforderungen bezüglich Stabilität und Funktionalität<br />
erfüllen.<br />
In der Mikrofluidik und Mikromechanik<br />
eignet sich der microArch S240 für Ventile,<br />
Pumpen, Sensoren, Mikrofonkomponenten<br />
und viele weitere Anwendungen. Die Produktentwicklung<br />
erhält mit den 3D-Druckern<br />
der microArch-Serie neue Möglichkeiten und<br />
Freiheiten, die sich für Innovationen, effiziente<br />
Herstellung und Montage nutzen lassen. ◄<br />
6982 Agno | Schweiz<br />
44 44<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
mto@mikron.com<br />
www.mikrontool.com
Produktion<br />
Neuer Dreh-Hub-Aktor für schnelle<br />
Pick-and-Place-Aufgaben<br />
Mit integrierter Steuerung für die automatisierte Präzisionsmontage<br />
Mikroproduktion<br />
in h .ȯchster<br />
Pr .ȧzision<br />
Speziell für die hochpräzise automatisierte<br />
Montage von miniaturisierten<br />
Komponenten hat Steinmeyer<br />
Mechatronik einen innovativen<br />
Dreh-Hub-Aktor entwickelt.<br />
Er erlaubt sowohl eine feinfühlige<br />
als auch sehr schnelle kombinierte<br />
Dreh- und Linearbewegung<br />
und gewährleistet dank integrierter<br />
Steuerung, anwenderfreundlicher<br />
Plug-and-Play-Technologie<br />
sowie smarter Selbstdiagnose eine<br />
prozess sichere 24/7-Produktion.<br />
Der industrietaugliche<br />
Dreh-Hub-Aktor<br />
ermöglicht die Entnahme der zu<br />
positionierenden Komponente aus<br />
der automatischen Magazinzuführung,<br />
Erfassung in der Lage und<br />
Steinmeyer Mechatronik GmbH<br />
info@steinmeyer-mechatronik.de<br />
www.steinmeyer-mechatronik.de<br />
ggf. Korrektur und Positionierung<br />
mit kontrollierter Andruckkraft. Die<br />
interne Steuerung mit Feld-Bus-<br />
Schnittstelle ist Plug-and-Play-fähig<br />
und befindet sich direkt in der Positioniereinheit.<br />
Dadurch ist das System<br />
äußerst kompakt, überaus leistungsstark<br />
und sehr servicefreundlich.<br />
Weiterer Vorteil der embedded<br />
Control-Elektronik: Durch das Überwachen<br />
bestimmter Parameter<br />
– wie maximale Geschwindigkeit<br />
beim Initialisieren (Selbstdiagnose)<br />
oder Schleppfehler im Betrieb – lassen<br />
sich Fehler oder Verschleiß<br />
früh erkennen und so durch rechtzeitiges<br />
Eingreifen Maschinenstillstandzeiten<br />
vermeiden. Durch die<br />
Anbindung via EtherCAT oder CAN<br />
ist eine weltweite Fernwartung, Diagnose,<br />
Updates, Programmierung<br />
oder Parametrierung möglich.<br />
Anwenderfreundliche<br />
Plug-and-Play-Lösung mit<br />
integrierter Elektronik<br />
Der Dreh-Hub-Aktor schafft<br />
10 Hübe pro Sekunde und verfügt<br />
über eine Spitzenkraft von 12 N,<br />
einen Linearhub von 14 mm sowie<br />
eine Wiederholgenauigkeit von<br />
10 µm. Hinsichtlich der Drehung<br />
gibt es keinerlei Limitierungen. Der<br />
elektrische Direktantrieb stellt eine<br />
schnelle, feinfühlige Vertikalbewegung<br />
sicher, die voll kontrollierte<br />
Ansteuerung der gesamten Bewegung<br />
garantiert dabei eine gleichbleibend<br />
hohe Prozess qualität.<br />
Mehr als 100 Aktoren lassen sich<br />
an einem Bussystem betreiben. Der<br />
Gerätestatus kann durch Streaming<br />
oder Polling an den Steuer rechner<br />
zurückgemeldet werden. Dank der<br />
Plug-and-Play-fähigen integrierten<br />
Steuerung ist darüber hinaus im<br />
Servicefall ein schneller Austausch<br />
gegeben. Die Wartung ist auf eine<br />
jährliche Inspektion mit minimalem<br />
Aufwand beschränkt.<br />
Ideal für automatisierte und<br />
wartungsarme Pick-and-<br />
Place-Montagesysteme<br />
Die innovative Positioniereinheit ist<br />
robust gebaut, rundum geschlossen<br />
sowie emissionsarm und damit ideal<br />
für die automatisierte 24/7-Produktion<br />
in Reinraumumgebungen geeignet,<br />
z. B. für Herzschrittmacher, Insulinpumpen<br />
und Micro-Leiterplattenbestückung.<br />
Zudem gehören das Ausrichten<br />
von optischen Komponenten sowie<br />
die Bereiche Kameras, autonome<br />
Fahrsysteme, Sensoren, Mobiltelefone<br />
und elektronische Geräte zu<br />
den typischen Einsatzfeldern. Je<br />
nach Anwendung, Umgebungsbedingungen<br />
sowie Steuerungsarchitektur<br />
können Form, Hub und Genauigkeit<br />
an die individuellen Gegeben heiten<br />
angepasst werden. ◄<br />
Die 3D-Drucker von<br />
BMF erreichen Auflösungen<br />
von 2 bis 10 µm<br />
bei Toleranzen von +/-<br />
10 bis 25 µm mit vielen<br />
Polymer- und Keramikmaterialen<br />
für Serienteile oder<br />
Prototypen.<br />
Interessiert?<br />
Muster, Versuchsteile<br />
oder unverbindliche<br />
Beratung gibt es hier:<br />
BMF3D.DE<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong> 45<br />
45
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Mehr Power für den Leitstand<br />
Die COM-HPC-Modullösung mit Advantechs SOM-C350 ermöglicht anspruchsvollste Signalverarbeitung und<br />
-visualisierung auf nur einer Plattform.<br />
COM HPC erweiterte das<br />
bewährte Standard-Modulkonzept<br />
in den Hochleistungsbereich. Die<br />
Prozessoren der zwölften Generation<br />
von Intel (Alder Lake) setzen<br />
hierbei mit PCI Express Gen 5<br />
und DDR5 neue Maßstäbe bezüglich<br />
Durchsatz sowie Rechen- und<br />
Grafik-Performance.<br />
Standardisierte SOMs<br />
(System-on-Modules) sind eine<br />
einfache und Kosten sparende Möglichkeit,<br />
innerhalb kürzester Zeit ausgereifte<br />
und betriebssichere individuelle<br />
Systeme zu entwerfen. Dies<br />
hat sich besonders bei individuellen<br />
eingebetteten Systemen bewährt,<br />
wo nicht immer die hohen Stückzahlen<br />
erreicht werden um kundenspezifische<br />
Computersysteme kostendeckend<br />
zu entwickeln.<br />
Advantech Europe BV<br />
www.advantech.com<br />
Bisherige SOM-Standards im<br />
Bereich höherer Leistungen wie<br />
etwa COM express sind schon relativ<br />
alt und selbst die aktuellste Version<br />
3.0 hat dort inzwischen schon<br />
über 5 Jahre auf dem Buckel. Der<br />
neue COM-HPC Standard unterstützt<br />
zusätzlich leistungsstärkere<br />
Prozessoren und neue Interface-<br />
Standards wie PCIe Gen 4 und<br />
Gen5. Dies ermöglicht mehr Leistung<br />
einerseits und deutlich höhere<br />
Bandbreite andererseits. Dabei profitiert<br />
der Kunde vom Know-how des<br />
Modullieferanten bei der Entwicklung<br />
und Fertigung dieser höchst komplexen<br />
Systeme. Er selbst kann sich<br />
auf seine eigenen Anforderungen<br />
in der Peripherie konzentrieren und<br />
diese –falls nötig- auf einem eigenen<br />
Trägerboard realisieren. Die spezifische<br />
Lösungskompetenz bleibt in<br />
der eigenen Firma; die sich schnell<br />
ändernde Prozessortechnologie wird<br />
standardisiert, d.h. austauschbar<br />
zugekauft. Mit den heutigen CAD-<br />
Systemen kann der Modullieferant<br />
dann auch bei größeren Stückzahlen<br />
leicht spezielle Singleboard-Lösungen<br />
ableiten. Schneller, höher weiter<br />
kommt man mit COM HPC und Alder<br />
Lake: Die zwölfte Generation von<br />
Intels i-Series Desktop Prozessoren<br />
(bekannt als Alder Lake-S) eröffnet<br />
neue Welten bezüglich Leistungseffizienz<br />
und Durchsatz. Denn mit<br />
dieser Prozessorgeneration setzt<br />
Intel erstmals in derX86-Welt auf<br />
einen hybriden Ansatz ein: Es gibt<br />
jetzt zwei Arten von Prozessorkernen,<br />
die einerseits auf Leistung<br />
(Performance Cores) und andererseits<br />
auf extremes Stromsparen<br />
(Efficient Cores) optimiert sind.<br />
Das Ergebnis ist eine überragende<br />
Effizienz gegenüber bisherigen<br />
Mehrkern lösungen mit einheitlichen<br />
Prozessor kernen.<br />
Neu bei Alder Lake ist zudem<br />
die Unterstützung von ultraschnellem<br />
DDR5-RAM. Dadurch steigt<br />
die Leistungsfähigkeit der ohnehin<br />
schon stark verbesserten integrierten<br />
Grafik weiter an. So können<br />
mit dem SOM-C350 anspruchsvolle<br />
Visualisierungen mit bis zu vier<br />
unabhängigen hochauflösenden<br />
Bildschirmausgaben einschließlich<br />
Signalverarbeitung in nur einem Leitstand-<br />
und Visualisierungsrechner<br />
konsolidiert werden. Die modulare<br />
COM-HPC Plattform („Designed<br />
for PCI Gen5“) sorgt dafür, dass<br />
diese Leistungsmerkmale des Prozessors<br />
erstmals auch effizient und<br />
uneingeschränkt in einer konkreten<br />
SOM-Lösung umgesetzt werden<br />
können. Für höheren Durch-<br />
46 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Höhere Grafik- und Rechenleistung für IoT-Anwendungen<br />
Das neue COM-HPC Computer-on-Module<br />
setzt auf die Intel<br />
Core Desktop Prozessoren der<br />
12. Generation für schnelle IoT-<br />
Anwendungen<br />
Kontron bietet jetzt mit dem<br />
COMh-ccAS ein COM-HPC<br />
Client Modul mit erhöhter Grafik-<br />
und Rechenleistung für High<br />
Performance Computing an,<br />
basierend auf der 12. Generation<br />
Intel Core S-Prozessoren<br />
(S-Serie, früherer Codename<br />
Alder Lake S). Das COM-HPC<br />
Client Modul eignet sich insbesondere<br />
für vielseitige Anwendungen<br />
in Bereichen wie Networking,<br />
Automation, Messtechnik,<br />
Medizintechnik, Kiosk/<br />
Retail, Ticketing/Vending, Gambling<br />
& Amusement/Entertainment<br />
und generell für Artificial<br />
Intelligence (AI), bei denen eine<br />
intensive Grafik- und Rechenleistung<br />
erforderlich ist. Das<br />
Modul entspricht dem neuen<br />
Industriestandard COM-HPC,<br />
der speziell auf High Performance<br />
Computing ausgerichtet<br />
ist. Ein wichtiges Element ist<br />
die schnelle PCI Gen5-Anbindung.<br />
Das neue Modul in Size<br />
C (120x160 mm) setzt ebenso<br />
wie seine Geschwister auf den<br />
Evaluation Carrier für alle COM-<br />
HPC Client Modules.<br />
Hohe Multi-Thread-<br />
Performance<br />
Aufgrund der gesockelten<br />
Intel-Hybrid-Prozessoren der<br />
12. Generation ergibt sich eine<br />
besonders hohe Multi-Thread-<br />
Performance mit 16 Kernen<br />
und 20 Threads bei bis zu 65 W<br />
TDP (auf dem Board). Die flexible<br />
Wärme anbindung ermöglicht<br />
sowohl die Verwendung von<br />
günstigen Standardkühlkörpern<br />
als auch eine passive Kühlanbindung<br />
mit niedrigem Profil. Je nach<br />
Ausbaustufe lassen sich drei verschiedene<br />
Chipsätze nutzen; es<br />
sind PC-Client- oder Embedded-<br />
Usecase-Varianten verfügbar.<br />
Zudem bringt das neue Modul<br />
zwei TSN-fähige 2,5 Gbit-Ethernet-Anschlüsse<br />
mit; bei Bedarf ist<br />
es mit vier DDR5 SODIMM-Speichern<br />
für bis zu 128 GB ausgerüstet.<br />
Zwei SPI Flashes gewährleisten<br />
BIOS-Redundanz.<br />
Neuer Embedded-Controller<br />
ermöglicht direkten Linux-<br />
Kernel-Support<br />
Wie die anderen neuen Kontron-Boards<br />
(COMh-caAP und<br />
COMe-cAP6) ist auch das<br />
COMh-ccAS mit einem neuen<br />
Embedded Controller ausgestattet,<br />
der die bisherige CPLDbasierte<br />
Variante ablöst und eine<br />
direkte Linux-Kernel-Unterstützung<br />
ermöglicht. Neben Kostenvorteilen<br />
bietet der Controller eine<br />
bessere Verfügbarkeit und optimierte<br />
Schnittstellen wie UART,<br />
GPIOs, HW Monitor, Fan Control,<br />
I 2 C oder Watchdog. Zudem<br />
kann er Umweltdaten aus CPU<br />
und Chipsatz auslesen und darauf<br />
reagieren.<br />
Der Evaluation Carrier<br />
für alle COM-HPC Client<br />
Module unterstützt Entwickler<br />
zudem mit einer PCIe-Anbindung<br />
aller verfügbaren Schnittstellen,<br />
USB 3.X- und USB4-Schnittstellen<br />
(Thunderbolt) und einem<br />
POST Code Display für die einfache<br />
Inbetriebnahme.<br />
Kontron<br />
www.kontron.de<br />
satz bietet der neue Standard nicht<br />
nur schnellere, sondern auch deutlich<br />
mehr PCI Express Datenleitungen<br />
(Lanes) an.<br />
Als langjähriges Mitglied der<br />
PICMG Standardisierungsgruppe<br />
ist die Firma Advantech von Anfang<br />
an der Entwicklung des COM-HPC<br />
Standards mit beteiligt gewesen<br />
und hat dabei viel Know-how mit<br />
eingebracht. Diese Kompetenz<br />
und das über Jahrzehnte erworbene<br />
Know-how bei der Entwicklung<br />
von eingebetteten Systemen<br />
zeigen sich in dem hier vorgestellten<br />
COM-HPC Client Modul<br />
SOM-C350.<br />
Skalierbare Lösung mit<br />
höchster Performance<br />
Das SOM-C350 eignet sich perfekt<br />
für embedded Anwendungen,<br />
die hohe Leistung, hohen Durchsatz<br />
und eine leistungsfähige integrierte<br />
Grafik benötigen. Neben<br />
Prüf- und Leitständen sind dies<br />
Digital Signage, Automatisierung<br />
und Robotik, Medizintechnik mit<br />
bildgebenden Verfahren und alle<br />
Arten von Video- und Streaming-<br />
Anwendungen. Die Vielzahl an Prozessorvarianten<br />
und eine große<br />
Auswahl an Bestückungsoptionen<br />
ermöglichen eine perfekte Skalierung<br />
für den jeweiligen Einsatzzweck.<br />
Durch die gesockelte CPU<br />
Ausführung sind Upgrades sowohl<br />
durch Modultausch als auch durch<br />
reinen CPU-Tausch möglich. Die in<br />
der Performance weiter gesteigerte<br />
integrierte Grafik unterstützt bis zu<br />
vier unabhängige Displays mit einzeln<br />
bis zu 8k-Grafikauflösung über<br />
2x DDI und 1x eDP Port.<br />
Weitere Features sind:<br />
• bis zu 16 Cores und 24 Threads<br />
• Intel 680E Bridge für Peripherie<br />
• bis zu 128 GB ultraschneller<br />
Dualchannel DDR5 SODIMM<br />
Memory (mit oder ohne ECC) auf<br />
4 U-DIMM Bänken<br />
• PCIe 4 und 5, 2x USB 3.2<br />
• 16 PCIe Gen5 + 16 PCIe Gen4 +<br />
10 PCIe Gen3 Lanes, 2x USB 3.2<br />
• Unterstützung von iManager, Embedded<br />
Software APIs und WISE-<br />
DeviceOn<br />
Allerneueste Technologie<br />
ohne Risiken<br />
Ein standardisierter Modul ansatz<br />
wie COM-HPC ermöglicht breite<br />
Skalierbarkeit und einfache Performancesteigerung<br />
bestehender<br />
Systeme durch simplen Modultausch,<br />
sobald neuere Prozessoren<br />
verfügbar sind. Die Kombination von<br />
COM-HPC mit den neuen Alder Lake<br />
Prozessoren sorgt bereits heute für<br />
einen deutlichen Leistungssprung<br />
und ist uneingeschränkt PCIe Gen5<br />
tauglich. So können mit dem SOM-<br />
C350 nun auch Anwendungen mit<br />
höchsten Anforderungen an Performance<br />
und Bandbreite von den<br />
Vorteilen des Modulkonzeptes profitieren:<br />
Deutlich kürzere Time-to-<br />
Market und Minimierung von Entwicklungsrisiken;<br />
speziell in Verbindung<br />
mit einem erfahrenen, lokal<br />
präsenten Partner wie Advantech.<br />
Die Module sind langzeitverfügbar<br />
und können für den harten Industrieeinsatz<br />
auch mit erweitertem Temperaturbereich<br />
geliefert werden. ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
47
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Extrem geringe Verlustleistung bei<br />
gleichzeitig guter Rechenleistung<br />
Sparsames SMARC Modul ermöglicht die Entwicklung von Produkten mit extrem niedriger Verlustleistung<br />
Avnet Embedded stellt mit der<br />
energieeffizienten Modulfamilie<br />
MSC SM2S-IMX8ULP ein weiteres<br />
Mitglied ihrer umfangreichen<br />
SMARC 2.1.1 Produktpalette vor.<br />
Die skalierbaren System-On-Modules<br />
basieren auf einem i.MX 8ULP<br />
Crossover Applikationsprozessor<br />
von NXP Semiconductor und sind<br />
auf extrem geringe Verlustleistung<br />
bei gleichzeitig guter Rechen leistung<br />
ausgelegt.<br />
Die hohe Energieeffizienz der<br />
MSC SM2S-IMX8ULP Modulfamilie<br />
wird unter anderem durch<br />
die besonderen Eigenschaften<br />
der neuen i.MX 8ULP Crossover<br />
Applikationsprozessoren erreicht,<br />
die in einer optimierten 28 nm<br />
FD-SOI Prozesstechnologie gefertigt<br />
werden. Die innovative Energy<br />
Flex Architektur unterstützt Heterogeneous<br />
Domain Computing (HDC)<br />
mit unabhängigen und separat<br />
abschalt baren Domänen wie Busse,<br />
Takte und Betriebssystem und ermöglicht<br />
extrem niedrige Verlustleistung.<br />
Das μPower Management<br />
Sub system, das im NXP eigenen<br />
internen RISC-V Core implementiert<br />
ist, kann über zwanzig verschiedene<br />
Power Modi konfigurieren<br />
und steuern. Die integrierte<br />
fortschrittliche Sicherheitsfunktionalität<br />
EdgeLock Secure Enclave<br />
umfasst u. a. autonome Verwaltung<br />
von Sicherheitsfunktionen,<br />
Root-of-Trust auf dem Chip, wiederverwendbare<br />
Zertifizierungen<br />
und Schlüsselverwaltung.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Die Zielmärkte für die SMARC 2.1.1<br />
Modulfamilie MSC SM2S-IMX8ULP<br />
im Short Size-Format (82 x 50 mm)<br />
sind Anwendungen mit hohen Anforderungen<br />
an Energie effizienz, die<br />
zudem sehr preissensitiv sind. Beispiele<br />
dafür sind batterie-/solarbetriebene<br />
Systeme mit langen Laufzeiten,<br />
IoT Edge Produkte, sparsame<br />
Embedded Steuerungen, effiziente<br />
Home & Building Automation<br />
Lösungen, Handheld Test- und<br />
Messgeräte, mobile Medizin systeme<br />
und tragbare Drucker. Infrage kommen<br />
auch Anwendungen, die in der<br />
Vergangenheit mit Mikrocontrollern<br />
(MCUs) oder Multichip Lösungen<br />
bedient wurden.<br />
Unternehmenseigene<br />
Design Center<br />
Avnet Embedded entwickelt ihr<br />
umfangreiches Angebot an skalierbaren<br />
SMARC Modulfamilien in<br />
den unternehmenseigenen Design<br />
Centern. Die Fertigung der innovativen<br />
Baugruppen findet in hochautomatisierten<br />
Produktionsstätten<br />
in Deutschland statt.<br />
Technische Spezifikationen:<br />
Die flexible SMARC 2.1.1 Modulfamilie<br />
MSC SM2S-IMX8ULP von<br />
Avnet Embedded integriert einen<br />
i.MX 8ULP Crossover Applikationsprozessor<br />
von NXP Semiconductor,<br />
der einen sehr effizienten<br />
Single oder Dual Core ARM Cortex-A35<br />
Applikationsprozessor mit<br />
bis zu 1 GHz, einen ARM Cortex-<br />
M33 Echtzeitkern und 2D/3D Grafikeinheiten<br />
(GPUs) vereint. Der integrierte<br />
Tensilica Hifi 4 DSP und der<br />
on-chip Fusion DSP von Cadence<br />
unterstützen Audio- und Spracherkennung<br />
sowie Edge KI und Machine<br />
Learning Applikationen. Die Thermal<br />
Design Power (TDP) liegt deutlich<br />
unter einem Watt.<br />
Hochperformantes Edge-AI-Computing-System<br />
Die Plug-In Electronic GmbH<br />
stellt das neuste Edge-AI-Computing-System<br />
aus dem Hause<br />
Vecow vor. Die Rechner der EAC-<br />
3000-Serie bieten höchste Leistung<br />
bei geringem Stromverbrauch und<br />
ermöglichen so rechenintensive<br />
KI-Anwendungen. Aufgrund ihrer<br />
kompakten, robusten und lüfterlosen<br />
Bauform sind diese Box-PCs<br />
auch in rauen Industrieumgebungen<br />
problemlos einsetzbar. Diese<br />
lüfter losen Rechner basieren auf<br />
der NVIDIA-Jetson-AGX-Xavier-<br />
Plattform mit einer 8-Kern-NVI-<br />
DIA-Carmel-ARM-CPU und einer<br />
Energiesparend mit vielen<br />
Schnittstellen<br />
Auf dem MSC SM2S-IMX8ULP<br />
Modul sind ein energiesparendes<br />
2 GB LPDDR4 SDRAM mit<br />
2400 MT/s und bis zu 256 GB<br />
eMMC Flash-Speicher vorhanden.<br />
Die notwendigen Schnittstellen<br />
für moderne Embedded<br />
Systeme der Zukunft wie Ethernet,<br />
USB 2.0, CAN-FD, dual-channel<br />
LVDS oder MIPI-DSI zur Ansteuerung<br />
von Displays und MIPI-CSI<br />
für den Anschluss einer Kamera<br />
werden vom Modul zur Verfügung<br />
gestellt. Das MSC SM2S-IMX8ULP<br />
Modul ist rückwärtskompatibel zum<br />
SMARC 2.0 Standard und ist für<br />
einen Betrieb im vollen industriellen<br />
Temperaturbereich von -40 °C<br />
bis +85 °C ausgelegt.<br />
Komplette Entwicklungsplattform<br />
Zur Evaluierung und zum einfachen<br />
Design-In stellt Avnet Embedded<br />
eine komplette Entwicklungsplattform<br />
und ein passendes<br />
Starter Kit zur Verfügung. Für das<br />
Yocto basierte Linux Betriebssystem<br />
ist ein umfassendes Board<br />
Support Package (BSP) lieferbar,<br />
auf Anfrage wird Microsoft Azure<br />
Sphere und Android unterstützt.<br />
Avnet Embedded<br />
www.avnet.com<br />
512-Core-NVIDIA-Volta-GPU. Mit<br />
bis zu 64 GB Arbeitsspeicher ermöglicht<br />
die EAC-3000-Serie 32<br />
TOPS (Tera Operations per Second)<br />
und liefert somit Leistung auf dem<br />
Niveau einer Workstation. Darüber<br />
hinaus sind die PCs mit zahlreichen<br />
I/O-Schnittstellen ausgestattet, darunter<br />
vier USB, zwei COM, zwei isolierte<br />
CAN-Busse, ein Micro-USB<br />
und fünf GigE LAN. Außerdem verfügt<br />
das System über zwei SIM-Karten-Sockel,<br />
sechs Antennen und<br />
M.2 Key E und Key B, die drahtlose<br />
Verbindungs möglichkeiten wie<br />
5G/4G/LTE/WiFi/BT/GPS-Kommunikation<br />
ermöglichen. Auch eine<br />
kompakte Speichererweiterung<br />
ist über die M.2-Steckplätze mit<br />
SSDs und einer externen Micro-<br />
SD möglich. Mit Ignition-Control-<br />
Protection und der Unterstützung<br />
verschiedener Kamera-Schnittstellen<br />
ist der EAC-3000 für autonome<br />
Maschinenanwendungen<br />
wie In-Vehicle-Computing, AMR/<br />
AGV und AOI optimiert. Des Weiteren<br />
ist eine Wand-, VESA- und<br />
DIN-Rail-Montage möglich und mit<br />
dem weiten Spannungseingang<br />
von 9 bis 50 V DC und einem Betriebstemperaturbereich<br />
von -20 bis<br />
48 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Industrielles Motherboard im<br />
Mini-ITX-Format<br />
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
E.E.P.D., Lösungspartner für<br />
kundenspezifische und Standard-<br />
Embedded-Computerbaugruppen<br />
und Systeme auf ARM- und x86-<br />
Basis, bietet mit dem PROFIVE<br />
MAITX ein in Deutschland hergestelltes,<br />
extrem leistungsstarkes<br />
industrielles Motherboard im Mini-<br />
ITX-Formfaktor. Das kompakte, nur<br />
170 x 170 mm große Board unterstützt<br />
auf Basis des AM4-Sockels<br />
„Zen-3“-Prozessoren der AMD<br />
Ryzen PRO 5000 Serie mit x86-Kernarchitektur<br />
und innovativer 7-nm-<br />
Prozesstechnologie zusammen mit<br />
dem AMD X570 Chipsatz.<br />
Prozessoren<br />
vom Feinsten<br />
Je nach CPU-Variante kommen<br />
bis zu acht Kerne und 16 Threads mit<br />
einer TDP (Thermal Design Power)<br />
von bis zu 65 W zum Einsatz. Die<br />
Prozessoren zeichnen sich u.a. durch<br />
eine exzellente Energieeffizienz sowie<br />
durch eine starke, optimierte integrierte<br />
Radeon-Grafikeinheit aus. Ein<br />
besonderes Merkmal des PROFIVE<br />
MAITX ist die hohe Anzahl von fünf<br />
M.2-Sockeln (verschiedener Standards,<br />
auch mit PCIE Gen 3x4) sowie<br />
sechs internen und sieben externen<br />
USB-Ports. Dazu kommen drei Displayport-Anschlüsse<br />
sowie ein RS232-<br />
und ein RS-232/485-Port (HDX/<br />
FDX). Der Sound wird gemäß HDA<br />
über drei 3,5-mm-<br />
Klinkenbuchsen<br />
für Line out, Line<br />
in und Mikrofon<br />
sowie über die<br />
DP-Anschlüsse<br />
ausgegeben. Der<br />
PCIe-x16 Gen3-<br />
Sockel ermöglicht<br />
den Betrieb<br />
von leistungsfähigen<br />
dedizierten<br />
Grafikkarten<br />
oder Beschleunigerkarten.<br />
Laut Christian<br />
Blersch,<br />
Geschäftsführer von E.E.P.D.<br />
sorgt die Vielzahl an CPU-Kernen<br />
und Threads insbesondere für<br />
Vorteile bei parallelen Anwendungen.<br />
Das MAITX-Motherboard eignet<br />
sich ideal für Applikationen, die<br />
hohe CPU- und/oder GPU-Performance<br />
sowie Sicherheitsmerkmale<br />
wie ECC & Hardware-TPM benötigen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel<br />
KI-Systeme, medizinische Applikationen,<br />
maschinelles Lernen, Computer-Vision,<br />
Robotik, Micro-Server,<br />
leistungsstarke Workstations,<br />
robuste industrielle Automations-<br />
Systeme, IoT-EDGE-Anwendungen<br />
und vieles mehr.<br />
Weitere wesentliche Spezifikationen<br />
sind ein Arbeitsspeicher<br />
+70 °C ist der EAC-3000 die perfekte<br />
Lösung für In-Vehicle Computing,<br />
Robotersteuerung, medizinische<br />
Bildgebung, öffentliche<br />
von bis zu 64 GByte DDR4 RAM<br />
mit ECC-Support (Error Correction<br />
Code) sowie eine flexible Stromversorgung<br />
über Single Power<br />
12 V (DC) oder 24+8-Pin-ATX-<br />
Stromstecker. Zu den zahlreichen<br />
Sicherheitsfeatures gehören neben<br />
dem „AMD Firmware Trusted Platform<br />
Module“ und einem TPM-<br />
2.0-Chip (Infineon) auch Health-<br />
Monitoring und Management mit<br />
regelbarer Lüftersteuerung, Hardware-Überwachung<br />
und Watchdog.<br />
Das Board ist für den Temperaturbereich<br />
von 0 bis +60 °C<br />
bei einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />
bis 95 % bei 40 °C konzipiert. Als<br />
Betriebssysteme werden Microsoft<br />
Windows 10, Microsoft Windows<br />
Sicherheit, Smart Factory, AMR/<br />
AGV und alle AIoT/Industrie-4.0-<br />
Anwendungen.<br />
Anwendungsgebiete:<br />
• In-Vehicle Computing<br />
• Robotersteuerung<br />
• medizinische Bildgebung<br />
• öffentliche Sicherheit<br />
• Smart Factory<br />
• AMR/AGV<br />
• alle AIoT/Industrie-<br />
4.0-Anwendungen<br />
PLUG-IN Electronic<br />
GmbH<br />
www.plug-in.de<br />
10 IoT Enterprise, Microsoft Windows<br />
11 oder Linux Ubuntu 20.04<br />
LTS unterstützt.<br />
Leistungsfähige CPUs<br />
Das PROFIVE MAITX wird standardmäßig<br />
ohne CPU geliefert.<br />
Folgende CPUs können individuell<br />
eingesetzt und optional erworben<br />
werden:<br />
• AMD Ryzen 5 PRO 5650G:<br />
6 Kerne/12 Threads, 3,9 bis 4,4<br />
GHz, TDP: 45 bis 65 W<br />
• AMD Ryzen 5 PRO 5650GE:<br />
6 Kerne/12 Threads, 3,4 bis 4,4<br />
GHz, TDP: 35 W<br />
• AMD Ryzen 7 PRO 5750G:<br />
8 Kerne/16 Threads, 3,8 bis 4,6<br />
GHz, TDP: 45 bis 65 W<br />
• AMD Ryzen 7 PRO 5750GE:<br />
8 Kerne/16 Threads, 3,2 bis 4,6<br />
GHz, TDP: 35 W<br />
Wie alle Produkte der Marke PRO-<br />
FIVE zeichnet sich auch das MAITX<br />
durch höchste Qualität „Made in<br />
Germany“ aus. Das Motherboard<br />
wird bei E.E.P.D. in Deutschland<br />
ent wickelt, produziert und auch der<br />
Support erfolgt von hier. Bei der Fertigung<br />
werden Komponenten und<br />
Betriebssysteme verwendet, die auf<br />
der „Long-term-Roadmap“ stehen<br />
und die Langzeitverfügbarkeit des<br />
Systems sicherstellen.<br />
E.E.P.D. GmbH<br />
www.eepd.de<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
49
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Präzision, die Leben rettet!<br />
Hochleistungs-Industrie-PC für die Anwendung in der Medizintechnik: InoNet liefert maßgeschneiderte 19-Zoll-<br />
4HE Lösung mit nur 350 mm Tiefe für den Einsatz in der Strahlentherapie.<br />
Bestrahlungen dienen in der<br />
Krebstherapie dazu, die Erbsubstanz<br />
der Tumorzellen im Körper<br />
eines Patienten so zu schädigen,<br />
dass diese in der Folge absterben.<br />
Das Problem: Bei einer solchen<br />
Therapie wird immer auch gesundes<br />
Gewebe mitzerstört. Um hier<br />
größere gesundheitliche Kollateralschäden<br />
auszuschließen, wird die<br />
Bestrahlungsdauer daher stets auf<br />
ein notwendiges Minimum begrenzt.<br />
Ein InoNet-Großkunde aus der<br />
Medizintechnik hat eine Methode<br />
entwickelt, mit deren Einsatz die<br />
Wirksamkeit solcher Radiotherapien<br />
erhöht bzw. die Dauer der<br />
Bestrahlung deutlich verlängert<br />
werden kann. Mit der kombinierten<br />
Anwendung von Tracking-Technologien<br />
wie Oberflächen-, Wärme- und<br />
Röntgenmonitoring lassen sich vorgeschädigte<br />
Gewebepartien deutlich<br />
präziser von gesunden selektieren<br />
und Bewegungen des Patienten<br />
während der Bestrahlungszeit<br />
millimetergenau registrieren.<br />
Entsprechend kann dessen Position<br />
auf dem Behandlungstisch „in<br />
Echtzeit“ angepasst und der Patient<br />
somit noch effektiver bestrahlt<br />
werden.<br />
Leistungsstarke und<br />
zuverlässige Workstation<br />
Voraussetzung für den erfolgreichen<br />
Betrieb eines solchen<br />
Systems ist eine leistungsstarke<br />
und zuverlässige Workstation mit<br />
hoch performanter GPU für eine<br />
möglichst schnelle Verarbeitung<br />
umfangreicher Sequenzen von<br />
Bild- und Videodaten in 3D. Weitere<br />
Voraussetzung: Sämtliche Komponenten<br />
müssen als medizinisches<br />
Produkt gekennzeichnet bzw. zertifiziert<br />
sein. Für die medizinischen<br />
Zwecke ebenso obligatorisch ist<br />
die Einrichtung einer unabhängigen<br />
Stromversorgung.<br />
Maßgeschneiderter<br />
Serverschrank<br />
Hohe Ansprüche an die Leistungsfähigkeit<br />
der Hardware sind in der<br />
Medizintechnik eher die Regel als<br />
die Ausnahme. Besonders in diesem<br />
Fall waren jedoch die Anforderungen,<br />
die der Kunde hinsichtlich<br />
der Maße eines zusätzlich maßgeschneiderten<br />
Serverschranks und<br />
damit auch mittelbar für die darin<br />
eingesetzte Workstation vorgab.<br />
Der Serverschrank sollte dimensional<br />
wie ein Schreibtischunterschrank<br />
konzipiert werden. Veredelt werden<br />
sollte er durch eine Optik, in der sich<br />
auf möglichst „schicke“ Weise das<br />
Corporate-Design des Kunden wiederfinden<br />
ließ. Die Lüftung wurde<br />
durch perforierte Türen (im entsprechenden<br />
Kunden-CD) unterstützt,<br />
das Kühlkonzept auf einen 24/7-Einsatz<br />
optimiert. Der neukonzipierte<br />
Serverschrank bietet dabei Platz<br />
für bis zu zwei 19-Zoll-Industrie-<br />
PCs. Da der Mini-Serverschrank<br />
in der Tiefe auf 450 mm begrenzt<br />
war, musste auch der eingesetzte<br />
PC mit vorge gebener Standbreite<br />
von 19 Zoll und vier Höheneinheiten<br />
auf 350 mm Tiefe verkürzt werden.<br />
Dies alles ohne Kompromiss bei der<br />
Hardware-Ausstattung, was bedeutet:<br />
Vier Steckkarten können, inklusive<br />
zweier leistungsstarker Grafikkarten<br />
(etwa PNY-RTX4000),<br />
Platz finden.<br />
Optimales Ergebnis durch<br />
enge Zusammenarbeit<br />
In enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Design-Engineering des Kunden<br />
konnten die InoNet-Techniker<br />
Maße und Funktionalitäten optimal<br />
aufeinander abstimmen. Die gemeinsam<br />
entwickelte Lösung verknüpfte<br />
dabei sämtliche Anforderungen zu<br />
der gewünscht hochleistungsfähigen,<br />
dabei äußerst kompakten Servereinheit.<br />
Ermöglicht wird dies durch den<br />
Einsatz von NICI (Next InoNet Computer<br />
Innovation). Über das NICI-<br />
Design mit parametrischem Aufbau<br />
kann ein System in seiner Abmessung<br />
und Ausstattung flexibel an die<br />
Anforderungen des Kunden angepasst<br />
und diesem bereits in der Konzeptionsphase<br />
als 3D-Modell präsentiert<br />
werden. ◄<br />
InoNet Computer GmbH<br />
www.inonet.com<br />
50 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Full-Size PICMG 1.3 Single Board Computer<br />
mit Prozessoren der 12. Generation<br />
ROBO-8116G2AR mit Intel R680E/Q670E Chipset bietet höhere CPU- und Grafikleistung und flexible<br />
Möglichkeiten zur I/O-Erweiterung<br />
European Portwell Technology<br />
B.V.<br />
www.portwell.eu<br />
Portwell Europe hat sein neues ROBO-8116G2AR<br />
vorgestellt. Laut Brian Lai, Produktmanager bei Portwell,<br />
richtet sich der SBC an Kunden, die nach einem<br />
Embedded-Desktop-System mit hoher Rechenleistung<br />
und flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten suchen. Lai<br />
empfiehlt den neuen ROBO-8116G2AR als ideale Wahl<br />
für Anwendungen mit Lastverteilung oder hohem Leistungsbedarf<br />
in industriellen Automatisierungs- und<br />
intelligenten Steuersystemen, Bildgebungssystemen<br />
in Medizin und Gesundheitspflege, automatisierten<br />
Testeinrichtungen, Halbleiteranlagen, Monitorwänden/digitalen<br />
Beschilderungen, digitaler Sicherheitsüberwachung,<br />
Broadcast-Systemen sowie Transport<br />
und Lagerung.<br />
Höhere Energieeffizienz, optimierte<br />
Leistungsaufnahme und Leistung<br />
Der ROBO-8116G2AR ist Portwells PICMG 1.3 Full-Size<br />
Single-Host-Board (SHB) Computer mit den neusten<br />
Prozessoren der 12. Generation der Intel Core i3/i5/<br />
i7/i9 /Pentium/Celeron Familie mit bis zu 16 Kernen/<br />
30 MB Smart Cash und 5 GHz (35 - 65 W) im LGA<br />
1700 Sockel mit Intel R680E oder Q670E Chipsatz.<br />
Das neue SHB<br />
• unterstützt Intel Turbo Boost, Hyper-Threading, Virtualisierung,<br />
Thermal Monitoring, Trusted Execution<br />
(TXT) und SpeedStep Technologie (je nach<br />
Prozessor-SKU)<br />
• bietet bis zu 64 GB Dual-Channel-ECC/non-ECC<br />
DDR5 4800 SDRAM in zwei SO-DIMM-Sockeln<br />
• flexibles PCI Express Gen 5 (bis 32 GT/s) von der<br />
CPU - 1x PCIe x16 oder 2x PCIe x8 mit Einstellung<br />
per Steckbrücke - aus dem Chipsatz - 1x PCIe x4<br />
oder 4x PCIe x1 durch unterschiedliches BIOS und<br />
PCI-Erweiterung - 4x PCI Geräte mit 32 Bit, 33 MHz<br />
und ein spezieller B2B-Anschluss unterstützen 3x<br />
PCIe x4 (1x PCIe Gen 4, 2x PCI Gen 3)<br />
• ein USB 3.2 Gen 2x2 (20 Gbps per Typ C), insgesamt<br />
4x USB 3.2-Ports (2x USB3.2_10Gbps auf<br />
einem Winkel, 2x USB3.1_5Gbps onboard), 4x USB<br />
2.0, 4x SATA 3.0 (zwei Ports über Backplane), 1x<br />
M.2 Typ M 2280 für SSD und Software-RAID 0, 1,<br />
5, 10; 2 x 2,5 Gigabit Ethernet LAN, 2 x RS-232, 2<br />
x RS-232/422/485 im BIOS auswählbar<br />
• Intel UHD Graphics 770 mit Intel Xe Architektur und<br />
hoher 3D-Multimedia-Leistung und Unterstützung<br />
von DirectX 12 und Open GL 4.5<br />
• unterstützt mehrere unabhängige Displays, z. B.<br />
HDMI (4K-Auflösung), DVI-D (bis 1920 x 1200) und<br />
HDMI (bis 4096 x 2160)<br />
• ATX-Anschluss zur Spannungsversorgung<br />
• unterstützt onboard TPM2.0 zur Sicherung der<br />
Anwendungen.<br />
Der neuste SBC für neue Anwendungen<br />
oder Legacy-Architekturen<br />
„Das neu entwickelte ROBO-8116G2AR arbeitet mit<br />
den neusten Intel Core-I-Prozessoren der 12. Generation“,<br />
so Lai. „Das heißt, dies ist der erste Intel Core<br />
Prozessor mit Performance Hybrid Architecture1, Intels<br />
größtem Sprung bei der Intel Core Prozessor Architektur<br />
und der Leistung seit Jahren. Dieses revolutionäre<br />
Chip-Design enthält bis zu acht Performance-<br />
Kerne oder P-Cores, die die Konsolidierung der IoT-<br />
Workload verbessern, und bis zu acht Efficient-Kernen,<br />
oder E-Cores, für ein besseres Background-Task-<br />
Management und Multitasking. Die Intel Core Desktop<br />
Prozessoren der 12. Generation sind in Single-<br />
Thread-Performance 3 bis zu 1,36 Mal schneller und<br />
bei der Multi-Thread- Performance 3 bis zu 1,35 Mal<br />
schneller als Intel Core Prozessoren der 10. Generation.<br />
Kurz gesagt, bietet der neue ROBO-8116G2AR<br />
hohe Energieeffizienz und eine optimierte Verteilung<br />
der Rechenleistung, beschleunigte Grafikverarbeitung<br />
und niedrigen Energieverbrauch für neue Anwendungen<br />
oder Upgrades von Legacy-Anwendungen<br />
auf einem alten SHB. Darüber hinaus ermöglicht er<br />
eine hohe Flexibilität für I/O-Erweiterungen mit einer<br />
großen Auswahl an Backplanes, unterstützt die Steuerung<br />
einer Anzahl von Peripheriegeräten sowie drahtlose<br />
Konnektivität für abgesetzte Anwendungen. Und<br />
nicht nur das“, fügte Lai hinzu, „unsere Kunden erhalten<br />
die beruhigende Gewissheit des über 10jährigen<br />
Supports zu diesem Produkt. ◄<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
51
Bedienen und Visualisieren<br />
Touchless-Technologien für Displays<br />
und POS-Systeme<br />
DATA MODUL AG<br />
info@data-modul.com<br />
www.data-modul.com<br />
Berührungslose Displaytechnologien<br />
überzeugen nicht nur durch<br />
ihre einfache und intuitive Bedienbarkeit,<br />
sondern bieten darüber<br />
hinaus auch hygienische Vorteile.<br />
Zwei dieser wegweisenden Technologielösungen<br />
präsentiert Data<br />
Modul im aktuellen Portfolio: die<br />
kapazitiv-basierte Gestensteuerung,<br />
die bereits zum Produkt des<br />
Jahres in der Kategorie Industrie<br />
und IoT gekürt wurde, sowie die<br />
kamerabasierte Gestensteuerung,<br />
die Handbewegungen mittels passender<br />
Softwarelösung in Cursorbewegungen<br />
übersetzt.<br />
Die zwei Ansätze<br />
unterscheiden sich in ihrer Funktionalität<br />
und ihrem Aufbau und werden<br />
daher in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />
Anwendungsbereich sowie der<br />
späteren Wunschgröße des Touchscreens<br />
oder Systems eingesetzt.<br />
Bei der kapazitiven Gestensteuerung<br />
kommt ein eigenent wickeltes<br />
Controllerboard auf Basis der<br />
GestIC-Technologie zum Einsatz,<br />
das 2D-PCAP Funktionalität mit<br />
3D-Gestensteuerung kombiniert.<br />
Dadurch wird eine nahtlose Synchronisation<br />
zwischen 2D PCAP Touch-<br />
Scan und 3D Gesten-Scan gewährleistet<br />
und ermöglicht neben der<br />
gewohnten Toucheingabe auf dem<br />
Bildschirm auch eine berührungslose<br />
Systemeingabe mithilfe von einfachen<br />
Handbewegungen. Dabei umfasst<br />
das Repertoire der GUI-Software verschiedenste<br />
Gesten, die vom kapazitiven<br />
Sensor erkannt und in entsprechende<br />
Systembefehle übersetzt<br />
werden. Eine allseits bekannte und<br />
häufig genutzte ist die sogenannte<br />
Wisch-Geste (Flick/Swipe), die nicht<br />
nur für vertikale (hoch/runter), sondern<br />
auch horizontale (links/rechts)<br />
Aktionen genutzt werden kann. Je<br />
nach Kundenwunsch und späterem<br />
Anwendungsbereich können weitere<br />
Gesten, wie beispielsweise AirWheel<br />
(Dreh-Geste), implementiert werden.<br />
Die intuitive und kapazitiv-basierte<br />
Gestensteuerung zeichnet sich durch<br />
eine vergleichsweise einfache Integration<br />
in ein bestehendes System<br />
aus und wird vor allem bei Diagonalgrößen<br />
von 5 bis 15,6 Zoll eingesetzt,<br />
da in diesem Größen bereich<br />
die Gesten von den um laufenden<br />
Sende- und Empfangselektroden<br />
optimal erkannt werden können.<br />
Für großformatigere Diagonalen<br />
eignet sich hingegen die kamerabasierte<br />
Touchless-Lösung, welche<br />
Data Modul jüngst in das Portfolio<br />
aufgenommen hat. Bei dieser Technologie<br />
werden die vom Anwender<br />
ausgeführten Handbewegungen automatisch<br />
von der Software der speziell<br />
entwickelten Plug&Play-Kameralösung<br />
erkannt und mittels eines virtuellen<br />
Modells in entsprechende Bildschirmcursor-Aktionen<br />
umgewandelt.<br />
In Abhängigkeit von dem Erfassungswinkel<br />
der verwendeten Kamera lassen<br />
sich so im Handumdrehen interaktive<br />
UI-Display fläche von bis zu<br />
29 Zoll im Hochformat sowie bis zu<br />
40 Zoll im Querformat realisieren,<br />
wobei die Gesamtdisplaydiagonale<br />
individuell an die Kundenwünsche<br />
angepasst werden kann und damit<br />
auch deutlich größer sein darf als die<br />
eigentliche UI-Aktionsfläche. Auch<br />
die kamerabasierte Touchless-Technologie<br />
lässt sich mühelos in bestehende<br />
Systeme integrieren. Sollte<br />
das aktuell vorhandene System nicht<br />
mit einer speziellen Kamera für ein<br />
berührungsloses UI-Display ausgestattet<br />
sein, lässt sich diese über<br />
den Displayexperten einfach nachrüsten<br />
– ebenso wie die Softwarelösung<br />
für die erforderliche Erkennungsleistung<br />
der Gesten.<br />
Berührungslose<br />
Displaytechnologien<br />
wie die kapazitiv-basierte oder auch<br />
kamerabasierte Gestensteuerung mit<br />
ihren innovativen Human Machine<br />
Interfaces kommen in zahlreichen<br />
Anwendungsbereichen vor und werden<br />
immer beliebter, weil sie zwei für<br />
die heutige Zeit sehr wichtige Aspekte<br />
zuverlässig miteinander kombinieren:<br />
intuitive und hygienische Bedienung.<br />
Eine Paarung, die nicht nur für den<br />
medizinischen Bereich von großem<br />
Interesse ist, sondern auch im öffentlichen<br />
Bereich und weiteren Branchen<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt.<br />
Die Vorteile für Informations-, Registrierungs-<br />
oder Bestell- und Bezahlterminals<br />
oder für die Lebensmittelindustrie<br />
liegen auf der Hand. Aber<br />
auch im Automotive und Gaming<br />
Bereich werden sie bereits erfolgreich<br />
eingesetzt. Hier helfen sie beispielsweise<br />
dabei, die Konzentration<br />
auf den Fahrprozess und die Interaktion<br />
mit dem Auto zu erleichtern oder<br />
aber immersive Virtual-Reality-Spielerlebnisse<br />
zu fördern. ◄<br />
52 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Bedienen und Visualisieren<br />
Neue Monitor-Plattform für zahlreiche<br />
OEM-Lösungen<br />
Canvys 18,5 Zoll Full-HD-Display: Einsetzbar in medizinischen oder industriellen Anwendungen, die mittlere<br />
Monitorgrößen erfordern<br />
HDMI-Eingang. Die Helligkeit des<br />
Panels beträgt brillante 500 Candela<br />
pro Quadratmeter bei einem<br />
typischen Kontrastverhältnis von<br />
1.000 zu 1. Der sichtbare Blickwinkel<br />
horizontal sowie vertikal beträgt<br />
178 Grad.<br />
Der Monitor ist optional mit<br />
24-VDC-Eingang erhältlich. Eine<br />
Variante mit lediglich 350 Nits<br />
ist ebenfalls verfügbar. Wichtig<br />
für diverse medizinische Anwendungen:<br />
Die zusätzliche Erweiterung<br />
der medizinischen Zulassung<br />
IEC60601-1-2:2014 (Ed. 4.0)<br />
und CISPR 11 Class B ist möglich.<br />
Canvys – Visual Technology<br />
Solutions<br />
www.canvys.de<br />
Canvys – Visual Technology Solutions<br />
reagiert auf die Anforderungen<br />
seiner OEM-Klientel und stellt seine<br />
erste Monitor-Plattform mit 18,5 Zoll<br />
bereit. Der Displayexperte gibt an,<br />
dass diese Größe mit rund 47 Zentimeter<br />
aktuell eine der begehrtesten<br />
Diagonalen bei seinen OEM-Kunden<br />
ist, jedoch auf dem Markt ist diese<br />
kaum zu haben. Bedeutend hierbei<br />
ist vor allem die in Kombination mit<br />
der Größe gebotene Full-HD-Auflösung<br />
(1920 x 1080 Pixel), welche<br />
zahlreiche Geräteentwicklungen<br />
beispielsweise in der Medizintechnik<br />
oder der Industrie dominieren.<br />
Wie von Canvys erwartet, handelt<br />
es sich bei all seinen offerierten<br />
Monitoren um sogenannte „Plattformen“.<br />
Diese sind als Basis für<br />
OEMs konzipiert und bieten diesen<br />
bei der kundeneigenen Produktentwicklung<br />
oder Monitor integration<br />
zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten,<br />
um höchstindividuelle sowie<br />
kundenspezifische HMI-Lösungen<br />
zu schaffen.<br />
Details des Canvys 18,5 Zoll<br />
Full-HD-Monitors<br />
Das 18,5-Zoll-Display ist als True-<br />
Flat-Ausführung mit einer Schutzscheibe<br />
oder mit einem PCAP-<br />
Touch verfügbar. Bei der PCAP-<br />
Variante handelt es sich um einen<br />
10-Punkt-Touchscreen. Dieser ist<br />
mit einem AG-Coating (Anti Glare)<br />
beschichtet, welches Fingerabdrücke<br />
verhindert aber dabei seine<br />
gute Gleitfähigkeit beibehält. Auch<br />
das Tragen von mehreren Latexhandschuhen<br />
übereinander, was in<br />
manchen Anwendungen durchaus<br />
üblich ist, ermöglicht eine fehlerlose<br />
Bedienung.<br />
Das geschlossene Kunststoffgehäuse<br />
verzichtet bewusst auf Lüftungslöcher,<br />
was das Eindringen<br />
von Staub und Flüssigkeiten abwendet.<br />
Die plane Glasoberfläche sorgt<br />
zudem für eine einfache Reinigung<br />
sowie Desinfektion.<br />
Weitere technische Daten<br />
Der PCAP-Touch wird über USB<br />
angesteuert und unterstützt alle gängigen<br />
Windows- und Android-Systeme.<br />
Treiber für die meisten Linux-<br />
Distributionen stehen ebenfalls zur<br />
Verfügung. Das OSD-Menü ist im<br />
Frontglas integriert und funktioniert<br />
über den PCAP-Touch.<br />
Das Display ist ausgestattet mit<br />
einem DVI-, Display-Port- und einem<br />
Typische<br />
Anwendungsbereiche<br />
• Ophthalmologie (Augenheilkunde)<br />
• Hornhautchirurgie<br />
• HMI-Navigation<br />
• Patienten-Entertainment<br />
• Endoskopie / Chirurgische<br />
Systeme<br />
• Dentaltechnik, Behandlungseinheiten,<br />
Zahnarztstühle<br />
• C-ARM / Röntgenanwendungen<br />
• Behandlungsstühle und -liegen,<br />
Gynäkologie<br />
• Urologie<br />
• Kolposkopie<br />
• Kardiologie<br />
• Ästhetische/Kosmetische Behandlungen<br />
◄<br />
CelsiStrip ®<br />
Thermoetikette registriert<br />
Maximalwerte durch<br />
Dauerschwärzung<br />
Diverse Bereiche von<br />
+40 bis +260°C<br />
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EUR 200 (verzollt, exkl. MwSt)<br />
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meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
53
Bedienen und Visualisieren<br />
Splitterschutzfolie für Multi-Touch-<br />
Bedienflächen<br />
Das Risiko von Verunreinigungen,<br />
Kontaminierungen oder Verletzungen<br />
durch Glasbruch ist besonders<br />
in den Branchen Food, Pharma<br />
und Medizintechnik sehr hoch. Als<br />
Lösung für dieses Problem bietet EP<br />
die Splitterschutzfolie an. Das Material<br />
der Splitterschutzfolie hat sich<br />
über die Jahre sowohl bei Folientastaturen<br />
als auch bei laminierten<br />
Touchscreens in der Praxis bewährt.<br />
Die verwendete Folie ist eine hochwertige<br />
hartbeschichtete Polyesterfolie<br />
(PET), bestehend aus einem<br />
Basispolyester und einer präg baren,<br />
chemisch gebundenen und UVgehärteten<br />
Oberflächenbeschichtung.<br />
Durch die gehärtete Oberfläche<br />
ist die Folie praktisch kratzunempfindlich<br />
und bildet durch ihre<br />
Transparenz einen fast nicht erkennbaren<br />
Schutz. Sie ist sehr leicht zu<br />
reinigen und hat auch eine hervorragende<br />
Beständigkeit gegen viele<br />
gängige industrielle Lösungsmittel<br />
und Haushaltschemikalien.<br />
Diese Folie kann auf allen Glasarten<br />
aufgebracht werden und<br />
hält sogar bei Glasbruch auch<br />
die kleinsten Stücke zurück.<br />
Die ansprechende Tiefenoptik<br />
eines bedruckten Glases mit<br />
Multi-Touchsensor bleibt trotz<br />
OCA und der Splitterschutzfolie<br />
erhalten. Die grundsätzlichen<br />
Eigenschaften der Splitterschutzfolie<br />
sind:<br />
• Lichtdurchlässigkeit von 96 %<br />
• maximale Verarbeitungstemperatur<br />
120 °C<br />
• Nutzungstemperatur zwischen<br />
-40 und +85 °C<br />
• Glanzgrad bei der „Gloss“-Folie<br />
beträgt 96 % +/- 2 %<br />
• Glanzgrad bei der „Antiglare“ Folie<br />
beträgt 60% +/-5 % ◄<br />
Links die Gloss-Folie, rechts die Antiglare-Folie<br />
AUSSERGEWÖHNLICH.<br />
ENGAGIERT!<br />
EP Electronic Print GmbH<br />
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JETZT SCHÜTZEN:<br />
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54 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
LCD-TFT-Grafikmodule mit Rundum-Blickwinkel<br />
Bedienen und Visualisieren<br />
Schukat<br />
www.schukat.de<br />
Mit den kompakten TFT-Grafikmodulen<br />
mit IPS-Technologie nimmt<br />
Schukat LCD-Anzeigen von Display<br />
Visions ins Programm auf, die über<br />
einen kontrastreichen und weiten<br />
Blickwinkel verfügen, der sonst<br />
nur von OLED-Displays bekannt ist.<br />
In-Plane-Switching-Technik<br />
Dank In-Plane-Switching-Technik<br />
(IPS) bleiben die Flüssigkristall-<br />
Bildschirme über einen sehr weiten<br />
Blickwinkelbereich von mehr als<br />
170° scharf und kontrastreich. Die<br />
Grafikmodule liefern brillante Farben<br />
und haben eine hohe Leuchtkraft<br />
mit einer maximalen Helligkeit<br />
von 1000 cd/m², sodass sie auch<br />
bei greller Umgebung und direkter<br />
Sonneneinstrahlung deutlich ablesbar<br />
bleiben.<br />
Outdooranwendungen<br />
Damit eignen sich die Bildschirme<br />
ideal für Anwendungen wie Outdoor-<br />
Messwerkzeuge und medizintechnische<br />
Geräte im OP-Saal. Zur Wahl<br />
stehen verschiedene Größen von 2<br />
bis 4,3 Zoll; dabei hat die kleinste<br />
Version bereits eine Auflösung von<br />
320 x 240 px bei einer Dicke von nur<br />
2,2 mm. Bei Bedarf lassen sich die<br />
Bildschirme auch mit einem kapazitiven<br />
Multi-Touchscreen zur Eingabe<br />
mittels Gesten kombinieren.<br />
Durch ihre einfache Ansteuerung<br />
via SPI-Interface sind die kleineren<br />
Farbdisplay-Versionen ab 2 Zoll<br />
mit allen Mikrocontrollern kompatibel<br />
und dienen als einfacher Ersatz<br />
für ältere Anzeigen. Die Ansteuerung<br />
kann zudem über die klassische<br />
RGB-Schnittstelle oder einen<br />
8- sowie 16-Bit-Datenbus erfolgen.<br />
Weitere Versionen der IPS-<br />
Anzeigen sind in 5, 7 und 10,1 Zoll<br />
mit Auflösungen von 800 x 480, 1024<br />
x 600 sowie 1280 x 800 px erhältlich.<br />
Da die TFT-Module für den<br />
anspruchsvollen industriellen Dauereinsatz<br />
konzipiert sind, haben sie<br />
eine garantierte Lebensdauer von<br />
mindestens 50.000 Betriebsstunden<br />
und arbeiten in einem Temperaturbereich<br />
von -20 bis +70 °C. Die<br />
Grafikmodule EATFT020-23AINN,<br />
EATFT028-23AINN, EATFT020-<br />
23AITC, EATFT028-23AITC von Display<br />
Visions sind ab sofort ab Lager<br />
Schukat verfügbar. ◄<br />
3D-Stereo für jede Anforderung in der Medizintechnik<br />
So unterschiedlich die Anwendungen<br />
in der Medizintechnik, so passend die<br />
3D-Monitor-Lösung: Die innovative, passive Stereo-Monitor-Produktfamilie<br />
von Schneider Digital<br />
bietet für jede Anforderung, wie z. B. in der<br />
OP-Planung, der 3D-Computertomographie, in<br />
der anatomischen Bildgebung, dem 3D-Druck<br />
oder der Auswertung visueller Medizindaten<br />
das richtige Maß. Der 3D PluraView ist geeignet<br />
für alle 3D-Stereo fähigen Software-Anwendungen<br />
im Medizinbereich, wie z. B. VSP, Stereostaxie,<br />
MOE, Forsina CT-VR, Versalius 3D,<br />
Sybyl, VMD syngo.fourSight oder syngo.Via.<br />
Für die unterschiedlichen Anforderungen an<br />
Auflösung und v.a. Platzbedarf stehen in der<br />
3D PluraView Produktfamilie vier verschiedene<br />
Modelle mit zwei unterschiedlichen<br />
Gehäusen zur Verfügung.<br />
Als Top-Modell der 3D PluraView<br />
Baureihe visualisiert der PluraView<br />
4K mit 10 bit Farbtiefe auf einer Bildschirmdiagonale<br />
von 28“ 3.840 x 2.160<br />
Pixel Auflösung. Das 3D PluraView 2,5K<br />
Modell bietet auf einer Bildschirm-Diagonale<br />
von 27“ 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung.<br />
Beide Modelle sind im Premium-<br />
Gehäuse mit integrierter DisplayPort 1.2<br />
Spiegelkarte erhältlich.<br />
Für Arbeitsplätze mit wenig Platzangebot<br />
steht der 3D PluraView FHD<br />
mit 22“ bzw. 24“ und einer full HD Auflösung<br />
mit 1.920 x 1.080 Pixeln zur<br />
Verfügung. Durch sein kompaktes<br />
Gehäuse mit geringer Bautiefe benötigt<br />
er äußerst wenig Platz auf dem<br />
Schreibtisch und ist ideal geeignet für Arbeitsplätze<br />
auf engem Raum.<br />
Schneider Digital<br />
info@schneider-digital.de<br />
www.schneider-digital.com<br />
www.pluraview.com<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
55
Dienstleistung<br />
Entwicklung medizinischer Kühlaggregate für<br />
Sportler beschleunigt<br />
Um zur Vision einer gesunden Gesellschaft beizutragen, unterstützt Protolabs das schwedische Medizintechnikunternehmen<br />
PolarCool bei der Entwicklung medizinischer Produkte<br />
Protolabs<br />
www.protolabs.de<br />
BrainCool ist ein innovatives,<br />
schwedisches Medizintechnikunternehmen,<br />
das Produkte für die medizinische<br />
Kühlung bei schwerwiegenden<br />
medizinischen Not fällen entwickelt.<br />
Seit dem Jahr 2018 beschäftigt<br />
sich das aus BrainCool hervorgegangene<br />
Unternehmen Polar-<br />
Cool spezialisiert mit der medizinischen<br />
Kühlung im Sportbereich.<br />
Das PolarCap-System von Polar-<br />
Cool wird zur schnellen und kontrollierten<br />
Absenkung der Gehirntemperatur<br />
verwendet und kommt<br />
vor allem bei kontaktreichen Teamsportarten<br />
wie Fußball, Rugby, beim<br />
Eishockey oder auch im Kampfsportbereich<br />
zum Einsatz.<br />
Kontrollierte Absenkung der<br />
Gehirntemperatur<br />
Körper- und Gehirntemperatur<br />
von Sportlern sind durch ihren Einsatz<br />
häufig erhöht – ein Umstand,<br />
der bei Unfällen schnell zu ernsthaften<br />
Hirnschädigungen führen<br />
kann. In diesen Fällen sollte die<br />
Temperatur des Gehirngewebes<br />
umgehend gesenkt werden. Dabei<br />
ist es wichtig zu beachten, dass<br />
die Regelung der Gehirntemperatur<br />
kontrolliert erfolgt, denn durch<br />
eine zu schnelle Absenkung der<br />
Temperatur, wie es bei einem Eisbad<br />
der Fall wäre, können zusätzliche<br />
Schäden auftreten. Genau<br />
diese medizinische Versorgung<br />
soll das PolarCap-System von<br />
PolarCool gewährleisten.<br />
Iteratives digitales Design<br />
Entwickelt und konzipiert wurde<br />
das PolarCap-System von der<br />
Designagentur OIM Sweden.<br />
Dabei wurde eng mit Protolabs<br />
zusammengearbeitet, um das<br />
optimale Design für das Spritzgussgehäuse<br />
des Kühlaggre-<br />
56 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Dienstleistung<br />
gats zu finden. Die automatisierte<br />
Angebotserstellung von Protolabs<br />
erleichterte die Arbeit maßgeblich:<br />
Über die Website des Fertigungsdienstleisters<br />
konnte das entworfene<br />
CAD-Design schnell und<br />
unkompliziert hochgeladen werden.<br />
Unmittelbar darauf erfolgte<br />
die Rückmeldung zur Machbarkeit<br />
und den Kosten. Die Prototypen<br />
waren bereits innerhalb<br />
eines Tages lieferbar.<br />
„Mit dem Online-Tool hatten<br />
wir die Kosten von Designanpassungen<br />
stets im Blick“, erklärt Arash<br />
Golshenas, Mitgründer und CTO<br />
bei OIM. „Verbesserungen in einem<br />
Bereich führten manchmal zu Problemen<br />
an anderen Stellen. Weil wir<br />
über diese Auswirkungen im Bilde<br />
waren, konnten wir schließlich das<br />
optimale Design finden. Es war auch<br />
ein großer Vorteil, die Details gegen<br />
Projektende mit Proto labs durchzugehen.<br />
Schlussendlich haben<br />
wir uns für Protolabs entschieden,<br />
weil das Unternehmen schnell und<br />
effizient ist und Prototypen besonders<br />
rasch liefern kann.“ Zusätzliche<br />
Unterstützung erhielt man bei<br />
OIM von Protolabs zudem durch die<br />
automatisierten Tools des Unternehmens,<br />
die den Innovationsprozess<br />
bis zum finalen Produkt trotz<br />
einiger Iterationen so flexibel wie<br />
möglich gestalteten.<br />
Für Betroffene von Schlag anfällen<br />
oder Schädelhirntraumata können<br />
Innovationen wie das PolarCap-System<br />
einen lebensentscheidenden<br />
Unterschied machen. „Die langund<br />
kurzfristigen Auswirkungen<br />
von Sportunfällen und Traumata<br />
werden jetzt immer besser verstanden“,<br />
erklärt Samuel Guest, Produktmanager<br />
Spritzguss bei Protolabs.<br />
„Diese Erfindung stellt eine neue,<br />
schnelle und effiziente Erste-Hilfe-<br />
Methode auch bei Schlaganfällen<br />
dar. Wir freuen uns, dass wir diese<br />
wichtige Entwicklung mit unserem<br />
Know-how unterstützen konnten.“<br />
Erik Andersson, CEO von Polar-<br />
Cool, ergänzt: „Die Entwicklungsarbeit<br />
war extrem wichtig für die<br />
Herstellung eines exzellenten Produktes,<br />
das an Sportstätten von<br />
Menschen ohne medizinische Vorbildung<br />
genutzt werden kann und<br />
zudem kostengünstig in der Herstellung<br />
ist. Wir freuen uns sehr<br />
darüber, wie die Zusammenarbeit<br />
mit Protolabs funktioniert hat. Das<br />
Unternehmen hat all unsere Anforderungen<br />
erfüllt.“<br />
Effiziente erste Hilfe und<br />
schnelle Genesung<br />
Erik Andersson weiß, wovon<br />
er spricht. Er hat früher selbst als<br />
Profi Eishockey gespielt, bis er nach<br />
mehreren Schädelhirntraumata<br />
seine Karriere aufgeben musste.<br />
Er betont, wie viele Sportarten von<br />
Lösungen wie PolarCap profitieren<br />
können: „Wir sehen großes Potenzial<br />
für das PolarCap-System, und<br />
zwar in unterschiedlichsten Sportarten<br />
weltweit. Leider werden viel<br />
zu viele Sporttreibende in Matches<br />
und beim Training am Kopf getroffen.<br />
Die Forschungsergebnisse<br />
Die Tafeln –<br />
Deutschlands größte<br />
Lebensmittelretter<br />
Die Tafeln retten Obst,<br />
Gemüse, Backwaren und<br />
mehr – damit helfen wir<br />
Menschen und schützen das<br />
Klima. Denn Lebensmittelverschwendung<br />
schadet Gesellschaft<br />
und Umwelt gleichermaßen.<br />
Mehr Infos auf<br />
www.tafel.de<br />
helfen<br />
1,65 MIO.<br />
Bedürftigen<br />
hierzu sprechen Bände. Für Sportprofis<br />
ist es extrem wichtig, die Folgen<br />
wiederholter Erschütterungen<br />
zu reduzieren.“<br />
Das PolarCap-System<br />
von PolarCool besteht aus einem<br />
Helm und einem tragbaren Kühlaggregat<br />
und kann auch von Personen<br />
ohne medizinische Ausbildung<br />
direkt am Unfallort eingesetzt<br />
werden. Ein maßgeblicher<br />
Vorteil ist der präventive Einsatz<br />
bei unbestätigten Traumata, bevor<br />
ein Arzt eine Diagnose gestellt hat.<br />
Das System wurde bereits in einer<br />
großen klinischen Studie im Eishockey<br />
erprobt. Besonders auffällig<br />
war die deutlich verringerte Ausfalldauer<br />
der Kältebehandelten:<br />
Über 70 Prozent der Spieler konnten<br />
ihre Genesungsdauer maßgeblich<br />
verkürzen. Das Produkt wird<br />
aktuell u. a. von Mannschaften wie<br />
den Adler Mannheim (Deutschland),<br />
dem Zürcher SC und dem<br />
HC Davos (beide Schweiz) sowie<br />
in der schwedischen Eishockeyliga<br />
SHL eingesetzt. ◄<br />
60.000<br />
Tafel-Aktive<br />
schützen<br />
RESSOURCEN<br />
265.000 t<br />
Lebensmittel<br />
pro Jahr<br />
retten<br />
Quelle: Tafel-Umfrage 2019<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
57
Software<br />
Cybersecurity für die Software von<br />
medizinischen Geräten<br />
Anwendungssicherheit automatisiert testen<br />
© shutterstock_Medical-1682600689<br />
Autor:<br />
Riccardo Camacho<br />
Parasoft<br />
www.parasoft.com<br />
Die Digitalisierung zieht sich heute<br />
durch alle Märkte. So können in<br />
modernen medizinischen Gesundheitssystemen<br />
mit Sensoren ausgestattete<br />
Geräte die kritischen Parameter<br />
der Gesundheit des Patienten<br />
überwachen und diese Informationen<br />
an ein System in der Cloud senden,<br />
um eine automatische Analyse<br />
durchzuführen, Warnungen auszugeben<br />
oder die Medikamentenverabreichung<br />
zu ändern. Allerdings<br />
entstehen durch die Konnektivität<br />
von leistungsstarken IoT-Geräten<br />
viele Sicherheitsbedrohungen,<br />
Unternehmen müssen sich also<br />
vor Cyberangriffen wappnen. Attacken<br />
auf die Anwendungssicherheit<br />
sind die häufigste Form der externen<br />
Bedrohung. Das macht das<br />
Testen der Anwendungssicherheit<br />
(AST Application Security Testing)<br />
zu einer Schlüsselaufgabe der<br />
Sicherheits verantwortlichen.<br />
Was sind<br />
Anwendungssicherheitstests?<br />
Bei ASTs kommen verschiedene<br />
Techniken zum Einsatz wie<br />
u. a. statische Sicherheitstests von<br />
Anwendungen, Penetrationstests,<br />
verschiedene Testtools. Um Qualität<br />
und Sicherheit von Softwareanwendungen<br />
zu verbessern, werden<br />
Schwachstellen und Sicherheitslücken<br />
in allen Phasen des<br />
Softwareentwicklungsprozesses<br />
identifiziert, behoben und letztlich<br />
verhindert. Der Prozess des Identifizierens<br />
und Behebens von Anwendungsschwachstellen<br />
funktioniert am<br />
besten, wenn er als Teil der funktionalen<br />
Tests integriert werden kann.<br />
Innovative AST-Tools erweitern das<br />
automatisierte Testen der Anwendungssicherheit<br />
auf den gesamten<br />
Softwareentwicklungszyklus (SDLC<br />
Software Development Life Cycle)<br />
und helfen dabei, Sicherheits- und<br />
Qualitätsprobleme aufzudecken, die<br />
Schwachstellen in Softwareanwendungen<br />
darstellen könnten.<br />
Ihre Stärken spielen ASTs aus,<br />
wenn sie frühzeitig und oft durchgeführt<br />
werden. Dabei spielt in der<br />
modernen Softwareentwicklung die<br />
Automatisierung eine Schlüsselrolle,<br />
denn sie ermöglicht es, Softwareanwendungen<br />
schnell bereitzustellen,<br />
ohne die Sicherheit und Qualität<br />
zu beeinträchtigen.<br />
Frühzeitig testen<br />
Um Sicherheitsprobleme in Echtzeit<br />
anzugehen, empfiehlt sich die<br />
nahtlose Integration von Sicherheit<br />
in die Entwicklungspipeline. Das<br />
frühzeitige Erkennen von Problemen<br />
ermöglicht:<br />
• die schnellere Bereitstellung von<br />
Software,<br />
• das Senken der Risiken in Softwareanwendungen,<br />
• das Reduzieren der Kosten für das<br />
Beheben von Problemen,<br />
• die Steigerung des Sicherheitsbewusstseins<br />
der Entwickler.<br />
Häufig testen<br />
Die Integration von ASTs in die<br />
CI/CP-Pipeline und Toolketten<br />
gewährleistet kontinuierliche Tests,<br />
um Risiken als Folge von Codeänderungen<br />
aufzudecken. Die Automatisierung<br />
dieser Strategien ermöglicht:<br />
• das Durchsetzen von Sicherheit<br />
und Konformität bei jeder Übertragung,<br />
• eine höhere Transparenz in Bezug<br />
auf Anwendungssicherheit und<br />
Unternehmensrisiken,<br />
• die Vereinfachung von Workflows<br />
zur Fehlerbehebung und Problemlösung,<br />
• die Beschleunigung und Skalierung<br />
von Sicherheitstests, um Fehler<br />
besser zu erkennen.<br />
Zuverlässig liefern<br />
Die Strategie „do it early and do<br />
it often“ bietet die Gewissheit, dass<br />
Softwareanwendungen frei von<br />
bekannten Anwendungsschwachstellen<br />
sind, und Entwicklungsteams<br />
ihre Software zuverlässig liefern und<br />
einsetzen können.<br />
Garantierte Softwaresicherheit<br />
in kürzester Zeit wird erzielt durch:<br />
• das Einbinden von Sicherheitsund<br />
Konformitätsphasen in die<br />
Entwicklungsabläufe.<br />
• Das Bewerten der Risiken von<br />
Softwareanwendungen in Echt-<br />
Bild 1: Der Aufwand zur Fehlerkorrektur steigt mit dem Fortschritt des<br />
Softwareentwicklungszyklus © Parasoft<br />
58 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Software<br />
Bild 2: Moderne statische Analysetools integrieren innovative Dashboards, die sowohl Entwicklern als auch<br />
Managern aufschlussreiche Zahlen liefern © Parasoft<br />
zeit als Grundlage für die Entscheidungsfindung.<br />
• Das Automatisieren und Kodifizieren<br />
von Sicherheits- und Konformitätsprüfungen<br />
in Toolchains.<br />
• Die vereinfachte Problembehebung<br />
und Triage, um sich auf das<br />
Wesentliche zu konzentrieren.<br />
Arten von<br />
Anwendungssicherheitstests<br />
Statische Anwendungssicherheitstests<br />
(SAST)<br />
SAST nutzt statische Analysetechniken,<br />
um Quellcode, Bytecode<br />
und Binärdateien auf Codeverletzungen<br />
und Softwareschwächen<br />
zu untersuchen. SAST-Tools verschaffen<br />
Entwicklern Kenntnis und<br />
Feedback über die Auswirkungen<br />
ihrer Programmier- und Refactoring-<br />
Aktivitäten auf die Entstehung von<br />
Sicherheitslücken in der Software.<br />
• Sie unterstützen bei der Durchsetzung<br />
sicherer Programmierpraktiken<br />
(CERT, CWE, OWASP).<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
• Sie verwenden White-Box-Tests,<br />
bei denen die Tester nicht kompilierten<br />
Code auf Fehler untersuchen.<br />
• Sie erzwingen gute Programmierpraktiken<br />
als Präventivmaßnahme,<br />
die dazu beiträgt, die Sicherheit<br />
von der Projektkonzeption an einzubauen.<br />
Dynamische Anwendungssicherheitstests<br />
(DAST)<br />
Im Gegensatz dazu nutzt die<br />
DAST-Technologie Black-Box-Tests,<br />
bei denen der Code ausgeführt und<br />
dann auf Schwachstellen untersucht<br />
wird. Diese Tools können oft umfangreichere<br />
Überprüfungen durchführen,<br />
indem sie schlecht durchdachte<br />
Testfälle und unerwartete<br />
Vorfälle simulieren.<br />
Interaktive Prüfung der Anwendungssicherheit<br />
(IAST)<br />
IAST kombiniert sowohl DASTals<br />
auch SAST-Werkzeuge, um eine<br />
Bild 3: Möglichkeiten zur Integration von AST-Tools © Parasoft<br />
umfassendere Liste von Sicherheitsschwachstellen<br />
zu erstellen. Diese<br />
Tools überprüfen Software dynamisch<br />
während der Laufzeit, arbeiten<br />
aber auf einem Anwendungsserver.<br />
Dadurch können sie kompilierten<br />
Code überprüfen. IAST-<br />
Tools eignen sich hervorragend<br />
für API-Tests sowie für die Überprüfung<br />
von Komponenten Dritter<br />
und des Datenflusses.<br />
API-Sicherheitstests<br />
Schlecht entwickelte und durchlässige<br />
APIs sind kontraproduktiv<br />
für den Schutz des Unternehmens,<br />
des Auftrags und der Kunden. Das<br />
macht das Aufdecken eines Fehlgebrauchs<br />
und Missbrauchs von API-<br />
Funktionen entscheidend für API-<br />
Sicherheitstests. Um Sicherheitsbedrohungen<br />
aufzuspüren, die in<br />
APIs eingebettete sensible Daten<br />
preisgeben, und einen API-Angriff<br />
zu verhindern, kommen DAST und<br />
Penetrationstests zum Einsatz<br />
Best Practices<br />
Die Softwaresicherheit von Medizintechnik<br />
ist in den letzten Jahren<br />
zusehends in den Fokus gerückt.<br />
So konnten inzwischen Erfahrungen<br />
gesammelt und in einer<br />
Liste an Empfehlungen gebündelt<br />
werden:<br />
• Automatisieren - Mithilfe von<br />
automatisierten Tools in den Entwicklungsprozessen<br />
den Lebenszyklus<br />
der Softwareentwicklung<br />
(SDLC) verbessern.<br />
• Überprüfen - Komponenten und<br />
der Code von Drittanbietern oder<br />
Open Source sollten immer überprüft<br />
werden.<br />
• Robustheit - Verwendung von<br />
robusten Testfällen, die bösartige<br />
Angriffe einschließen.<br />
• Interface-Tests - Nicht nur Benutzeroberflächen<br />
und APIs testen,<br />
sondern auch Schnittstellen.<br />
• Umfassende Tests - Mithilfe<br />
von statischer und dynamischer<br />
Analyse (IAST) die Grundlagen<br />
für umfassende Softwaretests<br />
schaffen.<br />
• Linksverschiebung - Anwendung<br />
einer DevSecOps- oder<br />
„Shift Left“ (Vor-Verlegen im<br />
Entwicklungszyklus)-Strategie.<br />
• CI/CD-Arbeitsablauf - Integration<br />
von AST in die CI/CD Pipeline.<br />
• Simulationen – Überprüfen der<br />
Prozesse zur Risikobewältigung<br />
mit Simulationen, um zukünftige<br />
Datenschutzverletzungen zu verhindern.<br />
• Einblicke zum Handeln - Geduldig<br />
sein, wenn die Teams Sicherheitsrisikodaten<br />
in umsetzbare Erkenntnisse<br />
umwandeln, die in zukünftigen<br />
Code einfließen können.<br />
Einstieg in das Testen der<br />
Anwendungssicherheit<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, AST-<br />
Tools in den Softwareentwicklungszyklus<br />
von Medizingeräten einzubinden.<br />
Bild 3 zeigt die empfohlenen<br />
Tools für das Testen der Anwendungssicherheit,<br />
die in jeder Phase<br />
eingesetzt werden sollten. Ein wichtiger<br />
Teil der optimalen Nutzung dieser<br />
Tools ist das Automatisieren von<br />
Prozessen, um zeit- und kostenintensive<br />
manuelle Tests zu ersetzen.<br />
Es ist eine logische Ergänzung<br />
zur ‚Shift Left‘-Strategie der Vorverlegung<br />
von Tests in einen früheren<br />
Entwicklungszyklus, wo sich<br />
Fehler noch einfacher beheben lassen<br />
bzw. Schwachstellen in der Software<br />
leichter korrigiert werden können.<br />
Die Automatisierung unterstützt<br />
das Entwicklungsteam, indem sie die<br />
Effizienz und Produktivität steigert<br />
und zugleich Fehler reduziert. Wie<br />
man die CI/CD-Pipeline automatisiert<br />
bzw. wie dies für das eigene<br />
Team funktionieren kann, oder wie<br />
ein DevSecOps-Ansatz und Continous<br />
Testing Sicherheitsprobleme<br />
entschärfen kann, lässt sich mithilfe<br />
von Demos innovativer Lösungsanbieter<br />
feststellen. ◄<br />
59
Software/Tools/Kits<br />
Verstärkte CI/CD-Testautomatisierung im DevOps-Workflow<br />
Parasoft<br />
www.parasoft.com<br />
Parasoft zeigt auf der embedded<br />
world die leistungsstarken Funktionalitäten<br />
seiner Software-Testautomatisierung.<br />
Sie beinhalten die<br />
Konformität mit Standards, Codesicherheit,<br />
Cybersecurity und den<br />
Einsatz von KI und maschinellem<br />
Lernen bei der Priorisierung von<br />
Ergebnissen der statischen Analyse.<br />
Die Softwaretestfunktionen<br />
der<br />
Entwicklungstestlösung<br />
Parasoft C/<br />
C++test wurden für<br />
moderne Agile- und<br />
DevOps-Umgebungen<br />
ent wickelt. Sie<br />
lässt sich nahtlos in<br />
bestehende C/C++<br />
Entwicklungsumgebungen,<br />
C//CD-<br />
Pipelines und containerisierte<br />
Entwicklungen<br />
integrieren.<br />
Dadurch können<br />
Fehler schon<br />
früher im Software -<br />
entwicklungszyklus<br />
erkannt werden,<br />
zudem wird die Einhaltung von<br />
Industriestandards wie ISO 26262,<br />
DO-178C, IEC 62304, IEC 61508<br />
und EN 50128 automatisch durchgesetzt.<br />
Embedded Entwickler<br />
in allen Märkten, u.a. Automotive,<br />
Industrial, Medical, profitieren<br />
von Effizienzsteigerungen bei<br />
ihren Abläufen.<br />
Konzept für Compliance-<br />
Reporting und<br />
Risikobewertung<br />
Neben der umfassenden<br />
Abdeckung der Industriestandards<br />
für MISRA, AUTOSAR C++<br />
14, CERT C/C++, CWE, JSF, UL<br />
2900 und anderen können sich<br />
Besucher von Parasofts innovativem<br />
Konzept für Compliance-Reporting<br />
und Risiko bewertung überzeugen:<br />
Es spart Entwicklungszeit und<br />
unterstützt bei der Definition eines<br />
nachhaltigen Konformitätsprozesses<br />
mit dynamischen, branchenspezifischen<br />
Compliance-Dashboards und<br />
Reporting-Widgets, die die Konformitätsdokumentation<br />
für die Code-<br />
Audits automatisch generieren.<br />
Parasoft referiert auf dem embedded<br />
world Kongress in folgenden<br />
Sessions: „Use AI to Prioritize<br />
Static Analysis Results & Lighten the<br />
Load of MISRA Compliance“ (Session<br />
6.9: DevSecOps; Mittwoch) und<br />
„IoT Security and Risk Management in<br />
the SDLC“ (Session 6.14: SW Quality<br />
/ Static Analysis; Donnerstag). ◄<br />
Fehlerkosten senken – volle Transparenz durch intuitive Software<br />
5thIndustry unterstützt mit der cloudbasierten<br />
App 5i.Quality die präventive<br />
Qualitätsarbeit – so können Unternehmen<br />
einfach und wirkungsvoll Fehlerursachen<br />
abstellen und Maßnahmen verfolgen, ganz<br />
ohne E-Mail-Ketten und Zettelwirtschaft.<br />
Gerade Automobilzulieferer, Medizintechnik-<br />
Hersteller und Hightech-Maschinenbauer<br />
können so Produktivitätspotenziale heben.<br />
Methoden wie 8D, CAPA, Rootcause-Analyse<br />
und Nonconformance-Management<br />
sind vitaler Bestandteil einer modernen<br />
Qualitäts kultur – und in vielen Branchen<br />
wie beispielsweise bei Automobilzulieferern<br />
oder in Medizintechnik sind dies klare Anforderungen<br />
des QM-Systems. Die Bearbeitung<br />
von Qualitätsvorfällen ist immer eine interdisziplinäre<br />
Aufgabe: Qualitätssicherung, Produktion,<br />
Qualitätsmanagement sind genauso eingebunden<br />
wie Arbeitsvorbereitung, Engineering<br />
und oft auch Einkauf und Vertrieb. Gerade<br />
weil viele Bereiche involviert sind, braucht es<br />
eine zeitgemäße digitale Arbeitsumgebung.<br />
5thIndustry hat dafür eine moderne digitale<br />
Lösung entwickelt: 5i.Quality ermöglicht ein<br />
ganzheitliches Tracking aller Vorgänge, Prozesse<br />
und Kennzahlen des Qualitätsmanagements.<br />
Durch das nutzerfreundliche Design<br />
werden sämtliche Prozesse klar und transparent<br />
gesteuert und so die Mitarbeiter entlastet.<br />
Die Ergebnisse: Steigende Kundenzufriedenheit,<br />
sinkende Qualitätskosten, schnellere<br />
Problemlösungszyklen, weniger Aufwand<br />
für administrativen Tätigkeiten. Die Anwendung<br />
5i.Quality ist Teil der 5i.Manufacturing Excellence<br />
Cloud – der intuitiven digitalen Arbeitsumgebung<br />
für die Produktion. Die App dient der<br />
Bearbeitung und Verfolgung von Qualitätsabweichungen<br />
in der Produktion. Die<br />
Beanstandungen werden auf Basis von<br />
CAPA- (Corrective and Preventive Action<br />
= Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen)<br />
und 8D-Prozessen abgearbeitet. CAPA<br />
ist ein Vorgang des Qualitätsmanagementsystems,<br />
bei welchem auftretende Fehler<br />
bzw. Abweichungen strukturiert analysiert<br />
(Corrective Action) oder Vorbeugemaßnahmen<br />
umgesetzt (Preventive Action) werden.<br />
8D-Prozesse sind eine Methode zur<br />
Herangehensweise und Lösung von Problemen,<br />
die in der Regel von Qualitätsingenieuren<br />
oder anderen Fachleuten angewendet<br />
wird. Diese konzentrieren sich auf die Produktund<br />
Prozessverbesserung und zielen darauf<br />
ab, wiederkehrende Probleme zu identifizieren,<br />
zu korrigieren und zu beseitigen.<br />
5thIndustry GmbH<br />
https://5thindustry.de/<br />
60 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
Bildverarbeitung<br />
Computer Vision Lösungen für Medical und<br />
Life Sciences<br />
Basler AG<br />
www.baslerweb.com<br />
Basler stellt ab sofort sein<br />
Lösungs angebot für Anwendungen<br />
aus dem Bereich Medical & Life Sciences<br />
bereit. Das Lösungsangebot<br />
besteht aus Hardware-Komponenten,<br />
Software-Komponenten und der<br />
Entwicklungsleistung, die die Einzelkomponenten<br />
zu einem kohärenten<br />
System zusammenfügt. Kunden profitieren<br />
von Baslers Erkenntnissen<br />
aus bereits umgesetzten Projekten<br />
wie beispielsweise aus der automatisierten<br />
Mikroskopie, Ophthalmologie<br />
und medizinischen Bildgebung.<br />
Basler bietet Computer Vision<br />
Lösungen jetzt auch für den Bereich<br />
Medical & Life Sciences an. Entscheidend<br />
für eine Lösung ist es,<br />
im Dialog mit dem Kunden ein Verständnis<br />
für das individuelle Problem<br />
zu erlangen. Darauf basierend erarbeitet<br />
Basler ein Konzept und stellt<br />
abschließend ein kostenoptimiertes<br />
System bereit.<br />
Systembausteine<br />
Als Systembausteine stehen Komponenten<br />
des gesamten Basler Portfolios<br />
zur Verfügung:<br />
• Kameras mit verschiedenen Sensoren,<br />
Auflösungen, Bildraten,<br />
Schnittstellen und Objektivanschlüssen<br />
• Objektive mit S-, C- und F-Mount,<br />
für verschiedene Sensorformate<br />
und in allen gängigen Brennweiten<br />
• Processing Hardware basierend<br />
auf Technologien führender Anbieter<br />
wie NVIDIA oder NXP sowie<br />
Framegrabber-Lösungen als Standard-<br />
oder individuelles Design<br />
• Geräte für Kommunikation /<br />
Konnektivität mit verschiedenen<br />
industriellen Schnittstellenstandards<br />
oder IoT-basiert mit Cloud-<br />
Anbindung<br />
• Peripherie-Geräte mit Trigger-<br />
Boards, Beleuchtung, Hubs und<br />
Switches<br />
• Software mit Treiber-, System<br />
und (KI-basierter) Anwendungssoftware<br />
Im Rahmen der Auftrags-Entwicklung<br />
wählt Basler im Einklang mit<br />
den Kundenanforderungen und in<br />
stetigem Kundenaustausch die richtigen<br />
Einzelkomponenten aus. Das<br />
Wissen über die gesamte Imaging<br />
Pipeline gewährleistet einen effizienten<br />
Beratungs- und Entwicklungsprozess<br />
bis hin zur Serienproduktion<br />
und einem langfristigen Lifecycle-<br />
Management des Kundensystems.<br />
Präzises Zusammenspiel<br />
„Die Vorteile für Kunden liegen<br />
vor allem in dem präzisen Zusammenspiel<br />
von Bild-Erfassung, -Verarbeitung<br />
und -Analyse. Diesen Nutzen<br />
haben wir bereits in zahlreichen<br />
Projekten für die unterschiedlichsten<br />
Kunden erfolgreich realisiert,“ erklärt<br />
Marcus Birkenfeld, Global Business<br />
Leader Medical & Life Sciences bei<br />
der Basler AG. „Unser Erfahrungsschatz<br />
ist breit gefächert. Er reicht<br />
von automatisierter Labordiagnostik<br />
per Künstlicher Intelligenz über<br />
kontaktlose Patientenpositionierung<br />
im Computertomographen bis hin zu<br />
Anwendungen in der Ophthalmologie,<br />
für die Basler komplette kundenspezifische<br />
Vision Systeme entwickelt<br />
und umgesetzt hat. Bei jedem<br />
neuen Projekt profitieren unsere<br />
Kunden von unseren bis herigen<br />
Erfahrungen, was uns zu dem idealen<br />
Partner für Vision-basierte Entwicklungsprojekte<br />
macht.“ ◄<br />
Hyperspektral-Portfolio erweitert<br />
Polytec erweitert sein Imaging-<br />
Portfolio um die Hyperspektralkameras<br />
des finnischen Herstellers<br />
Senop. Die HSC-2 Hyperspektralkameras<br />
sind framebasiert<br />
und liefern Snapshot-Aufnahmen<br />
im VNIR-Spektralbereich<br />
mit bis zu 1000 schmalen Spektralbändern.<br />
Damit unterscheiden<br />
sie sich grundlegend von<br />
herkömmlichen zeilen basierten<br />
HSI-Kameras. Anzahl und Position<br />
der Spektralbänder können<br />
beliebig definiert werden. So<br />
lässt sich Bildrate und Datenmenge<br />
optimal an die jeweilige<br />
Anwendung anpassen.<br />
Das System liefert keine Interpolationen,<br />
sondern wahre Bildinformationen<br />
bei einer Auflösung<br />
von einem Megapixel. Der framebasierte<br />
Ansatz mit integrierter<br />
Positionierung und IMU ermöglicht<br />
ein einfaches Stitching für<br />
hochauflösende Bilder.<br />
Die Kamera findet auf einer<br />
Vielzahl von Plattformen Anwendung,<br />
vom Labormikroskop bis zu<br />
Multirotor- und Tragflächen-Drohnen.<br />
Die Anwendungsfelder sind<br />
ebenso vielfältig und be inhalten<br />
Land-, Forst- und Wasserwirtschaft,<br />
Industrie, Forschung,<br />
Medizin und Forensik – überall<br />
dort, wo High-End-Daten qualität<br />
gefordert ist.<br />
POLYTEC GmbH<br />
info@polytec.de<br />
www.polytec.com<br />
meditronic-journal 3/<strong>2022</strong><br />
61
Aktuelles<br />
Messe-Nachlese Rapid.Tech 3D<br />
in Erfurt<br />
Die 18. Rapid.Tech 3D in Erfurt<br />
führte die 3D-Druck-Szene vom<br />
17. bis 19. Mai <strong>2022</strong> wieder nach<br />
Erfurt. Mehr als 2.500 Besucher<br />
informierten sich auf Kongress und<br />
Messe der 18. Rapid.Tech 3D über<br />
zukünftige Entwicklungen im industriellen<br />
3D-Druck. Die Messe Erfurt<br />
meldete 97 Aussteller aus elf Ländern<br />
und registrierte eine Steigerung<br />
der Besucherzahlen des Live-Kongresses<br />
gegenüber 2019.<br />
Die Attraktivität des Additive<br />
Manufacturing (AM) kommt nicht<br />
von ungefähr, begleiten die Themen<br />
des 3D-Drucks doch den industriellen<br />
Strukturwandel, sowie die Industrie<br />
4.0-Strategien. Bereits seit<br />
einigen Jahren hat der Stand der<br />
Technik im Maschinen- und Anlagenbau<br />
industrielle Dimensionen<br />
erreicht. Längst ist die Szene dem<br />
Rapid Prototyping entwachsen, hat<br />
sich über Kleinserien hinaus bereits<br />
an Serien mittlerer Größe versucht,<br />
weil die Aufbaugeschwindigkeiten<br />
und Bauteilvolumina wirtschaftliche<br />
Dimensionen erreichen.<br />
Autor:<br />
Guido Radig,<br />
Provvido PR & Communications,<br />
www.provvido.de<br />
Messe Erfurt GmbH<br />
www.rapidtech-3d.de/<br />
© Christian Seeling/Messe Erfurt<br />
Leistungsgesteigerte,<br />
bionische Konstruktionen<br />
Außerdem wird es möglich leistungsgesteigerte,<br />
bionische Konstruktionen<br />
zu „designen“, die die<br />
klassischen Lösungen des Gießens<br />
oder Fräsens heute ergänzen oder<br />
bereits substituieren.<br />
Zahlreiche Vorträge mit Praxis-<br />
Bezug erlebten die Besucher im<br />
Konferenz-Modul „Supporting Programme“:<br />
Institute, Anbieter und<br />
3D-Druckdienstleister zeigten hier<br />
den Stand der Technik in Konstruktion<br />
und Fertigung auf.<br />
Ausstellung und Konferenz spiegelten<br />
auch in der Medizintechnik<br />
die hohe Dynamik der AM-Branche<br />
wider. Traditionell spielt AM in Prothetik,<br />
Zahnersatz oder bei medizinischen<br />
Instrumenten eine Pionierrolle,<br />
da man von Beginn an auf zertifizierte<br />
Materialien zurückgreifen<br />
konnte. Klassische Werkstoffe von<br />
Implantaten sind dabei Kunststoffe,<br />
Metalle und Keramik und auch hier<br />
ergänzt der 3D-Druck zunehmend<br />
klassische Fertigungsstrategien.<br />
Patientenspezifische<br />
Lösungen<br />
Strategisch von Bedeutung sind<br />
patientenspezifische Lösungen, die<br />
durch den 3D-Druck in Losgröße 1<br />
entstehen können, aber zeitgleich<br />
mit zahlreichen Bauteilen auf einer<br />
Bauplatte, wie beispielsweise heute<br />
in der Dentaltechnik üblich. So ist<br />
es inzwischen möglich, patientenspezifische<br />
Geometrien mit hoher<br />
Passgenauigkeit und selektiven<br />
Dichten für gewünschte Elastizitäten<br />
zu drucken. Auch biokompatible<br />
Materialien für Allergiker sind<br />
verfügbar, oder auch poröse Oberflächenstrukturen,<br />
die die Aufnahme<br />
im Gewebe verbessern.<br />
OP-Vorbereitung mit<br />
bildgebenden Verfahren<br />
Der Chirurg kann sich heute, mit<br />
bildgebenden Verfahren wie CT<br />
(Computertomografie) oder MRT<br />
(Magnetresonanztomografie), auf die<br />
spezifische Anatomie eines einzelnen<br />
Patienten bei Implantaten einstellen.<br />
Diese Daten bereiten die<br />
Ingenieure von 3D-Druck-Dienstleistern<br />
zum Beispiel zu STL-Daten auf,<br />
als Ausgangsdaten für 3D-Konstruktion<br />
und Fertigung. Auf der Klinikseite<br />
definiert der Chirurg Patientendaten,<br />
Geometriewünsche und<br />
OP-Termin. Neben den patientenspezifischen<br />
Implantaten können<br />
bei einigen Dienstleistern auch anatomische<br />
Modelle für die optimale<br />
präoperative Planung angefordert<br />
werden. Oft geht es auch noch um<br />
Sonderwünsche in der Konstruktion,<br />
etwa beim Entfernen eines Tumors,<br />
die großflächiger geplant werden<br />
müssen. Für komplizierte Eingriffe<br />
bieten einige Anbieter auch einen<br />
kompletten Implantat-Bausatz an,<br />
der in einer OP sehr passgenau und<br />
schnell „verbaut“ werden kann. Vor<br />
der Entscheidung zu fertigen, sieht<br />
der Arzt einen Konstruktionsentwurf<br />
und ein preisliches Angebot. Additiv<br />
hergestellte Implantate können<br />
so oft binnen einer Woche für eine<br />
OP geliefert werden. Die spezifische<br />
Geometrie und Passgenauigkeit sind<br />
bei der OP entscheidend, denn sie<br />
verkürzen die OP-Zeit, senken das<br />
OP-Risiko, und der Chirurg kann sich<br />
auf den eigentlichen Eingriff konzentrieren.<br />
Der Patient profitiert durch<br />
eine sichere OP und eine schnellere<br />
Genesung.<br />
Das Konferenzmodul<br />
Im Konferenzmodul „Medizin-,<br />
Zahn- & Orthopädietechnik“ der<br />
Rapid.Tec 3D standen zahlreiche<br />
Referate auf dem Programm. Hier<br />
ein Überblick:<br />
• Implantate in der Klinik drucken<br />
- Herausforderungen und Möglichkeiten<br />
- Prof. Dr. Ute Schäfer<br />
// Universitätsklinik für Neurochirurgie,<br />
Medizinische Universität<br />
Graz<br />
• Vorreiter für die Zukunft: Mikro<br />
Additive Fertigung - Avi Cohen<br />
von Nano Dimension<br />
• Additive Fertigung mit Silikon -<br />
Die nächste Materialrevolution<br />
in der AM - Dr. Manuel Schaffner<br />
von Spectroplast<br />
• Additive Fertigung als Werkzeug<br />
für realistische chirurgische Simulationen<br />
- Dr. Hannah Riedle von<br />
Anamos<br />
• Anspruchsvolle Geometrien im<br />
Titan-3D-Druck in hybrider Fertigung<br />
für dünnwandige patientenindividuelle<br />
zahnmedizinische<br />
EAP-Abutments - Prof. Ing. Dr.<br />
med. dent. Mario Kern MSc von<br />
EAP Abutments<br />
• Leisten 4.0 - Design und Additive<br />
Fertigung von Leisten für orthopädische<br />
Maßschuhe - Dr. Johannes<br />
Lohn von Protiq<br />
• Medizinische Individuallösungen<br />
mit AM - Andreas Velten von<br />
IFA3D Medical Solutions<br />
3D-Silikondruck<br />
Im Ausstellungsbereich gab es<br />
sogar eine Welt-Premiere: Das haptische<br />
Erlebnis war beim schweizerischen<br />
Start-up Spectroplast von<br />
besonderer Bedeutung, denn erst<br />
das Anfassen der 3D-gedruckten<br />
Medizinprodukte aus Silikon verdeutlichte<br />
die Leistung der jungen<br />
Schweizer. Sie ermöglichen mit<br />
ihrem Material- und Verfahrens-<br />
Know-how erstmals den 3D-Silikondruck<br />
in dieser Qualität. Anwendungsgebiete<br />
hier: Brustimplantate<br />
und Hörgeräte. Auch durch diesen<br />
innovativen Ansatz erlebte man in<br />
Erfurt eindrucksvoll, wie es ist, am<br />
Puls der Zeit zu sein.<br />
Die nächste Rapid.Tec 3D, als<br />
Dreiklang aus Messe, Konferenz<br />
und Netzwerken findet vom 09. bis<br />
11. Mai 2023 in Erfurt statt. Save<br />
the Date. ◄<br />
62 meditronic-journal 3/<strong>2022</strong>
In ➄ Schritten zum verlässlichen<br />
Markteintritt in der Medizintechnik.<br />
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Prozessortechnologie über die Entwicklung und Zulassung bis hin zur Fertigung des<br />
Komplettgeräts.<br />
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