Geschäftsbericht Kraftwerke Oberhasli AG 2021
Geschäftsbericht der Kraftwerke Oberhasli AG 2021 Geschäftsbericht der Kraftwerke Oberhasli AG 2021
Geschäftsbericht 2021
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- Seite 30 und 31: 30 Nachhaltigkeits-Cockpit der KWO
- Seite 32 und 33: 32 Erster Green Bond der KWO Die KW
- Seite 34 und 35: 34 Erster Green Bond der KWO Berich
- Seite 36 und 37: 36 Bericht des Wirtschaftsprüfers
- Seite 38 und 39: 38 Jahres- und Lagebericht Umfeld 2
- Seite 40 und 41: 40 Erfolgsrechnung 2021 CHF 2020 CH
- Seite 42 und 43: 42 Geldflussrechnung 2021 CHF 2020
- Seite 44 und 45: 44 Anhang - Grundsätze zur Rechnun
- Seite 46 und 47: 46 Anhang - Grundsätze zur Rechnun
- Seite 48 und 49: 48 Anhang - Erläuterungen zur Jahr
- Seite 50 und 51: 50 Anhang - Erläuterungen zur Jahr
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong>
Facts & Figures<br />
Die Aktionäre der KWO<br />
1<br />
⁄6<br />
BKW Energie <strong>AG</strong>, Bern<br />
IWB Industrielle Werke Basel<br />
Energie Wasser Bern<br />
Stadt Zürich<br />
1<br />
⁄6<br />
1<br />
⁄6<br />
3<br />
⁄6<br />
Produktion <strong>2021</strong> 2020<br />
Energieabgabe an Aktionäre (GWh) 2 182 2 211<br />
Pumpenergie (GWh) 602 667<br />
Installierte Turbinen leistung (MW) 1 318 1 318<br />
Zuflüsse (GWh) 1 709 1 688<br />
Energiereserven Ende Jahr (GWh) 296 338<br />
Finanzen (TCHF)<br />
<strong>2021</strong> 2020<br />
Umsatz 142 582 138 617<br />
Gewinn 7 070 7 070<br />
Operativer Cash Flow 37 561 39 904<br />
Investitionen 29 505 27 708<br />
Bilanzsumme 800 076 828 330<br />
Eigenkapital<br />
Anteil an Bilanzsumme<br />
222 100<br />
27.8 %<br />
215 030<br />
26.0 %<br />
Produktionskosten (Rp./kWh) 5.30 4.85<br />
Produktionskosten (TCHF/MW) 88 81<br />
Mitarbeitende<br />
<strong>2021</strong> 2020<br />
Vollzeitäquivalenz 279 281<br />
davon Anzahl Lernende 23 23
Inhalt<br />
Jahresbericht<br />
4 Vorwort<br />
8 Produktion<br />
11 Kraftwerksanlagen<br />
12 Verfügbarkeit Maschinen <strong>2021</strong><br />
13 Tägliche Maximalleistungen <strong>2021</strong><br />
14 Energieproduktion 1929–<strong>2021</strong><br />
15 Wassereinzugsgebiet<br />
16 Ausbau- und Instandhaltungsvorhaben<br />
20 Grimsel Hydro<br />
22 Kommunikation und Tourismus<br />
25 Organisatorisches und Mitarbeitende<br />
26 Gesellschaftsorgane<br />
27 Organigramm<br />
Nachhaltigkeit<br />
29 Nachhaltigkeits-Cockpit<br />
32 Erster Green Bond der KWO<br />
35 Bericht des Wirtschaftsprüfers<br />
Finanzbericht<br />
38 Jahres- und Lagebericht<br />
40 Erfolgsrechnung<br />
41 Bilanz<br />
42 Geldflussrechnung<br />
43 Eigenkapitalnachweis<br />
44 Anhang – Grundsätze zur Rechnungslegung<br />
47 Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
58 Anhang – Weitere Angaben<br />
60 Verwendung des Bilanzgewinns<br />
61 Revisionsbericht
4<br />
Vorwort<br />
Das Jahr <strong>2021</strong> war wiederum ereignisreich und barg<br />
einige Herausforderungen – auch aufgrund der immer<br />
noch andauernden Pandemie.<br />
Barbara Egger-Jenzer<br />
Präsidentin des<br />
Verwaltungsrates<br />
Daniel Fischlin<br />
CEO<br />
Für uns als Wasserkraftproduzenten hat das vergangene<br />
Jahr eine erfreuliche Entwicklung mit sich gebracht und<br />
zwar eine massiv bessere Marktsituation für Strom aus<br />
Wasserkraft. Gegenüber 2020 hat sich die Ausgangslage<br />
um 180° gedreht. Die Preise an den europäischen<br />
Strommärkten stiegen in ungeahnte Höhen und verharrten<br />
auch auf diesem Niveau. Dies aufgrund weltweit<br />
hoher Gas- und Kohlepreise. Zudem stiegen die Emissionspreise<br />
pro Tonne CO2 stark an, dies wegen der Pläne<br />
der Europäischen Union, die Erderwärmung zu stoppen<br />
und den CO2-Ausstoss bis 2030 um mindestens 55 % zu<br />
reduzieren. Diese hohen Preise für fossile Energieträger<br />
haben auch Auswirkungen auf die Schweizer Strompreise,<br />
da sich diese am europäischen Markt orientieren.<br />
Strom aus Wasserkraft ist – im Gegensatz zu den Vorjahren<br />
– wieder attraktiver und die Situation für die Produzenten<br />
hat sich deutlich verbessert.<br />
Die Corona-Pandemie hat sich ebenfalls auf die Mitarbeitenden<br />
der KWO und deren Arbeitsalltag ausgewirkt.<br />
Selbst bei uns gab es in den diversen Pandemie-Wellen<br />
Infizierte und Mitarbeitende in Isolation oder Quarantäne.<br />
Unsere betrieblichen Corona-Schutzkonzepte<br />
haben sich jedoch bewährt. Die Pandemie war in der<br />
KWO durchaus spürbar, aber wir haben jederzeit die<br />
gewünschte Menge Strom zur gewünschten Zeit produzieren<br />
können.<br />
Bei der Jahresproduktion verzeichnete die KWO ein<br />
durchschnittliches Jahr. Die Produktion betrug 2184.3<br />
GWh. Dies entspricht etwa dem Mittelwert der vergangenen<br />
20 Jahre. Die Zuflüsse lagen mit 1709 GWh über<br />
dem langjährigen Mittelwert von 1673 GWh.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
5<br />
Im Berichtsjahr hat die KWO wiederum zur Stabilisierung<br />
des Stromnetzes beigetragen, dies, weil unsere Maschinen<br />
flexibel und kurzfristig verfügbar sind und dann<br />
Strom produzieren können, wenn es nötig ist. So war die<br />
KWO nach wie vor an vielen nationalen Redispatchabrufen<br />
der Swissgrid beteiligt. Die Aktionäre der KWO nahmen<br />
zudem aktiv am Systemdienstleistungsmarkt für<br />
Regelenergie teil. Die Sekundärregelung wurde im<br />
gewohnten Rahmen der Vorjahre angeboten, vorgehalten<br />
und erbracht. Bemerkenswert ist, dass die KWO<br />
<strong>2021</strong> so viel Primärvorhaltung erbrachte wie noch nie<br />
und mit 49 MW wurde hier auch ein neuer Maximalwert<br />
erreicht. Die Primärvorhaltung dient der Abfederung<br />
kurzfristiger Laständerungen im Hochspannungsnetz.<br />
Weiter wurde die KWO von Swissgrid erneut damit<br />
beauftragt, für die kommenden fünf Jahre im Falle eines<br />
Blackouts die Aufgabe als Netzwiederaufbauzelle für die<br />
Region Schweiz Mitte zu übernehmen.<br />
Netzstabilität und Versorgungssicherheit sind die beiden<br />
ausschlaggebenden Aspekte für das bundesrätliche Ziel,<br />
bis 2040 zusätzliche Speicherseen mit einem Energieinhalt<br />
von 2 TWh zu realisieren. Energieministerin Simonetta<br />
Sommaruga hat deshalb im vergangenen Jahr<br />
einen runden Tisch mit Interessensvertretern einberufen.<br />
Ziel war, jene Wasserkraft-Speicherprojekte zu identifizieren,<br />
die viel Energie liefern und gleichzeitig mit möglichst<br />
geringen Auswirkungen auf Biodiversität und<br />
Landschaft umgesetzt werden können. Unter diesen 15<br />
Projekten befinden sich die beiden KWO-Speicherprojekte<br />
Trift und Grimselseevergrösserung. Gleichzeitig<br />
arbeitet der Regierungsrat des Kantons Bern derzeit an<br />
der Aktualisierung des Richtplans C_18 «Energieerzeugungsanlagen<br />
von kantonaler Bedeutung». Im Zuge dieser<br />
Anpassung wird eine Interessensabwägung der beiden<br />
Speicherprojekte Trift und Grimselseevergrösserung<br />
gemacht.<br />
Die dritte Bausaison des Grossprojektes «Ersatz Staumauer<br />
Spitallamm» an der Grimsel verlief erfolgreich<br />
und erfreulicherweise auch dieses Jahr weitgehend<br />
unfallfrei. Am 23. Juni erfolgte die Grundsteinlegung<br />
und damit der Start der Betonarbeiten, dem eigentlichen<br />
Bau der Mauer. Insgesamt wurden rund 35 000 m 3<br />
Beton verbaut, das heisst, rund 16 % der Mauer sind<br />
mittlerweile erstellt. Dies ist mehr als das Doppelte der<br />
geplanten 17 000 m 3 und ist eine grossartige Leistung,<br />
die nur dank des unermüdlichen Einsatzes und Engagements<br />
aller Beteiligten erreicht werden konnte.<br />
Grimsel Hydro konnte mit einer stabilen Auftragslage<br />
das vergangene Jahr bestreiten. Der Umsatz und der<br />
Deckungsbeitrag bewegen sich im Rahmen des Budgets.<br />
Durch die etablierten Kundenbeziehungen konnte<br />
Grimsel Hydro wieder Aufträge im üblichen Umfang<br />
akquirieren und abwickeln – auch wenn aufgrund der<br />
Pandemie weniger direkter Kontakt mit den Kunden<br />
bestand und die Beziehungspflege herausfordernder<br />
war. Das grösste Volumen im Kerngeschäft Hydromechanik<br />
wurde im Bereich der Revisionen abgewickelt.<br />
Die Herausforderungen bei diesen Aufträgen liegen<br />
darin, dass die Kunden vermehrt kürzere Vor- und<br />
Durchlaufzeiten der Projekte verlangen. Dies ist vor<br />
allem darauf zurückzuführen, dass sich die Preise am<br />
Strommarkt <strong>2021</strong> deutlich erholt haben. Der Umsatz im<br />
Bereich Ökologie bewegt sich weiterhin auf einem<br />
hohen und stabilen Niveau. Die Erfahrungen und Leistungsnachweise<br />
der eigenen Fachleute im Bereich<br />
Gewässerschutz und -sanierung, sowie Fischerei sind im<br />
einheimischen Markt sehr gefragt. Der jüngste Bereich<br />
Elektrotechnik konnte sich besonders in der Zusammenarbeit<br />
mit Swissgrid bereits einen guten Namen machen.<br />
In diesem Bereich sind jedoch zahlreiche Mitbewerber<br />
tätig, was den Markt stark belebt und sich entsprechend<br />
auf den Umsatz auswirkt.
6<br />
Vorwort<br />
In der Grimselwelt war das touristische Jahr durch zwei<br />
Dinge geprägt: Den langen, schneereichen Winter und<br />
die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Wegen<br />
Lawinengefahr blieb das Hotel Grimsel Hospiz während<br />
drei Wochen geschlossen und den Saisonstart der Bergbahnen<br />
mussten wir wegen hohen Schneemengen und<br />
schlechtem Wetter um mehrere Wochen verschieben.<br />
Nach dem Wetterwechsel Mitte Juli wendete sich das<br />
Blatt dann jedoch zum Guten: Die Zahl der Logiernächte<br />
in unseren Hotels übertraf sogar den Rekordwert des<br />
Vorjahres und die Bergbahnen erreichten gute Frequenzen.<br />
Den späten Start konnten wir aber bis Ende Saison<br />
nicht mehr ganz ausgleichen, dies obwohl wir mit der<br />
Oberaarbahn eine weitere spektakuläre Werksbahn<br />
erstmals unseren Gästen zugänglich machen konnten.<br />
Die Besucherzahlen bei den Kraftwerksführungen zogen<br />
– nach einer Baisse im vergangenen Jahr – wieder an<br />
und erreichten ein stabiles Niveau. Beim Gruppengeschäft<br />
kam es bis zum Herbst zu zahlreichen Verschiebungen<br />
und Absagen, sowohl bei den Kraftwerksführungen<br />
als auch in den Hotels.<br />
Walter Brog, Gemeindepräsident von Innertkirchen, und<br />
Andreas Stettler, Geschäftsführer des Schweizerischen<br />
Wasserwirtschaftsverbandes, sind <strong>2021</strong> aus dem Verwaltungsrat<br />
ausgetreten. An der Generalversammlung<br />
vom 18. Juni wurden als Nachfolger Markus Dietrich,<br />
Leiter Hydraulische <strong>Kraftwerke</strong> BKW, und Werner<br />
Schläppi, Gemeindepräsident von Guttannen, in den<br />
Verwaltungsrat gewählt.<br />
Der KWO-Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung<br />
schätzen den grossen Einsatz der Mitarbeitenden,<br />
besonders deswegen, da deren Arbeitsalltag dieses Jahr<br />
aufgrund der Pandemie mit besonderen Herausforderungen<br />
verbunden war. Wir danken allen, die mit ihrer<br />
Arbeit und Unterstützung zum Erfolg der KWO beigetragen<br />
haben, sehr herzlich!<br />
Grimselsee
8<br />
Produktion<br />
Die hydrologischen Verhältnisse im Berichtsjahr waren<br />
insgesamt durchschnittlich. Die Schneehöhe auf dem<br />
Grimsel Hospiz lag Ende April mit 249 cm deutlich über<br />
dem Vorjahreswert von 197 cm und leicht über dem<br />
langjährigen Mittelwert von 243 cm.<br />
Die Zuflüsse in den ersten 3 Monaten waren überdurchschnittlich,<br />
danach liess die Schneeschmelze aufgrund<br />
der kalten Temperaturen lange auf sich warten. Erst im<br />
Juni waren die Temperaturen so hoch, dass die Zuflüsse<br />
einsetzten, woraufhin sich die Seen schnell füllten. Die<br />
Sommertemperaturen waren relativ tief, was geringe<br />
Zuflüsse von Schmelzwasser zur Folge hatte. Dank dem<br />
regnerischen Sommer konnten die Seen aber dennoch<br />
gut gefüllt werden. Den Stauanlagen floss insgesamt<br />
408.9 Mio. m³ Wasser zu. Das ist 1 % mehr Wasser als<br />
im Vorjahr und 4.1 % mehr als im langjährigen Mittel.<br />
Ende Jahr betrug die in den Stauanlagen Oberaar, Grimsel,<br />
Gelmer und Räterichsboden gespeicherte Wassermenge<br />
insgesamt 92.4 Mio. m 3 . Dies entspricht 51.1 %<br />
des gesamten Stauvolumens und einem Energiewert<br />
von 295.9 GWh (Vorjahr 111.3 Mio. m 3 resp. 58.3 %<br />
oder 337.5 GWh). Der relativ tiefe Füllstand ist durch die<br />
Entleerung des Gelmersees und die aktive Bewirtschaftung<br />
der <strong>Kraftwerke</strong> gegen Ende des Jahres zu begründen.<br />
Bei den Laufwasserzuflüssen hingegen wirkte sich die<br />
Wettersituation positiv aus. Unterhalb des Räterichsbodensees<br />
und im Gadmental bewegten sich die Zuflüsse<br />
mit insgesamt 365.9 Mio. m 3 über dem Durchschnitt.<br />
Sie lagen um 12.7 % über dem entsprechenden Vorjahreswert<br />
und um 2.5 % über dem langjährigen Mittel.<br />
Der Umwälzbetrieb im Kraftwerk Grimsel 2 lag leicht<br />
unter dem Durchschnitt der letzten Jahre, was auch mit<br />
der längeren Ausserbetriebnahme durch den Ersatz der<br />
Maschinentransformatoren zusammenhängen kann.<br />
Mit 480.9 Mio. m 3 wurde 8.2 % weniger Wasser vom<br />
Grimsel- in den Oberaarsee gepumpt als im Vorjahr. Im<br />
Kraftwerk Handeck 3 wurde ebenfalls deutlich weniger<br />
Wasser gepumpt. Lediglich 4.4 Mio. m 3 Laufwasser<br />
wurde in den Räterichsbodensee eingelagert, was nicht<br />
einmal der Hälfte des Vorjahreswertes (9.6 Mio. m 3 ) entspricht.<br />
Die Jahresproduktion lag mit 2184.3 GWh um 0.8 %<br />
unter dem Vorjahreswert. Die Anlagen der KWO verzeichneten<br />
wegen dem Rückbau der 220 kV-Freiluftanlage<br />
in Innertkirchen von April bis September zum Teil<br />
massive Produktionsbeschränkungen wegen Ableitungsengpässen.<br />
Die maximal erreichte Leistungsabgabe<br />
lag mit 984 MW genau 10 MW höher als im Vorjahr.<br />
Mit 15.5 GWh lag auch die maximale<br />
Tagesenergieabgabe rund 14 % unter dem Höchstwert<br />
von 18.0 GWh aus dem Jahr 2019.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
9<br />
Die Aktionäre beteiligten sich aktiv am SDL-Markt der<br />
Regelenergie. Es wurde so viel Primär-Vorhaltung<br />
erbracht wie noch nie und mit 49 MW wurde auch ein<br />
neuer Maximalwert erreicht. Die Sekundärregelung<br />
wurde im gewohnten Rahmen der Vorjahre angeboten,<br />
vorgehalten und erbracht. Der Grund liegt bei dem von<br />
der KWO neu implementierten Kraftwerksregler, der in<br />
der SDL-Angebotsberechnung möglichst viel Laufwasser<br />
für die Primärvorhaltung nutzt. Bei der Tertiärregelung<br />
gab es wiederum mehr Abrufe und in Summe deutlich<br />
mehr Leistung als im Vorjahr.<br />
Neben der Regelenergie werden bei der KWO zudem<br />
die SDL-Spannungshaltung sowie Schwarzstart- und<br />
Inselbetriebsfähigkeit erbracht. Bei der Blindleistungsabgabe<br />
zur Spannungshaltung wurde 1663.1 GVArh<br />
erreicht, 33.7 % weniger als im Vorjahr. Der geringere<br />
Bedarf ist auf die Einbindung der am Übertragungsnetz<br />
angeschlossenen Verteilnetzbetreiber in die Spannungshaltung<br />
und mit der höheren Spannung in Innertkirchen<br />
und Handeck zurückzuführen, die sich durch Änderungen<br />
der Netzberechnung seitens Swissgrid ergeben hat.<br />
Die detaillierten Produktionszahlen sind aus der nachfolgenden<br />
Tabelle ersichtlich. Die Verfügbarkeit der<br />
Maschinen und die Maximalleistungen im Berichtsjahr<br />
sowie die Sommer- und Winterproduktion seit 1929 sind<br />
in den Grafiken auf den Seiten 12 bis 14 ersichtlich.
10<br />
Produktion<br />
<strong>2021</strong><br />
GWh<br />
2020<br />
GWh<br />
Produktion 2778 2885<br />
Turbinenbetrieb 2181 2211<br />
Turbinen 2184 2202<br />
– Zubringerpumpe – 12 – 9<br />
+ Entzogene Laufenergie bei Laufveredelung 7 16<br />
+ Austauschenergie 2 2<br />
Speicherpumpen 597 674<br />
Grimsel 2 584 644<br />
Handeck 3 6 14<br />
+ Entzogene Laufenergie bei Laufveredelung 7 16<br />
Energielieferung 2182 2211<br />
an die Aktionäre 2182 2211<br />
Energieeinkauf 597 674<br />
Pumpen Umwälzwerk 584 644<br />
Laufveredelung 13 30<br />
Eigenversorgung 20 19<br />
Trafo- und Leitungsverluste 12 15
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
11<br />
Kraftwerksanlagen<br />
<strong>Kraftwerke</strong> Susten<br />
Aufgrund der umfangreichen Arbeiten im Aaretal wurden<br />
bei den <strong>Kraftwerke</strong>n Susten einige Vorhaben<br />
zurückgestellt, um die Verfügbarkeit des Anlageparks<br />
nicht noch zusätzlich einzuschränken.<br />
Die Schwerpunkte der Arbeiten im Gadmental lagen<br />
im Kraftwerk Innertkirchen 2 bei der Maschinengruppe<br />
2 und am Triebwassersystem des Kraftwerks. Im zugehörigen<br />
Wasserschloss Aeppigen wurde die Drosselklappe<br />
von Grimsel Hydro mit einem neuen Aggregat<br />
ausgerüstet und soweit revidiert, damit ein sicherer<br />
Betrieb gewährleistet werden kann. Im Kraftwerk<br />
wurde die Revision am Kugelschieber ausgeführt sowie<br />
eine neue hydraulische Steuerung installiert. Da die 2.<br />
Maschinengruppe nach dem Umbau an der Maschinengruppe<br />
1 im Jahr 2020 ebenfalls mit einem neuen<br />
Turbinenregler ausgerüstet wurde, mussten im Zuge<br />
dessen an der Maschine diverse Anpassungen für die<br />
Hilfsaggregate und die neue Sensorik gemacht werden.<br />
Die Maschine stand nach dem Retrofit im April<br />
<strong>2021</strong> dem Betrieb wieder zur Verfügung.<br />
Im Kraftwerk Hopflauenen wurde die gesamte Brandlöschanlage<br />
umgebaut und auf den neusten Stand<br />
gebracht. Die während der Umbauzeit durchgeführten<br />
Inspektionen ergaben keine ungewöhnlichen Erkenntnisse.<br />
<strong>Kraftwerke</strong> Aaretal<br />
Das Kraftwerk Grimsel 2 stand ganz im Zeichen des<br />
Ersatzes der über 40-jährigen Maschinentransformatoren.<br />
Durch die direkte Anbindung der 4 Pumpturbinen<br />
im Kraftwerk Grimsel 2 an das 220 kV-Netz sind die<br />
Transformatoren sehr hoher Beanspruchung ausgesetzt.<br />
Darum wurde eine geplante Ersatzinvestition durchgeführt<br />
und die 4 Transformatoren im Juli und August<br />
ersetzt. Zusätzlich wurde eine umfassende Zustandsbeurteilung<br />
des Druckschachtes vorgenommen, um bei<br />
zukünftigen Arbeiten anfallende Synergien nutzen zu<br />
können.<br />
Im Kraftwerk Grimsel 1 war eine Neuwicklung am Generator<br />
der Oberaarmaschine fällig. Die Maschine ist seit<br />
67 Jahren in Betrieb. Resultate aus vorangegangenen<br />
Diagnosemessungen liessen auf eine fortschreitende<br />
Zersetzung des Isolationsmediums im Stator schliessen.<br />
Während 21 Wochen wurde am Generator die alte<br />
Wicklung demontiert, das Blechpaket am Stator kontrolliert<br />
und wo nötig, instand gestellt und die neue Wicklung<br />
eingebaut. Die Maschine konnte planmässig wieder<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
An der Handeck wurde anfangs Winter der Gelmersee<br />
entleert. Der Grund der Entleerung ist die anstehende<br />
Revision der Drosselklappe und des Einlaufschützes des<br />
Gelmersees zum Kraftwerk Handeck 1.
12<br />
Verfügbarkeit Maschinen <strong>2021</strong><br />
100<br />
%<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1<br />
TuOar<br />
1<br />
TuGri<br />
4<br />
4 Tu<br />
4<br />
4 Pp<br />
2<br />
2 Tu<br />
5<br />
5 Tu<br />
1<br />
TuIso<br />
1<br />
PpIso<br />
6<br />
6 Tu<br />
2<br />
2 Tu<br />
2<br />
2 TuTri<br />
1<br />
TuLei<br />
1<br />
TuTeu<br />
1<br />
Pp<br />
Grimsel 1<br />
Grimsel 2 Handeck 1 Handeck 2 Handeck 3 Innertkirchen<br />
1<br />
Innertkirchen<br />
2<br />
Hopflauenen<br />
Fuhren<br />
Geplante Verfügbarkeit (gemäss dem genehmigten Abstellprogramm)<br />
Tatsächliche Verfügbarkeit<br />
Tu = Turbine<br />
Pp = Pumpe
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
13<br />
Tägliche Maximalleistungen <strong>2021</strong><br />
1200<br />
MW<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
–100<br />
–200<br />
–300<br />
–400<br />
–500<br />
-600<br />
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
Abgabe<br />
Bezug<br />
Verfügbare Leistung
14<br />
Energieproduktion 1929–<strong>2021</strong><br />
GWh<br />
2600<br />
2500<br />
2400<br />
2300<br />
2200<br />
2100<br />
2000<br />
1900<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
–100<br />
–200<br />
–300<br />
–400<br />
–500<br />
–600<br />
–700<br />
–800<br />
–900<br />
–1000<br />
1929<br />
1930<br />
1931<br />
1932<br />
1933<br />
1934<br />
1935<br />
1936<br />
1937<br />
1938<br />
1939<br />
1940<br />
1941<br />
1942<br />
1943<br />
1944<br />
1945<br />
1946<br />
1947<br />
1948<br />
1949<br />
1950<br />
1951<br />
1952<br />
1953<br />
1954<br />
1955<br />
1956<br />
1957<br />
1958<br />
1959<br />
1960<br />
1961<br />
1962<br />
1963<br />
1964<br />
1965<br />
1966<br />
1967<br />
1968<br />
1969<br />
1970<br />
1971<br />
1972<br />
1973<br />
1974<br />
1975<br />
1976<br />
1977<br />
1978<br />
1979<br />
1980<br />
1981<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
<strong>2021</strong><br />
Turbinen Winter Turbinen Sommer Pumpen Winter Pumpen Sommer
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
15<br />
Wassereinzugsgebiet<br />
Wassereinzugsgebiet<br />
Luzern / Zürich / Basel<br />
8<br />
Titlis<br />
Interlaken / Thun / Bern<br />
Aare<br />
Brünigpass<br />
H<br />
H a s<br />
8<br />
a s<br />
l i b<br />
Meiringen<br />
Aareschlucht<br />
Innertkirchen<br />
622 m ü. M.<br />
l<br />
e r g<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
2<br />
G e<br />
n t a<br />
G a d m e<br />
l<br />
3<br />
1<br />
n t a l<br />
2<br />
Triftbrücke<br />
Gadmen<br />
Steingletscher<br />
Sustenhorn<br />
Sustenpass<br />
Tessin<br />
Gotthard /<br />
Oberalp /<br />
t a l<br />
Aare<br />
Tr i f t g<br />
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W i<br />
l e t s c h e r<br />
a c h<br />
Guttannen<br />
n t e<br />
Wetterhorn<br />
a l<br />
U r b<br />
7<br />
Ritzlihorn<br />
Handeck<br />
Dammastock<br />
b e<br />
r g<br />
Schreckhorn<br />
Lauteraarhorn<br />
G a uligletscher<br />
U n t e r a a r g<br />
l e t s c h e r<br />
Bächlistock<br />
10<br />
8 7 9 6<br />
1<br />
1<br />
4<br />
Gerstenegg<br />
5<br />
Kristallkluft<br />
11 6<br />
2<br />
12<br />
3<br />
7<br />
Grimsel Hospiz<br />
Grimselpass<br />
R h o n e g l e t s c h e r<br />
Furkapass<br />
Tessin<br />
Gotthard /<br />
5<br />
4<br />
Gletsch<br />
N<br />
Finsteraarhorn<br />
4274 m ü. M.<br />
Oberaarhorn<br />
A a r<br />
O b e r a a r g l e t s c h e r<br />
g r a<br />
t<br />
1<br />
4<br />
3<br />
Oberaar<br />
2<br />
Sidelhorn<br />
Nufenen / Brig / Lausanne<br />
<strong>Kraftwerke</strong> Seen Bahnen Grimselhotels<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Fuhren<br />
Hopflauenen<br />
Innertkirchen 2<br />
Innertkirchen 3<br />
Innertkirchen 1<br />
Innertkirchen 1E<br />
Handeck 1<br />
Handeck 2<br />
Handeck 2E<br />
Handeck 3<br />
Grimsel 1<br />
Grimsel 2<br />
Grimsel Nollen<br />
Oberaarsee<br />
Trübtensee<br />
Grimselsee<br />
Totensee<br />
Räterichsbodensee<br />
Gelmersee<br />
Mattenalpsee<br />
Engstlensee<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Gelmerbahn<br />
Triftbahn<br />
Tällibahn<br />
Luftseilbahn Handeck – Gerstenegg<br />
Oberaarbahn<br />
Hospizbahn<br />
Sidelhornbahn<br />
Reichenbachfall-Bahn<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Handeck · Hotel- und Naturresort<br />
Grimsel Hospiz · Historisches Alpinhotel<br />
Oberaar · Restaurant und Berghaus<br />
Bäregg · Ferien- und Alpinhütte<br />
Firmensitz<br />
Konzessionsgebiet<br />
wasserführende Stollen<br />
Zugangsstollen <strong>Kraftwerke</strong> Grimsel 1+2
16<br />
Ausbau- und Instandhaltungsvorhaben<br />
Vergrösserung Grimselsee<br />
Das Bundesgericht hob am 4. November 2020 den Konzessionsbeschluss<br />
des Berner Grossen Rates vom 5. September<br />
2012 für die Verrösserung des Grimselsees aufgrund<br />
der fehlenden Festsetzung im kantonalen Richtplan<br />
auf.<br />
Sanierung Staumauer Spitallamm<br />
Die Sanierung der Spitallammsperre ist unumgänglich<br />
und deshalb auch integrierender Bestandteil des Projekts<br />
«Vergrösserung Grimselsee». Aufgrund der grossen<br />
Verzögerung im Bewilligungsverfahren und der progressiv<br />
zunehmenden Verschlechterung des Zustandes<br />
der Sperre wurde von der Aufsichtsbehörde die Einreichung<br />
eines genehmigungsreifen Sanierungsprojektes<br />
2017 verlangt. Am 31. Mai 2017 wurde das entsprechende<br />
Baugesuch von der KWO eingereicht. Gegen<br />
das Projekt sind keine Einsprachen eingegangen. Die<br />
Baubewilligung für den Ersatz der Staumauer wurde<br />
somit im April 2018 rechtskräftig.<br />
Im Herbst 2018 wurde die öffentliche Submission der<br />
Bauarbeiten durchgeführt. Die Vergabe der Arbeiten ist<br />
im Februar 2019 erfolgt und die Bauarbeiten haben im<br />
Juni 2019 begonnen. Bis Ende 2020 konnten die Arbeiten<br />
für den Fundamentaushub der neuen Staumauer<br />
abgeschlossen und das grosse Kieswerk und die beiden<br />
leistungsfähigen Betonanlagen auf der Baustelle montiert<br />
und in Betrieb genommen werden. Im Juni <strong>2021</strong><br />
wurden die eigentlichen Betonarbeiten der Staumauer<br />
gestartet und bis zum Ende der Bausaison konnten insgesamt<br />
35 000 m 3 Beton eingebracht werden. In den<br />
kommenden 3 Baujahren werden die restlichen 180 000<br />
m 3 Beton folgen, so dass die neue Staumauer 2025 in<br />
Betrieb genommen werden kann.<br />
Kraftwerk und Speichersee Trift<br />
Als Folge des Klimawandels ist im oberen Triftkessel nach<br />
dem Rückzug des Gletschers ein grosser See entstanden.<br />
Die günstigen topographischen Gegebenheiten erlauben<br />
die Realisierung eines Speichersees mit einem Volumen<br />
von 85 Mio. m 3 , der durch Zuflüsse aus den Gebieten<br />
Trift und Stein gespiesen wird. Ein neues Kraftwerk<br />
Trift mit einer Leistung von 80 MW kann die Höhenstufe<br />
bis zur heutigen Fassung «Undri Trift» nutzen.<br />
Die Steigerung der jährlichen Energieproduktion beträgt<br />
145 GWh, also rund die Hälfte dessen, was der Kanton<br />
Bern in seiner Energiestrategie vorsieht. Auch auf Bundesebene<br />
trägt der Ausbau der Trift dazu bei, die Energiestrategie<br />
2050 umzusetzen. Diese sieht vor, dass<br />
unter anderem durch den Aus- und Umbau bestehender<br />
Grosskraftwerke die Stromproduktion aus Wasserkraft<br />
gesteigert wird. Mit der Sperre Trift wird das Speichervolumen<br />
der KWO wesentlich vergrössert, was für die<br />
Verlagerung der Energieproduktion in den Winter von<br />
grosser Bedeutung ist. Der neue Speichersee schafft<br />
vielseitige Möglichkeiten, Strom auch kurzfristig und<br />
bedarfsgerecht zu produzieren und leistet damit einen<br />
wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes.<br />
Zudem wird der Einsatz der bestehenden <strong>Kraftwerke</strong> im<br />
Gadmental und der Hochwasserschutz bis zum Brienzersee<br />
verbessert.<br />
Das Projekt stösst auf breite Unterstützung, insbesondere<br />
bei den grossen Umweltschutzverbänden, und wurde<br />
zusammen mit den Anspruchsgruppen entwickelt. Der<br />
Kanton Bern hatte dazu eine Begleitgruppe unter der Leitung<br />
der damaligen Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer<br />
eingesetzt. Trotzdem sind gegen das Projekt eine<br />
gemeinsame Einsprache von Aqua Viva und Grimselverein<br />
sowie von zwei Privatpersonen eingegangen.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
17<br />
Das Konzessionsgesuch mit Schutz- und Nutzungsplanung<br />
(SNP) für das neue Kraftwerk und den neuen Speichersee<br />
wurde am 13. November 2017 beim Kanton eingereicht.<br />
Mit Beschluss vom 20. März 2020 wurde die<br />
SNP durch den Bundesrat genehmigt. Der Regierungsrat<br />
des Kantons Bern hat danach am 19. August 2020 der<br />
Erweiterung der Gesamtkonzession für die Nutzbarmachung<br />
der Wasserkräfte im <strong>Oberhasli</strong> vom 12. Januar<br />
1962 für das Kraftwerk Trift zugestimmt und die eingegangenen<br />
Einsprachen abgewiesen.<br />
Gemäss dem Bundesgerichtsentscheid vom 4. November<br />
2020 erfordert eine Konzessionserteilung auch beim<br />
Kraftwerk Trift die vorgängige Abstimmung der Schutzund<br />
Nutzinteressen mittels Festsetzung des Projektes im<br />
kantonalen Richtplan. Somit konnte die im Dezember<br />
2020 traktandierte Beschlussfassung zur Konzession im<br />
Grossen Rat des Kantons Bern noch nicht stattfinden.<br />
Die notwendige Revision des Richtplanes ist zurzeit in<br />
Arbeit.<br />
Kraftwerk Handeck 2B<br />
Derzeit wird das Gefälle zwischen dem Mattenalpsee<br />
und dem Räterichsbodensee nicht genutzt. Rund<br />
110 Mio. m 3 Wasser fliessen jährlich im Freispiegel durch<br />
den bestehenden sechs Kilometer langen Stollen von<br />
der Mattenalp zur Handeckfluh. Mit einem neuen Kraftwerk<br />
Handeckfluh mit einer Leistung von 10 MW können<br />
innerhalb des bestehenden Systems jährlich rund<br />
21.5 GWh Energie produziert werden. Die entsprechenden<br />
Bauarbeiten verursachen nur geringe ökologische<br />
Auswirkungen und die bestehenden Anlagen können<br />
damit optimal für eine noch effizientere Energieproduktion<br />
genutzt werden.<br />
Die KWO hat am 24. Mai 2017 das Baugesuch eingereicht.<br />
Es sind keine Einsprachen eingegangen. Die Baubewilligung<br />
wurde im Mai 2018 rechtskräftig. Der Baubeginn<br />
wäre im Frühjahr 2023 möglich.<br />
Kraftwerk Innertkirchen 2<br />
Die zwei Maschinensätze im Kraftwerk Innertkirchen 2<br />
wurden 1968 und 1974 in Betrieb genommen. Da im<br />
Gadmental keine Speicherseen zur Verfügung stehen,<br />
ist das Kraftwerk Innertkirchen 2 als unterste Stufe der<br />
Kraftwerkskette Gadmental insbesondere im Frühling<br />
und Sommer wichtig, wenn viel Laufwasser aus dem<br />
Gadmen- und Gental anfällt.<br />
Die Sekundärtechnik wurde 1996 letztmals erneuert<br />
und nähert sich nach zwanzig Jahren dem Ende der<br />
Lebensdauer. Einzelne Komponenten können nicht mehr<br />
repariert werden oder es sind keine Ersatzteile mehr<br />
erhältlich. Aus diesem Grund wurde ein Vorprojekt und<br />
anschliessend das Bauprojekt für ein Retrofit mit den folgenden<br />
Zielen erarbeitet:<br />
– Sicherer und zuverlässiger Betrieb bis zum Konzessionsende<br />
(2042) gewährleisten;<br />
– Hohe Verfügbarkeit sicherstellen;<br />
– Die bestehenden Betriebsarten inklusive Systemdienstleistungen<br />
(Leistungsregulierung und Spannungshaltung)<br />
erhalten;<br />
– Rückgang der Unterhaltskosten durch künftige<br />
zustandsorientierte Wartung.<br />
Im Herbst 2018 wurde die gesamte 16 kV- und Eigenbedarfsanlage<br />
erneuert. Als weitere Etappe wurde im<br />
September 2019 mit der Ertüchtigung von Maschine 1<br />
gestartet. Die Wiederinbetriebnahme mit Übergabe für<br />
den kommerziellen Betrieb erfolgte im Juni 2020. Die<br />
zweite Etappe mit der Ertüchtigung von Maschine 2 mit<br />
Drosselklappen- und Kugelschieberrevision sowie der<br />
Erneuerung des Korrosionsschutzes vom Druckschacht<br />
Aeppigen startete im Oktober 2020. Im April <strong>2021</strong><br />
konnte die ertüchtigte Maschine 2 sowie der Druckschacht<br />
mit saniertem Korrosionsschutz dem Betrieb für<br />
den kommerziellen Betrieb übergeben werden. Nach<br />
der Abarbeitung von Pendenzen und verschiedenen
18<br />
Ausbau- und Instandhaltungsvorhaben<br />
Betriebsoptimierungen wurde das Projekt per Februar<br />
2022 abgeschlossen und abgerechnet.<br />
Vorprojekt Sanierung Druckleitung Gelmer<br />
Die Befunde der Inspektion am Triebwassersystem<br />
Handeck 1 im Jahr 2019 erfordern in naher Zukunft<br />
umfassende Sanierungsmassnahmen an der Druckschacht-<br />
und Verteilleitung des Kraftwerks Handeck 1<br />
(Gelmer). In einer Variantenstudie wurden 2020 fünf verschiedene<br />
Sanierungsvarianten auf Realisierbarkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit überprüft. Als wirtschaftlichste und<br />
realisierbarste Variante kristallisierte sich der etappenweise<br />
Ersatz der Druckschacht- und Verteilleitung heraus.<br />
Als Vorbereitung für diesen Leitungsersatz sind für<br />
den Winter <strong>2021</strong>/22 eine Gelmerseeentleerung mit<br />
Sanierungsarbeiten der Seeanstichkomponenten bis zur<br />
Sicherheitsdrosselklappe geplant. Der Gelmersee wurde<br />
per November <strong>2021</strong> definitiv entleert. Die Arbeiten für<br />
die erste Etappe der Sanierung der Anlagekomponenten<br />
zwischen dem Seeanstich bis zu Drosselklappe Gelmer<br />
konnten trotzt schwieriger Rahmendbedingungen<br />
(Covid-Massnahmen) termingerecht gestartet werden.<br />
Der Abschluss für die erste Etappe der Sanierung ist für<br />
Ende März 2022 geplant.<br />
Mängelbehebung dauerte bis Ende 2020, wodurch das<br />
Projekt so angepasst werden musste, dass alle vier Transformatoren<br />
zwischen Juli und Oktober <strong>2021</strong> geliefert,<br />
getauscht und in Betrieb genommen wurden. Die Arbeiten<br />
in der Zentrale Grimsel 2 verliefen effizient, schnell<br />
und unfallfrei. Das Projekt konnte per Ende <strong>2021</strong> abgeschlossen<br />
und zu Abrechnung gebracht werden.<br />
Ersatz Gaslöschanlagen<br />
In den Jahren 2019 bis <strong>2021</strong> konnten die <strong>Kraftwerke</strong><br />
Innertkirchen 1, Innertkirchen 2 und Hopflauenen von<br />
CO2- auf N2-Gaslöschanlagen umgebaut werden. Bis auf<br />
das Kraftwerk Fuhren verfügen nun alle <strong>Kraftwerke</strong> der<br />
KWO über moderne Gaslöschanlagen, die die Aspekte<br />
der Personensicherheit entsprechend berücksichtigen.<br />
Der Ersatz der letzten CO2-Gaslöschanlagen im Kraftwerk<br />
Fuhren folgt im ersten Halbjahr 2022.<br />
Ersatz Blocktrafos Kraftwerk Grimsel 2<br />
Das Kraftwerk Grimsel 2 wurde von 1973 bis 1980<br />
erbaut. Die vier 220 kV-Blocktrafos wurden seit ihrer<br />
Inbetriebnahme noch nie revidiert. Nach über 40<br />
Betriebsjahren drängt sich bei allen Transformatoren<br />
eine Generalrevision des Hochspannungsteils oder ein<br />
Ersatz auf. Nach einem Vorprojekt mit Variantenabklärung<br />
wurde entschieden, dass alle vier Transformatoren<br />
ersetzt werden.<br />
Aufgrund der Mängel während der Abnahme der Transformatoren<br />
in der Fabrik des Lieferanten verzögerte sich<br />
die Lieferung der ersten beiden Transformatoren. Die
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
19<br />
Ersatz Statorwicklung Maschine Oberaar<br />
Der Generator der Maschine Oberaar im Kraftwerk<br />
Grimsel 1 hat Baujahr 1953. Nach 66 Betriebsjahren<br />
war die Wicklung des Generators in einem Zustand,<br />
der nicht mehr betriebstüchtig war. Die Neuwicklung<br />
des Generators wurde 2020 ausgeschrieben. Der Auftrag<br />
konnte an einen Schweizer Lieferanten vergeben<br />
werden. Im Frühjahr <strong>2021</strong> starteten die Arbeiten im<br />
Kraftwerk zum Ersatz der Wicklung. Zeitgleich erfolgte<br />
nach 2008 wieder eine Generalrevision der gesamten<br />
Maschine. Nach 28 Wochen Umbau- und Revisionszeit<br />
konnte die Maschine im August <strong>2021</strong> wieder dem<br />
kommerziellen Betrieb übergeben werden. Das Projekt<br />
wird im ersten Quartal 2022 abgeschlossen.<br />
Ersatz 16 kV-Anlagen<br />
Bei der Talstation der Standseilbahn Kapf sowie bei der<br />
Trafostation Sagiwald mussten erneut zwei WEVA-Schaltanlagen<br />
wegen frisch aufgetretenem Ölverlust ungeplant<br />
ersetzt werden.<br />
Mit dem Ersatz der Trafostation bei der Bergstation der<br />
Seilbahn Oberaar konnte im Sommer <strong>2021</strong> mit der Ausführung<br />
begonnen werden. Aufgrund der zunehmend<br />
weltweit schwieriger werdenden Liefersituationen bei<br />
Gütern konnte der entsprechende Verteilnetztransformator<br />
nicht mehr <strong>2021</strong> ersetzt werden. Die Versorgung<br />
des Oberaargebiets erfolgt somit bis in den Sommer<br />
2022 mit einer provisorischen Trafostation.<br />
Cyber Security eingeführt und besetzt. Die Phase 1 wird<br />
2022 abgeschlossen. Anschliessend startet die Phase 2,<br />
die die Umsetzung von weiteren, der Bedrohungslage<br />
angepassten Massnahmen zum Ziel hat.<br />
Teilersatz Leittechnik Kraftwerk Fuhren<br />
Die Kraftwerksleittechnik im Kraftwerk Fuhren wurde<br />
letztmals 1998 ersetzt. Die in die Jahre gekommenen und<br />
störungsanfälligeren Steuerungen wurden <strong>2021</strong> im Kraftwerk<br />
sowie in den Aussenanlagen teilweise durch neue<br />
Steuerungskomponenten ersetzt.<br />
Turbinenregler Hausmaschine<br />
Kraftwerk Innertkirchen 1<br />
Die Hausmaschine im Kraftwerk Innertkirchen 1 ist eine<br />
von zwei Lebensversicherungen der KWO. Im Falle eines<br />
Blackouts versorgt diese kleine, aber wichtige Maschine<br />
automatisch die KWO mit einer Eigenbedarfsversorgung,<br />
sodass die grossen Schwestern im selben Kraftwerk wieder<br />
starten können und dazu beitragen, einen Blackout<br />
rasch zu beheben.<br />
Der elektronische Turbinenregler musste <strong>2021</strong> aufgrund<br />
von fehlendem Support und Ersatzteilen ersetzt werden.<br />
Hier hat die KWO ihren ersten, selbst entwickelten Turbinenregler<br />
eingesetzt. Ein gutes Beispiel für die hervorragenden<br />
Fähigkeiten der Fachkräfte, die die KWO in ihren<br />
eigenen Reihen hat.<br />
Cyber Security<br />
Seit 2015 prüft und überarbeitet die KWO ihre Risiken<br />
hinsichtlich Cyber Security im produktionsrelevanten OT-<br />
Bereich regelmässig. 2018 startete die erste Phase des<br />
Cyber Security-Programms, das zum Ziel hat, verschiedene<br />
Massnahmen umzusetzen, um die Vulnerabilität<br />
der KWO gegen Cyber-Attacken weiter zu minimieren.<br />
Per Anfang 2022 hat die KWO die Funktion des Leiters
20<br />
Grimsel Hydro<br />
Grimsel Hydro verzeichnete wiederum ein gutes<br />
Geschäftsjahr. Der Umsatz lag mit knapp 6 Mio. CHF<br />
um 7 % über dem Umsatz des letzten Jahres. Dies<br />
obwohl die Abwicklung im personalintensiven Instandhaltungsgeschäft<br />
mit den Auswirkungen von Kontaktbeschränkungen<br />
und vielen, nicht planbaren coronabedingten<br />
Ausfällen von Schlüsselpersonen herausfordernd<br />
war.<br />
Im hydromechanischen Bereich durften wiederum zahlreiche<br />
Aufträge für grosse Kunden wie BKW, Axpo und<br />
SBB ausgeführt werden. Die grossen Revisionen konnten<br />
jeweils zum vereinbarten Termin abgeschlossen werden.<br />
In den letzten Jahren machte sich Grimsel Hydro nicht<br />
nur mit der Revision von Turbinen und Abschlussorganen<br />
einen Namen, sondern vor allem auch durch Reparaturen<br />
und Instandsetzungen bei Kunden vor Ort.<br />
Einen wachsenden Umsatz erzielte wiederum der<br />
Bereich Ökologie und das Budget konnte um beinahe<br />
30 % gesteigert werden, obwohl im Herbst die Entleerung<br />
des Gelmersees einen Grossteil der Ressourcen<br />
intern gebunden hat. Die Aufträge lassen sich thematisch<br />
in die Themen Sanierung Schwall/Sunk, Sanierung<br />
Fischgängigkeit, Konzessionserneuerung und Umweltüberwachung<br />
(z. B. Fischmonitoring, Abflussmessungen,<br />
Geschiebebilanzierungen, Stauraumentleerungen)<br />
unterteilen. Kunden sind unter anderem verschiedene<br />
Kraftwerksbetreiber, Kantone und das Bundesamt für<br />
Umwelt.<br />
Im elektrotechnischen Bereich konnte mit dem Abschluss<br />
des Projektes von Swissgrid, dem Neubau des 220 kV-<br />
Unterwerks Innertkirchen, eine lange Zusammenarbeit<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Weiter konnten<br />
zusammen mit Rittmeyer <strong>AG</strong> zwei Projekte für elektrischen<br />
Schutz und Instrumentierung für Kunden umgesetzt<br />
werden. Dadurch etablierte sich der Bereich Elektrotechnik,<br />
der sich durch zahlreiche Retrofits für die<br />
Anlagen der KWO umfassende Erfahrung aufgebaut<br />
hat, auch im laufenden Jahr weiter im Drittkundengeschäft.<br />
Gauli
22<br />
Kommunikation und Tourismus<br />
Eine sichere und zuverlässige Energieversorgung in der<br />
Schweiz ist <strong>2021</strong> in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt,<br />
dies, nachdem der Bundesrat im Mai die Verhandlungen<br />
über ein Rahmenabkommen mit der Europäischen Union<br />
beendet hat. Ohne Rahmenabkommen gibt es auch kein<br />
Stromabkommen, das für die Schweiz den gleichberechtigten<br />
Zugang zum europäischen Strombinnenmarkt<br />
gewährleistet. Medien und Politikerinnen stellen sich<br />
nun vermehrt die Frage, welche Probleme deswegen auf<br />
die Schweizer Energieversorgung in den nächsten Jahren<br />
zukommen und welche Lösungen es dafür gibt. In diesem<br />
Zusammenhang richtet sich die Aufmerksamkeit<br />
vermehrt auch auf die beiden geplanten Ausbauprojekte<br />
der KWO, den Neubau Kraftwerk und Speichersee<br />
Trift sowie die Erhöhung der Grimselseestaumauern.<br />
So realisierte beispielsweise die Sendung Rundschau<br />
vom Fernsehen SRF im Herbst einen längeren Beitrag<br />
über das Trift-Projekt, der aufzeigte, dass nach wie vor<br />
grosse Interessenskonflikte zwischen Schutz und Nutzen<br />
in gewissen Gebieten bestehen und diese in keiner<br />
Weise gelöst sind. Auf Kantonsebene verlangte ein parteiübergreifender,<br />
parlamentarischer Vorstoss, das Konzessionsverfahren<br />
zur Trift sei vom Regierungsrat prioritär<br />
zu behandeln und dem Grossen Rat des Kantons<br />
Bern in der Herbstsession 2022 zum Beschluss vorzulegen.<br />
Der Runde Tisch Wasserkraft, initiiert von Bundesrätin<br />
Simonetta Sommaruga, brachte <strong>2021</strong> etwas Dynamik in<br />
die Diskussionen um geplante Ausbauvorhaben. Mitte<br />
Dezember verabschiedete das Gremium eine Liste von<br />
15 konkreten Projekten, mittels derer eine saisonale<br />
Speicherproduktion im Umfang von 2 TWh bis 2040<br />
erreicht werden soll. Auch deswegen waren die KWO-<br />
Projekte Vergrösserung Grimselsee und Trift <strong>2021</strong> vermehrt<br />
Thema in verschiedenen Medien.<br />
Auf der Grossbaustelle «Ersatz Staumauer Spitallamm»<br />
lief während der Sommermonate die mittlerweile dritte<br />
Saison – bisher ohne grössere Unfälle oder Sicherheitsprobleme,<br />
was erfreulich ist. Besonders öffentlichkeitswirksam<br />
war die feierliche Grundsteinlegung am 23.<br />
Juni <strong>2021</strong>, bei welcher mehrere regionale aber auch<br />
überregionale Medienschaffende anwesend waren, die<br />
teilweise umfassend über den Anlass berichteten. Deutlich<br />
gewachsen ist das Interesse von verschiedenen Fachmagazinen<br />
für die Bauarbeiten an der Grimsel. Erfreulich<br />
war zudem ein von der BKW initiierter Beitrag in einer<br />
Beilage des Sonntagsblicks über den Staumauerbau, der<br />
einige Beachtung erhielt. Die KWO-Mitarbeitenden hatten<br />
im September die Möglichkeit, an einem internen<br />
Anlass Infos aus erster Hand von den KWO-Bauleitern<br />
zu erhalten, die über den Stand des Projektes informierten<br />
und eine Baustellenbesichtigung ermöglichten. Rund<br />
200 Mitarbeitende nahmen daran teil.<br />
Dank der starken Positionierung sowie der jahrelangen<br />
Bearbeitung des Schweizer Markts verzeichnete die<br />
KWO auch in den Sommermonaten <strong>2021</strong> viele Schweizer<br />
Gäste im Grimsel- und Sustengebiet. Mit der Öffnung<br />
der Oberaarbahn im Selbstfahrbetrieb im Juni hat<br />
die KWO ein weiteres, sanftes Tourismusangebot<br />
geschaffen. Besucherinnen und Besucher können nun<br />
auch ohne privates Fahrzeug in die Oberaar gelangen<br />
und neue Wandertouren erkunden. Die Frequenzzahlen
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
23<br />
der Oberaarbahn lagen <strong>2021</strong> leicht über den Erwartungen.<br />
Sehr beliebt war nach wie vor die Gelmerbahn, die<br />
das zweitbeste Resultat seit 2019 erzielte. Auch die Triftund<br />
die Reichenbachfallbahn waren <strong>2021</strong> beliebt und<br />
die Zahlen sind auf einem sehr guten Niveau stabil. Nach<br />
einer Pandemie bedingten Baisse im 2020 zog auch das<br />
Gruppengeschäft <strong>2021</strong> wieder an, erreichte aber noch<br />
nicht das Niveau der Vorjahre. Die Buchungen bei den<br />
Kraftwerksführungen hingegen haben sich normalisiert<br />
und lagen wieder ähnlich hoch wie vor der Pandemie.<br />
<strong>2021</strong> begann die Tourismussaison in der Grimselwelt<br />
allerdings später als sonst, weil lange viel Schnee lag und<br />
der Juli sehr regnerisch und trüb war.<br />
Den nassen Sommerbeginn spürten auch die Hotels in<br />
der Grimselwelt, da die Frequenzen jeweils stark wetterabhängig<br />
sind. Gleichzeitig hat sich in der Hotellerie das<br />
Gruppengeschäft noch nicht vollständig normalisiert.<br />
Das wunderschöne Wetter im August und September<br />
vermochte hier Ausgleich zu schaffen. Die Auslastung im<br />
Historischen Alpinhotel Grimsel Hospiz und im Hotel<br />
und Naturresort Handeck war insgesamt gesehen gut –<br />
wobei auch das Geschäftsjahr <strong>2021</strong> aufgrund der Einschränkungen<br />
und stetig ändernden Vorgaben zur Pandemiebekämpfung<br />
einige Herausforderungen für das<br />
Personal und die Gastbetriebe insgesamt mit sich<br />
brachte. Sehr erfreulich ist die hohe Gästezufriedenheit<br />
im Hospiz mit rund 95 Prozent, an der Handeck liegt<br />
dieses mit 93 Prozent ebenfalls hoch. Beide Hotels sind<br />
bei den Gästen der Grimselwelt also nach wie vor sehr<br />
beliebt.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
25<br />
Organisatorisches und Mitarbeitende<br />
Die 96. Ordentliche Generalversammlung der KWO fand<br />
am 18. Juni <strong>2021</strong> im Historischen Alpinhotel Grimsel<br />
Hospiz im kleinen Rahmen mit Gemeindevertretern aus<br />
dem <strong>Oberhasli</strong> statt. Der Jahresbericht und die Jahresrechnung<br />
für das Geschäftsjahr 2020 wurden einstimmig<br />
genehmigt und den Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />
für ihre Tätigkeit Décharge erteilt. Als Revisionsstelle<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2021</strong> wurde erneut PricewaterhouseCoopers<br />
<strong>AG</strong>, Bern, gewählt.<br />
Ende Mai <strong>2021</strong> ist Markus Kost, Leiter Technik, aus dem<br />
Führungsteam ausgetreten. Seine Nachfolge hat Roman<br />
Schild angetreten.<br />
Im Berichtsjahr mussten wir den Tod eines geschätzten<br />
Mitarbeiters hinnehmen. Im Juni ist Hans-Kaspar<br />
Schläppi im Alter von 57 Jahren an einem Herzversagen<br />
gestorben. Der Verstorbene hinterlässt im KWO-Team<br />
eine grosse Lücke.<br />
Nach langjähriger Tätigkeit sind die Verwaltungsräte<br />
Walter Brog, Gemeindepräsident von Innertkirchen und<br />
Andreas Stettler, Geschäftsführer des Schweizerischen<br />
Wasserwirtschaftsverbandes, zurückgetreten. Der Verwaltungsrat<br />
und die Geschäftsleitung bedankten sich<br />
bei ihnen für ihr engagiertes Mitwirken und die kompetente<br />
Unterstützung. Als Nachfolger wählte die Generalversammlung<br />
Werner Schläppi, Gemeindepräsident von<br />
Guttannen und Markus Dietrich, Leiter Hydraulische<br />
<strong>Kraftwerke</strong> BKW.<br />
Der durchschnittliche Bestand an Vollzeitangestellten bildete<br />
sich im Berichtsjahr von 281 auf 279 leicht zurück.<br />
Die Anzahl beschäftigter Personen lag bei 387 Mitarbeitenden<br />
(Vorjahr 404). Die Fluktuationsrate bezogen auf<br />
die freiwilligen Austritte lag bei 1.0 % (Vorjahr 3.3 %).<br />
<strong>2021</strong> standen 23 Lernende in neun Lehrberufen und<br />
sechs Praktikanten in drei Fachdisziplinen im Einsatz.<br />
Oberaarbahn
26<br />
Gesellschaftsorgane<br />
Verwaltungsrat<br />
(per 31. Dezember <strong>2021</strong>)<br />
Revisionsstelle<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Bern<br />
Barbara Egger-Jenzer, Präsidentin<br />
Rechtsanwältin, Bremgarten b. Bern<br />
Michael Baumer, Vizepräsident<br />
Stadtrat der Stadt Zürich, Zürich<br />
Markus Dietrich<br />
Leiter Hydraulische <strong>Kraftwerke</strong> BKW Energie <strong>AG</strong>,<br />
Niederbuchsiten<br />
Dr. Martin Eschle<br />
Mitglied der Geschäftsleitung IWB, Zürich<br />
Dr. Philipp Hänggi<br />
Mitglied der Konzernleitung BKW Energie <strong>AG</strong>,<br />
Oftringen<br />
Salomé Karlen<br />
Senior Asset Managerin BKW Energie <strong>AG</strong>, Stettlen<br />
Benedikt Loepfe<br />
Direktor ewz, Pfäffikon<br />
Reto Nause<br />
Gemeinderat der Stadt Bern, Bern<br />
Marcel Ottenkamp<br />
Leiter Energiewirtschaft ewb, Zofingen<br />
Werner Schläppi<br />
Unternehmer/Gemeindepräsident, Guttannen<br />
Ronald Trächsel<br />
CFO BKW Energie <strong>AG</strong>, Solothurn<br />
Dr. Hans-Peter Wessels<br />
ehem. Regierungsrat Kt. Basel-Stadt, Basel<br />
Geschäftsleitung<br />
Daniel Fischlin, CEO<br />
Masch. Ing. FH/NDS, Luzern<br />
Gian Marco Maier, COO<br />
El. Ing. ETH/MBA HSG, Innertkirchen<br />
Christian Bigler, CFO<br />
lic. rer. pol., BWL, Bern
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
27<br />
Organigramm 31. Dezember <strong>2021</strong><br />
ASM<br />
Marco Ryter<br />
Direktion<br />
Daniel Fischlin, CEO*<br />
GL-Sekretariat<br />
Kommunikation &<br />
Markensteuerung<br />
Sicherheit & IMS Support Kraftwerkstechnik<br />
Service & Produktion<br />
Gian Marco Maier, COO*<br />
Technik<br />
Roman Schild<br />
Bau & Ökologie<br />
Andres Fankhauser<br />
Finanzen & Dienste<br />
Christian Bigler, CFO*<br />
Tourismus<br />
Christian Bigler, CFO*<br />
Finanz- und<br />
Service Instandhaltung Technik Hydromechanik Projekte<br />
Rechnungswesen<br />
Grimselhotels<br />
Stefan Woodtli<br />
Betriebsführung Technik Elektrotechnik Bauleitung<br />
Grimselwelt<br />
Personal<br />
KW Aaretal<br />
Vertrieb Bauausführung<br />
Informatik<br />
KW Susten<br />
Talsperren<br />
Transporte<br />
Einkauf<br />
Liegenschaften<br />
Ökologie * Geschäftsleitung:<br />
Daniel Fischlin, CEO<br />
Gian Marco Maier, COO<br />
Christian Bigler, CFO<br />
Führungsteammitglieder:<br />
Andres Fankhauser<br />
Marco Ryter<br />
Roman Schild<br />
Stefan Woodtli
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
29<br />
Nachhaltigkeits-Cockpit der KWO<br />
Der Kanton Bern hat sich in seiner Kantonsverfassung<br />
und in den Grundlagen des Regierungsrates zur Regierungspolitik<br />
zur Nachhaltigen Entwicklung (NE) bekannt.<br />
Die KWO als bedeutende Unternehmung in diesem Kanton<br />
hat sich konsequenterweise ebenfalls der NE verpflichtet<br />
und will im Branchendurchschnitt beim Berücksichtigen<br />
der NE in ihrer Geschäftstätigkeit vorbildlich<br />
sein. NE ist dabei mehr als ein zeitgeistiges Wort für<br />
Ökologie und Umweltschutz.<br />
Die überwiegende Mehrheit der Länder hat sich an der<br />
Konferenz in Rio 1992 zu folgender Begriffsdefinition<br />
bekannt: «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung,<br />
die den Bedürfnissen der heutigen Generationen<br />
entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen<br />
zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen».<br />
Seit 2013 wird firmen-intern mit dem Nachhaltigkeits-Cockpit<br />
ein Kurs in Richtung NE verfolgt. Das<br />
Cockpit erfüllt drei wichtige Funktionen:<br />
– Controlling: Werden die gesetzten Ziele bei der NE<br />
erreicht?<br />
– Information und Motivation der Mitarbeitenden.<br />
– Kommunikation: Präsentation als modernes Unternehmen<br />
mit Sinn für Corporate Citizenship.<br />
NE ist kein harmonistisches Konzept. Es bestehen oft<br />
Zielkonflikte zwischen den unternehmerischen Zielen<br />
und den Anforderungen der NE. In Kenntnis dieser Zielkonflikte<br />
werden dennoch möglichst grosse Beiträge an<br />
die NE angestrebt. Diese ethisch begründeten Unternehmensentscheide<br />
können im Einzelfall zu Lasten der<br />
betriebswirtschaftlichen Ziele gehen, die Corporate Citizenship<br />
jedoch stärken. Die Themen für das Nachhaltigkeits-Cockpit<br />
leiten sich systematisch aus den Wirkungen<br />
der KWO auf die Zielbereiche der NE her und<br />
orientieren sich am Berner Nachhaltigkeits-Kompass. Die<br />
Massgeblichkeit der einzelnen Themen im Cockpit richtet<br />
sich nach zwei Kriterien:<br />
– Die gesamtgesellschaftliche Sicht: Dazu werden die<br />
Wirkungen unter anderem am Stand der NE im Kanton<br />
Bern gemessen. Dieser ergibt sich aus der Erhebung<br />
zu den Kernindikatoren im Kanton Bern für das<br />
Jahr 2017.<br />
– Die unternehmerische Sicht: Dazu wird die «NE-Leistung»<br />
abgebildet.<br />
Diese Sicht gewährleistet, dass alle Themen systematisch<br />
aus dem Konzept NE hergeleitet sind, die Themen wichtig<br />
sind betreffend den Handlungsbedarf aus Sicht NE<br />
und sie den aus unternehmerischer Sicht wichtigen Beitrag<br />
an die NE abbilden.<br />
Mit dem einfachen, transparenten und bewährten Nachhaltigkeits-Cockpit<br />
pflegt die KWO ein Instrument, das<br />
die Nachhaltige Entwicklung des Unternehmens messbar<br />
und damit steuerbar macht.<br />
Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Wasserkraftanlagen<br />
am Gelmersee wurde der See im Herbst sukzessive abgesenkt.<br />
Damit die Gefahren für die Lebewesen in den<br />
betroffenen Gewässerabschnitten so gering wie möglich<br />
gehalten werden konnten, ergriff die KWO während<br />
und nach der Entleerung des Gelmersees umfangreiche<br />
Massnahmen. Diese sind von der Fachstelle Ökologie der<br />
KWO und dem Projektverantwortlichen in Zusammenarbeit<br />
mit dem bernischen Fischereiinspektorat und dem<br />
AWA erarbeitet worden. Unter anderem wurde ein Teil<br />
der Elritzenpopulation mittels Auslegen von über 30<br />
Reusen ausgefischt. Ziel ist, nach dem Leeren des Sees<br />
wiederum über geeignete Besatzfische für den Gelmersee<br />
zu verfügen. Die Fische wurden in einem Netzgehege<br />
im Gelmersee zwischengehältert, also gesammelt,<br />
und nach der Fangkampagne via Boot, Gelmerbahn und<br />
Transporter in ein Umsiedlungsgewässer gebracht.<br />
Gadmerwasser
30<br />
Nachhaltigkeits-Cockpit der KWO<br />
Wegen der möglichen, kurzfristigen stärkeren Trübung<br />
des Gewässers, welche durch die Leerung des Gelmersees<br />
entstehen konnte, wurde zudem die Hasliaare auf<br />
einer Strecke von rund 1 300 Metern im Vorfeld der Seeentleerung<br />
mittels E-Befischung ausgefischt. Die Kampagne<br />
fand kurz nach dem Beginn der Bachforellenschonzeit<br />
<strong>2021</strong> statt. Die gefangenen Fische wurden<br />
zwischengehältert und anschliessend in die Hasliaare bei<br />
Chüenzetennlen umgesiedelt. Der Besatzstandort<br />
gewährleistet eine schnelle Wiederbesiedlung des beeinflussten<br />
Gewässerabschnittes mit laichfähigen Adultfischen.<br />
Während der Absenkphase und vor der Öffnung des<br />
Grundablasses wurde zudem eine elektrische Fischscheuchanlage<br />
vor dem Grundablass installiert. Durch<br />
diese Schutzmassnahme soll das Verdriften von Nordamerikanischen<br />
Namaycush-Saiblingen aus dem Grundablass<br />
während der Entleerung sowie der Sanierungsphase<br />
verhindert werden. Das Vorhaben ist ein<br />
Pilotprojekt. Die Vorabklärungen zeigten, dass die fischökologische<br />
Wirksamkeit für die Besatzfischgrösse der<br />
Saiblinge gegeben ist.
T<br />
T<br />
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
31<br />
P A<br />
N E<br />
R T<br />
R S<br />
C H<br />
A F<br />
T M I<br />
PERFORMANCE<br />
Seeforelle<br />
Wir engagieren uns<br />
seit Jahren für den<br />
Schutz, den Erhalt und<br />
die Erforschung der<br />
Forellen in Pionierarbeit.<br />
neutral<br />
Drucksache<br />
Impressum Herausgeber: <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong>, Innertkirchen · Redaktion: KWO Kommunikation<br />
T<br />
<strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong><br />
Grimselstrasse 19 · 3862 Innertkirchen<br />
Gestaltung: Atelier KE, Meiringen · Foto: Robert Bösch · Druck: Abächerli Media <strong>AG</strong>, Sarnen<br />
01-16-927984<br />
myclimate.org<br />
+41 33 982 20 11 · www.grimselstrom.ch<br />
D E<br />
R<br />
Eisvogel<br />
Wir beobachten den<br />
Vogel regelmässig<br />
in der Hasliaare und<br />
ihren Zuflüssen.<br />
N A<br />
T U<br />
R .<br />
D I<br />
Nachhaltigkeit<br />
E G<br />
Gemeines<br />
Sonnenröschen<br />
Wir fördern Trockenwiesen<br />
und -weiden im Gadmental,<br />
wo die Röschen wachsen.<br />
in der Grimselwelt<br />
R I<br />
M S<br />
Einjähriges<br />
Berufskraut<br />
E L<br />
Wir bekämpfen intensiv<br />
die Verbreitung von<br />
W E<br />
invasiven Neophyten.<br />
L T<br />
: S<br />
A N<br />
F T<br />
E R<br />
I S<br />
T<br />
A F<br />
K R<br />
E R<br />
S S<br />
Wir treffen die Fliegen<br />
regelmässig bei Kontrollen<br />
in unseren Gewässern an<br />
und untersuchen diese.<br />
Steinfliege<br />
Vor über 20 Jahren haben sich die <strong>Kraftwerke</strong><br />
<strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> entschieden, die Kraftwerksanlagen<br />
für Gäste zu öffnen, eine Willkommenskultur<br />
zu schaffen und allen Interessierten<br />
die Stromerzeugung aus Wasserkraft näher zu<br />
bringen. Die Grimselwelt war geboren. In<br />
. W A<br />
Wir treffen die Algen<br />
regelmässig bei Kontrollen<br />
in unseren Gewässern an<br />
und untersuchen diese.<br />
Rotalge<br />
dieser Welt setzt die KWO auf sanften<br />
Tourismus und nutzt dafür nur bereits<br />
bestehende Infrastrukturen. Hierzu<br />
gehören die beiden Berghotels und<br />
die einzigartigen Werkbahnen, die<br />
heute über die Region hinaus<br />
bekannt sind.<br />
Oberaarbahn<br />
Seit Sommer <strong>2021</strong> ist die<br />
Quelle der Aare per Gondel<br />
und damit per ÖV erreichbar.<br />
Aspisviper<br />
Wir setzen uns für<br />
Erhalt und Förderung<br />
dieser Schlange im<br />
Konzessionsgebiet ein.<br />
E N<br />
Arve<br />
Wir führen Aufforstungen<br />
an der Baumgrenze im<br />
Mit dem authentischen Angebot in der Grimselwelt<br />
erreicht die KWO jährlich rund 600 000 Personen,<br />
welche Natur und Landschaft in dieser wunderschönen<br />
Region erleben, dabei vieles über<br />
die Leistungen und Funktionsweisen der<br />
Wasserkraft lernen und für das ökologische<br />
Engagement der KWO in der<br />
Grimselwelt sensibilisiert werden.<br />
T T<br />
durch.<br />
Grimsel- und Sustengebiet<br />
M I<br />
I N<br />
U S<br />
S M<br />
O U<br />
R I<br />
I K<br />
H N<br />
V<br />
O N<br />
E C<br />
T<br />
N D<br />
U<br />
U R<br />
A T<br />
N
32<br />
Erster Green Bond der KWO<br />
Die KWO zählt seit ihrem Bestehen zu den grössten<br />
Ökostromproduzenten der Schweiz und richtet ihre<br />
Gesamtstrategie auf nachhaltige und CO2-freie Stromproduktion<br />
aus. Auf dieser Basis konnte die KWO als<br />
erstes Unternehmen einen Green Bond für Schweizer<br />
Speicher- und Grosswasserkraft herausgeben. Grüne<br />
Finanzierungen wie Green Bonds sind damit eine natürliche<br />
Fortsetzung des Engagements für eine nachhaltige<br />
wirtschaftliche Entwicklung. Dies bestätigt auch das von<br />
ISS ESG erstellte initiale Rating, bei dem die KWO als<br />
«prime» eingestuft wird und damit Platz 14 unter den<br />
125 Vergleichsunternehmen erreicht. Die KWO übernimmt<br />
damit eine Pionierrolle und erweitert ihre Investorenbasis.<br />
Die Emissionserlöse des Green Bonds fliessen<br />
ausschliesslich in Projekte, die einen signifikanten Beitrag<br />
zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG<br />
Sustainable Developement Goals) der Vereinten Nationen<br />
(UN United Nation) leisten, namentlich die 2 Ziele<br />
SDG Nr. 7 «Günstige und saubere Energie» und den<br />
SDG Nr. 13 «Handeln für den Klimaschutz».<br />
Die Eckdaten des ersten Green Bonds der KWO<br />
Emittentin<br />
<strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong><br />
Emissionsbetrag CHF 100 000 000<br />
Zinssatz 0.125 %<br />
Lancierungsdatum 12. Januar <strong>2021</strong><br />
Liberierung 22. Februar <strong>2021</strong><br />
Fälligkeit 21. Februar 2031<br />
ISIN<br />
CH0593093211<br />
Der <strong>2021</strong> dem Green Bond zurechenbare produzierte<br />
Strom von 580 852 MWh entspricht dem Verbrauch von<br />
129 078 Haushalten 1 in der Schweiz. Die <strong>2021</strong> dem<br />
Green Bond zurechenbaren vermiedenen CO2-Emissionen<br />
betragen 6 352 Tonnen.<br />
Berichterstattung über Allokation<br />
und Wirkung<br />
Zur Sicherstellung der Transparenz und der Qualität des<br />
ausgegebenen Green Bonds berichtet die KWO über die<br />
Allokation des Nettoerlöses sowie die Wirkung. Zur<br />
Qualitätssicherung sind für die Berichterstattung folgende<br />
Grundsätze definiert worden:<br />
Berichterstattungsgrundsätze Green Bond<br />
Installierte Leistung (MW)<br />
Die installierte Leistung in Megawatt (MW) weist für<br />
Projekte in Betrieb, die dem Green Bond zurechenbare<br />
installierte Leistung gemäss Inbetriebsetzungsdokumentation<br />
aus. Für im Bau befindliche Projekte zeigt die Leistung,<br />
die dem Green Bond zurechenbare geplante Leistung<br />
gemäss Typenzertifikat des Herstellers oder gemäss<br />
Wasserkraftkonzession.<br />
Produktion (GWh)<br />
Weist die Produktion basierend auf den Produktionsdaten<br />
(Energiestatistik) des Jahres <strong>2021</strong> aus, die dem Green<br />
Bond zurechenbar ist. Für die Berichterstattung enthält<br />
die Produktion die erzeugte Energie seit Liberierungsdatum<br />
des Green Bonds am 22.02.<strong>2021</strong>.<br />
1 Berechnungsbasis bildet der Verbrauch eines Haushalts mit 5-Zimmer-Wohnung (Verbrauchsprofil H4) von 4 500 kWh / Jahr gemäss<br />
https://www.strompreis.elcom.admin.ch
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
33<br />
Vermiedene Treibhausgasemissionen in<br />
t CO2e bzw. t CO2<br />
Die Green Bond-Projekte erzeugen erneuerbaren Strom<br />
in der Schweiz. Bei der Berechnung der vermiedenen<br />
Emissionen legen wir die Annahme zugrunde, dass der<br />
durch die Green Bond-Projekte erzeugte Strom ansonsten<br />
über den landestypischen Produktionsmix erzeugt<br />
worden wäre.<br />
Die Emissionsfaktoren dieser Produktionsmixe legen<br />
entsprechend unsere Baseline fest. Für die Schweiz stehen<br />
Daten von treeze im Auftrag des Bundesamtes für<br />
Umwelt BAFU zur Verfügung, welche CO2-Äquivalente<br />
in Gramm pro Kilowattstunde angeben. Folgender Wert<br />
wird für die Berechnungen genutzt:<br />
Schweiz: 29.6 g CO2e / kWh (gemäss Umweltbilanz Strommixe<br />
Schweiz 2018, Anhang D). 2<br />
Allokation (Mio. CHF)<br />
Die Allokation in Millionen Schweizer Franken (Mio.<br />
CHF) entspricht dem Betrag aus dem Nettoerlös des<br />
Green Bonds, der auf die entsprechende Technologie<br />
allokiert wurde.<br />
Allokation (%)<br />
Die Allokation in % entspricht dem Anteil aus dem Nettoerlös<br />
des Green Bonds, der auf die jeweilige Technologie<br />
allokiert wurde.<br />
Das vermiedene CO2 in Tonnen (t) wird berechnet durch<br />
Multiplikation der dem Green Bond zurechenbaren Produktionsmenge<br />
der <strong>Kraftwerke</strong> Innertkirchen 1E und<br />
Handeck 2A mit dem CO2-Emissionsfaktor des Produktionsmix<br />
der Schweiz, abzüglich den für die KWO definierten,<br />
durchschnittlichen Emissionen gemäss Scope 1<br />
(0.4 g CO2e / kWh) 3 .<br />
2 Umweltbilanz Strommixe Schweiz, 2018, Autoren Luana Krebs, Rolf Frischknecht, Link: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/<br />
themen/klima/fragen-antworten.html<br />
3 Gemäss Greenhouse Gas Protocol (GHG) sind die Emissionen im Scope 1 die direkten durch die Produktion verursachten Emissionen.<br />
Im Schnitt auf die mittlere Produktionsmenge der KWO von 2'200 GWh liegt der jährliche mittlere Ausstoss an CO2 –eq bei 780 t.
34<br />
Erster Green Bond der KWO<br />
Berichterstattung über Allokation<br />
und Wirkung<br />
Technologie Projekt/Kraftwerk Status<br />
Installierte<br />
Leistung<br />
Inbetriebnahme<br />
Produktion Vermeidung<br />
<strong>2021</strong> (ab<br />
22.02.21) Emissionen<br />
Allokation<br />
Anteil an<br />
Gesamtinvestition<br />
Jahr MW MWh tCO2 Mio. CHF %<br />
Grosswasserkraft<br />
Tandem in Betrieb 2017 240 580 852 6 352 100 37.5 %<br />
davon KW Innertkirchen 1E in Betrieb 2017 150 392 233<br />
davon KW Handeck 2E in Betrieb 2017 90 200 072<br />
abzüglich<br />
Energieinhalt<br />
äquivalent Handeck 3<br />
Pumpe<br />
11 453<br />
Die Allokation beinhaltet ausschliesslich Refinanzierungen<br />
für das realisierte Projekt Tandem. Dieses umfasst<br />
neben den beiden Zentralen Innertkirchen 1E und Handeck<br />
2E mit je einer neuen Maschine auch zusätzliche<br />
neue Druckleitungen.<br />
Das Green Bond-Emissionsvolumen von 100 Mio. CHF<br />
entspricht einem Anteil von 37.5 % an den Gesamtinvestitionen<br />
von 267 Mio. CHF für dieses Projekt.<br />
Da die Abgrenzung der Produktion zwischen natürlichen<br />
und gepumptem Wasser in den Unterliegerwerken<br />
des Räterichsbodensees (Handeck 2 und Innertkirchen 1)<br />
auf einzelne Maschinen nicht möglich ist, wird der Energiegleichwert<br />
(2.5929 kWh/m 3 ) der gesamten Wassermenge,<br />
die nicht durch natürliche Zuflüsse in den Räterichsbodensee<br />
gelangt, von der Produktion abgezogen.<br />
Die Produktionsmenge wurde anhand der KWO-Energiestatistik<br />
für die Maschinen MG5 im Kraftwerk Handeck<br />
2E und die MG6 im Kraftwerk Innertkirchen 1E<br />
ermittelt. Um die CO2-freie Produktion der betreffenden<br />
Maschinen zu ermitteln, wird die Wassermenge, die<br />
nicht natürlichen Zuflüssen entspricht (Pumpenwasser),<br />
abgezogen.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
35<br />
Bericht des Wirtschaftsprüfers<br />
Bericht des unabhängigen<br />
Wirtschaftsprüfers<br />
mit begrenzter Sicherheit über Informationen und Kennzahlen im Kapitel<br />
«Erster Green Bond der KWO» im <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong> an die Geschäftsleitung<br />
der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong><br />
Innertkirchen<br />
Wir wurden von der Geschäftsleitung beauftragt, eine betriebswirtschaftliche Prüfung mit einer begrenzte Sicherheit über<br />
die Information und Kennzahlen in der Tabelle «Berichterstattung über Allokation und Wirkung» im Kapitel «Erster<br />
Green Bond der KWO» auf Seite 34 des <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong> der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> für den Zeitraum vom<br />
22. Februar <strong>2021</strong> bis 31. Dezember <strong>2021</strong> durchzuführen.<br />
Die Informationen und Kennzahlen im in der Tabelle «Berichterstattung über Allokation und Wirkung» zur Allokation des<br />
Nettoerlöses sowie der Wirkung des herausgegebenen Green Bonds im Kapitel «Erster Green Bond der KWO» auf<br />
Seite 34 des <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong> (nachstehend die «Informationen und Kennzahlen») wurde durch die Geschäftsleitung<br />
der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> auf Basis der «Berichterstattungsgrundsätze Green Bond» und des KWO Green Finance<br />
Frameworks (Online zur Verfügung gestellt unter: https://www.grimselstrom.ch/ueber-kwo/greenbond/) (nachstehend<br />
zusammen die «anwendbaren Kriterien») erstellt.<br />
Inhärente Grenzen<br />
Die Genauigkeit und Vollständigkeit der Information und Kennzahlen unterliegen inhärent vorhandenen Grenzen, welche<br />
aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung und -schätzung resultieren. Die Quantifizierung der Emissionskennzahlen<br />
ist aufgrund unzureichender wissenschaftlicher Kenntnisse bezüglich der Emissionsfaktoren und der erforderlichen<br />
Werte zur Addierung der Emissionen verschiedener Gase mit Unsicherheit behaftet. Unser Prüfbericht sollte<br />
deshalb im Zusammenhang mit den «Berichterstattungsgrundsätze Green Bond» und dem KWO Green Finance Frameworks<br />
gelesen werden.<br />
Verantwortung der Geschäftsleitung<br />
Die Geschäftsleitung ist für die Erhebung der Information und Kennzahlen im Kapitel «Erster Green Bond der KWO» im<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong> in Übereinstimmung mit den anwendbaren Kriterien verantwortlich. Diese Verantwortung umfasst<br />
die Konzeption, Implementierung und Aufrechterhaltung interner Kontrollen mit Bezug auf die Erhebung der Informationen<br />
und Kennzahlen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen als<br />
Folge von Verstössen oder Irrtümern sind. Darüber hinaus ist die Geschäftsleitung für die Auswahl und Anwendung der<br />
Kriterien und das Führen angemessener Aufzeichnungen verantwortlich.<br />
Unabhängigkeit und Qualitätskontrolle<br />
Wir sind im Einklang mit dem International Code of Ethics for Professional Accountants (einschliesslich den International<br />
Independence Standards) ausgegeben vom International Ethics Standards Board for Accountants (IESBA Code) von<br />
<strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> unabhängig. Diese Anforderungen legen fundamentale Grundsätze für das berufliche Verhalten<br />
bezüglich Integrität, Objektivität, beruflicher Kompetenz und erforderlicher Sorgfalt, Verschwiegenheit und berufswürdigen<br />
Verhaltens fest.<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong> setzt den International Standard on Quality Control 1 um und unterhält entsprechend ein<br />
umfassendes System zur Qualitätskontrolle einschliesslich schriftlicher Leitlinien und Prozessen bezüglich der Compliance<br />
über ethische Ansprüche, beruflichen Verhaltensanforderungen und den anwendbaren rechtlichen und regulatorischen<br />
Vorschriften.<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Bahnhofplatz 10, Postfach, 3001 Bern<br />
Telefon: +41 58 792 75 00, Telefax: +41 58 792 75 10, www.pwc.ch<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong> ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
36<br />
Bericht des Wirtschaftsprüfers<br />
Verantwortung des unabhängigen Wirtschaftsprüfers<br />
Unsere Verantwortung ist es, eine betriebswirtschaftliche Prüfung durchzuführen und auf der Grundlage unserer Prüfung<br />
eine Schlussfolgerung über die Informationen und Kennzahlen in der Tabelle «Berichterstattung über Allokation und Wirkung»<br />
im Kapitel «Erster Green Bond der KWO» abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem<br />
International Standard on Assurance Engagements ISAE 3000 (Revised) «Betriebswirtschaftliche Prüfungen, die weder<br />
Prüfungen noch Reviews von vergangenheitsorientierten Finanzinformationen darstellen» und dem International Standard<br />
on Assurance Engagements 3410, «Assurance Engagements on Greenhouse Gas Statements» («ISAE 3410»),<br />
publiziert vom International Auditing and Assurance Standards Board, vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir<br />
die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und unsere Prüfungshandlungen so zu planen und durchzuführen,<br />
dass begrenzte Sicherheit darüber erlangt wird, ob die Informationen und Kennzahlen in allen wesentlichen Belangen in<br />
Übereinstimmung mit den anwendbaren Kriterien erstellt worden sind.<br />
Unter Berücksichtigung von Risiko- und Wesentlichkeitsüberlegungen haben wir Prüfungshandlungen durchgeführt, um<br />
ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />
Ermessen des unabhängigen Prüfers. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten<br />
Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung<br />
einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, so dass dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen<br />
wird.<br />
Im Wesentlichen haben wir folgende Arbeiten durchgeführt:<br />
• Beurteilung der Angemessenheit angewendeten der Kriterien und deren kontinuierliche Anwendung;<br />
• Befragung der Mitarbeitenden, die für die Informationssammlung, -konsolidierung und -berechnung der Informationen<br />
und Kennzahlen verantwortlich sind, zur Beurteilung des Prozesses zur Erstellung des Berichts, Berichtserstattungssystems,<br />
der Methoden der Datengewinnung und -aufbereitung sowie der internen Kontrollen,<br />
soweit sie für die prüferische Durchsicht der Informationen relevant sind<br />
• Beurteilung der Kennzahlen durch Einsichtnahme in die Grundlagendaten der Systeme und Prozesse zur Erhebung<br />
und Analyse und Aggregation der Informationen und deren stichprobenartige Überprüfung<br />
• Analytische Überlegungen, Befragungen und Dokumenteneinsicht in Stichproben hinsichtlich der Erhebung<br />
und Berichtserstattung der quantitativen Informationen<br />
• Kritische Durchsicht des Berichts auf Plausibilität und Konsistenz mit den Informationen und Kennzahlen<br />
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage<br />
für unsere Schlussfolgerung zu dienen.<br />
Schlussfolgerung<br />
Bei unserer Prüfung sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Informationen<br />
und Kennzahlen in der Tabelle «Berichterstattung über Allokation und Wirkung» im Kapitel «Erster Green Bond der<br />
KWO» auf Seite 34 des <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2021</strong> der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> für den Zeitraum vom 22. Februar <strong>2021</strong> bis<br />
31. Dezember <strong>2021</strong> nicht, in allen wesentlichen Belangen, in Übereinstimmung mit den anwendbaren Kriterien erstellt<br />
worden sind.<br />
Vorgesehene Nutzer und Verwendungszweck des Berichts<br />
Dieser Bericht ist nur für die Geschäftsleitung der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> bestimmt und wurde ausschliesslich erstellt,<br />
um ihr über die Informationen und Kennzahlen Bericht zu erstatten, und für keinen anderen Zweck. Mit der Abgabe unserer<br />
Schlussfolgerung akzeptieren und übernehmen wir keine Verantwortung (rechtlich oder in anderer Weise) oder<br />
Haftung für die Verwendung unseres Berichts einschliesslich der Schlussfolgerung für andere Zwecke oder gegenüber<br />
anderen Personen, welchen unser Bericht vorgelegt wird oder in dessen Händen er gelangen mag, und andere Personen<br />
können sich auf unsere Schlussfolgerung nicht berufen.<br />
Wir erlauben die Weitergabe unseres Berichts nur als Ganzes und zusammen mit den angemessenen Kriterien, damit<br />
die Geschäftsleitung darlegen kann, dass sie ihrer Governance Verantwortung mit der Beauftragung eines unabhängigen<br />
Berichts über die Informationen und Kennzahlen nachgekommen ist, ohne dass wir damit eine Verantwortung oder<br />
Haftung gegenüber irgendeiner anderen Partei übernehmen. Soweit gesetzlich zulässig, übernehmen oder akzeptieren<br />
wir keine Verantwortung gegenüber irgendjemand anderes als der Geschäftsleitung der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> für<br />
unsere Arbeiten oder diesen Bericht.<br />
2 <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> | Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers mit begrenzter Sicherheit
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
37<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong><br />
Thomas Brüderlin<br />
Matthias Zimny<br />
Bern, 25. März 2022<br />
Die Pflege und Integrität der Internetseite der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> liegt in der Verantwortung der Geschäftsleitung; Die<br />
von den unabhängigen Wirtschaftsprüfern durchgeführten Arbeiten beinhalten keine Berücksichtigung der Pflege und Integrität<br />
der Internetseite von <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong>, und dementsprechend übernehmen die unabhängigen Wirtschaftsprüfern<br />
keine Verantwortung für Änderungen, die möglicherweise an den präsentierten Informationen oder Kriterien aufgetreten<br />
sind, seit sie auf der Internetseite präsentiert wurden.<br />
3 <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> | Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers mit begrenzter Sicherheit
38<br />
Jahres- und Lagebericht<br />
Umfeld<br />
<strong>2021</strong> war geprägt von hohen Preisen an den europäischen<br />
Strommärkten. Dies aufgrund hoher Gas- und<br />
Kohlepreise, sowie den massiv höheren Kosten für CO2-<br />
Zertifikate. Der starke Anstieg der Emissionspreise pro<br />
Tonne CO2 ist auf das Bekenntnis der EU zur massiven<br />
Reduktion des CO2-Ausstosses zurückzuführen. Diese<br />
hohen Preise haben auch Auswirkungen auf die Schweizer<br />
Strompreise, da sich diese am europäischen Markt<br />
orientieren.<br />
Netzstabilität und Versorgungssicherheit sind die beiden<br />
ausschlaggebenden Aspekte für das bundesrätliche Ziel,<br />
bis 2040 zusätzliche Speicherseen mit einem Energieinhalt<br />
von 2 Terrawattstunden zu realisieren.<br />
Energieministerin Simonetta Sommaruga hat im vergangenen<br />
Jahr einen runden Tisch mit Interessensvertretern<br />
etabliert, um die energetisch vielversprechendsten Wasserkraft-Speicherprojekte<br />
zu identifizieren, die gleichzeitig<br />
mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Biodiversität<br />
und Landschaft umgesetzt werden können. Im<br />
Dezember wurde eine Vereinbarung verabschiedet, die<br />
die 15 geeignetsten Projekte auflistet. Zu diesen gehören<br />
auch die Speicherprojekte Trift und die Grimselseevergrösserung<br />
der KWO.<br />
Finanzieller Überblick<br />
Erfolgsrechnung<br />
Die Gesamtleistung erhöhte sich im Berichtsjahr um<br />
2.8 % auf rund 143 Mio. CHF. Die aus Investitionstätigkeit<br />
erbrachten aktivierten Eigenleistungen liegen im<br />
Rahmen des Vorjahres bei 5.5 Mio. CHF. Infolge der<br />
Geschäftsübergabe der Meiringen-Innertkirchen-Bahn<br />
(MIB) reduzierte sich der übrige Betriebsertrag um rund<br />
9.1 %. Die Einnahmen aus dem Tourismus und den<br />
Dienstleistungen des Kompetenzzentrums Grimsel<br />
Hydro entwickelten sich erfreulich und erhöhten sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um 7.2 %. Dies aufgrund guter<br />
Auftragslage und hohen Besucherfrequenzen. Mit<br />
einem durchschnittlichen Personalbestand von 279 Vollzeitstellen<br />
(inkl. Lernende) liegt der Personalaufwand im<br />
Bereich des Vorjahres.<br />
Die Energielieferung an die Aktionäre lag mit 2 182 GWh<br />
rund 1.3 % unter dem Vorjahreswert. Die Pumpentätigkeit<br />
hat sich um ca. 9.7 % verringert. Die Kosten für<br />
Pumpenenergie reduzierten sich damit um 2.7 Mio. CHF.<br />
Die Kosten für Material und Fremdleistungen liegen im<br />
Bereich des Vorjahres. Die Abschreibungen reduzierten<br />
sich aufgrund der veräusserten MIB-Anlagen um rund<br />
0.8 Mio. CHF. Mit der Emittierung einer Green Bond-<br />
Anleihe sowie Refinanzierungen aus eigenen Mitteln<br />
reduzierte sich der Finanzaufwand um 26.5 %. Die kurzund<br />
langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten konnten<br />
um 20 Mio. CHF gesenkt werden. Die den Aktionären<br />
zur Disposition stehenden Erträge für System -<br />
dienstleistungen reduzierten sich um 1.6 Mio. CHF<br />
gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang lässt sich mit der<br />
höheren Anzahl Marktteilnehmer im Bereich der Spannungshaltung<br />
begründen.<br />
Insgesamt stiegen die von den Aktionären für ihre Energiebezüge<br />
übernommenen Jahreskosten um 7.5 % auf<br />
rund 115.5 Mio. CHF (Vorjahr CHF 107.3 Mio. CHF).<br />
Begründet ist dieser Anstieg, dass Erträge aus ausserordentlichen<br />
und betriebsfremden Ereignissen im Umfang<br />
von 10 Mio. CHF das Ergebnis im Vorjahr entlastet<br />
haben. Die Produktionskosten erhöhten sich auf 5.30<br />
Rp./kWh (Vorjahr 4.85 Rp./kWh).<br />
Der Jahresgewinn beträgt wie im Vorjahr 7.07 Mio. CHF.<br />
Für die Äufnung der gesetzlichen Gewinnreserven sind<br />
0.4 Mio. CHF vorgesehen, während 6.67 Mio. CHF den<br />
freiwilligen Gewinnreserven zugewiesen werden. Zur<br />
Stärkung des Eigenkapitals soll weiterhin auf die Ausschüttung<br />
einer Dividende verzichtet werden.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
39<br />
Bilanz<br />
Der Buchwert der Sachanlagen hat sich im Berichtsjahr<br />
um rund 22 Mio. CHF reduziert. Dies insbesondere aufgrund<br />
der Veräusserung der MIB-Anlagen. Durch<br />
Umgliederung der innerhalb Jahresfrist zur Rückzahlung<br />
fälligen Darlehen von 40 Mio. CHF sowie mit der<br />
Emittierung einer Green Bond-Anleihe von 100 Mio.<br />
CHF stieg das langfristige Fremdkapital netto um<br />
60 Mio. CHF. Das Eigenkapital konnte durch den Verzicht<br />
auf eine Dividendenausschüttung um 7.07 Mio.<br />
CHF weiter gestärkt werden.<br />
Geldflussrechnung<br />
Mit dem Geldfluss aus dem operativen Cash Flow von<br />
38 Mio. CHF sowie den zu Jahresbeginn vorhandenen<br />
flüssigen Mitteln von rund 20 Mio. CHF konnten die im<br />
Berichtsjahr getätigten Investitionen und ein Teil der zur<br />
Rückzahlung anstehenden Darlehen von 140 Mio. CHF<br />
gedeckt werden. Zudem konnte mit der Emittierung<br />
einer Green Bond-Anleihe von 100 Mio. CHF eine Refinanzierung<br />
erneuert werden. Der Überschuss an flüssigen<br />
Mitteln konnte mit minimalem Negativzinseinfluss<br />
bewirtschaftet werden.<br />
Durchführung einer Risikobeurteilung<br />
Der Verwaltungsrat hat die Geschäftsleitung mit der<br />
Durchführung der Risikobeurteilung beauftragt. Die<br />
Grund-sätze des Risikomanagements sind in einem vom<br />
Verwaltungsrat genehmigten Konzept festgehalten.<br />
Dazu gehören die Vorgaben zur systematischen Erfassung<br />
und Auswertung der Risiken, deren Priorisierung,<br />
die Beurteilung der Einflüsse auf das gesamte Unternehmen<br />
sowie die Einleitung und Überwachung von Massnahmen<br />
zur Handhabung der identifizierten Risiken.<br />
Die Übersicht aller Risiken ist in der Risk Map zusammengefasst<br />
und es wurden konkrete Massnahmen zur Handhabung<br />
der identifizierten Risiken geprüft und anlässlich<br />
der Verwaltungsratssitzung vom 09.09.<strong>2021</strong> beschlossen.<br />
Ausserordentliche Vorfälle werden umgehend<br />
gemeldet.<br />
Naturgemäss ist die Beurteilung der Risiken mit Unsicherheiten<br />
behaftet, indem für zukünftige Entwicklungen<br />
auch Annahmen getroffen wurden. Dadurch können<br />
betreffend deren Bewertung die identifizierten<br />
Risiken fehlerhaft oder unvollständig sein.<br />
Ausblick<br />
Der Schweizer Strompreis wird auch in Zukunft hauptsächlich<br />
durch internationale Entwicklungen der Klimapolitik<br />
(Zubau von Wind- und Photovoltaik, CO2-Preise)<br />
und an den Rohstoffmärkten (Gas- und Kohlepreise)<br />
getrieben.<br />
Aufgrund der europaweiten, staatlich forcierten Energiewende<br />
werden thermische Erzeugungskapazitäten<br />
stark zurückgebaut und durch erneuerbare Energien<br />
ersetzt. Dadurch werden sich Systemträgheit, Verfügbarkeit<br />
von Frequenz- und Spannungshaltung und die<br />
Kurzschlussleistung im Übertragungsnetz verringern.<br />
Die Variabilität der Einspeisungen wird zunehmen und<br />
auch die Anzahl der Netzengpässe werden vermehrt<br />
vorkommen. Dies aufgrund der geografischen Entfernung<br />
zwischen Energieerzeugung und -verbrauch. Als<br />
Folge davon wird das Netz instabiler werden. Was letztlich<br />
gar zu einer Strommangellage führen könnte, sind<br />
tiefe Temperaturen und ungeplante Minderproduktionen<br />
durch erneuerbare Energieträger wie Wind oder<br />
Photovoltaik in den Wintermonaten.
40<br />
Erfolgsrechnung<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Anhang<br />
Gesamtleistung 142 582 088 138 617 405<br />
Umsatz Elektrizität 122 684 369 117 375 725 1<br />
Aktivierte Eigenleistungen 5 510 920 5 539 747<br />
Übriger Betriebsertrag 14 386 800 15 701 933 2<br />
Betriebsaufwand – 125 904 032 – 130 201 399<br />
Energie- und Netznutzungsaufwand – 23 706 996 – 25 996 200 3<br />
Material und Fremdleistungen – 8 511 165 – 8 569 834<br />
Personalaufwand – 31 074 513 – 31 060 977 4<br />
Abgaben und sonstige Steuern – 23 545 286 – 23 589 898<br />
Übriger Betriebsaufwand – 5 216 794 – 6 302 132 5<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen – 33 496 008 – 34 365 937 15<br />
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen – 353 270 – 316 421 16<br />
Betriebliches Ergebnis 16 678 056 8 416 006<br />
Finanzertrag 387 845 434 336 6<br />
Finanzaufwand – 8 013 030 – 10 137 651 7<br />
Ordentliches Ergebnis 9 052 871 – 1 287 309<br />
Betriebsfremdes Ergebnis 0 1 566 420 8<br />
Ausserordentliches Ergebnis 0 8 775 621 9<br />
Ergebnis vor Ertragssteuern 9 052 871 9 054 732<br />
Ertragssteuern – 1 982 871 – 1 984 732 10<br />
Jahresgewinn 7 070 000 7 070 000<br />
Ergebnis je Beteiligungsrecht, es bestehen<br />
keine verwässernd wirkende Effekte 589 589
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
41<br />
Bilanz<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Anhang<br />
Aktiven 800 076 203 828 329 745<br />
Umlaufvermögen 21 551 076 27 161 512<br />
Flüssige Mittel 12 385 212 20 029 266<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 353 281 2 390 466 11<br />
Übrige kurzfristige Forderungen 747 696 862 769<br />
Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen 3 581 598 2 294 623 12<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 2 483 289 1 584 388 13<br />
Anlagevermögen 778 525 127 801 168 233<br />
Finanzanlagen 8 218 252 9 217 643 14<br />
Sachanlagen 767 602 001 789 116 049 15<br />
Immaterielle Anlagen 2 704 874 2 834 541 16<br />
Passiven 800 076 203 828 329 745<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 77 976 203 173 299 744<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2 797 344 1 341 123 17<br />
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 60 017 988 143 145 518 18<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 4 339 551 15 835 431 19<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 10 821 320 12 977 673 20<br />
Langfristiges Fremdkapital 500 000 000 440 000 000<br />
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 500 000 000 440 000 000 21<br />
Eigenkapital 222 100 000 215 030 000 22<br />
Aktienkapital 120 000 000 120 000 000<br />
Gesetzliche Gewinnreserven 18 510 000 18 110 000<br />
Freiwillige Gewinnreserven<br />
Beschlussmässige Gewinnreserven 76 520 000 69 850 000<br />
Bilanzgewinn 7 070 000 7 070 000
42<br />
Geldflussrechnung<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Anhang<br />
Geldfluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cash Flow) 37 561 204 39 904 266<br />
Jahresgewinn 7 070 000 7 070 000<br />
Abschreibungen des Anlagevermögens 33 849 278 34 682 358 15/16<br />
Gewinn/Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens 119 714 – 1 566 420<br />
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 37 187 – 355 023 11<br />
Veränderung Übrige kurzfristige Forderungen 115 073 53 204<br />
Veränderung Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen – 1 286 975 805 233 12<br />
Veränderung Aktive Rechnungsabgrenzungen – 898 901 185 470 13<br />
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 138 232 – 457 768 17<br />
Veränderung Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – 426 051 458 326 19<br />
Veränderung Passive Rechnungsabgrenzungen – 2 156 353 – 971 114 20<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 22 077 728 – 15 999 859<br />
Investitionen in Sach-/immaterielle Anlagen – 29 187 455 – 29 743 486 15/16<br />
Devestition von Sach-/immateriellen Anlagen 6 110 336 13 731 627 15/16<br />
Devestition von Finanzanlagen 999 391 12 000 14<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit – 23 127 530 – 30 115 765<br />
Aufnahme von kfr verzinslichen Verbindlichkeiten 20 007 908 50 002 365<br />
Rückzahlung von kfr verzinslichen Verbindlichkeiten – 140 000 000 – 80 118 130 18<br />
Aufnahme von lfr verzinslichen Verbindlichkeiten 100 000 000 0<br />
Rückzahlung von lfr verzinslichen Verbindlichkeiten – 3 135 438 0<br />
Veränderung Fonds Flüssige Mittel – 7 644 054 – 6 211 357<br />
Nachweis Veränderung Fonds Flüssige Mittel<br />
Fonds Flüssige Mittel per 01.01. 20 029 266 26 240 623<br />
Fonds Flüssige Mittel per 31.12. 12 385 212 20 029 266<br />
Veränderung Fonds Flüssige Mittel – 7 644 054 – 6 211 357
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
43<br />
Eigenkapitalnachweis<br />
Aktienkapital<br />
CHF<br />
Gesetzliche<br />
Gewinnreserven<br />
CHF<br />
Beschlussmässige<br />
Gewinnreserven<br />
CHF<br />
Bilanzgewinn<br />
CHF<br />
Eigenkapital<br />
CHF<br />
Eigenkapital<br />
per 01.01.2020 120 000 000 17 710 000 63 180 000 7 070 000 207 960 000<br />
Zuweisung gesetzliche<br />
Gewinnreserven 400 000 – 400 000 0<br />
Zuweisung beschlussmässige<br />
Gewinnreserven 6 670 000 – 6 670 000 0<br />
Dividendenausschüttung 0 0<br />
Jahresgewinn 2020 7 070 000 7 070 000<br />
Eigenkapital<br />
per 31.12.2020 120 000 000 18 110 000 69 850 000 7 070 000 215 030 000<br />
Eigenkapital<br />
per 01.01.<strong>2021</strong> 120 000 000 18 110 000 69 850 000 7 070 000 215 030 000<br />
Zuweisung gesetzliche<br />
Gewinnreserven 400 000 – 400 000 0<br />
Zuweisung beschlussmässige<br />
Gewinnreserven 6 670 000 – 6 670 000 0<br />
Dividendenausschüttung 0 0<br />
Jahresgewinn <strong>2021</strong> 7 070 000 7 070 000<br />
Eigenkapital<br />
per 31.12.<strong>2021</strong> 120 000 000 18 510 000 76 520 000 7 070 000 222 100 000
44<br />
Anhang – Grundsätze zur Rechnungslegung<br />
Bewertungsgrundlage<br />
Die Jahresrechnung der Aktiengesellschaft <strong>Kraftwerke</strong><br />
<strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> mit Sitz in Innertkirchen wurde nach den<br />
Vorschriften des Obligationenrechts (Art. 957 ff. OR) und<br />
in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur<br />
Rechnungslegung (gesamtes Swiss GAAP FER - Regelwerk)<br />
erstellt. Sie vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage. Dieser Swiss GAAP FER-Abschluss<br />
entspricht gleichzeitig dem handelsrechtlichen Abschluss.<br />
Eigentum der Güter verbundenen Risiken und Chancen<br />
übertragen worden sind. Die Erträge aus der Erbringung<br />
von Dienstleistungen werden entsprechend den Vertragsbedingungen<br />
erfasst, wenn die Leistung erbracht<br />
ist und die Aufwendungen angefallen sind.<br />
Erlöse aus Grimsel Hydro-Dienstleistungen basieren auf<br />
langfristigen Aufträgen und werden gemäss dem Leistungsfortschritt<br />
je Auftrag verbucht. Ein erwarteter Verlust<br />
wird sofort erfasst.<br />
Bewertungsgrundsätze<br />
Gesamtleistung<br />
Die Gesamtleistung umfasst sämtliche Leistungen, die<br />
als Erträge in die Jahresrechnung einfliessen. Darin enthalten<br />
sind die Umsätze aus Elektrizität (siehe unten<br />
Positionen a und b), aktivierbaren Eigenleistungen und<br />
übriger Betriebsertrag.<br />
a) Jahreskosten zu Lasten der Aktionäre<br />
Diese entsprechen den Gesamtkosten abzüglich den<br />
Erträgen aus Netznutzung, Systemdienstleistungen,<br />
Energieabgabe an Dritte sowie den übrigen Betriebs-,<br />
Finanz- und allfälligen betriebsfremden sowie ausserordentlichen<br />
Erträgen. Sie werden von den Aktionären<br />
entsprechend ihrer Beteiligung am Aktienkapital übernommen.<br />
b) Erlöse aus Netznutzung, Anlagenbenutzung,<br />
Systemdienstleistungen und Energieabgaben an Dritte<br />
Diese Erlöse basieren auf vertraglichen Vereinbarungen.<br />
Erlöse werden nur dann erfasst, wenn es wahrscheinlich<br />
ist, dass der mit der Transaktion verbundene wirtschaftliche<br />
Nutzen dem Unternehmen zufliesst und die Höhe<br />
des Ertrags verlässlich bestimmt werden kann. Erträge<br />
werden zum Verkehrswert der empfangenen Gegenleistung<br />
abzüglich Umsatzsteuern und Rabatten erfasst.<br />
c) Übriger Betriebsertrag<br />
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden dann<br />
erfasst, wenn die Lieferung erfolgt ist und alle mit dem<br />
Geldflussrechnung<br />
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit basiert auf der indirekten<br />
Methode.<br />
Flüssige Mittel<br />
Die flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten bilanziert<br />
und enthalten Kassabestände, Post- und Bankguthaben<br />
sowie Geldanlagen mit einer Restlaufzeit von höchstens<br />
3 Monaten.<br />
Forderungen<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die<br />
übrigen Forderungen sind zu Nominalwerten bilanziert.<br />
Forderungen mit Verlustrisiken werden wertberichtigt.<br />
Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen<br />
Die Material- und Warenvorräte werden zu durchschnittlichen<br />
Einstandspreisen abzüglich notwendiger Wertberichtigungen<br />
bilanziert. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung<br />
verbucht.<br />
Die langfristigen Fertigungsaufträge (Grimsel Hydro) von<br />
Dritten werden mittels Percentage-of-Completion-Method<br />
(POCM) bewertet. In der Erfolgsrechnung werden<br />
entsprechend dem Fertigstellungsgrad die Auftragserlöse<br />
in derjenigen Periode, in der die Leistung erbracht<br />
wurde, als Ertrag aus Umsatz erfasst. Der Fertigungsgrad<br />
wird mittels Kostenvergleich PLAN zu IST bestimmt<br />
(«Cost to cost»-Methode).
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
45<br />
Finanzanlagen<br />
Die Finanzanlagen werden zu den Anschaffungskosten,<br />
vermindert um betriebswirtschaftlich notwendige Wertberichtigung<br />
ausgewiesen.<br />
Sachanlagen<br />
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt höchstens zu<br />
den Herstellungs- oder Anschaffungskosten abzüglich<br />
der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen.<br />
Es gilt eine Aktivierungsuntergrenze von 10 000<br />
CHF. Die Abschreibungen werden linear über die betriebswirtschaftliche<br />
Nutzungsdauer bzw. bei unentgeltlich<br />
heimfallenden Betriebsanlagen maximal über die<br />
Konzessionsdauer vorgenommen. Die Anlagen im Bau<br />
sind zu Herstellungskosten bewertet. Bei langfristigen<br />
Investitionsvorhaben werden die während der Erstellungsphase<br />
anfallenden Fremdkapitalzinsen aktiviert.<br />
Als Berechnungsgrundlage dienen die Gesamtinvestitionen<br />
bis zur Aktivierung und der zu zahlende Durchschnittszinssatz<br />
der Anleihen/Darlehen, abzüglich der<br />
Erträge aus der Anlage überschüssiger Mittel. Grundstücke<br />
sind zum Anschaffungswert abzüglich allfälliger<br />
Wertberichtigungen bilanziert.<br />
Die Nutzungsdauern der einzelnen Anlagekategorien<br />
bewegen sich innerhalb folgender Bandbreiten:<br />
Kraftwerksanlagen<br />
(baulicher Teil)<br />
60 bis 80 Jahre<br />
Kraftwerksanlagen<br />
(elektromechanischer Teil)<br />
25 bis 40 Jahre<br />
Fernwirkübertragungsanlagen<br />
und Leittechnik<br />
15 Jahre<br />
Betriebs- und Wohnliegenschaften<br />
(baulicher Teil)<br />
60 Jahre<br />
Betriebs- und Wohnliegenschaften<br />
(Haustechnik und Ausbau)<br />
25 bis 40 Jahre<br />
Geschäftseinrichtungen, Maschinen<br />
und Fahrzeuge<br />
5 bis 20 Jahre<br />
Immaterielle Anlagen<br />
Unter immateriellen Vermögenswerten werden Nutzungsrechte<br />
und Software bilanziert. Nutzungsrechte<br />
sind vertraglich vereinbarte einmalige Entschädigungen<br />
an einen Vertragspartner für die Benutzung seiner Betriebsanlagen<br />
sowie Konzessionen für den Bau und den<br />
Betrieb eigener Anlagen. Immaterielle Anlagen werden<br />
aktiviert, wenn sie klar identifizierbar und die Kosten zuverlässig<br />
bestimmbar sind sowie wenn sie dem Unternehmen<br />
über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen.<br />
Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellkosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen<br />
Abschreibungen. Die Abschreibung von immateriellen<br />
Anlagen erfolgt linear über die Nutzungs- bzw.<br />
maximal über die Vertragsdauer.<br />
Die Nutzungsdauern der einzelnen Anlagekategorien<br />
bewegen sich innerhalb folgender Bandbreiten:<br />
Nutzungsrechte<br />
Software<br />
Wertberichtigung<br />
Vertragsdauer<br />
3 Jahre<br />
Die Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte<br />
wird an jedem Bilanzstichtag einer Beurteilung unterzogen.<br />
Liegen Hinweise einer Wertverminderung vor, wird<br />
eine Berechnung des erzielbaren Wertes durchgeführt<br />
(Impairment-Test). Übersteigt der Buchwert den erzielbaren<br />
Wert, wird durch ausserplanmässige Wertberichtigungen<br />
eine erfolgswirksame Anpassung vorgenommen.<br />
Verzinsliche Verbindlichkeiten<br />
Das Fremdkapital beinhaltet kurz- und langfristige Schulden,<br />
die zu Nominalwerten bilanziert sind. Bei den kurzfristigen<br />
verzinslichen Verbindlichkeiten handelt es sich<br />
um Verpflichtungen mit Fälligkeiten von weniger als 12<br />
Monaten. Die aktivierten Finanzierungskosten resp. passivierten<br />
Finanzierungserlöse werden linear bis zum<br />
Rückzahlungsdatum der Obligationsanleihe dem Finanzergebnis<br />
angerechnet.
46<br />
Anhang – Grundsätze zur Rechnungslegung<br />
Personalvorsorgeeinrichtung<br />
Die <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> ist je nach Angestelltenverhältnis<br />
verschiedenen Sammelstiftungen angeschlossen.<br />
Dabei handelt es sich um rechtlich selbständige Vorsorgeeinrichtungen,<br />
die nach dem schweizerischen Beitragsprimat<br />
organisiert sind.<br />
Den nach Beitragsprimat organisierten Vorsorgeeinrichtungen<br />
sind die Mitarbeitenden der Gesellschaft ab dem<br />
1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres angeschlossen.<br />
Diese sind für den Invaliditäts- und Todesfall<br />
versichert. Ab dem 1. Januar nach Vollendung des 24.<br />
Altersjahres sind sie auch für die Altersleistungen versichert.<br />
Transaktionen mit nahe stehenden Personen<br />
Die Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmungen<br />
werden gesondert erfasst und, wenn wesentlich,<br />
ausgewiesen. Als nahestend wird betrachtet,<br />
wer die geschäftlichen Aktivitäten der KWO direkt oder<br />
indirekt beeinflussen kann. Als nahestehend gelten insbesondere<br />
Aktionäre (vgl. Anmerkung 22), Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
sowie die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
und der Geschäftsleitung. Ebenfalls als<br />
nahestehend gelten Organisationen, die direkt oder indirekt<br />
von nahestehenden Personen beherrscht werden.<br />
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Vorsorgeeinrichtungen<br />
auf die Gesellschaft werden nach Swiss GAAP<br />
FER 26 ermittelt und wie folgt dargestellt: Die Aktivierung<br />
eines wirtschaftlichen Nutzens aus Überdeckung in<br />
der Vorsorgeeinrichtung (beispielsweise in Form einer<br />
positiven Auswirkung auf zukünftige Geldflüsse) erfolgt<br />
nicht, da weder die Voraussetzungen dafür erfüllt sind<br />
noch die Gesellschaft beabsichtigt, diesen zur Senkung<br />
der Arbeitgeberbeiträge einzusetzen. Eine wirtschaftliche<br />
Verpflichtung (beispielsweise in Form von negativen<br />
Auswirkungen auf zukünftige Geldflüsse infolge einer<br />
Unterdeckung in der Vorsorgeeinrichtung) wird erfasst,<br />
wenn die Voraussetzungen zur Bildung einer Rückstellung<br />
erfüllt sind. Die ordentlichen jährlichen Arbeitgeberbeiträge<br />
werden periodengerecht als Personalaufwand<br />
in der Erfolgsrechnung erfasst.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
47<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
1. Umsatz Elektrizität<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 122 684 369 117 375 724<br />
Jahreskosten zu Lasten der Aktionäre 115 546 315 107 306 842<br />
Erlöse aus Netznutzung und Anlagenbenutzung 1 316 526 1 353 858<br />
Erlöse aus Systemdienstleistungen 5 229 087 6 866 783<br />
Energieabgabe an Dritte 592 441 1 848 242<br />
2. Übriger Betriebsertrag<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 14 386 800 15 701 933<br />
Grimsel Hydro 5 976 248 5 568 144<br />
Touristische Aktivitäten 6 889 361 6 374 518<br />
Wohnliegenschaften 548 774 597 543<br />
Meiringen-Innertkirchen-Bahn MIB 0 1 825 100<br />
Übrige Erträge 972 417 1 336 627<br />
Der Betriebsertrag Grimsel Hydro stammt grösstenteils aus den langfristigen Aufträgen, die mit der Percentage-of-<br />
Completion-Method (POCM) erfasst worden sind. Der Betrieb der Meiringen-Innertkirchen-Bahn MIB wurde per<br />
1.1.<strong>2021</strong> an die Zentralbahn <strong>AG</strong> übertragen.<br />
3. Energie- und Netznutzungsaufwand<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 23 706 996 25 996 200<br />
Pumpenergie 20 914 326 23 594 375<br />
Eigenbedarfs- und Verlustenergie 1 960 317 2 111 395<br />
Netznutzung und Anlagenbenutzung 832 353 290 430
48<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
4. Personalaufwand<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 31 074 513 31 060 977<br />
Löhne 25 692 237 25 639 864<br />
Sozialleistungen 4 720 091 4 770 970<br />
Übriger Personalaufwand 662 186 650 143<br />
5. Übriger Betriebsaufwand<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 5 216 794 6 302 132<br />
Kapital- und Liegenschaftssteuern 1 942 032 1 948 136<br />
Versicherungen 725 379 1 238 025<br />
Sonstiger Betriebsaufwand 2 549 384 3 115 972<br />
Der sonstige Betriebsaufwand enthält vor allem Verwaltungsaufwendungen 0.9 Mio. CHF, Mitarbeiterspesen 0.5<br />
Mio. CHF und Aufwendungen für Gesellschaftsorgane 0.5 Mio. CHF.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
49<br />
6. Finanzertrag<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 387 845 434 336<br />
Ertrag aus Finanzanlagen 344 905 406 254<br />
Ertrag aus Geldanlagen 0 286<br />
Übriger Finanzertrag 42 940 27 797<br />
7. Finanzaufwand<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Total 8 013 030 10 137 651<br />
Anleihens- und Darlehenszinsen 8 310 489 10 325 011<br />
Finanzierungskosten 170 114 129 368<br />
Aktivierte Fremdkapitalzinsen – 462 988 – 321 984<br />
Übriger Finanzaufwand – 4 585 5 256<br />
8. Betriebsfremdes Ergebnis<br />
Das betriebsfremde Ergebnis im Vorjahr umfasste den Gewinn aus der Veräussserung von nicht mehr betriebsnotwendigen<br />
Wohnliegenschaften im Umfang von 1.6 Mio. CHF.
50<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
9. Ausserordentliches Ergebnis<br />
Das ausserordentliche Ergebnis im Vorjahr umfasste die 2020 von der ElCom zugesprochene Kostenrückerstattung von<br />
8.78 Mio. CHF für die Kapital- und Betriebskosten der von der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> und der Swissgrid <strong>AG</strong> gemeinsam<br />
genutzten Anlagen für 2009–2015.<br />
10. Ertragssteuern<br />
Der auf der Basis des Ergebnisses vor Ertragssteuern gewichtete durchschnittliche Steuersatz beträgt 21.9 %<br />
(Vorjahr: 21.9 %). Es existieren keine Verlustvorträge.<br />
11. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 2 353 281 2 390 466<br />
Dritte 1 981 379 1 681 613<br />
Aktionäre 377 761 712 939<br />
./. Wertberichtigung Forderungen aus L&L – 5 859 – 4 086
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
51<br />
12. Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 3 581 598 2 294 623<br />
Material- und Warenvorräte 1 146 724 1 077 769<br />
Langfristige Fertigungsaufträge von Dritten 7 822 296 5 383 501<br />
./. Anzahlungen von Dritten – 5 387 422 – 4 166 646<br />
13. Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 2 483 289 1 584 388<br />
Aktivierte Finanzierungskosten 248 376 331 167<br />
Dritte 598 533 1 253 220<br />
Aktionäre 1 636 380 0<br />
Die aktivierten Finanzierungskosten werden linear bis zum Rückzahlungsdatum der Obligationsanleihe dem Finanzaufwand<br />
belastet.<br />
Die aktive Rechnungsabgrenzung gegenüber Aktionären resultiert aus der Nachverrechnung von Jahreskosten<br />
gemäss Aktionärsabrechnung.<br />
14. Finanzanlagen<br />
Bei den Finanzanlagen handelt es sich hauptsächlich um langfristige Darlehen gegenüber Dritten und Wertschriften.
52<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
15. Sachanlagen<br />
Kraftwerks <br />
anlagen<br />
CHF<br />
Grundstücke<br />
und Bauten<br />
CHF<br />
Meiringen-<br />
Innertkirchen-<br />
Bahn<br />
CHF<br />
Mobile<br />
Sachanlagen<br />
CHF<br />
Anlagen<br />
im Bau<br />
CHF<br />
Total<br />
CHF<br />
Nettobuchwert<br />
per 01.01.2020 708 278 191 46 095 375 15 556 623 4 890 933 22 389 088 797 210 210<br />
Anschaffungswert<br />
per 01.01.2020 1 764 977 565 99 822 262 23 830 836 33 683 217 22 389 088 1 944 702 968<br />
Zugänge 0 0 0 0 27 708 216 27 708 216<br />
Reklassifikationen 7 681 319 2 358 797 2 687 363 722 059 – 13 790 614 – 341 077 *<br />
Abgänge – 1 426 375 – 4 460 841 0 – 507 870 0 – 6 395 086<br />
Anschaffungswert<br />
per 31.12.2020 1 771 232 509 97 720 218 26 518 199 33 897 405 36 306 690 1 965 675 021<br />
Kumulierte<br />
Wertberichtigungen<br />
per 01.01.2020 1 056 699 372 53 726 889 8 274 213 28 792 284 0 1 147 492 758<br />
Abschreibungen 30 153 561 2 118 127 944 115 1 150 134 34 365 937<br />
Wertbeeinträchtigung 0 0 0 0 0 0<br />
Abgänge – 1 426 375 – 3 431 591 0 – 441 756 0 – 5 299 722<br />
Kumulierte<br />
Wertberichtigungen<br />
per 31.12.2020 1 085 426 558 52 413 424 9 218 328 29 500 662 0 1 176 558 972<br />
Nettobuchwert<br />
per 31.12.2020 685 805 951 45 306 794 17 299 871 4 396 743 36 306 690 789 116 049<br />
* Diese Position beinhaltet die Umgliederung zu den Immateriellen Anlagen (Nutzungsrechte und Software).
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
53<br />
Kraftwerks <br />
anlagen<br />
CHF<br />
Grundstücke<br />
und Bauten<br />
CHF<br />
Meiringen-<br />
Innertkirchen-<br />
Bahn<br />
CHF<br />
Mobile<br />
Sachanlagen<br />
CHF<br />
Anlagen<br />
im Bau<br />
CHF<br />
Total<br />
CHF<br />
Nettobuchwert<br />
per 01.01.<strong>2021</strong> 685 805 951 45 306 794 17 299 871 4 396 744 36 306 690 789 116 049<br />
Anschaffungswert<br />
per 01.01.<strong>2021</strong> 1 771 232 509 97 720 218 26 518 199 33 897 406 36 306 690 1 965 675 021<br />
Zugänge 0 0 0 0 29 505 443 29 505 443<br />
Reklassifikationen 14 524 876 165 572 0 657 918 – 15 571 970 – 223 604 *<br />
Abgänge – 13 862 789 – 108 690 – 26 518 199 – 1 281 106 0 – 41 770 784<br />
Anschaffungswert<br />
per 31.12.<strong>2021</strong> 1 771 894 595 97 777 100 0 33 274 218 50 240 163 1 953 186 076<br />
Kumulierte<br />
Wertberichtigungen<br />
per 01.01.<strong>2021</strong> 1 085 426 558 52 413 424 9 218 328 29 500 662 0 1 176 558 972<br />
Abschreibungen 30 371 508 2 084 053 0 1 040 447 0 33 496 008<br />
Wertbeeinträchtigung 0 0 0 0 0 0<br />
Abgänge – 13 862 789 – 108 690 – 9 218 328 – 1 281 098 0 – 24 470 905<br />
Kumulierte<br />
Wertberichtigungen<br />
per 31.12.<strong>2021</strong> 1 101 935 276 54 388 787 0 29 260 012 0 1 185 584 075<br />
Nettobuchwert<br />
per 31.12.<strong>2021</strong> 669 959 319 43 388 313 0** 4 014 206 50 240 163 767 602 001<br />
* Diese Position beinhaltet die Umgliederung zu den Immateriellen Anlagen (Nutzungsrechte und Software).<br />
** Der Betrieb der Meiringen-Innertkirchen-Bahn MIB wurde per 1.1.<strong>2021</strong> an die Zentralbahn <strong>AG</strong> übertragen.
54<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
16. Immaterielle Anlagen<br />
Nutzungsrechte<br />
CHF<br />
Software<br />
CHF<br />
Total<br />
CHF<br />
Nettobuchwert per 01.01.2020 2 623 567 186 319 2 809 886<br />
Anschaffungswert per 01.01.2020 3 401 041 3 266 673 6 667 714<br />
Zugänge 0 0 0<br />
Reklassifikationen 0 341 077 341 077<br />
Abgänge 0 0 0<br />
Anschaffungswert per 31.12.2020 3 401 041 3 607 750 7 008 791<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
per 01.01.2020 777 474 3 080 354 3 857 828<br />
Abschreibungen 110 649 205 772 316 421<br />
Wertbeeinträchtigung 0 0 0<br />
Abgänge 0 0 0<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
per 31.12.2020 888 123 3 286 126 4 174 249<br />
Nettobuchwert per 31.12.2020 2 512 918 321 623 2 834 541<br />
Nettobuchwert per 01.01.<strong>2021</strong> 2 512 918 321 623 2 834 541<br />
Anschaffungswert per 01.01.<strong>2021</strong> 3 401 041 3 607 750 7 008 791<br />
Zugänge 0 0 0<br />
Reklassifikationen 0 223 604 223 604<br />
Abgänge 0 – 103 660 – 103 660<br />
Anschaffungswert per 31.12.<strong>2021</strong> 3 401 041 3 727 693 7 128 734<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
per 01.01.<strong>2021</strong> 888 123 3 286 126 4 174 249<br />
Abschreibungen 110 649 242 621 353 270<br />
Wertbeeinträchtigung 0 0 0<br />
Abgänge 0 – 103 659 – 103 659<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
per 31.12.<strong>2021</strong> 998 772 3 425 088 4 423 860<br />
Nettobuchwert per 31.12.<strong>2021</strong> 2 402 269 302 605 2 704 874<br />
Die Projektkosten der Immateriellen Anlagen werden als Anlagen im Bau unter den Sachanlagen geführt und erst<br />
bei Aktivierung in die entsprechende Anlagekategorie reklassifiziert.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
55<br />
17. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 2 797 344 1 341 123<br />
Dritte 1 967 331 988 689<br />
Aktionäre 830 013 352 434<br />
18. Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 60 017 988 143 145 518<br />
Dritte 60 000 000 143 135 438<br />
Personalfonds 17 988 10 080<br />
Die per Ende Geschäftsjahr langfristig verzinslichen Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit unter 1 Jahr (60 Mio. CHF)<br />
werden umgegliedert und den kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten zugewiesen (siehe Anhang 21). Es handelt<br />
sich um fällige Darlehen, die aus Eigenmitteln und neuen Darlehen refinanziert werden.<br />
19. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 4 339 551 15 835 431<br />
Steuern 2 072 765 1 979 377<br />
Personalvorsorge 19 907 318 375<br />
Vorauszahlungen von Kunden 162 680 11 107 246<br />
Übrige 2 084 199 2 430 433<br />
2020 war in der Position Vorauszahlung von Kunden der Betrag von 11.07 Mio. CHF für die Übertragung der Meiringen-Innertkirchen-Bahn<br />
infolge Geschäftsübergabe ab 1.1.<strong>2021</strong> enthalten.
56<br />
Anhang – Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
20. Passive Rechnungsabgrenzungen<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Total 10 821 320 12 977 673<br />
Anleihens- und Darlehenszinsen 4 752 801 5 922 080<br />
Passivierte Finanzierungserlöse 255 011 130 889<br />
Ferien- und Überzeitguthaben 1 157 870 1 070 096<br />
Übrige 4 655 638 2 083 158<br />
Aktionäre 0 3 771 450<br />
Die passivierten Finanzierungserlöse werden linear bis zum Rückzahlungsdatum der Obligationsanleihe dem Finanzertrag<br />
gutgeschrieben.<br />
Unter Übrige sind insbesondere Garantierückbehalte aus Werkverträgen (232 362 CHF / Vorjahr: 175 480 CHF)<br />
sowie eine Abgrenzung für Garantieleistungen (302 863 CHF / Vorjahr: 270 236 CHF) von Grimsel Hydro-Projekten<br />
enthalten.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
57<br />
21. Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten<br />
Zinssatz Restlaufzeit 31.12.2020<br />
CHF<br />
Anleihe – 2013–2025 1.875 % 5 Jahre 150 000 000<br />
Anleihe – 2017–2026 0.700 % 6 Jahre 120 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 2.32 % über 5 Jahre 60 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 2.12 % 1 bis 5 Jahre 110 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 1.72 % unter 1 Jahr 143 145 518<br />
Total verzinsliche Verbindlichkeiten 583 145 518<br />
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – 143 145 518<br />
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 440 000 000<br />
Zinssatz Restlaufzeit 31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
Anleihe – 2013–2025 1.875 % 4 Jahre 150 000 000<br />
Anleihe – 2017–2026 0.700 % 5 Jahre 120 000 000<br />
Anleihe – <strong>2021</strong>–2031 0.125 % 10 Jahre 100 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 2.32 % über 5 Jahre 60 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 2.03 % 1 bis 5 Jahre 70 000 000<br />
Passivdarlehen Ø 1.30 % unter 1 Jahr 60 017 988<br />
Total verzinsliche Verbindlichkeiten 560 017 988<br />
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – 60 017 988<br />
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 500 000 000<br />
Die per Ende Geschäftsjahr verzinslichen Verbindlichlichkeiten mit Restlaufzeit unter 1 Jahr (60 Mio. CHF) werden<br />
umgegliedert und den kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten zugewiesen (siehe Anhang 18).<br />
22. Eigenkapital<br />
Das Aktienkapital ist eingeteilt in 12 000 Namenaktien von je 10 000 CHF Nennwert und ist voll liberiert.<br />
Aktionäre<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
in %<br />
31.12.2020<br />
in %<br />
BKW Energie <strong>AG</strong> 50 50<br />
Industrielle Werke Basel 16 2 ⁄3 16 2 ⁄3<br />
Energie Wasser Bern 16 2 ⁄3 16 2 ⁄3<br />
Stadt Zürich 16 2 ⁄3 16 2 ⁄3
58<br />
Anhang – Weitere Angaben<br />
Derivate Finanzinstrumente<br />
Im Berichtsjahr als auch im Vorjahr bestehen keine derivativen Finanzinstrumente.<br />
Personalbestand<br />
Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr sowie im Vorjahr über 250.<br />
Personalvorsorgeeinrichtung<br />
Wirtschaftlicher Nutzen/wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand in CHF<br />
Über-/<br />
Unterdeckung<br />
Wirtschaftlicher Anteil<br />
der Organisation<br />
Veränderung zum<br />
VJ bzw. erfolgswirksam<br />
im GJ<br />
Auf die Periode<br />
abgegrenzte<br />
Beiträge<br />
Vorsorgeaufwand<br />
im<br />
Personalaufwand<br />
31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019 2020<br />
Vorsorgeeinrichtung<br />
ohne Über-/Unterdeckung 0 0 0 0 2 177 157 2 177 157<br />
Über-/<br />
Unterdeckung<br />
Wirtschaftlicher Anteil<br />
der Organisation<br />
Veränderung zum<br />
VJ bzw. erfolgswirksam<br />
im GJ<br />
Auf die Periode<br />
abgegrenzte<br />
Beiträge<br />
Vorsorgeaufwand<br />
im<br />
Personalaufwand<br />
31.12.<strong>2021</strong> 31.12.<strong>2021</strong> 31.12.2020 2020<br />
Vorsorgeeinrichtung<br />
ohne Über-/Unterdeckung 0 0 0 0 2 170 544 2 170 544<br />
Der Ausweis des wirtschaftlichen Nutzens per 31.12.<strong>2021</strong> basiert auf der dem Bilanzstichtag vorangehenden Jahresrechnung der<br />
Pensionskasse BKW nach Swiss GAAP FER 26. Per 31.12.<strong>2021</strong> hat die Pensionskasse BKW einen Deckungsgrad von 120.0 % (Vorjahr<br />
111.7 %) ausgewiesen. Das Vorsorgekapital der Renten wurde mit einem technischen Zinssatz von 1.5 % (Vorjahr 1.5 %)<br />
berechnet. Die Beiträge entsprechen dem Aufwand der jeweiligen Berichtsperiode.
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
59<br />
Angaben über die Revisionsstelle<br />
31.12.<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
31.12.2020<br />
CHF<br />
Revisionsdienstleistung 42 060 36 560<br />
andere Dienstleistung 0 0<br />
Segmentberichterstattung<br />
Die Hauptaktivität der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> ist die Produktion von Elektrizität. Es besteht nur das Segment Elektrizität<br />
sowie Nebengeschäfte (Grimsel Hydro, Touristische Aktivitäten, Wohnliegenschaften). Die Umsätze dieser<br />
sind unter übrigem Betriebsertrag im Anhang unter Anmerkung 2 dargestellt.<br />
Ausserbilanzgeschäfte <strong>2021</strong><br />
CHF<br />
2020<br />
CHF<br />
Weitere quantifizierbare Verpflichtungen<br />
mit Eventualcharakter 116 900 116 900<br />
Es handelt sich hierbei um eine vertraglich zugesicherte Verpflichtung mit Eventualcharakter, die im Falle einer Realisierung<br />
eines Kraftwerkprojektes an der Trift an eine hiervon betroffene Anspruchsgruppe zu entrichten ist.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag vom 31.12.<strong>2021</strong> sind keine weiteren Ereignisse eingetreten, die erwähnenswert sind.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wurden bis zum 25.03.2022 berücksichtigt. An diesem Datum wurde die Jahresrechnung<br />
vom Verwaltungsrat der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> verabschiedet.
60<br />
Verwendung des Bilanzgewinns<br />
<strong>2021</strong><br />
CHF<br />
Antrag des<br />
Verwaltungsrates<br />
2020<br />
CHF<br />
Beschluss der<br />
Generalversammlung<br />
Zur Verfügung der Generalversammlung<br />
Bilanzgewinn 7 070 000 7 070 000<br />
Gewinnvortrag 0 0<br />
Jahresgewinn 7 070 000 7 070 000<br />
Antrag des Verwaltungsrates<br />
Bilanzgewinn 7 070 000 7 070 000<br />
Zuweisung an die gesetzlichen Gewinnreserven 400 000 400 000<br />
Zuweisung an die beschlussmässigen Gewinnreserven 6 670 000 6 670 000
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
61<br />
Revisionsbericht<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong><br />
Innertkirchen<br />
Bericht zur Prüfung der Jahresrechnung<br />
Prüfungsurteil<br />
Wir haben die Jahresrechnung der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> – bestehend aus der Erfolgsrechnung für das am 31. Dezember<br />
<strong>2021</strong> endende Jahr, der Bilanz zum 31. Dezember <strong>2021</strong>, der Geldflussrechnung und dem Eigenkapitalnachweis<br />
für das dann endende Jahr sowie dem Anhang, einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden<br />
– geprüft.<br />
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung (Seiten 40 bis 59) ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember <strong>2021</strong> sowie deren Ertragslage und<br />
Cashflows für das dann endende Jahr in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen<br />
Gesetz und den Statuten.<br />
Grundlage für das Prüfungsurteil<br />
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards<br />
(PS) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten<br />
der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung“ unseres Berichts weitergehend beschrieben.<br />
Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und<br />
den Anforderungen des Berufsstands, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung<br />
mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend<br />
und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.<br />
Unser Prüfungsansatz<br />
Überblick<br />
Gesamtwesentlichkeit: CHF 3'600'000<br />
Zur Durchführung angemessener Prüfungshandlungen haben wir den Prüfungsumfang<br />
so ausgestaltet, dass wir ein Prüfungsurteil zur Jahresrechnung<br />
als Ganzes abgeben können, unter Berücksichtigung der Organisation, der internen<br />
Kontrollen und Prozesse im Bereich der Rechnungslegung sowie der<br />
Branche, in welcher die Gesellschaft tätig ist.<br />
Als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt haben wir das folgende Thema<br />
identifiziert:<br />
• Investitionen in Sachanlagen<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Bahnhofplatz 10, Postfach, 3001 Bern<br />
Telefon: +41 58 792 75 00, Telefax: +41 58 792 75 10, www.pwc.ch<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong> ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
62<br />
Revisionsbericht<br />
Wesentlichkeit<br />
Der Umfang unserer Prüfung ist durch die Anwendung des Grundsatzes der Wesentlichkeit beeinflusst. Unser Prüfungsurteil<br />
zielt darauf ab, hinreichende Sicherheit darüber zu geben, dass die Jahresrechnung keine wesentlichen falschen<br />
Darstellungen enthält. Falsche Darstellungen können beabsichtigt oder unbeabsichtigt entstehen und werden als wesentlich<br />
angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden kann, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage<br />
dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen können.<br />
Auf der Basis unseres pflichtgemässen Ermessens haben wir quantitative Wesentlichkeitsgrenzen festgelegt, so auch<br />
die Wesentlichkeit für die Jahresrechnung als Ganzes, wie nachstehend aufgeführt. Die Wesentlichkeitsgrenzen, unter<br />
Berücksichtigung qualitativer Erwägungen, erlauben es uns, den Umfang der Prüfung, die Art, die zeitliche Einteilung<br />
und das Ausmass unserer Prüfungshandlungen festzulegen sowie den Einfluss wesentlicher falscher Darstellungen,<br />
einzeln und insgesamt, auf die Jahresrechnung als Ganzes zu beurteilen.<br />
Gesamtwesentlichkeit<br />
Bezugsgrösse<br />
Begründung für die Bezugsgrösse<br />
zur Bestimmung der Wesentlichkeit<br />
CHF 3'600'000<br />
Aktiven<br />
Als Bezugsgrösse zur Bestimmung der Gesamtwesentlichkeit wählten wir die<br />
Summe der Aktiven, da diese die Anlagenintensität der <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong><br />
<strong>AG</strong> angemessen widerspiegelt.<br />
Wir haben mit dem Audit Committee vereinbart, diesem im Rahmen unserer Prüfung festgestellte, falsche Darstellungen<br />
über CHF 144'000 mitzuteilen; ebenso alle falschen Darstellungen unterhalb dieses Betrags, die aus unserer Sicht jedoch<br />
aus qualitativen Überlegungen eine Berichterstattung nahelegen.<br />
Umfang der Prüfung<br />
Unsere Prüfungsplanung basiert auf der Bestimmung der Wesentlichkeit und der Beurteilung der Risiken wesentlicher<br />
falscher Darstellungen der Jahresrechnung. Wir haben hierbei insbesondere jene Bereiche berücksichtigt, in denen Ermessensentscheide<br />
getroffen wurden. Dies trifft zum Beispiel auf wesentliche Schätzungen in der Rechnungslegung zu,<br />
bei denen Annahmen gemacht werden und die von zukünftigen Ereignissen abhängen, die von Natur aus unsicher sind.<br />
Wie in allen Prüfungen haben wir das Risiko der Umgehung von internen Kontrollen durch die Geschäftsleitung und,<br />
neben anderen Aspekten, mögliche Hinweise auf ein Risiko für beabsichtigte falsche Darstellungen berücksichtigt.<br />
Berichterstattung über besonders wichtige Prüfungssachverhalte aufgrund Rundschreiben 1/2015 der Eidgenössischen<br />
Revisionsaufsichtsbehörde<br />
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemässen Ermessen am<br />
bedeutsamsten für unsere Prüfung der Jahresrechnung des aktuellen Zeitraums waren. Diese Sachverhalte wurden im<br />
Zusammenhang mit unserer Prüfung der Jahresrechnung als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils<br />
hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.<br />
2 <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> | Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung
Jahresbericht | Nachhaltigkeit | Finanzbericht<br />
63<br />
Investitionen in Sachanlagen<br />
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt<br />
Die <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> aktivierte im Berichtsjahr Investitionen<br />
in Sachanlagen von rund CHF 29.5 Millionen<br />
(Anhang zur Jahresrechnung, Ziffer 15).<br />
Wir verweisen für die angewandten Aktivierungsgrundsätze<br />
auf den Absatz „Sachanlagen“ in den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
im Anhang zur Jahresrechnung.<br />
Die Beurteilung der Angemessenheit der Bilanzierung der<br />
Investitionen in Sachanlagen war aus folgenden Gründen<br />
ein Schwerpunkt unserer Prüfung:<br />
• Es besteht ein Risiko, dass nicht bilanzierungsfähige<br />
Kosten aktiviert werden respektive, dass Aktivierungen<br />
nicht im Einklang mit den Aktivierungskriterien erfolgen.<br />
• Die Sachanlagen stellen mit CHF 767.6 Millionen einen<br />
bedeutenden Teil der in der Bilanz ausgewiesenen Aktiven<br />
dar.<br />
Unser Prüfungsvorgehen<br />
Wir haben unsere Prüfung auf die Aktivierung der Investitionen<br />
in Sachanlagen und deren Bilanzierung fokussiert.<br />
Im Folgenden erläutern wir unser Vorgehen:<br />
• Wir prüften ausgewählte Schlüsselkontrollen hinsichtlich<br />
der Aktivierung von Sachanlagen auf ihre Wirksamkeit.<br />
• Wir prüften stichprobenbasiert die Anlagenzugänge im<br />
Berichtsjahr durch Einsichtnahme in Investitionsabrechnungen,<br />
Kosten- und Stundenaufstellungen sowie<br />
Rechnungen von Dritten.<br />
• Wir führten eine analytische Prüfung der aktivierten<br />
Fremdkapitalzinsen durch.<br />
Die Resultate unserer Prüfungshandlungen stützen die vorgenommene<br />
Aktivierung der Investitionen in die Sachanlagen<br />
zum 31. Dezember <strong>2021</strong>.<br />
• Für den Ersatz der Staumauer Spitallamm sind für den<br />
Zeitraum von 2019 bis 2025 erhebliche Investitionen in<br />
die Sachanlagen geplant<br />
Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Jahresrechnung<br />
Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung, die in Übereinstimmung mit den Swiss<br />
GAAP FER ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt, und den gesetzlichen Vorschriften und<br />
den Statuten entspricht, sowie für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung<br />
einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen<br />
Darstellungen ist.<br />
Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur<br />
Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit<br />
– sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit<br />
anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten<br />
einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu.<br />
Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung<br />
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen<br />
– beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil<br />
beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in<br />
Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz sowie den PS durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung,<br />
falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern<br />
resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet<br />
werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von<br />
Nutzern beeinflussen.<br />
Eine weitergehende Beschreibung unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Jahresrechnung befindet sich auf<br />
der Webseite von EXPERTsuisse: http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefung-revisionsbericht. Diese Beschreibung ist<br />
Bestandteil unseres Berichts.<br />
3 <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> | Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung
64<br />
Revisionsbericht<br />
Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein<br />
gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />
existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den<br />
Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong><br />
Thomas Brüderlin<br />
Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Matthias Zimny<br />
Revisionsexperte<br />
Bern, 25. März 2022<br />
4 <strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong> | Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung<br />
Gauli
Trift<br />
Impressum<br />
Herausgeberin | Redaktion<br />
<strong>Kraftwerke</strong> <strong>Oberhasli</strong> <strong>AG</strong><br />
Grimselstrasse 19<br />
3862 Innertkirchen<br />
Telefon +41 33 982 20 11<br />
info@kwo.ch<br />
www.grimselstrom.ch<br />
Fotos<br />
David Birri<br />
Papier<br />
Aus umweltfreundlicher Herstellung (FSC-zertifiziert)<br />
sowie klimaneutral produziert.<br />
Druck<br />
Klimaneutral gedruckt<br />
Abächerli Media <strong>AG</strong><br />
PERFORMANCE<br />
neutral<br />
Drucksache<br />
01-16-927984<br />
myclimate.org