CC inside - Ausgabe 4-2022
CENTER: Sustainable Catering - Mit Strategie und Geduld CHEF-SACHE: Warum Nachhaltigkeit im Betrieb ein Fall für die Führungsebene ist. REGIO-FLEISCH: Wie eine Landfleischerei in der Eifel sich beim Catering treu bleibt. GRILL-GUT: Wieso das Grillen für Veganer und Vegetarier leichter geworden ist. ECO-CHIC: Welche grünen Alternativen bei Schürzen, Kochjacken und Shirts angesagt sind.
CENTER: Sustainable Catering - Mit Strategie und Geduld
CHEF-SACHE: Warum Nachhaltigkeit im Betrieb ein Fall für die Führungsebene ist.
REGIO-FLEISCH: Wie eine Landfleischerei in der Eifel sich beim Catering treu bleibt.
GRILL-GUT: Wieso das Grillen für Veganer und Vegetarier leichter geworden ist.
ECO-CHIC: Welche grünen Alternativen bei Schürzen, Kochjacken und Shirts angesagt sind.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
04 22
9,50 EUR
VORZEIGE-IDEEN
Biologisch, bewusst,
nachhaltig
green
Sustainable Catering
Mit Strategie
und Geduld
26 CHEF-SACHE
30 REGIO-FLEISCH
46 GRILL-GUT
52 ECO-CHIC
Warum Nachhaltigkeit
im Betrieb ein Fall für
die Führungsebene ist.
Wie eine Landfleischerei
in der Eifel sich beim
Catering treu bleibt.
Wieso das Grillen für
Veganer und Vegetarier
leichter geworden ist.
Welche grünen Alternativen
bei Schürzen, Kochjacken
und Shirts angesagt sind.
Premium-Qualität und Langlebigkeit
– unser Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit
und Effizienz.
world of cooking
For a better world of cooking
Jetzt QR-Code scannen und mehr über
die Green Highlights der MKN Profikochtechnik
erfahren.
www.mkn.com
EDITORIAL 3
STETER TROPFEN
HÖHLT DEN STEIN
Nach der Zusammenstellung
dieser Green Catering-Ausgabe
bin ich sehr beeindruckt davon,
wie geduldig, manchmal nachsichtig
und auch auskunftsbereit
die Catering-Unternehmen und
ihre Partner in diesem Geschäft
sind. Vieles ist sicherlich schon
sehr oft gefragt und besprochen
worden. Und mancher hat auch
schon Enttäuschungen erleben
müssen, weil seine Anstregungen
in Sachen Nachhaltigkeit,
Bio etc. nicht so gewürdigt wurden
und gewirkt haben, wie er
oder sie sich das gewünscht hatte.
„Beim Thema Nachhaltigkeit
lernt man Geduld“, hat einer der
Gesprächspartner zu mir gesagt
und er hatte recht. Das ist allerdings
gar nicht so einfach, weil
man ja quasi täglich vor Augen
geführt bekommt, welche Auswirkung
das falsche menschliche
Handeln hat. Da ist es für viele
in den Unternehmen zuständige
Mitarbeitende gar nicht
so einfach, die Ruhe zu bewahren.
Denn wer diese Nachhaltigkeitsbeauftragten,
oder wie
ihr Titel immer lautet, trifft, der
stellt fest, dass unter ihnen wohl
kaum jemand ist, der das Thema
nicht mit viel Herzblut betreibt.
Mancher, der schon länger dabei
Hans Jürgen Krone
Chefredakteur
redaktion@cci-verlag.de
ist, durfte in den vergangenen
Jahren bereits erleben, dass das
Thema vom Nebenschauplatz
ins strategische Zentrum gerückt
ist. Jetzt gilt es aber, das Thema
Geduld in Führungsrunden zu
erläutern und das ist sicherlich
nicht immer erfreulich. Konkrete
Planungen, wie im sonstigen
Geschäft, sind auf diesem Gebiet
schwierig und wenn dann noch
Aspekte wie soziale Kompetenz
und andere vermeintlich „weiche“
Nachhaltigkeitsthemen ins
Spiel kommen, wird es oft komplex.
Aber auch hier wird nach
meinem Eindruck steter Tropfen
den Stein höhlen.
FOSSETTE:
DIESEN GRÜBCHEN
KANN NIEMAND
WIDERSTEHEN
Die charakteristischen Vertiefungen
unseres Fossettes (franz. für „Grübchen“)
signalisieren: diese Brötchen haben das
gewisse Etwas! Im Steinofen gebacken,
mit einem Hauch von nativem Olivenöl
und leicht bemehlt, sind sie perfekt für
leckere Snacks und Sandwiches. Dazu
sind sie superpraktisch im Handling:
einfach auftauen, belegen und servieren.
Und noch ein Plus für Ihren Absatz:
Fossette ist ein Clean Label-Brötchen,
hergestellt mit ausschließlich
natürlichen Zutaten und vegan.
www.vandemoortele.com
Cooking + Catering inside 4/22
INHALT 4/2022
green
42
COMMUNITY
CONCEPTS
CONCEPTS
06 NETWORK &
ROADSHOW
Gastro Vision startet mit
neuen und bekannten
Formaten durch.
09 MAHLZEITEN
AN DIE TÜR
In den Niederlanden
liefert eine Supermarktkette
frische Gerichte.
10 FOOD WASTE
IM FOKUS
Beim Modellversuch
im Care-Catering setzt
Medirest neue Akzente.
14 GEMEINSAM
RICHTUNG BIO
Für die Umstellung von
Bestandsküchen hat
Rebional unterschiedliche
Tools entwickelt.
17 GESUNDE
GERICHTE
Die Menülinie Vitalien
der Compass Group
wurde verändert und
aktuell angepasst.
Cooking + Catering inside 4/22
INHALT AUSGABE 4/2022 5
34
52
14 30
NEUER ECO-CHIC
in Küche & Service
CENTER
COOKING
CREATION
CORPORATE
20 PANEL MIT
PERSPEKTIVE
30 BRUTAL
REGIONAL
38 VON PUR
BIS PLANT
44 ENDLICH WIE-
DER BATTLE
CCI hat kleineren und
mittelgroßen Catering-
Unternehmen diverse
Fragen zum Thema
Nachhaltigkeit gestellt.
Familie Schmitz in der
Eifel setzt auf individuelle
Fleisch-Caterings
und das eigene Label.
34 KLEINE FÜR
DEN SOMMER
Handwerkliches Fingerfood
sind Challenge und
Motivation zugleich.
Praktische Lösungen
bringen Nachhaltigkeit
in den Catering-Alltag.
42 NAH AM
LANDWIRT
Ein Plädoyer für mehr
Nähe zu Produzenten.
Von Konrad Geiger, Euro-Toques
Deutschland.
Kreative Kochtalente
starteten beim Rudolf
Achenbach Preis durch.
46 INSPIRATION
VOM ROST
Ob vegan, vegetarisch
oder flexibel: „Grillen ist
einfacher geworden“,
findet Ralf Bos.
Cooking + Catering inside 4/22
6 COMMUNITY NEWS
DUSSMANN
GASTRO VISION
NEUES KONZEPT
MIT NETWORK
DUSSMANN MACHT
CATERING SICHTBARER
Das nach eigenen Angaben „nächste
Kapital in seiner fast 60-jährigen
Geschichte“, hat die Dussmann
Group kürzlich aufgeschlagen.
Sie hat ihre bisherigen Marken
Dussmann Service und Dussmann
Technical Solutions zur neuen operativen
Marke „Dussmann“ zusammengefasst.
Die bisherige Catering-Sparte
von Dussmann Service,
Dussmann Food Services, erhalte
mit einer eigenen Identität mehr
Sichtbarkeit und trage damit den
vielfältigen Entwicklungen im Catering
und der Betriebsverpflegung
Rechnung, sagt das Unternehmen.
Dussmann erhält ein neues Logo
als prägnante Wortmarke. Das rote
Rechteck mit dem „PD“-Bildzeichen
sowie der Zusatz „Service“ fallen
künftig weg. Als Reminiszenz an
den Unternehmensgründer Peter
Dussmann bleibt das bisherige
„PD“-Bildzeichen künftig ausschließlich
der Dussmann Group
vorbehalten. Auf diese Weise werden
die Dussmann Group und die
operative Marke Dussmann künftig
klar voneinander unterschieden.
Neue Farbakzente in Türkis (für Facility
Management), Grün (für Food
Services) und Blau (für Technical Solutions)
sollem dem jeweiligen Leistungsbereich
einen eigenständigen
und wiedererkennbaren Look verleihen.
Dussmann Facility Management
bündelt alle Dienstleistungen
des integrierten Facility Managements
und Dussmann Technical Solutions
umfasst die Business Units
im Anlagenbau und auch die im
technischen Service.
„Wir bieten unseren Kunden Lösungen
für die Herausforderungen,
die in unserem Geschäft durch die
Megatrends Digitalisierung, Nachhaltigkeit
sowie die neue Arbeitsund
Lebenswelt entstehen. Unser
neuer Markenauftritt unterstreicht
dieses weiterentwickelte Angebotsportfolio”,
sagt Wolf-Dieter Adlhoch,
CEO der Dussmann Group.
Nach dem Motto „klein aber fein“ traf
sich die Gastro Vision mit ihren Gästen
auf der ersten Gastro Vision Network,
einem neuen Veranstaltungsformat,
in der Berliner Location Kochbar. Die
14 Aussteller, die hier mitmachen konnten,
führten nach eigenen Angaben gute
Gespräche mit den Entscheidern der
Branche und präsentierten ihre Produkte
in ruhiger Atmosphäre, ganz so, wie es
bei der Gastro Vision üblich und gefragt
ist. Laut Veranstalter standen neben diesen
Gesprächen vor allem Diskussionen
über den drastischen Personalmangel
im Fokus, über dessen Bedeutung und
voraussichtlichen Folgen sich Veranstalter
Klaus Klische schon im Rahmen
eines Interviews in der letzten Ausgabe
von CCI geäußert hatte. Und auch die
Teilnehmer von Gastro Vision Network
zeigten sich einig darin, dass die Not, gute
Mitarbeiter zu finden, in der Zukunft
nachhaltige Veränderungen für die
Branche bedeuten wird. Als direkte Auswirkung
des Personalmangels sah man
auch hier den verstärkten Einsatz von
Convenience-Produkten in Gastronomie
und Catering.
Im Herbst 2022 startet die Gastro Vision
wieder ihre Roadshow-Veranstaltungen.
Vorgesehene Termine sind: 19. September,
Köln, Dorint Hotel An der Messe;
22. September, Frankfurt, Union Halle;
26. September, Düsseldorf, Rheinterrassen;
28. September, Berlin, Classic Remise
und schließlich 17. Oktober, München,
Alte Kongresshalle.
Cooking + Catering inside 4/22
COMMUNITY NEWS 7
RATIONAL
VERBAND DER KÖCHE DEUTSCHLANDS
ENDE 2022 RAUS
AUS RUSSLAND
Wie eine Reihe anderer Unternehmen
aktuell auch, hat die Rational AG entschieden,
den Geschäftsbetrieb in Russland einzustellen
und die dortige Vertriebsgesellschaft
bis Ende 2022 zu schließen. Das
hatten Aufsichtsrat und Vorstand der Rational
AG Anfang Juni einstimmig beschlossen.
Damit reagiert Rational nach
eigenen Angaben „auf die wirtschaftlichen
und politischen Entwicklungen, die
der russische Angriffskrieg in der Ukraine
zur Folge hat“. Der Rückzug soll geordnet
erfolgen, um den laufenden Kunden- und
Mitarbeiterverpflichtungen nachzukommen.
Ebenso werde das Unternehmen der
Verantwortung gegenüber den betroffenen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in der Ukraine gerecht, die durch die Folgen
des Kriegs zum Teil in ihrer Existenz
bedroht seien. Der Hersteller hatte bereits
Anfang März die Lieferung von Geräten
nach Russland ausgesetzt. Mit dem
fünften Sanktionspaket wurden diese ab
April 2022 auch vom Gesetzgeber untersagt.
Ebenso verantwortungsbewusst
wird Rational die Trennung von betroffenen
Mitarbeitenden in Russland gestalten:
„Für uns ist es ein schwerer Schritt“,
so CEO Peter Stadelmann, „denn diese
Menschen sind seit Jahren ein verlässlicher
und geschätzter Teil unseres Teams.“
NETZWERK-EVENT
FÜR DIE KOCHBRANCHE
Kulinarisch, digital, strukturell:
Die Branche ist im Aufbruch und
das steht für den Verband der Köche
Deutschlands e. V. (VKD) beim Thementag
„VKD Impulse“ am 16./17.
September 2022 im ClassicX Landhaus
& Hotel in Gensingen nahe
Bingen im Fokus. Das neu aufgelegte
Highlight im Eventkalender des
VKD bietet eine Mischung aus fachlichem
Wissenstransfer und lockerem
Get-together. Mit der Netzwerkveranstaltung
möchte der VKD Köch:innen
aller Sparten und Karrierestufen
erreichen – vom Azubi bis zum
Küchenchef und über die eigenen
Verbandsreihen hinaus. Während
Grillabend, Weinprobe und Käseverkostung
zum Austausch und Networking
einladen, blicken die hochkarätigen
Referent:innen auf das,
was die Branche fachlich bewegt.
Ex-Sternekoch Franz Keller zum Beispiel
plädiert für eine authentische
Ernährung und das Ende von „Fake
Food“. Chemiker und Sachbuchautor
Udo Pollmer erklärt, wie sich das
Klima auf die Ernährung auswirkt.
Die F&B Heroes sind mit drei Vorträgen
zur Küche von Morgen am Start.
Tickets und weitere Informationen:
www.vkd.com/thementag
HELLMA
HAASEN IST NEUER GESCHÄFTSFÜHRER BEI HELLMA
FOTOS: Hellma, Dussmann, VKD
Fritz Haasen ist seit dem
1. April 2022 neuer Geschäftsführer
bei der Hellma Gastronomie-Service
GmbH in
Nürnberg. Er hat die Stelle von
Marco Geith übernommen,
der seit mehr als 15 Jahren
beim Unternehmen war. Geith
bleibt weiterhin – wie schon
seit 2016 – Geschäftsführer
der Portion Pack Europe. Haasen
selbst ist in der Branche
kein Unbekannter, denn er
war viele Jahre als Geschäftsführer
bei Kalfany Süße Werbung
tätig. Zuvor arbeitete er
in kaufmännischen Funktionen
bei Lorenz Snack-World
und Mars. Durch seine langjährigen
Erfahrungen in den
Bereichen Handel, Nachhaltigkeit
und Digitalisierung soll
er den Nürnberger Portionsartikelspezialisten
in den kommenden
Jahren weiter nach
vorne bringen. Dieser versorgt
seit mehr als 95 Jahren Hotellerie,
Gastronomie und Großhandel
mit praktischen Portionspackungen
für jeglichen
Bedarf. Inzwischen verfügt
das Unternehmen über ein
breites Portfolio an Food- und
Nonfood-Artikeln mit derzeit
rund 150 Produkten, beispielsweise
Zucker-Sticks in nachhaltiger
Verpackung, die kleinen
Nutella-Portionen oder
Gebäck.
Cooking + Catering inside 4/22
8 COMMUNITY NEWS
APETITO
SKYTENDER
NEUE TROLLEYS
IM AIR-CATERING
APETITO ZOG SEINE
CATERING-BILANZ 2021
Der Apetito Catering-Konzern erzielte
nach eigenen Angaben im
Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz
von 189,2 Millionen Euro.
Der Rückgang um zwei Prozent gegenüber
dem Vorjahr sei überwiegend
auf den Ganzjahreseffekt der
Corona-Pandemie zurückzuführen,
erklärte Geschäftsführer Andreas
Oellerich anlässlich der Bilanzpressekonferenz
des Caterers. Für die
Catering-Branche sei es ein intensives
Jahr gewesen. „Mit einer zufriedenstellenden
Neukundenakquise
konnten wir die Auswirkungen
der Pandemie und unsere gute
Marktposition halten“, ergänzt der
Geschäftsführer. Der Catering-Umsatz
der Service-Gesellschaften lag
2021 bei 76 Millionen Euro. Die Cateringgesellschaft
inklusive der Service-Gesellschaften
beschäftigte im
Jahresdurchschnitt 7.298 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter (Vorjahr:
7.040) in 693 Kundenbetrieben (Vorjahr:
656). Der Apetito Catering Konzern
setze auf den Konzeptanspruch
„Catering ist Maßarbeit“. 2021 hat
das Unternehmen beispielsweise
moderne Bestell- und Bezahlsysteme,
Homeoffice-Lösungen oder
auch Bistro-Konzepte entwickelt.
Das Ritual des Getränkecaterings grundsätzlich
zu verändern, dafür ist jetzt das
Unternehmen Skytender im Markt angetreten.
Es bietet rollbare Getränkeautomaten
als komplett luftfahrttaugliche Trolleys
an. Dafür hat das Unternehmen nach
eigenen Angaben insgesamt 14 eigene
Patente eingetragen. „Während Flugzeuge
immer moderner, sparsamer und leiser
werden, findet in der Kabine täglich tausendfach
ein Ritual statt, das sich seit der
Junkers Ju-52 kaum verändert hat: Das Getränkecatering
zwischen Safttüten, Softdrink-Dosen
und Kaffeekannen“, begründet
das Unternehmen sein Engagement.
Man habe bereits mit ersten Airlines Bewährungstests
gemacht. Eine große europäische
Fluggesellschaft mit 150 Fliegern
soll das Investment bereits nach 22 Monaten
erwirtschaftet haben und rechne
mit einem ROI von 430 Prozent nach acht
Jahren – das entspricht einer Einsparung
von 45,5 Millionen Euro“, sagt Dr. Thomas
Mützel-von Schwartz, Geschäftsführer
von Skytender Solutions. Das Produkt für
Kaffee sei weltweit von allen Luftfahrtbehörden
zugelassen und „Ready-to-Fly“, die
Version für Kaltgetränke steht bereits für
Trials zur Verfügung. Das System macht
u. a. Softdrinkdosen und Trolleys mit Safttüten
und Plastikflaschen überflüssig.
LEONARDI
MIT LEONARDINI FÜR KLEINE BETRIEBE
Leonardi, regionaler Caterer
aus München, aber auch
Tochter der Compass Group,
hat nach eigenen Angaben
die Pandemie-Zeit clever genutzt,
um ein spannendes,
neues Konzept zu entwickeln:
Rund um die Firmenzentrale
in München Haidhausen entstehen
demnach vollbelieferte
Kleinstbetriebe für Kunden
mit 100 bis 250 Mitarbeiter:innen.
Die „Leonardinis“ hätten
einen sehr hohen Anspruch
an Qualität und Frische, sagt
das Unternehmen. „So genießen
Kunden und deren Mitarbeiter:innen
beste Verpflegung
– und das den ganzen
Arbeitstag hindurch“, so Leonardi
weiter. Man habe mit in
kürzester Zeit sechs Leonardini-Standorte
eröffnet. Das Erfolgsrezept
soll die Spezialisierung
auf kleine Betriebsrestaurants
sein, für die Kunden
keine großen Investitionen tätigen
müssten. Im Menü gibt
es eine große Auswahl an
frisch belegten Sandwiches,
und Broten. Zum Frühstück
bietet Leonardi einen Mix aus
Birchermüsli bis Leberkäse.
Es gibt ein vegetarisches sowie
ein klassisches Mittagsgericht.
Die hausgemachte Patisserie
besteht beispielsweise
aus Tartelettes, Pastel de Nata,
Torten und Brownies.
Cooking + Catering inside 4/22
COMMUNITY NEWS 9
ALBERT HEIJN
HÄNDLER LIEFERT ESSEN
Die niederländische Supermarktkette
Albert Heijn
lie fert jetzt mit Maaltijd
Thuis Mahlzeiten nach Hause.
Schon bald sollen die ersten
Lieferwagen unterwegs
sein. Allerdings gehen die strategischen
Überlegungen wohl
auch in die Catering-Richtung,
denn Albert Heijn will
künftig neben Einzelpersonen
auch Institutionen ansprechen,
die nach Einschätzung
des Unternehmens verstärkt
nach Essenslösungen suchen.
Zunächst sollen bei Maaltijd
Thuis allerdings einzelne Kunden
jede Woche frische Mahlzeiten
bestellen, die an einem
festen Tag und von einem festen
Lieferanten geliefert werden.
Die Speisen müssen anschließend
vor Ort aufgewärmt
werden. Berücksichtigt
werden persönliche Ess- und
Ernährungsbedürfnisse wie
salzarm, glutenfrei oder vegetarisch.
Marit van Egmond,
CEO Albert Heijn, erklärt: „Eine
gute und abwechslungsreiche
Mahlzeit ist die Grundlage
für die tägliche Lebensfreude
von Jung und Alt. Außerdem
weiß ich, wie wichtig für viele
Menschen ein bekanntes
Gesicht und ein Gespräch an
der Tür sind. Bei Maaltijd Thuis
kommt all das zusammen.“
MULTIVAC
UMWELTBUNDESAMT
FOTOS: Multivac, Leonardi, Dussmann, Albert Heijn
FÖRDERPREISE VERGEBEN
Der Fachkräftemangel zählt zu den
größten Herausforderungen, die Unternehmen
meistern müssen. Das gilt
für gastronomische Unternehmen, aber
auch für viele Partnerbranchen drumherum.
Multivac, Spezialist für Verpackungslösungen,
investiert weiterhin in
Aus- und Weiterbildungen.
Jetzt wurde erneut
der Hans Joachim Boekstegers
Award verliehen,
ein firmeninterner
Förderpreis für außergewöhnliche
Leistungen
von Auszubildenden
und Studierenden
9. BERLIN FOOD WEEK
im kaufmännischen und technischen
Bereich. „Unser Ziel ist es, bereits bei jungen
Mitarbeitern die Leistungsbereitschaft
und den Willen zum Erfolg zu honorieren
und somit fest zu verankern“,
sagt Christian Traumann, Geschäftsführender
Direktor bei Multivac.
ÖSTERREICH DIESMAL PARTNER
Deutschlands größtes Food-Festival,
die Berliner Food Week, hat für seine
neunte Ausgabe, die vom 10. bis 16. Oktober
2022 stattfindet, den Länderpartner
Österreich mit ins Boot genommen. Nach
einer pandemiebedingt kleineren Ausgabe
im Vorjahr soll die Veranstaltung wieder
volle Größe erreichen. Inspiration von
jenseits der Grenze soll das Alpenland mit
vielfältigen Programmpunkten liefern
und sich „von einer frischen und ungewöhnlichen
Seite“ zeigen. Im Fokus sollen
dabei die neun Bundesländer und ihre
einzigartigen Gerichte, Produzent:innen
und Gastronom:innen stehen. Auf Nachhaltigkeit
und Vielfalt läge wie immer ein
besonderes Augenmerk: Schnitzel soll es
geben, aber eben auch Alpensushi. Linsen
und Käferbohnen, Miso und Wiener
Schnecken. Platz für Manufakturen und
Start-Ups soll es in der Concept Shopping
Mall Bikini Berlin geben.
OBST UND
GEMÜSE
STEUERFREI?
Das Umweltbundesamt will angeblich
Obst und Gemüse von
der Mehrwertsteuer befreien
lassen. Es will die Mehrwertsteuer
in einer Reform stärker
an ökologischen und sozialen
Kriterien ausrichten. Hierbei
wolle man Fleisch teurer machen,
während Obst und Gemüse
günstiger werden sollen.
„Umweltfreundliches muss
günstiger werden und Umweltschädliches
darf vom Staat nicht
mit zu niedrigen Steuern subventionieren
werden“, ist Dirk
Messner, Präsident des Umweltbundesamtes,
überzeugt. Entsprechend
will das Umweltbundesamtes
(UBA), dass pflanzliche
Grundnahrungsmittel
wie Obst, Gemüse, Getreideerzeugnisse
und Öle ganz von der
Mehrwertsteuer befreit werden.
Da pflanzliche Produkte gegenüber
tierischen Produkten nur
einen Bruchteil des „Klima-Fußabdrucks“
hätten, sollten insbesondere
Fleisch und andere tierische
Produkte statt mit sieben,
künftig mit regulären neunzehn
Prozent besteuert werden.
Cooking + Catering inside 4/22
green
Modellversuch zur
ABFALLVERMEIDUNG
Medirest will als gutes Beispiel im Care-Catering gegen den
Food Waste mit vorangehen und hat sich einem Modellprojekt
von United Against Waste und dem Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angeschlossen.
Das Projekt läuft seit einigen Wochen.
Von Hans Jürgen Krone
A
Als einzig teilnehmender
Contract-Caterer aus dem Gesundheitssektor
ist Medirest
bei einem Projekt der Kompetenzstelle
der Außer-Haus-Verpflegung
dabei, das United
Against Waste im Auftrag des
Bundesminis teriums für Ernährung
und Landwirtschaft (BMEL)
betreibt und bei dem es um die
Reduzierung der Lebensmittel-
Cooking + Catering inside 4/22
CONCEPTS MEDIREST 11
„
INTERVIEW
Abfallreduzierung
Die Initiative entstand aus der „Nationalen
Strategie zur Reduzierung der
Lebensmittelverschwendung bis 2030“
des Bundes. Über 30 Betriebe haben
eine Beteiligungserklärung unterzeichnet
– darunter vier der Medirest.
Alle teilnehmenden Betriebe erklären
sich bereit, ab sofort Maßnahmen zu
ergreifen, die zu einer Reduzierung
von Lebensmittelabfällen beitragen.
So werden beispielsweise Lebensmittelabfälle
dokumentiert, um einen
optimalen Wareneinsatz und geringere
Abfall kosten zu erreichen. Das Ergebnis
soll sein: Ressourcen werden geschont
und die Klimabilanz verbessert.
Was steckt hinter der Kooperation
zwischen Medirest und United Against
Waste, über die Sie berichtet haben?
Dr. Linda Chalupová: Durch die Zusammenarbeit
mit United Against Waste können wir
unsere Lebensmittelabfälle gut analysieren.
Das liegt vor allem an den praxistauglichen Instrumenten,
die uns der Verein zur Verfügung
stellt. Mit den Tools von United Against Waste
erkennen wir, wie viele Lebensmittelabfälle in
welchen Bereichen unserer Betriebe anfallen.
Das hilft uns, zielgerichtete Maßnahmen im
Kampf gegen den Foodwaste zu ergreifen.
Wie ist der Stand der Zusammenarbeit
zwischen Medirest und United Against
Waste?
abfälle geht. Vier Betriebe
der Medirest beteiligen sich
an diesem Projekt. Ziel ist es,
bis 2030 den eigens produzierten
Lebensmittelabfall
um 50 Prozent zu reduzieren.
Damit will das Unternehmen
ein wichtiges Zeichen für
ganzheitliche Nachhaltigkeit
und Ressourcenschutz
in der Branche setzen. „Lebensmittelverschwendung
ist insbesondere in der Gas-
„Die ermittelten Erkenntnisse
fliessen in all
unsere Prozesse ein“
Dr. Linda Chalupová
tronomie ein Problem mit vielen
Ebenen – ökologisch, ethisch
und finanziell. Als einer der
größten Contract-Caterer in der
Care-Verpflegung sieht Medirest
sich in der Verantwortung, ein
Zeichen gegen Food-Waste zu setzen
und mit gutem Beispiel voranzugehen“,
sagt das Unternehmen.
CCI sprach mit Dr. Linda Chalupová,
Direktorin HSEQ bei Compass
Group Deutschland GmbH, über
die Zusammenarbeit.
Dr. Linda Chalupová: Die Betriebe arbeiten
nun seit einigen Wochen an dem Projekt.
Als erstes wurden Geräte für die Ermittlung
der Lebensmittelabfälle eingerichtet. Hier
handelt es sich um digitale Lebensmittelwaagen,
mit denen wir alle Abfälle transparent
tracken können. Die Analyse ist die Basis, um
Lebensmittelabfälle nachhaltig zu reduzieren.
Mithilfe der Waagen sehen wir schließlich,
wie groß die Abfallmenge in der Produktion,
dem Tellerrücklauf und der Überproduktion
ist. Unsere Mitarbeitenden in den Standorten
sind motiviert und ehrgeizig. Sie wollen die
selbst gesteckten Ziele in Sachen Food-Waste-Reduzierung
unbedingt erreichen. Dafür
versuchen sie immer wieder, interne Abläufe
und Prozesse zu optimieren.
Wie viele Standorte nehmen an dem
Projekt teil?
Dr. Linda Chalupová: Medirest unterstützt
das Projekt offiziell mit vier Standorten. Das
Thema Nachhaltigkeit ist jedoch in allen Betrieben
präsent. Die ermittelten Erkenntnisse
fließen in all unsere Prozesse ein.
Cooking + Catering inside 4/22
green
„Abfallreduzierung hilft
nicht nur uns, sondern
auch unseren Kunden.“
Dr. Linda Chalupová
Haben auch die Kunden einen
Mehrwert durch das Projekt?
Dr. Linda Chalupová: Nachhaltigkeit
steht ganz oben auf der Prioritätenliste
von Kliniken. Wir unterstützen
sie mit unserer Strategie zur
Abfallreduzierung dabei. Wir stehen
als Partner zur Seite, der seinen Teil
zur Nachhaltigkeit eigenständig umsetzt.
Abfallreduzierung hilft nicht nur
uns, sondern auch unseren Kunden.
Denn wenn wir weniger Lebensmittel
verschwenden und passgenauer
produzieren, entlasten wir die Kliniken
auch finanziell.
Inwiefern können die Kliniken
ihre Teilnahme am Projekt kommunizieren?
Auch den Mitarbeiter:innen
in den Küchen
liegt es am
Herzen, weniger
Abfall zu
produzieren.
„Pi mal Daumen“
läuft
in der Profiküche
längst
nicht mehr.
Dokumentation,
oft auch
digital, ist
angesagt.
zen. Wir freuen uns, nachhaltige
Visionen und Ziele zu
teilen.
Welche Ziele strebt Medirest
neben der Food-
Waste-Reduzierung mit
dem Projekt an?
Dr. Linda Chalupová: Die
Kooperation mit United
Against Waste hat viele
Vorteile. Wir können nicht
nur nachhaltig Lebensmittelabfälle
reduzieren, sondern
auch Geld und Ressourcen
sparen.
Stichwort Nachhaltigkeit:
Welche Maßnahmen trifft
Medirest außerhalb der
Food-Waste-Reduzierung?
Dr. Linda Chalupová: Wir
leben alle auf einem Planeten
und sind mitverantwortlich,
dass dieser uns möglichst
lange erhalten bleibt. Als global
agierendes Unternehmen
tragen wir eine große Mitverantwortung
in Sachen Nachhaltigkeit.
Der möchten wir
unbedingt gerecht werden.
Als Teil der Compass Group
haben wir eine allgemeine
Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt,
die weit über das The-
Dr. Linda Chalupová: Die Kliniken
können die Beteiligung am Projekt
für die eigene Kommunikation nutma
Lebensmittelabfälle hinaus
geht. Wir können die Emissionswerte
unserer Menüs
ermitteln. Die ökologischsten
Speisen werden dann mit dem
„Klimafreundlich“-Button gekennzeichnet.
So unterstützen
wir auch unsere Gäste dabei,
eine gute Wahl für die Umwelt
zu treffen. Wir geben auch
unseren Kunden und Gästen
Mittel an die Hand, mit denen
sie auf einfache Art und Weise
nachhaltiger handeln und
leben können. Ein Beispiel:
Die Kennzeichnung unserer
Lebensmittel und Menüs
mit verschiedenen Siegeln
zum Thema Tierschutz und
Klimaneutralität. Nachhaltigkeit
beginnt auf dem Teller.
Deswegen fokussieren wir
uns als Compass Group bei
der Rezeptentwicklung auf
Plant-Based-Food. So sind
zum Beispiel die Menülinien
Powered by Plants und Better
Green entstanden.
Der Klimawandel betrifft uns
alle. Gerade als marktführender
Caterer haben wir
einen entscheidenden Einfluss
auf die weitere Entwicklung.
Deshalb haben wir uns als
Teil der Compass Group dazu
Cooking + Catering inside 4/22
CONCEPTS MEDIREST 13
verpflichtet, ab dem Jahr 2050 keine
Emissionen mehr zu verursachen.
Schon bis 2030 werden wir klimaneutral
produzieren. Mit dem Climate Net
Zero und dem Planet Promise Programm
setzen wir neue Maßstäbe in
unserer Branche. Das Projekt umfasst
ehrgeizige Emissionsreduktionsziele
für das nächste Jahrzehnt, die von
der Science Based Targets Initiative
validiert wurden.
Welche Maßnahmen umfasst
Planet Promise im einzelnen?
Dr. Linda Chalupová: Das sind
konkret folgende Vorhaben:
• Umstellung aller Flottenfahrzeuge
auf 100 Prozent Plug-in bzw.
Elektrofahrzeuge
• Umstellung auf Strom aus erneuerbaren
Energien in allen Betrieben
• Umstellung der Speisepläne auf
CO 2
-arme Produkte und auf mehr
pflanzliche Proteine
• Verstärkte Beschaffung aus regenerativer
Landwirtschaft
• Konzentration auf Mehrweg-Verpackungslösungen
zur weiteren
Reduzierung von Einwegplastik
• Reduzierung der Lebensmittelabfälle
um 50 Prozent in allen Betrieben
weltweit bis 2030
• Weitere Erhöhung des Anteils an
saisonalen und lokal bezogenen
Produkten
• Investitionen in klimafreundliche Projekte
weltweit, zur Umsetzung von
Dekarbonisierung, Kompensation
und Ausgleich, einschließlich Wiederaufforstung,
Biodiversität, Süßwasser,
Land- und Meeresinitiativen
• Umsetzung einer globalen Strategie
für eine Lieferkette ohne Abholzung
und Landumwandlung.
Für die Zukunft
Medirest und Kanne Café, Deutschlands
Marktführer im Betreiben von Cafés
und Cafeterien in Krankenhäusern,
stellten auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress
Medizin und Gesundheit
in Berlin ihre Angebote vor. Darunter
waren gesunde Speisenangebote,
Infos zu nachhaltigen Lieferketten und
Produktionsabläufen sowie Ganztages-
und Cafeteria-Lösungen. Gäste
konnten live vor Ort miterleben, wie der
Lieferroboter Jeeves der Firma Robotise
seinen Auftritt absolvierte. Er sei ein
idealer Unterstützer für den „Last-Mile“
Warentransport im Krankenhaus, so die
Unternehmen. Gemeinsam mit Kanne
Café habe Jeeves aufgezeigt, „wie fortschrittliche
Versorgung in Krankenhäusern
zukünftig aussehen könnte“.
DE-ÖKO-006
Die Bio-Marke für Küchenprofis.
Das Vollsortiment.
BioLogisch.
BioSicher.
BioGünstig.
Die Bio-Produkte erfüllen alle Anforderungen
an ein breites und kontrolliertes Sortiment,
das zu günstigen Preisen verfügbar ist. Zuverlässig,
kalkulierbar und auf alle Bedarfe der
Profiküche ausgelegt.
Transgourmet Natura unterstützt Sie dabei,
Ihren Betrieb noch einfacher nach den aktuellen
Gesetzen, Verordnungen und biologischen
Grundsätzen zu führen.
www.transgourmet.de/natura
Unsere Transgourmet-ExpertInnen beraten
Sie bei allen Fragen rund um Ihr Bio-Speisenangebot,
begleiten Sie bei der Bio-Zertifizierung
und vermitteln Ihnen wertvolles
Praxis-Know-how rund um Bio.
green
Frische Zutaten, ein
hoher Bio-Anteil und
dazu ein hochmotiviertes
Team: So will Rebional
praktisch arbeiten.
Der Caterer Rebional übernimmt auch Bestandsküchen und transformiert sie schließlich,
sodass sie dann mit einem Bio-Anteil von 30 bis 100 Prozent arbeiten.
Cooking + Catering inside 4/22
CONCEPTS REBIONAL 15
Bei Partnern, die mit dem Caterer Rebional
arbeiten, unterstützt das Unternehmen die
zumindest anteilige Umstellung von Bestandsküchen
auf Bio. Eingesetzt werden dazu
unterschiedliche Instrumente wie Küchenanalysen,
Konzepterstellung zur 0ptimierung
von Prozessen und Strukturen, Gastromanager
und Einkaufsmanagement.
von Hans Jürgen Krone
FOTOS: Rebional
Rebional unterstützt
BIO-UMSTELLUNG
R
Rebional, bereits im Jahr nach seiner Gründung
2013 von Cooking + Catering inside
zum Caterer des Jahres gewählt, verbindet
inzwischen Tradition mit Anspruch. Das
Unternehmen sieht sich als Gastronom für
Gemeinschaftsverpflegung mit Bio-Qualität.
Und das Besondere bei diesem Unternehmen
ist: Neben der Zentralküche, die
es im nordrhein-westfälischen Herdecke
betreibt, übernimmt Rebional Bestandsküchen
und transformiert diese in Küchen
„Wer mit uns arbeitet, bekommt eine
neue gastronomische Dimension für Einrichtungen
in der Gemeinschaftsverpflegung.
Wir kochen gutes, leckeres Essen für
Patient:innen, Angestellte und Gäste in
Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen,
Kitas und Betrieben“, erklärt er das
Prinzip von Rebional. Wenn also ein Betrieb
die Bestandsküche umstrukturieren wolle,
helfe das Team von Rebional mit einer kostenfreien
Küchenanalyse und individueller
Konzepterstellung zur Optimierung der
Prozesse und Strukturen. Rebional stelle
auch der bestehenden Küchenmannschaft
einen Gastronomiemanager zur Seite, der
sie durch die neuen Prozesse begleitet sowie
für das Einkaufsmanagement sorgt.
Falls nötig, macht Rebional auch eine inmit
täglich frisch gekochten
Gerichten − immer mit einem
Bio-Anteil von dreißig
bis hundert Prozent.
Erfolgsrezept
Wie das funktioniert, dazu
hat sich kürzlich ausführlich
Rebional-Geschäftstführer
Oliver Kohl geäußert. Kohl
leitet das Unternehmen an
der Seite von Geschäftsführer
Klaus Richter, der bereits
seit 2012 Mitglied der Unternehmensleitung
ist. Kohl
verantwortet hier die operative
Leitung von Qualitätsund
Hygienemanagement,
Nachhaltigkeit, Personal und
Organisationsentwicklung.
„Hochwertiges,
schmackhaftes
Essen ist eine
Wertschätzung
der Gäste.“
Solveig Bartels,
Betriebsleiterin
Cooking + Catering inside 4/22
green
dividuelle, projektorientierte Küchenplanung
und Beratung für die Anschaffung
neuer Geräte – immer in enger Abstimmung
und nach den Anforderungen der
Kunden, beschreibt der Caterer die Vorgehensweise.
Aber wie schafft man es, das bestehende
Team aus seinen alten Strukturen zu holen
und neben der täglichen Arbeit viele
Sachen in Bio-Qualität selbst zu kochen
und herzustellen? Eine Antwort darauf
gibt Solveig Bartels, seit vielen Jahren Rebional
Gastronomie-Betriebsleiterin an
verschiedenen Schulen und Kitas in Hamburg.
Die gelernte Köchin und Kaltmamsell
hat bereits acht Einrichtungen bei der
Umstellung auf frische Bio-Kost mit Rebional
begleitet. „Hochwertiges, schmackhaftes
Essen ist eine Wertschätzung der
Gäste einer Gemeinschaftsverpflegung.
Deren Feedback bestätigt uns regelmäßig,
wie viel besser es hausgemacht schmeckt.
Dem Ganzen diese Wertigkeit zu geben,
treiben mich und mein Team an. Einander
loben, achten und der intensive Austausch
untereinander tragen auch dazu
bei, dass meine Leute mitziehen.“
Frisch ist günstiger
Das Küchenteam ist laut
Solveig Bartels stolz auf das
„immer positive Feedback“
seiner Gäste auf das Essen.
Seit zwölf Jahren
Die Rebional GmbH ist Gastronom für Gemeinschaftsverpflegung mit
Bio-Qualität und wurde 2010 mit Hauptsitz in Herdecke, NRW, gegründet.
Das Unternehmen hat etwa 200 Mitarbeiter:innen. Rebional
sieht sich als Spezialist für komplexe Anforderungen von Ernährungskonzepten
für Krankenhäuser, Senioren- oder Pflegeheime, Schulen,
Kindergärten und Betriebe. Das Unternehmen bereitet täglich rund
17.000 Essen zu, unter anderem in Herdecke, einer der modernsten
Großküchen mit Bio-Produkten in Deutschland. Weitere Dienstleistungen
sind Küchenkonzepte, Trainings sowie die Übernahme und
Bewirtschaftung kompletter Gastronomien. 2013 wurde Rebional von
Cooking + Catering inside zum Caterer des Jahres gewählt.
spielsweise ein großes Stück Bio-
Fleisch, schneide es selbst und
mache daraus Rouladen, sei das
Gericht am Ende um ein Vielfaches
günstiger, als wenn fertig
gerollte Bio-Rouladen eingesetzt
würden. Außerdem könne bei
selbst zubereiteten Speisen viel
besser auf die Wünsche und Bedürfnisse
der Gäste eingegangen
werden: Zum Beispiel könne man
weniger Salz und mehr Kräuter
nach DGE-Vorgaben verwenden
oder den kindlichen Geschmack
erfüllen. „Ich komme aus der ehemaligen
DDR und da gab es keine
Fertigprodukte oder Pülverchen.
Wir lernten, unsere Kreativität
mit Leidenschaft zu bündeln, um
besondere Produkte herzustellen.
Es ging darum, neue Gerichte zu
entwickeln und unserer Inspiration
freien Lauf zu lassen. Bei meiner
Ausbildung im Hotel wurde
einfach alles selbstgemacht und
es hat immer toll geschmeckt.
Zusatzfreie Gerichte sind natürlich
sowieso in unserem Sinne,
schmecken besser und sind gesünder“,
ergänzt Bartels noch.
Das Team ist nah am Gast
Laut Rebional lassen sich auch in
der Gemeinschaftsverpflegung
viele Sachen leicht selbst herstellen:
Pizzaböden, Brote, Kuchen
und Gebäck, vegetarische Döner-
Gutgelaunt und teamorientiert
wird bei Rebional gearbeitet,
das Team soll nah bei den
Gästen sein.
Aber es gebe noch weitere Vorteile, wenn
frisch und in Bio-Qualität gekocht wird,
ist Rebional überzeugt. „Es ist günstiger,
als fertige Bio-Produkte zu nutzen“,
sagt das Unternehmen. Kaufe man beitaschen
aus Grünkern, Soßen, Fischfrikadellen,
Gemüsefrikadellen oder Gnocchi, sind
einige Beispiele. „Wir nutzen in Schulen
zum Beispiel die Ferienzeit, um vieles vorzubereiten
und schockzufrieren. Das reicht
dann jeweils für einen Speiseplan. Aber
auch im laufenden Betrieb lässt sich mit
guter Planung viel vorbereiten. Außerdem
bin ich immer ganz nah mit meinem Team
am Gast und spreche mit unseren Senioren
und Kindern − die sollen ja schließlich mitbestimmen.
Deren immer positives Feedback
auf unsere selbstgemachten Leckereien
ist viel Motivation für uns alle“, sagt
Solveig Bartels.
Cooking + Catering inside 4/22
CONCEPTS EUREST VITALIEN 17
Bei diesem und
anderen Gerichten
der neuen Vitalien-
Linie wird die Veränderung
sehr deutlich.
VITALIEN
soll für Körper,
Geist und Seele sorgen
Mit ihrer Menülinie Vitalien
hat die Compass Gruppe schon
vor 14 Jahren Zeichen für ein
Catering gesetzt, das seinen
Gästen eine gesunde Ernährung
ermöglicht. Der neueste
Relaunch des Konzepts bringt
jetzt auch Geist und Seele
stärker ins Spiel.
von Hans Jürgen Krone
FOTOS: Eurest
D
Die Menülinie Vitalien hat
bei Eurest, dem größten Caterer
Deutschlands, schon eine
recht lange Tradition. Bereits
2008 wurde sie als erstes
eigenes Ernährungskonzept
des Mutterunternehmens
Compass Group eingeführt.
Damals wurde vor allem auf
die durch eine Studie festgestellte
Übergewichtigkeit von
fast 70 Prozent der Männer
und fast der Hälfte der Frauen hingewiesen.
Darauf wollte man reagieren
und bewusste Ernährung sei die
Grundlage für Gesundheit und die
maßgebliche Säule der Marke Vitalien,
hieß es. In den Folgejahren wurde
das Konzept vom Unternehmen
immer wieder ergänzt und angepasst
sowie der Fokus verändert.
Und jetzt wurde erneut Entscheidendes
an Vitalien verändert, was
sicherlich auch auf das Thema
Cooking + Catering inside 4/22
green
Nachhaltigkeit abzielt. „Optimierte Ernährung
für Körper, Geist und Seele“ soll das
neue Prinzip der Eurest-Menülinie sein.
Nach fünf Jahren Ernährungsangeboten
unter der Marke „Vitalien Balance“ hat
das Unternehmen jetzt erneut eine starke
Veränderung der Ernährungsbedürfnisse
seiner Gäste festgestellt. „Homeoffice, ein
größeres Gesundheitsbewusstsein und
das gesteigerte Interesse für die Herkunft
und Zubereitung von Lebensmitteln prägen
die Ernährungsgewohnheiten“, sagt
Eurest dazu. Wie schon 2008, ist sehr deutlich,
dass auch die Idee hinter diesem Vitalien-Relaunch
ist, als Caterer in Sachen
Ernährung mit der Zeit zu gehen. „Der
Fokus unserer Gästebedürfnisse hat sich
verändert. Daran passt sich auch Vitalien
an,“ sagt Nina Krone, Director Marketing
& Retail Eurest. „Vielen Gästen geht es
heute nicht mehr darum, auf Kalorien zu
verzichten. Sie fragen eher nach leckerem
Essen, das fit hält. Mental und physisch.“
Auch für Geist und Seele
Der aktuelle Relaunch
der Vitalien-Menülinie
bei Eurest versucht,
auf das komplexe
Zusammenspiel
von Geist, Seele und
Körper bei den Gästen
kulinarisch deutlich
anders zu reagieren.
Mit Vitalien will Eurest genau da ansetzen.
Deshalb hat das Unternehmen ein kulinarisches
Konzept gebaut, das das Wohlbefinden
für Körper, Geist und Seele stärken
soll. Dabei möchte Eurest seine Gäste
auch für den Einfluss der Ernährung auf
den Körper sensibilisieren. Die neue Vitali-
en-Philosophie beschäftigt sich
ganzheitlich mit der Verbindung
zwischen menschlichem
Organismus und Ernährung. So
seien ausgewogene und gesunde
Rezepte mit jeweils maximal
500 Kalorien entstanden. Zudem
basiere das frische, abwechslungsreiche
Angebot auf neuesten
ernährungsphysiologischen
Erkenntnissen und aktuellen
Nährstoffempfehlungen.
Genuss verbinden
Mit den neuen Vitalien-Gerichten will Eurest sicherlich für
seine Gäste auch wieder ein Stück weit spannender werden
und auch deutlich machen, dass eine solche Ernähungsweise
zu Hause nicht jederzeit ohne weiteres hinzubekommen ist.
Natürlich soll es vor allem um
ausgewogene Rezepturen gehen,
„die lecker sind und gleichzeitig
Körper, Geist und Seele in
Einklang bringen“, sagt Eurest.
Das Ziel sei, Genuss und gute, gesunde
Ernährung miteinander
zu verbinden.
Im neuen Vitalien setzt Eurest
einerseits auf frische, gesunde
Zutaten, andererseits
aber ebenfalls auf schonende
Zubereitung. Bei den Pfannenund
Grillgerichten, so das Versprechen,
sollen die Köch:innen
Cooking + Catering inside 4/22
CONCEPTS EUREST VITALIEN 19
Kulinarische Veränderung
und ausführliche
Gäste-Kommunikation
greifen ineinander.
„mit Fingerspitzengefühl am Werk“ sein,
sodass keine Vitamine verloren gingen.
Die Menülinie umfasst gleichermaßen
vegetarische Gerichte wie auch ausgewählte
Fleisch- und Fischsorten. Viele
der neuen Gerichte werden im Wok
gekocht oder gegart. Für die Liebhaber
mexikanischer Küche gibt es frische
Wraps und Tacos, Liebhaber asiatischen
Essens sollen innovative Curry-Gerichte
und leckere Hot Pots serviert bekommen.
Außerdem stehen Ofengerichte
mit viel Gemüse und warme Salate auf
der Speisekarte. Und da die Gäste auch
Lieblingsgerichte haben, auf die sie
nicht verzichten wollen, wurden diese
laut Unternehmen mitgenommen. „Die
Top-Gerichte von Vitalien Balance gibt
es weiterhin. Sie wurden optimiert –
und das Portfolio um viele neue Gerichten
ergänzt“, sagt Eurest. Das neue Konzept
ist inzwischen bereits in über 300
Eurest-Betrieben am Start.
Die passende Würze
für den Sommer
Fruchtig scharf, pfeffrig und süß: Die besondere Gewürzmischung
Pfeffer-Orange verwandelt Fleischgerichte,
Meeresfrüchte und Dressings in raffinierte Genüsse und
weckt das Fernweh in uns.
Entdecken Sie auch unser vielfältiges Heißgetränkeangebot:
Tee, Kaffee und Kakao für nachhaltigen Genuss.
Sie finden all unsere Tees, Kaffees und Gewürze im Onlineshop für
Gastronomie & Großverbraucher unter gv-shop.lebensbaum.de.
DE-ÖKO-001
green
Branche mit
VERANTWORTUNG
Cooking + Catering inside 4/22
CENTER 21
Ernährung, Verpackung, Abfall: Um
zu erfahren, was insbesondere kleine
und mittlere Catering-Unternehmen
in Sachen Nachhaltigkeit bewegt,
hat CCI erneut eine Befragung im
eigenen Panel durchgeführt.
von Hans Jürgen Krone
1. Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit
aktuell für Ihr Unternehmen?
29 %
WICHTIG
71 %
SEHR WICHTIG
FOTOS: Adobe Stock
DDas Thema Nachhaltigkeit
ist derzeit in aller Munde und
das gilt sicherlich auch für
die Catering-Branche. Kaum
ein Tag vergeht, an dem nicht
ein deutsches oder internationales
Unternehmen über seine
Erfolge oder Vorhaben in Sachen Nachhaltigkeit
berichtet. Es ist inzwischen ja schon so
etwas wie eine Binsenwahrheit, dass im Rahmen
der Corona-Krise das Bewusstsein der Bevölkerung
für solche Themen stark zugenommen
haben soll. Und auch wenn man hier und
da den Eindruck hat, dass die Menschen nach
der Zeit des Verzichts und der Lockdowns zunächst
einmal ihr Leben wieder in vollen Zügen
genießen wollen, auch ohne Rücksicht auf
Nachhaltigkeits-Aspekte: Fachleute sind sich
einig, dass das nichts an der generellen Richtung
ändert.
Konkrete Ziele gesetzt
Das hatte in der letzten Ausgabe von CCI auch
Aramark-Boss Jürgen Vogl im Interview betont.
Das Unternehmen hat sich als einer der
ersten großen Player zu ganz konkreten Zielen
verpflichtet, deren Umsetzung wohl selbst für
ein so großes Unternehmen keine Kleinigkeit
2. Welche Themenbereiche sind dabei
aus Ihrer Sicht besonders relevant?
Abfall
Verpackung
Energie
Soziale Verantwortung
Ernährung
Wasser
Sonstiges
4 %
13 %
12 %
ist. Es war zu erwarten, dass die
Großunternehmen auch in dieser
Branche mit entsprechenden Initiativen
vorangehen. Schließlich sind
sie sicherlich hier so etwas wie die
Pacemaker und wollen es auch sein.
Aber was denken die kleineren und
mittleren Catering-Unternehmen?
Um zu erfahren, was diese Unternehmen
wirklich bewegt und
15 %
17 %
20 %
20 %
Cooking + Catering inside 4/22
green
ungefilterte Meinungen zu bekommen,
hat Cooking+Catering
inside erneut eine Befragung
in seinem eigenen Catering-Panel
durchgeführt. Auch wenn
die sich daraus ergebenden
Zahlen und Grafiken nicht den
Anspruch der Repräsentativität
erheben, ermöglichen die Ergebnisse,
dank großer Beteiligung
von Catering-Unternehmen an
unserer Befragung, interessante
Rückschlüsse auf die aktuelle
Einschätzung der Lage durch die
deutschen Caterer.
Klare Positionierung
3. Wie hoch ist nach Ihrer Einschätzung die
Bedeutung von Themen aus dem Bereich
Nachhaltigkeit für Ihre Kunden?
21 %
MITTEL
21 %
SEHR
WICHTIG
7 %
WENIGER WICHTIG
50 %
WICHTIG
Dass das Thema weniger wichtig
oder unwichtig für sie sei,
davon geht inzwischen keines
der Unternehmen mehr aus, was
in früheren Befragungen vor einigen
Jahren durchaus noch der
Falll war. Jetzt sind immerhin
71 Prozent davon überzeugt,
dass das Thema für sie „sehr
wichtig“ ist. 29 Prozent erkennen
zumindest die Wichtigkeit
an, woraus die Unternehmen
dann sicherlich auch den entsprechenden
Handlungsbedarf ableiten,
sollte man meinen. Aber zu handeln, wird
in der Catering-Branche meist erst dann in
vollem Umfang beschlossen und umgesetzt,
wenn die Kunden es verlangen und somit
auch Umsatz davon abhängig ist. Und hier
ist das Bild der Meinungen schon etwas differenzierter.
Die Caterer erleben wohl in der
Praxis, dass sich ihre Kunden noch nicht alle
so eindeutig in Sachen Nachhaltigkeit positioniert
haben. So ist es zu erklären, dass die
Caterer glauben, Nachhaltigkeit sei für fast 30
Prozent ihrer Kunden weniger wichtig oder
4. Wie konkret sind die Anforderungen
Ihrer Kunden in Sachen
Nachhaltigkeit?
21 %
WENIGER
KONKRET
7 %
SEHR KONKRET
36 %
KONKRET
36 %
MITTEL
nur „mittel“. Eine solche Einschätzung
ist sicherlich dadurch erklärbar, dass
viele Catering-Unternehmen in täglichen
Gesprächen und Verhandlungen
immer wieder auf entsprechende Haltungen
bei ihren Kunden stoßen und
das manchmal selbst dann, wenn sich
die Unternehmen in ihrem Geschäft
stark auf entsprechende Maßnahmen
festgelegt haben. Das ist ein Widerspruch,
den es aufzulösen gilt und der
auch in der Öffentlichkeit zumindest
generell angesprochen werden muss.
5. In welchem Nachhaltigkeits-Bereichen sind die Herausforderungen
für Caterer aus Ihrer Sicht am größten?
Abfall
Verpackung
Energie
Ernährung
Soziale Verantwortung
Wasser
Lieferketten
2 %
7 %
14 %
16 %
16 %
19 %
26 %
Abfall, Verpackung und
Ernährung, das wissen
die Caterer, spielen bei
ihrer Arbeit eine entscheidende
Rolle.
Cooking + Catering inside 4/22
CENTER 23
6. Welche Nachhaltigkeitsthemen
werden von Kunden dabei am
häufigsten thematisiert?
1. Ernährung
2. Verpackung
3. Abfall
4. Energie
5. Wasser
6. soziale Verantwortung
7. CO 2
Fußabdruck, Saisonalität,
Regionalität
8. Tierwohl
9. eher keine
Auch Tierwohl
befindet sich auf
der mutmaßlichen
Nachhaltigkeits-
Prioritätenliste
der Kunden.
Manchen Caterer selbst ärgert es durchaus,
das wird in Gesprächen mit der
CCI-Redaktion immer wieder deutlich,
dass ihre Essensgäste immer ihnen die
Verantwortung für zu wenig Nachhaltigkeit
zumessen, obwohl das Problem
eigentlich in den Kundenbeziehungen
liegt. Wo das Problem generell liegt, wird
spätestens mit Blick auf die Antworten
deutlich, die die Caterer auf die Frage gegeben
haben, wie hoch die Bereitschaft
der Kunden sei, für nachhaltige Konzepte
entsprechend mehr zu bezahlen. Denn
7. Wie hoch ist Ihrer Einschätzung nach
die Bereitschaft der Catering-Kunden,
für den Einsatz nachhaltiger Konzepte
ihrerseits mehr zu bezahlen?
42 %
MITTEL
29 %
HOCH
29 %
WENIGER
HOCH
dieselben etwa 30 Prozent der
Kunden, die das Thema weniger
wichtig finden, sind natürlich
auch weniger bereit, dafür
entsprechend zu investieren. Es
mag dabei wenigstens ein Trost
sein, dass wohl 70 Prozent der
Kunden bereit sind, diesen Weg
mitzugehen und auch die Caterer
wohl kaum noch jemandem
begegnen, der dafür überhaupt
nichts zusätzlich ausgeben
will. Und sicher ist auch, dass
die Tatsache, dass die hohe Bereitschaft,
für Nachhaltigkeit
mehr zu bezahlen, von fast 30
Prozent der Kunden, sicherlich
nicht geringgeschätzt werden
darf, denn auch das war vor wenigen
Jahren noch anders.
Zu wenig konkret
8. Bekommen Sie genug Unterstützung
von Seiten Ihrer Lieferanten?
Ja
Nein
weiß nicht
16 %
38 %
46 %
Wo es noch Probeme gibt, sich
auf entsprechende Konzepte zu
einigen, da kann das sicherlich
auch an der thematischen Vielfalt
der Nachhaltigkeits-Problematik
liegen. Bisher stellen
nach Einschätzung der Caterer
nur weniger als zehn Prozent
ihrer Kunden sehr konkrete
Forderungen in Sachen Nachhaltigkeit.
Vielleicht hat heutzutage
kaum noch jemand gar keine Ahnung
davon, was getan werden sollte, aber
bei mehr als 20 Prozent der Kunden erleben
die Caterer offenbar eine gewisse Hilflosigkeit
bei diesem Thema. Die Gastronomen
wissen dagegen schon sehr genau, worauf
es in ihrem Arbeitsfeld ankommt. Dabei sind
die prozentualen Nennungen für die einzelnen
Problemfelder zumindest in etwa gleich
verteilt, wobei die Themen Wasser und Lieferketten
zum Befragungszeitraum deutlich
weniger genannt wurden. Gerade bei Letzterem
würden wohl nach den Erfahrungen
der vergangenen Wochen die Antworten anders
ausfallen. Die drei wichtigsten Themenbereiche
für die Caterer in Sachen Nachhaltigkeit
sind laut unserer Befragung Abfall mit
26 Prozent, Verpackung mit 19 Prozent sowie
Energie und Ernährung, beide mit 16 Prozent.
Das Thema Abfall ist sicherlich das, was
im Arbeitsalltag am offensichtlichsten und
auch für alle Seiten am störendsten ist. Kein
Cooking + Catering inside 4/22
green
Wunder also, dass dieser Aspekt
auch in dieser Green-Edition
von CCI eine wichtige
Rolle spielt. Das Gleiche gilt für
Energie. Dass das Thema Verpackung
so weit vorne rangiert,
hat sicherlich auch damit zu
tun, dass die Caterer im Rahmen
der Pandemie viel mehr
mit To-Go-Konzepten arbeiten
mussten als früher. Es ist aber
auch ein erfreuliches Zeichen
für das Wissen darüber, dass
hier bald in Sachen Einweg/
Mehrweg sehr einschneidende
Veränderungen auf sie zukommen
werden.
Anderer Ansatz
Dass aus Sicht der Caterer ihre
Kunden, die Unternehmen, das
Thema etwas anders ranken,
war zu erwarten. Diese Kunden
sehen sich selbst inzwischen
meist in der Mitverantwortung
für die Ernährung ihrer
Mitarbeitenden und das ist
deshalb auch ihr wichtigstes
Thema. Interessant ist, dass
auch die Catering-Kunden
inzwischen verstanden
haben, dass Verpackung ein
zentraler Aspekt ist, da sie
es ja auch von Seiten der Essensgäste
jederzeit erleben.
Abfall und Energie folgen
auf den weiteren beiden
Plätzen und gleich dahinter
Wasser. Dabei ist, jedenfalls
auf Anhieb, nicht ganz klar,
warum die Caterer meinen,
dass dieses Thema für
ihre Autraggeber wichtiger
sei als für sie selbst. Klar
Für die Kunden
der Caterer
hat die
Ernährung
ihrer Mitarbeitenden
und
Gäste wohl
Priorität.
ist zumindest, dass die Catering-Kunden
vor allem in den
Top Fünf-Bereichen ein entsprechend
stärkeres Engagement
der Caterer erwarten. Das
wiederum spiegelt sich auch in
den Erwartungen der Caterer
an ihre Partner und Lieferanten
in diesem Geschäft wider. Mehr
Unterstützung wünschen sie
sich auf jeden Fall bei Verpackung,
Energie und Abfall und
wer diese Ausgabe von CCI aufmerksam
liest, der wird auch
viele Beispiele dafür finden,
dass viele dieser Partner zu-
9. In welchem Bereich würden Sie sich mehr Unterstützung wünschen?
Verpackung
Energie
Abfall
Soziale Verantwortung
Ernährung
Wasser
3 %
Gesetzgebung
3 %
10 %
10 %
14 %
21 %
38 %
Um nachhaltig zu
essen und zu kochen,
stehen vor allem
pflanzliche Mahlzeiten
im Fokus.
Cooking + Catering inside 4/22
CENTER 25
10. Was ist Ihnen in Sachen Nachhaltigkeit bei den Geschäftsbeziehungen
mit Ihren Partnern besonders wichtig?
Vertrauen
Problembewusstsein
Konzepte
Ziele
Sonstiges
Investitionsbereitschaft
10 %
16 %
16 %
16 %
20 %
22 %
mindest auf dem Weg sind. Dass dabei
aus Sicht der Caterer aber noch
deutlich Luft nach oben ist, zeigt sich
an der Antwort auf die Frage, ob sie
von Herstellern und Serviceanbietern
schon genug Unterstützung bekommen.
Hier sagen zwar 48 Prozent „ja“,
aber 38 Prozent „nein“. Wenn immerhin
16 Prozent mit „weiß nicht“ antworten,
dann zeigt das ein gewisses Informationsdefizit,
an dem die Partner weiter arbeiten
müssen. Gut, dass die Befragten auch ein
Ranking erstellt haben, wofür sie sich konkret
mehr Unterstützung erhoffen. Das ist
vor allem bei den Themen Verpackung,
Energie und Abfall der Fall, sowie bei sozialer
Verantwortung und Ernährung: Darin
liegt auch ein Informationsauftrag für CCI.
Vertrauen zählt
Wie diese Zusammenarbeit mit ihren Partner
ablaufen soll, dafür haben die Caterer
den Unternehnen auch eine „Fahrplan“
mit auf den Weg gegeben. Für sie zählen
in der Mehrheit vor allem Vertrauen und
Problembewusstein. Dazu müssen dann
konzeptionelle Angebote und die gemeinsame
Erarbeitung von Zielen kommen
und weiterhin die immer unverzichtbare
Investitionsbereitschaft, damit
Caterer, ihre Kunden und ihre Partner auf
dem Weg der Nachhaltigkeit voran kommen.
VOLLER FLEISCH-
GESCHMACK.
REIN PFLANZLICH.
Der Beyond Burger ist saftig fleischig und dabei rein pflanzlich.
Er schmeckt Fleischliebhabern ebenso wie Vegetariern und
Veganern. Ein Burger, den alle Gäste lieben – mit den Vorteilen
eines pflanzlichen Produkts. Der Umwelt, dem Tierwohl und
den Menschen zuliebe. Ohne Kompromisse beim Geschmack!
Erhältlich im Großhandel. Schreiben Sie uns
bei Fragen an gastro@beyondmeat.com
100%
PFLANZLICHES
PROTEIN
OHNE
SOJA
OHNE
GLUTEN
green
Die Green Chefs spielen schon seit einigen Jahren als
Impulsgeber der Gastro-Branche bei grünen Themen
eine Rolle. Wir sprechen mit Gründer Patrick Timmer
über seine aktuelle Sicht der Dinge.
von Hans Jürgen Krone
„ Es ist nahezu
„
CHIC GEWORDEN“
Herr Timmer, seit ihrer
Gründung im Jahr 2013
sind die Green Chefs
Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
beim Engagement
für „Fairness und
Verantwortung“. Jetzt hat
das Thema noch einmal
richtig Rückenwind
bekommen oder täuscht
dieser Eindruck?
Patrick Timmer: Das Thema
Nachhaltigkeit ist ja nicht
wirklich neu. Als wir 2013
anfingen, über Fairness und
Verantwortung des Einzelnen
zu sprechen, wurden wir
eher als störend empfunden
– heute sind wir herzlich
willkommen. Allerdings hat
nur das Thema Rücken-
wind bekommen, nicht das
Engagement des Einzelnen.
Es ist nahezu chic geworden,
sich der Nachhaltigkeit
anzunehmen und sie in die
Firmenphilosophie aufzunehmen
– aber doch immer
noch gern auf eine kommode
Art. Die Dringlichkeit ist
allerdings nicht wirklich angekommen.
Nachhaltigkeit
ist kein nettes Accessoire im
Angebot, sondern ein dringendes
Muss. Wer nach den
Kipp punkten recherchiert,
die bei einer Erwärmung
von 1,5 Grad auf die Welt
zukommen werden, wird
sich der Bedeutung seines
Tuns be wusst, vor allen Dingen
mit dem Wissen, dass
wir 1,1 Grad Erwärmung
schon geschafft haben. Der
Zeitpunkt, an dem das Klima
in den Punkten kippen wird,
wurde wissenschaftlich mit
2030 berechnet – die selben
Patrick Timmer ist der Meinung,
dass Nachhaltigkeit ein Thema
der Geschäftsführung ist.
„Jeder von uns
trägt die Verantwortung
für
unsere Welt ein
Stück mit.“
Patrick Timmer
Organisationen haben das
Datum vor kurzem auf 2026
korrigiert. Danach kommen
Klimafolgen, die nicht mehr
abzuwenden sind. Es sind
allerdings auch immer mehr
Betriebe umgestiegen und
setzen ihre Verantwortung
für unsere Mitwelt bewusst
um und stellen täglich alle
ihre Handlungen in Frage
und verbessern die Abläufe
immer wieder.
Was sind dort, wo die Entwicklung
aus Ihrer Sicht
noch nicht so funktioniert,
die wichtigsten Hemmnisse
für eine nachhaltigere
Entwicklung?
Patrick Timmer: Wir sind
recht bequem – und scheu
gegenüber Veränderungen.
„Wenn es läuft, dann sollte
es so bleiben“ – so lautet
das Credo bei den meisten.
Wir warten darauf, dass
die Politik irgendwann eine
Lösung findet, dass wir so
weitermachen können wie
bisher und trotzdem „alles
gut wird“. Jeder von uns
trägt die Verantwortung für
unsere Welt ein Stück mit.
Wir alle müssen uns fragen,
was wir ändern können.
Und Lösungen finden, jeden
Tag ein bisschen besser
zu werden. Wir haben in
unseren Räumen gut vier
Jahre gebraucht, um klima-
Cooking + Catering inside 4/22
COOKING GREEN CHEFS 27
INTERVIEW
neutral zu werden. So etwas geht
in kleinen und mittleren Betrieben
nicht auf einen Schlag, sondern
mit dem Willen zur schrittweisen
Veränderung. Je größer eine
Organisation ist, desto träger wird
sie – dagegen muss angegangen
werden und eine Agilität hervorgerufen
werden. Nachhaltigkeit ist
ein Thema der Geschäftsführung
oder der Inhaber:in und muss
täglich (vor-)gelebt werden.
Wie beurteilen Sie die Situation
im Catering: Sind Caterer
eigentlich Vorbilder in Sachen
Nachhaltigkeit, haben sie viel
nachzuholen oder kann man
das so pauschal nicht sagen?
Green Chefs sagt, dass es die
Branche neu definieren will. Was
sind dafür die konkreten Maßstäbe.
Gibt es dafür ein Grundsatzprogramm?
Patrick Timmer: Wenn wir über die
Definition der Branche nachdenken,
müssen wir einfach alles hinterfragen
– zu lange galt der Preis als das
einzige Argument, die Größe allein
galt als die Antwort. Die Folge ist
Die Auswirkung auf
Umwelt und Natur
steigt mit der Anzahl
der Essen und der
Größe des Caterings.
Was wurde im Vergleich zur Anfangszeit auf
diesem Weg bei den Green Chefs bereits
erreicht? Gab es aus Ihrer Sicht so etwas
wie Meilensteine oder ist das eher eine langsame
kontinuierliche Entwicklung?
Patrick Timmer: Als wir anfingen, war das
Thema noch gar nicht präsent. Wer vor acht
Jahren grünen Strom bezog, auf Flugware verzichtete
und regional einkaufte, möglichst Bio,
war schon Pionier. Heute ist ein solcher Betrieb
nicht mal mehr im unteren Mittelfeld zu finden.
Unsere Visionen von damals sind oft Wirklichkeit
geworden – die direkte Kooperation mit Produzenten,
das Verständnis von Preisen dafür (wenn
auch nicht bei allen). Außerdem Mitarbeitende,
Patrick Timmer: Wenn Gastronomen
schon zu Recht über
hohe Kosten und geringe Margen
sprechen, was sollen dann Caterer
sagen? Der Preisdruck im
betrieblichen Catering ist enorm
hoch – da sind einfache Umstellungen
ohne weitere Veränderungen
oft gar nicht möglich.
Beim Event-Catering sind im
Gesamtbudget leider oft Missverhältnisse
zu finden. Ein Act oder
ein Speaker sind oft teurer als
das gesamte Büfett – die technische
Ausstattung steht auch
im Vergleich zum Catering weit
höher. Da ist das Bewusstsein
noch nicht ganz da. Die Argumentation,
dass die Kunden das nicht
wollen, ist nicht ganz richtig – wer
ein nachhaltiges Catering anbietet
und zeigt, dass Umwelt mehr
bedeutet als ein Preisaufschlag,
hat definitiv häufiger ein offenes
Ohr beim Kunden, als gemeinhin
angenommen wird. Wer sich als
Caterer seiner Verantwortung stellt
und das Thema Nachhaltigkeit in
seinen Alltag integriert, ist ein großes
Vorbild – mit der Anzahl der
Essen steigt auch die Auswirkung
auf Umwelt und Natur. Gerade
Betriebe mit hohen Umschlägen
erreichen schnell sehr viel.
eine Austauschbarkeit des Angebots,
was wiederum zu Preiskämpfen
führt. Aus diesem Hamsterrad
müssen wir alle dringend aussteigen.
Beim Nachdenken über die
Zukunft des Caterings müssen wir
nicht das Bewährte verändern,
sondern den Mut haben, ein weißes
Blatt Papier zu nehmen und unsere
Vorstellungen einer guten Branche
aufzuschreiben. Die drei Säulen
heißen Ökologie, Soziales und
Ökonomie. Und die Bedeutung der
Ökologie ist in den letzten Jahren
immens gestiegen – ich frage mich,
wie lange Betriebe, die ihre Auswirkungen
auf die Umwelt nicht
berücksichtigen, überhaupt noch
eine Berechtigung haben.
die Nachhaltigkeit als Voraussetzung sehen,
sich überhaupt zu bewerben und das Wissen
über die Gefahren der Industrialisierung und
Globalisierung auch in unserer Branche ist stark
gewachsen. Die Entwicklung ist eher langsam,
braucht immer wieder Trigger – die Blockade
des Suezkanals – bei der übrigens mehr als
80.000 Tiere auf den Schiffen notgeschlachtet
werden mussten – oder der Angriff auf die
Ukraine haben uns deutlich gemacht, dass die
Bequemlichkeit auch ihren Preis hat. Unser
größter Meilenstein war der erste Lockdown. Wir
konnten in 180 Tagen die Anzahl unserer Partner
verdoppeln. Gastronomen und Eventcaterer
mussten zu Hause sitzen und nichts tun – viele
von ihnen das erste Mal seit ihrer Ausbildung.
Das dadurch entstandene Vakuum im Alltag
brachte Fragen mit sich. Wollen wir als Unternehmer
einen 12-Stunden-Tag als Standard
FOTOS: Adobe Stock, Green Chefs
Cooking + Catering inside 4/22
green
betrachten, können wir nicht
einfach neu denken, müssen
wir jeden Auftrag fast ohne
Marge annehmen und muss
der Einkauf so anonym sein,
dass wir teils nicht mal wissen,
von welchem Kontinent
die Ware stammt, mit der wir
teils gutbürgerliche Heimatküche
produzieren.
Köche, die nachhaltig
arbeiten wollen, sind
ja meist auch auf entsprechende
Partner und
Lieferanten in der Branche
angewiesen. Die Green
Chefs haben sogenannte
Supporter. Welche Rolle
spielen diese?
Patrick Timmer: Wir legen
sehr viel Wert darauf, dass
unsere Supporter ausgewählt
sind. Wir haben mit
den Insidern eine Art Beirat
gegründet, der überprüft, ob
Unternehmen durch ihren
Beitrag als Supporter sich
einen grünen Anstrich geben
wollen oder ihre Ausrichtung
und Veränderung wirklich
ernst meinen.
Die Kooperation mit Lieferanten,
die als Supporter
auftreten, ist somit auf alle
Fälle viel effektiver als der
gedankenlose Einkauf im
Großmarkt ohne Beachtung
der Philosophie der Hersteller.
Spannend für uns wie für die
gut 800 Partner der Green Chefs ist es
auch, zu sehen, wo bei der Verbesserung
des Angebots bei den Supportern
Möglichkeiten sind, wo aber auch
Schwierigkeiten bestehen, ganze Bereiche
grün zu gestalten – das macht teilweise
nachdenklich, erklärt aber auch,
warum vieles nicht so schnell umgesetzt
werden kann, wie wir es uns wünschen.
Unsere Supporter regen aus Sicht der
Hersteller auch zum Nachdenken an.
Was kann ich mit der Auswahl der
Mitnahme-Verpackungen verbessern?
Müssen die Reinigungsmittel wirklich
Öl enthalten? Bin ich verantwortlich am
Anteil des Öko-Stroms im Mix – und
was bedeutet es wirklich, Strom von
nachhaltigen Genossenschaften zu
beziehen? Und welche Auswirkungen
hat Print in meinem Betrieb – trotz Digitalisierung
wird Papier noch lange eine
Rolle in der Gastronomie spielen.
Wie ich das verstanden habe, war
bei den Green Chefs der persönliche
Austausch immer ein wichtiges
Element. Geht es mit abklingender
Pandemie auf diesem Gebiet wieder
verstärkt los?
Patrick Timmer: Auf alle Fälle. Die
letzten zwei Jahre waren für mich persönlich
schrecklich – mir fehlt der Austausch
vor Ort. Vor allen Dingen lernt
man so wenig neue Menschen kennen,
ohne auf Messen und Kongressen teilnehmen
zu dürfen. Die ersten Veranstaltungen
haben deutlich gezeigt, dass ich
kein Einzelfall bin – die Dynamik in der
Veränderung der Branche braucht diese
Kontakte vor Ort. Ich habe mit vielen
tollen Menschen Kontakt gehabt in der
Zeit ohne Messen und Austausch vor Ort.
Die Gespräche waren nicht trotz, sondern
wegen der Umstände sehr intensiv. Es ist
dennoch schöner, nicht in der Auswahl
begrenzt zu sein und Menschen nicht nur
auf 17 Zoll zu begegnen.
Wir werden jetzt mit Auftritten auf den
wesentlichen Messen starten – das
Thema Nachhaltigkeit ist zu wichtig, um
die Kraft dieser Veranstaltungen nicht
zu nutzen, um vielen Menschen unserer
Branche deutlich zu machen, dass wir
uns ändern müssen.
Ist schon abzusehen, mit welchen
Themenschwerpunkten sich die
Green-Chefs in den kommenden Monaten
verstärkt beschäftigen werden
und was würden Sie sich persönlich
dafür wünschen?
Patrick Timmer: Das momentan größte
Thema ist die Kooperation mit Produzenten
– der direkte Einkauf und der Einfluss
auf das Speiseangebot durch spezielle
Produkte. Wir arbeiten an mehreren Möglichkeiten,
die Entfremdung von Landwirtschaft
und Küche zu minimieren und die
Produzenten und Köche als Partner zu
vermitteln. Die Möglichkeiten für Gastronomen
und Caterer mit eigenen Partnern
sind immens, werden die Angebote
individueller und kreativer. Was die Gefahr
von Preiskämpfen minimiert. Wenn ich die
Branche vor 20 Jahren betrachte, sind
schon viele Produzten richtige Stars geworden,
zum Beispiel bei Olivenölproduzenten,
Kaffeeröstern, Bäckern, bei Brauern,
Brennern und Winzern ebenso. Ich
wünsche mir das auch für viele weitere
Cooking + Catering inside 4/22
COOKING GREEN CHEFS 29
Die Arbeit der
Köche ist bei
Nachhaltigkeitskonzepten
in der
Gastronomie besonders
wichtig.
Produkte und Sparten.Wir entwickeln
derzeit ein Format für Gastronomen,
das Produkte, Produzenten und Köche
zusammen bringt. Wir sprechen
vom „Salon des Guten Geschmacks“.
Für mich sind – poetisch betrachtet
– Produzenten Instrumentenbauer
und Köche die Musiker. Es nützt ein
gutes Instrument nichts, wenn man
nicht spielen kann und umgekehrt
kann ein guter Musiker nicht mit
Schulinstrumenten sein Können unter
Beweis stellen. Bei unserem Format
werden Restaurants mit vier Produkten
als Star vier Gänge präsentieren
– und die (vier) Produzenten werden
vor Ort sein und erzählen, was ihr
Produkt so anders macht. Warum es
sich lohnt, direkt beim Erzeuger zu
kaufen und vor allen Dingen regional.
Die Köch:innen werden zeigen, was
man mit den Produkten, die jeder zu
Hause hat, alles machen kann-Die
„Wir entwickeln derzeit
ein Format für
Gastronomen, das
Produkte, Produzenten
und Köche zusammenbringt.“
Patrick Timmer
Gäste werden genießen und erkennen,
wie wichtig ein Produzent in der Region
ist und wie artenreich das Umfeld des
Restaurants sein kann und was Köche
können. Und durch die Verbindung mit
Genuss das neue Wissen wohlwollend
weitertragen.
Beim Thema Nachhaltigkeit ist
inhaltlich immer viel in Bewegung
und Entwicklungen werden plötzlich
anders beurteilt. Wie stellen Sie sicher,
dass die Green Chefs in diesem
Sinne ein lernendes System sind?
Patrick Timmer: Wir von den Green
Chefs haben das gleiche Problem wie
jeder Partner. Jede Organisation neigt zur
Trägheit, die Probleme des Alltags und
viele Störungen verhindern Innovationen.
Wir haben schon bei der Gründung
darauf geachtet, dass wir vor diesen
Gefahren weitgehend verschont bleiben.
Wir stehen im regelmäßigen Austausch
mit unseren Partnern. Wer sich für eine
bessere Welt einsetzt, kämpft viel. Dieser
Kampf hört auch bei der Fragestellung
in Richtung der Partnerschaft nicht auf.
Unsere Kriterien ändern sich ständig,
die Ansprüche an neue Partner steigen.
Das verdanken wir unseren Partnern.
Unser Beirat, die Insider, hat die richtige
Expertise, um aus allen Richtungen mit
Fachwissen und Meinungen dafür zu
sorgen, dass unsere Organisation nicht
im Alltag versandet. Das gleiche gilt
für die Supporter, die sich nur in einer
lebendigen Organisation wohlfühlen.
Und obendrein die Gespräche mit den
Pionieren der Branche – auch wenn es
nicht direkt mit Catering und Gastronomie
zu tun hat. Mit Aktivisten und Bewahrern,
mit Erfindern und mit Verhinderern. Sie
alle sorgen für Bewegung – und für die
Energie, damit eine Organisation wie
unsere in dieser Bewegung bleibt.Ich
als Gründer der Green Chefs bin auch
maßgeblich dafür verantwortlich, dass
wir nicht auf der Stelle treten. Es ist jetzt
vierzig Jahre her, dass in meinen ersten
Zeugnissen stand, dass „Jan-Patrick
Neuem gegenüber aufgeschlossen ist,
dabei das Bestehende vernachlässigt“
– es war ein Grundschulzeugnis. Die
damals ausgesprochene Kritik an meiner
Neugier auf Neues fasse ich aus heutiger
Perspektive positiv auf.
NEU
Cooking + Catering inside 4/22
green
Vitello Tonnato
mal regional:
Eifel-Style mit
Hühnchen und
Forellencreme.
FAMILY BUSINESS
rund ums Fleisch
Landfleischerei, Catering
und Regionalität als
oberstes Gebot: Mit ihrem
eigenen Qualitätsanspruch
„100 % Eifel“ und einer
bedingungslosen Liebe für
ihre Heimat setzt die Unternehmerfamilie
Schmitz
auf eigene Stärken.
Von Aina Keller
W
50
Wir haben lange gesucht und einiges
ausprobiert, um das richtige
Qualitätssiegel zu finden“, erinnert
sich Metzgermeister Guido Schmitz.
„Weil uns die bestehenden Systeme
nicht hundertprozentig überzeugen
konnten, haben wir kurzerhand ein
eigenes Label nur für uns entwickelt.“
Inzwischen hat sich „100% Eifel“ der
Landfleischerei Schmitz etabliert, sowohl
in den beiden Verkaufsfilialen
als auch im Catering, und es unterliegt
klaren Vorgaben: Die landwirtschaftlichen
Lieferanten befinden
sich im Umkreis von 20 bis maximal
„Wir haben kurzerhand
ein eigenes
Label entwickelt.“
Guido Schmitz
Kilometern vom eigenen Standort
– das gilt für Rind, Schwein und
Geflügel ebenso wie für Käse, Honig,
Wein oder Gemüse aus der Eifel.
„Unsere regionalen Partner sind
immens wichtig für uns, denn ihre
handwerklichen Produkte machen
uns aus und sie prägen unser Angebot“,
beschreibt Lena Schmitz
die nachhaltige Philosophie in der
Catering-Küche. Die jüngere Tochter
der Familie ist ausgebildete
Köchin und als ehemalige Kapitänin
der deutschen Köche-Jugendnationalmannschaft
mehrfach ausgezeichnet.
„Gemeinsam mit meiner
Schwester entwickle ich die meisten
Caterings sehr individuell für den je-
FOTOS: Landfleischerei Schmitz
Cooking + Catering inside 4/22
COOKING LANDFLEISCHEREI SCHMITZ 31
Ein gutes Team: Guido Schmitz mit Ehefrau
Sabine (l.) und den Töchtern Lena und Julia.
weiligen Kunden oder die Kundin. Das
liegt uns sehr am Herzen, auch wenn
es etwas mehr Zeit in der Absprache
braucht.“ Nicht zuletzt deshalb sucht
das Schmitz-Team noch Verstärkung
– „an manchen Wochenenden könnten
wir auf fünf Hochzeiten gleichzeitig
tanzen“.
Kreativität und Kontakte
Vom Möhren-Kokos-Cappuccino über
die Eifeler Schinkenplatte und Rinderhüfte
am Stück gegart bis hin zum
Schoko-Chili-Mousse – bodenständig,
dabei unverwechselbar und raffiniert:
So könnte man die Küche von Lena
Schmitz beschreiben. „Die Inspirationen
kommen von überall, im Gespräch
mit anderen, beim Blick ins Internet
oder in Verbindung mit der jeweiligen
Jahreszeit“, erzählt die 27-jährige
Küchenchefin. „Hauptsache, authentisch
und selbstgemacht.“ Wenn alles
aus eigener Herstellung stammt und
nichts zugekauft wird, ist die einzige
natürliche Grenze die Verfügbarkeit der
Rohware. Wenn die frische Zutat oder
sämtliche Teile eines Tiers verbraucht
sind, kann das jeweilige Gericht schon
mal „aus“ sein.
Landfleischerei &
Catering Schmitz
gegründet 2001, in Neuerburg
2 Filialen (Bitburg, Landscheid)
täglicher Mittagstisch
Caterings ab zehn Personen
Qualitätssiegel: 100 % Eifel
www.landfleischerei-schmitz.de
Apropos Homemade: Die Grillmarinaden
fürs Fleisch, trocken als Rub
oder nass auf Ölbasis, werden in der
eigenen Küche hergestellt – ein echtes
Alleinstellungsmerkmal. Wichtigster
Vorteil: „Wir wissen genau, was drin ist
und können unsere Marinaden guten
Gewissens allen Kunden anbieten“, so
Lena Schmitz. „Die Rezepturen sind sowohl
laktose- als auch glutenfrei und
so haben wir bis zu 15 unterschiedliche
Marinaden ohne Zusätze und
Konservierungsstoffe zur Auswahl.“
Authentisch:
Die
meisten
Caterings
sind individuell
abgestimmt.
Cooking + Catering inside 4/22
green
„Clean Eating“ Eifel-Style
Mit dem Begriff Bio kann die Familie
Schmitz allerdings nichts anfangen – in
keinem Bereich des Unternehmens. Ihr
einziger Maßstab sind die Qualität und
die Herkunft der Produkte: „Wir zahlen
unseren Lieferanten überdurchschnittlich
hohe Preise und wir kontrollieren
selbst“, betont Guido Schmitz. „Außerdem
pflegen wir die persönlichen Kontakte zu
den Landwirten und können genau sagen,
wie die Tiere gefüttert und gehalten
werden.“ Hofeigenes Futter, Gras von der
Weide und Auslauf sind absolute Pflicht
in der Welt der Schmitz-Familie. Beispiel
Rindfleisch: Eifel-Hereford und Blonde
d’Aquitaine Eifel Wagyu kommen von
Rinderbauern „ums Eck“.
Das wissen auch viele Kundinnen
und Kunden, die ein Schmitz-Catering
bestellen. „Wir können natürlich auch
fleischlos“, sagt Lena Schmitz, „aber wer
uns als Landfleischerei bucht, hat vor allem
Fleisch im Sinn.“ So weit, so richtig.
Die Kombination aus metzgerkontrollierter
Fleischqualität und anspruchsvollem
Catering ist dennoch eher selten. Fernab
von Spießbraten und Krautsalat, geht es
bei Lena Schmitz kreativ, nachhaltig und
„brutal regional“ zu. Parmesan gehört
deshalb beispielsweise nicht ins Konzept,
da greift sie lieber zum „Alten Fuchs“, einem
gereiften Hartkäse der Hofkäserei
Fuchsen im nahegelegenen Saarburg.
„Wenn wir unserer 100-%-Eifel-Philosophie
folgen wollen, dann gilt das
natürlich auch für Rezepte mit inter-
„Wer uns als
Landfleischerei
bucht, hat vor
allem Fleisch
im Sinn.“
Lena Schmitz
nationalen Wurzeln und Zutaten, die hier
nicht angebaut werden“, erklärt Lena
Schmitz. „Zum anderen verzichten wir seit
rund zwei Jahren aus ethischen Gründen auf
die Verarbeitung von Jungtieren. Das mag
zu bestimmten Anlässen wie Ostern für die
Kunden erst einmal befremdlich sein, aber
wir ziehen das durch und bleiben uns selbst
treu.“ Kein Kalb, kein Lamm, kein Parmesan:
Auch so kann eine Catering-Karte aussehen.
Gutes Beispiel ist das hauseigene Vitello
Tonnato Eifel-Style, eine Abwandlung, die
ohne Kalbfleisch und Thunfisch auskommt.
„Dafür backen wir eine Hähnchenbrust und
marinieren sie mit einer Creme auf Forellen-Basis.
Also, ein bewährtes Grundrezept
aus der italienischen Küche mit Lebensmitteln
aus unserer Region,“ so
die junge Köchin. Und ihr Vater
ergänzt: „Wer einmal ein Eifeler
Roastbeef Dry Age oder unseren
gereiften Landschweinschinken
probiert hat, dem werden
Serrano Schinken oder Iberico
Beef garantiert nicht fehlen.“
Vier Herzen für die Heimat
Die regionalen Zutaten und die
Liebe zum Handwerk sind das
eine. Die Kraft, die wohl nur aus
einer Familie kommen kann, das
andere. Ziemlich genau 20 Jahre
Wissen, was
drin ist: Alle
Grillmarinaden
werden selbst
hergestellt.
Vielfalt aus eigener
Produktion: Filet, Rib-
Eye, Roastbeef, Dry-Ager,
Tomahawk oder selbst
kreierte Wurstsorten.
Cooking + Catering inside 4/22
COOKING LANDFLEISCHEREI SCHMITZ 33
ist es her, dass Sabine und Guido
Schmitz die Metzgerei in Neuerburg
nahe Bitburg übernahmen.
Immer mit dabei: die Töchter
Julia, damals acht, und Lena, die
bereits im Alter von fünf Jahren
mit ihrem Vater am Kutter
stand. Von Beginn an setzte die
Familie auf Weiterentwicklung
– von Stillstand bis heute keine
Spur. Nach Metzgermittagstisch
und Verkaufsmobil folgte 2015
das Catering.
Eltern und Töchter haben
die Aufgabenbereiche in ihrem
Betrieb untereinander
aufgeteilt. Sie ergänzen sich
und stehen beieinander – auch
wenn es mal schwierig wird. Den Corona-Auswirkungen
haben sie getrotzt
und sich als Team immer wieder etwas
Neues einfallen lassen. Auch als
die Jahrhundertflut 2021 die Produktionsküche
in Neuerburg förmlich unter
ihren Füßen wegspülte, wurden
alle Kräfte mobilisiert, um sowohl den
Stamm- als auch den Neukunden das
zu bieten, was sie selbst so lieben: „Wir
versuchen, unsere Heimat auf die Teller
zu bringen“, da sind sich alle Vier einig.
Mutige Botschaften und BIlder
Wie gut das auch im Bewegtbild funktioniert,
hat die Landfleischerei Schmitz
mit ihrem Imagefilm bewiesen, den sie
kurz nach Ausbruch der Pandemie von
einer Agentur professionell produzieren
Mehr Wege für die
Verpackung
Menüschalen, Einschlagpapier und
Tüten adé: In diesem Frühjahr hat die
Landfleischerei Schmitz ein pfandbasiertes
Mehrwegsystem eingeführt, das aus
dem Stand für große Begeisterung bei
den Kunden gesorgt hat. Die Mehrweg-
Vakuumbehälter sind in sechs Größen
erhältlich und kommen auch beim
Live-Grillen zum Einsatz. Die recycelbare
ecoBOX ist mehrere Jahre im Umlauf,
wird gegen eine Pfandgebühr ausgehändigt
und beim nächsten Besuch gegen
eine saubere getauscht.
ließ. „Im Nachhinein betrachtet,
war es die beste Entscheidung,
trotz des schwierigen Zeitpunkts“,
erinnert sich Lena Schmitz. „Wir
konnten zeigen, wer wir sind und
was uns schon immer wichtig
war. Unsere Philosophie war für
die Kunden plötzlich viel greifbarer
und wir sind mit ihnen
ins Gespräch gekommen über
Nachhaltigkeit und Regionalität,
unsere Herzensthemen.“
„Mit dem Begriff
Bio können wir
nichts anfangen.“
Lena Schmitz
X-LINE –
die neue Herdlinie
Mehr Raum für Ihre Kreativität.
Mit der neuen Produktlinie bietet
PALUX eine nahtlose Herdanlage
in Kombination mit ausgereifter
Modultechnik an, welche ein
Höchst maß an Flexibilität,
Leistungsfähig keit, Design und
Budgetorientierung verspricht.
STYLISCH
FLEXIBEL
BUDGETORIENTIERT
MADE IN GERMANY
Sie wollen mehr erfahren?
Dann besuchen Sie uns online.
Cooking + Catering inside 4/22
Mehrwegsystem am Grill: Die
vielseitigen Vakuumbehälter sind
auch bei Live-Events im Einsatz.
www.palux.de
Clevere Küchenlösungen
made in Germany seit 1929.
green
Cubes, Crepes und
SELLERIEDÖNER
Der Sommer ist da und mit ihm – endlich wieder –
die kulinarischen Feuerwerke bei Stehempfängen und
Dinner-Events. Wie cool und nachhaltig es beim
Fingerfood werden kann, zeigen diese Kreationen.
von Aina KellerE
Erfrischung und Erlebnis zugleich:
Die wärmeren Temperaturen
bringen Schwung in die
Speisekarten und fordern die
Catering-Kreativen heraus. Mit
dem eigenen Anspruch an nachhaltige
Zutaten und natürliches
Aussehen entstehen spannende
Hand-Held-Snacks. Das Gute daran:
Social Distancing und Finger-
food-Catering widersprechen sich nicht,
ganz im Gegenteil. Essen, ohne sitzen zu
müssen, den Snack nehmen und Abstand
wahren – das funktioniert in diesem
Sommer besonders gut.
Der Phantasie für nachhaltige Ideen
sind dabei kaum Grenzen gesetzt, wie folgende
Beispiele aus der Catering-Praxis
beweisen. „Nachhaltigkeit ist für uns kein
Trend, sondern fester Teil der Unternehmensstrategie“,
beschreibt Max Jensen,
Founder und CEO von Berlin Cuisine seine
Philosophie. 2021 wurde der Caterer
nach eigenen Angaben als erstes Berliner
Event-Catering-Unternehmen ISO 14001
zertifiziert und hat eine Registrierung im
Europäischen Eco-Management and Audit
Scheme (EMAS) erhalten. „Berlin Cuisine
ist ein klimaneutrales Unternehmen“,
so Max Jensen. Das gilt auch und ganz
besonders für die Fingerfood-Kreationen.
Babykarotte, Tahin und Blaumohn: Nach dem Dippen in schwarzem Sesamjoghurt wird das Gemüse
mit gepufftem Blaumohn getoppt – ein Hingucker im Fingerfood-Angebot von Berlin Cuisine.
FOTOS: Berlin Cuisine (2), Hiroshi Toyoda (2), Canva (2)
Cooking + Catering inside 4/22
CREATION SNACKS & FINGERFOOD 35
In der eigenen Blüte serviert:
Die Sonnenblumen stammen
aus regionalem Anbau.
Kreativ konstruiert
„Nachhaltigkeit
ist für uns kein
Trend, sondern
fester Teil der
Unternehmensstrategie.“
Max Jensen,
Berlin Cuisine
Beispiel Fruits on Ice: „In einer Champagnerbowl,
die bis oben hin mit Crushed Ice gefüllt
ist, servieren wir Honigmelone, Ananas und
Wassermelone“, so der Caterer über seine
eiskalte Fingerfood-Idee. Ein echter Hingucker
ist auch die Kreation Babykarotte mit
Tahin & Blaumohn. „Dafür werden knackige
Babykarotten in schwarzem Sesamjoghurt
gedippt und mit gepufftem Blaumohn getoppt.“
Und was wäre die Hauptstadt ohne
Döner? Die Zubereitung seiner eigenen
„mittlerweile legendären“ vegetarischen
Kreation beschreibt der Caterer Berlin Cuisine
wie folgt: „Sellerieköpfe werden gegrillt,
in frische Joghurtsoße getaucht, mit
israelischem Zhug beträufelt und im
Dönerbrot mit eingelegten Zwiebeln
und Rotkraut serviert. Sieht aus wie
ein klassischer Döner, ist aber vegetarisch.“
Last but not least gibt es eine
Hommage an die Sonnenblume. Das
Gericht kommt in seiner natürlichen
Schale: „Geröstete Sonnenblumenwurzel,
Hummus aus Sonnenblumenkernen
und Gartenkräuteremulsion
werden in der eigenen Blüte serviert“,
heißt es. „Die Sonnenblumen kommen
aus Potsdam Mittelmark in Brandenburg,
somit ist dieses Rezept regional
und damit zusätzlich nachhaltig.“
Cooking + Catering inside 4/22
green
Süß, würzig, vegetarisch:
Das Aprikosenchutney
passt zum herzhaften
Ziegenkäse.
Regionaler Rucola und mehr
Zutaten aus Deutschland, am liebsten
aus der eigenen Region, sind für viele Caterer
beim Einkauf eine Selbstverständlichkeit.
Die Geschichten „dahinter“ und
der Kontakt zum jeweiligen Lieferanten
spiegeln sich deshalb in vielen nachhaltigen
Fingerfood-Ideen wider. Das
gilt auch für Floris Catering, ebenfalls in
Berlin zu Hause und seit mehr als zehn
Jahren engagiert für sozial-verantwortliches
und faires Catering. Ein Beispiel
aus dem Sommer-Angebot ist Ziegenkäse
mit Aprikosenchutney, Rucola und
Pinienkernen. „Durch die Kombination
aus herzhaftem Ziegenkäse und süßem
Chutney erhält diese vegetarische Fingerfood-Kreation
eine fruchtige Note
und hat den perfekten Mix aus herzhaft
und süß“, sagt Julia Stammer von Floris
Catering dazu gegenüber CCI. „Da wir
regionalen Rucola verwenden, ist diese
Kreation gleich doppelt grün: optisch genauso
wie nachhaltig.“
Inhalt und Aussehen sind gleichermaßen
wichtig bei der Entwicklung neuer
sommerlicher Fingerfood-Kreationen.
Eine originelle Idee aus der Floris-Kreativküche
sind beispielsweise die Polenta
Cubes: vegane, glutenfreie und
proteinreiche Würfel aus Maisgrieß, die
mit Tomate serviert werden. Die Far-
„Mit regionalem
Rucola ist es
eine doppelt
grüne Kreation:
optisch genauso
wie nachhaltig.“
Julia Stammer,
Floris Catering
be Grün kommt häufiger vor im
Angebot des Hauptstadt-Caterers,
denn das Unternehmen hat „Urban
Farming“ für sich entdeckt.
„Für die Basilikum-Crêpesröllchen
mit Orangencreme und Kalamata-Olive
verwenden wir frisches,
aus unserem firmeneigenen Kräuter-Hochbeet
geerntetes Basilikum“,
heißt es bei Floris. „In Kombination
mit Orangencreme und Kalamataoliven
schmecken sie besonders
mediterran – und machen Appetit
auf den Sommer.“
Frische Kräuter
kommen aus dem
eigenen Hochbeet.
Cooking + Catering inside 4/22
CREATION SNACKS & FINGERFOOD 37
Sweet Snack Dreams
Sie sind eiskalt, kunterbunt und sehen ein
bisschen aus wie Macarons: Die Rede ist
vom „Mochi“ (sprich: Mohtschi), den kleinen
japanischen Reiskuchen aus Klebreis, die
als Eiskugeln auch bei uns Furore machen.
Seit rund 1700 Jahren gelten Mochis in ihrem
Herkunftsland als Festtagsgebäck und
werden zu besonderen Anlässen serviert,
besonders gern zum Neujahrsfest. Und so
geht es: Der Teig für die Umhüllung kann
aus Klebreismehl, Wasser und wahlweise
Zucker hergestellt werden oder alternativ
– nach alter Tradition – aus gedämpftem
Klebreis. In jedem Fall bekommt der Teig
anschließend mit Hilfe von Lebensmittelfarbe
eine intensive Färbung, je bunter, desto
auffälliger. Die Hülle ist glutenfrei, dabei
trotzdem sättigend, und vergleichsweise
kalorienarm. Das Besondere: Der weiche,
leicht elastische Teig schmeckt eher neutral
und wird mit wechselnden Füllungen zum
Hingucker im Fingerfood-Angebot.
Die Masse macht den Unterschied: Ob rote
Bohnenpaste, ganze Erdbeeren, Matchaoder
Schokoladencreme, das Innenleben
der Reiskuchen ist variabel. Wer mag,
lässt sich auch bei den Toppings etwas
Kreatives einfallen. In den 1990er-Jahren
entdeckte man in den USA, dass sich die
Teigbällchen auch gut mit Eiscreme füllen
lassen – im japanischen Original wird dafür
häufig eine vegane Masse auf Grundlage
von Kokosmilch verwendet. Sowohl Sahneund
Milcheis als auch Sorbet eignen sich
gleichermaßen, da sind der Phantasie
des Caterers keine Grenzen gesetzt. Die
gefüllten Reiskugeln, wahlweise mit Creme,
Frucht oder Eis, sind zwischenzeitlich in den
Gastro-Küchen Europas angekommen und
ein Hingucker auf jedem Dessertbuffet.
Süße Patisserie-Snacks kommen selten
allein, deshalb sind hier noch einige weitere:
DIY-Glückskekse mit individuellen Textbotschaften,
Cheesecake-Bites, wahlweise
auch vegan, selbstgemachte Schokoküsse
und – natürlich – Cake Pops, die kleinen
Kuchen am Stiel. Wie wäre es hier mal mit
einer Variante aus Dulce-de-Leche (Milchkaramell)
und Schokolade?
Cooking + Catering inside 4/22
Große Produktauswahl
in praktischen 875 ml
Dosierflaschen
Ungekühlte Lagerung,
schnelles Handling
Starkes Design
für Ihre Theke
Vegane Snack-
Saucen für
jedes Gericht
*
Asiatische
Abwechslung:
Mochis lassen
sich schön bunt
einfärben.
Entdecken Sie die
weiteren 6 veganen
Sorten
Gemeinsam Gutes besser machen.
Develey Senf & Feinkost GmbH | www.develey-foodservice.de
*
* vegan ab Juli 2022
Neuheiten
FOOD +
BEVERAGE
VEGAN UND KNUSPRIG
DELIFRANCE
Für Gäste, die eine rein pflanzliche Ernährung
bevorzugen, hat Délifrance sein veganes Schoko-Croissant
präsentiert. Es soll mit dunkler
Schokolade als cremige Füllung und Topping
punkten. Der Plunderteig wird mit Margarine
aus ungehärteten pflanzlichen Ölen und Fetten
von Shea und Sonnenblumen hergestellt, ohne
künstliche Farb- und Aromastoffe. Das Croissant
kann zum Frühstück oder als Snack zwischendurch
mit Heißgetränk offeriert werden.
www.delifrance.com
PFLANZLICHE MILCH
ARLA
Arla will mit seinem Produkt Jörd einen
neuen Weg im Foodservice einschlagen:
die pflanzliche Ergänzung zu Milch aus
nordischem Hafer. Das Produkt im 1-Liter-Tetra
Pak ist ganz neu auf dem Gastronomie-Markt.
„Jörd eignet sich für jeden
Gast: zum Beispiel für jene, die einen neuen
Geschmack für ihren Kaffee, Tee oder ihr
Frühstück suchen. Sowie für alle, die keine
Milch vertragen. Und natürlich auch für diejenigen,
die dem veganen oder vegetarischen
Trend folgen und sich pflanzlich ernähren
wollen“, erklärt Sarah Eickholt, Application
Manager, Arla Foodservice Deutschland. Das
Produkt ist komplett pflanzlich und es werden
keine Konservierungsstoffe zugesetzt.
www.arlafoods.de
AUS DER ERBSE
BERIEF
Der Hersteller pflanzlicher Lebensmittel
Berief ergänzt sein Barista-Sortiment jetzt auch
um eine weniger süße und glutenfreie Variante:
den Bio Barista Glutenfrei Erbse. Die Basis dafür
liefern Bio-Erbsen in Naturland-Qualität,
Wasser und Sonnenblumenöl. Pur schmeckt
der Bio Drink nach Erbse. Aufgeschäumt
sei er für den Kaffeegenuss geeignet.
www.berief-food.de
Cooking + Catering inside 4/22
CREATION NEUHEITEN 39
READY TO BAKE
LANTMÄNNEN UNIBAKE
Der TK-Backwarenexperte hat mit den Scandi
Zimt- und Vanilleschnecken den Klassiker nach
schwedischer Rezeptur unter der Marke Schulstad
Bakery Solutions auf den Markt gebracht. Nach
30 bis 60 Minuten Auftauen werden die Schnecken
für etwa zwölf Minuten bei 180 Grad gebacken.
„Ob lauwarm oder frisch aus dem Ofen, die
Scandis sind der perfekte Begleiter zum Getränk
und ein süßer Genuss zu jeder Tageszeit“, sagt das
Unternehmen. Die 100 g schweren Hefeschnecken
sind in einem Karton à 50 Stück erhältlich.
www.lantmannenunibake.de
HANDWERKLICH EINZIGARTIG
OSBORNE
„Ein Brandy, wie ihn die Welt noch nicht gesehen
hat.“ So selbstbewusst lautet der Claim des Solera
Gran Reserva Brandy 1866 aus dem Hause Osborne
und verspricht ein Produkt der Extraklasse. Seit Juni
2022 im Vertrieb der Eggers & Franke Gruppe, ist
1866 als Super-Premium-Brandy positioniert. Er
soll mit einem unvergleichlichen Geschmack überzeugen,
den er seinem handwerklich einzigartigen
und jahrhundertalten Herstellungsverfahren in einem
16-stufigen Criaderas- und Soleras-System verdanke.
www.osborne.de
PUR ODER BELEGT
ARYZTA
Die neue Snackbrezel von Aryzta hat mit
130 Gramm nicht nur eine größere Grammatur,
sie ist auch bereits mit Käse bestreut.
Im Teig sind neben Weizen und
Kartoffelflocken, Leinsamen und Sesam
enthalten. Das für unterwegs geeignete
Produkt ist verzehrfertig, halbgebacken
und tiefgefroren. „Wer Abwechslung im
Brezel-Sortiment sucht, sollte zur Snackbrezel
greifen“, sagt das Unternehmen
selbst zu seiner Produkt-Innovation.
Diese kann den Gästen und Kunden pur
oder belegt angeboten werden.
www.aryzta.de
Cooking + Catering inside 4/22
40 CREATION NEUHEITEN
EIS TRIFFT AUF HEISS
NESPRESSO PROFESSIONAL
Der neue Nespresso Ice Intenso soll mehr sein als
kalter Kaffee. Die Mischung aus peruanischen und
indonesischen Arabica-Bohnen wurde laut Unternehmen
extra als Iced Variante entwickelt. Sein intensives
Röstaroma soll sich erst vollständig bei
kalten Temperaturen entfalten. Das macht den
Nespresso Ice Intenso zu einer idealen Grundlage
für trendige Sommer-Drinks in der Gastronomie.
Diesen Sommer sollen Gastronomen ihre Gäste mit
einer ganz besonderen Kaffeekreation begeistern,
meint Nespresso Professional. Auch im Büro werde
die kühle Erfrischung heiß begehrt sein. Die neue
Kaffeevarietät soll es Baristas im Handumdrehen
ermöglichen, kalte Trendgetränke zuzubereiten.
www.nestle-nespresso.com
FRUCHTIGER GENUSS
VELTINS
Mit der Fassbrause Bitter Lemon erweitert
Veltins sein Fassbrause-Quartett.
Der Newcomer ist alkoholfrei und
enthält kein Chinin. „Der Zitronensaft
macht die neue Fassbrause zu einem
fruchtigen Genuss. So ist die Fassbrause
Bitter Lemon pur oder auch gemixt das
passende Sommergetränk“, ist der Brauer
überzeugt. Die neue Sorte wird ab Juni
national in der 0,33-Liter-Flasche sowie
als 0,5-Liter-Dose verfügbar sein.
BESONDERER BRAND
WALDEMAR BEHN
ww.veltins.de
Das Sortiment an außergewöhnlichen
und international prämierten Whiskeys
bei Spirituosenhersteller Waldemar Behn
wächst. Das Unternehmen hat jetzt den
Vertrieb von amerikanischen Whiskeys
aus dem Hause Boulder Spirits übernommen.
Die Besonderheit dabei: „Colorado“
Straight Bourbon Whiskey und „New American“
Single Malt Whiskey werden in einer
1.000-Gallone-Kupfer-Brennblase aus
Schottland destilliert, die das Herzstück
der Vapor Distillery ist und die Grundlage
für die Aromatik, Komplexität und Weichheit
dieser Whiskeys bildet.
www.behn.de
Cooking + Catering inside 4/22
CREATION NEUHEITEN 41
KOMMT VON HERZEN
ALPENHAIN
SPANISCHER SOMMER
WARSTEINER
Warsteiner hat den Vertrieb von Estrella Galicia
für Deutschland übernommen. Das Neue im
Portfolio der Brauerei ist ein untergäriges, helles
Exportbier, das markant-hopfig im Geschmack
ist. Es reüssiert dem Vernehmen nach in Spanien
als Trendgetränk. Das Bier darf dort auch auf
vielen Veranstaltungen nicht fehlen und hat einen
Alkoholgehalt von 5,5 Volumenprozent.
Die Back-Käse Herzen von Alpenhain, zunächst
als Produkt für besondere Anlässe wie den Valentinstag
kreiert, ist jetzt ganzjährig auch im
Foodservice-Sortiment von Alpenhain verfügbar.
Sie sind mit Gouda gefüllt und umhüllt von
einer krossen Panade. Das tiefgekühlte Produkt
ist kalkulations- und zubereitungssicher, kann
flexibel portioniert werden und sollte dank der
ansprechenden Form für Caterer zahlreiche kreative
Serviermöglichkeiten bieten.
www.alpenhain.de
www.warsteiner.de
NACHHALTIGER GENUSS
LAVAZZA
PRAKTISCHE SCHNITTE
ERLENBACHER
Neues zum Thema Nachhaltigkeit gibt es von
Lavazza. Die Lavazza ¡Tierra!-Mischungen sollen
„nachhaltiges Handeln mit einzigartigem Genuss
und innovativem Design“ verbinden. Die
Produkte unterstützen wirtschaftliche, soziale
und ökologische Nachhaltigkeitsprojekte. Die
drei Varianten gibt es dabei auch als gemahlenen
Espresso in einer 180-Gramm-Packung.
www.lavazza.de
Die neuen GV-Schnitten von Erlenbacher sollen
den Caterern nicht nur ein leckeres Highlight
ins Sortiment bringen. Sie helfen auch, den Service
zu vereinfachen und gleichzeitig mehr Umsatz
zu generieren, ist das Unternehmen überzeugt.
Die vier Plattenkuchen haben eine Standzeit
von zwei Tagen, sollen wie hausgemacht
schmecken und kommen in perfekter Portionsgröße.
Diese soll für gut kalkulierte, effiziente
und süße Abwechslung sorgen.
www.erlenbacher.de
Cooking + Catering inside 4/22
green
Sustainable Food
PARTNERS
Euro-Toques versteht die
Köchinnen und Köche als
Gestalter der Zukunft. In
regionalen Kooperationen
könnten sie künftig verstärkt
die Mittler zwischen Landwirten
und Verbrauchern sein.
Von Aina Keller
K
Kennen Sie Hansalim? Die größte
ökologische Genossenschaft vor den
Toren Seouls versorgt seit 1986 die Einwohner
der südkoreanischen Metropole
mit regionalen Produkten – heute sind
es insgesamt zwei Millionen Menschen
am Tag. Es ist eine Organisation, die zum
Schutz der Umwelt dem Prinzip des „gemeinschaftlichen
Individualismus“ folgt.
Der Name ist hier Programm: Hansalim
steht für „Bewahre alles Lebendige“.
„In allem, was wir
tun, denken wir
an die Zukunft.“
Konrad Geiger
FOTOS: Adobe Stock, iStockphoto, Euro-Toques
Cooking + Catering inside 4/22
CREATION FOOD HUBS 43
Vorbilder USA und Südkorea
Partner für
nachhaltige
Lebensmittel:
Als Bindeglied
zum Produzenten
kommt
Köchen eine
Bedeutung zu.
Die Lebensmittelzentren oder auch Food Hubs, wie sie in den USA gegründet und
in Südkorea seit Jahrzehnten weiterentwickelt wurden, helfen kleinen landwirtschaftlichen
Betrieben zu wachsen, indem sie eine Kombination aus Produktions-, Vertriebs-
und Marketingdienstleistungen anbieten. Einige sind physische Orte, andere
virtuelle Online-Räume, aber alle sind damit beschäftigt, die Punkte zwischen
Erzeugern und Verbrauchern von Lebensmitteln in lokalen und regionalen Lebensmittelsystemen
zu verbinden. Food Hubs können als hilfreiche Zwischenhändler betrachtet
werden, die Erzeuger (Landwirte und Viehzüchter) mit institutionellen Käufern
(Restaurants, Krankenhäuser, Schulen) und Endverbrauchern verbinden.
Die Philosophie der Direktvermarktung,
in Verbindung mit wachsenden,
lebendigen Netzwerken, ist
auch in Europa durchaus bekannt.
Insbesondere im Bereich der Gastronomie
und Großverpflegung steckt
sie aber noch in den Kinderschuhen.
Wenn es um eine nachhaltige Lebensmittelbeschaffung
und regionale
Kooperationen geht, sind mehr
denn je Ideen und tragfähige Konzepte
gefragt. Konrad Geiger, Präsident
von Euro-Toques Deutschland,
beschäftigt sich schon länger mit
der Zukunft des Essens und findet,
dass gerade schwierige Zeiten dazu
beitragen können, das Handeln zu
verändern: „Krisen sind in der Lage,
uns verschiedene Möglichkeiten des
Handelns aufzuzeigen. Wir kommen
dadurch zu Richtungsänderungen
und werden auf komplexere Ebenen
hingewiesen, die wiederum neue
Fähigkeiten erfordern.“ Ein Weg, der
alles andere als neu ist, sei die direkte Beziehung
zu Landwirten und landwirtschaftlichen Produzenten
auf Augenhöhe.
Zurück zu unseren ureigenen Wurzeln
Aus diesen Überlegungen entsteht gerade ein
Konzept, das es zu konkretisieren gilt: „Es liegt
mir schon länger am Herzen, dass die Bauern
sich mit den Köchinnen und Köchen zusammensetzen“,
so Konrad Geiger. „Unsere Aufgabe sollte
es sein, wieder eine direkte Verbindung zu
unseren Landwirten aufzubauen und einander
besser zu verstehen.“ Nicht alle Marktbegleiter
würden sich daran beteiligen können. „Aber was
wäre, wenn wir ein Stück weit zu den Verknüpfungen
und Kooperationen zurückkehren, die
bereits vor einhundert Jahren gut funktioniert
haben“, fragt Geiger. Hansalim, die ökologische
Genossenschaft in Südkorea, kann dahingehend
wohl eine Inspiration sein – die gemeinsame Rei-
„Unsere Aufgabe
wird es sein, wieder
eine direkte Verbindung
zu Landwirten
aufzubauen.“
Konrad Geiger
se müssten die Akteure, die
sich mit diesem Ziel zusammenfinden,
allerdings selbst
machen. Einen ersten Schritt
in diese Richtung plant die
„Gemeinschaft des guten Geschmacks“
unter Feder führung
von Euro-Toques noch in diesem
Sommer.
Mehr als Lebensmittel
sehr
guter Qualität:
In Kooperationen
wird selbst
erzeugt, verarbeitet,
verkauft.
Cooking + Catering inside 4/22
44 CORPORATE ACHENBACH
Achenbach-Preis
kehrte zurück
Ein Bild, wie
man es vermisst
hat: persönlicher
Jubel
beim Achenbach-Preis.
D
Durchaus emotional wurde
Katrin Achenbach anlässlich
der Siegerehrung des Rudolf
Achenbach Preises zum
Bundesjugendwettbewerb
des Verbandes der Köche
Deutschlands: „Sie ahnen
nicht, wie ich mich freue,
dies nach so langer Zeit wieder
sagen zu dürfen. Endlich
Das Finale des Bundesjugendwettbewerbs
des
Verbands der Köche
Deutschlands um den Rudolf
Achenbach Preis ist seit
Jahrzehnten das Ziel vieler
begabter und begeisterter
Koch schüler:innen. Im Mai
war es nach zwei Jahren Corona-Pause
wieder soweit.
Von Hans Jürgen Krone
Jury 2022 (v. l.): Paul Emde, Hans-Peter Achenbach, René
Weiser, Sonja Frühsammer, Marko Richter und Hendrik Otto.
können wir zusammen
mit dem Verband der Köche
Deutschlands jungen
Nachwuchstalenten wieder
eine Bühne für den
kulinarischen Wettstreit
geben. Die Entbehrungen
der letzten zwei Jahre in
Sachen Nachwuchsförderung
waren hart. Umso
mehr freut es uns, dass es
gelungen ist, den Wettbewerb
in einem neuen Prüfungsformat
und in einem
Rahmen auszurichten,
die dem hohen Anspruch
der letzten Jahrzehnte
gerecht werden.“
VKD-Präsident Daniel
Schade teilt diese Freude
offensichtlich: „Dieses Finale
ist ein Zeichen, dass
es wieder weiter geht –
mit Präsenzveranstaltungen
und in der Branche.
Der hochkarätige Wettbewerb
bietet jungen Köchinnen
und Köchen eine
Bühne, um ihre Kreativität
und ihr Handwerk unter
Beweis zu stellen. Und
um einen ersten Meilenstein
für eine erfolgreiche
Zukunft zu setzen.“
LANGE TRADITION
Immerhin zum 46. Mal
hatten der Verband und
der Delikatessenhersteller
zu diesem Wettbewerb
eingeladen. Das Finale
hatte diesmal erreicht:
Kaja Beckmann (Schlichte
Hof GmbH, Bielefeld);
Janek Bernikas (Schloss
& Gut Liebenberg, Löwenberger
Land); Richard Ilg
(Gasthaus Hirsch, Kilchberg/Tübingen);
Moritz
Jung (Hotel Moselschlösschen
Spa & Resort,
Traben-Trarbach); Conny
Lea Kraus (Schlosshotel
Steinburg, Würzburg);
Lasse Kunft (Hotel Birke,
Kiel); Jonas Lange (Hotel
Ambiente, Bückeburg);
FOTOS: VKD/Ingo Hilger
Corporate + Catering inside 4/22
• preisstabile
Daniel Ratzka (Alexxanders Hotel &
Boardinghouse, Restaurant, Catering,
Chemnitz) und Anna-Lena Trabert
(Broermann Health & Heritage Hotels,
Königstein).
THEORETISCHE PRÜFUNG
Die neun Auszubildenden hatten
sich zunächst in zum Teil hybriden
Vorentscheiden der VKD-Landesverbände
durchgesetzt. Die theoretische
Prüfung mit neun Fachfragen und
kniffliger Warenerkennung wurde am
Vortag abgelegt. Am alles entscheidenden
Wettkampftag blieben sechs Stunden
Zeit für die Planung und Zubereitung
eines Vier-Gang-Menüs für acht
Personen. Der vorgesehene Warenkorb
enthielt als Pflichtkomponenten
Salatgurke und Lachsforelle (Vorspeise),
Karotte und Zartweizen (Zwischengericht),
ganze Flugente und Süßkartoffel
(Hauptgericht) und Mango und Kakao
(Dessert). Eine sechsköpfige Fachjury
bewertete neben der Kulinarik die Zeiteinteilung,
Mise-en-place, Sauberkeit,
Rohstoffverarbeitung und -verwertung
sowie die Arbeitstechnik der Kandidat:innen.
Am Ende stand Anna-Lena
Trabert, Auszubildende in den Broermann
Health & Heritage Hotels in
Königstein, ganz oben auf dem Treppchen
und verwies Daniel Ratzka vom
Alexxanders in Chemnitz als Zweiten
und Lasse Kunft vom Ringhotel Birke in
Kiel als Dritten auf die Plätze.
Neuheiten
M 50 - NEWS
Innovationen
DIE KRISE ALS CHANCE
Anna-Lenas
Finalmenü
Gebeizte Lachsforelle
Eingelegte Salatgurke
Buttermilchsud
Angegrillte Salatgurke
***
Zartweizenrisotto
Sautierte Minimöhren
Beurre Blanc
***
Gebratene Entenbrust
Gebratener Lauch
Entenpraline
Süßkartoffelpüree
Schmorjus
***
Schokoladenfinancier
Passionsfrucht Panna Cotta
Eingelegte Mango
Trotz aller Freude über den Wettbewerb
nutzte Katrin Achenbach außerdem
die Gelegenheit, über das Leid in
der Ukraine und die damit auch hier
zu Lande verbundenen Folgen zu sprechen.
„Nach einer aufkeimenden Erholung
unserer Branche lasten erneut
Zukunftsängste wie Blei auf unseren
Schultern. Die Unterbrechung der Lieferketten,
Materialengpässe, Personalmangel,
steigende Kosten für Energie
und Rohwaren sind Auswirkungen, die
wir seit Monaten spüren und die in den
letzten Wochen richtig Fahrt aufgenommen
haben“, sagt sie bei ihrer Rede
Mitte Mai. Achenbach verbindet damit
aber die Erwartung, dass hier, wie in
jeder Krise, eine Chance lebe. „Wir verbinden
damit die große Hoffnung, dass
Lebensmitteln und ihren Erzeugern
endlich die Wertschätzung entgegengebracht
werden, die sie verdienen.“
Dazu gehöre auch, dass echtes Kochhandwerk
zu neuer Stärke erwache
und dessen Leistungen gebührende
Anerkennung erführen, „angefangen
mit der gesellschaftlichen Akzeptanz
über faire Arbeitsbedingungen bis hin
zur angemessenen Bezahlung“, so Katrin
Achenbach weiter.
M 50
Mehrzweck-
Küchenmaschine
Höhenverstellbares Fahrgestell
Elektrisch und ergonomisch
Inkl. 4 feststellbare Lenkrollen
Serienmäßig ausziehbare Abstellfl äche für GN-Behälter
Neuer Universalaufsatz
Für die gesamte Zylindertechnik einsetzbar
Neuer Zweikammeraufsatz
2-teilig für hygienische Reinigung
Corporate + Catering inside 4/22
www.alexandersolia.com
green
GRILLTRENDS,
die wirklich wichtig sind
Das Grillen wird im Jahr 2022 wieder leichter. Das meint
zumindest Ralf Bos, Inhaber von Bos Food. Er hat für Cooking
+ Catering inside spontan zusammengefasst, was aus seiner
Sicht zum Thema Grillen derzeit zu sagen ist.
Von Ralf Bos
Ralf Bos griff für Cooking +
Catering inside in die Tasten,
um sich umfassend zum Saisonthema
Grillen zu äußern.
J
„Ja,
FOTOS: Adobe Stock, Bos Food
muss denn ein vegetarisches Schnitzel
unbedingt Schnitzel heißen?“ Das war die
Kernfrage, die über Jahre hinweg eine überbordende
Bürokratie mal wieder zu Höchstleistungen
auflaufen ließ. Lange stritten sich,
meist Unbeteiligte, um Begriffe von Fleischspezialitäten,
die von Vegetariern „geklaut”
worden seien. Jetzt ist die Sache geklärt und
vegetarische Produkte dürfen weiterhin Steak,
Wurst oder Schnitzel heißen. Damit ist der
Weg frei für die wirklich wichtigen Sachen.
Heute ist gefühlt jeder Dritte ein Veganer,
Vegetarier oder Flexitarier. Wäre hier die Begrifflichkeit
nicht ebenso schwammig, wären
es vermutlich noch viel mehr.
Wenn es bisher schwierig war, für alle zu
grillen und niemanden zu bevorzugen oder zu
benachteiligen, wird es heute zunehmend einfacher
und gleichzeitig auch schmackhafter.
Die größte ungenannte Gruppe ist vermutlich
die der ethischen Vegetarier. Das sind die, die
kein Fleisch aus Massentierhaltung oder anderen
tierquälerischen Haltungs- und Transportformen
essen möchten. Fangen wir aber in der
Hierarchie ganz oben an. Bei den Veganern:
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE GRILLEN 47
Grillen ist
auch in der
Profiküche
inzwischen
ein wichtiges
Thema, das
nicht unterschätzt
werden
sollte.
Natürlich bleibt hier der Star auf dem
Grill das Grillgemüse, und wenn man
ganz ehrlich ist, gut durchgegrilltes
Gemüse mit einem ordentlichen Schuss
Olivenöl zum Schluss ist auch wirklich
köstlich. Doch speziell das Veganerherz,
das ja bekanntermaßen sehr umweltbewusst
denkt, wird sich über ein Burgerpatty,
eine Bratwurst, eine Frikadelle
freuen, die zum einen sehr köstlich, zum
anderen aus Erbsen und obendrein noch
sehr gut für die Umwelt sind.
In Pulverform
Die Firma Greenforce zum Beispiel versendet
ihre veganen Produkte in Pulverform
und erst kurz vor der Zubereitung werden
sie mit Eiswasser vermischt und zu dem
geformt, was später aus ihnen werden soll.
Der große Umweltvorteil liegt darin, dass
auch alle fertigen Veggie-Pattys genauso
produziert werden, danach aber aufwendig
verpackt und gekühlt oder gefroren gelagert
und transportiert werden und
schlussendlich wieder ausgepackt
und gebraten oder gegrillt werden.
Dieser umweltschädigende Aufwand
fällt bei dem Fleisch aus Pulver
einfach weg und die Qualität leidet
genau zu null Prozent darunter.
Super modern und unglaublich progressiv
sind allerdings auch die Produkte
von Redefine Meat. Das ist
veganes Fleisch aus dem Drucker. Hier
ist die Illusion perfekt. Es gibt neben
Steaks und Würsten, Burgerpattys
und Hackfleisch auch Lamm-Kebabs,
die so echt nach Fleisch schmecken
und sich wie Fleisch anfühlen, dass
es Leute gibt, die bei der Wette, dass
es kein Fleisch ist, ihr Haus verwettet
haben. Eine neue Generation von
veganem Fleischersatz.
In etwa derselben Liga spielt Tindle.
Die mit ihrem Tindle Thy, Hähnchen
aus Pflanzen, einen anderen Ansatz
verfolgen. Das Produkt ist erstmal
tiefgefroren. Nach dem Auftauen
hat es die Konsistenz von Knetgummi.
Aus diesem Material kann man
alles formen, was man sich vorstellen
kann. Schnitzel, Nuggets, Spieße,
Streifen oder was immer man für sein
Rezept oder seine Idee braucht. Beim
Garvorgang geschieht das Erstaunliche.
Es verwandelt sich in Konsistenz
und Geschmack in Hähnchenfleisch,
und zwar in gutes, saftiges Hähnchenfleisch,
und dafür muss wirklich
kein Tier leiden. Tindle selbst
bezeichnet seine Produkte jedoch
Cooking + Catering inside 4/22
green
nicht als vegan oder vegetarisch, weil der
Fleischesser diese Attribute als negativ
oder minderwertig empfindet, und wenn
man diese Teile einmal probiert hat, muss
man ihnen recht geben: Dieses Hähnchen
aus Pflanzen hat gegenüber einem echten
Hähnchen keine Nachteile.
Ein gutes Mundgefühl
Die Zeiten, als Grillen
auch ein Synonym für
Fleischverzehr war,
sind endgültig vorbei.
nen gewann Quorn und schon
heute sind 20-25 Prozent der verkauften
Stadionwürste vegetarisch,
mit steigender Tendenz.
Kommen wir jetzt zu den Flexitariern
und den ethischen Vegetariern.
Hier geht es in erster Linie
ums Tierwohl. Es ist eine Tatsache,
dass es sowohl für den Endverbraucher
als auch für den Profi
leider kaum möglich ist, einen
Überblick über die tatsächliche
Haltung der Tiere zu bekommen.
Tierhaltungslabel aus dem Supermarkt
sind wertlos, da selbst
die beste Haltungsform noch
Massentierhaltung bedeutet. Ein
Ausweg aus diesem Dilemma
entstand aus einem Zufall. In
Deutschland und Österreich wurde
es vor einigen Jahren modern,
sich Wagyu-Rinder aus Japan zu
halten. Diese Rinder haben, genetisch
bedingt, sehr viel intramuskuläres
Fett. Das macht das
Fleisch zarter und schmackhafter
als das Fleisch jeden anderen Rindes.
Jetzt sind Wagyu-Rinder allerdings
so teuer, sprich wertvoll,
dass kein einziger Züchter es riskiert,
auch nur eines seiner Tiere
weniger als artgerecht zu halten.
Es wird sogar noch weit mehr getan,
um diese Tiere gesund und
glücklich zu halten. Massagebürs-
Die nächste Ebene ist die der Vegetarier.
Hier ist es etwas einfacher, Produkte herzustellen,
die nicht nur durch einen guten
Geschmack, sondern auch durch ein
gutes Mundgefühl bestechen. Ganz weit
vorne sind hier die Produkte von Quorn.
Diese stammen nicht, wie gewohnt, aus
Soja, Erbsen oder Weizenprotein, sondern
aus einem eigens dafür gezüchteten, sehr
schmackhaften Pilz. Das ist geschmacklich
eine ganz andere Dimension. Um jetzt
noch das perfekte Mundgefühl herzustellen,
benutzt Quorn Hühnereiweiß und darf
sich deshalb nicht vegan nennen. Ähnlich
wie Redefine und Greenforce besticht
Quorn durch eine große und ausgewogene
Produktpalette. Kleiner Funfact: Ein norddeutsches
Zweitligastadion ist besonders
stolz auf seine Stadionwurst. Um jedoch
am Puls der Zeit zu bleiben, probierte der
Stadion-Caterer alle auf dem Markt erhältlichen
vegetarischen Bratwürste. Das Renten
fürs Wohlbefinden und Kuhspielzeug
gegen die Langeweile, klimatisierte Ställe
und feinstes Futter sind nur ein Bruchteil
des Wellnessprogramms, das diese Rinder
zeitlebens begleitet. Dadurch ist natürlich
klar, dass das Fleisch dieser Tiere nicht
nur korrekt, sondern auch sehr teuer ist.
Das gilt aber nur für die Edelteile wie Filet,
Roastbeef, Rib-Eye und Entrecôte. Die unedlen
Teile sind schwer zu vermarkten,
aber durch ihre Marmorierung sind auch
diese noch perfekt zum Grillen. Zudem sind
Hack oder Würste vom Wagyu kaum teurer
als normales Rinderhack. Wenn man sich
ein wenig umschaut, findet man immer etwas,
das zu den eigenen Ansprüchen und
dem Geldbeutel passt. Ich persönlich stöbere
immer gerne auf Seiten wie top-beef.de
und philipps-wagyu.de.
Grillen ist jetzt einfacher
Das alles hört sich vielleicht ein bisschen
kompliziert an und widerspricht der
Überschrift. In Wirklichkeit ist es aber tatsächlich
leichter geworden, für Freunde,
Gäste oder seine Familie zu grillen. Durch
die hohe Qualität der aktuellen Produkte
ist es einfach nicht mehr nötig, für jeden
Gast etwas anderes zu grillen. Wenn Veganer
dabei sind, wird halt nur noch vegan
gegrillt. Wenn es Vegetarier, aber keine
Veganer unter den Gästen gibt, kann man
sich aus dem Füllhorn der vegetarischen
und veganen Produkte bedienen. Wenn
der anspruchsvollste Gast jetzt ein Flexitarier
oder ethischer Vegetarier ist, kann
man alle hier aufgeführten Produktgruppen
miteinander kombinieren, wie man
möchte. Das Einfache an der neuen Art
zu grillen ist, dass kein Gast mehr auf
irgendetwas verzichten und kein Gastgeber
mehr eine Extrawurst braten muss.
Das entzerrt nicht nur die Veranstaltung,
sondern normalisiert das ganze Leben.
Natürlich bleibt es jedem überlassen,
für die Hardcore-Fleischfans eine Portion
normales Fleisch extra zu grillen. Warum
auch nicht? Dennoch sollte man bedenken,
dass Vegetarier und Veganer es nicht
mögen, wenn ihr Grillgut mit Fleisch zusammen
gegrillt wird. Deshalb empfiehlt
es sich hier, mit zwei Grills zu arbeiten
oder eine Grillfolie unter die veganen/
vegetarischen Gerichte zu legen.
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE INDUSTRIE 49
VITO
FILTERN FÜR DIE UMWELT
Die Auszeichnung des
neuen Frittierölfilters
Vito VL mit der Silbermedaille beim Cooking
Award 2022, in der Warengruppe
Hygiene/Technik/Service, unterstrich einmal
mehr das großes Sparpotenzial dieser
Technik, die vor allem dafür sorgt, dass der
Arbeitsaufwand in der Profiküche sinkt,
ein besonders wichtiger Aspekt heutzutage.
Das Unternehmen wies aber in diesen
Tagen noch einmal ausdrücklich darauf
hin, dass der Einsatz von Vito in der Gastronomie
auch nicht zu unterschätzende
Umwelteffekte habe. Dieser trage nämlich
zur Abfallvermeidung durch weniger
Altöl bei und führe auch zu einem geringeren
Verpackungsverbrauch. Die Auswirkungen
des vom Unternehmen so genannten
Vito-Effektes reichen demnach
bis hin zum Schutz des Regenwaldes, ganz
nach dem Motto Vitogreen „Fry today –
filter for our tomorrow“. Geschont werden
die Umwelt-Ressourcen und es gibt weniger
Abfall, da weniger Altöl anfällt, das
umfangreiche und teure Entsorgungsarbeiten
erfordert. Der Einsatz von Vito
trage nicht zur Umweltverschmutzung
bei, da die gebrauchten Zellulosefilter vollständig
biologisch abbaubar seien. Gleichzeitig
sorge der Filtereinsatz für geringere
CO 2
-Emissionen, weil damit bis zu 50 Prozent
Frittieröl eingespart werden könne.
Das sorge für weniger Emissionen bei Produktion,
Transport und Verpackung.
Im Jahr 2001 gründete Andreas
Schmidt das Unternehmen unter dem
Namen SYS Systemfiltration GmbH.
In den folgenden Jahren wuchs es
zu einer Firma mit 50 Mitarbeitenden
und hat Niederlassungen in Deutschland,
USA, Italien und den Vereinigten
Arabischen Emiraten. 2014 erfolgte
die Umbenennung zur Vito AG.
Sie beliefert heute 150 Länder und
über 40.000 Kunden. Alle Vito-Frittierölfilter
werden am Stammsitz in Tuttlingen
hergestellt, montiert, geprüft,
verpackt und versendet.
FOTOS: Vito, Naarmann
HAYO MIT ROSIN OPTIMIERT
NAARMANN
Vegane Alternativen
sind im Catering immer
gefragter. Daran knüpft jetzt auch
die Privatmolkerei Naarmann verstärkt
an. Bereits seit einigen Monaten gibt es
HaYo, die Joghurtalternative von Naarmann.
Das Produkt auf Haferbasis mit
veganen Kulturen wurde speziell für die
Bedürfnisse der Gastronomie und der
Großverbraucher entwickelt. Dementsprechend
kann es auch in vielen Bereichen
des Caterings eingesetzt werden.
Jetzt hat das Unternehmen nachgelegt:
Im Dialog mit Anwendern und Sternekoch
Frank Rosin habe man diese inzwischen
beliebte vegane Zutat noch besser
gemacht, berichtet das Unternehmen.
„Ab sofort garantiert die neue Rezeptur
einen noch besseren Geschmack“, lautet
das Versprechen, das für Köch:innen sicherlich
eine Rolle spielt, denn mit HaYo
sollen sie herkömmlichen Joghurt einfach
in bestehenden Speisen oder beim
Frühstücksbuffet ersetzen können. HaYo
ist laut Unternehmen ausdrücklich „die
vegane, rein pflanzliche Weiterentwicklung
des klassischen Joghurts“. Ziel bei
der jüngsten Optimierung sei es deshalb
gewesen, noch näher an den konventionellen
Joghurt heranzukommen. Das
Produkt ist laut Naarmann jetzt fein
säuerlich und mit einer cremigen Textur
versehen. HaYo eignet sich dazu auch als
Alternative zu Puddings.
Die Privatmolkerei Naarmann will
nach eigenem Bekunden für vielfältigen
Milchgenuss in Gastronomie,
Großküchen und Lebensmittelindustrie
stehen. Seit mehr als 119 Jahren
sind die Münsterländer Lieferant für
hochwertige haltbare und vielfältige
Milchprodukte. Das mittelständische
Unternehmen hat einen Jahresumsatz
von 120 Millionen Euro und beschäftigt
210 Mitarbeitende. Seit Ende
2020 produziert Naarmann speziell
für den Foodservice auch pflanzenbasierte
Milchalternativen unter dem
Sortimentsnamen We Plants.
Cooking + Catering inside 4/22
50 CORPORATE INDUSTRIE
HÜGLI
NACHHALTIGKEIT ALS KONZEPT
Sich um „grüne“ Themen wie Nachhaltigkeit
zu kümmern, hat bei Hügli schon
eine lange Tradition und wird sehr ernst
genommen. Das Unternehmen, dessen
Geschichte vor mehr als 75 Jahren in der
Schweiz mit der Herstellung des ersten
Hügli Brühwürfels in der Schweiz begann,
produziert und verkauft inzwischen erfolgreich
europaweit eine Produktpalette,
die von Bouillons über Suppen, Soßen und
Würzmittel bis zu Frischeprodukten, Antipasti
und Desserts reicht.
Der Anspruch des Unternehmens, „Produkte
und einen Service zu entwickeln, die
den Arbeitsalltag unserer Kunden erleichtern
und neue Maßstäbe setzen“ schließt
auch das „konsequente Handeln nach
Aspekten der Nachhaltigkeit mit ein“.
Konkret heißt das: Verwendung hochwertiger
Rohstoffe, Bereitstellung innovativer
Produkte und Einsatz ressourcenschonender
Verfahren. Dazu kommt aber auch
eine auf sozialem Engagement fußende
Unternehmenspolitik, wie Hügli betont.
Nach Überzeugung von Hügli sind „ausgewählte,
hochwertige Rohstoffe die Basis
von Produkten, die überzeugen“. Deshalb
setzen man sich verstärkt für die Verwendung
von Rohstoffen aus nachhaltiger
Landbewirtschaftung ein. Ein Beispiel
für das Engagement ist die Mitgliedschaft
beim „Round Table on Substainable Palm
Oil (RSPO). Dieser fördere als zentrale Organisation
nachhaltige Anbaumethoden,
um so die Umweltschädigung zu begrenzen.
„Für uns ist klar, wir setzen zu 100 Pro-
zent nachhaltiges Palmöl ein“, so das Unternehmen.
Ein sehr praktisches Beispiel
dafür, wie das Unternehmen nachhaltige
Aspekte nicht nur theoretisch diskutiert,
sondern handelt, ist das GNS-Konzept.
Hintergrund dafür ist, dass es mit Gastro-Norm
ein weltweit gebräuchliches Behältersystem
gibt, das durch genormte
Größen einen einfachen Austausch von
Lebensmittelbehältern ermöglicht und
auch in Großküchen Verwendung findet.
Auf dieser Basis hat Hügli ein intelligentes
Verpackungssystem entwickelt. Das
GNS Konzept ist nachhaltig und die Verpackung
wiederverwendbar. „Durch diese
Weiterverwendung der Behälter entsteht
weniger Verpackungsmüll, was einen echten
Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit
leistet“, ist das Unternehmen überzeugt.
POSITIVE EIGENSCHAFTEN
Die Hügli-Produkte werden in den Größen
1/6, 1/3 und 1/1 verkauft. Die Behälter
können nicht nur den Küchenalltag
erleichtern, sondern sind zudem auch
hitzebeständig bis plus 80 Grad und kältebeständig
bis minus 20 Grad. Weitere
Vorteile: Sie sind laut Unternehmen Bain-
Marie-fest, mikrowellentauglich, leicht
auswaschbar, spülmaschinenfest und stapelbar.
Mit all diesen Eigenschaften steigt
natürlich auch die Wahrscheinlichkeit,
dass diese Behälter wirklich weiterverwendet
werden und das Nachhaltigkeitsziel
des Konzepts erreicht wird.
Hügli kann viele Beispiele
für nachhaltiges
Handeln in seinem international
aufgestellten
Geschäft liefern.
Hügli ist ein internationales Lebensmittel–Unternehmen,
das seit 2018
als Unternehmenseinheit zur Bell
Food Group gehört. Das Sortiment
reicht von Soßen, Bouillons und Suppen
über Würzmittel und Dressings
bis zu Antipasti und Desserts. „Unser
Ziel ist es, unsere Kunden in ihrem
Arbeitsalltag bestmöglich zu unterstützen
und gleichermaßen bei ihnen
und besonders bei den Gästen für
Begeisterung zu sorgen“, beschreibt
Hügli sein Credo. Man habe immer
die Vision, maßgeschneiderte Produktlösungen
mit einfachem Handling
und höchster Qualität zu liefern.
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE INDUSTRIE 51
ALEXANDER
SOLIA
TEIL EINER STARKEN GRUPPE
Alexandersolia vereint
seit über 15 Jahren die
Traditionsmarken Alexanderwerk und
Solia Palmer, mit einer mehr als 100-jährigen
Geschichte, unter einem Dach. „Wir
verstehen es als unseren Auftrag, die qualitativ
hochwertige Produktion von Großküchengeräten
‚Made in Germany‘ fortzuführen
und weiterzuentwickeln“, sagt
das Unternehmen, das mittlerweile zum
Marktführer für universelle Großküchenmaschinen
in Deutschland avanciert ist.
Und auch auf eine weitere wichtige Zahl
wiesen die Remscheider in diesen Tagen
erneut hin. Das Unternehmen ist mit seinen
Großküchenmaschinen seit mehr als
zehn Jahren Teil eines starken Firmenverbunds,
der „Wikotool“ Gruppe. Durch
die enge Zusammenarbeit und die gebündelte
Kompetenz, gemeinsam mit den
Firmen Ascobloc Gastrogerätebau und
Debag AG Backofentechnik, stärke die
Gruppe ihr Vertriebsnetz. Diese Gemeinsamkeit
personalisiert sich in Geschäftsführer
Johannes Wilhelm (im Foto links)
und Dirk Gassen, Geschäftsführer von
Alexandersolia und Vertriebs- und Marketingleitung
von Ascobloc. Am Remscheider
Standort von Alexandersolia befinden
sich beispielsweise die gemeinsamen
Showrooms der Firmen, wo sich Kunden
das aktuelle Sortiment anschauen können.
Auch der Außendienst ist teilweise
für beide Unternehmen tätig.
„Was auch immer Sie schneiden,
schnitzeln, reiben, passieren, pürieren,
waschen, schleudern, rühren,
schlagen, kneten, schälen, mischen,
kuttern, in Streifen schneiden,
zerkleinern, steaken, mürben, oder
wolfen wollen, unsere universell
einsetzbaren Küchengeräte verarbeiten
Ihre Nahrungsmittel schonend
und Nährstoff erhaltend. Beinahe alle
Großküchengeräte sind komplett aus
Edelstahl gefertigt.“ So veranschaulicht
Alexandersolia seine Leistung als
Teil der Wikotool-Gruppe.
FOTOS: Alexander Solia, Transgourmet, Hügli
TRANS
GOURMET
GROSSHANDEL NACHHALTIG
Der Auffassung, dass
Nachhaltigkeit und
Lebensmittelgroßhandel nicht zusammen
passen, tritt Transgourmet entschieden
entgegen. Als einer der größten
Full-Service-Spezialisten für Gastronomie
und Gemeinschaftsverpflegung habe
das Unternehen im letzten Jahr die internationale
Marke „Plant-based“ sowie die
Bio-Eigenmarke Natura eingeführt. Ziel
dieser Einführungen sei es, mehr Nachhaltigkeit
in den Außer-Haus-Markt und
in die Branche zu bringen. Natura sei die
erste internationale Bio-Marke für den
Außer-Haus-Markt. Zu den Kernelementen
des Sortiments mit über 250 Artikeln
gehöre, neben einer kontrollierten
Bio-Qualität, der gesicherten Verfügbarkeit
und einer nachvollziehbaren Preisgestaltung,
vor allem die Unterstützung
von Betrieben bei der Bio-Zertifizierung.
Eine Aufgabe, die besonders kleinere
Unternehmen allein oft deutlich überfordert.
Da auch alternative Ernährungsarten
heute mehr als nur Trendthema
seien und die Vielfalt der Möglichkeiten
für Vegetarier und Veganer stetig wachse,
bietet Transgourmet unter „Plant-based“
wertige pflanzenbasierte Produkte, die
schmecken sollen. Dazu kommen Dienstleistungen
für die Kunden wie beispielsweise
Schulungen, fachliche Beratung, Inspirationen
und ganzheitliche Konzepte
für Umsetzung und Kommunikation.
Transgourmet sieht sich selbst heute
als „Spezialist für die zuverlässige
deutschlandweite Belieferung mit
einem qualitativ hochwertigen Profivollsortiment
an Großverbraucher in
Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung“.
Ein nachhaltiges Sortiment
ist Teil der „großen Nachhaltigkeitsstrategie“
des Großhändlers, die
zudem eine klimaneutrale Wirtschaftsweise,
Ressourcenschonung
und soziales Engagement beinhalten
soll und das ehrgeizige Ziel verfolgt,
der nachhaltigste Großhändler des
Landes zu sein.
Cooking + Catering inside 4/22
green
FOTOS: Kaya&Kato, Gusswerk, DBL,Tutaka
Berufskleidung
Gutes und gesundes Essen aus saisonalen und regionalen Zutaten, Abfall-
und Plastikvermeidung, Energiesparen und mehr: Nachhaltigkeit
lässt sich im Catering und in der Gemeinschaftsverpflegung in vielerlei
Hinsicht umsetzen, in dieser Ausgabe geben wir dazu eine Vielzahl von
Impulsen. An dieser Stelle widmen wir uns der Berufskleidung.
Von Jan-Peter Wulf
ECO-CHIC FÜRS TEAM IN KÜCHE UND SERVICE:
NACHHALTIGE
Berufskleidung
muss im Gastro-
Alltag der verschiedenen
Branchen
sehr viele unterschiedliche
Ansprüche
erfüllen.
Im optimalen Fall
bringt Berufskleidung
heutzutage
praktische Notwendigkeiten
und
modische Aspekte
unter einen Hut.
D
Denn auch hier gibt es mittlerweile
verschiedene „grüne“
Alternativen, die nicht nur fair
und möglichst biologisch produziert
werden, sondern auch
richtig gut aussehen. Was nicht
nur für die Menschen innerhalb
der Wertschöpfungskette des
Herstellungsprozesses, sondern
auch für das Team gut ist – und
last but not least die Gäste.
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE BERUFSKLEIDUNG 53
Mensch und Umwelt nicht aus den
Augen verlieren: Kaya&Kato, Köln
Das Kölner Workwear-Unternehmen will
seit seiner Gründung im Jahr 2015 schickes
Design mit hochwertiger Qualität und
konsequenter Nachhaltigkeit zusammenbringen.
Seit 2018 verarbeitet es recycelten
Plastikmüll aus dem Mittelmeer in seiner
Kleidung. Es wurde 2019 als eines der ersten
deutschen Unternehmen mit dem „Grünen
Knopf“ ausgezeichnet – und ist seit diesem
Jahr klimaneutral, inklusive klimaneutral
hergestellter Produkte, die entweder gekauft
oder über den Textildienstleister Elis
gemietet werden können.
Die Kollektion für den Gastronomie-,
Hotellerie- und Cateringbereich reicht von
Vorbindern und Latzschürzen über Hemden,
Hemdkleidern und Shirts bzw. Longsleeves
bis zu Kochjacken von klassisch bis
trendy, von schlichtem Weiß bis knalligem
Safran. Aktuell arbeitet das Unternehmen
an einer Capsule-Collection u. a. aus Blusen,
Chinos und Polohemden, die voraussichtlich
im Spätsommer auf den Markt kommt.
Bei Redaktionsschluss lagen noch keine
Fotos, nur Skizzen vor – doch die sehen so
gut aus, dass man sagen kann: Die schicken
Stücke könnten glatt auch privat
getragen werden. „Wir möchten
dafür sensibilisieren, auf Qualität
zu setzen und Mensch und
Umwelt beim Kauf von Arbeitskleidung
nicht aus den Augen zu
verlieren. Wir vereinen eine faire
Produktion, Style und Funktionalität
und bieten so Arbeitskleidung,
die sich sozial und ökologisch mit
den Herausforderungen unserer
Zeit vereinen lässt“, so Dr. Stefan
Rennicke, Mitgründer und Geschäftsführer.
www.kaya-kato.de
Schürzen mit System:
Gusswerk, Berlin
Klein, aber fein: Gusswerk, das
sind die studierte Bildhauerin
und Schnitttechnikerin Anke
Dezius und die Maßschneiderin
und Bekleidungstechnikerin Katrin
Degen. Sie haben ihr Unternehmen
2014 mit der Mission
gegründet, dem Gastgewerbe
funktionale, hochwertige und
handwerklich hergestellte Schürzen
aus nachhaltiger Produktion
Koch-/Servicejacke
Focus
Jeans
Concept
Jeans
Concept
Servicebinder
Focus
Bistroschürze
Concept
Mix & Match:
Kombinieren
leicht gemacht.
Cooking + Catering inside 4/22
Die Mitarbeitenden
in
der Gastronomie
erwarten
heute, dass
Passform und
Schnitt von
Schürzen genau
stimmen.
Mietberufskleidung von DBL.
Noch mehr Auswahl? Noch mehr
Möglichkeiten? Concept wirkt nicht nur
alleine richtig gut – sondern auch in
Kombination mit anderen Kollektionen
im DBL Mieterservice. Lassen Sie sich
inspirieren und mixen Sie mit beim
Match ohne Grenzen.
DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH
Albert-Einstein-Str. 30 | 90513 Zirndorf
info@dbl.de | www.dbl.de
green
zu bieten – als Alternative zur „Fast
Fashion“. Die Kollektion umfasst
Stücke für den Servicebereich ebenso
wie für Bar und Kaffeebar, für die
Küche sowie für „Grillmaster“ – aus
besonders belastbaren Materialien.
Das Leder für die Gurte stammt von
Weiderindern aus Bayern und Norddeutschland
und wird ausschließlich
mit Naturstoffen gegerbt, Heckenrisse
oder Mückenstiche im Leder
sind dabei „grünes“ Gütekriterium.
Es wird großenteils Bio-Baumwolle
verwendet. Die textilen Fronten
werden an der polnisch-deutschen
Grenze zu fairen Bedingungen hergestellt;
Endverarbeitung, Vernietung
und Qualitätskontrolle sowie
die Lederfertigung erfolgen in der
eigenen Werkstatt. Auch individuelle
Modelle in kleinen Stückzahlen
fertigt Gusswerk an. Aktuell arbeitet
das Team daran, rund um das Kernprodukt
weitere Bekleidungsstücke
auf den Markt zu bringen. Dies sind in
erster Linie Hemden aus Biobaumwolle
für Damen und Herren, die mit Nähten,
Abtrennungen und Taschen auf
die Schürzen abgestimmt sind. Ferner
designt man zurzeit Kochjacken sowie
spezielle Stücke für Köchinnen: „Wir
haben ein Kochkleid entwickelt, weil
wir von verschiedenen Köchinnen die
Rückmeldung bekommen haben, dass
so etwas bisher fehlt. Außerdem einen
Kochoverall. Da finden wir aber gerade
erst heraus, wie der sich in der Küche
macht“, so Katrin Degen. Bereits im
Onlineshop erhältlich bzw. vorbestellbar
sind die „Küchenhelfer“: Topfhandschuhe,
Topflappen und Geschirrtücher
im Gusswerk-Look. Und mit der hauseigenen
Taschenkollektion lässt sich
sogar das Einkaufen auf dem Markt
oder im Grossmarkt stilecht und schick
gestalten. www.guss-werk.com
Umweltschonender Servicekreislauf:
DBL, Zirndorf
Berufskleidung zu mieten, kann Betrieben
Handlingvorteile verschaffen und
hat im Idealfall auch einen die Umwelt
schonenden Skaleneffekt bei Abwasser
und Energieverbrauch. Der Mietdienstleister
DBL (Deutsche Berufskleider-
Leasing GmbH) bietet seinen Partnern einen
solchen umweltschonenden textilen
Servicekreislauf an – mit automatischen
Dosieranlagen für effektiven Waschmitteleinsatz,
Mikroplastik-Filtern,
UV-C-Technologie zur Entkeimung von
Waschwasser (das dann erneut verwendet
werden kann), Photovoltaik-Anlagen
und Kompressoren für Wärme-Rückgewinnung,
je nach Standort des bundesweiten
Logistiknetzwerks. Und die Kleidung
selbst? Sowohl die Basiskollektion
„Concept“ als auch die Premiumkollektion
„Focus“ trumpft mit nachhaltigem
Aspekt auf: Die Stücke sind mit dem
„Supporting Fairtrade Cotton“-Siegel aus-
Berufskleidung muss
jederzeit zur Verfügung
stehen, ohne Nachhaltigkeit
zu vernachlässigen.
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE BERUFSKLEIDUNG 55
Das Team vom
Tutaka hat verstanden,
dass
heutzutage Gastronomen
ihre Berufskleidung
und
vieles mehr verstärkt
im Internet
einkaufen wollen.
Nachhaltiges One-Stop-
Shopping fürs Gastgewerbe:
Tutaka, Hamburg
gezeichnet, einem Rohstoffmodell für
Baumwolle, das Bäuerinnen und Bauern
ermöglicht, größere Mengen ihrer
Baumwolle zu Fairtrade-Bedingungen
zu verkaufen. Die Stücke der beiden
vom Konfektionär Weitblick designten
Kollektionen lassen sich auch sehr
gut untereinander kombinieren. Beispiel:
Die Koch- und Servicejacke aus
der Premiumkollektion Focus passt
gut zu den im Design reduzierteren
Latzschürzen von Concept. Auch mit
der dritten Hauskollektion für den
Gastrobereich „Denim Craft“
lassen sich viele Mixes und somit
neue, individuelle Varianten
herstellen – öfter mal was
Neues, ohne es gleich kaufen zu
müssen. „Mit uns sind die hochwertigen
Kleidungsstücke durch
sorgfältige Pflege und Instandhaltung
auch lange im Einsatz.
Das ist nicht nur gut anzusehen
– sondern schafft dauerhaft Zufriedenheit“,
so DBL-Verkaufsleiter
Thomas Krause. www.dbl.de
Den wohl umfassendsten Webshop
für nachhaltige Produkte im Gastgewerbe
– inklusive Berufskleidung natürlich
– haben Franziska Altenrath
und Alexandra Herget vom Hamburger
Unternehmen Tutaka aufgebaut,
das zugleich auch Beratungsdienstleistungen
für Betriebe in der Branche
anbietet. Neben Schürzen, Vorbindern,
Kochjacken und Arbeitshemden von
nachhaltig herstellenden Unternehmen
(die oben vorgestellten Kaya &
Kato und Gusswerk sind mit dabei)
findet man hier auch Tabletop-Lösungen
wie klimafreundlich hergestelltes
Geschirr, Verpackungen aus Bagasse
und Karton sowie essbare Eislöffel – jede
Menge Inspiration und gute Ideen für
eine grünere Branche. www.tutaka.com
green
Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren ein wichtiges
Thema in der gewerblichen Küche. Neben den
Bereichen Spültechnik und Kühltechnik spielt die
Nachhaltigkeit vor allen Dingen bei Gargeräten
eine große Rolle. Wir haben uns die Lösungen einiger
Hersteller angesehen. Und selbstverständlich
kommt auch ein Praktiker zu Wort.
Von Martin Rösner
Nachhaltig
GAREN
TECHNISCH UND KONZEPTIONELL
U
Um
einen Garprozess in Gang
zu setzen, wird immer eine gewisse
Menge Energie benötigt.
Mit technischen Finessen und
Innovationen, die von vielen
Herstellern auch geliefert werden,
ist der Garprozess in den
vergangenen Jahren viel nachhaltiger
geworden. Der Wirkungsgrad
der eingesetzten
Energie spielt dabei eine große
Rolle. Jede Energie, die verpufft
und somit nicht zum Garprozess
beiträgt, ist letztendlich
verlorene Energie. Insgesamt
betrachtet, ist nachhaltiges
Garen aber mehr als nur die
Technik, sondern es geht dabei
um das große Ganze.
„Nachhaltigkeit ist
ein Gesamtkonzept,
bei dem alle
in der Küche mitziehen
müssen“
Ralf Meyer
Tricks und Kniffe
Ralf Meyer ist Küchenleiter
der Augusta-Kranken-Anstalt
in Bochum und seit vielen Jahren
bringt er die Nachhaltigkeit
in seiner Küche voran. Er kochte
vorher nicht nur in Sternequalität
wie im Düsseldorfer Restaurant
„Schiffchen“, sondern auch
für eine große Rechtsanwaltskanzlei.
Außerdem arbeitete er
auch auf der „anderen Seite“,
für die Lebensmittelindustrie,
in der Produktentwicklung. Er
kann mit Fug und Recht behaupten,
alle Tricks und Kniffe
beider Seiten zu kennen. Seit
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE GARTECHNIK 57
FOTOS: Adobe Stock, Rational, MKN, Ralf Meyer
Ende 2009 verantwortet er jetzt das
Speisenangebot in Bochum. „Ich bin
sehr froh, dass sich die heutige Technik,
unter anderem auch im Bereich Garen,
in den letzten Jahren gut entwickelt
hat. Vergleicht man Geräte von heute
mit denen von vor 15 Jahren, so ist
das schon ein Unterschied in Sachen
Nachhaltigkeit und Energieverbrauch,“
vergleicht Ralf Meyer die Situation
im Zeitablauf. Und fügt direkt hinzu:
„Nachhaltigkeit ist aber mehr als nur
die Technik von Geräten, der Einsatz
von regionalen Lebensmitteln oder die
Vermeidung von Müll. Nachhaltigkeit
ist ein Gesamtkonzept, bei dem alle in
der Küche mitziehen müssen.“
„Zu diesem Thema gibt es so viel zu
erzählen“, bestätigt Michaela Kirsch-
Ein weiteres Beispiel für effizientes Kochen
ist das Smart Boiling im FlexiChef
von MKN, mit dem der Kochprozess
optimiert wird, z.B. auch beim Erhitzen
von Wasser. „Smart Boiling bedeutet
kochend heißes Wasser und zwar sofort.
Das innovative am Smart Boiling
ist, dass das Wasser leicht unterhalb
der Siedetemperatur gehalten wird
und so möglichst wenig verdampft.
Man muss also nicht ständig Wasser
nachfüllen, auf der anderen Seite steht
kochend heißes Wasser bei Bedarf auf
Knopfdruck und in Sekundenschnelle
zur Verfügung. Der Energieverbrauch
reduziert sich auf ein Minimum,“ erläutert
Corinna Düe, Head of Communication
bei MKN. Multifunktionsgener,
Director Marketing bei Rational, und
verweist auf das Unternehmensziel von
Rational, den Menschen, die in Groß- und
Gewerbeküchen thermisch Speisen zubereiten,
den höchstmöglichen Nutzen
zu bieten. Und da gehört ein Ressourcenmanagement
insbesondere bezüglich Wasser
(Reduzierung von Wasserverbrauch
während des Kochens und Reinigens) genau
so dazu wie ein effizientes Energiemanagement
während der Gerätenutzung
(Energie sparen). „Unsere neueste Dämpfergeneration
verbraucht bis zu 10 Prozent
weniger Energie und Wasser im Vergleich
zum Vorgängermodell. Der iVario benötigt
bis zu 40 Prozent weniger Energie im
Vergleich zu herkömmlichen Gargeräten
wie Kipper, Kessel oder Fritteuse,“ erklärt
Michaela Kirschner. Und fügt dann etwas
hinzu, das man fast schon als eine allgemeine
Weisheit bezeichnen könnte: „Die
einfachste Methode, Energie in der Großküche
zu sparen, ist, elektrisch betriebene
Geräte erst dann anzuschalten, wenn sie
gebraucht werden und diese bei Nichtgebrauch
sofort abzuschalten.“ Das setzt
Zum höchstmöglichen Nutzen,
den Rational für seine Kunden
als Unternehmensziel anstrebt,
gehört Ressourcen- und Energiemanagement
während der
Gerätenutzung.
Mit Wärme, die natürlich
Energie kostet, muss am Herd
bewusst umgegangen werden.
allerdings voraus, dass das Erhitzen des
Garbereichs relativ schnell geht, um
lange Warte- und Rüstzeiten zu vermeiden.
Rational bietet hierfür beim
iVario das System iVarioBoost an, beim
FlexiChef von MKN wird Smart Boiling
eingesetzt. Die aktuelle iVario Gerätegeneration
ist mit dem patentierten
iVarioBoost-Heizsystem ausgestattet,
ein äußerst effizientes Heizsystem
bestehend aus Keramik-Heizelementen
und reaktionsschnellem, dünnem
Tiegelboden. Die hervorragenden
Wärmeleiteigenschaften ermöglichen
ein extrem schnelles Aufheizen und
Abkühlen, was zu einer wesentlichen
Energieeinsparung beim Arbeiten mit
dem iVario beiträgt.
Sofort heißes Wasser
Cooking + Catering inside 4/22
green
Eine optimale Nutzung der Garraum-Kapazität, hier demonstriert
am FlexiRack von MKN, ist ebenfalls ein nicht
zu unterschätzender Nachhaltigkeits-Aspekt.
Gesamtkonzept in der nachhaltigen Küche
meine. Wenn ein Dämpfer mit zehn
Einschüben nur mit zwei Blechen oder
GN-Behältern bestückt ist, kann das
nicht nachhaltig sein,“ sagt Ralf Meyer.
Neben dem FlexiRack, das es schon für
viele Dämpfergenerationen von MKN
gibt, sind die neuesten Geräte in Sachen
Nachhaltigkeit deutlich verbessert gegenüber
den Vorgängermodellen. Ähnlich
sieht es beim Dämpfer von MKN,
dem FlexiCombi, aus. „Mit einer modernen
Motorentechnologie und der geschlossenen
Dreifach-Verglasung spart
er bis zu 28 Prozent Energie und 36 Prozent
Wasser verglichen mit den Vorgängermodellen“,
erläutert Corinna Düe.
räte wie den iVario oder den
FlexiChef könne man grundsätzlich
immer als nachhaltig
bezeichnen, denn bei der
Investition erspare man sich
die Kosten für Spezialgeräte
wie Kippbrattpfannen oder
Fritteusen.
„Nichts Besseres“
Wenn es um schnelle Aufheizzeiten
und damit einem
hohen Wirkungsgrad geht,
kommt man an der Induktionstechnik
nicht vorbei.
„Ich habe Induktionstechnik
in meiner Küche im Einsatz,
und man kann sagen, es gibt
nichts Besseres als Induktion,“
sagt Ralf Meyer voller Begeisterung.
Gezielter als mit
Induktionskochfeldern kann
man Energie nicht nutzen.
Der Wirkungsgrad von Induktionskochfeldern
liegt bei ca.
95 Prozent, unabhängig von
der Größe des Kochfelds. Dazu
kommt der besondere Vorteil,
dass keine Wärme an die Umgebung
abgegeben wird. Dies
ist zwar kein Nachhaltigkeitsaspekt
technischer Art, aber
es reduziert die Temperatur
in der Küche und schützt somit
die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. „Auch beim
CO 2
-Ausstoß ist Induktion den herkömmlichen
Herdanlagen weit voraus. Im Vergleich
zu herkömmlichen Herdanlagen
verringert sich der CO 2
-Ausstoß bei Geräten
mit Induktionstechnik um 2,5 Tonnen
pro Jahr“, beschreibt Corinna Düe die
nachhaltigen Vorteile.
Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit
ist die optimale Ausnutzung der Garraum-Kapazität.
Mit dem MKN FlexiRack
kann man die Kapazität im Handumdrehen
um über 50 Prozent erhöhen. Am
Ende bedeuten weniger Garvorgänge
schnellere Abläufe in der Profiküche insgesamt.
Man spart also nicht nur Zeit,
sondern auch wertvolle Energie. Es geht
also immer auch um die Organisation
in der Küche. „Das ist das, was ich mit
Flexibilität der Geräte verbessert
die Abläufe in der Küche deutlich.
Spezielles Heizkabel
„Alle technischen Geräte in meiner
Küche leisten im reinen Zubereitungsbereich
ihren Beitrag dazu, dass ich
möglichst nachhaltig produzieren kann.
Neben Rational und MKN sehe ich auch
meine Alto-Shaam-Geräte weit vorne
in dieser Hinsicht. Mit Alto-Shaam gare
ich Fleisch und Fisch“, erklärt Ralf Meyer.
Alto-Shaam ist ein amerikanischer Hersteller
und produziert Niedrigtemperaturöfen,
die mit dem Halo-Heat-Prinzip
ausgestattet sind. Dieses Prinzip ist über
60 Jahre alt. Halo-Heat arbeitet nicht
mit Heizelementen, sondern mit einem
speziellen Heizkabel, das in vielen Windungen
um den Garraum gewickelt ist.
Mit dieser besonderen Technik wird das
Produkt äußerst schonend gegart. Im
Gegensatz zu Garprozessen mit Heißluft
bleibt die Feuchtigkeit im Produkt
und der Gewichtsverlust der gegarten
Produkte wird minimiert. Zum Garen
kommt kein Wasser zum Einsatz.
Die Alto-Shaam-Geräte benötigen
lediglich einen Elektroanschluss mit
230 V. Die Hersteller technischer Geräte
bringen immer wieder innovative
Entwicklungen hervor, die die Nachhaltigkeit
im Garprozess verbessern. Die
hier genannten technischen Beispiele
wurden ausgesucht, weil sie in der Küche
der Augusta-Kranken-Anstalten
zum Einsatz kommen. Bei Investition in
neue Gerätetechnik ist eine genaue Recherche
deshalb sehr wichtig, denn auch
alle anderen Hersteller bieten Lösungen.
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE GARTECHNIK 59
„Wenn ein Dämpfer
mit zehn Einschüben
nur mit zwei Blechen
oder GN-Behältern
bestückt ist, kann das
nicht nachhaltig sein.“
Ralf Meyer
Was Meyer ärgert
Manchmal allerdings hadert Ralf
Meyer auch mit den Lieferanten.
Und zwar dann, wenn es nicht um
die Nachhaltigkeit beim reinen
Garen geht, sondern um die Nachhaltigkeit
der Geräte allgemein. So
ärgert es ihn beispielsweise, dass
beim Update auf eine neue Geräteserie
die Hordenwagen wegen drei
Zentimeter Höhenunterschied nicht
mehr in den Dämpfer des gleichen
Herstellers passen. „Es ist doch nicht
nachhaltig, bestes Edelstahl einfach
entsorgen zu müssen“, ärgert
er sich. Inzwischen hat Ralf Meyer
neben seiner Küche einen kleinen
Schweißraum eingerichtet. Einfache
Arbeiten werden dort selbst
erledigt, Wartezeiten auf Servicetechniker
oder Ersatzlieferungen
können so optimiert werden.
Auch beim Thema Reinigung von
Dämpfern oder Multifunktionsgeräten
bleiben Fragen offen: „Zur
Zeit muss ich, wenn ich das stärkste
Reinigungsprogramm beim Dämpfer
laufen lasse, insgesamt sechs
Reinigungstabletten, einsetzen, das
Programm läuft über drei Stunden.
Es verbraucht Chemie, es verbraucht
Wasser und es verbraucht
Strom. Mir erscheint das zu lang
und auch zu viel an Chemie, die
man offiziell einsetzen muss. Hier
kann man die Industrie nur auffordern,
sich in Sachen Nachhaltigkeit
zu verbessern“, erklärt Ralf Meyer.
Die Qualität der in den Geräten verbauten
Komponenten seien nicht
mehr so wie vor 15 Jahren, moniert
Ralf Meyer und nimmt somit auch
den After-Sales-Service in punkto
Nachhaltigkeit in die Pflicht. „Teilweise
sind technische Mängel sogar
bekannt, die dann zum Austausch
führen. Die Anzahl neu eingesetzter
Platinen war noch nie so hoch
wie jetzt. Oder die Heizplatten des
Herdes. Hier kann man noch einiges
tun, um die Nachhaltigkeit zu verbessern“,
regt Ralf Meyer deshalb an.
Luft nach oben
Auch wenn es nicht um Technik geht,
ist Ralf Meyer immer bemüht, sich
nachhaltig zu verbessern. In Verhandlungen
mit seiner Molkerei versucht
er, ein Mehrwegsystem für große
Joghurt-Behälter zu installieren, was
bisher misslang. „Zurzeit nutze ich
Zehn-Liter-Eimer. Würde ich normale
Joghurtbecher nutzen, käme ich auf
800 Kilogramm Müll im Jahr, das will
ich aber nicht“, erklärt Ralf Meyer und
schließt ab mit den Worten: „Es gibt
noch immer viel Luft nach oben, auch
bei der Industrie!“
www.winterhalter.de/ptu
Sie vereint zwei Anwendungen in einer Maschine. Sie spült sowohl Gerätschaften als auch Geschirr. Und sie liefert in beiden
Fällen dauerhaft erstklassige Spülergebnisse: die PT Utensil. Sie ist das Hybridmodell von Winterhalter und erfüllt höchste
Ansprüche an Sauberkeit, Hygiene und Ergonomie. Egal, ob Sie zwischen den Anwendungen wechseln oder sortenrein spülen.
60 CORPORATE FISH INTERNATIONAL
Ein Mix aus Inspiration und
Informationen erwartet die
Messebesucher.
FISH
INTERNATIONAL
KOMMT
Die im September 2022
stattfindende Fachmesse
Fish International will auch
der Gemeinschaftsverpflegung
neue Impulse geben
und die Köche in Großküchen
inspirieren.
Von Hans Jürgen Krone
Ostsee aus“, bekräftigte kürzlich die Messe
selbst diese Erwartung. Gleichzeitig sind
die Veranstalter auch überzeugt, dass diejenigen
in der Fischwirtschaft, die in Klimaschutz
investieren, dadurch unter Umständen
auch Betriebskosten senken und
außerdem wichtige Signale an die Kundschaft
senden könnten. Die Thematik soll
in Fachvorträgen und Diskussionen aus
diversen Perspektiven beleuchtet werden.
MEHR ZERTIFIZIERTER FISCH
Auch Catering-Unternehmen, oder zumindest
deren Köche in Großküchen, vertrauen
inzwischen zunehmend auf Rohwaren
aus zertifizierter Fischerei und nachhaltiger
Produktion. Das zeigen laut Fish International
die Statements führender Vertreter
aus der Gemeinschaftsverpflegung im
Rahmen einer eigenen Umfrage. Parallel
zum wachsenden Interesse am Thema
Nachhaltigkeit in der Bevölkerung entwickeln
GV-Gastronomen verstärkt Verantwortungsbewusstsein
für die Herkunft der
verkauften Ware. Der Groß-Caterer Aramark
beispielsweise kaufe nach eigenen
Angaben nur ASC- oder MSC-zertifizierte
Rohware ein. Ähnlich sehe es auch der
Zentraleinkauf der Bayer AG – dort würden
Lieferwege immer stärker in die Gesamtüberlegungen
einbezogen. Das Thema
W
Wenn in diesem Jahr vom 4. bis 6. September
in Bremen wieder die Fachmesse
Fish international stattfindet, dann stehen
natürlich Umweltfaktoren im Mittelpunkt
der Diskussionen. „Der Klimawandel ist
kein abstraktes Konstrukt, er ist bereits vor
unserer Haustür angekommen und wirkt
sich auf die Fischbestände in Nord- und
Vor der regelmäßigen
Zubereitung
von frischem
Fisch und
Meeresfrüchten
schreckt
mancher Koch
zurück.
FOTOS: M3B GmbH/Oliver Saul
Corporate + Catering inside 4/22
Account Executive: Katharina Marquardt
Contact: +49-40-39 88 87-0
Mail: k.marquardt@heartbrands.eu
SPECIFICATIONS
Client: Regal Springs
Job number: 22-0148
Nachhaltigkeit steht laut Umfrage aber Brand: Regal Springs
angesichts der Rahmenbedingungen Product: Tilapia
in vielen Großküchen in der Gemeinschaftsverpflegung
noch am Anfang ei-
Media: Anzeige Cooking & Catering
Status: RZ/final artwork
Closed format: 70 x 297 mm (B x H)
ner Entwicklung. Die Äußerungen in Date: der 20.05.2022
Umfrage ließen darauf schließen, dass
Großverbraucher eine Orientierungshilfe
bei der Auswahl der „richtigen“ Produkte
benötigten, sagt die Messe. Siegel wie
COLOURS
ASC und MSC seien aber mittlerweile
etabliert und für die Bewertung nicht
Auch im Catering spielt inzwischen
zertifizierte Rohware
CYAN
zertifizierter Produkte griffen etliche
eine MAGENTA deutlich wichtigere Rolle.
der Befragten nach eigenen Angaben zu
YELLOW
„Einkaufshilfen“ von Umweltschutzorganisationen
wie WWF oder Greenpeace. müssten in der Regel in kurzer Zeit gro-
BLACK
-
ße Mengen an Essen bereitstellen. In Betriebskantinen
lägen die fertig zubereite-
-
CONVENIENCE SCHAFFT LUFT
-
ten Gerichte unter Umständen längere
-
Um den Gästen in Betriebskantinen, Mensen,
Heimen und der Event-Gastronomie Do not print: erwarteten die Gäste, dass er frisch und
Zeit in der Theke – doch gerade bei Fisch
Fisch noch schmackhafter zu machen, wie -gerade zubereitet wirke. Um ihnen in
setzten Anbieter, ergänzend zu ihren bereits
etablierten nachhaltigen Produkten, haft zu machen, setzt manches Team auf
dieser - Situation Fischprodukte schmack-
auf Convenience-Zubereitungen. Das LEGAL verschaffe
auch einem kleinen Küchenteam Es wurde nicht
Convenienceprodukte – wie beispielsweise
die Originalstanze
tiefgekühltes
benutzt. Der
Filet
EAN
im
Code
Gemüsebett,
ist nur ein
Platzhalter. Alle Schriften, Bilder und Grafiken unterliegen dem Urheberdie
Luft, sich auf Beilagen wie Reis oder um für eine schnelle und einfache Zubereitung
Proof ist zu verbindlich garantieren. in Bezug auf Inhalt und Farben
recht. Die von Heartbrands ® erworbenen Lizenzen gelten nicht für Dritte.
Kartoffeln zu konzentrieren. Klein sind
Das freigegebene
nach dem CMYK-Farbmodell. Die angegebenen Sonderfarben wurden
die Teams auch deshalb, weil Personal simuliert. Verbindlich In den sind hierfür Produktentwicklungen allein die Pantone-Farben nach deren spiegeln
Kennziffer. Die Anpassung der von Heartbrands ® gelieferten Daten an
schwer zu finden ist. Zugleich haben viele das jeweilige sich Druckverfahren auch obliegt Verbrauchertrends dem Produzenten. wie das
Betriebe auch angesichts der Kosten eine The original punch gewachsene was not used. The Interesse EAN code is only an a einer placeholder. bewussten
Heartbrands Ernährung ® do not apply wider. to third parties. Allerdings The approved gehört
All
fonts, pictures and diagrams are subject to copyright. The licenses purchased
from dünne Personaldecke. Zu den Hemmnissen
für den Verkauf von mehr Fisch CMYK in colour Seelachs model. Special im colours Backteig were simulated. mit Only Kartoffelsalat
Pantone
proof is binding with regard to content and colours according to the
colours according to their code number are binding. Adjustment of the
den Kantinen zählt aber wohl nicht offset nur data provided nach by wie Heartbrands vor zu ® for den the chosen beliebten printing method Klassikern is
the responsibility of the producer.
der Kostendruck in vielen Großküchen:
Küchenchefs fürchteten laut Umfrage
nach wie vor den Aufwand für die
Zubereitung von Fischprodukten und
ihre appetitliche Präsentation in Selbstbedienung.
Gemeinschaftsverpfleger
in den Kantinen. Doch es zeigt sich auch
bei den Traditionen eine Veränderung:
„Dienstag entwickelt sich zum neuen
Freitag“, heißt es bei Deutsche See mit
Blick darauf, dass in Deutschland Freitag
immer noch der Fischtag ist.
NATÜRLICH. BESSER.
BUNTBARSCH.
Frei von Antibiotika
Frei von Zusätzen
100 % Rückverfolgbar
ASC-Zertifiziert
AUSGEZEICHNET
UND NACHHALTIG
Der Fisch der Zukunft – Nachhaltig
gezüchtet in tiefen Naturseen, unter
Berücksichtigung des Tierwohls, der
Umwelt und mit sozialer Unterstützung
der Angestellten und ihren Familien
in den Regionen vor Ort.
Unser Buntbarsch ist mild und rein im
Geschmack und hat besonders festes
Fleisch mit geringem Eigenwasseranteil.
Dadurch kann er über längere Zeit
ohne Qualitätsverlust warmgehalten
werden und eignet sich ausgezeichnet
für Buffets und Catering aller Art.
Folgen der Erwärmung
Nord- und Ostsee werden immer wärmer. Seit den 1980er-Jahren hat sich die
jährliche Durchschnittstemperatur des Wassers vor den deutschen Küsten um
bis zu zwei Grad erhöht. Die Auswirkungen sind bereits deutlich zu spüren. „Zum
Beispiel wandert der an kälteres Wasser gewöhnte Kabeljau in der Nordsee
Richtung Norden ab; von Süden rücken eher wärmeliebende Arten wie beispielsweise
Tintenfische, Sardinen und Sardellen oder Meerbarben nach“, sagt der
Meeresbiologe und Leiter des Bremerhavener Thünen-Institutes für Seefischerei,
Dr. Gerd Kraus. Die Folgen in der weitgehend von Land umschlossenen Ostsee
seien noch gravierender. Hier nehme die Produktivität ab und die Bestände
gingen zurück.
Corporate + Catering inside 4/22
Für mehr
Informationen
kontaktieren Sie uns gern:
info.germany@regalsprings.com
www.regalsprings.de
Neuheiten
NONFOOD
+ TECHNIK
FÜR MEHRWEG
GREENBOX
Die Greenbox GmbH & Co. KG hat es sich zur
Aufgabe gemacht, Gastronomie-Betreibende
bei der Umstellung auf Mehrweg zu
unterstützen. Die neueste Ergänzung des
Mehrweg-Sortiments von Greenbox sind die
Häppy Plate Menüteller, die mithilfe der Dreibzw.
Zwei-Kammer-Ausführung das separierte
Servieren von verschiedenen Speisen auf einem
Menüteller ermöglichen. Die Teller eignen
sich sowohl für warme als auch für kalte Gerichte
mit mehreren Komponenten.
www.biologischverpacken.de
INNOVATIVER KORKEN
ESTAL
Estal, ein führender Entwickler von Premium-Verpackungen,
präsentierte auf der
Düsseldorfer ProWein-Messe den Corkcoal-Verschluss,
der sich durch innovative
Materialien, Nachhaltigkeit und ausgefeiltes
Design auszeichnet. Bei der Herstellung
herkömmlicher mikrogranulierter
Korken kommen laut Unternehmen
industrielle Verfahren zum Einsatz, die zu
einem hohen Verbrauch von Wasser, Energie
und Chemikalien führen. Ziel ist es, unerwünschte
Eigenschaften – Geschmack,
Geruch, Farbe etc. – aus dem Korken zu
entfernen. Corkcoal kombiniert zwei Materialien:
Kork und Aktivkohle. Letztere absorbiert
und neutralisiert unerwünschte
Stoffe im Kork.
www.estal.com
KOMFORTABEL SAUGEN
KÄRCHER
Der neue Akku-Rucksacksauger BVL 5/1 Bp von
Kärcher bringt ein sehr geringes Gewicht, eine hohe
Saugleistung sowie eine hohe Akku-Laufzeit zusammen
und gehört zur 36 V-Akku-Plattform des Kärcher Battery
Universe. Da er sich auf dem Rücken tragen lässt, entfällt
das Nachziehen ebenso wie die Suche nach einer
Steckdose. Der BVL 5/1 Bp aus expandiertem Polypropylen
(EPP) hat ein Leergewicht von 3,3 Kilogramm, mit
Akkus sind es 4,6 Kilogramm. Damit ist der Akku-Sauger
von Kärcher eines der leichtesten Geräte am Markt.
Das Tragegestell lässt sich an die Körpergröße anpassen
und ist für Links- wie Rechtshänder geeignet.
www.kaercher.com
Cooking + Catering inside 4/22
CORPORATE NEUHEITEN 63
SCHNELL UND SICHER
DUNI
Um im schnellen Terrassengeschäft den Tisch stressfrei
einzudecken, sollen die Bestecktaschen von Duni ein echter
„Zeitretter“ für das Gastropersonal sein. Die Taschen Duniletto
und Sacchetto sollen die Flexibilität bieten, die das
Outdoorgeschäft braucht. Bereits mit eingelegter Serviette
geliefert, könne in ruhiger Minute das Besteck hineingegeben
werden, um dann direkt am Platz einzudecken oder im
praktischen Bambus-Halter fertige Bestecktaschen zu
sammeln, die bei Bedarf schnell ausgelegt werden können.
www.dunigroup.com
HILFT BEIM VERKAUF
FMU
Verkaufshilfen aus robusten, nachwachsenden Rohstoffen liegen voll
im Trend. Ein dekoratives Beispiel dafür ist die dreifache Korbetagere
aus Naturweide aus dem Hause FMU GmbH. Mit ihren drei
Stufen kann sie in jedem Betriebsrestaurant, fast schon kunstvoll,
die verschiedensten Waren präsentieren. Ob neben der Kasse, auf der
Theke, oder auf dem Buffet: Naturweide stehe für Nachhaltigkeit und
Natürlichkeit, sei frei von chemischen Verfahren, ideal geeignet in
Verwendung mit Lebensmitteln und spiegele den Zeitgeist wider.
www.fmugmbh.de
Die Herausforderungen für eine grüne Zukunft
sind umfangreich: PAPSTAR geht mit gutem
Beispiel voran und begleitet den kompletten
„Life Cycle“ seiner Produkte, um ihnen nach
dem Gebrauch zu einem zweiten Leben zu
verhelfen. Neben dem Einsatz nachwachsender
Rohstoffe gehören nachhaltig zu Ende gedachte
Verwertungskonzepte zum Leistungsspektrum der
PAPSTAR Solutions GmbH.
PAPSTAR Solutions GmbH
Daimlerstraße 4-8
53925 Kall
Ein Unternehmen der
PAPSTAR-Gruppe
PAPSTAR-SOLUTIONS.DE
PAPSTAR-SHOP.DE | PAPSTAR.COM
64 CORPORATE NEUHEITEN
MENGE UND QUALITÄT
SCHAERER/CURTIS
Um beim Catering oder in hochfrequentierten Gastronomiekonzepten
höchsten Ansprüchen an Kaffeequalität und -quantität gerecht
zu werden, braucht es leistungsfähige Maschinentechnik, ist
Schaerer überzeugt. Mit der Curtis G4 ThermoProX Twin und der
Curtis G4 GemX Gemini Twin hat die Schaerer Deutschland GmbH
zwei weitere professionelle Filterkaffeemaschinen des US-Herstellers
Wilbur Curtis im Portfolio, die mit Design, Kaffeequalität
und Brühmengen überzeugen wollen. Die Curtis G4 ThermoProX
Twin und die Curtis G4 GemX Gemini Twin verfügen im Vergleich
zu ihren Single-Varianten über zwei unabhängige Brühköpfe und
bieten eine Brühleistung von bis zu 80 Litern pro Stunde.
www.schaerer.de
FÜR GUTES WASSER
BWT
Messe-Highlights bei BWT auf der Internorga
waren die ROC Stars, Umkehrosmoseanlagen
besonders auch für Spültechnik,
Backöfen und Kombidämpfer. Neu vorgestellt
wurde die starke BWT bestaqua
16 ROC mit 180 l/h Leistung. „Mit den ROC
Stars für die Küche ist beste Wasserqualität
auf der Basis der Umkehrosmose-Technologie
nicht mehr teuer und aufwändig in
der Wartung, sondern einfach und überall
nutzbar“, sagt Michael Hübner, Vertriebsleiter
der BWT Water+More Deutschland.
LUFT ÜBERWACHEN
QLEANAIR
www.bwt.com
QleanAir erreicht die nächste Stufe der
Luftreinigung und stellt seine neueste Innovation
vor: QleanAir Connect - ein smartes
System, das Kunden hilft, ihre Flotte von
Luftreinigern zu kontrollieren und ihre
Raumluftqualität (IAQ) zu überwachen, indem
es Live-Daten und Einblicke bereitstellt.
QleanAir Connect bietet sofortige Einblicke in
den Status der angeschlossenen Geräte mit
der Möglichkeit, die Luftqualität zu messen,
zu steuern und zu verbessern. Wichtige Kennzahlen
können sowohl in Echtzeit als auch
historisch verfolgt werden.
www.qleanair.com
Cooking + Catering inside 4/22
green
Vegan und vegetarisch
ERREICHEN INHOUSE-STORES
CORPORATE VEGAN UND VEGETARISCH 65
So genannte Inhouse-Stores
verbreiten sich aktuell schnell.
Sie stellen unter anderem sicher,
dass Caterer selbst bei weiteren
Lockdowns ihre Angebote weiter
geöffnet lassen können. Auch
hier können in der Theke und im
Regal vegane und vegetarische
Produkte eine große Rolle spielen.
Von Hans Jürgen Krone
FOTOS: Valora, Intersnack
T
Trends wie vegetarisch oder
vegan sind aus dem Kerngeschäft
der Catering-Unternehmen
nicht mehr wegzudenken.
Viele Caterer haben, vor allem
in der Betriebsgastronomie, zusätzliche
Shops, in denen diese
Trends jetzt auch ankommen
beziehungsweise ankommen
sollten. Vegetarische und vegane
Angebote spielen sowohl im
Regal als auch im Angebot der
Shop-Bistros eine immer größere
Rolle.
Wie stark das Thema wirklich
im Kommen ist, war sogar
im Rahmen der Frankfurter
Fleischwirtschaftsmesse IFFA,
die im Mai stattfand, zu bemerken.
Selbst die dort vertretenen
Fleisch-Hersteller beschäftigen
sich zunehmend auch mit pflanzlichen
Proteinen. Mehr als 200
der 860 Aussteller informierten
die Besucher über Technologien
und Lösungen zu den Fleischalternativen.
Wer als Unternehmen
jetzt erst beginne, sich mit dem
Thema zu beschäftigten, habe nämlich
nur eine Überlebenschance von 50 zu 50,
sagte der Berater und frühere Manager
der Rügenwalder Mühle, Godo Röben im
Zusammenhang mit der diesjährigen
Fachmesse.
Marken mit Innovationen
Bei der Auswahl der Ersatzprodukte, die
sie im Retail kaufen, sind die Deutschen
laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens
Pricewaterhouse
Coopers (PwC) durchaus neuen Marken
gegenüber aufgeschlossen. Aber auch
bei großen Herstellern tut sich etwas.
Bei salzigen Snacks beispielsweise gibt
es vegane Innovationen. So von Intersnack
für das Segment der Kessel Chips.
Hier wurde unter dem Markendach Funny-Frisch
das Sortiment kürzlich weiter
ausgebaut: Country Ketchup Style er-
Immer mehr
bekannte
Marken wollen
im veganen
Geschäft
mitmischen
und hier Umsatz
machen.
gänzt als neue Geschmacksrichtung die
beiden klassischen Kessel Chips Sorten
Sweet Chili & Red Pepper und Salt & Vinegar
Style. An Partnern auf der Herstellerseite
wird es auch den Shops der Caterer
deshalb künftig nicht mangeln. Grund
genug auch für sie, das Thema künftig
ernster zu nehmen. Die Ersatzprodukte
sind „gekommen, um zu bleiben“, so überschrieb
PwC den Bericht über seine aktuelle
Studie zum Thema. Neun Prozent der
Befragten zählen sich demnach zu den
Vegetariern, vier Prozent leben vegan. Sieben
Prozent bezeichnen sich als Flexitarier
mit gemäßigtem Fleischkonsum. Somit
ernährt sich jeder Fünfte fleischreduziert
oder fleischfrei. Mit dem steigenden Anteil
von Flexitariern, Vegetariern und
Veganern in der Bevölkerung steigt auch
die Nachfrage nach fleischlosen Produkten
und rein pflanzlichen Lebensmitteln.
Kunden kaufen bereits
Mehr als zwei Drittel, etwa 69 Prozent,
haben bereits vegetarische oder vegane
Ersatzprodukte gekauft, besonders
gefragt sind Fleisch- beziehungsweise
Wurstersatzprodukte, bei 76 Prozent,
noch vor alternativen Milch- beziehungsweise
Molkereiprodukten, bei 72 Prozent.
Alternative Süßwaren kauften bereits
44 Prozent der Befragten. 53 Prozent der
Verbraucher geben an, dass ihnen der Kauf
von Alternativprodukten den Verzicht auf
tierische Produkte erleichtere.
Cooking + Catering inside 4/22
66 CORPORATE
66 CORPORATE
IMPRESSUM
ES IST ZEIT EINZULOCHEN
Cooking + Catering inside
23. Jahrgang
Redaktion:
Hans Jürgen Krone
Chefredakteur
Mobil +49 (0)152 22576375
E-Mail: redaktion@cci-verlag.de
Art-Direktorin:
Lena Wurm
LW Photography & Design
freie Autor:innen:
Klaus Häck, Aina Keller, Martin Rösner,
Jan-Peter Wulf
Titelbild: iStockphoto
Verlag:
CCI Verlag GmbH
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen
E-Mail: verlag@cci-verlag.de
www.ccinside.de
Geschäftsführung:
Volker Geuer
Mediaberatung:
Ilonka Bonin
Mobil: +49 (0)1522 2589456
E-Mail: ilonka.bonin@cci-verlag.de
Anzeigenvertretungen:
Gebiet Nielsen 1, 2, 5-7 und Benelux
Volker Geuer, Verlagsvertretung
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen
Fon +49 (0)4122 99979-11
Mobil +49 (0)171 7706682
E-Mail: office@geuermedien.de
Gebiet Nielsen 3 a
HP Flock, Verlagsvertretung
Am Klausenberg 52 a, 51109 Köln
Fon +49 (0)221 9692291
Mobil +49 (0)171 3638233
E-Mail: hpflock@flock-medien.de
Nielsen 3b, 4, Österreich und Schweiz
Simone Bostel, CCI Verlag GmbH
Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen
Fon +49 (0)4122 99979-21
E-Mail: simone.bostel@cci-verlag.de
Anzeigenpreisliste:
Nr. 24 vom 1. Januar 2022
Erscheinungsweise:
6-mal pro Jahr
Bezugspreise:
Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement
Inland: 51,50 Euro, für Studierende
38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im
Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder
Entschädigungsanspruch.
Druck:
Dierichs Druck + Media
GmbH + Co.KG, Kassel
© Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil der Zeitschrift darf ohne
schriftliche Genehmigung des Verlags
vervielfältigt oder verbreitet werden. Das
gilt insbesondere für die gewerbliche
Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme
in elektronische Datenbanken und die
Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte, Fotos &
Illustrationen keine Gewähr.
Kolumne
KLAUS HÄCK
unterstützt als Professional Coach
Führungskräfte und Unternehmer in
ihrer persönlichen und beruflichen
Entwicklung. Dabei ist er auf die
Branchen Catering, Gastronomie
und Hotellerie spezialisiert. Außerdem
ist er Beirat Wissen & Bildung
bei der Foodservice Consulting
Society International (FCSI).
Kontakt: www.hommequadrat.de
Zum Schutz unseres Klimas gehört
auch eine nachhaltige Versorgung,
die einen möglichst geringen Fußabdruck
hinterlässt. Für mich ist die Situation
unübersichtlich. Wenn wir über
„Green“ reden, dann fällt mir spontan
der Vergleich mit einem Golfplatz ein,
obwohl ich kein Golfspieler bin. Mein
Gefühl sagt mir, dass viele Unternehmen
der Catering-Branche noch auf
der Driving Range aktiv sind. Sie schlagen
die ersten Bälle und probieren aus,
was ihnen der Trainer bzw. das Umfeld
als Aufgabe stellt. Ist der erste Ball mal
richtig getroffen, steigt der Reiz mehr
zu erreichen. Meist beginnt man mit
den leichten Bällen, die einen nachhaltigen
Effekt auf die Story und die Erträge
des Unternehmens haben, also dem
Einkauf. Man denkt über fairen Handel
nach, artgerechte Tierhaltung, nachhaltigen
Fischfang sowie saisonale,
lokale und regionale Produkte. Für den
Anfang wirklich schon gut und mit einem
positiven Effekt auf das Image des
Unternehmens. Steigt der Reiz mit den
ersten gut platzierten Bällen, traut man
sich gerne an Themen, die dazu dienen,
die Umwelt zu schonen. Nun wird es
doch etwas schwieriger, nicht von der
Fairway abzuweichen, damit man irgendwann
erfolgreich einlochen kann.
Werde ich Mitglied in einer nationalen
oder internationalen Allianz? Wie
kann ich nach außen hin messbar meine
Erfolge im „Green Catering“ nachweisen?
Wie kann ich sicher sein, dass
meine Lieferanten auch wirklich die
Regeln der Nachhaltigkeit einhalten
und mein Unternehmen nachher nicht
im „Rough“ landet? Hier spielt schon
das Handicap des Unternehmens eine
wichtige Rolle, die Erfahrung mit
„Greens“ und die Expertise hinsichtlich
Nachhaltigkeit im Unternehmen. Wer
ans „Green“ heran will, der benötigt
eine Strategie, das bedeutet, er muss
genau wissen, wie er zum Ziel kommt
und wie er die letzten Hürden auf
dem „Green“ präzise überwindet, um
einzulochen. Im wahren „Green Catering“-Leben
sind das die Strategien in
den drei Bereichen der Nachhaltigkeit
Umwelt (Environment), Soziales (Social)
und Unternehmensführung (Governance),
kurz ESG. Jeder Caterer sollte da
anfangen, wo er seine Stärke hat. Und
er sollte sich bewusst sein, dass zu einem
nachhaltigen Unternehmen auch
Mitarbeitende gehören, die diese Idee
nicht nur im Unternehmen leben. Auch
die Kunden sollten sich als Partner des
„Green Caterer“ sehen. Es ist richtig,
dass Sie auf diese Driving Range gehen
und die ersten Schläge machen. Nur die
Übung gepaart mit Erfahrung und die
Unterstützung durch kompetente Partner,
nachhaltig arbeitende Lieferanten
und motivierte Mitarbeitende bringt
sie auf das „Green“. Und dafür bin ich
Ihnen auf jeden Fall dankbar. Vielleicht
sollte ich auch mal auf eine Driving
Range gehen!
Cooking + Catering inside 4/22
Grönländischer
Schwarzer Heilbutt
Grönländischer
Schwarzer Heilbutt
Grönländische
Eismeergarnelen
Grönländische
Eismeergarnelen
Grönländischer
Schwarzer Heilbutt
FISCH & SEAFOOD
AUS GRÖNLAND
HOCHWERTIGER GENUSS
FÜR JEDE KÜCHE
Royal Greenland
FIT FOR
FOODSERVICE
&
GASTRO
Noch mehr nachhaltige und
leckere Produkte gesucht?
Royal Greenland Vertriebs GmbH - Otto-Lilienthal-Str. 23 · 28199 Bremen
www.royalgreenland.de
foodsales@royalgreenland.com - Tel.: 0421 - 55 90 35 0
Nachhaltig sparen mit VITO
Gut für die Welt und Ihren Geldbeutel
Bis zu 50% Frittieröl sparen, optimale Qualität
sichern und weniger Arbeitsaufwand -
VITO Frittierölfilter sind die grüne Lösung
für Ihr Frittierölmanagement!
Erhalt von Ressourcen
Reduzierter CO2 Ausstoß
Vermeidung von Abfall
>50.000
zufriedene Kunden!
#vitofilter
Jetzt kontaktieren!
info@vito.ag
07461 962890
www.VITO.ag