MM_Ausgabe 06.2022
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B 1785<br />
06/2022<br />
www.moebelmarkt.de<br />
International Interior Business Magazine<br />
Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />
MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer
WIR<br />
wissen, was<br />
Kunden wirklich<br />
wollen.
Fake :-)<br />
Ein neuer Skyscraper am New Yorker Himmel? Was wie der<br />
extravagante Bau eines namhaften Architekten aussieht, ist<br />
die Leuchte „Uptown“ von Ferruccio Laviani für die italienische<br />
Firma Foscarini. Gianluca Vassallo und Francesco<br />
Mannironi haben sie für das neueste Foscarini Fotoprojekt<br />
in verschiedenste Ecken New Yorks gestellt – unter anderem,<br />
wie auf diesem Foto, zwischen das Oculus NYC von<br />
Santiago Calatrava (l.) mit Blick auf das September 11 Memorial<br />
Museum (r.). Allerdings handelt es sich hierbei nicht<br />
einfach um eine simple digitale Collage. Gianluca Vassallo<br />
hat die Orte in New York fotografiert und die Leuchte „Uptown“<br />
dann jeweils so abgelichtet, dass sie perfekt mit den<br />
jeweiligen Skylines verschmilzt. „The City of Light“ heißt die<br />
Fotoserie, die zur Design Week in New York vom 10. bis 20.<br />
Mai lanciert wurde. Eine faszinierende Art der Produktvermarktung<br />
und zugleich eine Ermunterung zum sorgfältigen<br />
Foto- und Faktencheck. Foto: Foscarini<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Look Out 3
Nie war eine<br />
leistungsstarke<br />
Gemeinschaft so<br />
wichtig wie heute! Zum<br />
Faktencheck<br />
Der Einrichtungspartnerring VME bietet neben dem professionellen Einkauf<br />
exklusive Handelsmarken wie Interliving und eine Rundum-Vermarktung.<br />
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Möbelhandel eine starke Händler-Gemeinschaft.<br />
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B 1785<br />
06 / 2022<br />
Konsequenz<br />
www.moebelmarkt.de<br />
treibt Blüten …<br />
International Interior Business Magazine<br />
Gerald Schultheiß<br />
Chefredakteur<br />
schultheiss@moebelmarkt.de<br />
Der Krieg, die Sanktionen und die dadurch<br />
verschärften Lieferketten-Probleme treiben<br />
die Inflation ebenso wie die Rezessions-<br />
Ängste der globalen Wirtschaft. Trotz der<br />
unsicheren Aussichten steuert hierzulande<br />
der Mangel an Arbeits- und Fachkräften<br />
auf ein neues Rekordniveau zu. So sahen<br />
sich laut dem Barometer von Ifo-Institut<br />
und KfW im April 44 Prozent der Unternehmen<br />
dadurch beeinträchtigt. Dies reicht<br />
so weit, dass bei uns in Nürnberg öffentliche<br />
Bäder wegen fehlender Beckenaufsicht<br />
nur noch im Wechsel öffnen.<br />
Auch die Inflation treibt Blüten: So machen<br />
jetzt nach dem gesunkenen Spargel-Konsum<br />
Erdbeerbauern Schlagzeilen, weil sie<br />
ihre nicht verkaufte Ernte vernichten – nur<br />
die Spitze der drohenden sozialen Verschiebungen<br />
rund um den Globus<br />
Die Auswüchse im Bausektor sind nicht<br />
minder drastisch, wie mir ein Baustoff-<br />
Händler berichtete. So haben sich die Engpässe<br />
bei Holz, Akkus, Elektro-Komponenten<br />
und Co. verschärft. Hinzu kommen u.a.<br />
bestimmte Schäume oder Rohre, Baustahl<br />
sowie Fliesen oder Ziegelsteine.<br />
Denn kleinere heimische Produzenten haben<br />
die energieintensive Fertigung von<br />
Ziegelsteinen eingestellt, da dies angesichts<br />
der Explosion der Energiekosten für sie<br />
das bessere Szenario zu sein scheint.<br />
„Die Lieferung vieler Materialien und Baustoffe<br />
ist mittlerweile kontingentiert. Bei einer<br />
Bestellung bekommen wir keinen Preis<br />
mehr, sondern nur noch eine Liefer-Avis<br />
beispielsweise für einen Termin in zehn<br />
Wochen. Die AB mit dem Preis bekommen<br />
wir dann erst vier Tage vor Lieferung“, so<br />
der Baustoff-Händler weiter.<br />
Diese Spirale führe Hand in Hand mit steigenden<br />
Zinsen dazu, dass Bauprojekte zurückgestellt<br />
oder sogar ganz aufgegeben<br />
und vorhandene Grundstücke zurückgegeben<br />
würden – auch dies mit indirekten<br />
Folgen für unsere Branche.<br />
Im Vergleich dazu und zum Discount- und<br />
Onlinehandel lief es im wertigen mittelständischen<br />
Möbelhandel bis Ende April<br />
richtig gut, wie auf Verbands-Events – über<br />
die wir berichten – zu hören war.<br />
„Generell setzt sich der Trend zu wertigerem,<br />
nachhaltigerem Konsum fort“, unterstrich<br />
EMV-Geschäftsführer Ulf Rebenschütz<br />
beim Austausch auf der Kollektions-<br />
Messe des Verbands im Möbelhaus der<br />
Familie Schuster in Gummersbach – ein<br />
maximal nachhaltiges Messe-Konzept, zumal<br />
daraus ein Einrichtungshaus hervorgegangen<br />
ist, das seinesgleichen sucht.<br />
Auch die Koelnmesse denkt zum Restart<br />
der imm cologne im Januar 2023 Messe<br />
neu. „Eine reine, klassische Produktpräsentation<br />
reicht nicht mehr“, betont Geschäftsbereichsleiter<br />
Matthias Pollmann in unserem<br />
Interview. Daher soll die Plattform<br />
kompakter und vor allem effizienter werden<br />
und Ausstellern wie Fachbesuchern<br />
nicht zuletzt ganz neue Mehrwerte bieten.<br />
Ein starkes Signal für eine Messe der Zukunft.<br />
Ein Signal, das jetzt im Schulterschluss<br />
mit der Branche maximal konsequent<br />
mit Leben erfüllt werden muss.<br />
Bereits etabliert – und mulitpliziert – ist das<br />
Konzept der Sesselei: Ein Handelsformat<br />
für das Premium-Segment, das Sessel mit<br />
Küchen derart verknüpft, dass die Hochwert-Küche<br />
zum Mitnahme-Objekt wird –<br />
oder umgekehrt: Ein Relaxer von Stressless<br />
wird beim Küchenkauf schon mal spontan<br />
einfach so mitgekauft – so wie Teelichter<br />
beim Einkaufsbummel bei Ikea.<br />
Maximal konsequent ist auch die neue<br />
Markenpartner-Strategie von Voglauer. Wie<br />
dieser neue Weg genau aussieht, das verrieten<br />
mir Peter Grünwald, Martin Fütterer<br />
und Josef Zwilling exklusiv bei unserem<br />
Interview dazu vor Ort in Abtenau. Ein<br />
Modell für eine Leistungs-Partnerschaft mit<br />
dem Handel auf Augenhöhe, das bei<br />
Voglauer offensichtlich schon funktionert<br />
– das sich aber auch manch anderer in der<br />
Industrie durchaus wünschen würde …<br />
Herzlichst grüßt Sie<br />
Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />
Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />
MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Organ des Europäischen<br />
Möbelhandels<br />
Editorial 5
Organ des Europäischen<br />
www.moebelmarkt.de<br />
Titel<br />
International Interior Business Magazine<br />
Foto: Adobe Stock / Adrian72<br />
30<br />
Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />
imm cologne: Meet the Future<br />
Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />
Im Januar 2023 soll die imm cologne wieder durchstarten.<br />
MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer<br />
Die Kölner wollen nach der Pandemie eine Messe der Zukunft<br />
bieten. Aussteller und Besucher erwartet mehr Content<br />
und mehr Business. Messemacher Mattias Pollmann<br />
erzählt im Interview, wie der Re-Start gelingen soll.<br />
Titelstory ab Seite 20<br />
Möbelhandels<br />
Alliance: „Da ist Honig im Topf“<br />
Neue Händler zu gewinnen und zu wachsen ist das Ziel der drei Alliance-Geschäftsführer<br />
Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt. In der Rheinbacher Verbundzentrale<br />
zogen sie vor rund 130 Händlern eine positive Bilanz in schwieriger Zeit.<br />
Auf der parallel stattfindenen Dienstleistermesse boten 35 Aussteller umfangreiche Informationen<br />
und Leistungen.<br />
Unternehmen<br />
5 Editorial<br />
5 Konsequenz treibt Blüten …<br />
6 Intro<br />
10 Gesprächspartner<br />
12 News auf moebelmarkt.de<br />
13 Furniture Future Forum:<br />
Jubiläum mit Impulsen<br />
16 Unternehmen<br />
16 Voglauer: Auf Augenhöhe zum Gipfel<br />
19 Wohncenter Nordenham:<br />
Photovoltaik als Fassade<br />
20 imm Cologne: Meet the Future<br />
24 MHK Group: Kraftvolle Perspektiven<br />
26 Die Sesselei/Küchendeck:<br />
Die Herausforderungslöser<br />
29 Smart Parking: Parken wird smart<br />
und effizient<br />
küche & bad<br />
forum<br />
JUNI 6/2022 B 50899<br />
30 Jahreshauptversammlung Alliance:<br />
„Da ist Honig im Topf“<br />
32 EMV-Kollektionsmesse 2022:<br />
Der POS als Marken-Bühne<br />
34 Jahreshauptversammlung GfMTrend:<br />
Im Zeichen wichtiger Weichenstellungen<br />
36 GfMTrend: Der „Fels in der Brandung“<br />
verabschiedet sich<br />
37 News aus Unternehmen<br />
38 Wenn Sofapreise verglichen werden<br />
40 Markt<br />
40 Konjunktur: Starkes Auftaktquartal<br />
FACHMAGA ZIN DER BR ANCHE<br />
Schüller und Blanco:<br />
Wachstumskurs<br />
hält an<br />
Fokusthema<br />
Nachhaltigkeit<br />
Verbände im Profil<br />
Die neue Stilwelt „SieMatic<br />
Mondial“ mit ihrer außergewöhnlichen<br />
Designsprache verbindet die<br />
Schlichtheit geometrischer Formen<br />
mit der Opulenz ausdrucksstarker<br />
Materialien zu einem Erlebnis.<br />
Foto: SieMatic<br />
42 EFIC Furniture Day:<br />
Grüne Ziele, graue Wirklichkeit<br />
44 Susbind-Konferenz:<br />
„Grüner“ Kleber für grüne Möbel<br />
45 Markt-Mix<br />
46 Möbelindustrie in Ostwestfalen:<br />
Herausforderung angenommen<br />
48 Jan Kurth: Die Unsicherheit ist groß<br />
49 küche & bad forum<br />
3 Editorial<br />
5 Boulevard<br />
6 Kurznachrichten<br />
10 Schüller: Frischer Wind für die Produktion<br />
und die Premiummarke<br />
ab Seite<br />
49<br />
Mailand, Frankfurt, Köln, Leipzig, Herrieden, Oberderingen<br />
– für die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum waren wir<br />
nach der coronabedingten Zwangspause wieder vermehrt<br />
unterwegs und berichten von der EuroCucina, der Entwicklung<br />
der MHK Group, der Eröffnung des Experience<br />
Showrooms von Liebherr, der Jahreshauptversammlung<br />
von Der Küchenring, sowie von den neuesten Entwicklungen<br />
von Schüller und Blanco. Ein Schwerpunkt des Heftes<br />
ist außerdem das Thema Nachhaltigkeit, welches auch in<br />
der Küchenbranche von zunehmender Bedeutung ist, wie<br />
wir u. a. bei CityKüchen Dresden recherchiert haben.<br />
6 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
29<br />
Smart Parking<br />
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Innovative Technologien<br />
ermöglichen es, effizient<br />
Ordnung zu schaffen und zusätzliche<br />
Einnahmen zu generieren.<br />
Unternehmen<br />
24<br />
MHK Group : Kraftvolle Perspektive<br />
Die MHK Group bilanziert 2021 das erfolgreichste Geschäftsjahr ihrer Geschichte. Trotz gestörter<br />
Lieferketten und knapper Rohstoffe konnten sich die Gruppe und die ihr angeschlossenen<br />
Handels- und Handwerksunternehmen gut behaupten.<br />
Unternehmen<br />
12 Blanco & Fischer Familienholding:<br />
„Ein fantastisches Ergebnis“<br />
14 Liebherr: Neues Aushängeschild in Köln<br />
16 Carat: App-Unterstützung für den<br />
Montageprozess<br />
17 Deutsche Küchenmöbelindustrie:<br />
Unsichere Zukunft trotz starkem Jahresstart<br />
18 Schwerpunkt Nachhaltigkeit<br />
23 Rotpunkt Küchen: Aus Liebe zur Natur<br />
EMV: Der POS als Marken-Bühne<br />
Ein hochkarätiges Programm für den Handelskongress<br />
in Köln und eine Kollektionsmesse<br />
in den Verkaufsräumen von Schuster<br />
Home Company in Gummersbach: Das Event<br />
des Europa Möbel-Verbunds war trotz herausfordernder<br />
Lage von bester Stimmung<br />
geprägt. Die Besucher erlebten bei der Präsentation<br />
der Verbands-Kollektionen eine<br />
Schau der Extraklasse.<br />
Unternehmen<br />
32<br />
23. – 25. 7. 2022<br />
HAMBURG<br />
IM<br />
NORDEN<br />
GEHT DIE<br />
SONNE<br />
AUF.<br />
Im Juli wird Hamburg einmal mehr zur<br />
Drehscheibe des Nordens mit einem<br />
strahlenden Angebot und heißen Impulsen.<br />
• Zahlreiche Aussteller zeigen<br />
verkaufsstarke Produkte für<br />
Geschenke & Papeterie,<br />
Haus & Garten, Küche & Genuss,<br />
Schmuck & Mode, Stil & Design.<br />
• Neu: Modekapitän Judith präsentiert<br />
Bekleidung, Accessoires und<br />
Heimtextilien deutscher Textil- und<br />
Modelabels.<br />
• Nordlichter, Buddelhelden und<br />
Village bringen frischen Wind in<br />
Kern- und Zusatzsortimente.<br />
• Das Nordstil Forum: Ideen & Impulse<br />
unterstützt mit Expertenvorträgen,<br />
Tipps und Trends.<br />
Infos, Tickets und Newsletter unter<br />
nordstil.messefrankfurt.com
EFIC Furniture Day<br />
„It’s time for a change” hieß es beim EFIC-Furniture-Day in Brüssel. Auf Einladung<br />
des Europäischen Verbands der Möbelindustrie diskutierten Branchenvertreter<br />
und Politiker vor dem Hintergrund des weltweiten Klimawandels über Nachhaltigkeit,<br />
Kreislaufwirtschaft und die Chancen der Digitalisierung.<br />
Markt<br />
34<br />
GFMTrend: Beste Entwicklungen<br />
Nach zweijähriger Zwangspause trafen sich die Mitglieder von GfMTrend<br />
wieder persönlich zur Jahreshauptversammlung im Bayerischen Hof in<br />
München. Geschäftsführer Joachim Herrmann konnte den knapp 300<br />
Gästen beste Entwicklungen in strategischer und wirtschaftlicher Hinsicht<br />
präsentieren. Dr. Werner Hartl wurde beim Gala-Abend verabschiedet.<br />
Unternehmen<br />
42<br />
24 City Küchen:<br />
Ein Herz für nachhaltige Küchen<br />
26 Verbände in der Übersicht<br />
29 KüchenTreff Homberg:<br />
Der Wert der Bewertung<br />
30 Küchenring:<br />
Mit Power in die Zukunft<br />
32 KMG Zumbrock:<br />
Beratung neu gedacht<br />
34 MHK Group:<br />
Ideenreiche Planungen<br />
36 Outdoor-Küchen<br />
87 Out of the Box<br />
88 Design<br />
88 Salone des Mobile:<br />
Festival der Formen<br />
91 MÖBELMARKT Sleep<br />
3 Editorial<br />
5 Sleep Mix<br />
8 ABK Open:<br />
Die Bettenbranche hat eine neue Heimat<br />
9 Ruf Betten:<br />
Raum für eine ganze Welt<br />
10 Rauch Furniture Week: Ein frischer Blick<br />
auf die Welt des Schlafens<br />
11 Schlaf-Podcasts: Einfach mal zuhören<br />
12 ABK/Garant Gutes Schlafen: Gebündelte<br />
Stärken für Handel und Industrie<br />
15 Birkenstock:<br />
Vom Fußbett zum Schlafsystem<br />
Birkenstock/ADA:<br />
Anatomisch geformte Schlafsysteme<br />
VDB:<br />
Skeptischer Blick<br />
in die Zukunft<br />
Hästens:<br />
Betten für Träumer<br />
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Juni 2022 ∙ www.moebelmarkt.de<br />
16 VDB: Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
18 Hästens: Ein Bett für die wahren<br />
Träumer zum Geburtstag<br />
20 Catwalk: Softe Traum-Betten<br />
22 Sleep Mix<br />
23 Matratzenverband: Kompetenztreffen<br />
mit nachhaltigen Inhalten<br />
115 Messen<br />
115 Nextrade:<br />
effiziente und einfache (Re-)Order<br />
116 Meble Polska:<br />
So international wie noch nie<br />
120 Messe Mix<br />
126 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />
127 Köpfe<br />
131 Look Out<br />
91<br />
MÖBELMARKT Sleep<br />
Es ist einiges los in der Betten- und Matratzen-Branche. Die immer<br />
enger werdende Zusammenarbeit von Garant und ABK bringt Bewegung<br />
in die Verbandslandschaft für Fachhändler, die Edelbetten-<br />
Manufaktur Hästens feiert seinen 170. Geburtstag mit einem Designer-Bett<br />
und die Fachmesse ABK Open lockt die Branchenexperten<br />
an neuem Standort in Bad Salzuflen zum großen Treffen. Lesen Sie<br />
mehr in unserem aktuellen Special MÖBELMARKT Sleep<br />
8 Intro<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
„Basel Basic“ steht für Cocooning im Kissenbett. Ein weiches, übergroßes Kissenkopfteil<br />
mit seitlichen Flügeln im Ohrensessel-Look macht das Mode l zum Blickfang.<br />
MÖBELMARKT BLICKPUNKT<br />
Birkenstock: Neue Betten-Kollektion<br />
ist eine Beilage zum<br />
MÖBELMARKT 06/2022 |<br />
06<br />
22<br />
88<br />
Salone del Mobile: Festival der Formen<br />
Wiedersehen in der Fiera Milano Rho: Über 2.100 Aussteller, darunter zahlreiche namhafte<br />
Unternehmen aus Italien und dem Ausland, bekannten sich in diesen schwierigen<br />
Zeiten zum Salone del Mobile. Mit mehr as 260.000 Besuchern wurde die Messe<br />
bei ihrem 60-jährigen Jubiläum zu einem großen Wiedersehen der Branche.<br />
Design<br />
Birkenstock<br />
Die neue Bettenkollektion<br />
In diesem Frühjahr launchte Birkenstock die Neuheiten 2022 der von ADA gefertigten Birkenstock-Schlafsysteme<br />
in seinen architektonisch ansprechenden Räumlichkeiten im Rheinauhafen in Köln. Mit der<br />
unternehmenseigenen Event-Location symbolisiert die Traditionsmarke Birkenstock ihre Unternehmensphilosophie,<br />
die historische Wurzeln mit innovativen, zeitgenössischen Impulsen verbindet.<br />
Birkenstock: Die neue Bettenkollektion<br />
In diesem Frühjahr launchte Birkenstock die Neuheiten 2022 der von<br />
ADA gefertigten Birkenstock-Schlafsysteme in seinen architektonisch<br />
ansprechenden Räumlichkeiten im Rheinauhafen in Köln. Genau wie<br />
das Original-Birkenstock-Fußbett passen sich die anatomisch geformten<br />
Schlafsysteme individuell an die Körperform an und bieten eine<br />
bestmögliche Unterstützung für einen erholsamen Schlaf. Lesen<br />
Sie mehr dazu in unserem Blickpunkt, der dieser <strong>Ausgabe</strong> beiliegt.<br />
Blickpunkt<br />
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konsequenz.<br />
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Gesprächspartner<br />
Josef Zwilling, Peter Grünwald und Martin<br />
Fütterer (v.l.), Voglauer:<br />
„Wir sind froh, mit dem neuen<br />
Markenpartner-Vertrag eine<br />
Win-win-Situation für alle<br />
geschaffen zu haben.“<br />
Unternehmen | Seiten 16–18<br />
Sven Kirchner, Die Sesselei:<br />
„Die beeindruckende<br />
Architektur und die<br />
Lage im historischen<br />
Kontorhausviertel ist ein<br />
echtes Highlight für<br />
unsere Kunden.“<br />
Unternehmen | Seiten 26-28<br />
Józef Szyszka, Meble Polska:<br />
„Die Zahl der ausländischen<br />
Gäste hat unsere<br />
Erwartungen übertroffen.“<br />
Messen | Seiten 116-118<br />
Matthias Pollmann, Koelnmesse:<br />
„Wir müssen das Thema<br />
Messe erst einmal komplett<br />
neu denken, um<br />
dann über viele große<br />
und kleine Schritte zum<br />
Ziel zu kommen.“<br />
imm cologne | Seiten 20-23<br />
Marc Böhle,<br />
Verband der Bettenfachgeschäfte:<br />
„Zumindest in<br />
wirtschaftsstarken<br />
Standorten sind gute<br />
Verkaufskräfte kaum<br />
noch zu bekommen.“<br />
MÖBELMARKT Sleep | Seiten 16-17<br />
Rudolf Siemens, KMG Zumbrock:<br />
„Wir wollen die klassische<br />
Beratung durchbrechen<br />
und auf ein<br />
neues Level heben.“<br />
küche&bad forum | Seiten 32–33<br />
MÖBELMARKT<br />
10 Intro 06 / 2022
Mit Freude erwartet.<br />
Wenn wir pünktlich und mit einem Lächeln vor der Tür stehen, um große Möbel<br />
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Purchase<br />
Cadesign form: Die Vorteile eines<br />
Produktkonfigurators<br />
Die Verbraucher bewegen sich heute mühelos zwischen verschiedenen Berührungspunkten.<br />
Dies kann es schwierig machen, den Kunden über die<br />
gesamte Customer Journey hinweg zu unterstützen. Ein Produktkonfigurator<br />
kann die physische und die digitale Welt zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügen<br />
und Ihre Kunden bei der Recherche im Vorfeld eines Kaufs<br />
unterstützen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in einem Expertenbeitrag<br />
von Cadesign form auf moebelmarkt.de<br />
Grafik: Cadesign form<br />
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ADA: Zero Waste Partnerschaft<br />
mit Saubermacher<br />
Zur Steigerung der Recyclingquoten hat sich die ADA Möbelfabrik professionelle<br />
Unterstützung geholt. Mit einem Zero Waste Konzept von Saubermacher<br />
sollen Abfälle vermieden, interne Abfallströme optimiert und mehr Ressourcen<br />
für die Wiederverwertung geschaffen werden. Der oststeirische<br />
Möbelhersteller setzt dabei u. a. auf das Recycling von sämtlichen Abfällen.<br />
Mehr zu dem Abfallwirtschaftskonzept erfahren Sie auf moebelmarkt.de<br />
Foto: ADA<br />
Ihren Hero finden Sie hier:<br />
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MÖBELMARKT<br />
12 Crossmedia 06 / 2022
Furniture Future Forum: Trendreport 2022<br />
Jubiläum mit Impulsen<br />
Zum 15-jährigen Bestehen zeigte sich<br />
das Furniture Future Forum (kurz: FFF)<br />
in Ostwestfalen mit 70 Teilnehmern aus<br />
der Möbelindustrie zum Event „Trendreport<br />
2022“ am 19. Mai 2022 wieder gut<br />
besucht. Im März 2007 gab es in der damals<br />
noch „servicepoint A30“ genannten<br />
Location die erste Veranstaltung.<br />
„Seitdem hat sich viel getan!“ so Katrin<br />
de Louw, Initiatorin des FFF. „Wir sind<br />
zu einer konstanten Größe in Ostwestfalen<br />
geworden und informieren ganzjährig<br />
über wichtige Trends, Entwicklungen<br />
und Innovationen für die<br />
Möbelindustrie. Ich bin dankbar, dass<br />
die Partner auch während Corona zu<br />
uns gestanden haben und wir jetzt wieder<br />
Fahrt aufnehmen.“<br />
Die rund 70 Teilnehmer beim<br />
Trendreport-Event im FFF genossen<br />
sichtlich die Gelegenheit, wieder ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
Fotos: Furniture Future Forum<br />
Miele-Design-Chef Andreas Enslin (links) und<br />
Imos-CEO Prof. Frank Prekwinkel waren die<br />
Gastreferenten des Tages und hatten auch<br />
zwischen den Vorträgen vieles zu diskutieren.<br />
Gastgeberin Katrin de Louw ist eine der bekanntesten<br />
Trend-Expertinnen der Branche und sieht<br />
für die Zukunft eine Reduzierung im Design.<br />
Für die Jubiläumsveranstaltung, die<br />
auch eine langersehnte Networking-<br />
Möglichkeit nach den Pandemie-<br />
Beschränkungen war, hatte das FFF<br />
wieder ein spannendes Programm<br />
auf die Beine gestellt. Neben Trendexpertin<br />
Katrin de Louw standen<br />
auch Prof. Frank Prekwinke, CEO<br />
der Imos AG, und Miele-Vizepräsident<br />
Andreas Enslin auf der Bühne.<br />
Daneben gab es natürlich wieder<br />
ausführliche Gelegenheiten zum<br />
Fachsimpeln mit den Netzwerk-<br />
Partnern des FFF, die dort in einer<br />
Dauerausstellung dazu einladen,<br />
sich intensiv mit Materialien, Technik<br />
und der Produktentwicklung zu<br />
beschäftigen.<br />
Design der Reduzierung<br />
Katrin de Louw, Inhaberin der Firma<br />
„Trendfilter – designzukunft für<br />
moebel und materialien“, sprach<br />
über Designtrends in der aktuellen<br />
schwierigen Wirtschaftssituation,<br />
geprägt von Preissteigerungen und<br />
Materialengpässen infolge von beschädigten<br />
Lieferketten. Die Trendexpertin<br />
betonte, dass es Zeit sei<br />
für ein Design der Reduzierung. Dabei<br />
ging es ihr insbesondere um die<br />
Reduzierung der Komplexität der<br />
Produkte bis hin zur Küche. Letztlich<br />
sollten alle Möbel zukünftig so<br />
konzipiert werden, dass Design<br />
langlebig und Materialien kreislauffähig<br />
würden. Sie betonte aber<br />
auch, dass Reduzierung auch auf<br />
anderen Ebenen sinnvoll sei, wie<br />
beispielsweise im Messebau oder<br />
bei den Produktentwicklungszyklen.<br />
Digitalisierung mit<br />
Strategie<br />
Als ersten Gastreferenten des Tages<br />
konnte das FFF Prof. Frank Prekwinkel,<br />
CEO der imos AG und damit<br />
einer der führenden Digitalisierungs-<br />
Experten der Branche, gewinnen. In<br />
seinem Vortrag „Zukunftsorientierte<br />
Digitalisierungsstrategien für die<br />
Möbelbranche“ erläuterte er Parallelen<br />
zwischen der staatlichen Krisenbewältigung<br />
zu Corona und der<br />
Möbelindustrie. Digitale Insellösungen,<br />
E-Commerce, vernetztes Arbeiten<br />
und Lieferketten spielten hier<br />
eine Rolle. Die fehlende Digitalisierung,<br />
die die Kommunikation der<br />
Gesundheitsämter im Krisenmodus<br />
ineffizient gemacht hat, ließ sich seiner<br />
Ansicht nach auch auf die Möbelbranche<br />
übertragen. Auch hier<br />
setze man auf viele unterschiedliche<br />
Systeme, sodass digitale Schnittstellen<br />
in der gesamten Lieferkette<br />
problematisch seien. Hier nahmen<br />
die Zuhörer viele Anregungen zur<br />
Verbesserung der Lage mit nach<br />
Hause.<br />
Moderne Welt überfordert<br />
Am Nachmittag war der Miele-<br />
Design-Chef Andreas Enslin zu<br />
Gast, um Zukunftsszenarien zu erläutern,<br />
die er und sein 50-köpfiges<br />
Design-Team gemeinsam mit dem<br />
Zukunftsinstitut erarbeitet haben.<br />
Zu Beginn zeigte der Designer auf,<br />
dass der Mensch schon immer<br />
nach einem bestimmten Schema<br />
Dinge wahrnimmt, entscheidet und<br />
handelt. Die moderne Welt mit der<br />
Technik und der Fülle an Auswahlmöglichkeiten<br />
überfordere die Natur<br />
des Menschen schlicht und einfach.<br />
So könne mehr Auswahl im Geschäft<br />
sogar zu weniger Umsatz<br />
führen, da die Konsumenten sich<br />
nicht entscheiden könnten. Andreas<br />
Enslin sieht es als Aufgabe von Produktentwicklung<br />
an, Produkte zu<br />
vereinfachen und dadurch die „User<br />
Experience“ zu verbessern – aber<br />
auch den ökologischen Fußabdruck<br />
zu verringern.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 13
„Wir haben unser Ziel erreicht –<br />
diesen Status wollen wir festigen und mit<br />
den bestehenden Partnern wachsen.“<br />
Josef<br />
Zwilling<br />
Peter<br />
Grünwald<br />
Martin<br />
Fütterer<br />
Fotos: Schultheiß<br />
16 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Voglauers neuer Markenpartner-Vertrag:<br />
Auf Augenhöhe zum Gipfel<br />
<strong>MM</strong>: Die Umstellung auf Markenpartner-Verträge<br />
war ein epochaler<br />
Einschnitt. Was steckt dahinter?<br />
Peter Grünwald: Wir produzieren am<br />
Fuße des Dachsteins Naturholzmöbel.<br />
Wir leiten unsere Identität aus der archaischen<br />
alpinen Umgebung ab und<br />
leben alpinen Lifestyle. Daher strahlen<br />
unsere Möbel und die Marke eine<br />
Begehrlichkeit aus. Das muss auch für<br />
Endkunden wahrnehmbar sein.<br />
Josef Zwilling: Eng verbunden mit diesem<br />
alpinen Lifestyle fließt uns Nachhaltigkeit<br />
als Blut durch die Adern: Die<br />
Identifikation mit der Region, dem Produkt,<br />
mit Nachhaltigkeit und regionaler<br />
Versorgung ist für uns elementar und<br />
macht uns authentisch: Wir müssen<br />
nur leben, was wir sind. Dadurch differenzieren<br />
wir uns – aber das muss der<br />
Handel auch kommunizieren.<br />
Martin Fütterer: Daher liegt unser Vertriebs-Fokus<br />
darauf, was passiert beim<br />
Endkunden, wenn er mit der Marke in<br />
Kontakt kommt. Und darauf, was wir<br />
tun müssen, damit ein Händler unseren<br />
Markenkern auch wirklich klar und authentisch<br />
weitervermittelt.<br />
In den letzten Jahren hatten wir den<br />
Eindruck, dass wir zunehmend die<br />
Selbstbestimmung verloren hatten, wie<br />
die Marke dargestellt oder beworben<br />
wird. Sie war bis hin zum Preis stark auf<br />
Vermarktungs-Regularien ausgelegt –<br />
und nicht mehr auf das Produkt und<br />
seine Details, die Region und den Markenkern:<br />
Wir sind also schlichtweg im<br />
Mainstream untergegangen.<br />
Wir waren also gefordert, das Heft des<br />
Handels in die Hand zu nehmen, um<br />
den Fokus auf die Marke wieder zu erhöhen.<br />
Das haben wir mit maximaler<br />
Konsequenz getan. Was nicht einfach<br />
war, weil wir auch in Verbandszwängen<br />
gesteckt haben. Das hatte zur Folge,<br />
dass wir uns auch von den Verbandsverträgen<br />
trennen mussten.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Wir mussten das Heft des<br />
Handels in die Hand nehmen.<br />
Das haben wir mit maximaler<br />
Konsequenz getan.“<br />
<strong>MM</strong>: Diese Kündigungen haben natürlich<br />
viel Aufsehen erregt …<br />
Fütterer: Wir wollten die Kündigungen<br />
aber nicht als Beendigung der Zusammenarbeit<br />
verstanden wissen. Deshalb<br />
haben wir versucht, zu kommunizieren,<br />
Voglauer steht für einzigartige Alpinität. Als der österreichische<br />
Naturholzmöbler im Herbst 2020 seine Verbandsverträge kündigte,<br />
sorgte das für entsprechendes Aufsehen. Am Firmensitz Abtenau<br />
zog Gerald Schultheiß jetzt mit Geschäftsführer Peter Grünwald,<br />
Geschäftsfeldleiter Martin Fütterer und Josef Zwilling, Leiter<br />
Produktmanagement und Marketing, eine Bilanz der Umstellung<br />
auf individuelle Markenpartner-Verträge zum 1. Januar 2021, die<br />
von neuen Verbands-Vereinbarungen flankiert werden.<br />
Das Ziel: Über eine Leistungs-Partnerschaft mit dem Handel auf<br />
Augenhöhe gemeinsam neue Höhen zu erklimmen.<br />
dass sie einen rein vertragsrechtlichen<br />
Kontext haben, da wir unsere Partner<br />
wirklich sehr schätzen und weiterhin<br />
mit ihnen arbeiten wollen – das war in<br />
der Tat aber eine Gratwanderung.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Wir wollten die Kündigungen<br />
nicht als Ende der Zusammenarbeit<br />
verstanden wissen.“<br />
Sehr wohl wollten wir jedoch eine gewisse<br />
Bereinigung vornehmen. Über die<br />
Verbandsvermarktung stand Voglauer<br />
sozusagen an jeder „Tankstelle“. Daher<br />
haben wir unsere Kundenstruktur in den<br />
DACH-Märkten um 30% reduziert und<br />
sind dort heute noch in rund 500 Verkaufsstellen<br />
präsent – vorher waren es<br />
deutlich über 800 gewesen.<br />
Dieser mit einem hohen Risiko verbundene<br />
Einschnitt ist wirtschaftlich glücklicherweise<br />
gut verlaufen – wir sind mit<br />
unserem Umsatz nach wie vor auf dem<br />
Niveau, auf dem wir vor der Markenpartner-Umstellung<br />
waren …<br />
Grünwald: … und dies trotz der<br />
schwierigen Zeit mit Corona. Wir sind<br />
froh, den Einschnitt gemeistert und eine<br />
Win-Win-Situation für alle geschaffen<br />
zu haben – für den Handel, für Voglauer<br />
und für den Endkunden. Denn<br />
der Kern und die Strahlkraft der Marke<br />
werden sehr viel deutlicher.<br />
<strong>MM</strong>: Generell ist der Möbelkonsum<br />
aber mit der Pandemie wertiger und<br />
nachhaltiger geworden. Hat Ihnen<br />
Corona nicht sogar geholfen?<br />
Grünwald: Infolge unserer Positionierung<br />
bezüglich Nachhaltigkeit, Regionalität<br />
und made in Austria haben wir<br />
in dieser Zeit in der Tat eine gute Entwicklung<br />
gehabt.<br />
Fütterer: Wir waren und sind aber gefordert,<br />
auf uns zu schauen – das haben<br />
wir mit der Einführung unseres<br />
selektiven Vertriebssystems zum 1. Januar<br />
2021 getan.<br />
Im letzten Quartal 2020 hatten wir begonnen,<br />
mit unseren Partnern zu sprechen<br />
und mit ihnen Markenpartner-<br />
Verträge zu schließen. Parallel dazu<br />
haben wir mit dafür offenen Verbänden<br />
neue Verbandsverträge geschlossen,<br />
die unseren Markenpartner-Verträgen<br />
nicht widersprechen.<br />
Grünwald: Weshalb Verbands-Verträge<br />
keine Belieferungspflicht enthalten.<br />
Es war ein klarer Fokus unserer neuen<br />
selektiven Ausrichtung, dass wir selbst<br />
entscheiden, wen wir beliefern. Nur<br />
weil ein Händler einem Verband angehört,<br />
erwächst daraus kein Anspruch,<br />
auch Voglauer zu erhalten.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Voglauer stand an jeder<br />
Tankstelle. Daher haben wir<br />
unsere Kundenstruktur um<br />
30 Prozent reduziert.“<br />
Fütterer: Wir haben die Arbeit mit den<br />
Verbänden damit auf ein neues Gleis<br />
gestellt. Natürlich sind jetzt nicht mehr<br />
alle Verbands-Mitglieder auch Partner<br />
von Voglauer – was das aktive Verbandsgeschäft<br />
natürlich einschränkt.<br />
Dennoch gibt es Verbands-Regularien<br />
wie ZR-Mechanismen oder Logistik-Vereinbarungen,<br />
die ein Verband<br />
für seine Mitglieder managt. Dem wollen<br />
wir nicht entgegenstehen, sondern<br />
nutzen die Synergien, die ein Verbands-Vertrag<br />
bietet, gerne mit.<br />
<strong>MM</strong>: Der Fall Musterring/ KHG zeigt,<br />
dass Marken-Verträge immer auch<br />
mit Leben erfüllt werden müssen.<br />
Fütterer: In der Tat. Auch wir sind jetzt<br />
im täglichen Tun verpflichtet, unseren<br />
Vertrag im Markt transparent umzusetzen.<br />
Es geht nicht darum, wie groß,<br />
stark oder schön jemand ist, sondern<br />
dass die Regularien für alle Partner<br />
gleich gelten. Da die Potenziale eines<br />
Hauses mit 1.000 qm nicht die gleichen<br />
sind wie die eines Partners mit 20<br />
Palästen, ist auch Fairness gefragt.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Wir sind beim Umsatz auf<br />
dem Niveau, auf dem wir vor<br />
der Umstellung waren.“<br />
<strong>MM</strong>: Ihre vertraglichen Anforderungen<br />
werden aber schon als sehr<br />
hoch bewertet. Nun ist Otto dafür<br />
bekannt, extrem anspruchsvolle<br />
Verträge zu haben – Sie können aber<br />
wohl durchaus mithalten.<br />
Fütterer: Ich behaupte sogar, wir sind<br />
noch darüber hinaus gegangen. Wir<br />
mussten vieles neu regeln. Das Gros<br />
war aber eine Anpassung an die Gesetzeslage.<br />
Auch haben wir versucht,<br />
wieder auf Augenhöhe mit dem Handel<br />
zu kommen, haben aber auch seine<br />
Bedürfnisse berücksichtigt.<br />
Markentreue Händler, die bisher schon<br />
sehr gut mit uns gearbeitet haben, werden<br />
unsere Anforderungen daher sicher<br />
weniger emotional kommentieren als<br />
jene, die in der Bugwelle von Voglauer<br />
mitgeschwommen sind.<br />
Grünwald: Wir haben den Vertrag rein<br />
auf Voglauer und darauf, wie wir uns<br />
im Marktumfeld perfekt positionieren,<br />
abgestimmt. Natürlich ist der Partner-<br />
Vertrag im Vorfeld rechtlich hundertprozentig<br />
geprüft worden. Seine Gestaltung<br />
ist in der Tat sehr umfangreich<br />
und detailliert und bis ins Letzte ausgefeilt.<br />
Darauf sind wir stolz.<br />
Alle Themen sind dazu da, dass beide<br />
Seiten das Tagesgeschäft perfekt abwickeln<br />
können. Bisher haben wir den Vertrag<br />
aber noch nie verwenden müssen<br />
– was eine starke Vertrauensbasis seitens<br />
unserer Partner widerspiegelt; einige<br />
von ihnen haben ihn sogar blind unterschrieben.<br />
Denn er beschreibt ja<br />
nicht nur die Leistungen der Händler,<br />
sondern auch unsere eigenen.<br />
Fütterer: Auf Basis unserer jahrelangen<br />
Zusammenarbeit mit Verbänden<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 17
und Kunden haben wir im Vertrag unsere<br />
Wunsch-Szenarien formuliert, wie<br />
wir uns das Geschäft der Zukunft vorstellen:<br />
Es geht darum, dass der Endkunde<br />
an das hochwertige Segment<br />
einen berechtigten Anspruch hat: Der<br />
Händler soll ihn perfekt beraten, ihm<br />
haptisch zeigen, was er möchte, und<br />
er soll Emotionen wecken.<br />
All das mag sich zunächst wie ein Gebetsbuch<br />
lesen. Aber unser Fokus liegt<br />
rein darauf, was der Kunde von einem<br />
Händler erwartet: Kompetenz.<br />
Peter Grünwald:<br />
„Die Verbands-Verträge<br />
enthalten keine Belieferungspflicht<br />
– wir wollen entscheiden,<br />
wen wir beliefern.“<br />
<strong>MM</strong>: Welche Leistungskriterien konkretisieren<br />
denn diese Kompetenz?<br />
Fütterer: Erstens die markenunterstützende<br />
Werbung und Kommunikation.<br />
Zweitens ist uns die Darstellung<br />
am POS extrem wichtig. Drittens: Wir<br />
setzen die Qualifikation der Mitarbeiter<br />
sehr hoch an und legen sehr viel Wert<br />
auf Beratungskompetenz. Und viertens:<br />
Auch die Lieferperformance setzen<br />
wir sehr hoch an – wenn der Monteur<br />
den Kunden verlässt, muss der<br />
Gesamteindruck stimmen.<br />
Grünwald: Für die Mindestbestückung<br />
haben wir drei Haus-Größen definiert:<br />
A über 20.000 qm, B zwischen 5.000<br />
und 20.000 qm und C bis 5.000 qm.<br />
Der kleine Mittelständler hat fünf Kojen<br />
zu platzieren, von mittelgroßen Häusern<br />
erwarten wir zehn Kojen und bei<br />
A-Häusern sind es 15 Kojen.<br />
Obwohl Bad- und Dielen-Kojen im Vergleich<br />
zu einer Schlafzimmer-Koje klein<br />
sind, zählen sie als eine Koje. Zudem<br />
reden wir über fünf Wohnbereiche –<br />
Wohnen, Speisen, Schlafen, Diele und<br />
Bad. Insofern sind dies aus unserer<br />
Sicht keine allzu großen Hürden.<br />
Da wir zusätzlich auf Markenauftritt,<br />
POS-Inszenierung sowie qualifiziertes<br />
Verkaufs-, Service- und Montagepersonal<br />
fokussieren, wird dies vielleicht als<br />
hohe Anforderung gewertet. Wir sehen<br />
es aber als Notwendigkeit, dass man<br />
als Marke genau bei diesen Punkten<br />
den Finger in die Wunde legt.<br />
Auch im Internet sind Bildsprache und<br />
Werbebotschaften klar reglementiert.<br />
Es gibt auch keine Loslösung vom stationären<br />
Handel: Dieser ist zwingende<br />
Voraussetzung, um überhaupt den Online-Vertrieb<br />
aufnehmen zu können.<br />
Peter Grünwald:<br />
„Der Vertrag ist sehr umfangreich<br />
und bis ins Letzte ausgefeilt.<br />
Darauf sind wir stolz.“<br />
Zwilling: Für den Markenauftritt am<br />
POS haben wir z. B. einen POS-Guide<br />
und eine klare Bild- und Formensprache<br />
entwickelt. Die POS-Umsetzung<br />
wird jetzt gerade ausgerollt.<br />
Wir bieten dazu das komplette Planungs-Know-how<br />
bis hin zur Montage<br />
und der Ausgestaltung der Studios.<br />
Auch hier sind wir mit einer hohen<br />
Leistungsbereitschaft unterwegs. Für<br />
die Wiedererkennbarkeit der Marke erarbeiten<br />
wir gerade auch ein komplett<br />
neues POS-Tool-Paket.<br />
Es ist also nicht so, dass nur Händler<br />
etwas tun müssen – vielmehr profitieren<br />
sie auch von höheren Leistungen,<br />
die wir für sie mit einbringen.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Es geht um den Kunden.<br />
Unser Fokus liegt rein darauf,<br />
was er von einem Händler<br />
erwartet: Kompetenz.“<br />
<strong>MM</strong>: Eine Leistungspartnerschaft<br />
auf Augenhöhe also, was sich viele<br />
in der Industrie wünschen würden?<br />
Grünwald: Exakt. Voraussetzung, solche<br />
Gespräche führen zu können, ist<br />
aber die eigene Leistungskraft.<br />
Voglauer hat in den letzten Jahren sehr<br />
viel investiert: in Produkte, in Industrie<br />
4.0 in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz<br />
und Roboter-Technologie, in IT,<br />
in Nachhaltigkeit, in die Energieversorgung<br />
über Sonnenenergie und Wasserkraft<br />
und vieles mehr. Wir haben also<br />
sehr viel Basisarbeit geleistet, um diesen<br />
Schritt in dieser Konsequenz überhaupt<br />
setzen zu können.<br />
Wir sehen uns in der Branche als ein<br />
Leitbetrieb, der die Anforderungen des<br />
Handels perfekt bedienen kann: Lieferperformance,<br />
Zuverlässigkeit, Qualität,<br />
Rekla-Quote und so weiter: Das spielt<br />
alles in unsere Leistungskraft mit hinein.<br />
Diesbezüglich sind wir perfekt aufgestellt<br />
– auch vor dem Hintergrund der<br />
aktuellen Herausforderungen mit Engpässen,<br />
Corona und der Ukraine-Krise.<br />
So können wir die Kommissionen nach<br />
wie vor in unserer üblichen Frist von<br />
acht bis zehn Wochen liefern.<br />
<strong>MM</strong>: Eine leistungsstarke, strahlkräftigere<br />
und transparentere Marke<br />
mit 500 Partnern, die so viel Umsatz<br />
erzielen wie vorher über 800:<br />
Ich würde Hurra schreien. Und Ihre<br />
Partner – schreien die auch Hurra?<br />
Fütterer: Dieser Text wird nicht von allen<br />
gleich laut gesungen: Es gibt Partner,<br />
die sich diesem Prozess geöffnet<br />
haben – und es gibt andere, die ihn zurückhaltend<br />
oder skeptisch begleiten.<br />
Man muss natürlich sagen, dass wir<br />
das Markenpartner-Konzept teilweise<br />
im Dialog mit wichtigen Partnern entwickelt<br />
haben. Und genau diejenigen,<br />
die von Beginn an gesagt haben, das<br />
ist der richtige Weg, haben genau den<br />
beschrieben Erfolg. Die anderen hängen<br />
dem eher noch hinterher.<br />
Die Regulationen haben aber auch zu<br />
kaufmännischen Verbesserungs-Prozessen<br />
geführt. Heißt: Durch die Verbesserung<br />
auch der Preisgüte ist die<br />
Zufriedenheit deutlich gestiegen.<br />
Grünwald: Wir wollten die Gebiete<br />
selektiv strukturieren. Mit unserer jetzigen<br />
Zahl an Partnern haben wir unser<br />
Ziel erreicht. Diesen Status wollen<br />
wir festigen und mit den bestehenden<br />
Partnern weiter wachsen.<br />
Das gelingt uns bisher ganz gut, das<br />
wollen wir weiter forcieren. Es gibt<br />
zwar nach wie vor Anfragen von Häusern,<br />
die den Markenpartner-Vertrag<br />
wollen – wir können aber nicht alle<br />
Begehrlichkeiten befriedigen.<br />
Josef Zwilling:<br />
„Nicht nur Händler müssen<br />
etwas tun – sie profitieren auch<br />
von höheren Leistungen, die<br />
wir einbringen.“<br />
Fütterer: Unser selektives System eröffnet<br />
engagierten Händlern ein größeres<br />
Potenzial. Auch müssen der Kleine<br />
und der Große nebenan gemäß den<br />
Regulatorien exakt gleich behandelt<br />
werden – was kleine Händler schützt.<br />
Martin Fütterer:<br />
„Partner, die von Beginn an<br />
gesagt haben, dass dies der<br />
richtige Weg ist, haben den<br />
beschriebenen Erfolg.“<br />
<strong>MM</strong>: Letztlich sind doch die Partner-<br />
Verträge selbst auch ein Baustein<br />
für nachhaltigeres Wirtschaften.<br />
Fütterer: Genau – hier schließt sich<br />
der Kreis. Der Endkunde muss spüren,<br />
dass Nachhaltigkeit für Voglauer<br />
kein Marketing-Etikett ist, sondern gelebte<br />
Selbstverständlichkeit. Unser Anspruch<br />
reicht vom Produkt über den<br />
Umgang mit den Mitarbeitern und der<br />
Gewinnung unserer Energie bis zum<br />
nachhaltigen, gemeinsamen Erfolg mit<br />
unseren Markenpartnern – das alles ist<br />
für uns Nachhaltigkeit.<br />
<strong>MM</strong>: Nach Ihrer Hausmesse hier in<br />
Abtenau im März/April öffnen Sie<br />
Ihre Hausmesse nochmals vom 20.<br />
Juni bis 1. Juli. Kommen durch die<br />
neue Partnerschaft jetzt eigentlich<br />
auch wieder mehr einzelne Händler?<br />
Fütterer: Ganz eindeutig ja – denn als<br />
Vertragspartner bekennt man sich zur<br />
Marke und hat ein ganz großes Interesse,<br />
diese Verbindung mit Leben zu erfüllen<br />
und Neuheiten live zu sehen.<br />
Grünwald: Unsere Hausmesse war<br />
sehr gut frequentiert. Aufenhaltsdauer,<br />
Qualität der Gespräche und Bewertungen<br />
der neuen Kollektion „V-Rock“ haben<br />
uns wirklich begeistert. Aber auch<br />
unsere Partner waren begeistert – sie<br />
haben sich durch den Besuch selbst<br />
ein Bild unserer gesamten Leistungskraft<br />
und Nachhaltigkeit gemacht, was<br />
so bisher nicht gegeben war.<br />
<strong>MM</strong>: Ganz herzlichen Dank!<br />
18 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Wohncenter Nordenham<br />
Photovoltaik als Fassade<br />
Das Wohncenter Nordenham<br />
erhält eine komplette Photovoltaik-Fassade<br />
und wird so zum<br />
Strom-Selbstversorger. Doch<br />
das Nachhaltigkeitskonzept von<br />
Inhaber Hendrik Lenz bietet<br />
darüber hinaus noch mehr – von<br />
der Wildblumenwiese bis hin<br />
zur Umstellung der Fahrzeugflotte<br />
auf E-Mobilität.<br />
Eine ganz neue und nachhaltige Ausgestaltung<br />
erhält die Fassade des Wohncenter<br />
Nordenham. Mit Photovoltaik-<br />
Modulen verkleidet, wird sie künftig<br />
eigenen „grünen“ Strom erzeugen.<br />
Nach den Plänen von Inhaber Hendrik<br />
Lenz soll sich das Einrichtungshaus an<br />
der Atenser Allee völlig verändern. Die<br />
Immobilie stammt aus den 1970er-Jahren,<br />
und da sei die Zeit für eine neue<br />
Fassade ohnehin gekommen. Über die<br />
optische Veränderung hinaus will er einen<br />
großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit<br />
gehen.<br />
Umgestaltung selbst geplant<br />
Die Umgestaltung der Fassade hat Lenz<br />
selbst mit der Küchenplanungssoftware<br />
Carat geplant. Verkleidet wird das Gebäude<br />
zunächst mit Holz, darauf werden<br />
anschließend die Photovoltaik-<br />
Module installiert. Entsprechende Firmen,<br />
die das Projekt umsetzen, hat<br />
Lenz schon gefunden. Und die kommen<br />
auch überwiegend aus der Region. Dies<br />
sei ihm ein wichtiges Anliegen.<br />
Angesichts rasant steigender Energiekosten<br />
kommt diese Planung zur rechten<br />
Zeit. „Mit der Anlage werden wir<br />
zum Selbstversorger in Sachen Strom“,<br />
wie Lenz erklärt. „Die neue Fassade,<br />
also Photovoltaik, Holzabsetzung, Werbeträger<br />
usw., wird sich nach ca. 18<br />
Jahren durch den erzeugten Strom bezahlt<br />
machen. Sollten die Preissteigerungen<br />
im Energiebereich auf dem aktuellen<br />
Niveau weiter voranschreiten,<br />
so wird sich die Investition sogar schon<br />
vorher amortisieren. Zu erwartende<br />
Umsatzsteigerungen sind noch nicht<br />
berücksichtigt und dürften zu einer<br />
weiteren Verkürzung des Zeitfensters<br />
führen.“<br />
Umstellung auf E-Mobilität<br />
Die Umgestaltung der Fassade hat Inhaber Hendrik Lenz selbst mit der Küchenplanungssoftware<br />
Carat geplant.<br />
Ebenfalls in diesem Jahr soll eine komplett<br />
neue Parkplatzanlage entstehen,<br />
dabei wird alles großzügiger gestaltet.<br />
Zwar muss dafür ein Teil der Wiese vor<br />
der Immobilie weichen, dafür wird auf<br />
dem verbleibenden Teil eine insektenfreundliche<br />
Wildblumenwiese angelegt.<br />
„Es wird 20 Ladepunkte für E-Mobilität<br />
geben“, berichtet der Inhaber des Alliance-Hauses,<br />
„und auch eine Ladesäule<br />
für E-Bikes ist vorgesehen. Zudem<br />
wird alles barrierefrei angelegt.“<br />
Die Mitarbeiter werden zukünftig auch<br />
nachhaltiger unterwegs sein. „Unsere<br />
Fahrzeugflotte wird erneuert und auf<br />
E-Mobilität umgestellt. Der neue Fuhrpark<br />
ist bereits bestellt“, erklärt Lenz.<br />
„Konkret sind dies zwölf Fahrzeuge für<br />
unsere Mitarbeiter. Aufgrund der aktuellen<br />
Liefersituation dürften die Fahr-<br />
zeuge 2023 eintreffen und den bishe-<br />
rigen Fahrzeugbestand ablösen.“<br />
Zudem will er die Modelle der Ar-<br />
beitszeiten verändern, so dass möglichst<br />
Fahrgemeinschaften gebildet<br />
werden können.<br />
Outdoor-Arbeitsplätze<br />
Direkt vor dem Einrichtungshaus sollen<br />
Outdoor-Arbeitsplätze entstehen, damit<br />
die Mitarbeiter bei gutem Wetter die<br />
Planungen mit den Kunden auch mal<br />
draußen vornehmen können. „Mit mobilen<br />
Geräten kann dann an der frischen<br />
Luft gearbeitet werden. Die Mitarbeiter<br />
freuen sich auf diesen Punkt<br />
schon ganz besonders!“, freut sich<br />
auch der Inhaber des Wohncenters.<br />
Die Arbeitsabläufe sollen nach-<br />
haltiger organisiert werden.<br />
Stichwort: papierloses Büro.<br />
„Mit der Anschaffung einer neuen Warenwirtschaft<br />
und neuer Hardware sollen<br />
hierfür die Möglichkeiten geschaffen<br />
werden. Wir befinden uns gerade in der<br />
Umstellung, die Warenwirtschaft wurde<br />
bereits im Oktober installiert. Wir hoffen,<br />
diesen Punkt in diesem Jahr erfolgreich<br />
abzuschließen.“<br />
Auch das Thema Heizung ist Hendrik<br />
Lenz ein wichtiges Anliegen. „Wir lassen<br />
uns gerade Infrarotheizungen anbieten,<br />
die zur Unterstützung der Hauptheizungsanlage,<br />
über den Arbeitsplätzen<br />
der Mitarbeiter angebracht werden sollen.<br />
Hierdurch könnte man die Hauptheizung<br />
im Winter um zwei Grad herunterfahren.<br />
Dies dürfte auf der Fläche<br />
eine enorme Einsparung an Gas zur Folge<br />
haben.“ Michaela Höber<br />
Hendrik Lenz: „Die Bauarbeiten<br />
sind bereits im Gange und sollen<br />
alle noch in diesem Jahr abgeschlossen<br />
werden.“<br />
Foto: Wohncenter Nordenham<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 19
MÖBELMARKT<br />
20 imm cologne 06 / 2022
content<br />
orona hat auch bei der imm cologne eine<br />
Lücke von drei Jahren gerissen. 2020 fand die<br />
bisher letzte <strong>Ausgabe</strong> statt, 2023 soll es endlich<br />
weitergehen. Klar ist dabei: Nach der Pandemie ist<br />
nichts wie vor der Pandemie. Dass dies insbesondere<br />
für eine Branchenplattform wie die imm cologne gilt,<br />
ist auch den Messemachern der Kölnmesse bewusst.<br />
Mehr Content und mehr Business will man Ausstellern<br />
und Besuchern künftig bieten, um nicht nur einen<br />
Restart, sondern eine Messe der Zukunft zu schaffen.<br />
experience<br />
imm cologne<br />
neu gedacht<br />
business<br />
Was das bedeutet und welche Änderungen<br />
man plant, um diese erste<br />
große, internationale Branchenbegegnung<br />
seit Jahren zu einem ganz<br />
besonderen Erlebnis zu machen, erklärt<br />
Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter<br />
Messe-Management<br />
der Koelnmesse, im Gespräch mit<br />
Gerald Schultheiß und Arnd Schwarze<br />
vom MÖBELMARKT.<br />
<strong>MM</strong>: Die imm cologne hatte eine<br />
lange Zwangspause, wie fühlen Sie<br />
sich jetzt, ein halbes Jahr vor dem<br />
Neuanfang?<br />
Matthias Pollmann: Wir freuen uns unheimlich<br />
darauf, endlich wieder den Ort<br />
der Begegnung für die Branche schaffen<br />
zu können, nach dem sich alle sehnen.<br />
Denn das ist das überwältigende Feedback,<br />
das wir immer wieder in unseren<br />
Gesprächen bekommen, die Menschen<br />
verspüren eine große Sehnsucht nach<br />
der persönlichen Begegnung auf einer<br />
großen Branchenplattform.<br />
<strong>MM</strong>: Und wie geht es jetzt für die<br />
imm cologne weiter?<br />
Pollmann: Wir haben uns in den letzten<br />
Jahren – auch durch die zwei Absagen<br />
– intensivst damit beschäftigt: Wo müssen<br />
wir überhaupt hin? Was ist die Messe<br />
2.0 und inwiefern wird sich Messe<br />
verändern? Wir glauben fest daran,<br />
dass eine imm cologne nach der Pandemie<br />
anders aussehen muss als davor.<br />
Einfach, weil sich in dieser Zeit gesellschaftliche<br />
Anforderungen geändert haben,<br />
insbesondere auch in der Geschäftswelt.<br />
„New Normal“ auf für Messen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Heute wird viel vom ‚Neuen Normal‘ gesprochen,<br />
und das wird es auch auf<br />
Messen geben. Unternehmen werden<br />
sich anders präsentieren und Messen<br />
müssen ihren Ausstellern und Besuchern<br />
noch mehr bieten, um eine Existenzberechtigung<br />
zu haben. Eine reine,<br />
klassische Produktshow wie früher<br />
reicht nicht mehr aus. Es geht vielmehr<br />
um Inhalte, die die ganze Branche und<br />
sogar die Gesellschaft bewegen. Die<br />
Möbelbranche befindet sich ja in einem<br />
Change-Prozess in ganz vielen Dimensionen,<br />
und dem müssen wir mit unserer<br />
Veranstaltung Rechnung tragen.<br />
Wir wollen der Branche eine Plattform<br />
zur Begegnung bieten, auf der sich über<br />
genau diese Inhalte nicht nur ausgetauscht<br />
werden kann, sondern wo sie<br />
zukunftsfähig weiterentwickelt werden.<br />
<strong>MM</strong>: Das heißt, die imm cologne<br />
2023 wird anders aussehen, als wir<br />
es gewohnt sind?<br />
Pollmann: Auf jeden Fall! Wir merken<br />
in unseren Gesprächen mit den Ausstellern<br />
beispielsweise, dass einige Teilnehmer<br />
nicht mehr so groß wie bisher<br />
kommen, sondern sich ganz neu präsentieren<br />
wollen. Das sehen wir als<br />
Chance, die Messe komplett neu zu<br />
strukturieren. Deswegen ist der erste<br />
große Change, den wir machen, das<br />
kompette Hallen-Setup auf dem<br />
Messegelände zu ändern. Damit können<br />
wird endlich auch das Problem lösen,<br />
das durch den Zweijahres-Rhythmus<br />
der Küchenmesse entstanden ist,<br />
wo wir die Hallen 4.2 und 5.2 alle zwei<br />
Jahre anders bespielen mussten – was<br />
immer eine gewisse Zwickmühle war.<br />
Die Living Kitchen wird künftig in die<br />
Nordhallen 7 und 8 wandern. Dadurch<br />
können wir die imm selbst kompakt auf<br />
einen zusammenhängenden Bereich<br />
des Geländes konzentrieren.<br />
Kompakt mit kurzen Wegen<br />
Das bedeutet gleichzeitig, dass wir den<br />
Hochwert-Bereich mit dem Messeschwerpunkt<br />
Pure gebündelt in den<br />
Ostbereich nehmen, in die neue Halle 1,<br />
in die 4.2 und in die 5.1 – dorthin wird<br />
quasi alles umziehen, was früher in der<br />
„Die Menschen spüren eine Sehnsucht nach<br />
persönlicher Begegnung.“<br />
Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messe-Management der<br />
Koelnmesse, sieht im Restart der imm cologne große Chancen für dringend<br />
nötige Veränderungen. Fotos: Koelnmesse<br />
Halle 11 war. Einfach weil wir glauben,<br />
dass es wichtig ist, kleine, mittlere und<br />
große Stände zusammenzubringen, so<br />
dass wir und die Besucher das Erlebnis<br />
Messe neu entdecken können. Die<br />
Messe bekommt durch diesen Mix einen<br />
frischeren Look mit mehr Aufenthaltsqualität.<br />
Der Bereich Home wird sich damit künftig<br />
ebenfalls zusammenhängend präsentieren.<br />
Mit Home Scenes in den Hallen<br />
10.2, 11.1 und 11.2, Home Settings<br />
in den Hallen 4.1, 5.1, 6 und 10.1 sowie<br />
Home Sleep in den Hallen 9 und 10.1.<br />
<strong>MM</strong>: Das bedeutet wirklich einen großen<br />
Umbruch für die Aussteller – und<br />
völlig neue Laufwege für die Besucher.<br />
Pollmann: Richtig, und das ist auch so<br />
gewolllt. Denn ein Feedback von vielen<br />
Besuchern war auch immer wieder,<br />
dass die imm cologne so massiv und so<br />
groß ist, dass die Orientierung schwerfällt.<br />
Deswegen ist die Besucherführung<br />
für uns ein wichtiges Thema, welches<br />
wir mit der neuen Hallenplanung angehen<br />
konnten. Gerade für die Besucher<br />
wird die Messe kompakter, weil sie die<br />
jeweiligen Themenbereiche mehr als<br />
früher gebündelt, räumlich zusammenhängend<br />
finden.<br />
Mehr Content, mehr<br />
Business, mehr Experience<br />
<strong>MM</strong>: Wenn ich Sie vorher richtig verstanden<br />
habe, dann wird es aber<br />
nicht bei einer neuen Hallenplanung<br />
alleine bleiben. Sie sprachen von<br />
neuen Arten der Präsentation und<br />
neuen Inhalten. Was ist damit denn<br />
konkret gemeint?<br />
Pollmann: Nein, das ist auf keinen Fall<br />
schon alles! Wie gesagt hat sich unsere<br />
Gesellschaft verändert, und daraus ergeben<br />
sich neue Anforderungen, an uns<br />
genauso wie an die Aussteller. Inhalte<br />
sind heute wichtiger als jemals zuvor.<br />
Und auch eine Messepräsentation<br />
muss eine inhaltliche Relevanz haben.<br />
Deswegen ist es vielleicht nicht mehr so<br />
entscheidend, alle Möbel zu zeigen, die<br />
ich habe. Es geht vielmehr darum, die<br />
richtigen zu zeigen – nämlich die, die<br />
Antworten auf die aktuellen Fragestellungen<br />
und Bedürfnisse der Menschen<br />
geben. Das bedeutet, dass nicht die<br />
Größe der Fläche der einzig entscheidende<br />
Faktor ist, sondern was ich zeige,<br />
wie ich es zeige und wie ich zu den<br />
gesellschaftlich relevanten Themen mit<br />
meinen Kunden ins Gespräch komme.<br />
Messepräsentationen müssen vielleicht<br />
in der Zukunft auch noch intelligenter<br />
werden, weg von der reinen Produktschau<br />
hin zu einem Lösungsorientierten<br />
Ansatz.<br />
Und auch wir als Messe wollen uns an<br />
dieser inhaltlichen Diskussion beteili-<br />
imm cologne 21
gen, beziehungsweise diese gezielt anstoßen!<br />
Deswegen werden wir zwei<br />
neue Formate in die Messe integrieren,<br />
um den internationalen Besuchern einen<br />
ganz klaren Mehrwert zu bieten,<br />
der sie motiviert, eine solche Reise auf<br />
sich zu nehmen.<br />
<strong>MM</strong>: Und was werden das für neue<br />
Formate sein?<br />
Pollmann: Wir als Messe können den<br />
Besuchern als Mehrwert vor allem das<br />
Networking, den Community-Gedanken<br />
sowie wertvolle Inhalte bieten. Dabei<br />
dürfen wir aber nicht außer Acht lassen,<br />
dass es gerade im Home-Bereich Aussteller<br />
gibt, die natürlich auch vom ganz<br />
konkreten Business-Gedanken und weniger<br />
von einer abstrakten Marken-Präsentation<br />
getrieben sind. Alles in allem<br />
wollen wir den Content schaffen, der<br />
den geschäftlichen Erfolg beflügelt.<br />
Deswegen differenzieren wir hier.<br />
Im Home-Bereich werden wir Community-Hubs<br />
schaffen, mit denen wir die<br />
auch für das ganz konkrete Business<br />
wichtigen Themen direkt in die Hallen<br />
holen. Nicht durch ein klassisches Vortragsprogramm,<br />
das den ganzen Tag<br />
lang dahinplätschert. Weniger ist hier<br />
mehr. Es wird punktuelle Highlight-Vorträge<br />
oder Master-Classes geben, die<br />
die Marktteilnehmer zusammenbringen<br />
und bei denen sie mit dem Referenten<br />
und untereinander diskutieren können.<br />
Das können Themenschwerpunkte wie<br />
Nachhaltigkeit, Logistik- und Service-<br />
Lösungen, Omnichannel-Marketing<br />
oder Digitalisierung sein – alles Themen,<br />
die das Geschäft jedes Ausstellers<br />
und auch der Besucher aktuell stark beeinflussen<br />
und verändern – und die sich<br />
in der Gemeinschaft besser entwickeln<br />
„Durch das neue Hallen-Setup können die<br />
Besucher das Erlebnis ‚Messe‘ neu entdecken.“<br />
Matthias Pollmann<br />
lassen als alleine. Messen können hier<br />
mit ihrer Matchmaking-Kompetenz die<br />
richtigen interdisziplinären Partner zusammen<br />
bringen. Damit wird die Messe<br />
nicht nur Business-Plattform, sondern<br />
auch Wissensplattform.<br />
Business Enabling und<br />
Thought Leadership<br />
Im Pure-Bereich setzen wir dagegen auf<br />
die sogenannten Spots, mit denen wir<br />
das Ganze noch weiter fassen und<br />
noch mehr in die Zukunft blicken wollen.<br />
Diese Spots werden zum einen von<br />
der Koelnmesse kuratiert, können aber<br />
auch von Ausstellern als Präsentationsfläche<br />
gebucht werden. Aber auch in<br />
diesem Falle müssen sie auf das Thema<br />
einzahlen, hier werden also nicht einfach<br />
Neuheiten präsentiert, sondern<br />
Möbel, die zum Thema passen und einen<br />
Beitrag zur inhaltlichen Diskussion<br />
darstellen. Mit diesen Flächen wollen<br />
wir zum kommunikativen Austausch<br />
einladen und den Diskurs anregen – wir<br />
wollen, dass von der imm cologne Impulse<br />
ausgehen, nicht nur in die Branche,<br />
sondern nach draußen, bis in die<br />
Gesellschaft. Damit verknüpfen wir das<br />
16.– 21.01.2023<br />
imm-cologne.de<br />
livingkitchen-cologne.de<br />
1, 4.2, 5.2 Pure Atmospheres<br />
2.2, 3.2 Pure Editions<br />
4.1, 5.1,<br />
6, 10.1<br />
Home Settings<br />
9, 10.1 Home Sleep<br />
Auenweg<br />
2<br />
3<br />
10.2, 11.1,<br />
11.2<br />
Eingang West<br />
1<br />
4<br />
Piazza<br />
Home Scenes<br />
7, 8 LivingKitchen<br />
11<br />
5<br />
Boulevard<br />
6<br />
10<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Deutz-Mülheimer-Str.<br />
Eingang Nord<br />
Congress-Centrum Nord<br />
Messekreisel<br />
Zoobrücke<br />
Eingang Süd<br />
Eingang Ost<br />
Congress-Centrum Ost<br />
Status: 17.05.2022<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Zum Neustart der imm cologne wurde der komplette Hallenplan überarbeitet, um die Messe kompakter zu gestalten. Ein frischerer Look in den Hallen und<br />
kürzere Wege für die Besucher sollen das Messererlebnis verbessern.<br />
22 imm cologne<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Business Enabling und das Thought<br />
Leadership auf einer Plattform. Die<br />
Messe wird so zum Think Tank einer<br />
ganzen Branche.<br />
<strong>MM</strong>: Damit wird also das Rahmenprogramm<br />
der Messe dezentralisiert<br />
und in die Hallen ganz dicht zu den<br />
Ausstellern geholt?<br />
Pollmann: Völlig richtig. Die Besucher<br />
für einen vollen Tag für einen Kongress<br />
aus der Messe herauszuziehen, ist nicht<br />
mehr zeitgemäß. Trotzdem sind der<br />
Content und die inhaltliche Diskussion<br />
auf solch einer Branchenplattform genau<br />
der Mehrwert, den wir alle brauchen. Anstatt<br />
also den Tag in einem Konferenzraum<br />
zu verbringen und ganz viele Vorträge<br />
zu hören, kann man den Messetag<br />
jetzt mit einem einzelnen, wirklich starken<br />
Vortrag ausklingen lassen und sich<br />
danach an der Bar noch mit anderen<br />
Teilnehmern darüber austauschen.<br />
<strong>MM</strong>: Wen wollen Sie damit eigentlich<br />
so alles erreichen?<br />
Pollmann: Durch solche Mehrwerte wollen<br />
wir die Relevanz der Messe nicht nur<br />
für das Stammpublikum – also vor allem<br />
die Einkaufsentscheider – erhöhen. Vielmehr<br />
möchten wir erreichen, dass ein<br />
Besuch der Messe auch für das mittlere<br />
Management und einzelne, verbandsgebundene<br />
Fachhändler wieder attraktiver<br />
wird. Weil sie einen Mehrwert sehen für<br />
ihren beruflichen Alltag. Durch die Produkte,<br />
die sie dort erleben, durch die<br />
Menschen, mit denen sie sich austauschen,<br />
und durch die Inhalte, die sie von<br />
dort mitnehmen. Gleichzeitig können wir<br />
so auch Experten und Unternehmen auf<br />
die Messe bringen, die nicht direkt aus<br />
der Möbelbranche kommen, aber trotzdem<br />
großen Einfluss auf den Bereich<br />
Living haben und so einen Impact auf<br />
das Möbeldesign und die Art und Weise,<br />
wie wir leben, wie wir uns einrichten.<br />
So entsteht ein branchenübergreifender<br />
Austausch, von dem wir alle profitieren.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
„Wir müssen den Besuchern<br />
gemeinsam mit den<br />
Ausstellern einen Mehrwert beim<br />
Messebesuch bieten.“<br />
Matthias Pollmann<br />
Messe neu gedacht<br />
<strong>MM</strong>: Das ist eine große Veränderung,<br />
die Sie da planen.<br />
Pollmann: Das ist richtig – uns ist natürlich<br />
klar, dass eine solche Transformation<br />
nicht von jetzt auf gleich funktionieren<br />
wird. Wir werden uns<br />
gemeinsam über mehrere Jahre dem<br />
eigentlichen Ziel annähern. Aber wir<br />
müssen das Thema Messe ersteinmal<br />
komplett neu denken, um dann über<br />
viele große und kleine Schritte zum Ziel<br />
zu kommen. Ich bin mir sicher, dass wir<br />
neben unseren eigenen Bemühungen<br />
auch 2023 schon erste Best-Practice-<br />
Beispiele von Ausstellern sehen werden,<br />
die ihre Präsentation nach diesem<br />
neuen Grundgedanken gestalten – und<br />
damit Erfolg haben werden.<br />
<strong>MM</strong>: Sie haben diese Konzepte ja sicher<br />
schon mit etlichen Ausstellern<br />
besprochen. Wie war die Resonanz?<br />
Pollmann: Gut! Viele Unternehmen verstehen<br />
nicht nur unseren Grundgedanken,<br />
über mehr Inhalte auch mehr geschäftlichen<br />
Erfolg zu generieren,<br />
sondern teilen ihn und sehen eine solche<br />
Umgestaltung der Messe als Voraussetzung<br />
an, an der imm teilzunehmen.<br />
Wird sind auch bereits mit einigen<br />
Unternehmen in konkreten Gesprächen<br />
zu gemeinsamen Projekten, beispielsweise<br />
zum Thema Nachhaltigleit.<br />
Von anderen hören wir aber natürlich<br />
auch, dass sie sich das für ihre eigene<br />
Präsentation noch nicht so richtig vorstellen<br />
können. Deswegen ist es ja so<br />
wichtig, dass wir jetzt starten, mit ersten<br />
Ausstellern sowie mit unseren Community-Hubs<br />
und den Spots das Thema<br />
umsetzen und so zeigen, dass das nicht<br />
nur eine Alternative zum klassischen<br />
Standdesign ist, sondern dass es auch<br />
echten geschäftlichen Mehrwert bietet.<br />
Ich denke, dass kaum ein Unternehmen<br />
langfristig darum herumkommt, seine<br />
Standkonzepte intelligent neu zu denken<br />
und sich damit auch auf einer Messe<br />
zukunftsfähig aufzustellen. Es wird<br />
immer mehr darum gehen, die Kernkompetenzen<br />
zu zeigen und nicht nur<br />
eine Flut an neuen Produkten.<br />
<strong>MM</strong>: Dafür müssen dann aber auch<br />
klassische Messeziele neu definiert<br />
werden.<br />
Pollmann: Ja, das stimmt, das ist erforderlich<br />
– aber das war es eigentlich<br />
auch in der Vergangenheit schon. Der<br />
Möbelhandel wird ja dominiert von den<br />
großen Einkaufsverbänden und Gruppen,<br />
die mit vielen Herstellern auch unterjährig<br />
an Produkten arbeiten. Insofern<br />
kann die Frage, wie viele<br />
Platzierungen oder wie viele Container<br />
ich am Ende der Messe auf dem Auftragsblock<br />
habe, nicht mehr das einzige<br />
Kriterium sein. Viel entscheidender werden<br />
andere Punkte sein: Konnte ich auf<br />
der Messe neue Kontakte knüpfen, aus<br />
denen langfristige Partner werden?<br />
Konnte ich aus der Messe und aus den<br />
Gesprächen Informationen ziehen, die<br />
dafür sorgen, dass ich mit meiner Produktentwicklung<br />
zeitgemäße Möbel entwerfe<br />
und zukunftsfähige Strategien<br />
verfolge?<br />
„Eine imm nach der<br />
Pandemie muss<br />
anders aussehen<br />
als davor!“<br />
Matthias Pollmann<br />
Verstehen Sie mich nicht falsch, auch<br />
das konkrete Geschäft wird immer ein<br />
wichtiger Bestandteil einer solchen<br />
Messe sein, aber wenn ich den Erfolg<br />
ausschließlich daran bemesse, dann<br />
verkenne ich die Zeichen der Zeit und<br />
verpasse auch geschäftliche Möglichkeiten<br />
für die Zukunft.<br />
Gemeinsamkeit betonen<br />
<strong>MM</strong>: Welche Stimmung erwarten Sie<br />
sich von der imm cologne 2023?<br />
Pollmann: Die imm cologne 2023 ist vor<br />
allem ein Wiedersehen für die Branche<br />
und deswegen wird es auch eine Party<br />
für die Branche sein, bei der man die<br />
persönliche Begegnung feiert. Und ich<br />
hoffe sehr, dass wir den Negativismus<br />
der letzten Jahre damit hinter uns lassen<br />
können, bei dem – nicht nur in Bezug<br />
auf die imm cologne, sondern auch auf<br />
viele andere Veranstaltungen – die Messe<br />
schon schlechtgeredet wurde, bevor<br />
sie überhaupt stattgefunden hat. Ich<br />
setze darauf, dass die Branche sagt:<br />
„Lasst uns der neuen Zeit und damit<br />
auch der neuen imm cologne<br />
eine Chance<br />
geben und gemeinsam<br />
auf<br />
diesem Weg<br />
starten.“<br />
Arnd<br />
Schwarze<br />
imm cologne 23
MHK Group<br />
Kraftvolle Perspektiven<br />
Das Geschäftsjahr 2021 stand, wie schon das Jahr zuvor, einmal mehr unter dem Einfluss der Coronapandemie. Die damit verbundenen<br />
Störungen der weltweiten Lieferketten sowie sich verknappende Rohstoffe haben darüber hinaus zu Lieferengpässen und<br />
Preissteigerungen geführt. Andererseits hat sich der im Vorjahr einsetzende Homing-Trend weiter verstärkt und gefestigt. In diesem<br />
Spannungsfeld zwischen einerseits steigender Nachfrage nach individuell geplanten Küchen und Bädern sowie zunehmender Bautätigkeit<br />
und steigenden Kosten und Lieferzeiten andererseits hat sich die MHK Group und die ihr angeschlossenen Handels- und<br />
Handwerksunternehmen eindrucksvoll behauptet, wie auf der von Redakteur Sebastian Lehmann besuchten<br />
Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main sehr deutlich wurde.<br />
Das erfolgreichste Geschäftsjahr in der<br />
Firmengeschichte hat die MHK Group<br />
für 2021 bilanziert. Wie MHK-Vorstandsvorsitzender<br />
Werner Heilos auf<br />
der Bilanzpressekonferenz verkündete,<br />
stieg der Umsatz im vergangenen Jahr<br />
um 16,4% auf 8,9 Mrd. Euro. Erwirtschaftet<br />
wurde das Ergebnis von den<br />
europaweit 3.633 Unternehmen (+161),<br />
die der Gruppe per 31. Dezember 2021<br />
angehörten.<br />
Wachstumsimpulse kamen dabei aus<br />
dem In- und Ausland gleichermaßen.<br />
Während die Gruppe in Deutschland<br />
15,5% auf 5,9 Mrd. Euro zulegte, trugen<br />
die MHK-Auslandsgesellschaften in<br />
Belgien, Großbritannien, den Niederlanden,<br />
Österreich, der Schweiz und Spanien<br />
mit knapp drei Milliarden Euro und<br />
einem Umsatzplus von 18,5% zum Gesamtergebnis<br />
bei. Mit diesen Ergebnissen<br />
konnten die MHK-Töchter erneut<br />
deutlich über dem Marktniveau wachsen.<br />
Die sehr guten Ergebnisse spiegeln<br />
sich auch in der Ausschüttung an die<br />
Gesellschafter wider. Die Rekordsumme<br />
von 180,9 Mio. Euro (+20%) konnte die<br />
MHK Group ausschütten.<br />
Kraft durch eine starke<br />
Gemeinschaft<br />
Der Lockdown hat den ohnehin bereits<br />
hohen Stellenwert der Küche noch einmal<br />
weiter steigen lassen. So kostete<br />
eine Küche in den Studios der MHK-<br />
Partner (außer Reddy) 2021 durchschnittlich<br />
15.147 Euro (+3,8%). Bei<br />
Reddy Küchen stieg der durchschnittliche<br />
Verkaufspreis um 6,3% auf 8.988<br />
Euro. Der anhaltende Nachfrageboom<br />
und die Null-Zins-Strategie der Europäischen<br />
Zentralbank hätten den Handels-<br />
und Handwerkspartnern zwar<br />
auch 2021 in die Karten gespielt, „dennoch“,<br />
so Heilos, „war das Ergebnis<br />
keine Selbstverständlichkeit“. Gerade<br />
der sechs Monate dauerende Lockdown<br />
zu Jahresbeginn und die teils<br />
noch restriktiven Coronamaßnahmen<br />
hätten insbesondere den Fachhändlern<br />
einiges abverlangt. Eine große Rolle bei<br />
der Bewältigung der Herausforderungen<br />
habe neben der Kreativität und<br />
dem Engagement der Unternehmer die<br />
Kraft der Gemeinschaft gespielt. „Wir<br />
konnten Synergien heben und Schwächen<br />
gemeinsam vermeiden“, so Heilos.<br />
Das würde sich insbesondere in<br />
schwierigen Zeiten auszahlen. Ein weiteres<br />
Zauberwort für den Erfolg laute<br />
Diversifikation – für die Partner ebenso<br />
wie für den Verband. So bietet die<br />
Gruppe ihren Partnern im Segment Küche<br />
mit ihren fünf Eigenmarken „Designo“,<br />
„elementa“, „neola“, „selectiv“ und<br />
„xeno“ ihrer Franchisetochter Reddy<br />
Küchen und der Dachmarke musterhaus<br />
küchen Fachgeschäft ein breites<br />
Spektrum zur Differenzierung.<br />
Darüber hinaus ist die MHK Group neben<br />
dem Kernsegment, der Küchenbranche,<br />
mit ihren Verbänden interdomus<br />
Haustechnik – mit inzwischen<br />
knapp 1.500 Gesellschaftern der mitgliederstärkste<br />
Verband innterhalb der<br />
SHK-Branche –, Deutscher Wohnbauverbund<br />
und Top Malermeister Deutschland<br />
seit mehr als zehn Jahren auch im<br />
Handwerk erfolgreich unterwegs.<br />
Kraft durch eine starke<br />
Wirtschaft und ein familiäres<br />
Rückgrat<br />
Neben der Kraft der Gemeinschaft hatte<br />
der MHK-Aufsichtsratsvorsitzende Prof.<br />
Rainer Kirchdörfer bereits in seiner Begrüßung<br />
den stark familiär geprägten Mittelstand<br />
angesprochen. Wie die MHK<br />
Group würden diese Unternehmen Verantwortung<br />
übernehmen – für die in ihren<br />
Betrieben arbeitenden Menschen und die<br />
Gesellschaft insgesamt. Darüber hinaus<br />
zeigte Prof. Kirchdörfer die Herausforderungen<br />
auf, vor denen unsere Wirtschaft<br />
steht. Angefangen bei sich verändernden<br />
Lieferketten über den neuen Trend zur<br />
Nationalisierung bis hin zur Entwicklung<br />
der Rohstoff- und Energiekosten:<br />
„Deutschland ist gut gewappnet, insbesondere<br />
durch die starke Wirtschaft, eine<br />
hohe Diversifikation und unseren starken<br />
familiär geprägten Mittelstand.“<br />
24 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Das Geschäftsjahr 2021 sorgte bei der MHK Group für zufriedene<br />
Gesichter (v.l.n.r.): Vorstand Kirk Mangels, Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />
Vorstand Frank Bermbach, Vorstand Wolfgang Becker, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Prof. Rainer Kirchdörfer und Vorstandsvorsitzender Werner Heilos.<br />
Foto: MHK Group<br />
Kraft durch Kooperation<br />
zwischen Handel und Industrie<br />
Das Thema Verantwortung stand auch<br />
bei MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />
im Fokus, der als einen Aspekt<br />
der MHK-Erfolgsgeschichte das Dreieck<br />
zwischen MHK Group, Handel und<br />
Industrie herausstellte. „Wir brauchen<br />
gerade in der heutigen Zeit keine Konfrontation,<br />
sondern mehr denn je eine<br />
wertschätzende Kooperation“, hob er<br />
hervor. Man könne die Situation nur gemeinsam<br />
bewältigen. Zugleich müsse<br />
der Industrie aber auch bewusst sein,<br />
was sie an ihrem Partner aus dem spezialisierten<br />
Fachhandel und dem Fachhandwerk<br />
habe.<br />
Mit Blick auf die Veränderungen der<br />
letzten Jahre stellte der für den MHK-<br />
Vertrieb verantwortliche Vorstand außerdem<br />
fest, dass das viele Jahre geltende<br />
Dreieck inzwischen erweitert<br />
worden sei und den Fokus auf den Endkunden<br />
in den Mittelpunkt stelle. „Die<br />
Digitalisierung gibt hier bahnbrechende<br />
Möglichkeiten in der Zusammenarbeit.“<br />
Kraft durch digitalen Wandel<br />
Diese werde gelingen, „wenn wir die<br />
Möglichkeit des digitalen Wandels auch<br />
konsequent handhaben“, schloss Kirk<br />
Mangels an, der für die Bereiche Digitalisierung,<br />
Marketing und Unternehmenskommunikation<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
„Aufgabe für uns als Verband ist es, die<br />
Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette<br />
bestmöglich zu begleiten.“<br />
Und hier sei noch einiges zu tun, beispielsweise<br />
bei der Verbesserung der<br />
Vernetzung und Standards zwischen<br />
Verband, Industrie und Handel, um in<br />
puncto Fehlervermeidung im Heute anzukommen.<br />
Oder aber auch mit Blick auf<br />
die Markenbildung des einzelnen Händlers<br />
und des größeren Wettbewerbs im<br />
Internet. „Hier trennt sich die Spreu vom<br />
Weizen. Deshalb müssen wir ein optimiertes<br />
und zielgerichtetes Marketing<br />
anbieten.“ Um dieser Aufgabe gerecht<br />
zu werden und ihre Gesellschafter bestmöglich<br />
zu unterstützen, hat die Dreieicher<br />
Gruppe bereits im vergangenen<br />
Jahr mit dem Projekt „digitaler Verband“<br />
auf der einen Seite und der Gründung<br />
der digitalen Kommunikationsagentur<br />
MIYU auf der anderen Seite erste wirkungsvolle<br />
Schritte unternommen.<br />
Kraft durch Übersicht<br />
Das Thema, das den MHK-Gesellschaftern<br />
aber aktuell am meisten unter den<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Nägeln brenne, seien die momentanen,<br />
direkt spürbaren Herausforderungen.<br />
„Zum Alltag gehören unvollständige Küchen,<br />
mehr Anfahrten, unterjährige<br />
Preiserhöhungen, höhere Energiekosten,<br />
die Inflation und damit verbunden<br />
höhere Gehaltsanpassungen ebenso<br />
wie ein sich intensivierender Arbeitsmarkt<br />
mit Fachkräftemangel etc.“,<br />
berichtete MHK-Vorstand Wolfgang Becker.<br />
In der Folge müssen die meisten<br />
Gesellschafter erstmalig ihre Preise<br />
mehrfach im Jahr neu kalkulieren und<br />
könnten keine Preiszusagen geben.<br />
„Das ist Neuland und verlangt sowohl<br />
einen guten Überblick über die eigene<br />
Situation als auch eine Stärke zur Kalkulation.“<br />
Diese sei auch dringend notwendig,<br />
denn nicht selten sei es vorgekommen,<br />
dass die Gesellschafter das<br />
Jahr 2021 zwar mit einem Rekordumsatz<br />
abgeschlossen hätten, nicht aber<br />
mit einem Rekordgewinn. „Die unterjährige<br />
Kalkulation darf einem selbst in einem<br />
stressigen Alltag nicht durchgehen“,<br />
betonte Becker. Sie sei für die<br />
nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der<br />
Unternehmen essenziell. „Durch die<br />
Zentralregulierung können wir unseren<br />
Partnern auch in diesem Bereich wertvolle<br />
Unterstützung anbieten.“<br />
Kraft durch finanzielle Stärke<br />
und Absicherung<br />
Dass derjenige erfolgreich sein werde,<br />
der sich in diesen unruhigen Zeiten auf<br />
sein Geschäft konzentriere, hob<br />
schließlich auch Frank Bermbach hervor,<br />
dem im Vorstand unter anderem<br />
der Bereich Bankdienstleistungen obliegt:<br />
„Das gilt sowohl für den Blick auf<br />
die Finanzen und den Versicherungsstatus<br />
als auch für den Blick auf die eigenen<br />
Mitarbeiter. Denn wer hier gute<br />
Kräfte verliert, für den wird es besonders<br />
herausfordernd.“ Daher werde es<br />
auch für kleinere mittelständische Handels-<br />
und Handwerksbetriebe immer<br />
wichtiger, auch ins Employer Branding<br />
zu investieren. „Und das ist – wiederum<br />
ein Vorteil einer großen Gruppe – gemeinsam<br />
auch nicht kostspielig“, attestierte<br />
Bermbach. Mit Produkten zur Altersvorsorge<br />
der Mitarbeiter oder<br />
Programmen wie dem Dienstfahrrad<br />
könnten Unternehmer einfach und kostengünstig<br />
die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter<br />
erhöhen und sie damit auch<br />
langfristig ans Unternehmen binden.<br />
Gleiches gelte für Themen wie Nachhaltigkeit,<br />
mit denen man neben alten<br />
und neuen Mitarbeitern auch neue<br />
Kundengruppen ansprechen könne.<br />
Grafik 1: Die Umsatzentwicklung der MHK Group seit 2010. In Mrd. Euro<br />
9,0<br />
7,5<br />
6,0<br />
4,5<br />
3,0<br />
1,5<br />
0,0<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Gerade dazu werde es seitens der<br />
MHK Group im zweiten Halbajhr einiges<br />
Neues geben.<br />
Kraft durch eine klaren Blick<br />
in die Zukunft<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
Grafik 2: Die Mitgliederentwicklung der MHK Group seit 2010. In Tsd.<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2020<br />
2021<br />
2021<br />
Am Ende der Bilanzpressekonferenz –<br />
sie fungierte als Ersatz für die erneut<br />
coronabedingt abgesagte Jahreshauptversammlung,<br />
die für 2023 vom 2. bis 4.<br />
Juni geplant ist – wagte MHK-Chef Heilos<br />
noch einen Ausblick auf das laufende<br />
Geschäftsjahr. Dabei stellte er fest,<br />
dass die Nachfrage bis zum heutigen<br />
Tage verhältnismäßig hoch sei. „Das<br />
liegt natürlich auch daran, dass die hohe<br />
Inflation bei tiefen Zinsen den Menschen<br />
das Ersparte wegnimmt und es<br />
sich daher sehr lohnt, in das eigene Zuhause<br />
zu investieren.“ Ob dieser Trend<br />
so anhalten werde und wie sich die zuvor<br />
skizzierten Herausforderungen in<br />
der Liefersituation auswirken würden,<br />
sei zurzeit aber noch recht ungewiss.<br />
„Es sind auf jeden Fall volatile Zeiten, in<br />
denen MHK – wie Kollegen ja auch eindrucksvoll<br />
dargestellt haben – sicherlich<br />
wie kaum ein Zweiter in der Branche<br />
seinen Partnern zur Seite stehen kann“,<br />
so Heilos. Insofern könne man nicht mit<br />
Gewissheit sagen, wie es weitergeht,<br />
„aber eines kann man mit Sicherheit sagen:<br />
Für Küchenhändler sowie für SHKbzw.<br />
Malerhandwerker gibt es keine<br />
sinnvollere Heimat als MHK“.<br />
Unternehmen 25<br />
Quelle für beide Grafiken: MHK Group
Geschäftsführer Sven Kirchner<br />
am Küchenplanungs-Tisch mit<br />
dem 3D-Planungstool Touch<br />
Reality.<br />
Fotos: Mielchen<br />
Die Sesselei/Küchendeck<br />
Die Herausforderungslöser<br />
Gesundes Sitzen und hochwertige<br />
Küchen, vereint in einem<br />
Fachgeschäft – in Hamburg hat<br />
diese ungewöhnliche Kombination<br />
einen Namen: Die Sesselei.<br />
MÖBELMARKT-Redakteur Stefan<br />
Mielchen hat das Fachgeschäft<br />
besucht.<br />
Das Chilehaus gehört zu den Hamburger<br />
Postkartenmotiven und zählt mit<br />
seiner imposanten Backsteinfassade<br />
zum Weltkulturerbe. In diesem geschichtsträchtigen<br />
Gebäude präsentiert<br />
sich die Sesselei auf 700 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche mit einem anspruchsvollen<br />
Sortiment aus Sesseln<br />
und Sofas sowie exklusiven Küchen,<br />
die unter dem Namenszusatz Küchendeck<br />
vermarktet werden. „Die beeindruckende<br />
Architektur und die Lage im historischen<br />
Kontorhausviertel ist ein<br />
echtes Highlight für unsere Kunden“,<br />
betont Geschäftsführer Sven Kirchner.<br />
Seinen Ursprung hatte das Unternehmen<br />
in der Hamburger Innenstadt. Mit<br />
der Gründung sollte ein Fachgeschäft<br />
entstehen, das sich klar auf gesundes<br />
Sitzen und Liegen fokussiert. Das Ziel<br />
war es von Beginn an, einer der besten<br />
Sesselexperten zu sein. Nach dem Erfolg<br />
in Hamburg entstand in Buchholz in<br />
der Nordheide ein weiterer Sesselei-<br />
Standort mit dem größten Stressless-<br />
Sortiment Norddeutschlands. Seit 26<br />
Jahren steht die Marke im Fokus.<br />
„Sitzen wie auf Wolken“ lautet seit der<br />
Gründung das Motto der Sesselei, die<br />
2017 aus der benachbarten Steinstraße<br />
ins Chilehaus zog. Hinter dem Fachgeschäft<br />
steht die Eigentümerfamilie<br />
Brümmerhoff, die neben einem Möbelhaus<br />
in Schneverdingen insgesamt drei<br />
Standorte mit Küchenstudios, einen<br />
Möbel-Discount sowie insgesamt drei<br />
Sesselei-Filialen betreibt.<br />
„Nie im Preiskampf“<br />
Der Hamburger Flagship-Store wird<br />
rechtlich eigenständig von Geschäftsführer<br />
Sven Kirchner geführt. „Wir bewegen<br />
uns von Manufakturware bis zur<br />
Standardqualität, aber nie im Preiskampf“,<br />
beschreibt Kirchner die Philosophie<br />
des Geschäfts. Wer in die Sesselei<br />
kommt, der sucht hochwertige<br />
Produkte und eine entsprechend kompetente<br />
Beratung. „Da geht es nicht um<br />
den letzten Prozentpunkt Rabatt“, so<br />
Kirchner. Gleichwohl seien die Kunden<br />
durchaus preiskritisch, wenn auch auf<br />
einem gewissen Niveau.<br />
Der Standort im Chilehaus erfordert einen<br />
höheren Preiseinstieg als andere<br />
Innenstadt-Lagen, und das Kontorhaus-Viertel<br />
bietet den Vorteil, dass im<br />
Umfeld viele Büros und Kanzleien liegen,<br />
in denen Menschen aus höheren<br />
Einkommensklassen arbeiten. „Wir haben<br />
hier im Quartier die Klientel, die wir<br />
brauchen“, so Kirchner. „Da ist schon<br />
Dampf drin.“ In 26 Jahren hat sich die<br />
Sesselei viele Stammkunden und eine<br />
hohe Bekanntheit erarbeitet. „Wir werden<br />
vor allem über das Sitzen wahrgenommen,<br />
und dann wird für die Kunden<br />
auch die Küche interessant.“<br />
Quervermarktung funktioniert<br />
Aber es kommt auch vor, dass Küchenkunden<br />
ins Geschäft kommen, die<br />
spontan noch einen hochwertigen Sessel<br />
erwerben. Im Erdgeschoss des Geschäftes<br />
sind Küchen, Sessel und Sofas<br />
nicht strikt voneinander getrennt,<br />
sondern bewusst gemeinsam insze-<br />
26 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Beratung mit Lokalkolorit:<br />
Überall in der Ausstellung finden sich Motive mit Hamburg-Bezug.<br />
Küchen und Sitzmöbel werden gemeinsam so inszeniert,<br />
dass die Kunden entsprechend inspiriert werden.<br />
Ende 2019 erweiterte Die Sesselei in Hamburg ihr Sortiment um anspruchsvolle Einbauküchen.<br />
Ursprung des Erfolgs: Mit der Marke Ekornes etablierte die Sesselei ihre Sitz-Kompetenz.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 27
Die Marke Bretz gehört neben weiteren Polsteranbietern zum<br />
Repertoire des Fachgeschäfts.<br />
Im Weltkulturerbe Chilehaus präsentiert sich Die Sesselei auf<br />
700 Quadratmetern Verkaufsfläche.<br />
Küchen-Marken wie Häcker oder Oster und Geräte von V-Zug, Miele oder AEG decken die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und Preislagen ab.<br />
niert, so dass die Kunden entsprechend<br />
inspiriert werden. Die Quervermarktung<br />
funktioniert: „Die Wahrnehmung der<br />
Qualität unserer Sessel ziehen wir auf<br />
die der Küchen rüber – und umgekehrt“,<br />
unterstreicht der Geschäftsführer.<br />
Dass das Angebot der Sesselei Ende<br />
2019 am Hamburger Standort um Küchen<br />
erweitert wurde, hat sich insbesondere<br />
während des coronabedingten<br />
langen Lockdowns bewährt, der den<br />
Kunden nicht allein den Wert des eigenen<br />
Zuhauses verstärkt ins Bewusstsein<br />
rückte, sondern auch das Thema<br />
Küche noch einmal deutlich nach vorn<br />
brachte. „Da war es auf jeden Fall von<br />
Vorteil, dass wir nicht nur Sessel und<br />
Sofas anbieten“, so Kirchner. In der langen<br />
Zeit geschlossener Geschäfte wurde<br />
der Küchenverkauf mit Hausberatungen<br />
und in Video-Chats erfolgreich<br />
weitergeführt. „Eine Küchenberatung<br />
lässt sich auch in einer Teams-Sitzung<br />
durchführen“, so Kirchner. „Das ist bei<br />
einem Sessel wesentlich schwerer. Der<br />
ist wie ein Schuh, den man anprobieren<br />
muss.“<br />
Spielerisches Verkaufen<br />
Das Herzstück der Küchenberatung im<br />
Geschäft ist das 3D-Planungstool<br />
Touch Reality: Am Beratungstisch mit<br />
Touchscreen und Monitor wird die Erstberatung<br />
mit den Kunden vorgenommen.<br />
Sven Kirchner beschreibt diese<br />
Art der Planung als „spielerisches Verkaufen“,<br />
und in der Tat ist es faszinierend<br />
zu erleben, wie vor den Augen der<br />
Kunden ihre neue Küche Schritt für<br />
Schritt wächst – inklusive mitlaufender<br />
Preisanzeige und daher immer transparent.<br />
Auf dem Touchscreen werden auf<br />
Basis des jeweiligen Grundrisses passgenau<br />
und in Echtzeit die einzelnen Elemente<br />
und Geräte mit Hilfe von<br />
Schrank-Miniaturen eingefügt. Die virtuelle<br />
Konfiguration am Bildschirm wird<br />
so noch um ein dreidimensionales Element<br />
ergänzt, fast wie in einer Puppenstube.<br />
Für die Kunden ist das ein besonderes<br />
Verkaufserlebnis, aber auch<br />
der Verkäufer profitiert von der einfachen<br />
Handhabung.<br />
Küchen-Marken wie Häcker und Oster<br />
sowie Geräte von V-Zug, Miele oder<br />
AEG decken die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse<br />
und Preislagen ab. „Jede<br />
Marke hat ihre Berechtigung im Preis<br />
und in dem, was sie kann“, betont der<br />
Geschäftsführer. „Sie stehen bei uns<br />
nicht im Wettbewerb miteinander.“<br />
Druck kommt derzeit von anderer Stelle:<br />
„Die Baukosten sind kaum noch beherrschbar“,<br />
so Kirchner, der vor allem<br />
Neueinrichter als Küchenkunden hat.<br />
„Denen laufen die Kosten davon, und<br />
das merken natürlich auch wir.“<br />
Sofas auf Maß<br />
Das Thema Sitzen, das die Sesselei bekannt<br />
gemacht hat, zieht sich im Geschäft<br />
über zwei Ebenen. Die obere<br />
Etage ist dem breiten Angebot an Sesseln<br />
und Sofas vorbehalten, für die neben<br />
Stressless Namen wie Bretz,<br />
Strässle, Conform und Himolla stehen.<br />
Wichtig ist auch das Polsterprogramm<br />
von Ankerplatz, mit dem auf der Basis<br />
moderner Planungstechnik passgenaue<br />
Sofalösungen entstehen. „Wir können<br />
Sofas in allen Stoffvarianten in 10-Zentimeter-Schritten<br />
auf Maß anbieten“, so<br />
Kirchner.<br />
Natürlich geht die aktuelle Situation an<br />
den Beschaffungsmärkten und die<br />
Preisentwicklung auch an der Sesselei<br />
nicht vorbei. Gleichwohl betont Sven<br />
Kirchner, dass sein Haus die Liefertermine<br />
gut halten könne: „Wir kriegen<br />
rund 95 Prozent der Ware rechtzeitig<br />
heran.“ Kleine Nischenanbieter hätten<br />
es da etwas leichter als die Dickschiffe<br />
der Branche. Kirchner sieht sein drei<br />
Mann starkes Team denn auch als „Herausforderungslöser“;<br />
unter dem gleichnamigen<br />
Hashtag soll in Kürze eine<br />
neue Werbekampagne an den Start gehen.<br />
Das passende Motto in Zeiten wie<br />
diesen.<br />
28 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Parken wird<br />
smart und<br />
effizient<br />
Die Kennzeichenerfassung ist<br />
eine der genauesten Methoden<br />
zur Verwaltung von Parkplätzen.<br />
Grafik: Smart Parking<br />
Smart Parking bietet individuelle Lösungen fürs Parkraum-Management<br />
auch von Möbelhäusern | Neue Lösungen<br />
Die Entwicklung im Bereich der Parkraumbewirtschaftung<br />
ist neben der rasanten<br />
Steigerung des Verkehrsaufkommens<br />
geprägt von zahlreichen<br />
technologischen Innovationen. So wurde<br />
die mit vielen Problemen behaftete<br />
Parkscheibe (hohes Beschwerdepotenzial)<br />
in vielen Bereichen ersetzt durch<br />
Bodensensoren, die nur bei einer hohen<br />
Standortdichte profitabel betrieben<br />
werden können. Sehr viele Bewirtschaftungsunternehmen<br />
sind daher in einer<br />
fragilen finanziellen Lage.<br />
Der aktuelle Wandel zur kameragestützten<br />
Kennzeichenerfassung erschließt<br />
nunmehr neue und gerade langfristige<br />
Möglichkeiten auch für Möbelmärkte,<br />
um effizient Ordnung auf dem eigenen<br />
Parkraum zu schaffen und zusätzliche<br />
Einnahmen zu generieren.<br />
Intelligente Parksensoren<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Smart Parking setzt als ausgezeichnetes,<br />
bahnbrechendes und innovatives<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
in der Parkbranche genau hier<br />
an. Das Unternehmen ist weltweit führend<br />
in Design, Entwicklung und Management<br />
von Parktechnologie. Mit<br />
Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien,<br />
Australien und Neuseeland<br />
sowie einem schnell wachsenden globalen<br />
Netzwerk von fachkundigen Partnern<br />
expandiert das Unternehmen derzeit<br />
mit integrierten Smart Parking-<br />
Dienstleistungen und intelligenten Parksensoren.<br />
In der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf<br />
arbeitet ein engagiertes Team um<br />
Geschäftsführer Emil Strobl mit Hochdruck<br />
daran, individuelle Lösungen für<br />
die deutschen Kunden umzusetzen. Der<br />
erfahrene Handels- und Parkraum-Manager<br />
Strobl beschreibt die Zielsetzung<br />
des Unternehmens: „Die Lösungen von<br />
Smart Parking erfüllen die strengen Herausforderungen<br />
des heutigen Parkgeschäfts.<br />
Eigens von uns entwickelte<br />
technologische Innovationen sind darauf<br />
ausgelegt, die Zukunft der Parkbranche<br />
und der Städte neu und smart<br />
Foto: Smart Parking<br />
zu gestalten. Zudem kann Smart Parking<br />
seinen Kunden als finanzkräftiges,<br />
börsennotiertes und international agierendes<br />
Unternehmen eine extrem hohe<br />
Rechtssicherheit bei Datenschutz und<br />
Finanzen bieten.“<br />
Kundenfreundliche Methoden<br />
Smart Parking Limited ist seit Anfang<br />
2011 ein an der Börse (ASX:SPZ) notiertes<br />
Unternehmen. In Deutschland ist<br />
Smart Parking auf dem Weg, durch organisches<br />
Wachstum und gezielte<br />
Übernahmen eine signifikante Marktgröße<br />
zu erreichen.<br />
Strobl berichtet weiter: „Mit unserem<br />
Bereich Parkraum Management-Service<br />
betreiben und verwalten wir Tausende<br />
von Parkplätzen weltweit und<br />
setzen dabei ergänzende Technologien<br />
für die automatische Kennzeichenerfassung<br />
ein. Die automatische Nummernschilderkennung<br />
(automatic number<br />
plate recognition; ANPR), oder auch<br />
„Unsere Kunden erhalten<br />
ein maßgeschneidertes<br />
Parkplatzmanagement<br />
ohne dafür<br />
investieren zu müssen.“<br />
Emil Strobl<br />
Kennzeichenerkennung (licence plate<br />
recognition; LPR), ist eine der genausten<br />
und kundenfreundlichsten Methoden<br />
zur Verwaltung von Parkplätzen abseits<br />
der Straße. Diese kann als<br />
Einzellösung genutzt oder mit einem<br />
Parkscheinautomaten oder der Integration<br />
von Sensortechnik kombiniert werden.<br />
Neben dem Parkraum Management-Service<br />
werden eigens entwickelte<br />
Technologieprodukte wie zum<br />
Beispiel Sensoren in allen möglichen<br />
Umfeldern installiert. Dazu zählen Einkaufszentren,<br />
Supermärkte, Flughäfen,<br />
kommerzielle Parkplätze, Krankenhäuser,<br />
Hotels, Universitäten und großflächige<br />
städtische Straßenbereiche.“<br />
Maßgeschneiderte Lösungen<br />
Das SmartPark-System von Smart Parking<br />
ist eine vollständige und optionale<br />
End-to-End-Lösung, die ein Netzwerk<br />
aus Kennzeichenerfassungs-Kameras,<br />
Sensoren, Funktionsdisplays und Live-<br />
Gateways, App-Lösungen, Parkscheinautomaten<br />
sowie Tablet Lösungen und<br />
mit einer leistungsstarken und intuitiven<br />
webbasierten Plattform verbindet. Ein<br />
benutzerfreundliches Dashboard ermöglicht<br />
den Kunden die Verwaltung<br />
und Analyse von Ereignissen und Informationen<br />
sowie die Identifizierung von<br />
Trends und die Interpretation von Daten.<br />
Insbesondere liefern die Daten<br />
auch wichtige Hinweise, wie viele Parkplätze<br />
man überhaupt braucht und ob<br />
Teile des Grundstückes oder Gebäudes<br />
anders entwickelt werden können.<br />
Voller Überzeugung fasst Emil Strobl<br />
zusammen: „Unsere Kunden erhalten<br />
ein hochmodernes, maßgeschneidertes<br />
Parkplatzmanagement ohne dafür investieren<br />
zu müssen. Im Gegenteil, je<br />
nach Einrichtung können sogar noch<br />
Einnahmen über Parkgebühren generiert<br />
werden. Zudem können wir dank<br />
unserer Konzernstruktur kurzfristig liefern<br />
und installieren, was bei der aktuellen<br />
Wirtschaftslage auch nicht selbstverständlich<br />
ist.“ hoe<br />
moebelmarkt.de<br />
Mehr Informationen<br />
finden Sie auf<br />
der Website von<br />
Smart Parking.<br />
BUSINESS<br />
FORUM<br />
Unternehmen 29
Jahreshauptversammlung und Dienstleister-Messe von Alliance:<br />
„Da ist Honig im Topf!“<br />
Marko Steinmeier, Jürgen<br />
Feldmann, Daniel Borgstedt (v.l.):<br />
Am 11. Mai führte Alliance<br />
seine Jahreshauptversammlung<br />
wieder in Präsenz in<br />
seiner Rheinbacher Verbundzentrale<br />
durch. Für die drei<br />
Geschäftsführer Marko<br />
Steinmeier, Jürgen Feldmann<br />
und Daniel Borgstedt war es<br />
nicht nur eine Premiere,<br />
sondern auch der Anlass, eine<br />
erste überaus positive Bilanz<br />
zu ziehen. Aus Rheinbach<br />
berichtet Gerald Schultheiß.<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
war für Jürgen Feldmann, Daniel<br />
Borgstedt und Marko Steinmeier die<br />
erste Gelegenheit seit der gemeinsamen<br />
Übernahme der Geschäftsführung<br />
Anfang April letzten Jahres, sich vor<br />
den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern<br />
des Verbands in einer derartigen<br />
Runde zu präsentieren und verschiedenste<br />
Themen vorzustellen.<br />
Um in dieser herausfordernden Zeit dazu<br />
möglichst viele Anschlusshäuser in<br />
Rheinbach versammeln zu können, hatte<br />
das Trio darum herum ein ebenso<br />
kompaktes wie attraktives Themenund<br />
Event-Paket geschnürt – von einer<br />
geselligen Schiffahrt auf dem Rhein bis<br />
zur flankierenden Dienstleistermesse<br />
mit Sonderkonditionen.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende Volker<br />
Peeck zeigte sich denn auch mit der<br />
Veranstaltung höchst zufrieden – zumal<br />
er rund 130 Händlerinnen und Händler<br />
im Messezentrum begrüßen konnte.<br />
Peeck blickte auf das vergangene Jahr<br />
zurück, das für den Verband neben seiner<br />
personellen Neuaufstellung und der<br />
Pandemie von der Hochwasserkatastrophe<br />
in der Region rund um seine<br />
Rheinbacher Zentrale geprägt war.<br />
Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Dr. Thorsten Brotz wies auf die<br />
weiter angespannte Liefersituation hin,<br />
die sich durch den Ukraine-Krieg nochmals<br />
verschlechtert habe.<br />
Hieran knüpften Borgstedt und Steinmeier<br />
an: Es gelte, der historisch niedrigen<br />
Konjunkturerwartung mit geeigneten<br />
Maßnahmen entgegenzuwirken.<br />
Feldmann führte aus, dass hierzu bestehende<br />
Flächen-Konzepte weiter ausgebaut<br />
und professionalisiert und neue<br />
vorangetrieben werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liege nach<br />
wie vor darauf, die digitale Transformation<br />
weiter voranzutreiben. „In Sachen<br />
Kommunikation und Dienstleistung sind<br />
unsere Leistungen jedoch heute fast<br />
schon rund“, so Feldmann nach der<br />
Veranstaltung.<br />
Die größte Herausforderung der kommenden<br />
Jahre sieht das Trio in der Generierung<br />
von Leads, um als Verband<br />
seine Händler verstärkt zu unterstützen,<br />
Kunden und auch neue Zielgruppen auf<br />
die Fläche zu bringen. Lesen Sie dazu<br />
„Wir sind schon ein<br />
bisschen stolz auf das,<br />
was wir in so kurzer Zeit<br />
erreicht haben.“<br />
das Interview mit Borgstedt und Feldmann<br />
im April-MÖBELMARKT.<br />
Das Ziel des Führungs-Trios ist klar:<br />
„Wir wollen natürlich neue Händler gewinnen<br />
und weiter wachsen“, so Feldmann,<br />
Borgstedt und Steinmeier.<br />
Das vergangene Jahr schloss Alliance<br />
laut Borgstedt trotz der langen Lockdown-Phase<br />
bezogen auf den Umsatz<br />
inklusive Küche mit einem minimalen<br />
Minus von 0,48% ab.<br />
Sichtlich zufrieden zeigte sich Borgstedt,<br />
dass seit dem gemeinsamen Antritt<br />
im April 2021 bis Mai der EK-Umsatz<br />
durch den Zugewinn neuer<br />
Gesellschafter um 74,6 Mio. Euro gesteigert<br />
werden konnte.<br />
„Wir haben wieder Ruhe in unsere Reihen<br />
bekommen und keine Gesellschafter<br />
verloren. Zudem haben wir die beiden<br />
Schweizer Händler Monti‘s<br />
Möbelhaus in St. Margrethen und Möbel<br />
Ferrari in Hinwil sowie Betten Bormann<br />
in Dortmund, den Filialisten Knut-<br />
30 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Verjüngt und mit Frau –<br />
der neue Aufsichtsrat (v.l.n.r.):<br />
Patrick Neust (Neust Möbel), Josef<br />
Urban (Möbel Urban), Dr. Thorsten Brotz<br />
(Möbel Brotz), Georg Debbeler (Möbel<br />
Debbeler), Volker Peeck (Möbel Peeck),<br />
Gerhard Fenchel (Fenchel Wohnfaszination),<br />
Katja Wehnen (Möbel Wehnen) und<br />
Mirko Schuh (Möbel Schuh).<br />
Foto: Alliance<br />
zen Home mit Sitz Flensburg und<br />
Küchenquelle als neue Gesellschafter<br />
gewinnen können. Zugleich sind wir<br />
jetzt bis zum Einkauf und Vertrieb auch<br />
personell wieder zu 100% für die Zukunft<br />
aufgestellt“, führte Feldmann weiter<br />
aus.<br />
Satzungsgemäß wurde auch der Aufsichtsrat<br />
neu gewählt. Neu im Gremium<br />
sind jetzt Katja Wehnen von Möbel<br />
Wehnen in Grefrath, Mirko Schuh von<br />
Möbel Schuh in Morbach sowie Patrick<br />
Neust von Neust Möbel in Wirges. Im<br />
Amt bestätigt wurden Aufsichtsratschef<br />
Volker Peeck von Möbel Peeck mit Sitz<br />
in Mannheim und sein Stellvertreter Dr.<br />
Thorsten Brotz von Möbel Brotz in Murg<br />
sowie die Aufsichtsratsmitglieder Georg<br />
Debbeler von Möbel Debbeler in Visbek,<br />
Gerhard Fenchel von der Fenchel<br />
Wohnfaszination in Altenriet sowie Josef<br />
Urban von Möbel Urban in Bad<br />
Camberg.<br />
Steinmeier, Borgstedt und Feldmann<br />
freuten sich sehr, dass mit Katja Wehnen<br />
eine Frau in das Gremium nachrückte<br />
und insgesamt eine Verjüngung<br />
des Aufsichtsrates erfolgte.<br />
Auch Feldmanns persönliche Bilanz für<br />
das erste gemeinsame Amtsjahr fiel<br />
mehr als positiv aus: „Wir sind schon<br />
ein bisschen Stolz auf das, was wir in<br />
so kurzer Zeit erreicht haben.“<br />
Auch bringe die Gemeinschaft aus Alliance,<br />
Küchenring und KüchenTreff<br />
spürbare konditionelle Synergien mit<br />
sich. So stünden die drei Verbände jetzt<br />
für 20% des Umsatzes von Nobilia.<br />
„Hinzu kommt, dass wir sehr gut wirtschaften<br />
– nicht nur mit der Aufgabenteilung<br />
der Geschäftsführung – da ist<br />
Honig im Topf“, so Feldmann.<br />
Für das laufende Jahr bilanzierte Borgstedt<br />
bis Ende April noch eine gute Auftrags-<br />
und Umsatzentwicklung.<br />
Auf der parallelen Dienstleistermesse<br />
boten 35 Aussteller umfangreiche Informationen<br />
und Leistungen – von Digitalisierungsthemen<br />
in allen Facetten über<br />
Marketing, E-Commerce, Absatzfinanzierung,<br />
Software-Lösungen, Kundenbewertungen<br />
und Versicherungen und<br />
vielem mehr. Auch die Möfa präsentierte<br />
sich mit einem eigenen Stand.<br />
Die speziell für diesen Tag geltenden<br />
Sonderkonditionen führten zu vielen<br />
konstruktiven Gesprächen der angereisten<br />
Gesellschafterinnen und Gesellschafter<br />
mit den Dienstleistern.<br />
Austausch auf dem<br />
Stand der Verbandsmarke<br />
„Casada“:<br />
Alliance-Einkäufer<br />
Carsten Ringe (l.) und<br />
Johannes Jäger vom<br />
Einrichtungshaus Willi<br />
Jäger in Birkenau.<br />
Borgstedt, Feldmann und Steinmeier überreichten Schulleiterin Sabine Gantzkow<br />
(oben von rechts) einen Spendenscheck für die Möfa über 17.000 Euro.<br />
Fotos: Schultheiß<br />
Die Lemm<br />
Werbeagentur von<br />
Theo Lemm (Foto)<br />
bietet ebenso<br />
intensive wie<br />
langjährige<br />
Erfahrungen im<br />
Möbelhandel<br />
kombiniert mit<br />
kanalübergreifender<br />
Kompetenz.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 31
Optischer Blickfang bei der Hochwert-Kollektion<br />
Contur: der neue Polster-Manufaktur-Shop.<br />
EMV-Kollektionsmesse 2022 bei der Schuster Home Company:<br />
Der POS als Marken-Bühne<br />
Zum zweiten Mal inszenierte<br />
der Europa Möbel-Verbund<br />
(EMV) seine Kollektions-Neuheiten<br />
in den Verkaufsräumen der<br />
Schuster Home Company in<br />
Gummersbach – ein ebenso<br />
eindrucksvoller wie nachhaltiger<br />
Win-win-Coup für<br />
Schuster, für den EMV als auch<br />
für die Industrie. Am Sonntag<br />
vor der Messe hatte der Verband<br />
zum Handelskongress in<br />
den Kölner Gürzenich geladen.<br />
Aus Gummersbach berichtet<br />
Gerald Schultheiß.<br />
Für seinen Handelskongress im Gürzenich<br />
am 15. Mai hatte der EMV ein<br />
hochkarätiges Programm mit Keynote-<br />
Speakern und Impuls-Vorträgen von<br />
EMV-Experten und Dienstleistern sowie<br />
einer Fachausstellung kuratierter Partner<br />
zusammengestellt. Das Event inklusive<br />
Abendprogramm, zu dem rund 240<br />
Händlerinnen und Händler am Sonntag<br />
nach Köln gereist waren, war laut EMV-<br />
Geschäftsführer Felix Doerr ebenso wie<br />
die Kollektionsmesse trotz der derzeitigen<br />
Herausforderungen im Markt von<br />
sehr guter Stimmung geprägt.<br />
Zur Präsentation der Kollektions-News<br />
des Verbands am 16./17. Mai im nahegelegenen<br />
Gummersbach reisten dann<br />
sogar rund 280 der insgesamt ca. 450<br />
Gesellschafterinnen und Gesellschafter<br />
des Verbands an.<br />
Auf der rund 7.100 qm umfassenden<br />
Ausstellungsfläche der Schuster Home<br />
Company erwartete sie über die kompletten<br />
zwei Etagen eine vollumfassende<br />
Schau der Extraklasse der Verbands-Kollektionen<br />
einschließlich der<br />
Neuheiten für die Saison 2022/23.<br />
So ist im neuen Einrichtungshaus der<br />
Familie Schuster der Messebau zugleich<br />
auch der Ladenbau. Weshalb die<br />
„Das neue Messekonzept<br />
für unsere Handelsmarken<br />
passt perfekt zu unserer<br />
Nachhaltigkeits-Strategie.“<br />
Felix Doerr, Ulf Rebenschütz<br />
Eigenmarken des EMV sehr aufwendig<br />
und zielgruppengerecht in Szene gesetzt<br />
sind, was sich auf einer temporären<br />
Messe niemals rechnen würde.<br />
So zelebrierten Ladenbauer Werner<br />
Quadt und sein Team von CVO Germany<br />
die einzelnen Kollektionen quasi auf<br />
eigens auf sie und ihre jeweiligen Zielgruppen<br />
zugeschnittenen Bühnen – und<br />
damit zugleich auch das Credo des Verbands:<br />
„Retail is detail“.<br />
Nicht von ungefährt sieht der EMV seine<br />
Kollektionen denn auch als wohlbekannte<br />
Stärke des Verbands an, zumal<br />
die Bedeutung von Exklusivmarken für<br />
den Möbelhandel in den letzten Jahren<br />
zunehmend steige.<br />
Die Präsentation bei Schuster ist denn<br />
auch rein nach Kollektionen statt nach<br />
Warengruppen strukturiert. Die einzige<br />
Ausnahme ist der Bereich Schlafen.<br />
In Verbindung mit viel Tageslicht und<br />
Fenstern ist so sicher eines der schönsten<br />
Einrichtungshäuser entstanden, das<br />
im zweiten Stock neben den Eigenmarken-Bühnen<br />
auch eine rund 800 qm<br />
große Fachsortimente-Abteilung umfasst.<br />
Auf der Dachterrasse feierte zudem<br />
die „Idyl“-Gartenmöbel-Kollektion<br />
ihre Premiere.<br />
32 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
„Raum.Freunde“ –<br />
junger, urbanen Chic<br />
im Retro- und<br />
Design-Mix. Neben<br />
Produktnews wurde<br />
die 360°-Vermarktung<br />
weiter<br />
gestärkt.<br />
Die Kollektion „Natura Home“<br />
setzt auf natürliche Materialien<br />
in hoher Qualität im Stil- und<br />
Materialmix. Neu vorgestellt<br />
wurden u.a. gleich drei neue<br />
Wohnprogramme.<br />
„Styles United“ bietet hochwertige<br />
Trendsetter-Möbel und Homestyle-<br />
Unikate für moderne Globetrotter. Zur<br />
Messe wurde u.a. fotografisch das<br />
kosmopolitische Flair geschärft.<br />
Da der permanente Showroom des<br />
EMV nun auch bald als Möbelhaus eröffnet<br />
werden kann, ist das Messekonzept<br />
maximal nachhaltig. Die Verzögerung<br />
der Eröffnung kam durch<br />
Brandschutz-Auflagen zustande.<br />
Der Fokus der EMV-Kollektionsmesse<br />
2022 lag vor allem auf der Hochwert-<br />
Kollektion Contur. Hierbei wurde der<br />
POS durch konzeptionelle Ansätze gestärkt<br />
– so etwa durch den Polster-Manufaktur-Shop<br />
für Cuneo, der optisch<br />
auch das Messe-Highlight war.<br />
Ebenfalls im Zentrum der Kollektions-<br />
Präsentation standen die Marken Global<br />
Wohnen und Natura. Auch die Inszenierung<br />
und News der Brands<br />
Lebensart, Styles United, Comfort Republic,<br />
Couchliebe, EMC und Raumfreunde<br />
konnten die Händlerinnen und<br />
Händler ebenfalls überzeugen.<br />
Die 360-Grad-Vermarktung der Handelsmarken<br />
durch POS-Konzepte,<br />
Journale, Prospekte, Online- und Social-Media-Marketing,<br />
B2C-Daten,<br />
Händlerwebseiten-Angebote und dem<br />
verbandseigenen Onlineshop Homepoet<br />
sollen für eine erfolgreiche Vermarktung,<br />
Profilierung und Kompetenz<br />
der Kollektionen sorgen.<br />
„Der persönliche Dialog auf dem Handelskongress<br />
und der anschließenden<br />
Messe sind für uns alle wichtig. Und<br />
das neue Messekonzept für unsere<br />
Handelsmarken, das wir mit der jährlichen<br />
Präsentation bei Familie Schuster<br />
in Gummersbach entwickelt haben,<br />
passt perfekt zu unserer Nachhaltigkeits-Strategie“,<br />
freuten sich die beiden<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
EMV-Geschäftsführer Felix Doerr und<br />
Ulf Rebenschütz.<br />
Wie Ulf Rebenschütz unterstrich, halte<br />
auch bei den Verbrauchern der Trend zu<br />
wertigerem und nachhaltigerem Möbelkonsum<br />
weiter an. „Mit den aktuellen<br />
Preisentwicklungen steigen aber auch<br />
die Erwartungen der Konsumenten an<br />
den Service“, so Rebenschütz.<br />
Wie Felix Doerr bilanzierte, sei die ZR-<br />
Umsatzentwicklung nach wie vor sehr<br />
gut, obgleich die Auftragseingänge seit<br />
Ende April rückläufig seien. „Mit unserem<br />
Kongress haben wir daher Impulse<br />
für die Zukunft gegeben“, so Doerr.<br />
Familie Schuster mit dem EMV-Führungsteam (v.l.n.r.): Dirk Bachmann, Manager Contur und Raumfreunde, Patrick Schuster,<br />
EMV-Vertriebsleiter Michael Klessinger, Felix Doerr, Ulf Rebenschütz, Sebastian Schlüter, Manager Natura, Styles United und<br />
Lebensart, Thomas Garschke, Manager Global Wohnen sowie Hermann, Florian und Manuel Schuster. Fotos: Schultheiß<br />
Unternehmen 33
Jahreshauptversammlung von GfMTrend<br />
Im Zeichen wichtiger<br />
Weichenstellungen<br />
Knapp 300 Gäste<br />
besuchten die<br />
diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
von GfMTrend im<br />
Bayerischen Hof in<br />
München.<br />
Nach zweijähriger Zwangspause haben sich im Juni die Mitglieder<br />
von GfMTrend wieder persönlich getroffen. Doch nicht nur deshalb<br />
herrschte auf der Jahreshauptversammlung des Möbeleinkaufsverbands<br />
im traditionsreichen Bayerischen Hof in München beste<br />
Stimmung. Geschäftsführer Joachim Herrmann konnte den knapp<br />
300 Gästen auch beste Entwicklungen in strategischer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht präsentieren.<br />
Joachim Herrmann versprach im Vorfeld<br />
der diesjährigen GfMTrend-Jahreshauptversammlung<br />
viele „große Momente“.<br />
Auf der Veranstaltung in München<br />
setzte der Geschäftsführer des<br />
Verbands aus Neustadt an der Donau<br />
dabei gleich das erste Zeichen mit der<br />
Präsentation von Rekordzahlen: Um<br />
9,1% sind die Umsätze 2021 gestiegen.<br />
„Der Ertrag mit 10,5% und die Rückvergütung<br />
mit 12,2% liegen sogar zweistellig<br />
über dem Vorjahr“, freute sich Herrmann.<br />
Auch 2022 laufe es in den über<br />
700 angeschlossenen Möbelhäusern<br />
und Küchenstudios bisher außerordentlich<br />
gut. „Die geopolitische Lage bildet<br />
sich bisher erfreulicherweise nicht in<br />
den Umsatzzahlen ab, die bis<br />
einschließlich Mai 9,1% über<br />
dem Vorjahr liegen.“<br />
„Effiziente<br />
Kollektionsarbeit“<br />
Der wirtschaftliche<br />
Erfolg liege dabei<br />
nicht zuletzt an der<br />
effizienten Kollektionsarbeit,<br />
die im Verband<br />
geleistet werde.<br />
Unter Federführung von<br />
Monika Simon, Geschäftsführerin<br />
von Adorani Living, ist beispielsweise<br />
die Lifestyle-Polstermarke<br />
„Marc Harris“ am aktuellen Zeitgeist –<br />
„back to nature“ – ausgerichtet worden.<br />
Natürliche Farben und Materialien laden<br />
zum Cocooning ein: „Wenn es<br />
draußen laut und hektisch wird, bietet<br />
‚Marc Harris‘ eine Oase der Ruhe“, so<br />
Simon über den Charakter des Labels,<br />
das zudem große Beratungskompetenz<br />
ausstrahle. „Tipps zu Farben, Formen<br />
und Kombinationsmöglichkeiten sind<br />
ein echter Mehrwert für alle Kunden, die<br />
sich gern helfen lassen, um zu einer<br />
harmonischen Einrichtung zu kommen.“<br />
Das Produktportfolio von „Marc Harris“<br />
wächst dementsprechend und wurde<br />
um Massivholztische, Teppiche, Couchtische<br />
und Leuchten erweitert. Die Markenidentität<br />
soll dabei über alle Kommunikationskanäle<br />
gespielt werden, die<br />
dafür nun auf den neuesten Stand gebracht<br />
werden.<br />
Ebenfalls geschärft wurde das Profil<br />
von „Angelo Divani“. Das Label, das für<br />
italienisches Design und ein Gefühl von<br />
Dolce Vita steht, hat im wahrsten Sinne<br />
des Wortes ein (neues) Gesicht bekommen:<br />
Ein modischer, eleganter und stilvoller<br />
Mann, der werblich als Head of<br />
Creation in Erscheinung tritt. Auch das<br />
Brand-Logo wurde zeitgemäß überar-<br />
Der Festredner und Ökonom Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
mult. Hans-Werner Sinn (l.) und GfMTrend-Geschäftsführer<br />
Joachim Herrmann.<br />
34 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Die Ehrungen genießen auf der Jahreshauptversammlung von GfMTrend eine große Bedeutung. Neben langjährigen Mitgliedern wurden Arnd<br />
Meyer und Sabine Theißen von Geschäftsführer Joachim Herrmann (l.), Beiratsvorsitzenden Dr. Werner Hartl (2. v. r.) und Delegiertensprecher<br />
Josef Krug (r.) für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet.<br />
beitet und die Website mobil optimiert.<br />
Eine Imagebroschüre, ein virtueller<br />
Showroom und verschiedene Social-<br />
Media-Accounts gehören ebenfalls zu<br />
dem umfassenden Marken-Set-up, das<br />
Monika Simon von Grund auf erneuert<br />
hat.<br />
„Wir wissen, wie wichtig Eigenmarken<br />
heute für den Mittelstand sind. In Zeiten,<br />
in denen der Preis nun wieder eine<br />
größere Rolle im Möbelhandel spielen<br />
wird, bieten ‚Marc Harris‘ und ‚Angelo<br />
Divani‘ Exklusivität und eine sichere<br />
Vermarktung“, zeigte sich Herrmann<br />
überzeugt. „Umso wichtiger ist es, die<br />
Zu den Rednern der<br />
Jahreshauptversammlung<br />
gehörte auch der bayerische<br />
Staatsminister Joachim<br />
Herrmann, dessen Vortrag<br />
mit „Sicherheit durch Stärke“<br />
überschrieben war.<br />
Markenprofile für die kommende Einrichtungssaison<br />
mit frischen Kräften<br />
und neuen Ideen geschärft zu haben.“<br />
Für eine Vermarktung der GfMTrend-<br />
Marken auf allen Kanälen steht mit Pixxio<br />
nun ein Medienportal zu Verfügung,<br />
auf dem sich Bilder, Videos und andere<br />
Media-Dateien mit einfacher Suchfunktion<br />
schnell finden lassen. Damit einhergehend<br />
stellt die Zentrale den Händlern<br />
nun leistungsstarke Werbepakete zur<br />
Verfügung – „ein optimaler Mix aus aufmerksamkeitsstarken<br />
Print- und Online-<br />
Formaten“, wie Herrmann betont. Die<br />
Händler können aus Anzeigen, Postkarten,<br />
individualisierten Mailings und Social-Media-Postings<br />
ihre Auswahl treffen.<br />
Alle Medien verweisen über einen<br />
QR-Code oder eine Verlinkung zu<br />
einer händlerspezifischen, modernen<br />
Landingpage. „So<br />
funktioniert zeitgemäße Lead-<br />
Generierung“, ist Herrmann<br />
überzeugt.<br />
Ausgeprägter<br />
familärer Charakter<br />
Der ausgeprägt familäre<br />
Charakter des GfMTrend-<br />
Verbands kam in München<br />
deutlich zum Vorschein.<br />
Denn die Geselligkeit war der<br />
wichtigste Programmpunkt sowohl<br />
am Abend im Augustiner-<br />
Keller als auch während des Gala-<br />
Abends im Bayerischen Hof. Die<br />
Wertschätzung untereinander drückte<br />
sich auch in den Auszeichnungen aus,<br />
die bei GfMTrend traditionell eine große<br />
Bedeutung haben: Die Goldene Ehrennadel<br />
für besondere Verdienste im<br />
Verband ging in diesem Jahr gleich<br />
zwei Mal in den Norden – an Arnd<br />
Meyer, Inhaber von Möbelmeyer in<br />
Hankensbüttel, und Sabine Theißen<br />
vom Wohncenter Greifswald. Ebenfalls<br />
goldfarben ist das Jubiläum von Henne<br />
Küchen aus Lüdenscheid-Heerwiese.<br />
Das Küchenstudio von Anja und Christian<br />
Henne ist seit 50 Jahren Mitglied<br />
des Verbands. Gleichfalls beeindruckend:<br />
Das 40-jährige Jubiläum feiern in<br />
diesem Jahr gleich neun Unternehmen.<br />
Wertvolle Impulse<br />
„Solche lange Zugehörigkeit beweist,<br />
dass der Mittelstand Krisen überstehen<br />
kann, wenn er sich den aktuellen Herausforderungen<br />
stellt“, so Herrmann.<br />
Davon gibt es derzeit reichlich. So<br />
sprach auf der Jahreshauptversammlung<br />
nach den Grußworten von Sabine<br />
Gantzkow, Schulleiterin der Möfa, und<br />
Sven Schneider von der Aktivbank, die<br />
für GfMTrend die Zentralregulierung<br />
abwickelt, u. a. Ökonom Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. mult. Hans-Werner Sinn in seinem<br />
Festvortrag unter der Überschrift „Die<br />
Inflation bahnt sich ihren Weg“ über die<br />
Risiken der aktuellen Geldpolitik<br />
mit ihren wahrscheinlichen<br />
Auswirkungen<br />
sowie<br />
möglichen Auswegen. Für die<br />
aktuelle Situation – „wir haben eine Inflation,<br />
die es in Deutschland noch nie<br />
gegeben hat“ – machte er vor allem die<br />
EZB verantwortlich. Deren hauptsächliche<br />
Aufgabe sei es schließlich, die<br />
Preisstabilität in Europa zu gewährleisten.<br />
Sie habe viel zu spät gegengesteuert.<br />
„Die EZB hat so die Kontrolle<br />
über das Preisniveau verloren“, zeigte<br />
sich Sinn überzeugt. Er plädierte deshalb<br />
für zügige Reformen. Eine völlige<br />
Neukonstruktion des Eurosystems sei<br />
erforderlich.<br />
Wertvolle Impulse gab den GfMTrend-<br />
Gesellschaftern auch der bayerische<br />
Staatsminister Joachim Herrmann, dessen<br />
Vortrag mit „Sicherheit durch Stärke“<br />
überschrieben war. Es war ebenfalls<br />
einer der von Herrmann versprochenen<br />
„großen Momente“. Er zeigte sich deshalb<br />
überzeugt, dass die diesjährige<br />
Jahreshauptversammlung aus unterschiedlichen<br />
Gründen noch lange nachhallen<br />
werde.<br />
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung hatten die GfMTrend-Mitglieder<br />
beim Gala-Abend allen Grund zum Feiern, wurden die zwei schwierigen<br />
Coronajahre doch erfolgreich abgeschlossen. Fotos: GFMTrend/Lehmann<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 35
Dr. Werner Hartl (2. v. r.), hier<br />
zusammen mit seiner Frau<br />
Hannelore, wurde von GfMTrend-<br />
Geschäftsführer Joachim<br />
Herrmann (2. v. l.), dem<br />
Ehrendelegiertensprecher Josef<br />
Putz (l.) und dem Delegiertensprecher<br />
Josef Krug gebührend<br />
verabschiedet. Foto: GfMTrend<br />
Der „Fels in der<br />
Brandung“<br />
verabschiedet sich<br />
Eine für GfMTrend bedeutsame personelle Veränderung verkündete<br />
Geschäftsführer Joachim Herrmann im Rahmen des Gala-Abends, der<br />
traditionell die Gesellschafterversammlung abschließt. Dr. Werner Hartl,<br />
der den Verband als früherer kommissarischer Geschäftsführer und später<br />
als Beiratsvorsitzender geprägt hat, wird sein Amt aus persönlichen<br />
Gründen zum 30. Juni 2022 niederlegen.<br />
Es gibt wohl wenige Personen die GfM-<br />
Trend so sehr geprägt haben wie Dr.<br />
Werner Hartl. Seit 1988 in beratender<br />
Funktion für den Verband tätig, bleibt<br />
vor allem sein Wirken in der schwierigen<br />
Phase nach dem plötzlichen Unfalltod<br />
des damaligen GfM-Chefs Gustav Baumeister<br />
und seiner Frau Johanna unvergessen.<br />
In seiner Laudatio zeigte Ehrendelegiertensprecher<br />
Josef Putz auf,<br />
welchen wesentlichen Einfluss Dr. Hartl<br />
in dieser „besonders dramatischen Zeit“<br />
hatte, in der er sich bereit erklärte die<br />
Not-Geschäftsführung zu übernehmen.<br />
„Wir waren sehr froh, denn es war der<br />
erste Schritt in eine gewisse Normalisierung<br />
hinein. Dr. Hartl hatte von nun an<br />
eine Sisyphusarbeit zu leisten“, erinnerte<br />
sich Putz. GfM habe in dieser Zeit<br />
zwar Geld aber auch große Verbindlichkeiten<br />
gehabt. Zudem habe sich Dr.<br />
Hartl mit Kräften auseinandersetzen<br />
müssen, die aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen Einfluss auf den Verband haben<br />
wollten. Dr. Hartl habe diese Herausforderungen<br />
allerdings erfolgreich<br />
gemeistert. Ein wichtiger Meilenstein sei<br />
beispielsweise die Ausschüttung der<br />
vollständigen Rückvergütung für 1997<br />
auf der Jahreshauptversammlung in Travemünde<br />
im Oktober 1998 gewesen.<br />
„Sein kluges Agieren im Sinne des Verbands<br />
hat sichergestellt, dass es in geordneten<br />
Bahnen weitergehen konnte“,<br />
so Putz. „Wir hatten mit Dr. Hartl jemanden,<br />
der an verantwortlichster Stelle darauf<br />
schaute, das keine rechtlichen Fehler<br />
gemacht werden, der auch mit<br />
unseren Handelspartnern und Mitarbeitern<br />
konnte und immer wie ein Fels in<br />
der Brandung stand.“ Dies hatte auch in<br />
seinen über zwei Jahrzehnten andauernden<br />
Zeit als Beiratsvorsitzender des<br />
Verbands bestand. „Ich möchte mich im<br />
Namen aller für diese Zeit recht herzlich<br />
bedanken“, schloss Putz seine Laudatio.<br />
Dr. Hartl – „ich bin mit Leib und Seele<br />
GfMler“ – hat durch seine Verdienste im<br />
Laufe der Zeit bereits alle Auszeichnungen<br />
des Verbands erhalten. Dennoch<br />
war es der Wunsch aller Verantwortlichen,<br />
ihm eine weitere Ehrung zuteil<br />
werden zu lassen. Er wurde symbolisch<br />
zum „Ehren-Beiratsvorsitzenden“ ernannt.<br />
Sein Nachfolger als Beiratsvorsitzender<br />
wird der Steuerberater Jörg<br />
Behrend aus Bad Tölz.<br />
„Der GfMTrend-Verband ist Dr. Werner<br />
Hartl auf alle Zeiten zu Dank verpflichtet<br />
und wir freuen uns sehr, dass er auch in<br />
seiner neuen Rolle ein wichtiger Teil der<br />
Gemeinschaft bleibt“, so GfMTrend-<br />
Geschäftsführer Joachim Herrmann.<br />
„Jörg Behrend bringt alle Komponenten<br />
mit, um den großen Herausforderungen,<br />
denen sich der<br />
Möbel-Mittelstand stellen<br />
muss, zu begegnen. Wir<br />
sind und bleiben als<br />
Verband personell<br />
bestens aufgestellt.<br />
Sebastian Lehmann<br />
Ehrendelegiertensprecher<br />
Josef Putz<br />
dankte Dr. Werner Hartl<br />
(l.) für seine großartigen<br />
Verdienste im Möbeleinkaufsverband<br />
mit einer<br />
emotionalen Laudatio.<br />
Foto: Lehmann<br />
36 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Einkauf selbst scannen<br />
Kundinnen können ihren Einkauf ab sofort mit der Ikea-App selbst<br />
scannen und an Expresskassen bezahlen. Der neue Service ist in<br />
allen 54 Einrichtungshäusern Deutschlands verfügbar. Die App-<br />
Funktion „Shop & Go“ ist in den vergangenen Monaten schrittweise<br />
in allen Ikea-Einrichtungshäusern eingeführt worden und soll<br />
den analogen Einkauf mit der digitalen Welt verzahnen. Bereits die<br />
Hälfte aller Ikea-Kunden im Einrichtungshaus nutzt nach Unternehmensangaben<br />
die Self-Service-Angebote zum Bezahlen. Hierzu<br />
zählen „Shop & Go“ und die Expresskassen zum Selbst-Scannen.<br />
Neben Shop & Go arbeitet Ikea auch an einer neuen<br />
3D-Planungslösung innerhalb der Ikea-App, mit der die eigenen<br />
Wohnräume eingerichtet werden können. Foto: Ikea<br />
Ashley: Größte Investition in der Geschichte<br />
Der US-Möbelhersteller Ashley Furniture Inds. will in den nächsten 18 Monaten<br />
rund 1 Mrd. US- Dollar ausgeben. Mit der nach eigener Aussage größten<br />
Investition in der 75-jährigen Geschichte des Unternehmens will Ashley die<br />
Bereiche Produktion und Vertrieb, Automatisierung, Technologie sowie Mitarbeiterqualifizierung<br />
weiter ausbauen mit dem Ziel, die Bruttogewinnrendite<br />
(GMROI) zu verbessern.<br />
Ashley ist mit einem Umsatz von mehr als 6,4 Mrd. US-Dollar auf einem Spitzenplatz<br />
der US-Möbelindustrie. Die massive Investition erfolge zu einer Zeit,<br />
in der die Lieferketten der Möbelbranche mehr als je zuvor in den letzten Jahren<br />
gefordert seien, um mit der explodierenden Verbrauchernachfrage, den<br />
sich verändernden globalen Beschaffungsanforderungen und der sich<br />
schnell entwickelnden Arbeitsplatzdemografie Schritt zu halten.<br />
MöbelFirst.de wächst weiter<br />
Die Online-Plattform MöbelFirst.de wächst nach eigenen<br />
Angaben im Vergleich zu vielen anderen E-<br />
Commerce-Anbietern und Plattformen weiter stark.<br />
In den ersten fünf Monaten haben die Umsätze um<br />
50% gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Deshalb<br />
hebt die Geschäftsleitung nun die Prognose für das<br />
laufende Jahr an und erwartet ein Wachstum an<br />
neuen Händlern von weiteren 100 stationären Geschäften.<br />
Seit Jahresbeginn haben sich 46 neue<br />
Händler MöbelFirst angeschlossen.<br />
So spielt Ihr Möbelhaus in der Top-Liga<br />
Saleslearning: Whitepaper listet Erfolgsstrategien beim Verkaufen von Möbeln auf | Neue Konzepte<br />
In seinem neuen Report „Wann spielt<br />
Ihr Möbelhaus endlich in der Top-Liga?“<br />
zeigt Erfolgstrainer Markus Neumann<br />
auf, wie sich Möbelhäuser in die Top-<br />
Liga spielen, um zu den Besten der<br />
Branche zu zählen. Drei Thesen hat er<br />
dazu aufgestellt: Die richtige Wahl der<br />
Mitarbeiter, optimierte Kundenansprache<br />
und den Kunden stets im Fokus.<br />
Mitarbeiter müssen nach ihren Stärken<br />
eingesetzt werden, damit Motivation<br />
aufkommt. Die Kundenansprache und<br />
der Verkaufsprozess sollten auf die Persönlichkeit<br />
des Kunden abgestimmt<br />
werden, damit aus Neukunden Stammkunden<br />
werden.<br />
Dazu gehört ein konstantes Training<br />
zum Profi-Verkäufer, dies steigert die<br />
Abschlussquote nach Einschätzung von<br />
Markus Neumann um bis zu 40 Prozent.<br />
„Mit E-Learning inklusive detaillierter Videos,<br />
Powerpoint-Präsentationen, Quiz<br />
etc. macht das Training Spaß und produziert<br />
abschlussstarke Verkäufer“,<br />
weiß der Verkaufsexperte mit langjähriger<br />
Erfahrung in der Möbelbranche.<br />
„Wenn wir Menschen begeistern wollen,<br />
müssen wir in das Gehirn des Kunden<br />
kommen – und zwar genau dorthin,<br />
wo wir die emotionale Seite finden und<br />
wo Kunden entscheiden und kaufen.“<br />
Mehr Info und Terminvereinbarung unter<br />
www.saleslearning-moebel.de.<br />
moebelmarkt.de<br />
BUSINESS<br />
FORUM<br />
Das "drei-einige Gehirn"<br />
nach Hirnforscher Paul D. MacLean<br />
Erfolgstrainer Markus<br />
Neumann bietet<br />
Trainings zum<br />
Profi-Verkäufer an.<br />
Der "Nest"-Typ<br />
Gemütlichkeit, Harmonie, Menschenfreund<br />
Der "Schneckenhaus"-Typ<br />
Perfektion, Planung, Fachkenntnis<br />
Der "Burg"-Typ<br />
Status, Dominanz, Besitzwunsch<br />
Kundenansprache<br />
und<br />
Verkaufsprozess<br />
müssen<br />
ganz auf die<br />
Persönlichkeit<br />
des Kunden<br />
abgestimmt<br />
werden.<br />
Foto/Grafik:<br />
Saleslearning<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Unternehmen 37
Wenn Sofapreise verglichen werden<br />
Der Name Max Schelling fiel zum ersten<br />
Mal im privaten Kreis. Eine Freundin berichtete<br />
von einem Sofa, das sie kaufen<br />
wolle. Die Marke heiße „Max Schelling“.<br />
Meinte sie Max Winzer oder Willi Schillig?<br />
Eine Recherche per Google ergibt,<br />
dass sie richtig gehört hatte: Max<br />
Schelling wird als Eigenmarke der Krieger/Höffner-Gruppe<br />
unter anderem bei<br />
hoeffner.de, sofa.de (der Online-Shop<br />
von Höffner), moebel-kraft.de (ebenfalls<br />
zur Krieger/Höffner-Gruppe gehörend)<br />
und in Sammel-Portalen geführt.<br />
Preisdiskussion im Chat<br />
Noch auf der ersten Google-Seite erscheint<br />
bei der Suche nach „Max Schelling“<br />
die Frage „Kennt jemand die Möbelmarke<br />
Max Schelling von Höffner?“<br />
(Stand 15. Juni 2022). Der Link verweist<br />
auf www.mydealz.de.<br />
Auf eben jener Schnäppchenplattform<br />
unterhalten sich verschiedene User<br />
über die „Fake Marke“ Max Schelling.<br />
Sie vermuten, dass sie von der 3C-<br />
Gruppe gefertigt wird, und es werden<br />
(wohlwollende) Erfahrungswerte mit<br />
den Produkten dieses Herstellers vermeldet.<br />
Im Folgenden geht es um die<br />
UVP-Preise von Max Schelling.<br />
Ein User schreibt: „Die UVP Preise von<br />
den Sofas sehe ich als Mondpreise an.<br />
(...) Für den ,Rabatt-Sonder‘-Preis<br />
macht man nichts falsch und die Qualität<br />
passt, in meinen Augen ist es die<br />
UVP aber nicht wert.“<br />
Ein anderer User dazu: „Klar, sind alles<br />
Mondpreise. Die Frage ist jetzt welcher<br />
Preis realistisch wäre … Das vollkommen<br />
intransparente Möbel-Geschäft ist<br />
echt nicht ohne :-)“<br />
Preis-Frage an den VDM<br />
Eigenmarken sind in der Möbelbranche beliebt. Mond- und Streichpreise<br />
auch. Doch wie bestehen sie in Zeiten, in denen die Kundschaft<br />
sich im Internet vorinformiert – und per umgekehrter<br />
Google-Bildersuche Möbel und Preise direkt vergleichen kann?<br />
Max Schelling ist nur ein Beispiel von<br />
vielen, und ähnliche Unterhaltungen unter<br />
Konsumentinnen und Konsumenten<br />
gibt es immer häufiger. Allerspätestens<br />
seit man mit der umgekehrten Google-<br />
Bilder-Suche ähnliche Möbel und damit<br />
auch Möbelpreise direkt vergleichen<br />
kann, macht die Recherche Preisunterschiede<br />
bei einem gleichen oder sehr<br />
ähnlichen Angebot mit wenigen Klicks<br />
sichtbar.<br />
Auch Jan Kurth, Geschäftsführer des<br />
Verbands der Deutschen Möbelindustrie,<br />
kennt die Frage danach, wie solche<br />
Preisunterschiede zustandekommen.<br />
So wollte eine Moderatorin des Bayerischen<br />
Rundfunks im Februar in einer<br />
Radiosendung von ihm wissen, warum<br />
ein und dasselbe Möbelstück unterschiedlich<br />
heiße und unterschiedliche<br />
Preise habe. Jan Kurth erklärt das im<br />
Interview unter anderem damit, dass<br />
unterschiedliche Möbeleinkaufsverbände<br />
mitunter gleiche Produkte unterschiedlich<br />
benennen – weil die Produkte<br />
nicht nach Hersteller, sondern nach<br />
Handelsmarke benannt seien. Die Moderatorin<br />
findet das sehr interessant.<br />
Später erklärt sie ihren Hörerinnen und<br />
Hörern, wie die umgekehrte Google-Bildersuche<br />
geht – damit man preismäßig<br />
„nicht über den Tisch gezogen wird.“<br />
Druck durch die umgekehrte<br />
Bildersuche bei Google<br />
Die Seite eines<br />
Höffner-Prospekts<br />
mit der<br />
Eigenmarke<br />
„Max<br />
Schelling“.<br />
Foto: Henjes<br />
Das Thema „wachsende Transparenz im<br />
Produkt-Preis-Vergleich“ treibt auch andere<br />
Möbelplayer um. Schon früher gab<br />
es Online-Anbieter, die den Kundinnen<br />
und Kunden die Möglichkeit einer Produktsuche<br />
per Bildvorlage anboten. Mit<br />
der Bilder-Rückwärtssuche vom omnipräsenten<br />
Suchdienst Google kommt allerdings<br />
eine ganz neue Dimension ins<br />
digitale Learning von Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. Noch ist die Funktion<br />
nicht allen bekannt, Insider schätzen den<br />
Bekanntheitsgrad auf zirka ein Drittel.<br />
Dies kann sich jedoch schneller ändern<br />
als manch einem Händler lieb ist.<br />
Zwar fällt der Preisvergleich in Sachen<br />
Möbel und insbesondere Sofas selten<br />
so hart aus wie bei technischen Produkten<br />
oder klar definierten Möbel-Markenprodukten.<br />
Ein Sofa kann schließlich<br />
durchaus eine ähnliche Optik haben<br />
aber eine total andere Qualität, eine andere<br />
Handwerklichkeit, ein anderes<br />
Nachhaltigkeits- oder Service-Profil.<br />
Dennoch muss sich der Handel darauf<br />
einstellen, dass die Zahl derjenigen, die<br />
hart nach Preis vergleichen, wächst.<br />
Preiswürdigkeit per Emotion<br />
In Hinsicht auf den direkten Preisvergleich<br />
kann der stationäre Handel punkten.<br />
Hier können Sofas gerochen, angefasst,<br />
gefühlt werden. Wenn dann noch<br />
kompetentes, freundliches Verkaufspersonal<br />
hinzukommt und eine tolle Inszenierung,<br />
lassen sich viele emotional<br />
überzeugen. Selbst wenn sie das Sofa<br />
im Internet etwas günstiger sehen, werden<br />
sie gerne den etwas höheren Preis<br />
zahlen.<br />
Auch im Internet lassen sich höhere<br />
Preise kommunizieren – sei es durch<br />
hochwertige Mood-Fotos, Nachhaltigkeitsinfos<br />
oder besondere Serviceleistungen.<br />
Die Onliner arbeiten bereits eifrig<br />
an dem perfekten Preiswürdigkeitspaket.<br />
Auch online ist also Spielraum,<br />
wenn es um Preisschwankungen geht.<br />
Schwierig wird es, wenn die Preise allzu<br />
sehr auseinanderklaffen. Dann hat derjenige<br />
mit dem hohen Preis verspielt,<br />
sei es stationär oder im Internet.<br />
Gesamtpaket gut, alles gut<br />
Doch zurück zu dem Max Schelling-<br />
Sofa, das die Freundin im stationären<br />
Handel gekauft hat: Sie ist sehr happy<br />
damit, es ist bequem und passt gut in<br />
ihr Wohnzimmer. Der Verkäufer war total<br />
nett, sie hat ihn schon weiterempfohlen.<br />
Und der Service hat auch geklappt. Den<br />
Preis fand sie ebenfalls in Ordnung –<br />
wenn das Angebot passt, vergleicht sie<br />
nicht groß. Karin Henjes<br />
38 Unternehmen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
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Konjunktur<br />
Starkes Auftaktquartal<br />
Industrie:<br />
+17,3%<br />
Handel:<br />
+13,4%<br />
Die deutsche Möbelindustrie hat ihren<br />
Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres<br />
um 16,1% auf rund 4,8 Mrd. Euro<br />
gesteigert. Dabei erzielte die Branche<br />
im Inland ein Plus von 15,6%. Im Ausland<br />
setzten die deutschen Möbelhersteller<br />
17,1% mehr um als im Vorjahreszeitraum.<br />
Die Exportquote kletterte<br />
von 31,6% auf 32,2%. Nahezu alle<br />
Sparten verzeichneten von Januar bis<br />
März dieses Jahres zweistellige Umsatzzuwächse.<br />
Kräftig zulegen konnten<br />
die Produzenten von Küchenmöbeln<br />
(+16,8%), Polstermöbeln (+20,8%) sowie<br />
Büro- und Ladenmöbeln (+12,2%).<br />
Bei den sonstigen Möbeln, zu denen<br />
auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel<br />
gezählt werden, gelang ein<br />
Umsatzanstieg von 19,3%. Lediglich<br />
die Matratzenindustrie verbuchte einen<br />
leichten Rückgang (-1,9%).<br />
Starke Belastung durch<br />
Materialpreise<br />
„Beim Blick auf die Geschäftsentwicklung<br />
in den ersten drei Monaten sind<br />
zwei Effekte zu beachten“, kommentiert<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer der<br />
Möbelverbände (VDM/VHK), die amtlichen<br />
Zahlen. „Zum einen muss beim<br />
Vergleich mit dem Vorjahr der damalige<br />
Lockdown berücksichtigt werden.“ Die<br />
coronabedingten Handelsschließungen<br />
– der Möbelhandel legte in den<br />
ersten Monaten dieses Jahres eben-<br />
Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis März 2022 (in Prozent)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
März 2021 April 2021 Mai 2021 Juni 2021 Juli 2021 Aug. 2021 Sept. 2021 Okt. 2021 Nov. 2021 Dez. 2021 Jan. 2022 Feb. 2022 März 2022<br />
Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat | Quelle: Destatis, HDH<br />
Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Mai 2022<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Mai 2021 Juni 2021 Juli 2021 Aug. 2021 Sept. 2021 Okt. 2021 Nov.2021 Dez. 2021 Jan. 2022 Feb. 2022 März 2022 April 2022<br />
Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />
Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />
Mai 2022<br />
falls deutlich zu – hatten im ersten<br />
Quartal 2021 zu einem Umsatzrückgang<br />
von knapp acht Prozent in der<br />
deutschen Möbelindustrie geführt.<br />
„Zudem spiegeln die Umsatzzahlen<br />
des Auftaktquartals 2022 den hohen<br />
Auftragsbestand und die gestiegenen<br />
Produktionskosten unserer Hersteller<br />
wider, die sich aus den höheren Materialpreisen<br />
ergeben.“<br />
Hinsichtlich der Verfügbarkeit der Vormaterialien<br />
seien derzeit zwar Anzeichen<br />
einer leichten Entspannung erkennbar,<br />
so Kurth. Allerdings gestalte<br />
sich der Anstieg der Materialpreise<br />
weiterhin sehr dynamisch und die Lieferketten<br />
seien nach wie vor äußerst<br />
fragil. „Materialverfügbarkeit hat aktuell<br />
einen hohen Preis, und für die deutsche<br />
Möbelindustrie stellt diese Kostenentwicklung<br />
eine große Belastung<br />
dar“, so Kurth.<br />
Derweil liege der Auftragseingang immer<br />
noch über dem Vorjahresniveau,<br />
habe sich im Jahresverlauf allerdings<br />
abgeschwächt. Die Rahmenbedingungen<br />
für das zweite Halbjahr bezeichnet<br />
Kurth als herausfordernd. „Neben den<br />
Auswirkungen der Pandemie und des<br />
Ukraine-Kriegs auf Lieferketten, Material-<br />
und Energiepreise und Logistik<br />
sorgen Inflationsängste und das abgeschwächte<br />
Konsumklima für Unsicherheit.“<br />
Konsumklima am Tiefpunkt<br />
Diese Einschätzung verfestigt sich<br />
durch einen Blick auf das aktuelle<br />
Konsumklimabarometer der Gesellschaft<br />
für Konsumforschung (GfK).<br />
„Die Konsumstimmung ist nach wie<br />
vor an einem absoluten Tiefpunkt,“<br />
erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.<br />
„Trotz weiterer Lockerungen<br />
coronabedingter Beschränkungen<br />
drücken der Ukraine-Krieg und vor<br />
allem die hohe Inflation schwer auf die<br />
Stimmung der Verbraucher.“ Allerdings<br />
bricht die Verbraucherstimmung in<br />
Deutschland im Mai nach dem<br />
Rekordtief im Vormonat nicht weiter<br />
ein. Sowohl die Konjunktur- als auch<br />
die Einkommenserwartung verzeichnen<br />
moderate Gewinne, während die<br />
Anschaffungsneigung nahezu<br />
unverändert ist. So prognostiziert GfK<br />
für das Konsumklima für Juni -26,0<br />
Punkte und damit 0,6 mehr als im Mai<br />
dieses Jahres (revidiert -26,6 Punkte).<br />
Eine nachhaltige Trendwende bei der<br />
Konsumstimmung hänge weiterhin<br />
40 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />
deutschen Möbelindustrie: März 2022 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />
Umsatz März<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Umsatz Jan. bis März<br />
(1.000 Euro)<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Betriebe<br />
März<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
Beschäftigte<br />
März<br />
Büro- und Ladenmöbel 384.097 6,7% 987.573 12,2% 131 -4,4% 21.187 -1,5%<br />
Küchenmöbel 609.964 17,9% 1.628.306 16,8% 51 2,0% 18.410 6,2%<br />
Matratzen 65.519 4,1% 181.217 -1,9% 29 0,0% 3.215 -4,1%<br />
Polstermöbel 109.498 37,2% 293.790 20,8% 29 -0,4% 4.172 -6,3%<br />
sonstige Möbel * 636.166 22,6% 1.701.830 19,3% 213 -6,5% 32.101 -0,8%<br />
Möbelindustrie insgesamt 1.805.244 17,3% 4.792.717 16,1% 453 -1,3% 79.085 -0,1%<br />
% geg.<br />
Vorjahr<br />
* sonstige Möbel a.n.g.: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />
von zwei wesentlichen Faktoren ab:<br />
Zum einen müsse der Konflikt in der<br />
Ukraine durch erfolgreiche Friedensverhandlungen<br />
beendet werden und<br />
zum anderen müsse die Inflation<br />
spürbar zurückgeführt werden. Bei<br />
Letzterem werde es in erster Linie von<br />
der Europäischen Zentralbank abhängen,<br />
dies durch eine angemessene<br />
Geldpolitik zu begleiten.<br />
Exportgeschäft zieht an<br />
Das Exportgeschäft zeigte sich derweil<br />
von den globalen Entwicklungen unbeeindruckt:<br />
Wie das Statistische Bundesamt<br />
ermittelte, legten die Möbelausfuhren<br />
im ersten Quartal 2022 im<br />
Vorjahresvergleich um 11,8% auf 2,1<br />
Mrd. Euro zu. „In einem schwierigen<br />
Marktumfeld, das gekennzeichnet ist<br />
von Lieferengpässen, inflationären<br />
Tendenzen und ersten Auswirkungen<br />
des Kriegs in der Ukraine, haben sich<br />
‚Möbel Made in Germany‘ gut behaupten<br />
können“, so Kurth.<br />
Auf dem wichtigen Absatzmarkt Frankreich<br />
kletterten die Möbelverkäufe um<br />
gut fünf Prozent. In der Schweiz gab es<br />
ein Plus von rund zwölf Prozent. Auch<br />
beim Export in die Niederlande (plus<br />
12,3%) wurde ein Zuwachs erzielt,<br />
während die Ausfuhren nach Österreich<br />
um 1,6% nachgaben. Eine überdurchschnittlich<br />
starke Steigerung von<br />
rund 30% gelang den deutschen Möbelherstellern<br />
bei den Exporten nach<br />
Großbritannien, die in den Vorjahren<br />
durch die Unsicherheiten rund um den<br />
Brexit und die Pandemie beeinträchtigt<br />
waren. Die Ausfuhren nach Russland<br />
waren nach einem guten Jahresstart<br />
bereits im März mit minus 37% kriegsbedingt<br />
starkt ausgebremst. Im Februar<br />
wurden noch 20% mehr Möbel<br />
nach Russland exportiert als im Vormonat.<br />
Bei den Möbelverkäufen in die<br />
Vereinigten Staaten, dem wichtigsten<br />
außereuropäischen Absatzmarkt,<br />
konnte die deutsche Möbelindustrie<br />
ein Plus von 29% verzeichnen. Die<br />
Ausfuhren nach China zogen um rund<br />
acht Prozent an.<br />
Weiterhin dynamisch entwickelten sich<br />
im Auftaktquartal die deutschen<br />
Möbelimporte mit einem Plus von<br />
19,6% auf 2,9 Mrd. Euro. Davon kommen<br />
die mit Abstand meisten Möbel<br />
weiterhin aus China und Polen. sl<br />
moebelmarkt.de MÄRKTE<br />
Grafik 3: Die Umsatzentwicklung der Top 5 der wichtigsten Exportländer für die deutsche Möbelindustrie<br />
im 1. Quartal 2022 (im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen in Mio. Euro)<br />
360<br />
322<br />
284<br />
246<br />
208<br />
170<br />
132<br />
94<br />
56<br />
18<br />
-20<br />
1. 1. Quartal 2022 1. 1. Quartal 2021 1. 1. Quartal 2020<br />
Frankreich Schweiz Österreich Niederlande Vereinigtes Königreich<br />
Grafik 4: Die Umsatzentwicklung der Top 5 der wichtigsten Möbelimportländer<br />
im 1. Quartal 2022 (im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen in Mio. Euro)<br />
1000<br />
894<br />
788<br />
682<br />
576<br />
470<br />
364<br />
258<br />
152<br />
46<br />
-60<br />
1. 1. Quartal 2022 1. 1. Quartal 2021 1. 1. Quartal 2020<br />
China Polen Italien Vietnam Türkei | Quelle für Grafik 3 und 4: Destatis, VHK-Herford<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Markt 41
EFIC Furniture Day<br />
Grüne Ziele, graue Wirklichkeit<br />
Politiker, Vertreter aus der<br />
Möbelindustrie und der<br />
Lieferkette diskutierten beim<br />
Furniture Day des Europäischen<br />
Verbands der Möbelindustrie<br />
(EFIC) in Brüssel, welche<br />
Chancen Digitalisierung und<br />
Kreislaufwirtschaft bieten. Die<br />
Klimaziele der EU sind<br />
ambitioniert, die Expertise der<br />
Industrie ist gefragt.<br />
„Der künftige Erfolg in der Möbelindustrie<br />
wird darin bestehen, kreislauforientierte<br />
Geschäftsmodelle zu entwickeln,<br />
digitale Design- und Produktionswerkzeuge<br />
zu nutzen und Wege zur Verwendung<br />
nachhaltiger Materialien zu finden.“<br />
Gleich zu Beginn der Tagung<br />
machte Professor Dr. Sascha Peters<br />
von Haute Innovation deutlich, wohin<br />
die Reise der Branche seiner Meinung<br />
nach künftig gehen muss. „It’s time for<br />
a change“, betonte Peters mit Blick auf<br />
den ökologischen Fußabdruck der<br />
Menschheit und den anhaltend zu hohen<br />
Ressourcenverbrauch.<br />
Der so genannte Earth Overshoot Day, an<br />
dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen<br />
aufgebraucht hat, die die Erde<br />
innerhalb eines Jahres zur Verfügung<br />
stellen kann, komme immer früher. 2022<br />
fällt er auf den 28. Juli. Peters: „Wenn wir<br />
einfach so weitermachen, werden wir<br />
2050 drei Planeten brauchen.“<br />
Nachhaltigkeit ist also das Gebot der<br />
Stunde. Peters glaubt, dass die Möbelbranche<br />
ein großes Nachhaltigkeitspotenzial<br />
hat und nannte viele Beispiele<br />
für zirkuläre Geschäftsmodelle, die Möbeln<br />
ein zweites Leben geben, darunter<br />
Marktplätze für die Vermietung von Möbeln<br />
oder die Verwendung von Abfall-<br />
Materialien für neue Möbel. Peters führte<br />
auch zahlreiche Beispiele an, die das<br />
Innovationspotenzial aufzeigen, etwa<br />
alternative Sekundärrohstoffe für Platten,<br />
Leder, Stoffe oder Schaumstoff und<br />
Verfahren zur Vermeidung von Klebstoffen<br />
oder Harzen, die Demontage und<br />
Modularität ermöglichen.<br />
Sofa aus dem 3D-Drucker<br />
Ein Beispiel, das zeigt, was schon<br />
längst umgesetzt wird, ist das Sett CE<br />
von Gispen: ein zeitloses Design-Sofa<br />
aus dem 3D-Drucker, das von Peter van<br />
de Water entworfen wurde und zu 95<br />
Prozent aus recyceltem Material besteht.<br />
Um den Plastikmüll zu bekämpfen,<br />
hat Gispen seine eigenen Plastikabfälle<br />
für die Produktion verwendet.<br />
Die Sitzfläche und die Rückenlehne sind<br />
aus recyceltem Polyätherschaum hergestellt.<br />
Alle Materialien des Sofas sind<br />
trennbar, und jedes Teil kann dank innovativer<br />
Techniken zu einem neuen Produkt<br />
verarbeitet werden. „Viele Entwickler<br />
warten nur auf die richtigen<br />
Industrie-Partner“, glaubt Innovationsexperte<br />
Peters. Aber: „Die Kreislaufwirtschaft<br />
ist unser großes Ziel, doch wir<br />
sind noch meilenweit davon entfernt.“<br />
Mit diesem Eingangsvortrag war der<br />
Ton des Furniture Days gesetzt, zu dem<br />
EFIC, der Europäische Verband der Möbelindustrie<br />
Mitte Mai nach Brüssel geladen<br />
hatte, um eine wertschöpfungskettenübergreifende<br />
Diskussion über<br />
die Möbelindustrie, ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit<br />
und ihre positiven gesellschaftlichen<br />
Auswirkungen zu führen.<br />
Politiker, Vertreter der Möbelindustrie<br />
und der Lieferkette diskutierten über die<br />
Auswirkungen der Pandemie und des<br />
Krieges in der Ukraine auf die Möbelindustrie<br />
sowie über die Chancen, die sich<br />
aus dem doppelten Wandel von Kreislaufwirtschaft<br />
und Digitalisierung ergeben.<br />
EFIC-Präsident Edi Snaidero erinnerte<br />
zu Beginn an die Herausforderungen,<br />
die durch die Pandemie und den Krieg<br />
in der Ukraine für die Branche entstanden<br />
sind: mangelnde Verfügbarkeit,<br />
steigende Rohstoffpreise und Engpässe<br />
in der Logistik. Snaidero rief zu einer<br />
verstärkten Zusammenarbeit in der gesamten<br />
Lieferkette auf und fügte mit<br />
Blick auf das Ziel einer Kreislaufwirtschaft<br />
hinzu: „Die digitale und die ökologische<br />
Transformation gehen Hand in<br />
Hand.“<br />
Flexibilität ist gefragt<br />
Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />
der Möbelindustrie und der Lieferkette<br />
wurde ebenfalls von den beiden großen<br />
Themen Krieg und Pandemie dominiert.<br />
VDM-Geschäftsführer Jan Kurth berichtete,<br />
dass aufgrund der schwierigen<br />
Verfügbarkeit von Rohstoffen und den<br />
entsprechenden Preissteigerungen etwa<br />
65% der deutschen Betriebe ihre<br />
Beschaffungswege verändert hätten.<br />
„Die Unternehmen haben momentan<br />
nur zwei Themen: Material und Preise“,<br />
so Kurth. Gefragt seien Flexibilität und<br />
gegenseitiges Verständnis. „Entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette haben<br />
wir lernen müssen, neu miteinander zu<br />
kommunizieren. Das gilt auch für die<br />
Zukunft.“ Für Themen wie Personal<br />
oder Nachhaltigkeit, weitere große Herausforderungen<br />
der Branche, sei momentan<br />
in den Unternehmen kaum Aufmerksamkeit<br />
vorhanden.<br />
42 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Furniture Day in Brüssel: Auf Einladung<br />
der EFIC diskutierten Politiker und<br />
Vertreter der Möbelindustrie über<br />
Kreislaufwirtschaft.<br />
Dabei kommen durch den von Kommissionspräsidentin<br />
Ursula von der Leyen<br />
ausgerufenen European Green Deal<br />
künftig viele wichtige Aspekte hinzu,<br />
wie Maila Puolamaa erläuterte, die bei<br />
der Europäischen Kommission für die<br />
forstbasierte Industrie zuständig ist. Die<br />
industriepolitischen Maßnahmen zielten<br />
darauf ab, die strategische Kapazität<br />
der EU zu erhöhen, die unter anderem<br />
für die Verwirklichung grüner und digitaler<br />
Vorhaben wie der Kreislaufwirtschaft<br />
entscheidend sei. Puolamaa ermunterte<br />
die Industrie, sich in diesen<br />
Prozess aktiv einzubringen. „Denn die<br />
Expertise der Industrie ist wichtig für die<br />
Umsetzung unserer Ziele.“ EFIC-Generalsekretärin<br />
Gabriella Kemendi wies in<br />
diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit<br />
einer EU-weit einheitlichen<br />
Kreislaufwirtschaft anstelle von 27 verschiedenen<br />
Ansätzen hin.<br />
Fortschritte bis 2030<br />
Der so genannte Earth Overshoot Day, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde<br />
innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, fällt in diesem Jahr auf den 28. Juli.<br />
Matjaž Malgaj von der Europäischen<br />
Kommission und Koordinator der Initiative<br />
für nachhaltige Produkte stellte den<br />
Tagungsteilnehmern das kürzlich veröffentlichte<br />
Paket von Initiativen zur<br />
Kreislaufwirtschaft vor. Dazu zählt auch<br />
der Vorschlag für eine Ökodesign-Verordnung<br />
(ESPR) für nachhaltige Produkte.<br />
Malgaj beschrieb das Ziel der<br />
EU, das bisherige System von Entwicklung,<br />
Herstellung, Verbrauch und Wegwerfen<br />
zu beenden und nachhaltige<br />
Produkte zur Norm zu machen, wobei<br />
die ESPR ein wichtiger Vorschlag zur<br />
Erreichung dieser Ziele sei. Die Rahmengesetzgebung,<br />
die möglicherweise<br />
auf Möbel ausgeweitet werden soll,<br />
führt laut Malgaj einige wichtige Produktaspekte<br />
wie Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit,<br />
Reparierbarkeit, Vorhandensein<br />
bedenklicher Stoffe oder<br />
recycelte Inhalte ein. „Auf der Grundlage<br />
gründlicher Folgenabschätzungen<br />
wird entschieden, welche Ökodesign-,<br />
Leistungs- und Informationsanforderungen<br />
für die verschiedenen Produkte gelten<br />
werden“, so Malgaj, beispielsweise<br />
ein elektronischer Produktpass. „Bis<br />
2030 soll es substanzielle Fortschritte in<br />
Sachen Nachhaltigkeit geben.“<br />
Vom Ende her denken<br />
Diese sei ein Treiber der Entwicklung für<br />
die Möbelindustrie, betonte auch Robin<br />
Ljungar, Nachhaltigkeitsmanager beim<br />
Verband der schwedischen Holz- und<br />
Nachhaltigkeit aus dem 3D-Drucker: Das Sofa Sett CE von Gispen besteht zu 95 Prozent aus recyceltem Material.<br />
Möbelindustrie, in einem Panel über<br />
das Potenzial der Branche, stärker<br />
kreislauforientiert zu werden. „Wir müssen<br />
die Entwicklungen vom Ende her<br />
denken und uns schon in der Produktentwicklung<br />
auf das Re-Manufacturing<br />
fokussieren.“ Man solle nicht von<br />
Müll sprechen, sondern von Wertstoffen:<br />
„Und wer als Erster ein Produkt in<br />
Verkehr bringt, hat auch die Verantwortung,<br />
vom Ende her zu denken, von der<br />
Rückgewinnung der Materialien her.“<br />
Dem stimmte auch Kees Hoogendijk<br />
zu, Direktor der niederländischen Branchenorganisation<br />
für Innenarchitektur<br />
und Möbelindustrie. Die Kreislaufwirtschaft<br />
sei für die Branche, die langlebige<br />
Produkte unter anderem aus erneuerbaren<br />
Materialien wie Holz herstelle,<br />
zwar nichts Neues. „Es gibt viele Vorreiter,<br />
die Kreislaufdesign und Kreislaufgeschäftsmodelle<br />
in ihre Praxis integriert<br />
haben.“<br />
Dennoch sei es weiterhin eine große<br />
Herausforderung, entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette sicherzustellen,<br />
dass alle Lieferanten den zirkulären<br />
Prozess ermöglichen. „Die Kreislaufwirtschaft<br />
ist der wichtigste Beitrag zur<br />
Erreichung der Klimaneutralitätsziele<br />
und der Ziele für nachhaltige Entwicklung“,<br />
so Hoogendijk. „Wenn Sie damit<br />
jetzt nicht starten, gerät Ihr Unternehmen<br />
in Gefahr.“<br />
Stefan Mielchen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Markt 43
Susbind-Konferenz:<br />
„Grüne“ Kleber für grüne Möbel<br />
Die Holzplatten-Industrie verwendet derzeit<br />
hauptsächlich Bindemittel auf fossiler Basis, vor<br />
allem mit Formaldehyd. Es gibt zwar eine Reihe<br />
von Initiativen zur Herstellung alternativer Bindemittel<br />
aus erneuerbaren Rohstoffen, aber ein<br />
biobasiertes Bindemittel für die industrielle<br />
Anwendung gibt es bislang noch nicht. Die<br />
Susbind-Kooperation (SUSBIND = SUStainable bio<br />
BINDer systems), ein Zusammenschluss aus<br />
Forschungs- und Industriepartnern, hat inzwischen<br />
jedoch erhebliche Fortschritte bei der<br />
Entwicklung nachhaltiger und biobasierter<br />
Bindemittel erzielt, die in naher Zukunft die<br />
konventionellen, auf fossilen Rohstoffen basierenden<br />
Bindemittel ersetzen sollen.<br />
Die Spanplatten-Industrie sucht nach Lösungen, um<br />
Formaldehyd in den Klebern durch nachhaltige Stoffe<br />
zu ersetzen. Foto: Susbind<br />
Susbind ist ein europäisches Forschungs-<br />
und Innovationsprojekt, das<br />
an biobasierten Bindemitteln für Holzwerkstoffplatten<br />
in der Möbelindustrie<br />
arbeitet. Derzeit umfasst das Netzwerk<br />
elf Partner aus Forschung und Industrie<br />
aus sechs EU-Ländern. Dabei handelt<br />
es sich um große Industrieunternehmen<br />
sowie auch kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU), Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />
Alternativen zu Formaldehyd<br />
Susbind wurde mit 4,1 Millionen Euro<br />
im Rahmen des EU-Forschungs- und<br />
Innovationsprogramms Horizont 2020<br />
und dem Bio Based Industries Consortium<br />
(BIC) gefördert. Zusätzlich haben<br />
sich die Partner verpflichtet, 1,4 Millionen<br />
Euro beizutragen.<br />
Susbind entwickelt, produziert und testet<br />
biobasierte Bindemittel als Alternative<br />
zu Formaldehyd-Klebern, die derzeit<br />
für Holzwerkstoffplatten in der<br />
Massenproduktion eingesetzt werden.<br />
Ziel ist deren Herstellung und Validierung<br />
für P2-Spanplatten und mitteldichte<br />
Faserplatten.<br />
Gesamte Wertschöpfungskette<br />
Das Projekt Susbind deckt dabei die<br />
gesamte Wertschöpfungskette vom<br />
Rohstoff bis zur Pilotproduktion und Validierung<br />
durch ihre Partner ab, darunter<br />
auch führende Möbelhersteller und<br />
-händler.<br />
Das Susbind-Bindemittel soll einen<br />
deutlich geringeren CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
aufweisen, gleichzeitig aber auch die<br />
Formaldehyd-Emissionen reduzieren<br />
und damit einen wichtigen Beitrag zur<br />
Verbesserung der Gesundheit und zur<br />
Eindämmung des Klimawandels leisten.<br />
Neue Technologien vorgestellt<br />
Bei der Susbind-Online-Abschlusskonferenz<br />
Anfang Juni unter dem Motto<br />
„Von nachhaltigen Rohstoffen zu nachhaltigem<br />
Recycling in Möbeln“ wurden<br />
innovative Lösungen vorgestellt, die in<br />
industrieller Umgebung anwendbar sind<br />
wie die enzymatische Umwandlung von<br />
Lipiden oder die thermische/chemische<br />
Umwandlung von Kohlenhydraten.<br />
Millionen Tonnen Klebstoff<br />
Massimo Bregola, wissenschaftlicher<br />
Koordinator von Susbind, erläuterte,<br />
dass die Holzplattenindustrie jedes Jahr<br />
Millionen von Tonnen Klebstoff für die<br />
Herstellung von Holzwerkstoffplatten<br />
verarbeitet. Dafür benötige sie Standardklebstoffe,<br />
die den Anwendungsbedingungen<br />
Rechnung tragen. Aufgrund dieser<br />
Einschränkungen sind Klebstoffe für<br />
Holzplatten heute auf fossiler Basis.<br />
Die Versuche von europäischen Bio-<br />
Raffinerien, die bereits Kohlenhydrate<br />
und Chemikalien aus Pflanzenölen herstellen,<br />
sind vielversprechend. Die Idee<br />
ist, diese in Bindemittelvorprodukte umzuwandeln<br />
(Kohlenhydrate in HMF und<br />
Pflanzenöle und Derivate in Epoxide)<br />
und als Kleber zu verwenden. Hier wurden<br />
bereits „beeindruckende Ergebnisse“<br />
erzielt. „Dennoch sind wir noch<br />
nicht am Ziel“, warnt der wissenschaftliche<br />
Koordinator. Die Lösung funktioniere<br />
zwar technisch, ist aber sowohl<br />
aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer<br />
Sicht zu teuer.<br />
Biomasse als Ersatz<br />
Manfred Dunky, Experte für biobasierte<br />
Materialien, berichtete über die Herausforderungen<br />
aus industrieller Sicht.<br />
Zwar wurde bereits viel Entwicklungsarbeit<br />
betrieben, aber die industrielle<br />
Umsetzung ist bisher noch begrenzt.<br />
Aktuelle Alternativen zu fossilen Rohstoffen<br />
können „Biomasse im weitesten<br />
Sinne“ sein, also Holz oder Agrarprodukte<br />
wie „Energiepflanzen“.<br />
Fünf Konzepte für die Zukunft<br />
Fünf Konzepte für biobasierte Klebstoffe<br />
sieht Dunky für die Zukunft: Neben<br />
der ursprünglichen Idee von vollständig<br />
naturbasierten Klebstoffen gibt es die<br />
Möglichkeit, modifizierte bzw. vernetzte<br />
Klebstoffe auf natürlicher Basis einzusetzen.<br />
Ebenso möglich wäre ein teilweiser<br />
Ersatz von synthetischen Rohstoffen<br />
durch Chemikalien auf<br />
natürlicher Basis, zum Beispiel wird<br />
Phenol teilweise durch Lignin ersetzt.<br />
Denkbar wäre auch die Verwendung<br />
von neuen Monomeren aus Bioraffinerien<br />
(gereinigte und genau definierte<br />
Chemikalien oder Mischungen, wie sie<br />
in verschiedenen Schritten des Bioraffinerieprozesses<br />
gewonnen werden). Dazukommen<br />
bewährte Harze auf Formaldehydbasis,<br />
jedoch unter Verwendung<br />
von „grünem“ Wasserstoff anstelle von<br />
Erdgas zur Herstellung von Methanol<br />
und Harnstoff.<br />
Viele Best-Practice-Beispiele<br />
Was die Susbind-Partner alles in der<br />
Pipeline haben, zeigten zahlreiche<br />
Best-Practice-Beispiele. So berichteten<br />
Erik Van Herwijnen und Catherine<br />
Rosenfeld von Wood K plus über Kohlenhydrate<br />
und Zuckersirup als Zutat<br />
für biobasierte Bindemittel für Möbel.<br />
Zuckersirup und Pilze<br />
Ein weiteres Beispiel von Juan Carro<br />
von CIB CSIC und Jan Kiebist von<br />
JenaBios waren enzymatische Technologien:<br />
„Von Pilzen zu innovativen<br />
Biokatalysatoren“. Nikolaus Schwaiger<br />
von Sappi Europe hatte die Nachhaltigkeit<br />
bei holzbasierten Produkten<br />
aus Biomasse zum Thema. Er berichtete<br />
über die biokatalysierte Polymerisation<br />
von Lignosulfonaten. Und Jan-<br />
Olof Fechter aus dem Bereich Holz,<br />
Material & Technologie bei Ikea berichtete<br />
über die Möglichkeiten des Recyclings<br />
von Faserplatten für die Herstellung<br />
neuer Span- und Faserplatten.<br />
leo<br />
44 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Kaufkraft bleibt ungleich verteilt<br />
Trotz einer tendenziellen Annäherung existieren nach wie<br />
vor sehr deutliche Kaufkraftunterschiede zwischen den 16<br />
deutschen Bundesländern. Dabei beläuft sich die Bandbreite<br />
des Kaufkraftniveaus von 87% in Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Sachsen-Anhalt bis hin zu 107% bei den<br />
beiden Spitzenreitern Hamburg und Baden-Württemberg.<br />
Dies ist das Ergebnis der neuen Regionaldaten des IFH<br />
Köln, die auch Auskunft über die regionale Verteilung der<br />
einkommensbedingten potenziellen Endverbrauchernachfrage<br />
in Konsumgütermärkten geben.<br />
Nicht nur bei der Kaufkraft insgesamt, sondern auch bei<br />
der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft – die für einzelhandelsorientierte<br />
Wirtschaftszweige vorhandenen verbraucherbezogenen<br />
Nachfragepotenziale nach Gütern des<br />
kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs – weist die Regionalanalyse<br />
Unterschiede auf. Hierbei liegt die Bandbreite<br />
der Werte auf Ebene der Bundesländer zwischen Indexwerten von 94 bis 104. Bei<br />
den Stadt- und Landkreisen reicht das Spektrum von 90 bis 120.<br />
Insgesamt beläuft sich die einzelhandelsrelevante Kaufkraft für das laufende Jahr<br />
auf 784 Mrd. Euro brutto. Pro Bundesbürger ergibt sich hieraus ein durchschnittliches<br />
einzelhandelsrelevantes Potenzial in Höhe von 9.427 Euro. Dabei nehmen Güter<br />
des überwiegend kurzfristigen Bedarfs wie Nahrungs- und Genussmittel mit gut<br />
49 Prozent den wichtigsten Part ein. Den überwiegend mittelfristigen Bedarfsbereich<br />
dominieren die Sparten Bekleidung/Wäsche sowie das Baumarktsortiment.<br />
Insgesamt beläuft sich die Kaufkraft für diesen Bereich auf 143 Mrd. Euro. Im<br />
98 Mrd. Euro schweren Bereich des überwiegend längerfristig orientierten Bedarfs<br />
dominieren sehr deutlich die Sparten Möbel und Unterhaltungselektronik/PC.<br />
Die Expertinnen und Experten des IFH erwarten für das aktuelle Jahr, dass sich der<br />
Online-Anteil der Kaufkraft der 15-Prozent-Marke nähern wird. Bei der Analyse der<br />
regionalen Unterschiede in Deutschland offenbart sich – im Gegensatz zur allgemeinen<br />
Kaufkraft – hier kein Ost-West-Gefälle. Stattdessen weisen insbesondere die<br />
beiden großen Flächenländer Bayern und Baden-Württemberg überdurchschnittliche<br />
Online-Anteile auf.<br />
US-Nachfrage sinkt<br />
Die Möbelaufträge im US-Möbelmarkt gingen im<br />
März um 26% zurück, da die Nachfrage weiter<br />
sinkt, berichtet unsere Partnerzeitschrift Furniture<br />
Today. Die meisten Möbelhersteller hätten jedoch<br />
das Glück, über beträchtliche Auftragsbestände zu<br />
verfügen. Allerdings sei fraglich, wie lange diese<br />
reichen werden, wenn es zu einer echten Rezession<br />
kommen sollte.<br />
So sind die Aufträge für Wohnmöbel im März 2022<br />
gegenüber dem März 2021 um 26% zurückgegangen.<br />
Aber wie in den Vormonaten liegen die Zahlen<br />
immer noch über denen von 2020.<br />
Live-Shopping, Virtual<br />
Commerce & Co.<br />
Der Handel wird zunehmend vernetzter. Davon<br />
profitieren auch Omnichannel-Services. Wie<br />
die EHI-Studie „Connected Retail 2022“ zeigt,<br />
konzentrieren sich die Händler in Zukunft auf<br />
schnellere Liefergeschwindigkeiten und digitale<br />
Touchpoints.<br />
„Der Handel setzt damit immer stärker auf virtuelle<br />
Erlebnisse. Zu den Top-Trends im Handel<br />
werden in den nächsten fünf Jahren Live-Shopping,<br />
Quick-Delivery und Virtual Commerce<br />
zählen“, sagt Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich<br />
E-Commerce.<br />
Die größte Relevanz unter den Omnichannel-<br />
Services hat nach Meinung der Entscheider<br />
aus dem deutschsprachigen Handel die Verfügbarkeitsanzeige<br />
stationärer Bestände im<br />
Onlineshop.<br />
Den Befragten ebenfalls wichtig ist der Instore-<br />
Order-Service – Bestellung in der Filiale und<br />
anschließende Lieferung nach Hause. Dahinter<br />
folgt der Service Click & Collect mit stationärer<br />
Bezahlung. Eine Videoberatung in der Filiale<br />
plant ein Fünftel der Befragten.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Markt 45
Möbelindustrie in Ostwestfalen<br />
Herausforderung angenommen<br />
Kosten, Lieferketten, Inflation und Personal: Die aktuellen Herausforderungen<br />
für die deutsche Möbelindustrie sind groß. Wie gehen<br />
die Betriebe damit um? Der VDM hat Journalisten eingeladen, die<br />
Stimmung in Ostwestfalen zu erkunden. MÖBELMARKT-Redakteur<br />
Stefan Mielchen war dabei.<br />
Wenn die Staats- und Regierungschefs<br />
der sieben größten Volkswirtschaften im<br />
Sommer im bayrischen Schloss Elmau<br />
über die Weltlage beraten, dann sitzen<br />
sie auf jeden Fall bequem. „Wir haben<br />
den Auftrag für die Stühle des G7-Treffens<br />
erhalten“, freut sich Leo Lübke, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des<br />
Polstermöbelherstellers Cor aus Rheda-<br />
Wiedenbrück. Das ist gut fürs Prestige<br />
und auch im übertragenen Sinn bedeutungsvoll.<br />
Denn in der Alpen-Idylle wird<br />
über die globalen Folgen von Pandemie,<br />
Krieg und Klimakrise beraten. Und die<br />
betreffen auch einen Möbelhersteller<br />
wie Cor.<br />
Zwar zeigt sich die deutsche Möbelindustrie<br />
aktuell „robust“, wie Jan Kurth<br />
es ausdrückt. Doch der Geschäftsführer<br />
der Verbände der deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM/VHK) weiß natürlich, dass<br />
das nicht so bleiben muss. „Der Blick<br />
auf die zweite Hälfte dieses Jahres ist<br />
von vielen Unsicherheiten geprägt.“ Der<br />
Auftragseingang liegt nach VDM-Angaben<br />
zwar noch immer über dem Vorjahresniveau.<br />
„Eine leichte Abschwächung<br />
der Nachfrage ist jedoch spürbar, vor<br />
allem im unteren Preissegment“, berichtete<br />
Kurth den Journalisten, die mit<br />
ihm auf Erkundungsreise durch Ostwestfalen<br />
gegangen waren.<br />
Verfügbarkeit bleibt Thema<br />
In den preisaggressiven Regionen ist<br />
Europas größter Küchenhersteller Nobilia<br />
zwar nicht unterwegs. Doch Dr. Lars<br />
Bopf blickt ebenfalls mit Sorge auf die<br />
derzeitige Entwicklung. „Die Nachfragesituation<br />
ist schwierig zu beurteilen“,<br />
sagt der Geschäftsführer. „Und die Verfügbarkeit<br />
ist unabhängig von der<br />
Nachfrage weiterhin ein Thema.“ Das<br />
Unternehmen hat nach Angaben von<br />
Bopf seine Sicherheitsbestände vorausschauend<br />
angelegt und nicht zuletzt<br />
deshalb seinen Umsatz im vergangenen<br />
Jahr auf 1,482 Mrd. Euro hochschrauben<br />
können. Angesichts der Auftragslage<br />
läuft die Produktion auf Hochtouren,<br />
da können globale Engpässe schnell<br />
zum Problem werden. „Es reicht schon,<br />
wenn im Suezkanal ein Schiff festhängt.“<br />
Gleichwohl bleibt man bei Nobilia optimistisch.<br />
Mit Bad-, Wohnzimmer- und<br />
Regalmöbeln hat man sich weitere Geschäftsfelder<br />
eröffnet, falls der Küchenumsatz<br />
einmal schwächelt. Auch die<br />
Produktionskapazitäten sind auf die Zukunft<br />
ausgerichtet: „Das weitere Mengenwachstum<br />
wird an unserem neuen<br />
Standort geschehen, denn die Hauptwerke<br />
in Ostwestfalen sind am Rande<br />
der Kapazität angelangt“, unterstreicht<br />
Bopf. In Saarlouis hat Nobilia 2021 ein<br />
neues Werk eröffnet, auch mit Blick auf<br />
den französischen Markt.<br />
Fahrermangel bereitet Sorgen<br />
Dank des eigenen Fuhrparks ist das Unternehmen<br />
auch auf einem anderen Feld<br />
gut gerüstet, das vielen in der Branche<br />
Kopfzerbrechen bereitet, wie Jan Kurth<br />
erklärt: „Der eklatante Fahrermangel<br />
verursacht immense Schwierigkeiten in<br />
der Logistik. Hinzu kommen die Probleme<br />
bei der Anlieferung an den Handel.“<br />
Auch der Fachkräftemangel bleibt ein<br />
Sorgenkind. Nach einer Erhebung des<br />
VDM kann in der Holz- und Möbelindustrie<br />
seit einigen Jahren nur jeder zweite<br />
Ausbildungsplatz erfolgreich besetzt<br />
werden. „Rund 80 Prozent berichten<br />
Bei Nobilia in Verl hat man die Sicherheitsbestände<br />
vorausschauend angelegt, um weiterhin in hoher Stückzahl<br />
Küchen produzieren zu können.<br />
Fotos: Mielchen<br />
46 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Theres Sudbrock setzt bei der Holzbeschaffung auf regionale Lieferanten.<br />
Bei Nobilia sieht Dr. Lars Bopf die Verfügbarkeit weiter als zentrales Thema.<br />
Markus Wiemann hat bei Loddenkemper das Thema Ausbildung wiederbelebt. Leo Lübke setzt auf deutsche Produktion – auch bei den Stühle für die G7.<br />
von Engpässen bei Fachkräften und sehen<br />
in den kommenden Jahren einen<br />
weiter steigenden Personalbedarf“, so<br />
Kurth. Dem will die Möbelindustrie ab<br />
September 2023 mit einem eigenen<br />
Ausbildungs- und Qualifizierungszentrum<br />
in Löhne entgegenwirken.<br />
Ausbildung wieder beliebter<br />
Die Erkenntnis, dass eine handwerkliche<br />
Ausbildung zukunftsträchtig ist, setzt<br />
sich mittlerweile offenbar wieder stärker<br />
durch. „Bei uns im Kreis hat sich die Zahl<br />
der Tischler-Azubis mehr als verdoppelt“,<br />
sagt Theres Sudbrock, geschäftsführende<br />
Gesellschafterin des Möbelherstellers<br />
in Rietberg-Bokel. Auch die<br />
eigene Tochter zählt dazu. Im Familienunternehmen,<br />
das auf Massivholz-, Furnier-<br />
und hochwertige Lackprodukte<br />
spezialisiert ist, werden ebenfalls Tischler<br />
ausgebildet. „Sie lernen bei uns noch<br />
richtig, mit dem Rohstoff Holz umzugehen.“<br />
Auch bei Loddenkemper hat man in der<br />
eigenen Lehrwerkstatt wieder damit begonnen,<br />
sich des Themas anzunehmen.<br />
Auf 190 Mitarbeiter kommen aktuell<br />
neun Auszubildende, nachdem das Unternehmen<br />
in Oelde lange Jahre überhaupt<br />
nicht ausgebildet hat. „Damit haben<br />
wir nach der Übernahme wieder<br />
begonnen“, berichtet Gesellschafter<br />
Markus Wiemann von der Oeseder Möbel-Industrie.<br />
„Das Thema Personal wird<br />
uns in den kommenden Jahren noch fordern,<br />
denn dann haben wir altersbedingt<br />
starke Abgänge.“ Die Herausforderung<br />
sieht er aber auch an anderer Stelle. Europa<br />
müsse sich seiner Fähigkeiten bewusst<br />
werden und stärker zusammenarbeiten.<br />
Vor allem müssten die<br />
Lieferketten verkürzt werden: „Made in<br />
Germany wird auch deshalb einen größeren<br />
Stellenwert bekommen, weil das<br />
Bewusstsein für die Vorteile kurzer Wege<br />
steigt.“ Auch beim Verbraucher.<br />
Das gilt aktuell ganz besonders, denn<br />
drei Viertel der vom VDM befragten Betriebe<br />
sehen sich bei der Materialbeschaffung<br />
von den direkten oder indirekten<br />
Auswirkungen des Kriegs in der<br />
Ukraine betroffen, berichtet Jan Kurth.<br />
Wohl dem also, der auf regionale Zulieferer<br />
setzen kann. Sudbrock etwa bezieht<br />
sein Holz von regionalen Lieferanten,<br />
die bis nach Nordhessen und<br />
Thüringen reichen. „Das hat uns während<br />
der Pandemie sehr geholfen“, betont<br />
Theres Sudbruck. Dank der im Unternehmen<br />
genutzten Holzabfälle sei<br />
man bei Heizung und Prozesswärme<br />
komplett autark und nicht von Öl oder<br />
Gas abhängig. Auch Leo Lübke setzt auf<br />
nachhaltige Energiegewinnung im Betrieb<br />
und auf kurze Wege. „Wir konzentrieren<br />
uns auf Europa. Hier haben wir einen<br />
tollen Markt vor der Haustür.“ Aktuell<br />
hat Lübke Frankreich im Blick. „Wir wollen<br />
auch weiter am Hochlohnstandort<br />
Deutschland arbeiten. Das schafft man<br />
aber nur, wenn man seine Prozesse im<br />
Griff hat.“<br />
Dass das seinen Preis hat, ist für einen<br />
Premium-Anbieter wie Cor kein Hindernis.<br />
„Wir sind nicht Kostenführer, sondern<br />
Qualitätsführer“, gibt sich Lübke<br />
selbstbewusst. Qualität setzt sich durch,<br />
daran glaubt auch VDM-Geschäftsführer<br />
Kurth. „Das Interesse der Verbraucher an<br />
den Themen Wohnen und Einrichten<br />
wird hoch bleiben, davon sind wir überzeugt.<br />
Unsere Unternehmen sind flexibler<br />
aufgestellt als noch vor zwei Jahren<br />
und für die großen Herausforderungen<br />
besser gewappnet.“<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Markt 47
Die Unsicherheit ist groß<br />
Exportmärkten ihre Stellung ausbauen.<br />
Sowohl in Frankreich als unserem<br />
wichtigsten Absatzmarkt als auch in<br />
der Schweiz, den Niederlanden, dem<br />
Vereinigten Königreich, Belgien, Italien<br />
und Spanien gab es Zuwächse. Bei<br />
den Ausfuhren nach Russland zeigten<br />
sich mit einem Minus von 37% im Monat<br />
März bereits die drastischen Auswirkungen<br />
der EU-Sanktionen infolge<br />
des Ukraine-Kriegs.<br />
Nach dem guten Auftakt werden allerdings<br />
derzeit die Sorgenfalten tiefer.<br />
Beim Auftragseingang ist eine leichte<br />
Abschwächung der Nachfrage spürbar.<br />
Besonders im unteren Preissegment<br />
macht sich das schwächere Konsumklima<br />
bereits bemerkbar. Der<br />
Ukraine-Krieg, die gestiegenen Preise<br />
für Lebensmittel und Energie und die<br />
höheren Bauzinsen und -kosten drücken<br />
auf die Stimmung der Verbraucher.<br />
„90 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen<br />
Rückgang der Möbelnachfrage in der zweiten Jahreshälfte.“<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen<br />
Möbelindustrie (VDM), über das aktuelle Marktumfeld.<br />
Foto: VDM<br />
Der Blick auf die zweite Hälfte dieses<br />
Jahres ist daher von vielen Unwägbarkeiten<br />
geprägt. Unsere jüngste Verbandsumfrage<br />
zeigt, wie groß die Unsicherheit<br />
ist. So erwarten 90 Prozent<br />
der befragten Unternehmen einen<br />
Rückgang der Möbelnachfrage in der<br />
zweiten Jahreshälfte. Der hohe Auftragsbestand<br />
schmilzt langsam ab und<br />
die Zeit nach der Sommerpause, in der<br />
teure Materialien vorfinanziert werden<br />
müssen, während gleichzeitig die Umsatzerlöse<br />
schwächer werden, wird die<br />
Branche vor große Herausforderungen<br />
stellen.<br />
Die Liste der Befürchtungen ist lang:<br />
Da sind zum einen die nach wie vor<br />
fragilen Lieferketten. Zu den coronabedingten<br />
Störungen kommen nun noch<br />
die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.<br />
Drei Viertel der Hersteller berichten in<br />
unserer Umfrage, dass sie bei der Materialbeschaffung<br />
von den direkten<br />
„Beim Auftragseingang ist eine leichte Abschwächung<br />
der Nachfrage spürbar. Besonders im<br />
unteren Preissegment macht sich das<br />
schwächere Konsumklima bereits bemerkbar.“<br />
Trotz des schwierigen Marktumfelds ist<br />
das Auftaktquartal für unsere Branche<br />
robust verlaufen. Von Januar bis März<br />
2022 zog der Umsatz der deutschen<br />
Möbelindustrie um 16% auf 4,8 Mrd.<br />
Euro an. Auch wenn dabei der Lockdown<br />
im Vorjahreszeitraum und die<br />
stark gestiegenen Produktionskosten<br />
zu berücksichtigen sind, ist dies doch<br />
ein respektables Ergebnis, das zeigt,<br />
wie viel Bedeutung die Themen Wohnen<br />
und Einrichten nach wie vor für die<br />
Verbraucher haben.<br />
Neben dem Zuwachs auf dem Heimatmarkt<br />
konnten unsere Hersteller auf<br />
nahezu allen wichtigen europäischen<br />
oder indirekten Auswirkungen des<br />
Kriegs betroffen sind. Vor diesem Hintergrund<br />
ist die Sorge vor einem weiteren<br />
Anstieg der Materialpreise und einer<br />
angespannten Versorgungslage<br />
groß. Dazu kommt die Furcht vor einem<br />
Erdgas-Lieferstopp, der gasintensive<br />
Industrien zum Stillstand bringen<br />
könnte. Von den Dauerbaustellen<br />
Fachkräftemangel und Logistik ganz<br />
zu schweigen.<br />
So wie es derzeit aussieht, müssen wir<br />
uns für die kommenden Monate auf ein<br />
noch härteres Umfeld einrichten.<br />
Ihr Jan Kurth<br />
48 Markt<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />
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Für<br />
große Herausforderungen<br />
gewappnet<br />
Mailand, Frankfurt, Köln, Leipzig, Dresden, Herrieden, Oberderingen<br />
– für die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum waren wir nach<br />
der coronabedingten Zwangspause wieder vermehrt unterwegs und<br />
berichten von der EuroCucina, der Entwicklung der MHK Group,<br />
der Eröffnung des Experience Showrooms von Liebherr, der Jahreshauptversammlung<br />
von Der Küchenring, von CityKüchen Dresden<br />
sowie von den neuesten Entwicklungen bei Schüller und Blanco.<br />
Fazit all dieser Besuche und Veranstaltungen: Die Freude über das persönliche<br />
Wiedersehen ist riesengroß und die Küchenbranche hat in<br />
den vergangenen zwei Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen.<br />
Sicher, Corona hat die Bedeutung der eigenen vier Wände, der<br />
Küche und des Kochens noch einmal gesteigert, dennoch muss man<br />
diese günstigen Voraussetzungen auch zu nutzen wissen. Der Küchenbranche<br />
ist dies mehrheitlich gelungen.<br />
Und auch die derzeitigen, zusätzlichen Herausforderungen – Stichworte<br />
Materialverfügbarkeit, Lieferkettenproblematik, Inflation, Fachkräftemangel<br />
– werden vielerorts zwar mit Sorge, aber nicht mit Panik<br />
betrachtet. Dennoch, so mahnt beispielsweise Jan Kurth, Geschäftsführer<br />
der Möbelverbände (VDM/VHK), sei ein fairer Umgang<br />
innerhalb der Wertschöpfungskette vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
Situation wichtiger denn je. Dies gelte auch für andere Bereiche,<br />
wie beispielsweise die Optimierung der Logistikprozesse. „Der eklatante<br />
Fahrermangel verursacht immense Schwierigkeiten in der Logistik.<br />
Hinzu kommen die Probleme bei der Anlieferung an den Handel“,<br />
so der Geschäftsführer.<br />
Kurth geht übrigens, wie viele Unternehmen auch, davon aus, dass<br />
die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wenn überhaupt nur leicht<br />
abnehmen wird. Optimistisch stimme, dass das Interesse der Verbraucher<br />
an den Themen Wohnen und Einrichten weiter hoch sei. Zudem<br />
seien die Unternehmen inzwischen flexibler aufgestellt als noch vor<br />
zwei Jahren und für die großen Herausforderungen besser gewappnet.<br />
„Es ist dumm,<br />
sich über die<br />
Welt zu ärgern.<br />
Es kümmert sie<br />
nicht.“<br />
Marc Aurel, römischer<br />
Kaiser und Philosoph<br />
(121-180)<br />
Sebastian Lehmann<br />
Redaktionsleiter<br />
küche & bad forum<br />
Editorial<br />
3
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
5 Boulevard<br />
6 Kurznachrichten<br />
9 Hettich: Lösungen für<br />
die Premiumküche<br />
10 Schüller: Frischer Wind für die<br />
Produktion und die Premiummarke<br />
12 Blanc & Fischer Familienholding:<br />
„Ein fantastisches Eregbnis“<br />
14 Liebherr: Neues<br />
Aushängeschild in Köln<br />
16 Carat: App-Unterstützung für<br />
den Montageprozess<br />
17 Deutsche Küchenmöbelindustrie:<br />
Unsichere Zukunft trotz starkem<br />
Jahresstart<br />
18 Nachhaltig leistungsfähig<br />
23 Rotpunkt: Aus Liebe zur Natur<br />
24 CityKüchen Dresden:<br />
Aus Liebe zur Natur<br />
26 Verbände in der Übersicht<br />
29 KüchenTreff:<br />
Der Wert der Bewertung<br />
30 Küchenring:<br />
Mit Power in die Zukunft<br />
Neues aus Herrieden | Seite 10<br />
Die Jahreshauptversammlung<br />
von Der Küchenring | Seite 30<br />
32 KMG Zumbrock:<br />
Beratung neu gedacht<br />
34 MHK Group:<br />
Ideenreiche Planungen<br />
36 Abrundung für<br />
das Outdoor-Paradies<br />
Nachhaltigkeit in der Küchenbranche<br />
| Seite 18<br />
KMG Zumbrock präsentiert das<br />
„Atelier der Inspiration“ | Seite 32<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />
Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />
Telefon +49 911 9 55 78-0<br />
www.moebelmarkt.de<br />
lehmann@moebelmarkt.de<br />
Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />
Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />
Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />
Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />
Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />
Anzeigen Eva Richter, Irini Katsika<br />
Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />
Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />
Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />
Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />
Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />
horndasch@ritthammer-verlag.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />
Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />
Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />
Stellenanzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />
später auf Anfrage.<br />
Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />
im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />
Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />
(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />
Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />
Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />
des Abonnementjahres.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />
Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />
Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />
geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />
der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
C<br />
Carat Gesellschaft für Organistation<br />
und Softwareentwicklung GmbH, Dreieich<br />
2. Umschlagseite<br />
G<br />
Garant Marketing GmbH, Rheda-Wiedenbrück Seite 7<br />
H<br />
Hettich Marketing u. Vertriebs GmbH & Co. KG Seite 15<br />
K<br />
Der Küchenring GmbH & Co., Rheinbach Seite 20-21<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />
z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />
recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />
Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />
Inhalt<br />
4
Miele<br />
Kulinarische Events<br />
über den Dächern<br />
Münchens<br />
Faszinierende Gourmeterlebnisse im kleinen Kreis, eine<br />
Location der Extraklasse, und dazu inspirierende Einblicke<br />
in das Leben und die Kochkunst der Besten ihres<br />
Fachs – das sind die Zutaten der Miele Chef Stories. Den<br />
Anfang machte der Südtiroler Sternekoch Norbert Niederkofler.<br />
Cornelia Poletto aus Hamburg, Nenad Mlinarevic<br />
aus der Schweiz und die Wahl-Berlinerin Dalad<br />
Kambhu folgen noch in diesem Jahr. Für den stimmungsvollen<br />
Rahmen sorgen Penthouse und Dachterrasse<br />
des DO & CO Boutique Hotels am Münchner Marienplatz.<br />
Ambitionierte Genießer,<br />
die Teil der Miele Chef Stories sein möchten, können sich ab sofort<br />
online anmelden. Die Gäste der Miele Chef Stories sehen die Köchin<br />
oder den Koch ganz besonders hautnah in Aktion, denn bei diesem<br />
neuen Dinner-Format gibt es Schulterblicke und<br />
Insidertipps nah und authentisch.<br />
Bora<br />
Neues Aushängeschild<br />
Die Markenwelt<br />
von Bora kann<br />
jetzt in München<br />
hautnah<br />
erlebt werden.<br />
Am Viktualienmarkt<br />
eröffnete<br />
der Hersteller seinen<br />
ersten Flagship<br />
Store. Nach<br />
eigenen Angaben<br />
hat man damit<br />
auf 160 qm „eine<br />
Präsentationsund<br />
Eventfläche<br />
der Extraklasse“<br />
Blick in den neuen Bora-Flagshipstore am Münchner geschaffen. Die<br />
Viktualienmarkt. Foto: Bora<br />
Handschrift<br />
des oberbayerischen<br />
Unternehmens sei in der Ausgestaltung der Räumlichkeit<br />
und dem Interieur deutlich zu erkennen. „Das Zusammenspiel von<br />
Holz, Leder und Stein verwandeln den in Naturtönen gehaltenen<br />
Store zu einem ganz besonderen Schauplatz für individuelle Beratung<br />
auf höchstem Niveau oder um Bora Kochabende für Endverbraucher,<br />
Handelspartner und Multiplikatoren zu veranstalten. Ein<br />
Ort, an dem mit außergewöhnlichen Produkten für außergewöhnliche<br />
Erlebnisse gesorgt wird,“ so Bora. Gründer Willi Bruckbauer<br />
ergänzt: „Es freut uns sehr, in einer so zentralen Lage in München<br />
eine Location für unseren Bora Flagship Store gefunden zu haben.<br />
Das rege Treiben am Viktualienmarkt schafft viel Aufmerksamkeit<br />
und lockt zahlreiche Besucher an – perfekt für Bora, um Präsenz zu<br />
zeigen.“<br />
Geben den Miele Chef Stories ihren stimmungsvollen<br />
Rahmen: Penthouse und Dachterrasse des DO & CO<br />
Boutique Hotels zwischen Rathaus und Frauenkirche.<br />
Norbert Niederkofler, ausgezeichnet mit 3 Sternen im<br />
Guide Michelin und einem Grünen Stern für Nachhaltigkeit,<br />
gestaltete die Auftaktveranstaltung. Fotos: Miele<br />
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Der Sommer steht<br />
vor der Tür …<br />
… und die Unternehmen der Branche haben noch einige Personalien geregelt. Allen voran<br />
die BSH, Samsung, Franke und die Messe Berlin haben wichtige Positionen neu besetzt.<br />
Einige Meldungen<br />
auf diesen Seiten<br />
sind mit einem<br />
QR-Code versehen.<br />
Dieser führt mittels<br />
Smartphone und<br />
entsprechender<br />
Scan-App direkt zu<br />
weiterführenden<br />
Informationen auf<br />
unserer Homepage.<br />
Dort finden Sie auch<br />
weitere Meldungen.<br />
BSH regelt CEO-Besetzung<br />
Mit Wirkung zum<br />
1. Oktober 2022 wird<br />
Dr. Matthias Metz<br />
(Foto) den Vorsitz<br />
der Geschäftsführung<br />
der BSH Hausgeräte<br />
GmbH übernehmen.<br />
In dieser Funktion soll<br />
er das globale Geschäft<br />
des Hausgeräteherstellers<br />
mit mehr als 62.000<br />
Mitarbeitenden und einem globalen Produktionsnetzwerk<br />
von 40 Fabriken weltweit verantworten.<br />
Metz leitet derzeit die Sparte Consumer<br />
Markets der Zeiss Gruppe und bringt<br />
langjährige internationale Expertise im Marken-Consumer-Geschäft<br />
in die BSH ein. Metz<br />
folgt auf Carla Kriwet, die das Unternehmen<br />
aus persönlichen Gründen verlassen hatte.<br />
Foto: BSH<br />
Beckermann Küchen als klimaneutraler<br />
Möbelhersteller ausgezeichnet<br />
Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) hat dem niedersächsischen<br />
Unternehmen Beckermann Küchen das RAL-Gütezeichen für klimaneutrale<br />
Möbelherstellung verliehen. Dafür musste der Hersteller aus Cappeln<br />
im Landkreis Cloppenburg seine CO2-Emissionen vollständig bilanzieren<br />
und durch den Kauf hochwertiger Klimaschutzzertifikate ablösen.<br />
„Wir sind froh und dankbar, dass sich Beckermann Küchen dem Klimapakt<br />
für die Möbelindustrie angeschlossen und gleich die größtmögliche<br />
Verantwortung für den Klimaschutz übernommen hat – nämlich die<br />
Bilanzierung, Reduzierung und Neutralisierung von CO 2<br />
-Emissionen“,<br />
sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.<br />
MHK-Jungunternehmer werfen<br />
Blick in die Zukunft<br />
Baumann Group:<br />
Deutliches Plus trotz Krise<br />
Im Geschäftsjahr 2021/2022 (31. März) haben die Unternehmen der<br />
Baumann Group mit einem Gesamtumsatz von rund 289 Mio. Euro<br />
ein Plus von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Bauformat<br />
hatte daran einen Anteil von rund 69 Mio. Euro (+4,7%), bei Burger<br />
waren es 209 Mio. Euro (+4,8%), und bei Badea 11 Mio. Euro (+12,4%).<br />
Geschäftsführer Matthias Berens zeigt sich zufrieden: „Schon 2020 war ein<br />
starkes Jahr. Im Zeitraum zwischen dem 1. April 2021 und dem 31. März<br />
2022 konnten wir uns noch einmal verbessern. Und was das kommende<br />
Geschäftsjahr angeht, bin ich trotz aller Widrigkeiten optimistisch.“<br />
Für Investitionen in der Produktion hat die Gruppe einen<br />
zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen.<br />
Derzeit befindet sich in Burg die neue Produktionshalle<br />
14 im Bau. Bauformat bekommt eine neue, vielseitige<br />
Produktionsstraße, auf der<br />
sowohl Unter-, Hänge- und<br />
auch Geräteschränke gefertigt<br />
werden können.<br />
Kurznachrichten<br />
6<br />
Die Geschäftsführer der Baumann<br />
Group (v.l.n.r.): Michael<br />
Assner, Sabine Brockschnieder<br />
und Matthias Berens. Foto: Baumann<br />
Group<br />
Foto: MHK Group<br />
Es war für die 30 MHK-Junguntermer das erste persönliche<br />
Treffen nach zweieinhalb Jahren: der Workshop im<br />
Kampa-Bauinnovationszentrum Waldhausen, der unter<br />
der Überschrift „Zukunftsforschung und Architektur“<br />
stand.<br />
MHK Expansionsmanager Markus Paul hob hervor, dass<br />
gerade die letzten zwei Jahre mit Pandemie, Digitalisierung,<br />
dem Krieg in der Ukraine und den Lieferschwierigkeiten<br />
gezeigt hätten, wie rasend schnell sich unsere<br />
Welt verändert: „Umso wichtiger ist es, dass wir heute<br />
schon über morgen nachdenken.“ So, wie der Fertighaushersteller<br />
Kampa. „Wenn unsere Kunden heute ein<br />
Haus kaufen, soll es nicht morgen schon veraltet sein“,<br />
betonte Gastgeber Georg Hammerstingl bei der Führung<br />
durch das Gebäude. „Deshalb beschäftigen wir<br />
uns kontinuierlich mit der Frage ‚Wie gestaltet sich der<br />
Wohn- und Lebensraum der Zukunft‘ und berücksichtigen<br />
bei der Konzeption und Planung unserer Häuser<br />
auch die Trends von morgen.“ Einer dieser Trends:<br />
Smart Home, der zunehmend auch in der Küche Einzug<br />
hält.<br />
Wie sich die MHK-Jungunternehmer im digitalen Zeitalter<br />
vor Ort als Experten behaupten, machte schließlich<br />
Workshop-Coach Stefan Suchaneck deutlich. „Get<br />
in touch with people!“ forderte der Neuro-Ästhetiker,<br />
Retail Designer, Wirtschaftspsychologe, Unternehmensberater,<br />
Speaker und Hochschuldozent.
Frische Doppelspitze für die IFA<br />
Die Messe Berlin hat mit David Ruetz und Kai<br />
Mangelberger eine neue Doppelspitze für die<br />
IFA ernannt. Das Team ersetzt die bisherigen<br />
IFA-Leiter Jens Heithecker und Dirk Koslowski.<br />
„Die IFA kommt im September stark<br />
zurück. Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die<br />
Erwartungen im Markt sind groß. Wir sind bereit, um als global<br />
bedeutendste Messe für Consumer und Home Electronics<br />
dem Restart der Branche eine angemessene<br />
Bühne zu bereiten“, sagt Martin Eck-<br />
nig, CEO Messe Berlin GmbH. „Mit<br />
David Ruetz und Kai Mangelberger<br />
haben wir ein starkes Führungs-<br />
Duo an die Spitze gesetzt, das<br />
zusammen mit dem IFA-Team<br />
den Countdown in den nächsten<br />
Monaten gut begleiten wird.“<br />
Die neue IFA-Leitung: David Ruetz (l.)<br />
und Kai Mangelberger. Foto: Messe Berlin<br />
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Neue Führung für das<br />
Samsung-Vertriebsteam<br />
Küchen- und<br />
Möbelhandel<br />
Ab 1. Juli 2022 übernimmt Silke<br />
Eckstein (Foto) als Head of Sales<br />
Built-in Home Appliances die Verantwortung<br />
für den Vertriebskanal Küchen- und Möbelfachhandel<br />
bei Samsung Electronics in Deutschland. Eckstein<br />
blickt auf über 20 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen<br />
Positionen bei renommierten Küchen- und Hausgeräteherstellern<br />
zurück. Sie arbeitet seit mehr als vier Jahren im<br />
Einbaugerätebereich bei Samsung Deutschland und wird<br />
zukünftig an Nedzad Gutic, Director Home Appliance bei<br />
Samsung, berichten.<br />
Krampe: Küchenstudio-Eröffnung<br />
in Bad Homburg<br />
Foto: Samsung<br />
Das Unternehmen Krampe aus Kelkheim realisiert seit über 80 Jahren<br />
hochwertige, individuelle Küchenträume für seine Kundschaft.<br />
Auch in der Region Bad Homburg genießt Krampe einen hervorragenden<br />
Ruf.<br />
Nun kommt Krampe, langjähriges Mitglied im europaweit aktiven<br />
Einkaufsverbund Der Kreis, direkt nach Bad Homburg: „Unser zweites<br />
Küchenstudio präsentiert an hochwertigen Planungen Interessierten<br />
ausschließlich innovative Küchenlösungen des deutschen Luxusküchenherstellers<br />
SieMatic“, unterstreicht Geschäftsführer Joachim<br />
Krampe.<br />
Auf der knapp 150 qm Präsentation werden insgesamt drei Planungen<br />
des Löhner Küchenherstellers sehenswert gezeigt.<br />
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Ulf Triebener,<br />
Geschäftsführer Der<br />
Kreis, Daniel Krampe,<br />
Joachim Krampe und<br />
SieMatic CEO Daniel<br />
Griehl (v.l.n.r.) bei der<br />
Preview-Eröffnung.<br />
Foto: Der Kreis<br />
kuechenareal.de<br />
05242 409-126<br />
7 Kurznachrichten
Die drei Gründer Özkan Dogan, Cihan Firat und<br />
Fatih Durmus am Tag der Eröffnung.<br />
Foto: Garant Küchen Areal<br />
Living Küchen<br />
eröffnet in<br />
Stuttgart<br />
In Stuttgart-Zuffenhausen<br />
hat mit Living Küchen ein<br />
neues, 300 qm großes Küchen-<br />
studio eröffnet. Die drei Grün-<br />
der Cihan Firat, Özkan Dogan und<br />
Fatih Durmus haben die Unternehmensgründung<br />
gemeinsam mit Garant Küchen Areal und seinem<br />
umfassenden Existenzgründerkonzept umgesetzt. „Eine<br />
Neugründung zu begleiten und die Eröffnung mitzuerleben,<br />
ist ein ganz besonders freudiges Erlebnis“, so Küchen-Areal-<br />
Geschäftsleiter Jörg Böhler. „Aber natürlich endet unser Einsatz<br />
für die Unternehmensgründer nicht am Tag der Eröffnung.<br />
Wir begleiten sie auch darüber hinaus, zum Beispiel mit<br />
der gemeinsamen Erfolgs- und Finanzkontrolle,<br />
praxisnahen Weiterbildungen und ERFA-Gruppen,<br />
sowie bei jeglichen unternehmerischen<br />
und betriebswirtschaftlichen Fragen, die sich im<br />
Geschäftsalltag ergeben.“<br />
Beko Grundig<br />
Deutschland<br />
zieht nach<br />
Eschborn<br />
Bereits im vergangenen<br />
Foto: Beko Grundig Deutschland Jahr kündigte die Beko<br />
Grundig Deutschland<br />
GmbH den<br />
Umzug vom bisherigen Standort Neu-Isenburg ins neue<br />
Nord-Europa Headquarter im Bürogebäude The Twist<br />
in Eschborn an. Im Mai 2022 hat das Unternehmen nun<br />
den Geschäftsbetrieb in den neuen Räumlichkeiten –<br />
rund 2.700 qm Bürofläche und 520 qm für einen Showroom<br />
– aufgenommen.<br />
Am Firmensitz von Systemceram<br />
in Siershahn entsteht bis Spätherbst<br />
2023 ein fünfgeschossiges<br />
Verwaltungsgebäude mit Ausstellung<br />
und Funktionsküche.<br />
Rendering: Goldbeck<br />
Franke stellt Marketing und<br />
Produktmanagement neu auf<br />
Franke hat die Bereiche Marketing und Produktmanagement<br />
neu aufgestellt: Marta Botey hat die Position als Head Category<br />
Management & Marketing DACH für Franke Home Solutions<br />
übernommen. Ab sofort verantwortet außerdem Deborah Stucki<br />
als Teamleiterin den Bereich Advertising & Communication für<br />
Deutschland, Österreich und Schweiz.<br />
Botey folgt in ihrer Position auf David Gartner, der in die<br />
Gesamtvertriebsleitung Deutschland & Österreich gewechselt<br />
ist. Auch innerhalb des Teams von Botey gibt es neue Strukturen<br />
und Aufgaben: Deborah Stucki leitet ab sofort das Team Advertising<br />
& Communication DACH. Seit 2005 hat sie ein breites<br />
Erfahrungswissen in Kommunikation und Marketing gesammelt,<br />
sowohl in Agenturen als auch auf<br />
Unternehmensseite. Im Franke Marketing<br />
ist sie seit 2015 tätig, unter anderem<br />
als Projektleiterin Marketing.<br />
Tobias Homberger, Teamleiter Marketing<br />
& Kommunikation DACH, hat sich entschieden<br />
das Unternehmen zu verlassen,<br />
um eine neue Herausforderung außerhalb<br />
der Franke Gruppe anzunehmen.<br />
Marta Botey (oben) verantwortet die Position<br />
Head Category Management & Marketing DACH<br />
für Franke Home Solutions. Deborah Stucki ist<br />
ab sofort Team Leader Advertising & Communication<br />
für Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz. Fotos: Franke<br />
Systemceram investiert in die Zukunft<br />
Der Keramikspezialist Systemceram will in den nächsten drei<br />
Jahren rund 30 Mio. Euro investieren. Geplant ist ein neues<br />
Verwaltungsgebäude inklusive Ausstellung, die Neuaufstellung<br />
der Logistik sowie moderne Fertigungsanlagen und<br />
Maschinen. „Mit diesen umfangreichen Investitionen stel-<br />
len wir Systemceram zukunftssicher auf“, erläutern<br />
die geschäftsführenden Gesellschafter Kevin Göbel und Felix<br />
Engel. Das Familienunternehmen in zweiter Generation<br />
beschäftigt im Westerwald etwa 250 Personen. Diese Zahl<br />
soll schon kurzfristig steigen. Denn aktuell hat System-<br />
ceram einen Mitbewerber im Geschäftsfeld Laborkeramik<br />
übernommen. Damit verbunden ist ein erwarteter<br />
Mehrumsatz in diesem Segment von 40 %. Die<br />
zusätzliche Produktion wird schrittweise in die eigene<br />
Fertigung übernommen. Möglich mache die umfang-<br />
reichen Investitionen die positive Geschäftsentwick-<br />
lung der vergangenen Jahre. Systemceram wächst nach<br />
eigenen Angaben kontinuierlich und erwirtschaftete 2021<br />
einen Umsatz von 41,5 Mio. Euro.<br />
Kurznachrichten<br />
8
Salone del Mobile.Milano/EuroCucina:<br />
Erfolgreicher Restart<br />
Der Salone del Mobile.Milano hat Anfang Juni nach der<br />
coronabedingten Auszeit zusammen mit der Küchenmesse<br />
EuroCucina ein erfolgreiches Comeback gefeiert: Trotz der<br />
fehlenden russischen und chinesischen Besucher zählten die<br />
Messeveranstalter für die 60. Jubiläumsausgabe über 262.000<br />
Gäste. Sie informierten sich bei 2.175 Ausstellern, darunter<br />
600 junge Designer, die in den Messehallen der Fiera Milano,<br />
Rho, ihre Produkte vorstellten. Auf der EuroCucina präsentierten<br />
sich 82 Aussteller auf einer Fläche von 16.000 qm, hauptsächlich in den Hallen 9 und 11. Zu den deutschen<br />
Ausstellern zählten in diesem Jahr aus dem Küchenmöbelbereich u. a. Häcker, Schüller, Nobilia und Nolte, während<br />
die langjährigen Stammaussteller Bauformat und Leicht Küchen diesmal auf ihre Teilnahme verzichteten. Im Geräte-/<br />
Zubehörbereich waren bekannte Unternehmen wie Electrolux/AEG, Beko/Grundig, die BSH, Bora, Elica, Falmec,<br />
LG, Samsung, Smeg oder V-Zug auf der EuroCucina präsent.<br />
„Wir sind mit der 60. <strong>Ausgabe</strong> des Salone del Mobile.Milano sehr zufrieden und konnten unsere gesetzten Ziele<br />
erreichen und sogar übertreffen“, kommentiert Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano. Dies gelte<br />
auch für die digitale Plattform der Veranstaltung, die sehr gut angenommen worden sei. Zusammen mit den sozialen<br />
Medien seien 13,5 Millionen Konten erreicht und 50.000 Inhalte mit den offiziellen Hashtags salonedelmobile2022<br />
und #salonedelmobile2022) generiert worden.<br />
Foto: Lehmann<br />
Einen ausführlichen Nachbericht zur EuroCucina lesen Sie in der Juli-<strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum.<br />
Lösungen für die Premiumküche<br />
Die Schubkasten-Plattform „AvanTech You“ von Hettich.<br />
Auf der EuroCucina hat sich das Who is Who<br />
der Küchenhersteller getroffen. Darunter auch<br />
Nolte Küchen. Das Unternehmen präsentierte in<br />
seinem neu aufgestellten Hochwert-Programm<br />
„nolteneo“ die bereits mehrfach mit Designpreisen<br />
ausgezeichnete Schubkasten-Plattform<br />
„AvanTech You“ von Hettich. Für die hochwertigen<br />
und sehr eleganten „neobox“-Schubkästen fiel<br />
die Wahl von Nolte Küchen auf die „AvanTech<br />
You“-Variante in Anthrazit, inklusive der farblich<br />
passenden Designprofile und Logoeindruck. Die<br />
edlen Schubkästen lassen sich durch eine LED-<br />
Illumination zusätzlich stimmungsvoll inszenieren.<br />
Das homogene LED-Licht ist in Profile integriert,<br />
die einfach auf die Zarge geklipst werden. So<br />
werden die geöffneten „neoboxen“ innen dezent<br />
beleuchtet oder setzen stimmungsvolle Akzente<br />
nach außen. Für diese Verbindung aus Emotion,<br />
Design und Funktion wurde „AvanTech You<br />
Illumination“ mit dem Red Dot und iF Design<br />
Award 2022 ausgezeichnet. Die Ausstattung der<br />
grifflosen „neobox“ mit Push to open Silent für<br />
sanftes und leises Öffnen und Schließen unterstreicht<br />
nochmals den hohen Komfortanspruch<br />
des Küchenprogramms.<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />
Eleganz in Anthrazit: Für seine schlanke „neobox“ – die LED-<br />
Illumination auf der Zarge sorgt bei jedem Herausziehen für<br />
besondere optische Effekte – setzt Nolte Küchen auf die Vorteile<br />
der Schubkasten-Plattform „AvanTech You“ von Hettich.<br />
Fotos: Nolte Küchen<br />
Neue Programme<br />
9 Kurznachrichten
Bei strahlendem Sonnenschein informierten<br />
die Schüller-Geschäftsführer<br />
(v.l.n.r.) Max Heller, Manfred Niederauer<br />
und Markus Schüller sowie Marketingleiterin<br />
Annette Schumacher über<br />
die Neuerungen bei Schüller.<br />
Schüller<br />
Frischer Wind für die Produktion<br />
und die Premiummarke<br />
Am Sitz im fränkischen Herrieden gewährte Schüller im Mai einen exklusiven Blick in die erweiterte<br />
Produktion und auf das Rebranding der Premiummarke next125. Der Küchenmöbelhersteller hat sich damit<br />
für die Zukunft ehrgeizige Ziele gesetzt.<br />
Unternehmen<br />
10<br />
Bei Schüller hat sich in den vergangenen<br />
zwei Jahren einiges getan. Umso mehr<br />
freuten sich die Geschäftsführer Markus<br />
Schüller, Max Heller und Manfred Niederauer<br />
sowie Marketingleiterin Annette<br />
Schumacher nach über zwei Jahren coronabedingter<br />
Auszeit, jetzt die News wieder<br />
live vor Ort präsentieren zu können.<br />
Allen voran auf die aufgrund des großen<br />
Wachstums in den vergangenen Jahren –<br />
2021 erwirtschaftete Schüller mit 2.051<br />
Mitarbeitern einen Umsatz von über<br />
670 Mio. Euro (+11,8% zum Vorjahr) –<br />
stark erweiterte Produktion ist der fränkische<br />
Küchenmöbler stolz. Der 2017<br />
angeschobene und zwei Jahre später<br />
gestartete Prozess mit einem Investitionsvolumen<br />
von 140 Mio. Euro ist<br />
inzwischen weitgehend abgeschlossen.<br />
Nun wird die Produktion in der neuen<br />
Halle – die Produktionsfläche hat sich<br />
damit von 120.000 auf 180.000 qm vergrößert<br />
– hochgefahren. Somit können<br />
zukünftig deutlich mehr als die aktuell<br />
täglich 750 Küchen gefertigt werden.<br />
Der „New Look“<br />
Nach der Startphase sollen in der erweiterten<br />
Produktion auch next125-Küchen<br />
entstehen. Für die Premiummarke wurden<br />
jetzt in einem umfangreichen Prozess<br />
des Rebrandings die bestehenden<br />
Markenelemente umfassend auf den<br />
Prüfstand gestellt und ein neues Erscheinungsbild<br />
geschaffen. „Die Entscheidung<br />
für einen ‚New Look‘ ist für uns<br />
ein wichtiger Meilenstein. Sie zeigt, dass<br />
next125 ein neues Selbstverständnis entwickelt<br />
hat. Durch klare, reduzierte, zeitgemäße<br />
und sympathische Elemente<br />
möchten wir dies in unserem ‚New<br />
Look‘ nun auch optisch zum Ausdruck<br />
bringen“, so Markus Schüller.<br />
Dreh- und Angelpunkt des neuen<br />
Erscheinungsbildes ist das Logo. Der<br />
bisherige, seit Anbeginn der Marke im<br />
Jahr 2001 geführte, filigrane Schriftzug<br />
mit tiefgestellter Zahl weicht einer kräftigen<br />
Gestaltung. Dadurch, dass Buchstaben<br />
und Zahlen selbstbewusst auf<br />
einer Ebene stehen, ist das neue Design<br />
aufmerksamkeitsstärker, kompakter<br />
und geradliniger. Insbesondere das markante<br />
Anfangs-„n“ bietet mit seiner Seriphe<br />
Wiedererkennungswert. Durch den<br />
neuen Look wirkt die Wortmarke insgesamt<br />
präsenter, zeitgemäßer und spiegelt<br />
das Standing von next125 wider.<br />
Ergänzend zum Logo wurden außerdem<br />
sämtliche typografischen und visuellen<br />
Bestandteile überarbeitet. So haben die<br />
Bildsprache sowie die Schriftarten ein<br />
umfangreiches Facelift erhalten, und ein<br />
neues Narrativ als Ersatz für die beliebte<br />
Tierkampagne wurde entwickelt: die<br />
Creative Makers. Hiermit werden bei<br />
next125 Menschen bezeichnet, die mit<br />
ihrer Haltung und ihren Themen die<br />
Marke gestalten, inspirieren und leben.<br />
„Der Dialog zwischen diesen Protagonisten<br />
ist der Schlüssel zum crossmedialen<br />
Storytelling in der Kommunikation<br />
und zu inspirierenden Kollaborationen“,<br />
so Schumacher, die den „New Look“<br />
auch durch eine aufmerksamkeitsstarke
neue Anzeigenkampagne<br />
weiter<br />
erlebbar<br />
machen<br />
will. Für das<br />
erste Motiv<br />
„Flower Art“<br />
wurden der<br />
Fotograf Claus<br />
Friedrich Rudolph<br />
und die Botanical Set-<br />
Designerin Valentina Teinitzer<br />
vom Studio De Pasquale<br />
als Creative Makers gebeten, die Küche<br />
mit blühender Kunst zu vereinen. „Das<br />
Ergebnis: ein sinnliches Erlebnis durch<br />
Farbe und Form, das den Zeitgeist bestens<br />
interpretiert“, zeigt sich Schumacher<br />
überzeugt.<br />
Moderne Interpretation<br />
des Bauhausgedankens<br />
Hinsichtlich des systematischen<br />
Umgangs mit Farbe und der minimalistischen<br />
Formensprache ist der Hauptdarsteller<br />
des neuen Kampagnenmotivs<br />
eine moderne Interpretation des<br />
Bauhausgedankens, dem sich next125<br />
gestalterisch verpflichtet sieht. Mit der<br />
ungewöhnlichen Farbkomposition der<br />
Primärfarben Indischrot, Kobaltgrün<br />
und Olivgelb, die gleichzeitig die unterschiedlichen<br />
Funktionsbereiche betonen,<br />
setzen ein visuelles Statement.<br />
Durch die kubisch-reduzierten Formen,<br />
die durch den Einsatz gleichfarbiger<br />
Arbeitsplatten in „SensiQ“ und<br />
minimalistischer Griffschalen erreicht<br />
werden, können die Farben besonders<br />
gut wirken. Für einen schwebeleichten<br />
Look sorgt das filigrane Aluminiumfußgestell<br />
in Onyxschwarz, das nur als zentraler<br />
Rahmen wahrnehmbar ist. Einen<br />
harmonischen Hintergrund schafft die<br />
Das erste Motiv „Flower Art“ für die neue next125-Kampagne kommt<br />
von den Creative Makers Claus Friedrich Rudolph und Valentina Teinitzer.<br />
Fotos: Schüller<br />
einheitliche Farbgestaltung in warem<br />
Pastellrosa, die eine perfekte Bühne für<br />
außergewöhnliche Blumenarrangements<br />
bietet. Aus Schleierkraut und Zitrusfrüchten<br />
gestaltete die Blumendesignerin<br />
eine florale Wolke, die über der<br />
Kochinsel alle Blicke auf sich<br />
zieht und von Fotokünstler<br />
Rudolph regieführend<br />
inszeniert wurde. sl<br />
Mit dem größten Einzelinvest in der Firmengeschichte<br />
hat Schüller seine Produktion in<br />
Herrieden deutlich erweitert.<br />
Fotos: Lehmann
Blanc & Fischer Familienholding<br />
„Ein fantastisches Ergebnis“<br />
Die Blanc & Fischer Familienholding hat ein ebenso schwieriges wie erfolgreiches Geschäftsjahr hinter<br />
sich. Im zweiten Pandemiejahr erzielten die Oberderdinger dank ihrer Strategie mit den Eckpfeilern<br />
Internationalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit erneut einen Rekordumsatz mit deutlichem<br />
Wachstum in allen Unternehmensgruppen.<br />
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr liegt hinter der Blanc & Fischer Familienholding, die seit Anfang<br />
des Jahres von Bernd Eckl als CEO geführt wird. Fotos: Blanc & Fischer Familienholding<br />
Unternehmen<br />
12<br />
Mit einem „fantastischen Ergebnis“ –<br />
so CEO Bernd Eckl – hat die Blanc &<br />
Fischer Familienholding das Geschäftsjahr<br />
2021 abgeschlossen. Trotz Pandemie<br />
und Lieferketten-Störungen wurde<br />
ein Umsatzplus von 17,7% auf 1,4 Mrd.<br />
Euro erzielt. Zum Wachstum des<br />
9.087 Menschen beschäftigenden<br />
Konzerns haben alle Regionen beigetragen:<br />
Mit einem Umsatz von 368,1<br />
Mio. Euro sank der Anteil Deutschlands<br />
am Gesamtumsatz auf jetzt 26,5%.<br />
Die übrigen EU-Länder steuerten mit<br />
38,6% bzw. 536,7 Mio. Euro den größten<br />
Umsatzanteil bei. Ein sehr starkes<br />
Wachstum von 34% auf 119,1 Mio.<br />
Euro haben die übrigen europäischen<br />
Länder erzielt. Der Umsatz der arabischen<br />
Länder und Afrika wuchs mit<br />
36,1% auf 13,2 Mio. Euro am stärksten.<br />
Die Fokus-Region Asien und Pazifik<br />
legte um etwa 31% auf 131,7 Mio.<br />
Euro zu und trägt damit fast 10% zum<br />
Gesamtwachstum bei. Die zweite strategische<br />
Wachstumsregion Amerika<br />
ist im vergangenen Jahr um 15% auf<br />
220,6 Mio. Euro gewachsen und repräsentiert<br />
damit einen Umsatzanteil von<br />
etwa 16%. Eckl, der zu Jahresbeginn die<br />
Funktion des CEO übernommen hat,<br />
strebt trotz globaler Unsicherheiten eine<br />
weitere Steigerung des Marktanteils in<br />
allen Regionen der Welt an, vor allem<br />
in Asien, der Pazifik-Region und Nordund<br />
Südamerika.<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Konnektivität als zentrale<br />
Themen<br />
Dies soll auch durch die weitere Fokussierung<br />
auf das Thema Digitalisierung<br />
möglich gemacht werden. „Vollautomatisiert<br />
und vernetzt – so präsentiert sich<br />
der Lebensraum Küche künftig“, ist Eckl<br />
überzeugt, der die Stärkung und Erweiterung<br />
der Digitalisierung und IT über<br />
alle Unternehmensgruppen hinweg deshalb<br />
zur Chefsache erklärt hat. Die Einführung<br />
von SAP S/4HANA gilt dabei<br />
als Grundlage für alle weiteren Digitalisierungsinitiativen.<br />
Das Unternehmen<br />
erhofft sich durch die Standardisierung<br />
von IT-Plattformen und die weitgehende<br />
Automatisierung von Prozessen einerseits<br />
Effizienz- und Kosteneffekte, andererseits<br />
eine schnellere Entwicklung von smarten,<br />
auf die Märkte zugeschnittenen Produkten<br />
und Geschäftsmodellen.<br />
Weiter Gas geben will die Blanc &<br />
Fischer Familienholding auch in Sachen<br />
Nachhaltigkeit. Die Nachhaltigkeitsoffensive<br />
„Triple P“ mit den drei Ps für<br />
Planet, People und Performance wurde<br />
laut Eckl auch im Jahr 2021 konsequent<br />
verfolgt. Beispielsweise decken seit Januar<br />
dieses Jahres alle deutschen Standorte<br />
der Unternehmensgruppen der Blanc<br />
& Fischer Familienholding 100% ihres<br />
Strombedarfs aus erneuerbaren Energien.<br />
E.G.O.: Kreative Ideen und<br />
klare Strategie<br />
Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind<br />
auch die zentralen Themen der größten<br />
Unternehmensgruppe des Konzerns,<br />
der E.G.O.-Gruppe: 2021 wurde ein<br />
Umsatzplus von fast 18% auf 772 Mio.
Euro erzielt. Dabei musste der Hausgeräte-Zulieferer<br />
gleich zu Jahresbeginn<br />
mit massiven Lieferproblemen als Folge<br />
der Pandemie zurechtkommen. Weitere<br />
unvorhersehbare Ereignisse wie die<br />
Haverie der „Ever Given“ im Suezkanal<br />
verschärften die Situation noch. „Mehrere<br />
Container mit Zulieferteilen für<br />
Standorte der E.G.O.-Gruppe waren an<br />
Bord des Schiffes und wurden natürlich<br />
nicht termingerecht geliefert. Gleichzeitig<br />
führte die knappe Verfügbarkeit<br />
wichtiger Materialien am Weltmarkt<br />
zu großen Kostensteigerungen, die das<br />
Ergebnis drückten“, erklärte CEO Dirk<br />
Schallock. Dass die Unternehmensgruppe<br />
das Jahr dennoch mit einem<br />
Rekordumsatz beendete, lag laut Schallock<br />
maßgeblich an der neuen Unternehmensstrategie.<br />
„Die Local-for-Local<br />
Strategie soll E.G.O. weltweit zum priorisierten<br />
Geschäftspartner für Kunden<br />
im Weiße-Ware-Geschäft machen“, so<br />
Schallock. Um Kunden vor Ort möglichst<br />
schnell und optimal bedienen zu<br />
können, baue man das eigene Produktions-<br />
und Entwicklungsnetz in den entsprechenden<br />
Ländern aus. „Unser neues<br />
Werk in Mexiko ist ein erfolgreiches Beispiel<br />
für Local-for-Local-Produktion“,<br />
erläutert Schallock.<br />
Als weiteren Erfolgsfaktor nannte Schallock<br />
die Business Units. In diesen fünf<br />
nach Produktgruppen ausgerichteten<br />
Units sind alle Funktionen konzentriert,<br />
die für die Produkt-Marktbearbeitung<br />
wichtig sind. „Mit dieser neuen Struktur<br />
sind wir deutlich effizienter geworden“,<br />
freute sich der CEO. Insgesamt soll das<br />
Produktportfolio in Richtung Systeme<br />
weiter ausgebaut werden, dabei würden<br />
auch Zukäufe geprüft.<br />
Blanco: Mit Premiumerlebnissen<br />
punkten<br />
Die Umsatzverteilung nach Unternehmensgruppen der<br />
Blanc & Fischer Familienholding.<br />
Blanco 34 %<br />
B.PRO 7 %<br />
ARPA/Kugel 5 %<br />
Gut lief es im vergangenen Geschäftsjahr<br />
auch für Blanco: Das Unternehmen<br />
erzielte den größten Zuwachs bei<br />
den Firmengruppen der Blanc & Fischer<br />
Familienholding. Das Umsatzplus belief<br />
sich auf 18,5%. Mit 483 Mio. Euro<br />
wurde ein neuer Umsatzhöchstwert<br />
erzielt. CEO Frank Gfrörer sieht darin<br />
eine Bestätigung für den eingeschlagenen<br />
Kurs: „Gerade in einem schwierigen<br />
Marktumfeld zeigt sich, dass unsere konsequente<br />
Ausrichtung auf ein Premium-<br />
Markenerlebnis am Wasserplatz in der<br />
Küche sowohl unsere Kundinnen und<br />
Kunden aus dem Fachhandel als auch<br />
unsere End-Konsumentinnen und -Konsumenten<br />
überzeugt.“<br />
Neben einem verstärkten Ausbau der<br />
Kundenansprache und -bindung hat<br />
Blanco im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
einen weiteren substanziellen Teil seiner<br />
Aufwendungen von insgesamt rund 13<br />
Mio. Euro in die Stärkung seines internationalen<br />
Produktions- und Logistikverbundes<br />
investiert. Vor dem Hintergrund<br />
gestiegener Nachfrage konnten<br />
eine Ausweitung der Produktionskapazitäten<br />
und weitere Prozessverbesserungen<br />
eine weitgehend stabile Auftragsbearbeitung<br />
sicherstellen: „Mit unseren Investitionen<br />
haben wir außerdem die Voraussetzungen<br />
für schnelle Innovationszyklen<br />
und Technologieentwicklungen geschaffen“,<br />
so Blanco-COO Andreas Ostermann<br />
von Roth. Zu den Blanco-Innovationen<br />
gehört auch die „Blanco Unit“ als<br />
Premiumlösung für den Wasserplatz in<br />
der Küche. Das Konzept soll weiter forciert<br />
werden. Die Bedeutung des Wasserplatzes<br />
in der Küche herauszustellen,<br />
sei dabei eine wichtige Komponente.<br />
Auch damit will die Blanc & Fischer<br />
Holding – zu der noch die Firmengruppen<br />
B.PRO, Systemanbieter im B2B-<br />
Bereich für Großküchen, ARPA, Kugel<br />
und seit Anfang des Jahres auch das<br />
Berliner Startup Atoll Living Spaces<br />
gehören –, den erfolgreichen Weg weiter<br />
fortsetzen. Die derzeitigen Bedingungen<br />
durch Krieg in der Ukraine, Inflation<br />
und anhaltende Lieferkettenprobleme<br />
würden eine Prognose allerdings sehr<br />
schwer möglich machen. sl<br />
E.G.O. 54 %<br />
Quelle: Blanc & Fischer Familienholding<br />
Das größte Wachstum<br />
der Firmengruppen<br />
der Blanc & Fischer<br />
Familienholding<br />
erzielte Blanco um<br />
CEO Frank Gfrörer,<br />
auch dank der<br />
„Blanco Unit“.<br />
Foto: Blanco<br />
13<br />
Unternehmen
Liebherr<br />
Neues Aushängeschild in Köln<br />
Die Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH hat einen neuen Experience Showroom in Köln<br />
eröffnet. Auf einer Fläche von knapp 1.900 qm präsentiert der Premiumhersteller ein ausgewähltes und<br />
fortlaufend wechselndes Portfolio an Kühl- und Gefriergeräten für den privaten und gewerblichen Gebrauch.<br />
Der moderne Neubau bietet zudem Arbeitsbereiche für 22 Mitarbeiter der deutschen Gesellschaft, während<br />
der Showroom Fachhändlern und Privatkunden zur Besichtigung offensteht. Sebastian Lehmann war für eine<br />
exklusive Preview in Köln.<br />
Den persönlichen Kontakt vor Ort<br />
möchte Liebherr mit dem neuen Experience<br />
Showroom in Köln weiter intensivieren.<br />
„Für Liebherr-Hausgeräte stehen<br />
der Austausch und die Gespräche<br />
mit unseren Kunden und Partnern an<br />
oberster Stelle. Nur so können wir die<br />
Zusammenarbeit und Zukunft erfolgreich<br />
gestalten“, sagt Michael Haiminger,<br />
Head of Sales Business Area DE der<br />
Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service<br />
GmbH. Die ausgestellten Kühlund<br />
Gefriergeräte sollen dabei nicht<br />
nur zur Anschauung präsentiert, sondern<br />
auch für Schulungszwecke genutzt<br />
werden.<br />
Erlebbare Produkte<br />
Unternehmen<br />
14<br />
Zur Eröffnung des neuen Liebherr-Showrooms kamen u. a. (v.l.n.r.) Martin Ludwig, Head of Business<br />
Area Deutschland, Steffen Nagel, Managing Director Sales & Marketing, Familiengesellschafterin<br />
Isolde Liebherr, Detlef Walther, Managing Director Finance & Administration, Familiengesellschafterin<br />
Stéphanie Wohlfarth und Michael Haiminger, Head of Sales Business Area DE.<br />
Neben einem zeitlos hochwertigen<br />
Innendesign und einer modernen<br />
Außenfassade verfügt das neue Gebäude<br />
auch über eine ansprechende Außenanlage.<br />
Ein besonderes Highlight ist dabei
Links: Die moderne Fassade des neuen<br />
Liebherr-Showrooms in Köln mit<br />
hauseigenem Garten im Vordergrund.<br />
der hauseigene Garten, in dem frisches<br />
Obst und Gemüse in Hochbeeten angebaut<br />
wird. Die insgesamt 8.000 qm<br />
Grünfläche bieten zudem Platz für – in<br />
sicherer Distanz angelegte – eigene Bienenstöcke.<br />
Daneben möchte der Spezialist<br />
für Kühlen und Gefrieren die<br />
Vorstellung seiner Produkte und Technologien<br />
mit ganz besonderen Aktivitäten<br />
erlebbar machen: So steht eine<br />
Showküche mit über 60 qm und Außenterrasse<br />
für Kundenveranstaltungen zur<br />
Verfügung. Der Bau wurde bereits im<br />
Mai 2020 fertiggestellt, konnte aufgrund<br />
der Coronapandemie aber bisher nur<br />
eingeschränkt genutzt werden.<br />
Nach dem Kundenzentrum am Produktionsstandort<br />
in Ochsenhausen und<br />
der Ausstellungsfläche in der Architekturwerkstatt<br />
im ostwestfälischen Löhne<br />
bietet der Premiumhersteller nun auch<br />
einen Liebherr Experience Showroom,<br />
der für Interessenten und Partner im<br />
Westen Deutschlands gut zu erreichen<br />
ist. Die Lage im Kölner Stadtteil Marsfort,<br />
in der Rheinischen Allee 18, bietet<br />
eine optimale Anbindung an die Verkehrsadern<br />
A1 und A4.<br />
Das neue Gebäude<br />
verfügt über einen Showroom<br />
im Erdgeschoss – u. a. mit<br />
Weingeräten und dem<br />
luxuriösen Monolith – sowie<br />
Büro- und Konferenzräume<br />
im ersten Stock.<br />
Fotos: Roland Breitschuh<br />
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App-Unterstützung für<br />
den Montageprozess<br />
Die schnelle und einfache Steuerung von Montage- und Serviceterminen kann mit<br />
„Caratservice“ erstmals aus dem Planungsprogramm heraus gesteuert werden.<br />
Mit dem neuen Angebot<br />
„Caratservice“<br />
unterstützt Carat ab<br />
sofort auch die Steuerung<br />
und Abwicklung<br />
von Montage- sowie<br />
Serviceterminen.<br />
Foto: AdobeStock,<br />
#181074718<br />
VadimGuzhva<br />
Gerade die Organisation und Steuerung<br />
der Küchenmontage stellt für den Fachhandel<br />
oft eine besondere Herausforderung<br />
dar. Je nachdem, wie automatisiert<br />
oder eingespielt die Prozesse sind, kann<br />
die Abwicklung rund um die Montage<br />
einen hohen Zeitfaktor und damit<br />
zwangsläufig auch einen hohen Kostenfaktor<br />
bedeuten.<br />
Mit „Caratservice“ hat der Hersteller der<br />
gleichnamigen Küchenplanungssoftware<br />
Carat jetzt eine Anwendung auf den<br />
Markt gebracht, mit der<br />
sich Montage- und Servicetermine<br />
ohne zusätzlichen<br />
Aufwand optimal<br />
steuern lassen. Und<br />
das mit einem echten<br />
Alleinstellungsmerkmal:<br />
Erstmals ist es für den<br />
Händler möglich, den<br />
Montageauftrag direkt<br />
aus dem cloudbasierten<br />
Planungsprogramm heraus<br />
zu erstellen. Genau<br />
an der Stelle also, an der<br />
bereits alle relevanten<br />
Daten und Dokumente wie der Kundenkontakt,<br />
Grundrisse, Planungsbilder<br />
und Montageanleitungen liegen. Zusätzlich<br />
lassen sich bei Bedarf weitere wichtige<br />
Informationen ergänzen, die die<br />
Das App-Logo von „Caratservice“.<br />
Abb.: Carat<br />
Arbeit des Monteurs erleichtern, Rückfragen<br />
oder Unklarheiten reduzieren und<br />
damit Fehlerquellen minimieren. Mit<br />
nur wenigen Klicks sind alle benötigten<br />
Unterlagen zusammengestellt und werden<br />
direkt an die „Caratservice“ App des<br />
zuständigen Monteurs übermittelt.<br />
Zettelwirtschaft ade<br />
Während der Verkäufer oder der Disponent<br />
in der „Caratcloud“ jederzeit den<br />
aktuellen Status all seiner<br />
Montageaufträge abrufen<br />
kann, profitiert der<br />
Monteur nicht nur davon,<br />
dass er in der „Caratservice“<br />
App sämtliche<br />
Dokumente und Informationen<br />
übersichtlich<br />
an einem Ort gesammelt<br />
hat. Die lästige und ungeliebte<br />
Zettelwirtschaft hat<br />
damit nun endlich ein<br />
Ende. Falls doch noch eine<br />
Frage aufkommen sollte,<br />
hilft die Chatfunktion in<br />
der App schnell und unkompliziert weiter.<br />
Die vollständige Dokumentation<br />
der Montage erfolgt ebenfalls intuitiv in<br />
der App, über die auch Fotos von möglichen<br />
Vorschäden, Reklamationen oder<br />
Typenschilder der montierten Elektrogeräte<br />
erfasst werden. Am Ende entsteht<br />
so ein komplett digitales Abnahmeprotokoll<br />
mit Unterschrift des Endkunden,<br />
das unmittelbar nach Fertigstellung<br />
wieder zurück in die cloudbasierte Planungssoftware<br />
übertragen wird. Zeitgleich<br />
kann der Kunde auch unmittelbar<br />
nach der Montage das Protokoll per<br />
E-Mail erhalten.<br />
Bei Kunden kommen digitalisierte Prozesse<br />
wie diese gut an. Mehr noch, ist<br />
sich Carat-Geschäftsführer Andreas<br />
Günther bewusst: „Die Kunden erwarten<br />
im Zeitalter von Amazon und Co.<br />
mittlerweile ein hohes Maß an Digitalisierung.<br />
Sie haben sich an vereinfachte<br />
und schnelle Abläufe gewöhnt, schätzen<br />
sie in vielen Alltagssituation. Diese<br />
Erwartungshaltung macht natürlich<br />
auch vor dem Fachhandel nicht halt und<br />
wir müssen uns darauf einstellen und liefern.“<br />
Ein Vorhaben, das den Dreieicher<br />
Software-Spezialisten nicht schwerfallen<br />
dürfte. Ganz nach der Firmenleitkultur<br />
„Fortschritt gestalten“ wird schon kurz<br />
nach dem Erscheinen von „Caratservice“<br />
an Erweiterungen des Produkts getüftelt.<br />
Die weltweit mehr als 45.000 Anwender<br />
dürfen sich also auch zukünftig auf<br />
innovative Lösungen freuen, die ihnen<br />
das Tagesgeschäft erleichtern. sl<br />
Unternehmen<br />
16
Deutsche Küchenmöbelindustrie<br />
Unsichere Zukunft trotz<br />
starkem Jahresstart<br />
Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz im<br />
ersten Quartal dieses Jahres um 16,1% auf rund 4,8<br />
Mrd. Euro gesteigert. An dieser guten Entwicklung hat<br />
auch die deutsche Küchenmöbelindustrie wieder<br />
einen großen Anteil.<br />
Hinter der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />
liegt ein starkes erstes Quartal<br />
2022: Der Umsatz in den ersten drei<br />
Monaten des Jahres wurde gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum um 16,8% auf<br />
über 1,6 Mrd. Euro gesteigert. Damit<br />
erhöhte das Segment ihren Anteil am<br />
gesamte Branchenumsatz im Berichtszeitraum<br />
auf knapp 34%.<br />
Materialpreise und<br />
Lieferketten als große<br />
Belastung<br />
„Auch wenn Wohnen und Einrichten weltweit<br />
im Trend liegt und gerade Deutschland<br />
sich viel im Wohnungsbau vorgenommen hat:<br />
Die bereits und noch eintretenden Verwerfungen<br />
durch den fortwährenden russischen<br />
Angriffskrieg werden im Kontext der abflauenden<br />
Konjunktur gewaltige Herausforderungen<br />
für unsere Branche darstellen – und zwar<br />
weit über dieses Jahr hinaus“, so Jan Kurth,<br />
Geschäftsführer des Verbands der Deutschen<br />
Möbelindustrie (VDM/VHK).<br />
Die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />
erzielte im Inland ein Plus von 15,2%.<br />
Im Ausland setzten die Hersteller 19%<br />
mehr um als im Vorjahreszeitraum.<br />
„Beim Blick auf die Geschäftsentwicklung<br />
in den ersten drei Monaten sind<br />
zwei Effekte zu beachten“, kommentiert<br />
Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände<br />
(VDM/VHK), die amtlichen<br />
Zahlen. „Zum einen muss beim Vergleich<br />
Der prozentuale Umsatzanteil der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />
an der gesamten deutschen Möbelbranche im ersten Quartal 2022<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH<br />
restliche Möbelindustrie<br />
66,03 %<br />
mit dem Vorjahr der damalige Lockdown<br />
berücksichtigt werden. Zudem spiegeln<br />
die Umsatzzahlen des Auftaktquartals<br />
2022 den hohen Auftragsbestand und die<br />
gestiegenen Produktionskosten unserer<br />
Hersteller wider, die sich aus den höheren<br />
Materialpreisen ergeben.“<br />
Hinsichtlich der Verfügbarkeit der Vormaterialien<br />
seien derzeit zwar Anzeichen<br />
einer leichten Entspannung erkennbar,<br />
Küchenmöbelindustrie<br />
33,97 %<br />
so Kurth. Allerdings gestalte sich der<br />
Anstieg der Materialpreise weiterhin sehr<br />
dynamisch und die Lieferketten seien<br />
nach wie vor äußerst fragil. „Materialverfügbarkeit<br />
hat aktuell einen hohen<br />
Preis“, sagt Kurth.<br />
Sein Blick auf die kommenden Monate<br />
fällt deshalb verhalten aus. „Die weitere<br />
Entwicklung der Möbel- und Küchenmöbelindustrie<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
bzw. Ostwestfalen-Lippe ist – trotz noch<br />
gut gefüllter Auftragsbücher – aufgrund<br />
der Verknappung bzw. Verteuerung von<br />
Vorprodukten und Energieträgern sowie<br />
den Störungen bei Lieferketten insbesondere<br />
nach Asien und Osteuropa<br />
aktuell kaum prognostizierbar.“ Kurth<br />
mahnt: „Auch wenn Wohnen und Einrichten<br />
weltweit im Trend liegen und<br />
gerade Deutschland sich viel im Wohnungsbau<br />
vorgenommen hat: Die bereits<br />
und noch eintretenden Verwerfungen<br />
durch den fortwährenden russischen<br />
Angriffskrieg werden im Kontext der<br />
abflauenden Konjunktur gewaltige Herausforderungen<br />
für unsere Branche darstellen<br />
– und zwar weit über dieses Jahr<br />
hinaus!“ sl<br />
17<br />
Markt
Nachhaltig<br />
leistungsfähig<br />
Umweltschutz, Klimaschutz und ein nachhaltiger Lebensstil – immer mehr<br />
Menschen entscheiden sich zum Schutz der kostbaren natürlichen Ressourcen<br />
hierfür. Mit unterschiedlichsten Maßnahmen leistet auch die Küchenbranche<br />
dazu einen wertvollen Beitrag.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Küchenbranche eine große Rolle. Foto: AMK<br />
Ob Küchenmöbel-, Hausgeräte- oder<br />
Zubehörhersteller, die Mehrzahl der<br />
Hersteller der Küchenbranche befassen<br />
sich intensiv mit Nachhaltigkeit, denn<br />
auch im Haushalt wird das Thema<br />
immer wichtiger. Dabei gibt es für die<br />
Unternehmen eine ganze Reihe ökologischer<br />
Stellschrauben. Dazu zählen beispielsweise<br />
entsprechende Zertifizierungen<br />
und Umwelt-Nachhaltigkeits-Siegel,<br />
Unternehmensstrategien und Maßnahmenpakete<br />
für eine konsequente weitere<br />
CO2-Reduzierung, das regelmäßige<br />
Erstellen einer Umwelt-/Ökobilanz<br />
sowie ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement.<br />
Nicht zu vergessen<br />
der große Themenkomplex Recycling,<br />
Upcycling, Kreislaufwirtschaft und<br />
die Forschung an weiteren innovativen<br />
Werkstoffen.<br />
Ehrgeizige Ziele<br />
Hinsichtlich Nachhaltigkeit ist die<br />
Hausgeräteindustrie bereits seit vielen<br />
Jahren ehrgeizig unterwegs. Mit jeder<br />
neuen Geräte-Generation werden die<br />
Werte für möglichst geringen Verbrauch<br />
von elektrischer Energie bzw. Wasser<br />
weiter optimiert. „Moderne Elektro-<br />
Hausgeräte bestechen neben ihrer Leistungsfähigkeit<br />
auch durch sehr geringe<br />
Verbrauchswerte. Eine Neuanschaffung<br />
zahlt sich also mehrfach aus. Mit<br />
geringeren Verbrauchskosten und damit<br />
mehr Nachhaltigkeit sowie fortschrittlichen<br />
Features für die Nutzer:innen“, so<br />
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der<br />
Branchenorganisation gfu Consumer &<br />
Home Electronics GmbH.<br />
Beispiel Bauknecht: Dank des innovativen<br />
„Food Care Systems“ der Total<br />
NoFrost Kühl-/Gefrierkombination<br />
bleiben Obst, Gemüse & Co. bis zu 15<br />
Tage – basierend auf internen Tests zum<br />
Gewichtsverlust und visueller Qualität,<br />
unter Berücksichtigung der üblichen<br />
Obst- und Gemüsesorten – länger<br />
Nachhaltigkeit<br />
18
Dank des innovativen<br />
„Food Care Systems“<br />
der Total NoFrost<br />
Kühl-/Gefrierkombination<br />
bleiben Obst,<br />
Gemüse & Co. bis zu<br />
15 Tage länger frisch.<br />
Foto: Bauknecht<br />
frisch. Auch Großeinkäufe sind dadurch<br />
kein Problem, denn ein schnelles Verderben<br />
der Lebensmittel wird vermieden<br />
und Verbraucher können nachhaltig<br />
wirtschaften. Ebenso wie mit dem<br />
„ActiveCare“ Geschirrspüler von Bauknecht.<br />
Er öffnet am Ende des Spülzyklus<br />
automatisch die Tür, sodass das<br />
Geschirr dank des natürlichen Luftstroms<br />
trocknet, ohne weiterhin Energie<br />
zu verbrauchen.<br />
Die stetige Erweiterung des nachhaltigen<br />
Produktportfolios steht auch bei<br />
Beko Grundig Deutschland im Fokus.<br />
Daneben geht das Unternehmen mit der<br />
Unterstützung der Stiftung Allianz für<br />
Entwicklung und Klima den nächsten<br />
konsequenten Schritt im Rahmen seiner<br />
Nachhaltigkeitsstrategie. Die Allianz<br />
verfolgt das Ziel, Entwicklungszusammenarbeit<br />
und internationalen Klimaschutz<br />
durch freiwillige Kompensation<br />
von Treibhausgasen zusammenzubringen.<br />
Beko Grundig Deutschland unterstützt<br />
die Erreichung dieser Ziele und<br />
strebt darüber hinaus Klimaneutralität<br />
an. Dafür sollen Treibhausgasemissionen<br />
vermieden, reduziert und kompensiert<br />
werden. Um das zu erreichen, erstellt<br />
Beko Grundig Deutschland eine umfassende<br />
CO2-Bilanz. Im nächsten<br />
Schritt werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Allianz Emissionen<br />
zuverlässig erfasst, die dann gemeinsam<br />
mit einem Kompensationspartner über<br />
Emissionszertifikate ausgeglichen werden.<br />
„Wir sind überzeugt: Die kompromisslose<br />
Ausrichtung unseres Unternehmens<br />
am Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />
ist der Schlüssel zu einer besseren<br />
Zukunft. Das machen wir in unseren<br />
Produkten für Kund:innen zuhause täglich<br />
erlebbar“, so Mario Vogl, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Beko<br />
Grundig Deutschland GmbH.<br />
Neue Ansätze<br />
Die Küche der Zukunft denkt Electrolux<br />
neu. Dafür präsentierte der Hersteller<br />
jetzt das System „GRO“. Ein ressourcenschonender<br />
und zugleich gesünderer<br />
Genuss von Lebensmitteln steht dabei<br />
im Mittelpunkt. „GRO“ besteht aus<br />
mehreren smarten und modularen Aufbewahrungslösungen.<br />
Es soll Menschen<br />
dazu anregen, insgesamt weniger und<br />
qualitativ hochwertigeres Fleisch zu<br />
essen sowie neue, vielfältige Proteinquellen<br />
zu entdecken.<br />
„‚GRO‘ ist unsere Vision davon, wie die<br />
Küche der Zukunft aussehen könnte.<br />
Eine Vision, die auch die Innovationskraft<br />
unseres Unternehmens widerspiegelt,<br />
während wir gleichzeitig<br />
unsere Nachhaltigkeitsziele weiter<br />
Ein ressourcenschonender und<br />
zugleich gesünderer Genuss von<br />
Lebensmitteln steht im Mittelpunkt<br />
des neuen Electrolux-Systems „GRO“.<br />
Foto: Lehmann<br />
19<br />
Nachhaltigkeit
In Bezug auf einen nachhaltigen Lifestyle liegt auch Indoor-<br />
Gardening im Trend. Foto: AMK<br />
vorantreiben“, so Tove<br />
Chevalley, Director<br />
Consumer Experience<br />
Innovation Hub<br />
bei Electrolux. So<br />
macht beispielsweise<br />
der „Nordic Smoker“<br />
von „GRO“ das<br />
Räuchern auch von<br />
pflanzlichen Lebensmitteln<br />
in den eigenen<br />
vier Wänden<br />
ganz einfach möglich.<br />
Er inspiriert dazu,<br />
dass bestimmte Zubereitungsarten,<br />
die früher<br />
nur für Fleischgerichte<br />
angewendet wurden, nun<br />
auch Eingang in die pflanzliche<br />
Küche finden. Damit zahlt er auf<br />
den aktuellen globalen Trend in der<br />
veganen Küche ein, das Geschmackserlebnis<br />
durch Kombination von verschiedenen<br />
Zubereitungsweisen und<br />
Geschmacksrichtungen zu verbessern.<br />
Begleitet wird das „GRO“-Konzept<br />
durch eine digitale Plattform, die die<br />
Ernährungsgewohnheiten und die<br />
dadurch verursachten Auswirkungen auf<br />
den Planeten visualisiert. Sie unterstützt<br />
Nutzer dabei, sich persönliche Ziele zu<br />
setzen und zu erreichen. Zudem gibt<br />
„GRO“ Tipps zu Rezepten, lokalen Produkten<br />
und nachhaltigen Zutaten, die<br />
auf den persönlichen Geschmack und<br />
die individuelle Ernährungsweise abgestimmt<br />
sind und diese kontinuierlich<br />
verbessern. Die digitale Plattform<br />
berücksichtigt dabei auch die im Kühlschrank<br />
vorrätigen Lebensmittel.<br />
Sebastian Lehmann<br />
Für eine klimafreundliche und<br />
unabhängige Zukunft<br />
Ein übergreifendes Bündnis aus Verbänden der<br />
Forst- und Holzwirtschaft hat in einem gemeinsamen<br />
Positionspapier die Potenziale der Wald- und<br />
Holznutzung für eine klimafreundliche, unabhängige<br />
und verlässliche Zukunft hervorgehoben.<br />
Der aktuelle Russland-Ukraine-Krieg verschärfe<br />
die bestehenden Herausforderungen der menschgemachten<br />
Klimakrise und verdeutliche die Notwendigkeit<br />
einer Transformation unserer Wirtschaft<br />
und Gesellschaft hin zu heimischen und<br />
nachwachsenden Ressourcen. Mit seiner nachhaltigen<br />
Waldbewirtschaftung und einer regionalen<br />
und modernen Holzindustrie verfügt Deutschland<br />
über ein starkes Cluster, das nicht nur wirtschaftlich<br />
gut aufgestellt ist, sondern durch die<br />
Bereitstellung und Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoffes Holz zentrale Lösungen<br />
für die Aufgaben der Zukunft bereithält. Vor diesem Hintergrund fordert das Verbändebündnis<br />
von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur aktiven Waldbewirtschaftung<br />
und stärkeren Holzverwendung im EU Green Deal und dem deutschen<br />
Klimaschutz-Sofortprogramm.<br />
„Für Klimaschutz und Versorgungssicherheit gilt es, das Potenzial des heimischen<br />
Rohstoffs Holz stärker zu nutzen, statt durch umfassende Verbote weiter einzuschränken.<br />
Holz ist in allen seinen Anwendungsbereichen eine sichere und klimafreundliche<br />
Alternative zu fossilen und energieintensiven Materialien aus fernen Ländern“, erklärt<br />
Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie<br />
(HDH). Der HDH ist eine der insgesamt 26 unterzeichnenden Organisationen<br />
des Positionspapiers.<br />
Übergabe des gemeinsamen Positionspapiers<br />
vor dem Reichstagsgebäude<br />
an Abgeordnete aus Regierungs-<br />
und Oppositionsfraktionen.<br />
Ganz links im Bild: HDH-<br />
Geschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge.<br />
Bildquelle: HDH/Knebel<br />
Nachhaltigkeit<br />
22
Produkte, die wie<br />
die „greenline<br />
BioBoard Gen2“-<br />
Spanplatte nach<br />
F4Star zertifiziert sind,<br />
geben rund 50%<br />
weniger Formaldehyd<br />
an die<br />
Raumluft ab als<br />
herkömmliche<br />
Produkte. Foto:<br />
Rotpunkt Küchen<br />
Aus Liebe zur Natur<br />
Nachhaltigkeit steht bei Rotpunkt Küchen weiterhin ganz oben auf der Agenda.<br />
Wie schafft man es als Produzent für Küchenmöbel, den CO2-<br />
Fußabdruck zu verkleinern? Wie reduziert man den Einsatz<br />
von Frischholz, um wertvolle Ressourcen zu schonen? Und<br />
wie leistet man einen positiven Beitrag zum Klimaschutz?<br />
Bereits seit 2017 arbeitet Rotpunkt Küchen kontinuierlich<br />
daran, Antworten auf diese diese und viele weitere Fragen, die<br />
sich um das Thema Nachhaltigkeit drehen, zu finden. Dafür<br />
wird sich intensiv damit auseinandergesetzt, wie sich altbekannte<br />
Prozesse und Strukturen optimieren lassen.<br />
Nachhaltigkeit im Produkt<br />
Beispielsweise sollen die Möbelstücke von Rotpunkt Küchen<br />
die Raumluft optimieren und eine erhöhte Wohngesundheit<br />
schaffen. Dafür sind die Produkte nach JIS F**** (F4Star)<br />
zertifiziert. Dabei handelt es sich um die Emissionsklasse des<br />
Japan Industrial Standard (als Äquivalent zur DIN-Norm), der<br />
die weltweit höchsten Anforderungen an die Formaldehyd-<br />
Emissionen stellt.<br />
Ganz praktisch bedeutet das: Produkte, die wie die „greenline<br />
BioBoard Gen2“-Spanplatte nach F4Star zertifiziert sind,<br />
geben rund 50% weniger Formaldehyd an die Raumluft ab als<br />
herkömmliche Produkte. Das „greenline BioBoard Gen2“ ist<br />
deshalb die Lösung für alle, die sich eine nachhaltige und klimafreundliche<br />
Küche wünschen. Während konventionell hergestellte<br />
Spanplatten überwiegend aus Frischholz bestehen,<br />
wird für das „greenline BioBoard Gen2“ bis zu 90% Recyclingholz<br />
verwendet. Der hohe Anteil von Recyclingholz unterstützt<br />
die Kohlenstoffbindung und entlastet als natürlicher<br />
CO2-Speicher die Atmosphäre.<br />
Nachhaltigkeit in der Produktion<br />
Nachhaltigkeit bezieht sich für Rotpunkt Küchen aber nicht<br />
nur auf die Technik – am Standort Getmold kann beispielsweise<br />
in Losgröße 1 gefertigt und dadurch die Menge an<br />
Materialverschnitt erheblich reduziert werden – sondern auch<br />
auf das tägliche Miteinander. Die Mitarbeitenden im Versand<br />
haben die Möglichkeit, ein passives robotisches Exoskelett zu<br />
nutzen, das die körperliche Belastung beim Ausführen schwerer<br />
Wiederholungs- oder Überkopftätigkeiten verringert. Für<br />
das gesamte Team gibt es zahlreiche Angebote im Rahmen<br />
eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />
Neue Programme<br />
23<br />
Nachhaltigkeit
Ein Herz für<br />
nachhaltige Küchen<br />
Im Oktober 2021 eröffnete Sven Wetendorf in seiner Heimat das Küchenstudio CityKüchen<br />
Dresden. Der gelernte Tischler setzt auf seine Erfahrung und legt in der Ausstellung sowie<br />
in der Beratung viel Wert auf das Thema Nachhaltigkeit – mit Erfolg.<br />
„Ein eigenes Küchenstudio war schon<br />
immer mein Traum. Und diesen Traum<br />
habe ich mir erfüllt.“ Mit Mitte 40 hat<br />
sich Sven Wetendorf zum Gang in die<br />
Selbstständigkeit entschieden und setzt<br />
in seinem Küchenstudio CityKüchen<br />
Dresden vor allem auf seine persönlichen<br />
Erfahrungen aus Verkauf und Außendienst<br />
bei Nobilia. „Gerade die persönliche<br />
Bindung zu den Menschen ist mir<br />
sehr wichtig. Schließlich müssen bei der<br />
Suche nach der Traumküche viele Entscheidungen<br />
getroffen werden“, so der<br />
KüchenTreff-Händler. Die Auswahl an<br />
verschiedenen Materialien, Formen und<br />
Farben ist schließlich groß.<br />
„Die persönliche<br />
Bindung zu den<br />
Menschen ist sehr<br />
wichtig.“<br />
Und gerade deshalb setzt Wetendorf auf<br />
eine modern reduzierte Ausstellung mit<br />
nur vier Musterküchen seines ehemaligen<br />
Arbeitgebers Nobilia sowie Geräten<br />
von AEG, Siemens oder Bora. „Wichtig<br />
war mir, dass sich der Kunde von Anfang<br />
an wohlfühlt und nicht überfordert<br />
ist.“ Gerade deshalb hat Wetendorf<br />
auch viel Wert auf die Gemütlichkeit<br />
des eigenentwickelten Studiokonzepts<br />
gelegt, mit einladenden „Beraterplätzen“<br />
mit Sofa oder auch einer Spielecke.<br />
Liebe zum Detail<br />
und zur Heimat<br />
Die Liebe zum Detail und zur Heimat<br />
Dresden wird dabei auch im selbst ent-<br />
Redaktion<br />
24<br />
Für Sven Wetendorf stehen die Wünsche der<br />
Kunden immer im Mittelpunkt. Beratung fängt<br />
für ihn beim Zuhören an. Fotos: Lehmann
worfenen Logo mit Silhouette der Stadt<br />
sowie dem Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit<br />
und einem bewussteren Umgang<br />
mit der Natur in der Region deutlich<br />
sichtbar. Deshalb ist CityKüchen Dresden<br />
auch der Qualitätsgemeinschaft<br />
grünergriff beigetreten. „Wir möchten<br />
unser nachhaltiges und regionales Handeln<br />
noch transparenter machen. Mit<br />
unserer Mitgliedschaft setzen wir uns<br />
aktiv ein, um das Bewusstsein für die<br />
Themen der Regionalität und Nachhaltigkeit<br />
zu steigern“, so Wetendorf.<br />
So setzt der Geschäftsinhaber auf einen<br />
nahezu papierlosen Bürobereich, energiesparende<br />
LED-Beleuchtung im Innenund<br />
Außenbereich, eine klimaneutral<br />
betriebene Website oder regionale Lieferanten<br />
und Dienstleister. Beispiel: Unter<br />
dem Motto „local food & local kitchen“<br />
fand am 13. Mai das erste Live-Cooking-<br />
Event mit dem Dresdner Profikoch<br />
Stephan Schiller statt.<br />
am Anfang und haben noch jede Menge<br />
Aufklärungsarbeit vor uns.“<br />
„Weniger ist mehr“<br />
Deshalb verfährt Wetendorf wie in der<br />
Ausstellung auch bei beim Thema Nachhaltigkeit<br />
nach dem Motto „weniger ist<br />
mehr“. Generell ist es ihm wichtig, dass<br />
der Kunde in allen Entscheidungen aktiv<br />
mit eingebunden wird. „Ich will den<br />
Kunden wahrnehmen und er soll sich<br />
verstanden fühlen.“ Auch deshalb schaut<br />
sich Wetendorf den künftigen Standort<br />
der Küche an und führt das Aufmaß<br />
persönlich durch.<br />
Eine Kundenbindung, die sich bei City<br />
Küchen auch bis ins Marketing zieht.<br />
Beispielsweise bei den beiden anstehenden,<br />
zusammen mit KüchenTreff und<br />
grünergriff organisierten Golfturnieren.<br />
„Wir wollen sportlich netzwerken“, so<br />
Wetendorf. Sebastian Lehmann<br />
„Wir wollen das<br />
Bewusstsein für die<br />
Themen Regionalität<br />
und Nachhaltigkeit<br />
steigern.“<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird bei<br />
CityKüchen Dresden auch in der Beratung<br />
zunehmend wichtiger. „Energiesparende<br />
Elektrogeräte, natürliche<br />
Materialien, nachhaltig produzierte<br />
Küchenmöbel sowie natürliche Materialien<br />
– das alles macht eine grün geplante<br />
Küche von CityKüchen Dresden aus.<br />
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
weltpolitischen Situation werden<br />
die Attribute Energiesparen und Langlebigkeit<br />
immer stärker nachgefragt.“<br />
Dabei geht es nach wie vor vor allem<br />
um die Geräte. Wetendorf ist überzeugt:<br />
„Nachhaltigkeit ist auch im Bereich<br />
Küche ein spannendes Thema. Hier stehen<br />
wir zusammen mit grünergriff, den<br />
Verbänden und Mitgliedern noch ganz<br />
Ein Blick in die<br />
modern reduzierte<br />
Ausstellung von<br />
CityKüchen<br />
Dresden.<br />
25<br />
Redaktion Nachhaltigkeit
LEISTUNGS-<br />
STARK UND<br />
Verbände in SERVICE- der Übersicht<br />
ORIENTIERT<br />
Auf den folgenden Seiten präsentieren wir die aktuellen Daten und Fakten zu den wichtigsten Verbänden<br />
und Einkaufskooperationen der Küchenbranche. Abgefragt wurden jeweils Angaben zur Verbandsführung,<br />
den Mitgliedern und Verkaufsstellen, dem Außenumsatz und ZR-Umsatz – fehlt einer dieser Punkte in den<br />
jeweiligen Einträgen, wurden keine Angaben gemacht. Das jeweilige Zitat bezieht sich auf folgende Frage:<br />
„Welche Vorteile bietet Ihr Verband/Ihre Einkaufskooperation?“<br />
Der Küchenring GmbH & Co. KG<br />
Marie-Curie-Str. 6, 53359 Rheinbach<br />
Telefon: 02226 9040<br />
www.kuechenring.de<br />
Mail: info@kuechenring.de<br />
Geschäftsführer: Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann<br />
Umsatz 2021: über 660 Mio. Euro<br />
Marko Steinmeier (l.), Jürgen<br />
Feldmann: Der Küchenring<br />
aus Rheinbach steht hinter<br />
seinen Gesellschaftern und<br />
für ein durch und durch professionelles<br />
Leistungsspektrum,<br />
aus dem sich die über<br />
650 angeschlossenen Küchenprofis<br />
individuell bedienen können. „Undurchsichtige Zahlungspauschalen<br />
oder erzwungene Kombi-Modelle wird man bei uns nicht finden.“,<br />
sagt Geschäftsführer Jürgen Feldmann, der neben Marko Steinmeier den<br />
Verband auf oberster Ebene führt. Durch eine äußerst schmale Personalstruktur<br />
und kurze, effiziente Arbeitsprozesse liegt die Eigenkostenquote<br />
des Verbandes bei unter 1% des zentralregulierten Gesamtumsatzes.<br />
Gemeinsam mit dem Schwesterverband Alliance und dem Kooperationsverband<br />
KüchenTreff erwirtschaftet Der Küchenring weit über 1,2 Milliarden<br />
Euro und vereint über 1.500 Händler im In- und Ausland.<br />
Kein<br />
Kleingedrucktes.<br />
Begros Bedarfsgüter<br />
Großhandelsgesellschaft<br />
für Wohnung und Heim mbH<br />
Graf-Zeppelin-Straße 5, 46149 Oberhausen<br />
Telefon: 0208 994930<br />
Fax: 0208 99493999<br />
www.begros.de<br />
Willkommen bei den Profis! Der Küchenring aus Rheinbach steht<br />
hinter seinen Gesellschafter:innen und für ein durch und durch<br />
professionelles Leistungsspektrum, aus dem sich die über 650<br />
angeschlossenen Küchenprofis individuell bedienen können.<br />
„Undurchsichtige Zahlungspauschalen oder erzwungene Kombi-<br />
Geschäftsführung: Patrick Neuss<br />
Prokura: Frank Dehm<br />
Mitglieder/Verkaufsstellen: 17 Mitglieder<br />
mit rund 300 Verkaufsstellen<br />
Modelle wird man bei uns nicht finden.“, sagt Geschäftsführer<br />
Jürgen Feldmann, der neben Marko Steinmeier den Verband<br />
auf oberster Ebene führt. Durch eine äußerst schmale<br />
Personalstruktur und kurze, effiziente Arbeitsprozesse liegt die<br />
Eigenkostenquote des Verbandes bei unter 1% des zentralregulierten<br />
Gesamtumsatzes – und dieser lag im Jahr 2021 bei über<br />
660 Mio. Euro. Gemeinsam mit dem Schwesterverband Alliance<br />
und dem Kooperationsverband KüchenTreff aus Wildeshausen<br />
erwirtschaftet Der Küchenring weit über 1,2 Milliarden Euro* und<br />
vereint über 1.500 Händler:innen im In- und Ausland.<br />
Patrick Neuss: „Die Begros ist Deutschlands großer<br />
und starker Möbeleinkaufs- und Serviceverband<br />
für Wohnung und Heim mit 17 angeschlossenen<br />
mittelständischen Unternehmen und über<br />
300 Verkaufsstellen. Das Begros-Leistungsspektrum<br />
reicht vom 360-Grad-Einkauf mit besonderem<br />
Fokus auf das QM über Digitalisierungsthemen<br />
bis hin zu einem umfangreichen und<br />
leistungsstarken Eigenmarkenprogramm.“<br />
Beeindruckend sind auch die crossmedialen, miteinander verzahnten<br />
Offline- und Online-Leistungen, mit denen der Verband seinen<br />
Gesellschafter:innen ein umfassendes 360° Marketing bietet:<br />
• Konzeption, Programmierung und Umsetzung von SEO-optimierten<br />
Unternehmens-Websites (Text, Videos, Grafik, Fotos).<br />
• Social Media-Marketing für alle relevanten Kanäle<br />
• Content-Marketing für das beste Wechselspiel zwischen Websites<br />
und Social Media-Auftritten<br />
• individuelle und optimale Nutzung SEA<br />
• Inhousekommunikation und Zielgruppenanalysen<br />
• Mailings und digitaler Prämienshop<br />
Ausführliche Leistungsbeschreibungen und Broschüren zu jedem<br />
einzelnen Thema erhalten Sie direkt unter +49 (0) 226-904-0.<br />
DER KÜCHENRING<br />
GmbH & Co. KG<br />
Marie-Curie-Straße<br />
53359 Rheinbach<br />
Telefon: +49 (0) 2226<br />
www.kuechenring.d<br />
info@kuechenring.de<br />
Geschäftsführung<br />
Jürgen Feldmann<br />
Marko Steinmeier<br />
Mitarbeiteranzahl: 10<br />
Umsatz: 2021: > 660<br />
* zentralregulierter Umsatz<br />
Der Kreis Systemverbund<br />
Holding GmbH & Co. KG<br />
Mollenbachstraße 2, 71229 Leonberg<br />
Telefon: 07152 609700<br />
Mail: derkreis@derkreis.de<br />
www.derkreis.com<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Ernst-Martin Schaible<br />
Geschäftsführer Systemverbund Holding: Ralph Leimbach<br />
Geschäftsführer Der Kreis Deutschland: Ulf Triebener<br />
Varia: Patrick Florea<br />
Creative Partner: Gerd Fähler<br />
TopaTeam: Walter Greil<br />
Mein Bad: Uwe Weitershagen<br />
Mitglieder: 3.512<br />
Gesamtumsatz: 4,73 Mrd. Euro<br />
Bis gleich!<br />
314-021_anve_BtoB_Anzeigen_Verband_Kueche+Bad_Premiumprofil_230_297_Lay01.indd 1<br />
Ernst-Martin Schaible (l.),<br />
Ralph Leimbach: „Der Kreis<br />
ist ein international aktiver<br />
Full-Service-Verbund mit vielfältigen<br />
erstklassigen Dienstleistungen,<br />
die punktgenau und<br />
praxisorientiert auf die unternehmerischen<br />
Herausforderungen<br />
der Mitglieder zugeschnitten sind. Aktuell sind dies Lead-Gewinnung<br />
durch kuechenspezialisten.de, ein Cyber-Security-Tool sowie der<br />
Relaunch des gerade für Existenzgründer geeigneten Küche 3000 Konzeptes.<br />
So sichern wir die Marktstärke und Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />
Partner. Durch die internationale Ausrichtung profitieren die Mitglieder<br />
zudem vom Know-how und den Erfahrungen aus verschiedenen<br />
Märkten.“<br />
Unternehmen<br />
26
Einrichtungspartnerring VME<br />
GmbH & Co. KG<br />
An der Wesebreede 2, 33699 Bielefeld<br />
Telefon 0521 208850<br />
Fax 0521 20885111<br />
www.interliving.de/kueche<br />
Hauptgeschäftsführer: Frank Stratmann<br />
Leiter Küche und Bad: ppa. Volker Herzmann<br />
Mitglieder: rund 200 Gesellschafterunternehmen<br />
Verkaufsstellen: mehr als 200 für Küchen<br />
ZR-Umsatz: 1,588 Mrd. Euro<br />
Frank Stratmann: „Als Verbundgruppe für mittelständische<br />
Möbel- und Küchenhändler bieten<br />
wir eine starke Gemeinschaft mit Stabilität und<br />
Kontinuität. Der gemeinsame Einkauf des Einrichtungspartnerring<br />
VME mit der MHK und unsere<br />
erfolgreichen Kooperationen sichern unseren<br />
Gesellschaftern klare Wettbewerbsvorteile für eine<br />
stabile Zukunft.“<br />
Garant Gruppe<br />
Hauptstraße 143, 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
Telefon 05242 4090<br />
Fax 05242 409399<br />
www.garant-gruppe.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Torsten Goldbecker, Jens Hölper<br />
Mitglieder: über 1.800 in Deutschland<br />
Verkaufsstellen: über 2.000 in Deutschland<br />
Torsten Goldbecker: „Garant bietet führende<br />
Einkaufskonditionen, exklusive Kollektionsmarken,<br />
Print- und Digitalmarketing als Full-Service:<br />
Webseiten, Content-Marketing, Social Media<br />
Kampagnen & Posting, POS Marketing, crossmediale<br />
Kampagnen, kuratierter Bild- & Medienservice,<br />
digitale Sortimentsdaten, Preislisten, Online-<br />
Zentralregulierung inkl. Bonusrechner sowie<br />
Junioren-Netzwerk, Erfa und Gründerkonzept.“<br />
EK/servicegroup eG<br />
Elpke 109, 33605 Bielefeld<br />
Telefon 0521 2092144<br />
www.ek-retail.com<br />
Retail-Vorstand: Jochen Pohle<br />
Mitglieder: 4.200<br />
Verkaufsstellen: 8.000<br />
Außenumsatz: 4,5 Mrd. Euro<br />
ZR-Umsatz: 2,18 Mrd. Euro<br />
Jochen Pohle: „Mit küchenplus bietet EK<br />
Küchenspezialisten und Elektrohändlern mit angeschlossenem<br />
Küchenstudio ein Full-Service-Konzept<br />
inklusive Rundum-Sorglos-Garantie. Top-verhandelte<br />
Verträge mit führenden Lieferanten, ein<br />
individuell angepasstes Marketing-Paket, das stationär<br />
und online auf regionale Zielgruppen zugeschnitten<br />
ist, sowie die konsequente Besetzung<br />
neuer Themen stärken die Wettbewerbsposition der Handelspartner<br />
nachhaltig. EK stellt den Unternehmer in den Mittelpunkt.“<br />
GfMTrend-Möbeleinkaufsverbund<br />
Donaustraße 15, 93333 Neustadt a. d. Donau<br />
Telefon 09445 2040<br />
Fax 09445 204155<br />
www.gfm-trend.de<br />
Mail: info@gfm-trend.de<br />
Geschäftsführer: Joachim Hermann<br />
Mitglieder: 776<br />
Verkaufsstellen: 827<br />
Joachim Hermann: „GfMTrend bietet eine<br />
5-Jahres-Garantie auf E-Geräte über die garantieservice<br />
24 GmbH, starke Eigenmarken wie z. B.<br />
„Apéro“ und „Topline Küchen“, E-Geräte-Mengeneinkauf<br />
und exklusive E-Geräte.“<br />
EMV Europa Möbel-Verbund<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ampertal 8, 85777 Fahrenzhausen<br />
Telefon: 08133 890<br />
Fax: 0813389190<br />
www.emverbund.de<br />
Geschäftsführer: Felix Doerr, Ulf Rebenschütz<br />
Gesellschafter: 490<br />
Verkaufsstellen: 1.109<br />
ZR-Umsatz: 1,65 Mrd. Euro<br />
Ulf Rebenschütz, Felix<br />
Doerr (l.): „Der Europa<br />
Möbel-Verbund ist eine<br />
moderne Full-Service-Zentrale<br />
für den mittelständischen<br />
Möbel- und Küchenhandel.<br />
Es werden Marketing- und<br />
Vertriebskonzepte für viele<br />
Betriebstypen und unterschiedliche Flächenkategorien angeboten.<br />
Gemäß der Aussage ‚Gemeinsam erfolgreich – selbstständig entscheiden‘<br />
nutzen die EMV-Gesellschafterinnen und Gesellschafter auf freiwilliger<br />
Basis die Verbandsdienstleistungen. Im Bereich der freien<br />
Sortimente werden hervorragende Einkaufsbedingungen angeboten<br />
und die erfolgreichen Handelsmarken bieten darüber hinaus echte<br />
Differenzierungsmöglichkeiten.“<br />
27<br />
Unternehmen
Giga International GmbH & Co. KG<br />
Mergentheimer Straße 59, 97084 Würzburg<br />
Telefon: 0931 260784500<br />
Fax: 089 51056165364<br />
www.giga-verband.com<br />
Geschäftsführer: Gerald Socher<br />
Mitglieder: 21<br />
Verkaufsstellen: 1.177<br />
Außenumsatz: über 13 Mrd. Euro<br />
Gerald Solcher: „Durch die langjährigen Erfahrungen<br />
und das Know-how unserer Mitglieder im<br />
Küchenhandel ist es uns möglich, eine stetige Weiterentwicklung<br />
in diesem Bereich zu verzeichnen.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit der Mitglieder<br />
und durch die Größe des Verbandes können wir ein<br />
breit gefächertes Exklusivsortiment zu besten Konditionen<br />
zur Verfügung stellen, aus dem sich jedes<br />
Mitglied nach seinen eigenen, spezifischen Bedürfnissen bedienen und<br />
ein individuelles Angebot für seine Kunden erstellen kann.“<br />
KMG Zumbrock GmbH<br />
Im Gehaak 2, 99887 Georgenthal<br />
Telefon 036253 41019<br />
Fax 036253 44810<br />
Mail: service@kmg-zumbrock.de<br />
www.kmg-zumbrock.de<br />
Geschäftsführer: Hans-Ulrich Zumbrock, Pia Zumbrock, Rudolf Siemens<br />
Mitglieder: 386<br />
Verkaufsstellen: 391<br />
Rudolf Siemens: „KMG ist der Verband für<br />
Küchenstudios und Handwerk. Auf Neugründer<br />
sind wir besonders spezialisiert. Unsere<br />
größte Stärke liegt nach wie vor in der persönlichen<br />
Betreuung unserer KMG Partner. Wir verstehen<br />
unter Betreuung in erster Linie Unterstützung<br />
im täglichen Geschäft. Seit Jahren entwickeln<br />
wir immer neue Online-Tools, die einfach in der<br />
Handhabung sind, um unseren Partnern Zeit zu sparen und ihnen die<br />
Konzentration auf das Wesentliche zu ermöglichen. Und das Beste daran<br />
ist, dass wir dieses Leistungsspektrum kostenlos zur Verfügung stellen.<br />
Dazu zählt die KMG Datenpflege ebenso wie der KMG eigene ,Block-<br />
Verrechner‘. Auch unser ,ProduktNavi‘ gehört zu diesen Werkzeugen. Es<br />
ermöglicht unseren Partnern während der Küchenplanung blitzschnell<br />
Geräte zu konfigurieren, inklusive Preisfindung und Bestellung direkt<br />
aus dem System. Im Jahr 2021 kam die Geräte-Anschlussgarantie dazu.<br />
Auch hier können unsere Händler mit wenigen Klicks ihren Kunden<br />
eine Gerätegarantie abschließen. Dieser Vorgang wurde intern bis hin<br />
zum Rechnungsversand voll automatisiert.“<br />
MZE-Möbel-Zentral-Einkauf GmbH<br />
Lohweg 31 · 85375 Neufahrn bei Freising<br />
Telefon: 08165 9526-0<br />
Telefax: 08165 620 30<br />
info@mze.de; www.mze.de<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Rüdiger Gehse<br />
Mitglieder: 660 in Deutschland und Österreich davon 280 Küchenfachgeschäfte<br />
oder Vollsortimenter mit Küchenfachabteilung<br />
Verkaufsstellen: 282<br />
KüchenTreff GmbH & Co. KG<br />
Harpstedter Str. 60, 27793 Wildeshausen<br />
Telefon 04431 73790<br />
Fax 04431 737920<br />
www.kuechentreff.de<br />
Geschäftsführer: Daniel Borgstedt, Marko Steinmeier<br />
Standorte in Europa: 509<br />
Mitglieder: 486<br />
Marko Steinmeier: „Küche ist<br />
unser Handwerk‘, dafür steht<br />
KüchenTreff – und das seit über 25<br />
Jahren. Wir unterstützen unsere Mitglieder<br />
beim Start in die Selbstständigkeit,<br />
sorgen für erstklassige Einkaufskonditionen<br />
und bieten einen<br />
großen Blumenstrauß an Services<br />
und Dienstleistungen – vom Marketing über die Datenpflege für<br />
Küchenplanungsprogramme und betriebswirtschaftliche Weiterbildung<br />
bis hin zum Einstieg in die Online-Beratung.“<br />
Daniel Borgstedt: „Dabei können unsere Mitglieder nach unserem<br />
Motto ‚Alles kann, nichts muss‘ die Leistungen nutzen, die für sie und<br />
ihr Küchenstudio wichtig sind. Und noch etwas macht uns einzigartig:<br />
KüchenTreff ist eine große Familie, die bei allen regionalen Unterschieden<br />
eines verbindet: gemeinsame Werte und die Begeisterung für den<br />
schönsten Raum der Wohnung!“<br />
MHK Group AG<br />
Frankfurter Straße 155, 63303 Dreieich<br />
Telefon: 06103 3910<br />
Fax: 06103 391119<br />
www.mhk.de<br />
Vorstandsvorsitzender: Werner Heilos<br />
Vorstand: Wolfgang Becker, Frank Bermbach, Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />
Kirk Mangels<br />
Handelspartner: 3.633<br />
Außenumsatz: 8,91 Mrd. Euro<br />
Werner Heilos: „Partner der MHK Group profitieren<br />
einerseits von erstklassigen Konditionen und<br />
dem umfangreichsten Serviceangebot der Branche.<br />
Andererseits können sie sich darauf verlassen, dass<br />
wir als verantwortungsvoller und verlässlicher Partner<br />
unser branchenspezifisches Wissen kontinuierlich<br />
erweitern, dass wir mit einem hohen Praxisbezug<br />
und umsetzungsstark innovative Lösungen<br />
entwickeln, und dass sie damit ihre Zukunft auch in einem schwieriger<br />
werdenden Umfeld erfolgreich gestalten können. Denn wir verfolgen<br />
ein gemeinsames Ziel: Den ganz persönlichen unternehmerischen Erfolg<br />
unserer Partner.“<br />
Rüdiger Gehse: „Seit Gründung der MZE ist der<br />
Bereich Küche ein wichtiger Bestandteil des Einkaufsverbandes.<br />
Im Laufe der Zeit haben zahlreiche<br />
Küchenspezialisten bei MZE ihre Verbandsheimat<br />
gefunden. Das große Vorteils-Plus der<br />
Anschlusshäuser: die Möglichkeit des schienenübergreifenden<br />
Zugriffs auf die weiteren Sortimente<br />
zur Stärkung des eigenen Markenprofils<br />
bzw. zur Abgrenzung zum regionalen Wettbewerb.“<br />
Unternehmen<br />
28
Christian Schneider<br />
(r.), Inhaber von<br />
KüchenTreff Homberg,<br />
freut sich mit<br />
KüchenTreff-<br />
Regionalleiter Hartmut<br />
Greszik über die<br />
guten Bewertungen<br />
seines Küchenstudios.<br />
Foto: KüchenTreff<br />
Der Wert der Bewertung<br />
Wie KüchenTreff Homberg zufriedene Kunden zu Botschaftern macht.<br />
Nichts ist so wertvoll wie zufriedene Kunden. Und zwar im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Wer heute eine Küche kauft, hat<br />
die Möglichkeit, auch überregional zu vergleichen – und bei<br />
der Investition einer neuen Küche wird von dieser Möglichkeit<br />
reichlich Gebrauch gemacht. Wer ein Küchenstudio sucht,<br />
folgt in der Regel Empfehlungen. Diese können von Freunden<br />
und Bekannten oder auch aus dem Internet kommen. Wer<br />
in der Google-Suchmaske „Küchenstudio“ eingibt, dem werden<br />
nicht nur Adressen und Webauftritte aufgelistet, sondern<br />
ebenfalls Bewertungen – und wird sich aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach für das bestbewertete Küchenstudio in der Region<br />
entscheiden.<br />
„Bei dem Thema Online-<br />
Bewertungen werden wir vom<br />
Verband vollumfänglich unterstützt.“<br />
Christian Schneider, Inhaber KüchenTreff Homberg<br />
Beste Werbung<br />
Dass zufriedene Kunden die beste Werbung für das eigene<br />
Studio sind, haben sich auch Christian Schneider und sein<br />
Team von KüchenTreff Homberg auf die Fahne geschrieben.<br />
Mit den meisten und besten Online-Bewertungen auf Google<br />
und KüchenAtlas zählen sie unter allen KüchenTreff-Mitgliedern<br />
zu den drei Vorreitern des letzten Jahres: „Bei dem<br />
Thema Online-Bewertungen werden wir vom Verband voll-<br />
umfänglich unterstützt“, betont Schneider. „KüchenTreff zeigt<br />
auf, wie Bewertungen generiert werden können, bietet ein<br />
Monitoring der Kanäle und reagiert nach Absprache auf Kommentare.<br />
Das nimmt meinem Team und mir einen Großteil<br />
an Arbeit ab und gibt uns die Möglichkeit, uns auf unsere Leidenschaft,<br />
den Küchenverkauf vor Ort, zu konzentrieren.“<br />
kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />
Neue Programme<br />
29<br />
Unternehmen
Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blickten die<br />
Gesellschafter von Der Küchenring im Mai zur<br />
Jahreshauptversammlung zurück.<br />
damit klar: „Als Einkaufs- und Marketingverband<br />
für mittelständische<br />
Küchenhändler bietet Der Küchenring<br />
nicht nur organisatorisch, sondern auch<br />
wirtschaftlich beste Aussichten.“<br />
„Enorme Synergieeffekte“<br />
Mit Power<br />
in die Zukunft<br />
Endlich wieder live – nach pandemiebedingt zwei<br />
abgesagten Jahreshauptversammlungen und zwei<br />
ausgefallenen Küchen-Kompetenz-Tagen konnten sich die<br />
Gesellschafter von Der Küchenring im Mai wieder vor Ort<br />
treffen. Die Stimmung bei den rund 500 angereisten Gästen<br />
war entsprechend gut, konnten die beiden Geschäftsführer<br />
Jürgen Feldmann und Marko Steinmeier zur Jahreshauptversammlung<br />
in Leipzig doch gute Entwicklungen, ein breiteres<br />
Dienstleistungs-Portfolio und Optimierungen in der digitalen<br />
Präsenz des Verbands präsentieren.<br />
Die wichtigsten Küchenmöbellieferanten<br />
für die Gesellschafter von Der<br />
Küchenring sind Häcker, Schüller und<br />
Nobilia.<br />
Miele und Siemens sind hingegen die<br />
führenden Lieferanten bei den Geräten.<br />
Die Spülen kommen mehrheitlich von<br />
Blanco, das Zubehör fast ausschließlich<br />
von Naber. Insgesamt belief sich der<br />
Küchenumsatz von Der Küchenring,<br />
dem Schwesterverband Alliance und<br />
dem KüchenTreff, mit dem seit März<br />
2020 eine Kooperation besteht, im vergangenen<br />
Jahr auf 1,227 Mrd. Euro.<br />
„Damit sind wir die größte Einkaufskooperation<br />
im Bereich Küche“, freute<br />
sich Marko Steinmeier, Geschäftsführer<br />
Der Küchenring, der auch noch einmal<br />
die Kooperation mit KüchenTreff thematisierte:<br />
„Durch die Zusammenarbeit<br />
konnten wir enorme Synergieeffekte<br />
erzielen, die sich für alle Seiten nun vorteilhaft<br />
auszahlen.“<br />
Ausgebaute Präsenz auf<br />
allen Kanälen<br />
Vorteilhaft soll sich in Zukunft auch das<br />
u. a. mit der App Follow Me, dem Marketingtool<br />
Regio Panel und dem Happy<br />
Home Prämienshop noch breiter aufgestellte<br />
Leistungsportfolio im Bereich der<br />
Dienstleistungen auswirken. Ebenso wie<br />
das neue Business-Tool Lieblingsküchen<br />
zur Kundengewinnung und das Studiokonzept<br />
„System Plus1“. „Das Laden-<br />
Unternehmen<br />
30<br />
„Wir freuen uns, dass wir trotz zwei Jahren<br />
voller Turbulenzen und Hindernissen<br />
weiterhin eine stetige Aufwärtsentwicklung<br />
verzeichnen konnten“,<br />
stimmte Jürgen Feldmann, Geschäftsführer<br />
Der Küchenring, die Gesellschafter<br />
zur Jahreshauptversammlung<br />
(JHV) gleich positiv ein. So konnte Der<br />
Küchenring seinen Umsatz im vergangenen<br />
Jahr um 9,6% auf 660 Mio. Euro<br />
steigern. Der Umsatz wurde damit seit<br />
2002 fast verzehnfacht. Auch die Mitgliederzahl<br />
stieg auf 670 weiter an. Sie<br />
durften sich 2021 über eine Rekordausschüttung<br />
freuen. Für Feldmann ist<br />
Die beiden Geschäftsführer von Der Küchenring, Marko Steinmeier (l.) und Jürgen Feldmann, im<br />
Gespräch mit Moderatorin und Kommunikationsexpertin Daniela Ben Said. Fotos: Der Küchenring
aukonzept wird allen Anforderungen<br />
an eine moderne Einrichtung gerecht“,<br />
ist Steinmeier überzeugt. Es ist ab einer<br />
Studiofläche von 200 qm machbar und<br />
wird inkl. Beleuchtungs- und Dekorationskonzept<br />
bei einem entsprechenden<br />
Lieferantenportfolio beim Partner von<br />
Innenarchitekten geplant und umgesetzt.<br />
„Somit bietet Der Küchenring<br />
vom Ladenbau bis zur Leadgenerierung<br />
alles aus einer Hand“, so Feldmann.<br />
Um dies auch nach außen sichtbar zu<br />
machen, wurde im vergangenen Jahr die<br />
digitale Präsenz auf Social-Media-Kanälen<br />
weiter optimiert und durch gezielte<br />
Online-Marketingkampagnene eine<br />
deutlich höhere Reichweite erzielt und<br />
mehr Traffic generiert. „Für Unternehmen,<br />
ganz gleich welcher Größenordnung,<br />
sollte es heutzutage selbstverständlich<br />
sein, auf den sozialen Netzwerken<br />
aktiv zu sein. Nirgendwo sonst können<br />
so direkt, umfassend und kostengünstig<br />
Kunden erreicht werden“, so Feldmann.<br />
„Der Austausch mit der Zielgruppe, der<br />
Aufbau einer Followerschaft, die Möglichkeit<br />
schnell und öffentlich auf Fragen<br />
zu antworten – all das und noch mehr<br />
gehört mittlerweile zum guten Ton.<br />
Ohne Kommunikation kein Kontakt,<br />
ohne Kontakt kein Küchenverkauf.“<br />
Die beiden langjährigen Geschäftsführer Joachim Bringewald (l.) und Manfred Töpert wurden mit Standing Ovations in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Foto: Lehmann<br />
Standing Ovations und<br />
ausgezeichnete Küchen<br />
Zur JHV von Der Küchenring ging es<br />
aber nicht nur um Zahlen, Daten und<br />
Fakten. Die Veranstaltung bot auch die<br />
Gelegenheit zur gebührenden Verabschiedung<br />
von Joachim Bringewald und<br />
Manfred Töpert. Die beiden langjährigen<br />
Geschäftsführer wurden mit Standing<br />
Ovations für die erfolgreiche Arbeit<br />
der vergangenen Jahre offiziell in den<br />
Ruhestand verabschiedet.<br />
Ein weiteres Highlight der JHV war<br />
die Auszeichnung der „Küchenplaner<br />
des Jahres“. Die Gewinner in diesem<br />
Jahr sind Johan Küchen, Thalheim bei<br />
Wels (bis 12 qm Größe), La Cucina<br />
Küchenspezialist, Schweinfurt (bis<br />
20 qm) und Küchen Exklusiv, Quakenbrück<br />
(ab 20 qm).<br />
Optimistischer Ausblick<br />
Für das aktuelle Jahr erwartet Der<br />
Küchenring erneut eine gute Entwicklung<br />
der Küchenbranche, auch wenn die<br />
Herausforderungen durch den Ukraine-<br />
Krieg, die gestörten Lieferketten, die<br />
steigende Inflation und die damit verbundenen<br />
Preissteigerungen groß seien.<br />
Steinmeier riet den Gesellschaftern deshalb,<br />
die steigenden Preise auch weiterzugeben.<br />
„Ich rechne damit, dass<br />
Küchen um bis zu 25% teurer werden.<br />
Die Kunden werden diese Preissteigerung<br />
aber akzeptieren.“<br />
Eine Annahme, die von den meisten<br />
Gesellschaftern geteilt wurde. So konnte<br />
das vergangene Geschäftsjahr mit einem<br />
guten Gefühl zum Abschluss der JHV<br />
2022 in der „Alten Wollkämmerei“ in<br />
Leipzig ausgelassen gefeiert werden. sl<br />
Grafik 1: Die Umsatzentwicklung von Der Küchenring seit 2011. In Mio. Euro Grafik 2: Die Mitgliederentwicklung von Der Küchenring seit 2011.<br />
700<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
Quelle für beide Grafiken: Der Küchenring<br />
31<br />
Unternehmen
Mit dem „Atelier der Inspiration“ will KMG<br />
Zumbrock den Bemusterungsbereich in der<br />
Ausstellung der Händler aufwerten.<br />
Beratung<br />
neu gedacht<br />
Mit dem „Atelier der Inspiration“ führt der mehr als 380 Mitglieder zählende<br />
Einkaufsverband KMG Zumbrock ein modulares Fachhandelskonzept für Küchenstudios<br />
und das Handwerk ein. Über die Vorteile für die Partner hat Sebastian Lehmann<br />
mit Geschäftsführer Rudolf Siemens gesprochen.<br />
Unternehmen<br />
32<br />
Herr Siemens, Sie haben ein neues Fachhandelskonzept<br />
aufgelegt. Was verbirgt<br />
sich hinter dem „Atelier der Inspiration“?<br />
Rudolf Siemens: Es geht uns, kurz gesagt,<br />
um den Bemusterungsbereich in der<br />
Ausstellung. Da häufig die Kojen im<br />
Vordergrund stehen, wird er oft weniger<br />
beachtet und nicht selten in der Ausstellung<br />
„versteckt“. Dabei ist der Beraterplatz<br />
und der Bemusterungsbereich einer<br />
der wichtigsten Bereiche im Küchenverkauf.<br />
Hier verbringt der Planer viel Zeit<br />
mit seinem Kunden. Dort sollten sich<br />
beide wohlfühlen. Wir sagen das schon<br />
seit Jahren und wollen es nun auch<br />
konzeptionell komplett neu gedacht<br />
umsetzen.<br />
Können Sie das konkretisieren?<br />
Siemens: Wir bieten mit dem „Atelier<br />
der Inspiration“ ein modulares Konzept,<br />
das der Handelspartner je nach Schwerpunkt<br />
ergänzen kann. Wie der Name<br />
schon sagt, ist es in Atelierform gehalten,<br />
sodass der Kunde ins Küchenstudio<br />
kommt und sich mit dem Handelspartner<br />
zusammen sofort auf eine kleine<br />
Erlebnistour begeben kann. Er kann an<br />
jeder Ecke für sich passende Inspirationen<br />
aufnehmen und so einfach sein eigenes<br />
Küchenerlebnis selbst gestalten.<br />
Welche Elemente umfasst das „Atelier der<br />
Inspiration“?<br />
Siemens: Im Fokus steht der klassische<br />
Beratungsplatz, erweitert um einen Inspirationstisch.<br />
Von hier aus kann dann<br />
im wahrsten Sinne des Wortes Inspiration<br />
wirken und kreativ gemeinsam mit<br />
dem Kunden seine perfekte Küchenidee<br />
realisiert werden. In der Gerätewand,<br />
die der Partner optional einsetzen
kann, bietet sich zudem die Möglichkeit,<br />
angeschlossene Geräte wie Kühlschrank,<br />
Geschirrspüler & Co. kompakt<br />
zu präsentieren.<br />
Ob Ergonomie, Korpusfarben, Musterfronten,<br />
Innenausstattung, Elektrogeräte<br />
oder Planungspräsentation auf einem<br />
hochwertigen Flatscreen – der Partner<br />
kann seinen Kunden auf eine inspirierende<br />
Reise einladen, und das schon auf<br />
kleinstem Raum.<br />
Welche Händlergruppen wollen Sie damit<br />
ansprechen?<br />
Siemens: Unsere Partner sind Tischler,<br />
Schreiner, Küchenstudios und viele<br />
Neugründer sowie Start-ups. Letztere<br />
gründen sich sehr häufig in der Innenstadt,<br />
weil die Mieten da auch gar nicht<br />
mehr so hoch sind. Aber die Fläche fehlt<br />
natürlich dennoch häufig. Mit dem<br />
„Atelier der Inspiration“ brauche ich<br />
weniger Kojen und kann den Bemusterungsbereich<br />
dafür nutzen, um auf<br />
relativ kleiner Fläche viel Inspiration<br />
zu bieten und hochwertige Küchen zu<br />
verkaufen.<br />
Tischler und Schreiner legen ihren<br />
Fokus auf ihr solides Handwerk und sie<br />
haben oftmals sogar freie Flächen zur<br />
Verfügung. Hier bietet sich das „Atelier<br />
der Inspiration“ geradezu an, um das<br />
eigene Portfolio um den hochwertigen<br />
Küchenverkauf zu ergänzen.<br />
Gibt es bereits Pilothändler, die das Konzept<br />
umsetzen?<br />
Siemens: Nein, da wir mit dem Konzept,<br />
das auf den Erfahrungen unserer<br />
Händler basiert, gerade starten. Wir werden<br />
es im Detail auf der Jahrestagung im<br />
Herbst vorstellen. Bei Neugründungen<br />
werden aber natürlich schon sehr viele<br />
Elemente umgesetzt. Das Feedback ist<br />
positiv.<br />
Inwieweit bedienen Sie mit dem neuen<br />
Konzept eigentlich die beiden wichtigen<br />
Themen Nachhaltigkeit und<br />
Digitalisierung?<br />
Siemens: Der Bemusterungsbereich an<br />
sich ist schon nachhaltig, da er sehr viele<br />
Möglichkeiten bietet und deshalb weniger<br />
Kojen für die Inspiration gebraucht<br />
werden. Zudem setzen wir das Konzept<br />
beispielsweise mit Rotpunkt Küchen<br />
um, die mit ihrem Programm „greenline“<br />
ja schon stark in Sachen Nachhaltigkeit<br />
unterwegs sind.<br />
Auch digitale Komponenten sind ins<br />
„Atelier der Inspiration“ eingeflossen,<br />
denn die Digitalisierung hat bei KMG<br />
seit Jahren einen hohen Stellenwert. Beispielsweise<br />
können unsere Partner durch<br />
die TV-Wand im Beratungsgespräch<br />
direkt auf die bekannten KMG Online-<br />
Tools zugreifen und diese wie gewohnt<br />
nutzen. So sei der KMG KüchenScreen<br />
erwähnt, über den der Partner alle<br />
Handbücher der KMG gelisteten Lieferanten<br />
in digitaler Form stets griffbereit<br />
hat. So kann er Platz sparen und<br />
trotzdem flexibel, digital auf jeden der<br />
Kataloge zugreifen und ganz nebenbei<br />
werden Ressourcen geschont. Bei<br />
Online-Terminen werden diese KMG<br />
Online-Tools durch die richtige Kameratechnik<br />
und Kameraperspektive ergänzt.<br />
Wie unterstützen Sie die Händler bei der<br />
Umsetzung des Konzepts?<br />
Siemens: Wir werden zusammen mit<br />
dem schon seit mehr als 30 Jahren in der<br />
Möbelbranche aktiven Beratungsunternehmen<br />
Micon ein Schulungskonzept<br />
aufsetzen. Das ist für den Händler im<br />
Zusammenhang mit der Nutzung des<br />
neuen Konzepts auch dringend anzuraten,<br />
da wir die klassische Beratung<br />
durchbrechen und auf ein neues Level<br />
heben wollen.<br />
Herr Siemens, ich wünsche Ihnen bei diesem<br />
Vorhaben viel Erfolg. Herzlichen Dank<br />
für dieses Gespräch.<br />
Das neue Fachhandelskonzept<br />
aus der Vogelperspektive.<br />
Fotos/Illustrationen: KMG Zumbrock<br />
Rudolf Siemens, Geschäftsführer<br />
von KMG Zumbrock<br />
„Wir wollen die<br />
klassische<br />
Beratung<br />
durchbrechen<br />
und auf ein neues<br />
Level heben.“<br />
33<br />
Unternehmen
Ideenreiche Planungen<br />
Das Live-Voting zur Verleihung des Awards „Das Goldene Dreieck – Deutschlands schönste Küchen“ gehört<br />
zu den Highlights einer jeden Hauptversammlung der MHK Group. Da die Veranstaltung in diesem Jahr<br />
erneut pandemiebedingt abgesagt werden musste – einen Bericht zur Entwicklung des Verbandes lesen Sie<br />
im MÖBELMARKT ab Seite 24 –, entschied in diesem Jahr eine Fachjury über den bereits zum 18. Mal von<br />
den musterhaus küchen Fachgeschäften und der Publikumszeitschrift „Zuhause Wohnen“ vergebenen Preis.<br />
Platz 1<br />
Über den 1. Platz<br />
beim Award „Das<br />
Goldene Dreieck –<br />
Deutschlands<br />
schönste Küchen“<br />
darf sich Arne Jansen<br />
gemeinsam mit<br />
Hausplanerin Stefanie<br />
Stelter für seine<br />
ideenreiche Planung<br />
mit der MHK-Eigenmarke<br />
elementa<br />
freuen.<br />
Unternehmen<br />
34<br />
Über den 1. Platz beim Award „Das Goldene<br />
Dreieck – Deutschlands schönste<br />
Küchen“ darf sich 2022 Arne Jansen,<br />
Inhaber des gleichnamigen Küchenstudios<br />
in Salzkotten, gemeinsam mit Hausplanerin<br />
Stefanie Stelter freuen. Die<br />
Küche, die ganz ohne Schnickschnack<br />
einen Kontrast zum turbulenten Familienleben<br />
bildet, fügt sich perfekt in die<br />
Glasarchitektur des Hauses ein. Der<br />
Blick nach draußen hat hier Priorität. So<br />
ermöglicht ein „Durchkuck“ in der sonst<br />
flächenbündigen Front aus raumhohen<br />
Schränken, die jede Menge Stauraum<br />
bieten, den Durchblick von der Haustür<br />
auf Spielplatz und See. Fast unsichtbar<br />
sind hingegen die Geräte mit spiegelnden<br />
Glasfronten, Digitaldisplays und<br />
schwarzem Griff. Kommunikativer und<br />
kulinarischer Mittelpunkt ist die Halbinsel,<br />
die – nur auf einem Fuß stehend –<br />
zu schweben scheint. Neben dem Kochfeld<br />
bietet die Arbeitsfläche aus weißem<br />
Mineralwerkstoff, die einen Kontrast zu<br />
den dunkelgrauen Fronten setzt, jede<br />
Menge Platz zum Schnippeln und Rühren.<br />
Besonderer Clou: Die Trensenplatte,<br />
die zum Plaudern bei einem Kaffee einlädt,<br />
liegt nicht auf, sondern ragt seitlich<br />
aus dem Korpus heraus. Komplettiert<br />
wird die U-förmig geplante Küche durch<br />
den Spülenbereich, der mit Spüle und<br />
Armatur in Schwarz für Kontrast sorgt.<br />
Ein getönter Spiegel dahinter sowie Pendelleuchten<br />
unterstreichen die wohnliche<br />
Linie.<br />
Platz 2 und 3 gehen in den<br />
Süden<br />
Platz 2 der schönsten Küchen des Jahres<br />
2022 geht an die Planung von Dierk<br />
Dickmann, Inhaber von Dickmann<br />
Küchen im baden-württembergischen<br />
Kirchheim unter Teck. Die Jury zeigte<br />
sich vor allem von der ungewöhnlichen<br />
Idee begeistert, ein Aquarium über der<br />
Spüle einzubauen. Möglich macht das<br />
der Hauswirtschaftsraum hinter der<br />
Küchenzeile, in den man durch einen<br />
quasi unsichtbaren Eingang gelangt,
Platz 2<br />
Schlicht, funktional und aufgeräumt plante Dierk<br />
Dickmann diese Beckermann Küche. Sie brachte<br />
ihm auch dank der ungewöhnlichen Idee des über<br />
der Spüle platzierten Aquariums Platz 2 beim<br />
Award „Das Goldene Dreieck – Deutschlands<br />
schönste Küchen“ ein.<br />
denn er gleicht einer Schranktür in der<br />
komplett mit Möbeln gefüllten Wand.<br />
Dass sie so harmonisch und ausgewogen<br />
wirkt, ist das Resultat eines millimetergenauen<br />
Entwurfs – von der Schattenfuge<br />
unter der Decke bis hin zur symmetrischen<br />
Gestaltung der Fassade mit zwei<br />
Backöfen und der Nische mit Spüle.<br />
Die Kochinsel gegenüber hat extra keinen<br />
Essplatz erhalten, da ein großer<br />
Tisch gleich nebenan steht. Das seidenmatte<br />
Schwarz der Fronten lässt die<br />
Küche optisch zurücktreten, die Arbeitsflächen<br />
aus Eiche setzen einen gemütlichen<br />
Akzent.<br />
Genuss unter dem Giebel planten Jürgen<br />
Herty und Claudia Frey von Frey<br />
Küchenzentrum und Innenausbau im<br />
rheinland-pfälzischen Kandel. Die offene<br />
Wohnküche einer Dachgeschosswohnung<br />
belegte Platz 3 und überzeugte die Jury u.<br />
a. durch die handwerkliche Arbeit, denn<br />
um die Schränke unter der Schräge anund<br />
einzupassen, war eine perfekte Planung<br />
gefragt. Zusätzlich entstanden in<br />
Platz 3<br />
der hauseigenen Schreinerei das Weinregal,<br />
die Stauraum-Sitzbank und die<br />
runde Tresenplatte aus massiver Eiche.<br />
Im Wechselspiel zu den weißen, grifflosen<br />
Möbeln an der Stirnseite des Raumes<br />
steht die Insel mit ihren schwarzen<br />
Fronten und der Spüle. Arbeitsplatte und<br />
Nischenverkleidung bestehen aus demselben<br />
dunklen Naturstein. Diese Farbigkeit<br />
setzt sich wie ein Band in den schwarzen<br />
Bodenfliesen und der Insel fort und<br />
grenzt den Kochbereich optisch ab. sl<br />
Mit raffinierten Farbeffekten<br />
punktete die<br />
Leicht-Planung von<br />
Jürgen Herty und<br />
Claudia Frey bei der<br />
Fachjury und landete<br />
auf Platz 3. Fotos:<br />
„Zuhause Wohnen“/<br />
Nina Struve<br />
Harmonischer Naturlook trifft maßgeschneiderten<br />
Komfort<br />
Foto: „Zuhause Wohnen“/Eckard Wentorf<br />
Neben den schönsten Küchen wurden in diesem Jahr auch die ideenreichsten<br />
Badplanungen ausgezeichnet. Bereits zum neunten Mal vergaben<br />
interdomus Haustechnik und „Zuhause Wohnen“ den Award<br />
„Das Goldene Dreieck – Deutschlands schönste Bäder“. Freuen darf<br />
sich diesmal Harald Feist von der Firma Rund ums Haus für ein<br />
Wellnessbad im Naturlook. Graue Fliesen in Granitoptik und Schiefer-Verblender<br />
korrespondieren in diesem Wohlfühlbad mit dem<br />
Eichenholz des maßgefertigten Doppelwaschtisches mit indirekter<br />
Beleuchtung und der Accessoires. Dazu setzen Armaturen und Heizkörper<br />
in Schwarz sowie die weiße, freistehende Badewanne einen<br />
starken Kontrast. Die Konsole vor dem Fenster dient als Sitzplatz,<br />
Ablage und Stauraum. Komplettiert wird das Wellnessbad durch eine<br />
geräumige, bodenebene Dusche mit Sitzbank und Fußbodenheizung.<br />
Besonders praktisch für die Linkshänderin des Hauses sind die<br />
spiegelverkehrt platzierten Armaturen.<br />
35<br />
Unternehmen
Abrundung für das<br />
Outdoor-Paradies<br />
Balkon, Terrasse oder die Sitzecke im Garten werden mit Loungesofas, ausziehbaren<br />
Esstischen und Liegen sowie Accessoires wie Teppichen oder Leuchten immer mehr zum<br />
gemütlichen Outdoor-Wohnzimmer. Auch der Essenszubereitung im Freien kommt eine<br />
immer größere Bedeutung zu. Die deutsche Küchenindustrie bietet für das beliebte Thema<br />
Outdoorküche ein variantenreiches Portfolio.<br />
Outdoorküchen<br />
bieten allen Komfort<br />
für ein gelungenes<br />
Kocherlebnis im<br />
Freien.<br />
Produkt<br />
36<br />
„Mit ihren Outdoorküchen bietet die<br />
deutsche Küchenindustrie komfortable<br />
und schicke Lösungen, um das Kochen<br />
nach draußen zu verlagern und die langen<br />
Sommerabende mit leckeren Speisen<br />
in geselliger Runde zu genießen“, sagt<br />
Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche<br />
(AMK). „Passgenaue Küchen für den<br />
Außenbereich liegen im Trend.“<br />
Beständige Materialien<br />
Für Outdoorküchen kommen witterungs-<br />
und UV-beständige Materialien<br />
sowie eigens für den Outdoor-<br />
Gerbrauch konzipierte Geräte und<br />
Zubehörteile zum Einsatz. Die Außenküchen<br />
können individuell gemäß den<br />
jeweiligen Kundenwünschen und Platzverhältnissen<br />
konzipiert werden. Dabei<br />
werden entweder einzelne Module – oftmals<br />
auf Rollen und damit besonders<br />
flexibel – kombiniert oder komplette<br />
Küchenzeilen beziehungsweise Kochinseln<br />
zusammengestellt.<br />
Die Rahmen bestehen meist aus Edelstahl<br />
oder Aluminium. Für die Arbeitsplatten<br />
und Schrankfronten werden Materialien<br />
wie Keramik, Naturstein, Verbundstoffe<br />
oder Kompaktplatten verwendet. Oftmals<br />
sind auch passende Tische und Sitzbänke<br />
verfügbar. Aufgebaut werden sollten<br />
die Außenküchen grundsätzlich auf<br />
einem festen, stabilen Untergrund wie<br />
einer Naturstein- oder Holzterrasse.
Große Auswahl an Geräten<br />
und Zubehör<br />
Hinsichtlich der Ausstattung besteht<br />
eine große Auswahl an Geräten und<br />
Zubehör. Meist sind die Außenküchen<br />
mit einem oder sogar mehreren Grillgeräten<br />
bestückt. Neben Gasgrills erfreuen<br />
sich auch Holzkohlegrills großer Beliebtheit,<br />
vor allem die ei-förmigen Keramikgrills.<br />
Integriert werden können beispielsweise<br />
auch ein Gaskochfeld, eine<br />
Teppanyaki-Grillplatte, ein Induktionskochfeld<br />
oder eine Induktions-Wok-<br />
Platte. Im Keramik- oder Edelstahlspülbecken<br />
lassen sich Zutaten wie Salat<br />
oder Grillgemüse waschen und Utensilien<br />
wie Kochmesser oder Grillzangen<br />
abspülen.<br />
Für jederzeit griffbereite, gekühlte<br />
Getränke sorgt ein robuster Outdoor-<br />
Kühlschrank aus rost- und witterungsbeständigen<br />
Materialien und hochwertigen<br />
Komponenten. Manche Modelle verfügen<br />
über eine automatische Abschaltfunktion.<br />
Sobald die Außentemperatur<br />
unter zwei Grad Celsius sinkt, wird das<br />
Gerät automatisch ausgeschaltet. Verfügbar<br />
sind auch Kühlschränke, die für den<br />
Außeneinsatz eigens mit einem Schloss<br />
ausgestattet sind.<br />
Hoher Komfort<br />
Hinsichtlich des Komforts steht die<br />
Outdoorküche einer Indoorküche in<br />
nichts nach. In den Unterschränken bietet<br />
sich viel Stauraum, um Grill- und<br />
Kochutensilien, Geschirr, Besteck und<br />
Gläser unterzubringen. Die Innenausstattung<br />
umfasst unter anderem<br />
moderne Auszugssysteme, Schubladeneinteiler<br />
und Abfallsysteme. Für die Gasflasche<br />
wird ein spezieller Schrankauszug<br />
angeboten, der die Handhabung<br />
und den Austausch der schweren Flaschen<br />
erleichtert. Zudem lassen sich die<br />
Fronten auf Wunsch dank einer Push-to-<br />
Die neue Linie „Burnoutlux“ rundet das Portfolio von Burnout.kitchen<br />
nach oben hin ab und bedient das Luxussegment. Sie wurde bereits mit<br />
dem Red Dot Design Award 2022 für besonderes Design ausgezeichnet.<br />
Foto: Burnout.kitchen<br />
Die Outdoorküche lässt sich heute individuell planen.<br />
open-Funktion durch ein leichtes Drücken<br />
öffnen. Ein echter Hingucker ist<br />
der elektronische Kitchen-Lift, der zur<br />
Aufbewahrung von Gläsern, Getränkeflaschen<br />
oder Gewürzen dient und<br />
sich auf Knopfdruck in der Kochinsel<br />
absenken lässt. Für ein stimmungsvolles<br />
Ambiente sorgt eine LED-Beleuchtung,<br />
die unter der Arbeitsplatte, unter dem<br />
Gestell oder auch im Innenraum des<br />
Kühlschranks positioniert wird.<br />
„Auch die Outdoorküche lässt sich heute<br />
individuell planen und den individuellen<br />
Wünschen und Anforderungen anpassen.<br />
Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten<br />
es hier inzwischen gibt und wie die Designer<br />
in den Küchenstudios Funktionalität<br />
und Design auch im Outdoorbereich<br />
verbinden“, so Irle. sl<br />
Gekühlte Getränke<br />
jederzeit griffbereit:<br />
Der Outdoor-<br />
Kühlschrank ist<br />
eigens für den<br />
Außenbereich<br />
konzipiert.<br />
Fotos: AMK<br />
37<br />
Produkt
FACHMAGAZIN DER BRANCHE
Dialog zwischen<br />
Kunst & Design<br />
„Double Up“ – in der aktuellen Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg verdoppeln<br />
sich die Perspektiven von Design und Kunst: Ein spannender Dialog<br />
zwischen Kunstwerken, Design und Kunsthandwerk. Die Ausstellung fordert<br />
die Besucher auf, sich für neue Sichtweisen zu öffnen. Wie künstlerisch wertvoll<br />
ist Möbeldesign aus den 1970er-Jahren, was hat Handwerkskunst mit Kunst zu<br />
tun, was bewirkt die Farbe Rot?<br />
Das Museum bittet, Platz zu nehmen auf exquisiten Designerstühlen wie dem<br />
berühmten taillierten Ameisenstuhl von Arne Jacobsen oder auf einem Stuhl<br />
von Konstantin Gricis, der von seiner Form an zusammengesetzte Geodreiecke<br />
erinnert. Sind Designerstühle nur Statussymbole oder auch bequem? Eine<br />
ganz neue Museumserfahrung.<br />
Ein wichtiger Aspekt ist die Öffnung zu anderen Kulturräumen und die Überwindung<br />
tradierter Klischees in der Unterscheidung von Kunsthandwerk und freier<br />
Kunst. Erstmalig stellt Die Neue Sammlung eine Küchenzeile von Le Corbusier<br />
und Charlotte Perriand für eine Marseiller Wohnanlage aus. Den beiden gelang<br />
in den späten 1940er-Jahren eine Verdichtung auf kleinem Raum, und dies in einer<br />
farbenfrohen Umsetzung.<br />
Insgesamt neun Räume eröffnen ein vielfältiges Spektrum an Themen, indem<br />
rund 150 Designobjekte von Anna Castelli Ferrieri bis Konstantin Grcic sowie<br />
Kunstwerke von Blinky Palermo bis Mona Hatoum aufeinandertreffen und sich<br />
die Perspektiven verdoppeln: www.nmn.de. hoe<br />
Double Up! – Raum Rot: (Bild rechts) Soft Chair, Entwurf Susi und Ueli Berger, 1967.<br />
Foto: Die Neue Sammlung The Design Museum (A. Laurenzo);<br />
(unten) Steven Parrino, „OK-KO“ (1990). Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Out of the Box 87
MÖBELMARKT<br />
88 Design 06 / 2022
Festival des Wiedersehens<br />
in der Fiera Milano Rho<br />
7. bis 12. Juni 2022<br />
Was letztes Jahr mit dem Supersalone als Leistungsschau<br />
in einer außergewöhnlichen Situation begann,<br />
steigerte sich dieses Jahr zu einem beachtlichen Salone<br />
del Mobile. 2.175 Aussteller, darunter 600 junge Designer,<br />
und 262.000 Gäste (2019: 380.000 mit Euroluce<br />
und Workplace 3.0) vermeldeten die Messeveranstalter<br />
für 2022.<br />
Zahlreiche namhafte Aussteller aus Italien und aus dem<br />
Ausland bekannten sich in diesen schwierigen Zeiten<br />
zum Salone del Mobile. Denn auch wenn die Pandemie<br />
zumindest für den Sommer am Abklingen ist – an einer<br />
Tatsache ließ Maria Porro, Präsidentin des Salone, bei<br />
einem Begrüßungstalk mit der Presse keinen Zweifel:<br />
„There is an elephant in the room“, es ist also ein Elefant<br />
im Raum, namentlich der Ukraine-Krieg.<br />
Umso beachtlicher war es, dass so viele Unternehmen in<br />
den Salone mit seiner neuen Hallen-Aufplanung investiert<br />
hatten: mit Ständen, die zum Teil komplett mit Produktneuheiten<br />
bespielt wurden; mit innovativen, durchdachten,<br />
mutigen Präsentationen; mit erneuerungsstarken<br />
Design-Kooperationen und Marketingkonzepten – und<br />
mit Teams, die zusammen mit den Besucherinnen und<br />
Besuchern aus vollem Herzen das Come-together nach<br />
vielen Monaten des Rückzugs zelebrierten.<br />
Auch der Salone selbst investierte – unter anderem mit<br />
Events zum 60-jährigen Jubiläum und mit bestens<br />
besuchten Talkrunden zum Thema Nachhaltigkeit, die<br />
illustre Gäste aus der Möbelbranche im Publikum<br />
vorweisen konnten.<br />
Einen ausführlichen Bericht zum Salone del Mobile lesen<br />
Sie im MÖBELMARKT 07/22. Umseitig erste Eindrücke.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Design 89
Gewürzfarben von sanft bis knallig, Formen von soft bis knuffig – so präsentierte sich der Salone 2022.<br />
Lani Adeoye aus Nigeria gewann den ersten Preis auf dem Nachwuchswettbewerb<br />
Salone Satelite 2022. Sie feiert mit ihrer Kollektion<br />
handwerkliche Traditionen aus verschiedenen Regionen<br />
ihres Landes. Foto: Salone del Mobile, Ludovica Mangini<br />
Viele Polstermöbelhersteller ließen in ihren Kollektionen die<br />
runden Retro-Formen der 70er wieder aufleben. Foto: Calia<br />
Giorgetti zeigte, wie sich Home Sport stilvoll<br />
inszenieren lässt. Foto: Salone del Mobile,<br />
Alessandro Russotti<br />
Dunkles Holz, Grau- und Beigetöne sind zwar nicht verschwunden –<br />
doch auch im Hochwertbereich war Farbiges zu sehen, zum Beispiel bei<br />
Porro. Foto: Salone del Mobile, Alessandro Russotti<br />
Die wohl ungewöhnlichste Präsentation auf der Messe: Im Vorraum zu ihrer Teppich-Show<br />
hatte Nanimarquina haufenweise Wolle aufgetürmt. Foto: Salone del Mobile, Andrea Mariani<br />
90 Design<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Juni 2022 ∙ www.moebelmarkt.de<br />
Birkenstock/ADA:<br />
Anatomisch geformte Schlafsysteme<br />
VDB:<br />
Skeptischer Blick<br />
in die Zukunft<br />
Hästens:<br />
Betten für Träumer<br />
seit 170 Jahren
Nachhaltig<br />
schlafen?<br />
ÖKOLOGISCHE SCHLAFSYSTEME<br />
Weil wir Verantwortung haben!<br />
ÖKONOMISCH PRODUZIERT<br />
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MIT SOZIALEM ENGAGEMENT<br />
Weil wir an alle denken!<br />
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Hilfsorganisationen<br />
Partnerschaft<br />
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Menschlichkeit<br />
Chancengleichheit<br />
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CO 2 neutral<br />
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Begehrlichkeiten<br />
wecken<br />
Meine Eltern haben sich gerade ein neues Bett gekauft. Interessiert Sie nicht? Gut,<br />
kann ich verstehen, sind ja nicht Ihre Eltern – und das allein wäre sicher auch noch<br />
keine Erwähnung in einem Editorial wert. Aber der Hintergrund vielleicht schon.<br />
Denn ihr Bett war alt. Sehr alt. Ich übertreibe nicht, wenn ich Bett, Federholzrahmen<br />
und Matratze noch ins letzte Jahrtausend datiere.<br />
Seit Jahren versuche ich, meine Eltern, fast 80 und mit den altersüblichen Rückenleiden<br />
ausgestattet, davon zu überzeugen, sich endlich mal was Neues anzuschaffen.<br />
Einfach, damit sie wieder besser schlafen, erholter und mit weniger Schmerzen<br />
aufwachen. Dass ich endlich zu ihnen durchgedrungen bin und sie nach wirklich<br />
toller Beratung sowie erstaunlich kurzer Lieferzeit jetzt wie auf „Wolke Sieben“<br />
schlafen, freut mich persönlich natürlich sehr. Wie lange es gedauert hat, bis sie<br />
wirklich etwas Neues angeschafft haben, macht mich aber auch nachdenklich.<br />
Kann es sein, dass die Begehrlichkeit beim Verbraucher nach neuen Betten und<br />
Matratzen erstaunlich niedrig ist? Rund acht Stunden verbringt man täglich im Bett.<br />
Wie gut ich schlafe, bestimmt, wie leistungsfähig ich am nächsten Tag bin – und<br />
wie gut gelaunt. Trotzdem wird alle zwei Jahre ein neues Smartphone angeschafft,<br />
eine Spielekonsole und der passende Fernseher stehen auch ganz oben auf den<br />
Wunschzetteln der Verbraucher. Selbst die Küche, in der man ja deutlich weniger<br />
Zeit als im Bett verbringt, schafft es besser, die Begehrlichkeit der Verbraucher zu<br />
wecken – auch durch neue Hightech-Elektrogeräte und spannendes Zubehör.<br />
Seit die Boxspring-Welle etwas abgeflacht ist, fehlt vielen Verbrauchern beim Thema<br />
Bett der Kaufanreiz. Was mich zu der Frage bringt: Wie viel mehr Anreiz, als jede<br />
Nacht gut zu schlafen, muss man eigentlich haben? Fast habe ich das Gefühl,<br />
uns fehlen ein wenig die Hightech-Gadgets in der Branche. Denn alles, was auf<br />
dem Wunschzettel der Verbraucher weit oben steht, ist vernetzt, smart, WLANfähig<br />
und in 4K-Auflösung.<br />
Natürlich macht es keinen Sinn, Betten und Matratzen zum Selbstzweck mit solchen<br />
Gadgets auszustatten. Aber es macht durchaus Sinn, einmal darüber nachzudenken,<br />
wie man den Verbraucher für das Thema erholsamen Schlaf begeistern<br />
kann. Der Münchner Top-Händler Betten Rid erreicht seine Kunden inzwischen<br />
über einen informativen Podcast, in dem all die Benefits von gutem Schlaf thematisiert<br />
werden – auf jeden Fall ein interessanter Ansatz. Aber da geht bestimmt noch<br />
mehr! Lassen Sie uns darüber diskutieren und gemeinsame Strategien für die Branche<br />
entwickeln – vielleicht auf der ABK Open am 29. und 30. Juni in Bad Salzuflen?<br />
Man sieht sich!<br />
Herzlichst<br />
Ihr Arnd Schwarze<br />
Arnd Schwarze<br />
Redakteur MÖBELMARKT<br />
schwarze@ritthammer-verlag.de<br />
Telefon 05222 2390807<br />
Impressum<br />
Erschienen im MÖBELMARKT Juni 2022<br />
Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />
Emmericher Str. 10 · D-90411 Nürnberg<br />
Telefon: +49 (0) 911 95578-0<br />
Fax: +49 (0) 911 95578-11<br />
Internet: www.moebelmarkt.de<br />
E-Mail: redaktion@ritthammer-verlag.de<br />
Redaktion: Arnd Schwarze (Leitung),<br />
Karin Henjes, Michaela Höber, Stefan<br />
Mielchen, Klaus Leonhard<br />
MEDIENPARTNER DER<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
SleepMÖBELMARKT 3
ABK Open | Seite 8<br />
Inhalt<br />
Titelbild: Birkenstock<br />
Vom Fußbett zum Schlafsystem! In Köln präsentierte<br />
Birkenstock seine seine aktuellen Bettenund<br />
Matratzen-Innovationen. Die von ADA gefertigten<br />
Modelle punkten mit puristischem Design,<br />
hochwertigen Naturmaterialien und einzigartiger<br />
Funktionalität. Zu den Neuheiten 2022 gehören<br />
zudem Matratzen, Topper und Schlafkissen.<br />
Lesen Sie mehr auf Seite 15.<br />
3 Begehrlichkeiten wecken<br />
5 Sleep Mix<br />
8 Die Bettenbranche hat eine<br />
neue Heimat<br />
9 Raum für eine ganze Welt<br />
10 Ein frischer Blick auf die Welt<br />
des Schlafens<br />
11 Einfach mal zuhören<br />
12 Gebündelte Stärken für<br />
Handel und Industrie<br />
15 Vom Fußbett zum<br />
Schlafsystem<br />
16 Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
18 Ein Bett für die wahren<br />
Träumer zum Geburtstag<br />
20 Catwalk: Softe Traumbetten<br />
22 Sleep Mix<br />
23 Kompetenztreffen mit<br />
nachhaltigen Inhalten<br />
Hästens | Seiten 18–19<br />
Podcasts | Seite 11<br />
Garant & ABK | Seiten 12–14<br />
Catwalk | Seiten 20–21<br />
4 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Dynaglobe:<br />
Umweltfreundliche<br />
Matratzenherstellung<br />
Nach rund zehn Jahren hat eine durchschnittliche Matratze ihr<br />
Lebensende erreicht und wird entsorgt, meist verbrannt – die<br />
Umweltbelastung ist dabei hoch. Doch es geht auch anders:<br />
Der kleine, spezialisierte Hersteller Dynaglobe setzt bei der<br />
Herstellung seiner innovativen Luftkernmatratzen gezielt auf<br />
Nachhaltigkeit und Regionalität. Das neueste Projekt von<br />
Dynaglobe-Inhaber Markus Popfinger ist eine Photovoltaik-<br />
Anlage auf dem Firmendach, um die Matratzen mit 100% klimaneutralem<br />
Ökostrom produzieren zu können. Gleichzeitig<br />
setzt Popfinger darauf, dass bei seinen Luftkern-Matratzen<br />
rund 60% weniger Schaumstoff verwendet wird als bei herkömmlichen<br />
Matratzen, somit also von vornherein weniger<br />
Schaumstoff als Abfall oder zum Recycling anfällt – und aus<br />
den Überschüssen aus der Produktion entsteht beispielsweise<br />
Füllmaterial für Kissen. Zu guter Letzt macht sich die unmittelbar<br />
von Hand zusammengebaute Luftkernmatratze in einem<br />
wiederaufbereiteten Karton auf die Reise zum Kunden.<br />
Denn das Verpackungsmaterial muss nicht unbedingt schön<br />
sein, Hauptsache, unsere Erde bleibt es auch weiterhin.<br />
Ruf & LS Bedding<br />
unter einem Dach<br />
Der Investor Waterland Private Equity hat nach Ruf Betten<br />
und Bruno (Online-Direktvertrieb von Design-Boxspringbetten<br />
und Schlafsofas) jetzt auch noch den belgischen<br />
Bettenhersteller LS Bedding übernommen.<br />
Erklärtes Ziel ist die Etablierung eines paneuropäischen<br />
Hauses mit Premium-Bettenmarken. Verkäufer der Anteile<br />
von LS Bedding sind die belgische Beteiligungsgesellschaft<br />
Dovesco sowie das aktuelle und frühere Management,<br />
das sich im Zuge der Transaktion auch<br />
signifikant an der Gruppe rückbeteiligt. „Wir glauben,<br />
dass die Partnerschaft unserer Marke Ergosleep neue<br />
Möglichkeiten zur Internationalisierung eröffnet, und wir<br />
freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit Waterland, um<br />
die Positionierung von LS auf dem Benelux-Markt in den<br />
kommenden Jahren zu stärken“, sind sich die CEOs von<br />
LS Bedding, Koen Maenhout und Tom De Baenst, einig.<br />
Heiner Goossens und Peter Koch sowie Dr. Felix Baer<br />
und Christopher Schimmel, die Geschäftsführer von Ruf<br />
Betten beziehungsweise Bruno, erklären gemeinsam:<br />
„Wir freuen uns sehr auf den Zusammenschluss mit Ergosleep,<br />
Magnitude und Nox und darauf, die Gruppe zusammen<br />
weiterzuentwickeln. Alle fünf Marken der Gruppe<br />
können voneinander lernen, und wir sind gespannt<br />
auf die kommenden Jahre.“<br />
Dank einer neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Firmendach werden die Dynaglobe-<br />
Matratzen mit 100% Ökostrom produziert. Fotos: Ruf / LS Bedding<br />
Emma – The Sleep Company:<br />
Wolfgang Neuner neuer CFO<br />
Emma – The Sleep Company baut das Management-Team aus: Seit dem<br />
1. April 2022 ist Wolfgang Neuner der neue Chief Financial Officer (CFO)<br />
des schnell wachsenden E-Commerce-Unternehmens. Der international<br />
erfahrene Investment- und Finanzierungs-Experte wird von Frankfurt aus<br />
das Führungsteam ergänzen. „Emma ist seit den ersten aktiven Jahren am<br />
Markt profitabel und hat mit einem Umsatz von 645 Mio. Euro im Jahr<br />
2021 die US-Konkurrenz hinter sich gelassen. Ich übernehme eine Schlüsselposition<br />
bei einem global führenden und äußerst dynamisch agierenden<br />
Unternehmen“, sagt Wolfgang Neuner, neuer CFO von Emma. Vor seinem<br />
Einstieg bei Emma war er unter anderem für Private-Equity-Gesellschaften<br />
in London und München tätig. Dort hat er internationalen Konzernen sowie<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei geholfen, neue Wege<br />
der Wertschöpfung zu erschließen und alte zu optimieren. Wolfgang<br />
Neuner wird bei Emma die Bereiche Accounting, Tax, Legal und Business<br />
Intelligence verantworten.<br />
Heiner Goossen, Peter Koch<br />
(Geschäftsführer Ruf, oben<br />
von rechts) sowie Koen<br />
Maenhout und Tom De<br />
Baenst (CEOs LS Bedding,<br />
unten von rechts)).<br />
Fotos: Ruf / LS Bedding<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 5
KEINE LUST AUF<br />
KOMPROMISSE?<br />
Wir verstehen das. Denn für uns sind warme Farben und ein modernes<br />
Design keine Gegensätze. Der beste Beweis? Unsere neue Heimtextilien-<br />
Kollektion! Hier sorgen kuschelige Bettwäsche, Kissen, Kissen-Inletts,<br />
Decken und Daunendecken für eine Wohnatmosphäre, die gemütlich<br />
und stilvoll zugleich ist. Lassen auch Sie sich kompromisslos begeistern!<br />
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definiert Musterring das Wohnen<br />
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nicht nur die Möbel, sondern alles,<br />
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Heimtextilien-Kollektion präsentieren wir<br />
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die so konzipiert ist, dass sie<br />
ganzjährig und saisonunabhängig verkauft<br />
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werden wir Sie dabei<br />
unterstützen, den Absatz der Heimtextilien-Kollektion<br />
kraftvoll anzuschieben.<br />
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Zeitnah live erleben können<br />
Sie uns auf der ABK OPEN –<br />
Deutschlands Ordermesse<br />
für Schlaf- und Wohnkultur<br />
29.–30. Juni 2022<br />
Messezentrum Bad Salzuflen<br />
Halle 20, Stand G 24<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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Manuela Lier (m.lier@musterring.de)<br />
Musterring International<br />
Josef Höner GmbH & Co. KG<br />
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Die<br />
Bettenbranche<br />
hat eine neue<br />
Heimat<br />
Am 29. und 30. trifft sich die Bettenbranche zur<br />
11. ABK Open – und das erstmals in Bad Salzuflen.<br />
Nachdem die angestammte Location an der OWL Arena in<br />
Halle einfach zu klein für die erfolgreiche Fachmesse geworden<br />
ist, wird die Halle 20 im Messezentrum in Bad Salzuflen<br />
zur neuen Heimat der Betten-, Matratzen-, Bettwäsche- und<br />
Bettwaren-Spezialisten. Und dass diese sich in der bestens<br />
ausgestatteten Messe, die auch Austragungsort der M.O.W.<br />
ist, ausgesprochen wohlfühlen, hat bereits die kleine Schwester<br />
der ABK Open, die ABK Open Home im Januar bewiesen,<br />
die dort ihre gelungene Premiere feierte.<br />
Mehr als 130 Aussteller aus allen für<br />
den Bettenfachhandel wichtigen Sortimentsbereichen<br />
werden ihre Neuheiten<br />
im Juni in Bad Salzuflen auf rund<br />
12.000 qm Ausstellungsfläche zeigen.<br />
Und das natürlich nicht nur den Handelspartnern<br />
des ABK-Verbandes und<br />
des Partners Garant-Gruppe, sondern<br />
der ganzen Branche. Denn zum Erfolgskonzept<br />
dieser Verbandsmesse<br />
gehört es seit der ersten <strong>Ausgabe</strong>,<br />
dass sie offen ist für alle Fachbesucher<br />
aus dem Möbel- und Bettenfachhandel.<br />
Damit hat sich abseits der großen<br />
internationalen Fachmessen ein echter<br />
Hotspot für das Schlafen-Segment<br />
entwickelt, der sich bei Besuchern aus<br />
allen Verbänden bis hin zur Großfläche<br />
fest etabliert hat.<br />
Perfekte Voraussetzungen<br />
Die ABK Open ist nicht nur eine reine<br />
Ordermesse, sondern ein Ort der Begegnung,<br />
hier trifft sich die Branche in<br />
lockerer, fast freundschaftlicher Atmosphäre.<br />
„Kurze Wege, kompakte Messestände,<br />
innovative Flächenkonzepte<br />
und genügend Raum zum Gedankenaustausch<br />
sind wichtige Erfolgsfaktoren<br />
der ABK Open. Diese können wir<br />
auch am neuen Standort optimal umsetzen“,<br />
so Thomas Fehr, Geschäftsführer<br />
des ABK Einkaufsverbandes<br />
und Initiator der ABK Open. „Zudem<br />
Von modischer Bettwäsche über kuschelige Bettwaren bis hin zu hochwertigen Schlafsystemen bietet die<br />
ABK Open alles, was die Schlaf-Experten aus dem Handel suchen. Fotos: Schwarze<br />
haben wir im Messezentrum Bad Salzuflen<br />
ausreichend Reserven, um die<br />
nach wie vor große Nachfrage von Lieferanten<br />
nach Ausstellungsflächen zu<br />
befriedigen.“ Die Messe wird dabei<br />
ganz sicher auch davon profitieren,<br />
dass die Aussteller erstmals in einer<br />
Halle versammelt sein werden und<br />
nicht wie bisher in Halle auf mehrere<br />
feste und temporäre Hallen verteilt<br />
sind.<br />
Umfangreiche Verbands-<br />
Präsentation<br />
Auf der ABK Open im Messezentrum<br />
Bad Salzuflen präsentieren sich neben<br />
vielen wichtigen Industriepartnern<br />
auch die Kooperations-Partner Garant<br />
Gutes Schlafen und der ABK-Einkaufsverband<br />
bereits zum zweiten Mal nach<br />
der ABK Open Home im Januar mit einer<br />
gemeinsamen Fläche. Dabei erwartet<br />
Verbandsmitglieder sowie Interessenten<br />
aus anderen Verbundgruppen<br />
dieses Mal eine umfangreichere und<br />
vielfältigere Fläche, wie Stefan Wieselhuber,<br />
Verbandsleiter Garant Gutes<br />
Schlafen, verrät: „ABK und Garant sind<br />
mit insgesamt 350 qm Ausstellungsfläche<br />
dieses Mal deutlich größer auf der<br />
Messe vertreten als noch im Januar.<br />
Hier zeigen wir die fünf starken Eigenmarken<br />
unserer beiden Verbände, sowie<br />
unser breites Dienstleistungsangebot.“<br />
Zu den neuen Services, die die<br />
beiden Verbände zeigen werden, gehört<br />
auch ein eigenes Mess- und Simulationssystem,<br />
mit dem Kopf- und<br />
Körperkonturen vermessen werden,<br />
um die ideale Konfiguration der Matratze<br />
zu berechnen und diese bestellfertig<br />
auszugeben.<br />
Auf die Besucher warten also viele<br />
spannende Neuheiten zum perfekten<br />
Orderzeitpunkt für die Textilen Sortimente<br />
aus der Herbst-Winter-Kollektion.<br />
Und natürlich wird es am 29. Juni<br />
ab 18 Uhr auch wieder die bereits legendäre<br />
Messeparty der ABK Open geben<br />
– auf der überdachten Freifläche<br />
vor der Messehalle, wo es reichlich Gelegnehit<br />
zum informellen Austausch<br />
gibt. Die Branche trifft sich – am 29.<br />
und 30. Juni in Bad Salzuflen.<br />
Arnd Schwarze<br />
Die Halle 20 (rechts im Vordergrund) des<br />
Messezentrums in Bad Salzuflen bietet 12.000<br />
qm Ausstellungsfläche und damit perfekte<br />
Voraussetzungen für eine gelungene ABK Open.<br />
Foto: messe Ostwestfalen GmbH / Alex Klug<br />
8 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Das emotionale Kampagnenbild<br />
unterstreicht perfekt den Claim<br />
„Raum für eine ganze Welt“.<br />
Fotos: Ruf Betten<br />
Raum für eine ganze Welt<br />
Ruf Betten lanciert zielgruppengenaue Kampagne für Polsterbetten | Neue Konzepte<br />
Schöpfergeist, Innovationskraft und der<br />
hohe Qualitätsanspruch zeichnen die<br />
Polsterbetten von Ruf Betten aus.<br />
QR-Code zur Landing Page<br />
„Raum für eine ganze Welt“.<br />
Das Unternehmen Ruf Betten aus Rastatt lanciert eine<br />
Kampagne, in der es die USPs seiner einzigartigen Polsterbetten<br />
herausstellt. Für die Kampagne hat das Marketingteam<br />
eine Broschüre entwickelt, in der alle Argumente<br />
für Polsterbetten klar und übersichtlich aufgelistet werden.<br />
Verkäuferinnen und Verkäufer erhalten diese vom<br />
Ruf Betten-Außendienst. Parallel dazu läuft eine SEA-<br />
Kampagne: Suchen Interessierte im Internet per Suchmaschine<br />
nach Polsterbetten von Ruf Betten, erscheinen<br />
Anzeigen, welche auf die emotionale und informative<br />
Landing Page www.ruf-betten.de/polsterbetten mit Händlersuche<br />
führen.<br />
Polsterbetten von Ruf Betten:<br />
stilvoll, wertig, einzigartig<br />
Zahlreiche Argumente sprechen für die Marke Ruf Betten.<br />
Schon das Unternehmen selbst steht seit 1926 für echte<br />
Qualität mit individuellen Schlaflösungen. Erstklassige<br />
Materialien, hochwertige Verarbeitung und meisterhafte<br />
Handwerklichkeit sind die Basis. Durch eigene Technologieentwicklungen,<br />
Patente und Problemlösungen rund<br />
ums Thema Schlaf zeigt Ruf Betten Kompetenz auf ganzer<br />
Linie. Hierbei kommt die Langlebigkeit der Produkte<br />
und die Nachhaltigkeit, natürlich made in Germany, nicht<br />
zu kurz.<br />
Bei den Polsterbetten handelt es sich um stets optimal<br />
belüftete Betten mit gepolsterten Seiten- und Kopfteilen.<br />
Ihr Design ist leicht, elegant und ästhetisch, u. a. dank<br />
durchgängiger Vorderansicht. Sie bieten eine einzigartige<br />
Ruhe- und Schlafergonomie durch zahlreiche Verstellmöglichkeiten<br />
unterschiedlicher Federholzrahmenkonzepte<br />
und mit passenden Matratzen, welche im Rahmen<br />
einliegen. Diese sorgen zudem durch ihre Kantenstabilität<br />
für mehr Sicherheit beim Ein- und Aussteigen.<br />
Passgenauer Komfort und perfektes<br />
Schlafklima<br />
Die Besonderheit der Polsterbetten liegt in Details wie<br />
dem belüfteten Bettkasten, Füßen in unterschiedlichen<br />
Ausführungen, einer einfachen Reinigung dank Bodenfreiheit,<br />
einem leicht zu öffnenden Bettkasten mit stabilem<br />
Haltemechanismus und einem Relaxversteller, der für<br />
eine perfekte Muskel- und Kreislaufentspannung sorgt.<br />
Mit dem selbst entwickelten Belüftungssystem und eingetragenen<br />
Warenzeichen „optiVent“ bietet Ruf Betten<br />
die perfekte Klimaautomatik für Bettkästen. So kann die<br />
Luft einfach von innen nach außen zirkulieren und bestes<br />
Schlafklima ist gewährleistet.<br />
„Polsterbetten mit Federholzrahmen und einliegenden<br />
Matratzen sind der Hidden Champion. Auch wenn Boxspringbetten<br />
nachweisbar tolle Vorteile bieten, ist doch<br />
das Angebotsspektrum hinsichtlich Design, Komfort und<br />
Nutzen bei Polsterbetten vielfältiger. Ruf Betten bedient<br />
diese Champions-League seit Jahrzehnten erfolgreich<br />
und perfekt, der außerordentliche Umsatzanteil beweist<br />
dies. Unsere Qualität und das Siegel Made in Germany<br />
mit hoher Nachhaltigkeit gibt dem Handel jede Möglichkeit,<br />
dem Endkunden das perfekte Schlaferlebnis zu bieten“,<br />
erklärt Heiner Goossens, Geschäftsführer von Ruf<br />
Betten. kh<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 9
Ein frischer Blick auf<br />
die Welt des Schlafens<br />
Auf der Rauch Furniture Week erlebte der Handel innovative<br />
Produkt- und Präsentationsideen | Neue Konzepte<br />
Oben: Die Ausstellung wurde komplett neu im<br />
wertigen, reduzierten Hallen-Look gestaltet.<br />
Das Traditionsunternehmen Rauch aus<br />
Freudenberg verzeichnete zur Rauch<br />
Furniture Week im Mai zahlreiche Besucherinnen<br />
und Besucher sowie ein<br />
sehr positives Feedback. Sowohl das<br />
neue Raumkonzept als auch die Produkte,<br />
die Kooperation mit Werner<br />
Aisslinger und die dargestellten Rauch<br />
Kompetenzfelder kamen sehr gut an.<br />
„Wir freuen uns über ein sehr breites<br />
Interesse für unsere vorgestellten Modellneuheuten<br />
und sind gerade in einer<br />
intensiven Angebotsphase. Jetzt gilt<br />
es, die begonnenen Gespräche mit unseren<br />
Handelspartnern weiter zu vertiefen<br />
und die Zusammenarbeit partnerschaftlich<br />
und leistungsorientiert<br />
fortzusetzen. Wir haben uns sehr gefreut,<br />
unsere Kunden persönlich vor<br />
Ort treffen zu können und möchten uns<br />
für den Besuch ganz herzlich bedanken,“<br />
so Inka Rosini, Marketing Direktorin<br />
bei Rauch.<br />
Das neue Messe-Konzept und der<br />
komplett umgestaltete Showroom mit<br />
freien Fensterflächen und offenen<br />
Sichtachsen kam bestens an. Mit innovativen<br />
Kreativ-Locations setzte Rauch<br />
ebenfalls neue Maßstäbe: Ab sofort<br />
kann übers Jahr inmitten der Ausstellung<br />
an Sonder- und Exklusivmodellen<br />
gearbeitet werden.<br />
Alle Produktkonzepte, die auf der<br />
Hausmesse vorgestellt wurden, basierten<br />
auf Marktforschung und wurden<br />
vorab bei Konsumentinnen und Konsumenten<br />
abgeprüft. Die breite Auswahl<br />
an passenden Aufbewahrungslösungen<br />
und Produktdesigns stieß auf<br />
Das neue Schlafzimmerprogramm von<br />
Werner Aisslinger kann auch in der<br />
Oberflächenausführung Eiche-Mokka<br />
und ohne Cocooning-Nische im Kopfteil<br />
gewählt werden.<br />
eine entsprechend positive Resonanz<br />
beim Handel. Passend dazu präsentierte<br />
Rauch intelligente Ideen für die<br />
Präsentation am POS.<br />
Ein weiteres Novum: Die verschiedenen<br />
Rauch Kompetenzfelder waren mit<br />
Schauflächen direkt in die Ausstellung<br />
integriert. Dazu gehörten unter anderem<br />
die kundenspezifische Logistik mit<br />
einem patentierten Ladegutträger sowie<br />
Produkte in einer perfekt handlebaren<br />
Kartonverpackung. Auch die<br />
neue Laufschienen-Technik Easy-Slide<br />
2.0 wurde praxisnah vorgestellt. Sie ermöglicht<br />
es in einzigartiger Weise, störende<br />
Bodenunebenheiten bis zu<br />
12mm auszugleichen. Neben dem Einsatz<br />
von Robotertechnik und Automatisierungen<br />
zur Reduzierung von Reklamationen<br />
nehmen Nachhaltigkeit,<br />
regionale Beschaffung sowie 100%<br />
Made in Germany eine zentrale Rolle<br />
bei Rauch ein.<br />
Rauchs Anspruch ist es, auch künftig<br />
Deutschlands präferierter und partnerschaftlichster<br />
Hersteller von Schrankund<br />
Schlafzimmerprogrammen zu sein<br />
– mit einem klar strukturierten Sortiment<br />
sowie einer konsistenten und<br />
einfachen Variantenvielfalt für die Mitnahme<br />
und den Fachhandel in On- und<br />
Offline. kh<br />
Patentgeschützte, platzsparende Neuheit: die Ecklösung ohne Säule. Fotos: Rauch<br />
10 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Einfach mal zuhören<br />
Immer mehr Podcasts widmen sich Themen rund um den gesunden Schlaf.<br />
Wir stellen vier von ihnen vor.<br />
Freundinnen der Nacht<br />
Sleep & Perform<br />
„Wir wissen, dass der Schlaf viel cooler ist als sein Image“, sagen die beiden<br />
Bettenfachhändlerinnen Eva Bovet und Thalea Schlosser. Als „Freundinnen<br />
der Nacht“ haben sie schon mehr als 60 Podcast-Folgen produziert<br />
und dabei das Who is Who des Schlafes aus Medizin und Forschung<br />
interviewt, mit Influencerinnen gesprochen und nebenbei auch viel von<br />
sich preisgegeben. Im Wochentakt entstehen so spannende Folgen über<br />
Fragen wie Sex, Verdauung oder getrennte Betten – und wie all dies mit<br />
gutem Schlaf zusammenhängt.<br />
In der Bettenbranche ist Schlafberater und Fachdozent Markus Kamps<br />
bestens bekannt. Mit seinem Podcast Sleep & Perform richtet er sich an<br />
Schlafinteressierte und Schlechtschläfer sowie gesundheitsorientierte<br />
Menschen, um deren Schlafwissen zu fördern. Die bislang mehr als 50<br />
Folgen sind kompakt gehalten und dauern in der Regel etwa zehn Minuten.<br />
Darin gibt Kamps sein geballtes Praxiswissen weiter – vom Vollmond<br />
über die richtige Zudecke bis zum Schnarchen reichen die Themen für<br />
mehr Wachheit im Alltag und erholsame Nächte.<br />
Bettenrid<br />
7Schläfer<br />
Kann man durch Yoga besser schlafen? Wie programmiert man Träume?<br />
Und wie wird der Schlaf zum Erfolgsfaktor? Themen wie diese hat das<br />
Münchner Traditionshaus Bettenrid in den zwölf Folgen seiner Podcast-<br />
Reihe bisher behandelt, die in Zusammenarbeit mit dem Privatsender Radio<br />
Gong 96.3 entsteht. Zu Wort kommen Schlafexperten und andere<br />
spannende Persönlichkeiten wie die ehemalige Bunte-Chefredakteurin<br />
Patricia Riekel. In der jüngsten <strong>Ausgabe</strong> spricht sie über ihren Ruhestand<br />
und darüber, wie sie in ihrem neuen Lebensabschnitt schläft.<br />
In einer Mischung aus Podcast und Audiokurs wendet sich „7Schläfer“ an<br />
sein Publikum. Schlafforscher Albrecht Vorster geht darin gemeinsam mit<br />
Cora Hänel ungewöhnlichen Fragen nach: Kann man beim Schlafwandeln<br />
aufs Klo gehen? Wann gehen Profifußballer ins Bett? Und welche Hilfsmittel<br />
machen mehr aus dem eigenen Schlaf? Verknüpft ist der Podcast<br />
mit einer Schlafkurs-App von Gruner+Jahr. Die ersten Kapitel dieses Selfcare-Angebots<br />
sowie mehrere Schlafübungen sind kostenlos, danach<br />
greifen Abo-Modelle.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 11
Gebündelte Stärken für<br />
Handel und Industrie<br />
Erfolgreicher Kooperationsbeginn<br />
von ABK und Garant Gutes<br />
Schlafen | Neue Konzepte<br />
Am 1. Januar 2022 ist der Kooperationsvertrag<br />
zwischen ABK Einkaufsverband<br />
und Garant Gutes Schlafen in<br />
Kraft getreten. Im Gespräch zeigen<br />
Thomas Fehr, ABK Geschäftsführung,<br />
und Stefan Wieselhuber, Verbandsleitung<br />
Garant Gutes Schlafen, die Vorteile<br />
der Kooperation für beide Verbände,<br />
aber auch für Industrie und<br />
zukünftige Händler auf.<br />
„Die Kooperation von Garant Gutes<br />
Schlafen und ABK ist schon jetzt der<br />
größte Zusammenschluss mittelständischer<br />
Bettenspezialisten in Deutschland.<br />
Rund 300 Standorte profitieren<br />
bereits von den außergewöhnlichen<br />
Konditionsvorteilen und den Marketingpaketen<br />
der beiden Verbände. Mit<br />
der Kooperation haben wir für eine<br />
große Anzahl in Deutschland ansässiger<br />
Bettenfachhändler den Grundstein<br />
für eine hervorragende Zukunftsperspektive<br />
gelegt“, so ABK-Geschäftsführer<br />
Thomas Fehr und Stefan Wieselhuber,<br />
Verbandsleiter Garant Gutes<br />
Schlafen.<br />
Die beiden Verbände geben sich deshalb<br />
mehr als zufrieden. „Aktuell haben<br />
bereits mehr als 90 Prozent der ABK-<br />
Gesellschafter ihre im September erteilte<br />
Zustimmung zur Kooperation mit<br />
ihrer Vertrags-Unterschrift bestätigt“,<br />
geben Wieselhuber und Fehr zu Protokoll.<br />
„Auch die Lieferantengespräche<br />
sind nahezu abgeschlossen. Ebenso<br />
wurden bereits erste gemeinsame Gremiumssitzungen<br />
abgehalten.“<br />
„Innovativ, aber dabei<br />
linientreu und<br />
gerade im Bereich<br />
der Sortimente auf<br />
Kontinuität bedacht<br />
– das zeichnet unsere<br />
Kooperation<br />
aus. Dabei bleiben<br />
wir immer offen für neue Impulse und<br />
stellen uns den Anforderungen unserer<br />
Händler, etwa in Ausschüssen und<br />
Gremien. Der enge Kontakt zum Händler<br />
und der freundschaftliche Zusammenhalt<br />
stehen für uns an vorderster<br />
„Die Dienstleistungen<br />
von Garant kommen bei<br />
den ABK-Mitgliedern<br />
sehr gut an.“<br />
Thomas Fehr<br />
Thomas Fehr (links) und Stefan Wieselhuber führen die Spezialverbände ABK und Garant Gutes Schlafen in eine<br />
erfolgreiche gemeinsame Zukunft. Fotos: Garant Gruppe<br />
Stelle“, so die beiden weiter. „Wir sind<br />
stark aufgestellt, was Konditionen,<br />
Marketing und Vermarktungskonzepte<br />
angeht, und können ein kontinuierliches<br />
Wachstum über die letzten Jahre<br />
vorweisen. Beste Voraussetzungen für<br />
alle bestehenden und zukünftigen<br />
Partner, um von diesem starken Zusammenschluss<br />
zu<br />
profitieren.“<br />
Gebündelte<br />
Kompetenzen<br />
für optimales<br />
Zusammenspiel<br />
„Die Verbände und<br />
deren Partner ergänzen sich wirklich in<br />
jeder Hinsicht perfekt“, so das einstimmige<br />
Urteil von Fehr und Wieselhuber.<br />
„Das fängt bereits bei unseren Händlern<br />
an: Während ABK-Bettenspezialisten<br />
überwiegend mit traditionellen Bettenhäusern<br />
in der Innenstadt Präsenz<br />
zeigen, finden sich Gutes-Schlafen-<br />
Händler häufig auf der grünen Wiese<br />
oder in Randlagen.“ Dennoch haben<br />
beide sehr ähnliche Ansprüche in Sachen<br />
Marketing, Dienstleistungen und<br />
Kernsortimenten an ihren Verband.<br />
Durch die Kooperation kann diesen<br />
Anforderungen noch besser Genüge<br />
getan werden als in der Vergangenheit.<br />
Auch in der inhaltlichen Ausrichtung<br />
zeigen sich starke Parallelen bei beiden<br />
Verbänden: „Bei der ABK können<br />
wir einen hohen Textil-Anteil vorweisen,<br />
während Garant Gutes Schlafen<br />
für besondere Kompetenz im Bereich<br />
Schlafraummöbel wie Schränke, Bettgestelle<br />
und Accessoires steht“, so<br />
Fehr. „Beiden gemein ist die hohe<br />
Kompetenz bei Schlafsystemen, Matratzen<br />
und Unterfederungen.“ Wieselhuber<br />
fügt hinzu: „Mit der Kooperation<br />
bringen wir unsere Stärken und unterschiedlichen<br />
Ausrichtungen gezielt zusammen.<br />
Unsere Marketing-Skills<br />
Vorteile der Kooperation auf<br />
einen Blick:<br />
• Einkaufskompetenz<br />
• Sortiments-Gremien<br />
• 360-Grad-Marketing<br />
(inhouse)<br />
• Finanz- und Versicherungsservice<br />
• Zentralregulierung<br />
• Rechtsberatung<br />
• Betriebsberatung<br />
• Schulungen und Trainings<br />
• Juniorennetzwerk<br />
• Erfa-Gruppen<br />
• ABK OPEN als die<br />
Branchenmesse<br />
• Digitalisierung des POS<br />
• ABK TV<br />
• Innovativer ABK Future<br />
Store<br />
• Vollkommene unternehmerische<br />
Freiheit<br />
12 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
kommen den ABK-Bettenspezialisten<br />
zugute, und von der Produktorientierung<br />
der ABK-Gesellschafter können<br />
die Gutes-Schlafen-Händler profitieren.<br />
So schaffen wir gemeinsam mit<br />
unseren Kompetenzen ein umfassendes<br />
Paket an Know-how, Leistungen<br />
und innovativen Produkten für unsere<br />
Gesellschafter und Verbandsmitglieder.“<br />
Die Händler können sich so zukünftig<br />
noch mehr ihrem Kerngeschäft,<br />
dem Verkauf hochwertiger Fachhandelsprodukte<br />
und der eignen Unternehmensstrategie<br />
widmen. Den ganzen<br />
Rest übernehmen die beiden<br />
Verbände.<br />
Neben diesen „harten Fakten“ sehen<br />
die beiden Köpfe hinter der Kooperation<br />
aber auch den fairen und offenen<br />
Umgang miteinander als maßgeblich<br />
für die positive Stimmung und Haltung<br />
zu der Kooperation. „Ein ,Leittier´ oder<br />
einen ‚Bremser‘ gibt es bei uns nicht.<br />
Alle wegweisenden Entscheidungen<br />
werden von uns gemeinsam abgestimmt“,<br />
merkt Wieselhuber an.<br />
Starke Eigenmarken und<br />
Dienstleistungen für<br />
Kooperationspartner<br />
Insgesamt fünf exklusive Eigenmarken<br />
stehen den Händlern von ABK und<br />
Mit Royal Dream verfügt auch der ABK-Verband über eine bestens eingeführte Eigenmarke für höchsten Schlafkomfort<br />
und deckt dabei das gesamte Sortiment vom Boxspringbett über Matratzen bis hin zu Bettwaren und Bettwäsche ab.<br />
Garant Gutes Schlafen mit der Kooperation<br />
zur Verfügung: Aventura und Royal<br />
Dream von ABK-Seite, sowie Notturno,<br />
Morgana und Aamu als<br />
Garant-Kollektionsmarken. So kann<br />
sich jeder Händler aus beiden Verbänden<br />
sein ganz persönliches und individuelles<br />
Haussortiment zusammenstellen.<br />
Dass dies wichtiger denn je ist,<br />
zeigt schon ein Blick auf die einschlägigen<br />
Verkaufs- und Preisportale im Internet.<br />
„Mit unseren fünf verkaufsstarken<br />
Vermarktungskonzepten schärfen<br />
unsere Händler das Profil am Markt<br />
und sichern sich die nötigen Margen“,<br />
so Wieselhuber. Von der Ausweitung<br />
des Händlernetzwerkes für die Eigenmarken<br />
profitiert auch die Industrie.<br />
Andreas Althammer, Geschäftsführer<br />
Optimo, zeigt sich erfreut über die Kooperation:<br />
„Über die Zusammenarbeit<br />
der beiden Verbände<br />
haben wir uns<br />
als Garant-Kernsortimentslieferant<br />
sehr<br />
gefreut. Garant hat<br />
mit Morgana und<br />
„Die internen Strukturen<br />
der beiden Verbände<br />
bleiben auch in der<br />
Zukunft erhalten.“<br />
Stefan Wieselhuber<br />
Notturno echte<br />
Marken entwickelt,<br />
von denen auf<br />
Wunsch auch die<br />
ABK-Gesellschafter<br />
profitieren können.“<br />
Mit der Firma Rummel<br />
zeigt sich ein weiterer wichtiger<br />
Kernsortimentslieferant positiv gestimmt:<br />
„Mit unseren Royal-Dream-<br />
Produkten haben wir ein sehr gut geführtes<br />
Label bei den ABK-Händlern im<br />
Sortiment. Dass<br />
dieses hervorragend<br />
auch zu den<br />
Garant-Händlern<br />
passt, zeigt das rege<br />
Interesse an unseren<br />
Sortimenten“,<br />
so Rummel-Geschäftsleiter<br />
Klaus<br />
Neudecker.<br />
Zudem werden mit<br />
der Kooperation die<br />
Lieferanten auf beiden Seiten erweitert.<br />
So etwa bei Betten Ortmann in<br />
Oberhausen, die einen ihrer Haupt-Bestandslieferanten<br />
zukünftig über die<br />
Zentralregulierung von Garant Gutes<br />
Schlafen mit entsprechenden Boni abrechnen<br />
können. Ebenso freut es natürlich<br />
die Garant-Partner, dass zukünftig<br />
noch viele weitere Lieferanten<br />
aus den modischen Sortimenten über<br />
ihren Verband reguliert werden können.<br />
Auch die Garant-Marke Notturno ist im hochwertigen Segment angesiedelt und begeistert durch stilvolle Polster- und<br />
Boxspringbetten.<br />
Fehr ergänzt: „Auch die Dienstleistungen<br />
von Garant Gutes Schlafen werden<br />
von unseren Gesellschaftern gut<br />
angenommen. Etliche ABK-Händler<br />
nutzen bereits Garant-Angebote aus<br />
Marketing und Akademie.“ So zum<br />
Beispiel Betten Stumpf in Aglasterhausen,<br />
die schon erfolgreich das<br />
Schulungsangebot der Akademie genutzt<br />
haben, oder auch Betten Giesberts<br />
in Geldern, deren Premium-Webseite<br />
derzeit durch Garant aufgebaut<br />
wird. Auch Garant-Handelspartner<br />
profitieren von den Dienstleistungen<br />
des ABK-Verbandes. So steht zum<br />
Beispiel die „erweiterte Ladentheke“<br />
nun allen Garant-Partnern zur Verfügung.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 13
Auf der ABK Open im Juni präsentieren sich Garant und ABK auf einem großen Gemeinschaftsstand, der das Dienstleistungsportfolio der Verbände zeigt.<br />
ein eigener Boxspring-Konfigurator<br />
und ein stationärer Webshop mit Bestellfunktion.<br />
Mit diesem kann der<br />
Kunde seine gewünschten, nicht beim<br />
Händler vorrätigen Produkte auswählen<br />
und sich bequem direkt nach Hause<br />
liefern lassen. Ab 1.1.2023 startet<br />
dann für alle ABK-Gesellschafter die<br />
Garant-Zentralregulierung mit erweiterten<br />
Zahlungszielen und Delkredere-<br />
Absicherung.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Neben dem ZR-Starttermin geben<br />
Fehr und Wieselhuber bereits jetzt einen<br />
kleinen Einblick in ihre gemeinsame<br />
Agenda: „Der intensive Austausch<br />
auf Augenhöhe zwischen beiden Verbänden<br />
und deren Gesellschaftern<br />
bzw. Mitgliedern bewirkt einen hohen<br />
Innovationseffekt für alle Beteiligten“,<br />
zeigen sich Fehr und Wieselhuber<br />
überzeugt. Mit einem Händler-Lieferanten-Gremium<br />
soll in naher Zukunft<br />
der Austausch auf Industrie- und Handelsebene<br />
weiter intensiviert werden –<br />
so können beide Verbände direkte Impulse<br />
erhalten und den Blick für die<br />
Bedürfnisse beider Seiten weiter<br />
schärfen. Auch neue Erfa-Gruppen mit<br />
Mitgliedern aus beiden Verbänden<br />
werden entstehen – den Anfang macht<br />
hier die „Erfa-Süd“, bestehend aus<br />
ABK- und Gutes-Schlafen-Händlern.<br />
„Trotz des Ausbaus der Kooperation<br />
bleiben interne Strukturen, also Gremien,<br />
Ausschüsse und bestehende Erfas,<br />
erhalten bzw. werden perspektivisch<br />
durch Händler beider Verbände ergänzt“,<br />
merken die beiden an. Auch<br />
die Sortimente sollen demnach in Ausrichtung<br />
und Positionierung weiterhin<br />
klar getrennt bleiben.<br />
Einen Eindruck von der Kooperation<br />
können sich Bettenspezialisten auf der<br />
ABK OPEN am 29. und 30. Juni in Bad<br />
Salzuflen machen. Hier stellen ABK<br />
und Garant Gutes Schlafen mit ihrem<br />
gemeinsamen Messeauftritt nicht nur<br />
ihr Dienstleistungsportfolio vor, sondern<br />
geben auch einen Einblick in die<br />
Markenwelten beider Verbände.<br />
Die Garant-Marke Aamu steht für Premium-Möbel mit großer Natürlichkeit.<br />
14 MÖBELMARKTSleep<br />
Dass die Kooperationspartner ein attraktives<br />
Umfeld für Bettenfachhändler<br />
sind, hat die ABK OPEN Home im Januar<br />
gezeigt: Hier haben sich bereits<br />
erste Händler aus anderen Verbundgruppen<br />
sowie verbandsfreie Händler<br />
für die Kooperation als neuen Verbandspartner<br />
entschieden. Man sei zuversichtlich,<br />
dass sich auch weitere<br />
neue Händler der neuen Kooperation<br />
anschließen werden, heißt es seitens<br />
Thomas Fehr. Wieselhuber ergänzt mit<br />
einem Augenzwinkern: „Wir sind weder<br />
angestaubt noch sprunghaft. Vielmehr<br />
steht die Kooperation für Kontinuität,<br />
Transparenz und Innovation.“<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
In seiner Event-Location im<br />
Rheinauhafen in Köln präsentierte<br />
Birkenstock seine<br />
von ADA gefertigten, innovativen<br />
Schlafsysteme. Die<br />
Produkte zeichnen sich<br />
durch puristisches Design,<br />
hochwertige Naturmaterialien<br />
sowie eine einzigartige<br />
Funktionalität aus. Genau<br />
wie das Original-Birkenstock-Fußbett<br />
passen sich<br />
die anatomisch geformten<br />
Schlafsysteme individuell an<br />
die Körperform an und<br />
bieten bestmögliche Unterstützung<br />
für den Schlaf.<br />
„Stalon Box“ bietet erstklassigen Boxspring-Komfort. Toller Hingucker ist das markante Rautendesign des Kopfteils mit<br />
Dicklederknöpfen. Fotos: Birkenstock<br />
Vom Fußbett zum Schlafsystem<br />
„Calan“ steht für hervorragenden<br />
Boxspring-Komfort. Von leichter<br />
Eleganz ist die schwebende Optik<br />
des Bettrahmens.<br />
„Gary zeichnet sich durch ein geschwungenes Kopfteil<br />
und elegant schwebende Optik des Bettrahmens aus.<br />
Die seitlichen Taschen bieten praktischen Stauraum.<br />
„Stalon Frame“ gefällt mit seinem hochwertig<br />
gefertigten Kopfteil mit Rautendesign und<br />
handgefertigten Dicklederknöpfen.<br />
Zum diesjährigen Launch präsentierte<br />
Birkenstock die neuen Bettendesigns<br />
mit den Einlegemodellen<br />
„Gary“ und „Stalon Frame“ und<br />
den Boxspringbetten „Stalon Box“<br />
und „Calan“.<br />
„Stalon“ wird durch sein hochwertig<br />
gefertigtes Kopfteil mit zeitlosem<br />
Rautendesign und mit handgehefteten<br />
Dicklederknöpfen zu einem optischen<br />
Hingucker im Schlafbereich.<br />
Der hochwertige Vollholzkorpus als<br />
stabile Innenkonstruktion sorgt für<br />
besten Komfort und ermöglicht mit<br />
seiner vorteilhaften Höhe einen<br />
komfortablen Ein- und Ausstieg.<br />
„Gary“ und „Calan“ gefallen mit<br />
dem geschwungenen Kopfteil und<br />
der schwebenden Optik des Bettrahmens.<br />
Zudem wurden die bekannten Klassiker,<br />
„Graz“ als Einlegevariante sowie<br />
„Basel Basic“ und „Arran“ jeweils<br />
als Boxspring, in neuen<br />
Materialvariationen vorgestellt.<br />
Birkenstock ergänzt sein vielseitiges<br />
Matratzenportfolio außerdem um<br />
vier neue, hochwertige 7-Zonen-<br />
Matratzenmodelle, die unterschiedlichen<br />
Schlafansprüchen gerecht<br />
werden.<br />
Mehr dazu erfahren Sie im Blickpunkt<br />
Birkenstock, der dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
beiliegt. hoe<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 15
Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />
Der Bettenfachhandel hat nach dem Rekordjahr 2020 auch im vergangenen Jahr zugelegt.<br />
Viele Unternehmen rechnen auch in naher Zukunft mit steigenden Umsätzen.<br />
Doch Marc Böhle, Präsident des Verbandes der Bettenfachgeschäfte (VDB), sieht dunkle<br />
Wolken am Horizont aufziehen – und viele Herausforderungen für die Branche.<br />
Marc Böhle, Präsident des Verbandes<br />
der Bettenfachgeschäfte (VDB).<br />
Der mittelständische deutsche Bettenfachhandel<br />
ist bislang sehr gut durch<br />
die Corona-Pandemie gekommen.<br />
88% der vom Verband der Bettenfachgeschäfte<br />
(VDB) befragten Unternehmen<br />
waren zufrieden oder sehr zufrieden<br />
mit den Umsätzen im vergangenen<br />
Jahr – nachdem sich 2020 für viele<br />
Händler schon zu einem Rekordjahr<br />
entwickelt hatte. VDB-Präsident Marc<br />
Böhle bleibt gleichwohl zurückhaltend,<br />
was die Zukunftsaussichten seiner Mitglieder<br />
angeht: „Es ist erfreulich, dass<br />
viele Bettenhäuser in den beiden letzten<br />
Jahren ihre Erträge steigern konnten.<br />
Leider sieht es aber so aus, dass<br />
diese Hochphase gerade zu Ende<br />
geht“, erklärte der Hamburger Bettenfachhändler<br />
auf der jüngsten Mitgliederversammlung<br />
in Kassel.<br />
„Der Ukraine-Krieg und die dadurch<br />
noch einmal forcierten Preissteigerungen<br />
haben die Kauflaune merklich gebremst.<br />
Und da gleichzeitig auch für<br />
uns die Kosten zum Beispiel für Energie<br />
steigen, sind auch unsere Kassen<br />
und Konten längst nicht mehr so gut<br />
gefüllt wie noch vor einigen Monaten“,<br />
so Böhle.<br />
Immerhin: 16% der befragten Händler<br />
glauben, dass ihr Umsatz in diesem<br />
Jahr mehr als 5% über dem Vorjahresergebnis<br />
liegt, 13% rechnen mit<br />
1% mehr, und 36% hoffen auf ein<br />
gleiches Ergebnis wie 2021. Fast zwei<br />
Drittel der Bettenfachhändler blicken<br />
in der VDB-Frühjahrsumfrage also einigermaßen<br />
optimistisch ins Jahr –<br />
würde man diese im Sommer durchführen,<br />
wäre das Bild möglicherweise<br />
ein anderes. Die anhaltende Inflation<br />
ist ein deutlicher Dämpfer der Anschaffungsneigung.<br />
Und bereits im vergangenen<br />
Jahr hatte die Branche mit Lieferverzögerungen<br />
und Ausfällen zu<br />
kämpfen. „Die damit verbundenen<br />
Preissteigerungen waren so nicht vorhersehbar<br />
und haben uns alle massiv<br />
beschäftigt“, so Böhle. „Viele fragen<br />
sich aktuell daher, ob diese Entwicklung<br />
in den nächsten Monaten und<br />
Jahren so weitergeht.“<br />
Akute Lieferprobleme<br />
Die Lieferschwierigkeiten der Industrie<br />
sehen die Bettenfachhändler als das<br />
derzeit größte Problem. Auf einer Skala<br />
von 1 (kein Problem) bis 10 (sehr großes<br />
Problem) erreichte dieser Punkt in<br />
der Händlerbefragung den Durchschnittswert<br />
von 8,3. Fast gleichauf lagen<br />
die steigenden Einkaufs- und Verkaufspreise,<br />
dicht gefolgt von der<br />
Kostenentwicklung für Energie und<br />
Personal.<br />
Aus Sicht von Böhle eine große Herausforderung<br />
mit geringen Einflussmöglichkeiten:<br />
„Aktuell bin ich hier<br />
sehr skeptisch“, betont der VDB-Präsident.<br />
„Speziell die Rohstoffmärkte unterlagen<br />
zwar in der Vergangenheit immer<br />
wieder starken Schwankungen,<br />
zumindest kurzfristig gibt es hier aber<br />
wenig Anlass, auf massive Preissenkungen<br />
zu hoffen. Vielmehr sehe ich<br />
die Gefahr, dass wir durch die sogenannten<br />
Zweitrundeneffekte einen weiteren<br />
Inflationsschub bekommen<br />
können.“<br />
„Viele von uns sind<br />
in den letzten Jahren<br />
mit einer<br />
konsequenten<br />
Qualitätsstrategie<br />
sehr gut gefahren.“<br />
Bei der Frage nach den aktuellen Problemfeldern<br />
des Bettenfachhandels liegen<br />
auf der Skala von 1 bis 10 die Frequenz<br />
in den Geschäften (7,46) und die<br />
Konkurrenz durch den Online-Handel<br />
(6,05) im oberen Mittelfeld. Das spricht<br />
einerseits dafür, dass der Fachhandel<br />
beim Endverbraucher mit seiner Beratungskompetenz<br />
und der Präsentation<br />
vor Ort nach wie vor punkten kann.<br />
Wenig überraschend lag der Anteil der<br />
Online-Umsätze 2021 bei 84% der Befragten<br />
bei unter 5%.<br />
Gleichwohl plant ein Drittel der befragten<br />
Unternehmen, den Online-Verkauf<br />
zu forcieren (34%), während die Hälfte<br />
daran nichts verändern möchte (49%).<br />
Das dürfte auch daran liegen, dass die<br />
digitalen Vertriebswege aus Sicht des<br />
Fachhandels wirtschaftlich wenig ergiebig<br />
sind. Nur ein Viertel der Händler<br />
sagt, dass der eigene Onlineshop sich<br />
betriebswirtschaftlich für sie rechnet,<br />
beim Verkauf über Plattformen sind es<br />
nur 14% und beim Verkauf über soziale<br />
Medien nur 7%.<br />
Die Hälfte der Bettenfachhändler hatte<br />
schon vor Corona einen eigenen Webshop,<br />
nur 7% haben ihn während der<br />
Pandemie installiert. Und 29% der Befragten<br />
wollen auch weiterhin ohne einen<br />
eigenen Shop auskommen. Themen<br />
wie Social Shopping (61%) oder<br />
Plattformen (81%) schließen die meisten<br />
Bettenfachhändler für sich aus.<br />
Personalmangel wird größer<br />
Aktuell steuert ein weiteres Problem<br />
auf die Händler zu, das nicht nur sie,<br />
sondern den gesamten Arbeitsmarkt<br />
betrifft: Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen<br />
Alter sinkt, und die demografische<br />
Entwicklung wird diesen<br />
Trend in den kommenden Jahren noch<br />
dramatisch verschärfen. „Wir wissen ja<br />
alle, dass die geburtenstarken Jahrgänge<br />
jetzt langsam in die Rente gehen<br />
und deutlich weniger Junge dafür<br />
nachrücken“, so Böhle, der vorrechnet:<br />
„Anfang 2021 wohnten in Deutschland<br />
insgesamt 5,82 Millionen Menschen im<br />
Alter zwischen 60 und 65 Jahren. Im<br />
Alter zwischen 15 und 20 waren es mit<br />
3,86 Millionen fast zwei Millionen Menschen<br />
weniger. Rein statistisch wird<br />
unser Arbeitsmarkt mittelfristig also<br />
rund 400.000 Beschäftigte verlieren,<br />
und zwar jedes Jahr.“ Experten der<br />
Jobvermittlung Stepstone gehen sogar<br />
davon aus, dass dem Arbeitsmarkt in<br />
Deutschland bis 2030 etwa 4,4 Mio.<br />
Menschen entzogen werden.<br />
Doch schon aktuell finden viele Händler<br />
kaum noch neues Personal, und<br />
das liegt nicht allein in der Statistik begründet:<br />
„Zumindest in wirtschaftsstarken<br />
Standorten, wo sich bekanntlich<br />
auch die Wohnungsmieten deutlich<br />
verteuert haben, sind gute Verkaufskräfte<br />
kaum noch zu bekommen beziehungsweise<br />
zu bezahlen“, so Böhle.<br />
„Wir erleben leider zunehmend, dass<br />
Mitarbeiter es nicht mehr schaffen, ihr<br />
eigenes Gehalt zu erwirtschaften.“ Aus<br />
Sicht des VDB-Präsidenten führt kein<br />
16 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Die Ergebnisse der VDB-Frühjahrsumfrage<br />
spiegeln die Stimmung im<br />
Bettenfachhandel wider.<br />
Weg daran vorbei, die weniger werdenden<br />
Bewerber mit mehr Geld zu locken.<br />
„Und selbst das wird schwer genug.<br />
Schließlich betrifft das Problem<br />
fast alle Unternehmen, und zwar auch<br />
aus wirtschaftlich potenteren Branchen.“<br />
Der bereits laufende Wettbewerb<br />
um gute und motivierte Kräfte<br />
werde sich weiter verschärfen. „Über<br />
kurz oder lang wird es uns alle treffen.<br />
Wir müssen uns vergegenwärtigen,<br />
dass der Arbeitsmarkt künftig ein Arbeitnehmer-Markt<br />
sein wird, bei dem<br />
wir uns um die raren Mitarbeiter bewerben<br />
– nicht umgekehrt.“ Der Kunde<br />
sei zwar weiterhin König, so Böhle.<br />
„Der fähige Mitarbeiter aber sicher<br />
Fürst, der entsprechend bezahlt werden<br />
will.“<br />
Höhere Erträge notwendig<br />
VDB-Präsident Marc Böhle fordert eine<br />
mutige Strategie, um mit den gegenwärtigen<br />
Herausforderungen umzugehen.<br />
Das schließt aus seiner<br />
Sicht auch unpopuläre Schritte mit<br />
ein: „Wenn um uns herum alle Branchen<br />
die Preise erhöhen, müssen wir<br />
auf jeden Fall mitgehen. Angesichts<br />
der auch künftig zu erwartenden Kostensteigerungen<br />
brauchen wir in Zukunft<br />
merklich höhere Erträge.“ Zwar<br />
gebe es Vorbehalte gegen steigende<br />
Preise, so Böhle. „Viele befürchten,<br />
dass wir uns aus dem Markt herauskalkulieren,<br />
dass viele Kunden unsere<br />
Preise nicht mehr bezahlen können<br />
oder wollen. Das muss man sicher<br />
ernst nehmen.“<br />
Doch diese Diskussion führe man<br />
schon seit 20 Jahren. „Damals lag die<br />
magische Grenze für eine Matratze bei<br />
1.000 Mark, die angeblich nie überschritten<br />
werden durfte. Heute sind<br />
1.000 Euro kein Problem mehr und<br />
selbst ein Mehrfaches für viele von uns<br />
an der Tagesordnung.“ In den letzten<br />
20 Jahren sei der Bettenfachhandel<br />
mit seiner Qualitätsstrategie insgesamt<br />
gut gefahren, „alles in allem wohl<br />
deutlich besser als die Matratzen-Discounter.“<br />
Daher sieht der VDB-Präsident<br />
strategisch die Zukunft bei einem<br />
Angebot für eine wohlhabende und damit<br />
zahlungskräftige Kundschaft, deren<br />
Anteil an der Bevölkerung relativ<br />
stabil sei. „Die meisten Sorgen haben<br />
dagegen die Gering- und Normalverdiener<br />
ohne Eigentum, die in der Mehrzahl<br />
nicht zu unserer Kern-Klientel zählen.“<br />
Eine solche Strategie sei zwar<br />
nicht risikolos, aber absolute Sicherheit<br />
gebe es im Geschäftsleben ohnehin<br />
nicht, so Böhle. „Viele von uns sind<br />
in den letzten Jahren mit einer konsequenten<br />
Qualitätsstrategie sehr gut gefahren,<br />
und ich bin zuversichtlich, dass<br />
wir dies auch künftig schaffen können.“<br />
Stefan Mielchen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 17
Ein Bett für die wahren Träumer<br />
zum Geburtstag<br />
In diesem Jahr feiert die Marke ihr 170-jähriges Bestehen und leitet gleichzeitig das nächste Kapitel der Hästens-<br />
Geschichte ein, das den „dremers“, also den „Träumern“ gewidmet ist. „Dremers“ sind inspirierende Menschen,<br />
die mehr tun, als nur zu träumen und ein gewöhnliches Leben zu führen, sie sind sich nach Meinung von Hästens<br />
ihrer inneren Größe bewusst und verwirklichen ihre kleinen und großen Träume. Aus diesem Anlass bringt Hästens<br />
zum Jubiläum auch das „Dremer“-Bett auf den Markt, das von dem bekannten amerikanischen Innenarchitekten<br />
und Designer Ferris Rafauli entworfen wurde.<br />
Das „Dremer“-Bett soll eine Klasse<br />
für sich sein und verkörpert „sechs<br />
Generationen von Träumen, Leistungen,<br />
Exzellenz, Mission und Meisterschaft<br />
des Traditionsunternehmens<br />
Hästens“. Geleitet wird das im Jahr<br />
1852 gegründete Familienunternehmen,<br />
das sich stolz auch Hoflieferant<br />
des schwedischen Königshauses<br />
nennen kann, seit 1988 von Jan Ryde<br />
aus der fünften Generation der<br />
Inhaber-Familie.<br />
Die Zukunft der Träume<br />
In Verlaufe der letzten 170 Jahre hat<br />
sich Hästens aus dem schwedischen<br />
Köping zu einem internationalen Familienunternehmen<br />
entwickelt, das in<br />
mehr als 48 Ländern aktiv ist. Dabei<br />
wird natürlich weiterhin Wert auf die<br />
denkbar höchsten Qualitätsstandards<br />
gelegt, die Handwerksmeister<br />
in Köping achten penibel auf jedes<br />
Detail und verwenden ausschließlich<br />
die edelsten Naturmaterialien. So hat<br />
es Hästens geschafft, dass das für<br />
das Unternehmen so typische blauweiße<br />
Karo-Muster weltweit zu einem<br />
Sinnbild für ein außergewöhnliches<br />
Schlaferlebnis geworden ist. Erklärtes<br />
Ziel ist es, den Menschen in aller<br />
Welt ein außergewöhnliches Schlaferlebnis<br />
zu bieten, damit sie erholt<br />
aufwachen und die Zukunft gestalten<br />
können, von der sie zuvor geträumt<br />
haben.<br />
Für „Dremer“ setzt Hästens seine Zusammenarbeit<br />
mit dem Star-Designer<br />
Ferris Rafauli fort, der bereits das im<br />
vergangenen Jahr gelaunchte Bett<br />
„Grand Vividus“ entworfen hat. Der<br />
Kanadier ist für sein ikonisches Design<br />
von Luxus-Häusern und Lifestyle-Produkten<br />
bekannt, mit dem er<br />
auch schon so manchem Weltstar in<br />
Nordamerika und auf auf der ganzen<br />
Welt ein einzigartiges Zuhause schuf.<br />
Dabei gelingt es ihm immer wieder,<br />
Mit dem „Dremer“-Bett setzt die<br />
schwedische Bettenmanuaktur Hästens<br />
ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />
dem kanadischen Star-Designer und<br />
Architekten Ferris Rafauli fort.<br />
18 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Der von Ferris Rafauli für Hästens entworfene Stoff ist in dem ikonischen Karo-Muster in den vier Farben Traditional Blue,<br />
Black Shadow, Natural Shale und Phantom Charcoal erhältlich und erinnert mit dem unverwechselbaren Pferde-Insignium<br />
des Herstellers an die Ursprünge als Sattlerei. Fotos: Hästens<br />
zeitlose Architektur mit einem üppigen<br />
Interior-Design zu verschmelzen und<br />
so einen ganz eigenen Stil zu kreieren.<br />
Dabei verbindet ihn seine Liebe zum<br />
Detail vortrefflich mit den schwedischen<br />
Handwerksmeistern von Hästens,<br />
so dass die Zusammenarbeit nur<br />
folgerichtig ist.<br />
Charakteristische Eleganz<br />
Seine charakteristische Eleganz<br />
kommt in jedem Element des<br />
„Dremer“-Bettes und des makellos<br />
gefertigten „Dremer“-Kopfteils zum<br />
Ausdruck. Das Bett wird von den<br />
Meisterhandwerkern bei Hästens in<br />
sorgfältiger Handarbeit gefertigt und<br />
ist mit dem einzigartigen, von Ferris<br />
Rafauli entworfenen Webstoff bezogen,<br />
der auf dem unverwechselbaren<br />
Pferde-Insignum der Marke basiert.<br />
Es ist derselbe Stoff wie beim „Grand<br />
Vividus“, einem der laut Hästens exklusivsten<br />
und meisterhaftesten Betten<br />
der Welt, und es stehen vier Farben<br />
zur Auswahl: Traditional Blue,<br />
Black Shadow, Natural Shale und<br />
Phantom Charcoal. Jedes Karomuster<br />
ist nahtlos aneinandergereiht, ein<br />
Prozess, der den Handwerksmeistern<br />
äußerste Präzision abverlangt. Am<br />
Fußende des Bettes steht der aufmunternde<br />
Satz „Dremer, The Day Is<br />
Yours“, während auf dem versilberten<br />
Messingschild am Bettsockel der<br />
Schriftzug „dremer“ und die Logos<br />
von Hästens und Ferris Rafauli eingraviert<br />
sind. Das Kopfteil ist ein<br />
Kunstwerk für sich und setzt in jedem<br />
Schlafzimmer einen Akzent. Die<br />
Samtpaneele und Seitenflügel sind in<br />
denselben Farben wie das Bett gehalten,<br />
großzügig gepolstert und mit einer<br />
Paspel versehen, die die verführerische<br />
Form des Kopfteils<br />
unterstreicht. Die Beine aus lackiertem<br />
Holz wurden exklusiv für das<br />
„Dremer-Bett“ entworfen und sind in<br />
den Farben Schwarz und Blau erhältlich.<br />
Das „Dremer“-Bett und Kopfteil<br />
strahlen kompromisslose Qualität und<br />
Design aus und sind eine Hommage<br />
an Pehr Adolf Janson, dem „Träumer“,<br />
der Hästens 1852 gründete<br />
und an die sechs Generationen,<br />
die seither ihren Teil dazu beigetragen<br />
haben, Hästens zu<br />
einer weltweit führenden<br />
Marke zu machen.<br />
Perfektion und<br />
Sorgfalt<br />
So viel Perfektion und Sorgfalt<br />
haben ihren Preis: Das<br />
„Dremer“-Bett ist in den Hästens-Filialen<br />
und bei den ausgewählten<br />
Partnern ab 28.390<br />
Euro zu bekommen, das mit Samt<br />
bezogene Kopfteil schlägt zusätzlich<br />
ab 21.985 Euro zu Buche. Dafür erhält<br />
der Kunde aber auch ein ikonisches<br />
Design und edelste Materialien wie<br />
feinste Wolle, Baumwolle, Flachs,<br />
hochwertiges schwedisches Kiefernholz<br />
und Rosshaar, die mit absoluter<br />
Präzision verarbeitet wurden, um den<br />
Kunden ein Gefühl der Schwerelosigkeit<br />
und einen außergewöhnlichen<br />
Schlaf zu vermitteln.<br />
Das „Dremer“-Bett ist bereits die<br />
zweite Zusammenarbeit von Hästens<br />
und dem kanadischen Star-Designer<br />
und Architekten Ferris Rafauli.<br />
Er entwarf auch das „Grand Vividus“,<br />
das 2021 vorgestellt wurde.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 19
Catwalk<br />
Sebastian Herkner hat es wieder getan – ein unverwechselbares,<br />
betörend schönes Möbelstück geschaffen.<br />
Diesmal hat sich der Star-Designer mit Schramm<br />
Werkstätten zusammengetan, weswegen „Juna“ aus der<br />
„Origins Complete“-Serie natürlich auch in Sachen<br />
Schlafkomfort über jeden Zweifel erhaben ist. „Juna“ ist<br />
ein echter Schlaf-Solitär, steht frei im Raum und rückt so<br />
als kommunikativer Ort ganz nah an den Wohnbereich.<br />
Foto: Schramm Werkstätten<br />
Anschmiegsame Stoffe vereinen sich mit<br />
natürlichen Sichtholz-Elementen, und so<br />
strahlt das Boxspringbett „Chalet“ von<br />
ADA Austria premium Wärme und Geborgenheit<br />
aus. Ein Bett mit Charakter, bei<br />
dem natürlich auch der individuelle<br />
Liegekomfort nicht zu kurz kommt.<br />
Foto: ADA<br />
Das neue Daybed „Silence“ von Treca Paris lädt ein:<br />
Zum Ruhen, Schlafen, Faulenzen, Einfach loslassen,<br />
Entspannen oder auch zum Arbeiten. Aber wer will<br />
das schon, auf diesem gleichsam bezaubernd<br />
schönen und traumhaft bequemen Daybed, das mit<br />
wenigen Handgriffen auch noch zum Sofa werden<br />
kann.<br />
Foto: Treca Paris<br />
20 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Catwalk<br />
Okay, zugegeben: Natürlich ist das Bett<br />
„Haven“ von Bolia kein Polster- oder<br />
Boxspringbett im klassischen Sinne.<br />
Eher im Gegenteil. Doch wir fanden die<br />
Idee mit dem frei an der Wand platzierten<br />
Kopfteil, ganz ohne klassische Verbindung<br />
zum Bett, so sexy, dass wir Ihnen<br />
den neuesten Scandi-Design-Hit<br />
keinesfalls vorenthalten wollten.<br />
Foto: Bolia<br />
Fast wie ein Monolith steht es da, frei im Raum, mit klaren,<br />
beinahe strengen Linien. Doch ein kleines Detail löst die geradlinige<br />
Optik des Boxspringbetts „Benett“ von Tanja Meise 4 Brands<br />
gekonnt ins Wohnliche auf: Die im trendig-soften Bouclé-Stoff<br />
bezogene Box und die gleichfarbig angezogenen Rücken-Kissen<br />
mit einer an Wildleder erinnernden Haptik sorgen für einen<br />
verspielten Kontrast und einladende Behaglichkeit.<br />
Schlaraffia gibt in diesem Sommer richtig Stoff! Die komplette<br />
Stoffkollektion für Polster- und Boxspringbetten wurde<br />
überarbeitet, gestrafft und nicht zuletzt um neue Farben und<br />
Texturen ergänzt. Diese hören auf so klangvolle Namen wie<br />
„Cosy Mustard“ oder „Jacquard Olive“ und machen auf<br />
unserem Catwalk (und natürlich in jedem Schlafzimmer) eine<br />
richtig gute Figur.<br />
Foto: Tanja Meise 4 Brands<br />
Foto: Schlaraffia<br />
Als die Krönung des erholsamen Schlafes bezeichnet<br />
Jensen seine „Majestic Kollektion 2022“. Ganz schön<br />
selbstbewusst, aber wer möchte widersprechen, ist das<br />
Boxspringbett doch schon seit jeher das favorisierte<br />
Bettsystem der Skandinavier. Und das Bett „Opal“ zeigt,<br />
dass „majestätisch“ auch sehr geradlinig und elegant sein<br />
kann. Bequem ist es dank „Aqtive II Funktion“ zur individuellen<br />
Verstellbarkeit sowieso.<br />
Foto: Jensen<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 21
Joka: Top-Auszeichnung beim Market Quality Award<br />
Der österreichische Polster- und Betten-Spezialist Joka wurde jetzt beim einheimischen Market Quality Award mit dem<br />
Topergebnis „Gesamtsieger Markenstärke 2021“ als bestes Unternehmnen aus der Möbelbranche ausgezeichnet. Analysiert<br />
werden die drei Hauptkategorien Key Performance (unter anderem Markenbekanntheit), Brand Drive (Sympathie, Innovation,<br />
Weiterempfehlung) und Corporate Social Responsibility (gesellschaftliche Verantwortung) einer Marke. „Wir<br />
freuen uns sehr über das sensationelle Ergebnis in Hinblick auf die Wahrnehmung unseres Unternehmens. Für uns liegen<br />
die Produktion in Österreich sowie der Einsatz von besten Materialien für hervorragende Qualität, kombiniert mit zeitlosem<br />
Design im Fokus. Es ist eine wirklich schöne Bestätigung, wenn unser Unternehmen so positiv aufgenommen und<br />
widergespiegelt wird, das haben wir dem gesamten Joka-Team und unseren Handelspartnern zu verdanken“, so Anna<br />
Kapsamer- Fellner, Joka-Geschäftsführerin. Das Unternehmen wurde 1921 von Kommerzialrat Johann Kapsamer (1900-<br />
1988) gegründet und beschäftigt derzeit rund 140 Mitarbeiter. Joka wird derzeit in 4. Generation von Anna Kapsamer-<br />
Fellner und ihrem Bruder Johannes Kapsamer geführt.<br />
Die Geschäftsführer Johannes Kapsamer und Anna Kapsamer-Fellner erhielten den Award von Prof. Werner Beutelmeyer<br />
überreicht (von rechts). Foto: Joka<br />
IFH: Corona bremst<br />
Abwärtstrend bei Hausund<br />
Heimtextilien<br />
Der Markt für Bettwaren und Haus, Tisch- und Bettwäsche<br />
konnte während der Corona-Krise am meisten vom Cocooning-Trend<br />
profitieren: Hier wurde ein jährliches Umsatzwachstum<br />
von 3,4% (2021) und 4,2% (2020) in den<br />
letzten beiden Krisenjahren verzeichnet. Das meldet das<br />
Wirtschaftsforschungs-Institut IFH Köln, das gemeinsam<br />
mit der BBE Handelsberatung den Markt analysiert hat. Die<br />
anderen beiden Teilmärkte aus dem Bereich Heimtextilien,<br />
Textile Bodenbeläge sowie der Bereich der Gardinen/Deko-Stoffe<br />
& Zubehör verloren derweil an Umsatz. Der Gesamtmarkt<br />
erholte sich jedoch von der vorpandemischen<br />
Abwärtstendenz und erzielte in den letzten beiden Corona-<br />
Jahren ein Umsatzplus von 141 Mio. Euro im Vergleich zum<br />
Vorkrisenjahr 2019. Das Wachstum erfolgte nach Analyse<br />
der Marktforscher allerdings ausschließlich über die Online-Kanäle,<br />
die bei den Bettwaren z. B. mehr als 8%<br />
Marktanteil in den beiden Jahren hinzugewonnen haben –<br />
und inzwischen auf rund 40% Marktanteil kommen.<br />
Dunlopillo &<br />
Porta: Gutes<br />
Schlafen für eine<br />
bessere Welt<br />
Christoph v. Wrisberg (links), Geschäftsführer<br />
Dunlopillo, überreicht den Scheck<br />
für die Andreas-Gärtner-Stiftung aus der<br />
gemeinsamen Aktion an. Foto: Porta<br />
In der Adventszeit 2021 haben Dunlopillo und<br />
die porta Unternehmensgruppe die Aktion<br />
„Gut Schlafen für eine bessere Welt“ gestartet.<br />
Für jeden Matratzen- oder Betteneinkauf über<br />
699 Euro in den 26 Porta-Einrichtungshäusern<br />
spendeten beide Unternehmen gemeinsam 20<br />
Euro an die „Andreas-Gärtner-Stiftung – Hilfe<br />
für Menschen mit geistiger Behinderung“. Die<br />
Aktion lief so erfolgreich, dass sie über die<br />
Weihnachtszeit hinaus bis zum 31. März verlängert<br />
wurde und stolze 50.000 Euro zusammenkamen.<br />
Im Namen des Vorsitzenden der<br />
Andreas-Gärtner-Stiftung (AGS), Porta-Unternehmensmitgründer<br />
Hermann Gärtner, und seiner Tochter Birgit Gärtner nahm Porta-<br />
Vertriebsgeschäftsführer Felix Riechmann den Scheck aus den Händen von Christoph<br />
v. Wrisberg, Geschäftsführer Dunlopillo und Retail Director Emma, entgegen. Die Andreas-Gärtner-Stiftung<br />
hilft geistig behinderten Menschen und ihren Familien, indem sie<br />
durch finanzielle Unterstützung wichtige Therapien, behindertengerechte Umbauten<br />
von Fahrzeugen oder Wohnräumen und vieles mehr ermöglicht. Die Spenden kommen<br />
zu 100 Prozent bedürftigen Menschen oder sozialen Initiativen zugute.<br />
Stendebach: European Green Award in<br />
Gold gewonnen<br />
Nicht mehr nur nominiert, sondern<br />
ausgezeichnet: Die Kollektion „Loft<br />
green“ von Stendebach hat den<br />
European Green Award in Gold<br />
erhalten. Foto: Stendebach<br />
Bei Stendebach legt man Wert darauf, ökologisch verträglich und gleichzeitig wettbewerbsfähig<br />
zu produzieren, so dass auch für die Zukunft Einkommen und Beschäftigung für die Mitarbeiter<br />
gewährleistet sind und weitere Investitionen in die Nachhaltigekeit möglich sind. Diese<br />
Bemühungen wurden jetzt besonders gewürdigt. Denn die Kollektion „Loft Green“ wurde mit<br />
dem European Green Award in Gold ausgezeichnet. „Loft Green“ wurde mit dem Ziel entwickelt,<br />
besten Schlafkomfort und hohe Alltagstauglichkeit bei gleichzeitig minimalem Ressourceneinsatz<br />
zu erreichen. Als Rohstoff für den Textilbezug wird deshalb auf kontrolliert biologische<br />
Baumwolle ohne optische Aufheller, ohne Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger beim<br />
Anbau zurückgegriffen. Die Füllung besteht aus einer Kombination aus der umweltschonenden<br />
„Dacron ZERO“-Faser und der biobasierten „Tencelt“-Faser. Und verpackt werden die<br />
Kissen und Decken in Beuteln aus 100% Baumwolle, wiederverwendbar und kompostierbar. Die Mission des European<br />
Green Award ist es, herausragende ökologische und faire Leistungen zu würdigen und einen Beitrag beim Übergang<br />
Europas zu einer modernen, ressourceneffizienten, fairen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft der Zukunft zu leisten.<br />
22 MÖBELMARKTSleep<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022
Kompetenztreffen<br />
mit nachhaltigen Inhalten<br />
Das Kompetenz-Zentrum Textil + Sonnenschutz hat die Mitglieder der drei Wuppertaler Verbände Heimtex,<br />
Matratzenverband und ViS (Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz) zum Netzwerken und zum<br />
gemeinsamen Blick über den Tellerrand zusammengebracht. Gastgeber dieses dritten Netzwerk-Treffens war<br />
das TFI Aachen, Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen.<br />
Neben dem Austausch der Mitglieder untereinander standen beim Netzwerktreffen der drei Verbände spannende Impulsvorträge auf dem Programm.<br />
Foto: Kompetenzzentrum Textil + Sonnenschutz<br />
Vierzig Mitgliedsunternehmen sowie<br />
interessierte Beitrittskandidaten kamen<br />
nach Aachen, um die Arbeit des TFI<br />
Aachen kennenzulernen, spannende<br />
Impulsvorträge zu hören und vor allem,<br />
um sich untereinander auszutauschen.<br />
Denn das Format steht ganz im Zeichen<br />
des Networkings und der gegenseitigen<br />
Inspiration über die Verbandsgrenzen<br />
hinweg.<br />
Auf die Erkundung des TFI Aachen mit<br />
seinen vielseitigen innovativen Prüf-,<br />
Forschungs- und Zertifizierungs-<br />
Schwerpunkten folgten einige Grußworte<br />
an die Gäste: Ottmar Ihling (Vorstandsvorsitzender<br />
Heimtex), Stephan<br />
Naacke (Vorstandsvorsitzender TFI<br />
e.V.) und Martin Auerbach (Geschäftsführer<br />
Heimtex) eröffneten die dritte<br />
Runde der Veranstaltungsreihe.<br />
Kreislaufsystem im Fokus<br />
Es folgten inspirierende Impulsvorträge<br />
zu besonderen Projekten: Für den Matratzenverband<br />
stellte Werner Moser<br />
vom schwäbischen Textilhersteller und<br />
langjährigen Verbandsmitglied Mattes<br />
& Ammann „faircollect“ vor. Das Kreislaufsystem<br />
für Matratzenhüllen hat das<br />
Unternehmen zusammen mit seinem<br />
Partnerunternehmen Heinrich Glaeser<br />
entwickelt. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
eine Lösung für die bisherige Achillesferse<br />
beim Matratzenrecycling – die<br />
Verwertung der Matratzenbezüge. Die<br />
besondere Herausforderung ergibt<br />
sich daraus, dass in den bestehenden<br />
Sammelsystemen in Deutschland<br />
(Sperrmüll, Recyclinghöfe) Matratzen<br />
in aller Regel stark verschmutzt und<br />
nass eingesammelt werden, so dass<br />
die Bezüge für ein hochwertiges Recycling<br />
nicht mehr geeignet sind. Zudem<br />
sind die häufig verwendeten Fasermischungen<br />
schlicht nicht zu recyceln.<br />
Aus diesem Grund fokussiert<br />
„faircollect“ das Upcycling von Matratzenhüllen<br />
aus 100 Prozent Polyester.<br />
Dabei setzt Mattes & Ammann auf das<br />
Ökodesign mit Matratzenhüllen aus<br />
100 Prozent PET, um die Hüllen am<br />
Produktlebensende als Ganzes aufbereiten<br />
zu können. Nach der Nutzungsphase<br />
gelangen die lizenzierten Bezüge<br />
in einer mitgelieferten PET-Hülle<br />
direkt zu „faircollect“. In einem chemischen<br />
Recyclingverfahren wird dort<br />
neues Fasergarn ausgesponnen, das<br />
anschließend wieder und wieder zu<br />
neuen Matratzenhüllen weiterverarbeitet<br />
werden kann.<br />
Werner Moser (Mattes & Ammann,<br />
rechts) und Eberhard Brack (Heinrich<br />
Gleaser Nachf. GmbH) stellen das<br />
„faircollect“-Siegel vor.<br />
Foto: Werner Moser<br />
Industriepark der Zukunft<br />
Ein weiterer Impuls kam von Detlef<br />
Braun von der Textilakademie NRW,<br />
der über die Textilfabrik 7.0 berichtete:<br />
Unter diesem Namen ist in Mönchengladbach<br />
ein einzigartiger Industriepark<br />
der Zukunft für die Textil- und Modewirtschaft<br />
geplant. Den Abschluss<br />
bildete der Vortrag von Dr. Bayram Aslan,<br />
dem Leiter des TFI Aachen: Er berichtete<br />
über die Projektlandschaft im<br />
Bereich Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit<br />
am Beispiel einer recyclingund<br />
kreislauffähigen Kunststoffrasenlösung.<br />
Nach dem Vortragsprogramm<br />
wurde weiter Networking betrieben<br />
und sich zu aktuellen Branchenthemen,<br />
aber auch zur Weltlage ausgetauscht.<br />
Das #NetzwerkTreffen_4 ist<br />
für 2023 beim Heimtex-Mitglied Groz<br />
Beckert in Albstadt auf der Schwäbischen<br />
Alb geplant.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 23
ENJOYTHE<br />
SILENCE<br />
SILENZIO<br />
Entdecken Sie jetzt unsere Betten- und Boxspring-<br />
Kollektionen unter www.hasena.ch
Nextrade<br />
Effiziente und<br />
einfache<br />
(Re-)Order<br />
Die digitale Orderplattform Nextrade baut ab sofort<br />
ihren Bestellservice weiter aus und stellt die effiziente<br />
(Re-)Order in ihren geschäftlichen Fokus.<br />
Händlerinnen und Händler können zukünftig auf der<br />
neu geschaffenen Startseite (Dashboard) alle relevanten<br />
Informationen zu Bestellungen einsehen und<br />
haben einen direkten Überblick über ihre Warenkörbe.<br />
Nextrade mit noch effizienterem Bestellservice. Grafik: Nmedia/Messe Frankfurt<br />
Zur Ambiente 2019 wurde Nextrade als<br />
digitaler B2B-Marktplatz für die Home-<br />
& Living-Branche erstmals vorgestellt.<br />
Inzwischen vereint Nextrade rund 400<br />
Marken sowie über 15.000 registrierte<br />
Einkäufer und Händlerinnen aus der<br />
DACH-Region. Als Partner der Konsumgüterbranche<br />
ist das Nextrade-Team in<br />
einem ständigen Austausch mit Industrie<br />
und Handel und hat das Profil der Orderplattform<br />
jetzt nochmals geschärft.<br />
Darüber informierten Philipp Ferger, Geschäftsführer<br />
von Nmedia und Bereichsleiter<br />
Consumer Goods Fairs der Messe<br />
Frankfurt, und Claus Tormöhlen, Head<br />
of Brand Management von Nextrade, im<br />
Rahmen einer Pressekonferenz in<br />
Frankfurt am Main.<br />
Der Wunsch nach einer einfachen und<br />
zentralisierten (Re-)Order-Plattform<br />
(Nachbestellung) für Produkte der Topmarken<br />
sei in den letzten Jahren immer<br />
größer geworden. Für Einkäuferinnen<br />
und Händler stehe derzeit die Effizienz<br />
beim Einkauf ihrer Waren an erster Stelle.<br />
Das Ordern bei den Topmarken soll<br />
dabei möglichst unkompliziert sein und<br />
der Ablauf der Bestellung kostentransparent<br />
und übersichtlich.<br />
Durch das gute Feedback der Branche<br />
während und nach dem Abklingen der<br />
Pandemie konnte das Nextrade-Team<br />
die Plattform in den Bereichen ausbauen<br />
und vereinfachen, die für den<br />
Handel und die Industrie von immenser<br />
Bedeutung sind: Effiziente (Re-)Orderprozesse<br />
und das Handling der Artikeldaten.<br />
Damit werden auch kostbare Ressourcen<br />
im Bereich Budget und Personal<br />
(v.l.): Philipp Ferger, Geschäftsführer von Nmedia und Bereichsleiter Consumer<br />
Goods Fairs der Messe Frankfurt, und Claus Tormöhlen, Head of Brand<br />
Management von Nextrade, informierten über das neue Profil von Nextrade.<br />
Foto: Höber<br />
auf Seiten der Marken für andere Tätigkeiten<br />
freigesetzt.<br />
Umfangreicher Relaunch<br />
Die digitale Plattform hat in einem umfangreichen<br />
Relaunch ein neues Gesicht<br />
bekommen und stellt den Bestellvorgang<br />
zukünftig noch gezielter in<br />
ihren Fokus. Während der Pandemie<br />
hat Nextrade strategisch die Produktinspiration<br />
und den Erlebnisfaktor als<br />
digitale Ordermesse in den Vordergrund<br />
gestellt und unter anderem mit virtuellen<br />
Showrooms und dem Aufbau von<br />
Markenwelten den Kontakt und den<br />
Austausch zwischen Marken und Herstellerinnen<br />
am Leben erhalten.<br />
„Da nun endlich wieder Messen in Präsenz<br />
stattfinden können, bieten unsere<br />
Leitmessen Ambiente, Christmasworld<br />
und Creativeworld einen Überblick über<br />
Neuheiten und Trends, das haptische<br />
Erlebnis, den persönlichen Austausch<br />
und dienen zur Neukunden-Gewinnung“,<br />
so Philipp Ferger. „Mit Nextrade<br />
werden wir jetzt gezielt einen anderen<br />
Ansatz verfolgen. Hier muss mit Abklingen<br />
der Pandemie und der Chance auf<br />
die persönliche Begegnung nun nicht<br />
mehr das Erlebnis im Fokus stehen,<br />
sondern die Effizienz. Das beinhaltet<br />
aus unserer Sicht das Sortiments-<br />
Management für Bestandskunden, die<br />
Schaffung schlanker und schneller Prozesse<br />
sowie perfekt gepflegte Daten für<br />
die Verwendung im Rahmen der Omnichannel-Strategien<br />
des Handels.“<br />
Fokus auf (Re-)Order<br />
Nextrade stellt zukünftig die (Re-)Order<br />
in den Fokus. Im Zuge dessen wurde die<br />
Benutzeroberfläche komplett angepasst.<br />
Demnach wird es eine stärkere Trennung<br />
zwischen dem praktischen Bestellsystem<br />
und der reinen Produktinspiration geben.<br />
So erhalten Händlerinnen direkt auf der<br />
Startseite die Möglichkeit, mit wenigen<br />
Klicks ihre letzten Bestellungen und noch<br />
offene Warenkörbe einzusehen, bereits<br />
getätigte Order kann nun leicht nachbestellt<br />
werden und die Top-5-Marken der<br />
Händler werden angezeigt. Einer effizienten<br />
und einfachen (Re-)Order steht somit<br />
nichts mehr im Weg.<br />
Darüber hinaus wird es auch weiterhin<br />
möglich sein, in den Shops der Marken<br />
zu stöbern und sich Sortimente, Neuheiten<br />
und Aktionen anzuschauen.<br />
Denn die Marken wollen auf Nextrade<br />
nicht nur ihren Umsatz vorantreiben,<br />
sondern den Händlerinnen außerdem<br />
365 Tage im Jahr ihre Markenwelt erlebbar<br />
machen. Hierzu gibt es einen speziellen<br />
Bereich, der in der Navigation unter<br />
„Inspiration“ zu finden ist. Diesen<br />
können Händler für den individuellen<br />
Erlebnisfaktor nutzen.<br />
Marke übernimmt Versand<br />
Die Konsumgüterbranche kann neben<br />
der neuen Ordereffizienz nach wie vor<br />
von allen bekannten und bewährten digitalen<br />
Nextrade-Lösungen profitieren.<br />
So stehen zum Beispiel die Showroom-<br />
Funktion, die Bild- und Artikelstammdaten<br />
in einem Standardformat zentral<br />
über Nextrade zur Verfügung, und dank<br />
der Dropshipping-Shops können Händlerinnen<br />
Produkte direkt aus dem Lager<br />
der Marke versenden. Somit müssen<br />
Händler keine zusätzlichen Lagerflächen<br />
vorhalten, denn die Marke übernimmt<br />
den Versand.<br />
MÖBELMARKT<br />
06 / 2022<br />
Messen 115
Meble Polska 2022<br />
So international wie noch nie<br />
Die Meble Polska in Posen fand Mitte Mai wieder in Präsenz statt. Zum ersten Mal kamen mehr als die Hälfte der Besucher aus dem<br />
Ausland. Die Leistungsschau der polnischen Möbelindustrie stand unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs.<br />
MÖBELMARKT-Redakteur Stefan Mielchen hat die Messe besucht.<br />
Über 11.000 Fachbesucher waren nach Posen gekommen, mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Fotos: Mielchen<br />
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Eigentlich<br />
hätte die Meble Polska regulär<br />
im Februar stattfinden sollen, doch pandemiebedingt<br />
wurde sie um ein Vierteljahr<br />
verlegt. Mitte Mai bot die Messe<br />
den Ausstellern und Besuchern nun<br />
beste Rahmenbedingungen, auch wenn<br />
weniger Hallen belegt waren als in früheren<br />
Jahren.<br />
„Die Zahl der ausländischen Gäste hat<br />
unsere Erwartungen übertroffen“, freute<br />
sich Messedirektor Józef Szyszka<br />
gleichwohl. Bereits vor der Messe sei<br />
abzusehen gewesen, dass der Anteil<br />
ausländischer Möbelkäufer in diesem<br />
Jahr einen Rekordwert erreichen würde.<br />
Fachbesucher aus 71 Ländern waren<br />
nach Posen gekommen. Insgesamt<br />
zählte die Messe 11.491 Besucheri; 53<br />
Prozent kamen aus dem Ausland.<br />
„Bis zuletzt waren wir uns nicht sicher,<br />
ob die Einkäufer nach der Pandemiepause<br />
zu weiten Auslandsreisen bereit<br />
sein würden, insbesondere angesichts<br />
des anhaltenden Krieges in der Ukraine“,<br />
erklärte Szyszka. Eine Sorge, die<br />
sich letztlich als unbegründet erwies.<br />
Vertreter von Einkaufsgruppen und Möbelhausketten<br />
aus Märkten wie den<br />
Vereinigten Staaten, den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten, Israel, China,<br />
Saudi-Arabien oder Mauritius waren auf<br />
der Meble Polska vertreten.<br />
Szyszka führte dies nicht zuletzt auf die<br />
Stärke der polnischen Möbelbranche<br />
und das damit zusammenhängende große<br />
Interesse an polnischen Möbeln auf<br />
den ausländischen Märkten zurück, aber<br />
auch auf die global ausgerichtete Strategie<br />
der Meble Polska, die seit Jahren<br />
eine intensive, weltweit ausgerichtete<br />
Kampagne fährt, um die Messe in Posen<br />
und damit die heimische Möbelbranche<br />
zu fördern. „Wir haben in diesem Jahr<br />
auch viele Besucher hier, die noch nie in<br />
Posen waren“, so Szyszka. „Am Ende<br />
kommt es auf die Qualität der Besucher<br />
an, nicht auf deren Quantität.“<br />
Aussteller aus der Ukraine<br />
In diesem Jahr stellten in Posen 230<br />
Unternehmen aus zehn Ländern aus,<br />
die Aussteller der zeitgleich stattfindenden<br />
Fachmesse Home Decor Interior<br />
mitgezählt. Neben Polen präsentierten<br />
Unternehmen aus Dänemark, Moldawien,<br />
Deutschland, Portugal, Rumänien,<br />
Serbien, Slowakei, Türkei und der Ukraine<br />
ihr Angebot auf dem Messegelände.<br />
Besonders eindrucksvoll war die Präsentation<br />
der rund 25 Unternehmen aus<br />
der Ukraine, die trotz des Krieges ausstellten<br />
und sich großer Resonanz erfreuten.<br />
„Die Ukraine verfügt über eine leistungsfähige<br />
Möbelindustrie mit guten<br />
Preisen“, betonte Messedirektor Szyszka<br />
gegenüber MÖBELMARKT. „Das<br />
spornt auch die polnischen Hersteller<br />
an.“ Die Meble Polska solle für die Unternehmen<br />
aus dem Nachbarland ein<br />
Fenster in den weltweiten Markt sein.<br />
„Einige Besucher aus den USA und Kanada<br />
sind allerdings nicht gekommen,<br />
weil aus ihrer Perspektive der Krieg<br />
nicht in der Ukraine, sondern in ganz<br />
Europa herrscht.“<br />
Hohe Bandbreite der Branche<br />
Auf der diesjährigen Messe stellten die<br />
meisten führenden polnischen Möbelhersteller<br />
ihre Neuheiten aus. Neben erschwinglichen<br />
Kastenmöbeln wurden<br />