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MM_Ausgabe 06.2022

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B 1785<br />

06/2022<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />

MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer


WIR<br />

wissen, was<br />

Kunden wirklich<br />

wollen.


Fake :-)<br />

Ein neuer Skyscraper am New Yorker Himmel? Was wie der<br />

extravagante Bau eines namhaften Architekten aussieht, ist<br />

die Leuchte „Uptown“ von Ferruccio Laviani für die italienische<br />

Firma Foscarini. Gianluca Vassallo und Francesco<br />

Mannironi haben sie für das neueste Foscarini Fotoprojekt<br />

in verschiedenste Ecken New Yorks gestellt – unter anderem,<br />

wie auf diesem Foto, zwischen das Oculus NYC von<br />

Santiago Calatrava (l.) mit Blick auf das September 11 Memorial<br />

Museum (r.). Allerdings handelt es sich hierbei nicht<br />

einfach um eine simple digitale Collage. Gianluca Vassallo<br />

hat die Orte in New York fotografiert und die Leuchte „Uptown“<br />

dann jeweils so abgelichtet, dass sie perfekt mit den<br />

jeweiligen Skylines verschmilzt. „The City of Light“ heißt die<br />

Fotoserie, die zur Design Week in New York vom 10. bis 20.<br />

Mai lanciert wurde. Eine faszinierende Art der Produktvermarktung<br />

und zugleich eine Ermunterung zum sorgfältigen<br />

Foto- und Faktencheck. Foto: Foscarini<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Look Out 3


Nie war eine<br />

leistungsstarke<br />

Gemeinschaft so<br />

wichtig wie heute! Zum<br />

Faktencheck<br />

Der Einrichtungspartnerring VME bietet neben dem professionellen Einkauf<br />

exklusive Handelsmarken wie Interliving und eine Rundum-Vermarktung.<br />

Mit unserer Zukunftsorientierung bieten wir dem mittelständischen<br />

Möbelhandel eine starke Händler-Gemeinschaft.<br />

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B 1785<br />

06 / 2022<br />

Konsequenz<br />

www.moebelmarkt.de<br />

treibt Blüten …<br />

International Interior Business Magazine<br />

Gerald Schultheiß<br />

Chefredakteur<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

Der Krieg, die Sanktionen und die dadurch<br />

verschärften Lieferketten-Probleme treiben<br />

die Inflation ebenso wie die Rezessions-<br />

Ängste der globalen Wirtschaft. Trotz der<br />

unsicheren Aussichten steuert hierzulande<br />

der Mangel an Arbeits- und Fachkräften<br />

auf ein neues Rekordniveau zu. So sahen<br />

sich laut dem Barometer von Ifo-Institut<br />

und KfW im April 44 Prozent der Unternehmen<br />

dadurch beeinträchtigt. Dies reicht<br />

so weit, dass bei uns in Nürnberg öffentliche<br />

Bäder wegen fehlender Beckenaufsicht<br />

nur noch im Wechsel öffnen.<br />

Auch die Inflation treibt Blüten: So machen<br />

jetzt nach dem gesunkenen Spargel-Konsum<br />

Erdbeerbauern Schlagzeilen, weil sie<br />

ihre nicht verkaufte Ernte vernichten – nur<br />

die Spitze der drohenden sozialen Verschiebungen<br />

rund um den Globus<br />

Die Auswüchse im Bausektor sind nicht<br />

minder drastisch, wie mir ein Baustoff-<br />

Händler berichtete. So haben sich die Engpässe<br />

bei Holz, Akkus, Elektro-Komponenten<br />

und Co. verschärft. Hinzu kommen u.a.<br />

bestimmte Schäume oder Rohre, Baustahl<br />

sowie Fliesen oder Ziegelsteine.<br />

Denn kleinere heimische Produzenten haben<br />

die energieintensive Fertigung von<br />

Ziegelsteinen eingestellt, da dies angesichts<br />

der Explosion der Energiekosten für sie<br />

das bessere Szenario zu sein scheint.<br />

„Die Lieferung vieler Materialien und Baustoffe<br />

ist mittlerweile kontingentiert. Bei einer<br />

Bestellung bekommen wir keinen Preis<br />

mehr, sondern nur noch eine Liefer-Avis<br />

beispielsweise für einen Termin in zehn<br />

Wochen. Die AB mit dem Preis bekommen<br />

wir dann erst vier Tage vor Lieferung“, so<br />

der Baustoff-Händler weiter.<br />

Diese Spirale führe Hand in Hand mit steigenden<br />

Zinsen dazu, dass Bauprojekte zurückgestellt<br />

oder sogar ganz aufgegeben<br />

und vorhandene Grundstücke zurückgegeben<br />

würden – auch dies mit indirekten<br />

Folgen für unsere Branche.<br />

Im Vergleich dazu und zum Discount- und<br />

Onlinehandel lief es im wertigen mittelständischen<br />

Möbelhandel bis Ende April<br />

richtig gut, wie auf Verbands-Events – über<br />

die wir berichten – zu hören war.<br />

„Generell setzt sich der Trend zu wertigerem,<br />

nachhaltigerem Konsum fort“, unterstrich<br />

EMV-Geschäftsführer Ulf Rebenschütz<br />

beim Austausch auf der Kollektions-<br />

Messe des Verbands im Möbelhaus der<br />

Familie Schuster in Gummersbach – ein<br />

maximal nachhaltiges Messe-Konzept, zumal<br />

daraus ein Einrichtungshaus hervorgegangen<br />

ist, das seinesgleichen sucht.<br />

Auch die Koelnmesse denkt zum Restart<br />

der imm cologne im Januar 2023 Messe<br />

neu. „Eine reine, klassische Produktpräsentation<br />

reicht nicht mehr“, betont Geschäftsbereichsleiter<br />

Matthias Pollmann in unserem<br />

Interview. Daher soll die Plattform<br />

kompakter und vor allem effizienter werden<br />

und Ausstellern wie Fachbesuchern<br />

nicht zuletzt ganz neue Mehrwerte bieten.<br />

Ein starkes Signal für eine Messe der Zukunft.<br />

Ein Signal, das jetzt im Schulterschluss<br />

mit der Branche maximal konsequent<br />

mit Leben erfüllt werden muss.<br />

Bereits etabliert – und mulitpliziert – ist das<br />

Konzept der Sesselei: Ein Handelsformat<br />

für das Premium-Segment, das Sessel mit<br />

Küchen derart verknüpft, dass die Hochwert-Küche<br />

zum Mitnahme-Objekt wird –<br />

oder umgekehrt: Ein Relaxer von Stressless<br />

wird beim Küchenkauf schon mal spontan<br />

einfach so mitgekauft – so wie Teelichter<br />

beim Einkaufsbummel bei Ikea.<br />

Maximal konsequent ist auch die neue<br />

Markenpartner-Strategie von Voglauer. Wie<br />

dieser neue Weg genau aussieht, das verrieten<br />

mir Peter Grünwald, Martin Fütterer<br />

und Josef Zwilling exklusiv bei unserem<br />

Interview dazu vor Ort in Abtenau. Ein<br />

Modell für eine Leistungs-Partnerschaft mit<br />

dem Handel auf Augenhöhe, das bei<br />

Voglauer offensichtlich schon funktionert<br />

– das sich aber auch manch anderer in der<br />

Industrie durchaus wünschen würde …<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />

Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />

MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Editorial 5


Organ des Europäischen<br />

www.moebelmarkt.de<br />

Titel<br />

International Interior Business Magazine<br />

Foto: Adobe Stock / Adrian72<br />

30<br />

Exklusiv: Die neue Partner-Strategie von Voglauer<br />

imm cologne: Meet the Future<br />

Sesselei: Wie der Stressless-Relaxer zum spontanen Take-away wird<br />

Im Januar 2023 soll die imm cologne wieder durchstarten.<br />

MÖBELMARKT Sleep: Hästens – 170 Jahre Betten für Träumer<br />

Die Kölner wollen nach der Pandemie eine Messe der Zukunft<br />

bieten. Aussteller und Besucher erwartet mehr Content<br />

und mehr Business. Messemacher Mattias Pollmann<br />

erzählt im Interview, wie der Re-Start gelingen soll.<br />

Titelstory ab Seite 20<br />

Möbelhandels<br />

Alliance: „Da ist Honig im Topf“<br />

Neue Händler zu gewinnen und zu wachsen ist das Ziel der drei Alliance-Geschäftsführer<br />

Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt. In der Rheinbacher Verbundzentrale<br />

zogen sie vor rund 130 Händlern eine positive Bilanz in schwieriger Zeit.<br />

Auf der parallel stattfindenen Dienstleistermesse boten 35 Aussteller umfangreiche Informationen<br />

und Leistungen.<br />

Unternehmen<br />

5 Editorial<br />

5 Konsequenz treibt Blüten …<br />

6 Intro<br />

10 Gesprächspartner<br />

12 News auf moebelmarkt.de<br />

13 Furniture Future Forum:<br />

Jubiläum mit Impulsen<br />

16 Unternehmen<br />

16 Voglauer: Auf Augenhöhe zum Gipfel<br />

19 Wohncenter Nordenham:<br />

Photovoltaik als Fassade<br />

20 imm Cologne: Meet the Future<br />

24 MHK Group: Kraftvolle Perspektiven<br />

26 Die Sesselei/Küchendeck:<br />

Die Herausforderungslöser<br />

29 Smart Parking: Parken wird smart<br />

und effizient<br />

küche & bad<br />

forum<br />

JUNI 6/2022 B 50899<br />

30 Jahreshauptversammlung Alliance:<br />

„Da ist Honig im Topf“<br />

32 EMV-Kollektionsmesse 2022:<br />

Der POS als Marken-Bühne<br />

34 Jahreshauptversammlung GfMTrend:<br />

Im Zeichen wichtiger Weichenstellungen<br />

36 GfMTrend: Der „Fels in der Brandung“<br />

verabschiedet sich<br />

37 News aus Unternehmen<br />

38 Wenn Sofapreise verglichen werden<br />

40 Markt<br />

40 Konjunktur: Starkes Auftaktquartal<br />

FACHMAGA ZIN DER BR ANCHE<br />

Schüller und Blanco:<br />

Wachstumskurs<br />

hält an<br />

Fokusthema<br />

Nachhaltigkeit<br />

Verbände im Profil<br />

Die neue Stilwelt „SieMatic<br />

Mondial“ mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Designsprache verbindet die<br />

Schlichtheit geometrischer Formen<br />

mit der Opulenz ausdrucksstarker<br />

Materialien zu einem Erlebnis.<br />

Foto: SieMatic<br />

42 EFIC Furniture Day:<br />

Grüne Ziele, graue Wirklichkeit<br />

44 Susbind-Konferenz:<br />

„Grüner“ Kleber für grüne Möbel<br />

45 Markt-Mix<br />

46 Möbelindustrie in Ostwestfalen:<br />

Herausforderung angenommen<br />

48 Jan Kurth: Die Unsicherheit ist groß<br />

49 küche & bad forum<br />

3 Editorial<br />

5 Boulevard<br />

6 Kurznachrichten<br />

10 Schüller: Frischer Wind für die Produktion<br />

und die Premiummarke<br />

ab Seite<br />

49<br />

Mailand, Frankfurt, Köln, Leipzig, Herrieden, Oberderingen<br />

– für die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum waren wir<br />

nach der coronabedingten Zwangspause wieder vermehrt<br />

unterwegs und berichten von der EuroCucina, der Entwicklung<br />

der MHK Group, der Eröffnung des Experience<br />

Showrooms von Liebherr, der Jahreshauptversammlung<br />

von Der Küchenring, sowie von den neuesten Entwicklungen<br />

von Schüller und Blanco. Ein Schwerpunkt des Heftes<br />

ist außerdem das Thema Nachhaltigkeit, welches auch in<br />

der Küchenbranche von zunehmender Bedeutung ist, wie<br />

wir u. a. bei CityKüchen Dresden recherchiert haben.<br />

6 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


29<br />

Smart Parking<br />

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Möbelhäuser individuelle Lösungen<br />

für das Parkraum-Management.<br />

Innovative Technologien<br />

ermöglichen es, effizient<br />

Ordnung zu schaffen und zusätzliche<br />

Einnahmen zu generieren.<br />

Unternehmen<br />

24<br />

MHK Group : Kraftvolle Perspektive<br />

Die MHK Group bilanziert 2021 das erfolgreichste Geschäftsjahr ihrer Geschichte. Trotz gestörter<br />

Lieferketten und knapper Rohstoffe konnten sich die Gruppe und die ihr angeschlossenen<br />

Handels- und Handwerksunternehmen gut behaupten.<br />

Unternehmen<br />

12 Blanco & Fischer Familienholding:<br />

„Ein fantastisches Ergebnis“<br />

14 Liebherr: Neues Aushängeschild in Köln<br />

16 Carat: App-Unterstützung für den<br />

Montageprozess<br />

17 Deutsche Küchenmöbelindustrie:<br />

Unsichere Zukunft trotz starkem Jahresstart<br />

18 Schwerpunkt Nachhaltigkeit<br />

23 Rotpunkt Küchen: Aus Liebe zur Natur<br />

EMV: Der POS als Marken-Bühne<br />

Ein hochkarätiges Programm für den Handelskongress<br />

in Köln und eine Kollektionsmesse<br />

in den Verkaufsräumen von Schuster<br />

Home Company in Gummersbach: Das Event<br />

des Europa Möbel-Verbunds war trotz herausfordernder<br />

Lage von bester Stimmung<br />

geprägt. Die Besucher erlebten bei der Präsentation<br />

der Verbands-Kollektionen eine<br />

Schau der Extraklasse.<br />

Unternehmen<br />

32<br />

23. – 25. 7. 2022<br />

HAMBURG<br />

IM<br />

NORDEN<br />

GEHT DIE<br />

SONNE<br />

AUF.<br />

Im Juli wird Hamburg einmal mehr zur<br />

Drehscheibe des Nordens mit einem<br />

strahlenden Angebot und heißen Impulsen.<br />

• Zahlreiche Aussteller zeigen<br />

verkaufsstarke Produkte für<br />

Geschenke & Papeterie,<br />

Haus & Garten, Küche & Genuss,<br />

Schmuck & Mode, Stil & Design.<br />

• Neu: Modekapitän Judith präsentiert<br />

Bekleidung, Accessoires und<br />

Heimtextilien deutscher Textil- und<br />

Modelabels.<br />

• Nordlichter, Buddelhelden und<br />

Village bringen frischen Wind in<br />

Kern- und Zusatzsortimente.<br />

• Das Nordstil Forum: Ideen & Impulse<br />

unterstützt mit Expertenvorträgen,<br />

Tipps und Trends.<br />

Infos, Tickets und Newsletter unter<br />

nordstil.messefrankfurt.com


EFIC Furniture Day<br />

„It’s time for a change” hieß es beim EFIC-Furniture-Day in Brüssel. Auf Einladung<br />

des Europäischen Verbands der Möbelindustrie diskutierten Branchenvertreter<br />

und Politiker vor dem Hintergrund des weltweiten Klimawandels über Nachhaltigkeit,<br />

Kreislaufwirtschaft und die Chancen der Digitalisierung.<br />

Markt<br />

34<br />

GFMTrend: Beste Entwicklungen<br />

Nach zweijähriger Zwangspause trafen sich die Mitglieder von GfMTrend<br />

wieder persönlich zur Jahreshauptversammlung im Bayerischen Hof in<br />

München. Geschäftsführer Joachim Herrmann konnte den knapp 300<br />

Gästen beste Entwicklungen in strategischer und wirtschaftlicher Hinsicht<br />

präsentieren. Dr. Werner Hartl wurde beim Gala-Abend verabschiedet.<br />

Unternehmen<br />

42<br />

24 City Küchen:<br />

Ein Herz für nachhaltige Küchen<br />

26 Verbände in der Übersicht<br />

29 KüchenTreff Homberg:<br />

Der Wert der Bewertung<br />

30 Küchenring:<br />

Mit Power in die Zukunft<br />

32 KMG Zumbrock:<br />

Beratung neu gedacht<br />

34 MHK Group:<br />

Ideenreiche Planungen<br />

36 Outdoor-Küchen<br />

87 Out of the Box<br />

88 Design<br />

88 Salone des Mobile:<br />

Festival der Formen<br />

91 MÖBELMARKT Sleep<br />

3 Editorial<br />

5 Sleep Mix<br />

8 ABK Open:<br />

Die Bettenbranche hat eine neue Heimat<br />

9 Ruf Betten:<br />

Raum für eine ganze Welt<br />

10 Rauch Furniture Week: Ein frischer Blick<br />

auf die Welt des Schlafens<br />

11 Schlaf-Podcasts: Einfach mal zuhören<br />

12 ABK/Garant Gutes Schlafen: Gebündelte<br />

Stärken für Handel und Industrie<br />

15 Birkenstock:<br />

Vom Fußbett zum Schlafsystem<br />

Birkenstock/ADA:<br />

Anatomisch geformte Schlafsysteme<br />

VDB:<br />

Skeptischer Blick<br />

in die Zukunft<br />

Hästens:<br />

Betten für Träumer<br />

seit 170 Jahren<br />

Juni 2022 ∙ www.moebelmarkt.de<br />

16 VDB: Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

18 Hästens: Ein Bett für die wahren<br />

Träumer zum Geburtstag<br />

20 Catwalk: Softe Traum-Betten<br />

22 Sleep Mix<br />

23 Matratzenverband: Kompetenztreffen<br />

mit nachhaltigen Inhalten<br />

115 Messen<br />

115 Nextrade:<br />

effiziente und einfache (Re-)Order<br />

116 Meble Polska:<br />

So international wie noch nie<br />

120 Messe Mix<br />

126 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

127 Köpfe<br />

131 Look Out<br />

91<br />

MÖBELMARKT Sleep<br />

Es ist einiges los in der Betten- und Matratzen-Branche. Die immer<br />

enger werdende Zusammenarbeit von Garant und ABK bringt Bewegung<br />

in die Verbandslandschaft für Fachhändler, die Edelbetten-<br />

Manufaktur Hästens feiert seinen 170. Geburtstag mit einem Designer-Bett<br />

und die Fachmesse ABK Open lockt die Branchenexperten<br />

an neuem Standort in Bad Salzuflen zum großen Treffen. Lesen Sie<br />

mehr in unserem aktuellen Special MÖBELMARKT Sleep<br />

8 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


„Basel Basic“ steht für Cocooning im Kissenbett. Ein weiches, übergroßes Kissenkopfteil<br />

mit seitlichen Flügeln im Ohrensessel-Look macht das Mode l zum Blickfang.<br />

MÖBELMARKT BLICKPUNKT<br />

Birkenstock: Neue Betten-Kollektion<br />

ist eine Beilage zum<br />

MÖBELMARKT 06/2022 |<br />

06<br />

22<br />

88<br />

Salone del Mobile: Festival der Formen<br />

Wiedersehen in der Fiera Milano Rho: Über 2.100 Aussteller, darunter zahlreiche namhafte<br />

Unternehmen aus Italien und dem Ausland, bekannten sich in diesen schwierigen<br />

Zeiten zum Salone del Mobile. Mit mehr as 260.000 Besuchern wurde die Messe<br />

bei ihrem 60-jährigen Jubiläum zu einem großen Wiedersehen der Branche.<br />

Design<br />

Birkenstock<br />

Die neue Bettenkollektion<br />

In diesem Frühjahr launchte Birkenstock die Neuheiten 2022 der von ADA gefertigten Birkenstock-Schlafsysteme<br />

in seinen architektonisch ansprechenden Räumlichkeiten im Rheinauhafen in Köln. Mit der<br />

unternehmenseigenen Event-Location symbolisiert die Traditionsmarke Birkenstock ihre Unternehmensphilosophie,<br />

die historische Wurzeln mit innovativen, zeitgenössischen Impulsen verbindet.<br />

Birkenstock: Die neue Bettenkollektion<br />

In diesem Frühjahr launchte Birkenstock die Neuheiten 2022 der von<br />

ADA gefertigten Birkenstock-Schlafsysteme in seinen architektonisch<br />

ansprechenden Räumlichkeiten im Rheinauhafen in Köln. Genau wie<br />

das Original-Birkenstock-Fußbett passen sich die anatomisch geformten<br />

Schlafsysteme individuell an die Körperform an und bieten eine<br />

bestmögliche Unterstützung für einen erholsamen Schlaf. Lesen<br />

Sie mehr dazu in unserem Blickpunkt, der dieser <strong>Ausgabe</strong> beiliegt.<br />

Blickpunkt<br />

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konsequenz.<br />

nicht alle bleiben<br />

so klar bei ihrer<br />

haltung, bis sie<br />

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Gesprächspartner<br />

Josef Zwilling, Peter Grünwald und Martin<br />

Fütterer (v.l.), Voglauer:<br />

„Wir sind froh, mit dem neuen<br />

Markenpartner-Vertrag eine<br />

Win-win-Situation für alle<br />

geschaffen zu haben.“<br />

Unternehmen | Seiten 16–18<br />

Sven Kirchner, Die Sesselei:<br />

„Die beeindruckende<br />

Architektur und die<br />

Lage im historischen<br />

Kontorhausviertel ist ein<br />

echtes Highlight für<br />

unsere Kunden.“<br />

Unternehmen | Seiten 26-28<br />

Józef Szyszka, Meble Polska:<br />

„Die Zahl der ausländischen<br />

Gäste hat unsere<br />

Erwartungen übertroffen.“<br />

Messen | Seiten 116-118<br />

Matthias Pollmann, Koelnmesse:<br />

„Wir müssen das Thema<br />

Messe erst einmal komplett<br />

neu denken, um<br />

dann über viele große<br />

und kleine Schritte zum<br />

Ziel zu kommen.“<br />

imm cologne | Seiten 20-23<br />

Marc Böhle,<br />

Verband der Bettenfachgeschäfte:<br />

„Zumindest in<br />

wirtschaftsstarken<br />

Standorten sind gute<br />

Verkaufskräfte kaum<br />

noch zu bekommen.“<br />

MÖBELMARKT Sleep | Seiten 16-17<br />

Rudolf Siemens, KMG Zumbrock:<br />

„Wir wollen die klassische<br />

Beratung durchbrechen<br />

und auf ein<br />

neues Level heben.“<br />

küche&bad forum | Seiten 32–33<br />

MÖBELMARKT<br />

10 Intro 06 / 2022


Mit Freude erwartet.<br />

Wenn wir pünktlich und mit einem Lächeln vor der Tür stehen, um große Möbel<br />

und schwere Haushaltsgeräte an den gewünschten Platz zu bringen,<br />

wird der passende Service gleich mitgeliefert.<br />

Von der Verpackungsentfernung, über Montage- und Anschlussleistungen, bis hin<br />

zur Altteilentsorgung: Mit uns wird der Online-Kauf zu einer runden Sache.<br />

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Purchase<br />

Cadesign form: Die Vorteile eines<br />

Produktkonfigurators<br />

Die Verbraucher bewegen sich heute mühelos zwischen verschiedenen Berührungspunkten.<br />

Dies kann es schwierig machen, den Kunden über die<br />

gesamte Customer Journey hinweg zu unterstützen. Ein Produktkonfigurator<br />

kann die physische und die digitale Welt zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügen<br />

und Ihre Kunden bei der Recherche im Vorfeld eines Kaufs<br />

unterstützen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in einem Expertenbeitrag<br />

von Cadesign form auf moebelmarkt.de<br />

Grafik: Cadesign form<br />

Business Forum: https://bit.ly/3xrWp3x<br />

• International und börsennotiert<br />

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ADA: Zero Waste Partnerschaft<br />

mit Saubermacher<br />

Zur Steigerung der Recyclingquoten hat sich die ADA Möbelfabrik professionelle<br />

Unterstützung geholt. Mit einem Zero Waste Konzept von Saubermacher<br />

sollen Abfälle vermieden, interne Abfallströme optimiert und mehr Ressourcen<br />

für die Wiederverwertung geschaffen werden. Der oststeirische<br />

Möbelhersteller setzt dabei u. a. auf das Recycling von sämtlichen Abfällen.<br />

Mehr zu dem Abfallwirtschaftskonzept erfahren Sie auf moebelmarkt.de<br />

Foto: ADA<br />

Ihren Hero finden Sie hier:<br />

www.smartparking.com/mm<br />

Unternehmen: https://bit.ly/3aTp8qk<br />

MÖBELMARKT<br />

12 Crossmedia 06 / 2022


Furniture Future Forum: Trendreport 2022<br />

Jubiläum mit Impulsen<br />

Zum 15-jährigen Bestehen zeigte sich<br />

das Furniture Future Forum (kurz: FFF)<br />

in Ostwestfalen mit 70 Teilnehmern aus<br />

der Möbelindustrie zum Event „Trendreport<br />

2022“ am 19. Mai 2022 wieder gut<br />

besucht. Im März 2007 gab es in der damals<br />

noch „servicepoint A30“ genannten<br />

Location die erste Veranstaltung.<br />

„Seitdem hat sich viel getan!“ so Katrin<br />

de Louw, Initiatorin des FFF. „Wir sind<br />

zu einer konstanten Größe in Ostwestfalen<br />

geworden und informieren ganzjährig<br />

über wichtige Trends, Entwicklungen<br />

und Innovationen für die<br />

Möbelindustrie. Ich bin dankbar, dass<br />

die Partner auch während Corona zu<br />

uns gestanden haben und wir jetzt wieder<br />

Fahrt aufnehmen.“<br />

Die rund 70 Teilnehmer beim<br />

Trendreport-Event im FFF genossen<br />

sichtlich die Gelegenheit, wieder ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

Fotos: Furniture Future Forum<br />

Miele-Design-Chef Andreas Enslin (links) und<br />

Imos-CEO Prof. Frank Prekwinkel waren die<br />

Gastreferenten des Tages und hatten auch<br />

zwischen den Vorträgen vieles zu diskutieren.<br />

Gastgeberin Katrin de Louw ist eine der bekanntesten<br />

Trend-Expertinnen der Branche und sieht<br />

für die Zukunft eine Reduzierung im Design.<br />

Für die Jubiläumsveranstaltung, die<br />

auch eine langersehnte Networking-<br />

Möglichkeit nach den Pandemie-<br />

Beschränkungen war, hatte das FFF<br />

wieder ein spannendes Programm<br />

auf die Beine gestellt. Neben Trendexpertin<br />

Katrin de Louw standen<br />

auch Prof. Frank Prekwinke, CEO<br />

der Imos AG, und Miele-Vizepräsident<br />

Andreas Enslin auf der Bühne.<br />

Daneben gab es natürlich wieder<br />

ausführliche Gelegenheiten zum<br />

Fachsimpeln mit den Netzwerk-<br />

Partnern des FFF, die dort in einer<br />

Dauerausstellung dazu einladen,<br />

sich intensiv mit Materialien, Technik<br />

und der Produktentwicklung zu<br />

beschäftigen.<br />

Design der Reduzierung<br />

Katrin de Louw, Inhaberin der Firma<br />

„Trendfilter – designzukunft für<br />

moebel und materialien“, sprach<br />

über Designtrends in der aktuellen<br />

schwierigen Wirtschaftssituation,<br />

geprägt von Preissteigerungen und<br />

Materialengpässen infolge von beschädigten<br />

Lieferketten. Die Trendexpertin<br />

betonte, dass es Zeit sei<br />

für ein Design der Reduzierung. Dabei<br />

ging es ihr insbesondere um die<br />

Reduzierung der Komplexität der<br />

Produkte bis hin zur Küche. Letztlich<br />

sollten alle Möbel zukünftig so<br />

konzipiert werden, dass Design<br />

langlebig und Materialien kreislauffähig<br />

würden. Sie betonte aber<br />

auch, dass Reduzierung auch auf<br />

anderen Ebenen sinnvoll sei, wie<br />

beispielsweise im Messebau oder<br />

bei den Produktentwicklungszyklen.<br />

Digitalisierung mit<br />

Strategie<br />

Als ersten Gastreferenten des Tages<br />

konnte das FFF Prof. Frank Prekwinkel,<br />

CEO der imos AG und damit<br />

einer der führenden Digitalisierungs-<br />

Experten der Branche, gewinnen. In<br />

seinem Vortrag „Zukunftsorientierte<br />

Digitalisierungsstrategien für die<br />

Möbelbranche“ erläuterte er Parallelen<br />

zwischen der staatlichen Krisenbewältigung<br />

zu Corona und der<br />

Möbelindustrie. Digitale Insellösungen,<br />

E-Commerce, vernetztes Arbeiten<br />

und Lieferketten spielten hier<br />

eine Rolle. Die fehlende Digitalisierung,<br />

die die Kommunikation der<br />

Gesundheitsämter im Krisenmodus<br />

ineffizient gemacht hat, ließ sich seiner<br />

Ansicht nach auch auf die Möbelbranche<br />

übertragen. Auch hier<br />

setze man auf viele unterschiedliche<br />

Systeme, sodass digitale Schnittstellen<br />

in der gesamten Lieferkette<br />

problematisch seien. Hier nahmen<br />

die Zuhörer viele Anregungen zur<br />

Verbesserung der Lage mit nach<br />

Hause.<br />

Moderne Welt überfordert<br />

Am Nachmittag war der Miele-<br />

Design-Chef Andreas Enslin zu<br />

Gast, um Zukunftsszenarien zu erläutern,<br />

die er und sein 50-köpfiges<br />

Design-Team gemeinsam mit dem<br />

Zukunftsinstitut erarbeitet haben.<br />

Zu Beginn zeigte der Designer auf,<br />

dass der Mensch schon immer<br />

nach einem bestimmten Schema<br />

Dinge wahrnimmt, entscheidet und<br />

handelt. Die moderne Welt mit der<br />

Technik und der Fülle an Auswahlmöglichkeiten<br />

überfordere die Natur<br />

des Menschen schlicht und einfach.<br />

So könne mehr Auswahl im Geschäft<br />

sogar zu weniger Umsatz<br />

führen, da die Konsumenten sich<br />

nicht entscheiden könnten. Andreas<br />

Enslin sieht es als Aufgabe von Produktentwicklung<br />

an, Produkte zu<br />

vereinfachen und dadurch die „User<br />

Experience“ zu verbessern – aber<br />

auch den ökologischen Fußabdruck<br />

zu verringern.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 13


„Wir haben unser Ziel erreicht –<br />

diesen Status wollen wir festigen und mit<br />

den bestehenden Partnern wachsen.“<br />

Josef<br />

Zwilling<br />

Peter<br />

Grünwald<br />

Martin<br />

Fütterer<br />

Fotos: Schultheiß<br />

16 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Voglauers neuer Markenpartner-Vertrag:<br />

Auf Augenhöhe zum Gipfel<br />

<strong>MM</strong>: Die Umstellung auf Markenpartner-Verträge<br />

war ein epochaler<br />

Einschnitt. Was steckt dahinter?<br />

Peter Grünwald: Wir produzieren am<br />

Fuße des Dachsteins Naturholzmöbel.<br />

Wir leiten unsere Identität aus der archaischen<br />

alpinen Umgebung ab und<br />

leben alpinen Lifestyle. Daher strahlen<br />

unsere Möbel und die Marke eine<br />

Begehrlichkeit aus. Das muss auch für<br />

Endkunden wahrnehmbar sein.<br />

Josef Zwilling: Eng verbunden mit diesem<br />

alpinen Lifestyle fließt uns Nachhaltigkeit<br />

als Blut durch die Adern: Die<br />

Identifikation mit der Region, dem Produkt,<br />

mit Nachhaltigkeit und regionaler<br />

Versorgung ist für uns elementar und<br />

macht uns authentisch: Wir müssen<br />

nur leben, was wir sind. Dadurch differenzieren<br />

wir uns – aber das muss der<br />

Handel auch kommunizieren.<br />

Martin Fütterer: Daher liegt unser Vertriebs-Fokus<br />

darauf, was passiert beim<br />

Endkunden, wenn er mit der Marke in<br />

Kontakt kommt. Und darauf, was wir<br />

tun müssen, damit ein Händler unseren<br />

Markenkern auch wirklich klar und authentisch<br />

weitervermittelt.<br />

In den letzten Jahren hatten wir den<br />

Eindruck, dass wir zunehmend die<br />

Selbstbestimmung verloren hatten, wie<br />

die Marke dargestellt oder beworben<br />

wird. Sie war bis hin zum Preis stark auf<br />

Vermarktungs-Regularien ausgelegt –<br />

und nicht mehr auf das Produkt und<br />

seine Details, die Region und den Markenkern:<br />

Wir sind also schlichtweg im<br />

Mainstream untergegangen.<br />

Wir waren also gefordert, das Heft des<br />

Handels in die Hand zu nehmen, um<br />

den Fokus auf die Marke wieder zu erhöhen.<br />

Das haben wir mit maximaler<br />

Konsequenz getan. Was nicht einfach<br />

war, weil wir auch in Verbandszwängen<br />

gesteckt haben. Das hatte zur Folge,<br />

dass wir uns auch von den Verbandsverträgen<br />

trennen mussten.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Wir mussten das Heft des<br />

Handels in die Hand nehmen.<br />

Das haben wir mit maximaler<br />

Konsequenz getan.“<br />

<strong>MM</strong>: Diese Kündigungen haben natürlich<br />

viel Aufsehen erregt …<br />

Fütterer: Wir wollten die Kündigungen<br />

aber nicht als Beendigung der Zusammenarbeit<br />

verstanden wissen. Deshalb<br />

haben wir versucht, zu kommunizieren,<br />

Voglauer steht für einzigartige Alpinität. Als der österreichische<br />

Naturholzmöbler im Herbst 2020 seine Verbandsverträge kündigte,<br />

sorgte das für entsprechendes Aufsehen. Am Firmensitz Abtenau<br />

zog Gerald Schultheiß jetzt mit Geschäftsführer Peter Grünwald,<br />

Geschäftsfeldleiter Martin Fütterer und Josef Zwilling, Leiter<br />

Produktmanagement und Marketing, eine Bilanz der Umstellung<br />

auf individuelle Markenpartner-Verträge zum 1. Januar 2021, die<br />

von neuen Verbands-Vereinbarungen flankiert werden.<br />

Das Ziel: Über eine Leistungs-Partnerschaft mit dem Handel auf<br />

Augenhöhe gemeinsam neue Höhen zu erklimmen.<br />

dass sie einen rein vertragsrechtlichen<br />

Kontext haben, da wir unsere Partner<br />

wirklich sehr schätzen und weiterhin<br />

mit ihnen arbeiten wollen – das war in<br />

der Tat aber eine Gratwanderung.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Wir wollten die Kündigungen<br />

nicht als Ende der Zusammenarbeit<br />

verstanden wissen.“<br />

Sehr wohl wollten wir jedoch eine gewisse<br />

Bereinigung vornehmen. Über die<br />

Verbandsvermarktung stand Voglauer<br />

sozusagen an jeder „Tankstelle“. Daher<br />

haben wir unsere Kundenstruktur in den<br />

DACH-Märkten um 30% reduziert und<br />

sind dort heute noch in rund 500 Verkaufsstellen<br />

präsent – vorher waren es<br />

deutlich über 800 gewesen.<br />

Dieser mit einem hohen Risiko verbundene<br />

Einschnitt ist wirtschaftlich glücklicherweise<br />

gut verlaufen – wir sind mit<br />

unserem Umsatz nach wie vor auf dem<br />

Niveau, auf dem wir vor der Markenpartner-Umstellung<br />

waren …<br />

Grünwald: … und dies trotz der<br />

schwierigen Zeit mit Corona. Wir sind<br />

froh, den Einschnitt gemeistert und eine<br />

Win-Win-Situation für alle geschaffen<br />

zu haben – für den Handel, für Voglauer<br />

und für den Endkunden. Denn<br />

der Kern und die Strahlkraft der Marke<br />

werden sehr viel deutlicher.<br />

<strong>MM</strong>: Generell ist der Möbelkonsum<br />

aber mit der Pandemie wertiger und<br />

nachhaltiger geworden. Hat Ihnen<br />

Corona nicht sogar geholfen?<br />

Grünwald: Infolge unserer Positionierung<br />

bezüglich Nachhaltigkeit, Regionalität<br />

und made in Austria haben wir<br />

in dieser Zeit in der Tat eine gute Entwicklung<br />

gehabt.<br />

Fütterer: Wir waren und sind aber gefordert,<br />

auf uns zu schauen – das haben<br />

wir mit der Einführung unseres<br />

selektiven Vertriebssystems zum 1. Januar<br />

2021 getan.<br />

Im letzten Quartal 2020 hatten wir begonnen,<br />

mit unseren Partnern zu sprechen<br />

und mit ihnen Markenpartner-<br />

Verträge zu schließen. Parallel dazu<br />

haben wir mit dafür offenen Verbänden<br />

neue Verbandsverträge geschlossen,<br />

die unseren Markenpartner-Verträgen<br />

nicht widersprechen.<br />

Grünwald: Weshalb Verbands-Verträge<br />

keine Belieferungspflicht enthalten.<br />

Es war ein klarer Fokus unserer neuen<br />

selektiven Ausrichtung, dass wir selbst<br />

entscheiden, wen wir beliefern. Nur<br />

weil ein Händler einem Verband angehört,<br />

erwächst daraus kein Anspruch,<br />

auch Voglauer zu erhalten.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Voglauer stand an jeder<br />

Tankstelle. Daher haben wir<br />

unsere Kundenstruktur um<br />

30 Prozent reduziert.“<br />

Fütterer: Wir haben die Arbeit mit den<br />

Verbänden damit auf ein neues Gleis<br />

gestellt. Natürlich sind jetzt nicht mehr<br />

alle Verbands-Mitglieder auch Partner<br />

von Voglauer – was das aktive Verbandsgeschäft<br />

natürlich einschränkt.<br />

Dennoch gibt es Verbands-Regularien<br />

wie ZR-Mechanismen oder Logistik-Vereinbarungen,<br />

die ein Verband<br />

für seine Mitglieder managt. Dem wollen<br />

wir nicht entgegenstehen, sondern<br />

nutzen die Synergien, die ein Verbands-Vertrag<br />

bietet, gerne mit.<br />

<strong>MM</strong>: Der Fall Musterring/ KHG zeigt,<br />

dass Marken-Verträge immer auch<br />

mit Leben erfüllt werden müssen.<br />

Fütterer: In der Tat. Auch wir sind jetzt<br />

im täglichen Tun verpflichtet, unseren<br />

Vertrag im Markt transparent umzusetzen.<br />

Es geht nicht darum, wie groß,<br />

stark oder schön jemand ist, sondern<br />

dass die Regularien für alle Partner<br />

gleich gelten. Da die Potenziale eines<br />

Hauses mit 1.000 qm nicht die gleichen<br />

sind wie die eines Partners mit 20<br />

Palästen, ist auch Fairness gefragt.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Wir sind beim Umsatz auf<br />

dem Niveau, auf dem wir vor<br />

der Umstellung waren.“<br />

<strong>MM</strong>: Ihre vertraglichen Anforderungen<br />

werden aber schon als sehr<br />

hoch bewertet. Nun ist Otto dafür<br />

bekannt, extrem anspruchsvolle<br />

Verträge zu haben – Sie können aber<br />

wohl durchaus mithalten.<br />

Fütterer: Ich behaupte sogar, wir sind<br />

noch darüber hinaus gegangen. Wir<br />

mussten vieles neu regeln. Das Gros<br />

war aber eine Anpassung an die Gesetzeslage.<br />

Auch haben wir versucht,<br />

wieder auf Augenhöhe mit dem Handel<br />

zu kommen, haben aber auch seine<br />

Bedürfnisse berücksichtigt.<br />

Markentreue Händler, die bisher schon<br />

sehr gut mit uns gearbeitet haben, werden<br />

unsere Anforderungen daher sicher<br />

weniger emotional kommentieren als<br />

jene, die in der Bugwelle von Voglauer<br />

mitgeschwommen sind.<br />

Grünwald: Wir haben den Vertrag rein<br />

auf Voglauer und darauf, wie wir uns<br />

im Marktumfeld perfekt positionieren,<br />

abgestimmt. Natürlich ist der Partner-<br />

Vertrag im Vorfeld rechtlich hundertprozentig<br />

geprüft worden. Seine Gestaltung<br />

ist in der Tat sehr umfangreich<br />

und detailliert und bis ins Letzte ausgefeilt.<br />

Darauf sind wir stolz.<br />

Alle Themen sind dazu da, dass beide<br />

Seiten das Tagesgeschäft perfekt abwickeln<br />

können. Bisher haben wir den Vertrag<br />

aber noch nie verwenden müssen<br />

– was eine starke Vertrauensbasis seitens<br />

unserer Partner widerspiegelt; einige<br />

von ihnen haben ihn sogar blind unterschrieben.<br />

Denn er beschreibt ja<br />

nicht nur die Leistungen der Händler,<br />

sondern auch unsere eigenen.<br />

Fütterer: Auf Basis unserer jahrelangen<br />

Zusammenarbeit mit Verbänden<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 17


und Kunden haben wir im Vertrag unsere<br />

Wunsch-Szenarien formuliert, wie<br />

wir uns das Geschäft der Zukunft vorstellen:<br />

Es geht darum, dass der Endkunde<br />

an das hochwertige Segment<br />

einen berechtigten Anspruch hat: Der<br />

Händler soll ihn perfekt beraten, ihm<br />

haptisch zeigen, was er möchte, und<br />

er soll Emotionen wecken.<br />

All das mag sich zunächst wie ein Gebetsbuch<br />

lesen. Aber unser Fokus liegt<br />

rein darauf, was der Kunde von einem<br />

Händler erwartet: Kompetenz.<br />

Peter Grünwald:<br />

„Die Verbands-Verträge<br />

enthalten keine Belieferungspflicht<br />

– wir wollen entscheiden,<br />

wen wir beliefern.“<br />

<strong>MM</strong>: Welche Leistungskriterien konkretisieren<br />

denn diese Kompetenz?<br />

Fütterer: Erstens die markenunterstützende<br />

Werbung und Kommunikation.<br />

Zweitens ist uns die Darstellung<br />

am POS extrem wichtig. Drittens: Wir<br />

setzen die Qualifikation der Mitarbeiter<br />

sehr hoch an und legen sehr viel Wert<br />

auf Beratungskompetenz. Und viertens:<br />

Auch die Lieferperformance setzen<br />

wir sehr hoch an – wenn der Monteur<br />

den Kunden verlässt, muss der<br />

Gesamteindruck stimmen.<br />

Grünwald: Für die Mindestbestückung<br />

haben wir drei Haus-Größen definiert:<br />

A über 20.000 qm, B zwischen 5.000<br />

und 20.000 qm und C bis 5.000 qm.<br />

Der kleine Mittelständler hat fünf Kojen<br />

zu platzieren, von mittelgroßen Häusern<br />

erwarten wir zehn Kojen und bei<br />

A-Häusern sind es 15 Kojen.<br />

Obwohl Bad- und Dielen-Kojen im Vergleich<br />

zu einer Schlafzimmer-Koje klein<br />

sind, zählen sie als eine Koje. Zudem<br />

reden wir über fünf Wohnbereiche –<br />

Wohnen, Speisen, Schlafen, Diele und<br />

Bad. Insofern sind dies aus unserer<br />

Sicht keine allzu großen Hürden.<br />

Da wir zusätzlich auf Markenauftritt,<br />

POS-Inszenierung sowie qualifiziertes<br />

Verkaufs-, Service- und Montagepersonal<br />

fokussieren, wird dies vielleicht als<br />

hohe Anforderung gewertet. Wir sehen<br />

es aber als Notwendigkeit, dass man<br />

als Marke genau bei diesen Punkten<br />

den Finger in die Wunde legt.<br />

Auch im Internet sind Bildsprache und<br />

Werbebotschaften klar reglementiert.<br />

Es gibt auch keine Loslösung vom stationären<br />

Handel: Dieser ist zwingende<br />

Voraussetzung, um überhaupt den Online-Vertrieb<br />

aufnehmen zu können.<br />

Peter Grünwald:<br />

„Der Vertrag ist sehr umfangreich<br />

und bis ins Letzte ausgefeilt.<br />

Darauf sind wir stolz.“<br />

Zwilling: Für den Markenauftritt am<br />

POS haben wir z. B. einen POS-Guide<br />

und eine klare Bild- und Formensprache<br />

entwickelt. Die POS-Umsetzung<br />

wird jetzt gerade ausgerollt.<br />

Wir bieten dazu das komplette Planungs-Know-how<br />

bis hin zur Montage<br />

und der Ausgestaltung der Studios.<br />

Auch hier sind wir mit einer hohen<br />

Leistungsbereitschaft unterwegs. Für<br />

die Wiedererkennbarkeit der Marke erarbeiten<br />

wir gerade auch ein komplett<br />

neues POS-Tool-Paket.<br />

Es ist also nicht so, dass nur Händler<br />

etwas tun müssen – vielmehr profitieren<br />

sie auch von höheren Leistungen,<br />

die wir für sie mit einbringen.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Es geht um den Kunden.<br />

Unser Fokus liegt rein darauf,<br />

was er von einem Händler<br />

erwartet: Kompetenz.“<br />

<strong>MM</strong>: Eine Leistungspartnerschaft<br />

auf Augenhöhe also, was sich viele<br />

in der Industrie wünschen würden?<br />

Grünwald: Exakt. Voraussetzung, solche<br />

Gespräche führen zu können, ist<br />

aber die eigene Leistungskraft.<br />

Voglauer hat in den letzten Jahren sehr<br />

viel investiert: in Produkte, in Industrie<br />

4.0 in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz<br />

und Roboter-Technologie, in IT,<br />

in Nachhaltigkeit, in die Energieversorgung<br />

über Sonnenenergie und Wasserkraft<br />

und vieles mehr. Wir haben also<br />

sehr viel Basisarbeit geleistet, um diesen<br />

Schritt in dieser Konsequenz überhaupt<br />

setzen zu können.<br />

Wir sehen uns in der Branche als ein<br />

Leitbetrieb, der die Anforderungen des<br />

Handels perfekt bedienen kann: Lieferperformance,<br />

Zuverlässigkeit, Qualität,<br />

Rekla-Quote und so weiter: Das spielt<br />

alles in unsere Leistungskraft mit hinein.<br />

Diesbezüglich sind wir perfekt aufgestellt<br />

– auch vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Herausforderungen mit Engpässen,<br />

Corona und der Ukraine-Krise.<br />

So können wir die Kommissionen nach<br />

wie vor in unserer üblichen Frist von<br />

acht bis zehn Wochen liefern.<br />

<strong>MM</strong>: Eine leistungsstarke, strahlkräftigere<br />

und transparentere Marke<br />

mit 500 Partnern, die so viel Umsatz<br />

erzielen wie vorher über 800:<br />

Ich würde Hurra schreien. Und Ihre<br />

Partner – schreien die auch Hurra?<br />

Fütterer: Dieser Text wird nicht von allen<br />

gleich laut gesungen: Es gibt Partner,<br />

die sich diesem Prozess geöffnet<br />

haben – und es gibt andere, die ihn zurückhaltend<br />

oder skeptisch begleiten.<br />

Man muss natürlich sagen, dass wir<br />

das Markenpartner-Konzept teilweise<br />

im Dialog mit wichtigen Partnern entwickelt<br />

haben. Und genau diejenigen,<br />

die von Beginn an gesagt haben, das<br />

ist der richtige Weg, haben genau den<br />

beschrieben Erfolg. Die anderen hängen<br />

dem eher noch hinterher.<br />

Die Regulationen haben aber auch zu<br />

kaufmännischen Verbesserungs-Prozessen<br />

geführt. Heißt: Durch die Verbesserung<br />

auch der Preisgüte ist die<br />

Zufriedenheit deutlich gestiegen.<br />

Grünwald: Wir wollten die Gebiete<br />

selektiv strukturieren. Mit unserer jetzigen<br />

Zahl an Partnern haben wir unser<br />

Ziel erreicht. Diesen Status wollen<br />

wir festigen und mit den bestehenden<br />

Partnern weiter wachsen.<br />

Das gelingt uns bisher ganz gut, das<br />

wollen wir weiter forcieren. Es gibt<br />

zwar nach wie vor Anfragen von Häusern,<br />

die den Markenpartner-Vertrag<br />

wollen – wir können aber nicht alle<br />

Begehrlichkeiten befriedigen.<br />

Josef Zwilling:<br />

„Nicht nur Händler müssen<br />

etwas tun – sie profitieren auch<br />

von höheren Leistungen, die<br />

wir einbringen.“<br />

Fütterer: Unser selektives System eröffnet<br />

engagierten Händlern ein größeres<br />

Potenzial. Auch müssen der Kleine<br />

und der Große nebenan gemäß den<br />

Regulatorien exakt gleich behandelt<br />

werden – was kleine Händler schützt.<br />

Martin Fütterer:<br />

„Partner, die von Beginn an<br />

gesagt haben, dass dies der<br />

richtige Weg ist, haben den<br />

beschriebenen Erfolg.“<br />

<strong>MM</strong>: Letztlich sind doch die Partner-<br />

Verträge selbst auch ein Baustein<br />

für nachhaltigeres Wirtschaften.<br />

Fütterer: Genau – hier schließt sich<br />

der Kreis. Der Endkunde muss spüren,<br />

dass Nachhaltigkeit für Voglauer<br />

kein Marketing-Etikett ist, sondern gelebte<br />

Selbstverständlichkeit. Unser Anspruch<br />

reicht vom Produkt über den<br />

Umgang mit den Mitarbeitern und der<br />

Gewinnung unserer Energie bis zum<br />

nachhaltigen, gemeinsamen Erfolg mit<br />

unseren Markenpartnern – das alles ist<br />

für uns Nachhaltigkeit.<br />

<strong>MM</strong>: Nach Ihrer Hausmesse hier in<br />

Abtenau im März/April öffnen Sie<br />

Ihre Hausmesse nochmals vom 20.<br />

Juni bis 1. Juli. Kommen durch die<br />

neue Partnerschaft jetzt eigentlich<br />

auch wieder mehr einzelne Händler?<br />

Fütterer: Ganz eindeutig ja – denn als<br />

Vertragspartner bekennt man sich zur<br />

Marke und hat ein ganz großes Interesse,<br />

diese Verbindung mit Leben zu erfüllen<br />

und Neuheiten live zu sehen.<br />

Grünwald: Unsere Hausmesse war<br />

sehr gut frequentiert. Aufenhaltsdauer,<br />

Qualität der Gespräche und Bewertungen<br />

der neuen Kollektion „V-Rock“ haben<br />

uns wirklich begeistert. Aber auch<br />

unsere Partner waren begeistert – sie<br />

haben sich durch den Besuch selbst<br />

ein Bild unserer gesamten Leistungskraft<br />

und Nachhaltigkeit gemacht, was<br />

so bisher nicht gegeben war.<br />

<strong>MM</strong>: Ganz herzlichen Dank!<br />

18 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Wohncenter Nordenham<br />

Photovoltaik als Fassade<br />

Das Wohncenter Nordenham<br />

erhält eine komplette Photovoltaik-Fassade<br />

und wird so zum<br />

Strom-Selbstversorger. Doch<br />

das Nachhaltigkeitskonzept von<br />

Inhaber Hendrik Lenz bietet<br />

darüber hinaus noch mehr – von<br />

der Wildblumenwiese bis hin<br />

zur Umstellung der Fahrzeugflotte<br />

auf E-Mobilität.<br />

Eine ganz neue und nachhaltige Ausgestaltung<br />

erhält die Fassade des Wohncenter<br />

Nordenham. Mit Photovoltaik-<br />

Modulen verkleidet, wird sie künftig<br />

eigenen „grünen“ Strom erzeugen.<br />

Nach den Plänen von Inhaber Hendrik<br />

Lenz soll sich das Einrichtungshaus an<br />

der Atenser Allee völlig verändern. Die<br />

Immobilie stammt aus den 1970er-Jahren,<br />

und da sei die Zeit für eine neue<br />

Fassade ohnehin gekommen. Über die<br />

optische Veränderung hinaus will er einen<br />

großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit<br />

gehen.<br />

Umgestaltung selbst geplant<br />

Die Umgestaltung der Fassade hat Lenz<br />

selbst mit der Küchenplanungssoftware<br />

Carat geplant. Verkleidet wird das Gebäude<br />

zunächst mit Holz, darauf werden<br />

anschließend die Photovoltaik-<br />

Module installiert. Entsprechende Firmen,<br />

die das Projekt umsetzen, hat<br />

Lenz schon gefunden. Und die kommen<br />

auch überwiegend aus der Region. Dies<br />

sei ihm ein wichtiges Anliegen.<br />

Angesichts rasant steigender Energiekosten<br />

kommt diese Planung zur rechten<br />

Zeit. „Mit der Anlage werden wir<br />

zum Selbstversorger in Sachen Strom“,<br />

wie Lenz erklärt. „Die neue Fassade,<br />

also Photovoltaik, Holzabsetzung, Werbeträger<br />

usw., wird sich nach ca. 18<br />

Jahren durch den erzeugten Strom bezahlt<br />

machen. Sollten die Preissteigerungen<br />

im Energiebereich auf dem aktuellen<br />

Niveau weiter voranschreiten,<br />

so wird sich die Investition sogar schon<br />

vorher amortisieren. Zu erwartende<br />

Umsatzsteigerungen sind noch nicht<br />

berücksichtigt und dürften zu einer<br />

weiteren Verkürzung des Zeitfensters<br />

führen.“<br />

Umstellung auf E-Mobilität<br />

Die Umgestaltung der Fassade hat Inhaber Hendrik Lenz selbst mit der Küchenplanungssoftware<br />

Carat geplant.<br />

Ebenfalls in diesem Jahr soll eine komplett<br />

neue Parkplatzanlage entstehen,<br />

dabei wird alles großzügiger gestaltet.<br />

Zwar muss dafür ein Teil der Wiese vor<br />

der Immobilie weichen, dafür wird auf<br />

dem verbleibenden Teil eine insektenfreundliche<br />

Wildblumenwiese angelegt.<br />

„Es wird 20 Ladepunkte für E-Mobilität<br />

geben“, berichtet der Inhaber des Alliance-Hauses,<br />

„und auch eine Ladesäule<br />

für E-Bikes ist vorgesehen. Zudem<br />

wird alles barrierefrei angelegt.“<br />

Die Mitarbeiter werden zukünftig auch<br />

nachhaltiger unterwegs sein. „Unsere<br />

Fahrzeugflotte wird erneuert und auf<br />

E-Mobilität umgestellt. Der neue Fuhrpark<br />

ist bereits bestellt“, erklärt Lenz.<br />

„Konkret sind dies zwölf Fahrzeuge für<br />

unsere Mitarbeiter. Aufgrund der aktuellen<br />

Liefersituation dürften die Fahr-<br />

zeuge 2023 eintreffen und den bishe-<br />

rigen Fahrzeugbestand ablösen.“<br />

Zudem will er die Modelle der Ar-<br />

beitszeiten verändern, so dass möglichst<br />

Fahrgemeinschaften gebildet<br />

werden können.<br />

Outdoor-Arbeitsplätze<br />

Direkt vor dem Einrichtungshaus sollen<br />

Outdoor-Arbeitsplätze entstehen, damit<br />

die Mitarbeiter bei gutem Wetter die<br />

Planungen mit den Kunden auch mal<br />

draußen vornehmen können. „Mit mobilen<br />

Geräten kann dann an der frischen<br />

Luft gearbeitet werden. Die Mitarbeiter<br />

freuen sich auf diesen Punkt<br />

schon ganz besonders!“, freut sich<br />

auch der Inhaber des Wohncenters.<br />

Die Arbeitsabläufe sollen nach-<br />

haltiger organisiert werden.<br />

Stichwort: papierloses Büro.<br />

„Mit der Anschaffung einer neuen Warenwirtschaft<br />

und neuer Hardware sollen<br />

hierfür die Möglichkeiten geschaffen<br />

werden. Wir befinden uns gerade in der<br />

Umstellung, die Warenwirtschaft wurde<br />

bereits im Oktober installiert. Wir hoffen,<br />

diesen Punkt in diesem Jahr erfolgreich<br />

abzuschließen.“<br />

Auch das Thema Heizung ist Hendrik<br />

Lenz ein wichtiges Anliegen. „Wir lassen<br />

uns gerade Infrarotheizungen anbieten,<br />

die zur Unterstützung der Hauptheizungsanlage,<br />

über den Arbeitsplätzen<br />

der Mitarbeiter angebracht werden sollen.<br />

Hierdurch könnte man die Hauptheizung<br />

im Winter um zwei Grad herunterfahren.<br />

Dies dürfte auf der Fläche<br />

eine enorme Einsparung an Gas zur Folge<br />

haben.“ Michaela Höber<br />

Hendrik Lenz: „Die Bauarbeiten<br />

sind bereits im Gange und sollen<br />

alle noch in diesem Jahr abgeschlossen<br />

werden.“<br />

Foto: Wohncenter Nordenham<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 19


MÖBELMARKT<br />

20 imm cologne 06 / 2022


content<br />

orona hat auch bei der imm cologne eine<br />

Lücke von drei Jahren gerissen. 2020 fand die<br />

bisher letzte <strong>Ausgabe</strong> statt, 2023 soll es endlich<br />

weitergehen. Klar ist dabei: Nach der Pandemie ist<br />

nichts wie vor der Pandemie. Dass dies insbesondere<br />

für eine Branchenplattform wie die imm cologne gilt,<br />

ist auch den Messemachern der Kölnmesse bewusst.<br />

Mehr Content und mehr Business will man Ausstellern<br />

und Besuchern künftig bieten, um nicht nur einen<br />

Restart, sondern eine Messe der Zukunft zu schaffen.<br />

experience<br />

imm cologne<br />

neu gedacht<br />

business<br />

Was das bedeutet und welche Änderungen<br />

man plant, um diese erste<br />

große, internationale Branchenbegegnung<br />

seit Jahren zu einem ganz<br />

besonderen Erlebnis zu machen, erklärt<br />

Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter<br />

Messe-Management<br />

der Koelnmesse, im Gespräch mit<br />

Gerald Schultheiß und Arnd Schwarze<br />

vom MÖBELMARKT.<br />

<strong>MM</strong>: Die imm cologne hatte eine<br />

lange Zwangspause, wie fühlen Sie<br />

sich jetzt, ein halbes Jahr vor dem<br />

Neuanfang?<br />

Matthias Pollmann: Wir freuen uns unheimlich<br />

darauf, endlich wieder den Ort<br />

der Begegnung für die Branche schaffen<br />

zu können, nach dem sich alle sehnen.<br />

Denn das ist das überwältigende Feedback,<br />

das wir immer wieder in unseren<br />

Gesprächen bekommen, die Menschen<br />

verspüren eine große Sehnsucht nach<br />

der persönlichen Begegnung auf einer<br />

großen Branchenplattform.<br />

<strong>MM</strong>: Und wie geht es jetzt für die<br />

imm cologne weiter?<br />

Pollmann: Wir haben uns in den letzten<br />

Jahren – auch durch die zwei Absagen<br />

– intensivst damit beschäftigt: Wo müssen<br />

wir überhaupt hin? Was ist die Messe<br />

2.0 und inwiefern wird sich Messe<br />

verändern? Wir glauben fest daran,<br />

dass eine imm cologne nach der Pandemie<br />

anders aussehen muss als davor.<br />

Einfach, weil sich in dieser Zeit gesellschaftliche<br />

Anforderungen geändert haben,<br />

insbesondere auch in der Geschäftswelt.<br />

„New Normal“ auf für Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Heute wird viel vom ‚Neuen Normal‘ gesprochen,<br />

und das wird es auch auf<br />

Messen geben. Unternehmen werden<br />

sich anders präsentieren und Messen<br />

müssen ihren Ausstellern und Besuchern<br />

noch mehr bieten, um eine Existenzberechtigung<br />

zu haben. Eine reine,<br />

klassische Produktshow wie früher<br />

reicht nicht mehr aus. Es geht vielmehr<br />

um Inhalte, die die ganze Branche und<br />

sogar die Gesellschaft bewegen. Die<br />

Möbelbranche befindet sich ja in einem<br />

Change-Prozess in ganz vielen Dimensionen,<br />

und dem müssen wir mit unserer<br />

Veranstaltung Rechnung tragen.<br />

Wir wollen der Branche eine Plattform<br />

zur Begegnung bieten, auf der sich über<br />

genau diese Inhalte nicht nur ausgetauscht<br />

werden kann, sondern wo sie<br />

zukunftsfähig weiterentwickelt werden.<br />

<strong>MM</strong>: Das heißt, die imm cologne<br />

2023 wird anders aussehen, als wir<br />

es gewohnt sind?<br />

Pollmann: Auf jeden Fall! Wir merken<br />

in unseren Gesprächen mit den Ausstellern<br />

beispielsweise, dass einige Teilnehmer<br />

nicht mehr so groß wie bisher<br />

kommen, sondern sich ganz neu präsentieren<br />

wollen. Das sehen wir als<br />

Chance, die Messe komplett neu zu<br />

strukturieren. Deswegen ist der erste<br />

große Change, den wir machen, das<br />

kompette Hallen-Setup auf dem<br />

Messegelände zu ändern. Damit können<br />

wird endlich auch das Problem lösen,<br />

das durch den Zweijahres-Rhythmus<br />

der Küchenmesse entstanden ist,<br />

wo wir die Hallen 4.2 und 5.2 alle zwei<br />

Jahre anders bespielen mussten – was<br />

immer eine gewisse Zwickmühle war.<br />

Die Living Kitchen wird künftig in die<br />

Nordhallen 7 und 8 wandern. Dadurch<br />

können wir die imm selbst kompakt auf<br />

einen zusammenhängenden Bereich<br />

des Geländes konzentrieren.<br />

Kompakt mit kurzen Wegen<br />

Das bedeutet gleichzeitig, dass wir den<br />

Hochwert-Bereich mit dem Messeschwerpunkt<br />

Pure gebündelt in den<br />

Ostbereich nehmen, in die neue Halle 1,<br />

in die 4.2 und in die 5.1 – dorthin wird<br />

quasi alles umziehen, was früher in der<br />

„Die Menschen spüren eine Sehnsucht nach<br />

persönlicher Begegnung.“<br />

Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messe-Management der<br />

Koelnmesse, sieht im Restart der imm cologne große Chancen für dringend<br />

nötige Veränderungen. Fotos: Koelnmesse<br />

Halle 11 war. Einfach weil wir glauben,<br />

dass es wichtig ist, kleine, mittlere und<br />

große Stände zusammenzubringen, so<br />

dass wir und die Besucher das Erlebnis<br />

Messe neu entdecken können. Die<br />

Messe bekommt durch diesen Mix einen<br />

frischeren Look mit mehr Aufenthaltsqualität.<br />

Der Bereich Home wird sich damit künftig<br />

ebenfalls zusammenhängend präsentieren.<br />

Mit Home Scenes in den Hallen<br />

10.2, 11.1 und 11.2, Home Settings<br />

in den Hallen 4.1, 5.1, 6 und 10.1 sowie<br />

Home Sleep in den Hallen 9 und 10.1.<br />

<strong>MM</strong>: Das bedeutet wirklich einen großen<br />

Umbruch für die Aussteller – und<br />

völlig neue Laufwege für die Besucher.<br />

Pollmann: Richtig, und das ist auch so<br />

gewolllt. Denn ein Feedback von vielen<br />

Besuchern war auch immer wieder,<br />

dass die imm cologne so massiv und so<br />

groß ist, dass die Orientierung schwerfällt.<br />

Deswegen ist die Besucherführung<br />

für uns ein wichtiges Thema, welches<br />

wir mit der neuen Hallenplanung angehen<br />

konnten. Gerade für die Besucher<br />

wird die Messe kompakter, weil sie die<br />

jeweiligen Themenbereiche mehr als<br />

früher gebündelt, räumlich zusammenhängend<br />

finden.<br />

Mehr Content, mehr<br />

Business, mehr Experience<br />

<strong>MM</strong>: Wenn ich Sie vorher richtig verstanden<br />

habe, dann wird es aber<br />

nicht bei einer neuen Hallenplanung<br />

alleine bleiben. Sie sprachen von<br />

neuen Arten der Präsentation und<br />

neuen Inhalten. Was ist damit denn<br />

konkret gemeint?<br />

Pollmann: Nein, das ist auf keinen Fall<br />

schon alles! Wie gesagt hat sich unsere<br />

Gesellschaft verändert, und daraus ergeben<br />

sich neue Anforderungen, an uns<br />

genauso wie an die Aussteller. Inhalte<br />

sind heute wichtiger als jemals zuvor.<br />

Und auch eine Messepräsentation<br />

muss eine inhaltliche Relevanz haben.<br />

Deswegen ist es vielleicht nicht mehr so<br />

entscheidend, alle Möbel zu zeigen, die<br />

ich habe. Es geht vielmehr darum, die<br />

richtigen zu zeigen – nämlich die, die<br />

Antworten auf die aktuellen Fragestellungen<br />

und Bedürfnisse der Menschen<br />

geben. Das bedeutet, dass nicht die<br />

Größe der Fläche der einzig entscheidende<br />

Faktor ist, sondern was ich zeige,<br />

wie ich es zeige und wie ich zu den<br />

gesellschaftlich relevanten Themen mit<br />

meinen Kunden ins Gespräch komme.<br />

Messepräsentationen müssen vielleicht<br />

in der Zukunft auch noch intelligenter<br />

werden, weg von der reinen Produktschau<br />

hin zu einem Lösungsorientierten<br />

Ansatz.<br />

Und auch wir als Messe wollen uns an<br />

dieser inhaltlichen Diskussion beteili-<br />

imm cologne 21


gen, beziehungsweise diese gezielt anstoßen!<br />

Deswegen werden wir zwei<br />

neue Formate in die Messe integrieren,<br />

um den internationalen Besuchern einen<br />

ganz klaren Mehrwert zu bieten,<br />

der sie motiviert, eine solche Reise auf<br />

sich zu nehmen.<br />

<strong>MM</strong>: Und was werden das für neue<br />

Formate sein?<br />

Pollmann: Wir als Messe können den<br />

Besuchern als Mehrwert vor allem das<br />

Networking, den Community-Gedanken<br />

sowie wertvolle Inhalte bieten. Dabei<br />

dürfen wir aber nicht außer Acht lassen,<br />

dass es gerade im Home-Bereich Aussteller<br />

gibt, die natürlich auch vom ganz<br />

konkreten Business-Gedanken und weniger<br />

von einer abstrakten Marken-Präsentation<br />

getrieben sind. Alles in allem<br />

wollen wir den Content schaffen, der<br />

den geschäftlichen Erfolg beflügelt.<br />

Deswegen differenzieren wir hier.<br />

Im Home-Bereich werden wir Community-Hubs<br />

schaffen, mit denen wir die<br />

auch für das ganz konkrete Business<br />

wichtigen Themen direkt in die Hallen<br />

holen. Nicht durch ein klassisches Vortragsprogramm,<br />

das den ganzen Tag<br />

lang dahinplätschert. Weniger ist hier<br />

mehr. Es wird punktuelle Highlight-Vorträge<br />

oder Master-Classes geben, die<br />

die Marktteilnehmer zusammenbringen<br />

und bei denen sie mit dem Referenten<br />

und untereinander diskutieren können.<br />

Das können Themenschwerpunkte wie<br />

Nachhaltigkeit, Logistik- und Service-<br />

Lösungen, Omnichannel-Marketing<br />

oder Digitalisierung sein – alles Themen,<br />

die das Geschäft jedes Ausstellers<br />

und auch der Besucher aktuell stark beeinflussen<br />

und verändern – und die sich<br />

in der Gemeinschaft besser entwickeln<br />

„Durch das neue Hallen-Setup können die<br />

Besucher das Erlebnis ‚Messe‘ neu entdecken.“<br />

Matthias Pollmann<br />

lassen als alleine. Messen können hier<br />

mit ihrer Matchmaking-Kompetenz die<br />

richtigen interdisziplinären Partner zusammen<br />

bringen. Damit wird die Messe<br />

nicht nur Business-Plattform, sondern<br />

auch Wissensplattform.<br />

Business Enabling und<br />

Thought Leadership<br />

Im Pure-Bereich setzen wir dagegen auf<br />

die sogenannten Spots, mit denen wir<br />

das Ganze noch weiter fassen und<br />

noch mehr in die Zukunft blicken wollen.<br />

Diese Spots werden zum einen von<br />

der Koelnmesse kuratiert, können aber<br />

auch von Ausstellern als Präsentationsfläche<br />

gebucht werden. Aber auch in<br />

diesem Falle müssen sie auf das Thema<br />

einzahlen, hier werden also nicht einfach<br />

Neuheiten präsentiert, sondern<br />

Möbel, die zum Thema passen und einen<br />

Beitrag zur inhaltlichen Diskussion<br />

darstellen. Mit diesen Flächen wollen<br />

wir zum kommunikativen Austausch<br />

einladen und den Diskurs anregen – wir<br />

wollen, dass von der imm cologne Impulse<br />

ausgehen, nicht nur in die Branche,<br />

sondern nach draußen, bis in die<br />

Gesellschaft. Damit verknüpfen wir das<br />

16.– 21.01.2023<br />

imm-cologne.de<br />

livingkitchen-cologne.de<br />

1, 4.2, 5.2 Pure Atmospheres<br />

2.2, 3.2 Pure Editions<br />

4.1, 5.1,<br />

6, 10.1<br />

Home Settings<br />

9, 10.1 Home Sleep<br />

Auenweg<br />

2<br />

3<br />

10.2, 11.1,<br />

11.2<br />

Eingang West<br />

1<br />

4<br />

Piazza<br />

Home Scenes<br />

7, 8 LivingKitchen<br />

11<br />

5<br />

Boulevard<br />

6<br />

10<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Deutz-Mülheimer-Str.<br />

Eingang Nord<br />

Congress-Centrum Nord<br />

Messekreisel<br />

Zoobrücke<br />

Eingang Süd<br />

Eingang Ost<br />

Congress-Centrum Ost<br />

Status: 17.05.2022<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Zum Neustart der imm cologne wurde der komplette Hallenplan überarbeitet, um die Messe kompakter zu gestalten. Ein frischerer Look in den Hallen und<br />

kürzere Wege für die Besucher sollen das Messererlebnis verbessern.<br />

22 imm cologne<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Business Enabling und das Thought<br />

Leadership auf einer Plattform. Die<br />

Messe wird so zum Think Tank einer<br />

ganzen Branche.<br />

<strong>MM</strong>: Damit wird also das Rahmenprogramm<br />

der Messe dezentralisiert<br />

und in die Hallen ganz dicht zu den<br />

Ausstellern geholt?<br />

Pollmann: Völlig richtig. Die Besucher<br />

für einen vollen Tag für einen Kongress<br />

aus der Messe herauszuziehen, ist nicht<br />

mehr zeitgemäß. Trotzdem sind der<br />

Content und die inhaltliche Diskussion<br />

auf solch einer Branchenplattform genau<br />

der Mehrwert, den wir alle brauchen. Anstatt<br />

also den Tag in einem Konferenzraum<br />

zu verbringen und ganz viele Vorträge<br />

zu hören, kann man den Messetag<br />

jetzt mit einem einzelnen, wirklich starken<br />

Vortrag ausklingen lassen und sich<br />

danach an der Bar noch mit anderen<br />

Teilnehmern darüber austauschen.<br />

<strong>MM</strong>: Wen wollen Sie damit eigentlich<br />

so alles erreichen?<br />

Pollmann: Durch solche Mehrwerte wollen<br />

wir die Relevanz der Messe nicht nur<br />

für das Stammpublikum – also vor allem<br />

die Einkaufsentscheider – erhöhen. Vielmehr<br />

möchten wir erreichen, dass ein<br />

Besuch der Messe auch für das mittlere<br />

Management und einzelne, verbandsgebundene<br />

Fachhändler wieder attraktiver<br />

wird. Weil sie einen Mehrwert sehen für<br />

ihren beruflichen Alltag. Durch die Produkte,<br />

die sie dort erleben, durch die<br />

Menschen, mit denen sie sich austauschen,<br />

und durch die Inhalte, die sie von<br />

dort mitnehmen. Gleichzeitig können wir<br />

so auch Experten und Unternehmen auf<br />

die Messe bringen, die nicht direkt aus<br />

der Möbelbranche kommen, aber trotzdem<br />

großen Einfluss auf den Bereich<br />

Living haben und so einen Impact auf<br />

das Möbeldesign und die Art und Weise,<br />

wie wir leben, wie wir uns einrichten.<br />

So entsteht ein branchenübergreifender<br />

Austausch, von dem wir alle profitieren.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

„Wir müssen den Besuchern<br />

gemeinsam mit den<br />

Ausstellern einen Mehrwert beim<br />

Messebesuch bieten.“<br />

Matthias Pollmann<br />

Messe neu gedacht<br />

<strong>MM</strong>: Das ist eine große Veränderung,<br />

die Sie da planen.<br />

Pollmann: Das ist richtig – uns ist natürlich<br />

klar, dass eine solche Transformation<br />

nicht von jetzt auf gleich funktionieren<br />

wird. Wir werden uns<br />

gemeinsam über mehrere Jahre dem<br />

eigentlichen Ziel annähern. Aber wir<br />

müssen das Thema Messe ersteinmal<br />

komplett neu denken, um dann über<br />

viele große und kleine Schritte zum Ziel<br />

zu kommen. Ich bin mir sicher, dass wir<br />

neben unseren eigenen Bemühungen<br />

auch 2023 schon erste Best-Practice-<br />

Beispiele von Ausstellern sehen werden,<br />

die ihre Präsentation nach diesem<br />

neuen Grundgedanken gestalten – und<br />

damit Erfolg haben werden.<br />

<strong>MM</strong>: Sie haben diese Konzepte ja sicher<br />

schon mit etlichen Ausstellern<br />

besprochen. Wie war die Resonanz?<br />

Pollmann: Gut! Viele Unternehmen verstehen<br />

nicht nur unseren Grundgedanken,<br />

über mehr Inhalte auch mehr geschäftlichen<br />

Erfolg zu generieren,<br />

sondern teilen ihn und sehen eine solche<br />

Umgestaltung der Messe als Voraussetzung<br />

an, an der imm teilzunehmen.<br />

Wird sind auch bereits mit einigen<br />

Unternehmen in konkreten Gesprächen<br />

zu gemeinsamen Projekten, beispielsweise<br />

zum Thema Nachhaltigleit.<br />

Von anderen hören wir aber natürlich<br />

auch, dass sie sich das für ihre eigene<br />

Präsentation noch nicht so richtig vorstellen<br />

können. Deswegen ist es ja so<br />

wichtig, dass wir jetzt starten, mit ersten<br />

Ausstellern sowie mit unseren Community-Hubs<br />

und den Spots das Thema<br />

umsetzen und so zeigen, dass das nicht<br />

nur eine Alternative zum klassischen<br />

Standdesign ist, sondern dass es auch<br />

echten geschäftlichen Mehrwert bietet.<br />

Ich denke, dass kaum ein Unternehmen<br />

langfristig darum herumkommt, seine<br />

Standkonzepte intelligent neu zu denken<br />

und sich damit auch auf einer Messe<br />

zukunftsfähig aufzustellen. Es wird<br />

immer mehr darum gehen, die Kernkompetenzen<br />

zu zeigen und nicht nur<br />

eine Flut an neuen Produkten.<br />

<strong>MM</strong>: Dafür müssen dann aber auch<br />

klassische Messeziele neu definiert<br />

werden.<br />

Pollmann: Ja, das stimmt, das ist erforderlich<br />

– aber das war es eigentlich<br />

auch in der Vergangenheit schon. Der<br />

Möbelhandel wird ja dominiert von den<br />

großen Einkaufsverbänden und Gruppen,<br />

die mit vielen Herstellern auch unterjährig<br />

an Produkten arbeiten. Insofern<br />

kann die Frage, wie viele<br />

Platzierungen oder wie viele Container<br />

ich am Ende der Messe auf dem Auftragsblock<br />

habe, nicht mehr das einzige<br />

Kriterium sein. Viel entscheidender werden<br />

andere Punkte sein: Konnte ich auf<br />

der Messe neue Kontakte knüpfen, aus<br />

denen langfristige Partner werden?<br />

Konnte ich aus der Messe und aus den<br />

Gesprächen Informationen ziehen, die<br />

dafür sorgen, dass ich mit meiner Produktentwicklung<br />

zeitgemäße Möbel entwerfe<br />

und zukunftsfähige Strategien<br />

verfolge?<br />

„Eine imm nach der<br />

Pandemie muss<br />

anders aussehen<br />

als davor!“<br />

Matthias Pollmann<br />

Verstehen Sie mich nicht falsch, auch<br />

das konkrete Geschäft wird immer ein<br />

wichtiger Bestandteil einer solchen<br />

Messe sein, aber wenn ich den Erfolg<br />

ausschließlich daran bemesse, dann<br />

verkenne ich die Zeichen der Zeit und<br />

verpasse auch geschäftliche Möglichkeiten<br />

für die Zukunft.<br />

Gemeinsamkeit betonen<br />

<strong>MM</strong>: Welche Stimmung erwarten Sie<br />

sich von der imm cologne 2023?<br />

Pollmann: Die imm cologne 2023 ist vor<br />

allem ein Wiedersehen für die Branche<br />

und deswegen wird es auch eine Party<br />

für die Branche sein, bei der man die<br />

persönliche Begegnung feiert. Und ich<br />

hoffe sehr, dass wir den Negativismus<br />

der letzten Jahre damit hinter uns lassen<br />

können, bei dem – nicht nur in Bezug<br />

auf die imm cologne, sondern auch auf<br />

viele andere Veranstaltungen – die Messe<br />

schon schlechtgeredet wurde, bevor<br />

sie überhaupt stattgefunden hat. Ich<br />

setze darauf, dass die Branche sagt:<br />

„Lasst uns der neuen Zeit und damit<br />

auch der neuen imm cologne<br />

eine Chance<br />

geben und gemeinsam<br />

auf<br />

diesem Weg<br />

starten.“<br />

Arnd<br />

Schwarze<br />

imm cologne 23


MHK Group<br />

Kraftvolle Perspektiven<br />

Das Geschäftsjahr 2021 stand, wie schon das Jahr zuvor, einmal mehr unter dem Einfluss der Coronapandemie. Die damit verbundenen<br />

Störungen der weltweiten Lieferketten sowie sich verknappende Rohstoffe haben darüber hinaus zu Lieferengpässen und<br />

Preissteigerungen geführt. Andererseits hat sich der im Vorjahr einsetzende Homing-Trend weiter verstärkt und gefestigt. In diesem<br />

Spannungsfeld zwischen einerseits steigender Nachfrage nach individuell geplanten Küchen und Bädern sowie zunehmender Bautätigkeit<br />

und steigenden Kosten und Lieferzeiten andererseits hat sich die MHK Group und die ihr angeschlossenen Handels- und<br />

Handwerksunternehmen eindrucksvoll behauptet, wie auf der von Redakteur Sebastian Lehmann besuchten<br />

Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main sehr deutlich wurde.<br />

Das erfolgreichste Geschäftsjahr in der<br />

Firmengeschichte hat die MHK Group<br />

für 2021 bilanziert. Wie MHK-Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Heilos auf<br />

der Bilanzpressekonferenz verkündete,<br />

stieg der Umsatz im vergangenen Jahr<br />

um 16,4% auf 8,9 Mrd. Euro. Erwirtschaftet<br />

wurde das Ergebnis von den<br />

europaweit 3.633 Unternehmen (+161),<br />

die der Gruppe per 31. Dezember 2021<br />

angehörten.<br />

Wachstumsimpulse kamen dabei aus<br />

dem In- und Ausland gleichermaßen.<br />

Während die Gruppe in Deutschland<br />

15,5% auf 5,9 Mrd. Euro zulegte, trugen<br />

die MHK-Auslandsgesellschaften in<br />

Belgien, Großbritannien, den Niederlanden,<br />

Österreich, der Schweiz und Spanien<br />

mit knapp drei Milliarden Euro und<br />

einem Umsatzplus von 18,5% zum Gesamtergebnis<br />

bei. Mit diesen Ergebnissen<br />

konnten die MHK-Töchter erneut<br />

deutlich über dem Marktniveau wachsen.<br />

Die sehr guten Ergebnisse spiegeln<br />

sich auch in der Ausschüttung an die<br />

Gesellschafter wider. Die Rekordsumme<br />

von 180,9 Mio. Euro (+20%) konnte die<br />

MHK Group ausschütten.<br />

Kraft durch eine starke<br />

Gemeinschaft<br />

Der Lockdown hat den ohnehin bereits<br />

hohen Stellenwert der Küche noch einmal<br />

weiter steigen lassen. So kostete<br />

eine Küche in den Studios der MHK-<br />

Partner (außer Reddy) 2021 durchschnittlich<br />

15.147 Euro (+3,8%). Bei<br />

Reddy Küchen stieg der durchschnittliche<br />

Verkaufspreis um 6,3% auf 8.988<br />

Euro. Der anhaltende Nachfrageboom<br />

und die Null-Zins-Strategie der Europäischen<br />

Zentralbank hätten den Handels-<br />

und Handwerkspartnern zwar<br />

auch 2021 in die Karten gespielt, „dennoch“,<br />

so Heilos, „war das Ergebnis<br />

keine Selbstverständlichkeit“. Gerade<br />

der sechs Monate dauerende Lockdown<br />

zu Jahresbeginn und die teils<br />

noch restriktiven Coronamaßnahmen<br />

hätten insbesondere den Fachhändlern<br />

einiges abverlangt. Eine große Rolle bei<br />

der Bewältigung der Herausforderungen<br />

habe neben der Kreativität und<br />

dem Engagement der Unternehmer die<br />

Kraft der Gemeinschaft gespielt. „Wir<br />

konnten Synergien heben und Schwächen<br />

gemeinsam vermeiden“, so Heilos.<br />

Das würde sich insbesondere in<br />

schwierigen Zeiten auszahlen. Ein weiteres<br />

Zauberwort für den Erfolg laute<br />

Diversifikation – für die Partner ebenso<br />

wie für den Verband. So bietet die<br />

Gruppe ihren Partnern im Segment Küche<br />

mit ihren fünf Eigenmarken „Designo“,<br />

„elementa“, „neola“, „selectiv“ und<br />

„xeno“ ihrer Franchisetochter Reddy<br />

Küchen und der Dachmarke musterhaus<br />

küchen Fachgeschäft ein breites<br />

Spektrum zur Differenzierung.<br />

Darüber hinaus ist die MHK Group neben<br />

dem Kernsegment, der Küchenbranche,<br />

mit ihren Verbänden interdomus<br />

Haustechnik – mit inzwischen<br />

knapp 1.500 Gesellschaftern der mitgliederstärkste<br />

Verband innterhalb der<br />

SHK-Branche –, Deutscher Wohnbauverbund<br />

und Top Malermeister Deutschland<br />

seit mehr als zehn Jahren auch im<br />

Handwerk erfolgreich unterwegs.<br />

Kraft durch eine starke<br />

Wirtschaft und ein familiäres<br />

Rückgrat<br />

Neben der Kraft der Gemeinschaft hatte<br />

der MHK-Aufsichtsratsvorsitzende Prof.<br />

Rainer Kirchdörfer bereits in seiner Begrüßung<br />

den stark familiär geprägten Mittelstand<br />

angesprochen. Wie die MHK<br />

Group würden diese Unternehmen Verantwortung<br />

übernehmen – für die in ihren<br />

Betrieben arbeitenden Menschen und die<br />

Gesellschaft insgesamt. Darüber hinaus<br />

zeigte Prof. Kirchdörfer die Herausforderungen<br />

auf, vor denen unsere Wirtschaft<br />

steht. Angefangen bei sich verändernden<br />

Lieferketten über den neuen Trend zur<br />

Nationalisierung bis hin zur Entwicklung<br />

der Rohstoff- und Energiekosten:<br />

„Deutschland ist gut gewappnet, insbesondere<br />

durch die starke Wirtschaft, eine<br />

hohe Diversifikation und unseren starken<br />

familiär geprägten Mittelstand.“<br />

24 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Das Geschäftsjahr 2021 sorgte bei der MHK Group für zufriedene<br />

Gesichter (v.l.n.r.): Vorstand Kirk Mangels, Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />

Vorstand Frank Bermbach, Vorstand Wolfgang Becker, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Prof. Rainer Kirchdörfer und Vorstandsvorsitzender Werner Heilos.<br />

Foto: MHK Group<br />

Kraft durch Kooperation<br />

zwischen Handel und Industrie<br />

Das Thema Verantwortung stand auch<br />

bei MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser<br />

im Fokus, der als einen Aspekt<br />

der MHK-Erfolgsgeschichte das Dreieck<br />

zwischen MHK Group, Handel und<br />

Industrie herausstellte. „Wir brauchen<br />

gerade in der heutigen Zeit keine Konfrontation,<br />

sondern mehr denn je eine<br />

wertschätzende Kooperation“, hob er<br />

hervor. Man könne die Situation nur gemeinsam<br />

bewältigen. Zugleich müsse<br />

der Industrie aber auch bewusst sein,<br />

was sie an ihrem Partner aus dem spezialisierten<br />

Fachhandel und dem Fachhandwerk<br />

habe.<br />

Mit Blick auf die Veränderungen der<br />

letzten Jahre stellte der für den MHK-<br />

Vertrieb verantwortliche Vorstand außerdem<br />

fest, dass das viele Jahre geltende<br />

Dreieck inzwischen erweitert<br />

worden sei und den Fokus auf den Endkunden<br />

in den Mittelpunkt stelle. „Die<br />

Digitalisierung gibt hier bahnbrechende<br />

Möglichkeiten in der Zusammenarbeit.“<br />

Kraft durch digitalen Wandel<br />

Diese werde gelingen, „wenn wir die<br />

Möglichkeit des digitalen Wandels auch<br />

konsequent handhaben“, schloss Kirk<br />

Mangels an, der für die Bereiche Digitalisierung,<br />

Marketing und Unternehmenskommunikation<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

„Aufgabe für uns als Verband ist es, die<br />

Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette<br />

bestmöglich zu begleiten.“<br />

Und hier sei noch einiges zu tun, beispielsweise<br />

bei der Verbesserung der<br />

Vernetzung und Standards zwischen<br />

Verband, Industrie und Handel, um in<br />

puncto Fehlervermeidung im Heute anzukommen.<br />

Oder aber auch mit Blick auf<br />

die Markenbildung des einzelnen Händlers<br />

und des größeren Wettbewerbs im<br />

Internet. „Hier trennt sich die Spreu vom<br />

Weizen. Deshalb müssen wir ein optimiertes<br />

und zielgerichtetes Marketing<br />

anbieten.“ Um dieser Aufgabe gerecht<br />

zu werden und ihre Gesellschafter bestmöglich<br />

zu unterstützen, hat die Dreieicher<br />

Gruppe bereits im vergangenen<br />

Jahr mit dem Projekt „digitaler Verband“<br />

auf der einen Seite und der Gründung<br />

der digitalen Kommunikationsagentur<br />

MIYU auf der anderen Seite erste wirkungsvolle<br />

Schritte unternommen.<br />

Kraft durch Übersicht<br />

Das Thema, das den MHK-Gesellschaftern<br />

aber aktuell am meisten unter den<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Nägeln brenne, seien die momentanen,<br />

direkt spürbaren Herausforderungen.<br />

„Zum Alltag gehören unvollständige Küchen,<br />

mehr Anfahrten, unterjährige<br />

Preiserhöhungen, höhere Energiekosten,<br />

die Inflation und damit verbunden<br />

höhere Gehaltsanpassungen ebenso<br />

wie ein sich intensivierender Arbeitsmarkt<br />

mit Fachkräftemangel etc.“,<br />

berichtete MHK-Vorstand Wolfgang Becker.<br />

In der Folge müssen die meisten<br />

Gesellschafter erstmalig ihre Preise<br />

mehrfach im Jahr neu kalkulieren und<br />

könnten keine Preiszusagen geben.<br />

„Das ist Neuland und verlangt sowohl<br />

einen guten Überblick über die eigene<br />

Situation als auch eine Stärke zur Kalkulation.“<br />

Diese sei auch dringend notwendig,<br />

denn nicht selten sei es vorgekommen,<br />

dass die Gesellschafter das<br />

Jahr 2021 zwar mit einem Rekordumsatz<br />

abgeschlossen hätten, nicht aber<br />

mit einem Rekordgewinn. „Die unterjährige<br />

Kalkulation darf einem selbst in einem<br />

stressigen Alltag nicht durchgehen“,<br />

betonte Becker. Sie sei für die<br />

nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der<br />

Unternehmen essenziell. „Durch die<br />

Zentralregulierung können wir unseren<br />

Partnern auch in diesem Bereich wertvolle<br />

Unterstützung anbieten.“<br />

Kraft durch finanzielle Stärke<br />

und Absicherung<br />

Dass derjenige erfolgreich sein werde,<br />

der sich in diesen unruhigen Zeiten auf<br />

sein Geschäft konzentriere, hob<br />

schließlich auch Frank Bermbach hervor,<br />

dem im Vorstand unter anderem<br />

der Bereich Bankdienstleistungen obliegt:<br />

„Das gilt sowohl für den Blick auf<br />

die Finanzen und den Versicherungsstatus<br />

als auch für den Blick auf die eigenen<br />

Mitarbeiter. Denn wer hier gute<br />

Kräfte verliert, für den wird es besonders<br />

herausfordernd.“ Daher werde es<br />

auch für kleinere mittelständische Handels-<br />

und Handwerksbetriebe immer<br />

wichtiger, auch ins Employer Branding<br />

zu investieren. „Und das ist – wiederum<br />

ein Vorteil einer großen Gruppe – gemeinsam<br />

auch nicht kostspielig“, attestierte<br />

Bermbach. Mit Produkten zur Altersvorsorge<br />

der Mitarbeiter oder<br />

Programmen wie dem Dienstfahrrad<br />

könnten Unternehmer einfach und kostengünstig<br />

die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter<br />

erhöhen und sie damit auch<br />

langfristig ans Unternehmen binden.<br />

Gleiches gelte für Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

mit denen man neben alten<br />

und neuen Mitarbeitern auch neue<br />

Kundengruppen ansprechen könne.<br />

Grafik 1: Die Umsatzentwicklung der MHK Group seit 2010. In Mrd. Euro<br />

9,0<br />

7,5<br />

6,0<br />

4,5<br />

3,0<br />

1,5<br />

0,0<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Gerade dazu werde es seitens der<br />

MHK Group im zweiten Halbajhr einiges<br />

Neues geben.<br />

Kraft durch eine klaren Blick<br />

in die Zukunft<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

Grafik 2: Die Mitgliederentwicklung der MHK Group seit 2010. In Tsd.<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2020<br />

2021<br />

2021<br />

Am Ende der Bilanzpressekonferenz –<br />

sie fungierte als Ersatz für die erneut<br />

coronabedingt abgesagte Jahreshauptversammlung,<br />

die für 2023 vom 2. bis 4.<br />

Juni geplant ist – wagte MHK-Chef Heilos<br />

noch einen Ausblick auf das laufende<br />

Geschäftsjahr. Dabei stellte er fest,<br />

dass die Nachfrage bis zum heutigen<br />

Tage verhältnismäßig hoch sei. „Das<br />

liegt natürlich auch daran, dass die hohe<br />

Inflation bei tiefen Zinsen den Menschen<br />

das Ersparte wegnimmt und es<br />

sich daher sehr lohnt, in das eigene Zuhause<br />

zu investieren.“ Ob dieser Trend<br />

so anhalten werde und wie sich die zuvor<br />

skizzierten Herausforderungen in<br />

der Liefersituation auswirken würden,<br />

sei zurzeit aber noch recht ungewiss.<br />

„Es sind auf jeden Fall volatile Zeiten, in<br />

denen MHK – wie Kollegen ja auch eindrucksvoll<br />

dargestellt haben – sicherlich<br />

wie kaum ein Zweiter in der Branche<br />

seinen Partnern zur Seite stehen kann“,<br />

so Heilos. Insofern könne man nicht mit<br />

Gewissheit sagen, wie es weitergeht,<br />

„aber eines kann man mit Sicherheit sagen:<br />

Für Küchenhändler sowie für SHKbzw.<br />

Malerhandwerker gibt es keine<br />

sinnvollere Heimat als MHK“.<br />

Unternehmen 25<br />

Quelle für beide Grafiken: MHK Group


Geschäftsführer Sven Kirchner<br />

am Küchenplanungs-Tisch mit<br />

dem 3D-Planungstool Touch<br />

Reality.<br />

Fotos: Mielchen<br />

Die Sesselei/Küchendeck<br />

Die Herausforderungslöser<br />

Gesundes Sitzen und hochwertige<br />

Küchen, vereint in einem<br />

Fachgeschäft – in Hamburg hat<br />

diese ungewöhnliche Kombination<br />

einen Namen: Die Sesselei.<br />

MÖBELMARKT-Redakteur Stefan<br />

Mielchen hat das Fachgeschäft<br />

besucht.<br />

Das Chilehaus gehört zu den Hamburger<br />

Postkartenmotiven und zählt mit<br />

seiner imposanten Backsteinfassade<br />

zum Weltkulturerbe. In diesem geschichtsträchtigen<br />

Gebäude präsentiert<br />

sich die Sesselei auf 700 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche mit einem anspruchsvollen<br />

Sortiment aus Sesseln<br />

und Sofas sowie exklusiven Küchen,<br />

die unter dem Namenszusatz Küchendeck<br />

vermarktet werden. „Die beeindruckende<br />

Architektur und die Lage im historischen<br />

Kontorhausviertel ist ein<br />

echtes Highlight für unsere Kunden“,<br />

betont Geschäftsführer Sven Kirchner.<br />

Seinen Ursprung hatte das Unternehmen<br />

in der Hamburger Innenstadt. Mit<br />

der Gründung sollte ein Fachgeschäft<br />

entstehen, das sich klar auf gesundes<br />

Sitzen und Liegen fokussiert. Das Ziel<br />

war es von Beginn an, einer der besten<br />

Sesselexperten zu sein. Nach dem Erfolg<br />

in Hamburg entstand in Buchholz in<br />

der Nordheide ein weiterer Sesselei-<br />

Standort mit dem größten Stressless-<br />

Sortiment Norddeutschlands. Seit 26<br />

Jahren steht die Marke im Fokus.<br />

„Sitzen wie auf Wolken“ lautet seit der<br />

Gründung das Motto der Sesselei, die<br />

2017 aus der benachbarten Steinstraße<br />

ins Chilehaus zog. Hinter dem Fachgeschäft<br />

steht die Eigentümerfamilie<br />

Brümmerhoff, die neben einem Möbelhaus<br />

in Schneverdingen insgesamt drei<br />

Standorte mit Küchenstudios, einen<br />

Möbel-Discount sowie insgesamt drei<br />

Sesselei-Filialen betreibt.<br />

„Nie im Preiskampf“<br />

Der Hamburger Flagship-Store wird<br />

rechtlich eigenständig von Geschäftsführer<br />

Sven Kirchner geführt. „Wir bewegen<br />

uns von Manufakturware bis zur<br />

Standardqualität, aber nie im Preiskampf“,<br />

beschreibt Kirchner die Philosophie<br />

des Geschäfts. Wer in die Sesselei<br />

kommt, der sucht hochwertige<br />

Produkte und eine entsprechend kompetente<br />

Beratung. „Da geht es nicht um<br />

den letzten Prozentpunkt Rabatt“, so<br />

Kirchner. Gleichwohl seien die Kunden<br />

durchaus preiskritisch, wenn auch auf<br />

einem gewissen Niveau.<br />

Der Standort im Chilehaus erfordert einen<br />

höheren Preiseinstieg als andere<br />

Innenstadt-Lagen, und das Kontorhaus-Viertel<br />

bietet den Vorteil, dass im<br />

Umfeld viele Büros und Kanzleien liegen,<br />

in denen Menschen aus höheren<br />

Einkommensklassen arbeiten. „Wir haben<br />

hier im Quartier die Klientel, die wir<br />

brauchen“, so Kirchner. „Da ist schon<br />

Dampf drin.“ In 26 Jahren hat sich die<br />

Sesselei viele Stammkunden und eine<br />

hohe Bekanntheit erarbeitet. „Wir werden<br />

vor allem über das Sitzen wahrgenommen,<br />

und dann wird für die Kunden<br />

auch die Küche interessant.“<br />

Quervermarktung funktioniert<br />

Aber es kommt auch vor, dass Küchenkunden<br />

ins Geschäft kommen, die<br />

spontan noch einen hochwertigen Sessel<br />

erwerben. Im Erdgeschoss des Geschäftes<br />

sind Küchen, Sessel und Sofas<br />

nicht strikt voneinander getrennt,<br />

sondern bewusst gemeinsam insze-<br />

26 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Beratung mit Lokalkolorit:<br />

Überall in der Ausstellung finden sich Motive mit Hamburg-Bezug.<br />

Küchen und Sitzmöbel werden gemeinsam so inszeniert,<br />

dass die Kunden entsprechend inspiriert werden.<br />

Ende 2019 erweiterte Die Sesselei in Hamburg ihr Sortiment um anspruchsvolle Einbauküchen.<br />

Ursprung des Erfolgs: Mit der Marke Ekornes etablierte die Sesselei ihre Sitz-Kompetenz.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 27


Die Marke Bretz gehört neben weiteren Polsteranbietern zum<br />

Repertoire des Fachgeschäfts.<br />

Im Weltkulturerbe Chilehaus präsentiert sich Die Sesselei auf<br />

700 Quadratmetern Verkaufsfläche.<br />

Küchen-Marken wie Häcker oder Oster und Geräte von V-Zug, Miele oder AEG decken die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und Preislagen ab.<br />

niert, so dass die Kunden entsprechend<br />

inspiriert werden. Die Quervermarktung<br />

funktioniert: „Die Wahrnehmung der<br />

Qualität unserer Sessel ziehen wir auf<br />

die der Küchen rüber – und umgekehrt“,<br />

unterstreicht der Geschäftsführer.<br />

Dass das Angebot der Sesselei Ende<br />

2019 am Hamburger Standort um Küchen<br />

erweitert wurde, hat sich insbesondere<br />

während des coronabedingten<br />

langen Lockdowns bewährt, der den<br />

Kunden nicht allein den Wert des eigenen<br />

Zuhauses verstärkt ins Bewusstsein<br />

rückte, sondern auch das Thema<br />

Küche noch einmal deutlich nach vorn<br />

brachte. „Da war es auf jeden Fall von<br />

Vorteil, dass wir nicht nur Sessel und<br />

Sofas anbieten“, so Kirchner. In der langen<br />

Zeit geschlossener Geschäfte wurde<br />

der Küchenverkauf mit Hausberatungen<br />

und in Video-Chats erfolgreich<br />

weitergeführt. „Eine Küchenberatung<br />

lässt sich auch in einer Teams-Sitzung<br />

durchführen“, so Kirchner. „Das ist bei<br />

einem Sessel wesentlich schwerer. Der<br />

ist wie ein Schuh, den man anprobieren<br />

muss.“<br />

Spielerisches Verkaufen<br />

Das Herzstück der Küchenberatung im<br />

Geschäft ist das 3D-Planungstool<br />

Touch Reality: Am Beratungstisch mit<br />

Touchscreen und Monitor wird die Erstberatung<br />

mit den Kunden vorgenommen.<br />

Sven Kirchner beschreibt diese<br />

Art der Planung als „spielerisches Verkaufen“,<br />

und in der Tat ist es faszinierend<br />

zu erleben, wie vor den Augen der<br />

Kunden ihre neue Küche Schritt für<br />

Schritt wächst – inklusive mitlaufender<br />

Preisanzeige und daher immer transparent.<br />

Auf dem Touchscreen werden auf<br />

Basis des jeweiligen Grundrisses passgenau<br />

und in Echtzeit die einzelnen Elemente<br />

und Geräte mit Hilfe von<br />

Schrank-Miniaturen eingefügt. Die virtuelle<br />

Konfiguration am Bildschirm wird<br />

so noch um ein dreidimensionales Element<br />

ergänzt, fast wie in einer Puppenstube.<br />

Für die Kunden ist das ein besonderes<br />

Verkaufserlebnis, aber auch<br />

der Verkäufer profitiert von der einfachen<br />

Handhabung.<br />

Küchen-Marken wie Häcker und Oster<br />

sowie Geräte von V-Zug, Miele oder<br />

AEG decken die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse<br />

und Preislagen ab. „Jede<br />

Marke hat ihre Berechtigung im Preis<br />

und in dem, was sie kann“, betont der<br />

Geschäftsführer. „Sie stehen bei uns<br />

nicht im Wettbewerb miteinander.“<br />

Druck kommt derzeit von anderer Stelle:<br />

„Die Baukosten sind kaum noch beherrschbar“,<br />

so Kirchner, der vor allem<br />

Neueinrichter als Küchenkunden hat.<br />

„Denen laufen die Kosten davon, und<br />

das merken natürlich auch wir.“<br />

Sofas auf Maß<br />

Das Thema Sitzen, das die Sesselei bekannt<br />

gemacht hat, zieht sich im Geschäft<br />

über zwei Ebenen. Die obere<br />

Etage ist dem breiten Angebot an Sesseln<br />

und Sofas vorbehalten, für die neben<br />

Stressless Namen wie Bretz,<br />

Strässle, Conform und Himolla stehen.<br />

Wichtig ist auch das Polsterprogramm<br />

von Ankerplatz, mit dem auf der Basis<br />

moderner Planungstechnik passgenaue<br />

Sofalösungen entstehen. „Wir können<br />

Sofas in allen Stoffvarianten in 10-Zentimeter-Schritten<br />

auf Maß anbieten“, so<br />

Kirchner.<br />

Natürlich geht die aktuelle Situation an<br />

den Beschaffungsmärkten und die<br />

Preisentwicklung auch an der Sesselei<br />

nicht vorbei. Gleichwohl betont Sven<br />

Kirchner, dass sein Haus die Liefertermine<br />

gut halten könne: „Wir kriegen<br />

rund 95 Prozent der Ware rechtzeitig<br />

heran.“ Kleine Nischenanbieter hätten<br />

es da etwas leichter als die Dickschiffe<br />

der Branche. Kirchner sieht sein drei<br />

Mann starkes Team denn auch als „Herausforderungslöser“;<br />

unter dem gleichnamigen<br />

Hashtag soll in Kürze eine<br />

neue Werbekampagne an den Start gehen.<br />

Das passende Motto in Zeiten wie<br />

diesen.<br />

28 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Parken wird<br />

smart und<br />

effizient<br />

Die Kennzeichenerfassung ist<br />

eine der genauesten Methoden<br />

zur Verwaltung von Parkplätzen.<br />

Grafik: Smart Parking<br />

Smart Parking bietet individuelle Lösungen fürs Parkraum-Management<br />

auch von Möbelhäusern | Neue Lösungen<br />

Die Entwicklung im Bereich der Parkraumbewirtschaftung<br />

ist neben der rasanten<br />

Steigerung des Verkehrsaufkommens<br />

geprägt von zahlreichen<br />

technologischen Innovationen. So wurde<br />

die mit vielen Problemen behaftete<br />

Parkscheibe (hohes Beschwerdepotenzial)<br />

in vielen Bereichen ersetzt durch<br />

Bodensensoren, die nur bei einer hohen<br />

Standortdichte profitabel betrieben<br />

werden können. Sehr viele Bewirtschaftungsunternehmen<br />

sind daher in einer<br />

fragilen finanziellen Lage.<br />

Der aktuelle Wandel zur kameragestützten<br />

Kennzeichenerfassung erschließt<br />

nunmehr neue und gerade langfristige<br />

Möglichkeiten auch für Möbelmärkte,<br />

um effizient Ordnung auf dem eigenen<br />

Parkraum zu schaffen und zusätzliche<br />

Einnahmen zu generieren.<br />

Intelligente Parksensoren<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Smart Parking setzt als ausgezeichnetes,<br />

bahnbrechendes und innovatives<br />

Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

in der Parkbranche genau hier<br />

an. Das Unternehmen ist weltweit führend<br />

in Design, Entwicklung und Management<br />

von Parktechnologie. Mit<br />

Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien,<br />

Australien und Neuseeland<br />

sowie einem schnell wachsenden globalen<br />

Netzwerk von fachkundigen Partnern<br />

expandiert das Unternehmen derzeit<br />

mit integrierten Smart Parking-<br />

Dienstleistungen und intelligenten Parksensoren.<br />

In der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf<br />

arbeitet ein engagiertes Team um<br />

Geschäftsführer Emil Strobl mit Hochdruck<br />

daran, individuelle Lösungen für<br />

die deutschen Kunden umzusetzen. Der<br />

erfahrene Handels- und Parkraum-Manager<br />

Strobl beschreibt die Zielsetzung<br />

des Unternehmens: „Die Lösungen von<br />

Smart Parking erfüllen die strengen Herausforderungen<br />

des heutigen Parkgeschäfts.<br />

Eigens von uns entwickelte<br />

technologische Innovationen sind darauf<br />

ausgelegt, die Zukunft der Parkbranche<br />

und der Städte neu und smart<br />

Foto: Smart Parking<br />

zu gestalten. Zudem kann Smart Parking<br />

seinen Kunden als finanzkräftiges,<br />

börsennotiertes und international agierendes<br />

Unternehmen eine extrem hohe<br />

Rechtssicherheit bei Datenschutz und<br />

Finanzen bieten.“<br />

Kundenfreundliche Methoden<br />

Smart Parking Limited ist seit Anfang<br />

2011 ein an der Börse (ASX:SPZ) notiertes<br />

Unternehmen. In Deutschland ist<br />

Smart Parking auf dem Weg, durch organisches<br />

Wachstum und gezielte<br />

Übernahmen eine signifikante Marktgröße<br />

zu erreichen.<br />

Strobl berichtet weiter: „Mit unserem<br />

Bereich Parkraum Management-Service<br />

betreiben und verwalten wir Tausende<br />

von Parkplätzen weltweit und<br />

setzen dabei ergänzende Technologien<br />

für die automatische Kennzeichenerfassung<br />

ein. Die automatische Nummernschilderkennung<br />

(automatic number<br />

plate recognition; ANPR), oder auch<br />

„Unsere Kunden erhalten<br />

ein maßgeschneidertes<br />

Parkplatzmanagement<br />

ohne dafür<br />

investieren zu müssen.“<br />

Emil Strobl<br />

Kennzeichenerkennung (licence plate<br />

recognition; LPR), ist eine der genausten<br />

und kundenfreundlichsten Methoden<br />

zur Verwaltung von Parkplätzen abseits<br />

der Straße. Diese kann als<br />

Einzellösung genutzt oder mit einem<br />

Parkscheinautomaten oder der Integration<br />

von Sensortechnik kombiniert werden.<br />

Neben dem Parkraum Management-Service<br />

werden eigens entwickelte<br />

Technologieprodukte wie zum<br />

Beispiel Sensoren in allen möglichen<br />

Umfeldern installiert. Dazu zählen Einkaufszentren,<br />

Supermärkte, Flughäfen,<br />

kommerzielle Parkplätze, Krankenhäuser,<br />

Hotels, Universitäten und großflächige<br />

städtische Straßenbereiche.“<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

Das SmartPark-System von Smart Parking<br />

ist eine vollständige und optionale<br />

End-to-End-Lösung, die ein Netzwerk<br />

aus Kennzeichenerfassungs-Kameras,<br />

Sensoren, Funktionsdisplays und Live-<br />

Gateways, App-Lösungen, Parkscheinautomaten<br />

sowie Tablet Lösungen und<br />

mit einer leistungsstarken und intuitiven<br />

webbasierten Plattform verbindet. Ein<br />

benutzerfreundliches Dashboard ermöglicht<br />

den Kunden die Verwaltung<br />

und Analyse von Ereignissen und Informationen<br />

sowie die Identifizierung von<br />

Trends und die Interpretation von Daten.<br />

Insbesondere liefern die Daten<br />

auch wichtige Hinweise, wie viele Parkplätze<br />

man überhaupt braucht und ob<br />

Teile des Grundstückes oder Gebäudes<br />

anders entwickelt werden können.<br />

Voller Überzeugung fasst Emil Strobl<br />

zusammen: „Unsere Kunden erhalten<br />

ein hochmodernes, maßgeschneidertes<br />

Parkplatzmanagement ohne dafür investieren<br />

zu müssen. Im Gegenteil, je<br />

nach Einrichtung können sogar noch<br />

Einnahmen über Parkgebühren generiert<br />

werden. Zudem können wir dank<br />

unserer Konzernstruktur kurzfristig liefern<br />

und installieren, was bei der aktuellen<br />

Wirtschaftslage auch nicht selbstverständlich<br />

ist.“ hoe<br />

moebelmarkt.de<br />

Mehr Informationen<br />

finden Sie auf<br />

der Website von<br />

Smart Parking.<br />

BUSINESS<br />

FORUM<br />

Unternehmen 29


Jahreshauptversammlung und Dienstleister-Messe von Alliance:<br />

„Da ist Honig im Topf!“<br />

Marko Steinmeier, Jürgen<br />

Feldmann, Daniel Borgstedt (v.l.):<br />

Am 11. Mai führte Alliance<br />

seine Jahreshauptversammlung<br />

wieder in Präsenz in<br />

seiner Rheinbacher Verbundzentrale<br />

durch. Für die drei<br />

Geschäftsführer Marko<br />

Steinmeier, Jürgen Feldmann<br />

und Daniel Borgstedt war es<br />

nicht nur eine Premiere,<br />

sondern auch der Anlass, eine<br />

erste überaus positive Bilanz<br />

zu ziehen. Aus Rheinbach<br />

berichtet Gerald Schultheiß.<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

war für Jürgen Feldmann, Daniel<br />

Borgstedt und Marko Steinmeier die<br />

erste Gelegenheit seit der gemeinsamen<br />

Übernahme der Geschäftsführung<br />

Anfang April letzten Jahres, sich vor<br />

den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern<br />

des Verbands in einer derartigen<br />

Runde zu präsentieren und verschiedenste<br />

Themen vorzustellen.<br />

Um in dieser herausfordernden Zeit dazu<br />

möglichst viele Anschlusshäuser in<br />

Rheinbach versammeln zu können, hatte<br />

das Trio darum herum ein ebenso<br />

kompaktes wie attraktives Themenund<br />

Event-Paket geschnürt – von einer<br />

geselligen Schiffahrt auf dem Rhein bis<br />

zur flankierenden Dienstleistermesse<br />

mit Sonderkonditionen.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende Volker<br />

Peeck zeigte sich denn auch mit der<br />

Veranstaltung höchst zufrieden – zumal<br />

er rund 130 Händlerinnen und Händler<br />

im Messezentrum begrüßen konnte.<br />

Peeck blickte auf das vergangene Jahr<br />

zurück, das für den Verband neben seiner<br />

personellen Neuaufstellung und der<br />

Pandemie von der Hochwasserkatastrophe<br />

in der Region rund um seine<br />

Rheinbacher Zentrale geprägt war.<br />

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Dr. Thorsten Brotz wies auf die<br />

weiter angespannte Liefersituation hin,<br />

die sich durch den Ukraine-Krieg nochmals<br />

verschlechtert habe.<br />

Hieran knüpften Borgstedt und Steinmeier<br />

an: Es gelte, der historisch niedrigen<br />

Konjunkturerwartung mit geeigneten<br />

Maßnahmen entgegenzuwirken.<br />

Feldmann führte aus, dass hierzu bestehende<br />

Flächen-Konzepte weiter ausgebaut<br />

und professionalisiert und neue<br />

vorangetrieben werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liege nach<br />

wie vor darauf, die digitale Transformation<br />

weiter voranzutreiben. „In Sachen<br />

Kommunikation und Dienstleistung sind<br />

unsere Leistungen jedoch heute fast<br />

schon rund“, so Feldmann nach der<br />

Veranstaltung.<br />

Die größte Herausforderung der kommenden<br />

Jahre sieht das Trio in der Generierung<br />

von Leads, um als Verband<br />

seine Händler verstärkt zu unterstützen,<br />

Kunden und auch neue Zielgruppen auf<br />

die Fläche zu bringen. Lesen Sie dazu<br />

„Wir sind schon ein<br />

bisschen stolz auf das,<br />

was wir in so kurzer Zeit<br />

erreicht haben.“<br />

das Interview mit Borgstedt und Feldmann<br />

im April-MÖBELMARKT.<br />

Das Ziel des Führungs-Trios ist klar:<br />

„Wir wollen natürlich neue Händler gewinnen<br />

und weiter wachsen“, so Feldmann,<br />

Borgstedt und Steinmeier.<br />

Das vergangene Jahr schloss Alliance<br />

laut Borgstedt trotz der langen Lockdown-Phase<br />

bezogen auf den Umsatz<br />

inklusive Küche mit einem minimalen<br />

Minus von 0,48% ab.<br />

Sichtlich zufrieden zeigte sich Borgstedt,<br />

dass seit dem gemeinsamen Antritt<br />

im April 2021 bis Mai der EK-Umsatz<br />

durch den Zugewinn neuer<br />

Gesellschafter um 74,6 Mio. Euro gesteigert<br />

werden konnte.<br />

„Wir haben wieder Ruhe in unsere Reihen<br />

bekommen und keine Gesellschafter<br />

verloren. Zudem haben wir die beiden<br />

Schweizer Händler Monti‘s<br />

Möbelhaus in St. Margrethen und Möbel<br />

Ferrari in Hinwil sowie Betten Bormann<br />

in Dortmund, den Filialisten Knut-<br />

30 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Verjüngt und mit Frau –<br />

der neue Aufsichtsrat (v.l.n.r.):<br />

Patrick Neust (Neust Möbel), Josef<br />

Urban (Möbel Urban), Dr. Thorsten Brotz<br />

(Möbel Brotz), Georg Debbeler (Möbel<br />

Debbeler), Volker Peeck (Möbel Peeck),<br />

Gerhard Fenchel (Fenchel Wohnfaszination),<br />

Katja Wehnen (Möbel Wehnen) und<br />

Mirko Schuh (Möbel Schuh).<br />

Foto: Alliance<br />

zen Home mit Sitz Flensburg und<br />

Küchenquelle als neue Gesellschafter<br />

gewinnen können. Zugleich sind wir<br />

jetzt bis zum Einkauf und Vertrieb auch<br />

personell wieder zu 100% für die Zukunft<br />

aufgestellt“, führte Feldmann weiter<br />

aus.<br />

Satzungsgemäß wurde auch der Aufsichtsrat<br />

neu gewählt. Neu im Gremium<br />

sind jetzt Katja Wehnen von Möbel<br />

Wehnen in Grefrath, Mirko Schuh von<br />

Möbel Schuh in Morbach sowie Patrick<br />

Neust von Neust Möbel in Wirges. Im<br />

Amt bestätigt wurden Aufsichtsratschef<br />

Volker Peeck von Möbel Peeck mit Sitz<br />

in Mannheim und sein Stellvertreter Dr.<br />

Thorsten Brotz von Möbel Brotz in Murg<br />

sowie die Aufsichtsratsmitglieder Georg<br />

Debbeler von Möbel Debbeler in Visbek,<br />

Gerhard Fenchel von der Fenchel<br />

Wohnfaszination in Altenriet sowie Josef<br />

Urban von Möbel Urban in Bad<br />

Camberg.<br />

Steinmeier, Borgstedt und Feldmann<br />

freuten sich sehr, dass mit Katja Wehnen<br />

eine Frau in das Gremium nachrückte<br />

und insgesamt eine Verjüngung<br />

des Aufsichtsrates erfolgte.<br />

Auch Feldmanns persönliche Bilanz für<br />

das erste gemeinsame Amtsjahr fiel<br />

mehr als positiv aus: „Wir sind schon<br />

ein bisschen Stolz auf das, was wir in<br />

so kurzer Zeit erreicht haben.“<br />

Auch bringe die Gemeinschaft aus Alliance,<br />

Küchenring und KüchenTreff<br />

spürbare konditionelle Synergien mit<br />

sich. So stünden die drei Verbände jetzt<br />

für 20% des Umsatzes von Nobilia.<br />

„Hinzu kommt, dass wir sehr gut wirtschaften<br />

– nicht nur mit der Aufgabenteilung<br />

der Geschäftsführung – da ist<br />

Honig im Topf“, so Feldmann.<br />

Für das laufende Jahr bilanzierte Borgstedt<br />

bis Ende April noch eine gute Auftrags-<br />

und Umsatzentwicklung.<br />

Auf der parallelen Dienstleistermesse<br />

boten 35 Aussteller umfangreiche Informationen<br />

und Leistungen – von Digitalisierungsthemen<br />

in allen Facetten über<br />

Marketing, E-Commerce, Absatzfinanzierung,<br />

Software-Lösungen, Kundenbewertungen<br />

und Versicherungen und<br />

vielem mehr. Auch die Möfa präsentierte<br />

sich mit einem eigenen Stand.<br />

Die speziell für diesen Tag geltenden<br />

Sonderkonditionen führten zu vielen<br />

konstruktiven Gesprächen der angereisten<br />

Gesellschafterinnen und Gesellschafter<br />

mit den Dienstleistern.<br />

Austausch auf dem<br />

Stand der Verbandsmarke<br />

„Casada“:<br />

Alliance-Einkäufer<br />

Carsten Ringe (l.) und<br />

Johannes Jäger vom<br />

Einrichtungshaus Willi<br />

Jäger in Birkenau.<br />

Borgstedt, Feldmann und Steinmeier überreichten Schulleiterin Sabine Gantzkow<br />

(oben von rechts) einen Spendenscheck für die Möfa über 17.000 Euro.<br />

Fotos: Schultheiß<br />

Die Lemm<br />

Werbeagentur von<br />

Theo Lemm (Foto)<br />

bietet ebenso<br />

intensive wie<br />

langjährige<br />

Erfahrungen im<br />

Möbelhandel<br />

kombiniert mit<br />

kanalübergreifender<br />

Kompetenz.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 31


Optischer Blickfang bei der Hochwert-Kollektion<br />

Contur: der neue Polster-Manufaktur-Shop.<br />

EMV-Kollektionsmesse 2022 bei der Schuster Home Company:<br />

Der POS als Marken-Bühne<br />

Zum zweiten Mal inszenierte<br />

der Europa Möbel-Verbund<br />

(EMV) seine Kollektions-Neuheiten<br />

in den Verkaufsräumen der<br />

Schuster Home Company in<br />

Gummersbach – ein ebenso<br />

eindrucksvoller wie nachhaltiger<br />

Win-win-Coup für<br />

Schuster, für den EMV als auch<br />

für die Industrie. Am Sonntag<br />

vor der Messe hatte der Verband<br />

zum Handelskongress in<br />

den Kölner Gürzenich geladen.<br />

Aus Gummersbach berichtet<br />

Gerald Schultheiß.<br />

Für seinen Handelskongress im Gürzenich<br />

am 15. Mai hatte der EMV ein<br />

hochkarätiges Programm mit Keynote-<br />

Speakern und Impuls-Vorträgen von<br />

EMV-Experten und Dienstleistern sowie<br />

einer Fachausstellung kuratierter Partner<br />

zusammengestellt. Das Event inklusive<br />

Abendprogramm, zu dem rund 240<br />

Händlerinnen und Händler am Sonntag<br />

nach Köln gereist waren, war laut EMV-<br />

Geschäftsführer Felix Doerr ebenso wie<br />

die Kollektionsmesse trotz der derzeitigen<br />

Herausforderungen im Markt von<br />

sehr guter Stimmung geprägt.<br />

Zur Präsentation der Kollektions-News<br />

des Verbands am 16./17. Mai im nahegelegenen<br />

Gummersbach reisten dann<br />

sogar rund 280 der insgesamt ca. 450<br />

Gesellschafterinnen und Gesellschafter<br />

des Verbands an.<br />

Auf der rund 7.100 qm umfassenden<br />

Ausstellungsfläche der Schuster Home<br />

Company erwartete sie über die kompletten<br />

zwei Etagen eine vollumfassende<br />

Schau der Extraklasse der Verbands-Kollektionen<br />

einschließlich der<br />

Neuheiten für die Saison 2022/23.<br />

So ist im neuen Einrichtungshaus der<br />

Familie Schuster der Messebau zugleich<br />

auch der Ladenbau. Weshalb die<br />

„Das neue Messekonzept<br />

für unsere Handelsmarken<br />

passt perfekt zu unserer<br />

Nachhaltigkeits-Strategie.“<br />

Felix Doerr, Ulf Rebenschütz<br />

Eigenmarken des EMV sehr aufwendig<br />

und zielgruppengerecht in Szene gesetzt<br />

sind, was sich auf einer temporären<br />

Messe niemals rechnen würde.<br />

So zelebrierten Ladenbauer Werner<br />

Quadt und sein Team von CVO Germany<br />

die einzelnen Kollektionen quasi auf<br />

eigens auf sie und ihre jeweiligen Zielgruppen<br />

zugeschnittenen Bühnen – und<br />

damit zugleich auch das Credo des Verbands:<br />

„Retail is detail“.<br />

Nicht von ungefährt sieht der EMV seine<br />

Kollektionen denn auch als wohlbekannte<br />

Stärke des Verbands an, zumal<br />

die Bedeutung von Exklusivmarken für<br />

den Möbelhandel in den letzten Jahren<br />

zunehmend steige.<br />

Die Präsentation bei Schuster ist denn<br />

auch rein nach Kollektionen statt nach<br />

Warengruppen strukturiert. Die einzige<br />

Ausnahme ist der Bereich Schlafen.<br />

In Verbindung mit viel Tageslicht und<br />

Fenstern ist so sicher eines der schönsten<br />

Einrichtungshäuser entstanden, das<br />

im zweiten Stock neben den Eigenmarken-Bühnen<br />

auch eine rund 800 qm<br />

große Fachsortimente-Abteilung umfasst.<br />

Auf der Dachterrasse feierte zudem<br />

die „Idyl“-Gartenmöbel-Kollektion<br />

ihre Premiere.<br />

32 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


„Raum.Freunde“ –<br />

junger, urbanen Chic<br />

im Retro- und<br />

Design-Mix. Neben<br />

Produktnews wurde<br />

die 360°-Vermarktung<br />

weiter<br />

gestärkt.<br />

Die Kollektion „Natura Home“<br />

setzt auf natürliche Materialien<br />

in hoher Qualität im Stil- und<br />

Materialmix. Neu vorgestellt<br />

wurden u.a. gleich drei neue<br />

Wohnprogramme.<br />

„Styles United“ bietet hochwertige<br />

Trendsetter-Möbel und Homestyle-<br />

Unikate für moderne Globetrotter. Zur<br />

Messe wurde u.a. fotografisch das<br />

kosmopolitische Flair geschärft.<br />

Da der permanente Showroom des<br />

EMV nun auch bald als Möbelhaus eröffnet<br />

werden kann, ist das Messekonzept<br />

maximal nachhaltig. Die Verzögerung<br />

der Eröffnung kam durch<br />

Brandschutz-Auflagen zustande.<br />

Der Fokus der EMV-Kollektionsmesse<br />

2022 lag vor allem auf der Hochwert-<br />

Kollektion Contur. Hierbei wurde der<br />

POS durch konzeptionelle Ansätze gestärkt<br />

– so etwa durch den Polster-Manufaktur-Shop<br />

für Cuneo, der optisch<br />

auch das Messe-Highlight war.<br />

Ebenfalls im Zentrum der Kollektions-<br />

Präsentation standen die Marken Global<br />

Wohnen und Natura. Auch die Inszenierung<br />

und News der Brands<br />

Lebensart, Styles United, Comfort Republic,<br />

Couchliebe, EMC und Raumfreunde<br />

konnten die Händlerinnen und<br />

Händler ebenfalls überzeugen.<br />

Die 360-Grad-Vermarktung der Handelsmarken<br />

durch POS-Konzepte,<br />

Journale, Prospekte, Online- und Social-Media-Marketing,<br />

B2C-Daten,<br />

Händlerwebseiten-Angebote und dem<br />

verbandseigenen Onlineshop Homepoet<br />

sollen für eine erfolgreiche Vermarktung,<br />

Profilierung und Kompetenz<br />

der Kollektionen sorgen.<br />

„Der persönliche Dialog auf dem Handelskongress<br />

und der anschließenden<br />

Messe sind für uns alle wichtig. Und<br />

das neue Messekonzept für unsere<br />

Handelsmarken, das wir mit der jährlichen<br />

Präsentation bei Familie Schuster<br />

in Gummersbach entwickelt haben,<br />

passt perfekt zu unserer Nachhaltigkeits-Strategie“,<br />

freuten sich die beiden<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

EMV-Geschäftsführer Felix Doerr und<br />

Ulf Rebenschütz.<br />

Wie Ulf Rebenschütz unterstrich, halte<br />

auch bei den Verbrauchern der Trend zu<br />

wertigerem und nachhaltigerem Möbelkonsum<br />

weiter an. „Mit den aktuellen<br />

Preisentwicklungen steigen aber auch<br />

die Erwartungen der Konsumenten an<br />

den Service“, so Rebenschütz.<br />

Wie Felix Doerr bilanzierte, sei die ZR-<br />

Umsatzentwicklung nach wie vor sehr<br />

gut, obgleich die Auftragseingänge seit<br />

Ende April rückläufig seien. „Mit unserem<br />

Kongress haben wir daher Impulse<br />

für die Zukunft gegeben“, so Doerr.<br />

Familie Schuster mit dem EMV-Führungsteam (v.l.n.r.): Dirk Bachmann, Manager Contur und Raumfreunde, Patrick Schuster,<br />

EMV-Vertriebsleiter Michael Klessinger, Felix Doerr, Ulf Rebenschütz, Sebastian Schlüter, Manager Natura, Styles United und<br />

Lebensart, Thomas Garschke, Manager Global Wohnen sowie Hermann, Florian und Manuel Schuster. Fotos: Schultheiß<br />

Unternehmen 33


Jahreshauptversammlung von GfMTrend<br />

Im Zeichen wichtiger<br />

Weichenstellungen<br />

Knapp 300 Gäste<br />

besuchten die<br />

diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

von GfMTrend im<br />

Bayerischen Hof in<br />

München.<br />

Nach zweijähriger Zwangspause haben sich im Juni die Mitglieder<br />

von GfMTrend wieder persönlich getroffen. Doch nicht nur deshalb<br />

herrschte auf der Jahreshauptversammlung des Möbeleinkaufsverbands<br />

im traditionsreichen Bayerischen Hof in München beste<br />

Stimmung. Geschäftsführer Joachim Herrmann konnte den knapp<br />

300 Gästen auch beste Entwicklungen in strategischer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht präsentieren.<br />

Joachim Herrmann versprach im Vorfeld<br />

der diesjährigen GfMTrend-Jahreshauptversammlung<br />

viele „große Momente“.<br />

Auf der Veranstaltung in München<br />

setzte der Geschäftsführer des<br />

Verbands aus Neustadt an der Donau<br />

dabei gleich das erste Zeichen mit der<br />

Präsentation von Rekordzahlen: Um<br />

9,1% sind die Umsätze 2021 gestiegen.<br />

„Der Ertrag mit 10,5% und die Rückvergütung<br />

mit 12,2% liegen sogar zweistellig<br />

über dem Vorjahr“, freute sich Herrmann.<br />

Auch 2022 laufe es in den über<br />

700 angeschlossenen Möbelhäusern<br />

und Küchenstudios bisher außerordentlich<br />

gut. „Die geopolitische Lage bildet<br />

sich bisher erfreulicherweise nicht in<br />

den Umsatzzahlen ab, die bis<br />

einschließlich Mai 9,1% über<br />

dem Vorjahr liegen.“<br />

„Effiziente<br />

Kollektionsarbeit“<br />

Der wirtschaftliche<br />

Erfolg liege dabei<br />

nicht zuletzt an der<br />

effizienten Kollektionsarbeit,<br />

die im Verband<br />

geleistet werde.<br />

Unter Federführung von<br />

Monika Simon, Geschäftsführerin<br />

von Adorani Living, ist beispielsweise<br />

die Lifestyle-Polstermarke<br />

„Marc Harris“ am aktuellen Zeitgeist –<br />

„back to nature“ – ausgerichtet worden.<br />

Natürliche Farben und Materialien laden<br />

zum Cocooning ein: „Wenn es<br />

draußen laut und hektisch wird, bietet<br />

‚Marc Harris‘ eine Oase der Ruhe“, so<br />

Simon über den Charakter des Labels,<br />

das zudem große Beratungskompetenz<br />

ausstrahle. „Tipps zu Farben, Formen<br />

und Kombinationsmöglichkeiten sind<br />

ein echter Mehrwert für alle Kunden, die<br />

sich gern helfen lassen, um zu einer<br />

harmonischen Einrichtung zu kommen.“<br />

Das Produktportfolio von „Marc Harris“<br />

wächst dementsprechend und wurde<br />

um Massivholztische, Teppiche, Couchtische<br />

und Leuchten erweitert. Die Markenidentität<br />

soll dabei über alle Kommunikationskanäle<br />

gespielt werden, die<br />

dafür nun auf den neuesten Stand gebracht<br />

werden.<br />

Ebenfalls geschärft wurde das Profil<br />

von „Angelo Divani“. Das Label, das für<br />

italienisches Design und ein Gefühl von<br />

Dolce Vita steht, hat im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ein (neues) Gesicht bekommen:<br />

Ein modischer, eleganter und stilvoller<br />

Mann, der werblich als Head of<br />

Creation in Erscheinung tritt. Auch das<br />

Brand-Logo wurde zeitgemäß überar-<br />

Der Festredner und Ökonom Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

mult. Hans-Werner Sinn (l.) und GfMTrend-Geschäftsführer<br />

Joachim Herrmann.<br />

34 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Die Ehrungen genießen auf der Jahreshauptversammlung von GfMTrend eine große Bedeutung. Neben langjährigen Mitgliedern wurden Arnd<br />

Meyer und Sabine Theißen von Geschäftsführer Joachim Herrmann (l.), Beiratsvorsitzenden Dr. Werner Hartl (2. v. r.) und Delegiertensprecher<br />

Josef Krug (r.) für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet.<br />

beitet und die Website mobil optimiert.<br />

Eine Imagebroschüre, ein virtueller<br />

Showroom und verschiedene Social-<br />

Media-Accounts gehören ebenfalls zu<br />

dem umfassenden Marken-Set-up, das<br />

Monika Simon von Grund auf erneuert<br />

hat.<br />

„Wir wissen, wie wichtig Eigenmarken<br />

heute für den Mittelstand sind. In Zeiten,<br />

in denen der Preis nun wieder eine<br />

größere Rolle im Möbelhandel spielen<br />

wird, bieten ‚Marc Harris‘ und ‚Angelo<br />

Divani‘ Exklusivität und eine sichere<br />

Vermarktung“, zeigte sich Herrmann<br />

überzeugt. „Umso wichtiger ist es, die<br />

Zu den Rednern der<br />

Jahreshauptversammlung<br />

gehörte auch der bayerische<br />

Staatsminister Joachim<br />

Herrmann, dessen Vortrag<br />

mit „Sicherheit durch Stärke“<br />

überschrieben war.<br />

Markenprofile für die kommende Einrichtungssaison<br />

mit frischen Kräften<br />

und neuen Ideen geschärft zu haben.“<br />

Für eine Vermarktung der GfMTrend-<br />

Marken auf allen Kanälen steht mit Pixxio<br />

nun ein Medienportal zu Verfügung,<br />

auf dem sich Bilder, Videos und andere<br />

Media-Dateien mit einfacher Suchfunktion<br />

schnell finden lassen. Damit einhergehend<br />

stellt die Zentrale den Händlern<br />

nun leistungsstarke Werbepakete zur<br />

Verfügung – „ein optimaler Mix aus aufmerksamkeitsstarken<br />

Print- und Online-<br />

Formaten“, wie Herrmann betont. Die<br />

Händler können aus Anzeigen, Postkarten,<br />

individualisierten Mailings und Social-Media-Postings<br />

ihre Auswahl treffen.<br />

Alle Medien verweisen über einen<br />

QR-Code oder eine Verlinkung zu<br />

einer händlerspezifischen, modernen<br />

Landingpage. „So<br />

funktioniert zeitgemäße Lead-<br />

Generierung“, ist Herrmann<br />

überzeugt.<br />

Ausgeprägter<br />

familärer Charakter<br />

Der ausgeprägt familäre<br />

Charakter des GfMTrend-<br />

Verbands kam in München<br />

deutlich zum Vorschein.<br />

Denn die Geselligkeit war der<br />

wichtigste Programmpunkt sowohl<br />

am Abend im Augustiner-<br />

Keller als auch während des Gala-<br />

Abends im Bayerischen Hof. Die<br />

Wertschätzung untereinander drückte<br />

sich auch in den Auszeichnungen aus,<br />

die bei GfMTrend traditionell eine große<br />

Bedeutung haben: Die Goldene Ehrennadel<br />

für besondere Verdienste im<br />

Verband ging in diesem Jahr gleich<br />

zwei Mal in den Norden – an Arnd<br />

Meyer, Inhaber von Möbelmeyer in<br />

Hankensbüttel, und Sabine Theißen<br />

vom Wohncenter Greifswald. Ebenfalls<br />

goldfarben ist das Jubiläum von Henne<br />

Küchen aus Lüdenscheid-Heerwiese.<br />

Das Küchenstudio von Anja und Christian<br />

Henne ist seit 50 Jahren Mitglied<br />

des Verbands. Gleichfalls beeindruckend:<br />

Das 40-jährige Jubiläum feiern in<br />

diesem Jahr gleich neun Unternehmen.<br />

Wertvolle Impulse<br />

„Solche lange Zugehörigkeit beweist,<br />

dass der Mittelstand Krisen überstehen<br />

kann, wenn er sich den aktuellen Herausforderungen<br />

stellt“, so Herrmann.<br />

Davon gibt es derzeit reichlich. So<br />

sprach auf der Jahreshauptversammlung<br />

nach den Grußworten von Sabine<br />

Gantzkow, Schulleiterin der Möfa, und<br />

Sven Schneider von der Aktivbank, die<br />

für GfMTrend die Zentralregulierung<br />

abwickelt, u. a. Ökonom Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. mult. Hans-Werner Sinn in seinem<br />

Festvortrag unter der Überschrift „Die<br />

Inflation bahnt sich ihren Weg“ über die<br />

Risiken der aktuellen Geldpolitik<br />

mit ihren wahrscheinlichen<br />

Auswirkungen<br />

sowie<br />

möglichen Auswegen. Für die<br />

aktuelle Situation – „wir haben eine Inflation,<br />

die es in Deutschland noch nie<br />

gegeben hat“ – machte er vor allem die<br />

EZB verantwortlich. Deren hauptsächliche<br />

Aufgabe sei es schließlich, die<br />

Preisstabilität in Europa zu gewährleisten.<br />

Sie habe viel zu spät gegengesteuert.<br />

„Die EZB hat so die Kontrolle<br />

über das Preisniveau verloren“, zeigte<br />

sich Sinn überzeugt. Er plädierte deshalb<br />

für zügige Reformen. Eine völlige<br />

Neukonstruktion des Eurosystems sei<br />

erforderlich.<br />

Wertvolle Impulse gab den GfMTrend-<br />

Gesellschaftern auch der bayerische<br />

Staatsminister Joachim Herrmann, dessen<br />

Vortrag mit „Sicherheit durch Stärke“<br />

überschrieben war. Es war ebenfalls<br />

einer der von Herrmann versprochenen<br />

„großen Momente“. Er zeigte sich deshalb<br />

überzeugt, dass die diesjährige<br />

Jahreshauptversammlung aus unterschiedlichen<br />

Gründen noch lange nachhallen<br />

werde.<br />

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung hatten die GfMTrend-Mitglieder<br />

beim Gala-Abend allen Grund zum Feiern, wurden die zwei schwierigen<br />

Coronajahre doch erfolgreich abgeschlossen. Fotos: GFMTrend/Lehmann<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 35


Dr. Werner Hartl (2. v. r.), hier<br />

zusammen mit seiner Frau<br />

Hannelore, wurde von GfMTrend-<br />

Geschäftsführer Joachim<br />

Herrmann (2. v. l.), dem<br />

Ehrendelegiertensprecher Josef<br />

Putz (l.) und dem Delegiertensprecher<br />

Josef Krug gebührend<br />

verabschiedet. Foto: GfMTrend<br />

Der „Fels in der<br />

Brandung“<br />

verabschiedet sich<br />

Eine für GfMTrend bedeutsame personelle Veränderung verkündete<br />

Geschäftsführer Joachim Herrmann im Rahmen des Gala-Abends, der<br />

traditionell die Gesellschafterversammlung abschließt. Dr. Werner Hartl,<br />

der den Verband als früherer kommissarischer Geschäftsführer und später<br />

als Beiratsvorsitzender geprägt hat, wird sein Amt aus persönlichen<br />

Gründen zum 30. Juni 2022 niederlegen.<br />

Es gibt wohl wenige Personen die GfM-<br />

Trend so sehr geprägt haben wie Dr.<br />

Werner Hartl. Seit 1988 in beratender<br />

Funktion für den Verband tätig, bleibt<br />

vor allem sein Wirken in der schwierigen<br />

Phase nach dem plötzlichen Unfalltod<br />

des damaligen GfM-Chefs Gustav Baumeister<br />

und seiner Frau Johanna unvergessen.<br />

In seiner Laudatio zeigte Ehrendelegiertensprecher<br />

Josef Putz auf,<br />

welchen wesentlichen Einfluss Dr. Hartl<br />

in dieser „besonders dramatischen Zeit“<br />

hatte, in der er sich bereit erklärte die<br />

Not-Geschäftsführung zu übernehmen.<br />

„Wir waren sehr froh, denn es war der<br />

erste Schritt in eine gewisse Normalisierung<br />

hinein. Dr. Hartl hatte von nun an<br />

eine Sisyphusarbeit zu leisten“, erinnerte<br />

sich Putz. GfM habe in dieser Zeit<br />

zwar Geld aber auch große Verbindlichkeiten<br />

gehabt. Zudem habe sich Dr.<br />

Hartl mit Kräften auseinandersetzen<br />

müssen, die aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen Einfluss auf den Verband haben<br />

wollten. Dr. Hartl habe diese Herausforderungen<br />

allerdings erfolgreich<br />

gemeistert. Ein wichtiger Meilenstein sei<br />

beispielsweise die Ausschüttung der<br />

vollständigen Rückvergütung für 1997<br />

auf der Jahreshauptversammlung in Travemünde<br />

im Oktober 1998 gewesen.<br />

„Sein kluges Agieren im Sinne des Verbands<br />

hat sichergestellt, dass es in geordneten<br />

Bahnen weitergehen konnte“,<br />

so Putz. „Wir hatten mit Dr. Hartl jemanden,<br />

der an verantwortlichster Stelle darauf<br />

schaute, das keine rechtlichen Fehler<br />

gemacht werden, der auch mit<br />

unseren Handelspartnern und Mitarbeitern<br />

konnte und immer wie ein Fels in<br />

der Brandung stand.“ Dies hatte auch in<br />

seinen über zwei Jahrzehnten andauernden<br />

Zeit als Beiratsvorsitzender des<br />

Verbands bestand. „Ich möchte mich im<br />

Namen aller für diese Zeit recht herzlich<br />

bedanken“, schloss Putz seine Laudatio.<br />

Dr. Hartl – „ich bin mit Leib und Seele<br />

GfMler“ – hat durch seine Verdienste im<br />

Laufe der Zeit bereits alle Auszeichnungen<br />

des Verbands erhalten. Dennoch<br />

war es der Wunsch aller Verantwortlichen,<br />

ihm eine weitere Ehrung zuteil<br />

werden zu lassen. Er wurde symbolisch<br />

zum „Ehren-Beiratsvorsitzenden“ ernannt.<br />

Sein Nachfolger als Beiratsvorsitzender<br />

wird der Steuerberater Jörg<br />

Behrend aus Bad Tölz.<br />

„Der GfMTrend-Verband ist Dr. Werner<br />

Hartl auf alle Zeiten zu Dank verpflichtet<br />

und wir freuen uns sehr, dass er auch in<br />

seiner neuen Rolle ein wichtiger Teil der<br />

Gemeinschaft bleibt“, so GfMTrend-<br />

Geschäftsführer Joachim Herrmann.<br />

„Jörg Behrend bringt alle Komponenten<br />

mit, um den großen Herausforderungen,<br />

denen sich der<br />

Möbel-Mittelstand stellen<br />

muss, zu begegnen. Wir<br />

sind und bleiben als<br />

Verband personell<br />

bestens aufgestellt.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Ehrendelegiertensprecher<br />

Josef Putz<br />

dankte Dr. Werner Hartl<br />

(l.) für seine großartigen<br />

Verdienste im Möbeleinkaufsverband<br />

mit einer<br />

emotionalen Laudatio.<br />

Foto: Lehmann<br />

36 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Einkauf selbst scannen<br />

Kundinnen können ihren Einkauf ab sofort mit der Ikea-App selbst<br />

scannen und an Expresskassen bezahlen. Der neue Service ist in<br />

allen 54 Einrichtungshäusern Deutschlands verfügbar. Die App-<br />

Funktion „Shop & Go“ ist in den vergangenen Monaten schrittweise<br />

in allen Ikea-Einrichtungshäusern eingeführt worden und soll<br />

den analogen Einkauf mit der digitalen Welt verzahnen. Bereits die<br />

Hälfte aller Ikea-Kunden im Einrichtungshaus nutzt nach Unternehmensangaben<br />

die Self-Service-Angebote zum Bezahlen. Hierzu<br />

zählen „Shop & Go“ und die Expresskassen zum Selbst-Scannen.<br />

Neben Shop & Go arbeitet Ikea auch an einer neuen<br />

3D-Planungslösung innerhalb der Ikea-App, mit der die eigenen<br />

Wohnräume eingerichtet werden können. Foto: Ikea<br />

Ashley: Größte Investition in der Geschichte<br />

Der US-Möbelhersteller Ashley Furniture Inds. will in den nächsten 18 Monaten<br />

rund 1 Mrd. US- Dollar ausgeben. Mit der nach eigener Aussage größten<br />

Investition in der 75-jährigen Geschichte des Unternehmens will Ashley die<br />

Bereiche Produktion und Vertrieb, Automatisierung, Technologie sowie Mitarbeiterqualifizierung<br />

weiter ausbauen mit dem Ziel, die Bruttogewinnrendite<br />

(GMROI) zu verbessern.<br />

Ashley ist mit einem Umsatz von mehr als 6,4 Mrd. US-Dollar auf einem Spitzenplatz<br />

der US-Möbelindustrie. Die massive Investition erfolge zu einer Zeit,<br />

in der die Lieferketten der Möbelbranche mehr als je zuvor in den letzten Jahren<br />

gefordert seien, um mit der explodierenden Verbrauchernachfrage, den<br />

sich verändernden globalen Beschaffungsanforderungen und der sich<br />

schnell entwickelnden Arbeitsplatzdemografie Schritt zu halten.<br />

MöbelFirst.de wächst weiter<br />

Die Online-Plattform MöbelFirst.de wächst nach eigenen<br />

Angaben im Vergleich zu vielen anderen E-<br />

Commerce-Anbietern und Plattformen weiter stark.<br />

In den ersten fünf Monaten haben die Umsätze um<br />

50% gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Deshalb<br />

hebt die Geschäftsleitung nun die Prognose für das<br />

laufende Jahr an und erwartet ein Wachstum an<br />

neuen Händlern von weiteren 100 stationären Geschäften.<br />

Seit Jahresbeginn haben sich 46 neue<br />

Händler MöbelFirst angeschlossen.<br />

So spielt Ihr Möbelhaus in der Top-Liga<br />

Saleslearning: Whitepaper listet Erfolgsstrategien beim Verkaufen von Möbeln auf | Neue Konzepte<br />

In seinem neuen Report „Wann spielt<br />

Ihr Möbelhaus endlich in der Top-Liga?“<br />

zeigt Erfolgstrainer Markus Neumann<br />

auf, wie sich Möbelhäuser in die Top-<br />

Liga spielen, um zu den Besten der<br />

Branche zu zählen. Drei Thesen hat er<br />

dazu aufgestellt: Die richtige Wahl der<br />

Mitarbeiter, optimierte Kundenansprache<br />

und den Kunden stets im Fokus.<br />

Mitarbeiter müssen nach ihren Stärken<br />

eingesetzt werden, damit Motivation<br />

aufkommt. Die Kundenansprache und<br />

der Verkaufsprozess sollten auf die Persönlichkeit<br />

des Kunden abgestimmt<br />

werden, damit aus Neukunden Stammkunden<br />

werden.<br />

Dazu gehört ein konstantes Training<br />

zum Profi-Verkäufer, dies steigert die<br />

Abschlussquote nach Einschätzung von<br />

Markus Neumann um bis zu 40 Prozent.<br />

„Mit E-Learning inklusive detaillierter Videos,<br />

Powerpoint-Präsentationen, Quiz<br />

etc. macht das Training Spaß und produziert<br />

abschlussstarke Verkäufer“,<br />

weiß der Verkaufsexperte mit langjähriger<br />

Erfahrung in der Möbelbranche.<br />

„Wenn wir Menschen begeistern wollen,<br />

müssen wir in das Gehirn des Kunden<br />

kommen – und zwar genau dorthin,<br />

wo wir die emotionale Seite finden und<br />

wo Kunden entscheiden und kaufen.“<br />

Mehr Info und Terminvereinbarung unter<br />

www.saleslearning-moebel.de.<br />

moebelmarkt.de<br />

BUSINESS<br />

FORUM<br />

Das "drei-einige Gehirn"<br />

nach Hirnforscher Paul D. MacLean<br />

Erfolgstrainer Markus<br />

Neumann bietet<br />

Trainings zum<br />

Profi-Verkäufer an.<br />

Der "Nest"-Typ<br />

Gemütlichkeit, Harmonie, Menschenfreund<br />

Der "Schneckenhaus"-Typ<br />

Perfektion, Planung, Fachkenntnis<br />

Der "Burg"-Typ<br />

Status, Dominanz, Besitzwunsch<br />

Kundenansprache<br />

und<br />

Verkaufsprozess<br />

müssen<br />

ganz auf die<br />

Persönlichkeit<br />

des Kunden<br />

abgestimmt<br />

werden.<br />

Foto/Grafik:<br />

Saleslearning<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Unternehmen 37


Wenn Sofapreise verglichen werden<br />

Der Name Max Schelling fiel zum ersten<br />

Mal im privaten Kreis. Eine Freundin berichtete<br />

von einem Sofa, das sie kaufen<br />

wolle. Die Marke heiße „Max Schelling“.<br />

Meinte sie Max Winzer oder Willi Schillig?<br />

Eine Recherche per Google ergibt,<br />

dass sie richtig gehört hatte: Max<br />

Schelling wird als Eigenmarke der Krieger/Höffner-Gruppe<br />

unter anderem bei<br />

hoeffner.de, sofa.de (der Online-Shop<br />

von Höffner), moebel-kraft.de (ebenfalls<br />

zur Krieger/Höffner-Gruppe gehörend)<br />

und in Sammel-Portalen geführt.<br />

Preisdiskussion im Chat<br />

Noch auf der ersten Google-Seite erscheint<br />

bei der Suche nach „Max Schelling“<br />

die Frage „Kennt jemand die Möbelmarke<br />

Max Schelling von Höffner?“<br />

(Stand 15. Juni 2022). Der Link verweist<br />

auf www.mydealz.de.<br />

Auf eben jener Schnäppchenplattform<br />

unterhalten sich verschiedene User<br />

über die „Fake Marke“ Max Schelling.<br />

Sie vermuten, dass sie von der 3C-<br />

Gruppe gefertigt wird, und es werden<br />

(wohlwollende) Erfahrungswerte mit<br />

den Produkten dieses Herstellers vermeldet.<br />

Im Folgenden geht es um die<br />

UVP-Preise von Max Schelling.<br />

Ein User schreibt: „Die UVP Preise von<br />

den Sofas sehe ich als Mondpreise an.<br />

(...) Für den ,Rabatt-Sonder‘-Preis<br />

macht man nichts falsch und die Qualität<br />

passt, in meinen Augen ist es die<br />

UVP aber nicht wert.“<br />

Ein anderer User dazu: „Klar, sind alles<br />

Mondpreise. Die Frage ist jetzt welcher<br />

Preis realistisch wäre … Das vollkommen<br />

intransparente Möbel-Geschäft ist<br />

echt nicht ohne :-)“<br />

Preis-Frage an den VDM<br />

Eigenmarken sind in der Möbelbranche beliebt. Mond- und Streichpreise<br />

auch. Doch wie bestehen sie in Zeiten, in denen die Kundschaft<br />

sich im Internet vorinformiert – und per umgekehrter<br />

Google-Bildersuche Möbel und Preise direkt vergleichen kann?<br />

Max Schelling ist nur ein Beispiel von<br />

vielen, und ähnliche Unterhaltungen unter<br />

Konsumentinnen und Konsumenten<br />

gibt es immer häufiger. Allerspätestens<br />

seit man mit der umgekehrten Google-<br />

Bilder-Suche ähnliche Möbel und damit<br />

auch Möbelpreise direkt vergleichen<br />

kann, macht die Recherche Preisunterschiede<br />

bei einem gleichen oder sehr<br />

ähnlichen Angebot mit wenigen Klicks<br />

sichtbar.<br />

Auch Jan Kurth, Geschäftsführer des<br />

Verbands der Deutschen Möbelindustrie,<br />

kennt die Frage danach, wie solche<br />

Preisunterschiede zustandekommen.<br />

So wollte eine Moderatorin des Bayerischen<br />

Rundfunks im Februar in einer<br />

Radiosendung von ihm wissen, warum<br />

ein und dasselbe Möbelstück unterschiedlich<br />

heiße und unterschiedliche<br />

Preise habe. Jan Kurth erklärt das im<br />

Interview unter anderem damit, dass<br />

unterschiedliche Möbeleinkaufsverbände<br />

mitunter gleiche Produkte unterschiedlich<br />

benennen – weil die Produkte<br />

nicht nach Hersteller, sondern nach<br />

Handelsmarke benannt seien. Die Moderatorin<br />

findet das sehr interessant.<br />

Später erklärt sie ihren Hörerinnen und<br />

Hörern, wie die umgekehrte Google-Bildersuche<br />

geht – damit man preismäßig<br />

„nicht über den Tisch gezogen wird.“<br />

Druck durch die umgekehrte<br />

Bildersuche bei Google<br />

Die Seite eines<br />

Höffner-Prospekts<br />

mit der<br />

Eigenmarke<br />

„Max<br />

Schelling“.<br />

Foto: Henjes<br />

Das Thema „wachsende Transparenz im<br />

Produkt-Preis-Vergleich“ treibt auch andere<br />

Möbelplayer um. Schon früher gab<br />

es Online-Anbieter, die den Kundinnen<br />

und Kunden die Möglichkeit einer Produktsuche<br />

per Bildvorlage anboten. Mit<br />

der Bilder-Rückwärtssuche vom omnipräsenten<br />

Suchdienst Google kommt allerdings<br />

eine ganz neue Dimension ins<br />

digitale Learning von Konsumentinnen<br />

und Konsumenten. Noch ist die Funktion<br />

nicht allen bekannt, Insider schätzen den<br />

Bekanntheitsgrad auf zirka ein Drittel.<br />

Dies kann sich jedoch schneller ändern<br />

als manch einem Händler lieb ist.<br />

Zwar fällt der Preisvergleich in Sachen<br />

Möbel und insbesondere Sofas selten<br />

so hart aus wie bei technischen Produkten<br />

oder klar definierten Möbel-Markenprodukten.<br />

Ein Sofa kann schließlich<br />

durchaus eine ähnliche Optik haben<br />

aber eine total andere Qualität, eine andere<br />

Handwerklichkeit, ein anderes<br />

Nachhaltigkeits- oder Service-Profil.<br />

Dennoch muss sich der Handel darauf<br />

einstellen, dass die Zahl derjenigen, die<br />

hart nach Preis vergleichen, wächst.<br />

Preiswürdigkeit per Emotion<br />

In Hinsicht auf den direkten Preisvergleich<br />

kann der stationäre Handel punkten.<br />

Hier können Sofas gerochen, angefasst,<br />

gefühlt werden. Wenn dann noch<br />

kompetentes, freundliches Verkaufspersonal<br />

hinzukommt und eine tolle Inszenierung,<br />

lassen sich viele emotional<br />

überzeugen. Selbst wenn sie das Sofa<br />

im Internet etwas günstiger sehen, werden<br />

sie gerne den etwas höheren Preis<br />

zahlen.<br />

Auch im Internet lassen sich höhere<br />

Preise kommunizieren – sei es durch<br />

hochwertige Mood-Fotos, Nachhaltigkeitsinfos<br />

oder besondere Serviceleistungen.<br />

Die Onliner arbeiten bereits eifrig<br />

an dem perfekten Preiswürdigkeitspaket.<br />

Auch online ist also Spielraum,<br />

wenn es um Preisschwankungen geht.<br />

Schwierig wird es, wenn die Preise allzu<br />

sehr auseinanderklaffen. Dann hat derjenige<br />

mit dem hohen Preis verspielt,<br />

sei es stationär oder im Internet.<br />

Gesamtpaket gut, alles gut<br />

Doch zurück zu dem Max Schelling-<br />

Sofa, das die Freundin im stationären<br />

Handel gekauft hat: Sie ist sehr happy<br />

damit, es ist bequem und passt gut in<br />

ihr Wohnzimmer. Der Verkäufer war total<br />

nett, sie hat ihn schon weiterempfohlen.<br />

Und der Service hat auch geklappt. Den<br />

Preis fand sie ebenfalls in Ordnung –<br />

wenn das Angebot passt, vergleicht sie<br />

nicht groß. Karin Henjes<br />

38 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


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Konjunktur<br />

Starkes Auftaktquartal<br />

Industrie:<br />

+17,3%<br />

Handel:<br />

+13,4%<br />

Die deutsche Möbelindustrie hat ihren<br />

Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres<br />

um 16,1% auf rund 4,8 Mrd. Euro<br />

gesteigert. Dabei erzielte die Branche<br />

im Inland ein Plus von 15,6%. Im Ausland<br />

setzten die deutschen Möbelhersteller<br />

17,1% mehr um als im Vorjahreszeitraum.<br />

Die Exportquote kletterte<br />

von 31,6% auf 32,2%. Nahezu alle<br />

Sparten verzeichneten von Januar bis<br />

März dieses Jahres zweistellige Umsatzzuwächse.<br />

Kräftig zulegen konnten<br />

die Produzenten von Küchenmöbeln<br />

(+16,8%), Polstermöbeln (+20,8%) sowie<br />

Büro- und Ladenmöbeln (+12,2%).<br />

Bei den sonstigen Möbeln, zu denen<br />

auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel<br />

gezählt werden, gelang ein<br />

Umsatzanstieg von 19,3%. Lediglich<br />

die Matratzenindustrie verbuchte einen<br />

leichten Rückgang (-1,9%).<br />

Starke Belastung durch<br />

Materialpreise<br />

„Beim Blick auf die Geschäftsentwicklung<br />

in den ersten drei Monaten sind<br />

zwei Effekte zu beachten“, kommentiert<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der<br />

Möbelverbände (VDM/VHK), die amtlichen<br />

Zahlen. „Zum einen muss beim<br />

Vergleich mit dem Vorjahr der damalige<br />

Lockdown berücksichtigt werden.“ Die<br />

coronabedingten Handelsschließungen<br />

– der Möbelhandel legte in den<br />

ersten Monaten dieses Jahres eben-<br />

Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis März 2022 (in Prozent)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

März 2021 April 2021 Mai 2021 Juni 2021 Juli 2021 Aug. 2021 Sept. 2021 Okt. 2021 Nov. 2021 Dez. 2021 Jan. 2022 Feb. 2022 März 2022<br />

Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat | Quelle: Destatis, HDH<br />

Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis Mai 2022<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Mai 2021 Juni 2021 Juli 2021 Aug. 2021 Sept. 2021 Okt. 2021 Nov.2021 Dez. 2021 Jan. 2022 Feb. 2022 März 2022 April 2022<br />

Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />

Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />

Mai 2022<br />

falls deutlich zu – hatten im ersten<br />

Quartal 2021 zu einem Umsatzrückgang<br />

von knapp acht Prozent in der<br />

deutschen Möbelindustrie geführt.<br />

„Zudem spiegeln die Umsatzzahlen<br />

des Auftaktquartals 2022 den hohen<br />

Auftragsbestand und die gestiegenen<br />

Produktionskosten unserer Hersteller<br />

wider, die sich aus den höheren Materialpreisen<br />

ergeben.“<br />

Hinsichtlich der Verfügbarkeit der Vormaterialien<br />

seien derzeit zwar Anzeichen<br />

einer leichten Entspannung erkennbar,<br />

so Kurth. Allerdings gestalte<br />

sich der Anstieg der Materialpreise<br />

weiterhin sehr dynamisch und die Lieferketten<br />

seien nach wie vor äußerst<br />

fragil. „Materialverfügbarkeit hat aktuell<br />

einen hohen Preis, und für die deutsche<br />

Möbelindustrie stellt diese Kostenentwicklung<br />

eine große Belastung<br />

dar“, so Kurth.<br />

Derweil liege der Auftragseingang immer<br />

noch über dem Vorjahresniveau,<br />

habe sich im Jahresverlauf allerdings<br />

abgeschwächt. Die Rahmenbedingungen<br />

für das zweite Halbjahr bezeichnet<br />

Kurth als herausfordernd. „Neben den<br />

Auswirkungen der Pandemie und des<br />

Ukraine-Kriegs auf Lieferketten, Material-<br />

und Energiepreise und Logistik<br />

sorgen Inflationsängste und das abgeschwächte<br />

Konsumklima für Unsicherheit.“<br />

Konsumklima am Tiefpunkt<br />

Diese Einschätzung verfestigt sich<br />

durch einen Blick auf das aktuelle<br />

Konsumklimabarometer der Gesellschaft<br />

für Konsumforschung (GfK).<br />

„Die Konsumstimmung ist nach wie<br />

vor an einem absoluten Tiefpunkt,“<br />

erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.<br />

„Trotz weiterer Lockerungen<br />

coronabedingter Beschränkungen<br />

drücken der Ukraine-Krieg und vor<br />

allem die hohe Inflation schwer auf die<br />

Stimmung der Verbraucher.“ Allerdings<br />

bricht die Verbraucherstimmung in<br />

Deutschland im Mai nach dem<br />

Rekordtief im Vormonat nicht weiter<br />

ein. Sowohl die Konjunktur- als auch<br />

die Einkommenserwartung verzeichnen<br />

moderate Gewinne, während die<br />

Anschaffungsneigung nahezu<br />

unverändert ist. So prognostiziert GfK<br />

für das Konsumklima für Juni -26,0<br />

Punkte und damit 0,6 mehr als im Mai<br />

dieses Jahres (revidiert -26,6 Punkte).<br />

Eine nachhaltige Trendwende bei der<br />

Konsumstimmung hänge weiterhin<br />

40 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />

deutschen Möbelindustrie: März 2022 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />

Umsatz März<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Umsatz Jan. bis März<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Betriebe<br />

März<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Beschäftigte<br />

März<br />

Büro- und Ladenmöbel 384.097 6,7% 987.573 12,2% 131 -4,4% 21.187 -1,5%<br />

Küchenmöbel 609.964 17,9% 1.628.306 16,8% 51 2,0% 18.410 6,2%<br />

Matratzen 65.519 4,1% 181.217 -1,9% 29 0,0% 3.215 -4,1%<br />

Polstermöbel 109.498 37,2% 293.790 20,8% 29 -0,4% 4.172 -6,3%<br />

sonstige Möbel * 636.166 22,6% 1.701.830 19,3% 213 -6,5% 32.101 -0,8%<br />

Möbelindustrie insgesamt 1.805.244 17,3% 4.792.717 16,1% 453 -1,3% 79.085 -0,1%<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

* sonstige Möbel a.n.g.: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />

von zwei wesentlichen Faktoren ab:<br />

Zum einen müsse der Konflikt in der<br />

Ukraine durch erfolgreiche Friedensverhandlungen<br />

beendet werden und<br />

zum anderen müsse die Inflation<br />

spürbar zurückgeführt werden. Bei<br />

Letzterem werde es in erster Linie von<br />

der Europäischen Zentralbank abhängen,<br />

dies durch eine angemessene<br />

Geldpolitik zu begleiten.<br />

Exportgeschäft zieht an<br />

Das Exportgeschäft zeigte sich derweil<br />

von den globalen Entwicklungen unbeeindruckt:<br />

Wie das Statistische Bundesamt<br />

ermittelte, legten die Möbelausfuhren<br />

im ersten Quartal 2022 im<br />

Vorjahresvergleich um 11,8% auf 2,1<br />

Mrd. Euro zu. „In einem schwierigen<br />

Marktumfeld, das gekennzeichnet ist<br />

von Lieferengpässen, inflationären<br />

Tendenzen und ersten Auswirkungen<br />

des Kriegs in der Ukraine, haben sich<br />

‚Möbel Made in Germany‘ gut behaupten<br />

können“, so Kurth.<br />

Auf dem wichtigen Absatzmarkt Frankreich<br />

kletterten die Möbelverkäufe um<br />

gut fünf Prozent. In der Schweiz gab es<br />

ein Plus von rund zwölf Prozent. Auch<br />

beim Export in die Niederlande (plus<br />

12,3%) wurde ein Zuwachs erzielt,<br />

während die Ausfuhren nach Österreich<br />

um 1,6% nachgaben. Eine überdurchschnittlich<br />

starke Steigerung von<br />

rund 30% gelang den deutschen Möbelherstellern<br />

bei den Exporten nach<br />

Großbritannien, die in den Vorjahren<br />

durch die Unsicherheiten rund um den<br />

Brexit und die Pandemie beeinträchtigt<br />

waren. Die Ausfuhren nach Russland<br />

waren nach einem guten Jahresstart<br />

bereits im März mit minus 37% kriegsbedingt<br />

starkt ausgebremst. Im Februar<br />

wurden noch 20% mehr Möbel<br />

nach Russland exportiert als im Vormonat.<br />

Bei den Möbelverkäufen in die<br />

Vereinigten Staaten, dem wichtigsten<br />

außereuropäischen Absatzmarkt,<br />

konnte die deutsche Möbelindustrie<br />

ein Plus von 29% verzeichnen. Die<br />

Ausfuhren nach China zogen um rund<br />

acht Prozent an.<br />

Weiterhin dynamisch entwickelten sich<br />

im Auftaktquartal die deutschen<br />

Möbelimporte mit einem Plus von<br />

19,6% auf 2,9 Mrd. Euro. Davon kommen<br />

die mit Abstand meisten Möbel<br />

weiterhin aus China und Polen. sl<br />

moebelmarkt.de MÄRKTE<br />

Grafik 3: Die Umsatzentwicklung der Top 5 der wichtigsten Exportländer für die deutsche Möbelindustrie<br />

im 1. Quartal 2022 (im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen in Mio. Euro)<br />

360<br />

322<br />

284<br />

246<br />

208<br />

170<br />

132<br />

94<br />

56<br />

18<br />

-20<br />

1. 1. Quartal 2022 1. 1. Quartal 2021 1. 1. Quartal 2020<br />

Frankreich Schweiz Österreich Niederlande Vereinigtes Königreich<br />

Grafik 4: Die Umsatzentwicklung der Top 5 der wichtigsten Möbelimportländer<br />

im 1. Quartal 2022 (im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen in Mio. Euro)<br />

1000<br />

894<br />

788<br />

682<br />

576<br />

470<br />

364<br />

258<br />

152<br />

46<br />

-60<br />

1. 1. Quartal 2022 1. 1. Quartal 2021 1. 1. Quartal 2020<br />

China Polen Italien Vietnam Türkei | Quelle für Grafik 3 und 4: Destatis, VHK-Herford<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Markt 41


EFIC Furniture Day<br />

Grüne Ziele, graue Wirklichkeit<br />

Politiker, Vertreter aus der<br />

Möbelindustrie und der<br />

Lieferkette diskutierten beim<br />

Furniture Day des Europäischen<br />

Verbands der Möbelindustrie<br />

(EFIC) in Brüssel, welche<br />

Chancen Digitalisierung und<br />

Kreislaufwirtschaft bieten. Die<br />

Klimaziele der EU sind<br />

ambitioniert, die Expertise der<br />

Industrie ist gefragt.<br />

„Der künftige Erfolg in der Möbelindustrie<br />

wird darin bestehen, kreislauforientierte<br />

Geschäftsmodelle zu entwickeln,<br />

digitale Design- und Produktionswerkzeuge<br />

zu nutzen und Wege zur Verwendung<br />

nachhaltiger Materialien zu finden.“<br />

Gleich zu Beginn der Tagung<br />

machte Professor Dr. Sascha Peters<br />

von Haute Innovation deutlich, wohin<br />

die Reise der Branche seiner Meinung<br />

nach künftig gehen muss. „It’s time for<br />

a change“, betonte Peters mit Blick auf<br />

den ökologischen Fußabdruck der<br />

Menschheit und den anhaltend zu hohen<br />

Ressourcenverbrauch.<br />

Der so genannte Earth Overshoot Day, an<br />

dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen<br />

aufgebraucht hat, die die Erde<br />

innerhalb eines Jahres zur Verfügung<br />

stellen kann, komme immer früher. 2022<br />

fällt er auf den 28. Juli. Peters: „Wenn wir<br />

einfach so weitermachen, werden wir<br />

2050 drei Planeten brauchen.“<br />

Nachhaltigkeit ist also das Gebot der<br />

Stunde. Peters glaubt, dass die Möbelbranche<br />

ein großes Nachhaltigkeitspotenzial<br />

hat und nannte viele Beispiele<br />

für zirkuläre Geschäftsmodelle, die Möbeln<br />

ein zweites Leben geben, darunter<br />

Marktplätze für die Vermietung von Möbeln<br />

oder die Verwendung von Abfall-<br />

Materialien für neue Möbel. Peters führte<br />

auch zahlreiche Beispiele an, die das<br />

Innovationspotenzial aufzeigen, etwa<br />

alternative Sekundärrohstoffe für Platten,<br />

Leder, Stoffe oder Schaumstoff und<br />

Verfahren zur Vermeidung von Klebstoffen<br />

oder Harzen, die Demontage und<br />

Modularität ermöglichen.<br />

Sofa aus dem 3D-Drucker<br />

Ein Beispiel, das zeigt, was schon<br />

längst umgesetzt wird, ist das Sett CE<br />

von Gispen: ein zeitloses Design-Sofa<br />

aus dem 3D-Drucker, das von Peter van<br />

de Water entworfen wurde und zu 95<br />

Prozent aus recyceltem Material besteht.<br />

Um den Plastikmüll zu bekämpfen,<br />

hat Gispen seine eigenen Plastikabfälle<br />

für die Produktion verwendet.<br />

Die Sitzfläche und die Rückenlehne sind<br />

aus recyceltem Polyätherschaum hergestellt.<br />

Alle Materialien des Sofas sind<br />

trennbar, und jedes Teil kann dank innovativer<br />

Techniken zu einem neuen Produkt<br />

verarbeitet werden. „Viele Entwickler<br />

warten nur auf die richtigen<br />

Industrie-Partner“, glaubt Innovationsexperte<br />

Peters. Aber: „Die Kreislaufwirtschaft<br />

ist unser großes Ziel, doch wir<br />

sind noch meilenweit davon entfernt.“<br />

Mit diesem Eingangsvortrag war der<br />

Ton des Furniture Days gesetzt, zu dem<br />

EFIC, der Europäische Verband der Möbelindustrie<br />

Mitte Mai nach Brüssel geladen<br />

hatte, um eine wertschöpfungskettenübergreifende<br />

Diskussion über<br />

die Möbelindustrie, ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit<br />

und ihre positiven gesellschaftlichen<br />

Auswirkungen zu führen.<br />

Politiker, Vertreter der Möbelindustrie<br />

und der Lieferkette diskutierten über die<br />

Auswirkungen der Pandemie und des<br />

Krieges in der Ukraine auf die Möbelindustrie<br />

sowie über die Chancen, die sich<br />

aus dem doppelten Wandel von Kreislaufwirtschaft<br />

und Digitalisierung ergeben.<br />

EFIC-Präsident Edi Snaidero erinnerte<br />

zu Beginn an die Herausforderungen,<br />

die durch die Pandemie und den Krieg<br />

in der Ukraine für die Branche entstanden<br />

sind: mangelnde Verfügbarkeit,<br />

steigende Rohstoffpreise und Engpässe<br />

in der Logistik. Snaidero rief zu einer<br />

verstärkten Zusammenarbeit in der gesamten<br />

Lieferkette auf und fügte mit<br />

Blick auf das Ziel einer Kreislaufwirtschaft<br />

hinzu: „Die digitale und die ökologische<br />

Transformation gehen Hand in<br />

Hand.“<br />

Flexibilität ist gefragt<br />

Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern<br />

der Möbelindustrie und der Lieferkette<br />

wurde ebenfalls von den beiden großen<br />

Themen Krieg und Pandemie dominiert.<br />

VDM-Geschäftsführer Jan Kurth berichtete,<br />

dass aufgrund der schwierigen<br />

Verfügbarkeit von Rohstoffen und den<br />

entsprechenden Preissteigerungen etwa<br />

65% der deutschen Betriebe ihre<br />

Beschaffungswege verändert hätten.<br />

„Die Unternehmen haben momentan<br />

nur zwei Themen: Material und Preise“,<br />

so Kurth. Gefragt seien Flexibilität und<br />

gegenseitiges Verständnis. „Entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette haben<br />

wir lernen müssen, neu miteinander zu<br />

kommunizieren. Das gilt auch für die<br />

Zukunft.“ Für Themen wie Personal<br />

oder Nachhaltigkeit, weitere große Herausforderungen<br />

der Branche, sei momentan<br />

in den Unternehmen kaum Aufmerksamkeit<br />

vorhanden.<br />

42 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Furniture Day in Brüssel: Auf Einladung<br />

der EFIC diskutierten Politiker und<br />

Vertreter der Möbelindustrie über<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Dabei kommen durch den von Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von der Leyen<br />

ausgerufenen European Green Deal<br />

künftig viele wichtige Aspekte hinzu,<br />

wie Maila Puolamaa erläuterte, die bei<br />

der Europäischen Kommission für die<br />

forstbasierte Industrie zuständig ist. Die<br />

industriepolitischen Maßnahmen zielten<br />

darauf ab, die strategische Kapazität<br />

der EU zu erhöhen, die unter anderem<br />

für die Verwirklichung grüner und digitaler<br />

Vorhaben wie der Kreislaufwirtschaft<br />

entscheidend sei. Puolamaa ermunterte<br />

die Industrie, sich in diesen<br />

Prozess aktiv einzubringen. „Denn die<br />

Expertise der Industrie ist wichtig für die<br />

Umsetzung unserer Ziele.“ EFIC-Generalsekretärin<br />

Gabriella Kemendi wies in<br />

diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit<br />

einer EU-weit einheitlichen<br />

Kreislaufwirtschaft anstelle von 27 verschiedenen<br />

Ansätzen hin.<br />

Fortschritte bis 2030<br />

Der so genannte Earth Overshoot Day, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde<br />

innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, fällt in diesem Jahr auf den 28. Juli.<br />

Matjaž Malgaj von der Europäischen<br />

Kommission und Koordinator der Initiative<br />

für nachhaltige Produkte stellte den<br />

Tagungsteilnehmern das kürzlich veröffentlichte<br />

Paket von Initiativen zur<br />

Kreislaufwirtschaft vor. Dazu zählt auch<br />

der Vorschlag für eine Ökodesign-Verordnung<br />

(ESPR) für nachhaltige Produkte.<br />

Malgaj beschrieb das Ziel der<br />

EU, das bisherige System von Entwicklung,<br />

Herstellung, Verbrauch und Wegwerfen<br />

zu beenden und nachhaltige<br />

Produkte zur Norm zu machen, wobei<br />

die ESPR ein wichtiger Vorschlag zur<br />

Erreichung dieser Ziele sei. Die Rahmengesetzgebung,<br />

die möglicherweise<br />

auf Möbel ausgeweitet werden soll,<br />

führt laut Malgaj einige wichtige Produktaspekte<br />

wie Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit,<br />

Reparierbarkeit, Vorhandensein<br />

bedenklicher Stoffe oder<br />

recycelte Inhalte ein. „Auf der Grundlage<br />

gründlicher Folgenabschätzungen<br />

wird entschieden, welche Ökodesign-,<br />

Leistungs- und Informationsanforderungen<br />

für die verschiedenen Produkte gelten<br />

werden“, so Malgaj, beispielsweise<br />

ein elektronischer Produktpass. „Bis<br />

2030 soll es substanzielle Fortschritte in<br />

Sachen Nachhaltigkeit geben.“<br />

Vom Ende her denken<br />

Diese sei ein Treiber der Entwicklung für<br />

die Möbelindustrie, betonte auch Robin<br />

Ljungar, Nachhaltigkeitsmanager beim<br />

Verband der schwedischen Holz- und<br />

Nachhaltigkeit aus dem 3D-Drucker: Das Sofa Sett CE von Gispen besteht zu 95 Prozent aus recyceltem Material.<br />

Möbelindustrie, in einem Panel über<br />

das Potenzial der Branche, stärker<br />

kreislauforientiert zu werden. „Wir müssen<br />

die Entwicklungen vom Ende her<br />

denken und uns schon in der Produktentwicklung<br />

auf das Re-Manufacturing<br />

fokussieren.“ Man solle nicht von<br />

Müll sprechen, sondern von Wertstoffen:<br />

„Und wer als Erster ein Produkt in<br />

Verkehr bringt, hat auch die Verantwortung,<br />

vom Ende her zu denken, von der<br />

Rückgewinnung der Materialien her.“<br />

Dem stimmte auch Kees Hoogendijk<br />

zu, Direktor der niederländischen Branchenorganisation<br />

für Innenarchitektur<br />

und Möbelindustrie. Die Kreislaufwirtschaft<br />

sei für die Branche, die langlebige<br />

Produkte unter anderem aus erneuerbaren<br />

Materialien wie Holz herstelle,<br />

zwar nichts Neues. „Es gibt viele Vorreiter,<br />

die Kreislaufdesign und Kreislaufgeschäftsmodelle<br />

in ihre Praxis integriert<br />

haben.“<br />

Dennoch sei es weiterhin eine große<br />

Herausforderung, entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette sicherzustellen,<br />

dass alle Lieferanten den zirkulären<br />

Prozess ermöglichen. „Die Kreislaufwirtschaft<br />

ist der wichtigste Beitrag zur<br />

Erreichung der Klimaneutralitätsziele<br />

und der Ziele für nachhaltige Entwicklung“,<br />

so Hoogendijk. „Wenn Sie damit<br />

jetzt nicht starten, gerät Ihr Unternehmen<br />

in Gefahr.“<br />

Stefan Mielchen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Markt 43


Susbind-Konferenz:<br />

„Grüne“ Kleber für grüne Möbel<br />

Die Holzplatten-Industrie verwendet derzeit<br />

hauptsächlich Bindemittel auf fossiler Basis, vor<br />

allem mit Formaldehyd. Es gibt zwar eine Reihe<br />

von Initiativen zur Herstellung alternativer Bindemittel<br />

aus erneuerbaren Rohstoffen, aber ein<br />

biobasiertes Bindemittel für die industrielle<br />

Anwendung gibt es bislang noch nicht. Die<br />

Susbind-Kooperation (SUSBIND = SUStainable bio<br />

BINDer systems), ein Zusammenschluss aus<br />

Forschungs- und Industriepartnern, hat inzwischen<br />

jedoch erhebliche Fortschritte bei der<br />

Entwicklung nachhaltiger und biobasierter<br />

Bindemittel erzielt, die in naher Zukunft die<br />

konventionellen, auf fossilen Rohstoffen basierenden<br />

Bindemittel ersetzen sollen.<br />

Die Spanplatten-Industrie sucht nach Lösungen, um<br />

Formaldehyd in den Klebern durch nachhaltige Stoffe<br />

zu ersetzen. Foto: Susbind<br />

Susbind ist ein europäisches Forschungs-<br />

und Innovationsprojekt, das<br />

an biobasierten Bindemitteln für Holzwerkstoffplatten<br />

in der Möbelindustrie<br />

arbeitet. Derzeit umfasst das Netzwerk<br />

elf Partner aus Forschung und Industrie<br />

aus sechs EU-Ländern. Dabei handelt<br />

es sich um große Industrieunternehmen<br />

sowie auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU), Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />

Alternativen zu Formaldehyd<br />

Susbind wurde mit 4,1 Millionen Euro<br />

im Rahmen des EU-Forschungs- und<br />

Innovationsprogramms Horizont 2020<br />

und dem Bio Based Industries Consortium<br />

(BIC) gefördert. Zusätzlich haben<br />

sich die Partner verpflichtet, 1,4 Millionen<br />

Euro beizutragen.<br />

Susbind entwickelt, produziert und testet<br />

biobasierte Bindemittel als Alternative<br />

zu Formaldehyd-Klebern, die derzeit<br />

für Holzwerkstoffplatten in der<br />

Massenproduktion eingesetzt werden.<br />

Ziel ist deren Herstellung und Validierung<br />

für P2-Spanplatten und mitteldichte<br />

Faserplatten.<br />

Gesamte Wertschöpfungskette<br />

Das Projekt Susbind deckt dabei die<br />

gesamte Wertschöpfungskette vom<br />

Rohstoff bis zur Pilotproduktion und Validierung<br />

durch ihre Partner ab, darunter<br />

auch führende Möbelhersteller und<br />

-händler.<br />

Das Susbind-Bindemittel soll einen<br />

deutlich geringeren CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

aufweisen, gleichzeitig aber auch die<br />

Formaldehyd-Emissionen reduzieren<br />

und damit einen wichtigen Beitrag zur<br />

Verbesserung der Gesundheit und zur<br />

Eindämmung des Klimawandels leisten.<br />

Neue Technologien vorgestellt<br />

Bei der Susbind-Online-Abschlusskonferenz<br />

Anfang Juni unter dem Motto<br />

„Von nachhaltigen Rohstoffen zu nachhaltigem<br />

Recycling in Möbeln“ wurden<br />

innovative Lösungen vorgestellt, die in<br />

industrieller Umgebung anwendbar sind<br />

wie die enzymatische Umwandlung von<br />

Lipiden oder die thermische/chemische<br />

Umwandlung von Kohlenhydraten.<br />

Millionen Tonnen Klebstoff<br />

Massimo Bregola, wissenschaftlicher<br />

Koordinator von Susbind, erläuterte,<br />

dass die Holzplattenindustrie jedes Jahr<br />

Millionen von Tonnen Klebstoff für die<br />

Herstellung von Holzwerkstoffplatten<br />

verarbeitet. Dafür benötige sie Standardklebstoffe,<br />

die den Anwendungsbedingungen<br />

Rechnung tragen. Aufgrund dieser<br />

Einschränkungen sind Klebstoffe für<br />

Holzplatten heute auf fossiler Basis.<br />

Die Versuche von europäischen Bio-<br />

Raffinerien, die bereits Kohlenhydrate<br />

und Chemikalien aus Pflanzenölen herstellen,<br />

sind vielversprechend. Die Idee<br />

ist, diese in Bindemittelvorprodukte umzuwandeln<br />

(Kohlenhydrate in HMF und<br />

Pflanzenöle und Derivate in Epoxide)<br />

und als Kleber zu verwenden. Hier wurden<br />

bereits „beeindruckende Ergebnisse“<br />

erzielt. „Dennoch sind wir noch<br />

nicht am Ziel“, warnt der wissenschaftliche<br />

Koordinator. Die Lösung funktioniere<br />

zwar technisch, ist aber sowohl<br />

aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer<br />

Sicht zu teuer.<br />

Biomasse als Ersatz<br />

Manfred Dunky, Experte für biobasierte<br />

Materialien, berichtete über die Herausforderungen<br />

aus industrieller Sicht.<br />

Zwar wurde bereits viel Entwicklungsarbeit<br />

betrieben, aber die industrielle<br />

Umsetzung ist bisher noch begrenzt.<br />

Aktuelle Alternativen zu fossilen Rohstoffen<br />

können „Biomasse im weitesten<br />

Sinne“ sein, also Holz oder Agrarprodukte<br />

wie „Energiepflanzen“.<br />

Fünf Konzepte für die Zukunft<br />

Fünf Konzepte für biobasierte Klebstoffe<br />

sieht Dunky für die Zukunft: Neben<br />

der ursprünglichen Idee von vollständig<br />

naturbasierten Klebstoffen gibt es die<br />

Möglichkeit, modifizierte bzw. vernetzte<br />

Klebstoffe auf natürlicher Basis einzusetzen.<br />

Ebenso möglich wäre ein teilweiser<br />

Ersatz von synthetischen Rohstoffen<br />

durch Chemikalien auf<br />

natürlicher Basis, zum Beispiel wird<br />

Phenol teilweise durch Lignin ersetzt.<br />

Denkbar wäre auch die Verwendung<br />

von neuen Monomeren aus Bioraffinerien<br />

(gereinigte und genau definierte<br />

Chemikalien oder Mischungen, wie sie<br />

in verschiedenen Schritten des Bioraffinerieprozesses<br />

gewonnen werden). Dazukommen<br />

bewährte Harze auf Formaldehydbasis,<br />

jedoch unter Verwendung<br />

von „grünem“ Wasserstoff anstelle von<br />

Erdgas zur Herstellung von Methanol<br />

und Harnstoff.<br />

Viele Best-Practice-Beispiele<br />

Was die Susbind-Partner alles in der<br />

Pipeline haben, zeigten zahlreiche<br />

Best-Practice-Beispiele. So berichteten<br />

Erik Van Herwijnen und Catherine<br />

Rosenfeld von Wood K plus über Kohlenhydrate<br />

und Zuckersirup als Zutat<br />

für biobasierte Bindemittel für Möbel.<br />

Zuckersirup und Pilze<br />

Ein weiteres Beispiel von Juan Carro<br />

von CIB CSIC und Jan Kiebist von<br />

JenaBios waren enzymatische Technologien:<br />

„Von Pilzen zu innovativen<br />

Biokatalysatoren“. Nikolaus Schwaiger<br />

von Sappi Europe hatte die Nachhaltigkeit<br />

bei holzbasierten Produkten<br />

aus Biomasse zum Thema. Er berichtete<br />

über die biokatalysierte Polymerisation<br />

von Lignosulfonaten. Und Jan-<br />

Olof Fechter aus dem Bereich Holz,<br />

Material & Technologie bei Ikea berichtete<br />

über die Möglichkeiten des Recyclings<br />

von Faserplatten für die Herstellung<br />

neuer Span- und Faserplatten.<br />

leo<br />

44 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Kaufkraft bleibt ungleich verteilt<br />

Trotz einer tendenziellen Annäherung existieren nach wie<br />

vor sehr deutliche Kaufkraftunterschiede zwischen den 16<br />

deutschen Bundesländern. Dabei beläuft sich die Bandbreite<br />

des Kaufkraftniveaus von 87% in Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Sachsen-Anhalt bis hin zu 107% bei den<br />

beiden Spitzenreitern Hamburg und Baden-Württemberg.<br />

Dies ist das Ergebnis der neuen Regionaldaten des IFH<br />

Köln, die auch Auskunft über die regionale Verteilung der<br />

einkommensbedingten potenziellen Endverbrauchernachfrage<br />

in Konsumgütermärkten geben.<br />

Nicht nur bei der Kaufkraft insgesamt, sondern auch bei<br />

der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft – die für einzelhandelsorientierte<br />

Wirtschaftszweige vorhandenen verbraucherbezogenen<br />

Nachfragepotenziale nach Gütern des<br />

kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs – weist die Regionalanalyse<br />

Unterschiede auf. Hierbei liegt die Bandbreite<br />

der Werte auf Ebene der Bundesländer zwischen Indexwerten von 94 bis 104. Bei<br />

den Stadt- und Landkreisen reicht das Spektrum von 90 bis 120.<br />

Insgesamt beläuft sich die einzelhandelsrelevante Kaufkraft für das laufende Jahr<br />

auf 784 Mrd. Euro brutto. Pro Bundesbürger ergibt sich hieraus ein durchschnittliches<br />

einzelhandelsrelevantes Potenzial in Höhe von 9.427 Euro. Dabei nehmen Güter<br />

des überwiegend kurzfristigen Bedarfs wie Nahrungs- und Genussmittel mit gut<br />

49 Prozent den wichtigsten Part ein. Den überwiegend mittelfristigen Bedarfsbereich<br />

dominieren die Sparten Bekleidung/Wäsche sowie das Baumarktsortiment.<br />

Insgesamt beläuft sich die Kaufkraft für diesen Bereich auf 143 Mrd. Euro. Im<br />

98 Mrd. Euro schweren Bereich des überwiegend längerfristig orientierten Bedarfs<br />

dominieren sehr deutlich die Sparten Möbel und Unterhaltungselektronik/PC.<br />

Die Expertinnen und Experten des IFH erwarten für das aktuelle Jahr, dass sich der<br />

Online-Anteil der Kaufkraft der 15-Prozent-Marke nähern wird. Bei der Analyse der<br />

regionalen Unterschiede in Deutschland offenbart sich – im Gegensatz zur allgemeinen<br />

Kaufkraft – hier kein Ost-West-Gefälle. Stattdessen weisen insbesondere die<br />

beiden großen Flächenländer Bayern und Baden-Württemberg überdurchschnittliche<br />

Online-Anteile auf.<br />

US-Nachfrage sinkt<br />

Die Möbelaufträge im US-Möbelmarkt gingen im<br />

März um 26% zurück, da die Nachfrage weiter<br />

sinkt, berichtet unsere Partnerzeitschrift Furniture<br />

Today. Die meisten Möbelhersteller hätten jedoch<br />

das Glück, über beträchtliche Auftragsbestände zu<br />

verfügen. Allerdings sei fraglich, wie lange diese<br />

reichen werden, wenn es zu einer echten Rezession<br />

kommen sollte.<br />

So sind die Aufträge für Wohnmöbel im März 2022<br />

gegenüber dem März 2021 um 26% zurückgegangen.<br />

Aber wie in den Vormonaten liegen die Zahlen<br />

immer noch über denen von 2020.<br />

Live-Shopping, Virtual<br />

Commerce & Co.<br />

Der Handel wird zunehmend vernetzter. Davon<br />

profitieren auch Omnichannel-Services. Wie<br />

die EHI-Studie „Connected Retail 2022“ zeigt,<br />

konzentrieren sich die Händler in Zukunft auf<br />

schnellere Liefergeschwindigkeiten und digitale<br />

Touchpoints.<br />

„Der Handel setzt damit immer stärker auf virtuelle<br />

Erlebnisse. Zu den Top-Trends im Handel<br />

werden in den nächsten fünf Jahren Live-Shopping,<br />

Quick-Delivery und Virtual Commerce<br />

zählen“, sagt Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich<br />

E-Commerce.<br />

Die größte Relevanz unter den Omnichannel-<br />

Services hat nach Meinung der Entscheider<br />

aus dem deutschsprachigen Handel die Verfügbarkeitsanzeige<br />

stationärer Bestände im<br />

Onlineshop.<br />

Den Befragten ebenfalls wichtig ist der Instore-<br />

Order-Service – Bestellung in der Filiale und<br />

anschließende Lieferung nach Hause. Dahinter<br />

folgt der Service Click & Collect mit stationärer<br />

Bezahlung. Eine Videoberatung in der Filiale<br />

plant ein Fünftel der Befragten.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Markt 45


Möbelindustrie in Ostwestfalen<br />

Herausforderung angenommen<br />

Kosten, Lieferketten, Inflation und Personal: Die aktuellen Herausforderungen<br />

für die deutsche Möbelindustrie sind groß. Wie gehen<br />

die Betriebe damit um? Der VDM hat Journalisten eingeladen, die<br />

Stimmung in Ostwestfalen zu erkunden. MÖBELMARKT-Redakteur<br />

Stefan Mielchen war dabei.<br />

Wenn die Staats- und Regierungschefs<br />

der sieben größten Volkswirtschaften im<br />

Sommer im bayrischen Schloss Elmau<br />

über die Weltlage beraten, dann sitzen<br />

sie auf jeden Fall bequem. „Wir haben<br />

den Auftrag für die Stühle des G7-Treffens<br />

erhalten“, freut sich Leo Lübke, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des<br />

Polstermöbelherstellers Cor aus Rheda-<br />

Wiedenbrück. Das ist gut fürs Prestige<br />

und auch im übertragenen Sinn bedeutungsvoll.<br />

Denn in der Alpen-Idylle wird<br />

über die globalen Folgen von Pandemie,<br />

Krieg und Klimakrise beraten. Und die<br />

betreffen auch einen Möbelhersteller<br />

wie Cor.<br />

Zwar zeigt sich die deutsche Möbelindustrie<br />

aktuell „robust“, wie Jan Kurth<br />

es ausdrückt. Doch der Geschäftsführer<br />

der Verbände der deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM/VHK) weiß natürlich, dass<br />

das nicht so bleiben muss. „Der Blick<br />

auf die zweite Hälfte dieses Jahres ist<br />

von vielen Unsicherheiten geprägt.“ Der<br />

Auftragseingang liegt nach VDM-Angaben<br />

zwar noch immer über dem Vorjahresniveau.<br />

„Eine leichte Abschwächung<br />

der Nachfrage ist jedoch spürbar, vor<br />

allem im unteren Preissegment“, berichtete<br />

Kurth den Journalisten, die mit<br />

ihm auf Erkundungsreise durch Ostwestfalen<br />

gegangen waren.<br />

Verfügbarkeit bleibt Thema<br />

In den preisaggressiven Regionen ist<br />

Europas größter Küchenhersteller Nobilia<br />

zwar nicht unterwegs. Doch Dr. Lars<br />

Bopf blickt ebenfalls mit Sorge auf die<br />

derzeitige Entwicklung. „Die Nachfragesituation<br />

ist schwierig zu beurteilen“,<br />

sagt der Geschäftsführer. „Und die Verfügbarkeit<br />

ist unabhängig von der<br />

Nachfrage weiterhin ein Thema.“ Das<br />

Unternehmen hat nach Angaben von<br />

Bopf seine Sicherheitsbestände vorausschauend<br />

angelegt und nicht zuletzt<br />

deshalb seinen Umsatz im vergangenen<br />

Jahr auf 1,482 Mrd. Euro hochschrauben<br />

können. Angesichts der Auftragslage<br />

läuft die Produktion auf Hochtouren,<br />

da können globale Engpässe schnell<br />

zum Problem werden. „Es reicht schon,<br />

wenn im Suezkanal ein Schiff festhängt.“<br />

Gleichwohl bleibt man bei Nobilia optimistisch.<br />

Mit Bad-, Wohnzimmer- und<br />

Regalmöbeln hat man sich weitere Geschäftsfelder<br />

eröffnet, falls der Küchenumsatz<br />

einmal schwächelt. Auch die<br />

Produktionskapazitäten sind auf die Zukunft<br />

ausgerichtet: „Das weitere Mengenwachstum<br />

wird an unserem neuen<br />

Standort geschehen, denn die Hauptwerke<br />

in Ostwestfalen sind am Rande<br />

der Kapazität angelangt“, unterstreicht<br />

Bopf. In Saarlouis hat Nobilia 2021 ein<br />

neues Werk eröffnet, auch mit Blick auf<br />

den französischen Markt.<br />

Fahrermangel bereitet Sorgen<br />

Dank des eigenen Fuhrparks ist das Unternehmen<br />

auch auf einem anderen Feld<br />

gut gerüstet, das vielen in der Branche<br />

Kopfzerbrechen bereitet, wie Jan Kurth<br />

erklärt: „Der eklatante Fahrermangel<br />

verursacht immense Schwierigkeiten in<br />

der Logistik. Hinzu kommen die Probleme<br />

bei der Anlieferung an den Handel.“<br />

Auch der Fachkräftemangel bleibt ein<br />

Sorgenkind. Nach einer Erhebung des<br />

VDM kann in der Holz- und Möbelindustrie<br />

seit einigen Jahren nur jeder zweite<br />

Ausbildungsplatz erfolgreich besetzt<br />

werden. „Rund 80 Prozent berichten<br />

Bei Nobilia in Verl hat man die Sicherheitsbestände<br />

vorausschauend angelegt, um weiterhin in hoher Stückzahl<br />

Küchen produzieren zu können.<br />

Fotos: Mielchen<br />

46 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Theres Sudbrock setzt bei der Holzbeschaffung auf regionale Lieferanten.<br />

Bei Nobilia sieht Dr. Lars Bopf die Verfügbarkeit weiter als zentrales Thema.<br />

Markus Wiemann hat bei Loddenkemper das Thema Ausbildung wiederbelebt. Leo Lübke setzt auf deutsche Produktion – auch bei den Stühle für die G7.<br />

von Engpässen bei Fachkräften und sehen<br />

in den kommenden Jahren einen<br />

weiter steigenden Personalbedarf“, so<br />

Kurth. Dem will die Möbelindustrie ab<br />

September 2023 mit einem eigenen<br />

Ausbildungs- und Qualifizierungszentrum<br />

in Löhne entgegenwirken.<br />

Ausbildung wieder beliebter<br />

Die Erkenntnis, dass eine handwerkliche<br />

Ausbildung zukunftsträchtig ist, setzt<br />

sich mittlerweile offenbar wieder stärker<br />

durch. „Bei uns im Kreis hat sich die Zahl<br />

der Tischler-Azubis mehr als verdoppelt“,<br />

sagt Theres Sudbrock, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin des Möbelherstellers<br />

in Rietberg-Bokel. Auch die<br />

eigene Tochter zählt dazu. Im Familienunternehmen,<br />

das auf Massivholz-, Furnier-<br />

und hochwertige Lackprodukte<br />

spezialisiert ist, werden ebenfalls Tischler<br />

ausgebildet. „Sie lernen bei uns noch<br />

richtig, mit dem Rohstoff Holz umzugehen.“<br />

Auch bei Loddenkemper hat man in der<br />

eigenen Lehrwerkstatt wieder damit begonnen,<br />

sich des Themas anzunehmen.<br />

Auf 190 Mitarbeiter kommen aktuell<br />

neun Auszubildende, nachdem das Unternehmen<br />

in Oelde lange Jahre überhaupt<br />

nicht ausgebildet hat. „Damit haben<br />

wir nach der Übernahme wieder<br />

begonnen“, berichtet Gesellschafter<br />

Markus Wiemann von der Oeseder Möbel-Industrie.<br />

„Das Thema Personal wird<br />

uns in den kommenden Jahren noch fordern,<br />

denn dann haben wir altersbedingt<br />

starke Abgänge.“ Die Herausforderung<br />

sieht er aber auch an anderer Stelle. Europa<br />

müsse sich seiner Fähigkeiten bewusst<br />

werden und stärker zusammenarbeiten.<br />

Vor allem müssten die<br />

Lieferketten verkürzt werden: „Made in<br />

Germany wird auch deshalb einen größeren<br />

Stellenwert bekommen, weil das<br />

Bewusstsein für die Vorteile kurzer Wege<br />

steigt.“ Auch beim Verbraucher.<br />

Das gilt aktuell ganz besonders, denn<br />

drei Viertel der vom VDM befragten Betriebe<br />

sehen sich bei der Materialbeschaffung<br />

von den direkten oder indirekten<br />

Auswirkungen des Kriegs in der<br />

Ukraine betroffen, berichtet Jan Kurth.<br />

Wohl dem also, der auf regionale Zulieferer<br />

setzen kann. Sudbrock etwa bezieht<br />

sein Holz von regionalen Lieferanten,<br />

die bis nach Nordhessen und<br />

Thüringen reichen. „Das hat uns während<br />

der Pandemie sehr geholfen“, betont<br />

Theres Sudbruck. Dank der im Unternehmen<br />

genutzten Holzabfälle sei<br />

man bei Heizung und Prozesswärme<br />

komplett autark und nicht von Öl oder<br />

Gas abhängig. Auch Leo Lübke setzt auf<br />

nachhaltige Energiegewinnung im Betrieb<br />

und auf kurze Wege. „Wir konzentrieren<br />

uns auf Europa. Hier haben wir einen<br />

tollen Markt vor der Haustür.“ Aktuell<br />

hat Lübke Frankreich im Blick. „Wir wollen<br />

auch weiter am Hochlohnstandort<br />

Deutschland arbeiten. Das schafft man<br />

aber nur, wenn man seine Prozesse im<br />

Griff hat.“<br />

Dass das seinen Preis hat, ist für einen<br />

Premium-Anbieter wie Cor kein Hindernis.<br />

„Wir sind nicht Kostenführer, sondern<br />

Qualitätsführer“, gibt sich Lübke<br />

selbstbewusst. Qualität setzt sich durch,<br />

daran glaubt auch VDM-Geschäftsführer<br />

Kurth. „Das Interesse der Verbraucher an<br />

den Themen Wohnen und Einrichten<br />

wird hoch bleiben, davon sind wir überzeugt.<br />

Unsere Unternehmen sind flexibler<br />

aufgestellt als noch vor zwei Jahren<br />

und für die großen Herausforderungen<br />

besser gewappnet.“<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Markt 47


Die Unsicherheit ist groß<br />

Exportmärkten ihre Stellung ausbauen.<br />

Sowohl in Frankreich als unserem<br />

wichtigsten Absatzmarkt als auch in<br />

der Schweiz, den Niederlanden, dem<br />

Vereinigten Königreich, Belgien, Italien<br />

und Spanien gab es Zuwächse. Bei<br />

den Ausfuhren nach Russland zeigten<br />

sich mit einem Minus von 37% im Monat<br />

März bereits die drastischen Auswirkungen<br />

der EU-Sanktionen infolge<br />

des Ukraine-Kriegs.<br />

Nach dem guten Auftakt werden allerdings<br />

derzeit die Sorgenfalten tiefer.<br />

Beim Auftragseingang ist eine leichte<br />

Abschwächung der Nachfrage spürbar.<br />

Besonders im unteren Preissegment<br />

macht sich das schwächere Konsumklima<br />

bereits bemerkbar. Der<br />

Ukraine-Krieg, die gestiegenen Preise<br />

für Lebensmittel und Energie und die<br />

höheren Bauzinsen und -kosten drücken<br />

auf die Stimmung der Verbraucher.<br />

„90 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen<br />

Rückgang der Möbelnachfrage in der zweiten Jahreshälfte.“<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM), über das aktuelle Marktumfeld.<br />

Foto: VDM<br />

Der Blick auf die zweite Hälfte dieses<br />

Jahres ist daher von vielen Unwägbarkeiten<br />

geprägt. Unsere jüngste Verbandsumfrage<br />

zeigt, wie groß die Unsicherheit<br />

ist. So erwarten 90 Prozent<br />

der befragten Unternehmen einen<br />

Rückgang der Möbelnachfrage in der<br />

zweiten Jahreshälfte. Der hohe Auftragsbestand<br />

schmilzt langsam ab und<br />

die Zeit nach der Sommerpause, in der<br />

teure Materialien vorfinanziert werden<br />

müssen, während gleichzeitig die Umsatzerlöse<br />

schwächer werden, wird die<br />

Branche vor große Herausforderungen<br />

stellen.<br />

Die Liste der Befürchtungen ist lang:<br />

Da sind zum einen die nach wie vor<br />

fragilen Lieferketten. Zu den coronabedingten<br />

Störungen kommen nun noch<br />

die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.<br />

Drei Viertel der Hersteller berichten in<br />

unserer Umfrage, dass sie bei der Materialbeschaffung<br />

von den direkten<br />

„Beim Auftragseingang ist eine leichte Abschwächung<br />

der Nachfrage spürbar. Besonders im<br />

unteren Preissegment macht sich das<br />

schwächere Konsumklima bereits bemerkbar.“<br />

Trotz des schwierigen Marktumfelds ist<br />

das Auftaktquartal für unsere Branche<br />

robust verlaufen. Von Januar bis März<br />

2022 zog der Umsatz der deutschen<br />

Möbelindustrie um 16% auf 4,8 Mrd.<br />

Euro an. Auch wenn dabei der Lockdown<br />

im Vorjahreszeitraum und die<br />

stark gestiegenen Produktionskosten<br />

zu berücksichtigen sind, ist dies doch<br />

ein respektables Ergebnis, das zeigt,<br />

wie viel Bedeutung die Themen Wohnen<br />

und Einrichten nach wie vor für die<br />

Verbraucher haben.<br />

Neben dem Zuwachs auf dem Heimatmarkt<br />

konnten unsere Hersteller auf<br />

nahezu allen wichtigen europäischen<br />

oder indirekten Auswirkungen des<br />

Kriegs betroffen sind. Vor diesem Hintergrund<br />

ist die Sorge vor einem weiteren<br />

Anstieg der Materialpreise und einer<br />

angespannten Versorgungslage<br />

groß. Dazu kommt die Furcht vor einem<br />

Erdgas-Lieferstopp, der gasintensive<br />

Industrien zum Stillstand bringen<br />

könnte. Von den Dauerbaustellen<br />

Fachkräftemangel und Logistik ganz<br />

zu schweigen.<br />

So wie es derzeit aussieht, müssen wir<br />

uns für die kommenden Monate auf ein<br />

noch härteres Umfeld einrichten.<br />

Ihr Jan Kurth<br />

48 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

JUNI 6/2022 B 50899<br />

Schüller und Blanco:<br />

Wachstumskurs<br />

hält an<br />

Fokusthema<br />

Nachhaltigkeit<br />

Verbände im Profil<br />

Die neue Stilwelt „SieMatic<br />

Mondial“ mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Designsprache verbindet die<br />

Schlichtheit geometrischer Formen<br />

mit der Opulenz ausdrucksstarker<br />

Materialien zu einem Erlebnis.<br />

Foto: SieMatic


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Für<br />

große Herausforderungen<br />

gewappnet<br />

Mailand, Frankfurt, Köln, Leipzig, Dresden, Herrieden, Oberderingen<br />

– für die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum waren wir nach<br />

der coronabedingten Zwangspause wieder vermehrt unterwegs und<br />

berichten von der EuroCucina, der Entwicklung der MHK Group,<br />

der Eröffnung des Experience Showrooms von Liebherr, der Jahreshauptversammlung<br />

von Der Küchenring, von CityKüchen Dresden<br />

sowie von den neuesten Entwicklungen bei Schüller und Blanco.<br />

Fazit all dieser Besuche und Veranstaltungen: Die Freude über das persönliche<br />

Wiedersehen ist riesengroß und die Küchenbranche hat in<br />

den vergangenen zwei Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen.<br />

Sicher, Corona hat die Bedeutung der eigenen vier Wände, der<br />

Küche und des Kochens noch einmal gesteigert, dennoch muss man<br />

diese günstigen Voraussetzungen auch zu nutzen wissen. Der Küchenbranche<br />

ist dies mehrheitlich gelungen.<br />

Und auch die derzeitigen, zusätzlichen Herausforderungen – Stichworte<br />

Materialverfügbarkeit, Lieferkettenproblematik, Inflation, Fachkräftemangel<br />

– werden vielerorts zwar mit Sorge, aber nicht mit Panik<br />

betrachtet. Dennoch, so mahnt beispielsweise Jan Kurth, Geschäftsführer<br />

der Möbelverbände (VDM/VHK), sei ein fairer Umgang<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

Situation wichtiger denn je. Dies gelte auch für andere Bereiche,<br />

wie beispielsweise die Optimierung der Logistikprozesse. „Der eklatante<br />

Fahrermangel verursacht immense Schwierigkeiten in der Logistik.<br />

Hinzu kommen die Probleme bei der Anlieferung an den Handel“,<br />

so der Geschäftsführer.<br />

Kurth geht übrigens, wie viele Unternehmen auch, davon aus, dass<br />

die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wenn überhaupt nur leicht<br />

abnehmen wird. Optimistisch stimme, dass das Interesse der Verbraucher<br />

an den Themen Wohnen und Einrichten weiter hoch sei. Zudem<br />

seien die Unternehmen inzwischen flexibler aufgestellt als noch vor<br />

zwei Jahren und für die großen Herausforderungen besser gewappnet.<br />

„Es ist dumm,<br />

sich über die<br />

Welt zu ärgern.<br />

Es kümmert sie<br />

nicht.“<br />

Marc Aurel, römischer<br />

Kaiser und Philosoph<br />

(121-180)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Redaktionsleiter<br />

küche & bad forum<br />

Editorial<br />

3


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

5 Boulevard<br />

6 Kurznachrichten<br />

9 Hettich: Lösungen für<br />

die Premiumküche<br />

10 Schüller: Frischer Wind für die<br />

Produktion und die Premiummarke<br />

12 Blanc & Fischer Familienholding:<br />

„Ein fantastisches Eregbnis“<br />

14 Liebherr: Neues<br />

Aushängeschild in Köln<br />

16 Carat: App-Unterstützung für<br />

den Montageprozess<br />

17 Deutsche Küchenmöbelindustrie:<br />

Unsichere Zukunft trotz starkem<br />

Jahresstart<br />

18 Nachhaltig leistungsfähig<br />

23 Rotpunkt: Aus Liebe zur Natur<br />

24 CityKüchen Dresden:<br />

Aus Liebe zur Natur<br />

26 Verbände in der Übersicht<br />

29 KüchenTreff:<br />

Der Wert der Bewertung<br />

30 Küchenring:<br />

Mit Power in die Zukunft<br />

Neues aus Herrieden | Seite 10<br />

Die Jahreshauptversammlung<br />

von Der Küchenring | Seite 30<br />

32 KMG Zumbrock:<br />

Beratung neu gedacht<br />

34 MHK Group:<br />

Ideenreiche Planungen<br />

36 Abrundung für<br />

das Outdoor-Paradies<br />

Nachhaltigkeit in der Küchenbranche<br />

| Seite 18<br />

KMG Zumbrock präsentiert das<br />

„Atelier der Inspiration“ | Seite 32<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de<br />

lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />

Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />

Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />

Anzeigen Eva Richter, Irini Katsika<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />

Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellenanzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />

später auf Anfrage.<br />

Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />

im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />

(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />

Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />

Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />

des Abonnementjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />

Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />

der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

C<br />

Carat Gesellschaft für Organistation<br />

und Softwareentwicklung GmbH, Dreieich<br />

2. Umschlagseite<br />

G<br />

Garant Marketing GmbH, Rheda-Wiedenbrück Seite 7<br />

H<br />

Hettich Marketing u. Vertriebs GmbH & Co. KG Seite 15<br />

K<br />

Der Küchenring GmbH & Co., Rheinbach Seite 20-21<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der Möbelmarkt wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />

Inhalt<br />

4


Miele<br />

Kulinarische Events<br />

über den Dächern<br />

Münchens<br />

Faszinierende Gourmeterlebnisse im kleinen Kreis, eine<br />

Location der Extraklasse, und dazu inspirierende Einblicke<br />

in das Leben und die Kochkunst der Besten ihres<br />

Fachs – das sind die Zutaten der Miele Chef Stories. Den<br />

Anfang machte der Südtiroler Sternekoch Norbert Niederkofler.<br />

Cornelia Poletto aus Hamburg, Nenad Mlinarevic<br />

aus der Schweiz und die Wahl-Berlinerin Dalad<br />

Kambhu folgen noch in diesem Jahr. Für den stimmungsvollen<br />

Rahmen sorgen Penthouse und Dachterrasse<br />

des DO & CO Boutique Hotels am Münchner Marienplatz.<br />

Ambitionierte Genießer,<br />

die Teil der Miele Chef Stories sein möchten, können sich ab sofort<br />

online anmelden. Die Gäste der Miele Chef Stories sehen die Köchin<br />

oder den Koch ganz besonders hautnah in Aktion, denn bei diesem<br />

neuen Dinner-Format gibt es Schulterblicke und<br />

Insidertipps nah und authentisch.<br />

Bora<br />

Neues Aushängeschild<br />

Die Markenwelt<br />

von Bora kann<br />

jetzt in München<br />

hautnah<br />

erlebt werden.<br />

Am Viktualienmarkt<br />

eröffnete<br />

der Hersteller seinen<br />

ersten Flagship<br />

Store. Nach<br />

eigenen Angaben<br />

hat man damit<br />

auf 160 qm „eine<br />

Präsentationsund<br />

Eventfläche<br />

der Extraklasse“<br />

Blick in den neuen Bora-Flagshipstore am Münchner geschaffen. Die<br />

Viktualienmarkt. Foto: Bora<br />

Handschrift<br />

des oberbayerischen<br />

Unternehmens sei in der Ausgestaltung der Räumlichkeit<br />

und dem Interieur deutlich zu erkennen. „Das Zusammenspiel von<br />

Holz, Leder und Stein verwandeln den in Naturtönen gehaltenen<br />

Store zu einem ganz besonderen Schauplatz für individuelle Beratung<br />

auf höchstem Niveau oder um Bora Kochabende für Endverbraucher,<br />

Handelspartner und Multiplikatoren zu veranstalten. Ein<br />

Ort, an dem mit außergewöhnlichen Produkten für außergewöhnliche<br />

Erlebnisse gesorgt wird,“ so Bora. Gründer Willi Bruckbauer<br />

ergänzt: „Es freut uns sehr, in einer so zentralen Lage in München<br />

eine Location für unseren Bora Flagship Store gefunden zu haben.<br />

Das rege Treiben am Viktualienmarkt schafft viel Aufmerksamkeit<br />

und lockt zahlreiche Besucher an – perfekt für Bora, um Präsenz zu<br />

zeigen.“<br />

Geben den Miele Chef Stories ihren stimmungsvollen<br />

Rahmen: Penthouse und Dachterrasse des DO & CO<br />

Boutique Hotels zwischen Rathaus und Frauenkirche.<br />

Norbert Niederkofler, ausgezeichnet mit 3 Sternen im<br />

Guide Michelin und einem Grünen Stern für Nachhaltigkeit,<br />

gestaltete die Auftaktveranstaltung. Fotos: Miele<br />

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Der Sommer steht<br />

vor der Tür …<br />

… und die Unternehmen der Branche haben noch einige Personalien geregelt. Allen voran<br />

die BSH, Samsung, Franke und die Messe Berlin haben wichtige Positionen neu besetzt.<br />

Einige Meldungen<br />

auf diesen Seiten<br />

sind mit einem<br />

QR-Code versehen.<br />

Dieser führt mittels<br />

Smartphone und<br />

entsprechender<br />

Scan-App direkt zu<br />

weiterführenden<br />

Informationen auf<br />

unserer Homepage.<br />

Dort finden Sie auch<br />

weitere Meldungen.<br />

BSH regelt CEO-Besetzung<br />

Mit Wirkung zum<br />

1. Oktober 2022 wird<br />

Dr. Matthias Metz<br />

(Foto) den Vorsitz<br />

der Geschäftsführung<br />

der BSH Hausgeräte<br />

GmbH übernehmen.<br />

In dieser Funktion soll<br />

er das globale Geschäft<br />

des Hausgeräteherstellers<br />

mit mehr als 62.000<br />

Mitarbeitenden und einem globalen Produktionsnetzwerk<br />

von 40 Fabriken weltweit verantworten.<br />

Metz leitet derzeit die Sparte Consumer<br />

Markets der Zeiss Gruppe und bringt<br />

langjährige internationale Expertise im Marken-Consumer-Geschäft<br />

in die BSH ein. Metz<br />

folgt auf Carla Kriwet, die das Unternehmen<br />

aus persönlichen Gründen verlassen hatte.<br />

Foto: BSH<br />

Beckermann Küchen als klimaneutraler<br />

Möbelhersteller ausgezeichnet<br />

Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) hat dem niedersächsischen<br />

Unternehmen Beckermann Küchen das RAL-Gütezeichen für klimaneutrale<br />

Möbelherstellung verliehen. Dafür musste der Hersteller aus Cappeln<br />

im Landkreis Cloppenburg seine CO2-Emissionen vollständig bilanzieren<br />

und durch den Kauf hochwertiger Klimaschutzzertifikate ablösen.<br />

„Wir sind froh und dankbar, dass sich Beckermann Küchen dem Klimapakt<br />

für die Möbelindustrie angeschlossen und gleich die größtmögliche<br />

Verantwortung für den Klimaschutz übernommen hat – nämlich die<br />

Bilanzierung, Reduzierung und Neutralisierung von CO 2<br />

-Emissionen“,<br />

sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.<br />

MHK-Jungunternehmer werfen<br />

Blick in die Zukunft<br />

Baumann Group:<br />

Deutliches Plus trotz Krise<br />

Im Geschäftsjahr 2021/2022 (31. März) haben die Unternehmen der<br />

Baumann Group mit einem Gesamtumsatz von rund 289 Mio. Euro<br />

ein Plus von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Bauformat<br />

hatte daran einen Anteil von rund 69 Mio. Euro (+4,7%), bei Burger<br />

waren es 209 Mio. Euro (+4,8%), und bei Badea 11 Mio. Euro (+12,4%).<br />

Geschäftsführer Matthias Berens zeigt sich zufrieden: „Schon 2020 war ein<br />

starkes Jahr. Im Zeitraum zwischen dem 1. April 2021 und dem 31. März<br />

2022 konnten wir uns noch einmal verbessern. Und was das kommende<br />

Geschäftsjahr angeht, bin ich trotz aller Widrigkeiten optimistisch.“<br />

Für Investitionen in der Produktion hat die Gruppe einen<br />

zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen.<br />

Derzeit befindet sich in Burg die neue Produktionshalle<br />

14 im Bau. Bauformat bekommt eine neue, vielseitige<br />

Produktionsstraße, auf der<br />

sowohl Unter-, Hänge- und<br />

auch Geräteschränke gefertigt<br />

werden können.<br />

Kurznachrichten<br />

6<br />

Die Geschäftsführer der Baumann<br />

Group (v.l.n.r.): Michael<br />

Assner, Sabine Brockschnieder<br />

und Matthias Berens. Foto: Baumann<br />

Group<br />

Foto: MHK Group<br />

Es war für die 30 MHK-Junguntermer das erste persönliche<br />

Treffen nach zweieinhalb Jahren: der Workshop im<br />

Kampa-Bauinnovationszentrum Waldhausen, der unter<br />

der Überschrift „Zukunftsforschung und Architektur“<br />

stand.<br />

MHK Expansionsmanager Markus Paul hob hervor, dass<br />

gerade die letzten zwei Jahre mit Pandemie, Digitalisierung,<br />

dem Krieg in der Ukraine und den Lieferschwierigkeiten<br />

gezeigt hätten, wie rasend schnell sich unsere<br />

Welt verändert: „Umso wichtiger ist es, dass wir heute<br />

schon über morgen nachdenken.“ So, wie der Fertighaushersteller<br />

Kampa. „Wenn unsere Kunden heute ein<br />

Haus kaufen, soll es nicht morgen schon veraltet sein“,<br />

betonte Gastgeber Georg Hammerstingl bei der Führung<br />

durch das Gebäude. „Deshalb beschäftigen wir<br />

uns kontinuierlich mit der Frage ‚Wie gestaltet sich der<br />

Wohn- und Lebensraum der Zukunft‘ und berücksichtigen<br />

bei der Konzeption und Planung unserer Häuser<br />

auch die Trends von morgen.“ Einer dieser Trends:<br />

Smart Home, der zunehmend auch in der Küche Einzug<br />

hält.<br />

Wie sich die MHK-Jungunternehmer im digitalen Zeitalter<br />

vor Ort als Experten behaupten, machte schließlich<br />

Workshop-Coach Stefan Suchaneck deutlich. „Get<br />

in touch with people!“ forderte der Neuro-Ästhetiker,<br />

Retail Designer, Wirtschaftspsychologe, Unternehmensberater,<br />

Speaker und Hochschuldozent.


Frische Doppelspitze für die IFA<br />

Die Messe Berlin hat mit David Ruetz und Kai<br />

Mangelberger eine neue Doppelspitze für die<br />

IFA ernannt. Das Team ersetzt die bisherigen<br />

IFA-Leiter Jens Heithecker und Dirk Koslowski.<br />

„Die IFA kommt im September stark<br />

zurück. Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die<br />

Erwartungen im Markt sind groß. Wir sind bereit, um als global<br />

bedeutendste Messe für Consumer und Home Electronics<br />

dem Restart der Branche eine angemessene<br />

Bühne zu bereiten“, sagt Martin Eck-<br />

nig, CEO Messe Berlin GmbH. „Mit<br />

David Ruetz und Kai Mangelberger<br />

haben wir ein starkes Führungs-<br />

Duo an die Spitze gesetzt, das<br />

zusammen mit dem IFA-Team<br />

den Countdown in den nächsten<br />

Monaten gut begleiten wird.“<br />

Die neue IFA-Leitung: David Ruetz (l.)<br />

und Kai Mangelberger. Foto: Messe Berlin<br />

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Neue Führung für das<br />

Samsung-Vertriebsteam<br />

Küchen- und<br />

Möbelhandel<br />

Ab 1. Juli 2022 übernimmt Silke<br />

Eckstein (Foto) als Head of Sales<br />

Built-in Home Appliances die Verantwortung<br />

für den Vertriebskanal Küchen- und Möbelfachhandel<br />

bei Samsung Electronics in Deutschland. Eckstein<br />

blickt auf über 20 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen<br />

Positionen bei renommierten Küchen- und Hausgeräteherstellern<br />

zurück. Sie arbeitet seit mehr als vier Jahren im<br />

Einbaugerätebereich bei Samsung Deutschland und wird<br />

zukünftig an Nedzad Gutic, Director Home Appliance bei<br />

Samsung, berichten.<br />

Krampe: Küchenstudio-Eröffnung<br />

in Bad Homburg<br />

Foto: Samsung<br />

Das Unternehmen Krampe aus Kelkheim realisiert seit über 80 Jahren<br />

hochwertige, individuelle Küchenträume für seine Kundschaft.<br />

Auch in der Region Bad Homburg genießt Krampe einen hervorragenden<br />

Ruf.<br />

Nun kommt Krampe, langjähriges Mitglied im europaweit aktiven<br />

Einkaufsverbund Der Kreis, direkt nach Bad Homburg: „Unser zweites<br />

Küchenstudio präsentiert an hochwertigen Planungen Interessierten<br />

ausschließlich innovative Küchenlösungen des deutschen Luxusküchenherstellers<br />

SieMatic“, unterstreicht Geschäftsführer Joachim<br />

Krampe.<br />

Auf der knapp 150 qm Präsentation werden insgesamt drei Planungen<br />

des Löhner Küchenherstellers sehenswert gezeigt.<br />

GARANT<br />

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in Deutschland und wachsen weiter!<br />

Allein 2021 haben sich 25 Küchenstudios für<br />

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Ulf Triebener,<br />

Geschäftsführer Der<br />

Kreis, Daniel Krampe,<br />

Joachim Krampe und<br />

SieMatic CEO Daniel<br />

Griehl (v.l.n.r.) bei der<br />

Preview-Eröffnung.<br />

Foto: Der Kreis<br />

kuechenareal.de<br />

05242 409-126<br />

7 Kurznachrichten


Die drei Gründer Özkan Dogan, Cihan Firat und<br />

Fatih Durmus am Tag der Eröffnung.<br />

Foto: Garant Küchen Areal<br />

Living Küchen<br />

eröffnet in<br />

Stuttgart<br />

In Stuttgart-Zuffenhausen<br />

hat mit Living Küchen ein<br />

neues, 300 qm großes Küchen-<br />

studio eröffnet. Die drei Grün-<br />

der Cihan Firat, Özkan Dogan und<br />

Fatih Durmus haben die Unternehmensgründung<br />

gemeinsam mit Garant Küchen Areal und seinem<br />

umfassenden Existenzgründerkonzept umgesetzt. „Eine<br />

Neugründung zu begleiten und die Eröffnung mitzuerleben,<br />

ist ein ganz besonders freudiges Erlebnis“, so Küchen-Areal-<br />

Geschäftsleiter Jörg Böhler. „Aber natürlich endet unser Einsatz<br />

für die Unternehmensgründer nicht am Tag der Eröffnung.<br />

Wir begleiten sie auch darüber hinaus, zum Beispiel mit<br />

der gemeinsamen Erfolgs- und Finanzkontrolle,<br />

praxisnahen Weiterbildungen und ERFA-Gruppen,<br />

sowie bei jeglichen unternehmerischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Fragen, die sich im<br />

Geschäftsalltag ergeben.“<br />

Beko Grundig<br />

Deutschland<br />

zieht nach<br />

Eschborn<br />

Bereits im vergangenen<br />

Foto: Beko Grundig Deutschland Jahr kündigte die Beko<br />

Grundig Deutschland<br />

GmbH den<br />

Umzug vom bisherigen Standort Neu-Isenburg ins neue<br />

Nord-Europa Headquarter im Bürogebäude The Twist<br />

in Eschborn an. Im Mai 2022 hat das Unternehmen nun<br />

den Geschäftsbetrieb in den neuen Räumlichkeiten –<br />

rund 2.700 qm Bürofläche und 520 qm für einen Showroom<br />

– aufgenommen.<br />

Am Firmensitz von Systemceram<br />

in Siershahn entsteht bis Spätherbst<br />

2023 ein fünfgeschossiges<br />

Verwaltungsgebäude mit Ausstellung<br />

und Funktionsküche.<br />

Rendering: Goldbeck<br />

Franke stellt Marketing und<br />

Produktmanagement neu auf<br />

Franke hat die Bereiche Marketing und Produktmanagement<br />

neu aufgestellt: Marta Botey hat die Position als Head Category<br />

Management & Marketing DACH für Franke Home Solutions<br />

übernommen. Ab sofort verantwortet außerdem Deborah Stucki<br />

als Teamleiterin den Bereich Advertising & Communication für<br />

Deutschland, Österreich und Schweiz.<br />

Botey folgt in ihrer Position auf David Gartner, der in die<br />

Gesamtvertriebsleitung Deutschland & Österreich gewechselt<br />

ist. Auch innerhalb des Teams von Botey gibt es neue Strukturen<br />

und Aufgaben: Deborah Stucki leitet ab sofort das Team Advertising<br />

& Communication DACH. Seit 2005 hat sie ein breites<br />

Erfahrungswissen in Kommunikation und Marketing gesammelt,<br />

sowohl in Agenturen als auch auf<br />

Unternehmensseite. Im Franke Marketing<br />

ist sie seit 2015 tätig, unter anderem<br />

als Projektleiterin Marketing.<br />

Tobias Homberger, Teamleiter Marketing<br />

& Kommunikation DACH, hat sich entschieden<br />

das Unternehmen zu verlassen,<br />

um eine neue Herausforderung außerhalb<br />

der Franke Gruppe anzunehmen.<br />

Marta Botey (oben) verantwortet die Position<br />

Head Category Management & Marketing DACH<br />

für Franke Home Solutions. Deborah Stucki ist<br />

ab sofort Team Leader Advertising & Communication<br />

für Deutschland, Österreich und die<br />

Schweiz. Fotos: Franke<br />

Systemceram investiert in die Zukunft<br />

Der Keramikspezialist Systemceram will in den nächsten drei<br />

Jahren rund 30 Mio. Euro investieren. Geplant ist ein neues<br />

Verwaltungsgebäude inklusive Ausstellung, die Neuaufstellung<br />

der Logistik sowie moderne Fertigungsanlagen und<br />

Maschinen. „Mit diesen umfangreichen Investitionen stel-<br />

len wir Systemceram zukunftssicher auf“, erläutern<br />

die geschäftsführenden Gesellschafter Kevin Göbel und Felix<br />

Engel. Das Familienunternehmen in zweiter Generation<br />

beschäftigt im Westerwald etwa 250 Personen. Diese Zahl<br />

soll schon kurzfristig steigen. Denn aktuell hat System-<br />

ceram einen Mitbewerber im Geschäftsfeld Laborkeramik<br />

übernommen. Damit verbunden ist ein erwarteter<br />

Mehrumsatz in diesem Segment von 40 %. Die<br />

zusätzliche Produktion wird schrittweise in die eigene<br />

Fertigung übernommen. Möglich mache die umfang-<br />

reichen Investitionen die positive Geschäftsentwick-<br />

lung der vergangenen Jahre. Systemceram wächst nach<br />

eigenen Angaben kontinuierlich und erwirtschaftete 2021<br />

einen Umsatz von 41,5 Mio. Euro.<br />

Kurznachrichten<br />

8


Salone del Mobile.Milano/EuroCucina:<br />

Erfolgreicher Restart<br />

Der Salone del Mobile.Milano hat Anfang Juni nach der<br />

coronabedingten Auszeit zusammen mit der Küchenmesse<br />

EuroCucina ein erfolgreiches Comeback gefeiert: Trotz der<br />

fehlenden russischen und chinesischen Besucher zählten die<br />

Messeveranstalter für die 60. Jubiläumsausgabe über 262.000<br />

Gäste. Sie informierten sich bei 2.175 Ausstellern, darunter<br />

600 junge Designer, die in den Messehallen der Fiera Milano,<br />

Rho, ihre Produkte vorstellten. Auf der EuroCucina präsentierten<br />

sich 82 Aussteller auf einer Fläche von 16.000 qm, hauptsächlich in den Hallen 9 und 11. Zu den deutschen<br />

Ausstellern zählten in diesem Jahr aus dem Küchenmöbelbereich u. a. Häcker, Schüller, Nobilia und Nolte, während<br />

die langjährigen Stammaussteller Bauformat und Leicht Küchen diesmal auf ihre Teilnahme verzichteten. Im Geräte-/<br />

Zubehörbereich waren bekannte Unternehmen wie Electrolux/AEG, Beko/Grundig, die BSH, Bora, Elica, Falmec,<br />

LG, Samsung, Smeg oder V-Zug auf der EuroCucina präsent.<br />

„Wir sind mit der 60. <strong>Ausgabe</strong> des Salone del Mobile.Milano sehr zufrieden und konnten unsere gesetzten Ziele<br />

erreichen und sogar übertreffen“, kommentiert Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano. Dies gelte<br />

auch für die digitale Plattform der Veranstaltung, die sehr gut angenommen worden sei. Zusammen mit den sozialen<br />

Medien seien 13,5 Millionen Konten erreicht und 50.000 Inhalte mit den offiziellen Hashtags salonedelmobile2022<br />

und #salonedelmobile2022) generiert worden.<br />

Foto: Lehmann<br />

Einen ausführlichen Nachbericht zur EuroCucina lesen Sie in der Juli-<strong>Ausgabe</strong> des küche&bad forum.<br />

Lösungen für die Premiumküche<br />

Die Schubkasten-Plattform „AvanTech You“ von Hettich.<br />

Auf der EuroCucina hat sich das Who is Who<br />

der Küchenhersteller getroffen. Darunter auch<br />

Nolte Küchen. Das Unternehmen präsentierte in<br />

seinem neu aufgestellten Hochwert-Programm<br />

„nolteneo“ die bereits mehrfach mit Designpreisen<br />

ausgezeichnete Schubkasten-Plattform<br />

„AvanTech You“ von Hettich. Für die hochwertigen<br />

und sehr eleganten „neobox“-Schubkästen fiel<br />

die Wahl von Nolte Küchen auf die „AvanTech<br />

You“-Variante in Anthrazit, inklusive der farblich<br />

passenden Designprofile und Logoeindruck. Die<br />

edlen Schubkästen lassen sich durch eine LED-<br />

Illumination zusätzlich stimmungsvoll inszenieren.<br />

Das homogene LED-Licht ist in Profile integriert,<br />

die einfach auf die Zarge geklipst werden. So<br />

werden die geöffneten „neoboxen“ innen dezent<br />

beleuchtet oder setzen stimmungsvolle Akzente<br />

nach außen. Für diese Verbindung aus Emotion,<br />

Design und Funktion wurde „AvanTech You<br />

Illumination“ mit dem Red Dot und iF Design<br />

Award 2022 ausgezeichnet. Die Ausstattung der<br />

grifflosen „neobox“ mit Push to open Silent für<br />

sanftes und leises Öffnen und Schließen unterstreicht<br />

nochmals den hohen Komfortanspruch<br />

des Küchenprogramms.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Eleganz in Anthrazit: Für seine schlanke „neobox“ – die LED-<br />

Illumination auf der Zarge sorgt bei jedem Herausziehen für<br />

besondere optische Effekte – setzt Nolte Küchen auf die Vorteile<br />

der Schubkasten-Plattform „AvanTech You“ von Hettich.<br />

Fotos: Nolte Küchen<br />

Neue Programme<br />

9 Kurznachrichten


Bei strahlendem Sonnenschein informierten<br />

die Schüller-Geschäftsführer<br />

(v.l.n.r.) Max Heller, Manfred Niederauer<br />

und Markus Schüller sowie Marketingleiterin<br />

Annette Schumacher über<br />

die Neuerungen bei Schüller.<br />

Schüller<br />

Frischer Wind für die Produktion<br />

und die Premiummarke<br />

Am Sitz im fränkischen Herrieden gewährte Schüller im Mai einen exklusiven Blick in die erweiterte<br />

Produktion und auf das Rebranding der Premiummarke next125. Der Küchenmöbelhersteller hat sich damit<br />

für die Zukunft ehrgeizige Ziele gesetzt.<br />

Unternehmen<br />

10<br />

Bei Schüller hat sich in den vergangenen<br />

zwei Jahren einiges getan. Umso mehr<br />

freuten sich die Geschäftsführer Markus<br />

Schüller, Max Heller und Manfred Niederauer<br />

sowie Marketingleiterin Annette<br />

Schumacher nach über zwei Jahren coronabedingter<br />

Auszeit, jetzt die News wieder<br />

live vor Ort präsentieren zu können.<br />

Allen voran auf die aufgrund des großen<br />

Wachstums in den vergangenen Jahren –<br />

2021 erwirtschaftete Schüller mit 2.051<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von über<br />

670 Mio. Euro (+11,8% zum Vorjahr) –<br />

stark erweiterte Produktion ist der fränkische<br />

Küchenmöbler stolz. Der 2017<br />

angeschobene und zwei Jahre später<br />

gestartete Prozess mit einem Investitionsvolumen<br />

von 140 Mio. Euro ist<br />

inzwischen weitgehend abgeschlossen.<br />

Nun wird die Produktion in der neuen<br />

Halle – die Produktionsfläche hat sich<br />

damit von 120.000 auf 180.000 qm vergrößert<br />

– hochgefahren. Somit können<br />

zukünftig deutlich mehr als die aktuell<br />

täglich 750 Küchen gefertigt werden.<br />

Der „New Look“<br />

Nach der Startphase sollen in der erweiterten<br />

Produktion auch next125-Küchen<br />

entstehen. Für die Premiummarke wurden<br />

jetzt in einem umfangreichen Prozess<br />

des Rebrandings die bestehenden<br />

Markenelemente umfassend auf den<br />

Prüfstand gestellt und ein neues Erscheinungsbild<br />

geschaffen. „Die Entscheidung<br />

für einen ‚New Look‘ ist für uns<br />

ein wichtiger Meilenstein. Sie zeigt, dass<br />

next125 ein neues Selbstverständnis entwickelt<br />

hat. Durch klare, reduzierte, zeitgemäße<br />

und sympathische Elemente<br />

möchten wir dies in unserem ‚New<br />

Look‘ nun auch optisch zum Ausdruck<br />

bringen“, so Markus Schüller.<br />

Dreh- und Angelpunkt des neuen<br />

Erscheinungsbildes ist das Logo. Der<br />

bisherige, seit Anbeginn der Marke im<br />

Jahr 2001 geführte, filigrane Schriftzug<br />

mit tiefgestellter Zahl weicht einer kräftigen<br />

Gestaltung. Dadurch, dass Buchstaben<br />

und Zahlen selbstbewusst auf<br />

einer Ebene stehen, ist das neue Design<br />

aufmerksamkeitsstärker, kompakter<br />

und geradliniger. Insbesondere das markante<br />

Anfangs-„n“ bietet mit seiner Seriphe<br />

Wiedererkennungswert. Durch den<br />

neuen Look wirkt die Wortmarke insgesamt<br />

präsenter, zeitgemäßer und spiegelt<br />

das Standing von next125 wider.<br />

Ergänzend zum Logo wurden außerdem<br />

sämtliche typografischen und visuellen<br />

Bestandteile überarbeitet. So haben die<br />

Bildsprache sowie die Schriftarten ein<br />

umfangreiches Facelift erhalten, und ein<br />

neues Narrativ als Ersatz für die beliebte<br />

Tierkampagne wurde entwickelt: die<br />

Creative Makers. Hiermit werden bei<br />

next125 Menschen bezeichnet, die mit<br />

ihrer Haltung und ihren Themen die<br />

Marke gestalten, inspirieren und leben.<br />

„Der Dialog zwischen diesen Protagonisten<br />

ist der Schlüssel zum crossmedialen<br />

Storytelling in der Kommunikation<br />

und zu inspirierenden Kollaborationen“,<br />

so Schumacher, die den „New Look“<br />

auch durch eine aufmerksamkeitsstarke


neue Anzeigenkampagne<br />

weiter<br />

erlebbar<br />

machen<br />

will. Für das<br />

erste Motiv<br />

„Flower Art“<br />

wurden der<br />

Fotograf Claus<br />

Friedrich Rudolph<br />

und die Botanical Set-<br />

Designerin Valentina Teinitzer<br />

vom Studio De Pasquale<br />

als Creative Makers gebeten, die Küche<br />

mit blühender Kunst zu vereinen. „Das<br />

Ergebnis: ein sinnliches Erlebnis durch<br />

Farbe und Form, das den Zeitgeist bestens<br />

interpretiert“, zeigt sich Schumacher<br />

überzeugt.<br />

Moderne Interpretation<br />

des Bauhausgedankens<br />

Hinsichtlich des systematischen<br />

Umgangs mit Farbe und der minimalistischen<br />

Formensprache ist der Hauptdarsteller<br />

des neuen Kampagnenmotivs<br />

eine moderne Interpretation des<br />

Bauhausgedankens, dem sich next125<br />

gestalterisch verpflichtet sieht. Mit der<br />

ungewöhnlichen Farbkomposition der<br />

Primärfarben Indischrot, Kobaltgrün<br />

und Olivgelb, die gleichzeitig die unterschiedlichen<br />

Funktionsbereiche betonen,<br />

setzen ein visuelles Statement.<br />

Durch die kubisch-reduzierten Formen,<br />

die durch den Einsatz gleichfarbiger<br />

Arbeitsplatten in „SensiQ“ und<br />

minimalistischer Griffschalen erreicht<br />

werden, können die Farben besonders<br />

gut wirken. Für einen schwebeleichten<br />

Look sorgt das filigrane Aluminiumfußgestell<br />

in Onyxschwarz, das nur als zentraler<br />

Rahmen wahrnehmbar ist. Einen<br />

harmonischen Hintergrund schafft die<br />

Das erste Motiv „Flower Art“ für die neue next125-Kampagne kommt<br />

von den Creative Makers Claus Friedrich Rudolph und Valentina Teinitzer.<br />

Fotos: Schüller<br />

einheitliche Farbgestaltung in warem<br />

Pastellrosa, die eine perfekte Bühne für<br />

außergewöhnliche Blumenarrangements<br />

bietet. Aus Schleierkraut und Zitrusfrüchten<br />

gestaltete die Blumendesignerin<br />

eine florale Wolke, die über der<br />

Kochinsel alle Blicke auf sich<br />

zieht und von Fotokünstler<br />

Rudolph regieführend<br />

inszeniert wurde. sl<br />

Mit dem größten Einzelinvest in der Firmengeschichte<br />

hat Schüller seine Produktion in<br />

Herrieden deutlich erweitert.<br />

Fotos: Lehmann


Blanc & Fischer Familienholding<br />

„Ein fantastisches Ergebnis“<br />

Die Blanc & Fischer Familienholding hat ein ebenso schwieriges wie erfolgreiches Geschäftsjahr hinter<br />

sich. Im zweiten Pandemiejahr erzielten die Oberderdinger dank ihrer Strategie mit den Eckpfeilern<br />

Internationalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit erneut einen Rekordumsatz mit deutlichem<br />

Wachstum in allen Unternehmensgruppen.<br />

Ein erfolgreiches Geschäftsjahr liegt hinter der Blanc & Fischer Familienholding, die seit Anfang<br />

des Jahres von Bernd Eckl als CEO geführt wird. Fotos: Blanc & Fischer Familienholding<br />

Unternehmen<br />

12<br />

Mit einem „fantastischen Ergebnis“ –<br />

so CEO Bernd Eckl – hat die Blanc &<br />

Fischer Familienholding das Geschäftsjahr<br />

2021 abgeschlossen. Trotz Pandemie<br />

und Lieferketten-Störungen wurde<br />

ein Umsatzplus von 17,7% auf 1,4 Mrd.<br />

Euro erzielt. Zum Wachstum des<br />

9.087 Menschen beschäftigenden<br />

Konzerns haben alle Regionen beigetragen:<br />

Mit einem Umsatz von 368,1<br />

Mio. Euro sank der Anteil Deutschlands<br />

am Gesamtumsatz auf jetzt 26,5%.<br />

Die übrigen EU-Länder steuerten mit<br />

38,6% bzw. 536,7 Mio. Euro den größten<br />

Umsatzanteil bei. Ein sehr starkes<br />

Wachstum von 34% auf 119,1 Mio.<br />

Euro haben die übrigen europäischen<br />

Länder erzielt. Der Umsatz der arabischen<br />

Länder und Afrika wuchs mit<br />

36,1% auf 13,2 Mio. Euro am stärksten.<br />

Die Fokus-Region Asien und Pazifik<br />

legte um etwa 31% auf 131,7 Mio.<br />

Euro zu und trägt damit fast 10% zum<br />

Gesamtwachstum bei. Die zweite strategische<br />

Wachstumsregion Amerika<br />

ist im vergangenen Jahr um 15% auf<br />

220,6 Mio. Euro gewachsen und repräsentiert<br />

damit einen Umsatzanteil von<br />

etwa 16%. Eckl, der zu Jahresbeginn die<br />

Funktion des CEO übernommen hat,<br />

strebt trotz globaler Unsicherheiten eine<br />

weitere Steigerung des Marktanteils in<br />

allen Regionen der Welt an, vor allem<br />

in Asien, der Pazifik-Region und Nordund<br />

Südamerika.<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Konnektivität als zentrale<br />

Themen<br />

Dies soll auch durch die weitere Fokussierung<br />

auf das Thema Digitalisierung<br />

möglich gemacht werden. „Vollautomatisiert<br />

und vernetzt – so präsentiert sich<br />

der Lebensraum Küche künftig“, ist Eckl<br />

überzeugt, der die Stärkung und Erweiterung<br />

der Digitalisierung und IT über<br />

alle Unternehmensgruppen hinweg deshalb<br />

zur Chefsache erklärt hat. Die Einführung<br />

von SAP S/4HANA gilt dabei<br />

als Grundlage für alle weiteren Digitalisierungsinitiativen.<br />

Das Unternehmen<br />

erhofft sich durch die Standardisierung<br />

von IT-Plattformen und die weitgehende<br />

Automatisierung von Prozessen einerseits<br />

Effizienz- und Kosteneffekte, andererseits<br />

eine schnellere Entwicklung von smarten,<br />

auf die Märkte zugeschnittenen Produkten<br />

und Geschäftsmodellen.<br />

Weiter Gas geben will die Blanc &<br />

Fischer Familienholding auch in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. Die Nachhaltigkeitsoffensive<br />

„Triple P“ mit den drei Ps für<br />

Planet, People und Performance wurde<br />

laut Eckl auch im Jahr 2021 konsequent<br />

verfolgt. Beispielsweise decken seit Januar<br />

dieses Jahres alle deutschen Standorte<br />

der Unternehmensgruppen der Blanc<br />

& Fischer Familienholding 100% ihres<br />

Strombedarfs aus erneuerbaren Energien.<br />

E.G.O.: Kreative Ideen und<br />

klare Strategie<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind<br />

auch die zentralen Themen der größten<br />

Unternehmensgruppe des Konzerns,<br />

der E.G.O.-Gruppe: 2021 wurde ein<br />

Umsatzplus von fast 18% auf 772 Mio.


Euro erzielt. Dabei musste der Hausgeräte-Zulieferer<br />

gleich zu Jahresbeginn<br />

mit massiven Lieferproblemen als Folge<br />

der Pandemie zurechtkommen. Weitere<br />

unvorhersehbare Ereignisse wie die<br />

Haverie der „Ever Given“ im Suezkanal<br />

verschärften die Situation noch. „Mehrere<br />

Container mit Zulieferteilen für<br />

Standorte der E.G.O.-Gruppe waren an<br />

Bord des Schiffes und wurden natürlich<br />

nicht termingerecht geliefert. Gleichzeitig<br />

führte die knappe Verfügbarkeit<br />

wichtiger Materialien am Weltmarkt<br />

zu großen Kostensteigerungen, die das<br />

Ergebnis drückten“, erklärte CEO Dirk<br />

Schallock. Dass die Unternehmensgruppe<br />

das Jahr dennoch mit einem<br />

Rekordumsatz beendete, lag laut Schallock<br />

maßgeblich an der neuen Unternehmensstrategie.<br />

„Die Local-for-Local<br />

Strategie soll E.G.O. weltweit zum priorisierten<br />

Geschäftspartner für Kunden<br />

im Weiße-Ware-Geschäft machen“, so<br />

Schallock. Um Kunden vor Ort möglichst<br />

schnell und optimal bedienen zu<br />

können, baue man das eigene Produktions-<br />

und Entwicklungsnetz in den entsprechenden<br />

Ländern aus. „Unser neues<br />

Werk in Mexiko ist ein erfolgreiches Beispiel<br />

für Local-for-Local-Produktion“,<br />

erläutert Schallock.<br />

Als weiteren Erfolgsfaktor nannte Schallock<br />

die Business Units. In diesen fünf<br />

nach Produktgruppen ausgerichteten<br />

Units sind alle Funktionen konzentriert,<br />

die für die Produkt-Marktbearbeitung<br />

wichtig sind. „Mit dieser neuen Struktur<br />

sind wir deutlich effizienter geworden“,<br />

freute sich der CEO. Insgesamt soll das<br />

Produktportfolio in Richtung Systeme<br />

weiter ausgebaut werden, dabei würden<br />

auch Zukäufe geprüft.<br />

Blanco: Mit Premiumerlebnissen<br />

punkten<br />

Die Umsatzverteilung nach Unternehmensgruppen der<br />

Blanc & Fischer Familienholding.<br />

Blanco 34 %<br />

B.PRO 7 %<br />

ARPA/Kugel 5 %<br />

Gut lief es im vergangenen Geschäftsjahr<br />

auch für Blanco: Das Unternehmen<br />

erzielte den größten Zuwachs bei<br />

den Firmengruppen der Blanc & Fischer<br />

Familienholding. Das Umsatzplus belief<br />

sich auf 18,5%. Mit 483 Mio. Euro<br />

wurde ein neuer Umsatzhöchstwert<br />

erzielt. CEO Frank Gfrörer sieht darin<br />

eine Bestätigung für den eingeschlagenen<br />

Kurs: „Gerade in einem schwierigen<br />

Marktumfeld zeigt sich, dass unsere konsequente<br />

Ausrichtung auf ein Premium-<br />

Markenerlebnis am Wasserplatz in der<br />

Küche sowohl unsere Kundinnen und<br />

Kunden aus dem Fachhandel als auch<br />

unsere End-Konsumentinnen und -Konsumenten<br />

überzeugt.“<br />

Neben einem verstärkten Ausbau der<br />

Kundenansprache und -bindung hat<br />

Blanco im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

einen weiteren substanziellen Teil seiner<br />

Aufwendungen von insgesamt rund 13<br />

Mio. Euro in die Stärkung seines internationalen<br />

Produktions- und Logistikverbundes<br />

investiert. Vor dem Hintergrund<br />

gestiegener Nachfrage konnten<br />

eine Ausweitung der Produktionskapazitäten<br />

und weitere Prozessverbesserungen<br />

eine weitgehend stabile Auftragsbearbeitung<br />

sicherstellen: „Mit unseren Investitionen<br />

haben wir außerdem die Voraussetzungen<br />

für schnelle Innovationszyklen<br />

und Technologieentwicklungen geschaffen“,<br />

so Blanco-COO Andreas Ostermann<br />

von Roth. Zu den Blanco-Innovationen<br />

gehört auch die „Blanco Unit“ als<br />

Premiumlösung für den Wasserplatz in<br />

der Küche. Das Konzept soll weiter forciert<br />

werden. Die Bedeutung des Wasserplatzes<br />

in der Küche herauszustellen,<br />

sei dabei eine wichtige Komponente.<br />

Auch damit will die Blanc & Fischer<br />

Holding – zu der noch die Firmengruppen<br />

B.PRO, Systemanbieter im B2B-<br />

Bereich für Großküchen, ARPA, Kugel<br />

und seit Anfang des Jahres auch das<br />

Berliner Startup Atoll Living Spaces<br />

gehören –, den erfolgreichen Weg weiter<br />

fortsetzen. Die derzeitigen Bedingungen<br />

durch Krieg in der Ukraine, Inflation<br />

und anhaltende Lieferkettenprobleme<br />

würden eine Prognose allerdings sehr<br />

schwer möglich machen. sl<br />

E.G.O. 54 %<br />

Quelle: Blanc & Fischer Familienholding<br />

Das größte Wachstum<br />

der Firmengruppen<br />

der Blanc & Fischer<br />

Familienholding<br />

erzielte Blanco um<br />

CEO Frank Gfrörer,<br />

auch dank der<br />

„Blanco Unit“.<br />

Foto: Blanco<br />

13<br />

Unternehmen


Liebherr<br />

Neues Aushängeschild in Köln<br />

Die Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH hat einen neuen Experience Showroom in Köln<br />

eröffnet. Auf einer Fläche von knapp 1.900 qm präsentiert der Premiumhersteller ein ausgewähltes und<br />

fortlaufend wechselndes Portfolio an Kühl- und Gefriergeräten für den privaten und gewerblichen Gebrauch.<br />

Der moderne Neubau bietet zudem Arbeitsbereiche für 22 Mitarbeiter der deutschen Gesellschaft, während<br />

der Showroom Fachhändlern und Privatkunden zur Besichtigung offensteht. Sebastian Lehmann war für eine<br />

exklusive Preview in Köln.<br />

Den persönlichen Kontakt vor Ort<br />

möchte Liebherr mit dem neuen Experience<br />

Showroom in Köln weiter intensivieren.<br />

„Für Liebherr-Hausgeräte stehen<br />

der Austausch und die Gespräche<br />

mit unseren Kunden und Partnern an<br />

oberster Stelle. Nur so können wir die<br />

Zusammenarbeit und Zukunft erfolgreich<br />

gestalten“, sagt Michael Haiminger,<br />

Head of Sales Business Area DE der<br />

Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service<br />

GmbH. Die ausgestellten Kühlund<br />

Gefriergeräte sollen dabei nicht<br />

nur zur Anschauung präsentiert, sondern<br />

auch für Schulungszwecke genutzt<br />

werden.<br />

Erlebbare Produkte<br />

Unternehmen<br />

14<br />

Zur Eröffnung des neuen Liebherr-Showrooms kamen u. a. (v.l.n.r.) Martin Ludwig, Head of Business<br />

Area Deutschland, Steffen Nagel, Managing Director Sales & Marketing, Familiengesellschafterin<br />

Isolde Liebherr, Detlef Walther, Managing Director Finance & Administration, Familiengesellschafterin<br />

Stéphanie Wohlfarth und Michael Haiminger, Head of Sales Business Area DE.<br />

Neben einem zeitlos hochwertigen<br />

Innendesign und einer modernen<br />

Außenfassade verfügt das neue Gebäude<br />

auch über eine ansprechende Außenanlage.<br />

Ein besonderes Highlight ist dabei


Links: Die moderne Fassade des neuen<br />

Liebherr-Showrooms in Köln mit<br />

hauseigenem Garten im Vordergrund.<br />

der hauseigene Garten, in dem frisches<br />

Obst und Gemüse in Hochbeeten angebaut<br />

wird. Die insgesamt 8.000 qm<br />

Grünfläche bieten zudem Platz für – in<br />

sicherer Distanz angelegte – eigene Bienenstöcke.<br />

Daneben möchte der Spezialist<br />

für Kühlen und Gefrieren die<br />

Vorstellung seiner Produkte und Technologien<br />

mit ganz besonderen Aktivitäten<br />

erlebbar machen: So steht eine<br />

Showküche mit über 60 qm und Außenterrasse<br />

für Kundenveranstaltungen zur<br />

Verfügung. Der Bau wurde bereits im<br />

Mai 2020 fertiggestellt, konnte aufgrund<br />

der Coronapandemie aber bisher nur<br />

eingeschränkt genutzt werden.<br />

Nach dem Kundenzentrum am Produktionsstandort<br />

in Ochsenhausen und<br />

der Ausstellungsfläche in der Architekturwerkstatt<br />

im ostwestfälischen Löhne<br />

bietet der Premiumhersteller nun auch<br />

einen Liebherr Experience Showroom,<br />

der für Interessenten und Partner im<br />

Westen Deutschlands gut zu erreichen<br />

ist. Die Lage im Kölner Stadtteil Marsfort,<br />

in der Rheinischen Allee 18, bietet<br />

eine optimale Anbindung an die Verkehrsadern<br />

A1 und A4.<br />

Das neue Gebäude<br />

verfügt über einen Showroom<br />

im Erdgeschoss – u. a. mit<br />

Weingeräten und dem<br />

luxuriösen Monolith – sowie<br />

Büro- und Konferenzräume<br />

im ersten Stock.<br />

Fotos: Roland Breitschuh<br />

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App-Unterstützung für<br />

den Montageprozess<br />

Die schnelle und einfache Steuerung von Montage- und Serviceterminen kann mit<br />

„Caratservice“ erstmals aus dem Planungsprogramm heraus gesteuert werden.<br />

Mit dem neuen Angebot<br />

„Caratservice“<br />

unterstützt Carat ab<br />

sofort auch die Steuerung<br />

und Abwicklung<br />

von Montage- sowie<br />

Serviceterminen.<br />

Foto: AdobeStock,<br />

#181074718<br />

VadimGuzhva<br />

Gerade die Organisation und Steuerung<br />

der Küchenmontage stellt für den Fachhandel<br />

oft eine besondere Herausforderung<br />

dar. Je nachdem, wie automatisiert<br />

oder eingespielt die Prozesse sind, kann<br />

die Abwicklung rund um die Montage<br />

einen hohen Zeitfaktor und damit<br />

zwangsläufig auch einen hohen Kostenfaktor<br />

bedeuten.<br />

Mit „Caratservice“ hat der Hersteller der<br />

gleichnamigen Küchenplanungssoftware<br />

Carat jetzt eine Anwendung auf den<br />

Markt gebracht, mit der<br />

sich Montage- und Servicetermine<br />

ohne zusätzlichen<br />

Aufwand optimal<br />

steuern lassen. Und<br />

das mit einem echten<br />

Alleinstellungsmerkmal:<br />

Erstmals ist es für den<br />

Händler möglich, den<br />

Montageauftrag direkt<br />

aus dem cloudbasierten<br />

Planungsprogramm heraus<br />

zu erstellen. Genau<br />

an der Stelle also, an der<br />

bereits alle relevanten<br />

Daten und Dokumente wie der Kundenkontakt,<br />

Grundrisse, Planungsbilder<br />

und Montageanleitungen liegen. Zusätzlich<br />

lassen sich bei Bedarf weitere wichtige<br />

Informationen ergänzen, die die<br />

Das App-Logo von „Caratservice“.<br />

Abb.: Carat<br />

Arbeit des Monteurs erleichtern, Rückfragen<br />

oder Unklarheiten reduzieren und<br />

damit Fehlerquellen minimieren. Mit<br />

nur wenigen Klicks sind alle benötigten<br />

Unterlagen zusammengestellt und werden<br />

direkt an die „Caratservice“ App des<br />

zuständigen Monteurs übermittelt.<br />

Zettelwirtschaft ade<br />

Während der Verkäufer oder der Disponent<br />

in der „Caratcloud“ jederzeit den<br />

aktuellen Status all seiner<br />

Montageaufträge abrufen<br />

kann, profitiert der<br />

Monteur nicht nur davon,<br />

dass er in der „Caratservice“<br />

App sämtliche<br />

Dokumente und Informationen<br />

übersichtlich<br />

an einem Ort gesammelt<br />

hat. Die lästige und ungeliebte<br />

Zettelwirtschaft hat<br />

damit nun endlich ein<br />

Ende. Falls doch noch eine<br />

Frage aufkommen sollte,<br />

hilft die Chatfunktion in<br />

der App schnell und unkompliziert weiter.<br />

Die vollständige Dokumentation<br />

der Montage erfolgt ebenfalls intuitiv in<br />

der App, über die auch Fotos von möglichen<br />

Vorschäden, Reklamationen oder<br />

Typenschilder der montierten Elektrogeräte<br />

erfasst werden. Am Ende entsteht<br />

so ein komplett digitales Abnahmeprotokoll<br />

mit Unterschrift des Endkunden,<br />

das unmittelbar nach Fertigstellung<br />

wieder zurück in die cloudbasierte Planungssoftware<br />

übertragen wird. Zeitgleich<br />

kann der Kunde auch unmittelbar<br />

nach der Montage das Protokoll per<br />

E-Mail erhalten.<br />

Bei Kunden kommen digitalisierte Prozesse<br />

wie diese gut an. Mehr noch, ist<br />

sich Carat-Geschäftsführer Andreas<br />

Günther bewusst: „Die Kunden erwarten<br />

im Zeitalter von Amazon und Co.<br />

mittlerweile ein hohes Maß an Digitalisierung.<br />

Sie haben sich an vereinfachte<br />

und schnelle Abläufe gewöhnt, schätzen<br />

sie in vielen Alltagssituation. Diese<br />

Erwartungshaltung macht natürlich<br />

auch vor dem Fachhandel nicht halt und<br />

wir müssen uns darauf einstellen und liefern.“<br />

Ein Vorhaben, das den Dreieicher<br />

Software-Spezialisten nicht schwerfallen<br />

dürfte. Ganz nach der Firmenleitkultur<br />

„Fortschritt gestalten“ wird schon kurz<br />

nach dem Erscheinen von „Caratservice“<br />

an Erweiterungen des Produkts getüftelt.<br />

Die weltweit mehr als 45.000 Anwender<br />

dürfen sich also auch zukünftig auf<br />

innovative Lösungen freuen, die ihnen<br />

das Tagesgeschäft erleichtern. sl<br />

Unternehmen<br />

16


Deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

Unsichere Zukunft trotz<br />

starkem Jahresstart<br />

Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz im<br />

ersten Quartal dieses Jahres um 16,1% auf rund 4,8<br />

Mrd. Euro gesteigert. An dieser guten Entwicklung hat<br />

auch die deutsche Küchenmöbelindustrie wieder<br />

einen großen Anteil.<br />

Hinter der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />

liegt ein starkes erstes Quartal<br />

2022: Der Umsatz in den ersten drei<br />

Monaten des Jahres wurde gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum um 16,8% auf<br />

über 1,6 Mrd. Euro gesteigert. Damit<br />

erhöhte das Segment ihren Anteil am<br />

gesamte Branchenumsatz im Berichtszeitraum<br />

auf knapp 34%.<br />

Materialpreise und<br />

Lieferketten als große<br />

Belastung<br />

„Auch wenn Wohnen und Einrichten weltweit<br />

im Trend liegt und gerade Deutschland<br />

sich viel im Wohnungsbau vorgenommen hat:<br />

Die bereits und noch eintretenden Verwerfungen<br />

durch den fortwährenden russischen<br />

Angriffskrieg werden im Kontext der abflauenden<br />

Konjunktur gewaltige Herausforderungen<br />

für unsere Branche darstellen – und zwar<br />

weit über dieses Jahr hinaus“, so Jan Kurth,<br />

Geschäftsführer des Verbands der Deutschen<br />

Möbelindustrie (VDM/VHK).<br />

Die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

erzielte im Inland ein Plus von 15,2%.<br />

Im Ausland setzten die Hersteller 19%<br />

mehr um als im Vorjahreszeitraum.<br />

„Beim Blick auf die Geschäftsentwicklung<br />

in den ersten drei Monaten sind<br />

zwei Effekte zu beachten“, kommentiert<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände<br />

(VDM/VHK), die amtlichen<br />

Zahlen. „Zum einen muss beim Vergleich<br />

Der prozentuale Umsatzanteil der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />

an der gesamten deutschen Möbelbranche im ersten Quartal 2022<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH<br />

restliche Möbelindustrie<br />

66,03 %<br />

mit dem Vorjahr der damalige Lockdown<br />

berücksichtigt werden. Zudem spiegeln<br />

die Umsatzzahlen des Auftaktquartals<br />

2022 den hohen Auftragsbestand und die<br />

gestiegenen Produktionskosten unserer<br />

Hersteller wider, die sich aus den höheren<br />

Materialpreisen ergeben.“<br />

Hinsichtlich der Verfügbarkeit der Vormaterialien<br />

seien derzeit zwar Anzeichen<br />

einer leichten Entspannung erkennbar,<br />

Küchenmöbelindustrie<br />

33,97 %<br />

so Kurth. Allerdings gestalte sich der<br />

Anstieg der Materialpreise weiterhin sehr<br />

dynamisch und die Lieferketten seien<br />

nach wie vor äußerst fragil. „Materialverfügbarkeit<br />

hat aktuell einen hohen<br />

Preis“, sagt Kurth.<br />

Sein Blick auf die kommenden Monate<br />

fällt deshalb verhalten aus. „Die weitere<br />

Entwicklung der Möbel- und Küchenmöbelindustrie<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

bzw. Ostwestfalen-Lippe ist – trotz noch<br />

gut gefüllter Auftragsbücher – aufgrund<br />

der Verknappung bzw. Verteuerung von<br />

Vorprodukten und Energieträgern sowie<br />

den Störungen bei Lieferketten insbesondere<br />

nach Asien und Osteuropa<br />

aktuell kaum prognostizierbar.“ Kurth<br />

mahnt: „Auch wenn Wohnen und Einrichten<br />

weltweit im Trend liegen und<br />

gerade Deutschland sich viel im Wohnungsbau<br />

vorgenommen hat: Die bereits<br />

und noch eintretenden Verwerfungen<br />

durch den fortwährenden russischen<br />

Angriffskrieg werden im Kontext der<br />

abflauenden Konjunktur gewaltige Herausforderungen<br />

für unsere Branche darstellen<br />

– und zwar weit über dieses Jahr<br />

hinaus!“ sl<br />

17<br />

Markt


Nachhaltig<br />

leistungsfähig<br />

Umweltschutz, Klimaschutz und ein nachhaltiger Lebensstil – immer mehr<br />

Menschen entscheiden sich zum Schutz der kostbaren natürlichen Ressourcen<br />

hierfür. Mit unterschiedlichsten Maßnahmen leistet auch die Küchenbranche<br />

dazu einen wertvollen Beitrag.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Küchenbranche eine große Rolle. Foto: AMK<br />

Ob Küchenmöbel-, Hausgeräte- oder<br />

Zubehörhersteller, die Mehrzahl der<br />

Hersteller der Küchenbranche befassen<br />

sich intensiv mit Nachhaltigkeit, denn<br />

auch im Haushalt wird das Thema<br />

immer wichtiger. Dabei gibt es für die<br />

Unternehmen eine ganze Reihe ökologischer<br />

Stellschrauben. Dazu zählen beispielsweise<br />

entsprechende Zertifizierungen<br />

und Umwelt-Nachhaltigkeits-Siegel,<br />

Unternehmensstrategien und Maßnahmenpakete<br />

für eine konsequente weitere<br />

CO2-Reduzierung, das regelmäßige<br />

Erstellen einer Umwelt-/Ökobilanz<br />

sowie ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement.<br />

Nicht zu vergessen<br />

der große Themenkomplex Recycling,<br />

Upcycling, Kreislaufwirtschaft und<br />

die Forschung an weiteren innovativen<br />

Werkstoffen.<br />

Ehrgeizige Ziele<br />

Hinsichtlich Nachhaltigkeit ist die<br />

Hausgeräteindustrie bereits seit vielen<br />

Jahren ehrgeizig unterwegs. Mit jeder<br />

neuen Geräte-Generation werden die<br />

Werte für möglichst geringen Verbrauch<br />

von elektrischer Energie bzw. Wasser<br />

weiter optimiert. „Moderne Elektro-<br />

Hausgeräte bestechen neben ihrer Leistungsfähigkeit<br />

auch durch sehr geringe<br />

Verbrauchswerte. Eine Neuanschaffung<br />

zahlt sich also mehrfach aus. Mit<br />

geringeren Verbrauchskosten und damit<br />

mehr Nachhaltigkeit sowie fortschrittlichen<br />

Features für die Nutzer:innen“, so<br />

Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der<br />

Branchenorganisation gfu Consumer &<br />

Home Electronics GmbH.<br />

Beispiel Bauknecht: Dank des innovativen<br />

„Food Care Systems“ der Total<br />

NoFrost Kühl-/Gefrierkombination<br />

bleiben Obst, Gemüse & Co. bis zu 15<br />

Tage – basierend auf internen Tests zum<br />

Gewichtsverlust und visueller Qualität,<br />

unter Berücksichtigung der üblichen<br />

Obst- und Gemüsesorten – länger<br />

Nachhaltigkeit<br />

18


Dank des innovativen<br />

„Food Care Systems“<br />

der Total NoFrost<br />

Kühl-/Gefrierkombination<br />

bleiben Obst,<br />

Gemüse & Co. bis zu<br />

15 Tage länger frisch.<br />

Foto: Bauknecht<br />

frisch. Auch Großeinkäufe sind dadurch<br />

kein Problem, denn ein schnelles Verderben<br />

der Lebensmittel wird vermieden<br />

und Verbraucher können nachhaltig<br />

wirtschaften. Ebenso wie mit dem<br />

„ActiveCare“ Geschirrspüler von Bauknecht.<br />

Er öffnet am Ende des Spülzyklus<br />

automatisch die Tür, sodass das<br />

Geschirr dank des natürlichen Luftstroms<br />

trocknet, ohne weiterhin Energie<br />

zu verbrauchen.<br />

Die stetige Erweiterung des nachhaltigen<br />

Produktportfolios steht auch bei<br />

Beko Grundig Deutschland im Fokus.<br />

Daneben geht das Unternehmen mit der<br />

Unterstützung der Stiftung Allianz für<br />

Entwicklung und Klima den nächsten<br />

konsequenten Schritt im Rahmen seiner<br />

Nachhaltigkeitsstrategie. Die Allianz<br />

verfolgt das Ziel, Entwicklungszusammenarbeit<br />

und internationalen Klimaschutz<br />

durch freiwillige Kompensation<br />

von Treibhausgasen zusammenzubringen.<br />

Beko Grundig Deutschland unterstützt<br />

die Erreichung dieser Ziele und<br />

strebt darüber hinaus Klimaneutralität<br />

an. Dafür sollen Treibhausgasemissionen<br />

vermieden, reduziert und kompensiert<br />

werden. Um das zu erreichen, erstellt<br />

Beko Grundig Deutschland eine umfassende<br />

CO2-Bilanz. Im nächsten<br />

Schritt werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Allianz Emissionen<br />

zuverlässig erfasst, die dann gemeinsam<br />

mit einem Kompensationspartner über<br />

Emissionszertifikate ausgeglichen werden.<br />

„Wir sind überzeugt: Die kompromisslose<br />

Ausrichtung unseres Unternehmens<br />

am Grundsatz der Nachhaltigkeit<br />

ist der Schlüssel zu einer besseren<br />

Zukunft. Das machen wir in unseren<br />

Produkten für Kund:innen zuhause täglich<br />

erlebbar“, so Mario Vogl, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Beko<br />

Grundig Deutschland GmbH.<br />

Neue Ansätze<br />

Die Küche der Zukunft denkt Electrolux<br />

neu. Dafür präsentierte der Hersteller<br />

jetzt das System „GRO“. Ein ressourcenschonender<br />

und zugleich gesünderer<br />

Genuss von Lebensmitteln steht dabei<br />

im Mittelpunkt. „GRO“ besteht aus<br />

mehreren smarten und modularen Aufbewahrungslösungen.<br />

Es soll Menschen<br />

dazu anregen, insgesamt weniger und<br />

qualitativ hochwertigeres Fleisch zu<br />

essen sowie neue, vielfältige Proteinquellen<br />

zu entdecken.<br />

„‚GRO‘ ist unsere Vision davon, wie die<br />

Küche der Zukunft aussehen könnte.<br />

Eine Vision, die auch die Innovationskraft<br />

unseres Unternehmens widerspiegelt,<br />

während wir gleichzeitig<br />

unsere Nachhaltigkeitsziele weiter<br />

Ein ressourcenschonender und<br />

zugleich gesünderer Genuss von<br />

Lebensmitteln steht im Mittelpunkt<br />

des neuen Electrolux-Systems „GRO“.<br />

Foto: Lehmann<br />

19<br />

Nachhaltigkeit


In Bezug auf einen nachhaltigen Lifestyle liegt auch Indoor-<br />

Gardening im Trend. Foto: AMK<br />

vorantreiben“, so Tove<br />

Chevalley, Director<br />

Consumer Experience<br />

Innovation Hub<br />

bei Electrolux. So<br />

macht beispielsweise<br />

der „Nordic Smoker“<br />

von „GRO“ das<br />

Räuchern auch von<br />

pflanzlichen Lebensmitteln<br />

in den eigenen<br />

vier Wänden<br />

ganz einfach möglich.<br />

Er inspiriert dazu,<br />

dass bestimmte Zubereitungsarten,<br />

die früher<br />

nur für Fleischgerichte<br />

angewendet wurden, nun<br />

auch Eingang in die pflanzliche<br />

Küche finden. Damit zahlt er auf<br />

den aktuellen globalen Trend in der<br />

veganen Küche ein, das Geschmackserlebnis<br />

durch Kombination von verschiedenen<br />

Zubereitungsweisen und<br />

Geschmacksrichtungen zu verbessern.<br />

Begleitet wird das „GRO“-Konzept<br />

durch eine digitale Plattform, die die<br />

Ernährungsgewohnheiten und die<br />

dadurch verursachten Auswirkungen auf<br />

den Planeten visualisiert. Sie unterstützt<br />

Nutzer dabei, sich persönliche Ziele zu<br />

setzen und zu erreichen. Zudem gibt<br />

„GRO“ Tipps zu Rezepten, lokalen Produkten<br />

und nachhaltigen Zutaten, die<br />

auf den persönlichen Geschmack und<br />

die individuelle Ernährungsweise abgestimmt<br />

sind und diese kontinuierlich<br />

verbessern. Die digitale Plattform<br />

berücksichtigt dabei auch die im Kühlschrank<br />

vorrätigen Lebensmittel.<br />

Sebastian Lehmann<br />

Für eine klimafreundliche und<br />

unabhängige Zukunft<br />

Ein übergreifendes Bündnis aus Verbänden der<br />

Forst- und Holzwirtschaft hat in einem gemeinsamen<br />

Positionspapier die Potenziale der Wald- und<br />

Holznutzung für eine klimafreundliche, unabhängige<br />

und verlässliche Zukunft hervorgehoben.<br />

Der aktuelle Russland-Ukraine-Krieg verschärfe<br />

die bestehenden Herausforderungen der menschgemachten<br />

Klimakrise und verdeutliche die Notwendigkeit<br />

einer Transformation unserer Wirtschaft<br />

und Gesellschaft hin zu heimischen und<br />

nachwachsenden Ressourcen. Mit seiner nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung und einer regionalen<br />

und modernen Holzindustrie verfügt Deutschland<br />

über ein starkes Cluster, das nicht nur wirtschaftlich<br />

gut aufgestellt ist, sondern durch die<br />

Bereitstellung und Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoffes Holz zentrale Lösungen<br />

für die Aufgaben der Zukunft bereithält. Vor diesem Hintergrund fordert das Verbändebündnis<br />

von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur aktiven Waldbewirtschaftung<br />

und stärkeren Holzverwendung im EU Green Deal und dem deutschen<br />

Klimaschutz-Sofortprogramm.<br />

„Für Klimaschutz und Versorgungssicherheit gilt es, das Potenzial des heimischen<br />

Rohstoffs Holz stärker zu nutzen, statt durch umfassende Verbote weiter einzuschränken.<br />

Holz ist in allen seinen Anwendungsbereichen eine sichere und klimafreundliche<br />

Alternative zu fossilen und energieintensiven Materialien aus fernen Ländern“, erklärt<br />

Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie<br />

(HDH). Der HDH ist eine der insgesamt 26 unterzeichnenden Organisationen<br />

des Positionspapiers.<br />

Übergabe des gemeinsamen Positionspapiers<br />

vor dem Reichstagsgebäude<br />

an Abgeordnete aus Regierungs-<br />

und Oppositionsfraktionen.<br />

Ganz links im Bild: HDH-<br />

Geschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge.<br />

Bildquelle: HDH/Knebel<br />

Nachhaltigkeit<br />

22


Produkte, die wie<br />

die „greenline<br />

BioBoard Gen2“-<br />

Spanplatte nach<br />

F4Star zertifiziert sind,<br />

geben rund 50%<br />

weniger Formaldehyd<br />

an die<br />

Raumluft ab als<br />

herkömmliche<br />

Produkte. Foto:<br />

Rotpunkt Küchen<br />

Aus Liebe zur Natur<br />

Nachhaltigkeit steht bei Rotpunkt Küchen weiterhin ganz oben auf der Agenda.<br />

Wie schafft man es als Produzent für Küchenmöbel, den CO2-<br />

Fußabdruck zu verkleinern? Wie reduziert man den Einsatz<br />

von Frischholz, um wertvolle Ressourcen zu schonen? Und<br />

wie leistet man einen positiven Beitrag zum Klimaschutz?<br />

Bereits seit 2017 arbeitet Rotpunkt Küchen kontinuierlich<br />

daran, Antworten auf diese diese und viele weitere Fragen, die<br />

sich um das Thema Nachhaltigkeit drehen, zu finden. Dafür<br />

wird sich intensiv damit auseinandergesetzt, wie sich altbekannte<br />

Prozesse und Strukturen optimieren lassen.<br />

Nachhaltigkeit im Produkt<br />

Beispielsweise sollen die Möbelstücke von Rotpunkt Küchen<br />

die Raumluft optimieren und eine erhöhte Wohngesundheit<br />

schaffen. Dafür sind die Produkte nach JIS F**** (F4Star)<br />

zertifiziert. Dabei handelt es sich um die Emissionsklasse des<br />

Japan Industrial Standard (als Äquivalent zur DIN-Norm), der<br />

die weltweit höchsten Anforderungen an die Formaldehyd-<br />

Emissionen stellt.<br />

Ganz praktisch bedeutet das: Produkte, die wie die „greenline<br />

BioBoard Gen2“-Spanplatte nach F4Star zertifiziert sind,<br />

geben rund 50% weniger Formaldehyd an die Raumluft ab als<br />

herkömmliche Produkte. Das „greenline BioBoard Gen2“ ist<br />

deshalb die Lösung für alle, die sich eine nachhaltige und klimafreundliche<br />

Küche wünschen. Während konventionell hergestellte<br />

Spanplatten überwiegend aus Frischholz bestehen,<br />

wird für das „greenline BioBoard Gen2“ bis zu 90% Recyclingholz<br />

verwendet. Der hohe Anteil von Recyclingholz unterstützt<br />

die Kohlenstoffbindung und entlastet als natürlicher<br />

CO2-Speicher die Atmosphäre.<br />

Nachhaltigkeit in der Produktion<br />

Nachhaltigkeit bezieht sich für Rotpunkt Küchen aber nicht<br />

nur auf die Technik – am Standort Getmold kann beispielsweise<br />

in Losgröße 1 gefertigt und dadurch die Menge an<br />

Materialverschnitt erheblich reduziert werden – sondern auch<br />

auf das tägliche Miteinander. Die Mitarbeitenden im Versand<br />

haben die Möglichkeit, ein passives robotisches Exoskelett zu<br />

nutzen, das die körperliche Belastung beim Ausführen schwerer<br />

Wiederholungs- oder Überkopftätigkeiten verringert. Für<br />

das gesamte Team gibt es zahlreiche Angebote im Rahmen<br />

eines betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Neue Programme<br />

23<br />

Nachhaltigkeit


Ein Herz für<br />

nachhaltige Küchen<br />

Im Oktober 2021 eröffnete Sven Wetendorf in seiner Heimat das Küchenstudio CityKüchen<br />

Dresden. Der gelernte Tischler setzt auf seine Erfahrung und legt in der Ausstellung sowie<br />

in der Beratung viel Wert auf das Thema Nachhaltigkeit – mit Erfolg.<br />

„Ein eigenes Küchenstudio war schon<br />

immer mein Traum. Und diesen Traum<br />

habe ich mir erfüllt.“ Mit Mitte 40 hat<br />

sich Sven Wetendorf zum Gang in die<br />

Selbstständigkeit entschieden und setzt<br />

in seinem Küchenstudio CityKüchen<br />

Dresden vor allem auf seine persönlichen<br />

Erfahrungen aus Verkauf und Außendienst<br />

bei Nobilia. „Gerade die persönliche<br />

Bindung zu den Menschen ist mir<br />

sehr wichtig. Schließlich müssen bei der<br />

Suche nach der Traumküche viele Entscheidungen<br />

getroffen werden“, so der<br />

KüchenTreff-Händler. Die Auswahl an<br />

verschiedenen Materialien, Formen und<br />

Farben ist schließlich groß.<br />

„Die persönliche<br />

Bindung zu den<br />

Menschen ist sehr<br />

wichtig.“<br />

Und gerade deshalb setzt Wetendorf auf<br />

eine modern reduzierte Ausstellung mit<br />

nur vier Musterküchen seines ehemaligen<br />

Arbeitgebers Nobilia sowie Geräten<br />

von AEG, Siemens oder Bora. „Wichtig<br />

war mir, dass sich der Kunde von Anfang<br />

an wohlfühlt und nicht überfordert<br />

ist.“ Gerade deshalb hat Wetendorf<br />

auch viel Wert auf die Gemütlichkeit<br />

des eigenentwickelten Studiokonzepts<br />

gelegt, mit einladenden „Beraterplätzen“<br />

mit Sofa oder auch einer Spielecke.<br />

Liebe zum Detail<br />

und zur Heimat<br />

Die Liebe zum Detail und zur Heimat<br />

Dresden wird dabei auch im selbst ent-<br />

Redaktion<br />

24<br />

Für Sven Wetendorf stehen die Wünsche der<br />

Kunden immer im Mittelpunkt. Beratung fängt<br />

für ihn beim Zuhören an. Fotos: Lehmann


worfenen Logo mit Silhouette der Stadt<br />

sowie dem Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit<br />

und einem bewussteren Umgang<br />

mit der Natur in der Region deutlich<br />

sichtbar. Deshalb ist CityKüchen Dresden<br />

auch der Qualitätsgemeinschaft<br />

grünergriff beigetreten. „Wir möchten<br />

unser nachhaltiges und regionales Handeln<br />

noch transparenter machen. Mit<br />

unserer Mitgliedschaft setzen wir uns<br />

aktiv ein, um das Bewusstsein für die<br />

Themen der Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

zu steigern“, so Wetendorf.<br />

So setzt der Geschäftsinhaber auf einen<br />

nahezu papierlosen Bürobereich, energiesparende<br />

LED-Beleuchtung im Innenund<br />

Außenbereich, eine klimaneutral<br />

betriebene Website oder regionale Lieferanten<br />

und Dienstleister. Beispiel: Unter<br />

dem Motto „local food & local kitchen“<br />

fand am 13. Mai das erste Live-Cooking-<br />

Event mit dem Dresdner Profikoch<br />

Stephan Schiller statt.<br />

am Anfang und haben noch jede Menge<br />

Aufklärungsarbeit vor uns.“<br />

„Weniger ist mehr“<br />

Deshalb verfährt Wetendorf wie in der<br />

Ausstellung auch bei beim Thema Nachhaltigkeit<br />

nach dem Motto „weniger ist<br />

mehr“. Generell ist es ihm wichtig, dass<br />

der Kunde in allen Entscheidungen aktiv<br />

mit eingebunden wird. „Ich will den<br />

Kunden wahrnehmen und er soll sich<br />

verstanden fühlen.“ Auch deshalb schaut<br />

sich Wetendorf den künftigen Standort<br />

der Küche an und führt das Aufmaß<br />

persönlich durch.<br />

Eine Kundenbindung, die sich bei City<br />

Küchen auch bis ins Marketing zieht.<br />

Beispielsweise bei den beiden anstehenden,<br />

zusammen mit KüchenTreff und<br />

grünergriff organisierten Golfturnieren.<br />

„Wir wollen sportlich netzwerken“, so<br />

Wetendorf. Sebastian Lehmann<br />

„Wir wollen das<br />

Bewusstsein für die<br />

Themen Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit<br />

steigern.“<br />

Das Thema Nachhaltigkeit wird bei<br />

CityKüchen Dresden auch in der Beratung<br />

zunehmend wichtiger. „Energiesparende<br />

Elektrogeräte, natürliche<br />

Materialien, nachhaltig produzierte<br />

Küchenmöbel sowie natürliche Materialien<br />

– das alles macht eine grün geplante<br />

Küche von CityKüchen Dresden aus.<br />

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

weltpolitischen Situation werden<br />

die Attribute Energiesparen und Langlebigkeit<br />

immer stärker nachgefragt.“<br />

Dabei geht es nach wie vor vor allem<br />

um die Geräte. Wetendorf ist überzeugt:<br />

„Nachhaltigkeit ist auch im Bereich<br />

Küche ein spannendes Thema. Hier stehen<br />

wir zusammen mit grünergriff, den<br />

Verbänden und Mitgliedern noch ganz<br />

Ein Blick in die<br />

modern reduzierte<br />

Ausstellung von<br />

CityKüchen<br />

Dresden.<br />

25<br />

Redaktion Nachhaltigkeit


LEISTUNGS-<br />

STARK UND<br />

Verbände in SERVICE- der Übersicht<br />

ORIENTIERT<br />

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir die aktuellen Daten und Fakten zu den wichtigsten Verbänden<br />

und Einkaufskooperationen der Küchenbranche. Abgefragt wurden jeweils Angaben zur Verbandsführung,<br />

den Mitgliedern und Verkaufsstellen, dem Außenumsatz und ZR-Umsatz – fehlt einer dieser Punkte in den<br />

jeweiligen Einträgen, wurden keine Angaben gemacht. Das jeweilige Zitat bezieht sich auf folgende Frage:<br />

„Welche Vorteile bietet Ihr Verband/Ihre Einkaufskooperation?“<br />

Der Küchenring GmbH & Co. KG<br />

Marie-Curie-Str. 6, 53359 Rheinbach<br />

Telefon: 02226 9040<br />

www.kuechenring.de<br />

Mail: info@kuechenring.de<br />

Geschäftsführer: Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann<br />

Umsatz 2021: über 660 Mio. Euro<br />

Marko Steinmeier (l.), Jürgen<br />

Feldmann: Der Küchenring<br />

aus Rheinbach steht hinter<br />

seinen Gesellschaftern und<br />

für ein durch und durch professionelles<br />

Leistungsspektrum,<br />

aus dem sich die über<br />

650 angeschlossenen Küchenprofis<br />

individuell bedienen können. „Undurchsichtige Zahlungspauschalen<br />

oder erzwungene Kombi-Modelle wird man bei uns nicht finden.“,<br />

sagt Geschäftsführer Jürgen Feldmann, der neben Marko Steinmeier den<br />

Verband auf oberster Ebene führt. Durch eine äußerst schmale Personalstruktur<br />

und kurze, effiziente Arbeitsprozesse liegt die Eigenkostenquote<br />

des Verbandes bei unter 1% des zentralregulierten Gesamtumsatzes.<br />

Gemeinsam mit dem Schwesterverband Alliance und dem Kooperationsverband<br />

KüchenTreff erwirtschaftet Der Küchenring weit über 1,2 Milliarden<br />

Euro und vereint über 1.500 Händler im In- und Ausland.<br />

Kein<br />

Kleingedrucktes.<br />

Begros Bedarfsgüter<br />

Großhandelsgesellschaft<br />

für Wohnung und Heim mbH<br />

Graf-Zeppelin-Straße 5, 46149 Oberhausen<br />

Telefon: 0208 994930<br />

Fax: 0208 99493999<br />

www.begros.de<br />

Willkommen bei den Profis! Der Küchenring aus Rheinbach steht<br />

hinter seinen Gesellschafter:innen und für ein durch und durch<br />

professionelles Leistungsspektrum, aus dem sich die über 650<br />

angeschlossenen Küchenprofis individuell bedienen können.<br />

„Undurchsichtige Zahlungspauschalen oder erzwungene Kombi-<br />

Geschäftsführung: Patrick Neuss<br />

Prokura: Frank Dehm<br />

Mitglieder/Verkaufsstellen: 17 Mitglieder<br />

mit rund 300 Verkaufsstellen<br />

Modelle wird man bei uns nicht finden.“, sagt Geschäftsführer<br />

Jürgen Feldmann, der neben Marko Steinmeier den Verband<br />

auf oberster Ebene führt. Durch eine äußerst schmale<br />

Personalstruktur und kurze, effiziente Arbeitsprozesse liegt die<br />

Eigenkostenquote des Verbandes bei unter 1% des zentralregulierten<br />

Gesamtumsatzes – und dieser lag im Jahr 2021 bei über<br />

660 Mio. Euro. Gemeinsam mit dem Schwesterverband Alliance<br />

und dem Kooperationsverband KüchenTreff aus Wildeshausen<br />

erwirtschaftet Der Küchenring weit über 1,2 Milliarden Euro* und<br />

vereint über 1.500 Händler:innen im In- und Ausland.<br />

Patrick Neuss: „Die Begros ist Deutschlands großer<br />

und starker Möbeleinkaufs- und Serviceverband<br />

für Wohnung und Heim mit 17 angeschlossenen<br />

mittelständischen Unternehmen und über<br />

300 Verkaufsstellen. Das Begros-Leistungsspektrum<br />

reicht vom 360-Grad-Einkauf mit besonderem<br />

Fokus auf das QM über Digitalisierungsthemen<br />

bis hin zu einem umfangreichen und<br />

leistungsstarken Eigenmarkenprogramm.“<br />

Beeindruckend sind auch die crossmedialen, miteinander verzahnten<br />

Offline- und Online-Leistungen, mit denen der Verband seinen<br />

Gesellschafter:innen ein umfassendes 360° Marketing bietet:<br />

• Konzeption, Programmierung und Umsetzung von SEO-optimierten<br />

Unternehmens-Websites (Text, Videos, Grafik, Fotos).<br />

• Social Media-Marketing für alle relevanten Kanäle<br />

• Content-Marketing für das beste Wechselspiel zwischen Websites<br />

und Social Media-Auftritten<br />

• individuelle und optimale Nutzung SEA<br />

• Inhousekommunikation und Zielgruppenanalysen<br />

• Mailings und digitaler Prämienshop<br />

Ausführliche Leistungsbeschreibungen und Broschüren zu jedem<br />

einzelnen Thema erhalten Sie direkt unter +49 (0) 226-904-0.<br />

DER KÜCHENRING<br />

GmbH & Co. KG<br />

Marie-Curie-Straße<br />

53359 Rheinbach<br />

Telefon: +49 (0) 2226<br />

www.kuechenring.d<br />

info@kuechenring.de<br />

Geschäftsführung<br />

Jürgen Feldmann<br />

Marko Steinmeier<br />

Mitarbeiteranzahl: 10<br />

Umsatz: 2021: > 660<br />

* zentralregulierter Umsatz<br />

Der Kreis Systemverbund<br />

Holding GmbH & Co. KG<br />

Mollenbachstraße 2, 71229 Leonberg<br />

Telefon: 07152 609700<br />

Mail: derkreis@derkreis.de<br />

www.derkreis.com<br />

Geschäftsführender Gesellschafter: Ernst-Martin Schaible<br />

Geschäftsführer Systemverbund Holding: Ralph Leimbach<br />

Geschäftsführer Der Kreis Deutschland: Ulf Triebener<br />

Varia: Patrick Florea<br />

Creative Partner: Gerd Fähler<br />

TopaTeam: Walter Greil<br />

Mein Bad: Uwe Weitershagen<br />

Mitglieder: 3.512<br />

Gesamtumsatz: 4,73 Mrd. Euro<br />

Bis gleich!<br />

314-021_anve_BtoB_Anzeigen_Verband_Kueche+Bad_Premiumprofil_230_297_Lay01.indd 1<br />

Ernst-Martin Schaible (l.),<br />

Ralph Leimbach: „Der Kreis<br />

ist ein international aktiver<br />

Full-Service-Verbund mit vielfältigen<br />

erstklassigen Dienstleistungen,<br />

die punktgenau und<br />

praxisorientiert auf die unternehmerischen<br />

Herausforderungen<br />

der Mitglieder zugeschnitten sind. Aktuell sind dies Lead-Gewinnung<br />

durch kuechenspezialisten.de, ein Cyber-Security-Tool sowie der<br />

Relaunch des gerade für Existenzgründer geeigneten Küche 3000 Konzeptes.<br />

So sichern wir die Marktstärke und Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />

Partner. Durch die internationale Ausrichtung profitieren die Mitglieder<br />

zudem vom Know-how und den Erfahrungen aus verschiedenen<br />

Märkten.“<br />

Unternehmen<br />

26


Einrichtungspartnerring VME<br />

GmbH & Co. KG<br />

An der Wesebreede 2, 33699 Bielefeld<br />

Telefon 0521 208850<br />

Fax 0521 20885111<br />

www.interliving.de/kueche<br />

Hauptgeschäftsführer: Frank Stratmann<br />

Leiter Küche und Bad: ppa. Volker Herzmann<br />

Mitglieder: rund 200 Gesellschafterunternehmen<br />

Verkaufsstellen: mehr als 200 für Küchen<br />

ZR-Umsatz: 1,588 Mrd. Euro<br />

Frank Stratmann: „Als Verbundgruppe für mittelständische<br />

Möbel- und Küchenhändler bieten<br />

wir eine starke Gemeinschaft mit Stabilität und<br />

Kontinuität. Der gemeinsame Einkauf des Einrichtungspartnerring<br />

VME mit der MHK und unsere<br />

erfolgreichen Kooperationen sichern unseren<br />

Gesellschaftern klare Wettbewerbsvorteile für eine<br />

stabile Zukunft.“<br />

Garant Gruppe<br />

Hauptstraße 143, 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Telefon 05242 4090<br />

Fax 05242 409399<br />

www.garant-gruppe.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Torsten Goldbecker, Jens Hölper<br />

Mitglieder: über 1.800 in Deutschland<br />

Verkaufsstellen: über 2.000 in Deutschland<br />

Torsten Goldbecker: „Garant bietet führende<br />

Einkaufskonditionen, exklusive Kollektionsmarken,<br />

Print- und Digitalmarketing als Full-Service:<br />

Webseiten, Content-Marketing, Social Media<br />

Kampagnen & Posting, POS Marketing, crossmediale<br />

Kampagnen, kuratierter Bild- & Medienservice,<br />

digitale Sortimentsdaten, Preislisten, Online-<br />

Zentralregulierung inkl. Bonusrechner sowie<br />

Junioren-Netzwerk, Erfa und Gründerkonzept.“<br />

EK/servicegroup eG<br />

Elpke 109, 33605 Bielefeld<br />

Telefon 0521 2092144<br />

www.ek-retail.com<br />

Retail-Vorstand: Jochen Pohle<br />

Mitglieder: 4.200<br />

Verkaufsstellen: 8.000<br />

Außenumsatz: 4,5 Mrd. Euro<br />

ZR-Umsatz: 2,18 Mrd. Euro<br />

Jochen Pohle: „Mit küchenplus bietet EK<br />

Küchenspezialisten und Elektrohändlern mit angeschlossenem<br />

Küchenstudio ein Full-Service-Konzept<br />

inklusive Rundum-Sorglos-Garantie. Top-verhandelte<br />

Verträge mit führenden Lieferanten, ein<br />

individuell angepasstes Marketing-Paket, das stationär<br />

und online auf regionale Zielgruppen zugeschnitten<br />

ist, sowie die konsequente Besetzung<br />

neuer Themen stärken die Wettbewerbsposition der Handelspartner<br />

nachhaltig. EK stellt den Unternehmer in den Mittelpunkt.“<br />

GfMTrend-Möbeleinkaufsverbund<br />

Donaustraße 15, 93333 Neustadt a. d. Donau<br />

Telefon 09445 2040<br />

Fax 09445 204155<br />

www.gfm-trend.de<br />

Mail: info@gfm-trend.de<br />

Geschäftsführer: Joachim Hermann<br />

Mitglieder: 776<br />

Verkaufsstellen: 827<br />

Joachim Hermann: „GfMTrend bietet eine<br />

5-Jahres-Garantie auf E-Geräte über die garantieservice<br />

24 GmbH, starke Eigenmarken wie z. B.<br />

„Apéro“ und „Topline Küchen“, E-Geräte-Mengeneinkauf<br />

und exklusive E-Geräte.“<br />

EMV Europa Möbel-Verbund<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ampertal 8, 85777 Fahrenzhausen<br />

Telefon: 08133 890<br />

Fax: 0813389190<br />

www.emverbund.de<br />

Geschäftsführer: Felix Doerr, Ulf Rebenschütz<br />

Gesellschafter: 490<br />

Verkaufsstellen: 1.109<br />

ZR-Umsatz: 1,65 Mrd. Euro<br />

Ulf Rebenschütz, Felix<br />

Doerr (l.): „Der Europa<br />

Möbel-Verbund ist eine<br />

moderne Full-Service-Zentrale<br />

für den mittelständischen<br />

Möbel- und Küchenhandel.<br />

Es werden Marketing- und<br />

Vertriebskonzepte für viele<br />

Betriebstypen und unterschiedliche Flächenkategorien angeboten.<br />

Gemäß der Aussage ‚Gemeinsam erfolgreich – selbstständig entscheiden‘<br />

nutzen die EMV-Gesellschafterinnen und Gesellschafter auf freiwilliger<br />

Basis die Verbandsdienstleistungen. Im Bereich der freien<br />

Sortimente werden hervorragende Einkaufsbedingungen angeboten<br />

und die erfolgreichen Handelsmarken bieten darüber hinaus echte<br />

Differenzierungsmöglichkeiten.“<br />

27<br />

Unternehmen


Giga International GmbH & Co. KG<br />

Mergentheimer Straße 59, 97084 Würzburg<br />

Telefon: 0931 260784500<br />

Fax: 089 51056165364<br />

www.giga-verband.com<br />

Geschäftsführer: Gerald Socher<br />

Mitglieder: 21<br />

Verkaufsstellen: 1.177<br />

Außenumsatz: über 13 Mrd. Euro<br />

Gerald Solcher: „Durch die langjährigen Erfahrungen<br />

und das Know-how unserer Mitglieder im<br />

Küchenhandel ist es uns möglich, eine stetige Weiterentwicklung<br />

in diesem Bereich zu verzeichnen.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit der Mitglieder<br />

und durch die Größe des Verbandes können wir ein<br />

breit gefächertes Exklusivsortiment zu besten Konditionen<br />

zur Verfügung stellen, aus dem sich jedes<br />

Mitglied nach seinen eigenen, spezifischen Bedürfnissen bedienen und<br />

ein individuelles Angebot für seine Kunden erstellen kann.“<br />

KMG Zumbrock GmbH<br />

Im Gehaak 2, 99887 Georgenthal<br />

Telefon 036253 41019<br />

Fax 036253 44810<br />

Mail: service@kmg-zumbrock.de<br />

www.kmg-zumbrock.de<br />

Geschäftsführer: Hans-Ulrich Zumbrock, Pia Zumbrock, Rudolf Siemens<br />

Mitglieder: 386<br />

Verkaufsstellen: 391<br />

Rudolf Siemens: „KMG ist der Verband für<br />

Küchenstudios und Handwerk. Auf Neugründer<br />

sind wir besonders spezialisiert. Unsere<br />

größte Stärke liegt nach wie vor in der persönlichen<br />

Betreuung unserer KMG Partner. Wir verstehen<br />

unter Betreuung in erster Linie Unterstützung<br />

im täglichen Geschäft. Seit Jahren entwickeln<br />

wir immer neue Online-Tools, die einfach in der<br />

Handhabung sind, um unseren Partnern Zeit zu sparen und ihnen die<br />

Konzentration auf das Wesentliche zu ermöglichen. Und das Beste daran<br />

ist, dass wir dieses Leistungsspektrum kostenlos zur Verfügung stellen.<br />

Dazu zählt die KMG Datenpflege ebenso wie der KMG eigene ,Block-<br />

Verrechner‘. Auch unser ,ProduktNavi‘ gehört zu diesen Werkzeugen. Es<br />

ermöglicht unseren Partnern während der Küchenplanung blitzschnell<br />

Geräte zu konfigurieren, inklusive Preisfindung und Bestellung direkt<br />

aus dem System. Im Jahr 2021 kam die Geräte-Anschlussgarantie dazu.<br />

Auch hier können unsere Händler mit wenigen Klicks ihren Kunden<br />

eine Gerätegarantie abschließen. Dieser Vorgang wurde intern bis hin<br />

zum Rechnungsversand voll automatisiert.“<br />

MZE-Möbel-Zentral-Einkauf GmbH<br />

Lohweg 31 · 85375 Neufahrn bei Freising<br />

Telefon: 08165 9526-0<br />

Telefax: 08165 620 30<br />

info@mze.de; www.mze.de<br />

Geschäftsführender Gesellschafter: Rüdiger Gehse<br />

Mitglieder: 660 in Deutschland und Österreich davon 280 Küchenfachgeschäfte<br />

oder Vollsortimenter mit Küchenfachabteilung<br />

Verkaufsstellen: 282<br />

KüchenTreff GmbH & Co. KG<br />

Harpstedter Str. 60, 27793 Wildeshausen<br />

Telefon 04431 73790<br />

Fax 04431 737920<br />

www.kuechentreff.de<br />

Geschäftsführer: Daniel Borgstedt, Marko Steinmeier<br />

Standorte in Europa: 509<br />

Mitglieder: 486<br />

Marko Steinmeier: „Küche ist<br />

unser Handwerk‘, dafür steht<br />

KüchenTreff – und das seit über 25<br />

Jahren. Wir unterstützen unsere Mitglieder<br />

beim Start in die Selbstständigkeit,<br />

sorgen für erstklassige Einkaufskonditionen<br />

und bieten einen<br />

großen Blumenstrauß an Services<br />

und Dienstleistungen – vom Marketing über die Datenpflege für<br />

Küchenplanungsprogramme und betriebswirtschaftliche Weiterbildung<br />

bis hin zum Einstieg in die Online-Beratung.“<br />

Daniel Borgstedt: „Dabei können unsere Mitglieder nach unserem<br />

Motto ‚Alles kann, nichts muss‘ die Leistungen nutzen, die für sie und<br />

ihr Küchenstudio wichtig sind. Und noch etwas macht uns einzigartig:<br />

KüchenTreff ist eine große Familie, die bei allen regionalen Unterschieden<br />

eines verbindet: gemeinsame Werte und die Begeisterung für den<br />

schönsten Raum der Wohnung!“<br />

MHK Group AG<br />

Frankfurter Straße 155, 63303 Dreieich<br />

Telefon: 06103 3910<br />

Fax: 06103 391119<br />

www.mhk.de<br />

Vorstandsvorsitzender: Werner Heilos<br />

Vorstand: Wolfgang Becker, Frank Bermbach, Dr. Olaf Hoppelshäuser,<br />

Kirk Mangels<br />

Handelspartner: 3.633<br />

Außenumsatz: 8,91 Mrd. Euro<br />

Werner Heilos: „Partner der MHK Group profitieren<br />

einerseits von erstklassigen Konditionen und<br />

dem umfangreichsten Serviceangebot der Branche.<br />

Andererseits können sie sich darauf verlassen, dass<br />

wir als verantwortungsvoller und verlässlicher Partner<br />

unser branchenspezifisches Wissen kontinuierlich<br />

erweitern, dass wir mit einem hohen Praxisbezug<br />

und umsetzungsstark innovative Lösungen<br />

entwickeln, und dass sie damit ihre Zukunft auch in einem schwieriger<br />

werdenden Umfeld erfolgreich gestalten können. Denn wir verfolgen<br />

ein gemeinsames Ziel: Den ganz persönlichen unternehmerischen Erfolg<br />

unserer Partner.“<br />

Rüdiger Gehse: „Seit Gründung der MZE ist der<br />

Bereich Küche ein wichtiger Bestandteil des Einkaufsverbandes.<br />

Im Laufe der Zeit haben zahlreiche<br />

Küchenspezialisten bei MZE ihre Verbandsheimat<br />

gefunden. Das große Vorteils-Plus der<br />

Anschlusshäuser: die Möglichkeit des schienenübergreifenden<br />

Zugriffs auf die weiteren Sortimente<br />

zur Stärkung des eigenen Markenprofils<br />

bzw. zur Abgrenzung zum regionalen Wettbewerb.“<br />

Unternehmen<br />

28


Christian Schneider<br />

(r.), Inhaber von<br />

KüchenTreff Homberg,<br />

freut sich mit<br />

KüchenTreff-<br />

Regionalleiter Hartmut<br />

Greszik über die<br />

guten Bewertungen<br />

seines Küchenstudios.<br />

Foto: KüchenTreff<br />

Der Wert der Bewertung<br />

Wie KüchenTreff Homberg zufriedene Kunden zu Botschaftern macht.<br />

Nichts ist so wertvoll wie zufriedene Kunden. Und zwar im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Wer heute eine Küche kauft, hat<br />

die Möglichkeit, auch überregional zu vergleichen – und bei<br />

der Investition einer neuen Küche wird von dieser Möglichkeit<br />

reichlich Gebrauch gemacht. Wer ein Küchenstudio sucht,<br />

folgt in der Regel Empfehlungen. Diese können von Freunden<br />

und Bekannten oder auch aus dem Internet kommen. Wer<br />

in der Google-Suchmaske „Küchenstudio“ eingibt, dem werden<br />

nicht nur Adressen und Webauftritte aufgelistet, sondern<br />

ebenfalls Bewertungen – und wird sich aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach für das bestbewertete Küchenstudio in der Region<br />

entscheiden.<br />

„Bei dem Thema Online-<br />

Bewertungen werden wir vom<br />

Verband vollumfänglich unterstützt.“<br />

Christian Schneider, Inhaber KüchenTreff Homberg<br />

Beste Werbung<br />

Dass zufriedene Kunden die beste Werbung für das eigene<br />

Studio sind, haben sich auch Christian Schneider und sein<br />

Team von KüchenTreff Homberg auf die Fahne geschrieben.<br />

Mit den meisten und besten Online-Bewertungen auf Google<br />

und KüchenAtlas zählen sie unter allen KüchenTreff-Mitgliedern<br />

zu den drei Vorreitern des letzten Jahres: „Bei dem<br />

Thema Online-Bewertungen werden wir vom Verband voll-<br />

umfänglich unterstützt“, betont Schneider. „KüchenTreff zeigt<br />

auf, wie Bewertungen generiert werden können, bietet ein<br />

Monitoring der Kanäle und reagiert nach Absprache auf Kommentare.<br />

Das nimmt meinem Team und mir einen Großteil<br />

an Arbeit ab und gibt uns die Möglichkeit, uns auf unsere Leidenschaft,<br />

den Küchenverkauf vor Ort, zu konzentrieren.“<br />

kuecheundbadforum.de/PRODUKTE<br />

Neue Programme<br />

29<br />

Unternehmen


Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr blickten die<br />

Gesellschafter von Der Küchenring im Mai zur<br />

Jahreshauptversammlung zurück.<br />

damit klar: „Als Einkaufs- und Marketingverband<br />

für mittelständische<br />

Küchenhändler bietet Der Küchenring<br />

nicht nur organisatorisch, sondern auch<br />

wirtschaftlich beste Aussichten.“<br />

„Enorme Synergieeffekte“<br />

Mit Power<br />

in die Zukunft<br />

Endlich wieder live – nach pandemiebedingt zwei<br />

abgesagten Jahreshauptversammlungen und zwei<br />

ausgefallenen Küchen-Kompetenz-Tagen konnten sich die<br />

Gesellschafter von Der Küchenring im Mai wieder vor Ort<br />

treffen. Die Stimmung bei den rund 500 angereisten Gästen<br />

war entsprechend gut, konnten die beiden Geschäftsführer<br />

Jürgen Feldmann und Marko Steinmeier zur Jahreshauptversammlung<br />

in Leipzig doch gute Entwicklungen, ein breiteres<br />

Dienstleistungs-Portfolio und Optimierungen in der digitalen<br />

Präsenz des Verbands präsentieren.<br />

Die wichtigsten Küchenmöbellieferanten<br />

für die Gesellschafter von Der<br />

Küchenring sind Häcker, Schüller und<br />

Nobilia.<br />

Miele und Siemens sind hingegen die<br />

führenden Lieferanten bei den Geräten.<br />

Die Spülen kommen mehrheitlich von<br />

Blanco, das Zubehör fast ausschließlich<br />

von Naber. Insgesamt belief sich der<br />

Küchenumsatz von Der Küchenring,<br />

dem Schwesterverband Alliance und<br />

dem KüchenTreff, mit dem seit März<br />

2020 eine Kooperation besteht, im vergangenen<br />

Jahr auf 1,227 Mrd. Euro.<br />

„Damit sind wir die größte Einkaufskooperation<br />

im Bereich Küche“, freute<br />

sich Marko Steinmeier, Geschäftsführer<br />

Der Küchenring, der auch noch einmal<br />

die Kooperation mit KüchenTreff thematisierte:<br />

„Durch die Zusammenarbeit<br />

konnten wir enorme Synergieeffekte<br />

erzielen, die sich für alle Seiten nun vorteilhaft<br />

auszahlen.“<br />

Ausgebaute Präsenz auf<br />

allen Kanälen<br />

Vorteilhaft soll sich in Zukunft auch das<br />

u. a. mit der App Follow Me, dem Marketingtool<br />

Regio Panel und dem Happy<br />

Home Prämienshop noch breiter aufgestellte<br />

Leistungsportfolio im Bereich der<br />

Dienstleistungen auswirken. Ebenso wie<br />

das neue Business-Tool Lieblingsküchen<br />

zur Kundengewinnung und das Studiokonzept<br />

„System Plus1“. „Das Laden-<br />

Unternehmen<br />

30<br />

„Wir freuen uns, dass wir trotz zwei Jahren<br />

voller Turbulenzen und Hindernissen<br />

weiterhin eine stetige Aufwärtsentwicklung<br />

verzeichnen konnten“,<br />

stimmte Jürgen Feldmann, Geschäftsführer<br />

Der Küchenring, die Gesellschafter<br />

zur Jahreshauptversammlung<br />

(JHV) gleich positiv ein. So konnte Der<br />

Küchenring seinen Umsatz im vergangenen<br />

Jahr um 9,6% auf 660 Mio. Euro<br />

steigern. Der Umsatz wurde damit seit<br />

2002 fast verzehnfacht. Auch die Mitgliederzahl<br />

stieg auf 670 weiter an. Sie<br />

durften sich 2021 über eine Rekordausschüttung<br />

freuen. Für Feldmann ist<br />

Die beiden Geschäftsführer von Der Küchenring, Marko Steinmeier (l.) und Jürgen Feldmann, im<br />

Gespräch mit Moderatorin und Kommunikationsexpertin Daniela Ben Said. Fotos: Der Küchenring


aukonzept wird allen Anforderungen<br />

an eine moderne Einrichtung gerecht“,<br />

ist Steinmeier überzeugt. Es ist ab einer<br />

Studiofläche von 200 qm machbar und<br />

wird inkl. Beleuchtungs- und Dekorationskonzept<br />

bei einem entsprechenden<br />

Lieferantenportfolio beim Partner von<br />

Innenarchitekten geplant und umgesetzt.<br />

„Somit bietet Der Küchenring<br />

vom Ladenbau bis zur Leadgenerierung<br />

alles aus einer Hand“, so Feldmann.<br />

Um dies auch nach außen sichtbar zu<br />

machen, wurde im vergangenen Jahr die<br />

digitale Präsenz auf Social-Media-Kanälen<br />

weiter optimiert und durch gezielte<br />

Online-Marketingkampagnene eine<br />

deutlich höhere Reichweite erzielt und<br />

mehr Traffic generiert. „Für Unternehmen,<br />

ganz gleich welcher Größenordnung,<br />

sollte es heutzutage selbstverständlich<br />

sein, auf den sozialen Netzwerken<br />

aktiv zu sein. Nirgendwo sonst können<br />

so direkt, umfassend und kostengünstig<br />

Kunden erreicht werden“, so Feldmann.<br />

„Der Austausch mit der Zielgruppe, der<br />

Aufbau einer Followerschaft, die Möglichkeit<br />

schnell und öffentlich auf Fragen<br />

zu antworten – all das und noch mehr<br />

gehört mittlerweile zum guten Ton.<br />

Ohne Kommunikation kein Kontakt,<br />

ohne Kontakt kein Küchenverkauf.“<br />

Die beiden langjährigen Geschäftsführer Joachim Bringewald (l.) und Manfred Töpert wurden mit Standing Ovations in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Foto: Lehmann<br />

Standing Ovations und<br />

ausgezeichnete Küchen<br />

Zur JHV von Der Küchenring ging es<br />

aber nicht nur um Zahlen, Daten und<br />

Fakten. Die Veranstaltung bot auch die<br />

Gelegenheit zur gebührenden Verabschiedung<br />

von Joachim Bringewald und<br />

Manfred Töpert. Die beiden langjährigen<br />

Geschäftsführer wurden mit Standing<br />

Ovations für die erfolgreiche Arbeit<br />

der vergangenen Jahre offiziell in den<br />

Ruhestand verabschiedet.<br />

Ein weiteres Highlight der JHV war<br />

die Auszeichnung der „Küchenplaner<br />

des Jahres“. Die Gewinner in diesem<br />

Jahr sind Johan Küchen, Thalheim bei<br />

Wels (bis 12 qm Größe), La Cucina<br />

Küchenspezialist, Schweinfurt (bis<br />

20 qm) und Küchen Exklusiv, Quakenbrück<br />

(ab 20 qm).<br />

Optimistischer Ausblick<br />

Für das aktuelle Jahr erwartet Der<br />

Küchenring erneut eine gute Entwicklung<br />

der Küchenbranche, auch wenn die<br />

Herausforderungen durch den Ukraine-<br />

Krieg, die gestörten Lieferketten, die<br />

steigende Inflation und die damit verbundenen<br />

Preissteigerungen groß seien.<br />

Steinmeier riet den Gesellschaftern deshalb,<br />

die steigenden Preise auch weiterzugeben.<br />

„Ich rechne damit, dass<br />

Küchen um bis zu 25% teurer werden.<br />

Die Kunden werden diese Preissteigerung<br />

aber akzeptieren.“<br />

Eine Annahme, die von den meisten<br />

Gesellschaftern geteilt wurde. So konnte<br />

das vergangene Geschäftsjahr mit einem<br />

guten Gefühl zum Abschluss der JHV<br />

2022 in der „Alten Wollkämmerei“ in<br />

Leipzig ausgelassen gefeiert werden. sl<br />

Grafik 1: Die Umsatzentwicklung von Der Küchenring seit 2011. In Mio. Euro Grafik 2: Die Mitgliederentwicklung von Der Küchenring seit 2011.<br />

700<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

Quelle für beide Grafiken: Der Küchenring<br />

31<br />

Unternehmen


Mit dem „Atelier der Inspiration“ will KMG<br />

Zumbrock den Bemusterungsbereich in der<br />

Ausstellung der Händler aufwerten.<br />

Beratung<br />

neu gedacht<br />

Mit dem „Atelier der Inspiration“ führt der mehr als 380 Mitglieder zählende<br />

Einkaufsverband KMG Zumbrock ein modulares Fachhandelskonzept für Küchenstudios<br />

und das Handwerk ein. Über die Vorteile für die Partner hat Sebastian Lehmann<br />

mit Geschäftsführer Rudolf Siemens gesprochen.<br />

Unternehmen<br />

32<br />

Herr Siemens, Sie haben ein neues Fachhandelskonzept<br />

aufgelegt. Was verbirgt<br />

sich hinter dem „Atelier der Inspiration“?<br />

Rudolf Siemens: Es geht uns, kurz gesagt,<br />

um den Bemusterungsbereich in der<br />

Ausstellung. Da häufig die Kojen im<br />

Vordergrund stehen, wird er oft weniger<br />

beachtet und nicht selten in der Ausstellung<br />

„versteckt“. Dabei ist der Beraterplatz<br />

und der Bemusterungsbereich einer<br />

der wichtigsten Bereiche im Küchenverkauf.<br />

Hier verbringt der Planer viel Zeit<br />

mit seinem Kunden. Dort sollten sich<br />

beide wohlfühlen. Wir sagen das schon<br />

seit Jahren und wollen es nun auch<br />

konzeptionell komplett neu gedacht<br />

umsetzen.<br />

Können Sie das konkretisieren?<br />

Siemens: Wir bieten mit dem „Atelier<br />

der Inspiration“ ein modulares Konzept,<br />

das der Handelspartner je nach Schwerpunkt<br />

ergänzen kann. Wie der Name<br />

schon sagt, ist es in Atelierform gehalten,<br />

sodass der Kunde ins Küchenstudio<br />

kommt und sich mit dem Handelspartner<br />

zusammen sofort auf eine kleine<br />

Erlebnistour begeben kann. Er kann an<br />

jeder Ecke für sich passende Inspirationen<br />

aufnehmen und so einfach sein eigenes<br />

Küchenerlebnis selbst gestalten.<br />

Welche Elemente umfasst das „Atelier der<br />

Inspiration“?<br />

Siemens: Im Fokus steht der klassische<br />

Beratungsplatz, erweitert um einen Inspirationstisch.<br />

Von hier aus kann dann<br />

im wahrsten Sinne des Wortes Inspiration<br />

wirken und kreativ gemeinsam mit<br />

dem Kunden seine perfekte Küchenidee<br />

realisiert werden. In der Gerätewand,<br />

die der Partner optional einsetzen


kann, bietet sich zudem die Möglichkeit,<br />

angeschlossene Geräte wie Kühlschrank,<br />

Geschirrspüler & Co. kompakt<br />

zu präsentieren.<br />

Ob Ergonomie, Korpusfarben, Musterfronten,<br />

Innenausstattung, Elektrogeräte<br />

oder Planungspräsentation auf einem<br />

hochwertigen Flatscreen – der Partner<br />

kann seinen Kunden auf eine inspirierende<br />

Reise einladen, und das schon auf<br />

kleinstem Raum.<br />

Welche Händlergruppen wollen Sie damit<br />

ansprechen?<br />

Siemens: Unsere Partner sind Tischler,<br />

Schreiner, Küchenstudios und viele<br />

Neugründer sowie Start-ups. Letztere<br />

gründen sich sehr häufig in der Innenstadt,<br />

weil die Mieten da auch gar nicht<br />

mehr so hoch sind. Aber die Fläche fehlt<br />

natürlich dennoch häufig. Mit dem<br />

„Atelier der Inspiration“ brauche ich<br />

weniger Kojen und kann den Bemusterungsbereich<br />

dafür nutzen, um auf<br />

relativ kleiner Fläche viel Inspiration<br />

zu bieten und hochwertige Küchen zu<br />

verkaufen.<br />

Tischler und Schreiner legen ihren<br />

Fokus auf ihr solides Handwerk und sie<br />

haben oftmals sogar freie Flächen zur<br />

Verfügung. Hier bietet sich das „Atelier<br />

der Inspiration“ geradezu an, um das<br />

eigene Portfolio um den hochwertigen<br />

Küchenverkauf zu ergänzen.<br />

Gibt es bereits Pilothändler, die das Konzept<br />

umsetzen?<br />

Siemens: Nein, da wir mit dem Konzept,<br />

das auf den Erfahrungen unserer<br />

Händler basiert, gerade starten. Wir werden<br />

es im Detail auf der Jahrestagung im<br />

Herbst vorstellen. Bei Neugründungen<br />

werden aber natürlich schon sehr viele<br />

Elemente umgesetzt. Das Feedback ist<br />

positiv.<br />

Inwieweit bedienen Sie mit dem neuen<br />

Konzept eigentlich die beiden wichtigen<br />

Themen Nachhaltigkeit und<br />

Digitalisierung?<br />

Siemens: Der Bemusterungsbereich an<br />

sich ist schon nachhaltig, da er sehr viele<br />

Möglichkeiten bietet und deshalb weniger<br />

Kojen für die Inspiration gebraucht<br />

werden. Zudem setzen wir das Konzept<br />

beispielsweise mit Rotpunkt Küchen<br />

um, die mit ihrem Programm „greenline“<br />

ja schon stark in Sachen Nachhaltigkeit<br />

unterwegs sind.<br />

Auch digitale Komponenten sind ins<br />

„Atelier der Inspiration“ eingeflossen,<br />

denn die Digitalisierung hat bei KMG<br />

seit Jahren einen hohen Stellenwert. Beispielsweise<br />

können unsere Partner durch<br />

die TV-Wand im Beratungsgespräch<br />

direkt auf die bekannten KMG Online-<br />

Tools zugreifen und diese wie gewohnt<br />

nutzen. So sei der KMG KüchenScreen<br />

erwähnt, über den der Partner alle<br />

Handbücher der KMG gelisteten Lieferanten<br />

in digitaler Form stets griffbereit<br />

hat. So kann er Platz sparen und<br />

trotzdem flexibel, digital auf jeden der<br />

Kataloge zugreifen und ganz nebenbei<br />

werden Ressourcen geschont. Bei<br />

Online-Terminen werden diese KMG<br />

Online-Tools durch die richtige Kameratechnik<br />

und Kameraperspektive ergänzt.<br />

Wie unterstützen Sie die Händler bei der<br />

Umsetzung des Konzepts?<br />

Siemens: Wir werden zusammen mit<br />

dem schon seit mehr als 30 Jahren in der<br />

Möbelbranche aktiven Beratungsunternehmen<br />

Micon ein Schulungskonzept<br />

aufsetzen. Das ist für den Händler im<br />

Zusammenhang mit der Nutzung des<br />

neuen Konzepts auch dringend anzuraten,<br />

da wir die klassische Beratung<br />

durchbrechen und auf ein neues Level<br />

heben wollen.<br />

Herr Siemens, ich wünsche Ihnen bei diesem<br />

Vorhaben viel Erfolg. Herzlichen Dank<br />

für dieses Gespräch.<br />

Das neue Fachhandelskonzept<br />

aus der Vogelperspektive.<br />

Fotos/Illustrationen: KMG Zumbrock<br />

Rudolf Siemens, Geschäftsführer<br />

von KMG Zumbrock<br />

„Wir wollen die<br />

klassische<br />

Beratung<br />

durchbrechen<br />

und auf ein neues<br />

Level heben.“<br />

33<br />

Unternehmen


Ideenreiche Planungen<br />

Das Live-Voting zur Verleihung des Awards „Das Goldene Dreieck – Deutschlands schönste Küchen“ gehört<br />

zu den Highlights einer jeden Hauptversammlung der MHK Group. Da die Veranstaltung in diesem Jahr<br />

erneut pandemiebedingt abgesagt werden musste – einen Bericht zur Entwicklung des Verbandes lesen Sie<br />

im MÖBELMARKT ab Seite 24 –, entschied in diesem Jahr eine Fachjury über den bereits zum 18. Mal von<br />

den musterhaus küchen Fachgeschäften und der Publikumszeitschrift „Zuhause Wohnen“ vergebenen Preis.<br />

Platz 1<br />

Über den 1. Platz<br />

beim Award „Das<br />

Goldene Dreieck –<br />

Deutschlands<br />

schönste Küchen“<br />

darf sich Arne Jansen<br />

gemeinsam mit<br />

Hausplanerin Stefanie<br />

Stelter für seine<br />

ideenreiche Planung<br />

mit der MHK-Eigenmarke<br />

elementa<br />

freuen.<br />

Unternehmen<br />

34<br />

Über den 1. Platz beim Award „Das Goldene<br />

Dreieck – Deutschlands schönste<br />

Küchen“ darf sich 2022 Arne Jansen,<br />

Inhaber des gleichnamigen Küchenstudios<br />

in Salzkotten, gemeinsam mit Hausplanerin<br />

Stefanie Stelter freuen. Die<br />

Küche, die ganz ohne Schnickschnack<br />

einen Kontrast zum turbulenten Familienleben<br />

bildet, fügt sich perfekt in die<br />

Glasarchitektur des Hauses ein. Der<br />

Blick nach draußen hat hier Priorität. So<br />

ermöglicht ein „Durchkuck“ in der sonst<br />

flächenbündigen Front aus raumhohen<br />

Schränken, die jede Menge Stauraum<br />

bieten, den Durchblick von der Haustür<br />

auf Spielplatz und See. Fast unsichtbar<br />

sind hingegen die Geräte mit spiegelnden<br />

Glasfronten, Digitaldisplays und<br />

schwarzem Griff. Kommunikativer und<br />

kulinarischer Mittelpunkt ist die Halbinsel,<br />

die – nur auf einem Fuß stehend –<br />

zu schweben scheint. Neben dem Kochfeld<br />

bietet die Arbeitsfläche aus weißem<br />

Mineralwerkstoff, die einen Kontrast zu<br />

den dunkelgrauen Fronten setzt, jede<br />

Menge Platz zum Schnippeln und Rühren.<br />

Besonderer Clou: Die Trensenplatte,<br />

die zum Plaudern bei einem Kaffee einlädt,<br />

liegt nicht auf, sondern ragt seitlich<br />

aus dem Korpus heraus. Komplettiert<br />

wird die U-förmig geplante Küche durch<br />

den Spülenbereich, der mit Spüle und<br />

Armatur in Schwarz für Kontrast sorgt.<br />

Ein getönter Spiegel dahinter sowie Pendelleuchten<br />

unterstreichen die wohnliche<br />

Linie.<br />

Platz 2 und 3 gehen in den<br />

Süden<br />

Platz 2 der schönsten Küchen des Jahres<br />

2022 geht an die Planung von Dierk<br />

Dickmann, Inhaber von Dickmann<br />

Küchen im baden-württembergischen<br />

Kirchheim unter Teck. Die Jury zeigte<br />

sich vor allem von der ungewöhnlichen<br />

Idee begeistert, ein Aquarium über der<br />

Spüle einzubauen. Möglich macht das<br />

der Hauswirtschaftsraum hinter der<br />

Küchenzeile, in den man durch einen<br />

quasi unsichtbaren Eingang gelangt,


Platz 2<br />

Schlicht, funktional und aufgeräumt plante Dierk<br />

Dickmann diese Beckermann Küche. Sie brachte<br />

ihm auch dank der ungewöhnlichen Idee des über<br />

der Spüle platzierten Aquariums Platz 2 beim<br />

Award „Das Goldene Dreieck – Deutschlands<br />

schönste Küchen“ ein.<br />

denn er gleicht einer Schranktür in der<br />

komplett mit Möbeln gefüllten Wand.<br />

Dass sie so harmonisch und ausgewogen<br />

wirkt, ist das Resultat eines millimetergenauen<br />

Entwurfs – von der Schattenfuge<br />

unter der Decke bis hin zur symmetrischen<br />

Gestaltung der Fassade mit zwei<br />

Backöfen und der Nische mit Spüle.<br />

Die Kochinsel gegenüber hat extra keinen<br />

Essplatz erhalten, da ein großer<br />

Tisch gleich nebenan steht. Das seidenmatte<br />

Schwarz der Fronten lässt die<br />

Küche optisch zurücktreten, die Arbeitsflächen<br />

aus Eiche setzen einen gemütlichen<br />

Akzent.<br />

Genuss unter dem Giebel planten Jürgen<br />

Herty und Claudia Frey von Frey<br />

Küchenzentrum und Innenausbau im<br />

rheinland-pfälzischen Kandel. Die offene<br />

Wohnküche einer Dachgeschosswohnung<br />

belegte Platz 3 und überzeugte die Jury u.<br />

a. durch die handwerkliche Arbeit, denn<br />

um die Schränke unter der Schräge anund<br />

einzupassen, war eine perfekte Planung<br />

gefragt. Zusätzlich entstanden in<br />

Platz 3<br />

der hauseigenen Schreinerei das Weinregal,<br />

die Stauraum-Sitzbank und die<br />

runde Tresenplatte aus massiver Eiche.<br />

Im Wechselspiel zu den weißen, grifflosen<br />

Möbeln an der Stirnseite des Raumes<br />

steht die Insel mit ihren schwarzen<br />

Fronten und der Spüle. Arbeitsplatte und<br />

Nischenverkleidung bestehen aus demselben<br />

dunklen Naturstein. Diese Farbigkeit<br />

setzt sich wie ein Band in den schwarzen<br />

Bodenfliesen und der Insel fort und<br />

grenzt den Kochbereich optisch ab. sl<br />

Mit raffinierten Farbeffekten<br />

punktete die<br />

Leicht-Planung von<br />

Jürgen Herty und<br />

Claudia Frey bei der<br />

Fachjury und landete<br />

auf Platz 3. Fotos:<br />

„Zuhause Wohnen“/<br />

Nina Struve<br />

Harmonischer Naturlook trifft maßgeschneiderten<br />

Komfort<br />

Foto: „Zuhause Wohnen“/Eckard Wentorf<br />

Neben den schönsten Küchen wurden in diesem Jahr auch die ideenreichsten<br />

Badplanungen ausgezeichnet. Bereits zum neunten Mal vergaben<br />

interdomus Haustechnik und „Zuhause Wohnen“ den Award<br />

„Das Goldene Dreieck – Deutschlands schönste Bäder“. Freuen darf<br />

sich diesmal Harald Feist von der Firma Rund ums Haus für ein<br />

Wellnessbad im Naturlook. Graue Fliesen in Granitoptik und Schiefer-Verblender<br />

korrespondieren in diesem Wohlfühlbad mit dem<br />

Eichenholz des maßgefertigten Doppelwaschtisches mit indirekter<br />

Beleuchtung und der Accessoires. Dazu setzen Armaturen und Heizkörper<br />

in Schwarz sowie die weiße, freistehende Badewanne einen<br />

starken Kontrast. Die Konsole vor dem Fenster dient als Sitzplatz,<br />

Ablage und Stauraum. Komplettiert wird das Wellnessbad durch eine<br />

geräumige, bodenebene Dusche mit Sitzbank und Fußbodenheizung.<br />

Besonders praktisch für die Linkshänderin des Hauses sind die<br />

spiegelverkehrt platzierten Armaturen.<br />

35<br />

Unternehmen


Abrundung für das<br />

Outdoor-Paradies<br />

Balkon, Terrasse oder die Sitzecke im Garten werden mit Loungesofas, ausziehbaren<br />

Esstischen und Liegen sowie Accessoires wie Teppichen oder Leuchten immer mehr zum<br />

gemütlichen Outdoor-Wohnzimmer. Auch der Essenszubereitung im Freien kommt eine<br />

immer größere Bedeutung zu. Die deutsche Küchenindustrie bietet für das beliebte Thema<br />

Outdoorküche ein variantenreiches Portfolio.<br />

Outdoorküchen<br />

bieten allen Komfort<br />

für ein gelungenes<br />

Kocherlebnis im<br />

Freien.<br />

Produkt<br />

36<br />

„Mit ihren Outdoorküchen bietet die<br />

deutsche Küchenindustrie komfortable<br />

und schicke Lösungen, um das Kochen<br />

nach draußen zu verlagern und die langen<br />

Sommerabende mit leckeren Speisen<br />

in geselliger Runde zu genießen“, sagt<br />

Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche<br />

(AMK). „Passgenaue Küchen für den<br />

Außenbereich liegen im Trend.“<br />

Beständige Materialien<br />

Für Outdoorküchen kommen witterungs-<br />

und UV-beständige Materialien<br />

sowie eigens für den Outdoor-<br />

Gerbrauch konzipierte Geräte und<br />

Zubehörteile zum Einsatz. Die Außenküchen<br />

können individuell gemäß den<br />

jeweiligen Kundenwünschen und Platzverhältnissen<br />

konzipiert werden. Dabei<br />

werden entweder einzelne Module – oftmals<br />

auf Rollen und damit besonders<br />

flexibel – kombiniert oder komplette<br />

Küchenzeilen beziehungsweise Kochinseln<br />

zusammengestellt.<br />

Die Rahmen bestehen meist aus Edelstahl<br />

oder Aluminium. Für die Arbeitsplatten<br />

und Schrankfronten werden Materialien<br />

wie Keramik, Naturstein, Verbundstoffe<br />

oder Kompaktplatten verwendet. Oftmals<br />

sind auch passende Tische und Sitzbänke<br />

verfügbar. Aufgebaut werden sollten<br />

die Außenküchen grundsätzlich auf<br />

einem festen, stabilen Untergrund wie<br />

einer Naturstein- oder Holzterrasse.


Große Auswahl an Geräten<br />

und Zubehör<br />

Hinsichtlich der Ausstattung besteht<br />

eine große Auswahl an Geräten und<br />

Zubehör. Meist sind die Außenküchen<br />

mit einem oder sogar mehreren Grillgeräten<br />

bestückt. Neben Gasgrills erfreuen<br />

sich auch Holzkohlegrills großer Beliebtheit,<br />

vor allem die ei-förmigen Keramikgrills.<br />

Integriert werden können beispielsweise<br />

auch ein Gaskochfeld, eine<br />

Teppanyaki-Grillplatte, ein Induktionskochfeld<br />

oder eine Induktions-Wok-<br />

Platte. Im Keramik- oder Edelstahlspülbecken<br />

lassen sich Zutaten wie Salat<br />

oder Grillgemüse waschen und Utensilien<br />

wie Kochmesser oder Grillzangen<br />

abspülen.<br />

Für jederzeit griffbereite, gekühlte<br />

Getränke sorgt ein robuster Outdoor-<br />

Kühlschrank aus rost- und witterungsbeständigen<br />

Materialien und hochwertigen<br />

Komponenten. Manche Modelle verfügen<br />

über eine automatische Abschaltfunktion.<br />

Sobald die Außentemperatur<br />

unter zwei Grad Celsius sinkt, wird das<br />

Gerät automatisch ausgeschaltet. Verfügbar<br />

sind auch Kühlschränke, die für den<br />

Außeneinsatz eigens mit einem Schloss<br />

ausgestattet sind.<br />

Hoher Komfort<br />

Hinsichtlich des Komforts steht die<br />

Outdoorküche einer Indoorküche in<br />

nichts nach. In den Unterschränken bietet<br />

sich viel Stauraum, um Grill- und<br />

Kochutensilien, Geschirr, Besteck und<br />

Gläser unterzubringen. Die Innenausstattung<br />

umfasst unter anderem<br />

moderne Auszugssysteme, Schubladeneinteiler<br />

und Abfallsysteme. Für die Gasflasche<br />

wird ein spezieller Schrankauszug<br />

angeboten, der die Handhabung<br />

und den Austausch der schweren Flaschen<br />

erleichtert. Zudem lassen sich die<br />

Fronten auf Wunsch dank einer Push-to-<br />

Die neue Linie „Burnoutlux“ rundet das Portfolio von Burnout.kitchen<br />

nach oben hin ab und bedient das Luxussegment. Sie wurde bereits mit<br />

dem Red Dot Design Award 2022 für besonderes Design ausgezeichnet.<br />

Foto: Burnout.kitchen<br />

Die Outdoorküche lässt sich heute individuell planen.<br />

open-Funktion durch ein leichtes Drücken<br />

öffnen. Ein echter Hingucker ist<br />

der elektronische Kitchen-Lift, der zur<br />

Aufbewahrung von Gläsern, Getränkeflaschen<br />

oder Gewürzen dient und<br />

sich auf Knopfdruck in der Kochinsel<br />

absenken lässt. Für ein stimmungsvolles<br />

Ambiente sorgt eine LED-Beleuchtung,<br />

die unter der Arbeitsplatte, unter dem<br />

Gestell oder auch im Innenraum des<br />

Kühlschranks positioniert wird.<br />

„Auch die Outdoorküche lässt sich heute<br />

individuell planen und den individuellen<br />

Wünschen und Anforderungen anpassen.<br />

Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten<br />

es hier inzwischen gibt und wie die Designer<br />

in den Küchenstudios Funktionalität<br />

und Design auch im Outdoorbereich<br />

verbinden“, so Irle. sl<br />

Gekühlte Getränke<br />

jederzeit griffbereit:<br />

Der Outdoor-<br />

Kühlschrank ist<br />

eigens für den<br />

Außenbereich<br />

konzipiert.<br />

Fotos: AMK<br />

37<br />

Produkt


FACHMAGAZIN DER BRANCHE


Dialog zwischen<br />

Kunst & Design<br />

„Double Up“ – in der aktuellen Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg verdoppeln<br />

sich die Perspektiven von Design und Kunst: Ein spannender Dialog<br />

zwischen Kunstwerken, Design und Kunsthandwerk. Die Ausstellung fordert<br />

die Besucher auf, sich für neue Sichtweisen zu öffnen. Wie künstlerisch wertvoll<br />

ist Möbeldesign aus den 1970er-Jahren, was hat Handwerkskunst mit Kunst zu<br />

tun, was bewirkt die Farbe Rot?<br />

Das Museum bittet, Platz zu nehmen auf exquisiten Designerstühlen wie dem<br />

berühmten taillierten Ameisenstuhl von Arne Jacobsen oder auf einem Stuhl<br />

von Konstantin Gricis, der von seiner Form an zusammengesetzte Geodreiecke<br />

erinnert. Sind Designerstühle nur Statussymbole oder auch bequem? Eine<br />

ganz neue Museumserfahrung.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist die Öffnung zu anderen Kulturräumen und die Überwindung<br />

tradierter Klischees in der Unterscheidung von Kunsthandwerk und freier<br />

Kunst. Erstmalig stellt Die Neue Sammlung eine Küchenzeile von Le Corbusier<br />

und Charlotte Perriand für eine Marseiller Wohnanlage aus. Den beiden gelang<br />

in den späten 1940er-Jahren eine Verdichtung auf kleinem Raum, und dies in einer<br />

farbenfrohen Umsetzung.<br />

Insgesamt neun Räume eröffnen ein vielfältiges Spektrum an Themen, indem<br />

rund 150 Designobjekte von Anna Castelli Ferrieri bis Konstantin Grcic sowie<br />

Kunstwerke von Blinky Palermo bis Mona Hatoum aufeinandertreffen und sich<br />

die Perspektiven verdoppeln: www.nmn.de. hoe<br />

Double Up! – Raum Rot: (Bild rechts) Soft Chair, Entwurf Susi und Ueli Berger, 1967.<br />

Foto: Die Neue Sammlung The Design Museum (A. Laurenzo);<br />

(unten) Steven Parrino, „OK-KO“ (1990). Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Out of the Box 87


MÖBELMARKT<br />

88 Design 06 / 2022


Festival des Wiedersehens<br />

in der Fiera Milano Rho<br />

7. bis 12. Juni 2022<br />

Was letztes Jahr mit dem Supersalone als Leistungsschau<br />

in einer außergewöhnlichen Situation begann,<br />

steigerte sich dieses Jahr zu einem beachtlichen Salone<br />

del Mobile. 2.175 Aussteller, darunter 600 junge Designer,<br />

und 262.000 Gäste (2019: 380.000 mit Euroluce<br />

und Workplace 3.0) vermeldeten die Messeveranstalter<br />

für 2022.<br />

Zahlreiche namhafte Aussteller aus Italien und aus dem<br />

Ausland bekannten sich in diesen schwierigen Zeiten<br />

zum Salone del Mobile. Denn auch wenn die Pandemie<br />

zumindest für den Sommer am Abklingen ist – an einer<br />

Tatsache ließ Maria Porro, Präsidentin des Salone, bei<br />

einem Begrüßungstalk mit der Presse keinen Zweifel:<br />

„There is an elephant in the room“, es ist also ein Elefant<br />

im Raum, namentlich der Ukraine-Krieg.<br />

Umso beachtlicher war es, dass so viele Unternehmen in<br />

den Salone mit seiner neuen Hallen-Aufplanung investiert<br />

hatten: mit Ständen, die zum Teil komplett mit Produktneuheiten<br />

bespielt wurden; mit innovativen, durchdachten,<br />

mutigen Präsentationen; mit erneuerungsstarken<br />

Design-Kooperationen und Marketingkonzepten – und<br />

mit Teams, die zusammen mit den Besucherinnen und<br />

Besuchern aus vollem Herzen das Come-together nach<br />

vielen Monaten des Rückzugs zelebrierten.<br />

Auch der Salone selbst investierte – unter anderem mit<br />

Events zum 60-jährigen Jubiläum und mit bestens<br />

besuchten Talkrunden zum Thema Nachhaltigkeit, die<br />

illustre Gäste aus der Möbelbranche im Publikum<br />

vorweisen konnten.<br />

Einen ausführlichen Bericht zum Salone del Mobile lesen<br />

Sie im MÖBELMARKT 07/22. Umseitig erste Eindrücke.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Design 89


Gewürzfarben von sanft bis knallig, Formen von soft bis knuffig – so präsentierte sich der Salone 2022.<br />

Lani Adeoye aus Nigeria gewann den ersten Preis auf dem Nachwuchswettbewerb<br />

Salone Satelite 2022. Sie feiert mit ihrer Kollektion<br />

handwerkliche Traditionen aus verschiedenen Regionen<br />

ihres Landes. Foto: Salone del Mobile, Ludovica Mangini<br />

Viele Polstermöbelhersteller ließen in ihren Kollektionen die<br />

runden Retro-Formen der 70er wieder aufleben. Foto: Calia<br />

Giorgetti zeigte, wie sich Home Sport stilvoll<br />

inszenieren lässt. Foto: Salone del Mobile,<br />

Alessandro Russotti<br />

Dunkles Holz, Grau- und Beigetöne sind zwar nicht verschwunden –<br />

doch auch im Hochwertbereich war Farbiges zu sehen, zum Beispiel bei<br />

Porro. Foto: Salone del Mobile, Alessandro Russotti<br />

Die wohl ungewöhnlichste Präsentation auf der Messe: Im Vorraum zu ihrer Teppich-Show<br />

hatte Nanimarquina haufenweise Wolle aufgetürmt. Foto: Salone del Mobile, Andrea Mariani<br />

90 Design<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Juni 2022 ∙ www.moebelmarkt.de<br />

Birkenstock/ADA:<br />

Anatomisch geformte Schlafsysteme<br />

VDB:<br />

Skeptischer Blick<br />

in die Zukunft<br />

Hästens:<br />

Betten für Träumer<br />

seit 170 Jahren


Nachhaltig<br />

schlafen?<br />

ÖKOLOGISCHE SCHLAFSYSTEME<br />

Weil wir Verantwortung haben!<br />

ÖKONOMISCH PRODUZIERT<br />

Weil es unsere Zukunft ist!<br />

MIT SOZIALEM ENGAGEMENT<br />

Weil wir an alle denken!<br />

Unterstützung v.<br />

Hilfsorganisationen<br />

Partnerschaft<br />

Fotovoltaik<br />

Menschlichkeit<br />

Chancengleichheit<br />

LED-<br />

Beleuchtung<br />

Jobbike<br />

Industrie 4.0<br />

CO 2 neutral<br />

zero waste<br />

Produktionsprinzip<br />

flexible<br />

Arbeitszeiten<br />

www.optimo.at


Begehrlichkeiten<br />

wecken<br />

Meine Eltern haben sich gerade ein neues Bett gekauft. Interessiert Sie nicht? Gut,<br />

kann ich verstehen, sind ja nicht Ihre Eltern – und das allein wäre sicher auch noch<br />

keine Erwähnung in einem Editorial wert. Aber der Hintergrund vielleicht schon.<br />

Denn ihr Bett war alt. Sehr alt. Ich übertreibe nicht, wenn ich Bett, Federholzrahmen<br />

und Matratze noch ins letzte Jahrtausend datiere.<br />

Seit Jahren versuche ich, meine Eltern, fast 80 und mit den altersüblichen Rückenleiden<br />

ausgestattet, davon zu überzeugen, sich endlich mal was Neues anzuschaffen.<br />

Einfach, damit sie wieder besser schlafen, erholter und mit weniger Schmerzen<br />

aufwachen. Dass ich endlich zu ihnen durchgedrungen bin und sie nach wirklich<br />

toller Beratung sowie erstaunlich kurzer Lieferzeit jetzt wie auf „Wolke Sieben“<br />

schlafen, freut mich persönlich natürlich sehr. Wie lange es gedauert hat, bis sie<br />

wirklich etwas Neues angeschafft haben, macht mich aber auch nachdenklich.<br />

Kann es sein, dass die Begehrlichkeit beim Verbraucher nach neuen Betten und<br />

Matratzen erstaunlich niedrig ist? Rund acht Stunden verbringt man täglich im Bett.<br />

Wie gut ich schlafe, bestimmt, wie leistungsfähig ich am nächsten Tag bin – und<br />

wie gut gelaunt. Trotzdem wird alle zwei Jahre ein neues Smartphone angeschafft,<br />

eine Spielekonsole und der passende Fernseher stehen auch ganz oben auf den<br />

Wunschzetteln der Verbraucher. Selbst die Küche, in der man ja deutlich weniger<br />

Zeit als im Bett verbringt, schafft es besser, die Begehrlichkeit der Verbraucher zu<br />

wecken – auch durch neue Hightech-Elektrogeräte und spannendes Zubehör.<br />

Seit die Boxspring-Welle etwas abgeflacht ist, fehlt vielen Verbrauchern beim Thema<br />

Bett der Kaufanreiz. Was mich zu der Frage bringt: Wie viel mehr Anreiz, als jede<br />

Nacht gut zu schlafen, muss man eigentlich haben? Fast habe ich das Gefühl,<br />

uns fehlen ein wenig die Hightech-Gadgets in der Branche. Denn alles, was auf<br />

dem Wunschzettel der Verbraucher weit oben steht, ist vernetzt, smart, WLANfähig<br />

und in 4K-Auflösung.<br />

Natürlich macht es keinen Sinn, Betten und Matratzen zum Selbstzweck mit solchen<br />

Gadgets auszustatten. Aber es macht durchaus Sinn, einmal darüber nachzudenken,<br />

wie man den Verbraucher für das Thema erholsamen Schlaf begeistern<br />

kann. Der Münchner Top-Händler Betten Rid erreicht seine Kunden inzwischen<br />

über einen informativen Podcast, in dem all die Benefits von gutem Schlaf thematisiert<br />

werden – auf jeden Fall ein interessanter Ansatz. Aber da geht bestimmt noch<br />

mehr! Lassen Sie uns darüber diskutieren und gemeinsame Strategien für die Branche<br />

entwickeln – vielleicht auf der ABK Open am 29. und 30. Juni in Bad Salzuflen?<br />

Man sieht sich!<br />

Herzlichst<br />

Ihr Arnd Schwarze<br />

Arnd Schwarze<br />

Redakteur MÖBELMARKT<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

Telefon 05222 2390807<br />

Impressum<br />

Erschienen im MÖBELMARKT Juni 2022<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Str. 10 · D-90411 Nürnberg<br />

Telefon: +49 (0) 911 95578-0<br />

Fax: +49 (0) 911 95578-11<br />

Internet: www.moebelmarkt.de<br />

E-Mail: redaktion@ritthammer-verlag.de<br />

Redaktion: Arnd Schwarze (Leitung),<br />

Karin Henjes, Michaela Höber, Stefan<br />

Mielchen, Klaus Leonhard<br />

MEDIENPARTNER DER<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

SleepMÖBELMARKT 3


ABK Open | Seite 8<br />

Inhalt<br />

Titelbild: Birkenstock<br />

Vom Fußbett zum Schlafsystem! In Köln präsentierte<br />

Birkenstock seine seine aktuellen Bettenund<br />

Matratzen-Innovationen. Die von ADA gefertigten<br />

Modelle punkten mit puristischem Design,<br />

hochwertigen Naturmaterialien und einzigartiger<br />

Funktionalität. Zu den Neuheiten 2022 gehören<br />

zudem Matratzen, Topper und Schlafkissen.<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 15.<br />

3 Begehrlichkeiten wecken<br />

5 Sleep Mix<br />

8 Die Bettenbranche hat eine<br />

neue Heimat<br />

9 Raum für eine ganze Welt<br />

10 Ein frischer Blick auf die Welt<br />

des Schlafens<br />

11 Einfach mal zuhören<br />

12 Gebündelte Stärken für<br />

Handel und Industrie<br />

15 Vom Fußbett zum<br />

Schlafsystem<br />

16 Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

18 Ein Bett für die wahren<br />

Träumer zum Geburtstag<br />

20 Catwalk: Softe Traumbetten<br />

22 Sleep Mix<br />

23 Kompetenztreffen mit<br />

nachhaltigen Inhalten<br />

Hästens | Seiten 18–19<br />

Podcasts | Seite 11<br />

Garant & ABK | Seiten 12–14<br />

Catwalk | Seiten 20–21<br />

4 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Dynaglobe:<br />

Umweltfreundliche<br />

Matratzenherstellung<br />

Nach rund zehn Jahren hat eine durchschnittliche Matratze ihr<br />

Lebensende erreicht und wird entsorgt, meist verbrannt – die<br />

Umweltbelastung ist dabei hoch. Doch es geht auch anders:<br />

Der kleine, spezialisierte Hersteller Dynaglobe setzt bei der<br />

Herstellung seiner innovativen Luftkernmatratzen gezielt auf<br />

Nachhaltigkeit und Regionalität. Das neueste Projekt von<br />

Dynaglobe-Inhaber Markus Popfinger ist eine Photovoltaik-<br />

Anlage auf dem Firmendach, um die Matratzen mit 100% klimaneutralem<br />

Ökostrom produzieren zu können. Gleichzeitig<br />

setzt Popfinger darauf, dass bei seinen Luftkern-Matratzen<br />

rund 60% weniger Schaumstoff verwendet wird als bei herkömmlichen<br />

Matratzen, somit also von vornherein weniger<br />

Schaumstoff als Abfall oder zum Recycling anfällt – und aus<br />

den Überschüssen aus der Produktion entsteht beispielsweise<br />

Füllmaterial für Kissen. Zu guter Letzt macht sich die unmittelbar<br />

von Hand zusammengebaute Luftkernmatratze in einem<br />

wiederaufbereiteten Karton auf die Reise zum Kunden.<br />

Denn das Verpackungsmaterial muss nicht unbedingt schön<br />

sein, Hauptsache, unsere Erde bleibt es auch weiterhin.<br />

Ruf & LS Bedding<br />

unter einem Dach<br />

Der Investor Waterland Private Equity hat nach Ruf Betten<br />

und Bruno (Online-Direktvertrieb von Design-Boxspringbetten<br />

und Schlafsofas) jetzt auch noch den belgischen<br />

Bettenhersteller LS Bedding übernommen.<br />

Erklärtes Ziel ist die Etablierung eines paneuropäischen<br />

Hauses mit Premium-Bettenmarken. Verkäufer der Anteile<br />

von LS Bedding sind die belgische Beteiligungsgesellschaft<br />

Dovesco sowie das aktuelle und frühere Management,<br />

das sich im Zuge der Transaktion auch<br />

signifikant an der Gruppe rückbeteiligt. „Wir glauben,<br />

dass die Partnerschaft unserer Marke Ergosleep neue<br />

Möglichkeiten zur Internationalisierung eröffnet, und wir<br />

freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit Waterland, um<br />

die Positionierung von LS auf dem Benelux-Markt in den<br />

kommenden Jahren zu stärken“, sind sich die CEOs von<br />

LS Bedding, Koen Maenhout und Tom De Baenst, einig.<br />

Heiner Goossens und Peter Koch sowie Dr. Felix Baer<br />

und Christopher Schimmel, die Geschäftsführer von Ruf<br />

Betten beziehungsweise Bruno, erklären gemeinsam:<br />

„Wir freuen uns sehr auf den Zusammenschluss mit Ergosleep,<br />

Magnitude und Nox und darauf, die Gruppe zusammen<br />

weiterzuentwickeln. Alle fünf Marken der Gruppe<br />

können voneinander lernen, und wir sind gespannt<br />

auf die kommenden Jahre.“<br />

Dank einer neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Firmendach werden die Dynaglobe-<br />

Matratzen mit 100% Ökostrom produziert. Fotos: Ruf / LS Bedding<br />

Emma – The Sleep Company:<br />

Wolfgang Neuner neuer CFO<br />

Emma – The Sleep Company baut das Management-Team aus: Seit dem<br />

1. April 2022 ist Wolfgang Neuner der neue Chief Financial Officer (CFO)<br />

des schnell wachsenden E-Commerce-Unternehmens. Der international<br />

erfahrene Investment- und Finanzierungs-Experte wird von Frankfurt aus<br />

das Führungsteam ergänzen. „Emma ist seit den ersten aktiven Jahren am<br />

Markt profitabel und hat mit einem Umsatz von 645 Mio. Euro im Jahr<br />

2021 die US-Konkurrenz hinter sich gelassen. Ich übernehme eine Schlüsselposition<br />

bei einem global führenden und äußerst dynamisch agierenden<br />

Unternehmen“, sagt Wolfgang Neuner, neuer CFO von Emma. Vor seinem<br />

Einstieg bei Emma war er unter anderem für Private-Equity-Gesellschaften<br />

in London und München tätig. Dort hat er internationalen Konzernen sowie<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei geholfen, neue Wege<br />

der Wertschöpfung zu erschließen und alte zu optimieren. Wolfgang<br />

Neuner wird bei Emma die Bereiche Accounting, Tax, Legal und Business<br />

Intelligence verantworten.<br />

Heiner Goossen, Peter Koch<br />

(Geschäftsführer Ruf, oben<br />

von rechts) sowie Koen<br />

Maenhout und Tom De<br />

Baenst (CEOs LS Bedding,<br />

unten von rechts)).<br />

Fotos: Ruf / LS Bedding<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 5


KEINE LUST AUF<br />

KOMPROMISSE?<br />

Wir verstehen das. Denn für uns sind warme Farben und ein modernes<br />

Design keine Gegensätze. Der beste Beweis? Unsere neue Heimtextilien-<br />

Kollektion! Hier sorgen kuschelige Bettwäsche, Kissen, Kissen-Inletts,<br />

Decken und Daunendecken für eine Wohnatmosphäre, die gemütlich<br />

und stilvoll zugleich ist. Lassen auch Sie sich kompromisslos begeistern!<br />

Kissenhülle<br />

BRICK<br />

Wendebettwäsche<br />

BLOSSOM<br />

Decken<br />

EASE<br />

Kissenhülle<br />

BLOSSOM<br />

Kissenhülle<br />

PRISM<br />

Kissenhülle<br />

STRIPE<br />

Kissenhülle<br />

FURRY<br />

www.musterring.com


Als eine der führenden Einrichtungsmarken<br />

definiert Musterring das Wohnen<br />

und Einrichten ganzheitlich: Für uns zählen<br />

nicht nur die Möbel, sondern alles,<br />

was das Zuhause lebens- und liebenswert<br />

macht. Mit unserer neuen kuscheligen<br />

Heimtextilien-Kollektion präsentieren wir<br />

eine exklusive Auswahl an Bettwäsche,<br />

Kissen, Kissen-Inletts, Decken und Daunendecken,<br />

die so konzipiert ist, dass sie<br />

ganzjährig und saisonunabhängig verkauft<br />

werden kann. Mit unseren Marken-Warenträgern<br />

für den Point of Sale<br />

sowie einem ganzen Bündel von Marketinginstrumenten<br />

werden wir Sie dabei<br />

unterstützen, den Absatz der Heimtextilien-Kollektion<br />

kraftvoll anzuschieben.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Zeitnah live erleben können<br />

Sie uns auf der ABK OPEN –<br />

Deutschlands Ordermesse<br />

für Schlaf- und Wohnkultur<br />

29.–30. Juni 2022<br />

Messezentrum Bad Salzuflen<br />

Halle 20, Stand G 24<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Entdecken Sie<br />

die neue Musterring<br />

Heimtextilien-Kollektion.<br />

Profilieren Sie sich als Handelspartner und<br />

begeistern Sie Ihre anspruchsvollen Kunden.<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Manuela Lier (m.lier@musterring.de)<br />

Musterring International<br />

Josef Höner GmbH & Co. KG<br />

Hauptstraße 134–140<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Telefon +49 (0)5242 59201


Die<br />

Bettenbranche<br />

hat eine neue<br />

Heimat<br />

Am 29. und 30. trifft sich die Bettenbranche zur<br />

11. ABK Open – und das erstmals in Bad Salzuflen.<br />

Nachdem die angestammte Location an der OWL Arena in<br />

Halle einfach zu klein für die erfolgreiche Fachmesse geworden<br />

ist, wird die Halle 20 im Messezentrum in Bad Salzuflen<br />

zur neuen Heimat der Betten-, Matratzen-, Bettwäsche- und<br />

Bettwaren-Spezialisten. Und dass diese sich in der bestens<br />

ausgestatteten Messe, die auch Austragungsort der M.O.W.<br />

ist, ausgesprochen wohlfühlen, hat bereits die kleine Schwester<br />

der ABK Open, die ABK Open Home im Januar bewiesen,<br />

die dort ihre gelungene Premiere feierte.<br />

Mehr als 130 Aussteller aus allen für<br />

den Bettenfachhandel wichtigen Sortimentsbereichen<br />

werden ihre Neuheiten<br />

im Juni in Bad Salzuflen auf rund<br />

12.000 qm Ausstellungsfläche zeigen.<br />

Und das natürlich nicht nur den Handelspartnern<br />

des ABK-Verbandes und<br />

des Partners Garant-Gruppe, sondern<br />

der ganzen Branche. Denn zum Erfolgskonzept<br />

dieser Verbandsmesse<br />

gehört es seit der ersten <strong>Ausgabe</strong>,<br />

dass sie offen ist für alle Fachbesucher<br />

aus dem Möbel- und Bettenfachhandel.<br />

Damit hat sich abseits der großen<br />

internationalen Fachmessen ein echter<br />

Hotspot für das Schlafen-Segment<br />

entwickelt, der sich bei Besuchern aus<br />

allen Verbänden bis hin zur Großfläche<br />

fest etabliert hat.<br />

Perfekte Voraussetzungen<br />

Die ABK Open ist nicht nur eine reine<br />

Ordermesse, sondern ein Ort der Begegnung,<br />

hier trifft sich die Branche in<br />

lockerer, fast freundschaftlicher Atmosphäre.<br />

„Kurze Wege, kompakte Messestände,<br />

innovative Flächenkonzepte<br />

und genügend Raum zum Gedankenaustausch<br />

sind wichtige Erfolgsfaktoren<br />

der ABK Open. Diese können wir<br />

auch am neuen Standort optimal umsetzen“,<br />

so Thomas Fehr, Geschäftsführer<br />

des ABK Einkaufsverbandes<br />

und Initiator der ABK Open. „Zudem<br />

Von modischer Bettwäsche über kuschelige Bettwaren bis hin zu hochwertigen Schlafsystemen bietet die<br />

ABK Open alles, was die Schlaf-Experten aus dem Handel suchen. Fotos: Schwarze<br />

haben wir im Messezentrum Bad Salzuflen<br />

ausreichend Reserven, um die<br />

nach wie vor große Nachfrage von Lieferanten<br />

nach Ausstellungsflächen zu<br />

befriedigen.“ Die Messe wird dabei<br />

ganz sicher auch davon profitieren,<br />

dass die Aussteller erstmals in einer<br />

Halle versammelt sein werden und<br />

nicht wie bisher in Halle auf mehrere<br />

feste und temporäre Hallen verteilt<br />

sind.<br />

Umfangreiche Verbands-<br />

Präsentation<br />

Auf der ABK Open im Messezentrum<br />

Bad Salzuflen präsentieren sich neben<br />

vielen wichtigen Industriepartnern<br />

auch die Kooperations-Partner Garant<br />

Gutes Schlafen und der ABK-Einkaufsverband<br />

bereits zum zweiten Mal nach<br />

der ABK Open Home im Januar mit einer<br />

gemeinsamen Fläche. Dabei erwartet<br />

Verbandsmitglieder sowie Interessenten<br />

aus anderen Verbundgruppen<br />

dieses Mal eine umfangreichere und<br />

vielfältigere Fläche, wie Stefan Wieselhuber,<br />

Verbandsleiter Garant Gutes<br />

Schlafen, verrät: „ABK und Garant sind<br />

mit insgesamt 350 qm Ausstellungsfläche<br />

dieses Mal deutlich größer auf der<br />

Messe vertreten als noch im Januar.<br />

Hier zeigen wir die fünf starken Eigenmarken<br />

unserer beiden Verbände, sowie<br />

unser breites Dienstleistungsangebot.“<br />

Zu den neuen Services, die die<br />

beiden Verbände zeigen werden, gehört<br />

auch ein eigenes Mess- und Simulationssystem,<br />

mit dem Kopf- und<br />

Körperkonturen vermessen werden,<br />

um die ideale Konfiguration der Matratze<br />

zu berechnen und diese bestellfertig<br />

auszugeben.<br />

Auf die Besucher warten also viele<br />

spannende Neuheiten zum perfekten<br />

Orderzeitpunkt für die Textilen Sortimente<br />

aus der Herbst-Winter-Kollektion.<br />

Und natürlich wird es am 29. Juni<br />

ab 18 Uhr auch wieder die bereits legendäre<br />

Messeparty der ABK Open geben<br />

– auf der überdachten Freifläche<br />

vor der Messehalle, wo es reichlich Gelegnehit<br />

zum informellen Austausch<br />

gibt. Die Branche trifft sich – am 29.<br />

und 30. Juni in Bad Salzuflen.<br />

Arnd Schwarze<br />

Die Halle 20 (rechts im Vordergrund) des<br />

Messezentrums in Bad Salzuflen bietet 12.000<br />

qm Ausstellungsfläche und damit perfekte<br />

Voraussetzungen für eine gelungene ABK Open.<br />

Foto: messe Ostwestfalen GmbH / Alex Klug<br />

8 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Das emotionale Kampagnenbild<br />

unterstreicht perfekt den Claim<br />

„Raum für eine ganze Welt“.<br />

Fotos: Ruf Betten<br />

Raum für eine ganze Welt<br />

Ruf Betten lanciert zielgruppengenaue Kampagne für Polsterbetten | Neue Konzepte<br />

Schöpfergeist, Innovationskraft und der<br />

hohe Qualitätsanspruch zeichnen die<br />

Polsterbetten von Ruf Betten aus.<br />

QR-Code zur Landing Page<br />

„Raum für eine ganze Welt“.<br />

Das Unternehmen Ruf Betten aus Rastatt lanciert eine<br />

Kampagne, in der es die USPs seiner einzigartigen Polsterbetten<br />

herausstellt. Für die Kampagne hat das Marketingteam<br />

eine Broschüre entwickelt, in der alle Argumente<br />

für Polsterbetten klar und übersichtlich aufgelistet werden.<br />

Verkäuferinnen und Verkäufer erhalten diese vom<br />

Ruf Betten-Außendienst. Parallel dazu läuft eine SEA-<br />

Kampagne: Suchen Interessierte im Internet per Suchmaschine<br />

nach Polsterbetten von Ruf Betten, erscheinen<br />

Anzeigen, welche auf die emotionale und informative<br />

Landing Page www.ruf-betten.de/polsterbetten mit Händlersuche<br />

führen.<br />

Polsterbetten von Ruf Betten:<br />

stilvoll, wertig, einzigartig<br />

Zahlreiche Argumente sprechen für die Marke Ruf Betten.<br />

Schon das Unternehmen selbst steht seit 1926 für echte<br />

Qualität mit individuellen Schlaflösungen. Erstklassige<br />

Materialien, hochwertige Verarbeitung und meisterhafte<br />

Handwerklichkeit sind die Basis. Durch eigene Technologieentwicklungen,<br />

Patente und Problemlösungen rund<br />

ums Thema Schlaf zeigt Ruf Betten Kompetenz auf ganzer<br />

Linie. Hierbei kommt die Langlebigkeit der Produkte<br />

und die Nachhaltigkeit, natürlich made in Germany, nicht<br />

zu kurz.<br />

Bei den Polsterbetten handelt es sich um stets optimal<br />

belüftete Betten mit gepolsterten Seiten- und Kopfteilen.<br />

Ihr Design ist leicht, elegant und ästhetisch, u. a. dank<br />

durchgängiger Vorderansicht. Sie bieten eine einzigartige<br />

Ruhe- und Schlafergonomie durch zahlreiche Verstellmöglichkeiten<br />

unterschiedlicher Federholzrahmenkonzepte<br />

und mit passenden Matratzen, welche im Rahmen<br />

einliegen. Diese sorgen zudem durch ihre Kantenstabilität<br />

für mehr Sicherheit beim Ein- und Aussteigen.<br />

Passgenauer Komfort und perfektes<br />

Schlafklima<br />

Die Besonderheit der Polsterbetten liegt in Details wie<br />

dem belüfteten Bettkasten, Füßen in unterschiedlichen<br />

Ausführungen, einer einfachen Reinigung dank Bodenfreiheit,<br />

einem leicht zu öffnenden Bettkasten mit stabilem<br />

Haltemechanismus und einem Relaxversteller, der für<br />

eine perfekte Muskel- und Kreislaufentspannung sorgt.<br />

Mit dem selbst entwickelten Belüftungssystem und eingetragenen<br />

Warenzeichen „optiVent“ bietet Ruf Betten<br />

die perfekte Klimaautomatik für Bettkästen. So kann die<br />

Luft einfach von innen nach außen zirkulieren und bestes<br />

Schlafklima ist gewährleistet.<br />

„Polsterbetten mit Federholzrahmen und einliegenden<br />

Matratzen sind der Hidden Champion. Auch wenn Boxspringbetten<br />

nachweisbar tolle Vorteile bieten, ist doch<br />

das Angebotsspektrum hinsichtlich Design, Komfort und<br />

Nutzen bei Polsterbetten vielfältiger. Ruf Betten bedient<br />

diese Champions-League seit Jahrzehnten erfolgreich<br />

und perfekt, der außerordentliche Umsatzanteil beweist<br />

dies. Unsere Qualität und das Siegel Made in Germany<br />

mit hoher Nachhaltigkeit gibt dem Handel jede Möglichkeit,<br />

dem Endkunden das perfekte Schlaferlebnis zu bieten“,<br />

erklärt Heiner Goossens, Geschäftsführer von Ruf<br />

Betten. kh<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 9


Ein frischer Blick auf<br />

die Welt des Schlafens<br />

Auf der Rauch Furniture Week erlebte der Handel innovative<br />

Produkt- und Präsentationsideen | Neue Konzepte<br />

Oben: Die Ausstellung wurde komplett neu im<br />

wertigen, reduzierten Hallen-Look gestaltet.<br />

Das Traditionsunternehmen Rauch aus<br />

Freudenberg verzeichnete zur Rauch<br />

Furniture Week im Mai zahlreiche Besucherinnen<br />

und Besucher sowie ein<br />

sehr positives Feedback. Sowohl das<br />

neue Raumkonzept als auch die Produkte,<br />

die Kooperation mit Werner<br />

Aisslinger und die dargestellten Rauch<br />

Kompetenzfelder kamen sehr gut an.<br />

„Wir freuen uns über ein sehr breites<br />

Interesse für unsere vorgestellten Modellneuheuten<br />

und sind gerade in einer<br />

intensiven Angebotsphase. Jetzt gilt<br />

es, die begonnenen Gespräche mit unseren<br />

Handelspartnern weiter zu vertiefen<br />

und die Zusammenarbeit partnerschaftlich<br />

und leistungsorientiert<br />

fortzusetzen. Wir haben uns sehr gefreut,<br />

unsere Kunden persönlich vor<br />

Ort treffen zu können und möchten uns<br />

für den Besuch ganz herzlich bedanken,“<br />

so Inka Rosini, Marketing Direktorin<br />

bei Rauch.<br />

Das neue Messe-Konzept und der<br />

komplett umgestaltete Showroom mit<br />

freien Fensterflächen und offenen<br />

Sichtachsen kam bestens an. Mit innovativen<br />

Kreativ-Locations setzte Rauch<br />

ebenfalls neue Maßstäbe: Ab sofort<br />

kann übers Jahr inmitten der Ausstellung<br />

an Sonder- und Exklusivmodellen<br />

gearbeitet werden.<br />

Alle Produktkonzepte, die auf der<br />

Hausmesse vorgestellt wurden, basierten<br />

auf Marktforschung und wurden<br />

vorab bei Konsumentinnen und Konsumenten<br />

abgeprüft. Die breite Auswahl<br />

an passenden Aufbewahrungslösungen<br />

und Produktdesigns stieß auf<br />

Das neue Schlafzimmerprogramm von<br />

Werner Aisslinger kann auch in der<br />

Oberflächenausführung Eiche-Mokka<br />

und ohne Cocooning-Nische im Kopfteil<br />

gewählt werden.<br />

eine entsprechend positive Resonanz<br />

beim Handel. Passend dazu präsentierte<br />

Rauch intelligente Ideen für die<br />

Präsentation am POS.<br />

Ein weiteres Novum: Die verschiedenen<br />

Rauch Kompetenzfelder waren mit<br />

Schauflächen direkt in die Ausstellung<br />

integriert. Dazu gehörten unter anderem<br />

die kundenspezifische Logistik mit<br />

einem patentierten Ladegutträger sowie<br />

Produkte in einer perfekt handlebaren<br />

Kartonverpackung. Auch die<br />

neue Laufschienen-Technik Easy-Slide<br />

2.0 wurde praxisnah vorgestellt. Sie ermöglicht<br />

es in einzigartiger Weise, störende<br />

Bodenunebenheiten bis zu<br />

12mm auszugleichen. Neben dem Einsatz<br />

von Robotertechnik und Automatisierungen<br />

zur Reduzierung von Reklamationen<br />

nehmen Nachhaltigkeit,<br />

regionale Beschaffung sowie 100%<br />

Made in Germany eine zentrale Rolle<br />

bei Rauch ein.<br />

Rauchs Anspruch ist es, auch künftig<br />

Deutschlands präferierter und partnerschaftlichster<br />

Hersteller von Schrankund<br />

Schlafzimmerprogrammen zu sein<br />

– mit einem klar strukturierten Sortiment<br />

sowie einer konsistenten und<br />

einfachen Variantenvielfalt für die Mitnahme<br />

und den Fachhandel in On- und<br />

Offline. kh<br />

Patentgeschützte, platzsparende Neuheit: die Ecklösung ohne Säule. Fotos: Rauch<br />

10 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Einfach mal zuhören<br />

Immer mehr Podcasts widmen sich Themen rund um den gesunden Schlaf.<br />

Wir stellen vier von ihnen vor.<br />

Freundinnen der Nacht<br />

Sleep & Perform<br />

„Wir wissen, dass der Schlaf viel cooler ist als sein Image“, sagen die beiden<br />

Bettenfachhändlerinnen Eva Bovet und Thalea Schlosser. Als „Freundinnen<br />

der Nacht“ haben sie schon mehr als 60 Podcast-Folgen produziert<br />

und dabei das Who is Who des Schlafes aus Medizin und Forschung<br />

interviewt, mit Influencerinnen gesprochen und nebenbei auch viel von<br />

sich preisgegeben. Im Wochentakt entstehen so spannende Folgen über<br />

Fragen wie Sex, Verdauung oder getrennte Betten – und wie all dies mit<br />

gutem Schlaf zusammenhängt.<br />

In der Bettenbranche ist Schlafberater und Fachdozent Markus Kamps<br />

bestens bekannt. Mit seinem Podcast Sleep & Perform richtet er sich an<br />

Schlafinteressierte und Schlechtschläfer sowie gesundheitsorientierte<br />

Menschen, um deren Schlafwissen zu fördern. Die bislang mehr als 50<br />

Folgen sind kompakt gehalten und dauern in der Regel etwa zehn Minuten.<br />

Darin gibt Kamps sein geballtes Praxiswissen weiter – vom Vollmond<br />

über die richtige Zudecke bis zum Schnarchen reichen die Themen für<br />

mehr Wachheit im Alltag und erholsame Nächte.<br />

Bettenrid<br />

7Schläfer<br />

Kann man durch Yoga besser schlafen? Wie programmiert man Träume?<br />

Und wie wird der Schlaf zum Erfolgsfaktor? Themen wie diese hat das<br />

Münchner Traditionshaus Bettenrid in den zwölf Folgen seiner Podcast-<br />

Reihe bisher behandelt, die in Zusammenarbeit mit dem Privatsender Radio<br />

Gong 96.3 entsteht. Zu Wort kommen Schlafexperten und andere<br />

spannende Persönlichkeiten wie die ehemalige Bunte-Chefredakteurin<br />

Patricia Riekel. In der jüngsten <strong>Ausgabe</strong> spricht sie über ihren Ruhestand<br />

und darüber, wie sie in ihrem neuen Lebensabschnitt schläft.<br />

In einer Mischung aus Podcast und Audiokurs wendet sich „7Schläfer“ an<br />

sein Publikum. Schlafforscher Albrecht Vorster geht darin gemeinsam mit<br />

Cora Hänel ungewöhnlichen Fragen nach: Kann man beim Schlafwandeln<br />

aufs Klo gehen? Wann gehen Profifußballer ins Bett? Und welche Hilfsmittel<br />

machen mehr aus dem eigenen Schlaf? Verknüpft ist der Podcast<br />

mit einer Schlafkurs-App von Gruner+Jahr. Die ersten Kapitel dieses Selfcare-Angebots<br />

sowie mehrere Schlafübungen sind kostenlos, danach<br />

greifen Abo-Modelle.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 11


Gebündelte Stärken für<br />

Handel und Industrie<br />

Erfolgreicher Kooperationsbeginn<br />

von ABK und Garant Gutes<br />

Schlafen | Neue Konzepte<br />

Am 1. Januar 2022 ist der Kooperationsvertrag<br />

zwischen ABK Einkaufsverband<br />

und Garant Gutes Schlafen in<br />

Kraft getreten. Im Gespräch zeigen<br />

Thomas Fehr, ABK Geschäftsführung,<br />

und Stefan Wieselhuber, Verbandsleitung<br />

Garant Gutes Schlafen, die Vorteile<br />

der Kooperation für beide Verbände,<br />

aber auch für Industrie und<br />

zukünftige Händler auf.<br />

„Die Kooperation von Garant Gutes<br />

Schlafen und ABK ist schon jetzt der<br />

größte Zusammenschluss mittelständischer<br />

Bettenspezialisten in Deutschland.<br />

Rund 300 Standorte profitieren<br />

bereits von den außergewöhnlichen<br />

Konditionsvorteilen und den Marketingpaketen<br />

der beiden Verbände. Mit<br />

der Kooperation haben wir für eine<br />

große Anzahl in Deutschland ansässiger<br />

Bettenfachhändler den Grundstein<br />

für eine hervorragende Zukunftsperspektive<br />

gelegt“, so ABK-Geschäftsführer<br />

Thomas Fehr und Stefan Wieselhuber,<br />

Verbandsleiter Garant Gutes<br />

Schlafen.<br />

Die beiden Verbände geben sich deshalb<br />

mehr als zufrieden. „Aktuell haben<br />

bereits mehr als 90 Prozent der ABK-<br />

Gesellschafter ihre im September erteilte<br />

Zustimmung zur Kooperation mit<br />

ihrer Vertrags-Unterschrift bestätigt“,<br />

geben Wieselhuber und Fehr zu Protokoll.<br />

„Auch die Lieferantengespräche<br />

sind nahezu abgeschlossen. Ebenso<br />

wurden bereits erste gemeinsame Gremiumssitzungen<br />

abgehalten.“<br />

„Innovativ, aber dabei<br />

linientreu und<br />

gerade im Bereich<br />

der Sortimente auf<br />

Kontinuität bedacht<br />

– das zeichnet unsere<br />

Kooperation<br />

aus. Dabei bleiben<br />

wir immer offen für neue Impulse und<br />

stellen uns den Anforderungen unserer<br />

Händler, etwa in Ausschüssen und<br />

Gremien. Der enge Kontakt zum Händler<br />

und der freundschaftliche Zusammenhalt<br />

stehen für uns an vorderster<br />

„Die Dienstleistungen<br />

von Garant kommen bei<br />

den ABK-Mitgliedern<br />

sehr gut an.“<br />

Thomas Fehr<br />

Thomas Fehr (links) und Stefan Wieselhuber führen die Spezialverbände ABK und Garant Gutes Schlafen in eine<br />

erfolgreiche gemeinsame Zukunft. Fotos: Garant Gruppe<br />

Stelle“, so die beiden weiter. „Wir sind<br />

stark aufgestellt, was Konditionen,<br />

Marketing und Vermarktungskonzepte<br />

angeht, und können ein kontinuierliches<br />

Wachstum über die letzten Jahre<br />

vorweisen. Beste Voraussetzungen für<br />

alle bestehenden und zukünftigen<br />

Partner, um von diesem starken Zusammenschluss<br />

zu<br />

profitieren.“<br />

Gebündelte<br />

Kompetenzen<br />

für optimales<br />

Zusammenspiel<br />

„Die Verbände und<br />

deren Partner ergänzen sich wirklich in<br />

jeder Hinsicht perfekt“, so das einstimmige<br />

Urteil von Fehr und Wieselhuber.<br />

„Das fängt bereits bei unseren Händlern<br />

an: Während ABK-Bettenspezialisten<br />

überwiegend mit traditionellen Bettenhäusern<br />

in der Innenstadt Präsenz<br />

zeigen, finden sich Gutes-Schlafen-<br />

Händler häufig auf der grünen Wiese<br />

oder in Randlagen.“ Dennoch haben<br />

beide sehr ähnliche Ansprüche in Sachen<br />

Marketing, Dienstleistungen und<br />

Kernsortimenten an ihren Verband.<br />

Durch die Kooperation kann diesen<br />

Anforderungen noch besser Genüge<br />

getan werden als in der Vergangenheit.<br />

Auch in der inhaltlichen Ausrichtung<br />

zeigen sich starke Parallelen bei beiden<br />

Verbänden: „Bei der ABK können<br />

wir einen hohen Textil-Anteil vorweisen,<br />

während Garant Gutes Schlafen<br />

für besondere Kompetenz im Bereich<br />

Schlafraummöbel wie Schränke, Bettgestelle<br />

und Accessoires steht“, so<br />

Fehr. „Beiden gemein ist die hohe<br />

Kompetenz bei Schlafsystemen, Matratzen<br />

und Unterfederungen.“ Wieselhuber<br />

fügt hinzu: „Mit der Kooperation<br />

bringen wir unsere Stärken und unterschiedlichen<br />

Ausrichtungen gezielt zusammen.<br />

Unsere Marketing-Skills<br />

Vorteile der Kooperation auf<br />

einen Blick:<br />

• Einkaufskompetenz<br />

• Sortiments-Gremien<br />

• 360-Grad-Marketing<br />

(inhouse)<br />

• Finanz- und Versicherungsservice<br />

• Zentralregulierung<br />

• Rechtsberatung<br />

• Betriebsberatung<br />

• Schulungen und Trainings<br />

• Juniorennetzwerk<br />

• Erfa-Gruppen<br />

• ABK OPEN als die<br />

Branchenmesse<br />

• Digitalisierung des POS<br />

• ABK TV<br />

• Innovativer ABK Future<br />

Store<br />

• Vollkommene unternehmerische<br />

Freiheit<br />

12 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


kommen den ABK-Bettenspezialisten<br />

zugute, und von der Produktorientierung<br />

der ABK-Gesellschafter können<br />

die Gutes-Schlafen-Händler profitieren.<br />

So schaffen wir gemeinsam mit<br />

unseren Kompetenzen ein umfassendes<br />

Paket an Know-how, Leistungen<br />

und innovativen Produkten für unsere<br />

Gesellschafter und Verbandsmitglieder.“<br />

Die Händler können sich so zukünftig<br />

noch mehr ihrem Kerngeschäft,<br />

dem Verkauf hochwertiger Fachhandelsprodukte<br />

und der eignen Unternehmensstrategie<br />

widmen. Den ganzen<br />

Rest übernehmen die beiden<br />

Verbände.<br />

Neben diesen „harten Fakten“ sehen<br />

die beiden Köpfe hinter der Kooperation<br />

aber auch den fairen und offenen<br />

Umgang miteinander als maßgeblich<br />

für die positive Stimmung und Haltung<br />

zu der Kooperation. „Ein ,Leittier´ oder<br />

einen ‚Bremser‘ gibt es bei uns nicht.<br />

Alle wegweisenden Entscheidungen<br />

werden von uns gemeinsam abgestimmt“,<br />

merkt Wieselhuber an.<br />

Starke Eigenmarken und<br />

Dienstleistungen für<br />

Kooperationspartner<br />

Insgesamt fünf exklusive Eigenmarken<br />

stehen den Händlern von ABK und<br />

Mit Royal Dream verfügt auch der ABK-Verband über eine bestens eingeführte Eigenmarke für höchsten Schlafkomfort<br />

und deckt dabei das gesamte Sortiment vom Boxspringbett über Matratzen bis hin zu Bettwaren und Bettwäsche ab.<br />

Garant Gutes Schlafen mit der Kooperation<br />

zur Verfügung: Aventura und Royal<br />

Dream von ABK-Seite, sowie Notturno,<br />

Morgana und Aamu als<br />

Garant-Kollektionsmarken. So kann<br />

sich jeder Händler aus beiden Verbänden<br />

sein ganz persönliches und individuelles<br />

Haussortiment zusammenstellen.<br />

Dass dies wichtiger denn je ist,<br />

zeigt schon ein Blick auf die einschlägigen<br />

Verkaufs- und Preisportale im Internet.<br />

„Mit unseren fünf verkaufsstarken<br />

Vermarktungskonzepten schärfen<br />

unsere Händler das Profil am Markt<br />

und sichern sich die nötigen Margen“,<br />

so Wieselhuber. Von der Ausweitung<br />

des Händlernetzwerkes für die Eigenmarken<br />

profitiert auch die Industrie.<br />

Andreas Althammer, Geschäftsführer<br />

Optimo, zeigt sich erfreut über die Kooperation:<br />

„Über die Zusammenarbeit<br />

der beiden Verbände<br />

haben wir uns<br />

als Garant-Kernsortimentslieferant<br />

sehr<br />

gefreut. Garant hat<br />

mit Morgana und<br />

„Die internen Strukturen<br />

der beiden Verbände<br />

bleiben auch in der<br />

Zukunft erhalten.“<br />

Stefan Wieselhuber<br />

Notturno echte<br />

Marken entwickelt,<br />

von denen auf<br />

Wunsch auch die<br />

ABK-Gesellschafter<br />

profitieren können.“<br />

Mit der Firma Rummel<br />

zeigt sich ein weiterer wichtiger<br />

Kernsortimentslieferant positiv gestimmt:<br />

„Mit unseren Royal-Dream-<br />

Produkten haben wir ein sehr gut geführtes<br />

Label bei den ABK-Händlern im<br />

Sortiment. Dass<br />

dieses hervorragend<br />

auch zu den<br />

Garant-Händlern<br />

passt, zeigt das rege<br />

Interesse an unseren<br />

Sortimenten“,<br />

so Rummel-Geschäftsleiter<br />

Klaus<br />

Neudecker.<br />

Zudem werden mit<br />

der Kooperation die<br />

Lieferanten auf beiden Seiten erweitert.<br />

So etwa bei Betten Ortmann in<br />

Oberhausen, die einen ihrer Haupt-Bestandslieferanten<br />

zukünftig über die<br />

Zentralregulierung von Garant Gutes<br />

Schlafen mit entsprechenden Boni abrechnen<br />

können. Ebenso freut es natürlich<br />

die Garant-Partner, dass zukünftig<br />

noch viele weitere Lieferanten<br />

aus den modischen Sortimenten über<br />

ihren Verband reguliert werden können.<br />

Auch die Garant-Marke Notturno ist im hochwertigen Segment angesiedelt und begeistert durch stilvolle Polster- und<br />

Boxspringbetten.<br />

Fehr ergänzt: „Auch die Dienstleistungen<br />

von Garant Gutes Schlafen werden<br />

von unseren Gesellschaftern gut<br />

angenommen. Etliche ABK-Händler<br />

nutzen bereits Garant-Angebote aus<br />

Marketing und Akademie.“ So zum<br />

Beispiel Betten Stumpf in Aglasterhausen,<br />

die schon erfolgreich das<br />

Schulungsangebot der Akademie genutzt<br />

haben, oder auch Betten Giesberts<br />

in Geldern, deren Premium-Webseite<br />

derzeit durch Garant aufgebaut<br />

wird. Auch Garant-Handelspartner<br />

profitieren von den Dienstleistungen<br />

des ABK-Verbandes. So steht zum<br />

Beispiel die „erweiterte Ladentheke“<br />

nun allen Garant-Partnern zur Verfügung.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 13


Auf der ABK Open im Juni präsentieren sich Garant und ABK auf einem großen Gemeinschaftsstand, der das Dienstleistungsportfolio der Verbände zeigt.<br />

ein eigener Boxspring-Konfigurator<br />

und ein stationärer Webshop mit Bestellfunktion.<br />

Mit diesem kann der<br />

Kunde seine gewünschten, nicht beim<br />

Händler vorrätigen Produkte auswählen<br />

und sich bequem direkt nach Hause<br />

liefern lassen. Ab 1.1.2023 startet<br />

dann für alle ABK-Gesellschafter die<br />

Garant-Zentralregulierung mit erweiterten<br />

Zahlungszielen und Delkredere-<br />

Absicherung.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Neben dem ZR-Starttermin geben<br />

Fehr und Wieselhuber bereits jetzt einen<br />

kleinen Einblick in ihre gemeinsame<br />

Agenda: „Der intensive Austausch<br />

auf Augenhöhe zwischen beiden Verbänden<br />

und deren Gesellschaftern<br />

bzw. Mitgliedern bewirkt einen hohen<br />

Innovationseffekt für alle Beteiligten“,<br />

zeigen sich Fehr und Wieselhuber<br />

überzeugt. Mit einem Händler-Lieferanten-Gremium<br />

soll in naher Zukunft<br />

der Austausch auf Industrie- und Handelsebene<br />

weiter intensiviert werden –<br />

so können beide Verbände direkte Impulse<br />

erhalten und den Blick für die<br />

Bedürfnisse beider Seiten weiter<br />

schärfen. Auch neue Erfa-Gruppen mit<br />

Mitgliedern aus beiden Verbänden<br />

werden entstehen – den Anfang macht<br />

hier die „Erfa-Süd“, bestehend aus<br />

ABK- und Gutes-Schlafen-Händlern.<br />

„Trotz des Ausbaus der Kooperation<br />

bleiben interne Strukturen, also Gremien,<br />

Ausschüsse und bestehende Erfas,<br />

erhalten bzw. werden perspektivisch<br />

durch Händler beider Verbände ergänzt“,<br />

merken die beiden an. Auch<br />

die Sortimente sollen demnach in Ausrichtung<br />

und Positionierung weiterhin<br />

klar getrennt bleiben.<br />

Einen Eindruck von der Kooperation<br />

können sich Bettenspezialisten auf der<br />

ABK OPEN am 29. und 30. Juni in Bad<br />

Salzuflen machen. Hier stellen ABK<br />

und Garant Gutes Schlafen mit ihrem<br />

gemeinsamen Messeauftritt nicht nur<br />

ihr Dienstleistungsportfolio vor, sondern<br />

geben auch einen Einblick in die<br />

Markenwelten beider Verbände.<br />

Die Garant-Marke Aamu steht für Premium-Möbel mit großer Natürlichkeit.<br />

14 MÖBELMARKTSleep<br />

Dass die Kooperationspartner ein attraktives<br />

Umfeld für Bettenfachhändler<br />

sind, hat die ABK OPEN Home im Januar<br />

gezeigt: Hier haben sich bereits<br />

erste Händler aus anderen Verbundgruppen<br />

sowie verbandsfreie Händler<br />

für die Kooperation als neuen Verbandspartner<br />

entschieden. Man sei zuversichtlich,<br />

dass sich auch weitere<br />

neue Händler der neuen Kooperation<br />

anschließen werden, heißt es seitens<br />

Thomas Fehr. Wieselhuber ergänzt mit<br />

einem Augenzwinkern: „Wir sind weder<br />

angestaubt noch sprunghaft. Vielmehr<br />

steht die Kooperation für Kontinuität,<br />

Transparenz und Innovation.“<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


In seiner Event-Location im<br />

Rheinauhafen in Köln präsentierte<br />

Birkenstock seine<br />

von ADA gefertigten, innovativen<br />

Schlafsysteme. Die<br />

Produkte zeichnen sich<br />

durch puristisches Design,<br />

hochwertige Naturmaterialien<br />

sowie eine einzigartige<br />

Funktionalität aus. Genau<br />

wie das Original-Birkenstock-Fußbett<br />

passen sich<br />

die anatomisch geformten<br />

Schlafsysteme individuell an<br />

die Körperform an und<br />

bieten bestmögliche Unterstützung<br />

für den Schlaf.<br />

„Stalon Box“ bietet erstklassigen Boxspring-Komfort. Toller Hingucker ist das markante Rautendesign des Kopfteils mit<br />

Dicklederknöpfen. Fotos: Birkenstock<br />

Vom Fußbett zum Schlafsystem<br />

„Calan“ steht für hervorragenden<br />

Boxspring-Komfort. Von leichter<br />

Eleganz ist die schwebende Optik<br />

des Bettrahmens.<br />

„Gary zeichnet sich durch ein geschwungenes Kopfteil<br />

und elegant schwebende Optik des Bettrahmens aus.<br />

Die seitlichen Taschen bieten praktischen Stauraum.<br />

„Stalon Frame“ gefällt mit seinem hochwertig<br />

gefertigten Kopfteil mit Rautendesign und<br />

handgefertigten Dicklederknöpfen.<br />

Zum diesjährigen Launch präsentierte<br />

Birkenstock die neuen Bettendesigns<br />

mit den Einlegemodellen<br />

„Gary“ und „Stalon Frame“ und<br />

den Boxspringbetten „Stalon Box“<br />

und „Calan“.<br />

„Stalon“ wird durch sein hochwertig<br />

gefertigtes Kopfteil mit zeitlosem<br />

Rautendesign und mit handgehefteten<br />

Dicklederknöpfen zu einem optischen<br />

Hingucker im Schlafbereich.<br />

Der hochwertige Vollholzkorpus als<br />

stabile Innenkonstruktion sorgt für<br />

besten Komfort und ermöglicht mit<br />

seiner vorteilhaften Höhe einen<br />

komfortablen Ein- und Ausstieg.<br />

„Gary“ und „Calan“ gefallen mit<br />

dem geschwungenen Kopfteil und<br />

der schwebenden Optik des Bettrahmens.<br />

Zudem wurden die bekannten Klassiker,<br />

„Graz“ als Einlegevariante sowie<br />

„Basel Basic“ und „Arran“ jeweils<br />

als Boxspring, in neuen<br />

Materialvariationen vorgestellt.<br />

Birkenstock ergänzt sein vielseitiges<br />

Matratzenportfolio außerdem um<br />

vier neue, hochwertige 7-Zonen-<br />

Matratzenmodelle, die unterschiedlichen<br />

Schlafansprüchen gerecht<br />

werden.<br />

Mehr dazu erfahren Sie im Blickpunkt<br />

Birkenstock, der dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

beiliegt. hoe<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 15


Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

Der Bettenfachhandel hat nach dem Rekordjahr 2020 auch im vergangenen Jahr zugelegt.<br />

Viele Unternehmen rechnen auch in naher Zukunft mit steigenden Umsätzen.<br />

Doch Marc Böhle, Präsident des Verbandes der Bettenfachgeschäfte (VDB), sieht dunkle<br />

Wolken am Horizont aufziehen – und viele Herausforderungen für die Branche.<br />

Marc Böhle, Präsident des Verbandes<br />

der Bettenfachgeschäfte (VDB).<br />

Der mittelständische deutsche Bettenfachhandel<br />

ist bislang sehr gut durch<br />

die Corona-Pandemie gekommen.<br />

88% der vom Verband der Bettenfachgeschäfte<br />

(VDB) befragten Unternehmen<br />

waren zufrieden oder sehr zufrieden<br />

mit den Umsätzen im vergangenen<br />

Jahr – nachdem sich 2020 für viele<br />

Händler schon zu einem Rekordjahr<br />

entwickelt hatte. VDB-Präsident Marc<br />

Böhle bleibt gleichwohl zurückhaltend,<br />

was die Zukunftsaussichten seiner Mitglieder<br />

angeht: „Es ist erfreulich, dass<br />

viele Bettenhäuser in den beiden letzten<br />

Jahren ihre Erträge steigern konnten.<br />

Leider sieht es aber so aus, dass<br />

diese Hochphase gerade zu Ende<br />

geht“, erklärte der Hamburger Bettenfachhändler<br />

auf der jüngsten Mitgliederversammlung<br />

in Kassel.<br />

„Der Ukraine-Krieg und die dadurch<br />

noch einmal forcierten Preissteigerungen<br />

haben die Kauflaune merklich gebremst.<br />

Und da gleichzeitig auch für<br />

uns die Kosten zum Beispiel für Energie<br />

steigen, sind auch unsere Kassen<br />

und Konten längst nicht mehr so gut<br />

gefüllt wie noch vor einigen Monaten“,<br />

so Böhle.<br />

Immerhin: 16% der befragten Händler<br />

glauben, dass ihr Umsatz in diesem<br />

Jahr mehr als 5% über dem Vorjahresergebnis<br />

liegt, 13% rechnen mit<br />

1% mehr, und 36% hoffen auf ein<br />

gleiches Ergebnis wie 2021. Fast zwei<br />

Drittel der Bettenfachhändler blicken<br />

in der VDB-Frühjahrsumfrage also einigermaßen<br />

optimistisch ins Jahr –<br />

würde man diese im Sommer durchführen,<br />

wäre das Bild möglicherweise<br />

ein anderes. Die anhaltende Inflation<br />

ist ein deutlicher Dämpfer der Anschaffungsneigung.<br />

Und bereits im vergangenen<br />

Jahr hatte die Branche mit Lieferverzögerungen<br />

und Ausfällen zu<br />

kämpfen. „Die damit verbundenen<br />

Preissteigerungen waren so nicht vorhersehbar<br />

und haben uns alle massiv<br />

beschäftigt“, so Böhle. „Viele fragen<br />

sich aktuell daher, ob diese Entwicklung<br />

in den nächsten Monaten und<br />

Jahren so weitergeht.“<br />

Akute Lieferprobleme<br />

Die Lieferschwierigkeiten der Industrie<br />

sehen die Bettenfachhändler als das<br />

derzeit größte Problem. Auf einer Skala<br />

von 1 (kein Problem) bis 10 (sehr großes<br />

Problem) erreichte dieser Punkt in<br />

der Händlerbefragung den Durchschnittswert<br />

von 8,3. Fast gleichauf lagen<br />

die steigenden Einkaufs- und Verkaufspreise,<br />

dicht gefolgt von der<br />

Kostenentwicklung für Energie und<br />

Personal.<br />

Aus Sicht von Böhle eine große Herausforderung<br />

mit geringen Einflussmöglichkeiten:<br />

„Aktuell bin ich hier<br />

sehr skeptisch“, betont der VDB-Präsident.<br />

„Speziell die Rohstoffmärkte unterlagen<br />

zwar in der Vergangenheit immer<br />

wieder starken Schwankungen,<br />

zumindest kurzfristig gibt es hier aber<br />

wenig Anlass, auf massive Preissenkungen<br />

zu hoffen. Vielmehr sehe ich<br />

die Gefahr, dass wir durch die sogenannten<br />

Zweitrundeneffekte einen weiteren<br />

Inflationsschub bekommen<br />

können.“<br />

„Viele von uns sind<br />

in den letzten Jahren<br />

mit einer<br />

konsequenten<br />

Qualitätsstrategie<br />

sehr gut gefahren.“<br />

Bei der Frage nach den aktuellen Problemfeldern<br />

des Bettenfachhandels liegen<br />

auf der Skala von 1 bis 10 die Frequenz<br />

in den Geschäften (7,46) und die<br />

Konkurrenz durch den Online-Handel<br />

(6,05) im oberen Mittelfeld. Das spricht<br />

einerseits dafür, dass der Fachhandel<br />

beim Endverbraucher mit seiner Beratungskompetenz<br />

und der Präsentation<br />

vor Ort nach wie vor punkten kann.<br />

Wenig überraschend lag der Anteil der<br />

Online-Umsätze 2021 bei 84% der Befragten<br />

bei unter 5%.<br />

Gleichwohl plant ein Drittel der befragten<br />

Unternehmen, den Online-Verkauf<br />

zu forcieren (34%), während die Hälfte<br />

daran nichts verändern möchte (49%).<br />

Das dürfte auch daran liegen, dass die<br />

digitalen Vertriebswege aus Sicht des<br />

Fachhandels wirtschaftlich wenig ergiebig<br />

sind. Nur ein Viertel der Händler<br />

sagt, dass der eigene Onlineshop sich<br />

betriebswirtschaftlich für sie rechnet,<br />

beim Verkauf über Plattformen sind es<br />

nur 14% und beim Verkauf über soziale<br />

Medien nur 7%.<br />

Die Hälfte der Bettenfachhändler hatte<br />

schon vor Corona einen eigenen Webshop,<br />

nur 7% haben ihn während der<br />

Pandemie installiert. Und 29% der Befragten<br />

wollen auch weiterhin ohne einen<br />

eigenen Shop auskommen. Themen<br />

wie Social Shopping (61%) oder<br />

Plattformen (81%) schließen die meisten<br />

Bettenfachhändler für sich aus.<br />

Personalmangel wird größer<br />

Aktuell steuert ein weiteres Problem<br />

auf die Händler zu, das nicht nur sie,<br />

sondern den gesamten Arbeitsmarkt<br />

betrifft: Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen<br />

Alter sinkt, und die demografische<br />

Entwicklung wird diesen<br />

Trend in den kommenden Jahren noch<br />

dramatisch verschärfen. „Wir wissen ja<br />

alle, dass die geburtenstarken Jahrgänge<br />

jetzt langsam in die Rente gehen<br />

und deutlich weniger Junge dafür<br />

nachrücken“, so Böhle, der vorrechnet:<br />

„Anfang 2021 wohnten in Deutschland<br />

insgesamt 5,82 Millionen Menschen im<br />

Alter zwischen 60 und 65 Jahren. Im<br />

Alter zwischen 15 und 20 waren es mit<br />

3,86 Millionen fast zwei Millionen Menschen<br />

weniger. Rein statistisch wird<br />

unser Arbeitsmarkt mittelfristig also<br />

rund 400.000 Beschäftigte verlieren,<br />

und zwar jedes Jahr.“ Experten der<br />

Jobvermittlung Stepstone gehen sogar<br />

davon aus, dass dem Arbeitsmarkt in<br />

Deutschland bis 2030 etwa 4,4 Mio.<br />

Menschen entzogen werden.<br />

Doch schon aktuell finden viele Händler<br />

kaum noch neues Personal, und<br />

das liegt nicht allein in der Statistik begründet:<br />

„Zumindest in wirtschaftsstarken<br />

Standorten, wo sich bekanntlich<br />

auch die Wohnungsmieten deutlich<br />

verteuert haben, sind gute Verkaufskräfte<br />

kaum noch zu bekommen beziehungsweise<br />

zu bezahlen“, so Böhle.<br />

„Wir erleben leider zunehmend, dass<br />

Mitarbeiter es nicht mehr schaffen, ihr<br />

eigenes Gehalt zu erwirtschaften.“ Aus<br />

Sicht des VDB-Präsidenten führt kein<br />

16 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Die Ergebnisse der VDB-Frühjahrsumfrage<br />

spiegeln die Stimmung im<br />

Bettenfachhandel wider.<br />

Weg daran vorbei, die weniger werdenden<br />

Bewerber mit mehr Geld zu locken.<br />

„Und selbst das wird schwer genug.<br />

Schließlich betrifft das Problem<br />

fast alle Unternehmen, und zwar auch<br />

aus wirtschaftlich potenteren Branchen.“<br />

Der bereits laufende Wettbewerb<br />

um gute und motivierte Kräfte<br />

werde sich weiter verschärfen. „Über<br />

kurz oder lang wird es uns alle treffen.<br />

Wir müssen uns vergegenwärtigen,<br />

dass der Arbeitsmarkt künftig ein Arbeitnehmer-Markt<br />

sein wird, bei dem<br />

wir uns um die raren Mitarbeiter bewerben<br />

– nicht umgekehrt.“ Der Kunde<br />

sei zwar weiterhin König, so Böhle.<br />

„Der fähige Mitarbeiter aber sicher<br />

Fürst, der entsprechend bezahlt werden<br />

will.“<br />

Höhere Erträge notwendig<br />

VDB-Präsident Marc Böhle fordert eine<br />

mutige Strategie, um mit den gegenwärtigen<br />

Herausforderungen umzugehen.<br />

Das schließt aus seiner<br />

Sicht auch unpopuläre Schritte mit<br />

ein: „Wenn um uns herum alle Branchen<br />

die Preise erhöhen, müssen wir<br />

auf jeden Fall mitgehen. Angesichts<br />

der auch künftig zu erwartenden Kostensteigerungen<br />

brauchen wir in Zukunft<br />

merklich höhere Erträge.“ Zwar<br />

gebe es Vorbehalte gegen steigende<br />

Preise, so Böhle. „Viele befürchten,<br />

dass wir uns aus dem Markt herauskalkulieren,<br />

dass viele Kunden unsere<br />

Preise nicht mehr bezahlen können<br />

oder wollen. Das muss man sicher<br />

ernst nehmen.“<br />

Doch diese Diskussion führe man<br />

schon seit 20 Jahren. „Damals lag die<br />

magische Grenze für eine Matratze bei<br />

1.000 Mark, die angeblich nie überschritten<br />

werden durfte. Heute sind<br />

1.000 Euro kein Problem mehr und<br />

selbst ein Mehrfaches für viele von uns<br />

an der Tagesordnung.“ In den letzten<br />

20 Jahren sei der Bettenfachhandel<br />

mit seiner Qualitätsstrategie insgesamt<br />

gut gefahren, „alles in allem wohl<br />

deutlich besser als die Matratzen-Discounter.“<br />

Daher sieht der VDB-Präsident<br />

strategisch die Zukunft bei einem<br />

Angebot für eine wohlhabende und damit<br />

zahlungskräftige Kundschaft, deren<br />

Anteil an der Bevölkerung relativ<br />

stabil sei. „Die meisten Sorgen haben<br />

dagegen die Gering- und Normalverdiener<br />

ohne Eigentum, die in der Mehrzahl<br />

nicht zu unserer Kern-Klientel zählen.“<br />

Eine solche Strategie sei zwar<br />

nicht risikolos, aber absolute Sicherheit<br />

gebe es im Geschäftsleben ohnehin<br />

nicht, so Böhle. „Viele von uns sind<br />

in den letzten Jahren mit einer konsequenten<br />

Qualitätsstrategie sehr gut gefahren,<br />

und ich bin zuversichtlich, dass<br />

wir dies auch künftig schaffen können.“<br />

Stefan Mielchen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 17


Ein Bett für die wahren Träumer<br />

zum Geburtstag<br />

In diesem Jahr feiert die Marke ihr 170-jähriges Bestehen und leitet gleichzeitig das nächste Kapitel der Hästens-<br />

Geschichte ein, das den „dremers“, also den „Träumern“ gewidmet ist. „Dremers“ sind inspirierende Menschen,<br />

die mehr tun, als nur zu träumen und ein gewöhnliches Leben zu führen, sie sind sich nach Meinung von Hästens<br />

ihrer inneren Größe bewusst und verwirklichen ihre kleinen und großen Träume. Aus diesem Anlass bringt Hästens<br />

zum Jubiläum auch das „Dremer“-Bett auf den Markt, das von dem bekannten amerikanischen Innenarchitekten<br />

und Designer Ferris Rafauli entworfen wurde.<br />

Das „Dremer“-Bett soll eine Klasse<br />

für sich sein und verkörpert „sechs<br />

Generationen von Träumen, Leistungen,<br />

Exzellenz, Mission und Meisterschaft<br />

des Traditionsunternehmens<br />

Hästens“. Geleitet wird das im Jahr<br />

1852 gegründete Familienunternehmen,<br />

das sich stolz auch Hoflieferant<br />

des schwedischen Königshauses<br />

nennen kann, seit 1988 von Jan Ryde<br />

aus der fünften Generation der<br />

Inhaber-Familie.<br />

Die Zukunft der Träume<br />

In Verlaufe der letzten 170 Jahre hat<br />

sich Hästens aus dem schwedischen<br />

Köping zu einem internationalen Familienunternehmen<br />

entwickelt, das in<br />

mehr als 48 Ländern aktiv ist. Dabei<br />

wird natürlich weiterhin Wert auf die<br />

denkbar höchsten Qualitätsstandards<br />

gelegt, die Handwerksmeister<br />

in Köping achten penibel auf jedes<br />

Detail und verwenden ausschließlich<br />

die edelsten Naturmaterialien. So hat<br />

es Hästens geschafft, dass das für<br />

das Unternehmen so typische blauweiße<br />

Karo-Muster weltweit zu einem<br />

Sinnbild für ein außergewöhnliches<br />

Schlaferlebnis geworden ist. Erklärtes<br />

Ziel ist es, den Menschen in aller<br />

Welt ein außergewöhnliches Schlaferlebnis<br />

zu bieten, damit sie erholt<br />

aufwachen und die Zukunft gestalten<br />

können, von der sie zuvor geträumt<br />

haben.<br />

Für „Dremer“ setzt Hästens seine Zusammenarbeit<br />

mit dem Star-Designer<br />

Ferris Rafauli fort, der bereits das im<br />

vergangenen Jahr gelaunchte Bett<br />

„Grand Vividus“ entworfen hat. Der<br />

Kanadier ist für sein ikonisches Design<br />

von Luxus-Häusern und Lifestyle-Produkten<br />

bekannt, mit dem er<br />

auch schon so manchem Weltstar in<br />

Nordamerika und auf auf der ganzen<br />

Welt ein einzigartiges Zuhause schuf.<br />

Dabei gelingt es ihm immer wieder,<br />

Mit dem „Dremer“-Bett setzt die<br />

schwedische Bettenmanuaktur Hästens<br />

ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />

dem kanadischen Star-Designer und<br />

Architekten Ferris Rafauli fort.<br />

18 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Der von Ferris Rafauli für Hästens entworfene Stoff ist in dem ikonischen Karo-Muster in den vier Farben Traditional Blue,<br />

Black Shadow, Natural Shale und Phantom Charcoal erhältlich und erinnert mit dem unverwechselbaren Pferde-Insignium<br />

des Herstellers an die Ursprünge als Sattlerei. Fotos: Hästens<br />

zeitlose Architektur mit einem üppigen<br />

Interior-Design zu verschmelzen und<br />

so einen ganz eigenen Stil zu kreieren.<br />

Dabei verbindet ihn seine Liebe zum<br />

Detail vortrefflich mit den schwedischen<br />

Handwerksmeistern von Hästens,<br />

so dass die Zusammenarbeit nur<br />

folgerichtig ist.<br />

Charakteristische Eleganz<br />

Seine charakteristische Eleganz<br />

kommt in jedem Element des<br />

„Dremer“-Bettes und des makellos<br />

gefertigten „Dremer“-Kopfteils zum<br />

Ausdruck. Das Bett wird von den<br />

Meisterhandwerkern bei Hästens in<br />

sorgfältiger Handarbeit gefertigt und<br />

ist mit dem einzigartigen, von Ferris<br />

Rafauli entworfenen Webstoff bezogen,<br />

der auf dem unverwechselbaren<br />

Pferde-Insignum der Marke basiert.<br />

Es ist derselbe Stoff wie beim „Grand<br />

Vividus“, einem der laut Hästens exklusivsten<br />

und meisterhaftesten Betten<br />

der Welt, und es stehen vier Farben<br />

zur Auswahl: Traditional Blue,<br />

Black Shadow, Natural Shale und<br />

Phantom Charcoal. Jedes Karomuster<br />

ist nahtlos aneinandergereiht, ein<br />

Prozess, der den Handwerksmeistern<br />

äußerste Präzision abverlangt. Am<br />

Fußende des Bettes steht der aufmunternde<br />

Satz „Dremer, The Day Is<br />

Yours“, während auf dem versilberten<br />

Messingschild am Bettsockel der<br />

Schriftzug „dremer“ und die Logos<br />

von Hästens und Ferris Rafauli eingraviert<br />

sind. Das Kopfteil ist ein<br />

Kunstwerk für sich und setzt in jedem<br />

Schlafzimmer einen Akzent. Die<br />

Samtpaneele und Seitenflügel sind in<br />

denselben Farben wie das Bett gehalten,<br />

großzügig gepolstert und mit einer<br />

Paspel versehen, die die verführerische<br />

Form des Kopfteils<br />

unterstreicht. Die Beine aus lackiertem<br />

Holz wurden exklusiv für das<br />

„Dremer-Bett“ entworfen und sind in<br />

den Farben Schwarz und Blau erhältlich.<br />

Das „Dremer“-Bett und Kopfteil<br />

strahlen kompromisslose Qualität und<br />

Design aus und sind eine Hommage<br />

an Pehr Adolf Janson, dem „Träumer“,<br />

der Hästens 1852 gründete<br />

und an die sechs Generationen,<br />

die seither ihren Teil dazu beigetragen<br />

haben, Hästens zu<br />

einer weltweit führenden<br />

Marke zu machen.<br />

Perfektion und<br />

Sorgfalt<br />

So viel Perfektion und Sorgfalt<br />

haben ihren Preis: Das<br />

„Dremer“-Bett ist in den Hästens-Filialen<br />

und bei den ausgewählten<br />

Partnern ab 28.390<br />

Euro zu bekommen, das mit Samt<br />

bezogene Kopfteil schlägt zusätzlich<br />

ab 21.985 Euro zu Buche. Dafür erhält<br />

der Kunde aber auch ein ikonisches<br />

Design und edelste Materialien wie<br />

feinste Wolle, Baumwolle, Flachs,<br />

hochwertiges schwedisches Kiefernholz<br />

und Rosshaar, die mit absoluter<br />

Präzision verarbeitet wurden, um den<br />

Kunden ein Gefühl der Schwerelosigkeit<br />

und einen außergewöhnlichen<br />

Schlaf zu vermitteln.<br />

Das „Dremer“-Bett ist bereits die<br />

zweite Zusammenarbeit von Hästens<br />

und dem kanadischen Star-Designer<br />

und Architekten Ferris Rafauli.<br />

Er entwarf auch das „Grand Vividus“,<br />

das 2021 vorgestellt wurde.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 19


Catwalk<br />

Sebastian Herkner hat es wieder getan – ein unverwechselbares,<br />

betörend schönes Möbelstück geschaffen.<br />

Diesmal hat sich der Star-Designer mit Schramm<br />

Werkstätten zusammengetan, weswegen „Juna“ aus der<br />

„Origins Complete“-Serie natürlich auch in Sachen<br />

Schlafkomfort über jeden Zweifel erhaben ist. „Juna“ ist<br />

ein echter Schlaf-Solitär, steht frei im Raum und rückt so<br />

als kommunikativer Ort ganz nah an den Wohnbereich.<br />

Foto: Schramm Werkstätten<br />

Anschmiegsame Stoffe vereinen sich mit<br />

natürlichen Sichtholz-Elementen, und so<br />

strahlt das Boxspringbett „Chalet“ von<br />

ADA Austria premium Wärme und Geborgenheit<br />

aus. Ein Bett mit Charakter, bei<br />

dem natürlich auch der individuelle<br />

Liegekomfort nicht zu kurz kommt.<br />

Foto: ADA<br />

Das neue Daybed „Silence“ von Treca Paris lädt ein:<br />

Zum Ruhen, Schlafen, Faulenzen, Einfach loslassen,<br />

Entspannen oder auch zum Arbeiten. Aber wer will<br />

das schon, auf diesem gleichsam bezaubernd<br />

schönen und traumhaft bequemen Daybed, das mit<br />

wenigen Handgriffen auch noch zum Sofa werden<br />

kann.<br />

Foto: Treca Paris<br />

20 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Catwalk<br />

Okay, zugegeben: Natürlich ist das Bett<br />

„Haven“ von Bolia kein Polster- oder<br />

Boxspringbett im klassischen Sinne.<br />

Eher im Gegenteil. Doch wir fanden die<br />

Idee mit dem frei an der Wand platzierten<br />

Kopfteil, ganz ohne klassische Verbindung<br />

zum Bett, so sexy, dass wir Ihnen<br />

den neuesten Scandi-Design-Hit<br />

keinesfalls vorenthalten wollten.<br />

Foto: Bolia<br />

Fast wie ein Monolith steht es da, frei im Raum, mit klaren,<br />

beinahe strengen Linien. Doch ein kleines Detail löst die geradlinige<br />

Optik des Boxspringbetts „Benett“ von Tanja Meise 4 Brands<br />

gekonnt ins Wohnliche auf: Die im trendig-soften Bouclé-Stoff<br />

bezogene Box und die gleichfarbig angezogenen Rücken-Kissen<br />

mit einer an Wildleder erinnernden Haptik sorgen für einen<br />

verspielten Kontrast und einladende Behaglichkeit.<br />

Schlaraffia gibt in diesem Sommer richtig Stoff! Die komplette<br />

Stoffkollektion für Polster- und Boxspringbetten wurde<br />

überarbeitet, gestrafft und nicht zuletzt um neue Farben und<br />

Texturen ergänzt. Diese hören auf so klangvolle Namen wie<br />

„Cosy Mustard“ oder „Jacquard Olive“ und machen auf<br />

unserem Catwalk (und natürlich in jedem Schlafzimmer) eine<br />

richtig gute Figur.<br />

Foto: Tanja Meise 4 Brands<br />

Foto: Schlaraffia<br />

Als die Krönung des erholsamen Schlafes bezeichnet<br />

Jensen seine „Majestic Kollektion 2022“. Ganz schön<br />

selbstbewusst, aber wer möchte widersprechen, ist das<br />

Boxspringbett doch schon seit jeher das favorisierte<br />

Bettsystem der Skandinavier. Und das Bett „Opal“ zeigt,<br />

dass „majestätisch“ auch sehr geradlinig und elegant sein<br />

kann. Bequem ist es dank „Aqtive II Funktion“ zur individuellen<br />

Verstellbarkeit sowieso.<br />

Foto: Jensen<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 21


Joka: Top-Auszeichnung beim Market Quality Award<br />

Der österreichische Polster- und Betten-Spezialist Joka wurde jetzt beim einheimischen Market Quality Award mit dem<br />

Topergebnis „Gesamtsieger Markenstärke 2021“ als bestes Unternehmnen aus der Möbelbranche ausgezeichnet. Analysiert<br />

werden die drei Hauptkategorien Key Performance (unter anderem Markenbekanntheit), Brand Drive (Sympathie, Innovation,<br />

Weiterempfehlung) und Corporate Social Responsibility (gesellschaftliche Verantwortung) einer Marke. „Wir<br />

freuen uns sehr über das sensationelle Ergebnis in Hinblick auf die Wahrnehmung unseres Unternehmens. Für uns liegen<br />

die Produktion in Österreich sowie der Einsatz von besten Materialien für hervorragende Qualität, kombiniert mit zeitlosem<br />

Design im Fokus. Es ist eine wirklich schöne Bestätigung, wenn unser Unternehmen so positiv aufgenommen und<br />

widergespiegelt wird, das haben wir dem gesamten Joka-Team und unseren Handelspartnern zu verdanken“, so Anna<br />

Kapsamer- Fellner, Joka-Geschäftsführerin. Das Unternehmen wurde 1921 von Kommerzialrat Johann Kapsamer (1900-<br />

1988) gegründet und beschäftigt derzeit rund 140 Mitarbeiter. Joka wird derzeit in 4. Generation von Anna Kapsamer-<br />

Fellner und ihrem Bruder Johannes Kapsamer geführt.<br />

Die Geschäftsführer Johannes Kapsamer und Anna Kapsamer-Fellner erhielten den Award von Prof. Werner Beutelmeyer<br />

überreicht (von rechts). Foto: Joka<br />

IFH: Corona bremst<br />

Abwärtstrend bei Hausund<br />

Heimtextilien<br />

Der Markt für Bettwaren und Haus, Tisch- und Bettwäsche<br />

konnte während der Corona-Krise am meisten vom Cocooning-Trend<br />

profitieren: Hier wurde ein jährliches Umsatzwachstum<br />

von 3,4% (2021) und 4,2% (2020) in den<br />

letzten beiden Krisenjahren verzeichnet. Das meldet das<br />

Wirtschaftsforschungs-Institut IFH Köln, das gemeinsam<br />

mit der BBE Handelsberatung den Markt analysiert hat. Die<br />

anderen beiden Teilmärkte aus dem Bereich Heimtextilien,<br />

Textile Bodenbeläge sowie der Bereich der Gardinen/Deko-Stoffe<br />

& Zubehör verloren derweil an Umsatz. Der Gesamtmarkt<br />

erholte sich jedoch von der vorpandemischen<br />

Abwärtstendenz und erzielte in den letzten beiden Corona-<br />

Jahren ein Umsatzplus von 141 Mio. Euro im Vergleich zum<br />

Vorkrisenjahr 2019. Das Wachstum erfolgte nach Analyse<br />

der Marktforscher allerdings ausschließlich über die Online-Kanäle,<br />

die bei den Bettwaren z. B. mehr als 8%<br />

Marktanteil in den beiden Jahren hinzugewonnen haben –<br />

und inzwischen auf rund 40% Marktanteil kommen.<br />

Dunlopillo &<br />

Porta: Gutes<br />

Schlafen für eine<br />

bessere Welt<br />

Christoph v. Wrisberg (links), Geschäftsführer<br />

Dunlopillo, überreicht den Scheck<br />

für die Andreas-Gärtner-Stiftung aus der<br />

gemeinsamen Aktion an. Foto: Porta<br />

In der Adventszeit 2021 haben Dunlopillo und<br />

die porta Unternehmensgruppe die Aktion<br />

„Gut Schlafen für eine bessere Welt“ gestartet.<br />

Für jeden Matratzen- oder Betteneinkauf über<br />

699 Euro in den 26 Porta-Einrichtungshäusern<br />

spendeten beide Unternehmen gemeinsam 20<br />

Euro an die „Andreas-Gärtner-Stiftung – Hilfe<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung“. Die<br />

Aktion lief so erfolgreich, dass sie über die<br />

Weihnachtszeit hinaus bis zum 31. März verlängert<br />

wurde und stolze 50.000 Euro zusammenkamen.<br />

Im Namen des Vorsitzenden der<br />

Andreas-Gärtner-Stiftung (AGS), Porta-Unternehmensmitgründer<br />

Hermann Gärtner, und seiner Tochter Birgit Gärtner nahm Porta-<br />

Vertriebsgeschäftsführer Felix Riechmann den Scheck aus den Händen von Christoph<br />

v. Wrisberg, Geschäftsführer Dunlopillo und Retail Director Emma, entgegen. Die Andreas-Gärtner-Stiftung<br />

hilft geistig behinderten Menschen und ihren Familien, indem sie<br />

durch finanzielle Unterstützung wichtige Therapien, behindertengerechte Umbauten<br />

von Fahrzeugen oder Wohnräumen und vieles mehr ermöglicht. Die Spenden kommen<br />

zu 100 Prozent bedürftigen Menschen oder sozialen Initiativen zugute.<br />

Stendebach: European Green Award in<br />

Gold gewonnen<br />

Nicht mehr nur nominiert, sondern<br />

ausgezeichnet: Die Kollektion „Loft<br />

green“ von Stendebach hat den<br />

European Green Award in Gold<br />

erhalten. Foto: Stendebach<br />

Bei Stendebach legt man Wert darauf, ökologisch verträglich und gleichzeitig wettbewerbsfähig<br />

zu produzieren, so dass auch für die Zukunft Einkommen und Beschäftigung für die Mitarbeiter<br />

gewährleistet sind und weitere Investitionen in die Nachhaltigekeit möglich sind. Diese<br />

Bemühungen wurden jetzt besonders gewürdigt. Denn die Kollektion „Loft Green“ wurde mit<br />

dem European Green Award in Gold ausgezeichnet. „Loft Green“ wurde mit dem Ziel entwickelt,<br />

besten Schlafkomfort und hohe Alltagstauglichkeit bei gleichzeitig minimalem Ressourceneinsatz<br />

zu erreichen. Als Rohstoff für den Textilbezug wird deshalb auf kontrolliert biologische<br />

Baumwolle ohne optische Aufheller, ohne Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger beim<br />

Anbau zurückgegriffen. Die Füllung besteht aus einer Kombination aus der umweltschonenden<br />

„Dacron ZERO“-Faser und der biobasierten „Tencelt“-Faser. Und verpackt werden die<br />

Kissen und Decken in Beuteln aus 100% Baumwolle, wiederverwendbar und kompostierbar. Die Mission des European<br />

Green Award ist es, herausragende ökologische und faire Leistungen zu würdigen und einen Beitrag beim Übergang<br />

Europas zu einer modernen, ressourceneffizienten, fairen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft der Zukunft zu leisten.<br />

22 MÖBELMARKTSleep<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022


Kompetenztreffen<br />

mit nachhaltigen Inhalten<br />

Das Kompetenz-Zentrum Textil + Sonnenschutz hat die Mitglieder der drei Wuppertaler Verbände Heimtex,<br />

Matratzenverband und ViS (Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz) zum Netzwerken und zum<br />

gemeinsamen Blick über den Tellerrand zusammengebracht. Gastgeber dieses dritten Netzwerk-Treffens war<br />

das TFI Aachen, Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen.<br />

Neben dem Austausch der Mitglieder untereinander standen beim Netzwerktreffen der drei Verbände spannende Impulsvorträge auf dem Programm.<br />

Foto: Kompetenzzentrum Textil + Sonnenschutz<br />

Vierzig Mitgliedsunternehmen sowie<br />

interessierte Beitrittskandidaten kamen<br />

nach Aachen, um die Arbeit des TFI<br />

Aachen kennenzulernen, spannende<br />

Impulsvorträge zu hören und vor allem,<br />

um sich untereinander auszutauschen.<br />

Denn das Format steht ganz im Zeichen<br />

des Networkings und der gegenseitigen<br />

Inspiration über die Verbandsgrenzen<br />

hinweg.<br />

Auf die Erkundung des TFI Aachen mit<br />

seinen vielseitigen innovativen Prüf-,<br />

Forschungs- und Zertifizierungs-<br />

Schwerpunkten folgten einige Grußworte<br />

an die Gäste: Ottmar Ihling (Vorstandsvorsitzender<br />

Heimtex), Stephan<br />

Naacke (Vorstandsvorsitzender TFI<br />

e.V.) und Martin Auerbach (Geschäftsführer<br />

Heimtex) eröffneten die dritte<br />

Runde der Veranstaltungsreihe.<br />

Kreislaufsystem im Fokus<br />

Es folgten inspirierende Impulsvorträge<br />

zu besonderen Projekten: Für den Matratzenverband<br />

stellte Werner Moser<br />

vom schwäbischen Textilhersteller und<br />

langjährigen Verbandsmitglied Mattes<br />

& Ammann „faircollect“ vor. Das Kreislaufsystem<br />

für Matratzenhüllen hat das<br />

Unternehmen zusammen mit seinem<br />

Partnerunternehmen Heinrich Glaeser<br />

entwickelt. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

eine Lösung für die bisherige Achillesferse<br />

beim Matratzenrecycling – die<br />

Verwertung der Matratzenbezüge. Die<br />

besondere Herausforderung ergibt<br />

sich daraus, dass in den bestehenden<br />

Sammelsystemen in Deutschland<br />

(Sperrmüll, Recyclinghöfe) Matratzen<br />

in aller Regel stark verschmutzt und<br />

nass eingesammelt werden, so dass<br />

die Bezüge für ein hochwertiges Recycling<br />

nicht mehr geeignet sind. Zudem<br />

sind die häufig verwendeten Fasermischungen<br />

schlicht nicht zu recyceln.<br />

Aus diesem Grund fokussiert<br />

„faircollect“ das Upcycling von Matratzenhüllen<br />

aus 100 Prozent Polyester.<br />

Dabei setzt Mattes & Ammann auf das<br />

Ökodesign mit Matratzenhüllen aus<br />

100 Prozent PET, um die Hüllen am<br />

Produktlebensende als Ganzes aufbereiten<br />

zu können. Nach der Nutzungsphase<br />

gelangen die lizenzierten Bezüge<br />

in einer mitgelieferten PET-Hülle<br />

direkt zu „faircollect“. In einem chemischen<br />

Recyclingverfahren wird dort<br />

neues Fasergarn ausgesponnen, das<br />

anschließend wieder und wieder zu<br />

neuen Matratzenhüllen weiterverarbeitet<br />

werden kann.<br />

Werner Moser (Mattes & Ammann,<br />

rechts) und Eberhard Brack (Heinrich<br />

Gleaser Nachf. GmbH) stellen das<br />

„faircollect“-Siegel vor.<br />

Foto: Werner Moser<br />

Industriepark der Zukunft<br />

Ein weiterer Impuls kam von Detlef<br />

Braun von der Textilakademie NRW,<br />

der über die Textilfabrik 7.0 berichtete:<br />

Unter diesem Namen ist in Mönchengladbach<br />

ein einzigartiger Industriepark<br />

der Zukunft für die Textil- und Modewirtschaft<br />

geplant. Den Abschluss<br />

bildete der Vortrag von Dr. Bayram Aslan,<br />

dem Leiter des TFI Aachen: Er berichtete<br />

über die Projektlandschaft im<br />

Bereich Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit<br />

am Beispiel einer recyclingund<br />

kreislauffähigen Kunststoffrasenlösung.<br />

Nach dem Vortragsprogramm<br />

wurde weiter Networking betrieben<br />

und sich zu aktuellen Branchenthemen,<br />

aber auch zur Weltlage ausgetauscht.<br />

Das #NetzwerkTreffen_4 ist<br />

für 2023 beim Heimtex-Mitglied Groz<br />

Beckert in Albstadt auf der Schwäbischen<br />

Alb geplant.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022 SleepMÖBELMARKT 23


ENJOYTHE<br />

SILENCE<br />

SILENZIO<br />

Entdecken Sie jetzt unsere Betten- und Boxspring-<br />

Kollektionen unter www.hasena.ch


Nextrade<br />

Effiziente und<br />

einfache<br />

(Re-)Order<br />

Die digitale Orderplattform Nextrade baut ab sofort<br />

ihren Bestellservice weiter aus und stellt die effiziente<br />

(Re-)Order in ihren geschäftlichen Fokus.<br />

Händlerinnen und Händler können zukünftig auf der<br />

neu geschaffenen Startseite (Dashboard) alle relevanten<br />

Informationen zu Bestellungen einsehen und<br />

haben einen direkten Überblick über ihre Warenkörbe.<br />

Nextrade mit noch effizienterem Bestellservice. Grafik: Nmedia/Messe Frankfurt<br />

Zur Ambiente 2019 wurde Nextrade als<br />

digitaler B2B-Marktplatz für die Home-<br />

& Living-Branche erstmals vorgestellt.<br />

Inzwischen vereint Nextrade rund 400<br />

Marken sowie über 15.000 registrierte<br />

Einkäufer und Händlerinnen aus der<br />

DACH-Region. Als Partner der Konsumgüterbranche<br />

ist das Nextrade-Team in<br />

einem ständigen Austausch mit Industrie<br />

und Handel und hat das Profil der Orderplattform<br />

jetzt nochmals geschärft.<br />

Darüber informierten Philipp Ferger, Geschäftsführer<br />

von Nmedia und Bereichsleiter<br />

Consumer Goods Fairs der Messe<br />

Frankfurt, und Claus Tormöhlen, Head<br />

of Brand Management von Nextrade, im<br />

Rahmen einer Pressekonferenz in<br />

Frankfurt am Main.<br />

Der Wunsch nach einer einfachen und<br />

zentralisierten (Re-)Order-Plattform<br />

(Nachbestellung) für Produkte der Topmarken<br />

sei in den letzten Jahren immer<br />

größer geworden. Für Einkäuferinnen<br />

und Händler stehe derzeit die Effizienz<br />

beim Einkauf ihrer Waren an erster Stelle.<br />

Das Ordern bei den Topmarken soll<br />

dabei möglichst unkompliziert sein und<br />

der Ablauf der Bestellung kostentransparent<br />

und übersichtlich.<br />

Durch das gute Feedback der Branche<br />

während und nach dem Abklingen der<br />

Pandemie konnte das Nextrade-Team<br />

die Plattform in den Bereichen ausbauen<br />

und vereinfachen, die für den<br />

Handel und die Industrie von immenser<br />

Bedeutung sind: Effiziente (Re-)Orderprozesse<br />

und das Handling der Artikeldaten.<br />

Damit werden auch kostbare Ressourcen<br />

im Bereich Budget und Personal<br />

(v.l.): Philipp Ferger, Geschäftsführer von Nmedia und Bereichsleiter Consumer<br />

Goods Fairs der Messe Frankfurt, und Claus Tormöhlen, Head of Brand<br />

Management von Nextrade, informierten über das neue Profil von Nextrade.<br />

Foto: Höber<br />

auf Seiten der Marken für andere Tätigkeiten<br />

freigesetzt.<br />

Umfangreicher Relaunch<br />

Die digitale Plattform hat in einem umfangreichen<br />

Relaunch ein neues Gesicht<br />

bekommen und stellt den Bestellvorgang<br />

zukünftig noch gezielter in<br />

ihren Fokus. Während der Pandemie<br />

hat Nextrade strategisch die Produktinspiration<br />

und den Erlebnisfaktor als<br />

digitale Ordermesse in den Vordergrund<br />

gestellt und unter anderem mit virtuellen<br />

Showrooms und dem Aufbau von<br />

Markenwelten den Kontakt und den<br />

Austausch zwischen Marken und Herstellerinnen<br />

am Leben erhalten.<br />

„Da nun endlich wieder Messen in Präsenz<br />

stattfinden können, bieten unsere<br />

Leitmessen Ambiente, Christmasworld<br />

und Creativeworld einen Überblick über<br />

Neuheiten und Trends, das haptische<br />

Erlebnis, den persönlichen Austausch<br />

und dienen zur Neukunden-Gewinnung“,<br />

so Philipp Ferger. „Mit Nextrade<br />

werden wir jetzt gezielt einen anderen<br />

Ansatz verfolgen. Hier muss mit Abklingen<br />

der Pandemie und der Chance auf<br />

die persönliche Begegnung nun nicht<br />

mehr das Erlebnis im Fokus stehen,<br />

sondern die Effizienz. Das beinhaltet<br />

aus unserer Sicht das Sortiments-<br />

Management für Bestandskunden, die<br />

Schaffung schlanker und schneller Prozesse<br />

sowie perfekt gepflegte Daten für<br />

die Verwendung im Rahmen der Omnichannel-Strategien<br />

des Handels.“<br />

Fokus auf (Re-)Order<br />

Nextrade stellt zukünftig die (Re-)Order<br />

in den Fokus. Im Zuge dessen wurde die<br />

Benutzeroberfläche komplett angepasst.<br />

Demnach wird es eine stärkere Trennung<br />

zwischen dem praktischen Bestellsystem<br />

und der reinen Produktinspiration geben.<br />

So erhalten Händlerinnen direkt auf der<br />

Startseite die Möglichkeit, mit wenigen<br />

Klicks ihre letzten Bestellungen und noch<br />

offene Warenkörbe einzusehen, bereits<br />

getätigte Order kann nun leicht nachbestellt<br />

werden und die Top-5-Marken der<br />

Händler werden angezeigt. Einer effizienten<br />

und einfachen (Re-)Order steht somit<br />

nichts mehr im Weg.<br />

Darüber hinaus wird es auch weiterhin<br />

möglich sein, in den Shops der Marken<br />

zu stöbern und sich Sortimente, Neuheiten<br />

und Aktionen anzuschauen.<br />

Denn die Marken wollen auf Nextrade<br />

nicht nur ihren Umsatz vorantreiben,<br />

sondern den Händlerinnen außerdem<br />

365 Tage im Jahr ihre Markenwelt erlebbar<br />

machen. Hierzu gibt es einen speziellen<br />

Bereich, der in der Navigation unter<br />

„Inspiration“ zu finden ist. Diesen<br />

können Händler für den individuellen<br />

Erlebnisfaktor nutzen.<br />

Marke übernimmt Versand<br />

Die Konsumgüterbranche kann neben<br />

der neuen Ordereffizienz nach wie vor<br />

von allen bekannten und bewährten digitalen<br />

Nextrade-Lösungen profitieren.<br />

So stehen zum Beispiel die Showroom-<br />

Funktion, die Bild- und Artikelstammdaten<br />

in einem Standardformat zentral<br />

über Nextrade zur Verfügung, und dank<br />

der Dropshipping-Shops können Händlerinnen<br />

Produkte direkt aus dem Lager<br />

der Marke versenden. Somit müssen<br />

Händler keine zusätzlichen Lagerflächen<br />

vorhalten, denn die Marke übernimmt<br />

den Versand.<br />

MÖBELMARKT<br />

06 / 2022<br />

Messen 115


Meble Polska 2022<br />

So international wie noch nie<br />

Die Meble Polska in Posen fand Mitte Mai wieder in Präsenz statt. Zum ersten Mal kamen mehr als die Hälfte der Besucher aus dem<br />

Ausland. Die Leistungsschau der polnischen Möbelindustrie stand unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs.<br />

MÖBELMARKT-Redakteur Stefan Mielchen hat die Messe besucht.<br />

Über 11.000 Fachbesucher waren nach Posen gekommen, mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Fotos: Mielchen<br />

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Eigentlich<br />

hätte die Meble Polska regulär<br />

im Februar stattfinden sollen, doch pandemiebedingt<br />

wurde sie um ein Vierteljahr<br />

verlegt. Mitte Mai bot die Messe<br />

den Ausstellern und Besuchern nun<br />

beste Rahmenbedingungen, auch wenn<br />

weniger Hallen belegt waren als in früheren<br />

Jahren.<br />

„Die Zahl der ausländischen Gäste hat<br />

unsere Erwartungen übertroffen“, freute<br />

sich Messedirektor Józef Szyszka<br />

gleichwohl. Bereits vor der Messe sei<br />

abzusehen gewesen, dass der Anteil<br />

ausländischer Möbelkäufer in diesem<br />

Jahr einen Rekordwert erreichen würde.<br />

Fachbesucher aus 71 Ländern waren<br />

nach Posen gekommen. Insgesamt<br />

zählte die Messe 11.491 Besucheri; 53<br />

Prozent kamen aus dem Ausland.<br />

„Bis zuletzt waren wir uns nicht sicher,<br />

ob die Einkäufer nach der Pandemiepause<br />

zu weiten Auslandsreisen bereit<br />

sein würden, insbesondere angesichts<br />

des anhaltenden Krieges in der Ukraine“,<br />

erklärte Szyszka. Eine Sorge, die<br />

sich letztlich als unbegründet erwies.<br />

Vertreter von Einkaufsgruppen und Möbelhausketten<br />

aus Märkten wie den<br />

Vereinigten Staaten, den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten, Israel, China,<br />

Saudi-Arabien oder Mauritius waren auf<br />

der Meble Polska vertreten.<br />

Szyszka führte dies nicht zuletzt auf die<br />

Stärke der polnischen Möbelbranche<br />

und das damit zusammenhängende große<br />

Interesse an polnischen Möbeln auf<br />

den ausländischen Märkten zurück, aber<br />

auch auf die global ausgerichtete Strategie<br />

der Meble Polska, die seit Jahren<br />

eine intensive, weltweit ausgerichtete<br />

Kampagne fährt, um die Messe in Posen<br />

und damit die heimische Möbelbranche<br />

zu fördern. „Wir haben in diesem Jahr<br />

auch viele Besucher hier, die noch nie in<br />

Posen waren“, so Szyszka. „Am Ende<br />

kommt es auf die Qualität der Besucher<br />

an, nicht auf deren Quantität.“<br />

Aussteller aus der Ukraine<br />

In diesem Jahr stellten in Posen 230<br />

Unternehmen aus zehn Ländern aus,<br />

die Aussteller der zeitgleich stattfindenden<br />

Fachmesse Home Decor Interior<br />

mitgezählt. Neben Polen präsentierten<br />

Unternehmen aus Dänemark, Moldawien,<br />

Deutschland, Portugal, Rumänien,<br />

Serbien, Slowakei, Türkei und der Ukraine<br />

ihr Angebot auf dem Messegelände.<br />

Besonders eindrucksvoll war die Präsentation<br />

der rund 25 Unternehmen aus<br />

der Ukraine, die trotz des Krieges ausstellten<br />

und sich großer Resonanz erfreuten.<br />

„Die Ukraine verfügt über eine leistungsfähige<br />

Möbelindustrie mit guten<br />

Preisen“, betonte Messedirektor Szyszka<br />

gegenüber MÖBELMARKT. „Das<br />

spornt auch die polnischen Hersteller<br />

an.“ Die Meble Polska solle für die Unternehmen<br />

aus dem Nachbarland ein<br />

Fenster in den weltweiten Markt sein.<br />

„Einige Besucher aus den USA und Kanada<br />

sind allerdings nicht gekommen,<br />

weil aus ihrer Perspektive der Krieg<br />

nicht in der Ukraine, sondern in ganz<br />

Europa herrscht.“<br />

Hohe Bandbreite der Branche<br />

Auf der diesjährigen Messe stellten die<br />

meisten führenden polnischen Möbelhersteller<br />

ihre Neuheiten aus. Neben erschwinglichen<br />

Kastenmöbeln wurden<br />