ocean7 4/2022
Wellenparadies. Von Porto im Norden bis Faro im Süden: Portugals beste Spots für Surfer. Südliche Kykladen. Sportlich segeln und kultiviert genießen im Herzen der Ägäis. Trendsport Board. SUPs, Kites, Wind- & Wingsurfer sowie E-Boards auf heimischen Wassern. Wellenreiten. Top-Surfer Johannes Abraham über die heimische und internationale Surfszene. Redaktionstest. Fachgeschäft statt Onlineshop: Ölzeug kaufen bei Maritimo auf dem Lande. Schwanger in der Südsee. So wurde Wolfgang Hausner Vater. 50 Jahre YCA. Interview mit Gottfried Rieser, dem neuen Commodore des Yacht Club Austria. 100 Jahre Werft Punat. Von der kleinen Schiffswerft bis zur Vorzeige-Marina der Adria. Oceanis 40.1. Die siebte Generation des französischen Bestsellers im Test. Jeanneau DB/43. Die neue Linie: Luxus-Daycruiser mit überzeugenden Weekender-Qualitäten. Schnell, leise, tückisch. Wie gefährlich sind Hydrofoils für Meerestiere?
Wellenparadies. Von Porto im Norden bis Faro im Süden: Portugals beste Spots für Surfer.
Südliche Kykladen. Sportlich segeln und kultiviert genießen im Herzen der Ägäis.
Trendsport Board. SUPs, Kites, Wind- & Wingsurfer sowie E-Boards auf heimischen Wassern.
Wellenreiten. Top-Surfer Johannes Abraham über die heimische und internationale Surfszene.
Redaktionstest. Fachgeschäft statt Onlineshop: Ölzeug kaufen bei Maritimo auf dem Lande.
Schwanger in der Südsee. So wurde Wolfgang Hausner Vater.
50 Jahre YCA. Interview mit Gottfried Rieser, dem neuen Commodore des Yacht Club Austria.
100 Jahre Werft Punat. Von der kleinen Schiffswerft bis zur Vorzeige-Marina der Adria.
Oceanis 40.1. Die siebte Generation des französischen Bestsellers im Test. Jeanneau DB/43.
Die neue Linie: Luxus-Daycruiser mit überzeugenden Weekender-Qualitäten.
Schnell, leise, tückisch. Wie gefährlich sind Hydrofoils für Meerestiere?
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YACHTING, REISEN UND MEER<br />
4/<strong>2022</strong> Juli/August<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at<br />
SAIL &<br />
SURF<br />
Vor Jahren galten BOARDS an Bord noch<br />
als exotisches Sperrgut, heute prägen<br />
sie das Bild zahlreicher Fahrten- und<br />
Charteryachten – aber auch heimischer<br />
Seen und Flüsse.<br />
IM TREND<br />
Nur Foilen<br />
ist schöner<br />
Einfach abheben<br />
mit Wing oder Kite.<br />
JEANNEAU DB/43<br />
Im Luxus<br />
schwojen<br />
Premiere für den<br />
Premium-Daycruiser.<br />
OCEANIS 40.1<br />
Segeln im<br />
Sauseschritt<br />
Das Beste aus sechs<br />
Generationen.<br />
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ
SETTING NEW STANDARDS WITH THE AXOPAR 22<br />
The one and only Axopar 22 range has made history in today’s<br />
boating industry by winning not one, not two, but all three<br />
prestigious European boating awards in a streak: ‘Best of Boats<br />
International 2021’, ‘European Powerboat of the Year <strong>2022</strong>’,<br />
‘Motor Boat Awards <strong>2022</strong>’. A truly impressive achievement<br />
that has only been accomplished once before in 2016 by the<br />
stunning Axopar 28 range.<br />
With the fabulous Axopar 22 Spyder and T-Top anyone can<br />
easily find their inner adventurer and experience the great<br />
outdoors from a totally new angle.<br />
Adventure awaits!<br />
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THE INCREDIBLE 3 AWARD HAT-TRICK<br />
Axopar<br />
Axopar<br />
AxoparBoats
Editorial<br />
Happy Birthday!<br />
Ist es wirklich schon 15 Jahre her, als das erste -Magazin erschien? So schnell<br />
vergeht die Zeit! Mit ihr Schritt zu halten, das ist die große Herausforderung für die Zukunft.<br />
FOTO: ESZTER KONDOR<br />
TAHSIN ÖZEN<br />
Journalist, Segler und<br />
Liebhaber aller Reviere<br />
und Yachten, Skipper,<br />
Chefredakteur.<br />
redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Ach, das schaffst du locker“,<br />
versuchte mich Thomas<br />
Dobernigg, der im Juni 2007<br />
mit seinem Magazin<br />
die österreichische Medien- und<br />
Wassersportwelt bereichert hatte,<br />
zu über zeugen.<br />
Es war Spätsommer 2016 in Klagenfurt<br />
am Wörthersee, ich war soeben<br />
erst von einem Griechenland-<br />
Törn zurück- und während dieses<br />
Törns zu dem Entschluss gekommen,<br />
nach vielen Jahren als leitender<br />
Redakteur in diversen Wiener<br />
Verlagen nicht mehr den Pingpong-Ball<br />
zwischen Geschäftsführung<br />
und Marketingleitung<br />
zu spielen.<br />
„Der Herausgeber lässt dir redaktionell<br />
freie Bahn, du wirst nur<br />
dem Leser verpflichtet sein, das<br />
verspreche ich dir“, sagte Thomas<br />
Dobernigg noch, ehe er wenige<br />
Wochen später verstarb. Sein Versprechen<br />
hat er gehalten. Wolfgang<br />
Forobosko, Herausgeber und zugleich<br />
Geschäftsführer der Satz- &<br />
Druck-Team GmbH (in Klagenfurt,<br />
wo<br />
produziert und<br />
gedruckt wird), lässt mir als Journalist<br />
seitdem freie Hand am Ruder<br />
von .<br />
Und die Crew? Klein, aber oho!<br />
Art-Direktorin Catharina Pichler<br />
lässt aus Texten und Bildern wahre<br />
Kunstwerke entstehen und Anzeigenleiter<br />
Bernd Hofstätter sorgt<br />
dafür, dass wir uns das auch in<br />
jeder einzelnen Ausgabe leisten<br />
können. Dass beide Kollegen mit<br />
ihrem persönlichen<br />
Engagement<br />
weit über<br />
ihre Agenden<br />
hinaus zum<br />
Erfolg von<br />
beitragen, ist<br />
von besonderem<br />
Wert.<br />
Web-Designer<br />
und Administrator<br />
Horst Juan hingegen<br />
trägt Sorge dafür, dass<br />
auch online eine<br />
gute Figur macht. Kollege<br />
Roland Regnemer hält die<br />
Redaktion sportlich fit und<br />
Wolfgang Gemünd weiß jede<br />
noch so trockene Presseinformation<br />
nicht nur leserfreundlich,<br />
sondern auch ganz unserer<br />
Blattlinie entsprechend<br />
unterhaltsam zuzubereiten.<br />
Dass die vielen Geschichten<br />
auch unserer freien Autoren – darunter<br />
Weltumsegler und Buchautoren<br />
wie Alexandra Schöler-Haring,<br />
Bobby Schenk oder Wolfgang<br />
Hausner – auch möglichst fehlerfrei<br />
zu Papier kommen, liegt in<br />
den guten Augen unseres Lektors<br />
Thomas Hazdra.<br />
Was uns verbindet? Gegenseitige<br />
Wertschätzung, inspirierende Gespräche,<br />
Zukunftspläne, nicht selten<br />
auch die eine oder andere Meinungsverschiedenheit.<br />
Freud und<br />
Leid also, wie in jeder Familie. Nur<br />
haben wir keine Väter und Mütter.<br />
Vom ersten bis zum jüngsten<br />
<strong>ocean7</strong> in 5-Jahres-Schritten.<br />
Wir haben Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser. Das macht uns stark<br />
für die Zukunft – und das ist unser<br />
schönstes Geburtstags geschenk.<br />
Herzliche Grüße und einen schönen<br />
Sommer wünschen Ihnen die<br />
-Crew und das Satz-<br />
& Druck-Team!<br />
„ Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“<br />
Ryūnosuke Satoro, japanischer Autor<br />
4/<strong>2022</strong> 3
YACHTING, REISEN UND MEER<br />
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Top-informiert in allen Bereichen –<br />
Yachten, Reisen, Bücher, Bildung – über<br />
ein ganzes Jahr hinweg.<br />
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www.<strong>ocean7</strong>.at
Cartoon<br />
ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />
,,... deren Verdauung ist am ganzen Mikroplastik schuld ḷ ,,<br />
4/<strong>2022</strong> 5
Inhalt 4/<strong>2022</strong><br />
SÜDLICHE KYKLADEN: Sportlich segeln und kultiviert<br />
18genießen, wo Griechenlands Inselwelt besonders gut schmeckt.<br />
FOTOS: MARKUS SILBERGASSER, SHUTTERSTOCK – STEPHAN ARTEMYEV, SW_PHOTO<br />
58<br />
GEFAHR FÜR WALE UND ANDERE TIERE? Wie bedrohlich sind die schnellen<br />
und leisen Hydrofoils auf dem Wasser für Meeresbewohner?<br />
24<br />
WELLENPARADIES PORTUGAL. Wo der Atlantik fast das ganze Jahr über für die<br />
schönsten Surf-Spots und höchsten Wellen der Welt sorgt.
Mit News der österreichischen<br />
Verbände YCA und MSVÖ<br />
FOTO: LUNAMARINA/SHUTTERSTOCK<br />
Rubrik<br />
8 SCHAUFENSTER<br />
Den stärksten Jet Ski der Welt baut<br />
eine niederösterreiche Manufaktur.<br />
75 IMPRESSUM<br />
Kolumnen<br />
10 BOBBY SCHENK<br />
Warum Schusswaffen an Bord nur<br />
für Scherereien sorgen.<br />
14 OCEAN WOMAN<br />
Kompost statt Klo! Leben mit der<br />
Trockentrenntoilette an Bord.<br />
57 GOTTFRIED RIESER<br />
Zuerst Großsegel oder Genua setzen?<br />
Kommt auf die Bedingungen an!<br />
82 SAILING POETRY<br />
Treffen mit Admiral Nelson in den<br />
Londoner St. Katherine Docks.<br />
Reisen<br />
18 GRIECHENLAND/<br />
SÜDLICHE KYKLADEN<br />
Die Tipps unseres Mittel meer-Experten<br />
Markus Silbergasser für Törns im Herzen<br />
der Ägais.<br />
24 PORTUGAL<br />
Von Porto im Norden bis Faro im<br />
Süden: die besten Spots für Surfer.<br />
40 TAHITI<br />
Weltumsegler Wolfgang Hausner kennt<br />
den besten, aber auch teuersten Ort für<br />
hochschwangere Frauen in der Südsee.<br />
Features<br />
16 REDAKTIONSTEST<br />
Fachgeschäft statt Onlineshop: Einkaufen<br />
bei Maritimo auf dem Lande.<br />
Österreichische Post AG | MZ 12Z039473 M | <strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
YACHTING, REISEN UND MEER<br />
SAIL &<br />
SURF<br />
Vor Jahren galten BOARDS an Bord noch<br />
als exotisches Sperrgut, heute prägen<br />
sie das Bild zahlreicher Fahrten- und<br />
Charteryachten – aber auch heimischer<br />
Seen und Flüsse.<br />
IM TREND<br />
Nur Foilen<br />
ist schöner<br />
Einfach abheben<br />
mit Wing oder Kite.<br />
JEANNEAU DB/43<br />
Im Luxus<br />
schwojen<br />
Premiere für den<br />
Premium-Daycruiser.<br />
OCEANIS 40.1<br />
Segeln im<br />
Sauseschritt<br />
Das Beste aus sechs<br />
Generationen.<br />
4/<strong>2022</strong> Juli/August € 5,90<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at<br />
SUPs im Vormarsch, an Bord<br />
und auf heimischen Wassern.<br />
38 UMWELTTECHNIK<br />
Der österreichische Hersteller Freylit<br />
will die Weltmeere vom Öl befreien.<br />
44 SEGLERINNEN<br />
So schlug sich das Frauenteam beim<br />
15. Gebirgssegler Cup in Kroatien.<br />
48 50 JAHRE YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Interview mit Gottfried Rieser, dem<br />
neuen Commodore des YCA.<br />
54 100 JAHRE MARINA PUNAT<br />
Von der kleinen Schiffswerft bis<br />
zur Vorzeige-Marina der Adria.<br />
58 SCHNELL, LEISE, TÜCKISCH<br />
Wie gefährlich sind Hydrofoils<br />
für Meerestiere?<br />
Yachten<br />
64 BENETEAU OCEANIS 40.1<br />
Die siebte Generation des französischen<br />
Bestsellers im Test.<br />
70 JEANNEAU DB/43<br />
Die neue Linie: Luxus- Daycruiser mit<br />
überzeugenden Weekender-Qualitäten.<br />
Sport<br />
30 TRENDSPORT SURFEN<br />
Von Brettern, die die Welt bedeuten:<br />
SUPs, Kites, Wind- & Wingsurfer sowie<br />
E-Boards auf heimischen Wassern.<br />
36 WELLENREITEN<br />
Top-Surfer Johannes Abraham über die<br />
heimische und internationale Surfszene.<br />
50 ALPE ADRIA SAILING WEEK<br />
Die Regatta unter Freunden fand<br />
Ende Mai in der Marina Punat statt.<br />
Im Verband<br />
76 MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS<br />
VERBAND ÖSTERREICH<br />
78 YACHT CLUB AUSTRIA<br />
YACHT-POOL<br />
YACHT-POOL<br />
Versicherungen<br />
j j<br />
46 46<br />
Versicherungen<br />
Jahre Jahre<br />
j<br />
Innovator<br />
& &<br />
Trendsetter<br />
Pionier<br />
46<br />
der Allgefahrendeckung für<br />
Yachteigner<br />
Erfinder<br />
Charterskipper<br />
Pionier<br />
Yachteigne<br />
der Haftpflichtversicherung für<br />
Charterskipp<br />
Jahre da kann auch kommen auch k<br />
was man man nicht will. nich<br />
YACHT-POOL Deutschland Deutsc Tel.:<br />
+49/89 +49/89 74 67 3474 80 67 3<br />
E-Mail.: info@yacht-pool.de<br />
YACHT-POOL Österreich Öste<br />
Tel.: +43/5356 +43/5356 2043300 204<br />
E-Mail.: info@yacht-pool.at<br />
YACHT-POOL Schweiz Sc<br />
Tel.: +41/44 +41/44 941 49 57 941 4<br />
E-Mail.: Innovator<br />
info@yacht-pool.ch<br />
www.yacht-pool.com
Schaufenster<br />
Fast &<br />
Furious<br />
Text TAHSIN ÖZEN<br />
Foto ARTHUR LEBLANC<br />
Von null auf 320 in fünf Jahren: 2015<br />
gegründet, präsentierte die österreichische<br />
Manufaktur Belassi mit Sitz<br />
in Leiben 2020 mit Burrasca das leistungsstärkste<br />
Personal Watercraft der Welt.<br />
Herzstück ist der 320 PS aufs Wasser bringende<br />
Dreizylindermotor mit Turbolader,<br />
der zur Gänze im Haus entwickelt wurde.<br />
Gekoppelt an einen Jet-Antrieb, wird der<br />
Burrasca seinem italienischen Namen „Sturm“<br />
voll gerecht und ist fast so schnell, wie man<br />
es auf Österreichs Autobahnen sein darf.<br />
Die elegante Linienführung, gepaart mit<br />
der starken Fahrperformance und den sportlichen<br />
Proportionen, verleiht dem Burrasca<br />
einen ausdrucksstarken und einzigartigen<br />
Charakter. Cockpit und Chassis überzeugen<br />
mit zahlreichen Carbonteilen, die maximale<br />
Festigkeit mit geringem Gewicht vereinen.<br />
Eine exzellente Ingenieursleistung ist der<br />
Bootsrumpf: Dank der ausgeklügelten Hydrodynamik<br />
sind mit dem Burrasca extreme<br />
Kurvengeschwindigkeiten und eine sehr hohe<br />
Beschleunigung möglich.<br />
Dieser „Sportwagen fürs Wasser“ hat<br />
na türlich seinen Preis, so ist die Basisversion<br />
ab 52.560 Euro (inkl. 20 % USt.) zu haben.<br />
Dafür bekommt man aber mit dem Burrasca<br />
ein Masterpiece of Design made in Austria.<br />
Das bestätigte der kürzlich gewonnene German<br />
Brand Award in den beiden Kategorien<br />
„Luxusmarke“ und „Newcomer Brand of<br />
the Year“.<br />
Im Entwicklungs zentrum in Leiben wird<br />
übrigens auch schon an einem E-Antrieb getüftelt<br />
mit dem Ziel, ein „Formel-E-Fahrzeug“<br />
aufs Wasser zu bringen.<br />
è www.belassi.com<br />
8 3/<strong>2022</strong> 4/<strong>2022</strong>
In den Wind gesprochen<br />
Waffen an Bord –<br />
ein tödliches Problem<br />
Richtig ist, dass ich vor Jahren ein (zurückhaltender) Befürworter von Schusswaffen an Bord von<br />
Yachten gewesen bin. Meine Meinung damals war, dass eine Waffe in der Hand von bedächtigen<br />
und verantwortungsbewussten Seglern nur von Nutzen sein und keinerlei Nachteile (außer den<br />
Anschaffungskosten) haben könne.<br />
BOBBY SCHENK<br />
ist Weltumsegler,<br />
Navigations-Experte<br />
und Buchautor.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
In den letzten Jahren hat sich<br />
meine Einstellung zu Waffen auf<br />
Langfahrt grundlegend geändert.<br />
Warum ich nun Schusswaffen an<br />
Bord nicht mehr befürworte – ja<br />
sogar ablehne – liegt einfach daran,<br />
dass sie praktisch nutzlos sind und<br />
nur Scherereien nicht nur beim Einklarieren<br />
machen.<br />
Meine letzte Waffe habe ich in<br />
Deutschland gekauft und wollte<br />
diese dann auf meine Yacht in<br />
Australien bringen. Bei der Ankunft<br />
des Flugzeugs in Brisbane<br />
erwartete mich schon der Zoll,<br />
dem ich dann den Revolver übergeben<br />
musste. Auf die Yacht bekommen<br />
habe ich ihn exakt beim<br />
Ablegen in Brisbane, als das Schiff<br />
20 cm von der Pier entfernt war.<br />
Also während des langen Aufenthalts<br />
in Australien ein völlig nutzloser<br />
Ausrüstungsgegenstand!<br />
Beim nächsten Ziel, nämlich in<br />
Papua-Neuguinea, wurde die Waffe<br />
von den freundlichen Beamten<br />
Schusswaffen, Signalpistolen<br />
oder Harpunen: In manchen<br />
Ländern sind alle drei Waffen,<br />
die deklariert werden müssen.<br />
FOTO: SUPACOM PE/SHUTTERSTOCK.COM<br />
unter Zollverschluss genommen,<br />
also in einen Schrank an Bord eingesperrt,<br />
der vom Zoll versiegelt<br />
wurde. Im nächsten Hafen, nämlich<br />
in Malaysien, zehn Meilen von Singapur<br />
entfernt, übergab ich die Waffe<br />
Polizisten in einer Polizeizentrale<br />
100 km landeinwärts, die diese unter<br />
Verschluss nahmen. Zurück bekam<br />
ich die Waffe fünf Jahre lang<br />
nicht. Sie wurde mir nach Einschalten<br />
der Botschaft erst in Deutschland<br />
wieder ausgehändigt!<br />
WEG WAR DIE WINCHESTER<br />
Dass ich praktisch niemals in Besitz<br />
dieser Waffe an Bord war, ist aber<br />
nicht der einzige Grund, warum<br />
ich jedem rate, die Finger von einer<br />
Schusswaffe zu lassen. In den letzten<br />
Jahrzehnten hat sich nämlich<br />
die Situation für Langfahrtsegler<br />
diesbezüglich komplett verändert.<br />
In jedem Land, in dem heute<br />
erfahrungsgemäß die Gefahr eines<br />
Überfalls droht, kommen die Einwohner<br />
vergleichsweise leicht an<br />
gefährliche Waffen ran.<br />
Ein Yachtie hat z. B. berichtet,<br />
dass in Venezuela jeder Taxifahrer<br />
eine Waffe für wenige Dollars verkauft.<br />
In manchen Ländern kann<br />
man davon ausgehen, dass jeder<br />
Räuber sich entsprechend eingedeckt<br />
hat, was dazu führt, dass bei<br />
einem Überfall eben nicht nur der<br />
Verlust von geldwerten Gütern oder<br />
gar der Yacht droht, sondern auch<br />
Lebensgefahr.<br />
Hinzu kommt möglicher Ärger<br />
mit den inzwischen sensibilisierten<br />
Behörden, selbst wenn man die notwendigen<br />
(deutschen) Papiere für<br />
den Waffenbesitz vorweisen kann.<br />
Wie soll denn der brave Immigration<br />
Officer in manch exotischem<br />
Land beurteilen, ob die vorgelegten<br />
Papiere mit dem Europa-Emblem<br />
oder dem Bundesadler echt sind<br />
und keine plumpen Fälschungen<br />
aus dem Tintenstrahldrucker?<br />
Der Fall ist verbürgt: Ein seriöser<br />
älterer amerikanischer Yachtie deklarierte<br />
bei der Einreise in Indonesien<br />
seine Winchester und legte die<br />
offiziellen Dokumente dafür vor.<br />
Der schüchterne indonesische Beamte,<br />
früher Landarbeiter, konnte<br />
mit den Papieren nichts anfangen<br />
und beschlagnahmte vorsichtshalber<br />
mal das Gewehr. Erst Wochen später,<br />
nach einem 500-sm-Extra törn,<br />
um die Waffe in der Hauptstadt abzuholen,<br />
konnte der Amerikaner seine<br />
Waffe wieder an Bord nehmen –<br />
bis zum nächsten Einklarieren.<br />
Eine Waffe, die nicht an Bord ist,<br />
ist nutzlos und macht nur Ärger.<br />
Deshalb mein Rat: Finger weg von<br />
Schusswaffen – und Länder meiden,<br />
wo mehr als die in jeder Gesellschaft<br />
„üblichen“ Überfälle auf Yachten<br />
geschehen sind. So ist man sogar<br />
sicherer als mit einer (nutz losen)<br />
Waffe an Bord.<br />
Das Ganze hat für Segler, die eine<br />
Weltumsegelung oder eine Langfahrt<br />
planen, den Vorteil, dass es bei<br />
den Vorbereitungen ein Problem<br />
weniger zu lösen gilt. Dennoch höre<br />
ich oft „… aber mein Gewehr hab<br />
ich sicher versteckt …“. Für denjenigen<br />
sind meine Worte in den Wind<br />
gesprochen. Todsicher!<br />
<br />
10 4/<strong>2022</strong>
PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Foilendes Wassertaxi<br />
Elans Ferrari<br />
PERFORMANCE-CRUISER. Für<br />
das neue Flaggschiff seiner Performance-Reihe<br />
hat sich Elan<br />
prominente Mithilfe an Bord<br />
geholt: Das Styling der 47 Fuß<br />
langen E6 stammt vom Turiner<br />
Designstudio Pininfarina, das<br />
einige der legendärsten Ferraris<br />
gezeichnet hat. Der Rumpf<br />
wurde wie gehabt von Humphreys<br />
Yacht Design konstruiert,<br />
das Material kommt vom<br />
Verbundwerkstoff-Spezialisten<br />
Gurit. Aktives Kimmdesign,<br />
Design by Pininfarina: Elan E6.<br />
Doppelruder und T-förmiger<br />
Kiel versprechen erhöhte Sportlichkeit,<br />
zudem lässt sich die<br />
E6 für Renneinsätze noch werftseitig<br />
durch einen längeren<br />
Carbonmast und Gewichtsminimierungen<br />
optimieren.<br />
Bei aller Athletik präsentiert<br />
sich das Interieur (Standard:<br />
drei Doppelkabinen und zwei<br />
Nasszellen) sehr komfortabel,<br />
funktionell und dank Turiner<br />
Hilfe vor allem elegant.<br />
è www.elan-yachts.com<br />
E-TRAGFLÄCHENBOOT. Auf<br />
dem Salone Nautico Venezia<br />
feierte Anfang Juni die P-8<br />
Voyager von Candela<br />
Welt premiere. Das Modell<br />
basiert auf dem mit Hydrofoils<br />
und Elektromotor ausgestatteten<br />
Sportcruiser C-8<br />
der schwedischen Werft, besitzt<br />
aber im Heck eine Kabine,<br />
die sechs Passagieren<br />
Platz bietet – also eine Art<br />
foilendes Taxi. Der Rumpf<br />
ist aus Carbon, der Antrieb<br />
erfolgt elektrisch, und recht<br />
viel schlaue Elektronik sorgt<br />
für sparsamen Vortrieb. Die<br />
Reichweite bei 22 Knoten<br />
beträgt rund 40 Meilen, da<br />
gehen sich einige Runden<br />
auf Österreichs Seen aus.<br />
è www.boote-schmalzl.at<br />
Missing Link zwischen Boot und Flugzeug.<br />
boats2sail.com<br />
WIR BRINGEN DAS MEER NACH WIEN<br />
YACHT-AUSBILDUNGEN<br />
IN WIEN<br />
· Schnupperkurse auf Segel- & Motoryacht<br />
· FB1, FB2 & FB3 Ausbildung und Prüfung<br />
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· Hafenmanövertraining<br />
· Radar & elektronische Navigation<br />
· Skipper- & Crewtrainings am Schiff<br />
blue-2.at<br />
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PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
5 Jahrzehnte Allroundmarin<br />
JUBILÄUM. Seit 50 Jahren sorgt<br />
Allroundmarin in Biedermannsdorf<br />
bei Wien für Nachschub bei<br />
Yacht- und Bootszubehör, Schlauchbooten,<br />
Kajaks, Schiffselektronik,<br />
Elektroaußenbordern und Ausrüstung<br />
für Bootsangler. Gestartet<br />
wurde 1972 mit dem Vertrieb von<br />
Tauwerk und Leinen und einem<br />
zwölf Seiten starken Katalog. Inzwischen<br />
besitzt der Jubiläumskatalog<br />
460(!) Seiten und beinhaltet fast<br />
alles, was der Bootseigner braucht.<br />
Besonders bekannt gemacht haben<br />
die Marke „Allroundmarin“ die<br />
Schlauchboote, die seit den frühen<br />
1990er-Jahren nach den Vorgaben<br />
aus Biedermannsdorf gefertigt<br />
werden.<br />
è www.allroundmarin.com<br />
So rasant sind die ersten<br />
50 Jahre vergangen!<br />
FOTO: SYDA PRODUCTIONS/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Exklusiv aktiv in Kroatien<br />
TRAINING. Mit „Private Training“<br />
hat White Wake Sailing mit Sitz<br />
in Wien ein ganz besonderes<br />
Angebot im Ausbildungsportfolio.<br />
Ob frischgebackener Skipper oder<br />
Skipper mit Partnerin, ob mit<br />
Freunden oder mit der ganzen<br />
Familie: Wie man richtig segelt und<br />
nebenbei auch noch viel Spaß hat,<br />
kann man bei Buchung dieses Packages<br />
ab Primošten erfahren. Das<br />
Programm wird entsprechend den<br />
Kunden wünschen gestaltet, die<br />
Yacht steht (für max. 6 Personen)<br />
exklusiv zur Verfügung.<br />
è www.white-wake.com<br />
Smartes Aqua-Planing<br />
VERNETZT. Die für ihre halb- und<br />
vollautomatischen Wasserentsalzungsanlagen<br />
bekannte Firma HP<br />
Watermakers hat mit Part-NET<br />
1.0 ein smartes Programm zur<br />
Verwaltung des gesamten Entsalzungssystems<br />
einschließlich der<br />
Druck-, Temperatur- und Salzgehaltseinstellungen<br />
entwickelt.<br />
Die Software ist zudem mit den<br />
elektro nischen Systemen der Marken<br />
Raymarine, Garmin, Furuno, Simrad,<br />
B&G und Lowrance kompatibel.<br />
è www.hpwatermaker.it<br />
Wassermachen<br />
leicht gemacht.<br />
Quarantäne-versichert<br />
Törn, aber nicht Geld weg.<br />
ZUSATZVORSORGE. Die Reiserücktrittskosten-Versicherung<br />
zahlt im<br />
Normalfall den Charterausfall, wenn<br />
z. B. der Skipper oder seine engsten<br />
Angehörigen an Covid erkranken.<br />
Ist man allerdings nur in Quarantäne,<br />
ist das keine Erkrankung und<br />
die Versicherung muss dafür nicht<br />
zahlen. Schomacker bietet einen<br />
Corona-Quarantäne-Zusatzschutz,<br />
der den Fall abdeckt, dass am Abreisetag<br />
ein Familienmitglied positiv<br />
getestet wird und der Törn nicht<br />
angetreten werden kann.<br />
Auch versichert ist, wenn während<br />
des Törns ein Crewmitglied an Corona<br />
erkrankt und die gesamte Crew<br />
am Urlaubsort unter Quarantäne<br />
gesetzt wird.<br />
è www.schomacker.de<br />
12 4/<strong>2022</strong>
Wien · Tel. +43 1 710 92 22<br />
Born in the USA<br />
MARKENZUWACHS. Der Linzer Händler<br />
und Importeur Boote Mayer hat<br />
sich neben den Motorbooten von Jeanneau<br />
zwei weitere Marken geangelt,<br />
beides legendäre Namen aus den USA,<br />
die wie Jeanneau inzwischen zur Beneteau<br />
Group gehören.Wellcraft, ursprünglich<br />
aus Florida und berühmt<br />
geworden durch „Miami Vice“, baut<br />
leistungsstarke Außenbordermodelle<br />
von 20 bis 35 Fuß. Zweite Marke ist<br />
Four Winns, die vor 60 Jahren in<br />
Michi gan gegründet wurde und mit<br />
ihren luxuriös gebauten Bow-Rider-<br />
Modellen bekannt geworden ist.<br />
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passt sich der Bewegung in jede Richtung<br />
an und schützt die Haut vor Sonne, Wind<br />
und Wasser. Die wasserfeste Performance-<br />
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4-Wege-Stretch gefertigt, der mit einer<br />
XWR Fluorocarbon-freien (PFC-freien)<br />
DWR-Beschichtung versehen ist, um<br />
den Segler trocken zu halten. Weitere Features:<br />
Abriebfester Aramid-Materialverbund<br />
im Sitzbereich, Reißverschlusstasche<br />
am Oberschenkel, verlängertes<br />
Hosenbein vorne für mehr Sonnenschutz.<br />
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während einer Reise nicht bewohnbar sein, werden die<br />
notwendigen Übernachtungs- und Rückreisekosten bis<br />
zu einer Höhe von 5.000 Euro erstattet.
Ocean Woman<br />
Ich bin am Trennklo, Kapitän!<br />
Das stille Örtchen an Bord bewegt oft die Gemüter, so auch das meines Skippers. „Das passt so nimmer“,<br />
meinte er und installierte kurzerhand eine ökologische Trockentoilette auf unseren Wharram Katamaran.<br />
Da saß ich nun auf „der Kiste“<br />
und irgendwie erinnerte<br />
mich das an meine Kindheit.<br />
Damals in der steirischen Jagdhütte<br />
meines Großvaters gab es kein WC.<br />
Man musste das Plumpsklo aufsuchen.<br />
Fein säuberlich zerschnittene<br />
Seiten der Gemeinderundschau<br />
dienten als Toilettenpapier.<br />
Als Kind war das irgendwie unheimlich<br />
und doch heimelig, mitten<br />
im Wald in einem kleinen Verschlag<br />
zu sitzen. Die Tür ließ ich<br />
sicherheitshalber offen.<br />
Als mein Skipper mit der Idee<br />
einer Trenntoilette daherkam,<br />
dachte ich, das wäre so ein vorübergehendes<br />
Herumsinnen aufgrund<br />
des kalten, grauen Novemberwetters<br />
in Wien. Denn was<br />
machen Segler, wenn sie nicht segeln?<br />
Sie denken ans Segeln und<br />
an ihr Segelboot und was alles<br />
verbesserungswürdig sein könnte.<br />
FOTO: WOLFGANG SLANEC<br />
ALEXANDRA SCHÖLER<br />
ist Weltumseglerin,<br />
Sängerin, Regisseurin,<br />
Buchautorin und seit<br />
2010 Ocean Woman.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Die Trockentrenntoilette<br />
ist eine ökologische<br />
Alternative zu Wasserklosetts.<br />
Infos:<br />
è www.kildwick.com<br />
Dann kam das Paket. Es roch<br />
nach Sperrholz. Noch. Dachte ich<br />
mir. Und wann bitte hatte ich das<br />
O.K. gegeben zu einem Toilettenumbau?<br />
Irgendwann zwischen zwei<br />
Spritz Bianco nach einem herrlichen<br />
Segeltag oder damals in dieser<br />
Kaffeebar mit dem besten Cappuccino<br />
des Friaul?!<br />
Das Klo an Bord ist natürlich<br />
immer Thema. Zu oft riecht man<br />
es, bevor man es sieht. Nicht so bei<br />
uns an Bord! Auf unserem Wharram-Katamaran<br />
ist die Toilette in<br />
einer abgeteilten Koje im Backbord-<br />
Rumpf untergebracht. Man steigt<br />
von oben ein und sitzt dann abgeschieden,<br />
mit geöffnetem Deckel,<br />
am stillen Ort. Über dir der blaue<br />
Himmel oder ein Baldachin aus<br />
glitzernden Sternen – je nachdem<br />
wie die Verdauung es vorgibt!<br />
Unser Pumpklo hielt sich gut –<br />
rund um die Welt – abgesehen von<br />
gelegentlichen Verstopfungen oder<br />
Ventilen, die sich nicht öffnen ließen<br />
nach einer langen Winterpause.<br />
Außerdem wurde der Einbau<br />
eines neuen Fäkalientanks zwingend<br />
notwendig. Doch wohin<br />
damit? Und dann immer dieses<br />
Chemiezeugs, das im Meer landete.<br />
Das passte alles nicht mehr, befand<br />
der Skipper nach einigen Monaten<br />
Recherche im Netz.<br />
Die Trockentrenntoilette ist eine<br />
ökologische Alternative zu Wasserklosetts.<br />
Wasser wird gespart und<br />
die Nährstoffe aus dem Essen werden<br />
dank Kompostierung wieder<br />
in den Naturkreislauf zurückgeführt.<br />
Flüssige und feste Stoffe werden<br />
in der Trockentrenntoilette<br />
durch einen speziellen Einsatz<br />
getrennt und in zwei Behältern<br />
gesammelt. Es wird nicht gespült,<br />
sondern Einstreu (z. B. Sägespäne)<br />
über den Feststoff gestreut. Und da<br />
Urin und Fäkalien nicht zusammenkommen,<br />
stinkt es nicht so.<br />
Für Segelboote ist diese Art der<br />
Toilette noch eher ungewöhnlich,<br />
aber in Wohnmobilen schon sehr<br />
beliebt – auf YouTube finden sich<br />
zahllose Beiträge von glücklich<br />
kompostierenden Outdoor-Fans.<br />
Ich beschloss, meinem Skipper<br />
und dem neuen Klo eine Chance<br />
zu geben. Vorerst einen Sommer<br />
lang. Dann könnten wir immer<br />
noch das übliche Klo einbauen.<br />
AB IN DIE KISTE<br />
Da saß ich nun. Ich hatte getrennt<br />
mein Geschäft erledigt – was bei<br />
Frauen etwas Übung bedarf. Männer<br />
müssen natürlich sitzen– eh<br />
klar! Es war etwas eigenartig, in<br />
eine Kiste zu … ihr wisst schon!<br />
„Ich kompostiere“, dachte ich mir.<br />
Und das war ja einmal was Neues<br />
für eine Großstadtpflanze.<br />
Nach einigen Tagen war die Kiste<br />
schon etwas voll. Das Draufsetzen<br />
fiel mir schwer. Allein der Gedanke,<br />
was unter mir war, bescherte<br />
mir eine Verstopfung. Kurz darauf<br />
war die Kiste leer. Der Skipper hatte<br />
alles fein säuberlich entsorgt.<br />
Kein Mist, sondern alles zurück in<br />
den Kreislauf der Natur. Nachdem<br />
noch eine Belüftung eingebaut<br />
wurde, war alles gut. Das Resümee<br />
nach einem Sommer? Kein Loch<br />
im Rumpf, kein empfindliches Ventil,<br />
keine Verstopfung (in jeder Hinsicht),<br />
kein Fäkalientank-Gestank.<br />
Einfach nur eine Kiste.<br />
Und wenn die Sägespäne ausgehen?<br />
Die gibt es zum Glück überall.<br />
Die Segelzeitungen werden<br />
natürlich gelesen und nicht zerschnitten.<br />
Ich bin bereit für den<br />
nächsten Sommer. <br />
<br />
14 4/<strong>2022</strong>
FOTO: ANDRE KOEHN/ADOBE STOCK<br />
Charter und Yachtverkauf –<br />
seit 35 Jahren!<br />
Kabinencharter vom Sieger<br />
AUSGEZEICHNET. Die Charteragentur<br />
Argos Yachtcharter ist<br />
Preisträger der diesjährigen Service-<br />
Qualitäts-Initiative „Deutschlands<br />
Beste Online-Portale <strong>2022</strong>“ des Deutschen<br />
Instituts für Servicequalität<br />
und des Fernsehsenders n-tv.<br />
Untersucht wurde erstmals auch<br />
im Bereich Yachtcharter die Qualität<br />
in den Bereichen Angebot und<br />
Leistung, Kundenservice<br />
sowie<br />
Internetauftritt.<br />
Berücksichtigt<br />
wurden Qualität<br />
und Vielfalt<br />
der Dienstleistung,<br />
Kontaktmöglichkeiten,<br />
Beratungskompetenz<br />
und Freundlichkeit<br />
sowie<br />
Informationswert und Usability der<br />
Webseite.<br />
Apropos „Qualität und Vielfalt“: Auf<br />
topausgestatteten Katamaranen rund<br />
um den Globus bietet Argos viele neue<br />
Kabinencharterreviere an – ideal für<br />
Paare oder Singles, die sich in interessanter<br />
Gemeinschaft mit bis zu zwölf<br />
Gleichgesinnten von Skipper, Koch<br />
und Steward an Bord verwöhnen lassen<br />
möchten. Neu sind z. B. der Capri<br />
Dream Premium Törn im Revier Neapel<br />
an der Amalfiküste mit Heimathafen<br />
Pozzuoli und die Route durch den<br />
sardischen La-Maddalena-Archipel<br />
mit Abstecher nach Bonifacio. Neue<br />
Ferndestination sind ab Marsh Harbour<br />
die Abaco-Inseln der Bahamas<br />
mit Hopetown als Highlight. Noch<br />
exotischer wird es während der neuen<br />
Tuamotu Kabinen-Cruise in Polynesien.<br />
Jedes Atoll mit seinen rosa Stränden<br />
ist ein Paradies für Schnorchler.<br />
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Yachtcharter ein immer beliebteres<br />
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zu gestalten. Bucht man<br />
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Redaktionstest<br />
Must have?<br />
Neues Ölzeug,<br />
Redaktions-<br />
Test<br />
frische Freilandeier<br />
Man(n) trennt sich ungern von Klamotten, in die er über viele, viele Jahre<br />
hineingewachsen ist. Doch als ich beim letzten regnerischen Törn wie eine<br />
rostige Gießkanne in der Plicht stand, war klar: Ein neues Ölzeug muss her!<br />
Nun ist Onlineshopping so gar nicht mein Ding – ich bevorzuge den Gang<br />
ins Fachgeschäft, kompetente Beratung und die Möglichkeit, die Sachen<br />
gleich anzuprobieren. Und wenn man dann schon einmal da ist …<br />
Text TAHSIN ÖZEN | Fotos ESZTER KONDOR<br />
Findest du Hosen, die<br />
dir passen, nimm<br />
gleich zwei“, hatte mir<br />
mein Vater schon als Kind<br />
eingetrichtert. Ich finde<br />
nach kurzer Recherche<br />
im Netz (dafür ist es<br />
hervorragend geeignet)<br />
den Weg<br />
zu Maritimo in Bisamberg<br />
bei Wien.<br />
Während der<br />
Anfahrt kommen jedoch<br />
erste Zweifel auf:<br />
„Hier in der Puszta Österreichs<br />
soll tatsächlich ein Fachgeschäft<br />
für Nautiker seine Zelte<br />
aufgeschlagen haben? Da lachen ja<br />
die Hühner!“<br />
Die aber gackern nur, als ich vor<br />
ihrem Freiland-Paradies die Stufen<br />
des stattlichen Geschäfts erklimme.<br />
„Sie haben ihr Ziel erreicht“,<br />
krächzt es mit etwas Verspätung<br />
aus dem Smartphone in meiner<br />
Tasche. Hier gehen die Uhren<br />
wohl etwas langsamer.<br />
Und tatsächlich – als ich das Geschäft<br />
betrete, werde ich weder von<br />
Techno-Musik aufgescheucht noch<br />
von einer Klimaanlage schockgefroren.<br />
Für ein Geschäft auf dem<br />
Lande sind erstaunlich viele Mitarbeiter<br />
da, die ohne Hektik, plau-<br />
FOTOS: TAHSIN ÖZEN (3)<br />
Technische Beratung liegt Markus Schneider im Blut, um die Verkaufsleitung und die Hühner kümmert sich Partnerin Elisabeth Albert.
Fürs Shoppen bei Maritimo sollte man sich schon ein bisschen Zeit nehmen, stöbern könnte man auf 500 m 2 den ganzen Tag.<br />
dernd und lachend eine offenbar<br />
gerade erst eingetroffene Lieferung<br />
in alle Richtungen der 500 m 2<br />
großen Verkaufsfläche verteilen.<br />
DIE MISCHUNG MACHT’S<br />
„Diese Jacke besteht sogar zu 98 %<br />
aus recycletem Kunststoff “, erklärt<br />
Verkäuferin Alexandra. Ich bin ihr<br />
dankbar für ihre Engelsgeduld,<br />
habe ich ja dieses Produkt eines<br />
norwegischen Herstellers (nach<br />
einigen anderen) jetzt doch schon<br />
zum dritten Mal anprobiert. Sitzt,<br />
passt und hat Luft – gekauft!<br />
Die dazu passende Hose will mir<br />
aber so gar nicht passen. Ob ich ein<br />
Marken-Junkie sei, fragt Alexandra<br />
freundlich nach. Natürlich nicht,<br />
aber die Qualität sollte schon stimmen,<br />
es geht ja schließlich um die<br />
nächsten zehn Jahre …<br />
So klappt es mit der schwarzen<br />
Hose eines deutschen Herstellers<br />
auf Anhieb. Den Zuschlag erhält<br />
sie aber erst, nachdem ich zwei<br />
weitere farbige Beinkleider übergestreift<br />
habe.<br />
Es folgt ein Streifzug quer durchs<br />
Geschäft, dessen Sortiment das<br />
Herz eines jeden Yachties höher<br />
schlagen lässt. In der Elektroabteilung<br />
mache ich Halt vor einem<br />
namhaften Inverter-Hersteller.<br />
„Die haben echt tolle Lösungen<br />
und die Batterie-Management-Systeme<br />
sind top optimiert für das Zusammenspiel<br />
von z. B. Solar-Paneel,<br />
Landstrom, Lithiumbatterie, Starterbatterie,<br />
Lichtmaschine usw. –<br />
und alles steuerbar übers Smartphone!“,<br />
schwärmt Markus<br />
Schneider.<br />
Die Begeisterung für Elektround<br />
Schiffstechnik ist dem Geschäftsführer<br />
ins Gesicht geschrieben,<br />
und so bekomme ich als Laie<br />
wertvollen Gratisunterricht in<br />
Sachen Stromversorgung und<br />
Netz sicherheit an Bord.<br />
KASSABON UND<br />
EIERSCHACHTEL<br />
An der Kassa bestätigt sich meine<br />
Meinung: Wer meint, dass online<br />
gekauft billiger ist, irrt! Selbst wenn<br />
„ Das Schöne ist, dass<br />
Kunden aus nahezu jeder<br />
Branche bei uns einkaufen.“<br />
Markus Schneider, Geschäftsführer Maritimo<br />
es ein paar Euro mehr wären –<br />
ein direkter Ansprechpartner,<br />
die professionelle Beratung und<br />
das persönliche Service sind<br />
jeden Cent wert.<br />
Und dann noch das gewinnende<br />
Lächeln von Verkaufsleiterin<br />
Elisabeth … – ja klar,<br />
gerne dürfen es auch noch zehn<br />
Eier frisch von ihren Freilandhennen<br />
sein! <br />
<br />
Große Crew im Dienste der Kunden<br />
Nur wenige Fahrminuten von Wien entfernt ist mit Maritimo ein erlesenes<br />
Fachgeschäft für Yachtzubehör zu Hause. Das Portfolio ist breit gestreut – von<br />
Niroschrauben und Schäkeln über Leinen und Fender bis<br />
zur Bekleidung und Sicherheitsausrüstung u. v. m. reicht<br />
die Produktpalette. Das Angebot umfasst zudem Schlauchboote,<br />
Anhänger und Außenbordmotoren inklusive<br />
Ersatzteile.<br />
Acht Mitarbeiter stehen im Geschäft für individuelle Beratung<br />
zur Verfügung, sämtliche Produkte (und mehr) können<br />
aber auch im Onlineshop auf der Homepage eingesehen<br />
und gekauft werden.<br />
Wer lieber im neuen Maritimo-Katalog blättern will, kann<br />
diesen per E-Mail gratis zu sich nach Hause bestellen.<br />
Maritimo GmbH, Gewerbestraße 16, 2102 Bisamberg,<br />
Tel. +43 (0) 2262 627 05, E-Mail: shop@maritimo.at<br />
è www.maritimo.at<br />
4/<strong>2022</strong> 17
Griechenland/Südliche Kykladen<br />
Weißblaue<br />
Geschichten<br />
Wem beim Stichwort Griechenland zuallererst weiß gekalkte Gebäude vor indigoblauem Meer<br />
einfallen, der hat mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Foto der Kykladen vor dem inneren Auge.<br />
Beim Segeln in einer der bekanntesten Inselgruppen der Ägäis trifft man aber nicht nur auf Bilder<br />
wie aus dem Prospekt, sondern vor allem auf überraschende Vielfalt – von einsamen Traumbuchten<br />
über stille Fischerdörfer bis hin zur Partyinsel.<br />
Text und Fotos MARKUS SILBERGASSER, WWW.UNTERSEGELN.EU<br />
18 4/<strong>2022</strong><br />
Santorin, ein Bild<br />
von Griechenland.
Worüber man redet,<br />
wenn man von den<br />
Kykladen spricht?<br />
Über spektakuläre<br />
Meereslandschaften, Strände in<br />
allen Farben und Formen, Zuckerwürfelarchitektur,<br />
pittoreske Dörfer,<br />
weiße Kirchen mit blauem<br />
Gupf als Kuppel und natürlich<br />
über Tempel, mythologische Orte<br />
oder Paläste, die bis in die Antike<br />
zurückreichen.<br />
Über einen einzigen Kamm<br />
scheren lässt sich der kreisförmige<br />
Archipel, der das Zentrum der<br />
Ägäis bildet, allerdings nicht. Obwohl<br />
die Inseln doch recht nahe<br />
beieinander liegen, besitzt jede<br />
ihre ganz eigene Geschichte und<br />
ihr eigenes Flair. Es gibt mehr als<br />
200 kykladische Inseln, 33 davon<br />
sind bewohnt, wir tun also gut<br />
daran, uns für diesen Bericht auf<br />
einen, nämlich den südlichen Teil<br />
einzuschränken.<br />
Wir beginnen im Westen in<br />
Milos, hüpfen dann nur ca. 70 Seemeilen<br />
lang Insel für Insel Richtung<br />
Osten bis nach Amorgos, um<br />
schließlich weiter südwärts nach<br />
Anafi und Santorin zu segeln.<br />
MILOS, DIE<br />
ABWECHSLUNGSREICHE<br />
Allein auf Milos kann man viele<br />
Tage zum Entdecken einplanen.<br />
Am besten erkundet man die Insel<br />
ohnehin per Boot, denn zahlreiche<br />
der schönen Buchten, Höhlen und<br />
Strände sind nur per Seeweg erreichbar.<br />
Die vulkanische Vergangenheit<br />
der Kykladeninsel hat uns<br />
eine schillernde Reihe von Stränden<br />
und eine spektakuläre Aussicht<br />
auf Klippen und Felsformationen<br />
beschert, von denen viele die Farben<br />
der darin enthaltenen Mineralvorkommen<br />
aufgenommen haben.<br />
Milos blieb bisher weitgehend<br />
vom Massentourismus verschont,<br />
gerade das macht auch den Reiz<br />
4/<strong>2022</strong> 19
Südliche Kykladen<br />
der Insel aus. Hier kurz einige<br />
Highlights:<br />
– Die bunten Fischerhäuser von<br />
Klima (sehr fotogen, gerade<br />
abends zum Sonnenuntergang<br />
leuchten die Farben ganz besonders<br />
schön).<br />
– Das stille Fischerdorf Firopotamos<br />
(ideal für einen Badestopp,<br />
smaragdgrünes, glasklares Wasser,<br />
gut haltender Sandgrund).<br />
– Die Mondlandschaft von Sarakiniko<br />
(bekannteste Sehenswürdigkeit<br />
der Insel, liegt direkt<br />
am Meer. An Tagen mit wenig<br />
Wind aus Nord kann man vor<br />
den bizarren weißen Felsformationen<br />
ankern und außerhalb<br />
der Saison oder früh am Morgen<br />
auch mit dem Dingi anlanden).<br />
– Der kleine, charmante Ort Apollonia<br />
(geschützte Ankerbucht,<br />
innen mit immer mehr Bojen<br />
besetzt, außen frei zu ankern,<br />
viele gute Tavernen).<br />
– Die alte aufgelassene Schwefelmine<br />
im Südosten (geisterhafte<br />
Industrieruine, Ankerplatz vor<br />
dem Sandstrand Thiorichia)<br />
– Die Piratenbucht Kleftiko (beeindruckende<br />
Klippen und Felsgrotten,<br />
leider auch zu gut von<br />
Tagesausflugsbooten besucht)<br />
– Adamas, das Zentrum des touristischen<br />
Lebens (idealer Ort,<br />
um seine Bordvorräte wieder<br />
aufzustocken).<br />
– Plaka, der offizielle Hauptort<br />
von Milos (enge Gassen mit Cafés,<br />
Souvenirläden und Tavernen).<br />
Traumhafte Ankerplätze<br />
und tiefblaues Meer rund<br />
um die Insel Poliegos.<br />
Heute kommen immer mehr und<br />
mehr betuchte Besucher auf die abgelegene<br />
Insel mit schroffer Schönheit<br />
und entspanntem Lebensrhythmus.<br />
Ein schönes, langgezogenes<br />
Eiland, das sich auch hervorragend<br />
zum Wandern anbietet. Gerne ankern<br />
wir dort an der Südwestküste,<br />
am sandigen Ankergrund vor dem<br />
Agkali Beach, mit mehreren Tavernen<br />
in der Bucht.<br />
Kleine Kykladen, nur<br />
vier der rund 30 Inseln<br />
sind bewohnt.<br />
SIKINOS, DIE EINFACHE<br />
Wer die Stille und das einfache und<br />
ursprüngliche Griechenland sucht,<br />
sollte einen Stopp auf Sikinos einplanen.<br />
Im Südosten der gebirgigen<br />
Insel vor dem kleinen Fährhafendorf<br />
Alopronia kann man vor Anker<br />
gehen und vom überschaubaren<br />
Dorf aus mit dem Inselbus in<br />
den Hauptort Sikinos hinauffahren.<br />
Dort ist ein authentisches Kykladendorf<br />
mit nur ganz wenigen<br />
POLIEGOS, DIE BLAUE<br />
Auf der sehr kargen, felsigen Insel<br />
leben nur zwei Ziegenhirten. Besucht<br />
wird Poliegos nur von Tagesausflügern<br />
aus Milos und einigen<br />
Seglern, die sich über traumhafte<br />
Ankerplätze und ein tiefblaues<br />
Meer freuen dürfen.<br />
FOLEGANDROS, DIE BETUCHTE<br />
Bis vor ein paar Jahren war Folegandros<br />
noch ein gut gehüteter Geheimtipp<br />
im Herzen der Kykladen.<br />
20 4/<strong>2022</strong>
Makronissos<br />
Andros<br />
Kea<br />
Yiaros<br />
Tinos<br />
Syros<br />
Mykonos<br />
Dragonissi<br />
Kythnos<br />
Rinia<br />
Delos<br />
Serifopoula<br />
Myrtoisches Meer<br />
Serifos<br />
Sifnos<br />
Antiparos<br />
Paros<br />
Naxos<br />
Donousa<br />
Kamares<br />
Koufonissi<br />
Felsenkloster Chozoviotissa<br />
auf Amorgos.<br />
Antimilos<br />
Kimolos<br />
Poliegos<br />
Milos<br />
Folegandros<br />
Sikinos<br />
Iraklia Schinoussa Amorgos<br />
Ios<br />
Tavernen zu entdecken, das bis<br />
dato nur ganz wenig vom Tourismus<br />
infiziert wurde.<br />
IOS, DIE LAUTE<br />
Die legendäre Partyinsel steuert<br />
man gerne als sicheren und günstigen<br />
Hafen an. Dort findet man<br />
neben einem recht gut sortierten<br />
Supermarkt auch eine Bäckerei,<br />
mehrere Cafés und auch gute<br />
Tavernen, sodass man gerne auch<br />
einen Stopp, komplett ohne Party<br />
machen zu wollen, einlegen kann.<br />
Rund um die Insel gibt es auch<br />
mehrere schöne Ankerbuchten; der<br />
wohl schönste Sandstrand namens<br />
Manganari befindet sich ganz im<br />
Süden.<br />
KLEINE KYKLADEN, DIE KARGEN<br />
Von den rund 30 winzigen, eng<br />
beieinander liegenden Eilanden<br />
und Felsenriffen sind vier Inseln<br />
ständig bewohnt – ideal für<br />
Naturliebhaber und Individualreisende,<br />
die noch das ursprüngliche<br />
Griechenland suchen.<br />
Man findet dort bestimmt seine<br />
ganz persönliche Ankerbucht. Von<br />
ganz abgelegen ohne jegliche Infrastruktur<br />
bis zu Plätzen mit sanftem<br />
Tourismus und echten griechischen<br />
Tavernen, wo man noch in<br />
der Küche in die verschiedenen<br />
Töpfe schauen darf.<br />
Santorini<br />
Anafi<br />
Kretisches Meer<br />
Viel los in der<br />
Piratenbucht Kleftiko.<br />
Zu Besuch im<br />
kunterbunten Klima.<br />
Viele Hotspots auf<br />
Milos gilt es auf dem<br />
Seeweg zu entdecken.<br />
Aufgelassene<br />
Schwefelmine auf Milos.<br />
Zu Besuch im Felsenkloster<br />
Chozoviotissa.<br />
Mondlandschaft<br />
von Sarakiniko.<br />
4/<strong>2022</strong> 21
Südliche Kykladen<br />
Sicherer Hafen mit<br />
guter Infrastruktur<br />
auf Ios.<br />
„ Es gibt mehr als 200 kykladische Inseln,<br />
nur 33 davon sind ständig bewohnt.“<br />
So schmeckt das<br />
Meer auf Santorin.<br />
Mobilität auf vier<br />
Hufen in Santorin.<br />
Santorin, Refugium<br />
für Touristen.<br />
AMORGOS MIT DEM KLOSTER<br />
Das bekannte Felsenkloster Chozoviotissa<br />
ist Grund genug, um in Amorgos<br />
anzulegen. Am besten den Hafenort<br />
Katapola ansteuern, wo man entweder<br />
wie in Griechenland üblich direkt an<br />
der Mole römisch-katholisch anlegen<br />
kann oder vor dem Hafen in der Bucht<br />
vor Anker geht.<br />
ANAFI, DIE KLEINE SCHWESTER<br />
SANTORINS<br />
Die Insel Anafi liegt trotz der Nähe zu<br />
Santorin fernab der ausgetretenen Besucherpfade<br />
der Kykladen. Eine weitere<br />
Insel mit noch wirklich sanftem Tourismus<br />
und sehr hochwertiger Küche<br />
hoch oben am Berg. Wer dieser Insel<br />
einen Besuch abstatten möchte, ankert<br />
am besten auf der Südseite östlich vom<br />
Hafenort Agios Nikolao.<br />
SANTORIN, DIE BERÜHMTE<br />
Segler zieht diese Kultinsel eigentlich<br />
weniger an, vermutlich mangels<br />
brauchbarer Ankermöglichkeiten. Die<br />
ausgelegten Bojen, die zu einem Stopp<br />
animieren, sind leider alle privat und<br />
dürfen nur von den Tagesausflugsbooten<br />
benutzt werden – da helfen die<br />
Skipper der vielen Touristenboote auch<br />
gut zusammen und wehren vorbeikommende<br />
und oft ein wenig hilflos<br />
wirkende Skipper gekonnt ab.<br />
Wenn man aber freundlich fragt und<br />
versichert, nur kurz für einen Badestopp<br />
festmachen zu wollen, bekommt<br />
man oftmals auch die Erlaubnis dafür.<br />
Gute und auch wirklich nutzbare Ankerplätze<br />
gibt es nur im Süden der<br />
Insel, beginnend vor dem Black Beach<br />
über den White und Red Beach bis zur<br />
Marina Vlichada.<br />
Inzwischen kenne ich Santorin schon<br />
sehr gut und mir persönlich gefällt der<br />
im Norden liegende Ort Oia mit den in<br />
den Berghang gebauten weiß getünchten<br />
Häusern, Kirchen mit blauen Kuppeln<br />
und herrlichem Blick auf die gesamte<br />
Caldera am besten.<br />
<br />
Segeln in den Kykladen<br />
Jede Insel hat ihren eigenen Reiz, leider kann<br />
man wegen Wind und Wetter oftmals nicht alle<br />
geplanten und gewünschten Spots ansteuern –<br />
Flexibilität ist beim Segeln in den Kykladen oft<br />
gefragt. Das anspruchsvolle Revier würde ich nur<br />
fortgeschrittenen Seglern empfehlen, da es nur<br />
sehr wenige gut geschützte Häfen gibt, dafür<br />
meist viel Wind.<br />
Meltemi. Die südlichen Kykladen gelten über<br />
die gesamte Segelsaison als sehr windsicher.<br />
Typisch ist der gerade über die Sommermonate<br />
sehr stark ausgeprägte Nordwind „Meltemi“, der<br />
von Ende Juni bis Mitte September oft tage- und<br />
auch nächtelang kontinuierlich mit sechs bis<br />
neun Windstärken vorherrschend sein kann.<br />
Allgemeine Tipps zum Segeln. Ein Drittel der<br />
ver fügbaren Zeit mit dem Wind Richtung Süden<br />
einplanen, die restlichen zwei Drittel der Zeit für<br />
das Aufkreuzen gegen den Wind. Achtung: Das<br />
Segeln gegen den Wind kann in der gesamten<br />
Ägäis durch eine sehr kurze, aber steile Welle<br />
sehr fordernd für die gesamte Crew und das<br />
Schiff sein.<br />
Chartermöglichkeiten. Auf den Inseln Paros<br />
oder Mykonos gibt es klassische Bareboat-Charterangebote.<br />
Mit etwas Glück vielleicht auch vereinzelte<br />
Yachten in Santorin, Milos oder Syros,<br />
dort aber in der Regel nur inklusive Skipper.<br />
Bei einem mehrwöchigen Törn kann man die<br />
beschriebenen Plätze auch gut von Lavrion,<br />
Kos oder Rhodos aus ansteuern.<br />
22 4/<strong>2022</strong>
Yacht mit<br />
Liegeplatz<br />
KOMBIANGEBOT. In Lignano Sabbiadoro<br />
betreibt Euro Sail Yacht nicht nur die<br />
Marina Punta Faro, sondern vertreibt<br />
dort auch Segelyachten von Dufour, was<br />
zu angenehmen Symbiosen führen kann.<br />
Zum Beispiel: eine brandneue, sofort<br />
verfügbare Dufour 470 GL mit drei Kabinen<br />
und zwei Bädern, bei der im Preis<br />
Dufour sucht Eigner.<br />
(€ 485.500,– ohne MwSt.) ein Jahr Liegeplatz<br />
und sechs Monate Liegeplatzservice<br />
inkludiert sind.<br />
è www.eurosailyacht.com<br />
ÜBER<br />
JAHRE<br />
Zum Geburtstag das Beste<br />
FLAGGSCHIFF. Zwanzig Jahre Absolute!<br />
Zum Jubiläum beschenkt sich die Werft<br />
aus Podenzano mit einem neuen Flaggschiff,<br />
der Navetta 75, die mit 22,82 m<br />
schon fast Superyacht-Größe erreicht.<br />
Luxuriös ist das Ambiente mit den großen<br />
Fenstern und hohen Räumen aber allemal.<br />
Die Eignerkabine am Bug besitzt<br />
einen eigenen Zugang, dazu kommen<br />
noch zwei Doppelkabinen, eine Zweibettkabine<br />
sowie eine Dreibettkabine für die<br />
Crew. Flybridge und Cockpit sind mit<br />
modu laren Möbeln ausgestattet. Zusätzlich<br />
zu den beiden Steuerständen innen<br />
und auf der Flybridge sind zwei weitere<br />
Fahrkonsolen in strategischer Position<br />
vorhanden. Motorisierung: zwei Volvo<br />
Penta D13 mit jeweils 1.000 PS.<br />
è www.baotic-yachting.com<br />
Navetta 75 (22,82 m).<br />
„ Besser ist es, sich vom Sturm in den ersten besten<br />
Hafen werfen zu lassen, als in einer Meeresstille<br />
mitten auf der See zu verschmachten.“<br />
Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781), deutscher Schriftsteller<br />
Frischer Wind am Attersee<br />
Sind Sie bereit<br />
zum Inselhüpfen<br />
auf den<br />
Kykladen?<br />
Hier informieren<br />
Richard (l.) und<br />
Bernhard sind AYSAIL.<br />
NEUERÖFFNUNG. Seit April <strong>2022</strong><br />
versprechen Bernhard Strauch und<br />
Richard Hauck mit AYSAIL Yachtservice<br />
am Standort in Seewalchen<br />
Top-Service rund um Segel- und Motorboot.<br />
Ziel der beiden ist es, dank<br />
ihrer 25 Jahre Berufserfahrung und<br />
eines dicht geknüpften Netzwerks<br />
komplexe Themen und Herausforderungen<br />
im Bereich Segel- und Wassersport<br />
zeitnah und kosteneffektiv zu<br />
lösen. Unterstützend an Bord ist auch<br />
der österreichische Offshore-Segler<br />
und Golden-Globe-Racer Michael<br />
Guggenberger.<br />
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Portugal<br />
Wellen-<br />
Paradies<br />
Portugal zählt über 830 Küstenkilometer, die direkt vom Atlantik bespielt werden,<br />
teilweise mit bis zu 30 Meter hohen Wellen. Kein Wunder also, dass zahlreiche<br />
Küstenabschnitte von der Algarve bis zu den entlegenen Stränden in der Region<br />
Norte zum Mekka für Surfer jeglicher Passion avanciert sind.<br />
Text TAHSIN ÖZEN<br />
24 4/<strong>2022</strong>
FOTO: SW_FOTO/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Traumhafte Windverhältnisse<br />
bei fast ganzjährig<br />
milden Temperaturen und<br />
die feinen Sandstrände<br />
Portugals mit beeindruckenden<br />
Wellen sind die Essenzen, die eine<br />
nahezu magische Anziehungskraft<br />
auf Surfer aus aller Welt bewirken.<br />
Das beweisen nicht nur die internationalen<br />
Wassersportbewerbe,<br />
sondern auch die vielen professionellen<br />
Surf-Camps, die an dieser<br />
Ecke des Atlantiks ihre Zelte aufgeschlagen<br />
haben. Offen sind diese<br />
nicht nur für Profis, auch Anfänger<br />
finden hier ideale Bedingungen,<br />
um sich dem Ritt auf der Welle<br />
zu stellen. Ob beim Surfen oder<br />
Windsurfen, Body boarden oder<br />
Kite surfen – hier geht man jedenfalls<br />
durch die gute Schule.<br />
SURFEN RUND UM LISSABON<br />
So genießen nördlich der Hauptstadt<br />
die Surf-Reviere des Fischerdörfchens<br />
Ericeira einen ausgezeichneten<br />
Ruf. Die Strände São<br />
Lourenço, Pedra Branca, Cave,<br />
Crazy Left, Coxos, Reef und Ribeira<br />
d’Ilhas sind ideal für Einsteiger<br />
und Fortgeschrittene, die hier im<br />
ersten Weltsurfreservat Europas<br />
ihre Grenzen ausloten können.<br />
Windsurfer finden nicht nur,<br />
aber besonders in den Sommermonaten<br />
am Praia do Guincho<br />
nahe Cascais ein wahrhaft königliches<br />
Revier vor. Dieser Strand<br />
diente übrigens auch als Kulisse<br />
für den Film „James Bond 007 –<br />
Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.<br />
BESCHAULICH IM NORDEN<br />
Auf ganzjährig konstante Winde<br />
und Wellen treffen Kite- und<br />
4/<strong>2022</strong> 25
Portugal<br />
„ 2013 brach Garret McNamara seinen<br />
eigenen Rekord, als er eine 30 Meter<br />
hohe Welle entlang der Küste von<br />
Nazaré surfte.“<br />
Die Region um Ericeira ist das<br />
erste Weltsurfreservat Europas<br />
und das zweite weltweit. Als<br />
ihr Wächter thront eine Surfer-<br />
Statue des Bildhauers José<br />
Queiroz über dem Strand von<br />
Ribeira d’Ilhas.<br />
Sport-Event „Longboard<br />
Pro“ in Espinho.<br />
Wingsurfer an den etwas entlegeneren<br />
(und daher weniger stark<br />
von Touristen frequentierten)<br />
Küsten in der Region Norte rund<br />
um die Hafenstadt Matosinhos.<br />
Der strahlend weiße Sandstrand<br />
Praia da Cabedelo gilt als Geheimtipp<br />
unter Insidern, aber auch der<br />
acht Kilometer lange und für seine<br />
magischen Wellen sehr geschätzte<br />
Dream Sea Surfcamp<br />
im Nationalpark.<br />
Mona Surfschule am<br />
Praia da Guincho.<br />
Strand von Espinho südlich von<br />
Porto ist ein noch vergleichsweise<br />
beschauliches Dorado.<br />
Der bei moderaten Verhältnissen<br />
sogar bei Schwimmern beliebte<br />
Praia de Baía gilt als Austragungsort<br />
für hochkarätige Sportveranstaltungen<br />
mit viel Publikum. Wer<br />
also zeigen will, was er kann, wird<br />
hier ganz bestimmt glücklich.<br />
Surfin’ Portugal<br />
Internationale Sportevents <strong>2022</strong><br />
19.–26. 7., Vilamoura: 420/470 Junior European<br />
Championship (Segeln).<br />
13.–28. 8., Vilamoura: ILCA Youth & U21 World<br />
Championship (Segeln).<br />
30. 8.–4. 9., Praia de Baia, Espinho: Women’s &<br />
Men’s Junior Tour (Surfen).<br />
3.–4. 9., Praia de Baía, Espinho: Longboard Pro<br />
Espinho (Surfen).<br />
1.–9. 10., Riberia d’Ilhas, Ericeira: EDP Vissia Pro<br />
Ericeira und Women’s & Men’s Challenge (Surfen).<br />
1. 11.–31. 3., Nazaré, Leiria: TUDOR Nazaré Tow<br />
Surfing Challenge, Men’s Big Wave (Surfen).<br />
15.–18. 12., Vilamoura: 5th Portugal Grand Prix,<br />
Nacra 17, 49er/FX, IQFoil, ILCA (Segeln).<br />
Camps & Schulen. Pure Surfcamps Portugal bieten<br />
zahlreiche Ausbildungs- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
an den schönsten Desti nationen Portugals an.<br />
è www.puresurfcamps.com<br />
SUPERTUBOS<br />
Genau in der Mitte der Atlantikküste<br />
Portugals treffen die höchsten<br />
Wellen auf Land. Am Lagido-<br />
Strand beispielsweise, oder am<br />
Praia do Medão in Peniche, der<br />
berüchtigt für seine Supertubos ist.<br />
Röhrenwellen, die im Rahmen der<br />
World Surf League Tour voll ausgekostet<br />
werden.<br />
Im Naturpark Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina<br />
ge legen. Unterbringung in einfachen Zelten oder komfortablen<br />
Glamping-Tents.<br />
è www.dreamseasurfcamp.com/portugal<br />
Kurse für Änfänger und Fortgeschrittene, Unterbringung<br />
in 2er- und 5er-Zimmer oder Appartements (max. 4 Per <br />
sonen max.).<br />
è www.mellowmove.com/surfcamp-portugal<br />
Am Praia da Guincho ist die SB Kitesurfing School<br />
beste Adresse für angehende Kitesurfer und Wingfoiler –<br />
Surfer sind in der Mona Surf School gut aufgehoben.<br />
è www.sbkiteboarding.com<br />
è www.moanasurfschool.com<br />
Surfunterricht wahlweise in Carcavelos, am Praia da<br />
Guincho oder Praia Grande.<br />
è www.surfcascais.com<br />
FOTO: DREAMSURFCAMP (1), D. POULLENOT/WSL (1), SHUTTERSTOCK.COM – SERGIO GB (1), ANDREVIC 98 (1), WIRESTOCK CREATORS (1), AMAZING TRAVEL (1), PAWEL KAZMIERCZAK (1)<br />
26 4/<strong>2022</strong>
9° 10‘ W<br />
VIANA DO CASTELO<br />
PRAIA DA CABEDELO<br />
MATOSINHOS<br />
PORTO<br />
ESPINHO<br />
Kite & Surf am Praia do Guincho.<br />
PRAIA DO NORTE<br />
NAZARÉ<br />
LAGIDO<br />
PENICHE<br />
PRAIA DOS SUPERTUBOS<br />
Portugal<br />
Monsterwelle am Praia do Norte.<br />
Mild im Sommer, wild im<br />
Winter: Praia do Amado.<br />
PRAIA DE SÃO LOURENÇO<br />
PRAIA DE RIBEIRA D’ILHAS<br />
PRAIA PEDRA BRANCA<br />
PRAIA DO GUINCHO<br />
ERICEIRA<br />
LISSABON<br />
38° 43’ N<br />
Am Praia do Norte in Nazaré<br />
verharren sogar die Besten der<br />
Besten in Ehrfurcht, ehe sie sich<br />
auf die bis zu 30 Meter hohen<br />
Monsterwellen wagen.<br />
2011 schaffte es der US-Amerikaner<br />
Garret McNamara ins Guinness-Buch<br />
der Rekorde, als er in<br />
Praia do Norte auf einer 23,8 Meter<br />
hohen Welle surfte. Zwei Jahre später<br />
brach er seinen eigenen Rekord,<br />
als er eine 30 Meter hohe Welle<br />
entlang der Küste von Nazaré zähmen<br />
konnte. Aber keine Sorge, es<br />
gibt auch ruhigere Strandabschnitte<br />
für Anfänger mit guten Surfschulen<br />
und Camps in der Region.<br />
EXPEDITION SÜD<br />
Im Alentejo ist das Revier zwischen<br />
Troia und Sines ein Toptipp für Individualisten.<br />
Unberührte Buchten<br />
mit feinen Sandstränden zu Füßen<br />
steiler Felswände gibt es viele, z. B.<br />
im Parque Natural do Sudoeste<br />
Alentejano e Costa Vicentina.<br />
An dem für seine starke Brandung<br />
bekannten Strand Praia dos<br />
Atlantik<br />
PRAIA DOS<br />
AIVADOS<br />
TRÓIA<br />
SINES<br />
ZAMBUJEIRA<br />
PARQUE NATURAL DO<br />
SUDOESTE ALENTEJANO<br />
E COSTA VICENTINA<br />
ALJEZUR<br />
PRAIA DA ARRIFANA<br />
PRAIA DA CORDOAMA LAGOS<br />
PRAIA DO AMADO<br />
SAGRES<br />
FARO<br />
Werner Ober GmbH Werner & Werner Co Ober KG<br />
GmbH Ober & GmbH Co KG& Co KG<br />
Yachtelektronik<br />
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NEU: Mit Covid<br />
Quarantäneschutz!<br />
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Portugal<br />
Genussrevier Sagres.<br />
Supertubo am Praia do Medão.<br />
Das Surfer-Museum in der Festung St. Michael zeigt auch,<br />
wie in Nazaré die größten Wellen der Welt entstehen.<br />
„ Das auf einer Landzunge ruhende Sagres kann auf der einen Seite mit<br />
ruhigem Wasser, auf der anderen mit dem offenen Ozean aufwarten.“<br />
Aivados in Odemira erfreuen<br />
sich Surfer aller Leistungsklassen.<br />
Jedoch ist er nur mit dem Auto<br />
über Schotterwege erreichbar.<br />
Der Strand von Zambujeira im<br />
Süden des Alentejo gilt als besonders<br />
windgeschützt und ist ein einfach<br />
schönes Revier für Genießer.<br />
ALGARVE FÜR ALLE<br />
Die Qual der Wahl hat man als<br />
Surfer zwischen Aljezur an der<br />
Westküste und Faro im Süden.<br />
Das auf einer Landzunge ruhende<br />
Sagres beispielsweise kann auf der<br />
einen Seite mit ruhigem Wasser<br />
und auf der anderen mit dem offenen<br />
Ozean aufwarten.<br />
Auch die Wahl der Jahreszeit<br />
spielt eine bedeutende Rolle. So<br />
finden an den Stränden von Beliche,<br />
Tonel oder Praia do Amado in<br />
Carrapateira Anfänger im Sommer<br />
beste Bedingungen vor, während<br />
Profis in der rauen See im Winter<br />
auf Riesenwellen reiten. Weiter<br />
südlich ist der Praia da Cordoama<br />
ein ideales Einstiegsrevier.<br />
Gut geschützt vor den kalten<br />
Nordwinden sind Rookies an der<br />
Praia da Arrifana. Der erhabene<br />
Blick von der kahlen Burgruine<br />
Ribat eröffnet dem Betrachter, mit<br />
welcher Kraft und Schönheit der<br />
Atlantik auf die Küsten Portugals<br />
trifft.<br />
<br />
Victor’s Portugal Malveira-Guincho<br />
Top-Tipp für Individualisten. Rund 25 Kilometer westlich<br />
von Lissabon betreibt die Victor’s Group unter der<br />
Leitung von Geschäftsführerin Susanne Kleehaas, die an<br />
der Costa do Sol ein zweites Zuhause gefunden hat, eine<br />
luxuriöse Ferienanlage.<br />
24 Villen für gehobene Ansprüche. Die 19 Gartenvillen<br />
und fünf Poolvillen bieten ganzjährig Platz für bis acht<br />
Personen in absoluter Privatsphäre, sind individuell nach<br />
bestimmten Farben und Themen eingerichtet und verfügen<br />
teils über einen Privatpool. Das in exklusiver Ruhelage<br />
mitten im Grünen gelegene Ferienparadies ist nur ein paar<br />
Minuten von den traumhaften Sandstränden wie der Praia<br />
da Guincho entfernt. Die hauseigenen Garagen bieten zudem<br />
ausreichend Platz für Surfer-Ausrüstung oder ähnliches<br />
Wassersport-Equipment.<br />
Sehenswert. Von diesem exklusiven Domizil aus lässt<br />
sich die Westküste Portugals perfekt erkunden. So sind<br />
die Hauptstadt Lissabon, der Nobelbadeort Estoril mit<br />
seinen herrschaftlichen Villen und das UNESCO-Welterbe<br />
Sintra mit seinem märchenhaften im maurischen und<br />
manuelinischen Stil erbauten Nationalpalast nur wenige<br />
Autominuten von den Villen entfernt.<br />
è www.victors-portugal.com<br />
FOTO: BARBARA HEINZ (1), PAUL MUKIAN (2), SHUTTERSTOCK.COM – THINAIR (1), JOYFULL (1), BENNY MARTY (1)<br />
28 4/<strong>2022</strong>
Spinera SUP Light 9.1<br />
Lieferumfang:<br />
SUP Board<br />
Kompakter Rucksack<br />
Doppelhubpumpe<br />
Aluminium Paddel<br />
2 Finnen<br />
Reparaturset ohne Kleber<br />
Fahrergewicht bis 80kg<br />
Preis: € 429,90<br />
Spinera SUP Light 10.6<br />
Lieferumfang:<br />
SUP Board<br />
Kompakter Rucksack<br />
Doppelhubpumpe<br />
Aluminium Paddel<br />
2 Finnen<br />
Reparaturset ohne Kleber<br />
Fahrergewicht bis 95kg<br />
Preis: € 449,90<br />
Spinera SUP Light 11.2<br />
Lieferumfang:<br />
SUP Board<br />
Kompakter Rucksack<br />
Doppelhubpumpe<br />
Aluminium Paddel<br />
2 Finnen<br />
Reparaturset ohne Kleber<br />
Fahrergewicht bis 110kg<br />
Preis: € 469,90<br />
Törn, aber nicht Geld<br />
weg.<br />
Diese und viele weitere Artikel<br />
finden sie im Marinekatalog<br />
"<strong>2022</strong><br />
KATALOG BOOTSZUBEHÖR"<br />
KOSTENLOS BESTELLEN!<br />
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F: 05574 / 89900-10
Trendsport<br />
30 4/<strong>2022</strong>
Im Höhenflug<br />
Die Bretter, die neuerdings die Wassersportwelt bedeuten, erobern selbst unsere alpinen Breiten.<br />
Surfen, Foilen oder einfach nur Stand-Up-Paddeln sind heimisch geworden auf Österreichs Seen<br />
und Flüssen, ja sogar mitten in der Stadt. Ein Streifzug.<br />
Text ROLAND REGNEMER<br />
Der Trend der letzten Jahre<br />
zum Urlaub daheim sorgte<br />
für Bewegung und gesunden<br />
Innovationsdruck,<br />
an bekannten Wassersport-Destinationen<br />
wurde in Qualität und<br />
Angebotspalette investiert und<br />
zahlreiche neue Erlebnisse wurden<br />
geschaffen. Das ist nicht zuletzt<br />
den Entwicklungen der Board-<br />
Industrie geschuldet, die sich in den<br />
letzten Jahren laufend neu erfindet.<br />
SUP-YOGA AM SEE<br />
Wer es ruhiger angehen will, fährt<br />
rund eine Stunde an den Ottensteiner<br />
Stausee nordwestlich von<br />
Wien. Bisher gab es hier einen<br />
Bootsverleih neben Campingplatz<br />
und Ferienwohnungen.<br />
Seit Kurzem betreibt die ursprünglich<br />
aus dem Burgenland<br />
kommende Segelschule boats2sail<br />
hier auch ein neu aufgestelltes<br />
Wassersportzentrum mit modernen<br />
Angeboten für Bootsfahrer<br />
und Board-Enthusiasten.<br />
Die Kulisse ist beeindruckend,<br />
nicht umsonst ist von Fjorden und<br />
Klippen die Rede, die es dort zu<br />
entdecken gilt. Wer die Abgeschiedenheit<br />
und Ruhe des Waldviertels<br />
noch mehr verinnerlichen will,<br />
bucht eine SUP-Yoga-Einheit auf<br />
dem Wasser.<br />
SKIPPERN AM SIMULATOR<br />
Doch auch mitten in der Großstadt<br />
tut sich einiges. Abseits der traditionellen<br />
Segelschulen an der Alten<br />
Donau gibt es in der Marina Wien<br />
im Seefahrtszentrum neben der<br />
theoretischen Ausbildung auch die<br />
Möglichkeit, auf einem Yacht-Simulator<br />
das erste Trockentraining zu<br />
absolvieren. Nur wenige Schritte<br />
weiter liegt eine umgebaute Dehler<br />
Duetta 860 vor Anker. Hafenmanöver<br />
sowie Crew- und Skippertrainingseinheiten<br />
können „after work“<br />
und per Anreise mit der U-Bahn<br />
ohne stundenlange Autofahrt an<br />
die Adria absolviert werden.<br />
SURFEN AUF DEM FLUSS<br />
Doch da geht noch mehr. Mittendrin,<br />
also zwischen Alter Donau<br />
und Donau, an der Neuen Donau,<br />
wurde unterhalb der Reichsbrücke<br />
ein Spot wiederentdeckt, der in den<br />
Actionreiches<br />
Wingfoilen auf<br />
dem Traunsee,<br />
entspanntes SUP’n<br />
zum Yoga auf dem<br />
Ottensteiner See.<br />
FOTO: STEFAN SPIESSBERGER/PROFS (1), HEIUKI (2), KARL ALLEN LUGMAYER/SHUTTERSTOCK.COM (1)<br />
4/<strong>2022</strong> 31
Sport und Spaß beim Surf<br />
Opening auf dem Neusiedler See.<br />
SUP-Training mit boats2sail<br />
auf der Alten Donau in Wien.<br />
Urbane Wassersport-Oase<br />
„Vienna City Beach“.<br />
1980er-Jahren schon für Aufmerksamkeit<br />
sorgte: Am „Vienna City<br />
Beach“ teilen sich Kite-Surfer,<br />
Windsurfer und Wingsurfer den<br />
schmalen Wasserstreifen.<br />
Wer hin und wieder dort vorbeikommt,<br />
sieht nicht nur richtig gute<br />
Bord-Sportler, sondern mit Tom<br />
Zajac, dem Olympia dritten von Rio<br />
2016, regelmäßig auch einen Sport-<br />
Promi. Er geht dort seiner neuen<br />
Leidenschaft, dem Wing foilen,<br />
nach. Womit wir nahtlos den<br />
Übergang zum nächsten Kapitel<br />
beschreiten.<br />
ALLES, WAS FLÜGEL HAT<br />
Die Surf-Branche bebt, nein fliegt.<br />
Der Trend der letzten Jahre setzt<br />
sich auch heuer fort. Bretter brauchen<br />
Flügel unten dran, das zählt.<br />
Was oben drauf ist, unterliegt dem<br />
Zeitgeist. Und der zeigt aktuell<br />
ganz klar in Richtung Wingsurfen.<br />
„Vor zwei Jahren hat es noch so<br />
ausgesehen, dass Windsurfen mit<br />
Foils unsere Seen erobern wird. Das<br />
hat sich mit dem ,Wing‘, also dem<br />
Drachenflug-ähnlichen Segel, das<br />
man ohne Mast in der Hand hält,<br />
erledigt“, erklärt Chris Sammer,<br />
Szene-Urgestein und Vertriebsleiter<br />
bei Boards and More.<br />
Es ist vor allem die Flexibilität<br />
und der vergleichsweise einfache<br />
Einstieg in das Wing-Surfen. Beim<br />
traditionellen Surf Opening auf<br />
dem Neusiedler See Anfang Mai<br />
konnte jeder mit einem großen<br />
SUP-Board und einem kleinen<br />
Wing erste Meter übers Wasser<br />
zurücklegen.<br />
Das gesamte Equipment passt<br />
übrigens problemlos in einen etwas<br />
größeren Rucksack, das Foil wird<br />
für die Reise in handliche Teile zerlegt,<br />
das Board wird einfach auf<br />
den Rucksack draufgeschnallt.<br />
Das Foilen ist dann natürlich<br />
koordinativ deutlich anspruchsvoller,<br />
eröffnet aber völlig ungeahnte<br />
Erlebnisse auf dem Wasser: „Selbst<br />
Wellen auf dem Neusiedler See<br />
bringen beim Vorwind genug Schub<br />
FOTOS: ALEX LANG, BOATS2SAIL, KITE2FLY, LAKEVENTURE, VIENNA BEACH CLUB<br />
32 4/<strong>2022</strong>
Lakeventure: Wing- und …<br />
aufs Foil, dass man de facto ohne<br />
Windkraft und Anstrengung über<br />
das Wasser gleitet“, so Sammer.<br />
Dazu benötigen erfahrene Wing-<br />
Surfer viel weniger Platz als Windund<br />
Kite-Surfer – mit und ohne<br />
Foil unten dran.<br />
Darum findet man auf der Neuen<br />
Donau in Wien eine mittlerweile<br />
eingeschworene Szene – einzelne<br />
Wing-Surfer sind zudem auf<br />
zahlreichen Ziegel- und sonstigen<br />
Teichen zwischen Münchendorf<br />
und dem Waldviertel zu sehen.<br />
SPORT IM WELTFORMAT<br />
Auch auf Profiebene hat sich einiges<br />
getan. Seit letztem Jahr gibt es in<br />
den Disziplinen Freestyle und Race<br />
eine World Tour. Auf dem Traunsee<br />
wird im Rahmen des „Lakeventure“<br />
mit dem Wing um die Wette getrickst.<br />
Das beflügelt das Geschäft,<br />
während die Windsurf-Zahlen<br />
abnehmen und die Kite-Zahlen<br />
auf gutem Niveau stagnieren. <br />
è www.boats2sail.com<br />
è www.lakeventure.at<br />
è www.kite2fly.com<br />
Sporty SUPs by Ascherl<br />
Kite-Surfen mit Kite2Fly bei<br />
Podersdorf auf dem Neusiedler See.<br />
Kite-Foilen auf dem Traunsee.<br />
Das Vorarlberger Familienunternehmen blickt auf mehrere<br />
Jahrzehnte Branchen-Erfahrung im Wassersport zurück.<br />
Im boomenden Segment der SUPs setzt Ascherl auf zwei<br />
Produktlinien der Marke Spinera. Sie unterscheiden sich<br />
in Länge und Farbe und sind für unterschiedliche Gewichtsklassen<br />
ausgelegt. Spinera Let’s Paddle 9’10 und Let’s<br />
Paddle 10’4 sind perfekte Allrounder, Spinera Supventure<br />
10’6 und 12’0 sind die sportliche Alternative (Doppelschichttechnologie<br />
mit gepresster EVA-Platte im Diamantschliff).<br />
Passendes Zubehör und Sicherheitsequipment sind ebenfalls<br />
erhältlich.<br />
è www.ascherl.at<br />
SUP aus der Dose<br />
Stand-Up-Paddling gilt als der perfekte<br />
Einstieg in den Wassersport und hat auch<br />
in punkto Action viel Luft nach oben. Kurz<br />
gesagt: SUP’n bietet allen und fast überall<br />
was.<br />
Waren Menschen auf Brettern auf dem<br />
Wasser in erster Linie an fernen Stränden<br />
und in Hochglanz-Magazinen zu sehen,<br />
so sind die stehenden Vertreter auf den<br />
„Stand Up Paddle Boards“ mittlerweile<br />
fast auf allen österreichischen Seen und<br />
einigen Flüssen zu sehen.<br />
„Der Trend der letzten Jahre setzt sich<br />
ungebrochen fort. Vor allem die breit gestreute<br />
Verfügbarkeit und der schnelle<br />
Zugang zu einfach verfügbaren Leihgeräten<br />
stehen aktuell im Mittelpunkt“,<br />
erklärt Felix Hiebeler von Heiuki, einem<br />
heimischen Start-up, das binnen weniger<br />
Monate bereits knapp ein Dutzend<br />
Verleihautomaten für SUPs und Kajaks in<br />
Österreich platziert hat.<br />
Der Vergleich mit Automaten für den Verkauf<br />
von Handy-Ladekabeln oder Ähnlichem<br />
hinkt, viel besser bieten sich da die<br />
Bioladen-Selbstbedienungscontainer oder<br />
die verschiedenen Leih-Scooter-Flotten in<br />
den Städten an. „Wir machen Bewegung<br />
in der Natur zu Zeiten und an Standorten<br />
möglich, wo es ohne die Automatisierung<br />
einfach nicht denkbar wäre. Die Container<br />
sind mit Photovoltaik-Anlagen auf dem<br />
Dach ausgestattet und somit völlig autark.<br />
Unser Hauptaugenmerk bei der Konzeption<br />
dieses landesweiten Projekts lag bei<br />
einer möglichst einfachen und kundenfreundlichen<br />
Bedienung – von der Buchung<br />
über die Abholung bis zur Rückgabe“, sagt<br />
Hiebeler. So gesehen eine gelungene Umsetzung<br />
des „Sharing-Booms“ von der<br />
Straße aufs Wasser. Der große Zuspruch<br />
gleich vom Start weg zeigt, dass das junge<br />
Team den Nerv der Zeit voll getroffen<br />
haben dürfte.<br />
è www.heiuki.com<br />
4/<strong>2022</strong> 33
E-Boards<br />
Wer vom Surfen oder Snowboarden kommt,<br />
dem kommt die Elektromobilität gerade recht.<br />
Also nicht die bereifte, auf Straßen surrend<br />
daherkommende. Sondern jene, die es mit<br />
ihren Jet-Antrieben knapp unter die Wasserlinie<br />
geschafft hat und obendrauf ein sehr spezielles<br />
Surfboard antreibt. Und genau so, wie im<br />
Alphabet dem „E“ das „F“ folgt, ist auch der<br />
E-Foiler eine logische Folge des Surfboards.<br />
Text ROLAND REGNEMER<br />
Fotos CEELMEDIA / THOMAS SEMELLIKER<br />
E okay!<br />
Ein paar Sekunden Flugzeit und der<br />
Aufregung folgt das Glücksgefühl!<br />
Hochspannung am<br />
Baggersee: Nach einer<br />
kurzen Einführung …<br />
An einem heißen Frühsommertag<br />
Ende Mai<br />
hatten wir die Gelegenheit,<br />
sowohl ein herkömmliches<br />
E-Surfboard als auch<br />
ein E-Foil-Board aus dem Hause<br />
„Wake Up“ zu testen. Dahinter steht<br />
mit Alex Neuriesser ein Mann, der<br />
mit allen motorbetriebenen Gerätschaften<br />
dieser Welt seit Jahrzehnten<br />
vertraut ist.<br />
Seine langjährige Leidenschaft<br />
für den klassischen Motorsport<br />
endete jedoch weder auf den<br />
Rennstrecken dieser Welt noch<br />
auf irgendwelchen Rallye pisten.<br />
Er eroberte mit Jet-Skis, Motoryachten<br />
und Flyboards auch die<br />
Welt auf dem Wasser – für sich<br />
selbst und für seine Kunden.<br />
Mit den in Österreich erdachten<br />
und geplanten Wake Up E-Surfboards<br />
schlug Neuriesser in den<br />
letzten Jahren ein weiteres Kapitel<br />
auf. Nach intensivem Tüfteln und<br />
Testen und Beschaffen von Komponenten<br />
aus aller Welt wurden<br />
zwei Board-Typen entwickelt, deren<br />
gemeinsamer Nenner der Elektroantrieb<br />
ist.<br />
Als richtiges Wassersport-Fun-<br />
Toy kommt das Wake Up High<br />
Voltage Surfboard daher. Entwickelt<br />
und vertrieben als alternatives Beiboot<br />
mit höchstem Funfaktor für<br />
Motor- und Segelyachten, hält das<br />
heiße Gefährt, was es verspricht:<br />
richtig Spaß auf dem Wasser binnen<br />
weniger Minuten für jeden einigermaßen<br />
geübten Brettartisten.<br />
Auch für Einsteiger ist das erste<br />
Erfolgserlebnis von Anfang an in<br />
greifbarer Nähe, dazu muss nicht in<br />
die weite Welt gejettet werden. „Wir<br />
bieten Kurse auch wenige Kilometer<br />
außerhalb von Wien an, etwa beim<br />
IWWC, also dem Wasserskiclub in<br />
Raasdorf “, so Alex Neuriesser.<br />
NUR FLIEGEN WÄRE SCHÖNER<br />
Genau dort versuchten wir uns<br />
dann auch in der zweiten, weitaus<br />
diffizileren Disziplin des Boardens.<br />
Nach einer kurzen, intensiv-theoretischen<br />
Einschulung und mit einem<br />
Funkhelm ausgestattet ging es dann<br />
ab aufs Foil-Board.<br />
Die verbleibende Teststunde verflog<br />
im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Leider aber in erster Linie zeitlich,<br />
denn die Sekunden auf dem Foil<br />
des Boards waren überschaubar.<br />
Jedoch mehr als ausreichend, um<br />
das Suchtpotenzial, das dem Foilen<br />
in all seinen Ausprägungen innewohnt,<br />
zu wecken.<br />
Dramatisch wirkende, aber alles<br />
in allem ungefährliche Abläufe auf<br />
einem hoppelnden bis fliegenden<br />
Board gilt es noch zu optimieren<br />
bis zur Erlangung der persönlichen<br />
Flugtauglichkeit. <br />
<br />
è www.e-surfboard.at<br />
… folgt der Einstieg ins<br />
E-Boarden mit dem „Düsenjet“.<br />
Bis ins Detail durchdacht – mit oder<br />
ohne Foils: die Boards von Wake Up.<br />
34 4/<strong>2022</strong>
Ohrenschmeichler<br />
MUSIK-TIPP. Haben wir schon<br />
erwähnt, dass unsere Cartoonistin<br />
Inga Beitz (bitte zurückblättern<br />
auf Seite 5) mit dem Puppenspieler,<br />
Bühnenbildner und Musiker Vassil<br />
Svechtarov zusammen segelt und<br />
lebt? Vassil hat jetzt eine feine Musik-CD<br />
Solche & Solche herausgebracht,<br />
15 Lieder auf Deutsch, ein<br />
Plädoyer für<br />
die Liebe und<br />
das Verständnis<br />
für das Anderssein<br />
unserer<br />
Mitmenschen. Erhältlich auf<br />
www.etsy.com und digital streambar<br />
auf allen gängigen Plattformen.<br />
è www.sturetz.eu<br />
Vassil Svechtarovs<br />
Musik weckt Fernweh<br />
und Meer.<br />
FOTO: MASARIK/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Kleine, feine Extras<br />
CHARTER-ZUCKERL. Welches Frauerl<br />
oder Herrl hätte seinen Hund<br />
nicht gerne auf der gecharterten<br />
Ich darf mit!<br />
Yacht? Die Mitnahme von Haustieren<br />
ist nicht bei allen Charteragenturen<br />
erlaubt, bei Trend Travel<br />
Yachting ist das kein Problem.<br />
Für € 150,– dürfen Hund oder Katze<br />
mit auf die Yacht, allerdings muss das<br />
Tier bei der Buchung angemeldet<br />
werden. Um € 50,–/Woche kann<br />
s ogar eine Badeleiter für Hunde<br />
dazugemietet werden.<br />
Ebenfalls auf der Extraliste: Ein<br />
Stand-Up-Paddle um € 100,–/Woche<br />
und eine Automatik-Schwimmweste<br />
um € 15,–/Woche.<br />
è www.trend-travel-yachting.com<br />
Besuchen Sie uns<br />
in unserem<br />
Schauraum in Traun<br />
und vereinbaren Sie noch<br />
heute einen unverbindlichen<br />
Beratungstermin.<br />
Kajak kompakt<br />
FALTKAJAK. Mit dem VIK 3.8 hat<br />
das Berliner Start-up CLR Outdoor<br />
ein 3,80 Meter langes, komplett faltbares<br />
und mit 10,2 kg extrem leichtes<br />
Kajak entwickelt. Der Kajaksitz ist<br />
zugleich die Basis eines Rucksacksystems,<br />
wodurch das Boot auf dem<br />
Rücken transportiert werden kann.<br />
Mit einem Packmaß von<br />
70 x 55 x 16 cm lässt sich<br />
VIK 3.8 leicht transportieren<br />
und<br />
fast überall<br />
verstauen. Das Kajak ist binnen<br />
zwei Minuten aufgebaut<br />
bzw. wieder zusammengefaltet.<br />
Erhältlich im Globetrotter<br />
Onlineshop ab € 1.589,–.<br />
è www.clr-outdoor.com<br />
In zwei Minuten vom<br />
Kajak zum Rucksack.<br />
Ihr Importeur für Österreich<br />
CAP CAMARAT<br />
MERRY FISHER<br />
LEADER<br />
NC<br />
office@bootemayer.at<br />
+43 664 3409786<br />
www.bootemayer.at
Johannes Abraham<br />
Mit zehn Jahren warf<br />
der heute 30-jährige<br />
Johannes Abraham<br />
wohl ein Auge zu viel<br />
auf die um die Jahrtausendwende<br />
populären Filme und DVDs rund<br />
um alle Extremsportarten auf Wasser<br />
und auf Schnee. Es dauerte<br />
rund sechs weitere Jahre, ehe der<br />
Ebreichsdorfer sein Erspartes in<br />
einen Trip nach Fuerteventura investierte<br />
und dort auf echte Wellen<br />
traf. „Da war es um mich geschehen.<br />
In meinem Kopf drehte sich<br />
alles um den richtigen Swell und<br />
die nächste Welle“, erinnert sich<br />
Abraham.<br />
Für die Ferienwochen der folgenden<br />
Jahre wurde Portugal zu seiner<br />
zweiten Heimat. „Dort kenne ich<br />
wirklich fast jeden Spot die ganze<br />
Küste entlang.“<br />
WO DIE GUTEN SURFEN<br />
Die letzten Jahre wurden jedoch<br />
für den dreifachen Medaillengewinner<br />
der Österreichischen Surfmeisterschaften<br />
zu einem Prüfstein.<br />
Die Pandemie sperrte ihn so wie<br />
viele andere heimische Wellenreiter<br />
im wahrsten Sinne des Wortes einfach<br />
aus. An Reisen an die europäische<br />
Atlantikküste oder in Richtung<br />
Bali war nicht zu denken.<br />
Als Ersatz musste das Skateboard<br />
herhalten, da ist Abraham mittlerweile<br />
Teamrider und verdient sich<br />
als Skate-Profi seine Sporen. „Das<br />
fehlt mir beim Surfen, die Unterstützung<br />
einer großen Marke. Das<br />
ist im Surf-Zirkus nicht nur eine<br />
finanzielle Geschichte, sondern<br />
öffnet auch Türen in kontinentale<br />
und internationale Bewerbe“,<br />
erklärt der Niederösterreicher.<br />
Was das bedeutet, erfährt der<br />
knapp 190 cm große Binnenländer<br />
bei fast jedem Trip zu den Wellen:<br />
„Grundsätzlich hat sich das Klischee<br />
der bösen Locals, die Touristen<br />
von ihren Spots vertreiben,<br />
im Großen und Ganzen überlebt.<br />
Anfänger schaffen es kaum dorthin,<br />
wo die guten Einheimischen surfen.<br />
Entsprechend locker ist da auch der<br />
Umgang. Da ich recht lange Arme<br />
habe, stark beim Anpaddeln der<br />
36 4/<strong>2022</strong>
Es reicht diese erste und manchmal auch für lange Zeit einzige<br />
Welle. Das Gefühl, wenn der erste „Drop“ gelingt und dich diese<br />
unglaub liche Kraft auch kleinerer Wellen unmittelbar vor dem<br />
Brechen mitnimmt. Dann ist es fast immer geschehen und die Saat<br />
ist gesät. So erging es auch einem jungen Niederösterreicher, der<br />
heute sein Leben den kleinen und etwas größeren Boards widmet.<br />
Text ROLAND REGNEMER | Foto PHILIPP ZEPPELZAUER<br />
Die<br />
perfekte<br />
Welle<br />
Wellen bin und so früh die Welle<br />
nehmen kann – auch die gute –<br />
ernte ich schon immer wieder böse<br />
Blicke.“<br />
NICHT DAS LETZTE MAL<br />
Umso mehr genießt er dann die<br />
Österreichischen Meisterschaften<br />
im „echten“ Wellenreiten. Also<br />
nicht auf stehenden Wellen im Inland,<br />
sondern irgendwo auf dem<br />
Atlantik. Vor der Corona-bedingten<br />
Pause (vor 2019) fanden diese<br />
zuletzt statt. In Ericeira, Portugal,<br />
nur 50 km nordwestlich von Lissabon.<br />
Dort soll es auch heuer im<br />
Herbst wieder zur Sache gehen.<br />
Termin steht zwar noch keiner<br />
fest, aber daran wird bei „Austrian<br />
Surfing“, dem rot-weiß-roten<br />
Wellenreitverband, noch getüftelt.<br />
Johannes Abraham wird jedenfalls<br />
vor Ort sein und um seine vierte<br />
Medaille rippen und tricksen. „Es<br />
ist einfach genial. Da wird einer<br />
der geilsten Spots Europas für die<br />
Meisterschaft gesperrt – die besten<br />
Wellen nur für eine illustre Truppe<br />
von österreichischen Surfern. Dazu<br />
haben wir mittlerweile auch Profi-<br />
Judges, die sonst Europa- und<br />
Weltcup-Events beurteilen. Das<br />
alles macht es zu einem einzigartigen<br />
Erlebnis“, so Abraham.<br />
Sportlich gesehen endet der<br />
ganz große Traum aber nicht im<br />
Wettkampf mit weiteren „landlocked“<br />
Kollegen, sondern dort,<br />
wo die Trauben bedeutend höher<br />
hängen. 2019 streifte sich Johannes<br />
Abraham erstmals ein Teilnehmer-<br />
Shirt bei einem Worldtour-Qualifikationsevent<br />
in Frankreich über.<br />
„Es soll definitiv nicht das letzte<br />
Mal gewesen sein“, ist sich der Niederösterreicher<br />
sicher. <br />
<br />
è www.austriansurfing.at<br />
è Instagram: @johannes_abraham<br />
Boards made in Austria<br />
Viele große Ideen wurden in Garagen geboren, den Gründermythen folgend auch zahlreiche<br />
Unternehmen. In Österreich kommen viele coole Boards auch aus einer Garage, genauer<br />
gesagt aus einer ehemaligen Autowerkstätte in der Nähe von Tulln. Die Paulsen Surf Ga rage<br />
fertigt dort Boards – die natürlich primär für das Surfen auf dem Meer gedacht sind. Mit<br />
den Surf-Trends der letzten Jahre auf stehenden Wellen von Flüssen oder auf gänzlich<br />
künstlichen Wellen wie z. B. der des City Wave in der Wiener SCS sowie zum Wake-Surfen<br />
auf der Welle hinter einem Motorboot wuchs das Angebot an Boards in der Paulsen Surf<br />
Ga rage kontinuierlich mit. Auch Johannes Abraham vertraut in der Welle auf die ganz besonderen<br />
Boards der 2014 gegründeten Manufaktur.<br />
è www.paulsensurfgarage.com<br />
4/<strong>2022</strong> 37
Ocean Guard<br />
Genial einfach!<br />
Seine auf dem physikalischen Phänomen Adhäsion sowie dem spezifischen Gewicht basierenden<br />
Filteranlagen sind in so gut wie jeder Tankstelle in Österreich verbaut. Nun will der Wiener<br />
Franz Frey die Säuberung der Weltmeere angehen.<br />
Text ROLAND REGNEMER | Fotos CEELMEDIA, FREYLIT<br />
Das österreichische Familienunternehmen<br />
Freylit, ein<br />
„Hidden Champion“ in der<br />
Umwelttechnologie-Branche, brachte<br />
in den letzten Jahren seinem Vorzeigeprodukt<br />
– einem Öl-Wasser-<br />
Separator – das Schwimmen bei.<br />
Bald sind es vier Jahrzehnte, die<br />
Franz Frey im Zeichen des Umweltschutzes<br />
die ganze Welt bereist<br />
und mit seinen Ölfilteranlagen<br />
auch beliefert. Doch dem umtriebigen<br />
Techniker waren Tankstellen<br />
und Waschanlagen zwischen Eisenstadt<br />
und den Emiraten nicht mehr<br />
genug. Auf Basis des seit Jahrzehnten<br />
angesammelten technischen<br />
Know-hows und angetrieben von<br />
seinem Technik-Team wurden<br />
zwei autonome schwimmende<br />
Einheiten entwickelt, die Anfang<br />
Mai in der Marina Wien erstmals<br />
der Öffentlichkeit (mit Teilnehmern<br />
aus ganz Europa) vorgestellt<br />
wurden.<br />
Wer kennt nicht den dezenten<br />
Ölfilm rund um die Wassertankstellen<br />
in den Marinas? Genau dort<br />
sieht Georg Gamsjäger, verantwortlich<br />
für Vertrieb und Marketing,<br />
die ersten Einsatzgebiete für den<br />
kleinen und wendigen „floaty“.<br />
„Ich komme selbst aus dem Segelund<br />
Yachtsport und kenne den Anblick<br />
des oberflächlich verschmutzten<br />
Wassers. Und genau hier wollen<br />
wir einen Teil für die Umwelt und<br />
das Wohlbefinden der Seglerinnen<br />
im Hafen beisteuern“, so Gamsjäger.<br />
WENN ES RICHTIG ÖLIG WIRD<br />
Nicht immer und zumeist nicht im<br />
Hafen geht es um ein paar Tropfen<br />
oder Liter Öl, die ins Wasser gelangen.<br />
Rund 80 % der weltweiten<br />
Meeresverschmutzung durch Öl<br />
entstehen durch den Betrieb von<br />
Bohrinseln und den Schiffsverkehr.<br />
Vor allem für Erstere ist der „Ocean<br />
Guard“ gedacht. „Von diesem Produkt<br />
werden Sie selten bis nie in den<br />
Medien lesen“, so Franz Frey. Denn<br />
dort, wo es zu massiven Verschmutzungen<br />
kommt und diese vor Bekanntwerden<br />
gereinigt werden können,<br />
ist Werbung dafür leider tabu.<br />
„Während bei üblichen Säuberungseinsätzen<br />
der Großteil des<br />
abtransportierten Ölteppichs<br />
schlicht und einfach Wasser ist,<br />
holen wir zu 99 % Öl heraus. So<br />
spart man unzählige Transporte<br />
vom Unglücksort zum nächsten<br />
Hafen und einen aufwendigen Entsorgungsprozess.<br />
Denn das von uns<br />
aus dem Meer separierte Öl kommt<br />
zurück in die Raffinerie und wird<br />
wieder aufbereitet“, sagt Frey.<br />
Die Vorführung im Hafen der<br />
Marina Wien? So beeindruckend,<br />
dass zumindest die europäische<br />
Delegation ganz heftig die Werbetrommel<br />
für den Ocean Guard<br />
von Freylit rühren wird. <br />
è www.freylit.com<br />
FRANZ FREY –<br />
ein Pionier der<br />
Umwelttechnologie.<br />
Klein, fein und für die Sauberkeit<br />
in Marinas und Häfen …<br />
38 4/<strong>2022</strong><br />
Bis zu 600 l Wasser pro Minute separiert der „Ocean Guard“<br />
vom Öl und ist auch für Offshore-Einsätze geeignet.<br />
…. eignet sich der „floaty“.
GREEN MILE<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Nachhaltig sauber<br />
Seifensackerl mit<br />
nachhalti gem Inhalt.<br />
UMWELTFREUNDLICHE PFLEGE.<br />
Deutschlands älteste Seifenmanufaktur<br />
Klar Seifen stellt seit 1840<br />
hochwertige Seifenprodukte nach<br />
alten und neuen Rezepturen und<br />
Verfahren her. Die festen Seifen<br />
und Shampoos des Traditionsunternehmen<br />
sind ohne Silikone, Parabene,<br />
Sulfate und Paraffine gefertigt,<br />
vegan und durch ein besonderes<br />
Walzverfahren extrem ergiebig.<br />
Verpackt werden sie plastikfrei in<br />
Pappe. Als feste Produkte sind sie<br />
auslaufsicher und somit perfekt für<br />
den Urlaub an Bord geeignet. Für<br />
den Transport und die Aufbewahrung<br />
eignen sich langlebige Seifensäckchen<br />
sowie leichte und platzsparende<br />
Seifen dosen aus Aluminium<br />
oder Kork.<br />
è www.klarseifen.de<br />
Slow Fashion<br />
ÖKO-KLEIDUNG. Auf die Herstellung<br />
von hochwertiger und umweltfreundlicher<br />
Segelbekleidung hat sich die<br />
irische Firma OCEANR spezialisiert.<br />
Produziert wird in Europa, wobei auf<br />
Nachhaltigkeit (die Kunststoffe sind<br />
z. B. recycelt) geachtet wird. Kunden<br />
sind in erster Linie Luxusresorts und<br />
Superyacht-Eigner, man kann die<br />
Produkte aber auch im Onlineshop<br />
erwerben. Fast Fashion ist dort nicht<br />
zu finden, dafür aber garantiert das<br />
Unternehmen, dass mit jedem gekauften<br />
Produkt ein Kilogramm<br />
Meeresmüll entfernt wird.<br />
è www.oceanr.co<br />
Jedes Kleidungsstück hat 1 kg Meeresmüll gesammelt.<br />
Elektrische Eleganz<br />
Elettrificato!<br />
PREMIERE. Capoforte, die Schwestermarke<br />
von Invictus (beide unter dem<br />
Dach der süditalienischen Cantieri<br />
Aschenez), hat das erste vollelektrische<br />
Modell vorgestellt. Das Design der Capoforte<br />
SQ240i stammt aus der begnadeten<br />
Feder von Chris tian Grande, der<br />
auf 7,38 Meter sehr platzoptimiert eine<br />
Mittelkonsole, eine große Sonnenliege<br />
im Heck sowie ein flexibles Sitz-Liege-<br />
Modul mit Klapptisch im Bug untergebracht<br />
hat. Ausgerüstet kann der<br />
Elek troflitzer mit einem 50-kW-Innenbord-<br />
oder einem 3,7-kW-Außenbordmotor.<br />
Händler Bodenseenautic hat<br />
die Ehre, das neue Modell exklusiv auf<br />
dem Bodensee vorführen zu dürfen.<br />
è www.invictus-boote.de<br />
Leiser Luxus<br />
ENERGIEAUTARKER CLUB. Zur<br />
Erinnerung: Silent-Resorts ist ein<br />
Projekt, bei dem nachhaltige, energieautarke,<br />
exklusive Feriendörfer<br />
an den schönsten Küsten der Welt<br />
entstehen sollen. Herzstück sind die<br />
solarbetriebenen Silent-Katamarane,<br />
die gleichzeitig als schwimmende<br />
Ferienhäuser und Energieversorger<br />
dienen. Die erste Anlage wird jetzt<br />
mit Baubeginn Juli auf Elizabeth<br />
Island auf den Bahamas errichtet.<br />
Der 36 ha große Club Ki’ama wird<br />
16 Vier-Schlafzimmer-Residenzen<br />
und acht Yachten umfassen, zusätzlich<br />
zu acht Residenzen, die einen Anteil<br />
an einer Silent-Yacht beinhalten.<br />
è www.silent-resorts.com<br />
Nachhaltige Bahamas.<br />
4/<strong>2022</strong> 39
Französisch-Polynesien<br />
40 4/<strong>2022</strong><br />
Vor Anker in Tahiti.
Tahiti, der<br />
hektische<br />
Traum<br />
Sieben Windstärken gegenan, Vorrang für runde Bäuche, hunderte Dollar<br />
für übertriebene Fürsorge: ein fordernder Trip von Moorea nach Tahiti<br />
mit göttlichem „Happy End“.<br />
Text und Fotos WOLFGANG HAUSNER<br />
PAUL GAUGUIN, 1896<br />
Der französische Post-Impressionist Paul Gauguin lebte<br />
und malte viele Jahre auf Tahiti – im Bild das Gemälde<br />
„Drei tahitische Frauen“ aus dem Jahr 1896. Der Künstler<br />
starb 1903 und wurde auf Hiva Oa begraben.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK.COM – MARTIN VALIGURSKY (1), NAPA (1), T. TERZIEV<br />
Zwischen Brechern und Riff<br />
pflügte Taboo III durch einen<br />
Wall aus Wasser, der Doppelbug<br />
verschwand für eine lange Sekunde,<br />
tauchte wieder auf, schüttelte<br />
das Salzwasser ab und verbiss sich<br />
in die nächste Welle. Kurz danach<br />
waren wir im tiefen blauen Wasser,<br />
was nicht nur auf die Schiffsbewegung,<br />
sondern auch auf meinen<br />
Adrenalinhaushalt eine beruhigende<br />
Wirkung hatte.<br />
Gerti war unter Deck und hatte<br />
sich die ganze Aufregung gespart.<br />
Sie befand sich in den letzten Monaten<br />
ihrer Schwangerschaft. Das<br />
war auch der Grund, warum wir bei<br />
sieben Windstärken gegenan von<br />
Moorea nach Tahiti segelten. Es<br />
stand eine Ultraschalluntersuchung<br />
an und wir konnten es kaum erwarten,<br />
die Abmessungen unseres kommenden<br />
Kindes zu erfahren.<br />
In den letzten Monaten hatten<br />
wir Tahiti und Umgebung ganz<br />
lieb gewonnen, trotz anfänglicher<br />
Anpassungsschwierigkeiten. Irgendwie<br />
erwartet man mehr von dieser<br />
Me tropole der Südsee. Man braucht<br />
Zeit, die Unpersönlichkeit und Hektik<br />
zu durchdringen, Freunde kennenzulernen<br />
und dem Platz auch<br />
gute Seiten abzugewinnen. Tahiti<br />
ist teuer, aber die Marquesas waren<br />
noch teurer. Nicht, dass das ein<br />
Trost ist, eher eine Art von Ansporn<br />
zu bewusstem Einkaufen. Vorbei<br />
war das wahllose Plündern der Regale,<br />
wie wir es von Mittelamerika<br />
gewohnt waren, dieses Verhalten<br />
hätte sicherlich unangenehme<br />
Folgen für die Bordkasse gehabt.<br />
Wir ließen also französischen<br />
Wein und Pastete links liegen,<br />
konnten aber bei der Butter aus<br />
Neuseeland nicht umhin. Die<br />
brauchten wir fürs Stangenbrot,<br />
das übrigens wie alle anderen<br />
Grundnahrungsmittel sehr<br />
preiswert war. „Man muss nur<br />
gezielt einkaufen“, so Gertis<br />
Philosophie, „so spart man<br />
eine Menge Geld.“<br />
In freudiger Erwartung<br />
im Hafen von Papeete.<br />
KASSA FÜR SCHWANGERE<br />
Das galt umso mehr für den Euromarché<br />
nahe dem Maeva Beach<br />
Hotel, unserem häufig frequentierten<br />
Ankerplatz auf Tahiti. Dieser<br />
riesige Supermarkt hat eine eigene<br />
Kasse für Schwangere, was Gerti toll<br />
fand und ich früher als läppische<br />
Finte abgetan hätte. Jetzt, als werdender<br />
Vater, begann ich solche<br />
Sachen in einem anderen Licht<br />
zu sehen.<br />
Die meiste Zeit<br />
verbrachten wir<br />
auf Moorea.<br />
Nach anfänglichen<br />
Erkundungsfahrten<br />
rund um die<br />
Polynesisch-göttliche<br />
Inspiration in Papeete.<br />
4/<strong>2022</strong> 41
Französisch-Polynesien<br />
Opunohu Bay<br />
Cook‘s Bay<br />
Moorea<br />
AFAREAITU<br />
Traumhaft türkise Lagunen und exotische Berge auf Moorea.<br />
„ Am Vaipeu-Riff war der Sandgrund<br />
sichtbar, das Riff zum Schnorcheln<br />
nahe und stets fächelte eine kühlende<br />
Brise übers Deck.“<br />
Insel kehrten wir immer wieder<br />
zu unserem Lieblingsankerplatz<br />
in der Opunohu-Bucht zurück.<br />
Aber nicht drinnen, wo schon<br />
um vier Uhr nachmittags aufgrund<br />
der einengenden Berge die Sonne<br />
weg und das Wasser durch den<br />
Fluss getrübt war und obendrein<br />
sich kein Lüftchen regte. Sondern<br />
draußen am Vaipeu-Riff. Dort war<br />
der Sandgrund sichtbar, das Riff<br />
zum Schnorcheln nahe und stets<br />
fächelte eine kühlende Brise übers<br />
Deck. Gerti planschte glücklich<br />
mit schwerelosem Bauch im<br />
Wasser.<br />
BAUCH HAT VORRANG<br />
Zwischendurch heirateten wir auf<br />
typisch polynesische Manier. Die<br />
Zeremonie auf dem imposanten<br />
Bürgermeisteramt dauerte nur wenige<br />
Minuten, die Vorbereitungen<br />
dazu aber Monate. Wir gerieten<br />
in die Fänge der verschnörkelten<br />
französischen Bürokratie und verstrickten<br />
uns<br />
hoffnungslos.<br />
Trotz der bürokratischen<br />
Schwierigkeiten<br />
war Tahiti ein<br />
geeigneter Platz, um ein Kind zu<br />
bekommen.<br />
Schwangere Frauen haben einfach<br />
Vorrang. Selbst der reißendste<br />
Verkehr kommt zum Halten, sobald<br />
sich ein runder Bauch dem Straßenrand<br />
nähert. Auf dem Markt<br />
Mit Ananas und anderen frischen Früchten werden<br />
Schwangere auf Tahitis Märkten beschenkt.<br />
Tahiti authentisch: Traditionelle<br />
polynesische Tanzvorstellung.<br />
Tahiti für Touristen mit<br />
größerem Geldbeutel.<br />
42 4/<strong>2022</strong>
17° 32’ S<br />
PAPEETE<br />
149° 34’ W<br />
Tahiti Nui<br />
Südpazifik<br />
Tahiti Iti<br />
FOTOS: SHUTTERSTOCK.COM – MARTIN COUPEK (1), EQROY (1), JOSE GIL (1), MARIDAV (1)<br />
wurde Gerti im Hinblick auf<br />
ihren Zustand regelmäßig<br />
mit Früchten beschenkt.<br />
Auch die Behörden sahen<br />
unsere wiederholten Ansuchen<br />
um längeren Aufenthalt<br />
in einem gnädigen Licht.<br />
Gegen Ende der Schwangerschaft<br />
verlegten wir uns<br />
dauerhaft nach Tahiti, wo die<br />
ärztliche Versorgung eindeutig<br />
besser war. Wir waren gerade<br />
von einer Untersuchung<br />
im Spital von Papeete zurückgekommen,<br />
als bei Gerti die<br />
Wehen einsetzten. Nichts wie<br />
zurück, das Mamao Hospital<br />
war ja keine zehn Fahrminuten<br />
entfernt.<br />
POLYNESISCHE GÖTTIN<br />
Neun qualvolle Stunden<br />
später kam unsere Tochter<br />
Vaitea auf die Welt, und<br />
gleich zur Beobachtung auf<br />
die Intensivstation. Ich wurde<br />
freundlich, aber bestimmt<br />
hinauskomplimentiert. Zwei<br />
Tage danach wollten wir<br />
nach Hause auf Taboo III,<br />
stießen aber auf energischen<br />
Widerstand. Obwohl Vaitea<br />
pumperl gesund war, erwog<br />
die Oberärztin der Kinderabteilung,<br />
Vaitea mindestens<br />
zehn bis vierzehn Tage zu<br />
behalten. Wir fanden diese<br />
Fürsorge wirklich rührend,<br />
sie schlug sich aber mit umgerechnet<br />
mehr als 650 Dollar<br />
pro Tag auf die Bordkasse<br />
nieder. Unter diesen Umständen<br />
konnten wir von Glück<br />
reden, schon nach sechs<br />
Tagen dem Mamao Hospital<br />
zu entkommen. Tahiti ist<br />
eben teuer, aber dafür konnte<br />
ich die saftige Rechnung mit<br />
dem Erlös hier verkaufter<br />
Muschel- und Schneckenschalen<br />
bestreiten.<br />
Viele davon hatte ich erst<br />
seit Gertis Schwangerschaft<br />
gesammelt. Der Gedanke<br />
war daher naheliegend, unser<br />
Kind nach einer Muschel<br />
zu benennen, aber dann fanden<br />
wir einen polynesischen<br />
Vornamen doch passender.<br />
Vaitea ist der Name einer<br />
polynesischen Göttin und<br />
bedeutet „klares Wasser“.<br />
ZU DRITT GEN WEST<br />
Unser neues Familienleben<br />
an Bord der Taboo III fiel<br />
bald in ungeregelte Bahnen,<br />
natürlich drehte sich alles<br />
um Vaitea. In der Nacht<br />
erinnerte sie uns alle paar<br />
Stunden, dass sie jetzt auch<br />
unter uns war. Als ob wir das<br />
je vergessen könnten!<br />
Wenige Wochen nach der<br />
Geburt segelten wir wieder,<br />
rutschten bei Mondlicht in<br />
unsere Opunohu-Bucht und<br />
verbrachten einige Tage dort,<br />
bevor wir glorreichen Drei<br />
Kurs gen Westen setzten. <br />
TAUSEND GRÜNDE,<br />
EIN PARTNER
Gebirgssegler Cup<br />
15. Gebirgssegler Cup in Kroatien – 135 Seemeilen voller<br />
Adrenalin, Verausgabung und Glücksgefühle.<br />
Text und Fotos ANDREA SIKORSKI<br />
Spiel mit den<br />
Schoten und Fallen. Wenn<br />
Frauenhände sie bedienen,<br />
wirkt das auf die Männerwelt<br />
doch irgendwie exotisch.<br />
Die männliche Psyche ist leicht<br />
irritiert. Acht Frauen auf einer<br />
Dufort 460 treten mit geblähten<br />
Segeln am 15. Gebirgssegler Cup<br />
gegen sie an. Kein einziger Mann<br />
unter ihnen. Wehende Mähnen,<br />
wohin man schaut: In Blond,<br />
Schwarz und Rot, an der Großschot,<br />
am Ruder, am Bug und am<br />
Mast. Im Cockpit trimmen und<br />
kurbeln die „Mädels“, nehmen die<br />
Verfolgung auf, fahren ihre eigene<br />
Taktik und setzen den Gennaker, als<br />
ob sie Wäsche aufhängen würden.<br />
Die österreichischen Freizeitkapitäne<br />
stehen vor einer neuen<br />
Herausforderung. Jahrmillionen<br />
war es dem starken Geschlecht<br />
vorbehalten zu jagen und zu erobern.<br />
Mann gegen Mann, ein<br />
Kampf unter derselben Spezies.<br />
Der Stärkere gewann, brachte die<br />
Beute heim und genoss das Privileg,<br />
den Hüterinnen des Feuers<br />
seine Manneskraft zur Verfügung<br />
stellen zu dürfen. Verlierer kamen<br />
nicht zum Zug, mussten sich weiter<br />
stählen, um vielleicht im nächsten<br />
„Matchrace“ zu punkten.<br />
AMAZONEN AN DER ZIELLINIE<br />
So brachte die Evolution den modernen<br />
Netzwerk-Mann hervor, der<br />
wie seit Urzeiten dem Lockruf des<br />
Meeres folgt. Heute kämpft er kultiviert,<br />
in feinem Crewdress und auf<br />
rassigen Booten einzig und allein<br />
der schnellsten Zeit wegen.<br />
„Bestzeit“ ist die wertvollste<br />
Trophäe im Hightech-Zeitalter! Ein<br />
„erlegtes Mammut“ in der glo balen<br />
44 4/<strong>2022</strong>
Perfekte Kulisse für den Gebirgssegler Cup: Regattawind<br />
auf dem Meer, Schnee auf den Gipfeln des Velebit.<br />
Steiermarktag. Dirndl und Lederhose<br />
zum Auftakt der Regatta.<br />
Erstes Etrappenziel: Milna auf der Insel<br />
Fotografin und Autorin<br />
Brač hat eine große Schiffsbautradition.<br />
Andrea Sikorski am Gennaker.<br />
Leinen<br />
Welt, das Ehre und Frauenherzen<br />
bringt.<br />
Doch plötzlich kämpfen jene mit,<br />
denen „Mann“ die Beute traditionellerweise<br />
zu Füßen legte!<br />
Wollen selbst gewinnen und manöv<br />
rieren mit Weiblichkeit und<br />
Sportlichkeit ihr Schiff durch<br />
schnelle Wenden, navigieren<br />
geschickt auf Kursen zwischen<br />
der Inselwelt Kroatiens, machen<br />
Plätze an den Bojen gut und gehen<br />
im Mittelfeld über die Ziellinie.<br />
Abends tragen die Amazonen aus<br />
dem Abendland zwar keine mondförmigen<br />
Schilde wie auf den griechischen<br />
Vasen, sondern Lippenstift<br />
und Wimperntusche, sind<br />
weiblich, charmant, mitunter<br />
fast schüchtern.<br />
Welches männliche Hirn soll<br />
sich hier noch auf die nächste Etappe<br />
konzentrieren können? Sobald<br />
Melanie, Alexandra, Birgit, Beate,<br />
Amrei, Angelika, Helena, und<br />
Andrea am Tisch Platz nehmen,<br />
werden die Karten neu gemischt.<br />
Sie entwaffnen buchstäblich die<br />
Herren Skipper mit ihrem Lächeln<br />
und fundierten Segelwissen.<br />
15. Gebirgssegler Cup: 10.–14. 4. <strong>2022</strong><br />
Austragungsort: Kroatische Adria. Wir segelten dort, wo bereits in<br />
urgeschichtlichen Zeiten Buchten und Häfen der Adria wichtige Knotenpunkte<br />
vieler Handelswegen waren. Fischer-, Handels- oder Piratenboote<br />
mussten im Laufe der Geschichte turbulenten Zeiten standhalten<br />
und Seefahrer und Waren sicher in die Häfen bringen. Die Tonnagen der<br />
Schiffe wurden immer größer, ebenso ihre Segelflächen, sodass die<br />
Einwohner mit ihren Schiffen im ganzen Mittelmeerraum und darüber<br />
hinaus Handel betrieben. Ihre Werften brachten kaufmännischen und<br />
sozialen Aufschwung. Im Grunde hat sich nicht viel geändert. Auch<br />
heute bringt der Yacht- und Regatta-Tourismus in Kroatien Wohlstand<br />
und Arbeitsplätze. Und wir segeln mit Schiffen, die für Freizeit-Skipper<br />
und -Crews konstruiert werden.<br />
135-Meilen-Regatta. Der 15. Gebirgssegler Cup startete in Primošten<br />
in der Marina Kremik. Es wurden vier Etappen gesegelt. Von Primošten<br />
nach Milna auf der Insel Brač, weiter nach Stari Grad auf der Insel Hvar,<br />
danach auf die Insel Šolta, ins Küstenstädtchen Maslinica und zurück<br />
an die Küste nach Rogoznica.<br />
Gematcht haben sich 120 Segler und Seglerinnen aus allen Bundesländern<br />
auf 20 Schiffen in 3 Klassen: Offene Klasse mit Beisegel, Offene<br />
Klasse ohne Beisegel, One Design auf First 35.<br />
Die gesegelte Strecke samt drei „Up-and-Down-Kursen“ ergab gute<br />
135 Seemeilen voller Adrenalin, Verausgabung und Glücksgefühle. Den<br />
schwachen Wind optimal einzufangen war eine ständige Herausforderung.<br />
Am letzten Regattatag erfolgte der Start auf einem Vorwindkurs.<br />
Auf der kurzen Startlinie matchten sich die Schiffe mit gesetztem Spi<br />
oder Gennaker. Ein Boot hatte einen Fehlstart und bekam einen Einzelrückruf.<br />
Die Gemini, eine First 35 unter Skipper Andreas Kammersberger,<br />
segelte vom Start weg an der Spitze und war mit ihrem perfekten<br />
Leichtwindtrimm nicht mehr einzuholen. Vier Frauenhände an Bord<br />
trugen zu diesem Etappensieg bei, aber auch auf anderen Schiffen gab<br />
es gemischte Crews. Weiblicher und männlicher Kampfgeist ergänzten<br />
sich erfolgreich. Auch auf der Joker, eine J-109 Mod, Siegerschiff in<br />
der offenen Klasse mit Beisegel, bedienten zwei Frauen Fallen und<br />
Schoten. Die Abschlussfeier des 15. Gebirgs segler Cups fand im Rahmen<br />
eines festlichen Galaabends im Congress Centrum in der Marina Frapa<br />
statt.<br />
Siegerehrung, alle Klassen. Einheitsklasse auf Taurus, First 35 –<br />
Skipper: Wolfgang Babinsky. ORC mit Beisegel auf Joker, J-109 Mod. –<br />
Skipper Christof Dittrich. ORC ohne Beisegel auf Vento Cadela,<br />
DC 1200 – Skipper Christian Pronay.<br />
Jeder Seglerin und jedem Segler überreichte Mike Hecker, Organisator<br />
und YCA Crew-Commander Steiermark, einen kleinen Steinpokal für die<br />
Leistung, das persönlich Beste gegeben zu haben. „Beim GSC sind alle,<br />
die mitsegeln, Sieger“, so Mike Hecker. Alle Ergebnislisten unter<br />
è www. yca.at<br />
Aus dem Programm. Sonderpokal für den „Sailing Star“: Jedes Jahr<br />
gibt es diesen „Spaßbewerb“, der für viel Gaudium, Gesprächsstoff und<br />
ausgelassene Leichtigkeit zwischen den Wettfahrten sorgt. Geboten<br />
wurden musikalische, tänzerische und sportliche Beiträge. Die kurzen<br />
Show-Einlagen waren allesamt „bühnenreif“. Die Gemini mit ihrer<br />
gemischten Crew gewann zum zweiten Mal den Pokal für die beste Darbietung.<br />
Die Damenmannschaft brachte die „Flower-Power-Bewegung“<br />
an Bord und tanzte in Glockenhosen und Blumenkränzen im Haar zur<br />
Musik von „Hair“.<br />
Darüber hinaus gab es Sonderpokale für die Regattafreunde aus Tirol,<br />
ein Rahmenprogramm mit einem „Zock-Spiel“ um den Hauptpreis<br />
(Nenngeld für den 16. GSC), eine Filmdokumentation mit den Regatta-<br />
Highlights, gemeinsames Singen und viel Lob und Dank für Mike Hecker,<br />
der mit perfekter Organisation, viel persönlichem Einsatz, großem kulinarischem<br />
Verwöhn-Programm in den Häfen und stets guter Laune für<br />
den Erfolg dieser großartigen Regatta sorgte.<br />
Vorschau. 29. 9. <strong>2022</strong>: Das Spiel mit den Leinen. In einer unterhaltsamen<br />
Dia-Audiovision zeigt Andrea Sikorski Fotos und Videos vom<br />
15. Gebirgssegler Cup und allem, was dazugehörte. Beginn des Clubabends<br />
um 18 Uhr, Beginn des Vortrags um 19 Uhr. Alle sind herzlich<br />
willkommen! Veranstaltungsort: Klammwirtin im Schweizerhof, Laufnitzdorf<br />
21, 8130 Frohnleiten bei Graz.<br />
23.–28. 10. <strong>2022</strong>: 250 Meilen Törn: Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums<br />
des Yacht Club Austria veranstaltet die YCA Crew Steiermark diese<br />
Langfahrt, die auf zwei Etappen gesegelt wird. Bei Interesse melden!<br />
Der Gebirgssegler Cup 2023 wird voraussichtlich von 23. bis 27. April<br />
2023 übers Wasser gehen, Ausschreibung auf è www. yca.at<br />
4/<strong>2022</strong> 45
Gebirgssegler Cup<br />
Zweites Etappenziel: Stari Grad auf der Insel Hvar ist<br />
die älteste Stadt Kroatiens (384. v. Chr.). Bild links:<br />
Skipperin Melanie Swatosch hat das Kommando.<br />
„Spätestens wenn ein Mädel zu seg<br />
in den Physikstunden in der Schu<br />
Was sagt man dazu? Zu unterschätzen<br />
sind sie nicht! Obwohl<br />
einige erst kürzlich den Regattasport<br />
für sich entdeckt haben, geben<br />
sie ihr Bestes und stehen „ihren<br />
Mann“ an Winschen und Schoten.<br />
Skipperin Melanie Swatosch,<br />
gelernte Köchin, ehemalige Restaurant-Besitzerin<br />
und Motorradfahrerin,<br />
ist auf vollen Einsatz und<br />
Geschwindigkeit getrimmt. Auch<br />
die anderen mischen in unserer<br />
Welt als Universitätsdozentin,<br />
Spirituosen-Herstellerin, und in<br />
diversen Bereichen der privaten<br />
Wirtschaftswelt erfolgreich mit.<br />
Und ich, deren Sehnsucht den<br />
einsamen Flecken unseres Planeten<br />
gilt, geselle mich als für den Gennaker<br />
zuständige Fotografin zum<br />
Frauenteam des 15. Gebirgssegler<br />
Cups hinzu. Treffe hier auf die<br />
österreichische Regattaszene statt<br />
auf Haudegen und Abenteurer wie<br />
in der Arktis und Antarktis. Lande<br />
in einer mir völlig unbekannten<br />
Welt der kultivierten Leichtigkeit<br />
und perfekten Organisation.<br />
War bei all meinen Abenteuern<br />
Improvisation in schwierigen Lagen<br />
gefragt und der Kurs von der Sorge<br />
bestimmt, ohne Verlust an Material<br />
und Menschen das Ziel zu erreichen,<br />
geht es hier um den Luxus<br />
der Schnelligkeit. Schicke Yachten<br />
formieren sich ums Startschiff, gut<br />
gelaunte Männer in edlen Crewdressen<br />
„talken auf der Kante“ und<br />
kämpfen um den Etappensieg.<br />
Meine Position am Vorschiff<br />
macht mir unglaublich viel Freude.<br />
Es ist der Gennaker in dieser wind -<br />
armen Regatta, der die Geschwindigkeit<br />
ausmacht. Schnelles Shiften,<br />
richtiges Fieren und Dichtholen der<br />
bunten Blase bestimmt die Fahrt<br />
über Grund.<br />
Ich hatte schon immer eine Leidenschaft<br />
für große Leichtwindsegel<br />
und war auch auf meinen Langfahrten<br />
ihre ergebene „Kammerzofe“.<br />
Sie schmücken eine Yacht wie ein<br />
buntes Sommerabendkleid eine<br />
Frau. Man kann sie aber auch mit<br />
der „Manneskraft in der Schöpfung“<br />
vergleichen. Darf der Gennaker<br />
oder Spinnaker sein Gefängnis<br />
verlassen und in seiner ganzen<br />
Pracht die Führung übernehmen,<br />
bringt er viel Fahrt und Freude.<br />
Wird er eingepackt, knittert er und<br />
sammelt seine Kräfte für die nächste<br />
Runde.<br />
KRAFTWANDLER<br />
Spätestens wenn ein Mädel zu segeln<br />
beginnt, begreift es, dass man<br />
in den Physikstunden in der Schule<br />
etwas fürs Leben gelernt hat!<br />
Dank der Mechanik kann sie<br />
Jollen trotz zarter Hände ebenso<br />
gut übers Wasser dirigieren wie die<br />
Jungs auch. So gesehen „entmannte“<br />
die Mechanik das starke Geschlecht.<br />
Wir lehnen uns zwar voll<br />
46 4/<strong>2022</strong>
Drittes Etappenziel: Maslinica (übersetzt „Kleine Olive“), auf der Insel Solta.<br />
Die Marina liegt neben dem Schloss Martinis Marchi, heute ein Luxushotel.<br />
eln beginnt, begreift es, dass man<br />
le etwas fürs Leben gelernt hat!“<br />
Vertrauen im Alltag in Arme wie<br />
Baumstämme, doch um Segel zu<br />
setzen bedienen wir uns jener<br />
Kraftwandler, die einst Männer<br />
erfanden: Blöcke, Rollen, Winschen<br />
und Taljen folgen willig<br />
der Physik.<br />
Sportlich formuliert: Der (kürzeste)<br />
Weg ist nicht das Ziel, sondern<br />
die Kraft, die man spart.<br />
Das Spiel mit den Leinen funktioniert<br />
bei cleverer Taktik auch<br />
mit bescheidener Frauen power.<br />
Organisator Mike<br />
Hecker in Aktion.<br />
FRAUEN MIT FEUER<br />
So gesehen lässt sich „Teamwork“<br />
auch nach Sir Isaac Newton,<br />
dem „Vater der Mechanik“,<br />
definieren als die Einwirkung<br />
aller Kräfte auf einen Körper,<br />
die zu einer Änderung seines<br />
Bewegungszustandes führen,<br />
sich addieren und eine resultierende<br />
Kraft ergeben. Fangen wir<br />
den Wind mit vereinten Kräften<br />
ein und wandeln ihn in Speed<br />
um, gewinnen wir die Wettfahrt.<br />
Sensible Handfertigkeit, Geschick<br />
ohne rohe Kraft und<br />
das innere Feuer zeichnen das<br />
„Frauenschiff “ des 15. Gebirgssegler<br />
Cups aus. Wir belegen<br />
Platz vier in unserer Klasse und<br />
sind überglücklich, als Frauenteam<br />
an dieser wundervollen<br />
Frühlingsregatta durch Kroatiens<br />
Inselwelt teilgenommen<br />
zu haben. Vielleicht stellen wir<br />
<strong>2022</strong> schon zwei Schiffe ?! <br />
Showeinlagen („Sailingstars“) zwischen den Wettfahrten sorgen für heitere Stimmung<br />
unter den Crews. Geboten wurden musikalische, tänzerische und sportliche Beiträge.<br />
Frauen auf See<br />
Frauen, die in der Segelwelt Großes geleistet haben.<br />
Ellen MacArthur. Die Vendée Globe, das Non-Stopp-Einhand-Rennen<br />
um die Welt, hätte die junge, außergewöhnliche Seglerin fast gewinnen<br />
können, wenn nicht im Atlantik ihre Yacht Kingfisher einen knapp unter<br />
der Wasseroberfläche schwimmenden Container gerammt hätte …<br />
Buchtipp: Ellen MacArthur, Ich wollte das Unmögliche. Wie ich allein die<br />
Welt umsegelte, ISBN 978-3-89029-222-9.<br />
Isabelle Autissier. Sie ist Frankreichs härteste Sportlerin, 1991 gelang<br />
ihr im Rahmen der 7. BOC Challenge einhand eine Weltumrundung. Die<br />
Solo-Weltumseglerin gilt als Bruchpilotin. Wenn sie bei einer Regatta an<br />
den Start geht, liegt sie meist sehr schnell an der Spitze und segelt den<br />
männlichen Konkurrenten davon. Doch häufig ist Isabelle zu forsch – und<br />
dann kracht es …<br />
Naomi James. „Ich wollte an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gelangen“,<br />
sagte die Neuseeländerin und segelte 1979 einmal um die Welt.<br />
In 272 Tagen legte sie 30.000 Seemeilen zurück. Die britische Königin<br />
ernannte sie zum „Dame Commander of the British Empire“.<br />
Buchtipp: Naomi James, Ich und der Ozean, ISBN 978-3-499-14963-4.<br />
Laura Dekker hat sich nach mehr als 500 Tagen auf See ihren Traum<br />
erfüllt. Die 16-jährige Holländerin ist der jüngste Mensch, der allein um<br />
die Welt gesegelt ist.<br />
Grace O’Malley war eine irische Piratin. Um ihr Leben und ihre Taten<br />
als militärische Gegenspielerin zum British Empire gegenüber Irland zur<br />
Zeit der englischen Königin Elizabeth I. ranken sich viele Legenden und<br />
Erzählungen.<br />
Buchtipp: Franjo Terhart, Ich, Grace O’Malley. Die abenteuerliche<br />
Geschichte einer irischen Piratin, ISBN 978-3-940075-34-5.<br />
Juliane Hempel ist die einzige selbstständige Yachtkonstrukteurin<br />
Deutschlands. Die Vollblutseglerin zeichnet „alles, was schnell sein soll“.<br />
è www.hempel-design.com<br />
Im Whitbread Round the World Race 1989–1990 startet erstmals ein reines<br />
Frauenteam. Tracy Edwards hatte mit ihrer Maiden, einer 25-Fuß-Slup,<br />
eine kleinere Yacht als die männlichen Mitbewerber. Die amerikanischen<br />
Girls haben 138 Tage gebraucht und belegten Platz zwölf.<br />
Buchtipp: Dawn Riley, „Mit Power um die Welt: Die Frauencrew im<br />
Whitbread-Rennen“, ISBN 978-3-76880957-3.<br />
4/<strong>2022</strong> 47
Yacht Club Austria<br />
Seit wann bist du Mitglied im Club?<br />
Oh, das ist lange her, das war zu<br />
einer Zeit, in der es ziemlich drunter<br />
und drüber gegangen ist. Im<br />
Segler-Freundeskreis wurde heftig<br />
diskutiert, der Ruf des YCA war<br />
etwas angeschlagen. Da hat mich<br />
der Ehrgeiz gepackt, ich wollte<br />
anpacken, um den Kahn wieder<br />
flottzukriegen und ihn aus der<br />
Legerwallsituation freizusegeln.<br />
2005 hat mich Klaus Czap,<br />
damals Crew-Commander in<br />
Oberösterreich, mit dem Projekt<br />
„Zukunftswerkstatt YCA OÖ“<br />
beauftragt. Mit ein paar Gleichgesinnten<br />
haben wir den Grundstein<br />
für den Erfolgsweg des YCA<br />
gelegt. Ein paar Ideen von damals<br />
gehören heute zum Kern des YCA,<br />
z. B. die Aus- und Weiterbildung,<br />
die Club yachten, die Clubtörns –<br />
um nur einige zu nennen.<br />
2008 wurde ich in den Vorstand<br />
gewählt, zuerst als Assistent, dann<br />
als Schatzmeister, dann war ich bis<br />
2013 Generalsekretär, um dann<br />
2016 die Agenden des Ausbildungsleiters<br />
zu übernehmen. Von<br />
2010 bis 2014 war ich auch Commander<br />
der Crew Oberösterreich.<br />
Wie bist du zum Segeln gekommen?<br />
Übers Bergsteigen, ich bin in Windischgarsten<br />
geboren und aufgewachsen,<br />
also mitten in den Bergen!<br />
Dabei habe ich viele Parallelen bemerkt:<br />
Die Beachtung von Wetter,<br />
Gebiet, Schwierigkeitsgraden bis<br />
hin zu Ausrüstung und Knoten<br />
lässt sich fast 1:1 aufs Segeln übertragen.<br />
Die Abwägung von objektiven<br />
Gefahrensituationen mit den<br />
subjektiven Gegebenheiten ist auch<br />
beim Segeln eine permanente Herausforderung.<br />
Ich segle nun seit über 35 Jahren,<br />
anfangs in der Adria, später dann<br />
habe ich über den Tellerrand geschaut<br />
und bemerkt, dass es im<br />
Norden auch tolle Segelreviere gibt.<br />
Meine Grundausbildung habe ich<br />
bei Klaus Czap gemacht, weitere<br />
Ausbildungen habe ich mir in<br />
<strong>2022</strong> ist ein ganz besonderes Jahr für den Yacht Club<br />
Austria. Zum einen wurde im Mai das 50-jährige Bestehen<br />
des größten österreichischen Yachtvereins auf der Donau<br />
in Linz gefeiert. Zum anderen hat mit Gottfried Rieser<br />
ein neuer Commodore das Ruder im Club übernommen.<br />
Wir waren mit an Bord der DFS Schönbrunn und haben<br />
ihn zum Interview gebeten.<br />
Text TAHSIN ÖZEN | Fotos UDO REICHMANN<br />
Mast- und<br />
Schotbruc<br />
Cuxhaven, in der Deutschen Bucht<br />
und in England organisiert.<br />
Mittlerweile bin ich 66 und habe<br />
so um die 20.000 Seemeilen auf<br />
dem Buckel – diese Erfahrung<br />
kann ich als Prüfer für die Befähigungsausweise<br />
FB2 bis FB4 gut<br />
weitergeben.<br />
Was assoziierst du ganz persönlich mit<br />
dem Yacht Club Austria?<br />
Der YCA bietet nautisch interessierten<br />
Menschen eine Plattform,<br />
sich zu treffen, sich zu vernetzen,<br />
sich zu entwickeln. Ich kenne kei-<br />
nen anderen Segelclub, wo dies in<br />
so einem Umfang möglich ist. Wir<br />
sind auf den Meeren präsent, wir<br />
sind auf den Binnenseen erfolgreich,<br />
wir haben eine Clubyacht auf<br />
der Donau, wir bieten Ausbildungen<br />
an und unsere Weiterbildungen<br />
sind einzigartig in Österreich.<br />
Das alles hat sich bei unserer<br />
50-Jahre-Feier auf der DFS Schönbrunn<br />
gezeigt: Wir haben Fachvorträge<br />
gehört, Menschen haben sich<br />
getroffen und wir haben gefeiert.<br />
Dieser Nachmittag war komprimiert<br />
unser Yacht Club Austria.<br />
48 4/<strong>2022</strong>
Christian Schifter<br />
war 14 Jahre lang<br />
Commodore des<br />
Yacht Club Austria.<br />
h!<br />
In guten Händen<br />
Christian Schifter leitete als Commodore von 2008 bis<br />
April <strong>2022</strong> mit großartigen Erfolgen den Yacht Club<br />
Austria, Mitglied ist er seit 1992, „damals hatten wir<br />
unser erstes Schiff gekauft“, erinnert sich der passionierte<br />
Segler, der auch viele Jahre als Geschäftsführer<br />
die Geschicke von Pan taenius Österreich in Händen hielt.<br />
„Wenn die Energie nachlässt, es grad gut läuft und gute<br />
Leute da sind, ist es an der Zeit, in die zweite Reihe zu<br />
wechseln. Vom Nur-Commodore-Sein und Nichtstun<br />
halte ich nichts, die Verantwortung dafür nehme ich<br />
zu ernst. So gar nichts tue ich ja auch nicht, bin noch<br />
Vize-Crew-Commander in Wien und Schatzmeister in<br />
der Crew Segelsport“, so der kürzlich auch zum Ehren-<br />
Commodore ernannte Skipper. Und sein Nachfolger?<br />
„Gottfried Rieser kenne ich seit 2008, er ist ein außergewöhnlich<br />
engagierter Kollege mit vielen guten Ideen und<br />
einer Menge Know-how – außerdem kann er sehr gut mit<br />
Menschen umgehen und ist hervorragend vernetzt. Als<br />
Ehrencommodore wünsche ich mir, dass sich die kreativen<br />
Köpfe wie er hervortun und mit viel Liebe zu den<br />
Mitgliedern und der nötigen „Strenge“ den YCA als größtes<br />
Ausbildungszentrum Österreichs weiter ausbauen.“<br />
Deine Pläne als neuer Commodore?<br />
Meine Anliegen sind vor allem:<br />
A) Gemeinschaft fördern – wir<br />
sind ja alle Crewmitglieder auf<br />
dem Schiff YCA. B) Verantwortung<br />
übernehmen – mein Leitmotiv für<br />
die kommenden Projekte und Aufgaben<br />
lautet nach wie vor „Qualität<br />
vor Quantität“! C) Vertrauen gewinnen<br />
– ich möchte ein offenes<br />
Miteinander im YCA fördern, darauf<br />
freue ich mich besonders.<br />
Unser Yacht Club hat ja mehr<br />
als 2.500 Mitglieder, aufgeteilt auf<br />
alle Bundesländer in Österreich,<br />
wir haben eine Bilanzsumme eines<br />
mittelständischen Betriebes – da<br />
hängt schon viel dran.<br />
<br />
Auf dem Festschiff DFS Schönbrunn … gab es spannende Vorträge, … gute Unterhaltung bei kühlen Getränken … und internationales Publikum.<br />
4/<strong>2022</strong> 49
Pantaenius Alpe Adria Sailing Week<br />
Punat, Alpe Adria<br />
Sailing Week <strong>2022</strong><br />
Race-Modus<br />
Maximaler Speed nach Luv und Lee, taktisch perfekte Teamarbeit, optimaler Segel- und<br />
Gewichtstrimm, rasante Manöver und Segelwechsel bestimmen den Platz an der Ziellinie.<br />
Text und Fotos ANDREA SIKORSKI<br />
50 4/<strong>2022</strong>
Die offene Klasse (Alpe<br />
Adria Cup) mit ihren<br />
eleganten Schiffen und<br />
erfahrenen Regattacrews<br />
trifft auf ebenbürtige Gegner. Otto<br />
Sattmann ist mit seiner Desperado<br />
schnell von Anfang an. Die Trinity+<br />
ist crewtechnisch und elektronisch<br />
im perfekten Race-Modus und holt<br />
sich den Gesamtsieg mit Skipper<br />
Peter Schicho, gefolgt von Joker<br />
unter Gernot Wieser. Julian Kircher<br />
als Profisegler belegt mit seiner<br />
Aqua Nomis Platz 3.<br />
RUSH HOUR<br />
In der Einheitsklasse mit Gennaker<br />
(32. Austria Cup) treffen Crews<br />
mit teils viel Regattaerfahrung auf<br />
Regattaeinsteiger und auf das blutjunge<br />
Team unter Jakob Rupitz.<br />
Den Sieg holt sich die Crew aus<br />
Ober österreich unter Uwe Frosch.<br />
Es wird auf der Elan 4 gesegelt,<br />
alle sind vom Vercharterter gleich<br />
„Race- präpariert“ und somit haben<br />
alle gleiche Bedingungen.<br />
Die 15. Kärnten Cruising Trophy<br />
holt sich ebenfalls die Trinity+.<br />
Ich segle als Berichterstatterin<br />
in der Einheitsklasse, bin Teil einer<br />
Männercrew und habe die Position<br />
„Pitwoman“. Skipper Helmut Ratzer<br />
ist ein erfahrener Regattasegler, die<br />
drei Jungs, Max, Alex und Robert,<br />
sind Newcomer, voll Euphorie und<br />
Muskelkraft.<br />
Regattasegeln in der Einheitsklasse<br />
ist die ideale Möglichkeit,<br />
persönliche Segelkenntnisse zu<br />
verbessern. Welcome on Board!<br />
An der Startlinie wird es eng.<br />
10 Yachten der Einheitsklasse<br />
gehen auf „Tuchfühlung“, kurven<br />
hektisch um sie herum. Über Funk<br />
zählt der Wettfahrtleiter den Countdown<br />
herunter. Das Startsignal<br />
ertönt. „Schoten dicht“, „Rauf auf<br />
die Luvkante“, „Feintrimm an der<br />
Genuaschot“, die Kommandos<br />
überschlagen sich.<br />
„Wende in 1-2-3!“ Blitzschnell<br />
liegen wir auf dem anderen Bug.<br />
Wir sind Crewtechnisch unterbesetzt.<br />
Es fehlen einige Hände,<br />
Navigationsfahrt Punat–<br />
Kormati–Galun–Punat.<br />
Helmut Ratzer, Kärntner Skipper in der Einheitsklasse.<br />
um alle Positionen zu besetzen.<br />
Die schweren Jungs übernehmen<br />
den Gewichtstrimm auf der Luvoder<br />
Leekante. Ich bleibe mit meinen<br />
53 Kilo im Cockpit, trimme<br />
die Genua und versuche, laut meinem<br />
journalistischen Auftrag, die<br />
Pantaenius Alpe Adria Sailing Week – die Bewerbe<br />
Wettfahrtsleiter Otmar Petschnig.<br />
vorbeirauschenden Motive fotografisch<br />
einzufangen.<br />
Vor der Luv-Boje ist „Rush<br />
Hour“. Ich packe die Kamera weg.<br />
Wir wenden in einer Lücke. Alex<br />
ist schon am Vordeck. Er reißt<br />
die Luke am Vorschiff auf. In der<br />
15. Alpe Adria Cup. Fahrtenyachten nach ORC. Sechs<br />
Crews treten gegeneinander an. Ihre eleganten Schiffe<br />
sind auf Race-Modus getrimmt. Otto Sattmann, mit Desperado,<br />
Grand Soleil 46.3, Josef Höller mit Aislinn,<br />
Bavaria 39C, Daniel Kirchmeier mit Lady X, X35, Peter<br />
Schicho mit Trinity+, Solaris 44, Julian Kircher mit<br />
Aqua Nomis, XP 44, Gernot Wieser mit Joker, J-109.<br />
32. Austria Cup. 10 Skipper mit ihren Crews matchen<br />
sich in der Einheitsklasse Elan E4 mit Gennaker um den<br />
begehrtesten Wanderpokal, gestiftet von Moni Eisl:<br />
Karl Florian, Klaus Korosch, Clemens Riccabona, Alex<br />
Dobrowolny, Helmut Ratzer, Jakob Rupitz (YCA Jugend),<br />
Gerhard Hutsteiner, Uwe Frosch, Harald Pasterk, Herbert<br />
Knunbauer.<br />
Konstruktionsmerkmale der Elan E4: Länge 10,6 Meter,<br />
Doppelruder, breiter Heckspiegel, Knickspantrumpf, einziehbarer<br />
Kohlefaser-Bugspriet, ein verstellbares geteiltes<br />
Achterstag.<br />
15. Kärnten Cruising Trophy. Die Kärntner Kapitäne<br />
Otto Sattmann, Klaus Korosch, Jakob Rupitz, Gernot<br />
Wieser, Helmut Ratzer, Harald Pasterk, Peter Schicho,<br />
Julian Kircher und Daniel Kirchmeier kämpfen um den<br />
prächtigen Wanderpokal, der vom verstorbenen Helmut<br />
Rauchenwald gestiftet wurde. Voraussetzung ist, dass<br />
der Skipper und mindestens 50 Prozent der Crew in<br />
Kärnten wohnhaft sind.<br />
Wettfahrtleitung. Otmar Petschnig und Nena Marelic’<br />
Iussich (souverän, humorvoll, umsichtig).<br />
Alle Sieger. Die Ergebnislisten der 15. Alpe Adria Sailing<br />
Week (22.–26. Mai <strong>2022</strong>) sind online einzusehen unter<br />
è www.aasw.at<br />
4/<strong>2022</strong> 51
Pantaenius Alpe Adria Sailing Week<br />
„ Die schweren Jungs übernehmen den Gewichtstrimm auf der<br />
Luv- oder Leekante. Ich bleibe mit meinen 53 Kilo im Cockpit.“<br />
Bugkabine liegt der Gennaker für<br />
seinen Auftritt bereit. „Tack in<br />
Position“, schreie ich ihm zu. Der<br />
Skipper fällt ab. Alex und ich hieven<br />
das „Raumschot-Tuch“ mit<br />
vereinten Kräften rauf in den Mast.<br />
Noch hat es die Form einer Schlange<br />
hinter der Genua. Alex stürzt<br />
sich mit der Geschmeidigkeit eines<br />
Äffchens auf die Genua-Reffleine<br />
am Vorschiff.<br />
Das weiße Tuch muss weg, um<br />
den Wind für den Gennaker freizugeben.<br />
Robert im Cockpit vollendet<br />
das Werk, und die große<br />
Blase entfaltet sich.<br />
Max ist jetzt ihr Dirigent. Noch<br />
ist unser schwarzer „Fury“ zahm,<br />
folgt Max’ Zügel artig. Robert hat<br />
bereits das Großsegel gefiert, ich<br />
Unterliek und Großfall entspannt.<br />
In jeder Halse fliegt der Gennaker<br />
brav an der Genua vorbei auf den<br />
anderen Bug, Alex und Max ziehen<br />
dabei aus Leibeskräften an der<br />
Schot.<br />
Es ist kurz Zeit, die Nikon auszupacken<br />
und die offene Klasse mit<br />
ihren bunten Tüchern zu fotografieren.<br />
Wir segeln einen Dreieckskurs,<br />
die nächste Boje im Visier.<br />
Kurswechsel. Wir luven an. Auf<br />
Raumschot-Kurs wird „Fury“ zum<br />
wilden Hengst. Max rinnt beim<br />
Trimmen der Schweiß übers Gesicht.<br />
Er steht an Deck wie einst<br />
Ben Hur im Streitwagen, stemmt<br />
sich gegen die Windkräfte, während<br />
ich ihn beim Dichtholen mit<br />
der Kurbel unterstütze.<br />
Unsere Elan legt sich zur Seite,<br />
das Unterliek des Gennakers küsst<br />
das Wasser, will immer wieder eintauchen.<br />
Doch Max hat den Zügel<br />
fest im Griff. Helmut am Luv-<br />
Steuerrad behält wie der Jäger<br />
am Hochstand das Geschehen im<br />
Blick. Unsere Sky ist in ihrem<br />
An Bord der Einheitsklasse.<br />
Josef Höller mit seiner Aislinn, Bavaria 39C.<br />
52 4/<strong>2022</strong>
Element, rauscht mit über acht<br />
Knoten, weit über ihrer Rumpfgeschwindigkeit<br />
durchs Wasser.<br />
Die nächste Boje naht. „Fury“<br />
muss schnell unter Deck. Robert<br />
setzt die Genua. Ich gebe das Gennakerfall<br />
frei. Alex stopft das wehende<br />
Tuch in die Luke. „Unterliek,<br />
Großfall dicht. Traveller anpassen,<br />
Großschot dicht, Genua dicht! Wir<br />
sind wieder auf der Kreuz. Zeit für<br />
die nächste Fotosession …<br />
HEITER BIS FORDERND<br />
Resümee: Rund 22 Leinen sind<br />
bei jeder Wettfahrt ständig zu<br />
bedienen. Das ergibt bei 4 Crewmitgliedern<br />
(ohne Steuermann)<br />
5,4 Leinen pro Kopf!<br />
Wir fahren 8 Wettfahrten in<br />
4 Tagen, eine davon ist ein Navigationskurs<br />
von 14,5 Seemeilen:<br />
Punat–Insel Kormati–Insel<br />
Galun–Punat.<br />
Die tiefstehende Sonne taucht<br />
die Felsen in goldenes Licht. Der<br />
Wind ist stetig, Fahrtensegler-<br />
Feeling kommt auf. An der Küste<br />
spielt der Wind mit uns Verstecken.<br />
Der Verklicker dreht sich wie ein<br />
Karussell. Die Segel schlagen. Der<br />
Gennaker fällt immer wieder zusammen.<br />
Wir dümpeln vor uns hin. Der<br />
Bug hüpft in der Kreuzsee. Das<br />
Regattafeld ist weit verstreut. Am<br />
Kurs dicht unter Land erwischt<br />
man die eine oder andere Bö. Ab<br />
dem Kap setzt der Abendwind ein,<br />
schiebt uns von hinten mit stetigem<br />
Atem über die Ziellinie …<br />
„A mind that is stretched by new<br />
experiences can never go back to<br />
its old dimensions.“<br />
<br />
15. Alpe Adria Sailing Week: 22.–26. 5. <strong>2022</strong><br />
Austragungsort: Marina Punat. Zehn Jahre bevor der Yacht Club<br />
Austria gegründet wurde, erfolgte der Startschuss für organisierte<br />
Unterbringung in- und ausländischer Yachten in der Marina Punat auf<br />
der Insel Krk. Der Amerikaner William Robert Nesher mit Wohnsitz<br />
in Deutschland ließ 1964 für die Mitglieder des Adria Motorboot Club<br />
Mannheim, die ihren Urlaub am Meer verbringen wollten, drei Boote<br />
in der Werft Punat bauen. Bis heute ist die Zahl auf 1.300 Wasserund<br />
Landliegeplätze gestiegen. Heute bietet die mehrfach ausgezeichnete<br />
Firmengruppe Marina Punat jeden Komfort, den sich Yachtbesitzer<br />
wünschen. Die Werft Punat feiert ihr 100-jähriges Bestehen –<br />
mehr darüber auf den folgenden Seiten. Schon viele Jahre ist der<br />
Yacht Club Punat gemeinsam mit der Crew Kärnten Veranstalter der<br />
professionell organisierten Alpe Adria Sailing Week. Ganz im Sinne<br />
von Fritz Abl leitet heuer Daniel Kirchmeier, der neue Crew-Commander<br />
in Kärnten, die traditionsreiche Regatta.<br />
Regatta unter Freunden. Während der Wettfahrttage ist das<br />
Regattazelt in der Marina zentraler Treffpunkt. Am reichhaltigen Frühstücks-<br />
und Abendbuffet werden Kalorien „gebunkert“, es wird fachgesimpelt,<br />
genetzwerkt, Fotos werden präsentiert und die Führenden<br />
in den einzelnen Bewerbe geehrt. Unter dem Motto „Regatta unter<br />
Freunden“ wetteifern ambitionierte Segler auf dem Wasser und erweitern<br />
ihre segelsportlichen Erfahrungen. 16 Schiffe matchen sich in<br />
8 Wett fahrten, einer Mischung aus Up/Down, Dreieck und Navigation.<br />
Die Einheitsklasse Elan E4 mit Gennaker segelt um den Austria Cup.<br />
Die Siegerehrung der einzelnen Klassen während des finalen Galadinners<br />
braucht ihre Zeit, werden doch jeder Crew Medaillen umgehängt,<br />
drei Wanderpokale, Pokale für die ersten drei der Gesamtwertung<br />
und das Blaue Band für das schnellste Fahrtenschiff überreicht.<br />
Siegerehrung: Überreichung der prächtigen Wanderpokale .<br />
Abendbuffet im Regattazelt.<br />
Daniel Kirchmeier mit Lady X, X35.<br />
Otto Sattmann mit Desperado, Grand Soleil 46.<br />
Einheitsklasse Elan E4 mit Gennaker.<br />
4/<strong>2022</strong> 53
Bootsbau<br />
Die Schiffswerft Punat feiert 100 Jahre Erfolgsgeschichte. Sonstwo würde ein<br />
vergleichbares Jubiläum vielleicht unbemerkt verstreichen, aber in Punat ist<br />
dieser Jahrestag mit dem Wohlstand der gesamten Inselgemeinde verbunden.<br />
Denn dank der Bootswerft Punat und später der Marina Punat ist dieser Ort<br />
auf der Insel Krk vom Schicksal zahlreicher Inseldörfer verschont geblieben<br />
und konnte sich zu einem modernen Wassersportzentrum entwickeln.<br />
We are Family<br />
NIKOLA ZORIC ’<br />
erhielt 1922 die Genehmigung,<br />
das Handwerk<br />
des Bootsbauers in<br />
Punat auszuüben.<br />
Die Anfänge waren ziemlich<br />
bescheiden. Anfang des<br />
20. Jahrhunderts spielte<br />
der Bootsbau auf der Insel<br />
Krk eine untergeordnete Rolle. Wer<br />
ein Boot brauchte, bestellte es in<br />
den unweit gelegenen Werften von<br />
Rijeka und Mali Lošinj.<br />
1907 gab es in Punat gerade einmal<br />
zwei Bootsrampen für Reparaturen<br />
an kleineren Booten. Auf<br />
einer dieser Stellflächen baute der<br />
junge Bootsbauer Nikola Zorić<br />
1920 ein kleines Boot für einen<br />
privaten Auftraggeber. Ermutigt<br />
durch den Erfolg seiner Arbeit,<br />
erwirkte er am 22. Juni 1922 eine<br />
Genehmigung, die ihm erlaubte,<br />
das Handwerk eines Bootsbauers<br />
auszuüben, d. h. neue Boote und<br />
kleine Lastkähne mit einer Maximallänge<br />
von 8 m und einer maximalen<br />
Tragfähigkeit von 5 t zu<br />
bauen. Damit war der Grundstein<br />
Lastschiff Primorje (1940).<br />
sowohl für die künftige Werft als<br />
auch für etliche Betriebe und Unternehmensbereiche<br />
gelegt, die heute<br />
zur Marina Punat Gruppe gehören.<br />
Von den rund 60 Werften, die<br />
sich damals an der östlichen Adria<br />
befanden, lagen zwei größere in den<br />
Krker Orten Baška und Klimno. Da<br />
man Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
ausschließlich Boote aus Holz baute,<br />
waren auch die Berufe mit dem<br />
Holzbootsbau verbunden. Der<br />
Bootsbauer, auf seine Weise Ar chitekt<br />
und Bauingenieur in einer<br />
Person, kümmerte sich um die<br />
Planzeichnungen und die Konstruktionsweise<br />
der Boote und trug die<br />
Verantwortung für den gesamten<br />
Bauprozess, vom Bug bis zum Heck.<br />
Zimmermänner schnitten Holz<br />
für das Skelett des Bootes und Planken<br />
für die Verkleidung. Schmiede<br />
fertigten Eisennägel, die für die<br />
Befestigung und Verbindung der<br />
Holzbohlen benötigt wurden. Kalfaterer<br />
dichteten die Nahtstellen<br />
54 4/<strong>2022</strong>
Die ersten gebauten Freizeitboote (1964); der erste Holzsteg der Marina (1968); KK 166, eines der ersten großen Schiffe (1968); der Rumpf der Yacht Jadranka<br />
für Tito wurde ebenfalls in Punat gefertigt (1976).<br />
zwischen den Holzplanken mit<br />
Hanffasern und Dichtstoffen ab.<br />
Segeltuchmacher nähten und reparierten<br />
die Segel.<br />
Zwischen den beiden Weltkriegen<br />
wurden erstmals Dieselmotoren<br />
eingebaut und die Stahlbauweise<br />
gewann an Bedeutung – ab Mitte<br />
der 1960er-Jahre auch die Verwendung<br />
von glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff. Die Zahl elektrischer<br />
Geräte nahm zu, Ende des 20. Jahrhunderts<br />
auch die von elektronischen<br />
Bauteilen, sodass die heutigen<br />
Berufe rund um den Bootsbau ein<br />
ganz anderes Profil haben als früher.<br />
Mechaniker, Maschinentechniker,<br />
Maschinenschlosser, Schweißer,<br />
Elektriker, Anstreicher, Verfahrensmechaniker<br />
und Elektronikspezialisten<br />
sind die gefragten Berufe im<br />
modernen Bootsbau. Von den traditionellen<br />
ist nur noch der des Segelmachers<br />
so populär wie früher.<br />
Als die Werft nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg vom sozialistischen Staat<br />
Jugoslawien konfisziert wurde, wanderte<br />
Nikola Zorić, Gründer und<br />
Eigentümer der Firma, nach Italien<br />
aus. In den folgenden 45 Jahren lag<br />
die Unternehmensführung in den<br />
Händen von Arbeiterräten und anderen<br />
Verwaltungsorganen. Anfang<br />
der 1990er-Jahre wurden die Firmenanteile<br />
im Rahmen eines Privatisierungsprozesses<br />
an die Mitarbeiter<br />
verkauft, die bis heute als<br />
Mehrheitseigentümer der Werft ein<br />
Mitwirkungsrecht haben.<br />
Die Bootswerft Punat beschäftigt<br />
in erster Linie Bewohner der Insel<br />
Krk. Ebenso wie der Firmengründer<br />
Nikola Zorić, der seinen ersten<br />
Lehrlingen das nötige Know-how<br />
für den Bootsbau beibrachte, fungiert<br />
auch die heutige Punater Werft<br />
als Ausbildungsbetrieb. Dazu gehören<br />
vor allem Schulungen in zeitgemäßen,<br />
für den Bootsbau benötigten<br />
Berufen.<br />
RUHM, RUIN, RENAISSANCE<br />
Die ersten in Punat gebauten Boote<br />
waren kleinere Holzboote und Fischerboote.<br />
Schon bald wurde die<br />
Bootsbauanlage jedoch erweitert<br />
und es entstand eine richtige Werft,<br />
in der immer größere Boote und<br />
auch Schiffe mit Motorantrieb hergestellt<br />
wurden.<br />
So startete man 1940 mit dem Bau<br />
des Lastschiffs Primorje, das mit<br />
einer Länge von 35 m das größte<br />
jemals in Punat gebaute Schiff ist.<br />
Als nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
Stahl als Material im Schiffsbau an<br />
Bedeutung gewann, richtete man<br />
in Punat den Fokus verstärkt auf<br />
Überholungsarbeiten sowie auf<br />
den Bau von Fischer- und Freizeitbooten.<br />
Hier sind vor allem die drei mit<br />
Motorantrieb versehenen Holzboote<br />
ABC zu erwähnen – genauer<br />
gesagt Athen, Belgrad und Cairo –,<br />
die 1964 für einen deutschen Auftraggeber<br />
gebaut wurden und<br />
nach dessen Wunsch dauerhaft<br />
an der Adria bleiben sollten. Die<br />
Ausbau der seit 1964 bestehenden Liegeplätze<br />
zur werfteigenen Marina Punat.<br />
„ Die Existenz der Werft<br />
Punat sichert den Lebensunterhalt<br />
von rund 1.300<br />
Beschäftigten.“<br />
Dragutin Žic, Mitglied der Versammlung der Marina Punat<br />
Gruppe, war auch in der Werft langjähriger technischer Direktor.<br />
Erste Regatta (1985) des Segelvereins Punat, der 1951<br />
mit Unterstützung der Werft Punat gegründet wurde.<br />
4/<strong>2022</strong> 55
Bootsbau<br />
Bootswerft richtete also einen Überwinterungsplatz<br />
für diese Boote ein.<br />
Rasch waren diese in Punat angebotenen<br />
Überwinterungsmöglichkeiten<br />
für Freizeitboote sehr gefragt<br />
und so gilt das Jahr 1964 als Startjahr<br />
für den Bootstourismus und<br />
als Gründungsjahr der Marina<br />
Punat – der ersten Marina an der<br />
ostadriatischen Küste.<br />
Der Bau zweier Luxusyachten, die<br />
1967 vom Stapel liefen, mündete für<br />
die Werft beinahe in einem Desaster.<br />
Denn entgegen den Bauplänen,<br />
die eine Länge von 26,9 m vorsahen,<br />
betrug die tatsächliche Länge nach<br />
dem Bau 28,1 m, und auch die Ausstattung<br />
war am Ende erheblich<br />
aufwendiger als vorgesehen: mehr<br />
Motoren, Klimaanlage, Mahagoni<br />
statt Eiche usw. Die Kostensteigerung<br />
hätte die Werft beinahe in den<br />
Bankrott geführt, aber die Arbeiter<br />
verzichteten auf einen Teil ihres<br />
Lohnes, leisteten zusätzliche Arbeiten<br />
und schafften es auf diese Weise,<br />
die Krisenzeit zu überbrücken und<br />
den Fortbestand ihres Unternehmens<br />
zu sichern. Für die hochwertige<br />
bauliche Qualität dieser Yachten<br />
spricht die Tatsache, dass beide bis<br />
heute uneingeschränkt fahrtüchtig<br />
sind und unter den Namen Montego<br />
und Gentleman Jack auf See fahren.<br />
Zu den erwähnenswerten in<br />
Punat gebauten Schiffen gehört<br />
s icherlich auch die 34,4 m lange<br />
Luxusyacht Jadranka, deren Rumpf<br />
in der Punater Werft entstand. Ihr<br />
Eigner war der damals wohl weltweit<br />
bekannteste Lebemann, der<br />
jugoslawische Präsident Josip Broz<br />
Tito. Die endgültige Fertigstellung<br />
und die Ausstattungsarbeiten der<br />
Yacht wurden von der Werft Kraljevica<br />
ausgeführt.<br />
Zu den bedeutendsten Unternehmungen<br />
gehört aber sicher die<br />
Vertiefung des Eingangskanals der<br />
Bucht Puntarska Draga. Nachdem<br />
der erste, 1913 unternommene Versuch<br />
gescheitert war, machte man<br />
sich erst 2010 erneut an diese Aufgabe.<br />
Mithilfe des Baggerschiffs<br />
Medusa, das in der Werft für diesen<br />
Einsatz funktionsgerecht adaptiert<br />
worden war, gelang eine probeweise<br />
Vertiefung bei Buka, bereits dieser<br />
kleine Eingriff sorgte für einen erhöhten<br />
Zufluss von Meereswasser,<br />
verbesserte also den Wasseraustausch<br />
zwischen Bucht und Meer.<br />
„ Jede Familie hier ist in<br />
irgendeiner Weise mit der<br />
Werft oder der Marina<br />
verbunden.“<br />
Damir Žic, Kapitän der Marina Punat.<br />
Arbeitsschiff zur Instandhaltung und Erweiterung der Stege.<br />
SPORTLICH, JUNG, MODERN<br />
1985 fand in Punat erstmals eine<br />
Regatta statt, der Segelverein war<br />
bereits 1951 gegründet worden.<br />
Die Werft fungierte von Anfang<br />
an als Förderer, viele Kinder der<br />
Werftfachkräfte sind aktive Vereinsmitglieder.<br />
Als vor rund zehn Jahren ein<br />
Großteil der Beschäftigten gleichzeitig<br />
in Pension ging, übernahm<br />
eine neue Generation das Ruder.<br />
Dieser Wechsel auf Management-<br />
Ebene ging mit einer Umorganisation<br />
der betrieblichen Einheiten zu<br />
einer zeitgemäßen Unternehmensgruppe<br />
einher.<br />
Derzeit liegt der Altersdurchschnitt<br />
der Beschäftigten bei<br />
ca. 45 Jahren. Sie verfügen über<br />
das erforderliche Know-how zur<br />
Instandsetzung moderner Boote,<br />
beherrschen aber auch traditionelle<br />
Fertigkeiten wie z. B. das Flechten<br />
von Leinen. <br />
<br />
Der bestehende Travel-<br />
Lift (100 t) bekommt<br />
demnächst einen<br />
großen Bruder (500 t).<br />
Familienfoto: Das Kernteam der Marina Punat Gruppe.<br />
Schiffswerft Punat<br />
Heute machen Instandsetzungen sowie Umbauten und Nachrüstungsarbeiten an Schiffen<br />
bis 50 m Länge und 600 t Verdrängung den Großteil der Werftarbeiten aus. Fähren und<br />
Schiffe der staatlichen Personenschifffahrts-Gesellschaft Jadrolinija und der Reederei<br />
Rapska Plovidba, Patrouillenboote des Innenministeriums und Touristenschiffe lokaler<br />
Unternehmen sind in der Werft ebenso zu sehen wie Freizeitboote aus der Marina Punat.<br />
è www.marina-punat.hr<br />
56 4/<strong>2022</strong>
Wissen und Meer<br />
Segel setzen, aber wie?<br />
Ist eh logisch, oder? Warum braucht es da eine Kolumne? Warum lang und breit über<br />
Selbstverständlichkeiten reden? Und wieder steht eine kleine Begebenheit aus meiner<br />
Erfahrungskiste am Beginn dieses Beitrages:<br />
Wir machen uns in der<br />
Marina bereit für das<br />
Kommando „Leinen los“.<br />
Wir freuen uns auf einen schönen<br />
Segeltag, das Ziel ist fixiert, das<br />
Schiff und die Crew sind klar. Der<br />
Wind steht frisch mit guten 25 Knoten<br />
in den Hafen herein, aber was<br />
soll’s, wir sind ja gut drauf und unser<br />
Skipper hat uns voll motiviert.<br />
Das Ablege-Manöver ist gut gelungen<br />
und wir fahren unter Maschine<br />
beim Torfeuer vorbei in die<br />
offene See. Und ab da geht’s richtig<br />
los: Aus den 25 Knoten im Hafen<br />
sind jetzt auf einmal 28 bis 30 Knoten<br />
geworden, die See baut sich auf,<br />
unser Boot macht Bocksprünge,<br />
die Drehzahl des Motors muss<br />
drastisch erhöht werden, damit wir<br />
die Fahrt im Schiff halten können.<br />
Es wird laut an Bord, der Skipper<br />
schreit gegen den Wind „Klar zum<br />
Großsegel setzen!“. Unser Steuermann<br />
dreht das Boot in den Wind,<br />
ein Crew-Mitglied turnt vor zum<br />
Mast, um das Fall zu bedienen. Das<br />
Wasser kommt schubweise über<br />
Deck, wir im Cockpit bekommen<br />
eine Dusche nach der anderen ab.<br />
Das Boot ist schwer im Wind zu<br />
halten, die Wellenberge drehen das<br />
Boot immer wieder aus dem Wind.<br />
Die Großschot muss jetzt gefiert<br />
werden, damit wir das Segel hoch<br />
bekommen. Jetzt schägt der Großbaum<br />
wie wild hin und her, und ab<br />
nun wird es richtig gefährlich. Das<br />
Boot schlägt immer wieder quer,<br />
aber Stück für Stück bringen wir<br />
das Großsegel in das dritte Reff.<br />
Endlich geschafft, der Rudergänger<br />
fällt ab, es kommt etwas Ruhe ins<br />
Boot, die Maschine wird abgestellt,<br />
weil wir trotz des kleinen Großsegels<br />
doch große Krängung haben.<br />
Jetzt lässt der Skipper die Genua<br />
FOTO: PHUKETIAN.S/SHUTTERSTOCK.COM<br />
mit dem dritten Reff setzen und<br />
wir haben es geschafft. Jetzt wissen<br />
wir, warum Segeln auch als Sportart<br />
definiert wird …<br />
ES GEHT AUCH ANDERS<br />
Im Cockpit diskutieren wir das<br />
Manöver und überlegen, ob es<br />
nicht andere Möglichkeiten gegeben<br />
hätte, und tatsächlich: Wir<br />
kommen auf eine andere Variante,<br />
die ich seither praktiziere und die<br />
wesentlich komfortabler funktioniert:<br />
1. Ich beginne nicht mit dem<br />
Großsegel, sondern mit der<br />
Genua oder der Fock. Diese<br />
Segel kann ich bei jeder Windrichtung<br />
setzen, ich muss nicht<br />
in den Wind fahren. Also richte<br />
ich mich danach, wie das Boot<br />
am ruhigsten fährt, die Wellen<br />
müssen nicht direkt angefahren<br />
werden.<br />
2. Die Genua ist auch vom Cockpit<br />
aus zu bedienen, die Reffleine<br />
ist achtern zu belegen,<br />
auch das schafft Sicherheit.<br />
3. Sobald die Genua gesetzt ist,<br />
kommt Stabilität ins Boot, wir<br />
nehmen gute Fahrt auf, auch<br />
wenn das Boot nun etwas leegierig<br />
wird. Diese Ruhe nutzen<br />
wir nun, um das Grosssegel<br />
zu setzen.<br />
4. Dazu müssen wir hart an den<br />
Wind gehen, also so hoch wie<br />
möglich, dass gerade noch gesegelt<br />
werden kann.<br />
5. Nun fieren wir die Großschot,<br />
der Baum geht nach Lee und<br />
wir bringen das Großsegel mit<br />
dem Fall hoch. Haben wir die<br />
gewünschte Segelfläche, dann<br />
nehmen wir die Grossschot<br />
dicht und alles ist gut, wir können<br />
auf Kurs gehen.<br />
VOR- UND NACHTEILE?<br />
Der große Vorteil dieser Variante<br />
besteht darin, dass ich unmittelbar<br />
nach Setzen der Genua Fahrt im<br />
Schiff habe und dadurch die Kontrolle<br />
ohne viel Aufhebens hergestellt<br />
habe.<br />
Der Nachteil bei dem Manöver<br />
kann auftauchen, wenn der Rudergänger<br />
zu hoch an den Wind geht,<br />
denn dann fängt die Genua zu<br />
schlagen an, und das ist nicht<br />
lustig. Also heißt es aufpassen,<br />
dass man keine Ohrfeige mit dem<br />
Schothorn bekommt.<br />
Wie immer gilt: Es gibt kein<br />
Richtig oder Falsch, aber es ist<br />
wert, es einmal auszuprobieren. <br />
GOTTFRIED<br />
TITZL RIESER<br />
ist Commodore des<br />
Yacht Club Austria.<br />
Er ist passionierter<br />
Fahrtensegler und hat<br />
insgesamt so um die<br />
20.000 Seemeilen in<br />
seinen Logbüchern<br />
dokumentiert.<br />
Sein Motto: „Die See ist<br />
der beste Lehrmeister!“<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
Zuerst die Genua und dann das<br />
Großsegel? Bei rauer See ok.!<br />
4/<strong>2022</strong> 57
Balanceakt bei<br />
Höchsttempo. Das<br />
Team Neuseeland bei<br />
voller Fahrt auf seinem<br />
Racing-Katamaran beim<br />
America’s Cup 2013.<br />
Hydrofoils –<br />
FOTOS: CHRISTOPHER HALLORAN/SHUTTERSTOCK.COM (2)<br />
schnell, leise,
Schneller als der Wind. Vor San Francisco konkurrieren<br />
die Teams der USA und Neuseelands um den America’s<br />
Cup 2013. Wehe dem Meeresbewohner, der auf diesem<br />
Kurs unterwegs ist.<br />
Dass Hydrofoils Wasserfahrzeugen im wahrsten Sinn des Wortes Flügel verleihen,<br />
ist unbestritten. Sie machen auch keinen zusätzlichen Lärm und haben den positiven<br />
Effekt, dass sie durch verminderten Wasserwiderstand bei motorbetriebenen<br />
Booten Treibstoff sparen. Schnell, energieeffizient und leise sind also durchaus<br />
positive Merkmale dieser spektakulären Technik. Aber tödlich? Für wen und wieso?<br />
Dieser Artikel versucht, darauf Antworten zu geben.<br />
Text REINHARD KIKINGER<br />
tödlich<br />
Bei der TV-Übertragung<br />
des America’s Cup faszinierten<br />
mich die spektakulären<br />
Bilder der<br />
Renn yachten. Die unglaublichen<br />
Geschwindigkeiten waren im Bild<br />
eingeblendet, die Foils schnitten<br />
wie Schwerter durch das Wasser.<br />
Bei der Betrachtung dieser eindrucksvollen<br />
Bilder drängte sich<br />
mir als Biologe die Frage auf, was<br />
denn diese rasend schnellen Foils<br />
für Meerestiere bedeuten, deren<br />
Lebensraum auf diese Weise durchschnitten<br />
wird. Meines Wissens<br />
gibt es dazu bis jetzt keine wissenschaftlich<br />
gesicherten Ergebnisse,<br />
meine Überlegungen sind also rein<br />
theoretischer Natur.<br />
4/<strong>2022</strong> 59
Buckelwal, Megaptera novaeangliae. Buckelwale sind bevorzugt in Küstengewässern nahe der Oberfläche unterwegs.<br />
Der Name geht auf den Buckel zurück, den diese Wale beim Abtauchen durch die Beugung ihres Rückens machen.<br />
Schwerelos im<br />
Wasser schwebend,<br />
oft in vertikaler<br />
Position, legen Pottwale<br />
oberflächennahe<br />
Rast pausen<br />
zwischen ihren<br />
Tauchgängen ein.<br />
Pottwal, Physeter macrocephalus. Auch diese sehr tief<br />
tauchenden Wale verbringen viel Zeit nahe der Oberfläche.<br />
Die ausgeatmete<br />
Luft der Wale wird<br />
Blas genannt. An<br />
ihrem schräg nach<br />
links vorne gerichteten<br />
Blas sind<br />
Pottwale eindeutig<br />
zu erkennen.<br />
PRIMÄRPRODUKTION UND<br />
KONSUMENTEN<br />
Die lichtdurchflutete Oberflächenschicht<br />
der Ozeane ist jener Bereich,<br />
in dem durch Photosynthese<br />
des pflanzlichen Planktons, des<br />
Phytoplanktons, Biomasse aufgebaut<br />
wird. Dieses Nahrungsangebot<br />
des Epipelagials wird von der<br />
sehr diversen Gemeinschaft tierischer<br />
Konsumenten innerhalb der<br />
Nahrungsnetze genützt.<br />
An der Basis der Konsumenten<br />
steht das filtrierende Zooplankton,<br />
das seinerseits von winzigen<br />
Fischen bis hin zu Bartenwalen<br />
verspeist wird. Phyto- und Zooplankton<br />
werden durch die Foils<br />
kaum beeinträchtigt sein. Nur sehr<br />
zarte Formen werden durch Druckunterschiede<br />
und Verwirbelungen<br />
zerstört werden. Größeren Meerestieren<br />
können die Foils aber durchaus<br />
gefährlich werden.<br />
GRÜNDE FÜR OBERFLÄCHEN-<br />
NAHEN AUFENTHALT<br />
Neben der Nahrungssuche kommen<br />
Meeressäuger und Meeresschildkröten<br />
vor allem zum Atmen,<br />
Aufwärmen, Ruhen und zur Reproduktion<br />
regelmäßig an die Oberfläche.<br />
Der Aufenthalt dort ist für<br />
diese Tiere kein Hobby wie für uns<br />
der Wassersport, sondern lebensnotwendiger<br />
Zwang.<br />
Die Dauer dieser Oberflächenaufenthalte<br />
variiert stark. Eigene<br />
Beobachtungen haben mir gezeigt,<br />
dass durch Motorenlärm oder<br />
Auch dem größten Raubtier unseres Planeten wird die<br />
Verschmutzung der Meere zunehmend zum Verhängnis.<br />
Im Magen toter Pottwale finden sich immer wieder große<br />
Mengen an Plastikmüll.<br />
durch Taucher gestresste Meeresschildkröten<br />
ihren Aufstieg zum<br />
Luftholen so lange wie möglich hinauszögern,<br />
dann rasch aufsteigen,<br />
kurz Luft holen, und schnell wieder<br />
abtauchen. Droht dagegen keine<br />
Gefahr, dann erfolgt dieser gesamte<br />
60 4/<strong>2022</strong>
FOTOS: SCOTTISH MARINE ANIMAL STRANDING SCHEME (SMASS) (1), SHUTTERSTOCK.COM – STEPHAN ARTEMYEV (1), WILLYAM BRADBERRY (1), WILDESTANIMAL (1) VINCENT POMMEYROL (1), ZAFERKIZILKAYA (1)<br />
Ablauf entspannter, an der Oberfläche<br />
wird mehrfach Luft geholt.<br />
Wenn keine Störungen vorhanden<br />
sind, dann treiben diese großen<br />
Schildkröten minutenlang<br />
bewegungslos an der Oberfläche,<br />
um die Sonneneinstrahlung zu<br />
genießen und sich aufzuwärmen.<br />
OFFSHORE<br />
Wale zählen zu den potenziellen<br />
Opfern von Kollisionen mit Schiffen.<br />
Auf großen Tankern, Container-<br />
und Kreuzfahrtschiffen werden<br />
solche Zusammenstöße kaum<br />
zu merken sein, für die Wale kann<br />
es jedoch letal enden. Ein Beispiel<br />
dafür ist in<br />
4/2011, in<br />
„Schneewittchen – die Geschichte<br />
eines Pottwals“ beschrieben, wo<br />
ein Pottwal-Skelett, dessen Schädel<br />
angebrochen war, als Ausstellungsobjekt<br />
präpariert wurde.<br />
Der Lärm von Motorbooten mag<br />
als Alarmsignal dienen und oft<br />
zum rechtzeitigen Abtauchen führen,<br />
die lautlosen und sehr schnellen<br />
Hydrofoils schlagen aber völlig<br />
Mittelmeer-Mönchsrobbe, Monachus monachus. Im Mittelmeer sind<br />
das Ägäische und das Ionische Meer das Kerngebiet ihrer Verbreitung.<br />
Überfischung, Küstenverbauungen und touristische Aktivitäten gefährden<br />
den Bestand dieser geschützten und scheuen Robbenart.<br />
„ Der Aufenthalt an der Oberfläche ist für<br />
Meerestiere kein Hobby wie für uns der<br />
Wassersport, sondern lebensnotwendig.“<br />
überraschend zu. Dazu kommt,<br />
dass Wale nahe der Oberfläche<br />
auch lange Ruhepausen einlegen<br />
und nicht unbedingt fluchtbereit<br />
sind. Von Pottwalen ist bekannt,<br />
dass sie über sieben Prozent ihres<br />
Tages in vertikaler Position driftend<br />
verbringen, oft direkt unter<br />
der Oberfläche und so mehrmals<br />
pro Tag 10–15-minütige Schlafpausen<br />
einlegen.<br />
Geruht wird auf diese Weise oft<br />
in Gruppen von mehreren Tieren.<br />
Der hypothetische Fall, dass eine<br />
foilende Rennyacht in solch eine<br />
Gruppe kracht, hätte für beide<br />
Seiten fatale Folgen.<br />
KÜSTENGEWÄSSER<br />
Sie sind Brutrevier, Kinderstube<br />
und Lebensraum für viele Meerestiere.<br />
Dazu zählen auch Meeressäuger<br />
wie Robben und Kleinwale<br />
sowie Meeresschildkröten. Sie alle<br />
müssen zum Luftholen an die<br />
Oberfläche und können durch<br />
Bootsverkehr und Wassersport<br />
massiv gestört werden. Foilende<br />
BOOTS-<br />
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MeyerBootswerft<br />
@MeyerBootswerft
Mondfisch, Mola mola. Er ist einer der schwersten Knochenfische<br />
und kann ein Gewicht von über zwei Tonnen erreichen. Begegnungen<br />
mit Tauchern sind selten, da er bevorzugt die Hochsee bewohnt.<br />
Nomen est omen. Mola bedeutet lateinisch „Mühlstein“, der wissenschaftliche Name des Mondfisches<br />
bezieht sich auf seine sonderbare Körperform. Diese Fische treiben gerne in Seitenlage<br />
an der Oberfläche. Das mag als Sonnenbad dem Aufwärmen nach Tauchgängen dienen oder eine<br />
Einladung an Putzerfische und Seevögel sein, sich dem Verzehr von Ektoparasiten zu widmen.<br />
Sportgeräte bringen durch ihr Tempo<br />
einen zusätzlichen Risikofaktor<br />
ins Spiel. An diese lautlos heranrasenden<br />
Unterwasser Guillotinen<br />
hat die Evolution keine Verhaltensanpassungen<br />
entwickelt.<br />
Ähnlich wie Glasflächen und<br />
Windräder für Vögel, künstliche<br />
Lichtquellen für Nachtinsekten und<br />
irreführende Beleuchtungen für<br />
nächtliche Migrationen, kamen<br />
Hydrofoils in der Evolution bis jetzt<br />
nicht vor. Das Problem: Viele Küstenabschnitte<br />
sind ideal für touristische<br />
Entwicklung mit all ihren<br />
Wassersportnutzungen, aber auch<br />
angestammte und wichtige Brutund<br />
Niststrände für Meeresvögel<br />
und Meeresschildkröten.<br />
Hier einen vertretbaren Ausgleich<br />
zwischen ökonomischen<br />
Interessen und ökologischen<br />
Notwendigkeiten zu finden ist<br />
bekannterweise schwierig.<br />
CITIUS, ALTIUS, FORTIUS<br />
Der Wahlspruch „Schneller, höher,<br />
weiter“ hat im Spitzensport seine<br />
Berechtigung und entspricht wohl<br />
auch dem menschlichen Naturell.<br />
Im Alltag und in unserer Freizeitgestaltung<br />
ist jedoch zu hinterfragen,<br />
ob nicht neue Qualitäten wie<br />
Umweltverträglichkeit und Artenschutz<br />
wichtiger sein werden.<br />
Hydrofoils zur Steigerung der<br />
Geschwindigkeit von Wasserfahrzeugen<br />
aller Art werden für sich<br />
allein nicht zum Aussterben mariner<br />
Arten führen.<br />
Aber sie sind ein weiterer Teil der<br />
kumulativen Wirkung von Lärmund<br />
Lichtverschmutzung, von<br />
Plastikmüll, Erwärmung, Überfischung,<br />
Gifteintrag, Überdüngung,<br />
Sauerstoffdefiziten, Küstenverbauungen<br />
und anderen Stressoren, die<br />
marine Ökosysteme und deren<br />
Lebensgemeinschaften bedrohen.<br />
Foilendes Surfboard. Rasante und natürlich auch laute Freizeitaktivitäten in<br />
Küstengewässern stören die Meeresbewohner dieser Regionen, zum Beispiel<br />
Meeresschildkröten. Sie sind als Reptilien zum regelmäßigen Luftholen an der<br />
Oberfläche gezwungen, auch zur Eiablage müssen die Weibchen an Land gehen.<br />
Wie bei allen Hypes um neue<br />
Entwicklungen und Trends wäre<br />
es wichtig, auch für Hydrofoils<br />
eine ganzheitliche Folgenabschätzung<br />
zu bedenken. <br />
„ Jeder Taucher kennt den Stress, wenn während des Auftauchens näherkommender<br />
Motorenlärm immer lauter wird. Meeresschildkröten geht es genauso.“<br />
Hektisch wird aufgetaucht, kurz Luft geholt und rasch wieder abgetaucht. Hydrofoils nähern sich schnell und lautlos und sind daher noch schwieriger zu antizipieren.<br />
FOTOS: REINHARD KIKINGER (3), SHUTTERSTOCK.COM – MARTIN VOELLER (1), ANDREA IZZOTTI (1), BARMALINI (1)<br />
62 4/<strong>2022</strong>
SEGELYACHTEN<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Sportliches Sperrholz<br />
FLAGGSCHIFF. Die französische<br />
Werft RM Yachts hat mit der RM<br />
1380 ein neues Flaggschiff angekündigt.<br />
Der Rumpf der sportlichen<br />
Langfahrtyacht wird wie bei den<br />
kleineren Schwestermodellen aus<br />
Sperrholz und Epoxy gefertigt, mit<br />
einem Deck aus GFK. Erhältlich ist<br />
der Cruiser mit zwei, drei oder vier<br />
Kabinen, Doppelruder und Doppeloder<br />
Hubkiel. Vier Stück sind schon<br />
verkauft, Baunr. 1 soll Ende dieses<br />
Sommers ausgeliefert werden.<br />
è www.rm-yachts.com Fast Ocean Sailing: RM 1380.<br />
Wer Kat, der hat<br />
Erste Station der Sunreef Eco 80: Dubai.<br />
MODELLFLUT. Der polnische Katamaran-Spezialist<br />
Sunreef hat gleich<br />
zwei Modelle seines neuen 80-Füßers<br />
vom Stapel gelassen. Mitte März feierte<br />
die Sunreef Eco 80 auf der Dubai<br />
International Boat Show Weltpremiere.<br />
Auf der Ökoversion finden sich<br />
164 m² Solarzellen, die bis zu 32 kWp<br />
erzeugen, zudem dient ein Hydrogenerator<br />
der Stromgewinnung.<br />
Konventionell mit Dieselmotoren<br />
wurde die 80 Sunreef Power mit dem<br />
Namen „Manta“ präsentiert, die über<br />
fünf Kabinen verfügt – darunter auch<br />
eine gemütliche Kinderkabine mit<br />
Etagenbetten. Noch in Planung ist die<br />
doppelt so große 50M Sunreef Explorer,<br />
die für besonders lange Fahrten<br />
ausgelegt sein wird.<br />
è www.sunreef-yachts.com<br />
Neue Nr. 1<br />
FLAGGSCHIFF. Im September<br />
wird Dehler auf dem Yachting<br />
Festival in Cannes mit der 46<br />
SQ sein neues Aushängeschild<br />
vorstellen. Besonders viel getan<br />
hat sich unter Deck: Größere<br />
Fenster sorgen für mehr Tageslicht,<br />
helle Farben für ein angenehmes<br />
Wohngefühl.<br />
Sehr pfiffig ist die Backbord-<br />
Sitzbank, die sich elektrisch an<br />
den großen Salontisch heranfahren<br />
lässt. Geblieben ist das<br />
Raumlayout mit der Eignerkabine<br />
vorne, zwei Kabinen<br />
achtern und zwei Bädern. An<br />
Deck wird ein optionaler Cockpitbügel<br />
mit inte grierter Sprayhood<br />
angeboten. Ebenfalls auf<br />
Wunsch kann die 46 SQ mittels<br />
Competition-Kiel und -Ruder,<br />
höherem Carbon-Mast, High-<br />
Per formance-Segeln und elektrischen<br />
Race-Winschen aufgetunt<br />
werden.<br />
è www.hanseyachtsvertrieb.de<br />
SQ steht für Speed und Quality.<br />
www.white-wake.com<br />
RYA YACHTMASTER<br />
OFFSHORE IN KROATIEN<br />
29. Oktober – 5. November <strong>2022</strong><br />
Es muss nicht unbedingt England sein!<br />
Man kann die begehrte Yachtmaster-Ausbildung der Royal<br />
Yachting Assiciation inkl. Prüfung auch im Mittelmeer<br />
absolvieren! Bist du bereit? Dann begleite uns für eine<br />
Woche auf See ab Primošten zur Vorbereitung mit<br />
anschließender Prüfung zum RYA Yachtmaster Offshore!<br />
www.white-wake.com/yachtmaster-offshore<br />
Julius-Berger-Gasse 20<br />
1170 Wien<br />
+43 664 88360842<br />
www.white-wake.com
Beneteau Oceanis 40.1<br />
Mit allen<br />
Wassern<br />
gewaschen<br />
Die neue Oceanis 40.1 von<br />
Designer Marc Lombard<br />
ersetzt das vom Studio<br />
Finot-Conq entworfene<br />
Vorgängermodell. Schon beim<br />
Näherkommen am Dock zeigt<br />
das Boot das ganze Know-how<br />
von Beneteau, wenn es um die<br />
Opti mierung geht, die Ansprüche<br />
der Segler in Sachen Ergonomie<br />
und Decksausrüstung zu erfüllen.<br />
Wir gingen also mit hoher Erwartung<br />
an Bord, ein ideales Segelschiff<br />
für Ferien auf dem Wasser zu erleben.<br />
Unsere Erwartungen, was die<br />
Segelleistung betraf, wurden bei<br />
weitem übertroffen – aber dazu<br />
später.<br />
Die Yacht ist in Vollglasfaserlaminat<br />
in Polyesterharz gebaut. Der tulpenförmige<br />
Rumpf zeigt markant<br />
abgesetzte Kimmkanten, die sich<br />
über das vordere Drittel bis zum<br />
Steven ziehen und so für ein maximales<br />
Potenzial bei Geschwindigkeit<br />
und Steifigkeit sorgen. Als<br />
Zusatzfunktion bieten sie ab dem<br />
64 4/<strong>2022</strong>
Jetzt in der siebenten Generation,<br />
ist die neue Oceanis 40.1 wohl das<br />
repräsentativste Modell der französischen<br />
Werft. Mit einer Größe, die<br />
genau die richtige Balance für denjenigen<br />
Segler ist, der ein Boot sucht,<br />
das groß genug ist, um komfortabel<br />
und leistungsstark zu sein, aber<br />
auch kompakt genug, um es leicht<br />
mit einer kleinen Crew zu segeln.<br />
Und mit einem absolut perfekten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Text GIULIANO LUZZATTO<br />
Aus dem Italienischen von STEFAN DETJEN<br />
Fotos ROBIN CHRISTOL, NICOLAS<br />
CLARIS, WERFT<br />
ersten laufenden Meter Schiffslänge<br />
zu beiden Seiten um jeweils 30 bis<br />
40 Zentimeter mehr Innenraum.<br />
Da diese Verbreiterung nur über<br />
der Wasserlinie stattfindet, bleibt<br />
der Rumpf im Wasser schmal und<br />
daher die Segelleistung hoch. Mittlerweile<br />
ist die neue Oceanis 40.1<br />
die dritte aus der Reihe, welche über<br />
einen solchen „Tulpenrumpf “ verfügt.<br />
Weniger benetzte Oberfläche<br />
resultiert in einer besseren Performance,<br />
insbesondere bei wenig<br />
Wind.<br />
Die Oceanis 40.1 ist auch aus<br />
ästhetischer Sicht ausgesprochen<br />
schön, der Rumpf in perfekter<br />
Harmonie mit dem Deckshaus,<br />
das den eleganten Stil des bekannten<br />
italienischen Studios Nauta<br />
Yachts Design unterstreicht. Das<br />
renommierte Studio zeichnete für<br />
das allgemeine Layout des Bootes<br />
sowie für das Design des Decks und<br />
der Innenräume verantwortlich.<br />
Die klaren Linien sehen keinen<br />
Targabügel vor, wie er heute bei<br />
4/<strong>2022</strong> 65
Beneteau Oceanis 40.1<br />
Cruising-Modellen in Mode ist.<br />
Daher wird der Großsegel-Traveller<br />
durch einen Hahnepot ersetzt. Das<br />
sieht auf den ersten Blick wie eine<br />
sparsame Lösung für eine 12-Meter-<br />
Yacht aus, aber beim Test auf dem<br />
Wasser erweist sich das als durchdachte<br />
und angemessene Wahl.<br />
Die Yacht hat die CE A-Zertifizierung<br />
fürs Offshore-Segeln mit einer<br />
Besatzung von bis zu zehn Personen,<br />
beim Küstensegeln zwölf Personen.<br />
Die Gesamtlänge einschließlich<br />
des eleganten Bugspriets, an<br />
dem der Gennaker befestigt wird<br />
und die als Halter und Schutz für<br />
den Anker dient, beträgt 12,87 m,<br />
während der Rumpf genau 11,99 m<br />
misst, bei einer maximalen Breite<br />
von 4,18 m und einem Gewicht von<br />
knapp 8 Tonnen.<br />
Das Cockpit ist sehr geräumig,<br />
mit rund zwei Metern Sitzfläche,<br />
dank der zurückgesetzten Position<br />
des Doppelruderstands. In der Mitte<br />
befindet sich ein großer Tisch<br />
(mit integrierter Rettungsinsel) mit<br />
Deckeln und Handlauf, der den<br />
Gästen an Bord nützlichen Halt<br />
bietet. In der zentralen Struktur des<br />
Tisches ein Kühler für Getränke<br />
und eine Steckdose für Licht, ideal<br />
für das abendliche Essen im Freien,<br />
wenn man vor Anker liegt.<br />
Zum Bug hin ist der Durchgang<br />
dank der weit außenstehenden<br />
Wanten bequem. Die Schiene des<br />
Selbstwendefocks liegt vor dem<br />
Mast, während die bündigen Oberlichter<br />
keine Stolperfallen darstellen<br />
und das Sonnen an Deck bequemer<br />
machen.<br />
Die Oceanis 40.1 wird in einer<br />
Vielzahl von Konfigurationen angeboten,<br />
sowohl in Bezug auf Mast<br />
und Kiel sowie Segelplan als auch<br />
in Bezug auf die Innenausstattung,<br />
um den Bedürfnissen aller gerecht<br />
zu werden, von Paaren über Familien<br />
mit Kindern bis hin zum Einsatz<br />
für Charterfirmen.<br />
Die Standardversion bietet drei<br />
Kabinen und ein Badezimmer, während<br />
der Segelplan Rollgroßsegel<br />
und Selbstwendefock ohne Überlappung<br />
vorsieht. Die von uns getestete<br />
Konfiguration unterschied sich<br />
dadurch, dass sie einen überhohen<br />
Mast mit einem halb durchgelatteten<br />
Groß hatte, während der Kiel<br />
mit einem Tiefgang von 2,17 m<br />
Standard war.<br />
GROSS, GRÖSSER,<br />
GROSSZÜGIG<br />
Der Zugang unter Deck ist ohne<br />
Akrobatik möglich, der Niedergang<br />
ist breit und die Abstiegsleiter ist<br />
bequem. Der erste Eindruck ist der<br />
von viel Platz und Helligkeit, dank<br />
der großen Fenster am Deckshaus<br />
und an den Wänden zusammen mit<br />
der Innenausstattung aus gebleichtem<br />
Eichenholz mit Alpi-Aufhellung.<br />
Laut Werft sind die Räume<br />
denen einer 45-Fuß-Yacht ebenbürtig.<br />
Wir mussten kein Maßband<br />
nehmen, um die Maße zu vergleichen<br />
– wir hatten sowohl innen als<br />
auch außen das Gefühl, auf einem<br />
weit größeren Boot zu sein.<br />
Wohldimensioniert auch die Essecke.<br />
Links der Tisch, der ausziehbar<br />
ist, um ein zusätzliches Bett für<br />
Segelspaß garantiert,<br />
ganz besonders mit<br />
dem Code 0, der als<br />
Furlingsegel zum<br />
Einsatz kommt.<br />
zwei Personen zu schaffen, mit<br />
C-förmigen Sofas, und rechts die<br />
Küche, deren „offene“ C-Architektur<br />
sehr gelungen wirkt.<br />
Der „offene“ Teil des C wird vom<br />
doppelt zu öffnenden Kühlschrank<br />
eingenommen, der gleichzeitig als<br />
Arbeits fläche rechts vom Herd<br />
dient, während sich links davon<br />
eine weitere Arbeitsfläche mit einer<br />
Luke für den Zugang zum Mülleimer<br />
befindet – ein sehr funktionelles<br />
Detail. Die Doppelspüle ist<br />
quer eingebaut.<br />
Die Eignerkabine im Bug mit<br />
Inselbett ist sehr geräumig, allerdings<br />
auf Kosten des Badezimmers,<br />
das in dieser Version das einzige ist,<br />
in der Mitte des Bootes mit separater<br />
Duschkabine. In den verschiedenen<br />
Konfigurationen gibt es ein Badezimmer<br />
in der Eignerkabine und es<br />
besteht auch die Möglichkeit, eine<br />
zusätzliche Kabine mit Etagenbetten<br />
66 4/<strong>2022</strong>
„ Sobald der Winddruck<br />
ansteigt, legt sich die Yacht<br />
auf ihre Chines, was gute<br />
Kursstabilität wie bei einer<br />
weit größeren Yacht bietet.“<br />
Funktionalität und Ästhetik aus der Hand von Marc Lombard und aus dem italienischen Hause Nauta Design.<br />
im Bug zu erhalten, was natürlich<br />
Platz in der Eignerkabine kostet.<br />
Im Heck zeigte unsere Version<br />
die klassische Doppelkabinen-Konfiguration,<br />
alternativ kann man<br />
auch eine Einzelkabine plus Stauraum<br />
wählen. Wir haben das Vorhandensein<br />
eines Kartentisches<br />
sehr geschätzt, der links neben dem<br />
Niedergang mit achterlichem Blick<br />
positioniert ist und einen schnellen<br />
Dialog z. B. zwischen der Person am<br />
Funkgerät und der am Steuer ermöglichen<br />
kann.<br />
LEISTUNGSSCHAU<br />
Unser Test fand in Südfrankreich<br />
statt, mit einer thermischen Brise,<br />
die sich schnell von anfänglichen<br />
6 bis 7 Knoten auf 11 bis zu 13 Knoten<br />
bei leicht kabbeliger See steigerte.<br />
Obwohl die Position der Rudergänger<br />
nach hinten verlegt wurde,<br />
um Platz im Cockpit zu schaffen,<br />
ist die Ergonomie am Steuerstand<br />
hervorragend.<br />
Die Steuermannssitze lassen sich<br />
nach achtern hochklappen. Von<br />
der Sitzfläche her kleiner dimensioniert,<br />
sind sie immer noch mehr<br />
als genug, um das Boot unter Maschine<br />
bequem zu steuern – jedoch<br />
erlauben die kleineren Abmessungen<br />
mehr Platz hinter dem Rad.<br />
Auch auf der Kante zu sitzen fühlt<br />
sich bequem an. Am Steuerstand<br />
stehend, schätzten wir die verstellbaren<br />
Bodenplatten zum Ausgleich<br />
der Krängung.<br />
Die Arbeitswinschen für Fallen<br />
und Strecker sind beiderseits des<br />
Niedergangs angeordnet. Dennoch<br />
kann man die Großschot (German<br />
Mainsheet System) nach achtern legen<br />
und zumindest im Trimm das<br />
Boot komplett von hinten fahren.<br />
Den Großsegel-Traveller vermisst<br />
man nicht, es braucht durchaus keinen<br />
Überrollbügel, alles in allem ergibt<br />
das den Vorteil einer größeren<br />
Einfachheit beim Handling.<br />
Was uns, wie bereits erwähnt,<br />
erstaunte, war das Segelverhalten.<br />
Abgesehen von der Leistung, die<br />
für eine Fahrtenyacht ausgesprochen<br />
gut war, gefiel uns das Steuerfeeling.<br />
Wenn die Yacht räumlich<br />
wie ein 45-Füßer erscheint, so steuert<br />
sich die Oceanis 40.1 am Wind<br />
wie eine 32er, unerwartet reaktionsschnell<br />
und handlich bei den Wenden.<br />
Sobald der Winddruck ansteigt,<br />
legt sich die Yacht auf ihre Chines,<br />
was ein ausgezeichnetes Sicherheitsgefühl<br />
ergibt und vor allem gute<br />
Kursstabilität wie bei einer weit<br />
größeren Yacht bietet – Beneteau<br />
hat die perfekte Balance gefunden.<br />
Ein Teil ist sicherlich auf die Konfiguration<br />
der Testyacht zurückzuführen,<br />
die mit höherem Mast<br />
und einem halb durchgelatteten<br />
Groß segel ausgestattet ist.<br />
Vor dem Wind segelten wir bei<br />
11 Knoten Wind zwischen 6 und<br />
7 Knoten, bei einem scheinbaren<br />
Winkel von 35°. Am meisten Spaß<br />
hatten wir mit dem Code 0, der als<br />
Furlingsegel zum Einsatz kommt.<br />
So ein Mehrzwecksegel sollte Teil<br />
jeder Cruising-Garderobe sein.<br />
Bei aufkommenden 12/13 Knoten<br />
Wind erreichten wir 8,5 SOG<br />
bei 70° scheinbarem Wind, die auf<br />
Der tulpenförmige<br />
Rumpf mit markant<br />
abgesetzten Kimmkanten,<br />
die sich über<br />
das vordere Drittel<br />
bis zum Steven ziehen.<br />
4/<strong>2022</strong> 67
Beneteau Oceanis 40.1<br />
Viel Platz in der<br />
Eignerkabine im<br />
Bug mit Inselbett.<br />
Nasszelle mit<br />
Duschecke.<br />
Der Tisch ist absenkbar<br />
und lässt sich in ein<br />
Doppelbett verwandeln.<br />
Bequemer Niedergang,<br />
vollwertiger Navitisch<br />
auf Backbord.<br />
„ Die Standardversion verfügt über<br />
drei Kabinen und ein Badezimmer.“<br />
7,5 bei 80° und 7 Knoten bei 90°<br />
scheinbarem Wind sanken. Ab 100°<br />
ist es ratsam, den Gennaker auf dem<br />
„Rüssel“ zu hissen, bei 120° mit 13<br />
Knoten glitt die 40.1 mit 7,5 Knoten<br />
durchs Wasser.<br />
Zum Halsen braucht man mindestens<br />
zwei Crewmitglieder und muss<br />
darauf achten, das Manöver schnell<br />
anzugehen und das Segel richtig auswehen<br />
zu lassen, bevor man es wieder<br />
auf der neuen Seite belegt. Die Performance<br />
der Oceanis 40.1 ist bereits mit<br />
dem Normalrigg beeindruckend. Wie<br />
muss dann erst eine Oceanis 40.1 mit<br />
First Line, Laminatsegeln und Performance-Kiel<br />
abgehen?<br />
Nachdem wir die Segel geborgen<br />
hatten und unter Motor zurückfuhren,<br />
öffneten wir die Heckplattform, die<br />
über eine weitere, bequeme Stufe erreichbar<br />
ist. Die Abmessungen sind<br />
fast wie ein Privatstrand am Wasser,<br />
auf jeden Fall eine sehr bequeme Plattform,<br />
um nach dem Baden zurück an<br />
Bord zu kommen oder um auf das<br />
Beiboot umzusteigen. Eine elektrische<br />
Motorisierung ist als Option anstelle<br />
des Seilzuges erhältlich.<br />
Der Motor, ein 45-PS-Yanmar mit<br />
Wellenantreib und festem Propeller<br />
(optional mit einziehbaren Blättern),<br />
ermöglicht eine Geschwindigkeit von<br />
5 Knoten bei 1.800 U/min, 6 Knoten<br />
bei 2.200 und fast 8 Knoten bei Vollgas<br />
bei 3.200 U/min. Aber bei diesen<br />
Segeleigenschaften wird man wohl<br />
stets den Windantrieb bevorzugen. <br />
Beneteau Oceanis 40.1<br />
Länge ü. a.<br />
Rumpflänge<br />
Breite<br />
Verdrängung<br />
Treibstoff<br />
Frischwasser<br />
Motorleistung<br />
12,87 m<br />
11,99 m<br />
4,18 m<br />
7.985 kg<br />
195 l<br />
235 l<br />
45 CV<br />
Rollgroß 34,70 m²<br />
Selbstwendefock 26,90 m²<br />
CE-Zertifizierung<br />
Architekt<br />
Design<br />
A10/B10/C12<br />
Marc Lombard<br />
Nauta Design<br />
Preis netto ab Werft ab € 207.900,–<br />
Master Yachting GmbH, Diesterweggasse 16/5, 1140 Wien,<br />
Tel. +43 1 81 444<br />
è www.masteryachting.com<br />
68 4/<strong>2022</strong>
Die Stiegen biegen<br />
MOTORYACHTEN<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
EDELDESIGN. Die junge<br />
italienische Werft Nerea will<br />
voraussichtlich im September<br />
auf dem Cannes Yachting Festival<br />
mit der NY40 ihr zweites<br />
Modell präsentieren.<br />
Geplant sind eine offene und<br />
eine T-Top-Version, als Motorisierung<br />
stehen ein Z-Antrieb<br />
oder Außenbordmotoren zur<br />
Verfügung. Innovativer Blickfang<br />
an Deck ist eine multifunktionale<br />
Heckplattform,<br />
die neben einem großen festen<br />
Teil drei verstellbare Stufen besitzt,<br />
die nach oben oder unten<br />
bewegt werden können.<br />
Die Innenausstattung kann<br />
individuell gestaltet werden:<br />
Im Bug kann zwischen einem<br />
Doppelbett und einer Dinette<br />
mit C-förmigem Sofa und im<br />
Heck zwischen einem Doppelbett<br />
und zwei Einzelbetten<br />
gewählt werden.<br />
è www.nereayacht.com<br />
Zu haben mit Z- oder<br />
Außenborder-Antrieb.<br />
Etera (l.) und Forza.<br />
28 Meter, 60 Knoten!<br />
PROJEKT. Mit Centouno Navi hat<br />
eine neue italienische Marke das<br />
Licht der Welt erblickt, die Superyachten<br />
mit einer Schaufel Extraschmalz<br />
bauen möchte. Zum Beispiel<br />
die Centouno Forza: 28 Meter,<br />
3 x 2.000 PS, 60 Knoten.<br />
Oder die Centouno Etera: 39 Meter,<br />
4 x 2.600 PS, 58 Knoten. Erreicht<br />
werden sollen die extremen Geschwindigkeiten<br />
mittels Jet-Antrieb.<br />
Der dafür notwendige leichte und<br />
steife Rumpf wird aus Kohle- und<br />
Glasfaser in einem Hybrid-Sandwich<br />
mit Vinylesterharz und einem<br />
PVC-Schaumkern gefertigt.<br />
Bislang gibt es nur Konzepte,<br />
über Baubeginn oder Preise ist<br />
noch nichts bekannt.<br />
è www.centounonavi.it<br />
Little Italy<br />
AUSSENBORDER-FAMILIE. Mit<br />
der Verve 42 hat Azimut eine kompaktere<br />
Version seines Weekenders<br />
Verve 47 vorgestellt. Die 2020 eingeführte<br />
Verve-Reihe zielt auf den<br />
US-Markt und vereint leistungsstarke<br />
amerikanische Außenborder mit<br />
der Eleganz italienischer Kabinenkreuzer.<br />
Der Erfolg gibt der Nobelwerft<br />
recht: 66 Einheiten der großen<br />
Verve sind schon verkauft worden<br />
und das kleinere Modell hat auch<br />
schon 33 Käufer gefunden. Im<br />
Außen bereich der Verve 42 finden<br />
eine Miniküche, eine Sitzecke und<br />
achtern ein markantes Schanzkleid<br />
Platz, das sich zu einer Badeplattform<br />
ausklappen lässt. Unter Deck<br />
bieten ein Essbereich, der sich in<br />
ein Doppelbett umwandeln lässt,<br />
und eine Doppelkabine mit Bad vier<br />
Gästen die Möglichkeit, an Bord zu<br />
übernachten. Motorisierung: drei<br />
Mercury-Außenbordmotoren mit<br />
400 PS oder 450 PS.<br />
è www.azimutyachts.de<br />
Mit zwei Flügeln und<br />
drei Außenbordern<br />
zum Erfolg.<br />
4/<strong>2022</strong> 69
Eine Sch<br />
Jeanneau DB/43<br />
70 4/<strong>2022</strong>
FOTO: JEROME KELAGOPIAN<br />
Mit der DB/43 steigt Jeanneau in das Segment<br />
der luxuriösen Daycruiser ein. Das neue<br />
Modell ist eleganter, knackiger und sportlicher<br />
als das bisherige Motorbootangebot der<br />
Franzosen. Besitzt aber, wie wir bei den<br />
Testfahrten in Cannes feststellen konnten,<br />
so viele praktische Talente, dass man damit<br />
auch gerne ins Wochenende fährt.<br />
Text BERND HOFSTÄTTER<br />
Fotos JÉROME KELAGOPIAN, JEAN-BAPTISTE<br />
D’ENQUIN, NICOLAS CLARIS, BERND<br />
HOFSTÄTTER<br />
nitte Luxus<br />
4/<strong>2022</strong> 71
Jeanneau DB/43<br />
Geplant war, die Weltpremiere<br />
der DB/43 Ende<br />
Jänner auf der Bootsmesse<br />
in Düsseldorf zu feiern, die<br />
aber Corona-bedingt abgesagt werden<br />
musste, was allerdings in diesem<br />
Fall eine glückliche Fügung war.<br />
So konnten Journalisten und erste<br />
Kunden das neue Modell erstmals<br />
Anfang April im Vieux Port von<br />
Cannes betreten – ein wesentlich<br />
würdigeres Ambiente als eine<br />
Messehalle.<br />
Die DB/43 ist nämlich das erste<br />
Modell einer Baureihe, mit der<br />
Jeanneau den Markt der Luxus-Daycruiser<br />
erobern möchte. DB steht<br />
dabei für „Day Boat“ und erinnert<br />
an die gleichnamige Reihe aus den<br />
1980er-Jahren. Dass mit dem 43 Fuß<br />
langen DB das mittlere Modell der<br />
neuen Serie zuerst vorgestellt wurde,<br />
ist kein Zufall, wollte man sich doch<br />
schon in der Größe von Jeanneaus<br />
Leader- und NC-Reihe abheben, die<br />
weniger Luxus und mehr Familientauglichkeit<br />
bieten. Die DB-Serie<br />
steht hingegen für mehr Eleganz,<br />
mehr Sport und mehr Wohlstand,<br />
kurz: mehr Party, weniger Klassik.<br />
WACHSENDER BEACHCLUB<br />
Wir entern die DB/43 über die<br />
große Badeplattform, die optional<br />
auch hydraulisch absenkbar mit bis<br />
zu 150 kg Traglast zu bestellen ist.<br />
Als besondere Eyecatcher zeigen<br />
sich die beiden elektrisch absenkbaren<br />
Seitenwände, die das Heck<br />
auf über fünf Meter verbreitern und<br />
dem Cockpit immens viel zusätzlichen<br />
Raum geben – Beachclub ist<br />
hier tatsächlich einmal die passende<br />
Vokabel.<br />
Dominiert wird der Heckbereich<br />
von einer großen Sonnenliege, die<br />
mit umgeklappter Lehne auch als<br />
Sitzbank für den Esstisch für bis<br />
zu acht Personen dient. Sehr praktisch<br />
– wie auch die zweite Sitzbank<br />
des Tisches, die so Richtung Heck<br />
verschoben werden kann, dass aus<br />
der Außenpantry ein Küchenblock<br />
mit Gasherd, Grillplatte und Spüle<br />
entsteht, um den man im geschlossenen<br />
Zustand herumstehen und<br />
an seinem Aperitif nippen kann.<br />
Eine sehr gute Lösung ist, dass beim<br />
Küchenblock sämtliche Bedienelemente<br />
und Laden Richtung Steuerstand<br />
platziert sind, somit können<br />
Koch oder Köchin mit den Passagieren<br />
bei Tisch kommunizieren<br />
und haben trotzdem vollen Zugriff.<br />
TOLLER STEUERSTAND<br />
Weiter Richtung Bug stehen wir<br />
schon im sehr luftigen Steuerstand<br />
mit einer großen Frontscheibe, aber<br />
seitlich wenig Verkleidung, ideal für<br />
heiße Sommertage. Zwei große Raymarine-Displays<br />
zeigen alle relevanten<br />
Daten, deren es auf See bedarf.<br />
Keine unnötigen Schalter stören,<br />
alles wirkt sehr aufgeräumt, Gashebel<br />
und Joystick sind in optimaler<br />
Griffweite. Die beiden bequemen<br />
Sitze geben auch optimalen Seitenhalt<br />
und sind sauber verarbeitet. Ein<br />
weiterer Sitz in Fahrtrichtung auf<br />
der Backbordseite ist neben dem<br />
Niedergang platziert. Das Steuerrad<br />
ist aber das eigentliche Highlight,<br />
besser gesagt die elektrische Lenkung,<br />
bei der sich der Widerstand<br />
am Display einstellen lässt, also<br />
leichtgängig für die Hafenmanöver<br />
und etwas träger für die flotteren<br />
Fahrten.<br />
Über die beiden seitlichen Gangbords<br />
kommen wir zum Bug dieses<br />
Ohne ausklappbare Seitenterrassen<br />
traut sich heute<br />
fast kein Luxusmotorboot<br />
an die Öffentlichkeit. Der<br />
Beachclub und das Cockpit<br />
mit der Außenpantry sind<br />
sehr geräumig und ebenso<br />
variabel.<br />
FOTOS: JÉROME KELAGOPIAN (2), JEAN-BAPTISTE D’ENQUIN (4), BERND HOFSTÄTTER (1)<br />
72 4/<strong>2022</strong>
Sehr offener Decksplan mit breiten<br />
und sicheren Gangbords zum Bug.<br />
„ Bei der DB-Reihe verwenden wir all die luxuriösen<br />
Details, mit denen die Zielgruppe aus den Autos,<br />
Hotels und Flugzeugen, die sie benutzen, vertraut ist.<br />
Sie gibt sozusagen das Gefühl, zu Hause anzukommen.“<br />
Martin Meyer, Projektleiter Jeanneau<br />
Premium-Dayboats. Dort erwartet<br />
uns eine große Liegefläche für drei<br />
Personen. Die Rückenlehnen können<br />
auch hochgeklappt werden,<br />
zudem ist der Ankerkasten als<br />
Sitzbank gestaltet, was diese dritte<br />
Social Area an Bord sehr kommunikativ<br />
und angenehm macht.<br />
GEMÜTLICHES AMBIENTE<br />
UNTER DECK<br />
Unter Deck spiegelt sich der Eindruck<br />
aus Cockpit und Steuerstand<br />
wider. Im Niedergang backbordseitig<br />
befindet sich ein Breakfast<br />
Point, also keine voll ausgestattete<br />
Küche, sondern alles Notwendige,<br />
um ein Frühstück oder Snacks untertags<br />
zuzubereiten.<br />
Es kann zwischen zwei Kabinen<br />
gewählt werden, wobei hier die<br />
Entscheidung wirklich schwerfällt.<br />
Die großzügige Bugkabine für zwei<br />
Personen, mit viel seitlichem Lichteinfall<br />
und einem mittig platzierten<br />
erhöhten Doppelbett, oder die unter<br />
dem Steuerstand liegende Koje<br />
mit einem großen Doppelbett und<br />
einer Couch mit viel Stauraum. Die<br />
etwas geringere Stehhöhe nimmt<br />
man gerne in Kauf, da ein tolles<br />
Platzangebot vorhanden ist.<br />
Optional sind auch zwei Waschräume<br />
möglich. Hervorzuheben<br />
sind die edlen Materialien – Leder,<br />
hochwertige Stoffbezüge, hochflorige<br />
Teppiche – sowie die stimmungsvolle<br />
indirekte Beleuchtung.<br />
SCHÖNWETTERBOOT<br />
AUCH FÜR RAUE SEE<br />
Zurück an Deck starten wir die<br />
beiden Volvo Penta D6-Motoren<br />
mit jeweils 380 PS Leistung und<br />
verlassen den schützenden Hafen<br />
in Richtung nautische Wirklichkeit<br />
mit einem halben Meter Welle und<br />
saftigen Windböen. Die DB/43<br />
meistert diese Hürden der Natur<br />
Jeanneau DB/43 IB<br />
Designer/Architekt <br />
Länge ü. a. <br />
Rumpflänge<br />
Breite<br />
Tiefgang<br />
Camillo Garroni/Michael Peters<br />
13,03 m<br />
11,15 m<br />
3,82 m<br />
0,94 m<br />
Kabinen/Kojen 2/5<br />
Motorisierung Testboot IB (Innenborder)<br />
Höchstgeschwindigkeit IB bei Volllast<br />
Passagiere/CE-Kategorie<br />
2x Volvo D6 380 Joystick<br />
34 Knoten<br />
max. 12/B (küstenferne Gewässer)<br />
Preis netto ab Werft ab € 548.900,–<br />
Außenborder mit 3x Mercury Verado 350 und JPO ab € 567.600,–<br />
Händler: Boote Mayer e.U., Jeanneau, Four Winns und Wellcraft Powerboat Exklusivimporteur<br />
für Österreich; Prinz-Eugen-Str. 35-37, 4020 Linz, Tel. +43 664 / 340 97 86.<br />
è www.bootemayer.at<br />
4/<strong>2022</strong> 73
Jeanneau DB/43<br />
Die mittschiffs gelegene Kabine<br />
glänzt auch mit einer Couch.<br />
5-Sterne-Ambiente<br />
auch in der<br />
Nasszelle.<br />
Eine Schnitte von einem Rumpf, pfeilförmig<br />
und messerscharf in Szene gesetzt.<br />
Ready to race:<br />
Ausfahrt zur Testfahrt.<br />
„Die Jeanneau-DNA in der DB/43 ist die Einheit von<br />
Erfahrung, Liebe zum Detail und Funktionalität,<br />
positioniert im Premium Day Boat-Segment.“<br />
aber mit Bravour und gleitet sänftengleich<br />
durch die Wellen. Schnell<br />
gefahrene Kurven machen richtig<br />
Spaß, wobei das Boot immer einen<br />
sicheren Eindruck am Steuerstand<br />
hinterlässt.<br />
Der Kurvenradius beträgt rund<br />
2,5 Bootslängen und aus dem Kreisel<br />
heraus durch die eigene Welle<br />
schneidet die DB/43 sanft und kontrolliert<br />
durch, selbst wie in unserem<br />
Fall bei nicht ganz ruhiger See.<br />
Rasche Richtungswechsel werden<br />
auch dank der elektrischen Lenkung<br />
akkurat umgesetzt und heben den<br />
Spaßfaktor merklich an. Alternativ<br />
zum Volvo Penta Motor wird es<br />
auch eine Outboard-Variante geben,<br />
mit bis zu 3 x 350 PS starken Motoren,<br />
die allerdings auf der Badeplattform<br />
nicht mehr viel Platz<br />
lassen.<br />
DAS DAYBOAT ALS<br />
WEEKENDER<br />
Jeanneau präsentiert mit der DB/43<br />
ein erstklassiges Dayboat, das vom<br />
Raumangebot selbst einige Weekender<br />
in den Schatten stellen kann.<br />
Im Werbetext heißt es: „More than<br />
you expect“ – und das trifft es<br />
ziemlich gut. Ansprechendes<br />
Design, durchdachte Detaillösungen<br />
und hochwertige Ver arbeitung<br />
bieten ein attraktives Paket, was<br />
auch von der bisherigen Nachfrage<br />
von Händlerseite bestätigt wird.<br />
Die exklusive Ausstattung schlägt<br />
sich freilich auch preislich nieder,<br />
hier hebt sich die DB/43 von<br />
ähnlich großen Familienbooten<br />
deutlich ab.<br />
Von den Verkaufszahlen interessanter<br />
wird es aber dann mit der<br />
nächsten DB-Variante, die höchstwahrscheinlich<br />
um einiges kleiner<br />
und daher auch im Preis entgegenkommender<br />
ausfallen wird. <br />
FOTOS: JÉROME KELAGOPIAN (1), NICOLAS CLARIS (2), BERND HOFSTÄTTER (1)<br />
74 4/<strong>2022</strong>
Immer über Wasser<br />
PANORAMA<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Die Bootswerft Meyer in Aggsbach an der Donau baut seit<br />
160 Jahren Boote. Früher aus Holz und Moos, heute aus GFK<br />
und Aluminium. Und einer der größten Sportboothändler<br />
und Servicestützpunkte ist man auch geworden.<br />
JUBILÄUM. Als Christopher Meyers<br />
Ururgroß vater 1862 in der Nähe von<br />
Aggsbach seine Schiffsbaufirma gründete,<br />
wurden die großen Frachtschiffe<br />
an der Donau von bis zu 60 Pferden<br />
die Treppelwege entlang stromaufwärts<br />
gezogen. Schiffsbauer gab es<br />
damals an den großen Flüssen, wie<br />
es heute Tankstellen an der Wiener<br />
Triester Straße gibt. Eher mehr sogar,<br />
allein im Raum Aggsbach gab es drei<br />
Schopper, so nannte man die Schiffsbaumeister<br />
an der Donau, weil deren<br />
Haupttätigkeit im „Schoppen“ (oder<br />
Stopfen) von Moos in die Ritzen der<br />
hölzernen Bootsplanken bestand.<br />
Mit Moos und Holz arbeitet<br />
Christopher Meyer heute nicht mehr,<br />
und statt mit vielen Pferden hat er es<br />
heute mit noch mehr Pferdestärken<br />
zu tun. Die Donauschifffahrt hat sich<br />
in den letzten 160 Jahren radikal verändert,<br />
und wer sich als Schiffsbauer<br />
über Wasser halten wollte, musste sich<br />
immer wieder neuen Techniken und<br />
Trends anpassen. Das ist nicht vielen<br />
gelungen, den Meyers aber über fünf<br />
Generationen schon – Christopher ist<br />
heute einer der wenigen Schiffsbaumeister<br />
am großen Strom. Den letzten<br />
großen Wandel erlebte das Unternehmen<br />
vor rund 30 Jahren, als man sich<br />
vermehrt der Sportboote annahm.<br />
Seitdem dominieren die großen Winterlagerhallen<br />
mit Platz für 130 Boote<br />
und die große Krananlage das Betriebsgelände.<br />
Heute ist die Werft an<br />
der Donau ein etablierter Servicestützpunkt<br />
für Bootsmotoren der<br />
Hersteller Mercury/MerCruiser,<br />
Yamaha, Volvo Penta und Suzuki<br />
sowie ein Händler für namhafte<br />
Bootsmarken wie Quicksilver,<br />
Yamarin, Yamarin Cross, Buster,<br />
Flipper, Bella und Aquador.<br />
EINSATZFAHRZEUG<br />
MEYER A-BOOT<br />
Ein wichtiger Geschäftszweig ist aber<br />
immer noch der Bootsbau. Neben<br />
Holzzillen, die wieder vermehrt angefragt<br />
werden, gehören Arbeitsboote<br />
zum Programm. Sollten Sie irgendwann<br />
in die Verlegenheit kommen,<br />
auf der Donau in Seenot zu geraten,<br />
wird Sie wohl ein Boot der Firma<br />
Meyer retten. Viele Feuerwehren<br />
an der Donau haben das „Meyer<br />
A-Boot“ in der Flotte. A wie Arbeit.<br />
Hergestellt werden diese Boote nicht<br />
mehr aus Holz, sondern aus GFK<br />
oder Aluminium. Ausflugsboote in<br />
der Seegrotte, Vermessungsboote für<br />
die Donau oder die Einsatzboote der<br />
Betriebsfeuerwehr der VOEST: Die<br />
Einsatzgebiete der Meyerschen Arbeitsboote<br />
sind schier endlos. Sie werden<br />
in 4- bis 5-monatiger Handarbeit<br />
nach Kundenwunsch hergestellt, jedes<br />
Fahrzeug ist also ein Unikat.<br />
è www.bootswerft-meyer.at<br />
Von Holz- über GFKbis<br />
zu Aluminiumbooten:<br />
Schiffsbauer<br />
Christopher und Vater<br />
Hermann Meyer bringen<br />
in Aggsbach alles unter<br />
Dach und Fach.<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER UND EIGENTÜMER: Satz- und Druck-Team<br />
GmbH, Feschnig straße 232, 9020 Klagenfurt, Tel. +43 463/461 90 25,<br />
www.<strong>ocean7</strong>.at, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at, Firmenbuchnummer<br />
105347 y, Landes gericht Klagenfurt, UID ATU<br />
25773801 · ANWENDBARE VORSCHRIFT: Österreichische Ge -<br />
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Claris, Robin Christol, Jean-Baptiste D‘Enquin, Mag. Wolfgang<br />
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Generalsekretariat, 4020 Linz, Lederer gasse 88, www.yca.at ·<br />
Verantwortlich für die Mitteilungen des MSVÖ: Motor -<br />
bootsport und Seefahrts Verband Österreich, Forchheimergasse<br />
34/118, 1230 Wien, www.msvoe.at<br />
JURY<br />
4/<strong>2022</strong> 75
M<br />
V<br />
S<br />
Ö<br />
MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />
News Juli/August <strong>2022</strong><br />
Wasserski & Motorboot Club Wien.<br />
Festlich an der Donau<br />
Der ARBÖ Wasserski und Motorboot Club Wien und der ÖAMTC Motorboot-Club Vindobona,<br />
beide langjährige Mitgliedsvereine des MSVÖ, feierten im Mai ihr 60-jähriges Jubiläum auf den<br />
beiden clubeigenen Hafengländen.<br />
Text C. M. VOGT, BINNENREFERENT MSVÖ | Fotos WMCW, MC VINDOBONA<br />
Schon legendär sind die alljährlich<br />
von WMCW und<br />
MC Vindobona ausgerichteten<br />
Hafenfeste, zu denen immer<br />
zahlreiche Bootsfreunde aus allen<br />
Vereinen und Marinas gerne eingeladen<br />
sind. Auf dem diesjährigen<br />
Fest nützte der Binnen referent des<br />
MSVÖ die Gelegenheit, vor zahlreichen<br />
Ehrengästen und Mitgliedern<br />
feierlich Ehrenprä sident Hans<br />
Steinbach und Präsident Bernhard<br />
Rezac vom WMCW sowie Ehrenpräsident<br />
Manfred Hasicka und<br />
Präsident Peter Kutzka vom MC<br />
Vin dobona mit einer Urkunde und<br />
Auszeichnung in Silber zu ehren.<br />
WMCW WASSERSKI &<br />
MOTORBOOT CLUB WIEN<br />
Mit etwa 300 Mitgliedern, rund<br />
80 Wasserliegeplätzen, 170 Landliegeplätzen<br />
und seiner Steganlage<br />
in Korneuburg sowie einem Stand-<br />
BERNHARD REZAC<br />
Präsident Wasserski<br />
und Motorboot Club<br />
Wien<br />
ort in der Kuchelau stellt der<br />
WMCW einen zentralen Anlaufpunkt<br />
für den Wiener und den<br />
niederösterreichischen Bootssport<br />
dar.<br />
è www.wmcw.at<br />
ÖAMTC MOTORBOOT-CLUB<br />
VINDOBONA<br />
Ebenfalls mit rund 300 Mitgliedern<br />
und zusammen über 110<br />
Wasserliegeplätzen in Korneu-<br />
C. M. Vogt (MSVÖ) und Manfred Hasicka (r.),<br />
Ehrenpräsident Motorboot-Club Vindobona.<br />
Hans Steinbach, Ehrenpräsident Wasserski &<br />
Motorboot Club Wien, und C. M. Vogt (r.).<br />
76 4/<strong>2022</strong>
Motorboot-Club Vindobona.<br />
Traumrevier<br />
KROATIEN<br />
PETER KUTZKA<br />
Präsident Motorboot-<br />
Club Vindobona<br />
burg, Fischamend und dem<br />
Naturhafen Wien bietet der<br />
MC Vindobona ausreichend<br />
Möglichkeiten für einen optimalen<br />
Liegeplatz.<br />
è mc-vindobona.at<br />
FREUNDLICH G’WACHSEN<br />
Im Laufe der Jahre sind der<br />
WMCW und der MC Vindobona<br />
zu den mitgliederstärksten<br />
Clubs im Raum Wien und<br />
dem östlichen Niederösterreich<br />
herangewachsen. Erfreulich<br />
ist zudem das gastfreundschaftliche<br />
Verhältnis der<br />
Vereine zu den umliegenden<br />
Motorbootclubs wie dem<br />
MSC Danubia.<br />
Ich möchte diesen sehr<br />
engagierten Motorbootsvereinen<br />
für ihre Verdienste um<br />
den Bootssport im Namen des<br />
MSVÖ herzlich danken und<br />
ihnen für die nächsten Jahrzehnte<br />
weiterhin alles Gute<br />
wünschen.<br />
KROATIEN NORD, 160 Seiten,<br />
komplett vierfarbig, 29,95 €<br />
ISBN 978-3-96706-047-8<br />
Nachrichten für die Schifffahrt der OSB<br />
ARBEITEN (HÄNGEGERÜST)<br />
Stein-Mautern Strassenbrücke –<br />
Strom-km 2003.5 – bis 25. November<br />
<strong>2022</strong>: Eingeschränkte Durchfahrtshöhe<br />
von 2,25 m an der Donaubrücke Stein-<br />
Mautern. Finden diese Arbeiten in<br />
den Feldern 1, 2, 4 statt, werden diese<br />
Joche während den Arbeitszeiten mit<br />
Schifffahrtszeichen gesperrt.<br />
Bei Arbeiten im empfohlenen Durchfahrtsjoch<br />
(Feld 3) werden diese von<br />
der Schifffahrtsaufsicht überwacht<br />
und der Schiffsverkehr wird vor Ort<br />
geregelt. Die Schifffahrt ist grundsätzlich<br />
nicht behindert, es kann zu<br />
kurzen Verzögerungen kommen.<br />
KIESVERLADUNG<br />
Wien – Strom-km 1914.0 bis 1920.4 –<br />
Beschränkung bis 31. Dezember <strong>2022</strong>:<br />
Sog und Wellenschlag vermeiden.<br />
Kiesverladung im Bereich Strom-km<br />
1920.162 bis Strom-km 1920.400,<br />
linker Fahrbahnrand. Verklappt<br />
wird im Bereich Strom-km 1914.000<br />
bis Strom-km 1920.000 über die<br />
gesamte Strom breite. Arbeitsgeräte<br />
und -bereich sind entsprechend der<br />
WVO mit Schifffahrtszeichen (Tagund<br />
Nachtbezeichnung) gekennzeichnet.<br />
Ergänzende Infos: UKW-Kanal 10<br />
bei MS Krems oder MS Linz.<br />
KROATIEN SÜD, 168 Seiten,<br />
komplett vierfarbig, 29,95 €<br />
ISBN 978-3-96706-051-5<br />
Gleich bestellen:<br />
www.millemari.de
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News Juli/August <strong>2022</strong><br />
YCA-AKTUELL<br />
Gottfried Rieser:<br />
der neue YCA-<br />
Commodore<br />
Der Yacht Club Austria stellt sich neu auf: In der 50. General -<br />
versammlung am 7. Mai wurde ein neuer Vorstand gewählt.<br />
Text JOSEF WAGNER, YCA MARKETING | Foto UDO REICHMANN<br />
Der bisherige Commodore<br />
Christian Schifter hat sein<br />
Amt nach 14 Jahren zurückgelegt.<br />
Seine Verdienste um den Verein<br />
sind untrennbar mit der steilen<br />
Entwicklung nach oben verbunden:<br />
Er löste einen Innovationsschub im<br />
Bereich Verwaltung und Organisation<br />
aus, er stellte das Generalsekretariat<br />
auf völlig neue Beine und er<br />
sanierte die Finanzsituation, sodass<br />
der YCA heute besser denn je aufgestellt<br />
ist. Aufgrund seiner Verdienste<br />
wurde er zum Ehren-Commodore<br />
ernannt – wir gratulieren herzlichst!<br />
Als sein Nachfolger hat die Generalversammlung<br />
Gottfried „Titzl“<br />
Rieser zum Commodore bestellt.<br />
Vielen Mitgliedern ist er bekannt,<br />
war er doch davor schon in einigen<br />
führenden Funktionen im YCA tätig:<br />
Viele Jahre als Generalsekretär,<br />
Crew-Commander der Crew Oberösterreich<br />
und die letzten sechs Jahre<br />
war er für das Ausbildungswesen<br />
in Österreich verantwortlich.<br />
Der YCA hat so eine stolze Geschichte,<br />
hat so großartige Mitglieder<br />
mit so vielen zukunftsträchtigen Ideen,<br />
es gilt dieses riesige Potenzial zu<br />
nutzen und auszubauen. Mit „Titzl“<br />
Rieser, wie ihn seine Freunde nennen,<br />
haben wir einen Garanten für<br />
die Durchsetzung von Inspirationen<br />
sowie für die Bewältigung zukünftiger<br />
Herausforderungen im Yacht<br />
Club Austria.<br />
Dazu zählen bekanntlich: Gemeinschaften<br />
fördern und forcieren, Vertrauen<br />
für ein offenes Miteinander<br />
gewinnen, Verantwortung für kommerzielle<br />
Entscheidungen sichern<br />
sowie last but not least: „Qualität<br />
geht vor Quantität“.<br />
Auch wenn es heißt „Allen recht<br />
getan ist eine Kunst, die niemand<br />
kann!“, wünschen dir, lieber „Titzl“,<br />
alle Mitglieder des YCA besten Erfolg<br />
und viel Glück beim Umsetzen<br />
deiner nautischen Visionen und zukünftigen<br />
Ziele!<br />
Der neue Commodore steht allen<br />
Mitgliedern für Gespräche, für Anregungen<br />
und für Ideen gerne zur<br />
Verfügung, einfach per E-Mail an<br />
è gottfried.rieser@yca.at<br />
Gottfried „Titzl“<br />
Rieser übernimmt<br />
das YCA-Steuer.<br />
YCA-Services und -Vorteilspartner<br />
Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />
starken Partnern aus. Damit können wir<br />
unseren YCA-Mitgliedern attraktivste<br />
Konditionen in vielen Bereichen anbieten,<br />
siehe unsere Service-/Vorteilspartner<br />
auf è www.yca.at<br />
Marinas: Sondertarif für Tages- bzw.<br />
Jahres-Liegeplätze. Italien: Marina Certosa<br />
(Venedig), Marina Aprilia Marittima<br />
(Lignano*). Kroa tien: Marina Vrsar, Marina<br />
Funtana, Marina Punat, Marina Frapa<br />
* In Kooperation mit der Agenzia Adrianautica und Agenzia Immobiliare-Nautica & Yachting San Marco.<br />
in Rogoznica und Dubrovnik. Spanien:<br />
Marine Project Iberia (Barcelona).<br />
Charter: Müller Yachtcharter, Pitter<br />
Yachtcharter, My SeaTime Yachtcharter<br />
d.o.o. (Kroa tien), Ionian Charter (Griechenland),<br />
four seasons yachting GmbH<br />
(Deutschland).<br />
Service: MEC-Energietechnik, SeaHelp,<br />
Seemannsladen.at, Thomas Pernsteiner,<br />
Schiffs-Sachverständiger, <strong>ocean7</strong>-Magazin,<br />
Marina-Buchungsplattform seasy.at<br />
Versicherung: Pantaenius.<br />
YCA-Stützpunkte: Alle Marinas wie links<br />
angeführt + Ionian Charter.<br />
Interessierten Sponsoren und Partnern<br />
bieten wir gerne attraktivste Kooperationsformen<br />
und Möglichkeiten für eine<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir freuen<br />
uns auf Ihre Anfragen und Vorschläge:<br />
è marketing@yca.at<br />
78 4/<strong>2022</strong>
YCA-AKTUELL<br />
Christian Schifter wird Ehren-Commodore<br />
Text GOTTFRIED RIESER | Foto UDO REICHMANN<br />
Christian Schifter übernahm<br />
das Steuer des YCA in einer<br />
besonders stürmischen<br />
Zeit – der YCA befand sich in einer<br />
kritischen Legerwall-Situation,<br />
sowohl finanziell als auch organisatorisch.<br />
Mit seiner ruhigen und sachlichen<br />
Vorgangsweise hat er den<br />
YCA wieder in ruhige Gewässer<br />
geführt, sodass der YCA die notwendigen<br />
„Bootsreparaturen“ gut<br />
abarbeiten konnte: Das Büro wurde<br />
völlig neu strukturiert, die inhaltlichen<br />
Aufgaben wurden überprüft,<br />
entrümpelt und mit dem ÖSV<br />
wurde ein neues, konstruktives<br />
Verhältnis geschaffen.<br />
In Bezug auf Informationstransfer<br />
mit unseren Mitgliedern ist<br />
Christian Schifter ein legendärer<br />
Coup gelungen: Wir konnten das<br />
Fachmagazin <strong>ocean7</strong> für unsere<br />
Clubseiten gewinnen – ein unschätzbares<br />
Privileg für den YCA.<br />
Der Erfolg gibt ihm recht: Der<br />
Mitgliederstand konnte <strong>2022</strong> im<br />
50. Jubiläumsjahr auf über 2.500<br />
gesteigert werden – mehr Bestätigung<br />
braucht es wohl nicht, um<br />
die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />
Weges zu beweisen.<br />
Mit der Ernennung zum Ehren-<br />
Commodore bedankt sich der<br />
Yacht Club Austria ausdrücklich<br />
für die großartigen Leistungen und<br />
für das tolle Engagement zum<br />
Wohle der YCA-Mitglieder!<br />
Wir wünschen ihm und seiner<br />
Familie Glück und Gesundheit<br />
und immer eine Handbreit Wasser<br />
unterm Kiel!<br />
Ernennung zum Ehren-<br />
Commodore mit Gottfried<br />
Rieser, Christian<br />
Schifter und Thomas<br />
Hickersberger (v. l.).<br />
YCA-Events und -Veranstaltungen<br />
YCA-JUBILÄUM<br />
YCA Crew Salzburg<br />
auf dem Mondsee<br />
Text GABRIELE MONZ | Foto ATELIER KOPFSACHE<br />
Am 9. Juli laden wir anlässlich<br />
der 50 Jahre YCA<br />
Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
unsere Mitglieder zu einer etwas<br />
außergewöhnlichen Schiffsfahrt<br />
mit der Herzog Odilo auf<br />
dem Mondsee ein. Inkludiert<br />
sind Prosecco-Empfang und<br />
Mondseeschifffahrt Familie Hemetsberger.<br />
Catering an Bord sowie der<br />
Bustransfer von Salzburg zum<br />
Mondsee und retour.<br />
Wir freuen uns schon jetzt<br />
auf ein gemütliches und geselliges<br />
Beisammensein in einem<br />
traumhaften Ambiente auf dem<br />
Wasser!<br />
2. Juli Attersee Weyregg Attersee Cup mit YCA<br />
9. Juli Biograd/HR Crew OÖ Langstrecken-Törn 400 sm, 8 Tage<br />
9. Juli Mondsee 50 Jahre YCA Crew Salzburg<br />
15. Juli Solent/GBR Gezeiten-Stromrevier, Segeln Sp., 8 Tage<br />
16. Juli Kroatien Competent Crew, Theorie und Praxis, 8 Tage<br />
23. Juli Attersee Weyregg Attersee Cup mit YCA<br />
25. Juli Attersee Nußdorf Bfa Binnen Einstieg zum Segeln, 5 Tage<br />
30. Juli Kroatien Jugendtörn Crew OÖ Termin A, 8 Tage<br />
13. August Kroatien Jugendtörn Crew OÖ Termin B, 8 Tage<br />
20. August Attersee Weyregg Attersee Cup mit YCA<br />
20. August Isle of Skye Schottland & Hebriden, 8 Tage<br />
27. August Punat/HR Crew Stmk Langstrecken-Törn 400 sm, 8 Tage<br />
10. September Südbretagne/FRA Spezial: Tidenrevier Segeln, 10 Tage<br />
10. September Breitenbrunn NS Regattatraining inkl. Nachtsegeln Teil 2, 2 Tage<br />
16. September Online Basis Segel Kurs + Praxis auf Boot, 2 Tage<br />
23. September Innsbruck BFA-Theorie-Ausbildung, 2 Tage<br />
24. September Ansfelden Sem.-Hotel „Elektrik an Bord” mit Oliver Hrazdera<br />
25. September Kanaren Tidenmeilen Langstrecke, 15 Tage<br />
1. Oktober Biograd AAC Alpe Adria Challenge <strong>2022</strong>, 8 Tage<br />
15. Oktober Ansfelden Sem.-Hotel „Kommunikation an Bord” mit G. Truttenberger<br />
22. Oktober Rogoznica 50 Jahre YCA Langstrecken-Törn, 8 Tage<br />
Allfällige Änderungen vorbehalten.<br />
Clubabende<br />
Sämtliche YCA-Clubabende (online oder real), Aus- und Weiterbildungs-<br />
Möglichkeiten tagesaktuell abrufbar unter è www.yca.at/vereinonline<br />
Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />
Gäste und Freunde zu unseren YCA-Clubabenden herzlich willkommen!<br />
4/<strong>2022</strong> 79
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
News Juli/August <strong>2022</strong><br />
YCA-AUSBILDUNG<br />
Helden der<br />
Donauschifffahrt<br />
Hubert von Goisern hatte im Millenniumsjahr die Idee, mit dem Schiff die Donau entlang bis zum<br />
Delta zu fahren, Musik mit lokal bekannten Künstlern zu machen und Land und Leute entlang dieser<br />
historischen Wasserstraße kennenzulernen. Zwei Freunde wurden auf das Projekt aufmerksam und<br />
setzten dieses Vorhaben während der Pandemie um. Einer, der nach über 45 Berufsjahren bereits<br />
in Pension gegangen ist, und der andere am Sprung dorthin waren sich einig: jetzt oder nie!<br />
Text FRITZ SCHMUTZHART UND JOSEF FRISCHMUTH | Fotos YCA-ARCHIV<br />
Unser Ziel war das Erlangen<br />
des Schiffsführerpatents<br />
20 Meter Binnen, welches<br />
zum Befahren von Internationalen<br />
Wasserstraßen befähigt. Die beste<br />
Ausbildung führte zum Yacht Club<br />
Austria, Crew Oberösterreich, mit<br />
seiner Motoryacht Esperanza und<br />
einem hoch motivierten Trainerstab<br />
mit Kompetenzzentrum.<br />
Im Mai 2021 ist es so weit, wir<br />
stehen im Winterhafen zur ersten<br />
Ausfahrt bereit. Trainer Rolf lässt<br />
uns gleich ans Steuer. Wir sind ja<br />
erfahrene Segler, so denken wir …<br />
Unterbrochen von bereits gebuchten<br />
Urlauben wird in den<br />
Schleusenfahrt.<br />
Clubyacht Esperanza<br />
in Linz an der Donau.<br />
kommenden Monaten fleißig trainiert;<br />
das Pensum umfasst 40 Ausfahrten<br />
zu je etwa zwei Stunden an<br />
40 unterschiedlichen Tagen und<br />
führt bei Donaufahrten mit laufendem<br />
Wiederholen von Anlegemanövern,<br />
Traversieren und Lavieren<br />
zu wachsender Sicherheit.<br />
Besonders eindrucksvoll sind<br />
längere Ausfahrten nach Wilhering,<br />
in die 1,8 km lange Wasserstraße<br />
der Traun oder zur<br />
Schleusenfahrt nach Mauthausen,<br />
wo uns die Größe und Mächtigkeit<br />
des Donaustroms mehr und<br />
mehr bewusst wird und sich der<br />
Wunsch, dieses Patent endlich in<br />
Anlieger Mauthausen.<br />
Wolfgang Hurch und Patrick Kindsthaler<br />
beim „Dummy Over Board“-Manöver.<br />
Händen zu halten, noch deutlich<br />
verstärkt.<br />
Doch zuvor gilt es noch eine<br />
Prüfung im Verkehrsministerium,<br />
der obersten Schifffahrtsbehörde,<br />
zu bestehen. Das YCA Kompetenzzentrum<br />
in Linz bereitete uns<br />
in einigen Wochenend-Theoriekursen<br />
professionell und engagiert<br />
vor. Im Oktober endlich waren die<br />
40 Praxistage auf der Esperanza<br />
geschafft und wir buchten uns für<br />
den ersten möglichen Prüfungstermin<br />
im Dezember 2021 ein.<br />
Doch aus Delta wurde Omikron,<br />
und unser Termin schmolz<br />
im Lockdown davon. Mitte Jänner<br />
<strong>2022</strong> wurde ein Ersatztermin<br />
gefunden, der dann auch tatsächlich<br />
hielt.<br />
Die körperliche und nervliche<br />
Anspannung und Aufregung über<br />
diesen Prüfungsmarathon war<br />
doch spürbar und umso größer<br />
war die Erleichterung, als wir<br />
nach 227 Tagen vom SFA-Kapitän<br />
die Worte zu hören bekamen:<br />
„Ich gratuliere zur bestandenen<br />
Prüfung!“<br />
Im Rückblick war es ein Traum,<br />
der Wirklichkeit wurde und den<br />
wir allen Umständen zum Trotz<br />
mit Unterstützung des YCA<br />
erfolgreich meistern konnten!<br />
Interesse am 20-m-Schiffspatent?<br />
Infos und Anmeldungen:<br />
è paul.schuerz@yca-ooe.at<br />
80 4/<strong>2022</strong>
YCA-JUGEND<br />
YCA-Jugendtörn <strong>2022</strong><br />
Auch heuer finden wieder unsere beliebten Jugendtörns statt. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage wurden heuer zwei Termine organisiert. Das bedeutet die doppelte<br />
Ladung an Action, Spaß und Segeln in Kroatien!<br />
Text und Foto PHILIPP ECKERSTORFER, AUSBILDUNGSLEITUNG JUGEND<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
GENERALSEKRETARIAT<br />
Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />
+43(0)732 781086, office@yca.at<br />
www.yca.at<br />
COMMODORE<br />
Gottfried „Titzl“ Rieser<br />
+43(0)664 3706027<br />
gottfried.rieser@yca.at<br />
Neues Jahr, neue Leute, neue Erfahrungen<br />
– aber das Motto bleibt<br />
gleich: Du bist zwischen 18 und<br />
30 Jahre alt, YCA-Mitglied, möchtest<br />
deine Segelerfahrungen erweitern und<br />
eine Woche unter Gleichaltrigen auf dem<br />
Meer verbringen? Dann ist dieser Törn<br />
genau das Richtige für dich! Es erwartet<br />
dich eine tolle Mischung aus Segeltraining<br />
und Entspannung. Die anteiligen<br />
Charterkosten betragen 100 Euro pro<br />
Person (150 Euro für Personen von 27<br />
bis 30 Jahren) plus Bordkassa (An- und<br />
Abreise, Verpflegung, Liegegebühren<br />
u. ä.) in der Höhe von ca. 250–300 Euro.<br />
Die Termine: 30. 7.–6. 8. oder 13. 8.–20. 8.<br />
<strong>2022</strong>. Wo genau, sagen wir dir bei der<br />
Anmeldung, am besten gleich direkt<br />
beim Ausbildungsleiter:<br />
è philipp.eckerstorfer@yca-ooe.at<br />
Jugendtörn 2019 in Biograd, Kroatien mit Theresa,<br />
Julia, Philipp, Maximilian, Eva und Magdalena<br />
CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />
Crew-Commander<br />
Günther Holzinger<br />
+43(0)664 2108020<br />
guenther.holzinger@yca.at<br />
CREW SALZBURG<br />
Crew-Commander<br />
Hubert Kraft<br />
+43(0)664 9645011<br />
hubert.kraft@yca.at<br />
CREW OBERÖSTERREICH<br />
Crew-Commander,<br />
Generalsekretär<br />
Thomas Hickersberger<br />
+43(0)676 3067224<br />
thomas.hickersberger@yca.at<br />
YCA-REGATTA<br />
YCA goes Segel-Bundesliga<br />
Text GOTTFRIED RIESER | Foto ??????<br />
CREW TIROL UND VORARLBERG<br />
Crew-Commander<br />
Johannes Lindig<br />
+43(0)660 5208136<br />
j.lindig@tsn.at<br />
Träume nicht dein Leben, sondern<br />
lebe deine Träume – wer es nicht<br />
probiert, wird es nie erfahren ...“,<br />
so oder so ähnlich ist die Idee entstanden,<br />
der YCA könnte doch seine Kompetenz<br />
auch auf der Regatta-Bahn beweisen<br />
und an der Segel-Bundesliga<br />
teilnehmen. Das Format besteht aus<br />
Fleet-Races auf kurzen Kursen in Ufernähe<br />
auf Österreichs Binnenseen und ist<br />
sehr publikumswirksam. Der Wechsel<br />
der Teams findet auf dem Wasser statt.<br />
Im Jahr <strong>2022</strong> wird auf baugleichen J70<br />
gesegelt.<br />
Ein Liga-Wochenende besteht aus<br />
drei Tagen von Freitag bis Sonntag.<br />
Die segelsportliche Durchführung der<br />
einzelnen Events, d. h. Wettfahrtleitung<br />
im Regattagebiet, erfolgt durch die Ausrichterclubs<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Segelbundesliga. Interesse? Schreib uns:<br />
è gottfried.rieser@yca.at<br />
FOTO: STUDIO46.AT<br />
CREW KÄRNTEN<br />
Crew-Commander<br />
Daniel Kirchmeier<br />
+43(0)664 2131805<br />
daniel.kirchmeier@yca.at<br />
www.yca-crew-ktn.at<br />
CREW STEIERMARK<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
+43(0)676 6086035<br />
mike.hecker@yca.at<br />
AUSBILDUNG<br />
YCA-Ausbildungsleiter<br />
Gerald Truttenberger<br />
+43(0)664 2253313<br />
gerald.truttenberger@yca.at<br />
Crewbörsen: Mitsegler zu unseren<br />
nächsten Regatten und Törns gesucht!<br />
Falls es einmal heißt: „Ausgebucht“ oder „Anmeldefrist verstrichen“: Wir haben immer ein offenes Ohr<br />
für „Last Minute“-Anfragen, da es immer wieder unvorhergesehene Ausfälle von Teilnehmern gibt!<br />
NAUTISCHES<br />
KOMPETENZ-ZENTRUM<br />
Wolfgang Hurch<br />
+43(0)732 781086<br />
wolfgang.hurch@yca.at<br />
4/<strong>2022</strong> 81
Sailing Poetry<br />
London Sailing und<br />
der Admiral in den<br />
St. Katherine Docks<br />
Wir segeln wieder durch<br />
London; in der stilvollen<br />
Marina St. Katherine Docks<br />
inmitten der City treffen wir<br />
auf einen Admiral, reden mit<br />
ihm über seine Segelmanöver<br />
vor Trafalgar – und wir<br />
erfinden einen Plot.<br />
Mit einer Wayfarer Jolle des<br />
Shadwell Segelclubs segeln<br />
wir auf der Themse, Kurs<br />
Tower Bridge; steuerbords, knapp<br />
vor der Bridge, sieht man einen<br />
Wald von Segelmasten zwischen<br />
Häusern – die Yachtmarina St. Katherine<br />
Docks. Vor den beträchtlichen<br />
Tiden auf der Themse, die hier<br />
neun Meter erreichen können, ist<br />
sie durch Schleusen geschützt, nur<br />
fünf Minuten von der City. Kenne<br />
Banker, die ihre Yachten hier liegen<br />
haben und darauf schlafen, wenn<br />
sie bis spät in die Nacht in der nahen<br />
City gearbeitet haben und nicht<br />
hinausfahren wollen zu ihren Häusern<br />
in Highgate oder Westminster.<br />
Die Marina hat eine lange Geschichte,<br />
erst als Handelshafen,<br />
dann, als die Handelsschiffe zu groß<br />
wurden, als Yachthafen. Wer sie auf<br />
eigenem Kiel anlaufen will, kann<br />
hier buchen: è www.skdocks.co.uk/marina<br />
Man macht vor dem Schleusentor<br />
an Bojen fest und wartet auf die<br />
Glocke des Yachtclubs, die das<br />
Schleusen ankündigt. Der „Yacht<br />
Master“ der Royal Yachting Association,<br />
im Lehrplan: Anlegen an Bojen<br />
im Strom, wäre hier von Nutzen.<br />
ALFRED ZELLINGER<br />
ist Schriftsteller und<br />
erlernte das Segeln in<br />
der O-Jolle des Vaters<br />
auf dem Traunsee. Dort<br />
segelt er heute einen<br />
30er-Schärenkreuzer,<br />
auf dem Meer eine<br />
46er Grand Soleil.<br />
kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />
sion Napoleons und die Vormacht<br />
Englands auf den Meeren gesichert,<br />
antworte ich. Ach, wir waren bloß<br />
die besseren Segler, sagt er; wir<br />
stellten die Spanier und Franzosen<br />
südlich von Cadiz; waren ihnen<br />
aber zahlenmäßig unterlegen. Sie<br />
liefen in südlicher Richtung vor<br />
dem Wind; wir steuerten im rechten<br />
Winkel auf sie zu, ich ließ das<br />
Signal „Engage the enemy closely“<br />
geben, befahl also den Nahkampf<br />
Schiff gegen Schiff.<br />
Die traditionelle Taktik war,<br />
dass Flotten sich in geschlossenen<br />
Kiellinien bekämpften. Stattdessen<br />
teilte ich meine Schiffe in zwei Geschwader,<br />
die mit 90 Grad auf die<br />
französisch-spanische Linie treffen<br />
und sie durchschneiden sollten.<br />
So würde ich eine zahlenmäßige<br />
Überlegenheit besitzen, denn die<br />
vorausfahrenden Schiffe des Gegners<br />
würden Zeit brauchen, zu<br />
wenden und in den Kampf einzugreifen.<br />
Was man später den „Nelson<br />
Touch“ nennen sollte, gelang: Wir<br />
vernichteten den Gegner. Pech war<br />
nur, dass ich dabei von der Kugel<br />
eines französischen Schützen getroffen<br />
wurde. Lady Hamilton soll<br />
sehr getrauert haben, sage ich.<br />
DER PLOT<br />
Nehme anderntags Platz auf einem<br />
wuchtigen Steinquader, der als Sitzbank<br />
dient, vor einer der Piers der<br />
Marina, dahinter das Dickens Inn,<br />
von dem Klaviermusik herüber<br />
klingt. Und hier, nicht weit von der<br />
Banker-City, fällt mir der Plot ein<br />
zu einem Buch, das man vielleicht<br />
mein Alterswerk nennen wird:<br />
„Endspiel an der Pier Vier“.<br />
Der Steinquader dient fünf alten<br />
Herren als Bank; täglich treffen sie<br />
hier einander, trinken Wein und<br />
reden über Gott und die Welt, diskutieren<br />
die Lage in Stadt und Land,<br />
treffen ihre Ex-Frauen, ihre gut geratenen<br />
oder missratenen Kinder,<br />
memorieren die Geschichten des<br />
Tages und die Geschichten ihres<br />
Lebens …<br />
<br />
In der nächsten Ausgabe, meine<br />
Damen und Herren, schreibe ich –<br />
hoffentlich von etwas Weisheit des<br />
Alters diktiert – über den Kreislauf<br />
des Lebens und den Kreislauf des<br />
Segelns.<br />
NELSON<br />
Später in der Marina, bei einem Bier<br />
auf der Terrasse des Dickens Inn,<br />
stoßen wir auf einen Marineur in<br />
Admiralsuniform, um das rechte<br />
Auge Narben, ein Arm fehlt ihm.<br />
„Admiral Nelson, I presume?“<br />
spreche ich die geflügelten Worte.<br />
Man kennt mich also noch, sagt er.<br />
Mit Ihrem Sieg vor Trafalgar haben<br />
Sie Ihr Land bewahrt vor der Inva-<br />
St. Katherine Docks.<br />
82 4/<strong>2022</strong>
BÜCHERSCHAPP<br />
Tipps, Trends & Neuheiten<br />
Portugal zum Ausklappen<br />
BILDBAND. Das Buch zu unserer<br />
Portugal-Story ab Seite 26!<br />
Die Bildbandreihe Das Buch<br />
des Kunth Verlags präsentiert die<br />
schönsten Seiten der jeweiligen<br />
Destination in üppig aufgemachter<br />
Weise. Highlights sind die spekta -<br />
kulären Ansichten dank ausklapp -<br />
barer Panoramaseiten. Im Portu -<br />
gal-Band werden u. a. die großen<br />
Städte und beschaulichen Dörfer,<br />
die zerklüfteten Felskaps und die<br />
wellensportlichen Sandstrände des<br />
Landes vorgestellt.<br />
Portugal. Das<br />
Buch – Highlights<br />
eines faszinierenden<br />
Landes. 2. Auflage,<br />
Kunth Verlag,<br />
368 Seiten, € 34,95.<br />
è www.kunth-verlag.de<br />
Die Crew bei<br />
Laune halten<br />
RATGEBER. Sechs Jahre als Entertainment-Manager<br />
auf einem Kreuzfahrtschiff<br />
haben Thorsten Jost gelehrt, wie<br />
man mit Gästen und Mitarbeitern umgeht.<br />
Seine Lektionen über Motivation<br />
und Teamarbeit<br />
an Bord hat Jost<br />
in einem autobiografischen<br />
Ratgeber für<br />
Führungskräfte,<br />
die den Wassersport<br />
lieben, unterhaltsam<br />
aufbereitet.<br />
Einblicke<br />
in den Crew-<br />
Alltag inklusive.<br />
Thorsten Jost: Alle<br />
in einem Boot. Was Führungskräfte<br />
von Seefahrern lernen können.<br />
Remote Verlag, 108 Seiten, € 19,99.<br />
è www.remote-verlag.de<br />
Baba Büro<br />
AUSSTEIGER. Viele träumen davon,<br />
der Berliner Journalist Jens<br />
Brambusch hat es verwirklicht:<br />
Nach einem Burnout kündigt er<br />
seinen Job, verkauft seine Wohnung<br />
und zieht auf ein 30 Jahre altes<br />
Segelboot in der Türkei: die Dilly-<br />
Dally. Anfang Oktober 2018 sitzt<br />
er im Flieger, in der Hand ein One-<br />
Way-Ticket in sein neues Leben.<br />
In dem daraus entstandenen Buch<br />
„Tausche Büro gegen Boot“ schildert<br />
Brambusch in amüsanten wie<br />
nachdenklichen Anekdoten seinen<br />
Alltag an Bord,<br />
berichtet von<br />
Missgeschicken<br />
und herrlichen<br />
Momenten und<br />
gibt Einblicke in<br />
das Bootsleben.<br />
Jens Brambusch: Tausche Büro<br />
gegen Boot. DuMont Reiseverlag,<br />
288 Seiten, € 18,50.<br />
è www.dumontreise.de<br />
verlost unter allen Teilnehmern<br />
3 Exemplare des Buchs.<br />
Einfach eine E-Mail mit Betreff-<br />
Zeile „Brambusch“ an gewinnen@<br />
<strong>ocean7</strong>.at senden und mit etwas<br />
Glück gewinnen! Einsendeschluss<br />
ist der 24. Juli <strong>2022</strong>, die Gewinner<br />
werden per E-Mail verständigt.<br />
Mit Ihrer Teilnahme erklären<br />
Sie sich einverstanden, den<br />
-Newsletter (jederzeit<br />
kündbar) per E-Mail zu erhalten.<br />
Ihre Daten werden nicht an Dritte<br />
weitergegeben. Keine Bar ablöse.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Kartographische Schätze<br />
SEEKARTEN. Einer der größten<br />
Fachhändler für antike Karten aller<br />
Art ist Barry Lawrence<br />
Ruderman Antique Maps. Die<br />
Archive des Unternehmens bergen<br />
auch historische Seekarten, die nun<br />
in einem Bildband, der im Oktober<br />
erscheint, zusammengefasst wurden.<br />
Nicht nur ein großartiger Überblick<br />
über die Geschichte der Seekarten,<br />
sondern auch ein Augenschmaus,<br />
denn was den alten Karten mitunter<br />
an geografischer Genauigkeit abgeht,<br />
machen sie mit ihrem Aufwand wieder<br />
wett.<br />
Katherine Parker,<br />
Barry Ruderman:<br />
Historische Seekarten.<br />
White Star<br />
Verlag, 208 Seiten,<br />
€ 41,10.