Alnatura Magazin Juli 2022
Lasst uns Brot backen // Gut zu wissen Bienen - klein, fleißig, unersetzlich // Regionale Vielfalt Handwerkliche Backkunst erleben
Lasst uns Brot backen // Gut zu wissen Bienen - klein, fleißig, unersetzlich // Regionale Vielfalt Handwerkliche Backkunst erleben
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<strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
ISSN 1612-7153<br />
Gut zu wissen<br />
Bienen – klein,<br />
fleißig, unersetzlich<br />
Regionale Vielfalt<br />
Handwerkliche<br />
Backkunst erleben<br />
Lasst uns<br />
Brot backen
ANZEIGE<br />
Natürlich<br />
von hier<br />
Kurze Wege statt weiter Transporte<br />
Für ein <strong>Alnatura</strong> Produkt und seine Zutaten gilt der Grundsatz: Transportwege<br />
möglichst kurz halten. So stammen unsere Bio-Rohstoffe, wenn möglich, aus<br />
dem geografischen Umfeld des verarbeitenden Betriebes. Und Lebensmittel,<br />
die in Deutschland heimisch sind, kommen natürlich bevorzugt auch von hier.<br />
Ein Beitrag, der die Klimabilanz unserer Ernährung verbessert.
JULI <strong>2022</strong><br />
Ausgewählte Beiträge finden Sie<br />
auch im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> Online:<br />
alnatura.de/magazin<br />
Prof. Dr. Götz E. Rehn,<br />
Gründer und<br />
Geschäfts führer <strong>Alnatura</strong><br />
Seite 29<br />
Zu Besuch bei BioMio<br />
Neue Produkte für authentische<br />
Pastagerichte wie in einer<br />
guten italienischen Trattoria.<br />
Seite 7<br />
Lasst uns backen<br />
Brote selbst backen: Rezepte,<br />
Profi-Tipps und Fachwissen.<br />
Seite 56<br />
Interview<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft Jonte Mai:<br />
Der 14-jährige Bremer<br />
rüstet Automaten für<br />
Bienenfutter um.<br />
4 Aktuelles von <strong>Alnatura</strong><br />
18 <strong>Alnatura</strong> bewegt Handwerkliche Backkunst erleben<br />
22 Alles über … Beeren<br />
24 Backen mit Beeren<br />
26 Einkaufen bei <strong>Alnatura</strong> Erschwinglicher Bio-Einkauf<br />
32 Gewusst wie Pasta-Tipps von Cettina Vicenzino<br />
34 <strong>Alnatura</strong> bewegt In Eierlaune<br />
42 Zu Besuch in der Gläsernen Molkerei<br />
44 Zu Besuch bei Rettergut<br />
46 Natürliche Pflege Ökologisch reinigen<br />
52 Aktuelles aus Bio-Welt und Gesellschaft<br />
53 Lust auf Kultur Leseperlen für den Sommer<br />
54 Gut zu wissen Bienen – klein, fleißig, unersetzlich<br />
58 Vorschau, Impressum<br />
Jetzt<br />
unterzeichnen!<br />
Liebe Kundinnen, liebe Kunden,<br />
in den vergangenen Monaten haben manche<br />
Kundinnen und Kunden ihren Bio-Einkauf<br />
reduziert und durch den Kauf von konventionell<br />
erzeugten Waren ersetzt. Dies führt bei den<br />
Bio-Bäuerinnen und -Bauern zu einem Nachfragerückgang<br />
und natürlich zu einer Verunsicherung.<br />
Umso wichtiger ist es, unsere Mitmenschen<br />
auf die große und positive Klimawirkung von<br />
Bio hinzuweisen (»Stop climate change – use<br />
organic«). Bio-Landbau ist aktiver Klimaschutz.<br />
Humus, die organischen Bestand teile eines<br />
fruchtbaren Bodens, binden das klima schädliche<br />
Gas CO2, das bei Verbrennungs prozessen<br />
frei wird. Durch die von <strong>Alnatura</strong> geförderte<br />
Umstellung und Unterstützung von 90 Höfen<br />
auf Bio mit 17 000 Hektar Fläche werden jährlich<br />
41 500 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.<br />
Der Äquator der Erde hat einen Umfang von rund<br />
40 000 Kilometern. Ein Mittelklasse-Benziner<br />
müsste rund 5 700-mal um den Äquator der Erde<br />
fahren (das sind rund 229 600 000 Kilometer),<br />
um einen CO2-Ausstoß von 41 500 Tonnen zu<br />
produzieren.<br />
Neben dem aktiven Klimabeitrag von Bio steht<br />
der Bio-Landbau für mehr Artenvielfalt, sauberes<br />
Wasser und saubere Luft. Auch die Pflege unserer<br />
Naturlandschaft ist ein wesentliches Verdienst<br />
der Bio- Bäuerinnen und -Bauern. Nur wenn wir<br />
uns weiter intensiv für den Bio-Landbau einsetzen,<br />
gelingt es in Zukunft, die Natur und mit ihr die<br />
Menschen zu erhalten und zu pflegen.<br />
Im Vertrauen auf unsere Kreativität und<br />
Initiativkraft grüßt Sie herzlich<br />
Die EU-Kommission plant, neue Gentechnikverfahren von der<br />
Regulierung nach EU-Gentechnikrecht auszunehmen. Das würde<br />
dazu führen, dass gentechnisch veränderte Organismen (GVO)<br />
ohne unabhängige Risikoprüfung und Kennzeichnungspflicht auf<br />
den Saatgut- und Lebensmittelmarkt kommen. Um dies zu<br />
verhindern, startete ein europaweites Bündnis von Verbänden eine<br />
Online-Petition. boelw.de/gvopetition<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
3
Aktuelles<br />
von <strong>Alnatura</strong><br />
Jetzt<br />
registrieren!<br />
Lieblingsrezepte<br />
sammeln<br />
Ob süß oder herzhaft: Für alle, die bei Mein <strong>Alnatura</strong> registriert<br />
sind, gibt es die praktische Möglichkeit, <strong>Alnatura</strong> Rezepte zu<br />
sammeln. So haben Sie Ihre Lieblingsrezepte immer zur Hand.<br />
Und so einfach funktioniert es:<br />
• Für Mein <strong>Alnatura</strong> registrieren oder einloggen<br />
• Lieblingsrezept aufrufen und auf den »Merken-Button« klicken<br />
• Rezeptsammlung(en) auswählen, beziehungsweise einen<br />
Namen für eine neue Sammlung vergeben, und auf den<br />
»Speichern-Button« klicken<br />
Ihre Rezeptsammlungen können Sie jederzeit unter<br />
»Lieblingsrezepte« bei Mein <strong>Alnatura</strong> aufrufen, bearbeiten<br />
oder erweitern. Wenn Sie Mein <strong>Alnatura</strong> am Smartphone<br />
nutzen, können Sie die Rezepte außerdem über alle Kanäle<br />
teilen. Möchten auch Sie diese Vorteile nutzen? Dann<br />
registrieren Sie sich bei Mein <strong>Alnatura</strong> unter alnatura.de/<br />
meinalnatura.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren, Sammeln<br />
und Teilen!<br />
Neu: Bio auf Bestellung<br />
Im Juni sind wir mit unserem neuen Service in Berlin gestartet:<br />
Ihre Lieblingsprodukte können Sie online bestellen und sie bequem<br />
liefern lassen oder im Markt vorgepackt abholen. Nun wird das<br />
Angebot auf Märkte in Frankfurt ausgeweitet:<br />
ab Ende Juni: Liefergebiet Frankfurt-Sachsenhausen, Niederrad, Oberrad<br />
ab Mitte <strong>Juli</strong>: Liefergebiet Frankfurt Bockenheim, Westend, Gallus<br />
ab Mitte <strong>Juli</strong>: Liefergebiet Eckenheim, Nordend und Bornheim<br />
Mehr unter shop.alnatura.de<br />
Unser<br />
Geschenk<br />
zum<br />
Schulstart<br />
Auch in diesem Jahr lädt<br />
<strong>Alnatura</strong> bundesweit alle<br />
Erstklässlerinnen und Erstklässler dazu ein, ihre<br />
leere Schultüte bei einem <strong>Alnatura</strong> Markt ihrer<br />
Wahl abzu geben. Wenige Tage später können sie<br />
diese gut gefüllt mit köstlichen Bio-Produkten<br />
wieder abholen – unser Geschenk für einen<br />
schönen Start in die Schulzeit. Die Schultüten<br />
können bis zu zwei Wochen vor Schulbeginn in<br />
den Märkten abgegeben werden. Weitere Infos<br />
unter alnatura.de/schultuete<br />
Hinweis: Die abgebildeten Produkte sind rein exemplarisch.<br />
4 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
Es summt auf dem<br />
<strong>Alnatura</strong> Campus<br />
Bereits seit 2008 engagieren sich zahlreiche<br />
<strong>Alnatura</strong> Kolleginnen und Kollegen für die<br />
Bienen. Auf dem Campusgelände in Darmstadt<br />
haben sechs Bienenvölker ihr Zuhause.<br />
Ihre Kästen stehen an einem geschützten Platz<br />
nahe eines Natur teiches und die Bienen suchen<br />
ihre Nahrung in der benachbarten Wohnsiedlung,<br />
im Wald direkt nebenan und auf dem<br />
<strong>Alnatura</strong> Campus gelände. Die Bienen werden<br />
von Imkerin Su sanne Weirich nach den Bio-<br />
Richtlinien von Demeter gehalten. Dabei richtet<br />
sich die Imkerei an den Bedürfnissen der Bienen<br />
und an ihrem Wohlergehen aus, nicht an der<br />
Maximierung des Honigertrages. Regelmäßig<br />
erleben <strong>Alnatura</strong> Mitarbeitende in Bienen-<br />
Schnupperkursen das Wesen der Bienen und die<br />
Grundsätze biologischer Imkereiarbeit.<br />
Gemeinsam mit der Imkerin werden das Bienenvolk<br />
und die Waben genau in Augenschein genommen.
»Sehr gut« für<br />
<strong>Alnatura</strong> Junge Erbsen (TK)<br />
In der Ausgabe 01 / <strong>2022</strong> von Öko-Test wurden<br />
insgesamt 21 Produkte zum Thema Tiefkühlerbsen<br />
getestet, darunter waren acht Bio-Produkte. Alle 21<br />
getesteten Produkte erhielten die Note »sehr gut«,<br />
so auch die Biolandzertifizierten<br />
Jungen<br />
Erbsen von <strong>Alnatura</strong><br />
(oekotest.de).<br />
Dauerhaft<br />
günstig einkaufen<br />
<strong>Alnatura</strong> Dauerpreise: Unser gesamtes Sortiment 1<br />
mit mehreren Tausend Bio-Produkten erhalten Sie<br />
dauerhaft günstig 2 . alnatura.de/dauerpreise<br />
Neu<br />
Aus Gusto-Kaffees<br />
werden Heldenkaffees<br />
Schon entdeckt? Die beliebten Gusto-Kaffees von<br />
Rapunzel bekommen derzeit Stück für Stück ein<br />
neues Gesicht – nämlich das der Kaffeeheldinnen<br />
und -helden, also der »Hand in Hand«-Partner, die<br />
für Rapunzel den Kaffee in Mischkultur biologisch<br />
anbauen. Wichtig: Der vollmundige Geschmack, die<br />
Bio-Quali tät und die faire Herkunft bleiben gleich.<br />
Neu ist, dass die Intensität und der Röstgrad jetzt<br />
noch besser auf der Verpackung erkennbar sind.<br />
Apropos Röstung: Die Bohnen werden seit Anfang<br />
des Jahres in der hauseigenen Rapunzel-Kaffee rösterei in<br />
Legau im Allgäu geröstet.<br />
TanteLy – die neue Marke<br />
aus dem Hause Walter Lang<br />
Seit Kurzem gibt es die Honig-Spezialitäten von<br />
Walter Lang unter der neuen Marke TanteLy im edlen,<br />
schwarz-goldenen Design in den <strong>Alnatura</strong> Märkten.<br />
Der Name TanteLy ist vom madagassischen »tantely«<br />
abgeleitet, das »Honig«, »Biene« und »süß« bedeu tet<br />
und somit genau das Herz des Sortimentes<br />
trifft. Darin finden Sie<br />
Spezialitäten wie Wildlavendel honig<br />
aus Portugal oder Orangenblütenhonig<br />
von Sizilien wieder. Fazit: der<br />
gleiche aromatische Geschmack<br />
jetzt in noch edlerem Design.<br />
Knusper, knusper …<br />
Frühstück!<br />
Die zwei neuen Bio-Cerealien sind nicht nur für<br />
Kinder ein genussvoller Start in den Tag, sondern<br />
auch für die ganze Familie ein idealer Snack für<br />
zwischendurch – mit Milch oder dem Lieblings-<br />
Pflanzendrink. In den knusprig-feinen Zimtflakes<br />
verbindet sich das warm-süßliche Aroma von Zimt<br />
mit dem karamelligen Geschmack von Kokosblütenzucker<br />
und dem Crunch der Cornflakes.<br />
Der Kakao- Knusperreis wird aus gepufftem<br />
Vollkorn reis, Dattelsaftkonzentrat, Rübenzucker<br />
und Kakao pulver hergestellt – getreu der Devise:<br />
»So viel wie nötig, so wenig wie möglich.«<br />
Also: Rein in die Schüssel, Milch dazu – und schon<br />
verwandelt diese sich in Kakao!<br />
Neueröffnung<br />
1. <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />
Markt in Braunschweig<br />
Friedrich-Wilhelm-Str. 51<br />
alnatura.de/marktsuche<br />
1 <br />
Ausgenommen sind frisches Obst und Gemüse, Artikel von der Backwarentheke<br />
sowie Sonderangebote bei Auslistung und Haltbarkeits-Preisreduzierungen.<br />
2<br />
Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
Kolleginnen und Kollegen gesucht!<br />
Mehr unter alnatura.de/mitarbeit
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Grillsaucen – so schmeckt<br />
der Sommer.<br />
Mangold-Feta-Päckchen –<br />
der Liebling<br />
der Redaktion.<br />
Unbedingt probieren!<br />
Ob klassisch, mexikanisch oder exotisch – die Grillsaucen von Sanchon sind<br />
der ideale Begleiter für jede Art von Gebratenem. Sie ergänzen Barbecues,<br />
Fondues und Fingerfood. Sie schmecken schön saftig im Sandwichtoast.<br />
Sie eignen sich zum Marinieren. Ihr Einsatz kennt keine<br />
Grenzen. Welche Sauce ist Ihr Favorit?<br />
Erfahren Sie mehr über diese und weitere<br />
Produkte unter www.sanchon.de<br />
Sanchon ist eine Marke der Petersilchen GmbH.<br />
So isst die Welt.
LASST UNS BACKEN<br />
Knusprig, weich, kräftig<br />
oder leicht – die Welt der Brote<br />
ist so vielfältig wie die Möglichkeiten,<br />
sie zu be legen. Egal zu<br />
welcher Tages zeit, ob herzhaft<br />
oder süß kombiniert, wir finden:<br />
Ein gutes Brot berei chert jeden<br />
Tisch und schmeckt am besten<br />
frisch aus dem Ofen! Doch gut<br />
Ding will Weile haben. Deshalb<br />
nehmen Sie sich die Zeit für<br />
ambitionierte Brot rezepte von<br />
Lutz Geißler. Oder testen Sie<br />
unsere schnellen Varianten,<br />
für die keine Vorkenntnisse<br />
nötig sind.<br />
Gutes Brot<br />
braucht Zeit<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
7
LASST UNS BACKEN<br />
Selbst Brot backen mit Rezepten und Tipps vom Profi<br />
Genügend Zeit und gute Zutaten in bester Qualität – das ist es, worauf es Lutz Geißler beim Backen<br />
ankommt. Nachdem er 2008 das Brotbacken für sich entdeckt hat, blickt der selbst ernannte Brotnomade<br />
heute auf mehr als ein Dutzend veröffentlichte Backbücher, teils Spiegel-Bestseller, zurück.<br />
A<br />
uf seinem erfolgreichen Brotbackblog Plötzblog<br />
gibt Lutz Geißler zudem hilfreiche Tipps und Tricks<br />
für Laien und Interessierte. Wir haben ihn in seiner<br />
Backstube in Hamburg besucht und ihm beim Backen über<br />
die Schulter geschaut. »Jeder kann backen!«, betont Lutz<br />
Geißler. »Es braucht nur etwas Zeit.« Deshalb freuen Sie sich<br />
auf sechs exklusive Brotrezepte zum Nachbacken!<br />
Hinweise<br />
• In unseren Brotrezepten finden Sie diesmal neben genauen<br />
Temperaturangaben auch bei Flüssigkeiten präzise Gramm-<br />
Angaben. So können Sie die Zutaten bequem auf der<br />
Küchenwaage abwiegen und erhalten genau die richtigen<br />
Mengen. Beides ist wichtig für das Gelingen der Rezepte.<br />
• Die Zutaten sind in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie<br />
in die Schüssel gewogen werden sollen.<br />
Nicht nur<br />
die Technik<br />
und das Einhalten<br />
von<br />
Ruhe phasen,<br />
auch die richtige Temperatur ist<br />
wichtig für das Gelingen der Teige.<br />
Mit viel Liebe, Zeit und<br />
Genauigkeit bereitet Lutz<br />
Geißler seine Backwaren<br />
zu und legt den Fokus dabei<br />
auf das Wesentliche.<br />
Erläuterungen<br />
• Autolyse: Lässt man die Mischung aus Mehl und Wasser<br />
eine Zeit lang ruhen, verquellen Stärke und Eiweiß im Mehl –<br />
der Teig bekommt mehr Struktur.<br />
• Anstellgut: Ein Rest Sauerteig vom letzten Backen, der im<br />
Kühlschrank aufbewahrt wird. Mit Mehl und Wasser gefüttert,<br />
dient er als Starter für das nächste Brot. Anstellgut bekommen<br />
Sie in Bäckereien – oder von anderen Backbegeis terten über<br />
sauerteigboerse.de<br />
• Teigschluss: Die Nahtstelle, die entsteht, wenn der Teig in<br />
Form gebracht wird. Während die eine Seite des Teiglings<br />
eine glatte Oberfläche aufweist, entsteht auf der gegenüberliegenden<br />
Seite eine Faltkante, der sogenannte Teigschluss.<br />
• Brüh-, Koch-, Quellstück: Dient der Verquellung gröberer<br />
Brotbestandteile (Körner, Saaten, Schrote), um den Kaueindruck<br />
und die Frischhaltung zu verbessern.<br />
Tipps<br />
• Bedampfen: Wer keinen Ofen mit Dampffunktion besitzt,<br />
kann auch ein schmales Gefäß mit Kieselsteinen oder Edelstahlschrauben<br />
füllen (ca. 2 kg) und am vorderen Rand auf dem<br />
Ofenboden mit aufheizen. Wenn die Teiglinge im Ofen sind,<br />
Wasser mit einer Einmalspritze (ca. 60 ml) auf das heiße Material<br />
spritzen und schnell die Tür schließen.<br />
• Gären: Alternativen zum Gärkorb sind zum Beispiel eine große<br />
Schüssel oder ein Nudelsieb. Beides mit einem Geschirrtuch<br />
aus Leinen auslegen und mit etwas Mehl bestäuben.<br />
• Dehnen und Falten: Teig mit einem Spatel an einer Schüsselseite<br />
von unten nach oben hochziehen und über den restlichen<br />
Teig auf die andere Seite ziehen. Schüssel mehrmals<br />
um 90 Grad drehen und Teig erneut so bearbeiten.<br />
Weitere Tipps inklusive Lexikon zum Thema<br />
Brotbacken gibt es unter ploetzblog.de<br />
8 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
Alternativ kann der Teig auch als<br />
Übernachtvariante geführt werden.<br />
Dazu alle Zutaten von Vor-, Autolyseund<br />
Hauptteig gemeinsam zu einem<br />
weichen Teig kneten. Teig in einer geölten<br />
Schüssel 1 Std. bei Raumtemperatur ruhen lassen<br />
und nach 20, 40 und 60 Min. dehnen und falten.<br />
Teig 12–16 Std. im Kühlschrank (6–7 °C) reifen lassen.<br />
Den Teig dann wie beschrieben verarbeiten, aber<br />
jeweils noch 15–20 Min. mehr Reifezeit einplanen.<br />
Perfekt dazu:<br />
ein mediterraner<br />
Aufstrich<br />
Bio Planète<br />
Olivenöl nativ<br />
extra mild<br />
Klassisches Ciabatta<br />
Mani<br />
Kalamata-Olivenpaste,<br />
Naturland-Fair-zertifiziert<br />
ZUTATEN FÜR 3 STÜCK<br />
(À 22 SCHEIBEN)<br />
– Vorteig<br />
240 g Wasser (20 °C)<br />
5 g Hefe frisch<br />
240 g Weizenmehl Type 550<br />
+ 2 EL zum Arbeiten<br />
– Autolyseteig<br />
280 g Wasser (45 °C)<br />
560 g Weizenmehl Type 550<br />
1 gesamter Vorteig<br />
– Hauptteig<br />
1 gesamter Autolyseteig<br />
3 g Hefe frisch<br />
16 g Salz<br />
16 g Olivenöl<br />
90 g Wasser (25 °C)<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Vorteig in einer Schüssel<br />
mit einem Löffel vermengen, bis ein homogener<br />
Teig entsteht. Teig 12–16 Std. im Kühlschrank<br />
(5 °C) reifen lassen.<br />
Alle Zutaten für den Autolyseteig von Hand<br />
oder mit einer Küchenmaschine mischen, bis<br />
ein homogener Teig entsteht. Teig 20 Min. bei<br />
Raumtemperatur (20 °C) ruhen lassen.<br />
Für den Hauptteig Autolyseteig mit Hefe, Salz<br />
und Öl in die Knetschüssel einer Küchenmaschine<br />
geben und 5 Min. auf niedrigster Stufe<br />
mischen, dann weitere 8 Min. auf 2. Stufe<br />
kneten, bis der Teig glatt und dehnbar ist.<br />
Wasser hinzugeben und weitere 5 Min. auf<br />
2. Stufe kneten. Der Teig muss weich, aber<br />
glatt und straff sein. Teig 2,5 Std. zugedeckt<br />
bei Raumtemperatur gehen lassen, dabei nach<br />
30, 60 und 90 Min. dehnen und falten.<br />
Den Backofen 45–60 Min. mit einem umgedrehten<br />
Backblech oder (besser) einem<br />
Backstein auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
In der Zwischenzeit den stark aufgegangenen<br />
Teig auf einem gut bemehlten<br />
Tisch in 3 gleich große Stücke teilen. Jedes<br />
Stück einmal einschlagen (ein Ende des<br />
Teiglings über das andere legen) und mit der<br />
Naht nach oben in ein bemehltes Tuch setzen.<br />
Nach 30 Min. Reifezeit die Teiglinge leicht<br />
mit den Fingerspitzen eindrücken. Weitere<br />
30 Min. gehen lassen.<br />
Teiglinge umdrehen, auf ein Backpapier<br />
legen und auf das heiße Blech beziehungsweise<br />
den Backstein ziehen. Sofort den Ofen<br />
bedampfen und auf 230 °C stellen. 30 Min.<br />
goldbraun backen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Min. + 16–20 Std. Ruhezeit +<br />
30 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 44 kcal, Eiweiß 1 g,<br />
Fett 0 g, Kohlen hydrate 9 g<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
9
Fluffig-weiches<br />
Vollkorntoastbrot<br />
ZUTATEN FÜR 2 KASTENFORMEN<br />
À 20 x 11 x 11 CM (À 15 SCHEIBEN)<br />
– Vorteig<br />
176 g Wasser (20 °C)<br />
2 g Hefe frisch<br />
320 g Weizenvollkornmehl<br />
LASST UNS BACKEN<br />
»Zugegeben, meine Rezepte<br />
brauchen Zeit und<br />
Fingerspitzengefühl. Doch<br />
das Ergebnis lohnt sich!«<br />
Lutz Geißler<br />
– Brühstück<br />
80 g Weizen<br />
16 g Salz<br />
240 g Wasser (100 °C)<br />
– Hauptteig<br />
1 gesamtes Brühstück<br />
120 g Milch (20 °C)<br />
30 g Wasser (20 °C)<br />
30 g Blütenhonig<br />
400 g Weizenmehl Type 550<br />
1 gesamter Vorteig<br />
6 g Hefe frisch<br />
65 g Butter (5 °C)<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Vorteig von Hand<br />
mischen, bis ein homogener, sehr fester<br />
Teig entsteht. Teig 12 Std. bei Raumtemperatur<br />
(20 °C) ruhen lassen.<br />
Für das Brühstück Weizen grob zu<br />
Schrot vermahlen. Schrot und Salz mit<br />
kochendem Wasser überbrühen und mit<br />
einem Löffel mischen. Direkt auf der<br />
Ober fläche mit Klarsichtfolie oder einem<br />
passenden Teller oder Deckel abdecken<br />
und 12 Std. bei Raumtemperatur<br />
nachquellen lassen.<br />
Für den Hauptteig alle Zutaten bis auf<br />
die Butter 5 Min. mit einer Küchen maschine<br />
erst auf niedrigster Stufe mischen<br />
und dann weitere 10–12 Min. auf<br />
2. Stufe kneten, bis der Teig glatt und<br />
geschmeidig ist. Die Butter in Stücken<br />
auf einmal hinzugeben und so lange<br />
untermischen, bis der Teig wieder glatt<br />
und geschmeidig ist. Teig 2 Std. zugedeckt<br />
ruhen lassen, dabei nach 30 und<br />
nach 60 Min. dehnen und falten.<br />
Teig in 8 gleich große Stücke teilen (je<br />
ca. 185 g) und je straff rundschleifen:<br />
Dazu einen Teigling in die linke Hand legen<br />
und die rechte Hand darübersetzen.<br />
Die rechte Hand greift sich mit Daumen<br />
und kleinem Finger die Unterkante des<br />
Teiglings und drückt gleichzeitig dezent<br />
von oben, während sie schnelle kreisende<br />
Bewegungen ausführt. Dadurch strafft<br />
sich die Teighaut. Wenn der Teigling straff<br />
und glatt aussieht, ist er fertig. Sollte der<br />
Teigling an der oberen Hand kleben, muss<br />
etwas Mehl daraufgestreut werden (nie auf<br />
die untere Hand). Die Teigkugeln mit der<br />
glatten Seite nach oben 15 Min. entspannen<br />
lassen. Anschließend flach drücken und<br />
zylinderförmig einschlagen. Je 4 Stück quer<br />
hintereinander in eine mit Backpapier ausgelegte<br />
Kastenform setzen und zugedeckt<br />
1,5 Std. bei Raumtemperatur reifen lassen,<br />
bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.<br />
In der Zwischenzeit den Backofen 45 Min.<br />
mit einem umgedrehten Backblech oder<br />
(besser) einem Backstein auf 230 °C Ober-/<br />
Unterhitze vorheizen.<br />
Die Teigoberfläche mit etwas Wasser<br />
besprühen. Die beiden Kastenformen auf<br />
das heiße Blech beziehungsweise den<br />
Back stein setzen. Sofort den<br />
Ofen bedam p fen und auf 180 °C<br />
stellen. 45 Min. backen.<br />
Zubereitungszeit: 1 Std. + 16 Std.<br />
Ruhezeit + 45 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 112 kcal,<br />
Eiweiß 3 g, Fett 2 g, Kohlen hydrate 19 g<br />
Gläserne Molkerei<br />
Fassbutter Natur<br />
10 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Süßrahmbutter,<br />
Bioland-zertifiziert
LASST UNS BACKEN<br />
Knuspriges Baguette<br />
ZUTATEN FÜR 3 STÜCK (À 22 SCHEIBEN)<br />
495 g Weizenmehl Type 550<br />
+ 2 EL zum Arbeiten<br />
55 g Weizenvollkornmehl<br />
370 g Wasser (35 °C)<br />
6 g Rübenzucker<br />
3 g Hefe frisch<br />
12 g Salz<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten von Hand vermengen, bis<br />
ein homogener Teig entsteht. Teig 1 Std.<br />
bei Raumtemperatur (20 °C) ruhen lassen,<br />
dabei alle 20 Min. dehnen und falten.<br />
Teig anschließend 48–72 Std. im Kühlschrank<br />
(4–6 °C) gehen lassen, bis er sein<br />
Volumen verdoppelt hat.<br />
Teig in 3 gleich große Stücke teilen und<br />
je zu einem zylinderförmigen Teigstück<br />
einschlagen (das Gas im Teig muss<br />
erhalten bleiben). 45–60 Min. in einem<br />
bemehlten Tuch bei Raumtemperatur<br />
zugedeckt ruhen lassen. Aus den<br />
Teiglingen Baguettes formen (auch hier<br />
vorsichtig arbeiten, damit kein Gas<br />
entweicht). Die Nahtstelle sollte mit<br />
etwas Mehl bestreut werden, damit sie<br />
beim Backen gut aufreißen kann. Die<br />
Teiglinge weitere 30–60 Min. mit Teigschluss<br />
nach unten zugedeckt im Tuch<br />
gehen lassen. Das Tuch stabilisiert die<br />
Teiglinge (zwischen jeden Teigling sollte<br />
eine Tuchfalte gezogen werden) und<br />
schützt vor dem Ankleben. In der<br />
Zwischenzeit den Backofen 45 Min. mit<br />
einem umgedreh ten Backblech oder<br />
(besser) einem Backstein auf 250 °C<br />
Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Baguettes mithilfe eines dünnen Bretts<br />
mit dem Teigschluss nach oben auf ein<br />
Backpapier setzen und auf das heiße<br />
Blech beziehungsweise den Backstein<br />
ziehen. Sofort den Ofen bedampfen.<br />
25 Min. bei 250 °C tiefbraun backen.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min. + 50–74 Std.<br />
Ruhezeit + 25 Min. Backzeit.<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 29 kcal,<br />
Eiweiß 1 g, Fett 0 g, Kohlen hydrate 6 g<br />
Erntesegen<br />
Ur-Salz<br />
Als Begleitung<br />
Kesselring<br />
Spätburgunder<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
11
LASST UNS BACKEN<br />
Wer keinen Backstein zum Vorheizen besitzt,<br />
kann alternativ auch 30 Min. vor dem Backen einen<br />
Gusseisentopf mit Deckel auf den Gitterrost im<br />
Ofen stellen und diesen auf 250 °C vorheizen.<br />
Den Topf anschließend vorsichtig herausnehmen und den<br />
Teig in den heißen Topf kippen. Deckel auflegen und Topf<br />
zurück in den auf 230 °C zurückgedrehten Ofen stellen.<br />
Deckel 10–15 Min. vor Ende der Backzeit entfernen und<br />
das Brot ohne Deckel fertig backen.<br />
Grobes Dinkelbrot<br />
(ohne Kneten)<br />
ZUTATEN FÜR 1 LAIB (20 SCHEIBEN)<br />
– Vorteig<br />
66 g Wasser (20 °C)<br />
2 g Hefe frisch<br />
110 g Dinkelvollkornmehl<br />
– Quellstück<br />
110 g Wasser (20 °C)<br />
11 g Salz<br />
28 g Leinmehl<br />
– Hauptteig<br />
198 g Wasser (45 °C)<br />
28 g Orangensaft (5 °C)<br />
1 gesamtes Quellstück<br />
6 g Bratöl<br />
440 g Dinkelmehl Type 1050<br />
+ 2 EL zum Arbeiten<br />
1 gesamter Vorteig<br />
4 g Hefe frisch<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Vorteig von Hand vermischen,<br />
bis ein homogener, sehr fester Teig<br />
entsteht. Teig 12–16 Std. im Kühlschrank<br />
(5 °C) lagern.<br />
Alle Zutaten für das Quellstück zügig und<br />
klümpchenfrei mit einem Schnee besen vermischen.<br />
Masse zudecken und 12–16 Std.<br />
bei Raumtemperatur (20 °C) quellen lassen.<br />
Alle Zutaten für den Hauptteig von Hand<br />
vermischen, bis ein homogener Teig entsteht.<br />
Teig zugedeckt 2 Std. bei Raumtemperatur<br />
ruhen lassen, dabei nach 30 und<br />
60 Min. intensiv dehnen und falten.<br />
Teig rundwirken: Dazu den Teig allseitig<br />
von außen nach innen einschlagen, bis<br />
er zu einer straffen Kugel geformt ist. Den<br />
Teig mit dem Teigschluss nach unten in einen<br />
bemehlten Gärkorb setzen und 1,5 Std.<br />
bei Raumtemperatur gehen lassen, bis er<br />
sein Volumen auf etwas mehr als das<br />
1,5-Fache vergrößert hat. In der Zwischenzeit<br />
den Backofen 45 Min. mit einem umgedrehten<br />
Backblech oder (besser) einem Backstein<br />
auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Teig mit dem Teigschluss nach oben auf ein<br />
Backpapier kippen und auf das heiße Blech<br />
beziehungsweise den Backstein ziehen.<br />
Sofort den Ofen bedampfen und auf<br />
200 °C stellen. 50 Min. backen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Min. + 16–20 Std.<br />
Ruhezeit + 50 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 102 kcal,<br />
Eiweiß 4g, Fett 1 g,<br />
Kohlenhydrate 18 g<br />
Allos<br />
Frucht pur 75 %<br />
Himbeere<br />
12 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
Fürs fruchtige<br />
Frühstück<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Orangensaft
Lockeres Körnerbrot<br />
LASST UNS BACKEN<br />
ZUTATEN FÜR 1 KASTENFORM À<br />
23 x 11 x 10 CM (15 SCHEIBEN)<br />
– Sauerteig<br />
240 g Wasser (50 °C)<br />
5 g Salz<br />
240 g Roggenvollkornmehl<br />
48 g Roggenanstellgut<br />
– Kochstück<br />
150 g Dinkel<br />
150 g Roggen<br />
450 g Wasser<br />
– Quellstück<br />
120 g Kerne-Mix<br />
40 g Wasser<br />
– Hauptteig<br />
240 g Wasser (100 °C)<br />
1 gesamtes Kochstück<br />
1 gesamtes Quellstück<br />
9 g Salz<br />
335 g Roggenvollkornmehl<br />
1 gesamter Sauerteig<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Sauerteig von<br />
Hand oder mit einem Löffel mischen,<br />
bis ein homogener Teig entsteht. Teig<br />
12 Std. bei Raumtemperatur (20 °C)<br />
reifen lassen.<br />
Für das Kochstück Dinkel- und<br />
Roggenkörner in einen Topf geben.<br />
Mit Wasser aufgießen, zum Kochen<br />
bringen und mit geschlossenem Deckel<br />
1 Std. köcheln lassen, bis sie bissfest<br />
sind. Bei Bedarf Wasser nachfüllen.<br />
Das Wasser sollte am Ende vollständig<br />
aufgesogen sein. Falls nicht, das<br />
Wasser abseihen. Körner zugedeckt<br />
bei Raumtemperatur abkühlen lassen.<br />
Für das Quellstück Kerne-Mix mit<br />
Wasser mischen und zugedeckt bei<br />
Raumtemperatur 12 Std. quellen<br />
lassen.<br />
Für den Hauptteig das heiße Wasser<br />
mit Koch- und Quellstück vermischen.<br />
Alle weiteren Zutaten hinzugeben<br />
und 5–10 Min. von Hand zu einem<br />
klebrigen, feuchten Teig verarbeiten.<br />
Teig in eine mit Backpapier ausgelegte<br />
Kastenform geben, mit etwas Wasser<br />
glatt streichen und 3 Std. bei Raumtemperatur<br />
ruhen lassen. In der Zwischenzeit<br />
den Backofen 45 Min. mit einem<br />
umgedrehten Backblech oder (besser)<br />
einem Backstein auf 250 °C Ober-/<br />
Unterhitze vorheizen.<br />
Die Kastenform auf das heiße Blech<br />
beziehungsweise den Backstein setzen.<br />
Sofort den Ofen bedampfen und auf<br />
170 °C stellen. 2 Std. backen.<br />
Zubereitungszeit: 1 Std. + 14 Std. Ruhezeit +<br />
2 Std. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 218 kcal, Eiweiß<br />
8 g, Fett 5 g, Kohlen hydrate 33 g<br />
Backen Sie gleich auf<br />
Vorrat! 3 Kastenformen<br />
passen ohne Weiteres<br />
nebeneinander in den<br />
Ofen. So wird die Energie<br />
sinnvoll genutzt und es<br />
entsteht mehr Wasserdampf,<br />
der die Kruste<br />
weich hält.<br />
Die kleine Mühle<br />
Rapskernöl<br />
nussig-fein,<br />
Biolandzertifiziert<br />
Rapunzel<br />
Kerne-Mix<br />
Schmeckt toll<br />
auf Körnerbrot<br />
Weißenhorner<br />
Zaziki, Biolandzertifiziert
LASST UNS BACKEN<br />
Kräftiges<br />
Roggenvollkornbrot<br />
ZUTATEN FÜR 1 LAIB (20 SCHEIBEN)<br />
– Sauerteig<br />
215 g Wasser (50 °C)<br />
4 g Salz<br />
215 g Roggenvollkornmehl<br />
43 g Roggenanstellgut<br />
»Bei richtiger Lagerung, zum Beispiel in einem<br />
Keramiktopf mit unbehandeltem Holzdeckel,<br />
ist das Roggen vollkorn brot bis zu<br />
zwölf Tage haltbar.«<br />
Lutz Geißler<br />
– Hauptteig<br />
305 g Wasser (60 °C)<br />
9 g Salz<br />
375 g Roggenvollkornmehl<br />
+ 4 EL zum Arbeiten<br />
1 gesamter Sauerteig<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Sauerteig von Hand<br />
oder mit einem Löffel mischen, bis ein<br />
homogener Teig entsteht. Teig 12 Std. bei<br />
Raumtemperatur (20 °C) reifen lassen.<br />
Für den Hauptteig alle Zutaten von Hand<br />
zu einem klebrigen, feuchten Teig verarbeiten.<br />
Teig 30 Min. bei Raumtemperatur<br />
ruhen lassen.<br />
Teig in reichlich Mehl rundwirken: Dazu<br />
den Teig mit der Handkante reihum seitlich<br />
von unten anheben und zur Mitte umlegen,<br />
sodass eine Kugel entsteht. Der<br />
Teig darf nicht gezogen werden, sonst<br />
reißt und klebt er. Mit dem Teigschluss<br />
nach unten in einen bemehlten Gärkorb<br />
setzen und zugedeckt 1,5 Std. gehen<br />
lassen. In der Zwischenzeit den Backofen<br />
45 Min. mit einem umgedrehten Backblech<br />
oder (besser) einem Backstein auf<br />
250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Teig mit Teigschluss nach oben auf ein<br />
Backpapier kippen und auf das heiße<br />
Blech beziehungsweise den Backstein<br />
ziehen. Sofort den Ofen bedampfen und<br />
auf 200 °C stellen. 1 Std. backen.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min. + 14 Std. Ruhezeit + 1 Std.<br />
Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 98 kcal, Eiweiß 3 g,<br />
Fett 1 g, Kohlen hydrate 19 g<br />
Als Begleitung<br />
Quartiermeister<br />
Pils<br />
Prima Vera<br />
Roggenvollkornmehl,<br />
Demeter-zertifiziert<br />
14 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
LASST UNS BACKEN<br />
Schnelles<br />
Weizenvollkornbrot<br />
ZUTATEN FÜR 1 KASTENFORM À 25 X 10 CM<br />
(15 SCHEIBEN)<br />
600 ml Wasser (lauwarm)<br />
½ Würfel Hefe frisch<br />
1 TL Salz<br />
1 EL Waldhonig<br />
2 EL Apfelessig<br />
60 g Saatenmischung<br />
600 g Weizenvollkornmehl<br />
1 TL Sonnenblumenöl<br />
15 g Sesam ungeschält<br />
2 EL Haferflocken Großblatt<br />
Wenn es mal<br />
schnell gehen soll<br />
ZUBEREITUNG<br />
Lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben und Hefe, Salz und Honig<br />
darin auflösen. Apfelessig und Saatenmischung zugeben. Weizenvollkorn<br />
mehl kurz unterrühren und den Teig 5 Min. ruhen lassen.<br />
Backofen auf 230 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Kastenform mit Öl einfetten, den Boden mit Sesam ausstreuen, sodass<br />
er bedeckt ist. Teig einfüllen und mit Haferflocken bestreuen.<br />
In den Backofen auf die unterste Schiene stellen. Eine kleine Schüssel<br />
mit kochendem Wasser auf den Boden des Backofens platzieren und das<br />
Brot 1 Std. backen.<br />
Zubereitungszeit: 10 Min. + 5 Min. Ruhezeit + 1 Std. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 173 kcal, Eiweiß 6 g, Fett 4 g,<br />
Kohlenhydrate 26 g<br />
Ein Video zur Zubereitung<br />
des schnellen Weizenvollkornbrotes<br />
finden Sie hier:<br />
alnatura.de/weizenbrot<br />
Bauckhof-<br />
Rezept<br />
Glutenfreies<br />
Saatenbrot mit Karotte und Zucchini<br />
ZUTATEN FÜR 1 KASTENFORM<br />
À 25 x 10 CM (15 SCHEIBEN)<br />
1 Bauckhof-Backmischung<br />
Wunderbrød Classic<br />
450 ml Wasser<br />
1 Karotte<br />
½ Zucchini<br />
2 EL Olivenöl<br />
2 EL Gewürzmischung<br />
Italienische Kräuter<br />
½ TL Salz<br />
ZUBEREITUNG<br />
Backmischung in eine Schüssel geben,<br />
Wasser zum Kochen bringen und einrühren.<br />
20 Min. quellen lassen. Karotte schälen,<br />
Zucchini waschen und beides fein raspeln.<br />
Kastenform mit 1 EL Olivenöl einfetten. In<br />
der Zwischenzeit den Backofen auf 200 °C<br />
Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Vorbereitetes Gemüse, Gewürzmischung,<br />
1 EL Olivenöl und Salz zur gequollenen<br />
Backmischung geben und gut verrühren.<br />
Teig in die Kastenform geben und mit einem<br />
angefeuchteten Teigschaber in der Form<br />
verteilen, andrücken und glatt streichen.<br />
Kastenform in den Ofen geben und<br />
1 Std. 10 Min. backen. Anschließend gleich<br />
aus der Form nehmen, gut auskühlen<br />
lassen und genießen.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min. + 20 Min. Ruhezeit + 1 Std.<br />
10 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Scheibe: Energie 204 kcal, Eiweiß 8 g,<br />
Fett 13 g, Kohlen hydrate 12 g<br />
Dieses kompakte,<br />
kernige Brot macht<br />
lange satt und ist<br />
eine gute Ballaststoffund<br />
Proteinquelle.<br />
Bauckhof<br />
Wunderbrød<br />
Classic<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
15
LASST UNS BACKEN<br />
Was unsere Mehle ausmacht<br />
Dass alle <strong>Alnatura</strong> Mehle aus Bio-Landbau<br />
stammen, versteht sich von selbst.<br />
Das Getreide kommt von Höfen, die nach<br />
Bioland- oder Demeter-Richtlinien<br />
bewirtschaftet werden.<br />
Gutes aus Getreide<br />
und Co.<br />
Arten des Weizens das am häufigsten<br />
Neben Mais sind die verschiedenen<br />
angebaute Getreide der Welt.<br />
– und davon<br />
jede Menge: Mit acht<br />
verschiedenen Getreidemehlen<br />
sowie<br />
sechs glutenfreien Sorten<br />
ist die Auswahl an<br />
<strong>Alnatura</strong> Mehlen riesig!<br />
Von Klassikern wie<br />
Dinkel-, Weizen- oder<br />
Roggenvoll kornmehl<br />
bis zu Exoten wie Kokos-, Kicher erbsen- oder Soja mehl findet sich<br />
für jeden Bedarf das passende Mehl in den Regalen der <strong>Alnatura</strong><br />
Super Natur Märkte. Die klassischen backfähigen Getreidesorten<br />
Dinkel und Weizen gibt es in verschiedenen Ausmahlungsgraden,<br />
Roggen ausschließlich als Vollkornmehl. Dieses sowie Dinkelund<br />
Weizenvollkornmehl kommen zu hundert Prozent aus<br />
Deutschland. Was alle diese <strong>Alnatura</strong> Mehle gemeinsam haben,<br />
ist beste Bio-Verbandsqualität: Sie stammen entweder von<br />
Bioland- oder Demeter-Vertragspartnern.<br />
Während der Bioland-Verband vor mehr als 50 Jahren ins<br />
Leben gerufen wurde, blickt der Demeter e. V. als ältester Bio-<br />
Verband Deutschlands auf 90 Jahre Bestehen zurück. Mit Themen<br />
wie Bodenfruchtbarkeit und Kreislaufwirtschaft sowie dem Arbeiten<br />
im Einklang mit Natur und Kosmos bei schonender Verarbeitung<br />
von Rohstoffen stehen beide Verbände für den Grundgedanken<br />
des Bio-Landbaus ein. Dabei haben sie teils strengere<br />
Ansprüche an eine verantwortungsvolle Bio-Landwirtschaft als<br />
die EU-Öko-Verordnung. All das sind Werte, die auch wir bei<br />
<strong>Alnatura</strong> vertreten und die sich in der Qualität unserer Mehle<br />
wider spiegeln. Deshalb setzen wir, wann immer möglich, auf Verbandsware.<br />
Die <strong>Alnatura</strong> Dinkel-, Weizen- und Roggenmehle tragen<br />
zudem die Kennzeichnung der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-Initiative<br />
(ABBI), die sich für mehr Bio-Landbau in Deutschland einsetzt.<br />
Jeder Kauf eines mit ABBI- Kennzeichnung versehenen Produktes<br />
unterstützt das Förderprojekt »Gemeinsam Boden gut machen«<br />
des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU), welches die<br />
Umstellung auf Bio-Landwirtschaft und so die Ausweitung des<br />
Bio-Anbaus vorantreibt. Viele Gründe also, unsere Mehle in der<br />
Küche zu verwenden. Übrigens: Wer eine Mühle besitzt, kann<br />
sein Mehl auch selbst frisch mahlen – aus einer ebenso großen<br />
Auswahl an ganzen Körnern.<br />
Hannahs einfache<br />
Bagels<br />
ZUTATEN FÜR 4 BAGELS<br />
250 g Dinkelmehl<br />
Type 1050<br />
1 TL Backpulver<br />
250 g Sahnejoghurt Grie -<br />
chische Art 10 % Fett<br />
¼ TL Salz<br />
1 EL Olivenöl<br />
2 EL Wasser<br />
1 TL Mohn<br />
1 TL Sesam ungeschält<br />
»Beim Formen der<br />
Teigstücke das Loch<br />
groß genug machen,<br />
da die Bagels im<br />
Ofen noch aufgehen.<br />
Man kann das Loch<br />
auch prima mit einem<br />
Schnapsgläschen<br />
ausstechen.«<br />
ZUBEREITUNG<br />
Hannah, <strong>Alnatura</strong> KostBar<br />
Backofen auf 180 °C Ober-/<br />
Unter hitze vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
In einer Rührschüssel Mehl und Backpulver miteinander vermischen.<br />
Joghurt, Salz und Öl dazugeben und die Masse zu einem<br />
geschmeidigen Teig verkneten.<br />
Den Teig mit einem Messer in 4 gleich große Stücke teilen. Jedes<br />
Stück mit den Händen zu einer Kugel formen und auf dem<br />
Backblech platzieren. Teigkugeln etwas flach drücken, in die<br />
Mitte ein Loch formen und den Teig vorsichtig um den Stiel eines<br />
Holzlöffels drehen, bis das Loch groß genug ist. Bagels mit<br />
etwas Wasser bestreichen und mit Mohn oder Sesam bestreuen.<br />
Die Bagels 25–30 Min. im Ofen goldbraun backen.<br />
Zubereitungszeit: 15 Min. + 30 Min. Backzeit<br />
Nährwerte pro Bagel: Energie 324 kcal, Eiweiß 10 g, Fett 11 g, Kohlenhydrate 44 g<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Dinkelmehl Type 1050,<br />
Bioland-zertifiziert<br />
Als Begleitung<br />
Bioland und Demeter e. V. sind nicht<br />
nur zwei der ersten, sondern auch<br />
zwei der größten ökologischen Anbauverbände<br />
Deutschlands.<br />
Engel<br />
Rieslingsekt<br />
Extra Dry<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Sahnejoghurt<br />
Griechische Art,<br />
Demeter-zertifiziert
LASST UNS BACKEN<br />
Kinderleichtes<br />
Stockbrot<br />
ZUTATEN FÜR 10 STOCKBROTE<br />
400 g Weizenmehl Type 550<br />
1 Pck. Trockenhefe<br />
300 ml Haferdrink ohne Zucker<br />
(lauwarm)<br />
1 EL Rübenzucker<br />
1 TL Salz<br />
2 EL Olivenöl<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten in einer großen<br />
Rührschüssel vermengen und mit<br />
der Hand zu einem elastischen,<br />
glatten Teig verkneten.<br />
Teig abgedeckt an einem warmen<br />
Ort 40 Min. gehen lassen.<br />
Teig nochmals durchkneten und<br />
in 10 Portionen teilen. An der<br />
Feuerstelle die Portionen jeweils<br />
zu ca. 20 cm langen Strängen<br />
formen und spiralförmig um einen<br />
mit Wasser getränkten Stock<br />
wickeln. Den Stock mit Abstand<br />
10 Min. über die heiße Glut halten.<br />
Zubereitungszeit: 5 Min. + 40 Min. Gehzeit<br />
+ 10 Min. Grillzeit<br />
Nährwerte pro Stockbrot: Energie 177 kcal,<br />
Eiweiß 5 g, Fett 3 g, Kohlenhydrate 32 g<br />
Getrocknete Naturhefe<br />
wird wie herkömmliche<br />
Trockenhefe für Brot,<br />
Pizza, Focaccia und süßes<br />
Hefegebäck eingesetzt und<br />
sorgt für eine natürliche<br />
und geschmack volle Teiglockerung.<br />
30 Gramm<br />
Naturhefe er setzen ein<br />
Päckchen klassische<br />
Trockenhefe.<br />
Meraner Mühle<br />
Naturhefe Eva Lievito<br />
Madre<br />
Allos<br />
Haferdrink<br />
0 % Zucker<br />
Das Stockbrot lässt sich<br />
alternativ prima im Backofen<br />
zubereiten. Dafür den Backofen<br />
auf 180 °C Umluft vorheizen, die<br />
Teigstränge in sich verdrehen (ohne<br />
Stöcke), auf mit Backpapier<br />
ausgelegte Backbleche legen und<br />
20–25 Min. goldbraun backen.<br />
Wer möchte, kann die Teigstränge vor dem<br />
Grillen oder Backen mit etwas Wasser oder<br />
Öl bestreichen und dann mit Kräutern, Curry,<br />
Chilipulver oder Sesam bestreuen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
17
ALNATURA BEWEGT<br />
Eine Übersicht zu den <strong>Alnatura</strong><br />
Partnerbäckereien für Ihren Markt<br />
vor Ort finden Sie im <strong>Alnatura</strong><br />
<strong>Magazin</strong> Online.<br />
alnatura.de/baecker<br />
Handwerkliche<br />
Backkunst erleben<br />
Wussten Sie, dass unsere <strong>Alnatura</strong> Märkte von verschiedenen,<br />
meist regionalen Bio-Bäckereien und -Konditoreien beliefert werden?<br />
Traditionelles Handwerk trifft auf moderne Ideen – und findet<br />
täglich den Weg in die Theken unserer Märkte.<br />
18 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
ALNATURA BEWEGT<br />
I<br />
n den Bio-Backstuben unserer Bäckereipartner ist noch<br />
viel Handarbeit an der Tagesordnung. Die Backwaren<br />
genießen oft eine lange Teigruhe, was die Bildung von<br />
Geschmacksstoffen fördert. Auch mit alten Getreidesorten<br />
wie Emmer oder Einkorn wird mancherorts gebacken. Die<br />
Bäckereipartner beliefern täglich unsere <strong>Alnatura</strong> Super Natur<br />
Märkte – so kommen Kundinnen und Kunden ganz einfach<br />
in den Genuss frischer Bio-Backwaren aus ihrer Region.<br />
Wir stellen vier Lieblinge der Backwarentheken genauer vor.<br />
1<br />
GENUSS AUFS EXTREMSTE<br />
Das Brot, dessen Geschmack schon im Namen steckt, sowie<br />
eine große Auswahl des Springer Bio-Backwerks ist an den<br />
Backwarentheken in den Hamburger <strong>Alnatura</strong> Märkten erhältlich.<br />
»Alles ökologisch« ist der Grundsatz, nach dem die Bioland-<br />
Bäckerei seit über 20 Jahren Brote, Brötchen und andere Gebäckspezialitäten<br />
backt. So wie das Extreme – das Weizenmischbrot<br />
hat eine softe Krume, eine dunkel geröstete Kruste<br />
und zeichnet sich zudem durch lange Frische aus. Letztere<br />
ist der enthaltenen Buttermilch zu verdanken, die dem<br />
Brot auch noch das gewisse Etwas an Säure mitgibt, was<br />
dem Aroma zugutekommt. Außerdem genießt das<br />
Extreme eine lange Teigruhe – der Vorteig ruht zehn<br />
Stunden, die geformten Teiglaibe später nochmals<br />
zwei Stunden vor dem Backen.<br />
2<br />
NUSSIGE<br />
VERFÜHRUNG<br />
DEUTSCHLANDWEIT<br />
Im pfälzischen Gommersheim<br />
an der Weinstraße<br />
backt man mit viel Liebe<br />
und Handarbeit, und das<br />
seit über 30 Jahren. Als<br />
einziger Konditoreipartner<br />
beliefert die Bio- Konditorei<br />
Löwenzahn alle <strong>Alnatura</strong> Märkte deutschlandweit. Bereits den Eltern<br />
von Daniel Keller, der das Familienunternehmen heute führt, lag es am<br />
Herzen, auf die Belange ihrer Kundinnen und Kunden einzugehen. Für<br />
die Engadiner Dinkel-Walnusstorte wird zum Beispiel ausschließlich<br />
Dinkelmehl verwendet. Abgesehen davon ist der Teig ein klassischer<br />
Mürbeteig aus Butter, Rübenzucker, Dinkelmehl und Ei, für den man<br />
sich viel Zeit nimmt. Der Teig kühlt über Nacht und wird am nächsten<br />
Tag befüllt – alles in Handarbeit: Für die nussig-süße Füllung werden<br />
Rohrohrzucker, Honig und Sahne aufgekocht und mit Wal nüssen und<br />
Marzipan verfeinert. Was die Engadiner laut Daniel Keller ausmacht?<br />
»Es ist einfach klassische Backkunst. Und das in Verbindung mit besten<br />
Zutaten, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und möglichst<br />
von Bäuerinnen und Bauern aus unserer Region.«<br />
Viele Partner,<br />
eine Philosophie<br />
So unterschiedlich die Produkte der<br />
<strong>Alnatura</strong> Backwarentheke sind, so haben<br />
sie doch viele Gemeinsamkeiten:<br />
beste, möglichst regionale Zutaten<br />
aus ökologischem Anbau, hochwertige<br />
Qualität, einmaliger Geschmack. Und<br />
dabei sorgen die Bäckereipartner von<br />
<strong>Alnatura</strong> für den individuellen<br />
Unterschied.<br />
3<br />
ZEIT FÜR TEIG, ZEIT FÜR QUALITÄT<br />
Auch hier steckt die Philosophie schon im<br />
Namen – die beliebten Zimtschnecken von der<br />
Bioland-Bäckerei Zeit für Brot werden handwerklich<br />
mit langer Teigführung aus hochwertigen<br />
Rohstoffen mit<br />
Leiden schaft und vor allem<br />
Zeit hergestellt. Und dabei<br />
kann man auch zusehen:<br />
Die Bäckerinnen und Bäcker<br />
stellen die Hefeschnecken<br />
direkt vor Ort in gläser nen<br />
Backstuben in Handarbeit<br />
her, bevor sie dann auch in<br />
ausgewählten <strong>Alnatura</strong><br />
Märkten (unter ande rem in<br />
Berlin, Hamburg und Frankfurt<br />
am Main) zu finden sind. Die<br />
legendären Zimt schnecken sind<br />
besonders saftig, locker und intensiv<br />
im Geschmack. Der Briocheteig wird über sechs bis<br />
acht Stunden kühl geführt, anschließend ausgerollt<br />
und sortenspezifisch gefüllt – für die klassischen<br />
Zimtschnecken mit einer süßen Zucker-Zimt-Butter-<br />
Mischung. Die Schnecken dürfen dann nochmals<br />
15 bis 20 Stunden kühl ruhen. Nach dem Backen sorgt<br />
eine Tränke aus Milch, mit der die Schnecken bestrichen<br />
werden, für die bezeich nende Saftigkeit. MP<br />
Einer, der auch einen Unterschied macht,<br />
ist Bernd Sigel, Inhaber der Bio-Bäckerei<br />
Scholderbeck. Hier wird das schwäbische<br />
Netzbrot, der 4. Liebling, im Holzbackofen<br />
gebacken – und da lohnt es sich, mal<br />
genauer hinzuschauen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
19
ALNATURA BEWEGT<br />
Das Holzofen-Netzbrot<br />
der Bio-Bäckerei Scholderbeck<br />
ist kein Brot von der Stange –<br />
und das schmeckt man auch.<br />
In Weilheim an der Teck, am<br />
Rande des Biosphärengebietes<br />
Schwäbische Alb, wird das Brot<br />
mit dem besonderen<br />
Holzofenaroma, neben vielen<br />
weiteren Bio-Backwaren,<br />
mit viel Herz hergestellt.<br />
Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> hat<br />
Inhaber Bernd Sigel im Backhaus<br />
über die Schulter geschaut.<br />
Außen knusprig, innen saftig<br />
I<br />
n unsere Nasen strömt der Duft von frisch Gebackenem.<br />
Mmh, dieser Duft, der uns ein heimeliges Wohlgefühl<br />
verleiht, Erinnerungen an Omas selbst gebackenes<br />
Brot weckt. »Morgen!« Strahlend werden wir von<br />
Bernd Sigel begrüßt, der das Familienunternehmen gemeinsam<br />
mit seiner Frau Eve führt. »Morgen!«, »Morgen!«<br />
– einige Bäckerinnen und Bäcker schieben geschäftig<br />
große, mit Backwaren bestückte Wagen an uns vorbei.<br />
Morgen? Es ist kurz vor 22 Uhr. »Für uns ist quasi Morgen.<br />
Unsere Nachtschicht geht von 18 bis 4 Uhr in der Früh«,<br />
erklärt uns Bernd Sigel. »Dadurch können wir gewährleisten,<br />
dass die Backwaren morgen früh frisch bei unseren<br />
Partnern in der Auslage liegen.« Um uns herum backen<br />
Brötchen, Hefezöpfe,<br />
Brezeln und einiges<br />
mehr in riesigen<br />
Öfen. Zwei Bäcker<br />
holen frisch gebackenes<br />
Brot aus<br />
einem Ofen. Weiter<br />
hinten wird neben<br />
Knetmaschinen und<br />
großen Kesseln Teig<br />
mit den Händen geknetet<br />
und geformt.<br />
Die Teiglaibe liegen auf Backfolie mit<br />
etwas Grieß bestreut. Mit den sogenannten<br />
Abziehern gelangen sie schneller und<br />
besser in den Holzbackofen.<br />
EIN OFEN WIE KEIN ANDERER<br />
»Des isch a junge Liebe«, schwäbelt Bernd Sigel, »und wir<br />
lernen uns gerade noch besser kennen.« Er präsentiert<br />
uns den Holzbackofen, der seit Januar bei Scholderbeck<br />
in Betrieb ist. Seither wird fleißig gebacken, getestet und<br />
diskutiert – über die perfekte Holzmenge und die optimale<br />
Heizdauer zum Beispiel. Denn das Backen mit dem<br />
Holzbackofen erfordert Fingerspitzengefühl und Erfahrung.<br />
Es piept. Bernd Sigel schaut auf einen Bildschirm,<br />
mit dem die Arbeitsschritte digital gesteuert werden<br />
können. »Gleich geht’s los«, verkündet er geheimnisvoll.<br />
Die drei Backkammern werden nun im Abstand von<br />
zehn Minuten nacheinander aufgeheizt – mit Holzpellets,<br />
die zu hundert Prozent naturbelassen sind.<br />
Mit geübten Handgriffen öffnet der Bäckereiinhaber<br />
die erste Kammer. »Jetzt heizt die etwa 800 Grad heiße<br />
Flamme die Steine auf. Genau 20 Minuten, nicht mehr<br />
und nicht weniger. Danach fällt die Temperatur langsam<br />
ab«, sagt uns Bernd Sigel. Die große Kunst dabei ist, die<br />
Steine auf eine gleichmäßige Temperatur zu bringen –<br />
diese Wärme geben sie an das Gebäck ab. »Ich vergleiche<br />
es gern mit der wohligen Atmosphäre eines Kachelofens –<br />
eine angenehme Strahlungswärme, die bis nach innen hinein<br />
wärmt. Die Holzofenbrote backen fast wie von innen<br />
nach außen«, schwärmt Bernd Sigel. Er ist sichtlich stolz<br />
auf den neuen Holzbackofen, und das aus gutem Grund:<br />
Dieser spart nicht nur Holz, sondern auch Energie und<br />
macht das Brot noch einmal besser, als es beim alten<br />
Ofen war.<br />
20 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
ALNATURA BEWEGT<br />
Über Scholderbeck<br />
GUT DING BRAUCHT<br />
Bernd Sigel ist als Kind in der<br />
WEILE<br />
Backstube groß geworden und er<br />
Bernd Sigel schiebt die<br />
entschied sich aus freien Stücken,<br />
Abdeckung einer der drei<br />
den Betrieb in vierter Generation<br />
zu übernehmen. Seit 1995 führt er Kessel zur Seite, die neben<br />
das Familienunternehmen<br />
dem Holzbackofen stehen.<br />
gemeinsam mit seiner Frau Eve Wir beobachten die riesigen<br />
Blasen, die sich auf<br />
Neubold-Sigel. Bereits 1736 wurde<br />
die kleine Bäckerei als »Beck am der Teigoberfläche gebildet<br />
haben; sie entstehen<br />
Scholderplatz in Weilheim«<br />
erstmals in alten Büchern erwähnt. durch die Gärung des Sauerteiges.<br />
»Es gibt keinen Teig<br />
Was damals im Volksmund<br />
zu »Scholderbeck« wurde, ist heute<br />
bei uns, der nicht vorfermentiert,<br />
der nicht ruht«,<br />
der offizielle Firmenname<br />
der Bio-Bäckerei im schwäbischen<br />
Weilheim an der Teck.<br />
erzählt uns Bernd Sigel.<br />
Der Vorteig ruht zwei Stunden<br />
und enthält Weizenmehl,<br />
zehn Prozent Sauerteig<br />
aus Roggen sowie nur wenig Hefe, um den Gärprozess in<br />
Gang zu bringen. »Der Sauerteig, den wir 24 Stunden zuvor<br />
zubereiten, ist wichtig für unseren Brotteig, da er für<br />
das Gären und die Milchsäurebildung sorgt. Je länger der<br />
Teig ruht, desto mehr gärt er, desto saurer wird er aber.«<br />
Ähnlich wie beim Anheizen des Holzbackofens gilt es<br />
auch hier, genau das richtige Maß zu finden, sodass die<br />
Fermentierung stattfinden kann, der Teig andererseits<br />
aber nicht zu sauer wird. Durch die längere Ruhezeit<br />
bleibt das Holzofenbrot zudem länger frisch.<br />
»Das besondere Holzofenaroma<br />
entsteht meiner Meinung nach durch<br />
die Röststoffe in der Oberfläche des Brotes<br />
sowie die Wärmeeinstrahlung.«<br />
Bernd Sigel, Inhaber Bio-Bäckerei Scholderbeck<br />
WOHLFÜHLZEIT FÜR DAS BROT<br />
»Beim schwäbischen ›Genetzten‹ wird der Teig direkt<br />
nach der Gare von den Bäckerinnen und Bäckern mit mit<br />
Wasser benetzten Händen bearbeitet«, erklärt uns Bernd<br />
Sigel. Die Holz ofenbäckerinnen und -bäcker nehmen sich<br />
je ein Stück Teig aus dem Kessel. Diese werden abgewogen<br />
und dann mit schnellen, kreisenden Bewegungen zu<br />
schönen, runden Laiben geformt. Pünktlich um 23 Uhr<br />
sind die ersten 70 Exemplare fertig und werden von den<br />
Backenden mithilfe der sogenannten Abzieher in die unterste<br />
Backkammer befördert. Alles muss zügig ablaufen,<br />
damit der Ofen die optimale Back temperatur von genau<br />
240 Grad beibehält. Klappe zu – und dann nehmen sich<br />
die Bäckerinnen und Bäcker gleich die nächsten Kessel<br />
vor, bis alle drei Etagen befüllt sind.<br />
Nach einer Stunde sind die ersten Brote fertig. »Jetzt<br />
muss es wieder schnell gehen, damit das Brot nicht anbrennt«,<br />
ruft Bernd Sigel uns zu. Die Backenden öffnen<br />
die Ofenklappe, hieven ein überdimensionales Holzbrett<br />
an die Öffnung und ziehen mit einer schnellen Bewegung<br />
die Backfolie mitsamt den Broten auf das Brett. Geschafft.<br />
Klappe zu. Bernd Sigel schnappt sich ein Brot und hält es<br />
uns lächelnd unter die Nase: »Riechen Sie mal. Ich finde,<br />
ein frisch gebackenes Brot hat etwas Sinnliches. Meine<br />
Arbeit erfüllt mich jeden Tag mit Stolz und tiefer Zufriedenheit<br />
– besonders, wenn ich das fertige Produkt in den<br />
Händen halte.« Inmitten des Backhauses halten wir kurz<br />
inne und spüren die Wärme des frischen Brotes.<br />
DIREKT FRISCH INS REGAL<br />
Dann geht es weiter. »Um vier Uhr beginnt die Auslieferung<br />
der Backwaren an unsere Kunden«, sagt Bernd Sigel.<br />
Darunter elf <strong>Alnatura</strong> Märkte in der Umgebung von<br />
Weilheim an der Teck, die Holzofenbrote und noch viele<br />
weitere Gebäcke von Scholderbeck erhalten. »<strong>Alnatura</strong><br />
und wir haben dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum«, erzählt<br />
uns der Bäckereiinhaber und ergänzt: »Uns verbindet<br />
eine vertrauensvolle Partnerschaft.« So beliefert die<br />
Bio- Bäckerei schon lange Jahre den <strong>Alnatura</strong> Markt in<br />
Esslingen. Und hier schauen wir uns am nächsten Morgen<br />
selbst an, wie die Holzofenbrote in den Markt gerollt<br />
und in das Regal eingeräumt werden. Später nehmen wir<br />
voller Vorfreude auf das Frühstück ein frisches Holzofenbrot<br />
an der Theke entgegen.<br />
Und als wir es endlich probieren, ist es wieder da –<br />
das heimelige Gefühl, welches wir mit frischem Brot verbinden.<br />
Wie von Bernd Sigel versprochen, schmeckt das<br />
Holzofenbrot nicht zu röstig; es ist außen knusprig und<br />
innen saftig. Wir sind uns am Ende einig: Frisch aufgeschnitten,<br />
braucht es eigentlich nicht mehr als Butter. MP<br />
Weitere Infos zu unseren regionalen Bäckerei partnern<br />
finden Sie unter alnatura.de/baeckerei<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
21
ALLES ÜBER …<br />
Beeren<br />
Sie sind wahre Sommerboten: Den Anfang der heimischen<br />
Beerensaison machen – meist schon im Mai – die roten, süßen<br />
Erdbeeren. Himbeeren und Co. lassen dann auch nicht<br />
mehr lange auf sich warten. Und damit kann sie starten,<br />
die Zeit für zauberhafte Kuchen, Tartes und selbst<br />
gemachte Fruchtaufstriche. Der Bio-Anbau von<br />
Beeren ist aufwendig, das händische Pflücken<br />
erst recht. Auch der richtige Erntezeit punkt muss<br />
gefunden werden. Daher sind frische Beeren<br />
mitunter eine Rarität und nicht immer im Markt<br />
verfügbar. Greifen Sie also zu, sobald Sie<br />
die kleinen Kostbarkeiten entdecken. AW<br />
Erdbeeren<br />
Für alle, die gerne mit Schlaumeier-Wissen punkten:<br />
Entgegen ihres Namens ist die Erdbeere keine Beere,<br />
sondern eine Sammelnussfrucht. Das aromatisch-süße,<br />
rote Fruchtfleisch, welches wir so lieben, ist im<br />
botanischen Sinne der verdickte Blütenboden; darin<br />
eingebettet liegen die eigentlichen Früchte – kleine gelbbraune<br />
Kerne, die beim Erdbeeressen so angenehm<br />
knacken. Und noch etwas, womit man in Gesprächen auf<br />
sich aufmerksam machen kann: Ein Bio-Erdbeerfeld<br />
unterscheidet sich von einem konventionellen oft schon auf<br />
den ersten Blick. Wodurch? Bio-Erdbeeren werden mit<br />
größerem Abstand gepflanzt. Die so zirkulierende Luft schützt<br />
vor Bodennässe und Schimmelbefall. Nur so kann man auf<br />
chemisch-synthetische Pestizide – die im konventionellen üblich,<br />
im Bio-Anbau aber tabu sind – verzichten. Mehr Abstand heißt<br />
aber auch weniger Pflanzen pro Fläche und damit weniger Ertrag<br />
und ein höherer Erdbeerpreis.<br />
Brombeeren<br />
Genau wie die Erdbeere auch, ist die Brombeere ein Rosen gewächs.<br />
Nur kann man die Verwandtschaftsverhältnisse hier viel besser<br />
erkennen: Wild wachsende Brombeersträucher haben lange und vor<br />
allem stark bedornte Ruten, ähnlich einem Rosenstrauch. Ein Durchkommen<br />
durch eine Brombeerhecke scheint schier unmöglich oder könnte zumindest<br />
sehr schmerzhaft werden. Dafür sind die reifen, blauschwarz glänzenden Früchte<br />
umso köstlicher. Und wen’s interessiert: Die Brombeere ist eine Sammelsteinfrucht<br />
und damit ebenfalls keine Beere. Genau wie die Himbeere.<br />
22 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
Himbeeren<br />
Sie leuchten samtig-rot, haben ein ausgesprochen intensives Aroma<br />
und sind von allen Beerensorten wohl die empfindlichsten. Daher<br />
kommt man – selbst im <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt – kaum um<br />
auf wendige Verpackungslösungen herum. Die zarten<br />
Früchtchen brauchen ausreichend Platz in ihrer Schale,<br />
dürfen nicht übereinanderliegen und möchten<br />
bestenfalls noch auf eine weiche Folie gebettet<br />
werden. Ähnlich behutsam muss es zu Hause<br />
weitergehen. Am besten Sie essen die Beeren<br />
innerhalb von ein bis zwei Tagen. Die Alternativen:<br />
fruchtigen Essig ansetzen, Marmelade einkochen,<br />
Buttermilch-Shake genießen oder zu Likör<br />
verarbeiten. Der Einsatz in Obstsalat, Kuchen<br />
und Müsli versteht sich von selbst, oder?<br />
Heidelbeeren<br />
Diese kleinen Beeren sind für ihren intensiv<br />
blauen Farbstoff bekannt – dabei gilt das nicht<br />
für alle Sorten. Man unterscheidet grundsätzlich<br />
zwischen der aus Europa und Asien stammenden<br />
Wild- sowie der in Nordamerika verbreiteten<br />
Kulturheidelbeere. Die Früchte der<br />
ersten sind durch und durch blau gefärbt und<br />
tun dies auch mit Händen, Shirts und Co.,<br />
wenn man beim Pflücken und Essen nicht aufpasst.<br />
Zudem sind sie verhältnismäßig klein,<br />
dafür aber sehr aromatisch. Die Kulturheidelbeeren<br />
haben ebenfalls eine blaue Schale, ihr<br />
Fruchtfleisch hingegen ist hell. Auch sind sie weniger<br />
aromatisch, dafür aber größer als die bei uns<br />
heimischen Wildheidelbeeren, die auch gerne Blaubeeren<br />
genannt werden.<br />
Zum richtigen Umgang mit Beeren<br />
Beerenernte ist Handarbeit. Ob Brom-, Erd-, Him- oder Heidelbeere,<br />
sie alle müssen vorsichtig gepflückt, gereinigt und behutsam vom<br />
Erzeuger in den Handel transportiert werden. Die gleiche Sorgfalt<br />
sollten Sie zu Hause walten lassen. Beeren halten sich – im<br />
Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt – nur zwei bis maximal<br />
drei Tage. Am besten lagern sie großzügig ausgebreitet auf einem<br />
Teller, denn so werden Druckstellen oder gar Schimmel vermieden.<br />
Und nicht vergessen: Je schneller die Beeren gegessen werden,<br />
umso besser.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
23
BACKEN MIT BEEREN<br />
»Für vegane Müsliriegel<br />
einfach die Menge<br />
an Honig 1:1 gegen<br />
Agavendicksaft<br />
oder Ahornsirup<br />
austauschen.«<br />
Jana, <strong>Alnatura</strong> KostBar<br />
KostBar-Rezepte sind einfach,<br />
kreativ und mit möglichst saisonalen<br />
Bio-Produkten schnell zuzubereiten.<br />
Jetzt auch wieder in Ihrem Markt an der<br />
mobilen Kochstation KostBar erlebbar.<br />
Infos unter alnatura.de/kostbar<br />
Sommerliche<br />
Brombeer-<br />
Knusperflakes-<br />
Riegel<br />
ZUTATEN FÜR 12 STÜCK<br />
300 g Brombeeren<br />
150 g Blütenhonig<br />
150 g Haselnussmus<br />
200 g Haferflocken Feinblatt<br />
175 g Mini-Dinkelflakes ungesüßt<br />
4 Prisen Salz<br />
50 g Kuvertüre Zartbitter<br />
Keine frischen Brombeeren<br />
verfügbar? Sie können auch ZUBEREITUNG<br />
tiefgekühlte Beeren<br />
Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.<br />
Brombeeren waschen<br />
verwenden. Dazu die Beeren<br />
1/2 Tag vor der Zubereitung im<br />
und trocken tupfen. Honig<br />
Kühlschrank auftauen lassen.<br />
und Nussmus in einem Topf<br />
bei geringer Hitze erwärmen.<br />
Haferflocken, Flakes und Salz dazugeben<br />
und alles vermengen, dann die<br />
Brombeeren unterheben. Die Masse auf<br />
ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />
geben. Vorsichtig nach außen verteilen,<br />
dabei fest zusammendrücken, sodass ein<br />
circa 2 cm dickes Rechteck entsteht. Zu<br />
den Rändern hin das Backpapier mit einer<br />
Hand gegenhalten, um einen gleichmäßigen<br />
Abschluss zu erhalten. Die Masse füllt<br />
nicht das gesamte Blech aus.<br />
20 Min. auf der mittleren Schiene im Ofen<br />
backen. Nach 10 Min. Backzeit den Riegelteig<br />
mit einem scharfen Messer mit<br />
möglichst dünner Klinge vorsichtig längs<br />
mittig einschneiden, dann in 6 ca. 3 cm<br />
breite Streifen teilen, sodass 12 Riegel<br />
entstehen. Dabei darauf achten, dass die<br />
Riegel weiter zusammenhalten, falls nötig<br />
mit einem Löffel etwas andrücken. Nach<br />
Ende der Backzeit aus dem Ofen nehmen<br />
und mindestens 1 Std. abkühlen lassen.<br />
Kuvertüre über einem Wasserbad schmelzen<br />
und in schmalen Linien diagonal über<br />
die Riegel geben. Über Nacht kühl stellen.<br />
Anschließend die Riegel mit einem Messer<br />
trennen und genießen.<br />
Zubereitungszeit: 10 Min. + 20 Min. Backzeit +<br />
9 Std. Kühlzeit<br />
Nährwerte pro Stück: Energie 269 kcal, Eiweiß 7 g,<br />
Fett 11 g, Kohlenhydrate 34 g<br />
Vivani<br />
Feine Bitter Kuvertüre<br />
24 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
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Unsere Weißenhorner Milchprodukte sind so lecker wie eh und je,<br />
präsentieren sich aber jetzt in neuem Look. Damit sie noch besser<br />
sichtbar sind und von Ihnen leichter gefunden werden. Wir sehen<br />
uns im Kühlregal. Weißenhorner – NUR ECHT MIT DEN HÖRNERN.<br />
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Bei uns bleibt Bio<br />
für alle erschwinglich<br />
Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig, so gehört die Coronapandemie genauso dazu wie<br />
der Ukraine-Krieg. <strong>Alnatura</strong> ist es wichtig, dass sich weiterhin so viele Menschen<br />
wie möglich Bio-Lebensmittel leisten können. Unsere Dauerpreise helfen dabei.<br />
26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
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Übrigens …<br />
Ob Wocheneinkauf oder Pausen-Snack:<br />
Uns ist wichtig, dass Sie sich bei uns<br />
wohlfühlen. Dazu tragen besonders unsere<br />
geschulten Mitarbeitenden bei, die Ihnen<br />
bei Fragen gerne weiterhelfen – mit ihrem<br />
Warenkunde-Wissen aus vielen Schulungen<br />
und allem, was Sie für Ihren günstigen<br />
Bio-Einkauf bei uns brauchen.<br />
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein:<br />
<strong>Alnatura</strong> setzt ausgerechnet in Zeiten<br />
des Umbruchs auf Stabilität, nämlich<br />
auf dauerhaft * günstige Preise. Wie passt das<br />
zusammen? Sehr gut – denn schon seit über<br />
35 Jahren arbeitet <strong>Alnatura</strong> daran, dass sich<br />
möglichst viele Menschen den Genuss von<br />
Bio-Lebensmitteln leisten können. Dieser<br />
Anspruch gilt jetzt mehr denn je und er ist<br />
durchaus wörtlich zu verstehen: Seit diesem<br />
Frühjahr haben wir tatsächlich über 1 600<br />
Artikel von Apfelschorle bis Zahncreme dauerhaft<br />
im Preis gesenkt. Vielleicht ist es Ihnen<br />
schon an den vielen Kennzeichnungen an unseren<br />
Regalen aufgefallen (siehe Infokasten).<br />
Darüber hinaus sparen unsere Kundinnen und Kunden natürlich<br />
auch weiterhin mit unseren Sparpreisen. Ein blaues Oval oder ein blauer<br />
Preisstecker am Regal verrät: Dies ist der günstigste Preis innerhalb<br />
der Warengruppe, also beispielsweise die günstigste Vollmilch im Markt.<br />
Hinzu kommen Wochenangebote bei Obst und Gemüse und die beliebten<br />
Probierpreise bei Kuchen, Brötchen und Co. Immer wieder bieten<br />
wir auch Kombi-Aktionen an, bei denen durch den Kauf mehrerer<br />
Produkte für den Vorrat der Geldbeutel geschont wird.<br />
Dienstags gibt es außerdem in allen <strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkten<br />
deutschlandweit einen Studi-Rabatt von acht Prozent. Das freut Studierende,<br />
Lehrlinge sowie Schülerinnen und Schüler: mehr in der WG-Kasse,<br />
mehr Bio-Lernfutter.<br />
»Damit Sie sich Bio<br />
jeden Tag erlauben können,<br />
haben wir dauerhaft<br />
günstige Preise<br />
bei <strong>Alnatura</strong> – und viele<br />
Produkte im Preis gesenkt.«<br />
Petra Schäfer,<br />
Mitglied der <strong>Alnatura</strong><br />
Geschäftsleitung<br />
Dauer<br />
Preis<br />
Ihr Bio-Einkauf mit Sinn: immer günstig<br />
Bei uns kaufen Sie immer zum niedrigen Preis ein –<br />
natürlich in der gewohnten Qualität.<br />
Dauerpreis: Unsere Dauerpreise gelten für unser gesamtes<br />
Sortiment ** mit mehreren Tausend Bio-Produkten. Das heißt:<br />
Wir haben unsere Preise ständig im Blick, um sie dauerhaft<br />
günstig zu halten. Preissenkungen markieren wir am Preisetikett.<br />
Alle Preise gelten immer mindestens einen Monat lang.<br />
Sparpreis: Sparpreise sind die günstigsten Preise<br />
in einer Warengruppe (z. B. Brotaufstriche oder Mehle).<br />
Wochenangebot: Die Preise für Obst und Gemüse<br />
unterliegen saisonalen und erntebedingten Schwankungen.<br />
Achten Sie auf unsere Wochenangebote.<br />
Probierpreis: An unserer Backwarentheke gibt es jede Woche<br />
Brot oder Backwaren zum Probierpreis.<br />
DIE MARKE ALNATURA – BIO-QUALITÄT BESONDERS GÜNSTIG<br />
In unseren Märkten bekommen unsere Kundinnen und Kunden alles,<br />
was in Kühlschrank, Vorratskammer und Badezimmer fehlt: neben<br />
Produkten von bekannten Naturkostfachmarken,<br />
kleinen regionalen Lebensmittelherstellern<br />
und Start-ups auch alle rund<br />
1 400 <strong>Alnatura</strong> Produkte quer durch alle<br />
Sortimente. Für die gilt: vorzugsweise einfache<br />
Rezepturen und kurze Zutatenlisten.<br />
Nur was wirklich nötig ist, kommt in Tüte,<br />
Glas und Co., und das möglichst in Demeter-,<br />
Bioland- oder Naturland-Qualität. Unter<br />
anderem aus diesen Gründen greifen unsere<br />
Kundinnen und Kunden gerne zu unseren<br />
<strong>Alnatura</strong> Produkten, wenn es um den täglichen<br />
Bio-Genuss geht.<br />
Dass diese dazu noch besonders preiswert<br />
sind – meist tragen sie den blauen<br />
Sparpreis-Hinweis am Regal –, freut umso<br />
mehr: Alle wünschen sich gerade jetzt in<br />
dieser bewegten Zeit, ihre Bio-Lebensmittel<br />
zu günstigen und zugleich fairen Preisen<br />
erhalten zu können. Und das möglichst<br />
dauerhaft. Wir helfen ihnen dabei. MAG<br />
* Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.<br />
** Ausgenommen sind frisches Obst und Gemüse, Artikel von der Backwarentheke sowie Sonderangebote bei Auslistungen und<br />
Haltbarkeits-Preisreduzierungen.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
27
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Für echte Genießer –<br />
Die neuen Bratöle in der<br />
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Bio-Raps<br />
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Die erlesene Bio-Rapssaat wird<br />
sorgfältig geschält und erst<br />
danach schonend kaltgepresst<br />
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Dämpfung mit Wasserdampf<br />
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Bratöl seinen besonders<br />
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Bioland-Sonnenblumenkernen<br />
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BIO-Rapsöl-Pionier seit 2000
ZU BESUCH BEI BIOMIO<br />
BioMio –<br />
100 % Italiano<br />
Italienisch, biologisch,<br />
genussvoll:<br />
BioMio – aus dem<br />
Herzen Italiens.<br />
Fans der original<br />
italienischen Küche wissen:<br />
Eine gute Pasta muss die Sauce an ihrer<br />
Oberfläche binden können, ob es sich nun<br />
um Penne all’arrabbiata oder Linguine al<br />
salmone handelt. Dank der traditionellen<br />
Bronzeformen gelingen mit BioMio<br />
authentische Pastagerichte wie in einer<br />
guten italienischen Trattoria.<br />
Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> war vor Ort in<br />
der Produktionsstätte unweit von Rimini.<br />
S<br />
icherlich sind Ihnen in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Markt<br />
bereits die neuen Pastaprodukte in mattem<br />
Petrolblau ins Auge gefallen. BioMio, eine<br />
neue Marke bei <strong>Alnatura</strong> mit hundert Prozent Zutaten<br />
aus Italien. »Aus dem Herzen Italiens«, wie<br />
die Macher hinter BioMio betonen. Gemacht für<br />
das original italienische Lebensgefühl. Hergestellt<br />
werden die acht exklusiv in den <strong>Alnatura</strong> Märkten<br />
angebotenen Pastasorten aus hundert Prozent italienischem<br />
Bio-Hartweizenmehl in einer der ältesten<br />
Pasta-Produktionsstätten der Emilia-Romagna unweit<br />
von Rimini. Die norditalienische Region Emilia-<br />
Romagna wird in Italien schmunzelnd die »Grassa«<br />
genannt, die »Fette«, wobei es weniger um Fett<br />
geht denn um das Üppige. Hier isst man gerne und<br />
gut. Vor allen Dingen Pasta. Nicht umsonst haben<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
29
ZU BESUCH BEI BIOMIO<br />
Für die Vielfalt der italienischen<br />
Küche: Die Pasta wird aus hundert<br />
Prozent italienischem Bio-<br />
Hartweizen in der traditionellen<br />
Bronzeform hergestellt. Durch<br />
ihre leicht raue Oberfläche nimmt<br />
sie Sauce wunderbar auf.<br />
BioMio -<br />
Rezept<br />
hier zwischen Bologna und Rimini, zu<br />
Füßen des steilen Apennins, viele renommierte<br />
Pastahersteller ihren Sitz.<br />
PASTA IN BRONZEFORMEN GEZOGEN<br />
Wir stehen vor zahlreichen traditionellen<br />
Bronzeformen, durch die die BioMio -<br />
Pastamasse in ihre Form gepresst wird.<br />
Die Bronzeform verleiht der Pasta eine<br />
leicht raue Oberfläche. Auf einer solchen<br />
Oberfläche kann eine Sauce viel besser<br />
anhaften als auf einer glatten. Diesen Effekt<br />
schafft nur eine solche Form. Die<br />
Alter native wäre eine glatte Oberfläche,<br />
die entsteht, wenn die Pastamasse durch<br />
teflonbeschichtete Formen gepresst wird.<br />
Aber dann rutscht die Sauce geradezu von<br />
der Pasta ab.<br />
BioMio-<br />
Rezept<br />
Die Pasta von BioMio ist ideal<br />
für typische italienische Gerichte<br />
wie die Farfalle mit Gorgonzola,<br />
Birnen, Walnüssen und Thymian.<br />
Entdecken Sie zu jeder der acht<br />
original italienischen Pastasorten<br />
ein passendes Gericht.<br />
alnatura.de/biomio<br />
Acht klassische<br />
Pastasorten gibt<br />
es von BioMio:<br />
Tortiglioni, Farfalle,<br />
Linguine, Penne,<br />
Spaghetti,<br />
Spaghettini,<br />
Spaghettoni,<br />
Strozzapreti.<br />
30 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
Der Bio-Hartweizen<br />
stammt aus<br />
landwirtschaftlichen<br />
Kooperativen.<br />
ZU BESUCH BEI BIOMIO<br />
»Von den Rohwaren über die<br />
Herstellung bis zur Verpackung:<br />
Alles bei BioMio ist nachhaltig.<br />
Und das schmeckt man auch<br />
beim Genuss der Pasta!«<br />
Giulia di Bartolomeo,<br />
Designerin der BioMio-Pastalinie<br />
BioMio-<br />
Rezept<br />
HARTWEIZENMEHL, WASSER<br />
UND SONST NICHTS<br />
Der Bio-Hartweizen für BioMio kommt<br />
aus Regionen wie Sardinien, Venetien<br />
oder den Marken. Denn die Herkunft der<br />
Rohstoffe und die Anbaumethoden sind<br />
für Bio elementar. Woher der Hartweizen<br />
kommt, ist eben ganz entscheidend. Darum,<br />
dass für BioMio hundert Prozent<br />
Weizen aus Bio-Anbau verarbeitet wird,<br />
kümmert sich die S.I.S. Società Italiana<br />
Sementi. Das Unternehmen kontrolliert<br />
die Felder und die Ernte. Längst ist hier<br />
Hightech eingezogen. Dazu zählen Analysemethoden<br />
der Bodenwerte, der Trockenheit<br />
und Feuchtigkeit, Nachverfolgbarkeit<br />
der Chargen und ständige Audits<br />
mit den Landwirtinnen und Landwirten.<br />
ORIGINAL ITALIENISCH –<br />
SELBST DAS DESIGN<br />
Zum Abschluss unserer Vor-Ort-Besuche in<br />
Italien treffen wir die Designerin des BioMio-<br />
Sortiments, Giulia di Bartolomeo, an der<br />
schweizerisch-italienischen Grenze nahe<br />
Varese. Genauer in Venegono, einer typischen<br />
norditalienischen Ortschaft mit Piazza,<br />
Cafés und vielen knatternden Vespas. »Nicht<br />
nur für die Herstellung, sondern auch bei<br />
der Verpackung haben wir uns für einen<br />
Partner in Italien entschieden, dem der<br />
Aspekt Nachhaltigkeit wichtig ist«, erklärt<br />
Giulia di Bartolomeo. Sie resümiert: »Die in<br />
Italien hergestellten Produkte von BioMio<br />
sind wie gemacht für Menschen, die unsere<br />
Liebe zu guter Küche teilen, und stehen in<br />
der Tradition hochwertiger klassischer<br />
Lebensmittel aus Italien. Das macht sie zu<br />
dem, was Essen sein sollte: Ein Teil des schönen<br />
Lebens.« Und sie schmunzelt, wenn sie<br />
sagt: »Für uns Italienerinnen und Italiener ist<br />
das selbstverständlich.« Sie strahlt über das<br />
ganze Gesicht, als sie uns die vielen kleinen<br />
Aspekte der Marke erläutert. Und nach<br />
unserer Reise durch Italien auf den Spuren<br />
von BioMio ist klar: Von der Beschaffung der<br />
besten Bio-Rohstoffe über die Auswahl der<br />
richtigen Produktionsmethode in Bronzeformen<br />
bis zur Verpackung – bei der Herstellung<br />
der Produkte von BioMio trifft Tradition<br />
auf Hightech, Leidenschaft für Pasta auf<br />
Nachhaltigkeit. Und auf unsere Frage, ob<br />
man bei BioMio die Entwicklung weiterer<br />
Produkte über die acht Pastasorten hinaus<br />
plant, erhalten wir die Antwort: »Certo,<br />
vedrai!« Na klar, du wirst sehen! MF<br />
Penne<br />
mit Tomatensauce<br />
und Speck<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
500 g BioMio Penne<br />
Salz<br />
1 Zwiebel<br />
80 g Bacon<br />
½ TL Olivenöl<br />
125 ml Pinot Grigio<br />
400 g Tomatenstücke Natur<br />
(in der Dose)<br />
1 Msp. Cayennepfeffer<br />
200 ml Wasser<br />
80 g Pecorino<br />
ZUBEREITUNG<br />
Penne in reichlich Salzwasser nach<br />
Packungsanweisung al dente kochen.<br />
Zwiebel schälen und klein hacken.<br />
Bacon in 1 cm kleine Stücke schneiden.<br />
Beides zusammen in Olivenöl in einer<br />
Pfanne anbraten. Mit Weißwein ablöschen.<br />
Tomaten, Pfeffer sowie<br />
Wasser hinzufügen und einkochen.<br />
Pecorino fein reiben. Penne abseihen,<br />
zur Sauce in die Pfanne geben<br />
und gut vermischen. ¾ des Pecorinos<br />
unterheben und mit etwas Salz abschmecken.<br />
Auf 4 Tellern anrichten<br />
und mit dem restlichen Käse bestreuen.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min.<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 578 kcal,<br />
Eiweiß 23 g, Fett 11 g, Kohlen hydrate 94 g<br />
Traditionell bereitet man Pasta<br />
all’amatriciana mit Speck aus<br />
der Schweinebacke (Guanciale) zu.<br />
Dieser lässt sich wunderbar durch<br />
Pancetta oder Bacon ersetzen.
GEWUSST WIE<br />
BioMio-<br />
Rezept<br />
Frau Vicenzino, woraus wird eine<br />
gute Pasta gemacht?<br />
»Für eine gute Pasta braucht man nur drei<br />
hochwertige Zutaten: Hartweizenmehl,<br />
Wasser und Salz. In Norditalien verwendet<br />
man noch gerne Ei dafür – zusätzlich zu<br />
oder anstatt Wasser.«<br />
Was ist das Besondere an einer<br />
wirklich guten Pasta?<br />
»Neben den hochwertigen Zutaten ist<br />
vor allem die Oberfläche der Pasta wichtig<br />
für den Geschmack. Denn diese ist im<br />
wortwörtlichen Sinne tatsächlich ein Geschmacksträger.<br />
Damit Pasta die Sauce<br />
oder das Olivenöl besser aufnehmen kann,<br />
sollte solche mit rauer Oberfläche gewählt<br />
werden, die im Bronzeverfahren (›trafilatura<br />
al bronzo‹) gefertigt wird.«<br />
Was sollte man bei Salz und Öl im<br />
Kochwasser beachten?<br />
»Was das Salz im Kochwasser betrifft, gibt<br />
es die Regel, dass man hundert Gramm<br />
Pasta in einem Liter Wasser kocht, dem<br />
zehn Gramm Salz (zwei Teelöffel) beigegeben<br />
wurden. Damit macht man garantiert<br />
nichts falsch, aber den Salzgehalt<br />
kann man dennoch nach Belieben variieren.<br />
Vor allem, wenn man das Kochwasser noch<br />
für die Sauce weiterverwendet. Das Kochwasser<br />
der Pasta nutzt man in Italien auch,<br />
um eine cremige Konsistenz zu erhalten,<br />
zum Beispiel für Pasta aglio e olio nach<br />
Risottoart. Dazu Pasta auf mittlerer Hitze<br />
garen, dabei nach und nach immer nur<br />
so viel Wasser zugeben, dass die Pasta<br />
»Lieber kein Öl<br />
ins Kochwasser<br />
der Pasta!«<br />
Cettina Vicenzino ist Sizilianerin<br />
und Erfolgskochbuchautorin<br />
(unter anderem »Toskana in<br />
meiner Küche« und »Sizilien in<br />
meiner Küche«). Hier verrät sie,<br />
was eine gute Pasta ausmacht<br />
und wie sie gekocht wird.<br />
komplett bedeckt ist. Einkochen und wieder<br />
aufgießen, bis die Flüssigkeit am Ende<br />
fast verkocht und die Pasta al dente ist.<br />
Durch die Stärke im Wasser entsteht eine<br />
Emulsion. Diese bindet die Sauce noch<br />
besser an die Pasta.<br />
Was man allerdings nie tun sollte: auf<br />
Salz im Wasser verzichten oder Öl dazugeben.<br />
Pasta nimmt das Salz nur beim<br />
Kochen im Wasser auf, später leider nicht<br />
mehr. So bleibt sie fade im Geschmack,<br />
wenn man das Kochwasser nicht gesalzen<br />
hat. Öl lässt zwar das Kochwasser nicht<br />
überlaufen, macht aber die Oberfläche<br />
der Pasta glatt, sodass die Sauce von der<br />
Pasta nicht mehr gut aufgenommen werden<br />
kann.«<br />
Wann salzt man das Wasser am<br />
besten und was hat es mit al dente<br />
auf sich?<br />
»In Italien gibt es keine Regel. Wasser<br />
kann man direkt salzen oder erst, sobald<br />
es kocht. Das Kochen von Pasta al dente<br />
hatte ursprünglich die Funktion, länger<br />
satt zu halten, weil der noch harte Pastakern<br />
im Magen nachquillt und daher langsamer<br />
verdaut wird.«<br />
Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />
Linguine mit Lachs,<br />
Zitrone, Ricotta und<br />
Pistazien<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
320 g Lachsfilet (tiefgekühlt)<br />
400 g BioMio Linguine<br />
Salz<br />
2 Schalotten<br />
2 EL Süßrahmbutter<br />
2 EL Olivenöl<br />
Saft von 1 Zitrone<br />
2 EL Fenchelgrün<br />
etwas schwarzer Pfeffer<br />
gemahlen<br />
250 g Ricotta<br />
3 EL Pistazien geröstet<br />
ZUBEREITUNG<br />
Lachsfilet über Nacht im Kühlschrank<br />
auftauen lassen, mit kaltem Wasser abspülen<br />
und trocken tupfen.<br />
Linguine nach Packungsanweisung<br />
in reichlich Salzwasser al dente kochen.<br />
Abseihen und dabei 200 ml Kochwasser<br />
auffangen.<br />
Schalotten schälen und klein hacken.<br />
Lachs in 1,5 cm große Würfel schneiden.<br />
Butter und Olivenöl in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Schalotten bei mittlerer<br />
Hitze darin andünsten. Lachs hinzufügen<br />
und 5 Min. mit anbraten. Ab und<br />
an wenden. Mit Zitronensaft ablöschen.<br />
Fenchelgrün waschen, klein hacken,<br />
etwas zum Garnieren beiseitelegen,<br />
den Rest unterrühren. Mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Ricotta mit Nudelkochwasser verrühren,<br />
Linguine hinzugeben und<br />
gut vermischen, Lachs unterrühren.<br />
Pistazien hacken. Nudelgericht auf<br />
Teller verteilen. Mit übrigem Fenchelgrün<br />
und Pistazien garnieren und<br />
sofort servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min. + 12 Std. Auftauzeit<br />
Nährwerte pro Portion: Energie 741 kcal, Eiweiß<br />
36 g, Fett 32 g, Kohlenhydrate 75 g<br />
32 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
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UNSERE BUNTE<br />
BIO-VIELFALT<br />
/ frische Bio-Pasta nach original italienischen<br />
Familienrezepten<br />
/ 100% regionale Produktion in Baden-<br />
Württemberg<br />
/ Familienbetrieb in dritter Generation<br />
/ hochwertige biologische Rohstoffe<br />
/ ausschließlich vegetarische und vegane<br />
Produktion<br />
/ schlanke Zutatenlisten ohne Zusatzund<br />
Konservierungsstoffe<br />
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Alle Eier der Marke <strong>Alnatura</strong> in den<br />
Super Natur Märkten sind<br />
ausschließlich in Bioland-Qualität.<br />
In Eierlaune<br />
Für den Verbrauch von Eiern gibt es zwei Höhepunkte im Jahr:<br />
Ostern und die Weihnachtszeit. Doch Hühner lassen sich<br />
nicht programmieren, sie legen auch in den Zeiten dazwischen<br />
regelmäßig Eier. <strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden können<br />
Bio-Höfen durch gleichmäßigen Verbrauch dabei helfen,<br />
für eine ausreichende Abnahme von Eiern zu sorgen.<br />
<strong>Alnatura</strong><br />
Bruderküken-<br />
Initiative<br />
Gemeinsam mit Bio-<br />
Hühnerhöfen hat <strong>Alnatura</strong> im<br />
Jahr 2016 die Bruderküken-<br />
Initiative ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt<br />
steht die Aufzucht der männlichen<br />
Geschwister küken der Legehennen. Unter<br />
der Marke Alnatur a erhalten Kundinnen<br />
und Kunden nur Eier mit dem Bruderküken-<br />
Logo. Zudem enthalten die <strong>Alnatura</strong><br />
Dinkel-Eierwaffeln, die Bandnudeln<br />
und Spätzle, die Mayonnaise<br />
sowie die Löffelbiskuits Eier aus<br />
der Bruderküken- Initiative.<br />
QR-Code scannen<br />
und mehr zur <strong>Alnatura</strong><br />
Bruderküken-Initiative<br />
erfahren:<br />
D<br />
ie meisten Menschen denken, Ostern wäre in Sachen<br />
Eierverbrauch der Höhepunkt des Jahres«, erzählt uns<br />
Jonathan Gauer vom Bio-Gut Rosenthal im nordrheinwestfälischen<br />
Bergneustadt. Ostern sei aber sehr punktuell.<br />
»Ja, es werden ein paar Frühstückseier mehr gekauft und man<br />
braucht Eier zum Färben. In der Weihnachtszeit aber ist der<br />
Verbrauch vor allem durchs Plätzchenbacken viel höher und<br />
erstreckt sich über einen sehr viel längeren Zeitraum, der<br />
meist bereits im November beginnt.« Und das führt zum Problem<br />
von Eierhöfen wie dem von Jonathan Gauer, denn alle<br />
erwarten, dass zu diesen beiden Höhepunkten im Jahr jeden<br />
Tag ausreichend Eier in den Märkten verfügbar sind. Aber<br />
es ist nun eben nicht so, dass man die Hühner bitten könnte,<br />
einfach mal ein paar Eier mehr am Tag zu legen. Die Weihnachtszeit<br />
kümmert die Hühner nicht; für eine Henne ist jeder<br />
Tag gleich. Daher halten die Bio-Betriebe viele Hühner, damit<br />
die <strong>Alnatura</strong> Kundinnen und Kunden in der Weihnachtszeit<br />
nicht vor leeren Regalen stehen. So weit, so gut, aber was<br />
macht man dann im Rest des Jahres mit den vielen gelegten<br />
Eiern?<br />
34 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
ALNATURA BEWEGT<br />
BIO-EIER SIND OFT BRAUN<br />
Hinzu kommt, dass viele Hühner auf Bio-Höfen oft<br />
braune Eier legen, erklärt uns Magdalena Hofmann vom<br />
<strong>Alnatura</strong> Produktmanagement. »Wir beobachten zwar,<br />
dass unsere Kundinnen und Kunden in der Regel braune<br />
Eier gegenüber weißen bevorzugen. Nun eignen sich<br />
braune aber nicht ganz so gut zum Färben wie weiße.<br />
Daher sind wir an Ostern häufig mit der Frage konfrontiert,<br />
warum wir nicht ausreichend weiße Eier haben.<br />
Im restlichen Jahr interessiert das deutlich weniger.«<br />
Was also tun? In Sachen Farbe dürfte das Problem<br />
nicht ganz so groß sein, denn auch ein braunes Ei lässt<br />
sich färben, oder man verwendet beispielsweise die braunen<br />
zum Kochen und die weißen zum Färben. Und in<br />
Sachen Qualität macht die Farbe sowieso keinen Unterschied:<br />
Beide sind auf gleiche Weise natürlich und Bio.<br />
Aber was ist mit dem Überschuss an Eiern gerade in der<br />
langen Sommerzeit, in der traditionell weniger gebacken<br />
wird und den Tag über mehr frisches Gemüse auf dem<br />
Speiseplan steht?<br />
Der Eierverbrauch sollte über das Jahr besser verteilt<br />
werden. »Da sind wir aber ganz klar auf die Kundinnen<br />
und Kunden angewiesen. Sie können hier einen entscheidenden<br />
Teil beitragen«, so Magdalena Hofmann. »Daher<br />
regen wir an, mit dem Backen an Weihnachten vielleicht<br />
deutlich früher zu beginnen. Und in den Zeiten dazwischen<br />
kann man ebenfalls mehr Eier in den Speiseplan<br />
einbauen, gerade im Sommer.« Jonathan Gauer ergänzt:<br />
»Eier sind gerade gekühlt meist sehr viel länger haltbar,<br />
als man denkt, und es macht Sinn, sich schon rechtzeitig<br />
mit Eiern einzudecken, um die Ausschläge nach oben<br />
etwas abzufedern.« Lassen Sie sich also von unseren<br />
Rezept ideen inspirieren und genießen gute Bio-Eier auch<br />
im Sommer. MF<br />
Was Sie gegen die Verschwendung<br />
von Eiern tun können<br />
• Nicht zu perfektionistisch bei der Auswahl sein.<br />
• Flexibel beim Kochen und Backen sein, zum Beispiel<br />
drei kleine Eier statt zwei große verwenden. Daher nicht<br />
ausschließlich L-Eier kaufen, denn jüngere Hühner legen<br />
kleinere Eier.<br />
• Eier sind oft länger haltbar, als man denkt – und zwar einen<br />
knappen Monat ab dem Legedatum. Werden sie rechtzeitig<br />
gekühlt, sogar noch länger. Prüfen können Sie es, indem Sie<br />
ein Ei in ein Glas Wasser legen. Sinkt es zu Boden, können<br />
Sie es bedenkenlos genießen.<br />
• Mit Eiern kann man sich daher rechtzeitig vor Feiertagen<br />
eindecken und muss es nicht unmittelbar davor tun.<br />
Die Galette bretonne – wie auf einem französischen<br />
Wochenmarkt, als schnelles Mittagessen oder einfach<br />
zwischendurch. Ein Genuss!<br />
Galette bretonne<br />
ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN<br />
Für den Teig<br />
8 EL Buchweizenmehl oder<br />
Dinkelmehl<br />
10 EL Milch (1,5 % Fett)<br />
1 Prise Salz<br />
2 Eier<br />
Für die Füllung<br />
8 Scheiben Hinterschinken gekocht<br />
150 g Käse gerieben (z. B. Heumilch-<br />
Emmentaler) oder klein<br />
geschnittener Scheibenkäse<br />
4 Eier<br />
ZUBEREITUNG<br />
Alle Zutaten für den Teig mit dem Stabmixer<br />
zu einer homogenen Masse verrühren. Bei Bedarf<br />
noch etwas Wasser oder Milch hinzufügen.<br />
Teig portionsweise in einer beschichteten<br />
Crêpe-Pfanne ausbacken. Einmal umdrehen,<br />
jeden Crêpe mit je 2 Scheiben Schinken und<br />
¼ des Käses belegen.<br />
Ei wie ein Spiegelei darüberschlagen, Galette<br />
seitlich einklappen und entweder in der<br />
Pfanne oder im vorgeheizten Backofen bei<br />
150 °C Ober-/Unterhitze 8 Min. fertig backen.<br />
Zubereitungszeit: 30 Min.<br />
Diesen Beitrag und weitere<br />
Rezeptideen mit Eiern finden Sie<br />
im <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> Online.<br />
alnatura.de/eierlaune<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
35
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Schon probiert?<br />
BioArt<br />
Bio-Barbecue-Sauce<br />
oder Bio-Curry-Mango-Sauce<br />
Aromatische Würzsaucen aus<br />
hochwertigen Rohstoffen, sorgfältig<br />
und schonend verarbeitet; nach<br />
ausgewogenen Rezepturen mit Liebe<br />
kreiert und fein abgeschmeckt:<br />
rauchig-würzige Barbecue-Sauce oder<br />
herzhaft-fruchtige Curry-Mango-<br />
Sauce; hergestellt in Deutschland.<br />
Ideal zu gegrilltem Fisch, Fleisch<br />
oder Gemüse. Ebenfalls erhältlich<br />
ist die Sorte Knoblauch-Sauce.<br />
je 250 ml 2,79 €<br />
(1 l = 11,16 €)<br />
Dauerhaft<br />
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<strong>Alnatura</strong> Dauerpreise: Unser gesamtes Sortiment 1<br />
mit mehreren Tausend Bio-Produkten erhalten Sie<br />
dauerhaft günstig 2 . alnatura.de/dauerpreise<br />
Löwensenf<br />
Bio-Senf mittelscharf mild<br />
im Tönnchen vegan<br />
oder in der Tube vegan<br />
Der cremig-mittelscharfe Senf hat einen<br />
vollmundig-aromatischen Charakter und<br />
ist vergleichsweise mild im Geschmack.<br />
Hergestellt wird er in Deutschland und das<br />
von Beginn an in Bio-Qualität. Ob pur oder<br />
zum Verfeinern von Saucen und<br />
Dressings – dieser Senf ist vielseitig<br />
einsetzbar, ideal für jedes Grillfest,<br />
zu Würstchen, Geflügel und Salat.<br />
Tönnchen 250 ml 1,49 €<br />
(1 l = 5,96 €)<br />
Tube 100 ml 1,09 €<br />
(1 l = 10,90 €)<br />
Genusskoarl<br />
Bio-Würzsauce Wiener Würze<br />
vegan<br />
Die traditionell fermentierte<br />
Würzsauce hat einen herzhaften,<br />
würzigen Geschmack. Nur aus<br />
besten regionalen Bio-Zutaten<br />
gebraut, ist dieser Würz-Allrounder<br />
ideal für Küche und<br />
Tisch. Damit lassen sich unter<br />
anderem Fleisch- und Gemüsegerichte,<br />
Saucen, Suppen und<br />
Marinaden verfeinern.<br />
100 ml 3,99 € (1 l = 39,90 €)<br />
Pural<br />
Bio-Matzen** vegan<br />
Diese dünnen Brotfladen bestehen aus<br />
nur zwei Zutaten: Dinkelmehl und<br />
Wasser, ohne Zusatz von Zucker (enthält<br />
von Natur aus Zucker), Salz, Fett<br />
oder Hefe. Hergestellt werden die<br />
Dinkel-Matzen in Frankreich. Das<br />
knusprige, luftig-leichte Trockenflachbrot<br />
schmeckt pur sowie süß<br />
oder herzhaft belegt.<br />
200 g 2,99 € (1 kg = 14,95 €)<br />
36 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
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Ausgenommen sind frisches Obst und Gemüse, Artikel von der Backwarentheke sowie Sonderangebote bei Auslistung<br />
und Haltbarkeits- Preisreduzierungen.<br />
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Dauerpreise gelten mindestens einen Monat.
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Sonnentor<br />
Bio-Kräutertee<br />
Schönen Feierabend vegan<br />
Ausgewogene<br />
Kräuterteemischung mit<br />
zitronigen und blumigen<br />
Nuancen. Die getrockneten<br />
Blätter werden von Hand<br />
abgepackt, so bleiben die<br />
ätherischen Öle möglichst gut<br />
erhalten. Herb im Geschmack<br />
passt der lose Tee besonders zu<br />
feinen Fischen und leichten<br />
Salaten. Aufgrund der süßlichen Note<br />
auch als Digestif geeignet. Maximal zehn<br />
Minuten ziehen lassen und genießen.<br />
50 g 4,49 € (1 kg = 89,80 €)<br />
Bio Planète<br />
O’citron Bio-Olivenöl & Zitrone vegan<br />
Für diese Ölspezialität werden reife Oliven<br />
wilder Olivenbäume aus den fruchtbaren<br />
Gebirgsregionen im Nordosten Tunesiens<br />
von Hand geerntet, sorgsam verlesen und<br />
gemeinsam mit Zitronen kalt gepresst.<br />
Das aromatische, samtig-weiche Öl passt<br />
ideal zu mediterranen Gerichten, eignet<br />
sich zum Dünsten und Garen von Gemüse<br />
und Fisch sowie zum Backen von Süßem<br />
und Herzhaftem.<br />
250 ml 6,49 € (1 l = 25,96 €)<br />
Landmacher<br />
Weißer Bio-Zucker, Bioland-zertifiziert**<br />
Rübenzucker aus Bioland-Zuckerrüben, die in<br />
Bayern und Baden-Württemberg angebaut werden.<br />
Die Rübe ist in eine vielfältige Frucht folge eingegliedert.<br />
Sie hat kurze Transportwege, fördert<br />
einen gesunden Boden sowie die Bio diversität.<br />
Bei der Produktion der klaren Zucker kristalle entstehen<br />
keine Abfallprodukte: Erde, Wasser und<br />
Rübenreste werden vollständig wieder verwertet.<br />
Zum Beispiel werden abgepresste Rübenschnitzel<br />
zu Viehfutter verarbeitet.<br />
1 kg 3,29 €<br />
Wein des Monats<br />
St. Leonhards<br />
Natürliches Quellwasser<br />
Sonnenquelle<br />
Stilles Wasser, direkt abgefüllt<br />
in Bad Leonhardspfunzen in<br />
der bayerischen Gemeinde<br />
Stephanskirchen. Alle Sorten der<br />
St. Leonhards Quellen zeichnen<br />
sich durch ihren artesischen Ursprung<br />
aus und dürfen zu Recht<br />
als lebendiges Wasser bezeichnet<br />
werden. Ursprüngliche Qualität,<br />
die man schmeckt.<br />
1 l 1,49 €<br />
Riegel Bio-Rotwein Pfandskerl<br />
Rotweincuvée mit intensiver Beerenfrucht<br />
und saftiger Säure, kräftig und<br />
gut strukturiert. Die Mehrweg flasche<br />
verzichtet bewusst auf Plastik kapseln und<br />
bunt bedruckte Etiketten. Dank Wein aus<br />
Deutschland, kurzen Wegen in der<br />
Produktion und Flaschen im Mehr wegsystem<br />
verbessert der Pfandskerl auch<br />
die CO 2 -Bilanz. Auch erhältlich als<br />
Weißweincuvée.<br />
1 l 5,49 €<br />
Dazu passt:<br />
ÖMA Edler Weisser Walnuss<br />
Eine Liaison von edlem Brie und<br />
knackigen Walnüssen. Feinsäuerlich-nussig<br />
im Geschmack,<br />
mit weißem Edelschimmel.<br />
In der Familien käserei Bantel<br />
mit Bioland- Milch traditionell<br />
hergestellt und naturgereift.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
37
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Schon probiert?<br />
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Roggenburger<br />
Bio-Frischcreme Toscana,<br />
Bioland-zertifiziert oder<br />
Bio-Frischcreme Lauch, Bioland-zertifiziert<br />
Die reiche Geschmacksvielfalt Italiens ist in der Frischcreme<br />
Toscana vereint: sonnengereifte Oliven und<br />
Tomaten, abgerundet mit typischen Kräutern und<br />
Gewürzen der mediterranen Toskana. Ihr fruchtigpikanter<br />
Geschmack ist ein Genuss zu hellem Brot,<br />
Nudeln und vielem mehr. Die Frischcreme Lauch ist<br />
eine lockere, leichte Creme mit nur 25 Prozent Fett<br />
im Milchanteil. Vielseitig einsetzbar, ob als Aufstrich<br />
oder zur Verfeinerung von kalten und warmen Speisen.<br />
je 125 g 2,19 € (1 kg = 17,52 €)<br />
Black Forest Ice Cream<br />
Bio-Eiscreme Vanille** oder<br />
Weiße Schokolade & Waldbeeren**<br />
Eisgenuss aus dem Schwarzwald: Vanille ist vielleicht<br />
eine Mainstream-Sorte, aber dieses Milcheis schmeckt<br />
wirklich nicht langweilig. Mit viel Bio-Vollmilch, -Sahne<br />
und Bourbonvanille. Die<br />
sahnige Eissorte Weiße<br />
Schokolade & Waldbeeren<br />
überzeugt als<br />
aromatische Kombination<br />
und enthält<br />
Brombeeren, Preiselbeeren,<br />
Himbeerpüree<br />
und Heidel beeren.<br />
je 450 ml 5,99 €<br />
(1 l = 13,31 €)<br />
Bastiaansen<br />
Bio-Käse Charmeux Bockshornklee<br />
Dieser holländische halbfeste Schnittkäse wird aus<br />
pasteurisierter Bio-Milch und vegetarischem Lab<br />
hergestellt. Das feine Aroma entsteht durch die Zugabe<br />
von Bockshornklee und Koriander sowie durch<br />
Rotkulturen in der Rinde. Er passt zur Brotzeit oder als<br />
Teil der Käseplatte.<br />
je 100 g 1,99 € (1 kg = 19,90 €)<br />
Rebel Meat<br />
Bio-Burger-Patties Deluxe** oder<br />
Bio-Hühner-Nuggets mit Gemüse**<br />
Weniger Fleisch, mehr Genuss: Die Burger-Patties<br />
enthalten nur 50 Prozent herzhaftes Bio-Rind und sind<br />
verfeinert mit saftigen Edelpilzen. Für gesundheits- und<br />
umweltbewusste Fleischliebende; ohne Zusatzstoffe.<br />
Die knusprigen Hühner-Nuggets bestehen zu 40 Prozent<br />
aus Bio-Hühnerfleisch aus Österreich und einer Extraportion<br />
Gemüse. Schmeckt sowohl großen als auch<br />
kleinen Genussmenschen. Ohne Zusatzstoffe und ohne<br />
Zuckerzusatz (enthält von Natur aus Zucker).<br />
Burger-Patties 270 g 5,49 € (1 kg = 20,33 €)<br />
Hühner-Nuggets 220 g 4,49 € (1 kg = 20,41 €)<br />
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<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
39<br />
*<br />
Enthält von Natur aus Zucker.
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Frühstück<br />
auf einen Streich<br />
Vor über 40 Jahren entstand am heimischen Herd von Susanne Schöning der erste<br />
Brotaufstrich von Zwergenwiese. Heute sorgen viele fleißige Hände in Silberstedt<br />
in Schleswig-Holstein für insgesamt mehr als 150 verschiedene Sorten Brotaufstriche,<br />
Senfspezialitäten, Tomatensaucen, Fruchtaufstriche, vegane Mayonnaise und<br />
vieles mehr in Bio-Qualität. Ob fruchtig-süß oder herzhaft: Unter den beliebten<br />
Produkten ist für jeden Brotzeit- und Frühstücksfan etwas dabei.<br />
Bio-Brotaufstrich Mepfel Streich’s drauf vegan<br />
Der lustige Name lässt erahnen, welche Kombination<br />
sich hinter der Sorte versteckt: Meerrettich und Apfel.<br />
Ein schmackhafter, cremiger Aufstrich, hergestellt<br />
auf Basis von deutschen Sonnenblumenkernen<br />
und verfeinert mit Rapsöl.<br />
160 g 2,59 € (1 kg = 16,19 €)<br />
Bio-Brotaufstrich Rote-Bete-Meerrettich Streich vegan<br />
Bei diesem veganen Aufstrich-Klassiker vermisst bestimmt<br />
niemand Wurst oder Käse. Sonnenblumenkerne<br />
aus Deutschland bilden die cremige Basis. Enthält weder<br />
Milch noch Hefe, Ei oder Getreide, sodass auch<br />
zu Allergien neigende Menschen ihre Streichfreude haben.<br />
180 g 2,79 € (1 kg = 15,50 €)<br />
Süßer Bio-Senf vegan<br />
Für den Extrakniff in der Küche sorgt der Senf. Dabei setzt<br />
dieser Senf auf hundert Prozent deutsche Senfsaat aus Bio-Anbau<br />
und verzichtet auf zugesetzte ätherische Öle und Senfmehle,<br />
die die Schärfe verstärken. Er ist bio, vegan und hefefrei.<br />
160 ml 1,99 € (1 l = 12,44 €)<br />
40 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.
Bio-Fruchtaufstrich Fruchtgarten<br />
Erdbeere-Rhabarber vegan<br />
oder Heidelbeere vegan<br />
Egal ob pur aufs Brot, im Joghurt, in einer<br />
pflanzlichen Alternative oder für besondere<br />
Desserts: Mit 70 Prozent Fruchtanteil und<br />
Agavendicksaft sind diese Fruchtaufstriche<br />
der ideale Begleiter. Die Früchte für beide<br />
Produkte kommen aus deutschem<br />
Bio-Anbau.<br />
je 225 g 2,99 € (1 kg = 13,29 €)<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Bio-Produkte finden<br />
Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
41
ZU BESUCH IN DER GLÄSERNEN MOLKEREI<br />
Dem Bauern über<br />
die Schulter schauen<br />
Die Gläserne Molkerei wurde 2001 mit dem Ziel gegründet,<br />
die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern transparenter zu<br />
machen und Molkereibetriebe und Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher näher zusammen zubringen. Dabei geht die<br />
Gläserne Molkerei gemeinsam mit ihren Partnerhöfen weit<br />
über die Bio-Verordnung hinaus.<br />
I<br />
n der ländlichen Region in Brandenburg<br />
und in Mecklenburg-Vorpommern gibt<br />
es viel Weideland und Platz für Kühe<br />
zum Grasen. Dort können die Tiere nicht<br />
nur fressen, sondern auch ungestört ihr Sozialverhalten<br />
ausleben. Sie sind den natürlichen<br />
Witterungsverhältnissen ausgesetzt,<br />
trainieren so ihr Immunsystem sowie ihren<br />
Muskel- und Bewegungsapparat. Der regelmäßige<br />
Zugang zu Weideflächen gilt daher<br />
als besonders tiergerechte Form der Rinderhaltung.<br />
Laut Weidemilchstandard müssen<br />
die Kühe nachweislich an mindestens 120<br />
Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden<br />
täglich auf der Weide grasen dürfen,<br />
damit ihre Milch als Weidemilch verkauft<br />
werden darf. Die Gläserne Molkerei beziehungsweise<br />
ihre Partner- Landwirt schaftsbetriebe<br />
gehen noch weit darüber hinaus:<br />
Die Tiere genießen im Durchschnitt an rund<br />
230 Tagen im Jahr für täglich<br />
zwölf Stunden frische Luft auf<br />
der Weide und fressen viel frisches Gras<br />
und Kräuter. Und auch im Stall können sie<br />
sich stets frei bewegen, da alle Betriebe<br />
konsequent auf das Anbinden verzichten.<br />
HEU STATT SILAGE<br />
Zu den rund 120 Milchlieferanten der Gläsernen<br />
Molkerei zählen sehr kleine Betriebe<br />
mit 15 Milchkühen, aber auch relativ große<br />
Höfe mit gut 500 Tieren. Noch größere Betriebe<br />
können für ihre Kühe den Weidegang<br />
oft nur mit Abstrichen realisieren und werden<br />
deswegen nicht als Lieferanten in Betracht<br />
gezogen.<br />
Ein Teil der Bio-Höfe erfüllt neben den<br />
Vorgaben für Weidemilch auch die Anforderungen<br />
für Heumilch. 2009 war die Gläserne<br />
Molkerei sogar eine der ersten Molkereien<br />
in Deutschland, die Heumilch auch als solche<br />
vermarktet hat. Das bedeutet, dass die Kühe<br />
auf den Bio-<br />
Höfen vor allem<br />
Gras und Kräuter<br />
fressen – im<br />
Sommer frisch,<br />
im Winter getrocknet<br />
als Heu.<br />
Zusätzlich sind<br />
geringe Mengen<br />
Durch die zwei Produktions stätten<br />
in Münchehofe und Dechow<br />
können die Transport wege zwischen<br />
den Bauern höfen und den Molkereien<br />
so kurz wie möglich gehalten werden.<br />
An circa 230 Tagen im Jahr<br />
werden die Kühe auf<br />
die Weide geführt.<br />
an Getreide oder Lupinen erlaubt, in der<br />
Regel aus eigenem Bio-An bau. Komplett<br />
verboten ist dagegen die Verfütterung von<br />
Gras- oder Maissilage. Der ursprüngliche<br />
Grund dafür ist, dass Milch von mit Silage<br />
gefütterten Kühen einen entscheidenden<br />
Nachteil für Käsereien mit einem hochwertigen<br />
Sortiment an länger gereiften Käsesorten<br />
hat: Als Folge der Vergärung unter<br />
Luftabschluss enthält diese Milch nämlich<br />
oftmals einen höheren Anteil an bestimmten<br />
Buttersäurebakterien, deren Sporen<br />
während der Käsereifung auskeimen, Gase<br />
bilden und zu sogenannter Spätblähung<br />
des Käses führen. Dies bleibt bei Heumilch<br />
aus, die überdies viele weitere Vorzüge hat.<br />
In der Jahreszeit, in der kein frisches Gras<br />
auf den Wiesen und Weiden wächst, ist<br />
gutes Heu das ideal auf die Anforderungen<br />
der Kuh als Wiederkäuer abgestimmte<br />
Futter. Die Landwirtinnen und Landwirte<br />
berichten, dass sich mit der Umstellung auf<br />
Bio-Heumilch der Gesundheitsstatus ihrer<br />
42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
ZU BESUCH IN DER GLÄSERNEN MOLKEREI<br />
ÜBER DIE GLÄSERNE MOLKEREI<br />
Auch Elena und Nils Zydek<br />
vom Waldhof Zydek<br />
berichten auf dem Blog<br />
»Gläserne Bloggerei« von<br />
ihrem Alltag.<br />
• 2001 mit der Vision gegründet,<br />
Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />
das Leben und die Arbeit von Landwirtschaftsbetrieben<br />
und Molkereien<br />
näher zubringen<br />
• Bio-Molkerei mit zwei Standorten:<br />
im brandenburgischen Münche hofe<br />
und im mecklenburgischen Dechow<br />
• rund 120 regionale Bio-Betriebe<br />
beliefern die Molkerei mit hochwertiger<br />
Bio-Milch; die Betriebe gehören einem<br />
der bekannten Anbauverbände wie<br />
Demeter, Bioland oder Naturland an<br />
• alle Betriebe setzen den Weidemilchstandard<br />
um oder gehen sogar darüber<br />
hinaus; einige von ihnen setzen auch<br />
auf höherwertige Qualitäten wie<br />
Heumilch oder Demeter<br />
• 120 Mitarbeitende<br />
• weitere Infos, Führungsbuchung und<br />
Blog unter glaeserne-molkerei.de<br />
Milch kühe weiter verbessert hat. Außerdem<br />
entsteht durch den Verzicht auf Silage<br />
auf den Höfen weniger Folienabfall und es<br />
riecht besser. Auch die Fütterung lässt sich<br />
insgesamt leichter gestalten.<br />
TRANSPARENZ WIRD<br />
GROSSGESCHRIEBEN<br />
Bereits bei der Gründung vor über 20 Jahren<br />
war es die Vision des Unternehmens, den<br />
Weg der Milch vom Bio-Bauernhof bis in<br />
den Handel transparent aufzuzeigen. Das<br />
gilt zum einen für die Zusammenarbeit mit<br />
den Bauernhöfen, die auf transparenten<br />
Milchlieferverträgen basiert, auf Langfristigkeit<br />
angelegt ist und von regelmäßigem<br />
persönlichem Austausch lebt. Zum anderen<br />
bietet die Gläserne Molkerei auch Besucherinnen<br />
und Besuchern gerne einen Einblick<br />
in den Betrieb und zeigt im direkten Gespräch<br />
alle Vorteile von Bio-Milch auf. Mit<br />
dem »Gläsernen Gang« haben Interessierte<br />
die Möglichkeit, an Führungen durch die<br />
Molkerei am brandenburgischen Standort<br />
Münchehofe teilzunehmen und alles Wissenswerte<br />
über die Herstellung und Produktion<br />
von Bio-Milchprodukten zu erfahren.<br />
Verbraucherinnen und Verbrauchern,<br />
die sich ein genaues Bild von den Milchlieferanten<br />
machen möchten, sei der Blog<br />
»Gläserne Bloggerei« ans Herz gelegt. Dort<br />
stellen sich einige der Landwirtinnen und<br />
Landwirte mit eigenen Beiträgen vor und<br />
berichten direkt aus ihrem Alltag. Interessierte<br />
können hier auch über ein Kontaktformular<br />
Fragen stellen. Wer also etwas<br />
über die Gläserne Molkerei wissen möchte,<br />
erfährt es auch – denn hier gibt man<br />
Bio-Milchprodukten und den Tieren und<br />
Menschen dahinter ein Gesicht. SF<br />
Die Butter hören<br />
Die traditionelle Fassbutter ist in den<br />
Varianten Natur und Gesalzen in allen<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkten erhältlich. Für sie<br />
wird feinster Bio-Rahm verwendet und<br />
schonend im Fass zu einer cremigen<br />
Butter geschlagen. Bei dieser ursprünglichen<br />
Art der Butterherstellung kommt<br />
es auf handwerkliches Geschick an – und<br />
tatsächlich auf gute Ohren: Die Buttermeisterin<br />
oder der Buttermeister hört<br />
anhand der Schlaggeräusche im sich<br />
drehenden Butterfass, wann die perfekte<br />
Konsistenz erreicht ist. Anschließend<br />
wird die Butter in Rollenform gebracht<br />
und in Pergamentpapier gewickelt.<br />
Bei der Verpackung wird auf eine<br />
Aluminium- und Kunststoffschicht<br />
verzichtet.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
43
ZU BESUCH BEI RETTERGUT<br />
Für<br />
eine Welt<br />
ohne<br />
Verschwendung<br />
Bestmögliche Ressourcennutzung in der Nahrungsmittelproduktion<br />
und Respekt vor allen Lebensmitteln – mit dieser Mission ist das Start-up<br />
Rettergut vor drei Jahren gestartet und kreiert heute aus geretteten<br />
Lebensmitteln haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche oder Apfelmark.<br />
L<br />
eider schafft es ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel<br />
nie vom Feld auf unsere Teller. Rund zwölf Millionen<br />
Tonnen Lebensmittel werden allein in Deutschland jedes Jahr<br />
entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt.<br />
30 Prozent davon schon in der Primärproduktion und in der Lebensmittelverarbeitung.<br />
Gründe dafür können anfallende Reste in der<br />
Produktion sein, zum Beispiel bei Nudeln oder Schokolade. Aber<br />
auch bei Obst und Gemüse bleibt einiges auf der Strecke: So wird<br />
solches mit optischen Makeln oft aussortiert, zum Beispiel Äpfel mit<br />
Hagel schäden, krumm gewachsene Karotten oder Rote Beten mit<br />
Hubbeln. Sogar im Bio-Handel findet meist eine Vorselektion nach<br />
optischen Eigenschaften statt, da immer noch viele Verbrauche -<br />
r innen und Verbraucher die Karotte mit zwei Enden in der Gemüseabteilung<br />
links liegen lassen. »Ein inakzeptabler Zustand«, finden<br />
die Brüder Philipp und Stefan Prechtner, Gründer von Rettergut.<br />
Denn unter dem vermeintlichen Abfall befinden sich tonnenweise<br />
Lebensmittel oder Zutaten, die es wert sind, gerettet zu werden.<br />
EIN FAIRER HANDEL<br />
Bevor aus der Ware »zweiter Klasse« Tierfutter oder Ähnliches<br />
wird, bezahlt Rettergut daher ganz bewusst einen fairen Preis für<br />
nicht ganz makellose, aber dennoch hochwertige Bio-Ware und<br />
rettet diese so vor dem Billigverramschen. Damit geht einher, dass<br />
Bäuerinnen und Bauern für einen größeren Teil ihrer Produktion<br />
fair entlohnt werden können. Wichtig dabei ist aber natürlich<br />
auch die Qualität. »Unsere Produkte entstehen nicht aus minderwertigen<br />
Resten, sondern aus übrig gebliebenen oder kompliziert<br />
zu verwendenden hochwertigen Zutaten«, erklären die Gründer.<br />
So werden Obst und Gemüse zu einem schmackhaften Endprodukt<br />
verarbeitet – auch wenn sie auf dem Feld vielleicht keinen<br />
Schönheitswettbewerb gewinnen würden.<br />
Die bei <strong>Alnatura</strong> erhältlichen Rettergut-Produkte sind allesamt<br />
Bio-zertifiziert. Dabei hängt die Frage, ob ein Produkt des Unternehmens<br />
ein Bio-Siegel tragen darf oder nicht, von vielen unterschiedlichen<br />
Faktoren ab. Gerade wenn die Zutaten für ein Pro-<br />
44 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
ZU BESUCH BEI RETTERGUT<br />
»Wir spüren Verschwendungen in der Herstellungskette<br />
verschiedener Lebensmittel auf und erarbeiten mit<br />
unseren Partnern Lösungen, um diese abzubauen.«<br />
Philipp Prechtner,<br />
Gründer und Geschäftsführer Rettergut<br />
Rote Beten mit Hubbeln,<br />
Karotten in Ypsilon-<br />
Form – für Rettergut<br />
zählen die Qualität und<br />
der Geschmack.<br />
dukt aus mehreren »Rettungsaktionen« stammen, wird es schnell<br />
kompliziert. Deshalb bringt Rettergut teilweise auch Produkte<br />
ohne Bio-Zertifizierung auf den Markt. »Hauptsache gerettet«,<br />
befindet Philipp Prechtner und ergänzt: »Nichts destotrotz sind wir<br />
Mitglied im Demeter-Verband und setzen uns mit allen Kräften für<br />
den Ausbau der biologischen Landwirtschaft ein.«<br />
ACKERN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Doch für das Rettergut-Team hört das Engagement nicht beim<br />
Retten von Lebensmitteln auf. Ein Teil des Umsatzes fließt in die<br />
GemüseAckerdemie. Das vielfach ausgezeichnete Bildungsprogramm<br />
des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia e. V. fördert unter<br />
anderem die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und<br />
Jugendlichen: Gemeinsam säen, pflegen, ernten und essen sie<br />
Gemüse auf dem eigenen Kita- oder Schulacker. So erfahren die<br />
Heranwachsenden, wo die Lebensmittel<br />
herkommen, wie sie wachsen<br />
und wie viel Arbeit dahintersteckt.<br />
»Ein solches Bildungsprogramm<br />
zu unterstützen, ist für uns eine<br />
Herzensangelegenheit. Denn unsere<br />
Leidenschaft für einen nachhaltigen<br />
und wertschätzenden<br />
Umgang mit Nahrungsmitteln<br />
möchten wir auch in die nächste<br />
Generation tragen«, erklärt<br />
Stefan Prechtner. Rettung und<br />
bewusster Konsum von Lebensmitteln<br />
im Hier und Jetzt, aber<br />
auch Förderung und Bildung<br />
für eine nachhaltige Zukunft –<br />
das Team von Rettergut trägt mit seiner<br />
Haltung und seinen Produkten dazu bei,<br />
einem Ziel näher zukommen: eine Welt ohne<br />
Verschwendung. SF<br />
Die beiden Brüder Philipp und Stefan<br />
Prechtner produzieren bereits seit<br />
2015 erfolgreich nachhaltige Snacks<br />
aus gerettetem Obst und Gemüse.<br />
ÜBER RETTERGUT<br />
• Rettergut ist eine Marke der Dörrwerk<br />
GmbH mit Sitz in Berlin<br />
• alle Produkte zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass sie mit geretteten Zutaten<br />
hergestellt werden<br />
• für seine Arbeit hat das Unternehmen<br />
bereits zahlreiche Auszeichnungen<br />
erhalten, zum Beispiel den SWEETIE-<br />
Award und den Bundespreis »Zu gut<br />
für die Tonne!« des Bundesminis te riums<br />
für Ernährung und Landwirtschaft<br />
(BMEL)<br />
• Mitglied beim Demeter e. V.<br />
• 15 Mitarbeitende<br />
• mehr erfahren: rettergut.de<br />
Übrigens ...<br />
Durch die Zusammenarbeit von <strong>Alnatura</strong><br />
und Rettergut konnten 2021 über<br />
30 Tonnen Obst und Gemüse gerettet<br />
und in Form von Aufstrichen, Pestos,<br />
Suppen und Musen in den<br />
<strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkten<br />
verkauft werden.<br />
In allen <strong>Alnatura</strong> Märkten<br />
erhältlich: Demeter-Apfelmark<br />
im Pfandglas sowie die<br />
Aufstriche Rote Beete &<br />
Meerrettich und Tomate &<br />
Kräuter. Daneben gibt es in<br />
vielen Märkten weitere<br />
Rettergut-Produkte<br />
in Bio-Qualität.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
45
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
Ökologisch<br />
reinigen<br />
für Mensch und Umwelt<br />
Sie möchten beim Waschen und Putzen bestmögliche Ergebnisse<br />
erzielen, dabei aber die Umwelt möglichst nicht schädigen?<br />
Dann greifen Sie zu zertifizierten ökologischen Wasch-, Putz- und<br />
Reinigungsmitteln (WPR), die auf natürlichen Substanzen basieren.<br />
Das WPR-Sortiment in den <strong>Alnatura</strong> Märkten umfasst etwa<br />
150 natürliche Produkte.<br />
46 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
T<br />
atsächlich gibt es keine rechtlichen Vorschriften<br />
für ökologische oder biologische<br />
Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. Doch der<br />
Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN), ein<br />
Zusammenschluss verschiedener Fachhändler, deren<br />
Sortimentsrichtlinien deutlich über das klassische Bio<br />
hinausgehen, hat einige Standards festgelegt:<br />
1. Alle im Produkt eingesetzten organischen<br />
Substanzen müssen biologisch leicht abbaubar<br />
sein. Schwer biologisch abbaubare Stoffe wie<br />
Silikone oder Paraffine kommen folglich nicht<br />
zum Einsatz.<br />
2. Zur Förderung der biologischen Landwirtschaft<br />
werden, wo immer dies machbar ist, Inhaltsstoffe<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet.<br />
3. Auf hochschädliche, umstrittene Inhaltsstoffe wie<br />
phosphathaltige Verbindungen, Phthalate sowie<br />
Schwermetalle oder Chlor, die in konventionellen<br />
Waschmitteln enthalten sind, wird selbstverständlich<br />
verzichtet.<br />
4. Ebenfalls verboten ist der Einsatz von Mikro- oder<br />
Nanoplastik, da dieses in Gewässer gelangen<br />
kann und das Ökosystem gefährdet.<br />
5. Kein Inhaltsstoff darf mit gentechnisch veränderten<br />
Organismen hergestellt worden sein – das<br />
müssen die Hersteller in ihrer Produktionskette<br />
dokumentieren. Tierversuche sind ebenfalls tabu.<br />
6. Alle eingesetzten Substanzen (auch unter 0,2 Prozent<br />
Anteil) werden – über gesetzliche Vorgaben<br />
hinaus – auf dem Produkt angegeben. Außerdem<br />
müssen dort eindeutige und verständliche<br />
Dosierungshinweise zu finden sein, die den Verbrauchenden<br />
helfen, das Produkt möglichst<br />
sparsam einzusetzen.<br />
Um diese Sortimentsrichtlinien zu erfüllen, muss ein<br />
Produkt durch unabhängige Zertifiziererinnen oder<br />
Zertifizierer kontrolliert und anerkannt worden sein<br />
und einem der drei Standards Ecocert, Nature Care<br />
Product (NCP) oder Ecogarantie entsprechen.<br />
Alle Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel in den<br />
<strong>Alnatura</strong> Märkten sind bio-zertifiziert, entsprechen<br />
den Richtlinien des BNN und sind an folgenden<br />
drei Siegeln erkennbar:<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
47
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
BESONDERHEITEN DER REINIGUNGSMITTEL<br />
BEI ALNATURA<br />
Neben diesen hohen Standards weist das zertifizierte<br />
WPR-Sortiment in den <strong>Alnatura</strong> Märkten noch weitere<br />
Besonderheiten auf: Alle Preissegmente von Einstiegsbis<br />
Premiummarken sind vertreten, sodass für jeden<br />
Geldbeutel etwas dabei ist. Das Sortiment bietet zu<br />
hundert Prozent ökologische Alternativen sowie eine<br />
schöne Produktvielfalt. Mit vielen Herstellern arbeitet<br />
<strong>Alnatura</strong> darüber hinaus schon viele Jahre zusammen,<br />
sodass enge Beziehungen entstanden sind. Und auch<br />
in puncto Nachhaltigkeit können sich die Produkte<br />
sehen lassen: Es gibt viele Recyclingflaschen, Artikel,<br />
bei denen auf das Einsparen von Verpackungen geachtet<br />
wird, und Nachfüllpackungen. Das ist sinnvoll für<br />
Mensch und Erde! JK<br />
Diese Marken haben ökologische<br />
Reinigungsmittel im Sortiment:<br />
*<br />
ALMAWIN<br />
Mit Sinn, Herz und Verstand wird bei AlmaWin seit mehr als 25 Jahren<br />
getreu dem Motto »In Harmonie mit Mensch und Natur« einem Ziel<br />
nachgegangen: hochwertige, wirkungsstarke Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel<br />
herzustellen, die sauber machen und gleichzeitig biologisch<br />
abbaubar und hautverträglich sind. Das Kunststück gelingt dank<br />
langer Erfahrung, eigener Forschung und Entwicklung vor Ort und<br />
natürlich dem Einsatz pflanzlicher und mineralischer Rohstoffe, wenn<br />
möglich aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Produkte rund ums<br />
umweltbewusste Waschen, Putzen und Spülen tragen alle entweder<br />
das Ecogarantie- oder das Ecocert-Siegel.<br />
SONETT<br />
1977 gegründet, gehört Sonett zu den Bio-Pionieren ökologischer<br />
Wasch- und Reinigungsmittel. Inzwischen werden die Produkte in mehr<br />
als 40 Ländern vertrieben. Ausgehend von der Sorge und Verantwortung<br />
für das Wasser als Träger alles Lebendigen, stellt Sonett Produkte her,<br />
die die Umwelt schonen. So sind alle Artikel zu hundert Prozent biologisch<br />
abbaubar, enthalten keine Rohstoffe aus der Gentechnik und<br />
Petro chemie. Alle Öle und ätherischen Öle sind aus Bio-Anbau. Alle<br />
Produkte tragen das NCP-Logo, das einer der höchsten Standards für<br />
Wasch- und Reinigungsmittel ist. Sonett ist Gewinner des Deutschen<br />
Nachhaltig keitspreises <strong>2022</strong> im Transformationsfeld<br />
»Gesellschaft«.<br />
48 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
NATÜRLICHE PFLEGE<br />
EVERDROP<br />
Das im Jahr 2021 in München gegründete Startup<br />
legt neben vereinzelten konventionellen Produkten<br />
immer mehr den Fokus auf zertifizierte<br />
Bio-Produkte. Dabei wird komplett auf Einwegplastik<br />
und unnötige Chemie verzichtet, indem<br />
die Produkte als Tabs oder Pulver zum Auflösen<br />
kommen. Durch die geringe Größe und das kleine<br />
Gewicht der Tabs können die CO 2 -Emissionen<br />
beim Transport im Vergleich mit einem herkömmlichen<br />
Reiniger in einer 500-Milliliter-Plastikflasche<br />
bis zu 95 Prozent reduziert werden.<br />
Dank des innovativen Refill-Systems in Glas- beziehungsweise<br />
recycelten rPET-Flaschen wurden<br />
bereits über sechs Millionen Einweg-Plastikflaschen<br />
eingespart. Das Angebot umfasst<br />
Ecocert-zertifizierte Haushaltsprodukte sowie<br />
nachhaltig produzierte Utensilien zum Putzen,<br />
Waschen und Spülen. Bei Alna tura erhält lich<br />
sind bisher zertifizierte Reinigungsmittel,<br />
Strick spültücher<br />
und seit Neuestem die nachhaltigen<br />
WC-Produkte.<br />
ECO CLEAN<br />
Für Eco Clean zeigen der Klimawandel und die<br />
Umweltkatastrophen, dass unser Zuhause nicht<br />
auf unsere eigenen vier Wände beschränkt ist.<br />
Unser Zuhause ist die Natur. Ein gemeinsames<br />
Zuhause erfordert eine gemeinsame Anstrengung.<br />
Daher werden alle Putz- und Spülmittel in<br />
Dänemark mit Windkraft hergestellt, wofür die<br />
Fabrik das RECS-Zertifikat für den Verbrauch<br />
erneuerbarer Energien erhalten hat. Die Inhaltsstoffe<br />
sind hundert Prozent natürlichen Ursprungs<br />
und enthalten ausschließlich natürliche ätherische<br />
Öle von höchster Qualität. Die Flaschen<br />
bestehen zudem aus recyceltem Kunststoff.<br />
Alle Produkte sind vegan und Ecocert-zertifiziert.<br />
NAIKED<br />
Jetzt wird es bunt! Naiked macht Schluss mit<br />
dem Verstecken der Reinigungsprodukte unter<br />
der Spüle und gibt Haushaltswaren neuen<br />
Glanz. Mit wirkungsvollen, natürlichen Materialien<br />
und Inhaltsstoffen stehen die Produkte<br />
herkömmlichen Reinigern in nichts nach. Das<br />
Sortiment reicht vom plastikfreien Luffa-Spülschwamm<br />
über feste Spülseife bis zu Ecocertzertifizierten<br />
Reinigungs-Tabs für Bad, Boden,<br />
Küche und Glas. Aufgelöst in Wasser verwandeln<br />
sich die Tabs in vollwertige Putzmittel,<br />
ganz ohne künstliche Inhaltsstoffe und Einwegplastikflaschen.<br />
Mit kleinem ökologischen<br />
Fußabdruck und bezahlbaren Preisen helfen<br />
die Produkte, Wohnung und Geschirr blitzeblank<br />
zu putzen.<br />
KLAR<br />
2002 wurde die Marke Klar Eco Sensitive mit ins<br />
AlmaWin-Portfolio aufgenommen, da sie die<br />
einzige Marke mit Vollsortiment für die Bereiche<br />
Putzen, Waschen und Spülen ohne Duft darstellt.<br />
Sie wurde speziell für Duftstoffallergiker entwickelt.<br />
Die Inhaltsstoffe sind nahezu zu hundert<br />
Prozent natürlichen Ursprungs und die Produkte<br />
sind Ecogarantie- oder Ecocert-zertifiziert. Bis<br />
heute existieren beide Marken, AlmaWin und Klar,<br />
neben einander und werden europa- und weltweit<br />
vertrieben.<br />
SODASAN<br />
Mit »sauber sauber machen« bringt Sodasan auf den Punkt, was den<br />
Wasch-, Putz- und Reinigungsmittelhersteller ausmacht. Denn hier dreht<br />
sich alles um waschechtes ökologisches Handeln. Angefangen bei der<br />
Beschaffung sauberer Rohstoffe über die saubere Herstellung im Öko-<br />
Betrieb in Ostfriesland bis hin zum sauberen Verhalten der Produkte<br />
im Abwasser. Sodasan, 2018 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
aus gezeichnet, setzt seit 40 Jahren auf die im ökologischen Sinne<br />
besten Lösungen und arbeitet beständig daran,<br />
den ökolo gischen Fußabdruck so gering wie möglich<br />
zu halten. Die Produkte tragen das NCP-Logo.<br />
* Nicht in allen Märkten erhältlich. <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> 49
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Aus Liebe zur Natur<br />
Ob mit Brennnessel, Sanddorn oder Hanf – als Pionier für<br />
Naturkosmetik vertraut Logona seit 40 Jahren auf die sanfte<br />
und wirkungsvolle Kraft der Pflanzen. Sorgfältig<br />
abgestimmte, schonend gewonnene Inhaltsstoffe zur<br />
optimalen Gesichts-, Haar- und Körperpflege sind dabei<br />
das A und O. Aus stetiger Forschung und Entwicklung<br />
ist ein umfassendes Sortiment streng kontrollierter<br />
und zertifizierter Kosmetik entstanden.<br />
Glanz-Spülung Arganöl vegan<br />
Diese Spülung schützt sprödes, stumpfes<br />
Haar und schenkt seidigen Glanz.<br />
Die Formel mit Bio-Arganöl glättet<br />
die Haarstruktur und beugt brüchigen<br />
Spitzen vor. Für leichte Kämmbarkeit.<br />
200 ml 7,95 € (1 l = 39,75 €)<br />
Feste Pflege-Spülung Hanföl &<br />
Brennnessel** vegan<br />
Die feste Spülung ist auf das<br />
feste Shampoo abgestimmt und<br />
dem natürlichen pH-Wert der Kopfhaut<br />
nach empfunden. Sie pflegt das Haar geschmeidig<br />
weich und spendet Feuchtigkeit.<br />
60 g 7,95 € (1 kg = 132,50 €)<br />
50 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Doppelseite handelt es sich um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt.<br />
** Nicht in allen Märkten erhältlich.
AUS UNSEREM SORTIMENT*<br />
Der Markentisch des Monats<br />
Die hier abgebildeten Naturkosmetik-Produkte<br />
finden Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Super Natur Markt<br />
auf dem Markentisch und im Regal.<br />
Volumen-Shampoo Bier & Honig<br />
Das Shampoo verleiht feinem, kraftlosem Haar<br />
Volumen und Fülle. Die strukturstärkende Formel<br />
mit milden Tensiden sowie Bier und Bio-Honig<br />
reinigt sanft und pflegt das Haar.<br />
250 ml 6,95 € (1 l = 27,80 €)<br />
Pflege-Shampoo Brennnessel<br />
Dieses Shampoo pflegt sanft, schenkt<br />
natürlichen Glanz und stärkt das Haar.<br />
Mit Bio-Brennnesselextrakt und milden<br />
Tensiden. Für alle Haartypen geeignet.<br />
500 ml 10,95 € (1 l = 21,90 €)<br />
Repair- & Pflege-Kur Sanddorn** vegan<br />
Diese Haarkur repariert strapaziertes, geschädigtes<br />
Haar und erhöht seine Widerstandskraft. Dank<br />
reichhaltiger Formel mit Bio-Sanddorn pflegt und<br />
stärkt sie das Haar tiefenwirksam.<br />
150 ml 7,95 € (1 l = 53,– €)<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
51
Aktuelles<br />
aus Bio-Welt und<br />
Gesellschaft<br />
BUCHTIPP<br />
Neue Ideen<br />
aus der<br />
Speisekammer<br />
Mit Zutaten und Resten,<br />
die wir in Speisekammer<br />
und Kühlschrank vorrätig<br />
haben, lassen sich häufig tolle Gerichte<br />
kreieren. Noch mehr Schwung in die Resteküche<br />
bringt das neueste Kochbuch von<br />
Yotam Ottolenghi und seinem Test-Kitchen-<br />
Team: »Ottolenghi Test Kitchen – Shelf<br />
Love«. Denn darin dreht sich alles darum,<br />
mit bereits vorhandenen Zutaten in der<br />
eigenen Küche einfache, aber toll schmeckende<br />
Kreationen zu kochen. Ob cremiger<br />
Hummus, Paprikaschoten mit Maisfüllung,<br />
Blumenkohl-Käse-Kuchen oder persische<br />
Kräuter-Feta-Taschen – dieses Kochbuch<br />
überzeugt mit 90 unkomplizierten Alltagsrezepten,<br />
die sich flexibel abwandeln<br />
lassen. Für das gewisse Etwas und den<br />
typischen »Ottolenghi-Twist« sorgen dabei<br />
das Know-how, die kreative Vielseitigkeit<br />
sowie innovative Einflüsse von Ottolenghi<br />
und seinem Team. Erschienen im DK-Verlag<br />
und für 24,95 Euro erhältlich.<br />
PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN<br />
Medizinische Nothilfe in der Ukraine<br />
Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt bietet<br />
seit knapp acht Jahren humanitäre Hilfe in<br />
Form von medizinischer und psychosozialer<br />
Betreuung für die Menschen in der Ukraine.<br />
Durch die militärische Eskalation im Februar<br />
arbeiten die rund 90 Mitarbeitenden<br />
in der Ukraine nun unter äußerst schwierigen<br />
Bedingungen. Das Leid der Bevölkerung<br />
ist unermesslich, die Gesundheitsversorgung<br />
verschlechtert sich rapide,<br />
Unter stützung wird mehr denn je benötigt.<br />
Wo es die Sicher heitslage zulässt, leistet<br />
Ärzte der Welt medizinische Hilfe für die<br />
vom Konflikt Betroffenen – direkt im Land<br />
oder entlang der Fluchtrouten. Die Organisation<br />
liefert Medikamente und medizinische<br />
Hilfsgüter an ukrainische Gesundheits<br />
zentren: von Insulin oder Antibiotika<br />
über Mate rial zur Cholera-Prävention bis<br />
hin zu Ausstattung für Intensivstationen.<br />
Ziel ist es, die am stärksten gefährdete<br />
Bevöl kerung zu er reichen und zu versorgen:<br />
mit mobilen Einsätzen, medizinischen<br />
Behandlungen und Präven tion, mit kostenlosen<br />
Medikamenten und Überweisungen<br />
an Fachärztinnen und -ärzte sowie mit psychosozialer<br />
und psychologischer Beratung.<br />
Auch in Nachbarländern und in Deutschland<br />
sind Teams der Hilfsorganisation aktiv<br />
und versorgen geflüchtete Menschen.<br />
PAYBACK Kundinnen und Kunden<br />
können das Engagement von Ärzte der<br />
Welt unterstützen, indem sie ihre PAYBACK<br />
Punkte spenden. Das ist bereits ab einem<br />
Stand von 200 Punkten möglich. Einfach<br />
unter payback.de/spendenwelt Projekt<br />
aussuchen, Log-in-Daten eingeben und<br />
Punkte spenden.<br />
KRIEG IN EUROPA<br />
Bio resilienter in der<br />
Futtermittelkrise<br />
Der eingeschlagene Weg<br />
der Bio-Branche zahlt sich<br />
aus, denn Bio-Anbauverbände<br />
wie Bioland schreiben<br />
ihren Mitgliedern<br />
Richtlinien vor, die sie<br />
unabhängiger von internationalen Krisen<br />
gemacht haben: Mindestens die Hälfte<br />
des gesamten Futters muss bei Bioland<br />
vom eigenen Betrieb kommen. Die Anzahl<br />
der Tiere ist eng auf die zur Verfügung<br />
stehende Anbaufläche für deren Futter<br />
abgestimmt. Diese flächengebundene<br />
Tierhaltung reduziert den Futterzukauf<br />
deutlich. Unter der derzeitigen Futter mittelknappheit<br />
durch den Krieg in der Ukraine<br />
leiden also vor allem Tierhaltungs- Betriebe,<br />
die nach konventionellem Standard oder<br />
nur nach den Standards des EU-Biosiegels,<br />
nicht aber nach den strengeren Richtlinien<br />
von Bioland und anderen Verbänden wie<br />
Demeter arbeiten. Bio nutzt somit nicht nur<br />
einem selbst und der Natur, sondern ist<br />
auch ein Beitrag zum mehr Unabhängigkeit.<br />
52 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
LUST AUF KULTUR<br />
Leseperlen für den Sommer<br />
Sommerzeit ist Lesezeit. Wo lässt sich besser in einem neuen Buch<br />
versinken als am Strand, im Zug oder auf dem eigenen Balkon?<br />
Wir haben Bücher zusammengestellt, die zu jeder Reise passen –<br />
ob nur gedanklich oder in die Ferne. NT<br />
Maria Rossbauer: »Großstadtbäuerin –<br />
Mein Vater, sein Land und ich«<br />
Endlich erwachsen, endlich ein eigenes, erfolg reiches<br />
Leben fernab der bayerischen Heimat, und dann das:<br />
Maria Rossbauer bekommt von ihrem Vater gesagt,<br />
dass er seinen Hof abgeben möchte. An sie. Dabei lebt<br />
und arbeitet die Zeit-Redakteurin im fernen Hamburg.<br />
Dennoch stürzt sie sich in die Arbeit und lernt das<br />
Bauernleben noch einmal neu kennen. Für alle, die sich manchmal fragen,<br />
wie es wäre, den Schreibtisch gegen einen Traktor einzutauschen.<br />
Sachbuch, Rowohlt, Hamburg, <strong>2022</strong>, 208 Seiten, 15 Euro<br />
Ronja von Wurmb-Seibel:<br />
»Wie wir die Welt sehen«<br />
Der Untertitel dieses Buchs lautet »Was negative Nachrichten<br />
mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien«.<br />
Das könnte nach New Age und frommen<br />
Wünschen klingen, wüsste von Wurmb-<br />
Seibel nicht genau, wovon sie schreibt. Die<br />
erfahrene Reporterin, die zwei Jahre in<br />
Kabul lebte, beschreibt, wie Nachrichten auf<br />
uns wirken und wie wir uns aus der ewigen<br />
Abwärtsspirale befreien können. Sachbuch,<br />
Kösel, München, <strong>2022</strong>, 240 Seiten, 18 Euro<br />
Brenda Strohmaier:<br />
»Blick aufs Meer, Arsch auf Grundeis«<br />
Ihr Buch »Nur über seine Leiche« berührte und<br />
gab Halt zugleich. 2019 war das und Brenda<br />
Strohmaier schrieb darüber, wie es ist, mit 44<br />
Witwe zu werden. Nach dem Tod ihres Mannes<br />
nahm sie ihren Mut zusammen, brach ihre Zelte<br />
in Deutschland ab und fing ganz woanders<br />
noch einmal neu an. Ihr neues Buch trägt den<br />
Untertitel »Wie ich meinen Job kündigte, nach<br />
Südfrank reich zog und das Fürchten verlernte« und berichtet über<br />
ihre Reise vom Leben einer Lifestyle-Redakteurin zur Bonne-Vivante.<br />
Sachbuch, Penguin, München, <strong>2022</strong>, 256 Seiten, 14 Euro<br />
Heinz Strunk:<br />
»Ein Sommer in Niendorf«<br />
Niendorf liegt an der Ostsee, hinter<br />
Lübeck und neben Trave münde, und<br />
trotzdem ist es nicht so bekannt. Das<br />
kann die Novelle von Heinz Strunk nun<br />
ändern. Und darum geht es: Der Schriftsteller<br />
Roth möchte hier sein Buch zu<br />
Ende schreiben, aber irgendwie will das<br />
nicht recht gelingen. Grund dafür ist<br />
auch die ruinöse Bekanntschaft mit einem<br />
Strandkorbverleiher, der auch das örtliche Schnapsgeschäft<br />
betreibt. Je länger Roth bleibt, desto weiter entfernt er sich<br />
von der Person, die er einmal war. Ein Buch für alle<br />
Ostsee-Fans. Roman, Rowohlt, Hamburg, <strong>2022</strong>,<br />
176 Seiten, 22 Euro<br />
Nicklas Brendborg:<br />
»Quallen altern rückwärts«<br />
Es mag uns vielleicht vorkommen, als hätten wir<br />
Menschen ein langes Leben, aber es gibt andere<br />
Lebewesen, die stellen selbst unsere ältesten Mitmenschen<br />
in den Schatten. Der dänische Molekularbiologe<br />
und Autor Nicklas Brendborg berichtet von<br />
alten Wesen und der ewigen Jugend. Und ja, er erklärt<br />
auch, weshalb einige Quallen ihren Alterungs prozess rück gängig<br />
machen können. Spannende Lektüre für alle, die ihre grauen<br />
Zellen etwas anstrengen wollen. Sachbuch, Eichborn, Köln, <strong>2022</strong>,<br />
304 Seiten, 22 Euro<br />
Cornelia Achenbach:<br />
»Nachtwanderung«<br />
Freundschaft ist so wichtig. Dennoch geschieht<br />
es manchmal, dass einem die beste Freundin abhandenkommt.<br />
In »Nachtwanderung« geht es um<br />
ein Klassen treffen, um Ines, die zu diesem Treffen<br />
irgendwo nach Süddeutschland fährt und sich<br />
dann plötzlich mit alten Geschichten konfrontiert<br />
sieht. Oder besser gesagt, ihrer ehemals besten<br />
Freundin Kirsten wieder gegenübersteht. Doch die<br />
Begeg nung verläuft anders als erwartet. Roman,<br />
Wunder raum, München, <strong>2022</strong>, 288 Seiten, 20 Euro<br />
Sarah Crossan: »Verheizte Herzen«<br />
Was passiert, wenn der heimliche Geliebte stirbt? Wohin mit<br />
dem Schmerz, den niemand sehen darf? Sarah Crossan hat<br />
einen wunderschönen Roman darüber geschrieben. Über Ana<br />
aus London, die eher zufällig erfährt, dass ihre Affäre Connor<br />
nicht mehr lebt. Das Besondere: Der Roman ist in Versform<br />
geschrieben. Ungewöhnlich, aber in diesem Fall wirkungsvoll<br />
und ein Treffer mitten ins Herz. Roman, Kiepenheuer&Witsch,<br />
Köln, <strong>2022</strong>, 272 Seiten, 22 Euro<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
53
GUT ZU WISSEN<br />
Klein, fleißig, unersetzlich<br />
Die Sonne scheint auf einen sommerlichen Bauerngarten und<br />
in den Beeten blüht Männertreu. Sonnenblumen strecken sich dem Licht<br />
entgegen und der Lavendel wiegt sich sanft im Wind. Was gehört zu dieser<br />
Vorstellung selbstverständlich dazu? Das beruhigende Summen<br />
der Bienen, die in den Blüten nach Nektar suchen. Was niedlich wirkt,<br />
ist in Wirklichkeit eine Mammutaufgabe und jeder Tag<br />
im kurzen Leben einer Biene von Arbeit bestimmt.<br />
E<br />
ine, die sich bei der bienengerechten und naturgemäßen<br />
Bienenzucht besonders gut auskennt, ist Stefanie Ludewig<br />
von der Freien Universität Berlin. Sie betreut alle Bienen,<br />
die zu Forschungszwecken am Institut für Veterinärmedizin gehalten<br />
werden, und damit ist die Imkermeisterin Herrin über<br />
30 Völker. Ludewigs Büro liegt in einer urigen Hütte im Garten<br />
des Instituts. Mehrere bunte Kisten, die leicht als Bienenstöcke<br />
zu erkennen sind, stehen dahinter. »Im Winter beherbergt jedes<br />
Volk etwa 20 000 Bienen, im Sommer können es bis zu 80 000<br />
werden«, erklärt sie. Ludewig sorgt dafür, dass ihre Bienen gesund<br />
bleiben, indem sie sich bei der Haltung an den natürlichen<br />
Bedürfnissen und Instinkten des Bienenvolks orientiert. Und<br />
als Nebenprodukt fällt auch noch jede Menge Honig ab.<br />
ZIEMLICH AUSGEFEILTE KOMMUNIKATION<br />
Aber wie machen die Bienen den? »Erst fliegen die Scout bienen,<br />
also Kundschafter-Bienen, aus und bringen eine Kostprobe<br />
Nektar mit zum Stock. Und dann wird getanzt: ein Rundtanz und<br />
ein Schwänzeltanz. Der Rundtanz liefert die Informa tion über die<br />
Nektarquellen, die in nächster Nähe liegen. Der Schwänzeltanz<br />
zeigt die Himmelsrichtungen im Winkel zur Sonne an, in der<br />
Senkrechten auf der Wabe. Und durch die Tänzelbewegung<br />
mit dem Hinterleib die Entfernung dorthin.« Kompliziert? Für<br />
die Bienen ist das eine klasse Orientierung. Neben dem Tanzen<br />
geben die Scoutbienen immer wieder Kostproben von ihrer<br />
Ausbeute, damit die anderen Bienen wissen, wonach sie suchen.<br />
»Sie bekommen also den Duft sowie den Geschmack und<br />
darüber auch den Zucker gehalt im Nektar mitgeteilt. Außerdem<br />
die Himmelsrichtung und die Entfernung, in der sie suchen<br />
müssen. Dann fliegen sie aus und finden die Stelle. Das ist<br />
meistens im Umkreis von zwei bis drei Kilometern«, erklärt<br />
Ludewig weiter. Wichtig bei der Bio-Bienenhaltung ist, dass<br />
die Aufstellung der Stöcke auf Flächen der öko logischen Landwirtschaft<br />
und in natur nahen Gebieten erfolgt. So können<br />
die Bienen dann hauptsächlich Nektar von Wildpflanzen und<br />
aus Bio-Landbau einsammeln. Wenn der Nektar im Stock ankommt,<br />
wird er getrocknet, weitergereicht und durch die<br />
Mandibel drüsen (Oberkieferdrüsen) der Bienen mit Enzymen<br />
ange reichert, bis daraus Honig entsteht.<br />
LEBENSZYKLUS DER BIENE<br />
Doch nicht jede Biene im Stock ist mit Nektarholen beschäftigt.<br />
Nachdem sie selbst geschlüpft ist, füttert sie zunächst die Jungmaden.<br />
Ist sie knapp eine Woche alt, beginnt sie, den Stock zu<br />
putzen und Nektar anzunehmen. Wenn sich etwa am zwölften<br />
Tag die Drüsen entwickelt haben, aus denen sie Bienenwachs<br />
schwitzt, beginnt sie mit dem Wabenbau. »Sie sammeln und<br />
zerkauen das Wachs, daraus entstehen die typischen Waben«,<br />
so Ludewig. Kurz darauf beginnt die Biene, sich einzufliegen,<br />
also sich zu orientieren und sich die Lage ihres Stocks einzu-<br />
54 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
prägen. Diese Fähigkeit braucht sie, um als Wächterin am<br />
Stock eingang zu arbeiten und Feinde abzuwehren. Erst danach,<br />
ab dem 29. Tag, fliegt sie in Wald und Heide aus und sammelt<br />
Nektar. Nach etwa 35 Tagen ist ihr kurzes, arbeits reiches Leben<br />
meist schon vorbei. Anders verhält es sich mit der deutlich<br />
größeren Königin, die sogar einige Jahre alt werden kann und<br />
Tausende von Nachkommen hat. Sie fliegt meist nur einmal<br />
im Leben zu einem Hochzeitsflug aus. Dabei lässt sie sich von<br />
bis zu zwölf Drohnen begatten. Aus ihren befruchteten Eiern<br />
gehen die Arbeiterbienen hervor. Unbefruchtete Eier werden<br />
zu Drohnen. Wird ein Volk zu groß, so teilt es sich. Die Königin<br />
zieht mit der einen Hälfte weg und macht so Platz für Nachkommen<br />
in ihrem alten Stock. Auf die in der konventionellen<br />
Bienen zucht gängige Praxis der künstlichen Köni gin nenzucht<br />
wird in der Bio-Zucht natürlich ebenso verzichtet wie auf<br />
chemische Medikamente zur Behandlung kranker Bienen.<br />
WILDBIENEN<br />
Was viele nicht wissen, ist, dass nur die wenigsten Bienenarten<br />
Honig produzieren. Hunderte von Wildbienenarten sind in<br />
Deutschland heimisch – und wie die meisten Insekten vom Aussterben<br />
bedroht. Monokulturen, Giftstoffe und Stress setzen<br />
ihnen zu. Dabei werden sie dringend gebraucht, denn Bienen<br />
sammeln nicht nur den Nektar ein, sie bestäuben dabei auch<br />
viele Blüten, da der Pollen an ihren haarigen Beinchen und am<br />
Körper kleben bleibt und auf die nächste Knospe übertragen<br />
wird. Wer etwas für die Wildbienen tun möchte, kann beispielsweise<br />
bienen freundliche Blumen anpflanzen oder ein Insektenhotel<br />
bauen. »Und wenn man selbst Bienen züchten möchte,<br />
nimmt man am besten an einem Kurs eines Imkervereins teil.<br />
So etwas gibt es in fast jeder Stadt«, empfiehlt Ludewig. Wer<br />
sich für eine biologische, naturgemäße Bienenhaltung interessiert,<br />
dem sei beispielsweise der Verein Mellifera e. V. empfohlen<br />
(mellifera.de) – hierhin geht auch der Bienenschmaus-Erlös<br />
(siehe Seite 57). Nach einem solchen Kurs solle man sich eine<br />
Imkerpatin oder einen -paten in der Nähe suchen, und deroder<br />
demjenigen ein Jahr lang über die Schulter sehen. Denn:<br />
»Die Bienenhaltung geht wie jede Tierhaltung mit viel Verantwortung<br />
einher. Schließlich stellen wir uns ja auch keine Kuh<br />
auf den Balkon, um etwas Milch für den Kaffee zu haben«,<br />
sagt Ludewig abschließend. NT<br />
Was stellen Bienen her?<br />
• Propolis: Kittharz, das die Bienen nutzen, um den<br />
Stock zu desinfizieren<br />
• Gelée royale: der Futtersaft der Königinnenlarven<br />
• Bienenwachs: wird von den Wachsdrüsen der<br />
kleinen Tierchen hergestellt und zur Wabenbildung<br />
genutzt<br />
• Honig: Vitamin- und zuckerreicher Nektar, der<br />
von den Bienen mit Aminosäuren versetzt und<br />
getrocknet wird<br />
• Manukahonig: ein aus dem Blütennektar der<br />
Südseemyrte (Manuka) erzeugter neusee -<br />
län discher Honig<br />
Tipps aus dem<br />
Sortiment*<br />
Hoyer<br />
Bio-Propolis-Extrakt<br />
Bienen verwenden ihr selbst<br />
hergestelltes Naturprodukt<br />
Propolis seit jeher, um sich vor<br />
Krankheiten zu schützen.<br />
Diese Tropfen zur innerlichen<br />
und äußerlichen Verwendung<br />
sind alkoholfrei und<br />
wasserlöslich.<br />
30 ml 9,99 € (1 0 l = 333,– €)<br />
Hoyer<br />
Bio-Liquid-Sticks<br />
Manukahonig<br />
Kombination aus Honig<br />
des Manukastrauchs und<br />
natürlichem Vitamin C<br />
aus Acerolakirschen. Der<br />
verwendete Manukahonig<br />
weist eine MGO-Aktivität<br />
von mindestens 150 Milligramm<br />
pro Kilo auf.<br />
96 g 9,99 € (1 kg = 104,06 €)<br />
Hoyer<br />
Bio-Hochland-Blütenpollen<br />
Diese Blütenpollen stammen<br />
von Bienenvölkern ausgewählter<br />
Hochland-Imkereien.<br />
Blütenpollen sind<br />
ein seit Jahrhunderten<br />
geschätztes Naturprodukt<br />
und liefern pflanzliches<br />
Eiweiß.<br />
225 g 11,49 € (1 kg = 51,07 €)<br />
Hoyer<br />
Bio-Kapseln Gelée Royale<br />
forte<br />
Kapseln mit dreifach<br />
hochkonzentriertem Gelée<br />
royale zur Unterstützung des<br />
allgemeinen Wohlbefindens.<br />
Nur die Bienenkönigin wird<br />
mit Gelée royale gefüttert.<br />
Sie lebt etwa 50-mal länger<br />
als ihre Artgenossinnen und<br />
gilt als Symbol von Vitalität.<br />
30 St. 12,99 € (1 St. = 0,43 €)<br />
* Bei den Produktvorstellungen auf dieser Seite handelt es sich<br />
um Anzeigen. Sie erhalten die Produkte in Ihrem <strong>Alnatura</strong><br />
Super Natur Markt.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />
55
INTERVIEW<br />
»Mir geht es darum, den Bienen und anderen Insekten<br />
zu helfen und ihnen Lebensraum zurückzugeben.«<br />
Jonte Mai, Naturschutz2go<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft<br />
Jonte Mai<br />
von Naturschutz2go<br />
56 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>
INTERVIEW<br />
Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> war zu Besuch bei einer ganz<br />
besonderen Aktion auf dem Tempelhofer Feld in Berlin:<br />
Jonte Mai von Naturschutz2go hat hier zusammen<br />
mit GoNature gleich fünf seiner selbst umgebauten Saatgutautomaten<br />
aufgestellt – an den vier Eingängen<br />
des Tempelhofer Feldes und am Haus 104.<br />
Die enthaltenen Saatgutmischungen wurden<br />
speziell für das Tempelhofer Feld zusammengestellt<br />
und können auf allen freien Flächen<br />
ausgeworfen werden. Damit wird das Tempelhofer<br />
Feld zu einem Futterparadies für die<br />
Berliner Wildbienen. Und das ist ganz im<br />
Sinne von Jonte, dem die Bienen sehr am<br />
Herzen liegen. Wir haben mit dem 14-Jährigen<br />
über sein Projekt gesprochen.<br />
Jonte, worum geht es bei deinem<br />
Projekt?<br />
»Mir geht es darum, den Bienen und anderen<br />
Insekten zu helfen und ihnen Lebensraum<br />
zurückzugeben. Dazu baue ich alte<br />
Kaugummi- und Kondomautomaten um<br />
und stelle sie möglichst zentral auf – eigentlich<br />
bei uns in Bremen und heute sogar<br />
auch auf dem Tempelhofer Feld. Beim Vorbeigehen<br />
kann man sich dann für einen Euro<br />
Saatgut ziehen. In den Päckchen ist Saatgut<br />
aus der Region; das sind bunte Blumenmischungen,<br />
die man zu Hause oder eben hier<br />
auf den Freiflächen aussäen kann. Futter<br />
für die Bienen. Die Blumensamen reichen<br />
für ein bis zwei Quadratmeter. Es gibt auch<br />
eine Solidaritätsschachtel, für die man zwei<br />
Euro einwirft und der zweite Euro dann<br />
sozusagen gespendet wird.«<br />
Sind die Füllungen den Jahreszeiten<br />
angepasst?<br />
»Ja, meine Automaten in Bremen sind saisonal<br />
unterschiedlich gefüllt. Im Winter ist<br />
zum Beispiel Saatgut-Konfetti drin. Das ist<br />
Saatgut, das man ganzjährig aussäen kann;<br />
im Herbst können Blumenzwiebeln gezogen<br />
werden. Die kann man im Herbst einpflanzen,<br />
damit sie im Frühling die erste Nahrungsquelle<br />
für die Bienen sind. Im Frühling<br />
und Sommer sind die Automaten mit Saatgut<br />
befüllt, das nur in dieser Zeit ausgesät<br />
werden kann.«<br />
Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
»Das war 2019 auf einem Berliner Flohmarkt.<br />
Da habe ich einen alten Kaugummiautomaten<br />
gesehen und kam auf die Idee,<br />
daraus einen Saatgutautomaten zu bauen.<br />
Ich habe später einen anderen Automaten<br />
gekauft und diesen zusammen mit meinem<br />
Vater meiner Mutter zu Weihnachten geschenkt.<br />
Noch etwas später habe ich auch<br />
Kondomautomaten umgerüstet.«<br />
Was sagen denn deine Eltern oder auch<br />
andere Menschen in deinem Umfeld<br />
zu deinem Projekt?<br />
»Meine Eltern finden das Projekt toll und<br />
unterstützen mich sehr. Auch vielen aus<br />
meiner Schule gefällt die Aktion und sie unterstützen<br />
mich. Und ich konnte tatsächlich<br />
einige Menschen zum Nachbauen motivieren:<br />
In Deutschland sind schon viele weitere<br />
Automaten entstanden. Ich habe eine Bauanleitung<br />
erstellt und unter anderem über<br />
das Portal Erden sache gepostet. Das ist ein<br />
Onlineportal, wo Jugendliche ihre eigenen<br />
Projekte hochladen können. Die Idee fand<br />
ich super und sie fanden mein Projekt gut.<br />
Neulich habe ich sogar ein Instagram-Live<br />
für Erdensache gestaltet. Und nun findet man<br />
meine Bauanleitung auch bei GoNature. Für<br />
das Projekt habe ich die fünf SamenSpender<br />
gebaut, die heute hier aufgestellt wurden.«<br />
Warum liegen dir die Bienen besonders<br />
am Herzen?<br />
»Bienen sind mir schon länger wichtig. Ich<br />
imkere, seit ich sieben Jahre alt bin, mit<br />
meiner Familie – wir haben einige Bienenstöcke<br />
auf dem Dach. Honigbienen sind<br />
aber gar nicht so gefährdet wie Wildbienen.<br />
Mehr als die Hälfte von ihnen sind in<br />
Deutschland bedroht und das möchte ich<br />
ändern. Diese kleinen Insekten tun so viel<br />
Gutes für uns und wir nehmen ihnen zum<br />
Beispiel durch Schottergärten den Lebensraum<br />
weg. Wenn weitere Wildbienenarten<br />
aussterben würden, wäre das sehr schlimm,<br />
sie bestäuben ja auch unsere Obst- und<br />
Gemüsepflanzen.«<br />
Wie bist du denn auf das Imkern<br />
aufmerksam geworden?<br />
»Ich habe zusammen mit meinem großen<br />
Bruder an einem Imker-Workshop teilgenommen<br />
und das hat uns so viel Spaß<br />
gemacht, dass wir unserem Vater vorgeschlagen<br />
haben, mit dem Imkern anzu-<br />
Das Tempelhofer Feld, einer der größten<br />
urbanen Freiräume der Welt: Wo früher Flugzeuge<br />
starteten, gibt es heute 300 Hek tar<br />
Gestaltungsraum – zum Kiteboarden, Skaten,<br />
Spazieren, Picknicken. Die Frei fläche ist zudem<br />
Schutzraum für Tiere und Pflanzen. Hier<br />
wachsen über 329 Pflanzen arten, 13 davon<br />
sind auf der Roten Liste der gefährdeten Arten<br />
verzeichnet. Die Hälfte der in Berlin vorkommenden<br />
Heuschrecken- und Grillen arten leben<br />
hier, genau wie 26 Brut vogelarten, 13 davon<br />
als gefährdet gelistet. Das ist nur möglich,<br />
weil sich viele junge Natur schützerinnen und<br />
-schützer engagieren. GoNature möchte mehr<br />
Menschen für Natur- und Arten schutz gewinnen<br />
und hat verschie dene Kampagnen gestartet.<br />
Alle Infos finden Sie unter gonature.de<br />
Direkter Link zu Jontes Projekt<br />
inklusive Bauanleitung für<br />
die Automaten<br />
fangen. Unser Vater fand die Idee auch sehr<br />
cool und dann haben wir uns erst mal viel<br />
informiert, denn vom einen auf den anderen<br />
Tag geht das nicht. Nach einer Weile<br />
haben wir uns die Ausrüstung und die<br />
Bienen gekauft. Wir finden es toll, selbst<br />
etwas für die Bienen tun zu können.«<br />
Und mit deinem Projekt hilfst du ja auch.<br />
Hat sich dein Leben verändert, seitdem<br />
du mit deiner Idee bekannter geworden<br />
bist?<br />
»Ja, den Erlös kann ich nun an Natur- und<br />
Umweltschutzprojekte spenden und ich<br />
schaffe mehr Lebensraum für Insekten.<br />
Seitdem habe ich für manche Sachen weniger<br />
Zeit. Das ist aber für mich okay, weil<br />
ich die Zeit ja in etwas Gutes investiere und<br />
mir die Arbeit auch viel Spaß macht.«<br />
Das Interview führten Melanie Pischan<br />
und Stefanie Rigó.<br />
Übrigens ...<br />
Wenn Sie nicht in der Nähe des<br />
Tempel hofer Feldes wohnen, können<br />
Sie in Ihrem <strong>Alnatura</strong> Markt die Saatguttütchen<br />
der <strong>Alnatura</strong> Saatgut-Initiative<br />
erwerben, beispielsweise den <strong>Alnatura</strong><br />
Bienen schmaus. Darin sind<br />
acht ver schiedene Samensorten,<br />
die Blütenbestäuber<br />
gerne mögen. 50 Cent<br />
aus dem Verkauf dieser<br />
Bio-Samen tüte gehen an<br />
die Aktion »BeeGood«<br />
von Mellifera e.V. für<br />
die Erfor schung einer<br />
zukunfts fähigen, wesensgemäßen<br />
Bienen haltung.
VORSCHAU: AUGUST<br />
Gemeinsam Boden<br />
gut machen<br />
Frisch, bunt, auch mal scharf: Es gibt<br />
Rezepte aus der Thai-Küche wie<br />
diesen Glasnudelsalat mit Gemüse<br />
und Erdnüssen zu entdecken.<br />
Neu!<br />
Mit KostBar-Rezeptkarten<br />
zum Heraustrennen<br />
Auch in diesem Jahr unterstützen<br />
wir mit der <strong>Alnatura</strong> Bio-Bauern-<br />
Initiative (ABBI) wieder Höfe<br />
bei der Umstellung auf Bio-<br />
Landbau. Mehr dazu lesen Sie<br />
im nächsten Heft.<br />
<strong>Alnatura</strong> begleitet seit<br />
sieben Jahren Bäuerinnen<br />
und Bauern bei der<br />
Umstellung auf Bio-<br />
Landbau.<br />
<strong>Alnatura</strong> trifft den<br />
Filmregisseur, Drehbuchautor<br />
und Filmproduzenten Volker<br />
Schlöndorff.<br />
Zu Besuch bei Arche Naturprodukte<br />
GmbH: Wie eine<br />
vegane No-Fish-Sauce aus<br />
Algen entsteht – ideal für<br />
asiatische Gerichte.<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
alnatura.de/dauerpreise<br />
alnatura.de/newsletter<br />
alnatura.de/mitarbeit<br />
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Die <strong>Alnatura</strong> Super Natur Märkte sind<br />
zertifizierte Naturkost Fach geschäfte und<br />
nutzen zu hundert Prozent Öko-Strom.<br />
Alle <strong>Alnatura</strong> Märkte unter<br />
alnatura.de/marktsuche<br />
Mein <strong>Alnatura</strong> ist Ihr persön licher<br />
Mitglieder bereich auf unserer<br />
Website. Jetzt regis trieren<br />
und Vorteile sichern unter<br />
alnatura.de/meinalnatura<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Alnatura</strong> Produktions- und Han dels GmbH, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt, Tel. 06151 356-6000,<br />
alnatura.de Öko-Kontrollstelle DE-ÖKO-001 Geschäftsführung von <strong>Alnatura</strong> Prof. Dr. Götz E. Rehn, Alexander Hüge, Rüdiger<br />
Kasch, Lucas Rehn, Petra Schäfer, Jessica Schwarz Redaktions leitung Tina Schneyer, Matthias Fuchs, magazin.redaktion@alnatura.de<br />
Anzeigen Lena Vollrath, Mahatma-Gandhi-Straße 7, 64295 Darmstadt Redaktion Lisa Beeretz, Anna Brill, Nicole Coombe, Matthias<br />
Fuchs (MF), Sebastian Fuchs (SF), Annette Glücklich, Martina Grimm (MAG), Dr. Manon Haccius, Janina Hinkelbein, Katrin Kasch, Constanze<br />
Klengel, <strong>Juli</strong>a Klewer (JK), Dr. Maren Kratz, Verena Kraus, Daniel Nedelka, Stefanie Neumann, Melanie Pischan (MP), Hannah Sieper, Natalie<br />
Tenberg (NT), Jana van Treeck, Christian Tremper, Veronika Vötterl, Anja Waldmann (AW), Eva Wohlgemuth Schlusslektorat Monika<br />
Klingemann Verlag mfk corporate pub lishing GmbH, Prinz- Christians- Weg 1, 64287 Darmstadt, Tel. 06151 9696-00 Fotos <strong>Alnatura</strong>: 3<br />
Porträt Rehn / Annika List: 27 Porträt Schäfer / Anke Pavlicek: 4 Campus-Bienen; Arche Naturprodukte GmbH: 58 Algen; Bernward Bertram: 58<br />
ABBI; Bio-Gut Rosenthal: 34 Hühner; Oliver Brachat: 1, 3 Brote, 7–15, 16 Bagels u. Porträt Hannah, 17, 22/23, 24 Riegel; Olmo Calvo: 52; Marc<br />
Doradzillo: 18, 19 Walnusstorte, 20–21; Eberle Werbeagentur: 4 Illustration Schultüte; Matthias Fuchs: 3 BioMio u. Porträt Mai, 29, 30 Bronzeform,<br />
31 Porträt di Bartolomeo, 32 Porträt Vicenzino, 35, 56, 58 Porträt Schlöndorff; Gläserne Molkerei: 42 Produktionsstätten; Claudia Guse:<br />
Illustrationen 5, 53, 55, 57; Ezgi Polat: 58 Thai-Küche; Jacqueline Schulz: 45 Porträt Gründer; Shutterstock/AB-7272: 45 Karotten / Jukov studio:<br />
45 Rote Bete; Stocksy/Blue Collectors: 46/47 / Giorgio Magini: 30/31 Landschaft / Paul Tessier: 54 / Harald Walker: 16 Weizenfeld; ©Nadine<br />
Tschorn-Stenzel: 44; Unsplash/Raiyan Zach: 34 Eier; Cettina Vicenzino: 30 Farfalle u. Spaghettoni, 31 Penne, 32 Linguine; VISCOM Fotografie:<br />
40/41, 48–51; Veronika Vötterl: 24 Porträt Jana; Frank Weinert: 26/27 Sortiment; Zeit für Brot: 19 Zimtschnecken; ©Nils Zydek: 42/43 Kühe,<br />
43 Gestaltung Katrin Ehm, Veronika de Haas, Jenny Heutehaus, Esther Sternkopf (mfk corporate publishing GmbH) Litho/Druckvorstufe:<br />
Lasertype, Darmstadt Druck Mayr Miesbach GmbH, Am Windfeld 15, 83714 Miesbach, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ausgezeichnet<br />
mit dem Blauen Engel Gastbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder – sie sind aus der Perspektive der Verfassenden<br />
geschrieben. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur<br />
nach vor heriger schrift licher Zustim mung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.
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