GesteinsPerspektiven 04/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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E 43690<br />
GESTEINS<br />
Ausgabe 4 | 20<strong>22</strong><br />
Perspektiven<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
BODYBUILDING<br />
FÜR DEN BESTSELLER.<br />
Frisch überarbeitet und im neuen Design präsentiert sich der erfolgreiche<br />
Primärbrecher Premiertrak 400X von POWERSCREEN. Mit 30 % mehr<br />
Brechkraft beißt er, in der neuen „HD“-Version, noch kräftiger zu.<br />
Marathon-Einsätze in den härtesten Steinbrüchen der Welt steckt er locker<br />
weg. Der modulare Aufbau der Brechkammer erleichtert den Austausch<br />
verschleißintensiver Komponenten!<br />
In Süddeutschland exklusiv bei:<br />
Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />
ZUR SACHE Steuerliche Neuregelungen<br />
PRAXIS Unterhaltsamer Fahrtest<br />
AUFBEREITUNG Vielfältige Verbesserungen<br />
SIMULATOREN Gefahrlose Vorbereitung
Special<br />
23. bis 26. August<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden, Deutschland<br />
Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-29, info@geoplangmbh.de<br />
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LE ITARTIKEL<br />
3<br />
Foto: Pixabay<br />
Verschärfung einer<br />
Mangelsituation<br />
per Gutachten?<br />
In der Selbstbeschreibung heißt es, EY setzt alles daran, dass die Welt<br />
besser funktioniert. Dafür werden im Bedarfsfall massiv steile Lernkurven<br />
versprochen. EY steht als modernes Kürzel für Ernst & Young, und die<br />
dort verankerten Prüfer, Berater und Gestalter sicherten sich vor etwa<br />
zwei Jahren auch einen Auftrag des BMWi, der unter dem jetzigen BMWK<br />
weiterläuft. Ziel ist die Erstellung eines Gutachtens, um herauszufinden,<br />
ob Genehmigungsverfahren im Bereich der Rohstoffgewinnung tatsächlich<br />
eine Beschleunigung brauchen. Natürlich müssen dazu Vorkommen,<br />
Verfügbarkeiten, absehbare Bedarfe und bekannte Verfahrensverläufe<br />
hinterfragt werden. Obwohl wir als Branche hier Mitbewerber um den<br />
Auftrag mit einschlägigen Kenntnissen eher als geeignet befunden<br />
hätten, war die Grundstimmung anfangs positiv. Immerhin ist das Problem<br />
erkannt und aufgegriffen worden. Mittlerweile wünschte man sich fast die<br />
alte Ignoranz zurück.<br />
Steile Lernkurve? Von wegen! Wenngleich einige mit dem Auftrag Betraute<br />
als Gäste an MIRO-Veranstaltungen teilnahmen, berichten deren<br />
Gesprächspartner aus Gesteinsunternehmen übereinstimmend von einer<br />
spürbaren Beratungsresistenz gegenüber den Branchenbesonderheiten.<br />
Weder die Rohstoffzuordnungen sind schlüssig, noch scheinen die<br />
EY-Protagonisten den maßgeblichen Veröffentlichungen und Problembeschreibungen<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe,<br />
immerhin eine Fachbehörde des Wirtschaftsministeriums, Glauben<br />
zu schenken. Es wirkt, als wäre das Interesse an einem ehrlichen<br />
Ergebnis nicht allzu groß.<br />
Offensichtlich dagegen ist eine straffe Orientierung an Unterlagen und<br />
Empfehlungen des Ökoinstitutes. Schlüssig wäre dies, falls der Auftrag<br />
vom Umweltministerium käme. Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
bleibt es zumindest rätselhaft, warum in der Zukunft ein geringer<br />
Gesteinsbedarf, der leicht und mithilfe digitaler Features schnell von zuständigen<br />
Genehmigungsbehörden abgewickelt werden kann, ermittelt<br />
werden soll. Wird das Endergebnis die angehäuften Zweifel tilgen?<br />
Das wäre nach jetzigem Stand eine unerwartet positive Überraschung.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
4 INHALT<br />
POWERSCREEN PREMIERTRAK 400X „HD“: Der<br />
robuste, erfolgreiche und ertragsstarke Primärbrecher<br />
hat seit Anfang 20<strong>22</strong> ein umfassendes Upgrade erhalten.<br />
Erfolgsmaschine in<br />
Heavy-Duty-Version<br />
Der irische Hersteller Powerscreen ruht sich nicht<br />
auf seinen Lorbeeren aus. Sein „Premiertrak 400X“<br />
kann als der in seiner Klasse erfolgreichste Primärbrecher<br />
weltweit gelten. Dennoch: In der neuen<br />
„HD“-Version hat Powerscreen noch einmal kräftig<br />
nachgelegt.<br />
Die Brechkraft wurde gesteigert von 390 auf 500<br />
Kilonewton, das entspricht einer Erhöhung um fast<br />
30 %. Zahlreiche Folgemaßnahmen, wie etwa verstärkte<br />
Lager, sorgen dafür, dass die Kraftkur nicht<br />
auf Kosten der Lebensdauer geht. Der nun vorliegende,<br />
modulare Aufbau der Brechkammer erlaubt<br />
den raschen Austausch kritischer, verschleißintensiver<br />
Komponenten, deren aufwendige Aufbereitung<br />
ist damit Vergangenheit.<br />
Diese Kategorie der Powerscreen-Primärbrecher ist<br />
härtesten Aufgaben in Natursteingewinnung und<br />
Recycling gewachsen. Das neue Design erinnert<br />
nun an das von Metrotrak und Premiertrak 330. Weitere<br />
Upgrades betreffen die hydraulisch verstellbare<br />
Brechkammer, den Einfülltrichter und den Rahmen,<br />
auch diese wurden verstärkt bzw. optimiert.<br />
Zum Standard-Lieferumfang gehört bei allen<br />
Premiertrak 400X ab Januar 20<strong>22</strong> auch eine Fernbedienung,<br />
die Zuführung und Zufuhrgeschwindigkeit<br />
ansteuert, das Materialband anheben und<br />
senken kann sowie die Umsetzung der gesamten<br />
Anlage ermöglicht.<br />
KÖLSCH Baumaschinen im Profil<br />
• 1988: durch Jürgen Kölsch gegründet<br />
• 2003: Übernahme des Unternehmens in zweiter<br />
Generation<br />
• Exklusivhändler für den süddeutschen Raum von:<br />
Terex Powerscreen, Terex Washing Systems,<br />
Pronar, Rubble Master, Portafill, Telestack,<br />
Franzoi, MATEC und Cityequip<br />
• Anbieter neuer und gebrauchter Maschinen, kompletter<br />
Anlagen und maßgeschneiderter Lösungen<br />
für die Gewinnung und das Recycling mineralischer<br />
Baustoffe, eigene Werkstatt mit Ersatzteilbevorratung,<br />
Service und Vertrieb in ganz<br />
Süddeutschland<br />
• Miete, Leasing und Kauf<br />
36 Alle Mobilitätsstufen: Aufbereitungseinheiten zum Brechen und<br />
Sieben auf Ketten, Kufen oder fix im Stationäreinsatz. Fotos: siehe Artikel<br />
LEITARTIKEL<br />
3 Verschärfung einer Mangelsituation per Gutachten?<br />
ZUR SACHE<br />
6 Steueränderungen, Trends und neue Urteile<br />
WIRTSCHAFT<br />
10 „Osterpaket“ der Bundesregierung bremst Photovoltaik<br />
auf Baggerseen aus<br />
11 Das Ende der Naivität?<br />
12 Besseres Image, aber eine schlechtere Konjunktur-Prognose<br />
AKTUELL<br />
14 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
MACH MAL WAS<br />
20 Von weißem Gold und grünen Zinsen<br />
<strong>22</strong> Wettbewerb motiviert zu Bestleistungen<br />
Weitere Informationen:<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Bettina McCusker<br />
T: +49 8335 9895-0<br />
PRAXIS<br />
24 Geschärfter Blick für erweiterte Wege<br />
26 Vom einstigen Rest zum keramischen Rohstoff
INHALT<br />
5<br />
68 Übungssache: Seiteneinsteiger, Maschinenumsteiger und natürlich<br />
Berufseinsteiger erwerben immer öfter Grundwissen über Simulatoren.<br />
30 Herausforderungen, Nutzen und Effizienz<br />
von Branchen-ERP<br />
32 Schick, kantig und klettertauglich: Ein Kraxler mit Stil<br />
SIMULATOREN<br />
68 Für jeden Trainingsbedarf und jedes Budget<br />
70 Mit Übung zum Meister<br />
72 Pädagogisch und technisch überzeugend<br />
AUFBEREITUNG<br />
36 Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit<br />
45 Modularer Überbandmagnet für mobile Anlagen<br />
46 Kreisschwinger mit positiv auffälligen Verbesserungen<br />
in Serie<br />
50 Verschleißstahl für sensible Bereiche in Zerkleinerern<br />
51 Ist mehrstufige Zerkleinerung im Naturgestein<br />
tatsächlich immer zwingend?<br />
52 Aufbereitung von Produkten für die Region in der Region<br />
54 Ein technisch und mental stimmiges Gesamtpaket<br />
56 Flexibel im offenen oder geschlossenen Kreislauf<br />
arbeiten<br />
57 Premieren und neue Anbau-Optionen<br />
59 Im Doppel geht’s noch besser<br />
60 Mehrwert dank Elektrifizierung und Digitalisierung<br />
62 Aus dem Steinbruch für den Steinbruch<br />
(mobile Kegelbrecher)<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
74 Beste Bedingungen für Verladung und Transport<br />
77 Begeistert vom Sondermodell<br />
78 Schwerlast-Erdbaukipper jetzt noch stärker<br />
81 Felslogistik auf Rädern für schwere Fälle<br />
TREFFPUNKT<br />
82 Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per Online-Wiederholung<br />
88 Gelungener Austausch zu nachhaltigen Themen<br />
90 Vorfreude beim sondierenden Wiedersehen<br />
STANDARDS<br />
92 GP Top-Online<br />
93 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />
96 Terminkalender / Impressum<br />
97 Inserentenverzeichnis<br />
98 Zu guter Letzt / Vorschau<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
6<br />
ZUR SACHE<br />
Steueränderungen,<br />
Trends und neue Urteile<br />
Der Blick in die Steuergesetze bringt aktuell kaum noch was. Beinahe<br />
täglich werden steuerliche Neuregelungen und Anweisungen verabschiedet<br />
und neue Steuerurteile gesprochen. Zusätzlich hat es das Steuerjahr<br />
20<strong>22</strong> in sich. Corona ist immer noch präsent und die weltweite Gesamtsituation<br />
führt zu steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten. Deshalb<br />
hat die Bundesregierung mehrere Gesetzesentwürfe mit rückwirkenden<br />
Steueränderungen am Start. Hier ein Überblick über anstehende<br />
Änderungen, interessante neue Urteile und angesagte Steuertrends<br />
für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />
Foto: Ralphs/Fotos auf Pixabay<br />
1 2 5 4<br />
Degressive Abschreibung<br />
verlängert<br />
Im Entwurf des Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />
ist vorgesehen, die degressive<br />
Abschreibung auch beim Kauf von<br />
betrieblichen Anlagevermögen im Jahr<br />
20<strong>22</strong> zuzulassen. Bislang war die degressive<br />
Abschreibung wegen Corona nur für<br />
die Jahre 2020 und 2021 eingeführt worden.<br />
Degressive Abschreibung bedeutet:<br />
das 2,5-Fache der linearen Abschreibung,<br />
maximal 25 % der Anschaffungskosten<br />
bzw. des Restbuchwerts.<br />
Steuererklärungsfristen<br />
Im Entwurf des „Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes“<br />
werden die Steuererklärungsfristen<br />
für das Steuerjahr 2021<br />
geregelt. Für die Abgabe der Steuererklärungen<br />
2021 gilt: Wer steuerlich beraten<br />
ist und die Erklärungen von einem<br />
Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein<br />
ausfüllen lässt, kann sich<br />
beruhigt zurücklehnen. Das Finanzamt<br />
erwartet die Erklärungen in diesem Fall<br />
erst am 30. Juni 2023. Ohne steuerliche<br />
Beratung müssen die Erklärungen 2021<br />
spätestens am 30. September 20<strong>22</strong> im<br />
Briefkasten des Finanzamts landen.<br />
3Höherer<br />
Grundfreibetrag<br />
Da die Bundesbürger mit der höchsten<br />
Inflation seit 30 Jahren belastet sind,<br />
sollen die Steuern gesenkt werden. Das<br />
wird durch einen höheren Grundfreibetrag<br />
teilweise erreicht. Der Grundfreibetrag<br />
20<strong>22</strong> klettert rückwirkend ab<br />
dem 1. Januar 20<strong>22</strong> von 9984 Euro auf<br />
10.347 Euro. Für zusammenveranlagte<br />
Eheleute verdoppelt sich der Grundfreibetrag.<br />
Das bedeutet im Klartext:<br />
Bei einem Einkommen bis zur Höhe des<br />
Grundfreibetrags fallen keine Steuern<br />
an. Liegt das Einkommen über dem<br />
Grundfreibetrag, mindert sich die Steuerbelastung.<br />
Mehr pauschale<br />
Werbungskosten<br />
Der Arbeitnehmer-Pauschbetrag von<br />
1000 Euro wird rückwirkend zum 1. Januar<br />
20<strong>22</strong> auf 1200 Euro erhöht. Das<br />
bedeutet: Selbst wenn ein Arbeitnehmer<br />
keinerlei oder nur geringe Ausgaben im<br />
Zusammenhang mit seinem Beruf hat,<br />
zieht das Finanzamt 1200 Euro steuersparende<br />
Werbungskosten ab.<br />
Lohnsteuerkorrektur wann,<br />
wie und für wen?<br />
Der Grundfreibetrag und der Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />
werden bei Ermittlung<br />
der monatlichen Lohnsteuer bereits<br />
berücksichtigt. Durch die rückwirkende<br />
Erhöhung wurde also in den Vormonaten<br />
zu viel Lohnsteuer einbehalten. Nun stellt<br />
sich die Frage: Muss der Arbeitgeber die<br />
Lohnsteuer korrigieren, also dem Arbeitnehmer<br />
die zu viel einbehaltene Lohn-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
ZUR SACHE<br />
7<br />
steuer erstatten, wenn die Gesetzesänderungen<br />
in Kraft getreten sind?<br />
Die Antwort lautet: Es kommt darauf<br />
an. Ist das Gesetz in Kraft, mit dem der<br />
Arbeitnehmer-Pauschbetrag und der<br />
Grundfreibetrag erhöht werden, gilt als<br />
zweite Voraussetzung, dass der Anbieter<br />
der Software die Änderungen in die<br />
Software eingepflegt hat und ein Update<br />
anbietet. (Bundestags-Drucksache<br />
20/1333 vom 5. April 20<strong>22</strong>)<br />
Generell gibt es zwei Möglichkeiten,<br />
die Lohnsteuer zu korrigieren:<br />
Variante 1: Es werden die Lohnsteueranmeldungen<br />
der vergangenen Monate<br />
geändert und dem Arbeitnehmer die zu<br />
viel einbehaltene Lohnsteuer erstattet.<br />
Variante 2: Es wird eine Differenzbesteuerung<br />
durchgeführt, indem die Erstattung<br />
mit der fälligen Lohnsteuer verrechnet<br />
und nur der Differenzbetrag ans<br />
Finanzamt abgeführt wird.<br />
Die Lohnsteuer muss übrigens vom Arbeitgeber<br />
nicht korrigiert werden, wenn<br />
das Arbeitsverhältnis bei Inkrafttreten der<br />
Gesetzesänderungen nicht mehr besteht.<br />
In diesem Fall bleibt es bei der zu hoch<br />
abgeführten Lohnsteuer. Der Arbeitnehmer<br />
bekommt die zu viel einbehaltene<br />
Lohnsteuer erstattet, wenn er eine Steuererklärung<br />
20<strong>22</strong> beim Finanzamt einreicht.<br />
6Höhere<br />
Entfernungspauschale<br />
Arbeitnehmer, die jeden Tag weitere<br />
Strecken zur Arbeit zurücklegen, werden<br />
steuerlich entlastet. Rückwirkend zum<br />
1. Januar 20<strong>22</strong> erhöht sich die als Werbungskosten<br />
abziehbare Entfernungspauschale<br />
ab dem 21. Entfernungskilometer<br />
von derzeit 35 Cent/km auf 38<br />
Cent/km. Diese Erhöhung gilt nicht nur<br />
für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz<br />
(im Fachjargon: erste Tätigkeitsstätte),<br />
sondern auch für die wöchentlichen<br />
Familienheimfahrten im<br />
Rahmen einer doppelten Haushaltsführung.<br />
Doppelte Haushaltsführung bedeutet,<br />
dass ein Arbeitnehmer am Beschäftigungsort<br />
eine Zweitwohnung<br />
anmietet. In diesem Fall darf er neben<br />
den Unterkunftskosten zusätzlich die<br />
Fahrtkosten für eine wöchentliche Heimfahrt<br />
an den Erstwohnsitz als Werbungskosten<br />
absetzen.<br />
7Mobilitätsprämie<br />
beantragen<br />
Arbeitnehmer, die einfach mehr als 21<br />
km zur Arbeit pendeln müssen, profitieren<br />
wie beschrieben von einer höheren<br />
Entfernungspauschale. Blöd nur, wenn<br />
das Einkommen im Jahr unter dem<br />
Grundfreibetrag liegt. Dann fallen keine<br />
Steuern an und im Gegenzug kann natürlich<br />
auch keine Entfernungspauschale<br />
als Werbungskosten abgezogen werden.<br />
Trotzdem sollte die tägliche Fahrt<br />
zur Arbeit aufgezeichnet werden. Denn<br />
hier gibt es nach Ablauf des Jahres auf<br />
Antrag eine Mobilitätsprämie. Das ist ein<br />
kleiner Zuschuss zu den Fahrtkosten ab<br />
Tipp am Rande<br />
Sommerfest<br />
steuerlich planen<br />
Feiern Sie sicherheitshalber ein<br />
Sommerfest mit ihren Mitarbeitern,<br />
weil nicht klar ist, ob die<br />
Weihnachtsfeier angesichts der<br />
angekündigten sechsten oder<br />
siebten Coronawelle stattfinden<br />
kann, dann sollten Sie steuerlich<br />
planen. Es gelten dieselben lohnsteuerlichen<br />
Grundsätze wie bei<br />
einer Weihnachtsfeier. Die Kosten<br />
je Mitarbeiter sollten nicht mehr<br />
als 110 Euro betragen, ansonsten<br />
wird für den übersteigenden Betrag<br />
Lohnsteuer fällig und die Vorsteuererstattung<br />
für die Kosten<br />
des Sommerfests kippt komplett.<br />
Achtung: Bei der Berechnung<br />
der Kosten je Teilnehmer sind<br />
zwei Besonderheiten zu beachten.<br />
Zum einen werden die Kosten<br />
für Begleitpersonen dem<br />
Arbeitnehmer zugeschlagen und<br />
zum anderen interessiert das<br />
Finanzamt bei Ermittlung der<br />
110-Euro-Grenze nur die tatsächliche<br />
Teilnehmerzahl des Festes<br />
und nicht die Anzahl der geladenen<br />
Gäste.<br />
Entfernungspauschale bleibt gleich!<br />
Steuerliche Behandlung des 9-Euro-Tickets<br />
In einem Ergebnispapier des Koalitionsausschusses hat die Bundesregierung<br />
beschlossen, für 90 Tage die Fahrkartenpreise im öffentlichen Nahverkehr<br />
auf 9 Euro pro Monat zu senken. Das soll den Umstieg auf Öffis<br />
fördern und gleichzeitig eine finanzielle Entlastung bringen. Steuerlich gilt:<br />
Selbst wenn für die Monate Juni bis August 20<strong>22</strong> nur 9 Euro im Monat für<br />
das Ticket bezahlt werden müssen, darf bei den Werbungskosten trotzdem<br />
die Entfernungspauschale abgezogen werden.<br />
Beispiel: Eine Arbeitnehmerin fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln drei<br />
Monate lang zur Arbeit (Kosten 27 Euro). Die kürzeste (einfache) Entfernung<br />
zwischen Wohnung und Arbeit (im Fachjargon: erste Tätigkeitsstätte)<br />
beträgt 30 km.<br />
Folge: Gibt sie eine Steuererklärung 20<strong>22</strong> ab, kann sie, obwohl sie nur<br />
27 Euro bezahlt hat, für die drei Monate Werbungskosten in Höhe von<br />
617 Euro geltend machen (63 Tage x 20 km x 0,30 Euro = 378 Euro; 63 Tage<br />
x 10 km x 0,38 Euro/km = 239,40 Euro).<br />
Foto: Pexels auf Pixabay<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
8<br />
ZUR SACHE<br />
dem 21. Entfernungskilometer, der direkt<br />
vom Finanzamt überwiesen wird. Die<br />
Mobilitätsprämie gibt es übrigens auch<br />
für Unternehmer, deren zu versteuerndes<br />
Einkommen unter dem Grundfreibetrag<br />
liegt.<br />
8Lohnsteuerfreibetrag<br />
anpassen<br />
Erhöhen sich die Werbungskosten<br />
durch die höhere Entfernungspauschale,<br />
kann 20<strong>22</strong> ein bereits bestehender<br />
Lohnsteuerfreibetrag erhöht werden.<br />
Dazu muss beim Finanzamt ein Lohnsteuerermäßigungsantrag<br />
20<strong>22</strong> eingereicht<br />
werden. Ändert das Finanzamt<br />
den bisherigen Lohnsteuerfreibetrag,<br />
behält der Arbeitgeber die restlichen<br />
Monate im Jahr 20<strong>22</strong> weniger Lohnsteuer<br />
ein. Das Finanzamt ändert den<br />
Lohnsteuerfreibetrag allerdings nur,<br />
wenn dieser sich um mindestens 200<br />
Euro erhöht. Wer noch keinen Lohnsteuerfreibetrag<br />
20<strong>22</strong> beantragt hat,<br />
sollte das unbedingt nachholen, um<br />
sein Nettogehalt aufzubessern.<br />
Im Steuerentlastungsgesetz 20<strong>22</strong> findet<br />
sich eine interessante Änderung. Alle Erwerbstätigen<br />
sollten von der Bundesregie-<br />
11<br />
rung eine einmalige Energie-Pauschale<br />
14<br />
12<br />
9Homeoffice-<br />
Pauschale<br />
Die Homeoffice-Pauschale, die wegen<br />
15<br />
10 13<br />
Corona für die Jahre 2020 und 2021<br />
eingeführt wurde, soll es auch im Jahr<br />
20<strong>22</strong> geben. Sie beträgt 5 Euro für jeden<br />
Tag, an dem ein Arbeitnehmer oder ein<br />
Unternehmer ausschließlich zu Hause<br />
gearbeitet hat, maximal 600 Euro im<br />
Jahr. Der Clou: Den Werbungskostenabzug<br />
bzw. Betriebsausgabenabzug bis<br />
zu 600 Euro im Jahr müsste es auch<br />
geben, wenn ein Arbeitnehmer oder Unternehmer<br />
am Wochenende gearbeitet<br />
hat. Die Dauer spielt keine Rolle.<br />
Mehr Geld für<br />
Minijobber<br />
Aufgrund der Erhöhung des Mindestlohns<br />
zum 1. Oktober 20<strong>22</strong> erhöht sich<br />
auch die monatliche Gehaltsgrenze für<br />
geringfügig Beschäftigte mit sog. Minijobs<br />
von derzeit 450 auf 520 Euro. Das<br />
dürfte dazu führen, dass deutlich mehr<br />
Minijobstellen besetzt werden können.<br />
In der Steuererklärung muss der Minijob<br />
nämlich nicht angegeben werden.<br />
Einmalige<br />
Energie-Pauschale<br />
von 300 Euro bekommen. Diese Energie-<br />
Pauschale soll Erwerbstätige angesichts<br />
der hohen Spritpreise an der Tankstelle<br />
finanziell entlasten. Wermutstropfen: Die<br />
Prämie ist einkommensteuerpflichtig. Je<br />
nachdem, wie viel ein Arbeitnehmer also<br />
verdient, landet möglicherweise nur ein Teil<br />
davon in seinem Geldbeutel. Die Auszahlung<br />
an Arbeitnehmer erfolgt durch den<br />
Arbeitgeber. Selbstständige bekommen<br />
die Energie-Pauschale durch eine Minderung<br />
ihrer laufenden Vorauszahlungen.<br />
Mitteilungspflicht der<br />
Behörden über ausgezahlte<br />
Hochwasser-Hilfen<br />
Das Bundesfinanzministerium wies am<br />
7. Februar 20<strong>22</strong> online auf den Verordnungsentwurf<br />
zur „Sechsten Verordnung<br />
zur Änderung der Mitteilungsverordnung“<br />
hin. Dieser Entwurf sieht eine<br />
elektronische Mitteilungspflicht von<br />
Behörden und öffentlichen Stellen vor,<br />
die anlässlich der Hochwasserkatastrophe<br />
im Juli 2021 finanzielle Hilfen gewährt<br />
haben. Die Finanzämter sollen mit<br />
diesen Mitteilungen überprüfen können,<br />
ob die ausgezahlten Hilfen in der Steuererklärung<br />
steuerlich zutreffend berücksichtigt<br />
wurden.<br />
Praxis-Tipp: Hat ein Unternehmer anlässlich<br />
der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe<br />
im Juli 2021 Hilfeleistungen erhalten,<br />
sollte der steuerlichen Behandlung<br />
erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />
Nur so lassen sich Rückfragen des<br />
Finanzamts oder Betriebsprüfungen<br />
wegen Zweifeln vermeiden.<br />
Zusätzliche<br />
Steuererklärung 20<strong>22</strong><br />
Vom 1. Juli bis 31. Oktober 20<strong>22</strong> erwartet<br />
das Finanzamt übrigens die Abgabe<br />
einer Grundsteuererklärung. Hintergrund<br />
ist die Neuberechnung der<br />
Grundsteuer ab dem Jahr 20<strong>22</strong>. Zur<br />
Abgabe sind all diejenigen verpflichtet,<br />
die am 1. Januar 20<strong>22</strong> Eigentümer einer<br />
in Deutschland gelegenen Immobilie<br />
sind. Die Übermittlung der Grundsteuererklärung<br />
ist zwingend elektronisch<br />
über „Elster“ vorzunehmen.<br />
Investitionsabzug<br />
Photovoltaikanlage<br />
Eigenheimbesitzer, die ernsthaft den<br />
Kauf einer Photovoltaikanlage planen,<br />
profitieren bereits 20<strong>22</strong> von einer Steuerersparnis,<br />
selbst wenn die Installation<br />
erst in den Jahren 2023 bis 2025 stattfindet.<br />
Denn werden durch den Betrieb<br />
der Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />
des privaten Hauses Einnahmen erzielt,<br />
sind das gewerbliche Einnahmen. Aus<br />
diesem Grund erlaubt das Finanzamt<br />
den Abzug des Investitionsabzugsbetrags<br />
nach § 7g Abs. 1 EStG. 50 % der<br />
voraussichtlichen Investitionskosten<br />
können so bereits 20<strong>22</strong> als Betriebsausgabe<br />
abgezogen werden. Der dadurch<br />
20<strong>22</strong> entstehende Verlust kann<br />
mit anderen positiven Einkünften steuersparend<br />
verrechnet werden.<br />
Vermietung an<br />
Ukraine-Flüchtlinge<br />
Wer eine Immobilie sehr billig an Flüchtlinge<br />
aus der Ukraine vermietet, könnte<br />
Probleme mit dem Finanzamt bekommen.<br />
Denn beträgt die Miete weniger<br />
als 66 % der ortsüblichen Miete, wird<br />
das Finanzamt die angefallenen Werbungskosten<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Vermietung anteilig kürzen. Für das<br />
Steuerjahr 20<strong>22</strong> sieht das noch anders<br />
aus: In einer internen Verfügung der Finanzverwaltung<br />
findet sich der Hinweis,<br />
dass die vorübergehende verbilligte<br />
Vermietung an Ukraine-Flüchtlinge unschädlich<br />
ist, selbst wenn sie unter der<br />
66-%-Grenze liegt.<br />
Ein Beitrag von GP-Autor Bernhard<br />
Köstler, Fachbuchautor und Journalist<br />
im Bereich Steuerrecht<br />
bernhard.koestler@t-online.de<br />
23.–26. August 2023<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
ZUR SACHE<br />
9<br />
Fall aus der Praxis<br />
Lohnsteuerhaftung? – Nein danke!<br />
Bei einem Unternehmen findet eine Lohnsteuerprüfung des Finanzamts statt. Der Lohnsteuerprüfer stellt dabei fest,<br />
dass für bestimmte Personen keine Lohnsteuer einbehalten wurde. Am Ende der Prüfung wird die bisher nicht ans<br />
Finanzamt abgeführte Lohnsteuer in einem Prüfungsbericht ausgewiesen. Das Finanzamt schickt dann in der Regel<br />
einen Haftungsbescheid an den Arbeitgeber und fordert von ihm die fehlende Lohnsteuer. Doch ist das korrekt so?<br />
Auswahl- und Entschließungsermessen<br />
Nein, ganz so einfach ist es nicht. Grundsätzlich schulden die Lohnsteuer der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer als<br />
Gesamtschuldner. Das bedeutet im Klartext: Das Finanzamt entscheidet, ob es sich die fehlende Lohnsteuer beim<br />
Arbeitgeber und eben beim Arbeitnehmer holt. Das Finanzamt hat insoweit ein Auswahl- und Entschließungsermessen<br />
nach § 42a Abs. 3 Satz 2 EStG.<br />
Nur wenige namentlich bekannte Arbeitnehmer<br />
Handelt es sich bei den Arbeitnehmern um namentlich bekannte in überschaubarer Anzahl, soll das Finanzamt die<br />
Lohnsteuer nicht im Haftungsweg beim Arbeitgeber nachfordern, sondern direkt bei den Arbeitnehmern (Finanzgericht<br />
Sachsen, Urteil v. 16. Dezember 2021, Az. 8 K 623/21).<br />
Praxis-Tipp: Am besten klärt man direkt bei Abschuss der Lohnsteuerprüfung mit dem Lohnsteuerprüfer, wer die zu<br />
wenig abgeführte Lohnsteuer nachzahlen muss, der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer. Das Ergebnis sollte bereits<br />
im Prüfungsbericht vermerkt werden. Geht der Lohnsteuerprüfer – wie so häufig – von einem Haftungsbescheid an<br />
den Arbeitgeber aus, sollte dezent auf dieses aktuelle Urteil des Finanzgerichts Sachsen hingewiesen werden.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
10 WIRTSCHAFT<br />
SCHUSS INS EIGENE KNIE? Wer die Energiewende propagiert,<br />
darf die Möglichkeiten nicht ausbremsen und der eigenen Wirtschaft<br />
sowie Bevölkerung schaden. Foto: BayWa r.e. Solar Projects GmbH aus GP 7/21<br />
(K)EIN SCHÖNES EI GELEGT<br />
„Osterpaket“ der Bundesregierung bremst<br />
Photovoltaik auf Baggerseen aus<br />
Versorgungssicherheit bei Wärmeenergie<br />
und Strom herzustellen, sollte gerade<br />
auch in Anbetracht des Krieges in der<br />
Ukraine und damit zusammenhängender<br />
Unsicherheiten ein dringendes Anliegen<br />
aller diesbezüglichen Entscheidungsträger<br />
sein. Genau deshalb zielt auch das<br />
„Osterpaket“ der Bundesregierung zeitlich<br />
und räumlich auf einen beschleunigten<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
ab. Unverständlich ist, dass hierbei in<br />
diesem Artikelgesetz das Potenzial für<br />
schwimmende Photovoltaik-Anlagen (PV)<br />
unnötigerweise missachtet wird.<br />
Auf zahlreichen dezentral gelegenen<br />
Baggerseen, die im Zuge einer vormaligen<br />
Sand- und Kiesgewinnung entstanden<br />
sind, wäre ein Zubau schwimmender<br />
PV-Anlagen zügig möglich. Zwar bleiben<br />
derartige Anlagen grundsätzlich genehmigungsfähig,<br />
allerdings lässt der Artikel<br />
12 § 36 WHG erkennen, dass die Errichtung<br />
von Floating-PV-Anlagen zukünftig<br />
starken Beschränkungen unterliegen soll.<br />
Ganz im Gegensatz zu den bekundeten<br />
Absichten der Bundesregierung, müssten<br />
demnach sämtliche schwimmenden<br />
PV-Anlagen einen Abstand von 50 m zum<br />
Ufer haben oder dürfen nicht mehr als<br />
15 % der Wasserfläche bedecken. Eine<br />
solche Pauschalierung ist nicht nachvollziehbar<br />
und entzöge der Energiewende<br />
enormes Potenzial.<br />
Der Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO, hat dazu eine Stellungnahme<br />
abgegeben und auf offenbar bestehende<br />
Fehlinterpretationen sowie auf<br />
die besonderen Vorteile von PV-Anlagen<br />
auf Baggerseen hingewiesen. Die typisch<br />
ortsnahe Versorgung mit mineralischen<br />
Rohstoffen und die Bürgerenergiewende<br />
ergänzen sich optimal. Das gilt<br />
besonders für schwimmende Photovoltaikanlagen,<br />
die in Nassgewinnungsstätten<br />
zum Einsatz kommen. Diese einzigartige<br />
Win-win-Situation wird durch das<br />
„Osterpaket“ der Bundesregierung jedoch<br />
gefährdet. Die dort enthaltenen<br />
Vorgaben für Floating-PV-Anlagen würden<br />
dazu führen, dass nur noch wenige<br />
Seeflächen bzw. in deutlich geringerem<br />
Umfang für solche Projekte infrage<br />
kommen. Das gesamtdeutsche Nutzungspotenzial<br />
für Floating-PV würde<br />
von über 20 auf nur noch ein Gigawatt<br />
absinken.<br />
Erfahrungswissen versus<br />
Vorsichtsvorgaben<br />
Jedes Gewässer hat Besonderheiten, die<br />
in projektspezifischen Vorgaben angemessen<br />
berücksichtigt werden können.<br />
Für den Schutz der Ufer hat sich gerade<br />
bei Baggerseen in der Praxis ein Mindestabstand<br />
von fünf bis 15 m bewährt. Der<br />
geplante Mindestabstand von 50 m hingegen<br />
würde für einen großen Teil der<br />
Nassgewinnungsstätten das Aus der erneuerbaren<br />
Energien bedeuten. Statt<br />
diese fatale Entscheidung zu treffen, ist<br />
vielmehr sicherzustellen, dass die verfolgte<br />
Ausschlusswirkung nur sensible<br />
Flächen betrifft und umgekehrt keine Flächen<br />
für schwimmende PV-Anlagen entzogen<br />
werden, die praktisch konfliktfrei<br />
sind. Auch ist zu berücksichtigen, dass<br />
PV-Anlagen auf Baggerseen viele positive<br />
Effekte haben können, wie eine reduzierte<br />
Verdunstungsrate mit entsprechender<br />
Klimarelevanz, ein geringerer<br />
Lichteinfall, der Algenbildung verhindert,<br />
die Entstehung eines Rückzugraumes für<br />
Fische oder auch eine vergleichsweise<br />
effizientere Energiegewinnung durch die<br />
Kühlung der PV-Module durch den Wasserkörper.<br />
MIRO appelliert deshalb an die Bundesregierung,<br />
die flächenmäßige Beschränkung<br />
in § 36 WHG-E zu streichen<br />
oder zumindest abzumildern, und formuliert<br />
in seiner Stellungnahme dazu gut<br />
begründete Vorschläge.<br />
Festzuhalten bleibt: Wenn die Energiewende<br />
im Zeitraffer gelingen soll,<br />
müssen die vorhandenen Potenziale für<br />
Photovoltaikanlagen schneller nutzbar<br />
gemacht werden. Zusätzlich sollten die<br />
entsprechenden Genehmigungsverfahren<br />
gestrafft und im Sternverfahren beschleunigt<br />
werden. Konkrete Entscheidungsfristen<br />
oder Zustimmungsfiktionen<br />
würden die zeitnahe Umsetzung von<br />
nachhaltigen Energieprojekten gewährleisten.<br />
Nur Pragmatismus hilft uns hier<br />
schnell weiter.<br />
Die Betriebe der Gesteinsindustrie<br />
sind bereit, einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Energiewende auch in ihren Betrieben<br />
zu leisten. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen<br />
ist dafür ein wesentlicher<br />
Baustein.<br />
(gsz)<br />
www.bv-miro.org<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
MEHR BERGBAU GEFORDERT<br />
Das Ende der Naivität?<br />
Auf dem 12. Deutschen Geologentag<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> im Museum für Naturkunde<br />
in Berlin diskutierten Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Politik zum Thema „Die<br />
Rohstoffversorgung Deutschlands – ein<br />
vergessenes Problem?“.<br />
„Die Diskussion hat uns gezeigt, dass<br />
die Regierungsfraktionen in Rohstofffragen<br />
sehr auf einer Linie sind. Allerdings<br />
hat sie ebenso deutlich gezeigt, dass der<br />
Informationsbedarf angesichts des komplexen<br />
Themas einer sicheren Rohstoffversorgung<br />
für Deutschland doch sehr<br />
groß ist“, so Andreas Hagedorn, Vorsitzender<br />
des Berufsverbandes Deutscher<br />
Geowissenschaftler. „Insbesondere<br />
durch die aktuelle weltpolitische Lage hat<br />
das Thema noch an Brisanz gewonnen<br />
und bedarf entsprechender Beachtung<br />
auf der politischen Agenda.“ Als Diskutanten<br />
vertraten Dr. Sandra Detzer (Bündnis<br />
90/Die Grünen), Sebastian Roloff<br />
(SPD) und Sandra Weeser (FDP) die Regierungskoalition.<br />
Anne Lauenroth vom<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
sprach aus industrieller Sicht. Moderiert<br />
wurde die Diskussion von Prof. Dr. Hans-<br />
Joachim Kümpel, ehemals Präsident der<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften<br />
und Rohstoffe.<br />
„Nicht erst die Folgen des Krieges in<br />
der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig es<br />
ist, sich bei der Deckung des Rohstoffbedarfs<br />
nicht von einem Land abhängig<br />
zu machen“, so Dr. Hans-Jürgen Weyer,<br />
Vorsitzender des Vereins RohstoffWissen!,<br />
der sich für ein stärkeres Rohstoffbewusstsein<br />
in der Bevölkerung einsetzt.<br />
„Das Potenzial an heimischen Rohstoffen<br />
ist keineswegs ausgeschöpft; die heimische<br />
Rohstoffgewinnung könnte einen<br />
größeren Beitrag zur Rohstoffsicherung<br />
Deutschlands leisten als derzeit.“<br />
Dr. Sandra Detzer, Mitglied des Wirtschaftsausschusses<br />
des Deutschen<br />
Bundestages, bezeichnete die aktuelle<br />
Situation als „das Ende der Naivität, dass<br />
wir uns blind auf eine sichere Rohstoffversorgung<br />
verlassen können“. Auch<br />
Sandra Weeser, Vorsitzende des Ausschusses<br />
Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung<br />
des Deutschen Bundestages, wies<br />
auf die Notwendigkeit einer sicheren<br />
Rohstoffversorgung hin und betonte den<br />
enormen Bedarf an metallischen Rohstoffen<br />
für die Energiewende: „Ich weiß,<br />
dass 5 t Kupfer in einer Windenergieanlage<br />
stecken. Lieber sollte demnach zum<br />
Beispiel Kupfer unter hohen Umweltstandards<br />
in Deutschland, als unter widrigen<br />
Bedingungen woanders gewonnen werden.“<br />
Der Podiumsdiskussion war eine<br />
Vortragsveranstaltung mit Referenten aus<br />
Wissenschaft und Industrie vorausgegangen,<br />
während der unterschiedliche<br />
EIGENE VERANTWORTUNG: Beim Deutschen<br />
Geologentag im Museum für Naturkunde wurde der<br />
Blick für das Potenzial der eigenen Rohstoffversorgung<br />
geschärft. Foto: BDG<br />
Aspekte der Rohstoffversorgung für<br />
Deutschland beleuchtet wurden.<br />
Veranstaltet wurde der Geologentag<br />
mit mehr als 100 Teilnehmern vom Berufsverband<br />
Deutscher Geowissenschaftler,<br />
BDG, in Kooperation mit dem<br />
Verein RohstoffWissen!, dem Verband<br />
Bergbau Geologie und Umwelt sowie der<br />
Akademie für Geowissenschaften und<br />
Geotechnologie. MIRO war als Fördermitglied<br />
im Verein RohstoffWissen! mittelbar<br />
beteiligt und durch die Teilnahme<br />
von MIRO-Geschäftsführerin Susanne<br />
Funk für die Gesteinsindustrie präsent.<br />
www.geoberuf.de
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
BUCHTIPP<br />
Sand im Getriebe – aber warum so viel und immer noch mehr?<br />
Unter dem Haupttitel: „Noch mehr Sand<br />
im Getriebe?“ und dem Untertitel:<br />
„Kommunikations- und Interaktionsprozesse<br />
zwischen Landes- und Regionalplanung,<br />
Politik und Unternehmen der<br />
Gesteinsindustrie“ ist Anfang Mai 20<strong>22</strong><br />
ein Buch im Springer-Verlag erschienen,<br />
das Aushandlungsprozesse um die<br />
Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus<br />
konflikttheoretischer Perspektive nach<br />
Ralf Dahrendorf darstellt. Die Autoren<br />
Olaf Kühne, Corinna Jenal, Karsten Berr<br />
und Lara Koegst beleuchten darin die<br />
SICH VERFESTIGENDE KONFLIKTLINIEN<br />
neben Chancen im Zuge der Gesteinsgewinnung<br />
stellen multidimensionale Herausforderungen<br />
dar. Eine Konfliktregelung ist nicht<br />
leicht, aber machbar. Cover: Springer Verlag<br />
Entwicklungen rund um die Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe in Deutschland.<br />
Moment mal, werden sich angesichts<br />
dieser Namen MIRO-Kenner und<br />
GP-Leser fragen: Kühne – Professor für<br />
Stadt- und Regionalentwicklung am<br />
Geographischen Institut der Eberhard<br />
Karls Uni Tübingen … hat er nicht mehrfach<br />
auf diversen MIRO-Veranstaltungen<br />
vorgetragen? – Ja, genau! Und das<br />
besprochene Buch bietet wieder eine<br />
konflikttheoretische Einordnung in<br />
Richtung Anwendungsbezug und<br />
Handlungsempfehlung, diesmal zum<br />
Problemkreis „Landes- und Regionalplanung<br />
und Interaktionsmöglichkeiten<br />
der Gesteinsunternehmen.“ Das Projekt<br />
der Forschungsgemeinschaft Mineralische<br />
Rohstoffe (FG MIRO) wurde auch<br />
von der AiF gefördert und ist die Anschlussforschung<br />
zum Thema „Soziale<br />
Akzeptanz von Gewinnungsstätten“,<br />
Laufzeit August 2018 bis März 2021.<br />
Worum geht es konkret? Obwohl mineralische<br />
Gesteinsrohstoffe auf vielfältige<br />
Weise die Grundlagen menschlicher<br />
Existenz bilden, haben Vorhaben<br />
zur Gewinnung dieser Rohstoffe mit<br />
unterschiedlichen Akzeptanzproblemen<br />
zu kämpfen. Der Umgang mit Rohstoffsicherung<br />
und Rohstoffgewinnung<br />
wurde wissenschaftlich bislang hauptsächlich<br />
in Bezug auf ökologische oder<br />
fachplanerische Problemstellungen,<br />
weniger hingegen als Aspekt in einem<br />
soziopolitischen Kontext betrachtet,<br />
der durch verstärkten Bürgerprotest<br />
und erneuerte Partizipationsbestrebungen<br />
gekennzeichnet ist. Mit den zunehmenden<br />
Protesten müssen Politik, Planung,<br />
Verbände und Unternehmen aber<br />
umgehen (lernen).<br />
Um dafür eine Basis zu bieten, verfolgt<br />
die Veröffentlichung das Ziel, Konflikte<br />
um die Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe in Deutschland multiperspektivisch<br />
zu analysieren und zentralen<br />
Fragestellungen nachzugehen. Aufgezeigt<br />
wird dabei die Ambivalenz des<br />
Zusammenspiels von Politik, bürgerschaftlichem<br />
Protest, Unternehmen und<br />
raumbezogener Planung hinsichtlich<br />
möglicher Chancen und Risiken für die<br />
Sicherung und Gewinnung von mineralischen<br />
Rohstoffen. Auf Beschreibung<br />
und Analyse folgen Empfehlungen zur<br />
Chancenwahrung durch die Beachtung<br />
spezifischer Handlungs-, Kooperations-,<br />
Kommunikations- und Argumentationsweisen<br />
in rohstoffrelevanten<br />
Planungsprozessen.<br />
Wer also tiefer einsteigen möchte in<br />
das Thema der gesellschaftlichen<br />
Aushandlungsprozesse, Erklärungen<br />
für Konfliktlagen, die im Kontext raumbeziehungsweise<br />
landschaftsbezogener<br />
Veränderungen entstehen, sucht<br />
und die Prozesse moralischer Aufladung<br />
besser verstehen will, wird<br />
in diesem anspruchsvollen Buch Antworten<br />
finden.<br />
Erschienen ist das 272 Seiten umfassende<br />
Werk im Springer-Verlag als Taschenbuch<br />
für 69,99 Euro und E-Book für<br />
54,99 Euro unter ISBN-10: 3658370009<br />
sowie ISBN-13: 978-3658370008.<br />
www.springer.com/de/shop<br />
PROBLEM DER BAUINDUSTRIE BETRIFFT ALLE<br />
Besseres Image, aber eine schlechtere Konjunktur-Prognose<br />
Angesichts der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung<br />
der geopolitischen Rahmenbedingungen korrigierte der<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Mai 20<strong>22</strong> die<br />
Konjunktur-Prognose für das laufende Jahr nach unten.<br />
Die Branche erwartet für das laufende Jahr für die realen<br />
baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe eine Entwicklung<br />
zwischen 0 und -2 % (Prognose Ende 2021: +1,5 %).<br />
Darin ist schon das hohe reale Umsatzplus von 9 % im Januar<br />
und Februar „eingepreist“. Die Prognose steht zudem<br />
unter dem Vorbehalt, dass sich im weiteren Jahresverlauf<br />
keine weiteren Verschärfungen bei Energiepreisen und dem<br />
Bezug von Baumaterial ergeben. Sie ist von daher vor allem<br />
ein Abbild der aktuellen Situation.<br />
Preissteigerungen machen der Branche zu schaffen, Baumateriallieferanten<br />
geben oftmals nur noch Tagespreise ab.<br />
Davon seien über 80 % der Verbandsmitglieder betroffen.<br />
Durch Probleme wie fehlendes Bitumen für den Straßenbau,<br />
fehlende Investitionen durch Preissteigerungen und in letzter<br />
Konsequenz eine Konjunktur im Minus werde das Problem<br />
der Bauindustrie zu einem Problem für alle. Verbandspräsident<br />
Peter Hübner mahnt: „Wir müssen uns künftig<br />
Gedanken darüber machen, welche Rohstoffstrategie<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
13<br />
wir sowohl in Deutschland als auch<br />
in Europa verfolgen wollen. Wichtig<br />
ist, dass der Produktionsstandort<br />
Deutschland gesichert wird: durch attraktive<br />
Energiepreise, Transformationsinvestitionen<br />
auch am Bau oder<br />
der Vereinfachung des Abbaus von<br />
heimischen Rohstoffen. Zum Thema<br />
Rohstoffstrategie gehört auch das<br />
Thema Recycling. Bei ungefährlichen<br />
mineralischen Bauabfällen erreichen<br />
wir bereits eine Verwertungsquote von<br />
fast 90 %.“<br />
Weil die Branche nach vorn kommen<br />
müsse, brauche sie einen dringenden<br />
Innovationsantrieb, einen<br />
Schub in die Zukunft. „Denn“, so Hübner,<br />
„wir sind die Schlüsselbranche für<br />
die großen gesellschaftlichen Themen<br />
in diesem Land. Und trotzdem haben<br />
wir beispielsweise ein Fachkräfteproblem.<br />
Wie werden wir also da draußen gesehen? Wie können<br />
wir besser werden?“ Zu diesen Fragen hat der Verband eine<br />
Studie in Auftrag gegeben. Als wichtigste Ergebnisse ermittelte<br />
das Institut für Demoskopie Allensbach:<br />
• 64 % der Befragten gaben an, dass die Bauwirtschaft<br />
(BW) für Deutschland besonders wichtig sei (2015 sagten<br />
dies 54 %).<br />
• 49 % gaben an, dass sie der Meinung<br />
sind, die BW hätte gute Zukunftsaussichten<br />
(2015: 26 %).<br />
• 60 % gaben an, dass die Bauwirtschaft<br />
auch in Zukunft sichere Arbeitsplätze<br />
bietet.<br />
• 67 % halten die Bauwirtschaft für<br />
einen attraktiven Arbeitgeber, nur 14 %<br />
finden die Branche unattraktiv. Hier ist<br />
die junge Generation aber skeptischer.<br />
• 40 % sind der Meinung, dass die Bauwirtschaft<br />
für junge Leute, die eine<br />
Lehre abgeschlossen haben, interessante<br />
und vielseitige berufliche Möglichkeiten<br />
bietet, 2007 meinten das<br />
noch 56 % an. Bei den unter 30-Jährigen<br />
geben dies 20<strong>22</strong> nur 34 % an.<br />
• Nur 26 % sind der Meinung, dass die BW für junge Leute,<br />
die ein Studium abgeschlossen haben, interessante und vielseitige<br />
berufliche Möglichkeiten bieten (2007: 20 %). Bei den<br />
unter 30-Jährigen geben dies nur 17 % an.<br />
www.bauindustrie.de<br />
IMAGESTUDIE und Bauindustrie-Umfrage<br />
stehen auf der Internetseite des Verbandes<br />
zur Verfügung. Cover: HDB<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
14<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Aktivitäten in Sachsen ausgebaut<br />
NORMKIES ZWICKAU gehört seit April 20<strong>22</strong> zur<br />
Heidelberger Sand und Kies GmbH. Foto: Steffen Fuchs<br />
Zum April 20<strong>22</strong> hat die Heidelberger Sand und Kies GmbH die Normkies-<br />
Gruppe in Zwickau übernommen. Normkies ist das größte Recyclingunternehmen<br />
für Abbruchmaterial und Baustoffe in der Region und betreibt zusätzlich<br />
eine Sand- und Kiesgrube, in der auch Bodenmaterialien angeliefert<br />
werden können. Heidelberger Sand und Kies besitzt bereits eine Bergbaukonzession<br />
unmittelbar angrenzend an die Normkies-Aktivitäten. Die Übernahme<br />
bietet daher eine optimale Ergänzung des bisherigen Geschäfts der<br />
Erwerber und eine Stärkung ihres wichtigsten Marktes in Sachsen. Dieser<br />
wurde bisher von den Werken Penig und Flemmingen beliefert.<br />
Auch für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaftsstrategie des Unternehmens<br />
ist die Übernahme bedeutsam, garantiert sie doch zusätzlich die Versorgung<br />
nahe gelegener Betonaktivitäten mit rezyklierten Zuschlagstoffen.<br />
www.heidelberger-sandundkies.de<br />
Technologische Parallelen<br />
sinnvoll verknüpft<br />
Der italienische Hersteller von Planetenmischern Eurostar Concrete<br />
Technology und die BHS-Sonthofen GmbH gehen seit<br />
Mitte März 20<strong>22</strong> gemeinsame Wege. Mit dem Verkauf an den<br />
renommierten Maschinenbauer stärkt Eurostar-Geschäftsführer<br />
Mario Zaccaron sein Unternehmen und sichert dessen künftige<br />
Entwicklung. Zugleich erweitert BHS-Sonthofen das eigene<br />
Portfolio an Doppelwellen-Chargenmischern für Baustoffanwendungen<br />
um qualitativ hochwertige Planetenmischer für<br />
Chargen von bis zu 6000 l. Die zusätzlichen Mischtechnologien<br />
bieten Kunden beider Unternehmen mehr Flexibilität bei der<br />
Auswahl des Equipments und beim Service.<br />
Ziel ist es, langfristig die Positionen beider Unternehmen<br />
weiter zu verbessern und zu stärken. Auch nach der Fusion<br />
bleibt Zaccaron weiterhin Geschäftsführer von Eurostar Concrete<br />
Technology und sorgt für die Kontinuität der Geschäftsaktivitäten<br />
am Standort nahe Udine.<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
MISCHERALLIANZ: BHS-Sonthofen hat den Hersteller von Planetenmischern,<br />
Eurostar Concrete Technology, übernommen. Foto: BHS<br />
GROSSTAGEBAU KAMSDORF: In abgeschlossenen Gewinnungsbereichen<br />
werden im Rahmen der Rekultivierung auch unbelastete Böden eingebaut und<br />
mineralische Bauabfälle angenommen. Foto: remex-kamsdorf.de<br />
Überraschende Erweiterung<br />
in Thüringen<br />
Die Remex GmbH hat im Rahmen eines Share Deals 100 % der Anteile an<br />
der Großtagebau Kamsdorf GmbH (GTK) erworben. Im Zusammenhang<br />
mit dem Gesellschafterwechsel heißt der Standort in Unterwellenborn nun<br />
Remex Kamsdorf GmbH. Zum Geschäftsführer wurde der Remex-Regionalleiter<br />
Ost, Christian Erfurt, berufen. Der Kauf mit wirtschaftlicher Wirkung<br />
zum 1. Januar 2021 schließt Grundstücke und Gebäude sowie die<br />
Bergbauberechtigungen und die Bewilligung zur Aufsuchung von Kalkstein<br />
und Grauwacke zur Herstellung von Schotter und Splitt ein.<br />
Hintergrund für den Remex-Markteintritt in Thüringen ist vor allem der<br />
stark wachsende Entsorgungs- und Baustoffbedarf des Bundeslandes.<br />
Durch die Akquisition des Großtagebaus erschließen sich gleichermaßen<br />
umfangreiche Verfüll- und Rohstoffgewinnungskapazitäten, die völlig neue<br />
Wertschöpfungspotenziale in den östlichen Bundesländern eröffnen. Der<br />
Großtagebau in Kamsdorf existiert in der heutigen Form bereits seit 1963.<br />
Der Standort des Tagebaus ergänzt die Entsorgungs- und Baustoffaktivitäten<br />
des Unternehmens perfekt. Insbesondere die Erweiterung des Portfolios<br />
um Gesteinsbaustoffe in einer Größenordnung von rund 200.000 t<br />
jährlich wird seitens der neuen Inhaber als großer Vorteil gewertet.<br />
www.remex-kamsdorf.de<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
Energieeffizient vorgelegt<br />
Zeppelin realisiert in Eschweiler seine erste treibhausgasneutrale Niederlassung<br />
und Mietstation. Schon im Juli 2021 legte eine Cat-Raupe D6<br />
XE los und bereitete das Baufeld dafür vor. Anfang Mai dieses Jahres<br />
wurde nun der offizielle Spatenstich der Verantwortlichen am Standort<br />
und in NRW nachgeholt. Indem schon beim Neubau auf fossile Energieträger<br />
verzichtet wird, steuert der Bauherr das Unternehmensziel, bis<br />
2030 ein CO 2 -neutrales Unternehmen im laufenden Geschäftsbetrieb zu<br />
sein, detailgerecht an. Dafür investiert der Konzern in diesem Fall knapp<br />
zehn Millionen Euro in das Vorhaben. Eschweiler bleibt kein Einzelfall,<br />
Investitionen werden bei Zeppelin grundsätzlich auf die Vermeidbarkeit<br />
GROSSINVESTITION: Der gemeinsame Spatenstich für<br />
die neue Zeppelin-Niederlassung und Mietstation Eschweiler<br />
wurde von den Verantwortlichen am Standort und in NRW<br />
nachgeholt. Foto: actionpress/Ulrik Eikentopf<br />
von CO 2 -Emissionen gecheckt. So wie es bei den anderen 34 Niederlassungen von Zeppelin Baumaschinen sowie der Zentrale des<br />
Zeppelin-Konzerns inzwischen zum Standard gehört, wird auch in Eschweiler eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung auf dem<br />
Dach installiert, um regenerative Energien zu nutzen.<br />
Das insgesamt 24.000 m² große Grundstück bietet genügend Platz für 880 m² Büroflächen samt Sozialräumen sowie einen 1200 m²<br />
großen Werkstattbereich. Mögliche Erweiterungsflächen von 2700 m² stehen zusätzlich zur Verfügung. Der Standort ist damit ausreichend<br />
dimensioniert, um Baumaschinen samt Mietequipment und Baustellenausrüstungen gebührend zu präsentieren. Erweiterungen sind auch<br />
für die Mitarbeiterschaft geplant. Diese soll langfristig von aktuell 27 auf 35 vergrößert werden. Die Niederlassung Eschweiler existiert seit<br />
1994. Der neue Standort entsteht im erweiterten Industrie- und Gewerbepark in Weisweiler, knapp 3 km vom bisherigen entfernt.<br />
www.zeppelin.com<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
Neue Blickwinkel jetzt<br />
auch online<br />
Motec hat einen Onlinestore eröffnet, um die Kameras, Monitore<br />
und Kabel des Herstellers aus Hadamar zu vertreiben.<br />
Komfortabel können auch auf bestimmte Anwendungen zugeschnittene<br />
Kits bestellt werden, was laut Motec im Segment<br />
ein Alleinstellungsmerkmal ist. Dieses vereinfacht die<br />
Auswahl der richtigen Komponenten signifikant. Zusätzlich<br />
wird gewährleistet, dass etwa Kabellängen oder Kameratechnologie<br />
für den Einsatz optimiert sind.<br />
Wer bestellt, profitiert zudem von optimaler Verfügbarkeit.<br />
Die Lieferung erfolgt innerhalb von nur drei Tagen in Deutschland<br />
sowie Österreich. Eine Ausweitung auf zusätzliche empfangsberechtigte<br />
Länder soll in den kommenden Monaten<br />
folgen. Darüber hinaus ist geplant, das Onlineangebot stetig<br />
zu erweitern. In Zukunft sollen Bedienungsanleitungen digital<br />
einsehbar sowie digitale Trainings und Webinare über den<br />
Onlineshop abrufbar sein.<br />
www.motec-cameras.com<br />
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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
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PERSONEN & POSTEN<br />
Neuer Vorsitz im Saarland<br />
Anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes der Baustoffindustrie Saarland, VBS, wurde<br />
Dr. Christoph Kopper in Nachfolge von Jürgen Heinz als Vorsitzender gewählt. Heinz verabschiedete<br />
sich nach 14 Jahren aus diesem Ehrenamt und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.<br />
Dr. Kopper ist Geschäftsführer der Alois Omlor und Alois Omlor Recycling GmbH in<br />
Homburg, seit 2012 im Vorstand des VBS aktiv und zusätzlich Vorsitzender der Gütegemeinschaft<br />
der Baustoffindustrie Saarland.<br />
Zu seinem Stellvertreter wurde Dr. Hendrik Huppert gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder<br />
sind Anja Schmeer sowie Michael Arweiler, Frank Becker, Frank Berchem-Trockle, Max van<br />
DR. CHRISTOPH KOPPER ist neuer der Heyde, Moritz Recktenwald und Christian Schencking.<br />
Vorsitzender des VBS im Saarland. Fotos: VBS Schwerpunkte seiner Arbeit als Vorsitzender sieht Kopper künftig in der Sicherung und<br />
Stärkung der Primär- und Sekundärrohstofferzeuger. Nur so gelinge auch die Sicherung der<br />
Grundversorgung der heimischen Bevölkerung mit wichtigen mineralischen Baustoffen und der Erhalt der entsprechenden<br />
Arbeitsplätze. Zentrale Themen sollen weiterhin die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem Nabu im Saarland, Initiativen<br />
im Zusammenhang mit dem seit Langem überfälligen Landesentwicklungsplan sowie die Aufgaben im Zusammenhang mit<br />
der Evaluierung der Mantelverordnung sein. Mehr zur Mitgliederversammlung in GP 5/20<strong>22</strong>.<br />
www.vbs-saar.de<br />
Junggeblieben in Rente oder:<br />
so geht Gudrun<br />
Wer sie sah und kannte, glaubte es nicht: Gudrun Schwend, zuständig<br />
für Anzeigenverwaltung und Sonderdrucke aus den Zeitschriften des<br />
Stein-Verlages, Standbetreuerin auf einschlägigen Messen und Veranstaltungen<br />
– zuletzt beim ForumMIRO 2021 in Berlin – steuerte auf<br />
die Rentenarbeitsgrenze zu … und hat sie nunmehr auch erfolgreich<br />
passiert. In einer kleinen Feierstunde erinnerte Verlagschef<br />
Dr. Friedhelm Rese an die 25 Jahre, die Gudrun in ihrer Funktion verbrachte.<br />
Die ausgebildete Wirtschafts- und Fremdsprachensekretärin<br />
nutzte die damalige Stellenanzeige des Verlages, um nach längerer<br />
Familienpause wieder in das Arbeitsleben einzusteigen. Alle von ihr<br />
verantworteten Aufgaben meisterte sie auch in hektischen Phasen –<br />
wenn beispielsweise Messeausgaben anstanden – mit ruhiger Hand.<br />
Ihre Yoga-Erfahrungen mögen ihr dabei geholfen haben. Als Zeitzeugin<br />
hat Gudrun zudem viele Wandel und Veränderungen im Verlag miterlebt,<br />
darunter auch die Entwicklung der Kies+Sand-Perspektiven KSP<br />
zur GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> in Phase 1 und schließlich Phase 2 als<br />
Verbandsorgan von MIRO. Verlag, Redaktion und Anzeigenverkauf<br />
sagen auf diese Weise noch einmal: Danke für die Zusammenarbeit<br />
und alles Gute für den Ruhestand!<br />
… Auch wenn Letzterer<br />
bei sechs Enkeln ein eher<br />
unbestimmter Zustand sein<br />
dürfte.<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
GUDRUN SCHWEND wurde<br />
im April in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Der STV sagt:<br />
Danke! Foto: Edgar Wunsch/<br />
Wunsch-Marketing<br />
Vom Steinbruch zum<br />
Verbandschef<br />
Andreas Günther-Plönes ist im Kreis der Gesteinsindustrie<br />
bestens bekannt, hat er doch während<br />
der letzten neun Jahre für die F.C.Nüdling-Gruppe<br />
gearbeitet: zunächst vier Jahre im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung, darauf folgend als technischer<br />
Leiter mehrerer Steinbruchbetriebe. Nun<br />
übernahm der Diplom-Geologe, gewappnet mit<br />
reichlich Praxiswissen aus den Segment der Steine-<br />
und Erdenindustrie, im Februar 20<strong>22</strong> die Funktion<br />
des Geschäftsführers des Berufsverbandes<br />
Deutscher Geowissenschaftler, BDG.<br />
Derzeit zählt dieser seit mehr als 35 Jahren<br />
aktive Verband etwa 2000 Mitglieder, darunter<br />
mehr als 130 Firmen und Unternehmen aus allen<br />
Bereichen der Geowissenschaften.<br />
www.geoberuf.de<br />
ANDREAS<br />
GÜNTHER-<br />
PLÖNES<br />
wechselte<br />
vom Steinbruch<br />
zu<br />
(s)einem Berufsverband<br />
und ist nun<br />
neuer Geschäftsführer<br />
des BDG.<br />
Foto: BDG<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AKTUELL<br />
17<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Ausgezeichnet intelligente<br />
Kommunikation: Watzlawick<br />
fänd’s gut<br />
BEATE VOLKMANN, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin<br />
von Praxis EDV, freut sich über das<br />
Siegel „Innovation durch Forschung“. Foto: Praxis EDV<br />
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die Praxis EDV-<br />
Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG vor Kurzem mit dem<br />
Siegel „Innovativ durch Forschung“ ausgezeichnet. Das Unternehmen vertreibt<br />
und betreut seit über 30 Jahren innovative Softwarelösungen für die<br />
Schüttgutindustrie. Auch zukünftig ist kein Stillstand geplant. So soll vor<br />
allem in den Bereich intelligente Software und Individualität investiert werden.<br />
Die Schlüsselessenz hier heißt Kommunikation auf allen Seiten: das<br />
System muss mit dem Anwender kommunizieren und nicht nur umgekehrt.<br />
Module werten dafür selbstständig Informationen aus und reagieren entsprechend.<br />
Anhand von Verhaltensstrukturen erkennt das System, dass<br />
es selbst aktiv werden muss, löst eine bestimmte Meldung aus und schlägt<br />
dem Anwender entsprechende Handlungsoptionen vor.<br />
Kurz gesagt, alles soll miteinander kommunizieren, damit genau zum<br />
richtigen Zeitpunkt jeder die Informationen erhält, von denen er noch gar<br />
nicht wusste, dass er sie überhaupt benötigt.<br />
www.praxis-edv.de<br />
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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
18<br />
AKTUELL<br />
Nachruf<br />
Trauer um Franz Schulte<br />
Am 30. April 20<strong>22</strong> ist der Überwachungsbeauftragte des BÜV NW,<br />
Franz Schulte, im Alter von 62 Jahren aufgrund einer schweren<br />
Erkrankung verstorben.<br />
Mit Franz Schulte verlieren die nordrhein-westfälische Baustoffbranche<br />
und der BÜV NW einen hochgeschätzten Fachmann, der<br />
Qualitätssicherung gelebt hat. Er stand für wissensbasiertes Handeln<br />
und Diskurs auf Augenhöhe, und er hat dieses Motto in der<br />
Baustoffüberwachung sowie in seinen Aktivitäten bei der Aus- und<br />
Weiterbildung von Betonprüfern, Betoningenieuren VDB sowie Aufbereitungs-<br />
und Verfahrensmechanikern Steine und Erden praktiziert.<br />
Er wollte und vermochte stets die Menschen zu erreichen,<br />
denn sein Beruf war über drei Jahrzehnte auch seine Berufung. Bis<br />
zuletzt war Franz Schulte von dem Gedanken durchdrungen, seine<br />
Praxiserfahrungen und Ideen auch mit einem Nachfolger noch teilen<br />
zu können. Dies blieb ihm leider verwehrt.<br />
Seine Ausdauer, Geradlinigkeit und Aufgeschlossenheit haben<br />
das Gesicht des BÜV NW seit 1992 stark mitgeprägt. Aufrichtigkeit,<br />
Menschlichkeit, eine gesunde Portion Geselligkeit und entwaffnender Humor zählten ebenso zu seinen Markenzeichen<br />
in jedem Lebensbereich. Wer ihn kannte, ist sehr dankbar für die Zeit, die er mit Franz Schulte verbringen durfte.<br />
Der Vorstand und das Team BÜV NW teilen den schmerzhaften Verlust der Familie und werden Franz Schulte ein<br />
ehrendes Andenken bewahren. Gleiches gilt für den Vorstand, die Geschäftsführung sowie die Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen des vero und des MIRO.<br />
www.buev-nw.de www.vero-baustoffe.de www.bv-miro.org<br />
FRANZ SCHULTE war ein besonderer Mensch. In<br />
seiner Person verschmolzen Wissen, Wärme, Kompetenz<br />
und Humor miteinander. Vieles davon wirkt<br />
weiter, weil er nicht versäumte, es weiterzugeben.<br />
Foto: BÜV NW<br />
Rohstoffversorgung in NRW nicht mehr gesichert<br />
Im Jahr 2019 hatte die NRW-Landesregierung im Landesentwicklungsplan<br />
(LEP) beschlossen, die Kiesgewinnung für 25 Jahre –<br />
und damit fünf Jahre länger als die bislang vorgesehenen 20 Jahre<br />
– zu sichern. Auf dieser Basis sollten im in Aufstellung befindlichen<br />
Regionalplan RVR (Regionalverband Ruhr) neue Gewinnungsgebiete<br />
ausgewiesen werden. Die Kreise Wesel und Viersen<br />
sowie die Kommunen Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg und<br />
Neukirchen-Vluyn klagten dagegen.<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster<br />
der Klage stattgegeben. Das Gericht hat die Planaussagen im<br />
LEP zur Sand- und Kiesgewinnung für unwirksam erklärt. Somit ist<br />
auch die Rechtsgültigkeit des Regionalplans im RVR-Gebiet fragwürdig.<br />
Aus Sicht von vero wird die Entscheidung massive Auswirkungen<br />
auf die Versorgungssicherheit im Gebiet des RVR sowie in<br />
NRW insgesamt haben. Mit dieser Entscheidung klafft außerdem<br />
die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit weiter auseinander.<br />
Um die bestehenden Bedarfe an mineralischen Rohstoffen auch<br />
zukünftig zuverlässig zu decken, ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />
dank der Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe<br />
eine wesentliche Voraussetzung. Schon jetzt können die derzeit<br />
benötigten Mengen an Rohstoffen durch die Produktionsmengen<br />
der Betriebe kaum noch gedeckt werden.<br />
Durch die Entscheidung des OVG wird diese Versorgungssicherheit<br />
durch verkürzte Versorgungszeiträume noch stärker<br />
gefährdet. Damit sind auch die politischen Ziele beim Wohnungsbau,<br />
im Bereich der Infrastruktur sowie bei der Energie- und<br />
Verkehrswende bedroht. Die Politik ist laut vero nun gefordert,<br />
die für diese politisch gewünschten Entwicklungen erforderlichen<br />
Voraussetzungen zu schaffen und die Versorgungssicherheit<br />
rechtssicher zu gewährleisten.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
LEP unwirksam?<br />
23.–26. August 2023<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
+++<br />
-News-Channel +++<br />
Fachinformationen mit Reichweite<br />
+ Erhalten Sie wöchentlich für die Branche wichtige Ad-hoc-<br />
Meldungen und Nachrichten!<br />
Der „STV-News-Channel“ informiert Sie im Stile eines Nachrichten-<br />
kanals kurz und knapp, schnell und kompetent über Aktuelles aus<br />
der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und Recycling-Industrie.<br />
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GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>, recycling aktiv und asphalt – wie gewohnt –<br />
kompetent und umfassend informiert. Diese sind auch in unserem<br />
Zeitschriften-Web-Kiosk als E-Paper verfügbar.<br />
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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de
20<br />
MACH MAL WAS<br />
Von weißem Gold und grünen Zinsen<br />
Gips wird bisweilen auch als „weißes Gold“ bezeichnet. In diesem Jahr<br />
stimmt dies doppelt, denn der Gips findet nicht nur in der wirtschaftlichen<br />
Realität massive Beachtung, sondern wurde von einem prominent<br />
besetzen Kuratorium unter Federführung des BDG auch zum „Gestein<br />
des Jahres 20<strong>22</strong>“ gewählt.<br />
BESUCH IM GIPSSTEINBRUCH: Mitglieder und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses in Niedersachsen<br />
besuchten den Standort bei Uehrde.<br />
EXPERTEN IN SACHEN GIPSGEWINNUNG:<br />
Werkleiter Uwe Schridde (l.) und Biodiversitätsmanager<br />
Pascal Bunk.<br />
FÜR AMPHIBIEN ist dieser kleine Tümpel ein idealer<br />
Lebensraum. Fotos: Ralf Gießler<br />
Der Rohstoff Gips zählt nicht nur in<br />
der modernen Bauausführung zu<br />
den begehrten Materialien. Schon während<br />
und besonders nach seiner Gewinnung<br />
sind Gipsstandorte wertvolle Flächen<br />
für Naturschutz und Artenvielfalt.<br />
Das weiße Gold generiert insofern grüne<br />
Zinsen. Über diese Zusammenhänge<br />
informierten sich kürzlich auch Mitglieder<br />
und Gäste des IHK-Wirtschaftsausschusses<br />
in Niedersachsen bei einem<br />
Besuch im Gipssteinbruch von Rump &<br />
Salzmann bei Uehrde.<br />
„Gips ist aus dem modernen Hochbau<br />
nicht mehr wegzudenken, weder aus<br />
dem Leichtbau noch bei energiesparenden<br />
Innenausbauten. Spezialgipse<br />
verwendet die keramische und die<br />
pharmazeutische sowie die Lebensmittel-Industrie“,<br />
stimmte Werkleiter<br />
Uwe Schridde die Besucher ein. Als<br />
Gastgeber wurde er unterstützt von Pascal<br />
Bunk, Biodiversitätsmanager bei<br />
Knauf Gips, denn Rump & Salzmann<br />
gehört zur Knauf-Gruppe.<br />
Dank der Gewinnung von heimischem<br />
Naturgips lassen sich kurze Transportwege<br />
gewährleisten. Zwar existieren<br />
auch in Süd- und Osteuropa sowie in<br />
Übersee große Naturgipsvorkommen,<br />
für Deutschland ist jedoch gerade der<br />
Südharz von überragender Bedeutung.<br />
Diese nimmt mit dem Ausstieg aus der<br />
Kohleverstromung und dem damit einhergehenden<br />
Wegfall von synthetischem<br />
REA-Gips noch zu.<br />
Deutschland benötige für unterschiedlichste<br />
Einsatzzwecke etwa<br />
10 Mio. t Gips pro Jahr, erläuterte der<br />
Werkleiter. Etwa die Hälfte davon stamme<br />
derzeit aus Rauchgas-Entschwefelungsanlagen<br />
(REA). Diese Menge ließe<br />
sich nicht ohne Weiteres ersetzen, denn<br />
obwohl Gips im Prinzip unendlich oft recycelbar<br />
wäre, reichen die wiederverwertbaren<br />
Mengen, z. B. aus Gebäudeabrissen,<br />
zur Versorgung nicht aus. Voraussetzung<br />
sei zudem eine aufwendige<br />
Trennung von Verbund-Materialien.<br />
Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
müssten dringend angepasst werden.<br />
Hier arbeite die Industrie in Forschungsprojekten<br />
mit Hochschulen zusammen,<br />
um die Recycling-Quoten zu<br />
erhöhen.<br />
Pascal Bunk stellte als Fachmann für<br />
Natur- und Artenschutz die Bedeutung<br />
von Abbaustätten für die heimische Tierund<br />
Pflanzenwelt vor. Die nachgewiesen<br />
nützlichen Effekte für Amphibien, Vögel<br />
und viele Pflanzen hätten auch Naturschutzverbände<br />
erkannt und anerkannt.<br />
Deshalb arbeite die Rohstoffindustrie<br />
auf verschiedenen Ebenen beispielsweise<br />
mit dem Nabu zusammen. Durch solche<br />
Kooperationen seien allerhand zukunftsweisende<br />
Konzepte entstanden.<br />
Dies alles geschehe in einem engmaschigen<br />
Rahmen an Gesetzen und Vorschriften<br />
zum Natur- und Umweltschutz,<br />
so Bunk: „Steinbrüche wie dieser hier in<br />
Uehrde sind für den Naturschutz wertvoll.“<br />
Thomas Bremer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von VG-Orth, gleichzeitig<br />
Vorsitzender des Bundesverbandes der<br />
Gipsindustrie, und mit einer Gewinnungsstätte<br />
bei Osterode quasi Nachbar von<br />
Rump & Salzmann, bestätigte die Aussagen<br />
seiner Kollegen. Die Gäste des IHK-<br />
Wirtschaftsausschusses folgten den Ausführungen<br />
mit großem Interesse. Umso<br />
mehr, als sie bereits von anderer Seite auf<br />
die große Bedeutung des Rohstoffes Gips<br />
für die Baubranche aufmerksam gemacht<br />
worden waren. Aber: Nichts geht am<br />
Ende über die eigene Erfahrung, die hier<br />
durch eine Befahrung gesammelt<br />
werden konnte. <br />
(Joachim Mahrholdt)<br />
www.rump-salzmann.de<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
Interne MIRO-Handreichung<br />
HOCHEXKLUSIV: Die<br />
Broschüren wurden nur für in der<br />
MIRO-Verbandsfamilie organisierte Unternehmen der<br />
Gesteinsindustrie erstellt. Cover: MIRO<br />
Leitfaden zur Nutzung<br />
sozialer Netzwerke<br />
Zu Chancen und Risiken der Präsenz in sozialen Medien<br />
sowie für den Auftritt auf diversen Internet-Plattformen<br />
hat MIRO zwei Broschüren entwickelt und für<br />
Mitglieder bereitgestellt. Zielgruppe sind die in den<br />
Netzwerken aktiven Mitarbeiter in den Unternehmen<br />
der MIRO-Verbandsfamilie.<br />
Die zweigeteilte Veröffentlichung mit dem Titel<br />
„Social Media erfolgreich einsetzen – Teil 1 und 2“ wurde<br />
in Zusammenarbeit mit der Prevency GmbH erstellt. Im<br />
internen Mitgliederbereich der MIRO-Internetseite sind<br />
die leicht zu lesenden und gut verständlichen Broschüren<br />
als MIRO-info Nr. 51 und Nr. 52 zu finden. Sie bieten<br />
das nötige Handwerkszeug, um sich strukturiert und<br />
nachhaltig in den sozialen Netzwerken zu bewegen.<br />
In Teil 1 werden Funktionsweisen, Chancen und Fallstricke<br />
dargestellt sowie wertvolle Anregungen für den<br />
Einsatz von Social Media für Unternehmen gegeben. In<br />
Teil 2 folgen umfangreiche Praxistipps und eine Anleitung,<br />
wie man eine Präsenz in den sozialen Medien aufbauen<br />
und pflegen sollte. Sowohl die Geschäftsführungen<br />
als auch die konkret mit der Bespielung der<br />
Internet-Plattformen betrauten Mitarbeiter erhalten viele<br />
wertvolle Anregungen und Arbeits-Tools.<br />
Um gute Resonanzen zu erzielen, wird empfohlen,<br />
Zielgruppen für die eigenen Social-Media-Plattformen<br />
zu identifizieren und mit den jeweils passenden Inhalten<br />
zu versorgen. Auf diese Weise können Vertrauen, Glaubwürdigkeit<br />
und Reputation auf- und ausgebaut werden.<br />
www.bv-miro.org
<strong>22</strong><br />
MACH MAL WAS<br />
FESTLICHER RAHMEN, kunstvolle Trophäe: Das österreichische Forum Rohstoffe verlieh die nationalen Nachhaltigkeitspreise an<br />
Gesteinsunternehmen des Landes Mitte Mai im Herzen von Wien. Insgesamt wurden 18 Projekte eingereicht. Alle Teilnehmer erhielten<br />
eine Anerkennungsurkunde. Fotos: ForumRohstoffe/Marko Kovic<br />
Wettbewerb motiviert zu Bestleistungen<br />
Der MIRO-Schwesterverband in Österreich, das „Forum mineralische Rohstoffe“<br />
verlieh zum nunmehr vierten Mal die in der Rohstoffbranche begehrten<br />
nationalen Nachhaltigkeitspreise an verdiente Unternehmen der Branche.<br />
Die Betreiber von Steinbrüchen sowie<br />
Sand- und Kiesgruben arbeiten<br />
kontinuierlich daran, ihre Produktionsprozesse<br />
effizienter zu gestalten und<br />
noch mehr Energie in die nachhaltige<br />
Betriebsführung, innovative Produktentwicklung<br />
sowie die Renaturierung ihrer<br />
Gewinnungsstätten zu investieren.<br />
Hohes ökologisches Bewusstsein und<br />
Verantwortung für die Natur sind längst<br />
wichtige Markenzeichen dieser Branche.<br />
Zur Verleihung lud das „Forum mineralische<br />
Rohstoffe“ als auslobender Verband<br />
im Mai 20<strong>22</strong> Branchenvertreter<br />
und Stakeholder in die Hofstallung im<br />
Museumsquartier Wien ein. Moderatorin<br />
Mari Lang führte durch die erneut glanzvolle<br />
Veranstaltung.<br />
„Mit unserem Nachhaltigkeitspreis<br />
möchten wir all jene Unternehmen vor<br />
den Vorhang holen, die täglich hart daran<br />
arbeiten, Sand, Kies und Naturstein ökonomisch<br />
und ökologisch nachhaltig und<br />
sozial verträglich zu gewinnen“, sagt Dr.<br />
Petra Gradischnig, Geschäftsführerin des<br />
Forum Rohstoffe. Um das zu erreichen<br />
und zu unterstützen, lädt das Forum Rohstoffe<br />
seit 2012 seine Mitgliedsunternehmen<br />
alle drei Jahre ein, sich am Wettbewerb<br />
um den Nachhaltigkeitspreis zu<br />
beteiligen. Mit ihren innovativen Projekten<br />
bewiesen Unternehmer aus ganz<br />
Österreich auch diesmal, wie Nachhaltigkeit,<br />
Biodiversität, soziale Verantwortung<br />
und Kreislaufwirtschaft in ihren Betrieben<br />
gelebt werden. Der Award wurde in den<br />
Kategorien Ökologie, Ökonomie und Soziales<br />
sowie zum ersten Mal in der Sonderkategorie<br />
Kommunikation ausgelobt<br />
und vergeben.<br />
Die Sieger-Firmen im<br />
Kurz-Überblick<br />
Besonders erfolgreich waren dieses Mal<br />
drei Unternehmen aus Niederösterreich<br />
und eines aus Salzburg. So ging der<br />
Award in der Kategorie Ökonomie an die<br />
Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH<br />
für das Projekt „Neubau der Kiesaufbereitung<br />
und Betonmischanlage Thalgau“.<br />
Das Projekt überzeugte mit seinen neuen<br />
Maßstäben in der nachhaltigen Kiesaufbereitung<br />
und Betonerzeugung, den minimierten<br />
Emissionen und der verbesserten<br />
Arbeitsumgebung für die eigenen<br />
Mitarbeiter.<br />
Mit dem Projekt „Grüner bauen“<br />
konnte das Unternehmen Lasselsberger<br />
GmbH aus Pöchlarn die namhafte Jury<br />
in der Kategorie Ökologie für sich gewinnen.<br />
Dieser Award wurde in Kooperation<br />
mit BirdLife, dem langjährigen Partner<br />
des Forum Rohstoffe, vergeben.<br />
Das Projekt „Vision Zero mit e-Learning“<br />
für ein bestmögliches Sicherheitsniveau<br />
verhalf der Rohrdorfer Sand und<br />
Kies GmbH in der Kategorie Soziales an<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
MACH MAL WAS<br />
23<br />
die Spitze. Der erstmalig verliehene Sonderpreis<br />
in der Kategorie Kommunikation<br />
ging an die Wopfinger Transportbeton<br />
Ges.m.b.H. für das Projekt „Vom Umweltreport<br />
zum Nachhaltigkeitsbericht<br />
– Informationsbroschüre zur nachhaltigen<br />
Rekultivierung und Renaturierung<br />
von Abbaustätten in Ost-Österreich“.<br />
Über diese zwangsläufig kleine Spitzengruppe<br />
hinaus bewiesen alle teilnehmenden<br />
Unternehmer mit ihren großartigen<br />
Projekten und viel Engagement,<br />
dass sie es als ihre persönliche Verpflichtung<br />
ansehen, die Lebensgrundlagen<br />
der Zukunft zu erhalten und wo es<br />
möglich ist, weiter zu verbessern. Klarer<br />
Fokus: Die Natur ist Teil des ökonomischen<br />
Denkens.<br />
Vorausdenken heißt<br />
Bodenschätze sichern<br />
„Wir sind in Österreich zwar in der glücklichen<br />
Lage, über ausreichend Lagerstätten<br />
zu verfügen, jedoch wird der<br />
Zugang zu diesen Rohstoffvorkommen<br />
immer schwieriger und kostspieliger“,<br />
erklärt Petra Gradischnig. Dies verteuere<br />
den Preis für den Baurohstoff und<br />
damit die Baukosten. Klar sei, dass ohne<br />
mineralische Rohstoffe in Österreich<br />
keine Gemeinde funktionieren würde.<br />
„Die Sicherung der heimischen Versorgung<br />
mit mineralischen Rohstoffen aus<br />
der Region für die Region sowie die Stärkung<br />
der Unabhängigkeit gegenüber<br />
Dritten ist daher heute mehr denn je ein<br />
Gebot der Stunde“, so die Geschäftsführerin<br />
abschließend.<br />
Rahmen für den Nachhaltigkeitswettbewerb<br />
in Austria<br />
Der Wettbewerb richtet sich jeweils an<br />
mineralische Rohstoffe gewinnende<br />
Unternehmen in Österreich, die Nachhaltigkeits-Projekte<br />
planen, gerade umsetzen<br />
oder in den vergangenen zwei<br />
Jahren abgeschlossen haben. Mit dem<br />
Award werden alle drei Jahre Unternehmen<br />
ausgezeichnet, die ganz besondere<br />
Aktivitäten vorweisen können, welche<br />
weit über das von Planungsbehörden<br />
und vom Gesetzgeber Verlangte hinausgehen.<br />
Alle 18 zum Award eingereichten<br />
Projekte wurden von einer unabhängigen<br />
Experten-Jury bewertet und so die<br />
Siegerprojekte ermittelt. Die Gewinner<br />
der österreichischen Nachhaltigkeitspreise<br />
kandidieren auch beim „Sustainable<br />
Development Award 20<strong>22</strong>“ des<br />
Europäischen Gesteinsverbands UEPG.<br />
Dieser europäische Preis wird am 30.<br />
November 20<strong>22</strong> in Brüssel verliehen.<br />
www.ForumRohstoffe.at<br />
SEIT EINEM JAHR führt Dr. Petra Gradischnig<br />
das Forum Rohstoffe mit Eloquenz und sicherer<br />
Hand. Die Kontinuität wissen auch der Vorsitzende<br />
DI Johann Eder (l.) und sein Stellvertreter DI Armin<br />
Richter zu schätzen.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
24<br />
PRAXIS<br />
GP-Interview: Geschärfter<br />
Blick für erweiterte Wege<br />
EINGESTIEGEN<br />
Die Suche im Kleinen,<br />
um Großes zu lösen<br />
„Ressourceneffiziente Lagerstättennutzung<br />
durch Verwertung mineralischer Reststoffe<br />
in der Sand- und Kiesindustrie“ lautet<br />
der Titel der Dissertation, die Dr. Regina<br />
Ettenhuber an der Technischen Universität<br />
München schrieb. Dafür prüfte sie während<br />
der Promotionsphase die verborgenen<br />
Qualitäten bislang unverwertbarer feinkörniger<br />
Sedimente, die als erdfeuchter Abraum<br />
oder Kieswaschschlammsuspensionen<br />
„übrig“ blieben und bisweilen gar die<br />
wirtschaftliche Gewinnbarkeit feinkornreicher<br />
Gesteinsvorkommen infrage stellten.<br />
Die Untersuchung der chemisch-mineralogischen<br />
Bestandteile, der Korngrößenzusammensetzung<br />
und weiterer bodenmechanischer<br />
Parameter mündete in Eignungsabschätzungstabellen<br />
für land- und<br />
forstwirtschaftliche Zwecke, für den Deponiebau,<br />
die Keramik-, Zement- und Lehmbaustoffherstellung<br />
sowie die Herstellung<br />
thermisch oder hydrothermal behandelter<br />
Produkte. Die Verwertungsmöglichkeiten<br />
der bislang gering geschätzten Restfraktionen<br />
erwiesen sich demnach als erstaunlich<br />
vielgestaltig. Teils wurden gar nutzbare<br />
Mengen hochwertigerer Tonrohstoffe wie<br />
Kaolin oder Bentonit nachgewiesen. Die<br />
Dissertation ist als Monografie im Pfeil-<br />
Verlag unter https://pfeil-verlag.de/publikationen/ressourceneffiziente-lagerstaettennutzung/<br />
zum Nachlesen erhältlich.<br />
Dr. Regina Ettenhuber verantwortet inzwischen<br />
seit April dieses Jahres bei Rohrdorfer<br />
Zement den Geschäftsbereich<br />
Geologie & Rohstoffe, der neben Anknüpfungspunkten<br />
an die Erfahrungen der Promotionsphase<br />
weitere interessante Herausforderungen<br />
bietet.<br />
GP: Frau Dr. Ettenhuber, als Geologin<br />
in der Steine- und Erden-, respektive<br />
mineralischen Baustoffindustrie zu arbeiten,<br />
fällt Startern in dieser Fachrichtung<br />
sicher nicht als Erstes ein. Wie<br />
entwickelte sich Ihre Entscheidung?<br />
Dr. Regina Ettenhuber: Nach dem Studium<br />
an der TU München im Fachbereich<br />
Ingenieur- und Hydrogeologie begann<br />
ich eine Promotion, in der ich die<br />
ressourceneffiziente Nutzung mineralischer<br />
Roh- und Reststoffe in sandigen<br />
und kiesigen Lagerstätten untersuchte.<br />
Dabei konnte ich Verwertungspotenziale<br />
aufzeigen und zur Vernetzung in der<br />
Baustoffbranche sowie zur Landwirtschaft<br />
und Abfallwirtschaft beitragen.<br />
Die Idee als Ingenieurin in der mineralischen<br />
Roh- und Baustoffindustrie zu<br />
arbeiten, liegt nach dieser Erfahrung<br />
nahe. Außerdem treten bei der Rohstoffgewinnung<br />
viele Fragestellungen auf, die<br />
mit einem ingenieurgeologischen Hintergrund<br />
und in Zusammenarbeit mit<br />
den Fachkräften vor Ort gelöst werden<br />
können. Außerdem möchte ich die regionale<br />
Rohstoffgewinnung und Baustoffherstellung<br />
unterstützen, indem ich in<br />
Genehmigungsverfahren zur langfristigen<br />
Rohstoffsicherung beitrage. Die<br />
Suche und Beurteilung von Vorkommen<br />
und Verwertungswegen ist auch hier<br />
wieder bedeutend.<br />
Sie sind seit April dieses Jahres im<br />
Zementwerk Rohrdorf verantwortlich<br />
für die Geologie der Rohstoffe, Gewinnungsverfahren<br />
und Rohstoffsicherung.<br />
Worauf freuen Sie sich in<br />
dieser verantwortungsvollen Position<br />
besonders und wo sehen Sie aufgrund<br />
Ihrer Erfahrungen und denen<br />
der Branche insgesamt spezifische<br />
Hürden?<br />
Ich freue mich ganz besonders auf die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit im Unternehmen.<br />
Viel Erfahrungsschatz bewährt<br />
sich täglich und technische Entwicklungen<br />
bei der Rohstoffgewinnung<br />
und Verarbeitung gestalten die Zukunft.<br />
Das Bewusstsein für die Natur und der<br />
verantwortungsvolle Umgang mit den<br />
Rohstoffgewinnungsflächen hat sich<br />
etabliert und wird bei allen Mitarbeitern<br />
gepflegt. Eine offene Kommunikation der<br />
Erfahrungen und Vorhaben in der Firma<br />
zeigt, dass hier eine gute Zusammenarbeit<br />
stattfindet.<br />
Die Bedeutung der Verfügbarkeit von<br />
Baurohstoffen des Alltags wird für jeden<br />
Einzelnen, zum Beispiel im privaten Hausbau<br />
oder auch bei der Errichtung öffentlicher<br />
Gebäude und Verkehrswege, sichtbar.<br />
Eine künstliche Verknappung durch<br />
die Verhinderung von Gewinnungsvorhaben<br />
oder einen Stopp in bestehenden<br />
Gewinnungsstätten halte ich für nicht<br />
richtig. Eine Preissteigerung für Baustoffe<br />
durch weite Transportwege und vermehrte<br />
CO 2 -Emissionen wären die Folge.<br />
Nach meiner Überzeugung sollte in Genehmigungsverfahren<br />
von Gewinnungsstätten<br />
die regionale Bedeutung der Rohstoffversorgung<br />
und die langfristige<br />
DR. REGINA ETTENHUBER: „Die ressourceneffiziente Lagerstättennutzung verlangt auch<br />
eine tiefergehende Betrachtung aller geförderten Stoffanteile. In den meisten Fällen offenbart<br />
sich Erstaunliches.“ Foto: Rohrdorfer<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
25<br />
Verbesserung des Naturhaushalts, die<br />
während der aktiven Gewinnungsphase<br />
bereits beginnt, betont werden.<br />
Wie können Sie Erfahrungen aus<br />
Ihrem Studium bzw. Ihrer Doktorarbeit<br />
insbesondere bei Rohrdorfer einbringen?<br />
Während des Studiums und der Promotionsphase<br />
konnte ich viele bedeutsame<br />
– ich nenne es handwerkliche – Fähigkeiten<br />
erlernen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
das geologische Kartieren in alpinem<br />
Gelände oder diverse Labormethoden<br />
zur qualitativen und quantitativen Untersuchung<br />
von Wasser, Gestein oder Bodenproben.<br />
Es war darüber hinaus auch<br />
wichtig, die Ergebnisse vorzustellen und<br />
in diversen Kontexten zu diskutieren. In<br />
Gesprächen begegnete ich dabei Wissenschaftlern,<br />
Fachkräften in Betrieben<br />
und Behörden sowie vielen anderen Personen.<br />
Somit wurden neben den fachlichen<br />
Kenntnissen auch soziale Kompetenzen<br />
trainiert, die im Arbeitsalltag<br />
benötigt werden. Ich denke, das in Kombination<br />
mit den inhaltlichen Aspekten<br />
hier gut anwenden zu können.<br />
In Ihrer Funktion tragen Sie auch zur<br />
Reduktion der CO 2 -Emissionen bei<br />
der Zementherstellung bei. Was<br />
genau bedeutet dies in Ihrem Arbeitsalltag?<br />
Derzeit geschehen einige spannende<br />
Entwicklungen in der Zement- und Rohstoffindustrie,<br />
die auf eine Minderung<br />
der CO 2 -Emissionen abzielen. Bisher<br />
wird durch die Reduktion des Klinkeranteils<br />
im Zement über den Einsatz von<br />
Hüttensand und Kalkstein sowie durch<br />
Zugabe von Flugasche bei der Betonherstellung<br />
die Menge an CO 2 pro Kubikmeter<br />
Beton reduziert. Hüttensand<br />
aus der Stahlerzeugung und Flugasche<br />
der Kohlekraftwerke werden in Zukunft<br />
aber kaum mehr verfügbar sein. Für die<br />
CO 2 -Einsparung spielen nun getemperte<br />
Tone eine zentrale Rolle, da sie festigkeitsbildende<br />
und gefügestabilisierende<br />
Eigenschaften im Beton übernehmen<br />
können und bei deren Herstellung kein<br />
CO 2 emittieren. Die Suche nach passenden<br />
tonigen Rohstoffen und die Ermittlung<br />
der Beurteilungskriterien zur Eignungsabschätzung<br />
beschäftigt mich<br />
unter anderem deshalb im Arbeitsalltag.<br />
Angesichts des Themas Ihrer Dissertation<br />
richten Sie Ihren Blick hier<br />
sicher nicht auf neue Tonvorkommen,<br />
oder?<br />
Die ressourceneffiziente Lagerstättennutzung<br />
ist ohnehin längst fester Teil der<br />
Unternehmensphilosophie und wir arbeiten<br />
nun gemeinsam weiter daran, die<br />
Potenziale weiterer Stoff-Fraktionen der<br />
bestehenden Lagerstätten zu erschließen.<br />
Ziel ist es, unter anderem durch die<br />
Aktivierung der puzzolanischen Eigenschaften,<br />
geeignete feinkörnige Rohstoffe<br />
zukünftig für die Zement- und<br />
Betonherstellung zu verwenden.<br />
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26<br />
PRAXIS<br />
LIEFERUNG VON FILTERKUCHEN aus einer Dolomitwäsche in Nordrhein-Westfalen. Foto: Krakow, 2021<br />
Vom einstigen Rest zum<br />
keramischen Rohstoff<br />
Seit über 6000 Jahren werden Ziegel aus Ton, Lehm und Sand hergestellt.<br />
Das Grundprinzip ist bis heute immer dasselbe. Es basiert auf der plastischen<br />
Verformbarkeit der Tonminerale im wässrigen System. Seit einiger<br />
Zeit zeichnen sich jedoch Veränderungen an der Rohstoffbasis ab. Im zunehmenden<br />
Maße werden den primären Ziegeltonen feinteilige Überschussminerale<br />
aus der Gesteinsindustrie zugesetzt. Dabei handelt es sich vor<br />
allem um tonigen Abraum sowie um Filterkuchen, aber auch Gesteinsfüller.<br />
Ein wichtiges Motiv für die Erweiterung<br />
der Rohstoffbasis liegt in der<br />
Laufzeit-Streckung der werkseigenen<br />
Rohstoffreserven der Ziegelproduzenten.<br />
Schließlich werden auch Genehmigungsverfahren<br />
für die Tongewinnung<br />
NEUE PRODUKTZUKUNFT: Auf Ofenwagen gestapelte<br />
Klinker. Rohstoffzulieferungen dafür kommen auch aus<br />
der Gesteinsindustrie. Foto: Krakow, 2017<br />
seit Jahren immer schwieriger bis unmöglich.<br />
Zum anderen fordert der mittlerweile<br />
fortschreitend grüne Markt eine<br />
ressourceneffiziente und CO 2 -arme<br />
Baustoffproduktion. Ein starkes Verkaufsargument,<br />
das moderne Ziegelproduzenten<br />
inzwischen nicht mehr auf<br />
die leichte Schulter nehmen können.<br />
Ziegel werden aus einer exakt abgestimmten<br />
Betriebsmischung hergestellt.<br />
Der erste Schritt besteht in der Homogenisierung<br />
der Rohstoffe. Dabei werden<br />
diese über Kastenbeschicker dosiert<br />
und anschließend zu einer<br />
homogen-plastischen Masse verknetet.<br />
Die Rohstoffe passieren dafür zunächst<br />
einen Kollergang, in dem rotierende<br />
Stahlwalzen das Material vorzerkleinern.<br />
Über nachgeschaltete Grob- und Feinwalzwerke<br />
werden die Rohstoffe dann<br />
auf Korngrößen von 0,5 bis 1 mm zermahlen.<br />
Das Korngrößenspektrum auf-<br />
bereiteter Betriebsmassen erstreckt sich<br />
von der Tonkorn- bis zur Grobsandfraktion.<br />
Mit Pressfeuchten zwischen 15 bis<br />
18 Masse-% wird die plastische Masse<br />
dann mit einer Vakuumstrangpresse extrudiert,<br />
anschließend in die Form ihrer<br />
Produktkategorie gebracht, getrocknet<br />
und letztlich gebrannt.<br />
Feinteilige Überschussminerale<br />
für moderne Ziegel<br />
Für den Einsatz von Zusatzstoffen in der<br />
Ziegelindustrie ergeben sich Anforderungen<br />
hinsichtlich der Liefersicherheit.<br />
Die Jahresmenge sollte mindestens<br />
5000 t betragen, und das über eine Laufzeit<br />
von fünf bis zehn Jahren. Hieraus<br />
resultieren wöchentliche Liefermengen<br />
ab etwa 100 t, zum Teil auch deutlich<br />
darüber. Das Material muss kontinuierlich<br />
verfügbar sein, auch während der<br />
Wintermonate. Frachtentfernungen zum<br />
Ziegelwerk sollten möglichst kurz sein.<br />
Hier gilt: je kürzer, desto besser.<br />
Geeignete Zusatzstoffe für Ziegel<br />
müssen frei von Verunreinigungen sein.<br />
Dazu zählen vor allem grobstückige Karbonate<br />
(Calcit, Dolomit) sowie höhere<br />
Gehalte an Sulfiden (Pyrit, Markasit) und<br />
Sulfaten (Gips, Anhydrit, Schwerspat).<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
Keinesfalls dürfen Kalkstücke, Betonreste<br />
oder Metallteile in den Rohstoff gelangen.<br />
Ferner muss das Material frei von<br />
Pflanzenwurzeln und Holzresten sein.<br />
Auch hohe Gehalte an fein verteiltem<br />
organischem Kohlenstoff können zu Einschränkungen<br />
führen.<br />
Einsatz von Ton als<br />
Begleitrohstoff<br />
Schon seit Jahren wird toniger Abraum<br />
in der Ziegelindustrie verwendet. Hierzu<br />
zählt geeignetes Material aus Überlagerungshorizonten<br />
und Zwischenmitteln<br />
von Tagebauen ebenso wie Tunnel- und<br />
unkontaminierter Bodenaushub aus<br />
größeren Baumaßnahmen. Vorreiter war<br />
hier die DDR. Die Erkundung(!) und Gewinnung<br />
von Begleitrohstoffen im Zuge<br />
der Förderung von Braunkohle war gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Unzählige<br />
gelbe Klinkerbauten, etwa im Großraum<br />
Halle-Leipzig, wurden aus Braunkohletonen<br />
errichtet. Und noch heute profitieren<br />
wir von diesen Rohstoffen: Die<br />
derzeit größte Tonhalde Mitteleuropas<br />
mit etwa 8 Mio. t Vorrat stammt aus dem<br />
ehemaligen Braunkohletagebau Haselbach<br />
im Leipziger Revier. Aktuell werden<br />
begleitende Tonhorizonte vor allem<br />
im Raum Osnabrück gefördert. Hier<br />
treten geologisch verfestigte Tonhorizonte/Schiefertone<br />
als Überlagerung<br />
und Zwischenmittel in Sandsteinbrüchen<br />
des Oberkarbon und Malm auf.<br />
Über 250.000 t begleitender Schieferton<br />
wird hier jährlich an verschiedene<br />
Klinkerwerke geliefert.<br />
Einsatz von<br />
Filterkuchen<br />
Filterkuchen aus Werken der Gesteinsindustrie<br />
sind aufgeschlämmte und<br />
druckentwässerte Mineralprodukte mit<br />
geogenem Tonmineralgehalt. Aufgrund<br />
ihrer Plastizität werden Filterkuchen<br />
auch als Tonersatzstoffe oder Recycling-<br />
Ton bezeichnet. Die Hauptmasse der<br />
Filterkuchen aus Natursteinbetrieben<br />
stammt aus der Mineralwäsche von mesozoischen<br />
und insbesondere paläozoischen<br />
Festgesteinen. Bislang eher untergeordnet<br />
fallen Filterkuchen bei der<br />
Wäsche quartärer Kiese und Sande an.<br />
In Deutschland gibt es derzeit rund 25<br />
Standorte mit Membran-/Kammerfilterpressen.<br />
Die einzelnen Standorte produzieren<br />
zwischen 10.000 und 200.000 t<br />
Filterkuchen pro Jahr. Eine typische Größenordnung<br />
liegt bei etwa 30.000 Jahrestonnen.<br />
Die mineralogische Zusammensetzung<br />
der Filterkuchen wird<br />
maßgeblich vom Ausgangsgestein bestimmt.<br />
Vereinfacht kann zwischen kaolinitischen,<br />
illitisch-smektitischen und<br />
karbonatischen Filterkuchen differenziert<br />
werden.<br />
Die Korngrößenverteilung von Filterkuchen<br />
koinzidiert weitgehend mit dem<br />
Korngrößenspektrum aufbereiteter Betriebsmassen<br />
in der Ziegelindustrie. Daraus<br />
resultiert, dass Filterkuchen nicht<br />
mehr energieintensiv zerkleinert, sondern<br />
nur noch homogen in die Masse<br />
eingemischt werden müssen. Dadurch<br />
reduziert sich der Verschleiß an Aufbereitungsmaschinen<br />
deutlich und der Zu-<br />
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28<br />
PRAXIS<br />
dieser Art fallen in zahlreichen Steinbrüchen<br />
bei der Aufbereitung als Koppelprodukte<br />
an. Je nach Größe des Steinbruchs<br />
variieren die Mengen zwischen<br />
10.000 bis 90.000 Jahrestonnen. Die<br />
Hauptmasse der Gesteinsfüller entsteht<br />
bei der Aufbereitung von Plutoniten und<br />
Vulkaniten. Mengenmäßig untergeordnet<br />
resultieren Gesteinsfüller aus der<br />
Aufbereitung metamorpher und sedimentärer<br />
Festgesteine.<br />
In der Ziegelindustrie werden Gesteinsfüller<br />
vor allem als preisgünstige<br />
Magerungsmittel sowie als Trocknungsmittel<br />
bei überfeuchteten Massen eingesetzt.<br />
Sie tragen zur Reduzierung der<br />
Trockenschwindung und damit zur Optimierung<br />
des Trocknungsprozesses bei. In<br />
Klinker- und Dachziegelwerken kann auch<br />
die Reduzierung des Quarzsprungs in der<br />
Kühlzone des Ofens relevant sein. Hier<br />
sind basische bis intermediäre Füller wie<br />
etwa aus der Aufbereitung von Andesiten<br />
und Basalten besonders gut geeignet.<br />
Grundvoraussetzung für den Einsatz<br />
von Füllern ist das homogene Anfeuchten<br />
beispielsweise mit Hilfe von Rohrschneckenförderern.<br />
Bereits mit etwa<br />
5 Masse-% Feuchte können Füller mit üblichen<br />
Lkw-Aufliegern transportiert und in<br />
Ziegelwerken staubfrei verarbeitet werden.<br />
Fazit<br />
STEIFPLASTISCHER FILTERKUCHEN aus einer Quarzitwäsche mit grafischer Darstellung<br />
im Körnungsband und Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2017/Grafik: Krakow Rohstoffe, 20<strong>22</strong><br />
satz von Filterkuchen kann sogar mit<br />
einer Verbesserung der Ziegeleigenschaften<br />
verbunden sein. Bei günstiger<br />
Mineralogie kann der Einsatz sogar eine<br />
Minderung der CO 2 -Emission beim keramischen<br />
Brand bewirken.<br />
Um Filterkuchen über Kastenbeschicker<br />
dosieren zu können, ist eine mindestens<br />
steifplastische Konsistenz nach DIN<br />
18 1<strong>22</strong> erforderlich. Je nach Art und Anteil<br />
der enthaltenen Tonminerale ist dies mit<br />
maximalen Restfeuchten von 25 Masse-%<br />
korreliert. Das ist in der Regel nur mit<br />
Membranfilter- oder Kammerfilterpressen<br />
zu erreichen. Filterkuchen mit breiiger<br />
Konsistenz aus Bandpressen und Zentrifugen<br />
können in der Ziegelindustrie jedoch<br />
nicht verarbeitet werden. Allgemein<br />
gilt: je trockener, desto besser.<br />
Einsatz von<br />
Gesteinsfüllern<br />
Gesteinsfüller sind pulverförmige Mineralprodukte<br />
mit einer Lieferkörnung 0/90<br />
µm. Charakteristisch ist ein feinsandiger<br />
Überkornanteil bis d = 600 µm. Füller<br />
Unter der zeitgemäßen Überschrift „Ressourceneffizienz“<br />
werden tonige Begleitrohstoffe,<br />
Filterkuchen und Gesteinsfüller<br />
in zunehmendem Maße in der Ziegelindustrie<br />
eingesetzt. Vor dem Hintergrund<br />
langwieriger Genehmigungsverfahren ist<br />
das ein Trend, den man guten Gewissens<br />
als irreversibel bezeichnen kann. Praxiserfahrungen<br />
aus der Ziegelindustrie zeigen,<br />
dass der Einsatz dieser Materialien<br />
nicht nur möglich ist, sondern durchaus<br />
mit technischen oder monetären Vorteilen<br />
verbunden sein kann.<br />
Interessierte Lieferanten stehen vor<br />
der Aufgabe, ihre Reststoffe aus der Aufbereitung<br />
von Naturstein, Sand und Kies<br />
in geeignete Rohstoffe zu transformieren.<br />
Um sich auf diese Weise neue Abnehmer<br />
für einstige Reststoffe zu sichern,<br />
bedarf es in der Regel neben der<br />
geeigneten Mineralogie nur eines überschaubaren<br />
Aufwandes an gutem Willen<br />
und Investitionen. Feuchte, Lieferfähigkeit<br />
und Sauberkeit sind für die neue<br />
Produktkategorie von Bedeutung. Als<br />
Lohn winken in aller Regel langfristige<br />
und kontinuierliche Lieferbeziehungen.<br />
Ein Beitrag von EurGeol. Dr. rer. nat.<br />
Lutz Krakow, Gründer und Inhaber<br />
des Dienstleistungsunternehmens<br />
Dr. Krakow Rohstoffe GmbH und der<br />
entsprechenden Labordiagnostik<br />
www.dr-krakow-labor.de<br />
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mit grafischer Darstellung im typischen Körnungsband<br />
und im Winkler-Diagramm. Foto: Krakow, 2021/Grafik: Krakow<br />
Rohstoffe, 20<strong>22</strong><br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
GP-Interview: „Nicht mehr<br />
vom anderen Stern“<br />
GP: Schon länger signalisiert die Ziegelindustrie<br />
Interesse an geeigneten Filterkuchen<br />
und feinkörnigen Koppelprodukten,<br />
stellte aber an Menge und<br />
Qualität so hohe Anforderungen, dass<br />
kleinere Steinbrüche oder Sandgruben<br />
nicht als Lieferanten in Betracht kamen.<br />
Haben sich die Voraussetzungen mittlerweile<br />
geändert? Gab es bspw. technische<br />
Umrüstungen bei Herstellern<br />
grobkeramischer Produkte, um kooperativer<br />
agieren zu können?<br />
Dr. Lutz Krakow: Der Einsatz von Filterkuchen<br />
in der Ziegelindustrie ist mittlerweile<br />
Standard. Im Unterschied zu früher<br />
setzen jetzt aber auch Klinker- und Dachziegelwerke<br />
Filterkuchen ein. Einige Ziegelwerke<br />
haben tatsächlich technische<br />
Anpassungen, z. B. an Kastenbeschickern,<br />
vorgenommen, um Filterkuchen<br />
exakt dosieren zu können. Die Jahresmenge,<br />
die ein Vertragspartner der Gesteinsindustrie<br />
zur Weiterverarbeitung<br />
anbietet, sollte dennoch die Grenze von<br />
etwa 5.000 t nicht unterschreiten.<br />
Zuerst ging es vor allem um Filterkuchen.<br />
Wann nahm das Füller-Thema<br />
Fahrt in diese Richtung auf?<br />
Durch Engpässe bei Tonlieferungen und<br />
ewig lange Genehmigungsverfahren ist die<br />
Akzeptanz sukzessive gestiegen. Als ich<br />
2012 auf dem Würzburger Ziegellehrgang<br />
über das Potenzial von Füllern referierte,<br />
haben mich die Leute noch angesehen, als<br />
käme ich von einem anderen Stern. Das<br />
Blatt hat sich deutlich gewendet: An einigen<br />
Standorten sind Füller mittlerweile<br />
bereits im Voraus für das ganze Jahr ausverkauft.<br />
Daneben gibt es auch Standorte,<br />
wo wir den Füller derzeit noch nicht wegbekommen.<br />
Das hängt sehr stark mit den<br />
Frachtentfernungen zusammen.<br />
Wie aufwendig ist die Nachrüstung einer<br />
Befeuchtungsanlage für transportfähige<br />
Füllerfraktionen?<br />
Der Aufwand für eine Befeuchtungsanlage<br />
(bspw. Dust Fix) liegt etwa bei 50.000 Euro.<br />
Seit 2015 hat ein namhaftes deutsches Unternehmen<br />
mit zahlreichen Basaltsteinbrüchen<br />
begonnen, Rohrschneckenförderer<br />
zum Befeuchten zu installieren. Seither ließ<br />
sich der Einsatz seiner Füller in der Ziegelindustrie<br />
stark forcieren.<br />
Zu welchen ersten Schritten raten Sie<br />
Unternehmen, die sich dem System anschließen<br />
wollen?<br />
Jeder Unternehmensverantwortliche in<br />
einem Gesteinsbetrieb kann sicher auf<br />
Anhieb abschätzen, ob das erforderliche<br />
Mengengefüge stimmt. Dann geht es an<br />
die mineralogische Analyse. Die Qualität<br />
der Filterkuchen variiert sehr stark und ist<br />
abhängig vom Gestein, das gewaschen<br />
wird. Besonders gefragt sind Filterkuchen<br />
aus der Sandsteinwäsche, am wenigsten<br />
für die Ziegelsparte geeignet sind jene aus<br />
der Wäsche von Kalksteinen. Für den zuletzt<br />
genannten Fall bieten sich andere<br />
Verwertungsmöglichkeiten.<br />
Wer Unterstützung sucht: Wir haben mit<br />
unserer Beratung und der Laborexpertise<br />
schon vielen Unternehmen den Weg<br />
ebnen können und begleiten auch gerne<br />
weitere Interessenten.<br />
Wie schätzen Sie die Zukunft dieser Zusammenarbeit<br />
zwischen Gesteinsbetrieben<br />
und Unternehmen der Ziegelindustrie<br />
ein?<br />
Nach meinem Dafürhalten wird sich diese<br />
noch intensiver gestalten. Dafür spricht<br />
das Interesse der konkret beteiligten Seiten<br />
ebenso wie der aktuell wahrnehmende<br />
Druck von manchen Bauherren und Architekten,<br />
die „Ziegel aus Sekundärrohstoffen“<br />
bei den Herstellern ordern.<br />
Nachzulesen ist das unter anderem hier:<br />
https://www.wienerberger.de/klimaschutz/blog/filterkuchen.html<br />
DR. LUTZ KRAKOW ist als Geologe in der<br />
Tonmineralogie zu Hause. Er gilt als Vordenker<br />
und wichtiger Mittler zwischen Gesteinsbetrieben<br />
sowie Ziegelherstellern. Foto: Krakow<br />
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30<br />
PRAXIS<br />
Herausforderungen, Nutzen und<br />
Effizienz von Branchen-ERP<br />
Der Trend ist nicht aufzuhalten und mit Sicherheit mehr als eine gute Investition<br />
in die Zukunft: Branchen-ERP-Programme (Enterprise-Ressource-<br />
Planning) bestimmen auch in der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, der<br />
Baustoffindustrie und der daran angebundenen Lieferlogistik immer mehr<br />
die gesamten Abläufe im Unternehmen.<br />
SELBSTBEDIENUNGS-COUNTER: Die Installation<br />
wurde durch Praxis-EDV-Mitarbeiter Enrico Geyer<br />
erfolgreich abgeschlossen. Fahrer drucken sich hier<br />
selbstständig einen Lieferschein aus.<br />
Der deutliche Zuwachs der Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
in Unternehmen ermöglicht eine Effizienzsteigerung<br />
und Verbesserung der<br />
Wirtschaftlichkeit, indem Betriebsabläufe<br />
schneller und somit sehr oft kostengünstiger<br />
abgewickelt werden können. Informationen<br />
verschiedenster Abteilungen<br />
der Partner einer Organisation werden<br />
digital zusammengeführt, sodass jederzeit<br />
ein Austausch von Daten dezentral<br />
FERTIG GELADEN: Mit einer Logistik-App<br />
auf seinem Smartphone kann Fahrer Jacek<br />
Kurzak sehr effektiv arbeiten. Fotos: Praxis EDV<br />
und zentral zwischen miteinander vernetzten<br />
Programmen und Abläufen ermöglicht<br />
wird. Dieses Zusammenspiel<br />
führt zu einer erheblichen Prozessoptimierung.<br />
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist<br />
jedoch, dass die Organisation entsprechend<br />
darauf vorbereitet ist. Entscheidungsträger,<br />
welche die Einführung<br />
eines modernen ERP-Systems planen,<br />
sollten unbedingt wissen, dass dies mit<br />
einem nicht unerheblichen Personalund<br />
Zeitaufwand verbunden und die anspruchsvolle<br />
Aufgabenstellung nicht zu<br />
unterschätzen ist.<br />
„Nicht selten geht das Management<br />
davon aus, dass die Einführung lediglich<br />
durch ein einfaches Coachen stattfindet.<br />
Der Dienstleister stellt seine Software<br />
vor und durch eine anschließende Analyse<br />
wird ermittelt, was diese alles abdecken<br />
kann. Das ist aber nicht so! Eine<br />
unbedingte Mitwirkungspflicht der einzelnen<br />
Abteilungen und aller Beteiligten<br />
ist unerlässlich für die erfolgreiche Implementierung.<br />
Das dauert oft mehrere<br />
Monate“, verdeutlicht Beate Volkmann,<br />
Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied<br />
der Praxis EDV-Betriebswirtschaftund<br />
Software-Entwicklung AG. Denn bei<br />
der Prozessaufnahme würde das Fachwissen<br />
unterschiedlichster Mitarbeiter<br />
aus den Bereichen Ausschreibung, Vertrieb,<br />
Produktion, Verladung, Disposition,<br />
Logistik, Fakturierung, Personal, Finanzbuchhaltung<br />
und Geschäftsführung<br />
benötigt, damit ein lückenloser Wissenstransfer<br />
stattfinden kann.<br />
Günstig wirke es sich aus, wenn bereits<br />
eine hohe Anzahl von Prozessabläufen<br />
in der Software umgesetzt wäre.<br />
Zusätzlich muss der entsprechende<br />
Dienstleister aber auch in der Lage sein,<br />
individuelle Abläufe sowohl kundenspezifisch<br />
zu integrieren als auch updatefähig<br />
umzusetzen. Damit ergeben sich<br />
später die einzelnen Module der Software,<br />
welche für einen lückenlosen Datentransfer<br />
miteinander kommunizieren.<br />
Für die digitale Transformation eines<br />
Unternehmens existiere dabei weder ein<br />
„bereits fertiges Produkt“ noch eine vollständige<br />
„Lösung aus der Schublade“.<br />
Der Vorteil einer ERP-Branchenlösung<br />
wie der „WDV 20<strong>22</strong> Team“ basiere aber<br />
auf einer sehr praxisnahen Programmierung,<br />
die bereits sehr vielschichtig erfolgreich<br />
installiert wurde und sich bewährt.<br />
Ein weiterer Punkt sei, dass das<br />
Personal des Softwareanbieters die<br />
entsprechende „Sprache dieser Branchen“<br />
spricht und man ihm nicht erst<br />
erklären muss, wie bestimmte Abläufe<br />
behandelt werden.<br />
„Die praktische Einführung verläuft nur<br />
dann erfolgreich und in einem realistischen<br />
Zeitrahmen, wenn alle Mitarbeiter<br />
in der Implementierungsphase durch eine<br />
Mischung aus Coaching für die einfacheren<br />
Bereiche der Anwendung und intensiver<br />
Anleitung durch komplexere Themen<br />
hindurch begleitet werden“, so Beate<br />
Volkmann.<br />
Oft zahle sich diese Investition in die<br />
Zukunft dann sehr schnell aus, da viele<br />
Prozesse durch die Software selbst abgearbeitet<br />
werden können. „Denken Sie<br />
nur an den elektronischen Datenaustausch<br />
von Materialbestellung im Werk<br />
durch den Kunden, Materialbeladung,<br />
Verwiegung, e-Lieferschein und X-Rechnung<br />
bis hin zur Information des Bauleiters.“<br />
All diese Abläufe benötigen dann<br />
keine manuelle Bearbeitung mehr. Deshalb<br />
sei bspw. die Branchen-ERP „WDV<br />
20<strong>22</strong> Team“ mehr als eine gute Investition<br />
in die Zukunft.<br />
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GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
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GROSSER AUFTRITT des Suzuki Jimny im Offroad-Park<br />
am Rand des Südschwarzwaldes mit Blick auf die Alpenkette<br />
und den davor liegenden Bodensee. Fotos: Jerôme Herr<br />
Suzuki Jimny 1,5 Allgrip, Comfort NFZ<br />
Motor: 1,5 l 4-Zylinder-Benziner<br />
Hubraum: 1462 ccm<br />
Leistung: 75 kW/102 PS bei 6000 U/min<br />
Max. Drehmoment/Drehzahl:<br />
130 Nm bei 4000 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h<br />
Kraftstoffverbrauch, Werksangabe:<br />
Landstraße (schnell) 6,8 l; Autobahn (sehr schnell)<br />
8,9 l, kombiniert 7,7 l/100 km (bei 5-Gang-<br />
Getriebe manuell)<br />
CO 2 -Emission: 174 g/km<br />
L x B x H: 3645 x 1645 x 1720 mm<br />
Bodenfreiheit: 210 mm<br />
Böschungswinkel vorn/hinten: 37/49 Grad<br />
Radaufhängung vorn und hinten: 3-Lenker-<br />
Starrachse mit Schraubenfedern<br />
Leergewicht: 1090 kg<br />
Zul. Gesamtgewicht: 1435 kg<br />
Bereifung: 195/80 R15<br />
Kofferraum: 863 l<br />
Tankinhalt: 40 l<br />
Testwagen-Basispreis: 21.915 Euro, inkl. MwSt.<br />
Schick, kantig und klettertauglich:<br />
Ein Kraxler mit Stil<br />
Als sympathischer und robuster Geländegänger mit Allradantrieb, nicht zu<br />
bremsender Kletterer in verschneitem Gebirge, aber auch als Baustellenfahrzeug,<br />
Jagdwagen oder offene Spaßversion für die Jugend hat sich der<br />
Suzuki Jimny mit den Jahren weltweit eine Fangemeinde aufgebaut. Die im<br />
Herbst 2018 aufgelegte zweite Generation mit Kulleraugen um den von<br />
markanten Vertikalstreben gekennzeichneten Kühlergrill und der markantkantige<br />
Aufbau samt peppiger Zweifarbenlackierung sprengte schnell die<br />
Auftragsbücher im japanischen Kosai-Werk.<br />
Nach zwischenzeitlich kurzem Verkaufsstopp<br />
für Europa, wegen der für<br />
den 102-PS-Benzinmotor nicht erreichbaren<br />
Emmissionsauflagen, steht der Offroad-Zwerg<br />
seit Mai 2021 als Nutzfahrzeug<br />
bei den Händlern. Dank NFZ-Umbau muss<br />
er die Pkw-Kriterien nicht mehr erfüllen.<br />
Dennoch reißen die Bestellungen nicht ab.<br />
Nicht nur, weil der Jimny so knuffig aussieht<br />
und einer geschrumpften G-Klasse<br />
gleicht, sondern auch weil er erwachsene<br />
SUV, Pick-ups und selbst gestandene Geländegänger,<br />
wie einen Toyota FJ Cruiser,<br />
im Offroad-Terrain stehen lässt.<br />
Konsequent<br />
stilsicher<br />
Was ist dran am außen und innen konsequent<br />
im Retro-Stil gezeichneten<br />
2021er Jimny, aber auch am Jahre andauernden<br />
Erfolg des kleinen Allradlers?<br />
Vielleicht ist es seine Historie, vielleicht<br />
aber auch das in jeder bisher angebotenen<br />
Version faire Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Die Europa-Karriere des japanischen<br />
Bonsai-Geländegängers LJ 80<br />
mit Stoffverdeck begann 1980. Doch<br />
schon zwei Jahre später wurde der<br />
Zwerg nicht mehr nach Europa verschickt.<br />
Dafür gab es den größeren<br />
SJ410, dann den Samurai und ab 1998<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
33<br />
den Jimny. Von Anfang an eroberte der<br />
Kleine auch dank entsprechender Anbauten<br />
Jagdreviere, Kiesgruben, Strände<br />
oder Großstadtdschungel und natürlich<br />
die Offroad-Kurse. Nachdem im<br />
Herbst 2018 die 3,48 m lange Neuauflage<br />
des Jimny vorgestellt wurde, rannten<br />
Fans aller Altersklassen den Händlern<br />
die Bude ein. Der konsequent den Stil<br />
der ersten Generationen fortführende<br />
Jimny wurde wegen seiner kompakten<br />
Abmessungen und der vollwertigen Geländetauglichkeit<br />
erneut zum heiß begehrten<br />
Star im Offroad-Segment.<br />
Wieso die Kiste erneut so populär ist,<br />
liegt aber auch am Design der Karosserie<br />
samt den konsequent auf schwarzen<br />
Stahlfelgen montierten 195ern, an den<br />
frisch aufgelegten, peppigen Farben<br />
oder am für heutige Zeiten recht spartanisch<br />
und ohne viel elektronischen<br />
Schnickschnack eingerichteten Innenraum.<br />
Auch die Ähnlichkeit zur Mercedes-G-Klasse<br />
ist für viele ein Kaufargument.<br />
Tuner in Japan und Deutschland<br />
haben das schnell erkannt. Sie bieten<br />
entsprechende Blinker, Anbauteile à la<br />
AMG oder große Reifen samt Höherlegungssatz<br />
und noch breiteren Kotflügeln<br />
an. Passend dazu verfeinern sie das Interieur<br />
mit reichlich Leder. Für solche<br />
Extremumbauten gehen schnell 56.000<br />
Euro über die Ladentheke. Sogar eine<br />
viersitzige Brabus-Variante wurde in<br />
London gesichtet. Offen ist nach wie vor,<br />
ob der Bottroper Mercedes-Tuner mit<br />
diesem Suzuki was am Hut hat. Offen ist<br />
auch, ob sich die Suzuki-Strategen in<br />
der japanischen Präfektur Shizuoka<br />
nicht bald dazu durchringen, dem Motor<br />
eine Frischzellenkur zu gönnen und ihn<br />
mit Elektronik und Turboaufladung stärker,<br />
sauberer und damit EU-regelkonform<br />
zu machen. Dann könnte auch der<br />
Viersitzer zurückkehren. Aber nur, wenn<br />
die bereits angekündigte begrenzte<br />
Stückzahl nicht doch noch gelockert<br />
werden würde.<br />
Alpenkulisse eingerichtet – allerhand<br />
Hindernisse, Treppen und Sandlöcher<br />
inklusive. Damit zeigt das Unternehmen,<br />
dass man nach der Rohstoffgewinnung<br />
ein Gelände gleichzeitig für Spaß und<br />
Sicherheitstrainings herrichten kann.<br />
Der Jimny sollte dort oben eigentlich<br />
nur, frisch geputzt, ins rechte Licht gerückt<br />
und fotografiert werden. Wir treffen<br />
aber auf Ingmar Henning mit seinem<br />
Nissan Navara Doka und schauen zunächst<br />
zu, wie er einen gestrandeten und<br />
vom Schweizer Besitzer festgefahrenen<br />
Toyota FJ Cruiser aus dem Sandbett<br />
zieht. „Ihr könnt da ruhig durchfahren,<br />
wenn es der Jimny nicht schafft, dann<br />
…“ macht uns Ingmar Henning Mut. Allradgetrieben<br />
samt elektrischer Traktionskontrolle<br />
taucht der Jimny in das<br />
Sandloch ein und dank der kurzen Überhänge<br />
aus diesem auch problemlos wieder<br />
auf. Danach wühlt er sich, nur mit<br />
den angetriebenen Hinterrädern, durch<br />
die Sandbahn, auf der die Großen schon<br />
Probleme haben. Wieder im Allradmodus<br />
samt per Hand zuschaltbarer Untersetzung<br />
kraxelt der Jimny auch über die<br />
großen Hügel und bewältigt die Extremabfahrt.<br />
Die per Knopfdruck zugefügte<br />
Bergabfahrhilfe dosiert die Bremsen automatisch,<br />
um die konstante Geschwindigkeit<br />
zu halten. Wir werden mutiger. Ab<br />
geht’s auf den abgesteckten Trail ins<br />
Unterholz, wo die Waldarbeiter noch<br />
reichlich Zentimeter hohe Baumstümpfe<br />
stehen ließen. Ohne Murren hoppelt der<br />
Suzuki durchs Gelände, eifrig dem FJ<br />
hinterher. Als dieser wegen seiner Breite<br />
VERWECHSLUNGSGEFAHR: Ohne markantes S auf dem Kühlergrill sowie fünf statt drei<br />
Türen könnte der Jimny glatt als Vertreter der G-Klasse durchgehen.<br />
Fertig zum<br />
Ausritt<br />
Genug der Theorie und Historie: Der in<br />
Jungle Green gelieferte Jimny wartet auf<br />
seinen Ausritt ins Gelände, ins Schotterwerk<br />
von Geisingen am Rand des Südschwarzwalds.<br />
Dort, überm aktuellen<br />
Gewinnungsgebiet, hat die am Bodensee<br />
und im Südschwarzwald tätige<br />
Meichle + Mohr-Gruppe auf über 900 m<br />
Höhe den Offroad-Park Ultraterrain mit<br />
HOCHGEFÜHL: Dem Toyota FJ Cruiser oder dem Nissan Navara Pick-up fährt der Jimny in<br />
manchen Geländewagendisziplinen auf und davon.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
34<br />
PRAXIS<br />
Kultstatus kostet<br />
Wofür Fans ans Gesparte gehen<br />
Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht erklären. Dazu gehören auch die aktuell in Deutschland aufgerufenen Preise für den<br />
zum Jahresbeginn 2021 eingestellten Suzuki Jimny Comfort Allgrip als Viersitzer. Weil er die strengeren Emissionslauflagen nicht<br />
erfüllen konnte, stoppten die Japaner die Auslieferung des beliebten Retro-Allradlers nach Europa. Dafür bieten auf Online-<br />
Portalen nun Händler und Privatleute den 102 PS starkem Vierzylinder-Benziner mit Automatikgetriebe für bis zu stolzen 39.990<br />
Euro an. Einige Jimnys sind mit breiteren Kotflügeln, Spezialfahrwerken, Zubehörteilen, noblem Interieur sowie stärkeren Maschinen<br />
umgebaut. Für diese getunten und oft der Mercedes-G-Klasse noch ähnlicheren Zwerge werden schon mal 50.000 Euro<br />
aufgerufen. Selbst die Preise für Serien-Modelle mit 15.000 km auf der Uhr klettern in utopische Höhen. Für einen Jimny NFZ,<br />
eben den seit Mai 2021 angebotenen Zweisitzer mit Trennwand und die Emissionsauflagen umgehende Nutzfahrzeugzulassung,<br />
sind schon um die 30.000 Euro aufgerufen worden, was einem Plus von etwa 8000 Euro über dem Listenpreis entspricht. (geh)<br />
DAS SANDLOCH ist kein Problem, auch das Ein- und Auftauchen bewältigt der Jimny<br />
dank Allradantrieb und Sperren ohne zu murren.<br />
Kraft auf die anderen beiden Räder verlagert.<br />
Deutlich wird erneut die Seitenneigung.<br />
Doch zur Gefahr wird diese in<br />
keiner Situation, so sehr wir den auf<br />
einem robusten Leiterrahmen und steifen<br />
Radaufhängungen mit Starrachsen<br />
aufgebauten Jimny auch zum kontrollierten<br />
Kippen bringen wollten.<br />
Das Kapitel Gelände hat der Jimny<br />
schon mal mit Bravour bestanden. Auf<br />
dem Rückweg über die Autobahn zeigt<br />
sich jedoch, dass er weniger fürs<br />
Schnellfahren gemacht ist. Das vor sich<br />
hin summende Getriebe meldet genauso<br />
seine eigentliche Aufgabe wie der laute<br />
und unüberhörbar nach einem sechsten<br />
Gang verlangende Motor. Beim schnellen<br />
Verzögern tritt eine der wenigen<br />
Schwächen auf: die Bremsen in Verbindung<br />
mit den wenig Grip vermittelnden<br />
Allwetterreifen. Später auf der Landstraße<br />
relativieren sich diese Jimny-Eigenheiten,<br />
auch wenn die Seitenneigung<br />
nicht zum Kurvenwetzen verführt. Im<br />
Stadtverkehr, wo vor allem seine extreme<br />
Übersichtlichkeit, die kompakten<br />
Maße und der Wendekreis von unter 5 m<br />
geschätzt werden, spielt der Jimny seine<br />
Wendigkeit als weiteren Trumpf aus.<br />
Kein Wunder, dass piepsende Einparkhilfen<br />
erst gar nicht zu liefern sind. Für<br />
den Einsatz als hipper Einkaufswagen<br />
oder fürs Gelände reichen auch die<br />
102 PS vollkommen aus. Dass sich der<br />
1,1-Tonner vor allem bei zügiger Autobahnfahrt<br />
auch mal über neun Liter<br />
Super genehmigt, ist bei seiner Größe<br />
aber nicht akzeptabel.<br />
Nahezu Vollausstattung<br />
an Bord<br />
NICHT ALLTÄGLICH ist die aufgeschüttete Steigung. Dank Bergabfahrhilfe kommt die<br />
Jimny-Fuhre heil unten an.<br />
zwischen zwei Bäumen stoppen muss,<br />
rollen wir schaukelnd an ihm vorbei.<br />
Jetzt zeigt sich auch die Traktionskontrolle,<br />
die, sobald zwei diagonal gegenüberliegende<br />
Räder an Grip verlieren, die<br />
Jimnys Purismus kommt auch im durchgängig<br />
in Schwarz gehaltenen Innenraum<br />
ungeschminkt zum Vorschein,<br />
macht den Kleinen vielleicht erneut so<br />
herrlich sympathisch in der ständig nach<br />
Perfektion strebenden Autowelt. Die<br />
überschaubar angeordneten Bedienungselemente<br />
vor den akzeptablen<br />
Sitzen sind in geometrischen Formen<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
35<br />
SUPERVISOR IM OFFROAD-PARK: Ingmar Henning findet den 102-PS-Motor gar nicht<br />
schlecht, obwohl dieser die EU-Abgasnormen nicht mehr ganz erfüllt.<br />
ÜBERSICHTLICH und angenehm aufgeräumt<br />
präsentiert sich das Cockpit des kleinen Suzuki.<br />
gehalten. Auf der Armaturentafel sollen<br />
sogar die vertikalen Linien an der Instrumenteneinheit<br />
dem Fahrer helfen, in<br />
rauem Gelände die Schräglage zu erkennen.<br />
Im von analogen Rundinstrumenten<br />
geprägten Cockpit zeigt sich auch die<br />
umfangreiche Sicherheitsausstattung.<br />
Die Bremsunterstützung erkennt eine<br />
drohende Kollision und warnt optisch<br />
und akustisch, leitet notfalls sogar<br />
die Notbremsung ein. Integriert sind<br />
auch das Spurhaltewarnsystem, ein<br />
Fernlichtassistent, die Verkehrszeichenerkennung<br />
sowie der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer.<br />
Zum Komplettangebot<br />
gehören Klimaanlage und Digitalradio.<br />
Ach ja, angelassen wird der<br />
Vierzylinder übrigens mit einem echten<br />
Schlüssel mit Bart und zum Drehen.<br />
Das durch ein massives Metallgitter<br />
getrennte Gepäckabteil ist ebenfalls für<br />
den rustikalen Einsatz gerüstet und verträgt<br />
dank Kunststoffverkleidung auch<br />
Schmutz. Das für die NFZ-Qualifizierung<br />
montierte Gitter ist aber dran schuld,<br />
dass vor allem 2-m-Menschen die Sitze<br />
nicht weit nach hinten schieben können.<br />
Fünf Zentimeter mehr würden hier schon<br />
helfen und dem Ladevolumen nicht viel<br />
schaden. Der doppelte Ladeboden hingegen<br />
sorgt sogar für Ordnung im durch<br />
die seitlich angeschlagene Tür zu beladenden<br />
Gepäckabteil.<br />
Der Spaßmacher braucht<br />
kein null auf hundert<br />
Fazit: Abgesehen vom Ritt auf der Autobahn<br />
macht Jimny-Fahren Spaß, auch<br />
weil der kleine Alleskönner einfach zu<br />
bedienen und übersichtlich ist. Im unwegsamen<br />
Gelände hat der Hecktriebler<br />
das noch nach alter Väter Sitte mit Hebeln<br />
zu aktivierende Allradsystem an<br />
Bord und ist damit das preiswerteste<br />
Geländefahrzeug auf dem europäischen<br />
Markt. Dafür wundern wir uns nicht, dass<br />
bei 145 km/h Schluss ist und dass Suzuki<br />
nirgends den Sprintwert von null auf<br />
hundert angegeben hat. Böse Blicke<br />
wegen des Geländewagens vor der Tür<br />
oder im Stadtgetümmel muss man auch<br />
nicht fürchten. Der Jimny hat diesen „Ist<br />
der süß“-Faktor mit eingebaut, selbst<br />
wenn man mit ihm im Gelände den<br />
Landlords und Cruisern auch mal davonzieht.<br />
Das Schaukeln auf den Landstraßen<br />
oder beim Überqueren von Bodenwellen<br />
nimmt man ihm nicht krumm.<br />
Jimny-Fahren hat schon vor 24 Jahren<br />
Spaß gemacht, erst recht, wenn der Kleine<br />
so herrlich der G-Klasse vom Nachbarn<br />
gleicht. Die hat trotz V-8-Brummeln<br />
längst nicht so viel Kult-Faktor an Bord<br />
wie der Kraxel-Würfel aus Japan.<br />
Ein Beitrag von GP-Autor Gerhard Herr,<br />
www.bodensee-actuell.com<br />
www.suzuki.de<br />
REICHLICH PLATZ ist im Gepäckabteil des Jimny.<br />
Dank fehlender Rückbank bekommen sogar die RC-<br />
Offroader des Fotografen ihr eigenes Abteil.<br />
für 4 m³ Lader<br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 4<br />
robust<br />
flexibel<br />
wartungsfrei<br />
+49 (0) 3 51 / 8 84 57 40<br />
www.einfach-aufbereiten.de<br />
einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de<br />
für 1 m³ Lader<br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3
36<br />
AUFBEREITUNG<br />
Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit<br />
Die Kohle hat – wie kaum etwas anderes in den vergangenen<br />
100 Jahren – die Ruhr-Region geprägt. So<br />
ist es nicht verwunderlich, dass viele Hersteller von<br />
Aufbereitungstechnik hier ihre Wurzeln haben. Auch<br />
Wilhelm Heinrich Steinhaus legte 19<strong>22</strong> den Grundstein<br />
für die heutige Firmengruppe mit der Gründung der<br />
Siebtechnik GmbH & Steinhaus GmbH in Duisburg. Ein<br />
mutiger Schritt, denn die Zeiten waren eher schwierig.<br />
Die Ruhrbesetzung lag in der Luft, Reparationszahlungen<br />
hatten die deutsche Wirtschaft erheblich geschwächt<br />
und eine Inflation unbekannten Ausmaßes<br />
wurde erwartet. Mit Leidenschaft und Innovationskraft<br />
gewappnet, ließ sich der Gründer aber nicht beirren<br />
und legte den Grundstein für das, was die Unternehmensgruppe<br />
heute ausmacht. Das Gegenkonzept zur<br />
Mutlosigkeit der Zeit trug Früchte – trägt sie bis heute<br />
und ist beispielgebend für beherztes Unternehmertum<br />
in Krisenzeiten.<br />
Seit Längerem schon in Mülheim an der Ruhr zu<br />
Hause, hatte das Unternehmen einst seine Fertigung<br />
in Duisburg, wo auch das Bild von 1946 entstand. Obwohl<br />
sich das grundlegende Prinzip des Siebens nicht<br />
geändert hat, wird doch im Rückblick des hundertjährigen<br />
Traditionsherstellers deutlich, dass technisch<br />
eigentlich nichts beim Alten geblieben ist. Allerhand<br />
hat sich seit dem Gründungsjahr entwickelt und mit<br />
den bedienten Märkten sind auch die Anwendungsbereiche<br />
vielfältiger geworden.<br />
Dass Aufgabekapazitäten von bis zu 7000 t/h in Vorsiebanlagen<br />
des Erzbergbaus, Remote-Inbetriebnahmen,<br />
Fernwartung und Online-Diagnostik irgendwann zum Tagesgeschäft<br />
gehören, hätten sich einst die Kollegen auf<br />
der Duisburger Bleichstraße ganz sicher niemals träumen<br />
lassen. Aktuelle Siebanlagen in deutschen Kies- und<br />
Schotterwerken klassieren problemlos Aufgabemengen<br />
von rund 500 t/h zu verkaufsfähigen Endprodukten. Siebund<br />
Setzmaschinen der Firmengruppe sind weltweit in<br />
derartigen Aufbereitungsanlagen vertreten.<br />
Die heutige Siebtechnik Tema ist die weltweite Dachmarke<br />
der Siebtechnik GmbH und der ehemaligen Tema-Gruppe.<br />
Dabei ist Siebtechnik Tema Teil einer weltweit<br />
agierenden Unternehmensgruppe mit rund 3500<br />
Mitarbeitern in über 50 Unternehmen mit klarer Ausrichtung<br />
auf die Aufbereitung mineralischer Schüttgüter<br />
sowie die Fest-Flüssig-Trennung in der Chemie- und<br />
Lebensmittelindustrie. Die in 100 Jahren Firmengeschichte<br />
konsequent umgesetzte Unternehmenspolitik<br />
des kontrollierten, eigenfinanzierten Wachstums sichert<br />
nicht nur eine gesunde wirtschaftliche Basis und eine<br />
außergewöhnlich gute strategische Aufstellung, sondern<br />
auch die beeindruckende weltweite Präsenz. Trotz<br />
unsicherer Prognosen sind auch diesmal, 100 Jahre<br />
später, die Weichen für eine weitere positive Unternehmensentwicklung<br />
gestellt. <br />
<br />
(gsz nach Informationen auf www.siebtechnik-tema.de)<br />
BESONDERER ANLASS: Siebtechnik Tema feiert in diesem Jahr ein<br />
besonderes Jubiläum. Fotos: www.siebtechnik-tema.de<br />
100 Jahre Siebmaschinenfertigung<br />
www.siebtechnik-tema.de<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
THE<br />
ROCK<br />
WIRTGEN GROUP<br />
Magazin für die<br />
Materialaufbereitung<br />
Sonderausgabe<br />
Willkommen in der gedruckten<br />
Ausgabe unseres neuen, digitalen<br />
Fachmagazins für die Material aufbereitung.<br />
Immer up to date unter:<br />
THEROCK.wirtgen-group.com
2 THE ROCK INNOVATION<br />
Inhalt<br />
INNOVATION<br />
Seite 2: Neue Brechanlagen der<br />
EVO2-Generation<br />
PASSION<br />
Seite 3: MOBICAT MC 110i EVO2<br />
im Einsatz am Brennertunnel<br />
NEWS<br />
Seite 4: Vom Schokobrecher bis<br />
zum German Design Award<br />
INNOVATION<br />
Seite 5: Neue mobile Grobstücksiebanlage<br />
MOBISCREEN<br />
MSS 802(i) EVO<br />
PASSION<br />
Seiten 6–7: Von Bayern bis Trinidad –<br />
PRO-Anlagenzüge im Einsatz<br />
EVO2-GENERATION<br />
Mobile Brechanlagen<br />
mit Mehrwert<br />
Kleemann präsentiert den MOBICAT MC 110(i) EVO2 Backenbrecher<br />
und den MOBICONE MCO 90(i) EVO2 Kegelbrecher.<br />
Durch innovative Features arbeiten die Geräte jetzt noch effi -<br />
zienter. Ein starkes Team für die erste und zweite Brechstufe.<br />
Wenn es gilt, schnell einsatzbereit<br />
zu sein, effizient zu<br />
brechen und Flexibilität in<br />
der An wendung zu bieten, können die<br />
neuen mobilen Brechanlagen von<br />
Kleemann punkten. Backenbrecher und<br />
Kegelbrecher der neuen Generation<br />
EVO2 wurden für Einsätze im mittleren<br />
Leistungssegment in Steinbrüchen oder<br />
bei Recycling- und Lohnunternehmen<br />
entwickelt. Gekoppelt bilden sie ein<br />
besonders starkes Team: abgestimmtes<br />
Leistungsniveau und innovative Linienkopplung<br />
ermöglichen einen reibungslosen<br />
und kontinuierlichen Materialfluss<br />
durch beide Anlagen. Die Technologie<br />
dahinter nennt sich Continuous Feed<br />
System: Sie überwacht per Ultraschallsonde<br />
verschiedene Parameter<br />
und optimiert dabei die Performance für<br />
beide Anlagen gleichzeitig.<br />
Mit SPECTIVE<br />
CONNECT alle relevanten<br />
Prozessinformationen<br />
und<br />
Reportings auf<br />
dem Smartphone.<br />
stellt Anwendern auf einem zwölf Zoll<br />
großen Touchpanel alle wichtigen Anlageninformationen<br />
und Einstellungen<br />
übersichtlich dar und beugt Fehlbedienungen<br />
vor.<br />
Die innovativen Überlastsysteme<br />
der Maschinen steigern die Betriebsbereitschaft<br />
der Anlage nachhaltig, indem<br />
sie einen möglichst kontinuierlichen<br />
Prozess erlauben und die Maschinen vor<br />
Schäden schützen.<br />
IMPRESSUM<br />
Intuitives Bediensystem<br />
Mit dem intuitiv aufgebauten Bediensystem<br />
SPECTIVE hat Kleemann die Bedienung<br />
erheblich vereinfacht. SPECTIVE<br />
Mehr<br />
dazu online<br />
THE ROCK<br />
Magazin der WIRTGEN GROUP für die Material aufbereitung<br />
Herausgeber<br />
WIRTGEN GROUP, Branch of John Deere GmbH & Co. KG,<br />
Reinhard-Wirtgen-Straße 2, 53578 Windhagen<br />
E-Mail: magazine@wirtgen-group.com,<br />
www.wirtgen-group.com<br />
Amtsgericht Mannheim,<br />
HRA 7<strong>04</strong>371, VAT ID No.: DE 283 5<strong>04</strong> 884<br />
Persönlich haftende Gesellschafterin<br />
John Deere GmbH, Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Sitz Luxemburg,<br />
Handelsregister Nr. R.C.S. Luxemburg B 161281<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Volker Knickel, Markwart von Pentz, Dr. Thomas Peuntner,<br />
Domenic G. Ruccolo, Alejandro Sayago<br />
Redaktion<br />
Wirtgen Group Corporate Communications<br />
Produktion<br />
muehlhausmoers corporate communications gmbh, Köln<br />
Verbesserter Diesel-Direkt-<br />
Antrieb sorgt für sparsa meren<br />
Betrieb.
THE ROCK PASSION<br />
3<br />
MOBICAT MC 110i EVO2 IN DER PRAXIS<br />
Die neue Anlage<br />
setzt das geforderte<br />
Tempo auf<br />
der Baustelle<br />
problemlos um.<br />
So kann alles planmäßig<br />
abgewickelt<br />
werden.<br />
Einsatz am<br />
Brennertunnel<br />
Im Rahmen der Errichtung des Brenner Basistunnels schlägt sich der neue<br />
mobile Backenbrecher MOBICAT MC 110i EVO2 im norditalienischen Brixen<br />
durch den Granit. Die Herausforderung besteht in der Dichte des Gesteins.<br />
Der sorgsame Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen gehört<br />
zur Planung von Großbauprojekten<br />
dazu. Damit sich der Bau<br />
des 230 Tunnelkilometer langen Brenner-<br />
Basistunnels so wenig wie möglich auf die<br />
Umwelt auswirkt, werden umwelttechnische<br />
Ausgleichsarbeiten vorgenommen,<br />
etwa die Errichtung eines Sammelbeckens<br />
für Quellwasser. Das Becken aus<br />
reinem Naturstein soll entlang der Verbindungsstraße<br />
am Fluss Eisack in Spinges<br />
entstehen und insgesamt 18.500 Kubikmeter<br />
Wasser fassen.<br />
Brecher mit hoher Produktivität<br />
Für das ausführende Unternehmen Nord-<br />
Bau Peskoller aus Kiens ist neben dem<br />
extremen Gefälle vor allem die Dichte des<br />
massiven Granitgesteins eine Herausforderung. In nur einem<br />
Jahr Bauzeit müssen rund 55.000 Kubikmeter des dichten Materials<br />
gebrochen und in fünf unterschiedliche Korngrößen zerkleinert<br />
werden. Dies erfordert eine Anlage mit extrem hoher<br />
Produktivität und einer konstanten Volumenreduzierung.<br />
Die Wahl fiel auf die neue MOBICAT MC 110i EVO2 mit<br />
einer Aufgabeleistung von bis zu 400 Tonnen Material pro Stunde.<br />
Der Brecher, den NordBau bislang in Betrieb hatte, verfügte<br />
im Vergleich nicht einmal über die Hälfte der Produktivität, war<br />
wesentlich lauter und verbrauchte deutlich mehr Kraftstoff.<br />
Ausgestattet mit dem intuitiven Bedienkonzept SPECTIVE<br />
können sämtliche Einstellarbeiten der Anlage einfach, schnell<br />
und fehlerfrei durchgeführt werden. Dank SPECTIVE CONNECT<br />
stehen dem Bediener alle relevanten Informationen sogar auf<br />
dem Smartphone zur Verfügung. Das NordBau-Team ist<br />
von der Wahl ihres Chefs Franz Peskoller überzeugt: „Dieser<br />
neue Backenbrecher kann mit absoluten Höchstleistungen punkten“,<br />
berichtet Alexander Hintner, Unternehmer der NordBau<br />
Peskoller.<br />
Mehr<br />
dazu online
4<br />
THE ROCK NEWS<br />
News<br />
Schnellwechsler<br />
Für die Performance von Brech- und<br />
Siebanlagen spielen Fördergurte eine<br />
wichtige Rolle. Anwender sollten das<br />
passende Modell entsprechend der<br />
geplanten Anwendung wählen. Durch<br />
das geförderte Gestein unterliegen die<br />
Gurte hohen Belastungen. Für unterschiedliche<br />
Anforderungen bietet<br />
Kleemann drei verschiedene Fördergurt-Systeme<br />
an, die sich hauptsächlich<br />
in der Montage und Demontage unterscheiden,<br />
aber alle dieselbe Anforderung<br />
haben: maximale Standzeiten.<br />
„Beschädigungen an und in den Gurten<br />
lassen sich nicht vermeiden. Damit so<br />
schnell wie möglich wieder produktiv<br />
gearbeitet werden kann, haben wir die<br />
ZIP CLIP Fördergurte eingeführt: Damit<br />
geht die eigenständige Montage sehr<br />
schnell und die Maschine ist direkt nach<br />
dem Wechsel des Fördergurts wieder<br />
einsatzbereit“, erklärt Anwendungsexperte<br />
Ioannis Karademiroglou.<br />
Schokobrecher<br />
Die Auszubildenden Tim Schwarz und Tim<br />
Grabe waren von den Kleemann Produkten<br />
so inspiriert, dass sie das Modell eines<br />
Prallbrechers konstruiert haben – inklusive<br />
der Programmierung. Das Modell ist mit<br />
seinen 2.700 Kunststoff-Bausteinen dem<br />
Original nicht nur äußerlich bis ins letzte<br />
Detail nachempfunden: Im Inneren verrichten<br />
ein sich drehenden Rotor und aufklappbare<br />
Trichter ihre Arbeit. Die Programmierung<br />
des Modell-Prallbrechers<br />
erfolgte anhand der Physical-Computing-<br />
Plattform „Arduino“, die eine eigenständige,<br />
interaktive Steuerung von Objekten<br />
ermöglicht. Die beiden Azubis haben für<br />
ihr Projekt viel Zeit in der Kleemann Lehrwerkstatt<br />
verbracht. Der Aufwand hat sich<br />
gelohnt: Das Modell steht, funktioniert und<br />
braucht nur noch eine originalgetreue Verkleidung.<br />
Leistungsgerecht bricht das<br />
Modell der beiden statt echter Steine<br />
Schokolinsen. Herzlichen Glückwunsch zu<br />
dieser tollen Arbeit.<br />
Effizienzwalze<br />
Für den Bau eines Damms im sauerländischen<br />
Bad Fredeburg haben zwei<br />
Hamm Walzenzüge vom Typ H 25i VC<br />
mit ihrer speziellen Brecherbandage<br />
den lokalen Schiefer gebrochen und<br />
zugleich verdichtet. Eigentlich sollten<br />
dafür mehrere Backenbrecher, Lastwagen,<br />
Planierraupen und Walzenzüge<br />
eingesetzt werden. Die zwei VC-Walzenzüge<br />
boten hier die effizientere Option.<br />
„Uns überzeugte das Konzept der Walze<br />
sofort“, berichtet Bauleiter Michael Tillmann<br />
von der Straßen- und Tiefbau<br />
GmbH. Letztlich sorgte auch die Qualität<br />
des gebrochenen Schiefers und die erreichte<br />
Verdichtung der Dammlagen für<br />
Lob. „Durch das Entkoppeln der Prozessschritte<br />
konnten wir eine Leistung<br />
von circa 4.500 Kubikmeter pro Tag realisieren.<br />
Das ist fast doppelt so viel wie<br />
in der ursprünglichen Planung vorgesehen.“<br />
Auch die simple Bedienung, der<br />
Komfort in der Kabine und die einfache<br />
Montage und Demontage der Werkzeuge<br />
haben die Anwender nachhaltig<br />
überzeugt.<br />
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Abräumer<br />
Die mobilen Backen- und Kegelbrecher<br />
der neuen EVO2-Generation haben den<br />
German Design Award und den Good Design<br />
Award erhalten. Mit diesen Auszeichnungen<br />
konnte Kleemann erneut seine<br />
Innovationskraft unter Beweis stellen. Die<br />
neuen mobilen Brecher MOBICAT MC<br />
110(i) EVO2 und MOBICONE MCO 90(i)<br />
EVO2 wurden nach ökonomischen, ergonomischen<br />
und ökologischen Maßstäben<br />
konzipiert, was sich zusammen mit dem<br />
konsequenten Design als preiswürdig erwiesen<br />
hat. Dabei holte die MOBICAT MC<br />
110(i) EVO2 beim German Design Award<br />
mit „Gold“ die höchste Auszeichnung und<br />
die MOBICONE MCO 90(i) EVO2 erhielt<br />
das Gütesiegel „Special Mention“. Der<br />
US-amerikanische Good Design Award in<br />
der Kategorie Industrie-Design be stätigt,<br />
dass die Produkte nicht nur außergewöhnliche<br />
Designmerkmale aufweisen, sondern<br />
auch hinsichtlich Innovationskraft,<br />
Funktionalität und Energieeffizienz ordentlich<br />
punkten.
THE ROCK INNOVATION<br />
5<br />
MOBISCREEN MSS 802(i) EVO<br />
Kräftig<br />
aussieben, bitte!<br />
Mit seiner neuen mobilen Grobstücksiebanlage zeigt Kleemann,<br />
was Siebanlagen der neuesten Generation für Naturstein- und<br />
Recycling-Anwendungen leisten können.<br />
Die MOBISCREEN MSS 802(i) EVO ist mobil, besonders<br />
leistungsstark, kosteneffizient und speziell für wechselnde<br />
Herausforderungen unterschiedlicher Einsatzgebiete<br />
konzipiert.<br />
Für den Anwender erweist sich die Anlagentechnologie<br />
als sehr einfach und sicher. Das ergonomische Design, die optimierte<br />
Bedienung und das anwenderfreundliche Wartungskonzept<br />
beeindrucken ebenso wie die technologischen Highlights<br />
im Prozessablauf.<br />
Leistungsstark und flexibel<br />
Das breite Hauptaustragsband ist wie alle Förderbänder in der<br />
Geschwindigkeit stufenlos einstellbar, während die großzügige<br />
Materialübergabe auf das Siebdeck eine optimale Nutzung der<br />
Siebflächen gewährleistet.<br />
Für kürzere Rüstzeiten, mehr Flexibilität und Einsatzvariabilität<br />
sorgen klappbare Bestandteile der Anlage sowie die<br />
einfache Einstellungsanpassung der Siebparameter. Auch die<br />
Umstellung von 3- auf 2-Wege-Splitt kann schnell und einfach<br />
erfolgen. Das proportional gesteuerte Fahrwerk erlaubt ein<br />
schnelles Versetzen der Grobstücksiebanlage und rundet das<br />
ANWENDUNGSHIGHLIGHTS<br />
> Intuitive und sichere Anlagensteuerung<br />
mit Startautomatik<br />
> Minimierung wartungsbedingter<br />
Stillstandzeiten<br />
> Einfacher Zugang und intelligente<br />
Reinigung<br />
> Beste Beleuchtung für<br />
hervorragende Sichtverhältnisse<br />
> Großzügige Arbeitsbühnen<br />
flexible Konzept optimal ab. Eine Prozesskopplung<br />
der MSS 802(i) EVO mit<br />
allen anderen EVO und PRO Brechanlagen<br />
ist dank der Linienkopplung einfach<br />
zu realisieren.<br />
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Mobil und flexibel: Kluges<br />
Anlagendesign und flexible<br />
Umbaumöglichkeiten<br />
sorgen für einen hohen<br />
Mate rialfluss.
6 THE ROCK PASSION<br />
In nur zwei Brechstufen<br />
entstehen<br />
die gewünschten<br />
Splitte: Das Team<br />
von Berger ist zufrieden<br />
mit der stabilen<br />
und hocheffizienten<br />
Ausstattung.<br />
PRO-ANLAGENZUG IM GRANIT<br />
In zwei Brechstufen zum Ziel<br />
In einem Steinbruch inmitten des Bayerischen Waldes bricht die Berger<br />
Rohstoffe GmbH seit 2020 Granit zu Schotter und Splitten. Ein PRO-<br />
Anlagenzug von Kleemann überzeugt dabei durch hohe Produktivität.<br />
Durch den Umbau zum Massensteinbruch<br />
ergaben sich im Bayerischen<br />
Wald Aufräumarbeiten<br />
an vielen Stellen. Um die Wirtschaftlichkeit<br />
sicherzustellen, sollten dabei die Transportwege<br />
nicht zu lang sein. Bei der<br />
Wahl der Anlagentechnik fiel die Entscheidung<br />
auf einen PRO-Anlagenzug<br />
von Kleemann, da dieses Ensemble in<br />
puncto Eignung und Leistung die Anforderungen<br />
vollständig erfüllt. Im Zentrum<br />
des Zuges stehen der mobile Backenbrecher<br />
MOBICAT MC 120 Zi PRO und<br />
der mobile Kegelbrecher MOBICONE<br />
MCO 11i PRO, ergänzt durch die mobilen<br />
Siebanlagen MOBISCREEN MS 952i und<br />
MS 953i EVO sowie das Haldenband<br />
MOBIBELT MBT 20.<br />
„Diese Brecher sind stabil und<br />
massiv ausgeführt“, sagt Markus Penz, der<br />
die Anlage als Ingenieur technisch betreut.<br />
Weil Granit sehr abrasiv ist, legt<br />
Berger zudem Wert auf einen anlagenseitig<br />
guten Verschleißschutz: Der Backen-<br />
brecher wird durch das unabhängige Doppeldecker-Vorsieb<br />
entlastet, übermäßigem Verschleiß wird vorgebeugt. Hoch zufrieden<br />
ist das Team auch, weil aus dem aufgegebenen Granit<br />
in nur zwei Brechstufen die gewünschten Splitte entstehen. „Das<br />
ist normalerweise fast unmöglich.“, erklärt Andreas Wagner, Kleemann<br />
Fachberater von Wirtgen Deutschland. Markus Penz ist<br />
äußerst zufrieden mit dem Ergebnis. „Mit dieser Anlage können<br />
wir alle Zielvorgaben souverän erfüllen, denn sie ist noch besser,<br />
als wir gedacht hatten.“<br />
Stabile Prozesse und Nachhaltigkeit<br />
Durch die Linienkopplung arbeitet zwar jede Maschine grundsätzlich<br />
für sich, gibt aber bei Störungen oder Überfüllungen<br />
Signale an die vor- und nachgeschalteten Maschinen ab. Zudem<br />
sorgt das Continuous Feed System für eine optimale Auslastung<br />
der Brecher. Die Verbindung aller Maschinen sorgt für Sicherheit:<br />
Schäden oder Überlast-Situationen werden durch dieses<br />
Konzept vermieden.<br />
Berger hat alle Komponenten mit der Option externer<br />
Stromeinspeisung ausrüsten lassen: Die teilweise Nutzung des<br />
reinen Elektroantriebs reduziert Emissionen und Lautstärke. So<br />
sind die Kleemann Anlagen ein Schritt in Richtung nachhaltiger<br />
Gesteinsarbeiten.<br />
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7<br />
PRO-ANLAGENZUG IM KALKSTEIN<br />
Doppelte Leistung<br />
Im Inselstaat Trinidad und Tobago in der südlichen Karibik arbeitet seit Oktober 2020<br />
ein Kleemann PRO-Anlagenzug für die Jusamco Ltd. Der Anlagenzug produziert auf<br />
äußerst wirtschaftliche Weise Endprodukte für die Herstellung von Asphalt.<br />
Neben eigenen In frastrukturprojekten<br />
auf der Insel Trinidad<br />
hat Jusamco<br />
einen starken Fokus auf den<br />
Export von Zuschlagstoffen<br />
nach Guyana gelegt, wo aktuell<br />
durch große Infrastrukturprojekte<br />
ein hoher Bedarf an<br />
aufbereitetem Gesteinsmaterial<br />
besteht. Die Wahl der Anlagentechnik<br />
fiel auf einen<br />
Kleemann PRO-Anlagenzug,<br />
denn die hohe Leistung, die<br />
sehr gute Qualität des Endprodukts<br />
und die einfache<br />
Verlinkung der einzelnen Maschinen<br />
überzeugten die Entscheider<br />
bei Jusamco.<br />
Kluge Prozesse,<br />
optimierte Leistung<br />
Der mobile Backenbrecher<br />
MOBICAT MC 120 Z PRO und<br />
der mobile Kegelbrecher<br />
MOBICONE MCO 11 PRO stehen<br />
im Mittelpunkt des Anlagenzuges und werden durch die<br />
mobile Siebanlage MOBISCREEN MS 953 EVO vervollständigt.<br />
„Die einfache Verkettung der drei Maschinen und der aufeinander<br />
abgestimmte, automatische Prozess hat uns den Betrieb<br />
erleichtert“, sagt Kyle Parsons, verantwortlicher Projektleiter.<br />
Durch die Linienkopplung stabilisiert eine automatische Regelung<br />
den Prozess. Das Continuous Feed System sorgt zudem für<br />
eine optimale Auslastung der Brecher. Diese Abstimmung entlastet<br />
die Bediener und harmonisiert den Prozess. Übermäßiger<br />
Verschleiß, Schäden oder Überlast-Situationen werden vermieden.<br />
Die Leistung lässt sich auch beziffern: Gegenüber den Anlagen,<br />
die bisher im Steinbruch eingesetzt wurden, konnte die<br />
Leistung auf das Doppelte gesteigert werden. „Mehr Effektivität<br />
geht kaum“, fasst Kyle Parsons zusammen.<br />
Nach der Lieferung der neuen Anlagen im September<br />
2020 stand das Projekt durch die Lockdowns während der Covid-19-Pandemie<br />
vor einer Herausforderung: die Inbetriebnahme<br />
des Anlagenzuges musste online<br />
stattfinden. Was trotz der Widrigkeiten<br />
und anfänglichen Sorgen sehr gut funktioniert<br />
hat, ohne Probleme oder auffälligen<br />
Verschleiß.<br />
Dazu hat auch die intuitive Bedienung<br />
mit SPECTIVE beigetragen, denn<br />
die visuelle Darstellung und einfache<br />
Benutzung lassen kaum Fehler zu. Auch<br />
Wartung und Pflege fallen dem Team<br />
leicht, kleinere Wechsel- und Umbauarbeiten<br />
konnten mit der Beratung der<br />
Kleemann Experten schnell und korrekt<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Brech- und<br />
Siebanlagen sind<br />
sehr gut zugänglich<br />
und können<br />
optimal auf die<br />
Anwendung ausgerichtet<br />
werden.<br />
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AUFBEREITUNG<br />
45<br />
Modularer Überbandmagnet für mobile Anlagen<br />
Kürzlich präsentierte Goudsmit Magnetics eine neu entwickelte<br />
Serie von mobilen Überbandmagneten. Die modular<br />
aufgebauten Magnete entfernen Eisenbestandteile<br />
aus darunter laufenden Materialströmen und sind für<br />
mobile Aufbereitungsanlagen wie Schredder, Brecher<br />
und Siebe vorgesehen. Die Magnetabscheider werden<br />
mit Ferrit- oder Neodym-Magneten gebaut, wobei letztere<br />
von einem zweipoligen zu einem dreipoligen System<br />
aufgerüstet werden. Dieses modifizierte Design bietet ein<br />
stärkeres Magnetfeld bei gleicher Magnetanzahl. Das<br />
kompakte und starke dreipolige Neodym-Überband ermöglicht<br />
eine größere Rotation des Eisens und lockert es<br />
auf, auch wenn es sich unter einem Materialhaufen verbirgt.<br />
Dies führt letztlich zu einem saubereren Produkt<br />
und ermöglicht die Rückgewinnung von mehr Metall.<br />
Das neue Design der mobilen Überbandmagnete ist<br />
modular aufgebaut und umfasst ein zusätzliches Dämpfungsglied<br />
am Ende des Magneten. Da die mobilen Brecher<br />
häufig über eine unterschiedliche Energieversorgung<br />
betrieben werden, bietet die modulare Bauweise Nutzern<br />
die Wahl zwischen einem Hydraulik-, einem Getriebemotor-<br />
oder einem Trommelmotorantrieb. Der Schwächungsmagnet<br />
in der neuen Version ist in 650, 800, 1000, 1200<br />
und 1400 mm Breite erhältlich und damit auf die verschiedenen<br />
Arbeitsbreiten abgestimmt. Dieser zusätzliche<br />
Magnet trägt das Material weiter aus dem Förderband<br />
heraus und sorgt für eine bessere Ablösung der angezogenen<br />
Eisenteile. Außerdem wird der Bandverschleiß<br />
erheblich reduziert. Zusätzlicher Vorteil der Neodym-<br />
Magnete: Das geringe Gewicht des Magneten erhöht die<br />
Mobilität der Aufbereitungseinheit.<br />
Sowohl das Magnetfeld als auch die Wellen und Lager<br />
sind bei der neuen Konstruktion besser geschützt. Das<br />
Magnetfeld strahlt nicht mehr über die Seite des Magneten<br />
hinaus, sodass das obere Band besser vor Verschmutzung<br />
geschützt ist. Es haftet weniger Eisen an der<br />
Außenseite der Konstruktion. Das spart Zeit bei der Reinigung<br />
und Wartung. Eine Schutzabdeckung auf Wellen<br />
und Lagern verhindert, dass sich Metallteile wie Eisendraht<br />
um die Welle wickeln können. Die optimierte Abschirmung<br />
an der Unterseite des Bandes sorgt dafür,<br />
dass keine Eisenteile zwischen Band und Magnet gelangen<br />
können. Stoßdämpfende Schichten, wie eine zusätzliche<br />
Gummischicht zwischen den Trägern, verlängern<br />
die Lebensdauer des Bandes. Der obere Bandmagnet<br />
enthält auch zwei zentrale Schmierstellen. Das spart Betreibern<br />
bei der Wartung wertvolle Zeit.<br />
Goudsmit Magnetics hat zuvor anhand von Kundenanfragen<br />
festgestellt, dass es einen größeren Bedarf an besseren<br />
Magneten für mobile Brech-, Sieb- und Trennanlagen<br />
gibt. Das dreipolige Ferrit-System wurde von Anfang an für<br />
Hängebahnmagnete eingesetzt, ist aber jetzt für mobile<br />
Anwendungen optimiert worden. Das dreipolige Neodym-<br />
System ist ein völlig neues Design und wurde in Serie entwickelt.<br />
Neodym ist stärker, Ferrit ist billiger. Beide Magnetvarianten<br />
sind auf dem Weg in die Anwendungspraxis.<br />
www.goudsmitmagnets.com<br />
Neueinführung<br />
EFFEKTIVER<br />
BEI WENIGER<br />
GEWICHT:<br />
Die neu entwickelten,<br />
modularen,<br />
mobilen<br />
Überbandmagnete<br />
sind für<br />
Mobilanlagen<br />
wie Schredder,<br />
Brecher und<br />
Siebe bestimmt.<br />
Fotos: Goudsmit
46<br />
AUFBEREITUNG<br />
Kreisschwinger mit positiv<br />
auffälligen Verbesserungen in Serie<br />
Mit der Einführung des innovativen Multi-Schwingsiebs goovi hat Thyssenkrupp<br />
Mining Technologies neue Maßstäbe in der Siebtechnik gesetzt. Das<br />
revolutionäre Antriebskonzept des goovi wird nun auch für die bewährten<br />
Kreisschwingsiebe der CK-Baureihe als CK+ in einer vereinfachten Form<br />
verwendet. Zusammen mit weiteren interessanten Detaillösungen ergibt sich<br />
eine deutlich kompaktere Bauweise sowie eine signifikante Reduktion der<br />
Anzahl drehender Teile und des Wartungsaufwandes.<br />
STATIONÄRER EINSATZ: Siebanlage mit zwei CK-Kreisschwingsieben. Fotos: Thyssenkrupp<br />
Siebmaschinen der CK-Baureihe<br />
sind schon seit vielen Jahren weltweit<br />
bei der Absiebung von Schotter,<br />
Kies, Erz, Kohle sowie in der Recyclingindustrie<br />
erfolgreich im Einsatz. Sie<br />
zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit<br />
und Siebeffizienz aus. Mit Siebflächen<br />
von bis zu 17 m² in Ausführungen<br />
mit zwei oder drei Siebdecks sind sie<br />
ideal auf die Anforderungen von Anwendern<br />
in der Steine- und Erden- sowie in<br />
der Bergbauindustrie zugeschnitten.<br />
Sie lassen sich ebenso gut in stationäre<br />
wie in semimobile und mobile Anlagen<br />
integrieren.<br />
Bisherige Bauweise<br />
Bei den Kreisschwingsieben handelt<br />
sich um einfache, robuste Konstruktionen.<br />
Die Seitenwände bestehen aus<br />
Standardblechen, die im Laserschnittverfahren<br />
in beliebiger Größe und Ausführung<br />
hergestellt werden können. Für<br />
die Befestigung von Anbauteilen und<br />
Quertraversen werden ausschließlich<br />
Schraubverbindungen verwendet, wodurch<br />
eine maximale Schwingfestigkeit<br />
und Lebensdauer erreicht wird. Zur Abstützung<br />
der Siebkästen kommen meist<br />
Stahlfedern zum Einsatz, die auf dem<br />
Anlagenstahlbau stehen.<br />
KREISSCHWINGSIEB mit zweimotorigem<br />
Antrieb auf einer Mobilanlage.<br />
Die Siebdecks können den Anforderungen<br />
der Betreiber entsprechend in<br />
verschiedenen Ausfertigungen mit<br />
Lochblechen, Polyurethan-Belägen<br />
oder Drahtgewebe sowie als Kombination<br />
daraus angeboten werden. Der<br />
Wechsel der Siebbeläge ist einfach und<br />
schnell mit Klemm- oder Spannvorrichtungen<br />
möglich. Im Aufgabebereich<br />
sind die Siebe zur Dämpfung der Aufprallkräfte<br />
mit einem Blindboden ausgestattet.<br />
Die Siebe der CK-Reihe<br />
können zudem optional mit einer Wasserbedüsung<br />
und einer Staubabdeckung<br />
ausgerüstet werden.<br />
Die Kreisschwingung wird üblicherweise<br />
durch Wellen mit beidseitig befestigten<br />
Unwuchtscheiben erzeugt, wobei<br />
die Lagerungen der Wellen in die Seitenwände<br />
des Siebs integriert sind. Je nach<br />
Baugröße werden ein oder zwei Antriebswellen<br />
eingesetzt, die jeweils einzeln<br />
durch einen separaten Motor angetrieben<br />
werden. Bei Doppelwellenantrieben,<br />
wie im abgebildeten Fall der<br />
Mobilanlage, werden die beiden Antriebe<br />
durch einen Zahnriemen synchronisiert.<br />
Die Motoren sind außerhalb des<br />
Siebkastens auf kleinen Konsolen im<br />
Stahlbau aufgestellt und über Keilriemen<br />
mit den Antriebswellen verbunden. Um<br />
das Siebergebnis zu beeinflussen und<br />
das Sieb optimal einzustellen, kann die<br />
Schwingungsamplitude durch Vergrößerung<br />
oder Verringerung der Unwuchten<br />
eingestellt werden. Die Drehzahl lässt<br />
sich lediglich durch Austausch der Keilriemenscheibe<br />
variieren.<br />
Innovatives Konzept CK+<br />
Thyssenkrupp hat nun die bestehende<br />
CK-Kreisschwingsieb-Baureihe auf den<br />
neuesten Stand der Technik gebracht.<br />
Schwerpunkte dieser Entwicklung waren<br />
das Antriebskonzept, die Abstützung der<br />
Siebe und die Wartungsfreundlichkeit.<br />
Bei Herstellkosten, Montageaufwand<br />
und Wartung für die Betreiber wurde eine<br />
deutliche Reduktion angestrebt. Kurz<br />
gesagt soll die neue Baureihe ein deutliches<br />
Gesamtplus bieten. Konsequen-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
47<br />
STANDARD BISHER UND JETZT: CK-Sieb mit herkömmlichem Doppelantrieb links und<br />
der neue Kreisschwinger CK+ als Sieb mit angeflanschtem Direktantrieb rechts.<br />
terweise erhielt sie die schlüssige<br />
Bezeichnung CK+.<br />
Aufbau_Schmidt2 05.05.2009 11:54 Uhr Seite 1<br />
Antrieb<br />
Wie erwähnt, bestehen herkömmliche<br />
Siebantriebe aus diversen drehenden und<br />
verbindenden Teilen wie Motoren, Keilriemen,<br />
Zahnriemen, Wellen und Unwuchterregern<br />
(Bild oben links). Alle diese Teile<br />
unterliegen dem Verschleiß und benötigen<br />
daher regelmäßige Wartungen. Sie<br />
müssen teilweise im Stahlbau verankert<br />
werden (Motor), durch Schutzvorrichtungen<br />
gegen Eingriff gesichert werden (Keilriemen,<br />
Zahnriemen) oder gegen Verschleiß<br />
durch herabfallendes Material<br />
geschützt werden (Welle). Eine Vereinfachung<br />
dieses Systems birgt daher interessante<br />
Vorteile im Hinblick auf Aufbau,<br />
Funktion und Wartungsaufwand.<br />
Die Lösung dieser Aufgabe war bei<br />
Thyssenkrupp naheliegend. Immerhin ist<br />
beim neu entwickelten goovi-Sieb des<br />
Herstellers, über das schon vielfach berichtet<br />
wurde, ein neuartiges, revolutionäres<br />
Antriebskonzept zum Einsatz gekommen.<br />
Dieses Konzept wurde nun in<br />
vereinfachter Form auch auf die Kreisschwingsiebe<br />
der CK-Baureihe<br />
übertragen. Daher kommen hier nun<br />
auch kompakte, lebensdauergeschmierte<br />
Standard-Unwuchtmotoren zum Einsatz,<br />
die symmetrisch direkt an den Seitenwänden<br />
angeflanscht und über eine<br />
Verbindungsstange synchronisiert werden.<br />
Diese Stange und die innenliegenden<br />
Antriebsteile sind durch ein Schutzrohr<br />
mit Gummierung vor herabfallendem<br />
Siebgut geschützt. Die Vorteile dieser<br />
Kompaktlösung mit Direktantrieb im Vergleich<br />
zum herkömmlichen Antrieb zeigen<br />
sich deutlich im Bild dieser Seite<br />
rechts. Die Anzahl der drehenden und<br />
bewegten Teile wurde drastisch reduziert,<br />
wodurch sich Wartungsaufwand,<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit und damit<br />
auch Stillstandzeiten automatisch reduzieren.<br />
Riemenschutze und eine Motorkonsole<br />
im Stahlbau entfallen beim Plus-<br />
Konzept komplett. Somit kann auch der<br />
Stahlbau leichter und weniger aufwendig<br />
ausgeführt werden und die Montagezeit<br />
reduziert sich deutlich.<br />
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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
48<br />
AUFBEREITUNG<br />
Abstützung<br />
Bei der Ausführung der Siebabstützung<br />
wurden komplett neue Wege beschritten.<br />
Statt der klassischen Siebabstützung<br />
mit Stahlfedern werden nun Gummifederelemente<br />
eingesetzt, die von<br />
Spezialherstellern als Standardkomponenten<br />
angeboten werden. Sie bieten<br />
im Vergleich zu Stahlfedern eine hohe<br />
Schwingungsisolierung und eine geringe<br />
Restkraftübertragung in die Fundamente.<br />
Zudem zeichnen sie sich durch<br />
eine hohe Lebensdauer, absolute Wartungsfreiheit<br />
und geringe Geräuschentwicklung<br />
aus.<br />
Ein weiteres Feature ist der neuartige<br />
Verstellmechanismus, der es ermöglicht,<br />
den Neigungswinkel des Siebs einzustellen.<br />
Somit kann die Siebneigung an<br />
das jeweilige Siebgut und die Aufgabenstellung<br />
angepasst und jederzeit ein optimales<br />
Siebergebnis erzielt werden.<br />
Für den Ein- und Ausbau der Gummifederelemente<br />
kann der Siebkasten mit<br />
kleinen Hydraulikzylindern angehoben<br />
SIEBABSTÜTZUNG BISHER UND JETZT:<br />
Die einstigen Stahlfedern im Bild oben<br />
werden nun bei den CK+-Modellen durch<br />
Gummifederelemente bei einstellbarer<br />
Neigung des Siebes ersetzt.<br />
werden, sodass die Federn bequem in<br />
entlastetem Zustand montiert werden<br />
können.<br />
Wartungsfreundlichkeit<br />
Die neuen CK+-Kreisschwingsiebe<br />
zeichnen sich besonders durch ihre<br />
hohe Wartungsfreundlichkeit aus.<br />
Selbstverständlich wurden bei der Überarbeitung<br />
auch die neuen Anforderungen<br />
der kürzlich überarbeiteten EN 1009<br />
bezüglich des Platzbedarfs für Wartungsarbeiten<br />
an Maschinen für die mechanische<br />
Aufbereitung von Mineralien<br />
berücksichtigt. Die Abstände zwischen<br />
den Siebdecks und zu punktuellen Hindernissen<br />
wurden entsprechend deutlich<br />
vergrößert. Die Siebdecks sind<br />
daher gut zugänglich und die Siebbeläge<br />
können schnell gewechselt werden. Für<br />
den Ein- und Ausbau von Verschleißund<br />
Ersatzteilen sind keine Spezialwerkzeuge<br />
erforderlich.<br />
Ein weiteres Plus in Bezug auf Servicefreundlichkeit<br />
ist der optional erhältliche<br />
mobile Schurrenwagen, der die<br />
Materialströme der jeweiligen Siebdecks<br />
auf der Abwurfseite in die gewünschten<br />
Richtungen zu den weiterfördernden Aggregaten<br />
umlenkt. Während des Betriebes<br />
bietet er die Möglichkeit, die Funktion<br />
des Siebes jederzeit über eine<br />
Bühne und Inspektionsklappen zu überwachen.<br />
Für Servicearbeiten kann der<br />
gesamte Schurrenwagen inklusive Bühne<br />
mittels eines Handrads und eines einfachen<br />
Schienenfahrwerks zurückgefahren<br />
werden. Eine bewegliche Servicebühne<br />
lässt sich daraufhin über den Zwischenraum<br />
zwischen Sieb und Schurrenwagen<br />
abklappen, sodass dieser sicher<br />
betreten werden kann. Von hier bietet<br />
sich ein komfortabler Einstieg in den<br />
Bereich des Siebkastens, um anfallende<br />
Wartungsarbeiten durchzuführen.<br />
Nach Beendigung der Servicetätigkeiten<br />
wird die Bühne wieder hochgeklappt,<br />
der Schurrenwagen zurück an<br />
das Sieb gefahren und verriegelt. Mit<br />
dieser praktischen Vorrichtung lassen<br />
sich also Wartungsarbeiten sicher und<br />
in bequemer Haltung mit minimalem<br />
Aufwand zur Herstellung der Begehbarkeit<br />
durchführen.<br />
Baugrößen und Einsatzbereiche<br />
Auf die neuen CK+-Siebmaschinen können<br />
Stückgrößen bis zu 200 mm aufgegeben<br />
und bei einem minimalen Siebschnitt<br />
von etwa 1,5 mm abgesiebt<br />
werden. Hierfür steht eine Baureihe mit<br />
Siebflächen von 4 bis 17 m² pro Siebdeck<br />
zur Verfügung. Die Tabelle bietet<br />
einen guten Überblick: Während die ersten<br />
beiden Ziffern der Nomenklatur die<br />
effektive Siebfläche angeben, ergibt sich<br />
die Anzahl der Siebdecks aus den letzten<br />
beiden. So handelt es sich zum Beispiel<br />
bei einem Sieb CK+ 1002 um eine<br />
Maschine mit einer Siebfläche von 10 m²<br />
und zwei Siebdecks.<br />
Da die Anschlussmaße identisch sind,<br />
kann man mit Sieben der Bauart CK+ die<br />
CK-Siebe der Vorgenerationen problemlos<br />
ersetzen. Somit ist ein Siebtausch in<br />
VERFÜGBARE HÖHEN für Wartungsarbeiten zwischen den Siebdecks gemäß EN 1009 bei der CK-Baureihe links und bei<br />
der CK+-Baureihe daneben.<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
kürzester Zeit mit äußerst geringem<br />
Aufwand möglich.<br />
Zusammenfassung<br />
KOMFORTABLER ZUSTIEG: Schurrenwagen<br />
in Serviceposition für mehr Sicherheit.<br />
ÜBERBLICK: Die Baureihe der thyssenkrupp-CK+-Siebe.<br />
Die neue Baureihe der CK+-Kreisschwingsiebe<br />
von Thyssenkrupp Mining<br />
Technologies bietet Betreibern im Vergleich<br />
zu klassischen Kreisschwingsieben<br />
deutliche Vorteile bei Anschaffung,<br />
Montage und im Betrieb durch eine Vielzahl<br />
an innovativen Detaillösungen.<br />
Durch den kompakten Antrieb mit Standard-Unwuchtmotoren<br />
entfallen viele<br />
drehende und bewegte Teile, sämtliche<br />
Riemenschutze sowie die Motorkonsolen<br />
im Anlagenstahlbau. Dadurch reduzieren<br />
sich sowohl Montage- und Wartungsaufwand<br />
als auch Maschinenausfälle<br />
und Stillstandzeiten. In Summe<br />
führt dies zu einer signifikanten Kostenersparnis<br />
sowohl bei der Anschaffung<br />
als auch im Betrieb.<br />
Die Siebabstützung mit Gummifederelementen<br />
und einer Verstellmöglichkeit<br />
für den Neigungswinkel des Siebes sorgt<br />
für einen ruhigen und sicheren Betrieb<br />
und ermöglicht durch Einstellen der<br />
Siebneigung eine Optimierung der Produktqualität.<br />
Großzügige Abstände<br />
zwischen den Siebdecks in Überein-<br />
stimmung mit der EN 1009 erleichtern<br />
Wartungsarbeiten. Siebbeläge können<br />
sicher und schnell gewechselt werden.<br />
Der Zugang zu den Siebflächen wird<br />
durch einen verfahrbaren Schurrenwagen<br />
und eine abklappbare Servicebühne<br />
in kürzester Zeit hergestellt.<br />
Insgesamt überzeugen die neuen CK+-<br />
Kreisschwingsiebe durch ihre kompakte<br />
Bauweise mit hoher Verfügbarkeit, geringem<br />
Montage- und Wartungsaufwand<br />
und gleichzeitig höchsten Durchsatzkapazitäten<br />
bei exzellenter Trennschärfe.<br />
Ein Beitrag von Dr. Armin Greune,<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG<br />
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Besondere Herausforderungen...<br />
...brauchen besondere Lösungen!<br />
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bauma 20<strong>22</strong><br />
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50<br />
AUFBEREITUNG<br />
Verschleißstahl für sensible Bereiche in Zerkleinerern<br />
Arjes ist auf die Entwicklung und Fertigung langsam laufender<br />
Zweiwellenzerkleinerer spezialisiert. Um nahezu<br />
jeden Einsatzbereich optimal zu bewältigen, ist sowohl<br />
ein synchroner als auch ein asynchroner Wellenlauf möglich.<br />
Die Konfiguration der Werkzeugwellen kann den jeweiligen<br />
Anforderungen individuell angepasst werden.<br />
Auch ein einfacher Wechsel des Wellenpaares ist dank<br />
Schnellwechselkassette möglich. So können unterschiedlichste<br />
Produkte mit einer Maschine zerkleinert<br />
werden. Auflieger- bzw. Tieflader freundliche Abmessungen<br />
machen die Mobilmaschinen ohne Sondergenehmigung<br />
gut transportierbar. Über drei Portfoliolinien können<br />
Betreiber in jeder Preisklasse eine optimale Lösung für<br />
ihre individuellen Anforderungen wählen. Mittlerweile<br />
wurden allein vom Bestsellermodell Impaktor 250 evo<br />
über 1000 Einheiten ausgeliefert und viele weitere Zweiwellenzerkleinerer<br />
sind weltweit im Einsatz.<br />
Inzwischen zählt der Hersteller aus Thüringen zu den<br />
international führenden Anbietern in seinem Segment. Ob<br />
mobil oder stationär, durch Verbrenner oder elektrisch<br />
angetrieben, bietet das Unternehmen Anwendern hochwirtschaftliche<br />
Lösungen. Unternehmensgründer Norbert<br />
Hammel und sein Team arbeiten ständig weiter an Verbesserungen<br />
in allen Baureihen. Ein Hauptaugenmerk gilt<br />
dabei der Reduktion des Verschleißes in den materialführenden<br />
Bereichen. Mit Abramax 520 CR setzt der<br />
Hersteller jetzt eine neue Generation von Verschleißstahl<br />
ein, der durch seinen relativ hohen Chromanteil auch gegenüber<br />
„chemischer Beanspruchung“ widerstandsfähiger<br />
als andere Verschleißstähle ist. Ein deutliches Plus<br />
bei der Aufbereitung „nasser“ Fraktionen.<br />
„Als uns die Abraservice Deutschland GmbH das Material<br />
vorstellte, waren wir zunächst skeptisch. Dennoch überzeugten<br />
uns die Kennzahlen des Verschleißstahles und es<br />
wurde mit diversen Versuchen bei unterschiedlichen Anwendungen<br />
begonnen. Wir konnten bereits nach kurzer Zeit<br />
die ersten eingesetzten Materialproben im Stahllabor untersuchen<br />
lassen. Die Ergebnisse haben uns dann restlos<br />
von der Qualität des Stahls überzeugt“, berichtet Hannes<br />
Hartung, zuständig für Arbeitsvorbereitung und -organisation<br />
bei Arjes, und ergänzt: „In der Verarbeitbarkeit ist das<br />
Material vergleichbar und gutmütig wie beispielsweise 400<br />
HB, aber mit über 500 HB deutlich hochwertiger, härter und<br />
damit verschleißfester. Beim Schweißen von mehrlagigen<br />
Schweißnähten auf den Werkzeugwellen ist ein hoher Wärmeeintrag<br />
auf den Verschleißstahl unvermeidbar. Aber auch<br />
hier bestätigten die Laboruntersuchungen die Temperaturbeständigkeit<br />
und Einhaltung des Härtegrades des verbauten<br />
Abramax-520-CR-Stahls.“<br />
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www.arjes.de<br />
Hochwertige Resistenz<br />
FLEXIBILITÄTSPLUS: Die Zerkleinererwellen im Impaktor<br />
250 evo sind dank spezieller Kassette schnell und einfach<br />
wechselbar.<br />
ALLES MACHBAR: Abraservice bietet neben Zuschnitt und<br />
Anarbeitung auch maßgefertigte Verschleißteile für Endkunden.<br />
Abramax 520 CR bietet jetzt noch mehr Möglichkeiten.<br />
EXPERTENAUSTAUSCH: Hannes Hartung (r.) im Gespräch mit Armin Lasczok von Abraservice Deutschland. Fotos: Arjes/Abraservice<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
EINER FÜR ALLES? Genügt ein Vortex-Rotorbrecher, wo sonst mehrere Stufen nötig wären? Anwender-Versuche im Kompetenzzentrum<br />
Zerkleinerungstechnik des Herstellers bringen Klarheit. Foto: Vortex<br />
ABKÜRZUNG NEHMEN<br />
Ist mehrstufige Zerkleinerung im Naturgestein<br />
tatsächlich immer zwingend?<br />
Auch wenn die Verkettung mehrerer mobiler<br />
oder stationärer Brechstufen als<br />
unumgänglicher Standard gilt – es sollen<br />
ja auch mehrere Maschinen, Zwischenabsiebungen<br />
und Förderbänder verkauft<br />
werden – ist das laut Vortex nicht immer<br />
zwingend erforderlich. Demnach kann<br />
ab einer Aufgabegröße von etwa 500<br />
mm Diagonalmaß eine marktgängige<br />
Korngrößenverteilung mit einem Vortex-<br />
Rotorbrecher auch ohne mehrstufige<br />
Zerkleinerung erreicht werden. Anhand<br />
von Fallbeispielen widerlegt der Brecheranbieter<br />
auch das Argument, dass<br />
Zwischenfraktionen fehlen oder einen zu<br />
hohen Anteil aufweisen können.<br />
Angeführt werden dafür Beispiele<br />
verschiedener Materialaufgaben: Gesteinsmaterial<br />
mit 32/250 mm, wobei<br />
Einzelbrocken bis 400 mm messen,<br />
sowie Kies 0/32 mm wird im Erstdurchgang<br />
zu 60 % auf eine Korngröße 0/4<br />
mm im Vortex-Rotorbrecher zerkleinert.<br />
Die Analyse weist zudem über 90 % Material<br />
0/16 mm und Überkorn über 32 mm<br />
nach dem ersten Brecherdurchlauf von<br />
5 bis 10 % je nach Einstellung aus. Diese<br />
hohe Zerkleinerungsrate spricht für sich.<br />
Dass Vortex-Rotorbrecher tatsächlich<br />
auch kleines Aufgabegut effektiv zerkleinern<br />
können, wird mit einer Aufgabe 4/8<br />
mm belegt. Gebrochen wird auf 0/8 mm<br />
mit einer Quote von 50 bis 60 % Material<br />
0/4 mm. Dieses Ergebnis dient als Beweis,<br />
dass Zwischenfraktionen mit demselben<br />
Vortex-Rotorbrecher und denselben Einstellungen<br />
nachzerkleinert werden können.<br />
Die Unempfindlichkeit hinsichtlich der<br />
Schwankung in der Aufgabegröße wird<br />
anhand einer Mischung aus Material 4/8<br />
und 32/250 mm (anteilig 400 mm) als Aufgabe<br />
belegt. Die erzeugte Körnung 0/8<br />
mm weist 50 bis 60 % Brechgut 0/4 mm<br />
aus. Nach Aussage des Herstellers ist<br />
dieses Ergebnis im Vergleich einzigartig.<br />
Bei konservativer Auslegung wäre für<br />
analoge Ergebnisse der beschriebenen<br />
Art mit einiger Sicherheit laut Vortex die<br />
hintereinander geschaltete Kombination<br />
aus einem Backenbrecher als Vorbrecher,<br />
einem Kegelbrecher und einem<br />
VSI-Brecher empfohlen worden. Weiterführende<br />
Informationen liefert ein<br />
Video unter: https://www.youtube.com/<br />
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www.vortex.at<br />
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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
52<br />
AUFBEREITUNG<br />
SUPERKOMBI: Mit dem Premiertrak 330 als Vorbrecher, der gemieteten Prallmühle RM 90GO! sowie einer Kompaktsiebanlage Chieftain 1400<br />
in einer Produktionsreihe gelingt das, was sich Andreas Schmidt von seiner Investition erwartet hat. Foto: Christophel<br />
Aufbereitung von Produkten<br />
für die Region in der Region<br />
Rund 500 Millionen t Gesteinsrohstoffe werden jährlich in Deutschland<br />
nachgefragt – GP-Leser wissen auch wofür. Viele verschiedene<br />
Gesteinsunternehmen leisten ihren Beitrag, um die ausreichende<br />
Versorgung sicherzustellen. Einer davon ist die KMS Wittstock von<br />
Andreas Schmidt.<br />
Mit etwa 40.000 t Gesteinskörnungen<br />
aus den Rohstoffen Sand,<br />
Kies und Schotter jährlich leistet das<br />
Werk in Wittstock einen wichtigen Beitrag<br />
dafür, mineralische Rohstoffe in der<br />
Region bereitzustellen. Bereits seit 1991<br />
versorgt das Unternehmen Baudienstleister<br />
im Umkreis mit Baurohstoffen in<br />
unterschiedlichen Körnungen. Das von<br />
seinem Vater Günter Schmidt gegründete<br />
Unternehmen führt Andreas<br />
Schmidt in zweiter Generation weiter.<br />
„Und die dritte Generation arbeitet im<br />
Unternehmen auch schon fleißig mit“,<br />
freut sich der Firmenchef. Die regionale<br />
Versorgung mit mineralischen Rohstoffen<br />
ist gerade aus aktuellem Anlass<br />
wichtiger denn je. Sowohl aus Kostengründen<br />
als auch unter Umweltgesichtspunkten.<br />
So musste Andreas Schmidt<br />
beispielsweise in der Vergangenheit<br />
lange Lieferwege aus weiter entfernten<br />
Steinbrüchen in Kauf nehmen, um notwendige<br />
Gesteinskörnungen zum Veredeln<br />
seines Natursteinschotters zu erhalten.<br />
Das bewegte den Firmenchef<br />
dazu, Alternativen zu suchen. Sein Ziel<br />
war es, aus dem Rohstoff des eigenen<br />
Vorkommens alle notwendigen Körnungen<br />
herzustellen, um bestmögliche Ergebnisse<br />
für seine Abnehmer in der Region<br />
zu erzielen. Die ergänzende<br />
Natursteinaufbereitung sollte aber auch<br />
zur Kostenreduzierung und Gewinnoptimierung<br />
beitragen. Wichtige Ansprechpartner<br />
bei der Umsetzung sind für den<br />
Unternehmer jeweils die Aufbereitungsexperten<br />
von Christophel aus Lübeck.<br />
„Mich haben die Fachexpertise und das<br />
langjährige Know-how des Teams überzeugt.<br />
Denn auf Empfehlung von Christophel<br />
habe ich mir den Backenbrecher<br />
Premiertrak 330 von Powerscreen angesehen.<br />
Und der hat ganze Arbeit geleistet“,<br />
erklärt Andreas Schmidt. „Ich will<br />
aus etwa 7000 t Naturstein-Schotter ein<br />
vernünftiges Brechkorn bekommen“,<br />
führt der Chef weiter aus. Im Ergebnis<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
53<br />
gewünscht sind ein Brechsand 0/4 mm<br />
sowie ein Schotter von 2/32–45 mm für<br />
den Straßenbau.<br />
Perfekter Begleiter für den Backenbrecher<br />
Premiertrak 330 von Powerscreen<br />
als Vorbrecher ist hier der Prallbrecher<br />
RM 90GO! von RubbleMaster.<br />
Und weil Andreas Schmidt die Maschine<br />
nicht im Fuhrpark hat, wird die Prallmühle<br />
bei Bedarf gemietet. Kompetenter<br />
Partner für die Anmietung der benötigten<br />
mobilen Aufbereitungstechnik ist die Fot<br />
Machinery GmbH aus Willebadessen.<br />
Dieser Spezialist vermietet seine Maschinen<br />
deutschlandweit und bietet Anwendern<br />
ein Rundumpaket an. Angefangen<br />
mit der Ortsbesichtigung über die<br />
Beratung zur richtigen Maschinenauswahl,<br />
den Aufbau und die Inbetriebnahme<br />
bis hin zur Einweisung des Personals.<br />
Der Mietpark umfasst mittlerweile<br />
15 Maschinen unterschiedlicher Typen<br />
und Hersteller, darunter acht Brecher,<br />
sechs Siebmaschinen und ein Haldenband.<br />
Bei Prallmühlen bevorzugen die<br />
Firmenchefs Paul und Vitali Fot die<br />
Marke RubbleMaster. „Unser wichtigster<br />
Partner ist die Firma Christophel aus Lübeck.<br />
Hier finden wir die gleiche hohe<br />
Beratungs- und Produktqualität, die wir<br />
selbst auch unseren Kunden bieten“,<br />
begründet Paul Fot die langjährige erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
seinem eigenen Unternehmen und dem<br />
Lübecker Handelshaus.<br />
„Meine Aufgabe ist es, für meinen<br />
Kunden die bestmögliche Lösung zu finden“,<br />
erklärt der Christophel-Aufbereitungsexperte<br />
Jörg Karsten. „Wichtig ist<br />
dabei, den Bedarf des Kunden zu erkennen<br />
und ihm mit der richtigen Aufbereitungstechnik<br />
für sein Ausgangsmaterial<br />
zu noch mehr Erfolg zu verhelfen“, ergänzt<br />
Christophel-Geschäftsführer Alexander<br />
Draeger. Dass Andreas Schmidt<br />
bereits zwei Siebanlagen Chieftain 1400<br />
von Powerscreen sein Eigen nennt, ist<br />
eine perfekte Ausgangslage. Mit dem<br />
neu gekauften Backenbrecher Premiertrak<br />
330 als Vorbrecher, der gemieteten<br />
Prallmühle RM 90GO! sowie einer der<br />
beiden eigenen Kompaktsiebanlagen<br />
Chieftain 1400 von Powerscreen in einer<br />
Produktionsreihe gelingt nun das, was<br />
sich Andreas Schmidt von seiner neuen<br />
Investition erwartet hat: Kostenreduzierung<br />
und Gewinnoptimierung. Weniger<br />
Kosten durch den Wegfall von Ankauf und<br />
Anlieferung fremder Gesteinskörnungen<br />
aus weit entfernten Gewinnungsbetrieben<br />
und eine höhere Veredelungsquote des<br />
eigenen Materials bei einer verbesserten<br />
Verwertbarkeit sind überzeugend.<br />
Die Optimierung der Naturstein-Aufbereitung<br />
war ein wichtiger Entscheidungsgrund<br />
für die Anschaffung des<br />
Backenbrechers. Aber nicht der einzige.<br />
„Der Premiertrak 330 steht bei mir auch<br />
im Bauschutt. 20.000 t jährlich sind da<br />
etwa zu brechen. Da brauche ich eine<br />
robuste, effiziente und verschleißarme<br />
Maschine. Und die habe ich gefunden“,<br />
ist Andreas Schmidt begeistert. So ist<br />
das Kies- und Mörtelwerk Andreas<br />
Schmidt in Wittstock mit seinen rund<br />
zehn Mitarbeitern auch für die Zukunft<br />
bestens aufgestellt.<br />
www.kms-wittstock.de<br />
www.christophel.com<br />
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54<br />
AUFBEREITUNG<br />
AUFBEREITUNGSPLATZ IN STEISSLINGEN: Hier überzeugt schon das Inputmaterial. Gefordert ist eine saubere Anlieferung.<br />
Ein technisch und mental<br />
stimmiges Gesamtpaket<br />
Die neue Gipokombi RC 130 FDR DA hat nicht nur mit eher „klassischen“<br />
Faktoren wie Qualität und Produktivität überzeugt, sondern<br />
mitentscheidend für den Erwerb war auch das partnerschaftliche<br />
Verhältnis des Betreibers zu Gipo.<br />
Wie überall beim Bauen fallen auch<br />
in der sehr abwechslungsreichen<br />
Erholungslandschaft der Bodenseeregion<br />
unter anderem Asphalt, Mauerwerksund<br />
Betonabbruch an. Darum kümmert<br />
sich als einer der Hauptplayer im Segment<br />
Baustoffaufbereitung der Region<br />
das Unternehmen BBO mit Hauptsitz in<br />
Steißlingen. Geschäftsführer Armin<br />
Wohlhüter erklärt: „Unser Unternehmen<br />
wurde 1992 gegründet, wobei BBO die<br />
Abkürzung von Bauschuttaufbereitung<br />
Bodensee-Oberschwaben ist. Heute firmieren<br />
wir unter der Bezeichnung BBO<br />
Bodensee – Hegau, Bauschuttaufbereitung<br />
GmbH & Co. KG. Neben Steißlingen<br />
haben wir noch Standorte in Stockach,<br />
Konstanz, Salem-Neufrach und in Immenstaad.“<br />
BBO ist ein klassischer<br />
Dienstleister, der pro Jahr insgesamt rund<br />
200.000 t Bauschutt aufbereitet und als<br />
0/45er-Recycling-Baustoff vermarktet –<br />
„güteüberwacht und über den badenwürttembergischen<br />
QRB mit Produktstatus<br />
als Frostschutzschicht oder als<br />
Schottertragschicht klassifiziert“, betont<br />
Wohlhüter.<br />
Für die Qualität der Recycling-Baustoffe<br />
spielt die Qualität der Inputstoffe<br />
eine höchst wichtige Rolle: „Neben verwertbaren<br />
Baustoffen wie Ziegel, Asphalt<br />
und Beton nehmen wir auch Kupolofen-<br />
Schlacke an, wobei alle Materialien ohne<br />
Fremdstoffe angeliefert werden müssen.<br />
Nur dann funktioniert Recycling perfekt,<br />
und dazu muss es natürlich auch die passende<br />
Aufbereitung geben!“ In der<br />
Vergangenheit wurden das Brechen, Aufhalden<br />
und Sieben an einen Lohndienstleister<br />
vergeben. Im November 2020 fiel<br />
GEMEINSAME ARBEIT AM ERFOLG: Santo Barrilla, Armin Wohlhüter, Marco<br />
Cammarata und Daniel Hornstein (v.l.) vor der Gipokombi RC 130 FDR DA, die<br />
passende BBO-Hausfarben trägt.<br />
jedoch die Entscheidung zum Ankauf<br />
eines eigenen Brechers mit Siebanlage.<br />
„Damit sind wir einfach flexibler und können<br />
auch mal zwischen den verschiedenen<br />
Standorten kurzfristiger wechseln,<br />
wenn es notwendig sein sollte“, so Armin<br />
Wohlhüter. Die Entscheidung, welche Anlage<br />
angeschafft werden sollte, war eigentlich<br />
zu diesem Zeitpunkt schon klar:<br />
„Eine Gipo sollte es sein, die hatte uns<br />
bereits bei unseren Lohndienstleistern<br />
immer am meisten überzeugt. Sie war<br />
einfach robuster und bei der Qualität des<br />
Outputs unübertroffen.“ Klare Entscheidung,<br />
ohne Wenn und Aber. Im April 2021<br />
stand die neue Gipokombi RC 130 FDR<br />
DA auf dem Hof und konnte direkt starten.<br />
Legendäre Robustheit und<br />
maßgeschneiderte Vorteile<br />
Die raupenmobile Kombianlage mit<br />
Prallbrecher und Siebanlage auf einem<br />
gemeinsamen Fahrwerk vereint bekannte<br />
und bewährte Gipo-Komponenten in<br />
einer Maschine. Motorseitig ist ein Caterpillar-Stufe-V-Dieselmotor<br />
mit 430 kW<br />
verbaut. Herzstück ist der robuste und<br />
leistungsfähige Prallbrecher vom Typ<br />
P130 mit einem Einlauf von 1270 x 1100<br />
mm und einem Rotordurchmesser von<br />
1300 mm. Diese vielfach bewährte Gipo-<br />
Prallmühle ist mit einer großen Nachsiebmaschine<br />
kombiniert, die gerade im<br />
Recyclingeinsatz eine Menge an Vorteilen<br />
bringt.<br />
Über ein Getriebe wird der Brecher<br />
direkt und verlustarm angetrieben.<br />
Auch die Nebenantriebe wie Vibrationsrinnen,<br />
Siebmaschinen und Förderbänder<br />
verfügen über eine neue Hydrauliklösung.<br />
Die separate Zwei-Deck-<br />
Vorabsiebung mit einer bewusst groß<br />
gewählten Sieblänge von 3 m verbessert<br />
entscheidend die Endproduktqualität<br />
durch das Ausscheiden des verschleißintensiven<br />
Feinmaterials und<br />
eventueller Verunreinigungen.<br />
Den Brecheraustrag übernehmen die<br />
bewährte Austragsrinne und ein Förder-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
55<br />
band mit einer großzügigen Gurtbreite<br />
von 1600 mm, um lästige Materialstauungen<br />
an den Übergabestellen zu verhindern.<br />
Zugleich wird die Materialschichthöhe<br />
wesentlich reduziert. Dies<br />
macht sich speziell im Recyclingbereich<br />
positiv bemerkbar, da eventuell vorhandene<br />
Eisenteile noch besser vom Überbandmagnetabscheider<br />
erfasst werden<br />
können. Der Permanentmagnet ist<br />
dabei in Längsrichtung beim Übergang<br />
vom Brecheraustragsband auf die Siebmaschine<br />
angeordnet. Das gebrochene<br />
Material wird anschließend von der großen<br />
Zwei-Deck-Siebmaschine mit einer<br />
Siebfläche von 2000 x 5500 mm abgesiebt.<br />
Überkorn kann wahlweise seitlich<br />
ausgetragen oder in die Aufgaberinne<br />
zurückgeführt werden. Das Förderband<br />
zur Überkornrückführung kann als Haldenband<br />
auf einer stabilen Drehkonsole<br />
um 180° hydraulisch geschwenkt<br />
werden.<br />
Im Überkornkreislauf wie auch im<br />
Unterdeck ist jeweils ein Windsichter<br />
installiert. Damit werden Leichtstoffe<br />
aus dem Materialstrom ausgeblasen.<br />
Das Materialflusskonzept selbst vermeidet,<br />
wie bei Gipo-Anlagen üblich,<br />
eine Verengung des Materialstromes,<br />
die Systembreiten der Förderelemente<br />
„öffnen“ sich in Materialflussrichtung.<br />
Die Anlage kann ohne zusätzliche Abstützungen<br />
betrieben werden, was wiederum<br />
die Mobilität erhöht. Dank der<br />
guten Zugänglichkeit ist ebenfalls ein<br />
einfaches und schnelles Wechseln der<br />
Siebbeläge gewährleistet.<br />
Gipo-typisch wurde auch diese Anlage<br />
wieder speziell auf die Kundenwünsche<br />
hin ausgerichtet. Fachmann Marco<br />
Cammarata betont: „Bei Gipo sieht keine<br />
Maschine wie die andere aus. Wir konzipieren<br />
alle Maschinen immer genau auf<br />
die Bedürfnisse der Betreiber. Gerade<br />
die separate Vorsiebmaschine mit einer<br />
Sieblänge von 3 m und die zweifache<br />
Windsichtung sind sowieso die passende<br />
Anlage für alle Recyclinganforderungen!“<br />
Die Aufgabekapazität kann pro<br />
Tag bis zu 2500 t betragen.<br />
Einsatzpraxis bestätigt<br />
die Entscheidung<br />
Seit ihrem „Dienstantritt“ hat die Gipokombi<br />
inzwischen allerhand Betriebsstunden<br />
zurückgelegt, „völlig ohne Probleme“,<br />
wie Armin Wohlhüter zufrieden<br />
anmerkt. Seine kleine und sehr effektive<br />
Bedienermannschaft zeigt sich ebenso<br />
überzeugt von der Neuanschaffung: „Sie<br />
passt einfach, ist robust und macht alles<br />
mit“, meinen Baggerfahrer Daniel Hornstein<br />
und Radladerfahrer Santo Barrilla<br />
übereinstimmend.<br />
Dass die Vermarktung der qualitativ<br />
hochwertigen Recycling-Baustoffe nicht<br />
immer ein einfaches Geschäft ist, braucht<br />
an dieser Stelle nicht weiter betont zu<br />
werden. Armin Wohlhüter kennt es nur zu<br />
gut, mit wie viel Anstrengung diese Aufgabe<br />
verbunden ist – „man muss einen<br />
langen Atem und viel Durchsetzungsvermögen<br />
haben. Die Beratung der Kunden<br />
ist dabei ein wichtiger Faktor.“ Am Ende<br />
geht es – wie überall – um Vertrauen. Das<br />
partnerschaftliche Vertrauensverhältnis<br />
war schließlich auch ein wesentlicher<br />
Grund für die Gipo-Kaufentscheidung.<br />
„Hier passt es einfach, menschlich und<br />
technisch. Der Austausch untereinander<br />
sowie das Gefühl, als Kunde ernst genommen<br />
zu werden, runden das Gesamtpacket<br />
ab.“ Besser ließe es sich wohl<br />
kaum formulieren. <br />
(hst)<br />
www.gipo.ch<br />
PRÄZISE UMSETZUNG: Details wie der<br />
Windsichter oder der in Längsrichtung installierte<br />
Permanentmagnet zeigen, dass<br />
Gipo besondere Ansprüche sehr ernst<br />
nimmt. Fotos: Gipo AG<br />
klasse Komfort<br />
mit dem VHV FlatFeeder<br />
Dank Ihnen läuft es in der Produktion. Ihr Leben wird leichter mit dem<br />
VHV FlatFeeder: einfach zugänglich und über Flur zu warten und zu reinigen.<br />
Sprechen wir darüber. Ihr Christian Kleymann<br />
flatfeeder@vhv-anlagenbau.de<br />
www.vhv-anlagenbau.de<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
56<br />
AUFBEREITUNG<br />
ERSTER DER DRITTEN GENERATION neuer Anlagentypen ist der mittelgroße Prallbrecher QI353 mit neuem automatisiertem<br />
Steuerungssystem, intuitiver Optik-Bedienung und einer Verarbeitungskapazität von bis zu 400 t/h. Foto: Sandvik<br />
ALLERHAND EXTRAS<br />
Flexibel im offenen oder geschlossenen Kreislauf arbeiten<br />
Sandvik Mobile Crushers and Screens<br />
hat den neuen mittelgroßen Prallbrecher<br />
QI353 als Ersten der neuen Anlagentypen<br />
der dritten Generation eingeführt.<br />
Entwickelt auf der Grundlage von Kundenbefragungen,<br />
standen Produktivität,<br />
Betriebszeit, Effizienz, Flexibilität, Konnektivität<br />
und Sicherheit im Vordergrund<br />
des aktuellen Designs.<br />
Der Sandvik QI353 verfügt über eine<br />
von Grund auf neu entwickelte mittelgroße<br />
Raupenplattform und einen maßgeschneiderten<br />
Prallbrecher vom Typ<br />
Prisec. Die benutzerfreundliche mobile<br />
Lösung mit Bedienelementen und Wartungspunkten<br />
auf Bodenhöhe verfügt<br />
über ein neues automatisiertes Steuerungssystem<br />
mit intuitiver Optik-Bedienung.<br />
Das Farbdisplay erlaubt eine einfache<br />
Navigation und bietet eine<br />
vollständige Integration für Fehlersuche,<br />
Diagnose und Support.<br />
Zur Unterstützung der hohen Verarbeitungskapazität<br />
von bis zu 400 t/h umfasst<br />
die Beschickungseinrichtung einen<br />
neuen Aufgabetrichter mit gebogenen<br />
Seiten für eine größere Kapazität, einen<br />
neuen Telleraufgeber mit Zahnradantrieb<br />
und eine konische Beschickungsanordnung,<br />
um Verstopfungen zu reduzieren<br />
und eine kontinuierliche Zerkleinerung zu<br />
gewährleisten. Ein größeres Doppeldeck-<br />
Vorsieb zur effektiven Entfernung von<br />
Feinanteilen trägt zur Maximierung des<br />
Durchsatzes und zur Verschleißreduzierung<br />
bei. Das Vorsieb bietet außerdem<br />
einen verbesserten Zugang zum Austausch<br />
der Siebmedien. Der neue Prisec-<br />
Prallbrecher mittlerer Größe bietet mit<br />
einer großen Einlauföffnung von 1170 mm<br />
x 730 mm und dem Rotordurchmesser<br />
von 1150 mm eine höhere Kapazität bei<br />
besserer Energieeffizienz. Einstellbare<br />
Plattenvorhänge und Kippgeschwindigkeiten<br />
sorgen dafür, dass ein breites<br />
Spektrum an Produktabstufungen erreicht<br />
werden kann. Außerdem haben alle<br />
Förderbänder der Anlage größere Abwurfhöhen<br />
für mehr Haldenkapazität.<br />
Die frei fließende Beschickungsanordnung,<br />
bei der alle Komponenten im<br />
Fließweg durch die Maschine breiter<br />
werden, verbessert den Materialfluss<br />
spürbar. Ein Load-Sensing-System für<br />
den Aufgeberantrieb gewährleistet eine<br />
kontinuierliche Zerkleinerung. Verlängerte<br />
Wartungsintervalle und eine größere<br />
Kraftstoffbevorratung an Bord kommen<br />
inklusive eines sparsameren Verbrauchs<br />
des emissionsarmen Motors aktuellen<br />
Betreiberwünschen nach. Die Anlage<br />
benötigt außerdem 40 % weniger Hydrauliköl<br />
pro Wartung bei verlängerten<br />
Ölwechselintervallen. Häufig wechselnde<br />
Aufgaben stellen für die Anlage dank<br />
ihrer Flexibilität kein Problem dar.<br />
Das Feingutförderband kann für den<br />
Rechts- oder Linksabwurf positioniert<br />
werden. Eine Bypass-Rutsche unter dem<br />
Vorsieb ermöglicht es Anwendern, selbst<br />
zu entscheiden, wohin sie Feingut verfrachten<br />
wollen. Da der QI353 für die Aufnahme<br />
des neuen, verbesserten HS323-<br />
Hängesiebmoduls vorbereitet ist, kann<br />
der Brecher flexibel im offenen oder geschlossenen<br />
Kreislauf betrieben werden.<br />
Zu den Verbesserungen des HS323<br />
gehören die Vorbereitung für die Aufnahme<br />
von Bandwaagen, ein verbesserter<br />
Unterrahmen für einen optimierten Zugang<br />
zu den Siebmedien sowie ein aktualisiertes<br />
mittelgroßes Haldenband.<br />
Die Konstruktion ermöglicht einen Aufbau<br />
in weniger als 30 min, ohne dass<br />
zusätzliche Hebevorrichtungen für die<br />
Montage erforderlich sind. Die zum Patent<br />
angemeldete Hängesieboption bietet<br />
Multifunktionalität als ein-, zwei- oder<br />
dreifach geteiltes Sieb sowie als hochproduktiver<br />
und effizienter Prallbrecher.<br />
Das neue Automatisierungssystem<br />
umfasst vereinfachte Bedienelemente<br />
und eine vollständige Integration mit der<br />
Telematiklösung My Fleet. Diagnoseunterstützung,<br />
vorinstallierte Anleitungen<br />
zur Fehlersuche und Echtzeitinformationen<br />
bieten maximale Transparenz.<br />
Optionale Bandwaagen ermöglichen die<br />
Anzeige von Produktivitätsdaten auf der<br />
Benutzeroberfläche und über My Fleet<br />
für die t/h-Überwachung, was eine vollständige<br />
Kontrolle der Maschinenauslastung<br />
ermöglicht.<br />
Für die Sicherheit der Bediener wurde<br />
eine neue Zugangsplattform unter dem<br />
Aufgeber und dem Vorsieb sowie eine<br />
dreiseitige 270°-Plattform für Service<br />
und Wartung angebaut. Ein Hebebalken,<br />
ein Ausleger und ein Flaschenzug sind<br />
ebenso vorhanden wie die patentierte<br />
Rotordrehvorrichtung, um Sicherheit<br />
beim Entfernen, Drehen oder Installieren<br />
von Prallwerkzeugen zu gewährleisten.<br />
Der höhenverstellbare Überbandmagnet<br />
und alle Förderbänder lassen sich zu<br />
Inspektions- und Wartungszwecken absenken.<br />
Verbesserte Sicherheitsfunktionen<br />
sind ebenfalls in die intuitive<br />
Optik-Benutzeroberfläche eingebettet,<br />
einschließlich visueller Warnungen und<br />
Not-Aus-Positionen.<br />
www.rockprocessing.sandvik<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
57<br />
VOLLES PROGRAMM<br />
Premieren und neue Anbau-Optionen<br />
Einen umfassenden Überblick über die<br />
aktuelle diesel-elektrische bzw. vollelektrische<br />
Mobilbrecher-Technologie von<br />
SBM Mineral Processing bot die Präsentation<br />
der deutschen SBM-Regionalpartner<br />
Kurz Aufbereitungsanlagen und<br />
Moerschen Mobile Aufbereitung auf der<br />
RecyclingAktiv Anfang Mai in Karlsruhe.<br />
Insgesamt sieben raupen- und kufenmobile<br />
Anlagen von 25 bis 45 t Betriebsgewicht<br />
zeigten beide Händler in statischen<br />
Bereichen und auf der gemeinsamen<br />
Live-Demo ihrer unmittelbar aneinandergrenzenden<br />
Messestände. Unter den<br />
Backen- und Prallbrechern gab es echte<br />
Messepremieren sowie neue Anbau-<br />
Optionen, mit denen sich Effizienz und<br />
Flexibilität der SBM-Mobiltechnik bei<br />
sämtlichen Anwendungen weiter steigern<br />
lassen.<br />
Der Prallbrecher SBM Remax 400 ist<br />
auf eine Produktionsleistung von max.<br />
400 t/h bei Aufgabegrößen bis 800 mm<br />
ausgelegt. Präsentiert wurde er mit<br />
ERSTMALS auf einer Fachmesse wurde der SBM Remax 450 mit aktivem<br />
Kreisschwinger-Vorsieb präsentiert.<br />
ENTWICKELT FÜR<br />
ZERO WASTE<br />
Angetrieben von unserer Vision einer Welt ohne Abfall,<br />
verwandeln wir Reststoff in Ressource für Ihr Unternehmen.<br />
Ein Beispiel ist unsere Arbeit für Sodextra S.A. Das Unternehmen<br />
wollte sein Engagement in der Kreislaufwirtschaft verstärken, indem<br />
es hochwertiges Material aus Bau- und Abbruchabfällen zurückgewinnt.<br />
Gemeinsam haben wir eine Nassaufbereitungslösung entwickelt, die<br />
70 % der entgegengenommenen Baurestmassen in wertvolle Sandund<br />
Kies-Zuschlagstoffe umwandelt, die in Bauprojekten rund um<br />
Paris eingesetzt werden können.<br />
Weitere Informationen auf cdegroup.com<br />
Scan mich<br />
24-30 Oktober 20<strong>22</strong><br />
Treffen Sie uns<br />
am Stand 528,<br />
Halle B2.
58 AUFBEREITUNG<br />
UNIVERSELL EINSETZBAR in der Produktion hochwertiger Endkörnungen:<br />
die SBM-Prallmühle SMR 10/5/4 hier in einer semimobilen Version.<br />
MEHR PRODUKTIVITÄT VOR ORT: Der Remax 300 mit dem neuen<br />
Zwei-Deck-Nachsieb. Fotos: SBM, Kurz Aufbereitungsanlagen<br />
Dolly-Fahrwerk, welches die Flexibilität<br />
der raupenmobilen 40-t-Anlage gerade<br />
bei kurzfristigen Einsätzen deutlich erhöht.<br />
Erstmals auf einer Messe vorgestellt<br />
wurde der im vergangenen Jahr<br />
eingeführte Remax 450, dessen leistungsfähiges<br />
Kreisschwinger-Vorsieb<br />
die Ausstoßkapazität des „1300er“-Brechers<br />
nochmals deutlich erhöht (ca.<br />
450 t/h). Mit optionalem Ein-Deck-Nachsieb<br />
bleibt die Anlage noch unter 50 t<br />
Transportgewicht.<br />
Wie sich mit kompakter Anbau-Technologie<br />
die Produktivität vor Ort deutlich<br />
steigern lässt, beweist auch das neue<br />
Doppeldeck-Nachsieb für die „300er“-<br />
Klasse, das sowohl am Prallbrecher<br />
Remax 300 als auch am Backenbrecher<br />
Jawmax 300 überzeugte. Als effizientes<br />
Kreisschwinger-Sieb mit insgesamt 7,2 m²<br />
Siebfläche ausgeführt, wiegt die kompakte<br />
Einheit inklusive schwenkbarem Mittelkorn-Austragsband<br />
sowie der optional als<br />
schwenkbares Deponieband erhältlichen<br />
Überkorn-Rückführung nur rund 5900 kg<br />
und kann beim Transport an den Anlagen<br />
verbleiben. Der vollelektrische Antrieb erleichtert<br />
Anschluss und Wartung und ermöglicht<br />
die einfache Einstellung der Amplituden<br />
auf den mit diversen Medien<br />
individuell auf die gewünschten Endprodukte<br />
anpassbaren Siebdecks.<br />
Auch mit Anbau-Nachsieb inklusive<br />
Überkorn-Rückführung ausrüsten lässt<br />
sich der kompakte Remax 200, der wie<br />
der Backenbrecher Jawmax 200 ebenfalls<br />
gezeigt wurde. Trotz dieselelektrischem<br />
Antrieb mit Netz-Option bleiben beide<br />
Anlagen selbst in Vollausstattung deutlich<br />
unter 30 t Transportgewicht und setzen<br />
nach wie vor mit klassenführenden Brechergrößen<br />
und Produktionskapazitäten<br />
bis 250 t/h Maßstäbe bei Primär- oder<br />
Sekundäranwendungen im Recycling<br />
oder der Natursteinzerkleinerung.<br />
Zwei weitere bewährte SBM-Technologien<br />
wurden als Herzstück einer mobilen<br />
Produktionslinie für hochwertige<br />
Edelsplitt-Körnungen auf Basis von Beton-Bahnschwellen<br />
präsentiert: Nach<br />
einem Zwei-Wellen-Brecher zur Vorzerkleinerung<br />
liefert ein Jawmax 300 mit<br />
Doppeldeck-Nachsieb als erste definierte<br />
Zwischenprodukte Schotter <strong>22</strong>/70<br />
und 0/<strong>22</strong>, wobei Letzterer zur weiteren<br />
Veredelung in der kufenmobilen SBM-<br />
Prallmühle SMR 10/5/4 sein Finish erhält.<br />
Die wie alle Mobilanlagen der Marke<br />
wahlweise vollautark dieselelektrisch<br />
oder per Netzstrom betriebene Einheit<br />
liefert dann über ein nachgeschaltetes<br />
Drei-Deck-Sieb die Endprodukte 0/2,<br />
2/5, 5/8. Im Fokus stehen insbesondere<br />
die optimierten Brecheigenschaften der<br />
SMR-Technologie mit großem Mittelkornanteil<br />
und hoher Endproduktqualität<br />
mit bis zu 90 % kubischer Kornform.<br />
Dabei punktet die in verschiedenen Leistungsgrößen<br />
erhältliche reversierbare<br />
Horizontal-Prallmühle von SBM mit niedrigen<br />
Verschleiß- und Wartungskosten<br />
und einem großen vertikalen Einlauf, der<br />
den universellen Einsatz als mobile, semistationäre<br />
oder auch stationäre Einheit<br />
in der sekundären oder tertiären<br />
Zerkleinerung von Recyclingmaterialien<br />
oder Naturstein zusätzlich erleichtert.<br />
www.sbm-mp.at<br />
www.kurzgruppe.com<br />
www.moerschenmobil.de
AUFBEREITUNG<br />
59<br />
Im Doppel geht’s noch besser<br />
Die Firma Horst Klöppner aus Göttingen setzt zur Aufbereitung<br />
ihre neuen Rockster-Anlagen ein. Ergebnis:<br />
Die Kombination aus R700S-Brechanlage und Grobsiebanlage<br />
RSS410 überzeugt.<br />
Das seit beinahe 60 Jahren etablierte Unternehmen Klöppner<br />
wird aktuell in zweiter Familiengeneration von Reinhard<br />
Klöppner zusammen mit seiner Schwester Christine Grube<br />
geführt und auf Erfolgskurs gehalten. Seit Juni 2021 ist auch<br />
die kompakteste Rockster-Brechanlage, ein R700S-Prallbrecher,<br />
an diesem Kurs beteiligt. Die Anlage zerkleinert Bauschutt,<br />
Asphalt oder Betonabbruch, und seit die Firma wenig<br />
später außerdem in eine Rockster-Grobsiebanlage RSS410<br />
investierte, gestaltet sich die Aufbereitung noch effizienter.<br />
Dennis Grube, Vertreter der dritten Generation und Werkstattleiter,<br />
erklärt, wie es zu dieser Entscheidung kam: „Wir<br />
haben die Rockster R700S zur Vorführung gemietet und diese<br />
entsprach unserer Vorstellung in Bedienung, Verbrauch und<br />
Leistung. Die Maschine ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen“,<br />
so der junge Fachmann. Dass sich Rocksters kompaktester<br />
Prallbrecher mit einem Gewicht von 19,9 t ohne Siebsystem<br />
sowie optimalen Abmessungen von nur 9 m Länge, 2,41 m Breite<br />
und 3,15 m Höhe unkompliziert ohne Transportgenehmigungen<br />
von einem Einsatzort zum nächsten transportieren lässt,<br />
kommt als zeit- und kostenschonender Vorteil hinzu. Der Brecher<br />
garantiert erhöhten Bedienungskomfort durch die elektronische<br />
Multifunktionssteuerung mit Farbdisplay, eine hydraulische<br />
Spaltverstellung sowie die automatische, stufenlose Regelung<br />
der Fördergeschwindigkeit. Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten<br />
sorgen für ausgezeichnete Endkornqualitäten.<br />
Im Zusammenspiel mit der Siebanlage ergeben sich zahlreiche<br />
Möglichkeiten: Die RSS410 ist perfekt für kleinere und<br />
mittlere Einsätze zur Klassierung von mineralischen Sekundärrohstoffen,<br />
aber auch von Naturstein. Die Anlage bietet<br />
mit 3,05 m x 1,20 m die längste Siebbox im kompakten<br />
Rockster-Siebsegment und erlaubt die Herstellung von drei<br />
definierten Endkorn-Fraktionen. Überwiegend werden die<br />
Zielprodukte 0/35 und 0/2 mm hergestellt. Die feinere Fraktion<br />
ist eine gefragte Pflasterbettung im GaLaBau, während<br />
das gröbere Mineralgemisch für den Unterbau bei Straßenbauprojekten<br />
gefragt ist.<br />
www.rockster.at<br />
EINFACHE PROGRAMMWAHL durch das optimal entwickelte Multifunktionsdisplay<br />
und die Funkfernbedienung. Fotos: Rockster<br />
ANLAGEN-GESCHWISTER: Der Rockster-Prallbrecher R700S und die RSS410-Grobsiebanlage werden für Lohnaufträge und bei<br />
Klöppner-eigenen Projekten eingesetzt.<br />
SCHNELLE ORTSWECHSEL: Der R700S wiegt nur 19,9 t und kann ohne zusätzliche Genehmigungen transportiert werden.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
60<br />
AUFBEREITUNG<br />
LEISTUNGSSTARK: Dieser RM 100GO! hybrid<br />
bereitet Dolomit zu Tragschichtmaterial für den<br />
Straßenunterbau auf. Fotos: Rubble Master<br />
SPAREN UND GEWINNEN<br />
Mehrwert dank Elektrifizierung und Digitalisierung<br />
ÜBERSICHTLICH: Mit RM Xsmart haben Betreiber<br />
alle wichtigen Parameter ihrer RM-Maschinen am<br />
Laptop oder Handy immer im Blick.<br />
Stark steigende Treibstoffpreise, rechtliche<br />
Vorgaben für Emissionen, die Erweiterung<br />
des eigenen Geschäftsfeldes<br />
oder aktiver Umweltschutz – es gibt viele<br />
Gründe, auf Hybrid-Maschinen umzusteigen.<br />
Als Vorreiter in der Elektrifizierung<br />
baut die RM Group bereits seit<br />
30 Jahren Brecher mit elektrischen<br />
Antrieben. Dieses Know-how kommt<br />
nun gebündelt auch den RM-Hybrid-<br />
Brechern und -Sieben zugute.<br />
Betreiber bekommen in Aussicht gestellt,<br />
ein Viertel der Treibstoffkosten<br />
einzusparen. Das klingt nicht nur in Zeiten<br />
explodierender Treibstoffpreise<br />
höchst interessant. Das Prinzip dahinter:<br />
Bei RM-Hybrid-Brechern treibt ein Elektromotor<br />
den Rotor des Prallbrechers an.<br />
Spitzen im Betrieb gleicht der elektrifizierte<br />
Rotorantrieb aus, so kann der Dieselmotor<br />
ohne Drehzahlschwankungen<br />
mit konstanter Drehzahl laufen. Das Ergebnis<br />
ist ein deutlich niedrigerer Treibstoffbedarf<br />
von bis zu 25 %, was auch<br />
die Felddaten der Brecher über das neue<br />
Flotten-Management und Condition Monitoring<br />
Tool RM Xsmart belegen. Selbst<br />
eine RM-Hybridanlage, die zu 100 % mit<br />
Diesel betrieben wird, soll im Vergleich<br />
zu einer hydraulischen Anlage bis zu<br />
60 % der jährlichen Betriebskosten sparen<br />
können, denn neben niedrigeren<br />
Treibstoffkosten sinken laut RM auch<br />
Kosten für Hydrauliköl oder Servicierung.<br />
Niedrige Betriebskosten wirken<br />
sich auf die Gesamtkosten der Anlagen<br />
aus. Die höheren Anschaffungskosten<br />
von Hybrid-Anlagen amortisieren sich<br />
daher oft schon nach wenigen Jahren.<br />
Mit einem Hybrid-Brecher oder einer<br />
Hybrid-Siebanlage ist zudem auch ein<br />
rein elektrischer und somit örtlich emissionsfreier<br />
Betrieb möglich.<br />
Höchste gesetzliche Vorgaben in<br />
Bezug auf Abgase, Staub sowie Lärmemissionen<br />
erfüllen die Brecher problemlos.<br />
So hat erst kürzlich ein RM-Kunde<br />
in Lettland einen RM 100GO! hybrid<br />
erworben, um Dolomit mit elektrischem<br />
Antrieb zu brechen und die hohen<br />
gesetzlichen Anforderungen für den<br />
Straßenbau erfüllen zu können. Durch<br />
die intelligente Vernetzung der Maschinen<br />
der RM-Next-Generation kann beispielsweise<br />
der RM-120X-hybrid-Brecher<br />
das Sieb RM MSC8500e mit<br />
antreiben oder können beide über das<br />
Stromnetz gespeist werden.<br />
Egal, ob Treibstoffverbrauch, Wartungsintervalle,<br />
Durchsatz, Einsatzstunden<br />
oder der Standort der Anlagen – RM<br />
Xsmart stellt als digitaler Assistent all<br />
diese Informationen stets per Smartphone,<br />
Tablet oder Computer bereit. Dieses<br />
Flottenmanagement- und Condition-<br />
Monitoring-Tool der RM Group erleichtert<br />
mit Maschinen-Daten in Echtzeit den<br />
Arbeitsalltag von Maschinisten, Werkstatt-<br />
bzw. Mietparkleitern, Disponenten<br />
und Eigentümern. „RM-Anwender sollen<br />
keine Zeit mit der Administration ihrer<br />
Maschinen vergeuden. Unser Anspruch<br />
ist, dass sie einen maximalen Gewinn<br />
erwirtschaften können und den besten<br />
Service erhalten. Dafür setzen wir eben<br />
auch auf die Digitalisierung“, sagt RM-<br />
CEO Gerald Hanisch. Mit nur wenigen<br />
Klicks können die Informationen auf einen<br />
definierten Zeitraum heruntergebrochen<br />
werden. Aufgrund der automatischen Betriebsstundenerfassung<br />
entfallen manuelle<br />
Stundenerhebungen, welche für Abrechnungszwecke<br />
oder als Nachweis<br />
bspw. für Behörden oder andere Auftraggeber<br />
erforderlich sind.<br />
www.rubblemaster.com<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
61<br />
DOPPELTE SIEBUNG<br />
Schaufelseparator im nochmals größeren Format<br />
Der Schaufelseparator MB-HDS523 von MB Crusher eignet sich<br />
für Bagger von 30 bis 45 t Betriebsgewicht. Die Einheit verfügt<br />
über fünf Wellen, die so angeordnet sind, dass sie eine höhere<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit garantieren. Das „V-Wellen-System“<br />
wurde so optimiert, dass es eine doppelte Siebung erzeugt<br />
und gleichzeitig die Produktivität erhöht. Für konstante Leistung<br />
sorgen zwei Motoren. Da die Schaufelöffnung direkt über dem<br />
versteckten Kamm liegt, gelangt das Material ohne zu blockieren<br />
oder zu verklumpen in die Wellen. Um die Produktionsrate<br />
zusätzlich zu erhöhen, kann bedarfsweise das vordere obere<br />
Gehäuse des Separators demontiert werden. Sämtliche Verschleißteile<br />
sind durch eine zusätzliche Hardox-Verstärkung<br />
geschützt. Auch die Seiten und der Rahmen sind stärker, und<br />
damit passend zur Aufgabenstellung ausgelegt.<br />
Die Wellen können je nach Bedarf vor Ort sicher und in nur<br />
wenigen Minuten leicht entfernt und neu eingesetzt bzw. getauscht<br />
werden. Das patentierte System hält die rotierenden<br />
Lagerungen dabei fest an ihrem Platz.<br />
www.mbcrusher.com/de<br />
GROSSER BRUDER der MB-Separatoren und damit auch ein<br />
Modell für ergänzende Aufgaben in Steinbruch- und Kiesbetrieben.<br />
LEICHT GETAUSCHT: Die Wellen können in nur wenigen Minuten<br />
leicht entfernt und neu eingesetzt werden. Fotos: MB Crusher<br />
BUNKERABZUG BRECHERBESCHICKUNG SCHWERLASTSIEB<br />
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WIR SIND GUT – FÜR SIE<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
SCHWEIZER WERTARBEIT: Die Gipo Gipocone<br />
Giga B4 mit bis 56 t Einsatzgewicht ist der Große von<br />
zwei Modellen in gewohnt ausgefeilter Qualität. Der<br />
kleinere Bruder B3 wiegt 45 t. Foto: Gipo<br />
Aus dem Steinbruch<br />
für den Steinbruch<br />
FLOTTENKAPITÄN: Kleemann verfügt über eine<br />
ganze Flotte an raupenmobilen Kegelbrechern bis hin<br />
zum Giganten MCO 130 S PRO mit einem Gewicht über<br />
83 t und einer Kapazität bis 650 t/h. Foto: Kleemann<br />
EINES VON VIER GRUNDMODELLEN von Terex<br />
Finlay, die Anlage C1545, gehört zu den Mittelgroßen<br />
der Reihe, die sich nach der Größe der Kopfdurchmesser<br />
des Brechkegels zwischen 40'' und<br />
54'' (1000 bis 1372 mm) definiert. Foto: Terex Finlay<br />
In der mobilen Aufbereitung stellen die Brecher neben den Siebanlagen<br />
die größte Produktgruppe dar. Zwei Anlagentypen haben sich bei der<br />
Zerkleinerung eine gewisse Dominanz geschaffen: Die Rede ist von<br />
Backenbrechern und Prallbrechern beziehungsweise Prallmühlen. Daneben<br />
gibt es mit den Kegelbrechern eine dritte eigenständige Variante.<br />
Kegelbrecher sind in der Welt der mobilen<br />
Anlagen seltener anzutreffen,<br />
und das hat folgende Gründe: Alle drei<br />
Typen haben ihre Wurzeln in der stationären<br />
Aufbereitung. Dort ist der Backenbrecher<br />
als Vorzerkleinerer meist alternativlos<br />
– diese Funktion hat er ebenso<br />
bei den mobilen Anlagen. Die Prallbrecher<br />
wiederum verfügen aufgrund ihrer<br />
Funktionsweise als einziger Gerätetyp<br />
über die Fähigkeit, im Aufbereitungsprozess<br />
in gewissem Umfang störende<br />
Komponenten wie etwa Metallteile zu<br />
isolieren, um eine spätere Abscheidung<br />
zu gewährleisten. Daher haben sich<br />
beide Maschinentypen mittlerweile<br />
einen großen Markt im Bereich des Baustoffrecyclings<br />
geschaffen. In der Konsequenz<br />
bieten fast alle gängigen Hersteller<br />
sowohl Backen- als auch<br />
Prallbrechermodelle an, doch nur ein Teil<br />
hat auch Kegelbrecher im Programm.<br />
Weil Letztere ihre organische Nähe zur<br />
Natursteinaufbereitung und damit auch<br />
zur stationären Anlagentechnik etwas<br />
mehr beibehalten haben, sind darunter<br />
nicht selten Hersteller, die sowohl im stationären<br />
als auch mobilen Anlagenbau<br />
vertreten sind.<br />
Eine eigene<br />
Arbeitsweise<br />
In seiner Arbeitsweise unterscheidet<br />
sich der Kegelbrecher grundlegend von<br />
beiden anderen Typen. Das Gestein wird<br />
zwischen einem exzentrisch kreisenden<br />
Brecherkegel und dem feststehenden<br />
gepanzerten Gehäusemantel in kontinuierlicher<br />
Bewegung aufbereitet. Das Aufgabegut<br />
gleitet nach und nach in den<br />
Brecher, wo weiter zerbrochen wird.<br />
Dieser Vorgang wiederholt sich so lange,<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
63<br />
NEU AUFGELEGT: Metso Outotec stellte letzten Oktober mit den Lokotracks LT200HPX und<br />
LT<strong>22</strong>0GP zwei Mobilkegel vor, die im Vergleich zu den Vorgängern bis zu 30 % mehr schaffen.<br />
Angegebene Kapazität: 300 t/h, Transportgewicht 40 t. Foto: Metsogroup<br />
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lückenlose Produktionskette, wirtschaftlich<br />
und umweltbewusst.
64<br />
AUFBEREITUNG<br />
Vorzüge im Fokus<br />
„Je smarter die Maschinen, desto effektiver wird’s für Kegel“<br />
intuitiv bedienbare Maschinen, die dem Bediener den Umgang<br />
mit den Maschinen so leicht wie möglich machen.<br />
MARK HEZINGER, u. a. Teamleiter Produktmarketing Kleemann:<br />
„Mobile Kegel brauchen intelligente Materialflussregelungen, um ihre<br />
Stärken auszuspielen.“<br />
GP: Herr Hezinger, worin besteht die besondere Herausforderung,<br />
die Kegelbrechertechnik auf den raupenmobilen<br />
Ansatz zu adaptieren?<br />
Mark Hezinger: Aus unserer Sicht gibt es zwei grundsätzliche<br />
Herausforderungen bei mobilen Kegelbrechern. Zum einen<br />
aus technischer Sicht, da ein Kegelbrecher im Besonderen<br />
eine kontinuierliche, homogene Beschickung braucht, um<br />
ständig einen optimalen Befüllungsgrad zu erreichen. Nur so<br />
spielt ein Kegelbrecher seine Stärken kontra Verschleiß und<br />
pro Kornform aus. Bei stationären Einsätzen wird dies über<br />
verschiedene Möglichkeiten der Materialpufferung erreicht,<br />
hier ist der Einsatz generell klarer definiert und besser planbar.<br />
Im mobilen Einsatz sind diese Möglichkeiten nicht vorhanden<br />
und müssen durch intelligente Materialflussregelungen<br />
ersetzt werden.<br />
Zum anderen aus Anwendersicht, weil es im mobilen Bereich<br />
zu wechselnden Einsätzen in Verbindung mit wechselndem<br />
Bedienpersonal kommt und so nicht jeder Anwender gleich viel<br />
Erfahrung im Umgang mit Kegelbrechern mitbringt. Dafür<br />
braucht es effektive Überlastsysteme, aber auch einfache,<br />
Kleemann verfügt über eine der größten Flotten bei den<br />
raupenmobilen Kegelbrechern. Wo sieht das Unternehmen<br />
die Hauptzielgruppen?<br />
Anwendungsseitig sehen wir einen Einsatzschwerpunkt bei<br />
verketteten Anlagenkombinationen im harten und abrasiven<br />
Naturstein, aber auch bei Stand-Alone-Einsätzen, wie zum<br />
Beispiel im Flusskies. Für Lohnbrecher in Steinbrüchen oder<br />
Steinbruchbetreiber selbst, die durch mobile Anwendungen<br />
mehr Flexibilität in ihrer Produktion wünschen, um beispielsweise<br />
temporäre Produktionsspitzen ausgleichen zu können,<br />
sind die mobilen Prallbrecher eine optimale Lösung. Ebenso<br />
für Steinbruchbetreiber, die Stationäranlagen durch mobile<br />
Maschinen ersetzen wollen. Gründe hierfür können u. a. vereinfachte<br />
Genehmigungsverfahren sein oder dass eine mobile<br />
Anwendung für ein bestimmtes Steinbruchlayout das wirtschaftlichere<br />
Verfahren darstellt.<br />
Wo liegen im Einsatz die Unterschiede gegenüber den weiter<br />
verbreiteten Backen- und Prallbrechern?<br />
Im Gegensatz zu Backenbrechern kann mit Kegelbrechern<br />
eine für viele Asphalt- und Betonzuschlagstoffe notwendige<br />
Kornform erreicht werden. Da Kegelbrecher jedoch geringere<br />
Aufgabegrößen schaffen als Backenbrecher, ist meist eine<br />
Kombination aus beiden die richtige Wahl. Im Vergleich zu<br />
Prallbrechern, die durchaus ebenso hochwertige Endprodukte<br />
herstellen können, punktet ein Kegelbrecher mit deutlich<br />
geringerem Verschleiß in harten und abrasiven Gesteinen.<br />
Wo sehen Sie die zukünftige Entwicklung der raupenmobilen<br />
Kegelbrechertechnologie?<br />
Technologisch wird sicher mehr und mehr die Flexibilität und die<br />
Einfachheit im Umgang mit mobilen Kegelbrechern die Entwicklung<br />
bestimmen. Sie müssen gut abgestimmt in Kombination mit anderen<br />
Brechern und Sieben funktionieren und dabei hohe Produktqualität<br />
und gleichzeitig hohe Produktionsleistungen liefern – und das alles<br />
bei effizientem und damit nachhaltigem Betrieb. (Interview: bwi)<br />
TYPISCHER ANWENDUNGSFALL des mobilen Kegelbrechers Kleemann Mobicone MCO 90i Evo2 als Sekundärbrecher in einer verketteten<br />
Anlagenkombination. Fotos: Kleemann<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
65<br />
bis die Trümmer klein genug sind, um<br />
durch die enge Öffnung am unteren<br />
Ende des Brecherraums zu passen. Eine<br />
kontinuierliche Aufbereitung wird dadurch<br />
gewährleistet, dass ein Öffnen<br />
und Schließen des Brechspalts jeweils<br />
gleichzeitig auf den gegenüberliegenden<br />
Seiten des Brechraums vollzogen wird.<br />
HIER SOLL ZUM TEIL Brechertechnologie auf Basis bewährter Sandvik-Modelle<br />
mitwirken: Der Kegelbrecher Keestrack H6e repräsentiert mit 62 t die mittlere Größe<br />
dreier Modelle. Foto: Keestrack<br />
Flach, steil<br />
oder normal?<br />
Bei den Kegelbrechern werden drei<br />
grundsätzliche Varianten unterschieden,<br />
die sich durch die Konstruktionsweise<br />
des Brechkegels unterscheiden: Steilkegelbrecher,<br />
„normaler“ Kegelbrecher,<br />
Flachkegelbrecher. Weil die Steilkegelbrecher<br />
ausschließlich auf dem Prinzip<br />
der Druckzerkleinerung basieren, werden<br />
sie in der Regel mit geringen Drehzahlen<br />
betrieben. Im Gegensatz dazu<br />
laufen Flachkegelbrecher mit höheren<br />
Drehzahlen und üben zusätzlich eine<br />
Schlagzerkleinerung aus. Ein Sonderfall<br />
der Kegelbrecher ist der sogenannte<br />
Kreiselbrecher, bei dem der Kegel neben<br />
der unteren Lagerung auch ein Kopflager<br />
KOMPAKTE<br />
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wie z.B. R1000S - Raupenmobiler Prallbrecher inkl. Windsichter<br />
www.rockster.at<br />
„Wir haben sicher 4 oder 5 verschiedene mobile Brechanlagen getestet und für uns war das ganze Rockster Paket<br />
genau auf die Bedürfnisse unseres Unternehmens zugeschnitten. Die Anlage ist sehr bedienerfreundlich und es ist<br />
ein hydraulisches System, was uns lieber ist als elektrisch, weil wir einfach mehr Erfahrung in diesem Bereich haben.<br />
Das stufenlose Regeln der Brecherdrehzahl erlaubt uns mehr Kontrolle beim Arbeiten, der Magnetabscheider ist<br />
hydraulisch höhenverstellbar usw.“ Peter Schmid / Werkstattleiter - Kober Transporte GmbH<br />
Rockster Austria International GmbH / +43 720 70 1212 / office@rockster.at
66<br />
AUFBEREITUNG<br />
DIREKTE ADAPTION STATIONÄR-MOBIL: Sandvik<br />
verbaut in seinen raupenmobilen Modellen zum Teil<br />
die Technik der bei stationären Einsätzen bewährten<br />
Brecher und bietet als einer von wenigen Herstellern<br />
auch raupenmobile Kreiselbrecher. Foto: Sandvik<br />
aufweist, was bei den klassischen Kegelbrechern<br />
überflüssig ist. Bis auf Ausnahmen<br />
kommen die Varianten außer<br />
dem konventionellen Kegelbrecher wohl<br />
nur im stationären Anlagenbau zum Einsatz.<br />
Hier kann der Steilkegelbrecher<br />
auch als Vorbrecher vorzufinden sein.<br />
Üblicherweise Zweiter<br />
oder Dritter in der Kette<br />
In aller Regel jedoch befinden sich Kegelbrecher<br />
in der Aufbereitungskette in<br />
der Position der Nachzerkleinerungsmaschine<br />
in zweiter oder dritter Stufe.<br />
Dabei sind sie dann einem Backenbrecher<br />
nachgeschaltet. Über die beschriebene<br />
Arbeitsweise haben sie potenziell<br />
eine größere Durchsatzkapazität als ein<br />
Backenbrecher mit wechselndem Arbeits-<br />
und Leerhub. Die ist auch nötig,<br />
denn die Kapazität muss gerade bei der<br />
Verwendung innerhalb einer raupenmobilen<br />
Aufbereitungskette der potenziellen<br />
Zuführung durch den vorgeschalteten<br />
Backenbrecher entsprechen. Hier<br />
die Beispielrechnung: Bei einer 90 cm<br />
breiten Beschickung des Backenbrechers<br />
mit einem Brechspalt von 30 cm<br />
müsste die Zuführung zum nachgeschalteten<br />
Sekundärbrecher dreimal so breit<br />
sein – einen Brechspalt von 10 cm vorausgesetzt.<br />
Daher müsste der Sekundärbrecher<br />
über eine angepasste – meist<br />
höhere – Durchsatzkapazität verfügen<br />
sowie idealerweise über einen voluminösen<br />
Aufgabetrichter mit Bunkerfunktion.<br />
Diese Ausgangslage stand schon Pate<br />
bei der Entwicklung der Kegelbrecher-<br />
Technologie vor Jahrzehnten im stationären<br />
Einsatz. In der Konsequenz werden<br />
im Grobkornbereich sehr große<br />
Durchsatzraten bei hohen Zerkleinerungsverhältnissen<br />
erzielt. In der Praxis<br />
haben die meisten Modelle bestellbare<br />
Brechspaltweiten von 5 bis etwa 70 mm.<br />
Die dafür erforderliche Brechspaltverstellung<br />
erfolgt durch das Anheben des<br />
Brechermantels im Brecheroberrahmen.<br />
Das geschieht bei den meisten Modellen<br />
in der Regel vollhydraulisch. Oft können<br />
variable Brechkammer-Konfigurationen<br />
und Hubeinstellungen auch unabhängig<br />
geregelt werden – idealerweise digital<br />
abgespeichert. Die modernen Anlagen<br />
sind zudem mit Überlastsicherungen<br />
und optionalen Druckluftbeaufschlagungen<br />
des Brechergehäuses ausgestattet,<br />
ebenso mit Füll- und Materialstandüberwachungen.<br />
Kaum ein Typ lässt einen<br />
Metalldetektor vermissen, über den eine<br />
GROSSANLAGE: Der Powerscreen Maxtrak<br />
1500 bietet mit einem Gewicht von fast 90 t<br />
und einer Kapazität bis 950 t/h eine der<br />
größten Anlagenoptionen am Markt.<br />
Foto: Powerscreen<br />
Abscheidung gewährleistet werden<br />
kann, bevor das Material den Brecher<br />
erreicht.<br />
Gute Ergebnisse wenn’s<br />
hart auf hart geht<br />
Aufgrund ihrer Funktionsweise und der<br />
robusten Technik sind Kegelbrecher für<br />
feste bis harte, auch abrasive Felsmaterialien<br />
geeignet. Hohe Festigkeit oder<br />
große Härte des zu brechenden Materials<br />
wirkt sich dabei zwar auf den Durchsatz,<br />
kaum aber auf das Zerkleinerungsergebnis<br />
aus. Zum Einsatz kommen<br />
Kegelbrecher daher vor allem dann,<br />
wenn eine Prallzerkleinerung aufgrund<br />
hoher Druckfestigkeit des Brechgutes<br />
nicht mehr möglich ist oder die Höhe der<br />
Verschleißkosten wegen der Abrasivität<br />
des Gesteins wirtschaftlich nicht mehr<br />
zu vertreten ist. Weniger geeignet ist der<br />
Kegelbrecher allerdings bei lehmigen<br />
Aufgabegütern. Weitere Vorteile des<br />
Brechertyps liegen in der einfachen Regelung<br />
sowie im geringen Wartungsaufwand.<br />
Demgegenüber stehen aber auch<br />
Nachteile. So sind gerade die raupen-<br />
KETTENFÖRDERER<br />
» Große robuste Konstruktion<br />
» Dichtigkeit des Untertrums – für das Rieselgut<br />
wird kein Reinigungsband benötigt<br />
» Geringere Betriebs- und Unterhaltskosten<br />
» Große Zuverlässigkeit<br />
» Geringer Raum- und Höhenbedarf<br />
AUGUST MÜLLER GMBH & CO. KG<br />
Maschinenfabrik | Stahlbau<br />
Hochmaurenstraße 9 | 78628 Rottweil<br />
Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />
www.august-mueller.com<br />
MASCHINEN FÜR DEN STEINBRUCH Kompetenz. Weltweit. August Müller GmbH & Co. KG<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
AUFBEREITUNG<br />
67<br />
GEBAUT ALS MOBILE MITTELKLASSE: Der Mc-<br />
Closkey-Kegelbrecher C44 mit 44''-Kegel und einem<br />
440-PS-Motor ist die größte Anlage des Herstellers<br />
und konstruiert für eine Kapazität von bis zu 400 t/h.<br />
Foto: Mc Closkey<br />
MOBILER KEGELEINSTIEG: Der Portafill MC-8 bietet mit einem 750-mm-Brecher eine<br />
kompakte Alternative in der 25-t-Klasse. Es heißt händlerseits, der Kleine erreiche bisweilen<br />
Leistungen „der Großen“. Foto: Portafill<br />
mobilen Kegelbrecher oft eher für vordimensionierte<br />
Materialien – in der Regel<br />
unterhalb 300 mm – konzipiert, was die<br />
Technologie wiederum besser für die<br />
zweite Stufe des Brechens prädestiniert.<br />
Bei Gesteinen mit plattigem Bruch sind<br />
die Edelsplittkonditionen nur durch<br />
mehrstufiges Brechen mit geringen<br />
Spaltweitensprüngen zu erreichen. Das<br />
Endprodukt ist zwar in der Regel von<br />
guter Kubizität, aber nicht immer unbedingt<br />
homogen.<br />
In der Quintessenz zeigt sich, welche<br />
Stellung die mobilen Kegelbrecher im<br />
Trio der Brechertypen einnehmen: Für<br />
die Herstellung von Natursteinsplitten<br />
zertifizierter Qualitäten – in der sekundären<br />
oder tertiären Stufe eingesetzt –<br />
sind sie echte Alternativen und haben<br />
deshalb ihren festen Platz in einer modernen<br />
Aufbereitungskette. Als robuste<br />
Technik, die auch mit härtestem und<br />
abrasivem Fels zuverlässig klarkommt,<br />
bieten sich Kegelbrecher für Steinbrüche<br />
mit mobilen Ketten, aber auch für Lohnunternehmer<br />
und Dienstleister an. (bwi)<br />
Ausgewählte Anbieter ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit:<br />
www.gipo.ch<br />
www.keestrack.com<br />
www.kleemann.info<br />
www.mccloskeyinternational.com<br />
www.mogroup.com<br />
www.portafill.com<br />
www.powerscreen.com<br />
www.rocktechnology.sandvik<br />
www.terex.com<br />
Schlammweiher war<br />
gestern – wir schliessen<br />
Ihren Wasserkreislauf
68<br />
SIMULATOREN<br />
Für jeden Trainingsbedarf<br />
Auf wirklich alles<br />
vorbereitet sein<br />
FÜR EINSTEIGER: Einfach zu transportieren und einzurichten sind die Simulatoren als Desktop-<br />
Version Vortex Edge Plus. Fotos: www.cm-labs.com<br />
Zu den führenden Anbietern im Segment der Baumaschinensimulatoren<br />
gehört das kanadische Unternehmen CM Labs. Von dessen Vortex-<br />
Simulatoren sind bereits mehr als 1000 Einheiten in 30 Ländern der Welt<br />
im Einsatz. Zu den Kunden des laut eigener Aussage führenden<br />
Anbieters für simulationsbasiertes Training in der Bauindustrie zählen<br />
unter anderem auch Hitachi, Liebherr und Volvo.<br />
Fahrer, die mit Vortex-Simulatoren trainieren,<br />
sollen alle Fähigkeiten entwickeln,<br />
um schwere Aufgaben sicher und<br />
effizient im echten Einsatz zu meistern.<br />
Dabei sind diese Simulatoren auf jeden<br />
Trainingsbedarf und jedes Budget anpassbar<br />
und sollen laut Anbieter die derzeit<br />
besten übertragbaren Fähigkeiten<br />
auf dem Markt vermitteln.<br />
Interessante Lernszenarien halten die<br />
Aufmerksamkeit hoch. Mit den Trainings<br />
werden Fahrer aber nicht nur auf das<br />
Erwartbare, sondern auch auf das Unerwartete<br />
vorbereitet. Derartiges zu „erleben“,<br />
hilft, in ähnlich brenzligen Praxissituationen<br />
richtig zu reagieren und<br />
gefahrvolle Herausforderungen souverän<br />
zu meistern.<br />
Da die Simulatoren wichtige Daten<br />
objektiv aufzeichnen und protokollieren,<br />
ist auch der Stand der Fähigkeiten des<br />
jeweiligen Nutzers sichtbar. Daraus lässt<br />
sich ableiten, wo nötige Sicherheiten<br />
bereits erreicht sind und wo noch Schulungsbedarf<br />
besteht.<br />
Trainingspakete für<br />
den Bereich Erdbewegung<br />
Trainingssimulatoren dieses Herstellers<br />
gibt es für die verschiedensten<br />
Einsätze. Außerdem werden spezielle<br />
Lösungen für Baumaschinen-Hersteller,<br />
Flottenbesitzer oder auch Berufsschulen<br />
angeboten. Ebenso vielfältig sind die<br />
Trainingspakete. Zum „Hineinschnuppern“<br />
in das simulationsbasierte Training<br />
können über die in Französisch, Englisch,<br />
Deutsch und Italienisch verfügbare<br />
Website zuerst von Interessenten<br />
auch Web-Demos gebucht werden.<br />
Wer sich für die Simulationstechnologie<br />
des Herstellers entscheidet, dem<br />
werden einfache und effektive Tools für<br />
die interaktive virtuelle Simulation und<br />
Visualisierung versprochen. Die virtuellen<br />
Werkzeuge im Vortex-Simulator<br />
werden von Nutzern als besonders<br />
realistisch geschildert. Das kommt<br />
speziell bei der jungen, künftigen Fahrergeneration<br />
gut an, die mit Computerspielen<br />
aufgewachsen ist und schon<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong><br />
deshalb eine hohe Qualität der Situationsdarstellungen<br />
erwartet. Nicht minder<br />
wichtig ist das auch für bereits Geübte<br />
mit Weiterbildungsbedarf – kennen<br />
sie doch die realen Umgebungen durch<br />
die Bedienung anderer Maschinen<br />
aus dem Effeff.<br />
QUALIFIKATIONSLÜCKE<br />
ÜBERWINDEN: Der Vortex<br />
Edge Max mit einem kräftigen,<br />
gekürzten Design, das<br />
die Anschaffungskosten verringert,<br />
gilt als Empfehlung<br />
für die Fahrerweiterbildung.<br />
Die Simulator-Trainingspakete mit Erdbewegungsausstattung<br />
für Auszubildende<br />
vermitteln Kenntnisse der richtigen Bagger-,<br />
Lade- und Abkipptechniken. Mit<br />
Selbstlernübungen können sichere Arbeitsgewohnheiten<br />
entwickelt werden.<br />
Die Vortex-Edge-Reihe bietet dafür günstige<br />
Tools, indem sie einfache Lösungen
SIMULATOREN<br />
69<br />
und jedes Budget<br />
auf der Basis innovativer Technologien für<br />
die Entwicklung von Fahrerfähigkeiten<br />
bietet. Simulatoren dieser Reihe sind<br />
gleichfalls optimal für Unternehmen, die<br />
erstmals mit der Simulation arbeiten.<br />
Dank seines leichten Designs kann<br />
beispielsweise das Einstiegsmodell Vortex<br />
Edge Plus innerhalb von Minuten<br />
einfach transportiert und eingerichtet<br />
werden. Alle Komponenten können in<br />
optionalen Tragetaschen transportiert<br />
und rasch wieder ergonomisch positioniert<br />
werden, um das Training fortzusetzen.<br />
Ideal für den Fernunterricht eignet<br />
sich das Modell sogar für die Weiterbildung<br />
im Homeoffice.<br />
Empfohlen für Fahrer mit Weiterbildungsbedarf<br />
wird das System Vortex<br />
Edge Max, das übertragbare Fahrerfähigkeiten<br />
entwickelt, um Qualifikationslücken<br />
zügig zu überwinden.<br />
Der Vortex Edge Max zeichnet wichtige<br />
Leistungsdaten auf, sodass die Fahrer<br />
auch den produktiven Maschineneinsatz<br />
erlernen. Für das dazu angebotene<br />
Schwermaschinen-Fahrertraining kann<br />
aus dem kompletten CM-Labs-Erdbewegungskatalog<br />
die Simulation für insgesamt<br />
zehn Maschinen gewählt werden.<br />
Das gilt auch für Krane – bedarfsweise<br />
können Maschinengattungen gemischt<br />
werden. Die Hochleistungssteuerungen<br />
sind für den Betrieb jeder Maschine ausgelegt.<br />
Mit einer Bewegungsplattform,<br />
die das reale Fahrgefühl nachahmt, erstklassigen<br />
Grafiken und Übungen, die<br />
die Bedingungen auf der Baustelle<br />
nachbilden, bereitet der Vortex Edge Max<br />
auch Auszubildende auf die echte<br />
Arbeitswelt vor.<br />
Mit Advantage<br />
in die Vollen!<br />
Das derzeit umfassendste verfügbare<br />
Simulator-Training bietet laut Hersteller<br />
das Modell Vortex Advantage. Die umfassende<br />
Einheit mit verschiedenen Optionen<br />
und Konfigurationen eignet sich<br />
für Trainingsprogramme aller Arten und<br />
Größen sowie Budgets.<br />
Versprochen wird, dass die anpassbare<br />
Lösung gemeinsam mit Anwendern<br />
wächst, unabhängig davon, ob einzeln<br />
oder im Team trainiert wird. Gewählt<br />
werden kann aus einem, drei oder fünf<br />
Bildschirmen. Simultane Bewegung, einschließlich<br />
Vibrationen, Stößen, Beschleunigungen<br />
und Überlastungsbedingungen,<br />
macht fühlbar, was läuft<br />
– und was falsch läuft!<br />
Der Vortex Advantage ist anpassbar,<br />
das heißt, auch die jeweilige Flotte von<br />
Nutzern kann nachgebildet und konfiguriert<br />
werden. Um die Trainingsmodule zu<br />
ergänzen, verfügt die Einheit über eine<br />
gerätespezifisch flexible Fahrerausstattung<br />
und Pedale. Mit seinem eleganten<br />
Hardware-Design, einem vollständigen<br />
Angebot von Trainingsmodulen und dem<br />
Vortex-Simulations-„Motor“ fasst der<br />
Vortex Advantage alle Elemente in einer<br />
einzigen betriebsbereiten Trainingsplattform<br />
von hoher Qualität und Haltbarkeit<br />
zusammen.<br />
Ergänzende Tools<br />
und interessanter Support<br />
Je nach Situation können ergänzende<br />
Angebote nützlich sein. So hilft etwa die<br />
Ausbilder-Bedienstation, Auszubildende<br />
anzuleiten, zu bewerten und zu noch anspruchsvolleren<br />
Leistungen herauszufordern.<br />
Mit IOS können Ausbilder die<br />
Schulung direkt von ihrem Sitz aus steuern.<br />
Angefangen vom Starten von Übungen<br />
über das Manipulieren des Wetters,<br />
das Simulieren von Maschinenfehlern<br />
bis hin zum Erstellen von Berichten ist<br />
alles dabei. Geboten werden auch Lösungen<br />
für das Trainieren als Team und<br />
ein Simulator als Containereinheit eignet<br />
sich bestens für den Transport der Trainingstools<br />
zu Fahrern von Unternehmen,<br />
die eine solche Anforderung stellen.<br />
Schließlich bietet die PocketSim AR App<br />
IMMER MITTENDRIN FÜHLEN: das Modell Vortex<br />
Advantage fasst alle Elemente in einer einzigen betriebsbereiten<br />
Trainingsplattform zusammen. Fotos: cm-lab.com<br />
ein leistungsstarkes neues Instrument für<br />
Inspektions-Schulungen. Eine E-Book-<br />
Reihe liefert für den Überblick der Möglichkeiten<br />
einen vollständigen Leitfaden<br />
zu Baumaschinen-Trainingssimulatoren<br />
des Herstellers und hilft mit Tipps bei der<br />
Auswahl.<br />
Quintessenz<br />
Das mehrstufige Angebot hat viele Vorteile:<br />
Der Vortex Edge Plus ergänzt in der<br />
Einstiegsklasse perfekt den bewegungsfähigen<br />
Vortex Edge Max und die vollständig<br />
immersiven Vortex-Advantage-<br />
Simulatoren. Alles baut aufeinander auf<br />
und kann systematisch oder wechselweise<br />
genutzt werden.<br />
Nutzer, die Simulatoren einsetzen,<br />
profitieren von Kosteneinsparungen,<br />
Schulungsflexibilität und Sicherheit.<br />
Auch lassen sich Situationen für Auszubildende<br />
schaffen, die in der realen Arbeitswelt<br />
besser nicht eintreten sollten.<br />
Das heißt, hier wird auch Vorsicht trainiert.<br />
Daraus resultiert ein wichtiger Unterschied:<br />
wenn die angehenden Fahrer<br />
in die echte Maschine steigen, sind sie<br />
meist selbstbewusster, weil sie wissen,<br />
was sie erwartet.<br />
Vortex-Simulatoren sind zudem für<br />
erfahrenere Fahrer wertvoll, um jenseits<br />
der Geräte, die sie kennen, mit einer anderen<br />
Maschine zu üben und ihre Fähigkeiten<br />
auszubauen.<br />
www.cm-labs.com<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
70<br />
SIMULATOREN<br />
Mit Übung zum Meister<br />
Erst einmal trainieren, bevor es ernst wird, sonst können Fehler unter<br />
Umständen fatal enden: Das gilt für Lokführer, Piloten, aber auch für<br />
Baumaschinenführer, um Situationen schnell einschätzen und im Ernstfall<br />
sofort reagieren zu können. Für den sachgemäßen sowie effizienten<br />
und sicheren Umgang mit Baumaschinen wurden deshalb verschiedene<br />
Simulatoren entwickelt, die neben den Original-Geräten auch zum Programm<br />
von Caterpillar und Zeppelin gehören.<br />
KÖNIGSKLASSE: Simulator als Vollkabine, von Zeppelin<br />
zusammen mit Oryx entwickelt. Die Idee und das Knowhow<br />
stammen von der Firmengruppe Hagedorn.<br />
as in einem Flugzeug funktio-<br />
gilt im weitesten Sinne<br />
„Wniert,<br />
auch für Baumaschinen. Damit lassen<br />
sich alltägliche Abläufe von realen Einsätzen<br />
visualisieren und gefahrlos realitätsnah<br />
trainieren“, so Staale Hansen,<br />
Leiter Produktmanagement für Großgeräte<br />
bei Zeppelin Baumaschinen. In<br />
seiner Abteilung ist auch das Thema<br />
Baumaschinensimulatoren, die Zeppelin<br />
im Programm hat, verankert. Für die<br />
Schulung von Fahrern mit einem Simulator<br />
spricht nicht nur der Eigen- und<br />
Fremdschutzfaktor oder der Schutz der<br />
Baumaschine vor Beschädigungen,<br />
sondern je nach Simulatorwahl auch<br />
das „Erleben“ extremer Situationen,<br />
wie man sie sich im echten Einsatz<br />
einer Maschine vielleicht nicht zutrauen<br />
würde. Wer etwa die Grenzen eines<br />
Kipppunkts einer Baumaschine ausloten<br />
will, muss kein Umkippen befürchten.<br />
Je nach Erfahrung und Kenntnisstand<br />
kann ein Simulator auch die<br />
Fähigkeiten des Fahrers berücksichtigen.<br />
Außerdem lässt sich der Lernprozess<br />
begleiten und auswerten. Je besser<br />
die Arbeitsprozesse geübt und<br />
somit verinnerlicht wurden, desto besser<br />
können sie in der Praxis umgesetzt<br />
werden. Der Fahrer fühlt sich sicherer<br />
und es stellt sich schneller eine Routine<br />
bei den Arbeitsabläufen ein. Auch der<br />
gesparte Kraftstoff spricht für diese<br />
Form des Trainings.<br />
Von einfach bis lebensecht<br />
Gewinnungsbetriebe, die neues Personal,<br />
bspw. interessierte Seiteneinsteiger,<br />
im Umgang mit Baumaschinen anlernen<br />
wollen, können bei Zeppelin zwischen<br />
drei Varianten von Simulatoren wählen,<br />
die sich bei Software und Hardwarekomponenten<br />
unterscheiden: Die kleine Ausführung<br />
läuft unter Cat SimLite. Diese<br />
Ausführung gibt es beispielsweise für die<br />
Simulation von einem Dozer oder Bagger.<br />
Sie basiert auf einer standardisierten<br />
Plattform und ist als eigenständiges<br />
Lehrmittel konzipiert, das über Hardware<br />
und Software bereitgestellt wird. Nutzer<br />
lernen, wie man Gefahren im Echteinsatz<br />
erkennt und vermeidet, wie wichtig die<br />
persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist<br />
und wie man schwere Maschinen sicher<br />
bedient. Die Schulungsteilnehmer erfahren<br />
auch, wie sie maschinenspezifische<br />
Inspektionen durchführen, und werden<br />
mit authentischen Cat-Bedienelementen<br />
vertraut gemacht. Die angehenden Fahrer<br />
erhalten zuerst Unterstützung in<br />
Form von Videos, gehen die spezifischen<br />
Lektionen durch, die mit jeder Simulationsübung<br />
verbunden sind, und sind<br />
dann bereit, mit der praktischen Schulung<br />
an Cat-Simulatoren zu beginnen.<br />
SimLite umfasst verschiedene Übungen,<br />
GOLDENE MITTE: Die mittlere Option ist<br />
ein Fahrerstand, den Unternehmen auch für<br />
Jobmessen, Firmenevents oder zum Recruiting<br />
einsetzen können.<br />
um etwa das Ausheben von Material<br />
sowie das Beladen und das Manövrieren<br />
eines Baggers auf engem Raum zu üben.<br />
Sobald die Maschinisten die grundlegenden<br />
Fertigkeiten zur Bedienung beherrschen,<br />
müssen sie diese im Hinblick auf<br />
Genauigkeit, Effizienz und Sicherheit verfeinern.<br />
Echte Cat-Konsolen, ein Programm,<br />
das die Ergebnisse der Trainings<br />
auswertet, und ein Lehrplan runden das<br />
System ab. Zudem gibt es die Option VR,<br />
Virtual Reality, um darüber eine noch größere<br />
Tiefenwahrnehmung und einen detaillierten<br />
und realistischen Blick auf die<br />
Einsatzumgebung zu erhalten. Das ganze<br />
System passt in robuste Koffer und kann<br />
bei Bedarf leicht zu externen Schulungsörtlichkeiten<br />
transportiert werden. Der<br />
dazugehörige Lehrplan ist online verfügbar<br />
und kann vor Ort während der Schulung<br />
oder für das Fernstudium verwendet<br />
werden. Zum Angebot gehören auch ein<br />
Kursüberblick, Übungsziele, Unterrichtspläne,<br />
Checklisten und Tests, um das<br />
Wissen der Teilnehmer während des Kurses<br />
zu bewerten.<br />
Die mittlere Ausführung der Simulatoren<br />
besteht aus einem Cat-Fahrerstand.<br />
Dieser steht Interessenten über die Zeppelin-Abteilung<br />
Projekt- und Einsatztechnik<br />
zur Verfügung und kann auch temporär<br />
gemietet werden. Auf Jobmessen, bei<br />
Firmenevents, einem Tag der offenen Tür<br />
oder auch zum Recruiting von neuem<br />
Personal oder Auszubildenden bewährt<br />
sich ein derartiges Angebot als Zugpferd<br />
sehr. Der Fahrerstand ist ähnlich wie beim<br />
System SimLite aufgebaut, doch im Gegensatz<br />
dazu stehen hier mehr Maschinenmodelle<br />
als Simulation zur Verfügung.<br />
Durch den modularen Aufbau des Fahrerstandes<br />
lässt sich die Anwendung mit<br />
diversen Komponenten erweitern oder<br />
umrüsten, sodass eine größere Bandbreite<br />
an Geräten abgedeckt werden kann.<br />
Typische Cat-Konsolen und ein Original-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
© OpenStr etMap<br />
des Adre smaterials für kommerzie le Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gesta tet. Stand: 2020<br />
www.steinexpo.de<br />
STANDORTKARTEN<br />
Adre sregister<br />
Ausgabe | 2019/2020<br />
Ausgabe | 2020<br />
STANDORTKARTEN<br />
Asphalt<br />
Adressregister<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Ausgabe | 2020<br />
STANDORTKARTEN<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Fahrersitz samt Sicherheitsgurt sowie ein<br />
VR-Set sorgen für ein möglichst realitätsnahes<br />
Fahrgefühl. Die Software wurde<br />
ebenso wie SimLite von der Firma Simformotion<br />
entwickelt. Das Unternehmen<br />
ist Teil von Caterpillar und ein führender<br />
Anbieter von Baumaschinen-Simulatorschulungslösungen.<br />
Noch weiter geht die dritte Lösung:<br />
ein Simulator als Vollkabine, den Zeppelin<br />
zusammen mit Oryx entwickelt hat.<br />
Zwei Jahre Entwicklungszeit steckten in<br />
dem Projekt. Die Idee und das Knowhow<br />
stammten von der Firmengruppe<br />
Hagedorn, die zwei solche Vollkabinen-<br />
Simulatoren 2019 in ihrer hauseigenen<br />
Akademie in Betrieb nahm (GP berichtete).<br />
Nachgebildet wurden ein Cat-Kettenbagger<br />
336 mit L-Laufwerk und eine<br />
Cat-Longfrontkabine von einem Cat-<br />
Dozer oder Cat-Bagger der neuen Generation.<br />
Dank Vollkabine können an<br />
allen Fenstern, aber auch auf dem Dach<br />
Monitore angebracht werden, welche die<br />
reale Situation 360° simulieren. Wesentlich<br />
ist auch hier wie beim mittleren Modell<br />
eine Motion-Plattform-Technologie.<br />
Somit werden für den Fahrer in der<br />
SOLIDER EINSTIEG: Die kleine Ausführung von Cat<br />
SimLite gibt es beispielsweise für die Simulation von<br />
einem Dozer oder Bagger. Optional ist Cat SimLite<br />
auch für VR verfügbar. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />
Kabine reale Bewegungen erzeugt und<br />
mit den visuellen Darstellungen von Baustellenszenarien<br />
synchronisiert, wie sie<br />
Fahrer unter realen Einsatzbedingungen<br />
in einer Original-Baumaschine erleben.<br />
Das heißt, die Fahrer empfinden im Simulator<br />
die gleichen Vibrationen und<br />
Neigungen, denen sie auch in der Praxis<br />
ausgesetzt wären. Daraus resultiert ein<br />
besonders nachhaltiger Schulungseffekt.<br />
„Das Problem des Fachkräftemangels<br />
trifft immer mehr Firmen. Inzwischen<br />
haben wir bereits verschiedene<br />
Anfragen großer Baukonzerne, aber<br />
auch von Mittelständlern vorliegen, die<br />
sich für unsere Simulatoren interessieren<br />
und diese in die Aus- und Weiterbildung<br />
von Mitarbeitern integrieren wollen.<br />
Junge, im Umgang mit Baumaschinen<br />
noch unerfahrene Talente können damit<br />
gefahrlos an die Technik herangeführt<br />
werden und sich mit der Baustellensituation<br />
vertraut machen. Erfahrene Fahrer<br />
können mithilfe der simulierten Arbeiten<br />
mit den Baumaschinen Abläufe trainieren,<br />
um noch effizienter zu werden.<br />
Simulatoren bieten somit eine gleichermaßen<br />
gute Möglichkeit, Fahrer kontinuierlich<br />
zu schulen und neues Fachpersonal<br />
zu gewinnen bzw. auszubilden“, ist<br />
Staale Hansen überzeugt. (gsz-gekürzter<br />
Nachdruck aus „baublatt“ mit freundlicher Genehmigung<br />
der Redaktion)<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
STANDORTKARTEN<br />
u Print<br />
STANDORTKARTEN<br />
u Online<br />
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www.stein-verlaggmbh.de<br />
www.geoplangmbh.de<br />
Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstä te der Firma (Mischanlagen)<br />
© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />
Ausgabe | 2020<br />
Transportbeton<br />
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Baustoff-Recycling<br />
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Sand und Kies<br />
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separatem Adressregister<br />
• Verfügbare Branchen:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Naturstein/Steinbrüche, Sand<br />
und Kies, Transportbeton<br />
• Zusätzliche Informationen zu<br />
Jahresproduktion, Zertifizierung<br />
und Anzahl der Mitarbeiter<br />
• Detaillierter Überblick im<br />
jeweiligen Einzugsgebiet durch<br />
Aufteilung in Bundesländer<br />
• Verfügbare Branchen:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Naturstein/Steinbrüche, Sand<br />
und Kies, Transportbeton<br />
• Webbasiertes Online-Tool<br />
mit interaktiven Karten<br />
inklusive Umkreissuche<br />
und Routingfunktion<br />
• Qualifizierte Suche nach<br />
Unternehmen und Werken<br />
• Genaue Standorte der<br />
Verwaltungen und Werke<br />
dank GPS-Codierung<br />
• Übersichtliche Darstellung der<br />
ausgewählten Kartenausschnitte<br />
• Exportfunktion für einen<br />
individuellen Kartendruck<br />
Maximale Wertschöpfung mit dem<br />
VORTEX-Rotorbrecher: Holen Sie das<br />
Beste aus Ihrem Stein!<br />
Sparen Sie Sich einen Brecher! Sparen Sie Zeit!<br />
Aber: Sparen Sie nicht an der Qualität!<br />
VORTEX Rotorbrecher sind Vor- und Nachbrecher<br />
in Einem und überzeugen durch<br />
– hohe Zerkleinerungsrate<br />
– gleichmäßiges Körnungsband<br />
– Variabilität hinsichtlich Aufgabe- und Endgut<br />
– gute Kornform<br />
– Zerkleinerung von Hartgestein<br />
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Bringen Sie uns Ihr Aufgabematerial und erleben Sie den<br />
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4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
72<br />
SIMULATOREN<br />
GELIEFERT WIE BESTELLT: Die Anschaffung<br />
der acht Maschinensimulatoren wurde<br />
durch das Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung<br />
gefördert. Fotos: BIK<br />
AUSBILDUNGSZENTRUM in Oberhausen-Osterfeld. Hier entstand nach dem Umbau eine<br />
der modernsten Berufsausbildungseinrichtungen der deutschen Bauwirtschaft.<br />
INTEGRATIVES KONZEPT<br />
Pädagogisch und technisch<br />
überzeugend<br />
Als offizieller Vertragshändler des Herstellers<br />
Acreos SAS in Deutschland ist<br />
das saarländische Unternehmen BIK &<br />
Vtechsaar GmbH Anbieter für Schulungssimulatoren<br />
von Baumaschinen<br />
und anderen Geräten.<br />
Der Baumaschinensimulator von Acreos<br />
für die simulationsgestützte Ausbildung<br />
ist dabei nicht nur für das Erlernen<br />
der Maschinenbedienung gedacht, sondern<br />
auch für die sichere Handhabung<br />
diverser anderer Geräte sowie Anbauwerkzeuge.<br />
Kernstück der modernen,<br />
simulatorbasierten Ausbildung ist das<br />
schrittweise Vorgehen über einen pädagogischen<br />
Lehrpfad. In diesem pädagogischen<br />
Bereich soll das Simulator-Konzept<br />
von Acreos weltweit führend sein.<br />
Der Simulator überzeugt nicht nur pädagogisch,<br />
sondern auch durch seine modulare<br />
Variabilität. In kürzester Zeit und<br />
sehr einfach kann durch das Wechseln<br />
der Steuerungen vom Kettenbagger auf<br />
REISEFÄHIG: Zum Programm des Herstellers<br />
Acreos gehören natürlich auch Schulungssimulatoren<br />
im Container. Foto: Acreos-Internet<br />
Mobilbagger, verschiedene Krane, Muldenkipper,<br />
Radlader, Grader, Lkw, Gabelstapler,<br />
Teleskoplader oder auch landwirtschaftliche<br />
Geräte gewechselt werden.<br />
Verfolgt wird ein integratives Konzept<br />
der Ausbildung durch die duale Nutzung<br />
der realen Maschine und des Simulators.<br />
Dazu gehören die praktische Schulung,<br />
die Schulung am Simulator, Kandidatenprüfungen,<br />
Qualifizierung der Bediener<br />
und Verfolgung eingehender Kennzahlen.<br />
Die Ausbildungsergebnisse werden in<br />
einem Lernmanagementsystem integriert,<br />
sodass der Lehrpfad des Ausbildungsbetriebes<br />
in die Praxis eingebettet wird.<br />
Während der Nutzung steht ein kompetentes<br />
Beratungsteam des Herstellers<br />
zur Verfügung, welches sicherstellt, dass<br />
der Simulator täglich beste Leistung liefert.<br />
Durch die Standortnähe und die Entwicklung<br />
sowie Produktion aus einer<br />
Hand ist bestmögliche Hilfestellung<br />
garantiert. Allerhand Baumaschinensimulatoren<br />
sorgen bereits in den überbetrieblichen<br />
Ausbildungszentren der Bauwirtschaft<br />
seit etwa fünf Jahren dafür,<br />
dass die simulationsgestützte Ausbildung<br />
der künftigen Baugeräteführer zu<br />
soliden Ergebnissen in kurzer Zeit führt.<br />
Die Auszubildenden erwerben durch<br />
die Simulation ein Gefühl für die Handhabung<br />
der jeweiligen Maschinen und<br />
können Manöver gefahrlos ausprobieren.<br />
Ausbilder bestätigen, dass sie anschließend<br />
die echten Maschinen im<br />
Freigelände deutlich geübter und sicherer<br />
steuern, wenn sie ihre ersten Fahrstunden<br />
auf den Simulatoren absolviert<br />
haben. Durch die Verlagerung von Übungen<br />
auf die Simulatoren werden zudem<br />
die Maschinen geschont und Kraftstoff<br />
eingespart.<br />
Besonders interessant ist, dass die<br />
Simulatoren mit einem Lernprogramm<br />
verbunden sind, das den Auszubildenden<br />
konkrete Arbeitsaufträge vorgibt<br />
und diese bewertet. Das Lernprogramm<br />
kann die Ausführungen anschließend<br />
sehr viel genauer beurteilen, als es die<br />
Ausbilder könnten. Auch der raschere<br />
Lernzuwachs bei den Auszubildenden<br />
ist sehr deutlich.<br />
Michael Scholz, verantwortlich für<br />
den Vertrieb der Simulatoren bei der BIK<br />
& Vtechsaar GmbH, erklärt, dass bspw.<br />
das ABZ Oberhausen neben vielen weiteren<br />
modernen Technologien auch<br />
dank ÜBS-Förderung die modernen<br />
Simulatoren anschaffte. „Wir sind stolz,<br />
dieses Ausbildungszentrum mit unseren<br />
Ausbildungssimulatoren zu unterstützen“,<br />
bestätigte er bei unserem Besuch<br />
am BIK-Stand auf der diesjährigen TiefbauLive<br />
in Karlsruhe. Mit dem Standort<br />
verfügt das Berufsförderungswerk der<br />
Bauindustrie NRW aktuell über eine der<br />
modernsten Ausbildungsstätten der<br />
Bauwirtschaft in Deutschland.<br />
Trotz aller Digitalisierungstendenzen<br />
steht natürlich weiterhin der Echt-Einsatz<br />
im Vordergrund der Ausbildung,<br />
während die Simulatoren die Ausbildung<br />
abwechslungsreicher gestalten und<br />
auch noch Spaß machen. Letzteres beschränkt<br />
sich nicht auf die Azubis, denn<br />
wann immer sich die Gelegenheit bietet,<br />
nutzen auch gestandene Erwachsene<br />
gerne die Möglichkeit, ihr diesbezügliches<br />
„Führungsvermögen“ zu testen.<br />
Sehr gut beobachten lässt sich das auf<br />
einschlägigen Veranstaltungen und<br />
Messen, falls diese Möglichkeit dort angeboten<br />
wird.<br />
www.bikgmbh.de<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
SIMULATOREN<br />
73<br />
BAUMASCHINENSIMULATOREN<br />
Was bringen die digitalen Geschwister?<br />
Nicht alle Unternehmen können Zeit, Arbeitskräfte<br />
oder Ausstattung zur Verfügung<br />
stellen, um bei Bedarf Trainingseinheiten<br />
für Neu- und Seiteneinsteiger,<br />
Azubis oder auch erfahrene Mitarbeiter<br />
mit Weiterbildungsbedarf anzubieten.<br />
Das ist nicht nur eine reine Zeitfrage,<br />
sondern angesichts gestiegener Dieselpreise<br />
auch ein Gebot der Sparsamkeit<br />
an der richtigen Stelle. Dennoch: Die<br />
solide Einschulung auf neue Maschinen<br />
bzw. auch die generelle Vermittlung des<br />
Gefühls für das Führen verschiedener<br />
Baumaschinen sind unumgängliche<br />
Trainingsprozesse. Da die Schulungsszenarien<br />
heute anders aussehen als<br />
früher, kann die Vorarbeit vielfach auf<br />
technische Helfer verlagert werden:<br />
Komatsu in Halle C6 und Demogelände<br />
Simulatoren helfen beim Erwerb der<br />
Grundfähigkeiten und auch die Möglichkeiten<br />
der Trainingsszenarien sind<br />
massiv gewachsen. Angefangen vom<br />
Einstiegstool, das übertragbare Fahrerkenntnisse<br />
vermittelt, bis hin zur eindrücklichen<br />
Fehlerahndung bieten Simulatoren<br />
viele Möglichkeiten, bevor der<br />
Schritt auf die echte Maschine dann mit<br />
deutlich mehr Sicherheit vollzogen werden<br />
kann. Auch bietet sich die Simulator-<br />
Lösung hervorragend an, das Qualifikationsniveau<br />
von Maschinenbedienern<br />
schnell einzuschätzen.<br />
Über diese nützlichen Möglichkeiten<br />
hinaus sind die gut zu transportierenden<br />
Simulatoren optimal, um potenzielle Talente<br />
auf Jobmessen und bei Veranstaltungen<br />
anzuziehen oder bei Tagen der<br />
offenen Tür Besucher zu begeistern. (gsz)<br />
Foto: Zeppelin Foto: cm Labs Foto: BIK<br />
Komatsu BR380JG-3<br />
Der BR380JG-3 ist Ihr neuer Backenbrecher von Komatsu.<br />
Mit einer maximalen Brechleistung von 240 t/h, einer<br />
Spaltweite von 1065 x 550 mm, zusätzlichem Seitenaustragband<br />
und Magnetabscheider kann dieser 35-Tonnen-<br />
Mobilbrecher in zahlreichen Anwendungen eingesetzt<br />
werden. Darüber hinaus verfügt der BR380JG-3 über ein<br />
einzigartiges CO₂-Kompensationsprogramm und ist damit<br />
der erste wirklich umweltfreundliche Brecher in Europa.<br />
komatsu.eu
74<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
HIGHLIGHTS IN ETTRINGEN: Der Astra HHD9 und<br />
der neue Case CX300E passten gut zusammen.<br />
Beste Bedingungen für<br />
Verladung und Transport<br />
Für die Präsentation ausgewählter neuer Maschinen inklusive diverser Vorführungen organisierte Case<br />
in diesem Jahr eine internationale Road Show. An drei Standorten in Deutschland, Frankreich und Italien<br />
konnten Händler und Gäste einen Eindruck der Stärken dieser Markenvertreter gewinnen. Zum Auftakt<br />
Mitte Mai in Deutschland – einem der wichtigsten Absatzmärkte für Baumaschinen in Europa – hatte der<br />
Hersteller das Basaltlava-Werk Ettringen der Terra-Tec GmbH gewählt. Die Steinbruch-Kulisse bot alles,<br />
was für eine vielseitige Maschinenpräsentation erforderlich war. Mehrere Hundert Besucher folgten<br />
der Einladung in die Vordereifel.<br />
Der multinationale Hersteller CNH Industrial hat bekanntermaßen<br />
nicht nur die Marke Case CE unter seinen<br />
Fittichen, sondern mit dem Astra außerdem Kraft und Zuverlässigkeit<br />
unter allen Transportbedingungen im Programm.<br />
Doch dazu später – eigentlich galt der Termin zuvorderst<br />
den Case-Modellen. Für diese ist in diesem Sommer<br />
eine große Modelloffensive angekündigt. Neben raupengestützten<br />
Mini- und Midibaggern bis knapp 9 t Betriebsgewicht,<br />
die ein wesentliches Standbein der Flotte darstellen,<br />
konnten in der Eifel auch brandneue Raupenbagger der E-<br />
Serie aus erster Hand getestet werden. Im Bereich Erdbewegung<br />
umfasst das Programm sieben neue Modelle mit<br />
Einsatzgewichten von 13 bis 30 t. Zu den wesentlichen Merkmalen<br />
gehören unter anderem die neuen FPT-Industrial-<br />
Motoren der Stufe V, welche die bisherigen Aggregate von<br />
Isuzu ersetzen, sowie ein neuer Unterwagen. Case hat für<br />
die Antriebe nach eigenen Angaben eine Lösung ohne Abgasrückführung<br />
(AGR) entwickelt, die eine höhere Effizienz<br />
bei der Kraftstoffverbrennung gewährleistet. Die neue E-<br />
Serie ist mit HI-eSCR2 ausgestattet, der patentierten Nachbehandlungslösung<br />
von FPT, die völlig wartungsfrei und auf<br />
die gesamte Lebensdauer ausgelegt ist. Während des gesamten<br />
Lebenszyklus ist keine mechanische Reinigung oder<br />
ein Austausch erforderlich. Neben weiteren Entwicklungen<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
75<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT LIVE: Exakte Ladespiele eines Case-Baggers und Transportqualitäten eines Astra HHD9 waren Teil der Road<br />
Show. Wo immer der Vierachser auftrat, wurde er schnell zum Zentrum des Interesses.<br />
rundet insbesondere eine aufgewertete Hydraulik das Gesamtpaket<br />
ab. Das beinhaltet ein neues Hydraulikmanagement<br />
und vier Arbeitsmodi, unabhängig von der Drosselklappenstellung,<br />
um die Leistung bei jedem Einsatz und mit<br />
jedem Anbaugerät zu optimieren. Darüber hinaus können<br />
die Anbaugerätetypen und -bezeichnungen ab sofort im Bedienerdisplay<br />
gespeichert werden, um eine sicherere und<br />
schnellere Werkzeugverwaltung zu ermöglichen. Zudem ist<br />
ein neuer Schalter für die Überlaufabschaltung integriert, um<br />
Durchflussspitzen zu vermeiden, die das Werkzeug beschädigen<br />
könnten.<br />
Gemeinsam im produktiven Einsatz<br />
Die Aufgabe eines Baggers ist natürlich, mit all den beschriebenen<br />
Qualitäten auch im Einsatz zu glänzen. Dazu übernahm<br />
noch nicht mal der Case CX300E, sondern der kleinere Bruder<br />
AKTIVE KENNER: Auch schwere Radlader konnten getestet und im<br />
Einsatz erprobt werden.
76<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
SEHENSWERTER SIDEKICK: Raupenmobile Metso-Aufbereitungstechnik rundete das Gebotene ab.<br />
CX250E im Demoeinsatz die doch recht zügige Beladung des<br />
präsentierten Astra HHD9. Zwar haben in Steinbrüchen eher<br />
Baggertypen ab 40 t Betriebsgewicht ihr natürliches Refugium,<br />
doch mit steigenden Kräften in den kleineren Klassen und neuen<br />
Ansprüchen an eine selektive Verladung muss diese Faustformel<br />
vielleicht ebenfalls neu definiert werden. Die Harmonie zwischen<br />
Ladegerät und Transporter sprach jedenfalls für sich.<br />
Der Astra-Lkw ist darüber hinaus ein Kaliber mit wachsender<br />
Fangemeinde in der Gewinnungsindustrie. Schon die HD9<br />
Zugmaschine zeichnet sich unter reinen Offroad-Bedingungen<br />
durch Kraft und Zuverlässigkeit aus. Verfügbar mit zwei oder<br />
drei Achsen und in Tridem-Version werden Zuggesamtgewichte<br />
über 200 t realisiert. Noch einige Zacken schärfer ist der<br />
beim Termin präsentierte Astra HHD9 Rigid. Robust und vielseitig<br />
meistert er auch anspruchsvollste Situationen ohne<br />
Kompromisse bei der Produktivität. Verfügbar ist der HHD9<br />
mit drei oder vier Achsen und natürlich Allradantrieb. Schließlich<br />
zielen seine eingebauten Stärken auf Einsätze in der Roh-<br />
stoffindustrie ab. Dank eines ZGG von über 60 t und einer<br />
maximalen Breite von 2,9 m ist der HHD9 Rigid das ideale<br />
Fahrzeug für Einsätze auf schwierigem Gelände, das sehr viel<br />
Tragkraft und Stabilität erfordert. Darüber hinaus verspricht<br />
der Hersteller beim Einsatz dieser Transportlösung zwischen<br />
30 bis 50 % geringere Kosten pro Tonne als bei einem klassischen<br />
40-t-Muldenkipper. Diesem Vorteil addieren sich geringere<br />
Anschaffungskosten, geringere Wartungskosten ein<br />
geringerer Kraftstoffverbrauch und eine reduzierte Zykluszeit<br />
hinzu. Kein Wunder, dass das Schwergewicht auch im Demo-<br />
Steinbruch schnell im Zentrum des Interesses stand.<br />
Mobilanlagen ergänzen die Show<br />
Abgerundet wurde die Maschinenpräsentation auf der Road<br />
Show in Ettringen von einer Aufbereitungskette der Marke<br />
Metso. Vom Backenbrecher bis zum Haldenband konnte ein<br />
halbes Dutzend raupenmobiler Anlagen, die vom Händler Fischer<br />
Jung zur Verfügung gestellt wurden, im Hinblick auf ihre<br />
Endprodukte bei ihrer praktischen Arbeit beobachtet werden.<br />
Fazit: Die Road Show in Deutschland war schon mal ein<br />
großer Erfolg, wie Lea Jambon, Case Marketing Managerin<br />
der D-A-C-H-Region, im Nachgang nicht ohne Stolz vermelden<br />
konnte. <br />
(bwi/gsz)<br />
www.casece.com/emea/de-de<br />
www.astra-trucks.com/de<br />
VIELBEACHTET: Der neue 30-Tonner Case CX300E war das Flaggschiff<br />
der Neuheiten auf der Road Show.<br />
Satteldachhalle Typ SD15 (Breite: 15,<strong>04</strong>m, Länge: 21,00m)<br />
• Traufe 4,00m,<br />
Firsthöhe 6,60m<br />
• mit Trapezblech,<br />
Farbe: AluZink<br />
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Mehr Infos<br />
TEAMARBEIT: Lea Jambon und Thomas Fichtelmann (Business<br />
Manager D-A-C-H) führten durch die Veranstaltung. Fotos: Wistinghausen<br />
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29.06.21 12:35
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
77<br />
Begeistert vom Sondermodell<br />
Für Elmar List aus Drolshagen ist die Anerkennung der Fahrerleistung<br />
extrem wichtig. „Auf meine Fahrerinnen und Fahrer ist Verlass“, sagt der<br />
Transportunternehmer. „Sie kommen bei den Kunden sehr gut an und<br />
halten ihre Fahrzeuge top in Ordnung.“ Daher hat der Unternehmer einen<br />
Actros Edition 2 in den Fuhrpark aufgenommen. Ein Zeichen der Wertschätzung<br />
für seine Mitarbeiterin: Mit rund 40 Sonderausstattungen<br />
bei Ex- und Interieur stellt die auf 400 Fahrzeuge limitierte Edition 2 alles<br />
zur Verfügung, wovon Fahrer träumen.<br />
LIEBLINGSARBEITSPLATZ: Angenehmes Ambiente<br />
und nützliche Fatures prägen das Fahrerumfeld.<br />
FAHRERIN LUISA KETTLING und Transportunternehmer Elmar List vor dem Editionsmodell.<br />
Groß war die Freude bei Fahrerin<br />
Luisa Kettling, als sie den Actros<br />
selbst aus dem Werk Wörth abholen<br />
konnte: „Die Edition 2 ist einfach ein extrem<br />
schöner Arbeitsplatz.“ Zu den Sonderumfängen<br />
gehören Armaturenbrett<br />
und Türgriffe in Nappaleder, Carbonoptik<br />
für diverse Teile oder auch die Dachluke<br />
mit Ambientebeleuchtung. Angepasst<br />
wurde sogar das Startmenü im<br />
Display des Multimedia-Cockpits.<br />
Für einen starken Auftritt steht auch<br />
das Exterieur: Die Sonnenblende mit vier<br />
zusätzlichen LED-Scheinwerfern, die<br />
Motorhaube in Mondsteingrau-Metallic,<br />
der Mercedes-Stern beleuchtet auf<br />
schwarzer Blende und weitere Extras.<br />
Ins Fahrerhaus führen Edelstahlstufen.<br />
Luisa Kettling arbeitet seit fünf Jahren<br />
als Berufskraftfahrerin. Mit der Edition 2<br />
liefert sie Schlacke und Gestein aus<br />
einem Edelstahlwerk in Witten und von<br />
Hochöfen in Duisburg auf eine Deponie<br />
nach Siegen. Die Ladung für den Rückweg<br />
besteht aus Recyclingmaterial und<br />
Steinen. Ein typischer Arbeitstag beginnt<br />
um 3:30 Uhr, um dem Berufsverkehr zuvorzukommen.<br />
Den Fahreralltag kennt<br />
KIPPEREINSATZ in rauer Umgebung. Die versierte Fahrerin meistert das locker.<br />
Fotos: DaimlerTrucks<br />
sie aus erster Hand: Ihr Großvater und<br />
ihr Vater waren Berufskraftfahrer. Mit<br />
deren Lkw ist die Edition 2 nicht zu vergleichen.<br />
Besonders ein Feature möchte<br />
Luisa Kettling keinen Tag mehr missen:<br />
die MirrorCam. „Damit sehe ich einfach<br />
besser. Gerade auch bei Regen.“<br />
Das Sondermodell Actros Edition 2<br />
war ab Januar 2021 für alle Zwei- und<br />
Dreiachser der jüngsten Actros-Generation<br />
mit GigaSpace- und BigSpace-Fahrerhaus<br />
bestellbar. Inzwischen sind<br />
längst alle Fahrzeuge verkauft.<br />
www.daimlertruck.com<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
78<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
Schwerlast-Erdbaukipper jetzt noch stärker<br />
Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Krampe-Erdbaukippers HD 550 im<br />
Jahr 2021 wurde die Heavy-Duty-Baureihe bei Krampe nun um die drei größeren<br />
Modelle HD 620, HD 620 T mit Lenkachse sowie den HD 620 Carrier erweitert.<br />
Erste Nutzer bewerten die Aufrüstung sehr positiv.<br />
DREI GRÖSSERE MODELLE bereichern die Heavy-Duty-Baureihe bei Krampe. Fotos: Krampe<br />
Das Modell HD 620 T sticht mit seinem<br />
gekröpften Fahrgestell hervor.<br />
Dieses ist im Heckbereich schmaler<br />
ausgebildet und hat eine sogenannte<br />
„Wespentaille“. Der HD 620 T ist serienmäßig<br />
mit einer BPW-Lenkachse mit<br />
einer Spurweite von 1,95 m ausgerüstet.<br />
Selbst bei Niederdruckreifen der<br />
Dimension 600/60 R 30,5 kann eine<br />
Fahrzeug Außenbreite von 2,55 m eingehalten<br />
werden.<br />
Die innovative Fahrwerkskonstruktion<br />
lässt einen großen Lenkeinschlag zu und<br />
begeistert bereits jetzt: „Schon bei der<br />
ersten Testfahrt war ich von der Wendigkeit<br />
und den guten Fahreigenschaften<br />
des Kippers überzeugt. Das ist ein gutes<br />
Gesamtpaket mit gewohntem Krampe-<br />
Service und Qualität“, so Geschäftsführer<br />
Thomas Schlabbers vom Tiefbauunternehmen<br />
Schlabbers GmbH aus<br />
Issum. Der neue HD 620 ist auch ohne<br />
DIE KOMBINATION aus Lenkachse, Niederdruckreifen und einer Fahrzeug-<br />
Außenbreite von nur 2,55 m kommt bei Nutzern wie Thomas Schlabbers gut an.<br />
gekröpftes Fahrwerk mit starren Achsen<br />
sowie als Carrier-Version mit einer fest<br />
definierten hochwertigen Ausstattung<br />
erhältlich. Mit einem Transportvolumen<br />
von 17,3 m³ nehmen die HD-620-Erdbaumulden<br />
ca. 1,7 m³ mehr mit als der<br />
„kleine Bruder“ HD 550. Außerdem weisen<br />
sie mit 24 t ein um 2 t höheres zulässiges<br />
Gesamtgewicht auf.<br />
Alle Fahrzeuge der Heavy-Duty-Baureihe<br />
sind extrem robuste Erdbaukipper<br />
mit einem 2 m breiten, flachen Bodenblech,<br />
welches ein unkompliziertes und<br />
störungsfreies Entladen mit breiten Baggerschaufeln<br />
nicht nur von der Seite ermöglicht.<br />
Der Teleskopzylinder ist bei den HD-<br />
Fahrzeugen weit vor der Vorderachse<br />
angeordnet. Gegenüber der herkömmlichen<br />
Bauweise bietet der Unterflurzylinder<br />
gut 25 % mehr Kippkraft. So können<br />
schwere Lasten gehoben und ein stabiler<br />
Stand gewährleistet werden. Verwindungen<br />
zwischen Fahrgestell und Aufbau<br />
werden minimiert.<br />
Die konische Wanne erleichtert das<br />
Abrutschen der Ladung. Die Wanne<br />
kann für extreme Einsätze vollständig<br />
mit dickwandigen Hardox-450-Blechen<br />
ausgebildet werden.<br />
Bei den HD-Typen wurde die zigtausenfach<br />
bewährte hydraulisch öffnende<br />
Pendel-Heckklappe mit großem Öffnungswinkel<br />
aus der Halfpipe-Baureihe<br />
eingesetzt. Aber auch eine schmale Öffnung<br />
der Heckklappe ist durch die optionale<br />
Besandungsleiste einfach möglich,<br />
zum Beispiel zum Abschottern von<br />
Straßen.<br />
Die HD-Fahrzeuge sind mit unterschiedlichen<br />
Fahrwerksvarianten lieferbar:<br />
mit Luftfederung, mit hydraulischem<br />
Pendelausgleich oder mit dem von<br />
Krampe entwickelten und seit Jahrzehnten<br />
bewährten Pendelaggregat mit<br />
asymmetrischer Achsverteilung.<br />
Seit geraumer Zeit stattet Krampe alle<br />
Anhänger serienmäßig mit BPW-Achsen<br />
aus. Dabei haben die Krampe-Techniker<br />
eine einzigartige Lösung entwickelt, mit<br />
welcher die Bremszylinder oberhalb des<br />
Achskörpers positioniert sind. Die Membran<br />
ist so außerhalb des Schmutz- und<br />
Gefahrenbereichs und sorgt für eine<br />
hohe Bodenfreiheit. Diese Ausführung<br />
ist aktuell nur bei Krampe erhältlich.<br />
www.krampe.de<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
BELIEBT IN UK: Wirtschaftliche Sattelauflieger wie die nachlaufgelenkten Stepstar-Modelle sind im Vereinigten Königreich gefragt. Fotos: Goldhofer<br />
IM STEINBRUCH PRÄSENTIERT<br />
Erfolgsmodell für hohe Anforderungen<br />
Die gerade zu Ende gegangene Hillhead 20<strong>22</strong> zog nach dem<br />
Messedefizit der jüngeren Zeit einige neue Erstaussteller an,<br />
so auch Goldhofer. Zusammen mit dem englischen Vertriebs-<br />
Partner Specialist Trailer Hire (STH) wurde das breite Fahrzeug-Portfolio<br />
für Baumaschinentransporte aller Art vorgestellt,<br />
darunter ein dreiachsiger Semi-Auflieger aus der<br />
erfolgreichen Stepstar-Familie. Speziell für den Transport von<br />
Arbeitsmaschinen in der Rohstoff-, Bau- und Abbruchindustrie<br />
im UK-Markt entwickelt, bietet das Modell ein sehr beeindruckendes<br />
Nutzlast-Eigengewichts-Verhältnis.<br />
Specialist Trailer Hire Ltd. hat mittlerweile mehr als 20<br />
dieser nachlaufgelenkten Sattelauflieger in drei- und vierachsiger<br />
Ausführung in seinem Fuhrpark. Die Stepstar-Trailer<br />
gibt es in diversen Bauformen, als Plateau-Auflieger oder<br />
Radmulden-Fahrzeug. Umfangreiches Zubehör, wie verschiedene<br />
Rampenversionen, Baggerstiel- und Radmulden,<br />
ein umfangreiches Verzurrkonzept sowie der verschleißarme<br />
und rutschfeste Polymerbelag TraffideckGo oder Mega-<br />
Schwanenhals ermöglicht es Anwendern, das Fahrzeug speziell<br />
für definierte Transportaufgaben zu konfigurieren. Dadurch<br />
ist das mühelose und schnelle Be- und Entladen<br />
nahezu aller selbstfahrenden Ladungen und anderer Maschinen<br />
sichergestellt.<br />
Ausgestellt wurden außerdem Satteltieflader zum Transport<br />
schwerer und voluminöser Bau- und Abbruchmaschinen<br />
mit mehr als 50 t Eigengewicht.<br />
Seit 2021 vermietet und vertreibt der Lkw- und Anhängervermieter<br />
STH Schwertransportlösungen von Goldhofer in<br />
UK. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach wirtschaftlichen<br />
Sattelaufliegern erweiterte der Vertriebspartner seinen<br />
Mietpark bereits um eine große Anzahl an nachlaufgelenkten<br />
Stepstar-Modellen. Nach der Hillhead wird er nochmals aufstocken<br />
müssen.<br />
www.goldhofer.com<br />
Höft GmbH<br />
Maschinen – Stahlbau – Fördertechnik<br />
Planung Fertigung Montage<br />
Aufbereitungsanlagen, Stahlbau<br />
Schiffs-, Bahn- und LKW-Verladeanlagen<br />
Schwimmbänder, Gurtförderer<br />
Trommelsiebanlagen<br />
zum Klassieren und Reinigen,<br />
stationär und raupenmobil<br />
Hauptstraße 38–40 · D-<strong>04</strong>861 Torgau<br />
Tel. +49 3421 77 303-0 ·Fax 77 303-40<br />
Höft GmbH<br />
www.hoeftgmbh.de
80<br />
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
AUF ANHIEB BELIEBT<br />
Leichter Halbschalenkipper für den universellen Einsatz<br />
Nach intensiver Entwicklungsarbeit stellte<br />
Langendorf die neue SKA-HS-Baureihe<br />
vor. Die Kipper der Baureihe überzeugen<br />
mit mehr Volumen, höherer Stabilität<br />
und geringerem Verschleiß der Mulde. Als<br />
einer der etabliertesten Kipperhersteller<br />
in Deutschland mit großem Know-how<br />
bei der Entwicklung und Produktion von<br />
Sattelkippern stellt Langendorf fest, dass<br />
neben den bekanntesten Ausführungen<br />
der Stahlhalbschalen- und der Aluminiumkastenmulden<br />
gerade auch die Aluminiumhalbschalenmulden<br />
stark an Beliebtheit<br />
gewinnen. Basierend auf den<br />
Erfahrungen im Bau von Stahlhalbschalenkippern,<br />
wurde das gesamte Design<br />
der Mulde überarbeitet und optimiert.<br />
Durch den überarbeiteten Aufbau verbreitert<br />
sich die Mulde. Somit wächst das<br />
verfügbare Volumen, ohne dass Kompromisse<br />
bei der Stabilität eingegangen werden<br />
müssen. Außerdem wurden Veränderungen<br />
bei den Oberrahmen,<br />
Seitenwänden und der Bodeneinheit realisiert,<br />
um den Verschleißbereich auf den<br />
Boden zu konzentrieren und mehr Stabilität<br />
in den Wänden zu erreichen. So kann<br />
eine Verformung der Seitenwand im beladenen<br />
Zustand praktisch ausgeschlossen<br />
werden. Die neue Baureihe hat auch<br />
umgehend Abnehmer gefunden. Die ersten<br />
40 Fahrzeuge wurden exklusiv an<br />
einen langjährigen Kunden aus der Bauwirtschaft<br />
nach Frankreich geliefert. Bei<br />
diesem Auftrag wurde zudem auf einige<br />
der zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
zurückgegriffen. Unter anderem<br />
wurde eine zusätzliche Kunststoffauskleidung<br />
innerhalb der Mulde verschraubt,<br />
um das Rutschverhalten von Schüttgut<br />
zu verbessern und Abrieb des Bodenblechs<br />
zu verhindern. Weitere gewählte<br />
Optionen waren eine Reifennachfüllanlage<br />
und ein automatisches Schiebeverdeck.<br />
Alle Aluminium-HS-Kipper erfüllen<br />
Langendorfs oberste Maxime: Robuste<br />
Fahrzeuge mit einer langen Lebensdauer<br />
für Investitionssicherheit und geringe<br />
Life-Cycle-Kosten anzubieten.<br />
www.langendorf.de<br />
ALUMINIUM-HS-KIPPER können mit Optionen aus dem umfangreichen Programm<br />
optimal auf die jeweiligen Nutzerbedürfnisse abgestimmt werden. Fotos: Langendorf<br />
Neues Mietangebot für Kippanhänger<br />
KIPPSATTEL ZUR MIETE schaffen Planungssicherheit bei<br />
voller Kostenkontrolle. Das neue Angebot von Meiller Rent<br />
hat den Bedarf von Nutzern gut im Blick. Foto:Meiller<br />
Flexibel auf Achse<br />
Mit Meiller Rent launcht der bayerische Hersteller von Kippaufbauten sein<br />
flexibles Mietangebot. Ab sofort sind verschiedene Kippsattel und weitere<br />
Anhänger kurzfristig an zahlreichen Mietstützpunkten verfügbar.<br />
Kunden können dadurch schnell und adäquat auf Auftragsspitzen oder<br />
spezielle Transportaufgaben reagieren, die Lieferzeit für ihren neuen<br />
Anhänger überbrücken oder Ausfälle während Service- und Reparaturzeiten<br />
vermeiden. Die Mietdauer kann flexibel gewählt werden, bei Bedarf<br />
ist die vertraglich vereinbarte Laufzeit verlängerbar. Eine Übernahme des<br />
Anhängers nach Ende der Miete ist ebenfalls möglich. Standardmäßig<br />
sind in der Miete 8000 km pro Monat frei. Verschleißkosten, die beispielsweise<br />
bei Reifen und Bremsen anfallen, übernimmt bei sachgemäßer<br />
Handhabung Meiller. Für selbst- und fremdverschuldete Schäden besteht<br />
für den Mieter eine Kfz-Haftpflichtversicherung sowie eine Teil- und Vollkaskoversicherung.<br />
Meiller-Rent-Aufbauten sind immer mit einem Telematikpaket ausgestattet. Mieter profitieren kostenlos von den resultierenden<br />
Daten und können anhand dieser Prozesse optimieren und letztlich noch wirtschaftlicher arbeiten. Alle Fahrzeuge können an<br />
sämtlichen Mietstützpunkten des Herstellers deutschlandweit abgeholt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Anhänger per<br />
Spedition direkt zu überführen. Die Rückgabe erfolgt ebenfalls an einer der Stationen. Die Miet-Anhänger sind für den Transport von Sand,<br />
Kies und Aushub geeignet. „Mit Meiller Rent haben wir ein flexibles Mietprogramm ins Leben gerufen, das Unternehmen in unterschiedlichen<br />
Situationen unter die Arme greifen soll. Sie erhalten kurzfristig einen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Anhänger und brauchen<br />
sich um Lieferzeit, Versicherung oder den Wiederverkauf keine Gedanken machen“, so Stefan Huber, Leiter Vermietung.<br />
www.meiller-rent.com<br />
www.meiller.com<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
VERLADUNG UND TRANSPORT<br />
81<br />
Umfangreiches Sortiment für die Baustellenbelieferung<br />
Der tägliche Einsatz auf Baustellen, im wechselnden Straßen-Baustellen-Verkehr sowie<br />
in Steinbrüchen und Kiesgruben, stellt für die Lkw-Bereifung eine enorme Herausforderung<br />
dar. Nach dem Motto: „Die kümmern sich um jeden Dreck“ bietet der Osnabrücker<br />
Reifengroßhändler mit 17 Profilen in 120 Größen ein starkes Sortiment aus vier Marken,<br />
das alle denkbaren Einsatzbedingungen abdeckt. Um das zu erreichen, wurde das entsprechende<br />
Sortiment kontinuierlich ausgebaut. Dazu kommt eine professionelle Beratung<br />
durch Bohnenkamp-Spezialisten, um sicherzustellen, dass der gewählte Reifen den<br />
jeweiligen Ansprüchen auch gewachsen ist.<br />
Bohnenkamp setzt in diesem Bereich vorwiegend auf die vier Marken: Sailun, Windpower,<br />
Nokian und Semperit. Alle bieten in ihrer jeweiligen Preisklasse ein optimales Leistungsniveau.<br />
17 verschiedene Profile für Antriebs-, Lenk- und Trailerachsen decken ein großes<br />
Einsatzspektrum im On-/Off-the-Road sowie im reinen OTR-Bereich ab. Die Profile werden<br />
in insgesamt 120 verschiedenen Größen angeboten. Alle Reifen können auch als Komplettrad<br />
geliefert werden. Das Sailun-Sortiment umfasst den SDO1, S913A, STM1, S815, S825<br />
und den S711. Insbesondere der S815 wurde für den harten Baustelleneinsatz entwickelt<br />
und verfügt über zickzackförmige umlaufende Rillen, die das Eindringen von Steinen verhindern<br />
und eine gute Traktion gewährleisten. Seitenwandprotektoren schützen die Karkasse<br />
vor Schnittverletzungen. Darüber hinaus garantiert eine robuste Gummimischung gemeinsam<br />
mit der hohen Profiltiefe eine lange Lebensdauer. Die Typen WGC 28, WGC 52,<br />
WDC 53, WDC 55 und WGC 08 bilden das passende Windpower-Sortiment. Speziell der<br />
Baustellenreifen WDC 53, konstruiert für die Antriebsachse von Baufahrzeugen, verfügt über<br />
ein extra tiefes Stollenprofil (20 mm) mit schnitt- und rissfester Gummimischung. Seine<br />
offene Reifenschulterkonstruktion sorgt für eine exzellente Wasserabweisung.<br />
Ergänzt wird das Baustellen-Sortiment Truck & Transport durch den R-Truck Steer,<br />
R-Truck Drive und den R-Truck Trailer von Nokian sowie den Worker T2, Worker D2 und<br />
den Worker F2 von Semperit.<br />
www.bohnenkamp.de<br />
Stark auf der Baustelle<br />
EIN STARKES SORTIMENT aus vier<br />
Reifen-Marken deckt alle denkbaren<br />
Einsatzbedingungen im Lieferverkehr<br />
von Gesteinsbetrieben und Baubetrieben<br />
ab. Foto: Bohnenkamp<br />
FAHRLADER<br />
Felslogistik auf Rädern für schwere Fälle<br />
GHH bietet Fahrlader mit Nutzlasten von 3 bis 21 t an. Zusammen<br />
mit seinen Niedrigprofilladern und Elektroladern gilt der<br />
Hersteller als einer der Führenden in diesem Segment, wobei<br />
Fahrlader nur einen Teil des Gesamtangebots ausmachen,<br />
denn GHH positioniert sich als Spezialist für alles, was in<br />
der Felslogistik auf Rädern steht. Nach der Lieferung eines<br />
leichten elektrischen Mehrzweckfahrzeugs Tembo 4x4 ELV<br />
GRÖSSTE SCHAUFEL, stärkster Motor und beste Steigleistung<br />
in seiner Klasse. Der Fahrlader des Typs LF-7 trägt 7 t. Foto: GHH<br />
konnte der Hersteller auch einen Fahrlader des modernen<br />
Typs LF-7 nach Indien liefern. Das Fahrzeug wurde im April<br />
auf der Mining Expo in Kolkata ausgestellt. Die Ausstellung<br />
gilt als die größte ihrer Art im Land und ist aufgrund ihrer<br />
Lage von internationaler Bedeutung. Danach organisierte<br />
GHH den Weitertransport zum Erstkunden, der noch weitere<br />
Maschinen bestellte.<br />
Nach Angaben des Herstellers bietet der LF-7 derzeit die<br />
größte Schaufel, den stärksten Motor und die beste Steigleistung<br />
in seiner Klasse. Der Fahrlader trägt 7 t oder ein<br />
Volumen von 3,6 m 3 . Er ist in Fahrkonfiguration 8,9 m lang,<br />
an der Schaufel 2,24 m breit und beladen an der Kabine<br />
2,2 m hoch. Damit ist der LF-7 auch für enge Einsatzumgebungen<br />
geeignet. Das Betriebsgewicht beträgt 18 t, bewegt<br />
von einem 164 kW starken Cummins-Dieselmotor, der die<br />
Abgasnormen Tier 3 und 4 sowie die EU-Stufe 5 erfüllt.<br />
Der robuste Rahmen und die durchdachte Konstruktion<br />
führen zu niedrigen Betriebskosten. Ein weiterer Grund dafür<br />
ist die Wartungsfreundlichkeit. Digital angebunden ist das<br />
Fahrzeug natürlich auch: Die Fahrzeugdaten können über die<br />
Software „GHH Insite“ abgerufen und ausgewertet werden.<br />
www.ghhrocks.com<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
82<br />
TREFFPUNKT<br />
Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per<br />
Online-Wiederholung<br />
MIT QUIZ UND MENTIMETER beinhaltete das BLS 20<strong>22</strong> wieder allerhand auflockernde Elemente.<br />
„Anreisefrei“ trafen sich in diesem Februar knapp 100 Weiterbildungswillige<br />
mit technischer Verantwortung für Gesteinsunternehmen, in der<br />
Mehrzahl Betriebsleiter, zum MIRO-Betriebsleiter-Seminar vor ihren Bildschirmen.<br />
Eine Analogveranstaltung wäre zwar möglich gewesen – allerdings<br />
bei beschränkter Teilnehmerzahl. Wen hätte der Verband ausladen<br />
sollen? So blieb nur die Online-Variante für das erneut interessante Angebot<br />
und die Hoffnung auf einen Neustart von Angesicht zu Angesicht im<br />
nächsten Februar in Wiesbaden.<br />
Die Kniffe haben mittlerweile alle<br />
drauf: Interaktive Online-Seminare<br />
wurden vom Notbehelf zum Standard,<br />
direktes Miteinander zum seltenen Fall.<br />
Erster Eindruck nach dem zweiten Online-BLS<br />
seitens der Berichterstatterin:<br />
Die Informationsvermittlung gelingt sehr<br />
gut, auflockernde Elemente wie Quiz<br />
oder Mentimeter-Umfragen sind super,<br />
aber dennoch verliert sich der besondere<br />
Charme dieser Traditionsveranstaltung.<br />
Das diskutieren wir gerne weiter<br />
bei geistigen Getränken am BLS-Abend<br />
im nächsten Jahr – oder übernächsten<br />
… wer weiß das schon?<br />
Der Natur<br />
auf der Spur<br />
Manuel Sedlak, stellv. HGF beim ISTE,<br />
stellte zum Thema „Natur auf Zeit“ dar,<br />
dass Gesteinsbetriebe, -verbände und<br />
Naturschutzorganisationen wie der Nabu<br />
gemeinsame Interessen verfolgen. Eine<br />
Gewinnung ziehe per se Natur auf Zeit<br />
nach sich. Hohe Dynamik, Vielfalt an Lebensraumangeboten<br />
und Nährstoffarmut<br />
führten immer zu Arteneinwanderungen,<br />
die mit ihren Besonderheiten regelmäßig<br />
überraschen. Dem stehe ein noch immer<br />
statischer Ansatz im Naturschutzrecht<br />
gegenüber, der Unternehmen mit dem<br />
„Nichtentstehenlassen“ von Biotopen<br />
mehr Rechtssicherheit bietet. Nach intensiven<br />
Gesprächen über Jahre hinweg<br />
entstand schließlich Anfang 2020 ein Diskussionspapier,<br />
das Gesteinsverbände<br />
und Nabu gemeinsam in den Ring warfen,<br />
um gut begründet eine Legalausnahme<br />
für die Steine- und Erdenindustrie zwar<br />
nicht im Natur-, aber immerhin im Insektenschutzgesetz<br />
zu verankern. Artenschutz<br />
im Sinne von „Natur auf Zeit“ ist<br />
damit für Steine- und Erdenbetriebe unkomplizierter<br />
und rechtssicherer geworden.<br />
Für die sattelfeste Evaluierung durch<br />
die Branche steht als wichtigstes Werkzeug<br />
die beim bbs unterhaltene Biodiversitätsdatenbank<br />
zur Verfügung. Hier sollten<br />
durch Unternehmen oder deren<br />
beauftragte Dienstleister entsprechende<br />
Daten eingepflegt werden.<br />
Mit der Legalausnahme verknüpft ist<br />
die Anforderung an die Betriebe, ein Biodiversitätsmanagement<br />
zu installieren.<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
83<br />
Jochen Roeder, Referent beim ISTE, erläuterte,<br />
wie die Chancen dieses Managements<br />
von „Natur auf Zeit“ bei wenig<br />
Aufwand richtig genutzt werden. Seit es<br />
kein Risiko mehr darstellt, vorkommende<br />
Arten zu dulden, sollte auch die wirtschaftliche<br />
Motivation gewachsen sein,<br />
den überschaubar geringen Mehraufwand<br />
zu leisten. Die erforderlichen Zusatzmaßnahmen<br />
seien bei guter Planung<br />
fast nebenbei zu erledigen und einfach in<br />
den Betriebsablauf integrierbar. Einziger<br />
anfallender Kostenfaktor mit Relevanz sei<br />
die Erstellung des erforderlichen Biodiversitäts-Management-Plans<br />
mit einer<br />
Zuordnung von Zuständigkeiten und regelmäßigen<br />
Aktualisierungen. Inzwischen,<br />
so Roeder, hätten die meisten<br />
Verbände eigene Biologen im Team. Er<br />
riet deshalb dazu, über den Kontakt mit<br />
regional zuständigen Verbänden, alternativ<br />
Naturschützern oder Planungsbüros,<br />
konkrete Details und Fragen zu klären.<br />
Vom weichen Naturschutz<br />
zum harten Stahl<br />
Matthias Schiffer von Abraservice erläuterte,<br />
was beim Schweißen hochfester<br />
Stähle zu beachten ist. Ein durchaus<br />
komplexes Thema auch für Fachleute,<br />
denn angefangen von der Vorbereitung,<br />
zu beachtenden Winkeln, individuellen<br />
Vorwärm- und Zwischenlagertemperaturen<br />
lauern hier viele Fehlerquellen, die<br />
am Ende zum Verlust der gewünschten<br />
Verschleißeigenschaften aufgrund von<br />
Gefügeschädigungen führen können.<br />
Nicht zuletzt deshalb ist das Schweißen<br />
an dynamisch beanspruchten Teilen so<br />
etwas wie die Königsdisziplin im Segment.<br />
Eine falsche Ausführung sei wie<br />
das Fahren über eine rote Ampel, es<br />
kann gut gehen – tut es aber in den meisten<br />
Fällen nicht, so Schiffer.<br />
Der Zahn- und Verschleißschutzspezialist<br />
an Löffeln und Schaufeln, Mike<br />
Passen, ging, bevor er auf empfehlenswerte<br />
Entwicklungen bei der von ihm<br />
vertretenen Weir-Esco-Gruppe hinwies,<br />
auf Fehler ein, die immer noch in Steinbruchbetrieben<br />
festzustellen sind.<br />
Überdimensionierte Schutzsysteme<br />
und zu große Löffel bspw. führen<br />
zwangsläufig zur Überlastung von Maschinen<br />
im harten Einsatz. Ebenfalls<br />
problematisch seien eine nicht übereinstimmende<br />
Form und Kapazität von<br />
Löffel resp. Schaufel, ein falsches Lippendesign<br />
einschließlich Zahnsystem<br />
und Verschleißschutz, eine Unterschätzung<br />
der Bedeutung geeigneter Stahlgüten<br />
und die Missachtung von<br />
Schweißverfahrensempfehlungen –<br />
womit er an den vorangegangenen Vortrag<br />
anknüpfte. Quintessenz: Allzu häufig<br />
werde eine falsche Auswahl bei<br />
Zahnsystemen, -formen und Verschleißschutz<br />
getroffen. Seine Empfehlung:<br />
„Grabgefäße wie Felstieflöffel und<br />
Schaufeln sollten immer nach Bruttogewicht<br />
und Kapazitäten zur tatsächlichen<br />
Materialdichte passen, um die gesamte<br />
Last innerhalb der Bruttolast (GAL-Wert<br />
der Maschine) zu halten.“ Anschließend<br />
stellte er die Vorteile der Esco-Zahnsysteme<br />
inklusive Kostenvergleichsrechnung<br />
heraus und empfahl, bei Interesse<br />
daran, schon im Fall der Verhandlung<br />
über Maschinen-Neuanschaffungen die<br />
am besten geeigneten Schutz- und<br />
Zahnsysteme zu fordern.<br />
Dissonanzen um Flockungsmittel<br />
(regional) beseitigt<br />
„Die Chemie muss stimmen“, hieß es<br />
anschließend im Zusammenhang mit<br />
dem Thema Flockungsmittel, das sich<br />
zu einem schwierigen entwickelt hatte.<br />
Sicher kann der Umgang damit einige<br />
Ecken und Kanten haben, doch richtig<br />
verwendet und dosiert bietet das be-<br />
KOSTENTREIBER in Werken können auch falsche Entscheidungen bei der Zahnwahl für Löffel und Schaufeln sein. Foto: Weir esco<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
84<br />
TREFFPUNKT<br />
FLÄCHEN- UND WEGEBAU: Werden Bettungs-/Fugenmaterialien nach ZTV Wegebau (FLL) nachgefragt?<br />
währte Verfahren zur raschen Wasserklärung<br />
zahlreiche Vorteile.<br />
BD Norbert Weiß, Bergamt Nordbayern,<br />
führte allerhand genehmigungsrechtliche<br />
Aspekte im Zusammenhang<br />
mit wasserrechtlichen Benutzungstatbeständen<br />
an. Er verwies auf ein Merkblatt<br />
des Bayerischen LfU von 2011, das<br />
auf den Einsatz von Flockungsmitteln in<br />
Betrieben der Steine- und Erdenindustrie<br />
eingeht. Demnach soll eine besondere<br />
Abwasserbehandlung vor der Feststoffabtrennung<br />
nicht notwendig sein,<br />
um die Mindestanforderungen an das<br />
Einleiten von Abwasser zu erreichen.<br />
Dumm nur, dass die dafür notwendigerweise<br />
flächenintensiven Absetzbecken<br />
weder mit Flächenangebot noch Genehmigungsmodalitäten<br />
korrelieren. Erfreulicherweise<br />
haben Untersuchungen<br />
zum Einsatz von Flockungsmitteln<br />
in der Sandaufbereitung (Umweltinnovationsprogramm,<br />
gefördert aus<br />
Mitteln des Bundesministeriums für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit;<br />
Februar 2013 bis April 2014)<br />
im Gegensatz dazu zahlreiche Vorteile<br />
des Flockungsmitteleinsatzes aufgezeigt.<br />
Das LfU Bayern gab dennoch keine<br />
Ruhe und wollte 2019 die zeitfressende<br />
Behandlung ohne Flockungsmittel in Klärern<br />
durchsetzen, was einem versteckten<br />
Verbot der Hilfsmittel gleichkommt. Ende<br />
des gleichen Jahres wurde dies aktualisiert,<br />
wonach nun der Einsatz möglich ist,<br />
wenn die Vorgaben der Trinkwasserverordnung<br />
eingehalten werden.<br />
Viel zur Lösung des merkwürdigen<br />
Knotens hat der intensive Einsatz des<br />
Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe,<br />
Steine und Erden, BIV, beigetragen.<br />
Andre Fietkau, dort zuständig für<br />
Umwelt- und Verwaltungsrecht, erläuterte,<br />
wie sich auf dem bayerischen Sonderweg<br />
ein Ausweg auftat, indem dieser<br />
gemeinsam mit Partnern aus der Industrie<br />
gesucht wurde. Die Ergebnisse einer<br />
soliden Testreihe zur Unbedenklichkeit<br />
von Waschschlämmen auf Basis polyacrylamidhaltiger<br />
Flockungsmittel führten<br />
von der Null-Toleranz, inklusive einem<br />
De-facto-Verfüllverbot entsprechender<br />
Waschschlämme, zu einer Wende: Eine<br />
Untersuchung von Waschschlämmen<br />
zehn verschiedener Standorte ergab,<br />
dass kein freies Acrylamid nachweisbar<br />
war. Daraufhin drehte sich der Wind. Die<br />
Nichtbedenklichkeit der Flockungsmittel<br />
ist nunmehr im bayerischen Verfüllleitfaden<br />
verankert. Orientierungswerte, die<br />
es einzuhalten gilt, finden sich in einer<br />
Vollzugshilfe. Das Vorgehen ist auf andere<br />
Bundesländer grundsätzlich übertragbar,<br />
denn die Orientierungswerte<br />
basieren auf einheitlichen Vorgaben des<br />
Umweltbundesamtes.<br />
Ergänzend rundete Dr. Hans-Friedrich<br />
Roth vom Industriepartner Separ-<br />
Chemie den Block technisch ab. Sein<br />
Rat an erster Stelle: Um ein Optimum<br />
bei der Wasserklärung zu erreichen,<br />
muss zwingend mit einer automatischen<br />
Dosierkontrolle gearbeitet werden.<br />
Oft genug zeige sich in der Praxis,<br />
dass gut gemeinte Überdosierungen<br />
gerade gegenteilige Effekte nach sich<br />
ziehen. „Weniger ist mehr“, so seine Erfahrung,<br />
und warum das so ist, erklärte<br />
er anschaulich anhand der Bindungsverhältnisse.<br />
Die Teilnehmerfrage, ob<br />
denn angesichts der Widerstände<br />
gegen polyacrylamidhaltige Flockungsmittel<br />
nicht Kalkhydrat eine sinnvolle<br />
Alternative wäre, beantwortet er abschlägig.<br />
Dieses würde nur zu einer pH-<br />
Wert-Veränderung, nicht aber zu einer<br />
effektiven Flockung führen.<br />
Mitarbeit ist gefragt – gerade<br />
bei Forschungsthemen<br />
Um Forschungsaktivitäten mit Relevanz<br />
für die Praxis ging es im letzten Block des<br />
ersten Veranstaltungstages. Stefan<br />
Janssen, bei MIRO zuständig für Anwendungstechnik,<br />
Normung und Gütesicherung,<br />
wies auf Probleme rund um Pflasterbettungs-<br />
und Fugenmaterialien hin.<br />
Häufig auftretende Schadensbilder legen<br />
Verbesserungsbedarf nahe. Zwangsläufig<br />
rücken Lieferanten der Bettungs- und<br />
Fugenmaterialien ins Fadenkreuz, wenngleich<br />
häufig genug Planungs- oder Ausführungsfehler<br />
ursächlich dafür sind.<br />
Geeignete Prüfverfahren für die Absicherung<br />
der Lieferanten wären also wünschenswert.<br />
Die bisher verfügbaren eignen<br />
sich gerade für diese Produktart<br />
nicht, für eine Fortschreibung der Forschung<br />
zur Entwicklung eines geeigneten<br />
Laborprüfverfahrens, etwa ein modifiziertes<br />
Micro-Deval-Verfahren (MMDE),<br />
mangelt es an Forschungsgeld.<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
85<br />
Bisher existieren als Stützen im deutschen<br />
Anwendungsregelwerk Merkblätter<br />
wie die ZTV Pflaster-StB20. Allerdings<br />
ist das eine Kann-Bestimmung und aufgrund<br />
des fehlenden Bewertungshintergrundes<br />
führt die FGSV keine Grenzwerte<br />
dazu ein. Anders bei der FLL,<br />
Landschaftsgärtnerischer Wegebau: Hier<br />
wird für die ZTV Wegebau derzeit über<br />
eine Einführung von Grenzwerten für<br />
MMDE diskutiert. MIRO sieht dies ohne<br />
nachgewiesenen Praxisbezug und auf<br />
Basis der mickrigen Datenlage kritisch!<br />
Konsequenzen wären eine weitere<br />
Verknappung qualifizierter Bettungs- und<br />
Fugenmaterialien, ggf. auch der Ausschluss<br />
bewährter Gesteine. Da sich der<br />
Aufwand im Vergleich zum Ertrag dann<br />
für Hersteller unattraktiv gestaltet, ist eine<br />
sinkende Verfügbarkeit zu erwarten; zunehmende<br />
Transportdistanzen kämen<br />
vermutlich hinzu. Fazit: MIRO braucht<br />
solide MMDE-Daten für die Prüfkörnung<br />
0,25/5,6 mm, um im Sinne der Unternehmen<br />
aktiv werden zu können. Auch weitere<br />
Versuchsflächen wären willkommen,<br />
beweist doch bereits eine als Versuchsfläche<br />
angelegte Kieswerkausfahrt bereits<br />
zehn Jahre unter vollem Lastverkehr<br />
schadensfrei und eindeutig die Eignung<br />
der eingesetzten Körnung – bei fehlerfreier<br />
Verlegung, versteht sich!<br />
Der Erfassung repräsentativer Staubemissionsfaktoren<br />
in der Natursteinindustrie<br />
widmete sich der Vortrag von Prof.<br />
Hossein Tudeshki, Lehrstuhl für Tagebau<br />
und Internationaler Bergbau, TU Clausthal.<br />
Forschungsziel dieses Projektes der<br />
FG MIRO ist unter anderem, die Einflussfaktoren<br />
Gesteinsart, Prozessart, Witterung<br />
und weiteren mit den Werten der VDI<br />
3790 zu vergleichen. Untersucht wurden<br />
dafür Arbeitsvorgänge in ausgewählten<br />
Betrieben mit unterschiedlichen Gesteinsarten<br />
und Emissionsquellen. Dabei<br />
ergab sich, dass die Messwerte eine sehr<br />
große Spannweite aufweisen und die Gesteinsart<br />
durchaus einen Einfluss auf die<br />
Emissionen hat. Ebenso gilt das für unterschiedliche<br />
Prozesse, wobei mobile<br />
Fahrzeuge auf der Intensitätsskala ganz<br />
oben stehen und bei Leerfahrten mehr<br />
Staub als unter Last erzeugen. Insgesamt<br />
zeigt sich, dass die Berechnungen nach<br />
VDI 3790 Blatt 3 in den meisten Fällen zu<br />
einer Überschätzung der Emissionen führen.<br />
Diese Ergebnisse sollten nun im<br />
Rahmen eines erweiterten Forschungsvorhabens<br />
so konkretisiert werden, dass<br />
daraus Ähnlichkeitsfaktoren für die Ergänzung<br />
der VDI-Richtlinie entwickelt<br />
werden können.<br />
Zum Thema „Digitalisierung für die<br />
Rohstoffindustrie – Das Reallabor Nivelstein“<br />
referierte Prof. Elisabeth Clausen,<br />
RWTH Aachen University, Institute for<br />
Advanced Mining Technologies. Einleitend<br />
bat die Professorin die Praktiker um<br />
Mitarbeit. Zu ergänzen war der Satz:<br />
„Wenn ich Digitalisierung höre, dann<br />
denke ich …“. Die Antworten ergaben<br />
eine erwartete Breite an Zustimmung und<br />
verhaltener Vorsicht.<br />
Am Ende geht es bei diesem Projekt<br />
inhaltlich auch darum, worum es heute<br />
immer geht (und wohl gehen muss, damit<br />
die Sache mit den Drittmitteln klappt),<br />
nämlich um autonome und CO 2 -<br />
freie Rohstoffgewinnung. Dazu denkt<br />
sich jeder Leser selbst seinen Teil. Das<br />
Reallabor Nivelstein und das Gesamtprojekt,<br />
in welches es eingebettet ist, lässt<br />
an hohen Ambitionen nichts vermissen.<br />
Mehr nachzulesen war dazu schon in<br />
GP 3/20<strong>22</strong>, Rubrik Forschung.<br />
Der unterhaltsame Jurist<br />
ist kein Oximoron<br />
Auch das BLS hat seine Stars, und so<br />
kam wegen spitzenmäßiger Bewertungen<br />
in der Vergangenheit erneut RA Prof.<br />
Thomas Wilrich zum Zug, um an praktischen<br />
Beispielen mit Übertragbarkeit<br />
auf Situationen in der Gesteinsindustrie<br />
Fallstricke aufzuzeigen. Schnell-Lerneffekt:<br />
Im blinden Vertrauen, was logisch<br />
wirkt, sei gleichzeitig rechtens, kann der<br />
eine oder andere Verantwortliche schon<br />
mal stolpern. Im ersten, mit gebührendem<br />
Unterhaltungswert vorgetragenen<br />
Aspekt, ging es darum, den Fremdfirmeneinsatz<br />
(rechts-)sicher zu gestalten<br />
und um die Verantwortung für fremde<br />
Mitarbeiter im eigenen Betrieb. Rechte-<br />
ZUSTÄNDIGKEITEN, Informationsflüsse und die Folgen. Prof. Wilrich klärte erneut unterhaltsam auf.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
86<br />
TREFFPUNKT<br />
PAROLI GEGEN LAGERSCHÄDEN: Exklusiv erfuhren BLS-Teilnehmer vom neuen Siebtechnik-Kontrollsystem.<br />
Pflichten-Zuständigkeiten … alles kann<br />
sich rechtlich anders darstellen, als man<br />
gemeinhin annimmt. Zwar können an<br />
Fremde werksbezogene Weisungen erteilt<br />
werden, doch Adressat ist die Chefetage<br />
des Auftragnehmers und nicht der<br />
Arbeiter vor Ort. Ein schwieriges Dreieck<br />
im Vollzug und eine komplizierte Abgrenzungsfrage.<br />
Nicht minder kompliziert<br />
gestalten sich die Haftungsregeln. Derart<br />
komplex wie die Thematik ist, verweist<br />
Prof. Wilrich hier und da auf weitere<br />
Veröffentlichungen aus seiner Feder,<br />
zu finden in einer ganzen Reihe unterhaltsam<br />
geschriebener Fachbücher, was<br />
wir hiermit ebenfalls tun wollen. Weiterhin<br />
zeigt sich der Rechtsanwalt auch für<br />
direkte Kontaktaufnahmen offen.<br />
Die Sache mit den Sieben und<br />
der Normänderung<br />
„Jede Aufbereitungsanlage ist von der<br />
Maschinennorm EN 1009 betroffen“ –<br />
Boom! Das kann nichts Gutes heißen.<br />
Stephan Oehme, VDMA BuB/Mining, rät<br />
allerdings dazu, Ruhe zu bewahren. Die<br />
genannte europäische Norm beschäftigt<br />
sich mit der Sicherheit von „Maschinen für<br />
die mechanische Aufbereitung von Mineralien<br />
und ähnlichen festen Stoffen“. Sie<br />
besteht aus sechs Teilen. Teil 4 liefert den<br />
aktuellen Grund für die Unruhe, indem hier<br />
für Siebmaschinen angedachte „Maßnahmen<br />
zur ergonomischen Zugänglichkeit<br />
bei Wartung und Instandhaltung“ Änderungen<br />
der Maschinengeometrie mit weitreichenden<br />
Folgen für gesamte Anlagen<br />
mit sich bringen. Auf die Frage, ob „alle<br />
Betreiber nun Siebwechsel vornehmen<br />
müssen“, lautet die Antwort: „Ausnahmen<br />
bestehen für einen Austausch von Altmaschinen<br />
und wenn ein anderer Zugang,<br />
z. B. von oben, möglich ist.“<br />
Die Vermutungswirkung einer harmonisierten<br />
europäischen Norm tritt mit der<br />
Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt<br />
in Kraft, das kann also noch dauern.<br />
Dennoch sind alle Hersteller angehalten,<br />
sich und ihre Maschinen auf die Auswirkungen<br />
der Änderungen vorzubereiten.<br />
In der Praxis gilt: Betreiber dürfen auch<br />
Arbeitsmittel verwenden, die nicht neu<br />
sind. „Gebrauchtmaschinen“ können gehandelt<br />
werden, wenn sie den Bestimmungen<br />
des Produktsicherheitsgesetzes<br />
entsprechen. Dafür muss der Nachweis<br />
in der Gefährdungsbeurteilung gemäß<br />
Betriebssicherheitsverordnung erbracht<br />
werden. Entstandene „Lücken“ bei der<br />
„mitgebrachten Produktsicherheit“ sind<br />
durch organisatorische und personenbezogene<br />
Maßnahmen zu ergänzen. Das<br />
heißt: Ältere Maschinen müssen also<br />
nicht zwangsweise auf das Sicherheitsniveau<br />
der Norm umgebaut werden. Für<br />
Maschinen, die nach alter Norm gekauft<br />
wurden, aber erst nach Veröffentlichung<br />
der neuen Norm in Betrieb gesetzt werden,<br />
gilt das auch.<br />
Erwartungsgemäß löste das Thema<br />
eine rege Diskussion aus, die, von Walter<br />
Nelles moderiert, mit Stephan Oehme,<br />
Thorsten Volkmer, Kies und Beton<br />
Baden-Baden, als Praxisvertreter,<br />
Sebastian Gazmanga, BG RCI, Ludger<br />
Lang, Steinhaus GmbH und Dr. Jürg<br />
Pollmans von Siebtechnik Tema als Herstellerpartner<br />
ein interessantes Highlight<br />
war. Dr. Pollmans berichtete, wie in Vorbereitung<br />
der EN 1009 im Jahr 2017, und<br />
erst recht infolge eines Vortrags auf dem<br />
Aufbereitungssymposium in Freiberg,<br />
Hektik unter den Herstellern ausbrach,<br />
zumal die eingereichten Stellungnahmen<br />
so gut wie keine Beachtung gefunden<br />
hätten. Es heißt, die Franzosen wären<br />
vorgeprescht, um neue Fakten zu schaffen.<br />
Es heißt auch, dass verschiedene<br />
Siebhersteller in den Gremien mitgearbeitet<br />
hätten, während andere – oder die<br />
Konstruktionsabteilung darunter – noch<br />
nicht einmal Wind davon bekamen. Bemängelt<br />
wird die Nichtzugänglichkeit der<br />
Zwischenergebnisse und die Nichteinbindung<br />
der relevanten Verbände wie<br />
MIRO in die Fortschreibung. Der Praktiker<br />
gibt zu bedenken, dass vorhandene<br />
Siebbeläge nicht mehr mit den neuen<br />
Siebeinheiten kombinierbar seien. Auch<br />
dass die Siebe nun wegen der Zugänglichkeit<br />
größer gebaut werden müssten,<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
87<br />
schwerer werden und in Zukunft deutlich<br />
mehr Energie brauchen, passe nicht<br />
mehr in unsere doch eigentlich auf Ressourceneinsparung<br />
getrimmte Zeit. Nun<br />
gut – ein 1:1-Austausch von Altsieben<br />
unter entsprechenden Randbedingungen<br />
bleibt laut Oehme ja statthaft – aber<br />
wir sind in Deutschland, da weiß man nie,<br />
wie die Behördenhandhabung am Ende<br />
aussieht …<br />
Zusätzlich sind unter diesen Wackelbedingungen<br />
auch Garantieverpflichtungen<br />
zu hinterfragen. Zudem ziehe,<br />
laut Volkmer, gerade das Sieb viel<br />
Neues in die Peripherie. Generell sollte<br />
eine Übergangsfrist als Sicherheitspuffer<br />
zwischen alter und neuer harmonisierter<br />
Norm gelten.<br />
Dr. Pollmans wusste aus den aktuellen<br />
Verhandlungen der Norm etwas<br />
mehr: Die passende Geometrie sei entscheidend.<br />
Stünde ein Umbau auf eine<br />
Neumaschine an, wären statt 550 mm<br />
Abstand zwischen den Decks auch 450<br />
mm ausreichend – allerdings, klar –<br />
Größe, Gewicht und Energieverbrauch<br />
seien kritisch zu sehen und würden beim<br />
Spiegelausschuss des CEN noch diskutiert.<br />
Also warten wir ab.<br />
Siebmedienanbieter Steinhaus und<br />
Siebspezialist Siebtechnik Tema indes<br />
sind auf das Kommende vorbereitet.<br />
Ludger Lang stellte die magnetbasierten<br />
Systemsiebe MLock als patentangemeldete<br />
Neuheiten im Steinhaus-<br />
Programm vor. Dank dieses Systems<br />
aus Adapterleisten mit Höckern und<br />
Nocken sowie Neodym-magnetbasierten<br />
Siebmedien werden Siebwechsel<br />
sicherer und einfach, selbst bei eingeschränkter<br />
Zugänglichkeit, denn<br />
niemand muss mehr in die Maschine<br />
klettern.<br />
Dr. Pollmans stellte darauf aufbauend<br />
zuerst das in diesem Jahr 100-jährige<br />
Unternehmen Siebtechnik Tema (siehe<br />
Bericht in diesem Heft) sowie anschließend<br />
die Sensorik zur Zustandsüberwachung<br />
an Siebmaschinen des Herstellers<br />
vor. Ab Sommer dieses Jahres soll<br />
das effiziente System „Stream“, das<br />
zuverlässig dazu beiträgt, dramatische<br />
Lagerschäden zu vermeiden, verfügbar<br />
sein. Mehr dazu in Kürze.<br />
Arbeitsschutz noch<br />
weiter institutionalisiert?<br />
Abschließend ging es mit Martin Böttcher,<br />
GDA, nochmals um den Arbeitsschutz,<br />
und zwar auf Basis der Gemeinsamen<br />
deutsche Arbeitsschutzstrategie,<br />
gemäß der Bund, Länder und Unfallversicherungsträger<br />
im Interesse eines<br />
wirksamen Arbeitsschutzes gemeinsam<br />
auf den Plan treten wollen. Das 2021er-<br />
Programm der GDA ist nun im Abschnitt<br />
„Betriebsbesichtigungen“ angelangt<br />
und über diese wurde aufgeklärt. Da<br />
staunt der Fachmann und der Laie wundert<br />
sich, denn … leistet die zuständige<br />
BG hier nicht schon ausreichend bei Beratung,<br />
Kontrolle und Überwachung?<br />
Brauchen wir noch mehr sicherheitssignalisierende<br />
Ampelsysteme? … Oder<br />
brauchten eventuell einige Leute neue<br />
Posten? – Die Berichterstatterin fragt<br />
ganz subjektiv und auch nur für einen<br />
Freund. Andere Meinungen dazu sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Nun, die Zeit wird alle Antworten<br />
geben, die jetzt noch ausstehen.<br />
An den Schluss eines BLS wieder<br />
einen unterhaltsamen Aufmunterer zu<br />
setzen, wäre für die Zukunft sicher gut.<br />
In diesem Fall, als es um das neue Verwaltungsmonster<br />
ging, sah man die<br />
Online-Teilnehmerschaft doch recht<br />
rasant abbröseln. Das jedoch ist fast<br />
der einzige offene Wunsch. Mit einer<br />
Gesamtbewertung von 4,4 Punkten bei<br />
möglichen 5 haben die Zugeschalteten<br />
der Veranstaltung jedenfalls erneut ein<br />
„sehr gut“ gegeben. Der Dank dafür<br />
geht wie immer an Walter Nelles, MIRO-<br />
Kopf und Vordenker dieser Veranstaltung,<br />
zu der es kein auch nur annähernd<br />
ähnliches Pendant in Deutschland gibt.<br />
Also: Freuen wir uns auf das nächste<br />
Jahr, (nicht) egal in welcher Form – am<br />
besten in der Urform, wie sie einst Karl-<br />
Hans Plock entworfen hat. Prof. Ulrich<br />
Hahn entwickelte das Angebot weiter<br />
und seit nunmehr zehn Jahren schreibt<br />
Walter Nelles dessen Erfolgsgeschichte<br />
fort. <br />
(gsz)<br />
www.bv-miro.org<br />
EINDEUTIG POSITIV fiel die Gesamtbewertung des diesjährigen Angebotes aus. Mentimeter: MIRO<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
88<br />
TREFFPUNKT<br />
Gelungener Austausch zu<br />
nachhaltigen Themen<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> lud der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, nach<br />
der situationsbedingten Pause wieder von Angesicht zu Angesicht zum Bauund<br />
Rohstofftag ein. Rund 160 Gäste folgten der Einladung in das alte Rathaus<br />
Hannover, mit Neugier und Wiedersehensfreude im Gepäck.<br />
Regionalität zu verweisen. Zusätzlich<br />
betonte er die Notwendigkeit der Unterscheidung<br />
zwischen Gebrauch versus<br />
Verbrauch. Denn ein „Gebrauch“ fördere<br />
den Kreislaufgedanken. Je regionaler ein<br />
Produktionsort sei, desto besser die<br />
Ökobilanz, da beispielsweise unnötige<br />
Transportwege vermieden würden. Auch<br />
Gewinnungsstätten würden zu einseitig<br />
betrachtet und repräsentierten keine einmalige<br />
Ausbeutung. Generell plädiere er<br />
für den Begriff der „Entnahme“, da der<br />
Abbau ja nur als eine Phase einer Fläche<br />
zu sehen sei. Grundsätzlich sei es auch<br />
wichtig, über Renaturierung hinaus weitere<br />
Nachnutzungen in den Blick zu nehmen,<br />
wie z. B. für Landwirtschaft oder<br />
Energiegewinnung, wenn nachhaltiges<br />
Handeln ernst gemeint ist.<br />
Für all diese Punkte sei jedoch Unterstützung<br />
aus der Politik nötig. Was zum<br />
Kernstück des Tages überleitete: der<br />
Podiumsdiskussion.<br />
Nachdem der Bau- und Rohstofftag<br />
zum letzten Mal 2019 in Präsenz<br />
stattfinden konnte, folgte nun die langersehnte<br />
Fortsetzung. „Wir bauen Zukunft.“<br />
– So lautete das Motto, welches<br />
durch die Vorträge aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln beleuchtet wurde.<br />
Die Veranstaltung startete traditionell<br />
mit einem Begrüßungsabend im Brauhaus<br />
Ernst August in Hannover. Präsident<br />
Christian Strunk begrüßte die Anwesenden<br />
mit herzlichen Worten. Die<br />
selten gewordene Möglichkeit zum ungezwungenen<br />
Austausch innerhalb der<br />
Branche wurde dankend von allen angenommen.<br />
Das Gleiche galt für den fachlichen<br />
Austausch beim offiziellen Programm des<br />
Bau- und Rohstofftages am Tag darauf.<br />
Auch hier richtete Christian Strunk in seiner<br />
Begrüßungsansprache den Blick auf<br />
PODIUMSDISKUSSION: Ein starker Austausch<br />
von Argumenten, der hier und da<br />
neue Hoffnung keimen ließ.<br />
die Hindernisse und Herausforderungen<br />
der gegenwärtigen Zeit. Die Auswirkungen<br />
zeigten sich auf vielen Ebenen. Denn<br />
auch in unserer Branche seien die Marktverwerfungen<br />
angekommen. Die vielfältigen<br />
aktuellen und vergangenen Krisen<br />
wie Flutkatastrophe, Corona-Situation<br />
oder Krieg führen zu Preissteigerungen,<br />
die von Durchschnittsverbrauchern gar<br />
nicht aufzufangen seien. Mit Blick auf die<br />
Zukunft sei es wichtig, Strategien als<br />
Branche – also gemeinsam – zu entwickeln,<br />
wie wir mit solchen Katastrophen<br />
umgehen können und unser Möglichstes<br />
tun, um Hilfreiches zur Stabilisierung beizutragen.<br />
Denn, wie er betonte: „Wir sind<br />
unabhängig mit unseren Rohstoffen –<br />
Wenn wir es denn wollen!“<br />
Regional agieren<br />
bringt Punkte<br />
Nachdem Andreas Goedecke aus privaten<br />
Gründen seine Funktion als stellv.<br />
Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen<br />
leider niederlegen musste, ist<br />
Nico Steudel sein Nachfolger. Er nutzte<br />
die Möglichkeit, in seiner Begrüßungsrede<br />
auf die bedeutsamen Aspekte der<br />
Mehr Gemeinsamkeiten<br />
besser nutzen<br />
Professionell moderiert wurde die Runde<br />
von Tom Hegermann (Journalist) und inhaltlich<br />
bereichert von Tobias Goldschmidt<br />
(Staatssekretär im Ministerium<br />
für Energiewende u. a., Schleswig-Holstein),<br />
Dr. Bernd Lindner (Staatssekretär<br />
im niedersächsischen Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung),<br />
Petra Dick-Walther (Staatssekretärin<br />
im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,<br />
Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz),<br />
Thilo Juchem (F. L. Juchem<br />
& Söhne), Franz-Bernd Köster (Westkalk)<br />
sowie Nico Steudel (Rhein-Umschlag).<br />
Unter dem inoffiziellen Leitthema „in<br />
Anbetracht der Krise“ äußerten sich die<br />
Diskussionsteilnehmer zu den Herausforderungen,<br />
die sich derzeit darstellen und<br />
zukünftig noch entstehen werden, wie<br />
Inflation und Knappheit durch Genehmigungsengpässe.<br />
Wenngleich die bekannte<br />
Genehmigungs-„Krise“ nicht die tatsächliche<br />
Situation der Vorkommen<br />
widerspiegele, ist eine schwierige Situation<br />
entstanden. Und es wird nicht die<br />
letzte Schwierigkeit sein. Petra Dick-Walther<br />
meint, wir müssten uns darauf einstellen,<br />
in Zukunft nicht mehr so fix bauen<br />
zu können. Hegermann hakte nach, ob<br />
das die gesamte Branche betreffe. Thilo<br />
Juchem ergänzte, was vielen aus dem<br />
Blick fällt: Natürlich, denn auch die Rohund<br />
Baustoffbranche sei ja energieabhängig.<br />
Zudem könne es zu einer Bitu-<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
89<br />
THEMENANRISS: vero-Präsident Christian Strunk begrüßte im alten Rathaus Hannover<br />
etwa 160 Interessierte.<br />
men- und Sprengstoffknappheit durch<br />
die derzeitige Lage kommen. All das beeinflusse<br />
natürlich die Branche.<br />
Goldschmidt verwies auf einen unbemerkten<br />
Kernpunkt: „Wir haben Regionalität<br />
teilweise verlernt.“ Früher war es normal<br />
und üblich, dass die Häuser an der<br />
Küste anders aussahen als bspw. die an<br />
der Mosel. Ein wichtiger Punkt. Denn im<br />
Moment ist die globale Abhängigkeit, in die<br />
wir uns auf vielen Ebenen begeben haben,<br />
sehr stark spür- und sichtbar. Lindner plädiert<br />
für neue Kreisläufe und Sekundärprodukte.<br />
Doch vor allem unser deutscher<br />
Verwaltungsapparat macht uns hier häufig<br />
einen Strich durch die Rechnung. Wenn,<br />
wie erlebt, durch Naturkatastrophen die<br />
Frage: „Aufbau oder Neubau“ im Raum<br />
steht, ohne dass schnell eine situationsgerechte<br />
Antwort gefunden wird.<br />
Hegermann fragt nach, ob Regionalität<br />
als Allheilmittel zu sehen sei. Ein klares<br />
Nein von Köster. Aber sie könne zumindest<br />
den Weg weisen. Auch denke man<br />
häufig zu eng. Denn regional bedeute in<br />
unserem Fall: Europa. Und für das Gelingen<br />
brauche es ein Zusammenspiel auf<br />
allen Ebenen: gemeinsam. Dafür sei optimale<br />
Führung und Koordination nötig.<br />
Dick-Walther bestätigte, Corona habe<br />
gezeigt, wie wichtig es sei, Rohstoffe<br />
regional zu gewinnen. Juchem ergänzt,<br />
dass der Straßenbau längst auch ein<br />
Musterbeispiel für funktionierende<br />
Kreislaufwirtschaft sei. Die verwendeten<br />
Stoffe sind oft schon in ihrem zweiten<br />
oder dritten Lebenszyklus und auch die<br />
Produktionsstätten meistens biodiversitätsfördernd.<br />
Ein großes Problem: „Alle rufen nach<br />
Kreislaufwirtschaft und am Ende will niemand<br />
die RC-Baustoffe“, benennt Goldschmidt<br />
die Vorbehalte gegenüber Recyclingprodukten.<br />
Köster bestätigt, was<br />
recycelt werden könne, werde auch recycelt,<br />
bei einer derzeitigen Quote von<br />
95 %. Doch viele entschieden<br />
sich für Primärbaustoffe,<br />
um<br />
„auf Nummer sicher<br />
zu gehen“. Spätestens<br />
hier zeigte sich<br />
die Notwendigkeit<br />
eines solchen Austauschs.<br />
Denn den Vertretern aus der<br />
Politik waren diese Vorurteile gegenüber<br />
Recyclingbaustoffen nicht bewusst.<br />
Am Ende einigte sich die Runde darauf,<br />
unter anderem die Potenziale hochwertiger<br />
Nachnutzung viel stärker zu betonen und<br />
mit Bürgern zu diskutieren, selbst wenn<br />
das manchmal zu unangenehmen Situationen<br />
führt. Die Branche brauche Unterstützung,<br />
besonders weil sie stark mittelständisch<br />
und regional geprägt ist.<br />
Unterstützung auf<br />
lange Sicht<br />
„Wir sind nicht das Problem,<br />
wir sind Teil der Lösung.“<br />
Thilo Juchem, Unternehmer<br />
Gegen Ende durften alle Gesprächsteilnehmenden<br />
ihre gegenseitigen Erwartungen<br />
aneinander noch einmal konkretisieren.<br />
So wünschten sich die Vertreter<br />
der Unternehmen vor allem Rückendeckung,<br />
Verlässlichkeit sowie eine klare<br />
Positionierung zur Branche inklusive<br />
einer Verschlankung der Genehmigungsverfahren.<br />
Vonseiten der Politik<br />
drang der Wunsch nach Bereitschaft zu<br />
Innovation und gemeinsamen Lösungen<br />
stark durch. So kam auch der Vorschlag<br />
von Goldschmidt, ähnlich dem vorhandenen<br />
Pixie-Buch, die heimische Gewinnung<br />
für alle besser verständlich zu machen<br />
und zudem die Idee nach einem<br />
Bio-Label für Baustoffe oder Baumärkte,<br />
um Produkte besser vermarkten und<br />
sichtbar machen zu können. Das könnte<br />
der Regionalität sehr in die Karten spielen<br />
und allen Seiten helfen.<br />
Alles in allem war spürbar, dass dieses<br />
Format der Diskussion unter professioneller<br />
Moderation zu einem Austausch führte,<br />
von dem alle Anwesenden mindestens<br />
eine Sache mit nach<br />
Hause nehmen konnten:<br />
den gegenseitigen<br />
Wunsch nach<br />
Verlässlichkeit und<br />
einem gemeinsamen<br />
Vorgehen. Damit<br />
wäre eine optimale<br />
Voraussetzung hergestellt, um nächsten<br />
Krisen stark begegnen zu können.<br />
In anderen Zusammenhängen gelingt<br />
die Zusammenarbeit bereits immer besser.<br />
Beleg dafür war die Unterstützung<br />
der Veranstaltung durch die drei namhaften<br />
Veranstaltungspartner Naturschutzbund<br />
Niedersachsen, niedersächsische<br />
Landwirtschaftskammer<br />
sowie Industriegewerkschaft Bauen-<br />
Agrar-Umwelt. Neben diesen begleiteten<br />
zusätzlich elf Unternehmen die Veranstaltung<br />
als Fachaussteller.<br />
Alles in allem – die hier nicht erwähnten<br />
Vorträge des Nachmittags mit eingerechnet<br />
– eine runde Sache. <br />
(jis)<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
STIMMUNGSBILDER: Ein angenehmer Tagungsort und eine Veranstaltung, die ein bisschen dieses „Nach-Hause-kommen“-Gefühl<br />
ausstrahlte. Fotos: Vero<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
90<br />
TREFFPUNKT<br />
FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE prägte das Treffen der langjährigen steinexpo-überzeugten<br />
Aussteller in Nieder-Ofleiden. Mit Vorfreude und neuen Plänen bereiten sich alle vor.<br />
Vorfreude beim sondierenden Wiedersehen<br />
Der Déjà-vu-Moment war da – endlich! Nachdem auch die verschobene<br />
steinexpo wegen der Corona-Situation abgesagt werden musste, wurde Ende<br />
April 20<strong>22</strong> als Auftakt zur steinexpo 2023 das traditionelle „Altausstellertreffen“<br />
durchgezogen. Den präsentierten Informationen zum geplanten Gewinnungsfortschritt<br />
und zum damit möglichen Messelayout folgte eine Vor-Ort-Besichtigung.<br />
Hier wurde das Gefühl, wo man sich selbst und sein Unternehmen vom<br />
23. bis 26. August 2023 präsentieren möchte, lebendig. Denn auch im größten<br />
Basaltsteinbruch Europas, der Bühne für die beliebte Demo-Messe, hat sich<br />
in den letzten Jahren viel getan.<br />
Es war ein besonderes Gefühl, endlich<br />
wieder gemeinsam vor Ort zu<br />
sein. Auch wenn die Freude überwog,<br />
war klar, wie viele Hindernisse es bis<br />
hierhin zu überwinden galt. So richtete<br />
Messechef Dr. Friedhelm Rese zu Beginn<br />
auch einige emotionale Begrüßungsworte<br />
an die Runde. Schließlich<br />
haben die jahrelangen und schwer vorhersehbaren<br />
Schwierigkeiten auch den<br />
Veranstalter Geoplan GmbH schwer<br />
getroffen. Wenn die nächste steinexpo<br />
vom 23. bis 26. August 2023 an der gewohnten<br />
Ausrichtungsstätte im Basaltsteinbruch<br />
der MHI in Nieder-Ofleiden<br />
stattfinden wird, ist das Geschichte.<br />
Und eines ist sicher: Die Vorbereitungen<br />
sind auf allen Seiten von noch größerer<br />
Motivation als je zuvor geprägt.<br />
Als hätte der Wettergott seinen Segen<br />
gegeben, drängte der klare Himmel mit<br />
Sonnenschein bei diesem fast familiären<br />
Branchentreff zur freudigen Zuversicht.<br />
Vor der Geländebegehung wurden die<br />
wichtigsten Veränderungen und Gegebenheiten<br />
erklärt, die für die kommende<br />
Messe zu erwarten sind – inklusive eines<br />
ausgeklügelten Hygienekonzepts, um<br />
möglichen Überraschungsentwicklungen<br />
präventiv begegnen zu können.<br />
Denn auch für die schönste Freude<br />
der Welt, die Vorfreude, braucht es<br />
Sicherheit. Für diese wurde maßgeblich<br />
gesorgt mit einem großflächigen Ein-<br />
gangsbereich, der 2023 einen sicheren<br />
und zudem schnellen Zu- und Ausgang<br />
garantieren wird. Dieser wird sich nächstes<br />
Jahr an der rd. 15.000 m² großen<br />
Demofläche D (ehemalige Verfüllung)<br />
befinden. Das bedeutet, entgegen dem<br />
letzten Standpunkt an der zentralen Zufahrtsrampe<br />
wird sich der Zugang nun<br />
rechts davon befinden. Für Aussteller<br />
stehen Parkplätze im Steinbruch zur Verfügung.<br />
Das dürfte nach den schlammigen<br />
Erfahrungen der Vergangenheit viele<br />
steinexpo-Erprobte freuen. Ein digitales<br />
Parkleitsystem sorgt für Übersichtlichkeit.<br />
Wegen der begrenzten Anzahl wird<br />
es als Nebeneffekt zu einer Art Frühaufsteher-Belohnungssystem.<br />
So oder so<br />
wird jedes Ankommen mit dem außergewöhnlichen<br />
Innovationspark „Quarry<br />
Was lange zehrt,<br />
wird endlich gut<br />
INSPIRATION: Im von der MHI-Gruppe betriebenen größten Basaltsteinbruch Europas<br />
wurde die Planung bei manchem schon ganz konkret.<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
PLANUNG UND PRAXIS: Auf die kurze Einführung zu<br />
aktuellen und kommenden Gegebenheiten folgte die Steinbruch-Tour.<br />
Fotos: jis/Geoplan GmbH<br />
Vision“ belohnt. Auf ca. 2000 m² Fläche<br />
haben namhafte Aussteller hier die Möglichkeit,<br />
ihre Zukunfts-Innovationen, die<br />
noch nicht zwingend marktreif sind, für<br />
alle sicht- und greifbar zu präsentieren.<br />
Zu sehen sind hochintelligente Maschinen,<br />
Fahrzeuge und passende Dienstleistungen.<br />
An den Haupteingang anschließend,<br />
wird der Visionen-Park kaum zu<br />
verfehlen sein. Diesem Herzensprojekt<br />
und der ihr innewohnenden Innovationskraft<br />
wird so viel Vertrauen und<br />
Engagement entgegengebracht, dass<br />
„Quarry Vision“ als übergeordneter Themenleitfaden<br />
der steinexpo 2023 steht.<br />
Was Aussteller und Besucher<br />
erwarten dürfen<br />
Einiges hat sich im Steinbruch der Mitteldeutsche<br />
Hartstein Industrie AG (MHI)<br />
seit der letzten Messe getan. So ergibt<br />
sich für die Demofläche A, an der sich<br />
beim letzten Mal die Tribüne sowie der<br />
Baumaschinen-Parkplatz befanden,<br />
mehr Spielraum. Noch führt eine recht<br />
steile Rampe in das Gelände, aber bis<br />
zum Messestart wird eine komplett<br />
neue, zugänglichere Rampe gebaut, die<br />
in das Demogelände für Großkaliber<br />
führt. Dieses Mal gäbe es sogar die<br />
Möglichkeit, eine Schnellfahrt- und/oder<br />
Buckelstrecke für Dumper anzulegen.<br />
Auch ein Baumaschinenparkplatz ist<br />
wieder angedacht. Der Bereich für Zubehör<br />
befindet sich weiterhin in Demofläche<br />
B. Im Vergleich zu 2017 nun etwas<br />
schmaler. Und auch der hintere Bereich<br />
der oberen Demofläche C hat sich leicht<br />
verjüngt. Was geblieben ist, ist die Erinnerung<br />
an einen Publikumskracher, der<br />
auch dieses Mal nicht fehlen darf: der<br />
atemberaubende Lift. Je nach den Gegebenheiten<br />
wird es vielleicht auch wieder<br />
zwei davon geben.<br />
Für Indoor-Aussteller stehen statt des<br />
bisher einen Groß-Pavillons nun zwei zur<br />
Verfügung – und zwar auf zwei Ebenen,<br />
um einen jeweils themenfokussierteren<br />
Auftritt realisieren zu können. Dabei sollen<br />
auch kleinere Aussteller besser auf<br />
ihre Kosten kommen. Viele Ideen stehen<br />
dafür im Raum, denn die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit ist das, was unsere<br />
Branche ausmacht. So wie fachlicher<br />
Nachwuchs über Kampagnen wie<br />
Think Big! auch dieses Mal wieder gefördert<br />
wird, werden gleichsam Innovationen<br />
aus allen Bereichen mit „Quarry<br />
Vision“ gezeigt. Nicht zuletzt die erlebte<br />
Krisensituation unterstreicht, warum ein<br />
Altausstellertreffen mehr als bedeutsam<br />
ist: Wenn das Außen sich wandelt, richtet<br />
man den Blick auf das, was bleibt –<br />
und dazu zählt die jahrelange partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit, der Antrieb<br />
unserer Branche. Entsprechend wichtig<br />
war es, sich wieder von Angesicht zu<br />
Angesicht auszutauschen und auch<br />
jenen Ort nach so langer Zeit wieder zu<br />
sehen, an dem die begeisternde Steinbruch-Demonstrationsmesse<br />
im August<br />
2023 erneut zum Leben erwachen wird.<br />
Es war ein gutes Gefühl dort, wo sich, bei<br />
allen Teilnehmenden spürbar, Nostalgie<br />
und Planungsvision die Hand reichten.<br />
So endete das Altausstellertreffen mit<br />
Schuhen voll Matsch und Herzen voll<br />
Vorfreude auf das, was uns im steinexpo-Jahr<br />
2023 erwarten wird. (jis)<br />
www.steinexpo.de<br />
Instagram: @steinexpo_official<br />
KLARE SACHE: Natürlich unterstützt MIRO die Messe<br />
als ideeller Träger über alle Durchführungen hinweg<br />
auch diesmal und wird zusätzlich die Verbundenheit<br />
mit seinen AO-Mitgliedern betonen. Fotos: MIRO (2017)<br />
steinexpo-Infos einfach liefern lassen<br />
WhatsApp-Business-Broadcast<br />
Für aktuelle Informationen und News rund um die steinexpo 2023 steht ein WhatsApp-Business-Broadcast zur Verfügung.<br />
Dieser generiert nicht nur im Vorfeld einen stetigen Informationsfluss, sondern informiert auch während der Messe über<br />
wichtige Ereignisse wie Demos und Vorführungen. Für die Anmeldung genügt die Sendung einer Nachricht mit dem Stichwort<br />
„Newsletter“ an die Rufnummer +49 157 35 74 02 68. Anschließend gibt’s automatisch alle Nachrichten zur Messe<br />
direkt auf das Smartphone. Übrigens: Der generelle Flächenplan steht im Internet bereit.<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
92<br />
TREFFPUNKT<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />
Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
23.–24. Juni in Stuttgart<br />
Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />
Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />
www.iste.de<br />
30. Juni in Berlin<br />
Bundesverband Baustoffe – Steine<br />
und Erden, bbs<br />
www.baustoffindustrie.de<br />
12. Juli in Bensheim<br />
Industrieverband Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstr., VSE<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
28. November in Berlin<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
Perspektiven<br />
Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />
unserer Online- Leser in GP 3/20<strong>22</strong><br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Mineralische Stäube sicher abscheiden<br />
Strengere Grenzwerte erhöhen die Anforderungen<br />
an die Filtrationstechnik. Zur wirkungsvollen<br />
Abscheidung von abrasivem und feinstem<br />
Quarzstaub hat sich die langlebige Oberflächenfiltration<br />
mit Herding-Sinterlamellenfiltern auch in<br />
der Gesteinsindustrie bewährt. (Seite 70)<br />
Artenfreundlich, ressourcenschonend, sozial,<br />
kommunikativ und technisch auf der Höhe<br />
Unternehmen und Partner der deutschen<br />
Gesteinsindustrie beteiligten sich mit 23<br />
beispielgebenden Projekten am aktuellen MIRO-<br />
Nachhaltigkeitswettbewerb. Die Auszeichnung der<br />
Besten und Ehrung aller fand Anfang April in<br />
festlichem Rahmen statt. (Seite 6)<br />
1<br />
2<br />
TOP<br />
Online<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
Wenn Kostenerhöhungen nicht mehr<br />
zur Kalkulation passen<br />
Die Herausforderungen für produzierende Branchen<br />
sind massiv gewachsen. Davon betroffen ist auch<br />
die mineralische Roh- und Baustoffindustrie. Um<br />
Preissprünge im Kostensegment auffangen zu<br />
können, ist bei Verträgen auf bestimmte Klauseln<br />
zu achten. (Seite 14)<br />
3<br />
Manufakturtechnik zum Bohren<br />
Um aus Quarzit hochwertige Splitt- und<br />
Schotterprodukte herzustellen zu können, muss<br />
das widerstandsfähige Gestein zuerst einmal<br />
gesprengt werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />
Böhl beim Bohren schon seit einigen Jahrzehnten<br />
auf österreichische Marken. (Seite 44)<br />
4<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
T +49 2521 / 14091<br />
F +49 2521 / 13621<br />
www.russig.de<br />
Günstige Nebelerscheinung gegen Staub<br />
Durch Wasserzerstäubung künstlich erzeugter<br />
Nebel wird in vielen industriellen Bereichen zur<br />
Staubminderung genutzt, um Staubquellen an<br />
Arbeitsplätzen, im Produktionsumfeld und bei<br />
Transportwegen bestmöglich zu neutralisieren.<br />
(Seite 74)<br />
Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />
zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />
Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />
Frauenpower in der Rohstoffgewinnung (S. 34) 6<br />
Aufbruch in eine erweiterte gemeinsame Zukunft (S. 28) 7<br />
Radargestütztes Monitoring-System überwacht den Förderzustand perfekt (S. 66)<br />
Studie zur Rohstoffnachfrage bis 2<strong>04</strong>0 fortgeschrieben (S. 16) 9<br />
Plattformdemonstrator zur Optimierung des Datenmanagements und der<br />
Kapazitätsauslastung in der Steine- und Erdenindustrie (S. 24) 10<br />
5<br />
8<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
93<br />
Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />
www.spe-electronics.de www.sitec-components.com www.august-mueller.com<br />
• Abbaukontrolle,<br />
• Erkundung & Vermessung<br />
• Steuerungstechnik<br />
• Automatisierung<br />
• Beratung<br />
• Optimierung<br />
SPE GmbH & Co. KG<br />
Niederlassung Hamburg<br />
Klopstockstraße 13<br />
<strong>22</strong>765 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />
info@spe-electronics.de<br />
SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />
Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />
Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />
Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />
Wir bieten:<br />
• Seilzugnotschalter<br />
• Positions-Schieflaufschalter<br />
• Positions- Endlagenschalter<br />
• Wartungsschalter<br />
Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />
oder Duroplast Gehäuse.<br />
EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />
GmbH, Eichsfelder Str. 17, 40595 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 88933003<br />
info@sitec-components.com<br />
think big – Maschinen und Anlagen für<br />
die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />
In unserem Sortiment finden Sie:<br />
• Kettenförderer<br />
• Schubaufgeber<br />
• Rollenroste<br />
• Fingerrollenroste<br />
• Stufenstabroste<br />
• Brecher<br />
• Plattenbänder<br />
• Förderbänder<br />
• Sonderkonstruktionen<br />
Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />
service@august-mueller.com<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />
durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />
Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />
Langlebigkeit aus.<br />
• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />
• Raupenmobile Haldenbänder<br />
• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />
• Nassaufbereitungsanlagen<br />
• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />
• Windsichtungsanlagen<br />
• Prall- und Backenbrecher<br />
• Siebmaschinen<br />
• Rollenroste und Plattenbänder<br />
GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />
T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />
• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />
Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />
• Waschen<br />
(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />
• Pelletieren<br />
(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />
• Fördern<br />
• Engineering<br />
• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />
• Aufbereitungsanlagen<br />
• Vorbrechanlagen<br />
HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />
48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />
E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />
www.haverniagara.com<br />
Aufbereitung<br />
Sofort Lieferbar:<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
Gebrauchte und<br />
ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />
UND RECYCLINGMASCHINEN<br />
J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />
’t Winkel 17a<br />
NL-6027 NT Soerendonk<br />
(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />
Tel. 00-31-495-592388,<br />
Fax 00-31-495-592315<br />
info@hensen.com, www.hensen.com<br />
± 50St. BRECHER<br />
± 100St. SIEBMASCHINEN<br />
± 90St. FÖRDERINNEN<br />
± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />
ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />
Hunderte ELEKTROMOTORE<br />
Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />
UND GETRIEBE<br />
FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />
KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />
im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />
Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />
starke Vibrationen und schmutzige<br />
Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />
bieten unsere Magnetanlagen eine<br />
schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />
Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />
wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />
Temperatur oder Unterbrechung.<br />
KW-Generator GmbH &Co.KG<br />
73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />
Tel +49 (0) 7171 1<strong>04</strong> 17 – 0<br />
info@kw-generator.com<br />
Sandvik Rock Processing<br />
ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />
Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />
Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />
der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />
Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />
Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />
für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />
in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />
Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
94<br />
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
Automatisierung<br />
Bohr- und Sprengtechnik<br />
Dienstleistungen<br />
www.woehwa.com<br />
WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />
Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />
realisieren eine Verladung von<br />
Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />
Unsere Planung und Optimierung der<br />
Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />
von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />
Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />
beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />
und Verladung. Unser Energie<br />
Controlling steigert die Produktivität<br />
bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />
gerne – rufen Sie uns an.<br />
Tel.: 07941-9131-0<br />
info@woehwa.com<br />
Sandvik Mining and Rock Solutions<br />
ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />
Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />
ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />
Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />
von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />
Dienstleistungen und technischen<br />
Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />
Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />
Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />
und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
MARKTPLATZ FÜR<br />
STEINBETRIEBE UND<br />
INVESTOREN<br />
Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />
nationale oder internationale Investoren.<br />
Öffentlich oder streng vertraulich.<br />
www.steinbruchverkauf.de<br />
Das internationale weltweite Portal:<br />
www.quarryforsale.com<br />
Balke & Partner<br />
Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />
info@steinbruchverkauf.de<br />
Gewinnung<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
für Ihren Eintrag im<br />
Einkaufsführer<br />
Rufen Sie uns an,<br />
wir beraten Sie gerne:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
+49 8364 986079<br />
+49 162 9094328<br />
susa.grimm@t-online.de<br />
Labor-Software<br />
Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />
Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />
Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />
für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />
intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />
praxisnahe Software.<br />
Kwüp, unser Programm für die WPK<br />
und Eigenüberwachung wird seit über<br />
20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />
Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />
Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />
Tel. 0511 – 388 51 82<br />
E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />
www.helgebeyergmbh.de<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
www.hs-schoch.de<br />
Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />
steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />
ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />
entwickeln, produzieren und regenerieren<br />
Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />
Greifer für die Gewinnung:<br />
• Reißlöffel<br />
• Felsschaufel<br />
• Vibrations-Reißzahn<br />
• Hydraulikhammer<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />
73466 Lauchheim | 0736396096<br />
info@hs-schoch.de<br />
Sandvik Rock Processing<br />
ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />
Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />
Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />
der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />
Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />
Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />
für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />
in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />
Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
95<br />
Dosiergeräte<br />
ERP-Software<br />
Gewinnung<br />
www.woehwa.com<br />
WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />
die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />
Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />
Mischer und Verladegarnituren für die<br />
perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />
von Schüttgut, unabhängig<br />
von Material, Qualität und Körnung.<br />
Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />
erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />
bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />
entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />
die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />
Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />
Tel.: 07941-9131-0<br />
info@woehwa.com<br />
Branchensoftware -<br />
made in Germany<br />
OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />
ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />
mit den Lösungen für morgen.<br />
Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />
passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />
für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />
Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />
echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />
Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />
optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />
Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />
OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />
und Systemberatung mbH<br />
Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />
www.ogs.de<br />
www.achenbach-siegen.de<br />
Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />
Achenbach produziert Schutzhauben in<br />
vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />
jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />
Betreiber die optimale und preisgünstige<br />
Lösung.<br />
Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />
Haubenbefestigungen und der<br />
Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />
komplettieren das interessante Produktprogramm<br />
des Hauben-Spezialisten.<br />
Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />
und ist zertifiziert<br />
nach DIN EN ISO 9001:<br />
Tel.: 02737 / 98630<br />
Nassgewinnung<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
MRS Greifer GmbH<br />
www.mrs-greifer.de<br />
Abraservice GmbH<br />
www.abraservice.com<br />
www.craco.de<br />
Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />
stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />
Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />
Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />
gebaut und passt somit perfekt zu den<br />
Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />
Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />
Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />
Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />
wie möglich zu halten.<br />
Talweg 15–17,<br />
74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />
Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />
Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />
export@mrs-greifer.de<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark<br />
und kompetenten Serviceleistungen<br />
realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Selbstverständlich liefern wir<br />
Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />
Blechformate und Rohrabmessungen<br />
aus unserem Produktprogramm.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />
DIN EN ISO 3834-3<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />
Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />
von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />
wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />
erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch modernste<br />
Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />
wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />
CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />
Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />
Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />
Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />
zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />
Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster<br />
3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO entwickelt<br />
Ihre Lösung.<br />
CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />
Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />
WPK und Eigenüberwachung<br />
STANDORTKARTEN<br />
Online<br />
Für PC, Tablet und Smartphone!<br />
Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />
Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />
Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />
für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />
intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />
praxisnahe Software.<br />
Kwüp, unser Programm für die WPK<br />
und Eigenüberwachung wird seit über<br />
20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />
Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />
Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />
Tel. 0511 – 388 51 82<br />
E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />
www.helgebeyergmbh.de<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />
deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />
Suchfunktionen.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />
und Kies, Transportbeton.<br />
Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />
• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />
• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />
Verwaltungen und Werke<br />
• Vollständige Adressansicht<br />
• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />
und Landkreise<br />
• Einfachere und schnellere<br />
Routenplanung<br />
• Detaillierte Routenbeschreibung<br />
• Umkreissuche in Entfernung<br />
oder Fahrzeit<br />
• Suche nach PLZ, Ort oder<br />
Werk möglich<br />
Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
Ausgabe | 2020<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
96<br />
INFO<br />
TERMINE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />
über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />
oder -ausfälle von<br />
Präsenzveranstaltungen.<br />
28. Juni in Iffezheim<br />
FORSTRECHTLICHER<br />
AUSGLEICH FÜR BAGGERSEEN –<br />
AUWALDWIEDERBEGRÜNUNG<br />
www.iste.de<br />
5.–6. Juli, Online<br />
BGR-ROHSTOFFKONFERENZ<br />
www.bgr.bund.de<br />
19.–<strong>22</strong>. Juli in Willingen<br />
VDBUM-GROSSSEMINAR<br />
www.vdbum.de<br />
7. September in Neumünster<br />
TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />
(VERO)<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
7.–11. September in Neumünster<br />
NORDBAU<br />
www.nordbau.de<br />
15.–17. September<br />
Region Ostschweiz<br />
EUROSCHOTTERTAGUNG<br />
https://vsh-web.ch<br />
18.–21. September in Telfs (A)<br />
WINTERARBEITSTAGUNG<br />
www.iste.de<br />
13./14. Oktober in Willingen<br />
GENEHMIGUNGSVERFAHREN<br />
IN ROHSTOFFBETRIEBEN<br />
www.bv-miro.org<br />
www.geoplangmbh.de<br />
25. Oktober in Augsburg<br />
BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />
www.biv.bayern<br />
24.–30. Oktober in München<br />
BAUMA<br />
www.bauma.de<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
1. Dezember in Hannover<br />
BGR-TAGUNG SAND UND KIES<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
www.bgr.bund.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Michel Drexel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 26 vom 01.01.20<strong>22</strong><br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
STANDORTKARTEN<br />
Asphalt<br />
Adressregister<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
W. Kohlhammer<br />
Druckerei GmbH + Co. KG<br />
70329 Stuttgart<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 58,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine<br />
Haftung für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />
ISSN 1864-9505<br />
Gendergerechte Sprache<br />
Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />
abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />
Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />
oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />
sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />
Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Hessen<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />
für Entscheider der<br />
Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />
erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Baden-Württemberg<br />
GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong>
INFO<br />
97<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 4/20<strong>22</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 17<br />
August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil ...........................................S. 66<br />
B+W Ges. für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ...................................S. 13<br />
Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover ..........................S. 66<br />
C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ...................................................S. 15<br />
CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, GROSSBRITANNIEN ..............................S. 57<br />
CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96<strong>04</strong>7 Bamberg. .........................................S. 23<br />
Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven. ...................................................S. 61<br />
EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden ..........................................S. 35<br />
GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ. ...........................................Umschlagseite 4<br />
J.G.M.N. Hensen, 6027 NT Soerendonk, NIEDERLANDE. ...................................S. 99<br />
Höft GmbH Maschinen-Stahlbau-Fördertechnik, <strong>04</strong>861 Torgau ..............................S. 79<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 21<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H, 5082 Grödig, ÖSTERREICH. .................................S. 9<br />
Italvibras S.p.A., 41<strong>04</strong>2 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ....................................S. 51<br />
Jachmann GmbH, 53567 Buchholz. ....................................................S. 99<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ...........................................Titelseite<br />
Wirtgen Group-Kleemann GmbH, 73037 Göppingen ....................................S. 37–44<br />
Komatsu Germany GmbH, 3<strong>04</strong>49 Hannover ..............................................S. 73<br />
LiuGong Machinery Europe B.V, 1314 CH Almere, NIEDERLANDE ............................S. 31<br />
Ludwig Krieger GmbH Draht- & Kunststofferzeugnisse, 76139 Karlsruhe .......................S. 49<br />
Magotteaux France SAS, 8320 Aubrives FRANKREICH ..................................S. 27, 29<br />
Marangoni Retreading Systems Deutschland GmbH, 24558 Henstedt-Ulzburg ..................S. 75<br />
Messe München GmbH, 81823 München ................................................S. 25<br />
Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath. ...............................S. 58<br />
Paul Hedfeld GmbH, 58285 Gevelsberg .................................................S. 17<br />
Rockster Austria International GmbH, 4212 Neumarkt i. M., ÖSTERREICH ......................S. 65<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 92<br />
SBM Mineral Processing GmbH, 4664 Oberweis, ÖSTERREICH. .............................S. 63<br />
Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal ...........................................S. 47<br />
Simatec Maschinenbau AG, 6<strong>04</strong>8 Horw, SCHWEIZ ........................................S. 67<br />
SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln .........................................S. 53<br />
Team GmbH, 45701 Herten ...........................................................S. 11<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 76<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 55<br />
VORTEX Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H., 4716 Hofkirchen/ÖSTERREICH. .....S. 71<br />
Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth .....................................................S. 17<br />
Beilage:<br />
GEOPLAN GmbH, 76473 Iffezheim<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
98 ZU GUTER LETZT<br />
Was war wann und wie<br />
betrachten wir das heute?<br />
Nein, wir haben nicht vergessen im 25. Jubiläumsjahr unserer Zeitschrift<br />
einen Rückblick mit Draufblick und Ausblick zu liefern. Versprochen<br />
ist schließlich versprochen! Doch nach einem ersten Auftakt<br />
in GP 2/20<strong>22</strong> entschieden wir uns statt einer Verteilung über die weiteren<br />
Ausgaben des Jahres für eine Bündelung in unserer Sommerausgabe<br />
GP 5. Dann geht es um aufstrebende, respektable Marken,<br />
die aus verschiedenen Gründen – veräußert, verschmolzen, Geschäftszweig<br />
aufgegeben – verschwunden sind, und um die Beständigen<br />
im Wandel der Zeit. Gerne ergänzen wir das durch eine<br />
Gegenüberstellung alter und neuer Anzeigenmotive. Zusätzlich<br />
werden wir Sichtweisen und Erwartungen, die eintrafen – oder eben<br />
auch nicht – beleuchten. Auf diese Weise gibt ein Rückblick im<br />
günstigen Fall Orientierung für das Kommende. Freilich sind die damit<br />
verbundenen Vermutungen einer Überprüfung durch nachfolgende<br />
Generationen ausgesetzt. Das muss unbedingt so sein. Wir wissen<br />
längst: Versuch und Irrtum sind Geschwister. Solange nebenbei die<br />
Trefferquote für die jeweilige Zeit passt, bereitet der eingeschlagene<br />
Weg die künftigen Schritte sinnvoll vor.<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
Cover & Co: STV<br />
Vorschau Ausgabe 5/20<strong>22</strong><br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
Foto: STÜ Stürmlinger<br />
NASSGEWINNUNG UND NASSAUFBEREITUNG<br />
Die klassische Nassgewinnung mit Saug- und Eimerkettenbagger<br />
oder auch Greifer ist eine Seite dieses<br />
Verfahrens, die sich seit etwa drei Jahrzehnten stetig<br />
weiter verbesserte, Möglichkeit der Visualisierung des<br />
Abbaufortschritts unter Wasser eine andere. Beides<br />
wird betrachtet. Beim Thema Nassaufbereitung steht<br />
ein sehr interessantes Beispiel im Mittelpunkt.<br />
Foto: Heide Pumpen<br />
WÄGETECHNIK<br />
Mobile Wägetechnik für Arbeitsmaschinen und<br />
Fahrzeugwaagen gehören mit ihren erfassten<br />
Daten mit zu den ersten Takt- und Informationsgebern<br />
für die integrierten Unternehmens-<br />
IT-Systeme. Unabhängig davon möchte sie<br />
auch solitär niemand missen.<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
Fotos: Kobelco/Doosan<br />
Foto: Bark<br />
Es geht auf die bauma 20<strong>22</strong> zu. Die neuen Herdenmitglieder unter den Arbeitstieren<br />
rasseln bereits vor Aufregung mit ihren Ketten und heben erwartungsvoll<br />
die Schaufeln.
© OpenStreetMap<br />
KLEINANZEIGEN<br />
99<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
STANDORTKARTEN<br />
Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2021<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Baden-Württemberg<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 5/20<strong>22</strong><br />
ist der 13.7.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 12.8.20<strong>22</strong><br />
A 0<br />
FORMAT<br />
plus Adressregister<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
digitale<br />
E-Paper<br />
Angebote<br />
+++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Stein-Verlags<br />
Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++<br />
News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
Ihres<br />
Neue<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
www.geoplangmbh.de<br />
Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />
© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />
des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />
www.steinexpo.de<br />
Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3<br />
76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
SOFORT LIEFERBAR: GEBRAUCHTE UND<br />
UNGEBRAUCHTE<br />
AUFBEREITUNGS-<br />
UND RECYCLINGMASCHINEN<br />
HENSEN SOERENDONK (NL)<br />
(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />
Tel. 00-31-495-592388, Fax 00-31-495-592315<br />
info@hensen.com www.hensen.com<br />
SOFORT LIE<br />
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(80 k<br />
Tel. 00-31-495<br />
E-Mail: info@h<br />
± 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, Prall-, Hammer- und Schlagbrecher usw.) von 500 bis 100.000 k<br />
(Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.<br />
± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />
(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />
+ ± 90 St. FÖRDERRINNEN Länge von 500 bis 8.000 mm, Breite von 300 bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />
– 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, Prall-, Hammer- und Schlagbrecher usw.)<br />
(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />
von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />
+ ± 90 St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, HEBEMAGNETE. Bandbreite von 400 bis 2.000 m<br />
– 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm. Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />
(Fabr.<br />
(Fabr.<br />
Siebtechnik,<br />
Steinert, Wagner,<br />
Niagara,<br />
Humboldt<br />
Schenck,<br />
usw.)<br />
Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />
+ – 90 – St. ELEKTROMOTOREN FÖRDERRINNEN Länge bis 400 von kW 500 (Hunderte) bis 8.000 (Deutsche mm. Breite Fabrikate) von 300 bis 2.600 mm.<br />
Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />
+ – 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />
400<br />
– FÖRDERBÄNDER<br />
bis 2.000 mm. (Fabr.<br />
komplett<br />
Steinert,<br />
und<br />
Wagner,<br />
in Teilen<br />
Humboldt usw.)<br />
– ELEKTROMOTORE bis 400 kW (Hunderte) (Deutsche Fabrikate)<br />
– GETRIEBEMOTORE und GETRIEBE (Hunderte) (Bauer, SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />
Hensen_188x85_D.indd 1<br />
– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />
– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />
4 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
DIE ZUKUNFT RAUPENMOBILER PRALLBRECHER<br />
GIPOREC<br />
Die raupenmobilen GIPO- Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe<br />
Flexibilität aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und<br />
kann mit oder ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />
Mit vielen technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />
GIPO- Prallmühlen bilden das Herzstück der raupenmobilen Prallbrechanlagen.<br />
Eisen-<br />
Längsaustrag<br />
1-bis 3-Deck<br />
Nachsiebeinheit<br />
Windsichtersystem<br />
Brecher-<br />
Direktantrieb<br />
GIPO AG<br />
CH-6462 Seedorf<br />
T +41 41 874 81 10<br />
info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />
Vertrieb Deutschland<br />
Apex Fördertechnik GmbH<br />
DE-52511 Geilenkirchen<br />
T +49 2451-409 775 10<br />
www.apex-foerdertechnik.de