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Nr. 51 | Juni 2022
Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.
14. – 18. JULI 2022
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ENDLICH!
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SCHLOSSPLATZFEST
IST ZURÜCK!
Viele werden es schon aus den Medien
mitbekommen haben:
Nach zweijähriger Corona-Abstinenz findet das
Schlossplatzfest dieses Jahr wieder statt –
vom 14. bis 18. Juli verwandeln wir den Schlossplatz
in Nordbayern’s größtes Gourmetmeile:
Mit gutem Essen und Trinken sowie einem
Unterhaltungsprogramm, das
ihr so noch nicht gesehen habt!
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Advertorial
Zum Schlossplatzfest
etwas Besonderes
„Wir möchten fränkisch-bayrische
Klassiker neu interpretieren und eine
leichte sommerliche Version der Gerichte
zum Schlossplatzfest anbieten.“ sagt
Oliver Stonus, der den Gastrobetrieb
leitet.
So gibt es im Zelt der Wacholderschänke
unter anderen Gerichten ein
Fränkisches „Pastrami“- Baguette
- Klassisch gegarter Tafelspitz
geschnitten, mit Preiselbeeren
und Meerrettich mariniert, dazu
geschwenkter Spitzkohl im hauseigenem
Weizenbaguette, Lauwarmer
Weißwurstsalat mit Rettich,
Radieschen und Petersilie mit süßem
Senf mariniert, dazu Brezelchips,
Leberkäse Gebacken, mit Senfei
und Schüttelgurke mit hauseigenem
Apfel-Zitronendressing mariniert und
Bunte Rohkost- und Blattsalate mit
Brezelchips dazu wahlweise Himbeer-,
Kräuter-, Pfirsich-Maracuja-Senf- oder
Preiselbeer-Meerrettich-Dressing.
... und immer einen Ausflug wert:
Die Wacholderschänke Hildburghausen
Wo Genuss Kult ist
Das Coburger Schlossplatzfest startet in diesem Jahr nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause mit neuen
Ideen und neuen Angeboten wieder voll durch. Mit dabei ist zum ersten Mal auch eine der besten Adressen
für Event- und Erlebnisgastronomie in der Region: die Wacholderschänke Hildburghausen. Sie schlägt ihr
Zelt für die fünf Tage direkt vor dem Landestheater auf. Wer es nicht erwarten kann, ist natürlich auch schon
vorher in Hildburghausen herzlich willkommen.
Küche und Service sind in der Hand von erfahrenen Profis
Seit 2016 ist für die Küche und den Service der Wacholderschänke ein Profiteam verantwortlich.
Küchenchefin Sindy Jung hat in Restaurants sowie in Vier- und Fünf-Sterne Hotels gelernt und gearbeitet.
Das Serviceteam wird von Silvia Schmidt geleitet. Vor ihrem Wechsel zur Wacholderschänke arbeiteten
beide auch in renommierten Häusern der Coburger Gastronomie und kennen deshalb das Schlossplatzfest
auch hinter den Kulissen.
Frisch. Hausgemacht. Regional.
Die Wacholderschänke bietet getreu Ihrem Leitbild „Wo Genuss Kult ist“ ausschließlich Hausgemachtes
aus frischen und regionalen Produkten an. Alles wird frisch zubereitet, unter anderem „Lendchen au four“,
mit Kalbsragout und Käse überbackene Schweinemedaillons, Grillteller mit Hähnchenbrust, Schweinefilet
im Speckmantel, Hüftsteak vom Rind, serviert mit Champignons, Kräuterbutter und Rosmarin-Kartoffeln,
oder das klassische Schweineschnitzel in einer Meerrettich-Sesam-Panade. Auch die klassischen Thüringer
Gerichte dürfen nicht fehlen. Übrigens: Die Wacholderschänke bietet auch einen Cateringservice für
externen Feiern, Tagungen und Firmenjubiläen an.
Der Charme der Gründerzeit
Die Räumlichkeiten in der alten Fabrikantenvilla aus der Gründerzeit bietet Platz für alle Gelegenheiten:
Ein gemütliches Dinner zu zweit genauso wie ein Treffen mit Freunden oder eine Hochzeits- bzw.
Firmenfeier: Die thematisch gestalteten Nischen und Zimmern der Wacholderschänke mit einem Blick auf
die Hildburghäuser Geschichte bieten immer den richtigen Rahmen. Ergänzt wird das räumliche Angebot
von einem sehr schönen Biergarten mit großen beheizten Schirmen und einem Backhaus.
Event und Erlebnis
PREMIERE BEIM SCHLOSSPLATZFEST
In der Wacholderschänke spielen jeden Freitag regionale Bands im Restaurant oder im Biergarten das Beste
aus Pop, Rock, Blues und Jazz. Meist dann, wenn bei den Kult-Abenden keine regionalen Musikbands oder
Solokünstler auf der Bühne stehen, setzt sich Inhaber Peter Traut auch mal selbst ans Piano und spielt zur
Unterhaltung eine Soloeinlage. Die beliebten Tastings an denen Gin oder Whisky unter professioneller
Anleitung verkostet werden oder die Genießerabende mit thematischen Menüs und einem musikalischem
Programm finden in den Herbst und Wintermonaten statt.
Restaurant mit 90 Plätzen.
Biergarten mit 120 Plätzen.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag,
jeweils von 17.30 Uhr bis 23 Uhr.
An Sonn- und Feiertagen hat die
Kloßküche von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
40 Pkw-Stellplätze direkt vor dem Haus.
Kontakt
Geschwister-Scholl-Straße 21
98646 Hildburghausen
Telefonreservierung: 036 85 - 6 79 72 31
www.wacholder-schaenke.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 5
INHALT
AUSGABE 51 | JUNI 2022
8 EDITORIAL. Aufbruch in sommerliche Neugier.
10 HOFBERICHT. Coburger Medienpreis.
16 STADTGESPRÄCHE. Oliverio und eine Schiffhavarie.
66 KULTURTIPPS. Richtig was los.
79 IMPRESSUM. Wir waren es dieses Mal.
88 MONACO FRANKE. Auch sehr neugierig.
89 AUF EIN WORT. Liebenswert reaktionär.
90 DAS LETZTE. Zitate über den Sommer.
GABI ARNOLD
SEBASTIAN BUFF
GABI ARNOLD
VAL THOERMER
20 ANGEKOMMEN.
Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“.
24
IN NEUSTADT.
Fotostrecke Landpartie #3.
WOLFRAM HEGEN 34
MUTIGE IDEEN #4.
Feedback Einhausung Stadtautobahn.
WOLFRAM HEGEN
WOLFRAM HEGEN
GABI ARNOLD
VAL THOERMER
GABI ARNOLD
VAL THOERMER
WOLFRAM HEGEN
SEBASTIAN BUFF
WOLFRAM HEGEN
HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
VAL THOERMER
DIVERSE
36
38
42
44
SONDERTHEMA „NEUGIER“.
Was wollen wir erleben?
KÖNNEN COMPUTER MENSCHELN?
Neugieriges Interview mit Pro. Dr. Jochen Leidner, HS Coburg.
DIE MARKE BÄCHLEIN.
Jan Carlsen startet durch.
SCHÜRZE STATT ROBE.
Start-Upper Gunnar Flessa.
48 MACHER.
Dieses Mal Hans-Peter „Hape“ Langsch.
52
58
FREUDE AM SINGEN
Chor Unerhört hat viel vor.
HIER WOHNTEN ...
... Mönche.
80 SOMMERAKADEMIE.
Aus der Serie „Galerie“.
6 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 7
EDITORIAL
EDITORIAL
WOLFRAM HEGEN
Den schwer auf den Schultern lastenden Coronamantel an die Garderobe
hängend, nicht verstauend auf dem Dachboden oder im Keller oder entsorgend
zu den Altkleidern, nein, an die Garderobe hängend, immer griffbereit, immer
signalisierend, hier bin ich, aber nur vorübergehend, vergiss das nicht, wird es uns
ein wenig leichter, ein wenig nur, weil es vielleicht nur ein Sommer ist, ein wenig
nur, weil andere Kleidungsstücke uns noch beschweren, ein Krieg vor der Haustüre,
durch die er manchmal schon durchspitzt, als ob er sagen möchte, ich weiß dass Du
da drin bist, pass auf, sonst hole ich Dich, in diesem Moment also blinzeln wir zunächst vorsichtig dem
grellen Tageslicht eines warmen Sommers entgegen, scheuen anfänglich noch die menschliche Nähe an
Supermarktkassen, in Biergärten und Konzertsälen, begrüßen wir uns dann noch unsicher mit diesem in
zwei Jahren erlernten Antippen der Fäuste, erinnern uns aber sogleich, reißen die Masken herunter, öffnen
unsere Hände, schütteln sie vorsichtig, dann kräftiger, umarmen, drücken und herzen uns, lassen uns nicht
mehr los, lassen diesen Sommer nicht mehr los mit seinen Festen, seinen Abenden, tanzen wir, trinken wir,
feiern wir so, als ob es der letzte Sommer wäre, was er nicht sein wird, die Erfahrung unserer Zerbrechlichkeit
der letzten beiden Jahre aber macht ihn intensiver als viele Sommer vor ihm.
„Neugier – was wollen wir erleben“ ist demnach das Sonderthema in diesem COBURGER. Wir stellen zwei
junge Existenzgründer vor, Jan Carlsen und Gunnar Flessa die sich während der Corona-Pandemie in die
Selbstständigkeit wagen mit zwei ganz unterschiedlichen Geschäften. Wir haben uns mit Professor Dr.
Jochen L. Leidner von der Hochschule Coburg unterhalten, der seine kindliche Neugier mit der Erforschung
künstlicher Intelligenz befriedigt und dabei auch die Frage zu beantworten versucht, ob Computer auch
neugierig sein können werden. Wir haben interessante Feedbacks zu unserer mutigen „neugierigen“
Idee einer Einhausung der Stadtautobahn bekommen, die konträrer kaum ausfallen könnten. Und auch
der Monaco Franke hat seine Neugier entdeckt, auf Platz eins steht bei ihm der „13-Brauereien-Weg“ in
Memmelsdorf.
Viele Coburgerinnen und Coburger finden sich in diesem 51. COBURGER wieder: Wir stellen unseren
„Macher“ dieser Ausgabe vor, Hans-Peter „Hape“ Langsch, der aus einem alten Coburger Industriekomplex
ein neues Kreativzentrum machen möchte. Eine Macherin, Antonietta Bafas, die mit ihrem Chor Unerhört
nach Corona wieder durchstarten möchte, den Syrer Rustum Abrahim und seine Familie, die nach
ihrer Flucht in Coburg ihr neues Zuhause gefunden haben, zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der
Sommerakademie Coburg in der Galerie.
Natürlich wie immer an Bord: Ein wenig VIP-Talk, Klatsch und Tratsch, der eine und andere Schmunzler
in unserem Hofbericht vom Coburger Medienpreis und in den Stadtgesprächen, unsere Fotostrecken 2022
immer mit diversen Landpartien im Coburger Land, dieses Mal mit schönen Bildern und der einen oder
anderen Story aus „Niemals ein Coburger“ (NEC) .
So, jetzt sind Sie dran.
P.S. Dieses Jahr wieder: Samba, Schlossplatzfest, OpenAir-Sommer. Und viel mehr. Viel Freude bei allem,
was Sie tun.
8 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
INHALT
20
ANGEKOMMEN
74
IM ZEICHEN DES FRIEDENS
Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“
Stadtpartnerschaft Coburgs mit Oudenaarde
52
„UNERHÖRT“
Freude am Singen
44
START-UP
36
NEUGIER?
Schürze statt Robe
Was wollen wir erleben?
80
GALERIE
Sommerakademie
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 9
HOFBERICHT
FOTOS: VAL THOERMER
Gefühlte Großstadt? Herzogtum? Nabel der Welt? Nein, das ist Coburg
sicher nicht, allen Behauptungen zum Trotz. Aber die Vestestadt ist
sicher ein einmaliger Mikrokosmos. Ein kleiner Hofstaat. Es gibt einen
Prinzen und einen Statthalter und das Fußvolk. Und alle feiern gerne
kleine und große Partys. Wir vom COBURGER natürlich auch. Wenn
wir eingeladen sind. Und was, und vor allem wen wir dann sehen,
HOFBERICHT
zeigen wir Ihnen. In unserem Hofbericht. Dieses Mal vom Coburger
Medienpreis des Medienclub Coburg, der in diesem Jahr bereits zum
9. Mal regional und national in drei Kategorien verliehen wurde. Nach
2018 zum zweiten Mal in der HUK-Coburg. Moderiert von Christian
Sievers vom ZDF heute-journal.
10 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
HOFBERICHT
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 11
HOFBERICHT
12 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
HOFBERICHT
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 13
HOFBERICHT
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 15
STADTGESPRÄCH
STADTGESPRÄCH...
Manchmal Erstaunliches, oft Neues, gerne ein bisschen Klatsch und Tratsch, vor
allem natürlich über Promis und solche, die sich dafür halten ...
DAS TRAUMHAFTESTE GESCHENK
Coburgs Schauspieldirektor Matthias Straub hat mal wieder einen echten Blockbuster geschaffen.
Nach Kassenschlagern wie „Tombstones“ oder „A Spider Murphy Story“ hat er für
die diesjährigen Sommerfestspiele des Landestheaters „Don Camillo und Peppone“ inszeniert.
Die ersten Aufführungen im Hofgarten sind absolviert, und das Publikum brach bislang jedes
Mal in wahre Jubelstürme aus. Über ein Detail durfte allerdings auch gerätselt werden: Wer ist
denn dieser Zeitungsredakteur Oliverio, den es im Original von Don Camillo gar nicht gibt?
Antwort: Da spielt jemand die Rolle seines Lebens! Hinter Oliverio verbirgt sich nämlich Oliver
Schmidt, der auch in Wirklichkeit Zeitungsredakteur ist und vor allem den Lesern des
Coburger Tageblatts ein Begriff sein dürfte. Und wie ist es zu diesem ungewöhnlichen Gastauftritt
gekommen? „Das war schon immer ein Traum von mir“, erzählt Oliver/Oliverio, „und
Matthias Straub, mit dem ich gut befreundet bin, habe ich immer wieder davon erzählt.“ Zum
50. Geburtstag von Oliver Schmidt war es dann soweit: Matthias Straub überreichte ihm sozusagen
als Geschenk die Statistenrolle. Don Camillo und Peppone ist noch bis Mitte Juli im
Coburger Hofgarten zu sehen. Termine & Karten: www.landestheater-coburg.de. Über seine
Eindrücke und Einblicke berichtet Oliverio auf Instagram: „Das Don-Camillo-Projekt“
EINE DER AUSGIEBIGSTEN FEIERN
20 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte: Das Möbelunternehmen Finori aus Untersiemau hat
im Mai Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden und Freunde des Hauses zu einem großen
Festabend in die Domäne nach Sonnefeld eingeladen. Das Team rund um Firmengründer Ste-
fan Finzel hatte dazu ein echtes Galaprogramm zusammengestellt: ein mehrgängiges Menü,
eine Tropical Bar und Musik bis in die frühen Morgenstunden. Und natürlich wurde das Unternehmen
von offiziellen Vertretern aus der Region auch entsprechend gewürdigt.
Glückwunsch.
16 COBURGER | DAS MAGAZIN
AUSGABE 51 / JUNI 2022
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 17
STADTGESPRÄCH
EINER DER ERFOLGREICHSTEN UNTERNEHMER
Christoph Steiner ist Gast bei der diesjährigen Ausgabe von Boost the Youth am
13.Juli auf der Freilichtbühne im Hofgarten. Der erfolgreiche Unternehmer aus
Wien, gebürtige Steirer, hatte sich mit 21 Jahren mit der Idee einer Fitnessstudiokette
für Frauen selbständig gemacht und innerhalb von fünf Jahren über 140
Mikrostudios in Deutschland, Österreich und anderen Ländern Europas eröffnet.
Bei Boost The Youth referiert der erfolgreiche Multi-Unternehmer auf Einladung
des Rotary Club Coburg vor Schülern aus der Region vor allem über die
Begeisterung, die ihn trägt, und wie er seine Ideen umgesetzt hat. Er möchte
jungen Menschen damit Mut machen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.
Mit der zum fünften Mal stattfindenden Veranstaltung Boost the Youth soll das
in den Schulen vermittelte Wissen um das Thema Persönlichkeitsentwicklung
erweitert werden.
EINER DER GRÖSSTEN HERSTELLER
Die bayME/VBM Geschäftsstelle Oberfranken, der Verband der bayerischen
Metall- und Elektroarbeitgeber, und der Medienclub Coburg e.V. hatten in diesem
Jahr wieder zu ihrem traditionellen Spargelessen eingeladen. Zu Gast in den
Schäferstuben in Ahorn war Clemens Dereschkewitz, der CEO der Glen Dimplex
GmbH Deutschland mit Sitz in Kulmbach, einem der größten Hersteller
von Wärmepumpen. Er gab über eine Stunde lang Einblicke in sein berufliches
Leben, das in von Ost-Berlin über München bis nach Oberfranken führte, und
in aktuelle globale Entwicklungen und Herausforderungen. Das traditionelle
Treffen, das coronabedingt zwei Jahre ausgefallen war, dient dem gegenseitigen
Informationsaustausch von Medien und Wirtschaft.
EINE DER KURIOSESTEN GESCHICHTEN
Der Vatertag war auch 2022 wieder ein feucht-fröhliche Angelegenheit. In einem
Fall sogar im doppelten Sinn: Einige Personen hatten beim Tretbootverleih am
Goldbergsee zwei Boote gemietet und stachen gemeinsam in See. Während der
Überfahrt aber entpuppte sich die Besatzung eines der beiden Boote als Piraten.
Auf hoher See enterte die Mannschaft das andere Boot. Die Hobbypiraten aber
dürften an ihrer Beute nur wenig Freude gehabt haben: Rucksäcke gingen beim
Überfall über Bord, das Boot selbst ging teilweise unter. Am Ende muss ein Kran
das Boot aus dem Wasser ziehen.
DER ÄLTESTE KINDERGARTEN
Und noch ein Glückwunsch: Der Kindergarten Marienschule mit der wunderbaren
Adresse Park 1 direkt am Hofgarten feiert in diesem Jahr seinen 180.
Geburtstag. Damit ist er der älteste Kindergarten Bayerns und nur zwei Jahre
jünger als der älteste überhaupt in Bad Blankenburg in Thüringen, der von Friedrich
Fröbel gegründet wurde, der die Grundsteine der Kindergartenpädagogik
gelegt hat. Nur zwei Jahre später also öffneten sich die Pforten vom Kindergarten
Marienschule in Coburg, gestiftet von der damaligen Herzogin Marie. Gefeiert
hat man den runden Geburtstag schon mit einem Familienwandertag im Mai.
18 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
OPTIK MÜLLER
Advertorial
Modische Brillen auch
mit hoher Dioptrienzahl
Janine Mann ist 36 Jahre alt und stark kurzsichtig. Trotzdem möchte die sympathische
Neustädterin nicht auf modische Brillen und passende Kontaktlinsen verzichten. Bei
Optik Müller in Rödental wird sie seit rund zehn Jahren umfassend betreut –
und jährlich mit „Brillennachschub“ versorgt.
Sie müssen täglich eine Brille tragen. Wie wichtig
ist Ihnen dabei der modische Aspekt?
Ich war nicht immer Brillenträgerin. Als ich mit
ca. 20 Jahren merkte, dass ich eine Sehkorrektur
brauche, habe ich mich der Eitelkeit wegen
erstmal für Kontaktlinsen entschieden und diese
auch jahrelang getragen. Vor vier Jahren wurde
ich jedoch aufgrund einer Erkrankung, die
durch meine hohe Dioptrienzahl zustande kam,
am Auge operiert und bin seitdem auch regelmäßig
beim Augenarzt Dr. Wenkel in Coburg in
Behandlung. Ein halbes Jahr nach der Operation
durfte ich zwar wieder Kontaktlinsen tragen
– aber da hatte ich mich längst an die Brille gewöhnt.
Mittlerweile trage ich im Sommer häufig
Linsen (da kann ich nämlich des Öfteren die
Sonnenbrillen ohne Stärke wechseln) und gönnen
mir ansonsten ein bis zweimal im Jahr eine
neue Brille.
Werden Sie denn bei Optik Müller jederzeit fündig,
wenn mal wieder eine neue Brillenfassung
ansteht?
Auf jeden Fall! Ich habe mir sogar schon einmal
eine Brille bei Optik Müller gekauft, obwohl
ich wegen eines ganz anderen Anliegens im
Geschäft war. Und selbst bei außergewöhnlichen
Wünschen – letztes Jahr wollte ich zum Beispiel
unbedingt eine große silberne Brille, in der dennoch
meine Gläserstärken gut versteckt sind –
bin ich dort sehr gut aufgehoben. Frau Brauer,
die Filialleiterin in Rödental, bestellt mir dann
die Brillenfassung und ich kann sie Probe tragen.
Diesen Service findet man nicht überall.
Apropos Service: Wie zufrieden sind Sie mit
Optik Müller im Allgemeinen?
Wirklich sehr zufrieden. Ich bin damals über
eine Empfehlung zu Optik Müller bzw. speziell
zu Sandra Brauer gekommen und habe bis
heute nicht das Bedürfnis, noch mal zu einem
anderen Optiker zu gehen. Über die Jahre
wurde der Umgang untereinander immer
freundschaftlicher und wenn ich heute das
Geschäft betrete, dann weiß meine Sehexpertin
einfach, was ich will.
Ich halte mich deswegen auch selbst nicht
zurück, wenn es um eine Empfehlung geht.
Mittlerweile haben schon einige
meiner Familien mitglieder
nachgezogen – und auch von
denen ist jeder begeistert
und kommt gerne wieder.
Coburg, Mohrenstr. 31, Tel. 0 95 61 / 98 49
Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 14.30 Uhr
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Von Gabi Arnold | Fotos: Sebastian Buff
ANGEKOMMEN
Grenzerfahrungen
In unserer Reihe „Grenzerfahrungen“ erzählen Menschen ihre
Geschichten. Es sind Geschichten von Krankheit, Unfällen, Flucht
oder Ähnlichem. Dieses Mal haben wir Rustum Abrahim und seine
Frau Manal Ahmad getroffen. Ibrahim ist 2014 vor dem Krieg in Syrien
geflohen. Seit 2016 lebt er mit seiner Familie in Coburg.
Angekommen
Rustum Abrahim flüchtet 2014 vor der
Terrormiliz Islamischer Staat und dem
Bürgerkrieg aus Syrien. Er läuft zu Fuß
von Syrien nach Deutschland. Er legt 3700
Kilometer zurück und ist zwei Monate lang
unterwegs. Heute lebt er mit seiner Frau und
seinen fünf Kindern in Coburg. Im April dieses
Jahres hat Rustum Abrahim einen Barber
Shop eröffnet.
Wir treffen uns im „Star Barber Shop“ im Steinweg. Rustum Abrahim,
seine Frau Manal Ahmad und sein Schwager Basl Ahmad erwarten uns.
Mit dabei ist die jüngste Tochter, die fünfjährige Susanna. Rustum und
seine Familie sind in der neuen Heimat angekommen, sie fühlen sich
wohl. „Hier können wir frei und in Frieden leben“, sagt Manal.
Das, was Menschen im Krieg erleben, was sie auf der Flucht durchmachen,
ist unvorstellbar. Vielen Geflüchteten fällt es deshalb sehr schwer,
über die traumatischen Erlebnisse zu reden. Rustum und Manal erzählen
uns ihre Geschichte:
Die Familie lebt in einem kleinen Dorf, das sich in einem kurdischen
Gebiet im Nordosten von Syrien, nahe der Stadt Hasaka, befindet. Rustum
arbeitet als Barbier im Libanon und in Damaskus. Im Jahr 2011
bricht ein Bürgerkrieg in Syrien aus, die Terrormiliz IS kontrolliert das
Land. Syrische Männer werden festgenommen und zum Militärdienst
gezwungen.
20 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Rustum Abrahim mit Frau Manal Ahmad und Tochter Susanna
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 21
GRENZERFAHRUNG
Sie werden zu Sammelstellen gebracht und an die Armee übergeben.
Die Flucht ist für viele Männer der einzige Ausweg, um zu überleben
und um ein neues Leben in Frieden und Freizeit zu beginnen. Im Jahr
2014 beschließt Rustum gemeinsam mit Verwandten das Land zu verlassen.
„Ich wollte nicht kämpfen, ich wollte
die Zukunft meiner Kinder erleben“
Rustum Abrahim, syrischer Geflüchteter
Rustum und seine Frau Manal erwarten ihr viertes Kind. Eigentlich
möchte Manal gemeinsam mit ihrem Mann fliehen. Aber das ist zu gefährlich
und anstrengend für eine schwangere Frau und die vier Kinder.
Rustum beschließt, seine Familie so schnell wie möglich nachzuholen.
Tatsächlich wird es zwei Jahre dauern, bis er seine Frau und seine Kinder
wieder in die Arme nehmen kann.
3700 Kilometer zu Fuß
Rustum, sein Onkel und sein Bruder machen sich zu Fuß auf den Weg,
drei Männer, kaum Gepäck, nur ein kleiner Rucksack. Das Ziel ist
Deutschland. Von Syrien nach Deutschland sind es ungefähr 3700 Kilometer.
Eine Strecke, die die Männer, wie viele Flüchtende, zu Fuß zurückgelegen.
An manchen Tagen läuft Rustum 27 Stunden Non-Stopp.
Die Menschen laufen meist in der Nacht, tagsüber verstecken sie sich.
Sie sind immer auf der Hut, leben immer in der Angst entdeckt zu werden.
An der türkischen Grenze heißt es für viele eigentlich: Endstation.
Die Türkei hat entlang der Grenze Betonwände, Stacheldraht und
Wachtürme errichtet.
Der Stacheldrahtzaun mit seinen vielen engmaschigen, scharfkantigen
Graden scheint unüberwindbar. Aber: „Es gab keine Wahl, entweder
man läuft zurück und man läuft weiter“, sagt Rustum. Zurückgehen ist
keine Option.
Einen Monat und vier Tage in Bulgarien in Haft
Die Männer überwinden den Stacheldraht und kommen verwundet in
der Türkei an. Die Haut ist von den messerscharfen Spitzen mit Schnittwunden
übersät, die Kleidung ist blutig und zerrissen. In Istanbul werden
sie von Bekannten mit neuer Kleidung versorgt. Sie setzen ihre
Flucht fort in Richtung Bulgarien. Dort angekommen, erwartet sie die
nächste Odyssee. Sie werden von der bulgarischen Polizei festgenommen
und verhaftet. Es ist in Bulgarien gängige Praxis, Geflüchtete in
Gefangenlager zu sperren. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl
prangert die dramatischen Zustände seit Jahren an. Die Bedingungen
und die hygienischen Verhältnisse in den Gefangenenlagern sind unbeschreiblich.
Rustum fallen die Haare aus, er bekommt Allergien und
kann wegen der Enge (es sind viele Männer auf engstem Raum) nicht
schlafen.
Nach einem Monat und vier Tagen kommt er frei und setzt seine Flucht
fort, weiter nach Serbien, Ungarn bis nach Deutschland. Nach 3700 Kilometern
und zwei Monaten kommt er in München an und wird dort in
einem Erstaufnahmelager aufgenommen. „Ich bin endlich in Deutschland“,
teilt er seiner Frau mit. Es ist der 14. Juli 2014. Einen Tag später
bringt Manal in Syrien ihr viertes Kind zur Welt. Nach der Erstaufnahme
geht es für Rustum nach Günzburg, wo er als Friseur arbeiten kann.
22 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
ANGEKOMMEN
In den ersten Wochen nach Rustums Flucht hat Manal keine Verbindung
zu ihrem Mann, sie weiß nicht, wie es ihm geht. „Das war sehr
schwer für mich mit den Kindern. Wir mussten aufpassen, weil der IS
im Land war“, sagt sie. Als sie mit ihrem Mann über WhatsApp Kontakt
aufnehmen kann, zeigt sie den Kindern Fotos („Damit sie ihren
Papa nicht vergessen“). Im Jahr 2015 hat sie in der Türkei ein erstes
Interview wegen des Familiennachzugs. Doch in dem Papier ist beim
jüngsten Kind ein falsches Geschlecht angegeben, anstelle von weiblich
steht da männlich. Das bedeutet, dass sie kein Visum erhalten kann und
einen neuen Ausweis und Pass beantragen muss. Also muss die Familie
weiter warten. Nach weiteren Monaten erhält Manal eine Nachricht
und die erforderlichen Papiere. Sie darf mit ihren Kindern ihren Mann
nach Deutschland folgen. Zwei Jahre sind seit seiner Flucht aus Syrien
vergangen.
Ankunft in München am 13. März 2016 um 14 Uhr
Das Datum vergisst die Familie nicht: Am 13. März 2016 um 14 Uhr landen
Mutter und Kinder am Münchner Flughafen. Dort wartet Rustum
mit einem Strauß Blumen auf seine Familie.
„Ich konnte es gar nicht glauben. Es war wie
ein Traum. Ich habe gedacht, vielleicht bin
ich noch nicht aufgestanden“
Manal Ahmad, als sie nach zwei Jahren ihren Mann wiedersieht
Die Kinder müssen ihren Papa neu kennenlernen, die jüngste Tochter
hat ihren Vater noch nie gesehen. „Sie hat dann gefragt, Mama, wer ist
das?“, erzählt Manal.
Nach der Familienzusammenführung kommt die Familie gemeinsam
nach Coburg. Sie absolvieren Sprachkurse und Orientierungskurse, um
die deutsche Kultur, Lebensweise und Regeln zu verstehen. Unterstützung
bekommen sie von Susanne Kleiner, die als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin
arbeitet. Rustum findet Anstellung bei einem Friseur und
ein fünftes Kind, Susanna, wird geboren. Als in Coburg ein Friseurladen
frei wird, beschließt er, sich selbstständig zu machen. Tipps und
Ratschläge erhält er von Verwandten, die ebenfalls als Barbiere arbeiten.
Mit viel Eigenleistung und Unterstützung von Familie und Freunden
richtet er den „Star Barber Shop“ im Steinweg ein. Auch Manals
Bruder Basl arbeitet dort. Die mittlerweile siebenköpfige Familie lebt
in einer kleinen Mietwohnung in Coburg. „Wir sind sehr glücklich und
sehr dankbar, dass wir hier sein dürfen.“
Seit März 2011
... herrscht ein Bürgerkrieg in Syrien. Die UNO schätzt, dass
bereits seit Beginn des Bürgerkrieges 470.000 Tote zu beklagen
sind. Aus Angst vor der Gewalt fliehen täglich Menschen aus
Syrien. Fast 5 Millionen Menschen sind ins Ausland geflohen,
rund 6,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer sind innerhalb
von Syrien auf der Flucht. Etwa die Hälfte der Geflüchteten sind
Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren. Fast die Hälfte der
Kinder geht nicht mehr zur Schule. Die UNO bezeichnet die
Flüchtlingskrise als eine der schlimmsten, die es je gegeben hat.
Quelle: frieden-fragen.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 23
Von Gabi Arnold | Fotos Val Thoermer
Landpartie
ein Streifzug durch das Coburger Land
Sanfte Hügel, naturnahe Flüsse, satte Wiesen und Wälder, historische Städtchen mit schmucken
Fachwerkhäusern, bekannte und weniger bekannte Ausflugsziele, das ist das Coburger Land. Wir
laden Sie in unserer Reihe „Landpartie“ zu einer kleinen Entdeckungsreise durch den Landkreis
Coburg ein. Dieses Mal besuchen wir Neustadt bei Coburg.
24 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Hier predigte Martin Luther
Die Stadtkirche St. Georg wurde bereits im Jahr 1358 urkundlich erwähnt. Seitdem wurde sie
mehrmals zerstört. Stadtbrände im 17. Und 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg setzen
dem Gotteshaus zu. Im Innenraum der St. Georgs Kirche finden sich hölzerne, marmorierte
Achtecksäulen, die die Emporen tragen und ein mit Lilien verziertes Kreuzgewölbe über dem
Altarraum. Martin Luther stoppte bei einer Durchreise in Neustadt bei Coburg und predigte im
Jahr 1530 am Karfreitag in der St. Georg Kirche. Im Treppenaufgang erinnern eine Lutherbibel
von 1563 und ein Lutherbrief von 1530 an den Reformator. Die Kirche im neugotischen Stil steht
auf dem frisch sanierten Marktplatz neben dem Rathaus, das im Jahr 1971 bezogen und jetzt
energetisch saniert wurde.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 25
26 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Die ehemalige innerdeutsche Grenze
„Endstation, bitte alles aussteigen“, hallte es jahrzehntelang durch die Lautsprecher am Neustadter
Bahnhof. Hier endet die Zugfahrt. Die innerdeutsche Grenze trennte Neustadt bei Coburg
in Bayern von Sonneberg in Thüringen, bis zum Jahr 1989. Im November 1989 öffnete nach 37
Jahren der Grenzübergang „Gebrannte Brücke“ im damaligen Sperrgebiet von Sonneberg seine
Schranken. Seitdem hat sich viel getan, die „Gebrannte Brücke“ ist heute ein Gewerbegebiet – an
der Verbindungsstraße von Neustadt nach Sonneberg haben sich Industrie und Handel angesiedelt.
Hier verläuft die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern, dem Sonneberger Ortsteil
Hönbach und dem Neustadter Ortsteil Ebersdorf.
Entlang der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze erstreckt sich heute das Naturschutzgebiet
„Grünes Band“. Hin und wieder erinnern Hinweisschilder, dass hier einst Stacheldraht und Minenfelder
Ost und West trennten.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 27
Auf den Gipfel
des Berges
Prägnant erhebt sich der Muppberg vor den Toren der
Stadt, ein Mischwald mit vielen schönen, gut erschlossenen
Wanderwegen, schmalen Pfaden, Pavillons zum Ruhen und Quellen
zum Erfrischen. Auf dem Gipfel steht der Prinzregententurm,
benannt nach dem Prinzregenten Ernst zu Hohenlohe-Langenburg,
der den Turm im Jahr 1905 eingeweiht hat. Die 138 Stufen
Aufstieg lohnen sich, denn oben angelangt genießt man einen
herrlichen Ausblick auf die bayerische und thüringische Region.
Auf der Plattform scheint die Zeit stehen geblieben zu sein,
denn die kleinen Hinweistafeln zeigen immer noch die
DDR-Zonengrenze und den Neustadter Gaskessel an,
der bereits im Jahr 1992 abgebaut wurde.
28 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Eine Rast einlegen können die Wanderer gleich nebenan in der Arnoldhütte, die
ihren Namen Max Oscar Arnold (1854 bis 1938) verdankt. Der Neustadter Unternehmer
und Politiker gehörte bis Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten
Persönlichkeiten im Coburger Land und ist Namensgeber von vielen Orten
und Plätzen in Neustadt bei Coburg.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 29
LANGEWEILE? NICHT MIT UNS. AUF NACH NEUSTADT BEI COBURG!
© Michael Tonn
SPIEL, SPORT & ERHOLUNG
Der Freizeitpark bietet für unsere großen und kleinen Gäste zahlreiche
Attraktionen. Unsere Besucher erwarten ein großer Abenteuerspielplatz
mit Matschbereich, Klettermöglichkeiten, Sportflächen, Nordic-Walking-
Strecken, Ruhe- und Sitzbereiche, Seecafé mit Terrasse, buchbare
Gartenführungen, Veranstaltungen und vieles mehr.
Besuchen Sie uns!
Stadtverwaltung Neustadt b. Coburg
kultur.werk.stadt
Bahnhofstraße 22
96465 Neustadt b. Coburg
Telefon 09568 81-132
E-Mail: tourist@neustadt-bei-coburg.de
www.neustadt-bei-coburg.de
VON HAND GEFERTIGT
Das Team der HEUNEC Kuschelmanufaktur designt und fertigt
hochwertige Plüschprodukte in limitierten Stückzahlen in Neustadt.
HEUNEC
Plüschspielwarenfabrik GmbH & Co. KG
Am Moos 11 und Mörikestraße 2 + 6
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Die Produkte der Kuschelmanufaktur sind
erhältlich in unserem Werksverkauf:
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und im Online-Shop:
30 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Im Charme vergangener Zeiten
Im Neustadter Stadtteil Wildenheid an der ehemaligen Grenze liegt der Waldfriedensee.
Seit jeher waren der See und die Gaststätte ein Anziehungspunkt für Ausflügler aus
Neustadt und Umgebung. Seit der Grenzöffnung ist der Ort auch wieder von Thüringen
aus erreichbar. Die Gaststätte am See verbreitet den Charme alter Zeiten. In den Sommermonaten
ist der Biergarten, der direkt am Wasser liegt, geöffnet. Hier können die
Gäste die typischen fränkischen Speisen wie Klöße (Neustadter Rutscher) mit Braten
genießen. Wer Lust hat sich zu bewegen, steigt in ein Ruderboot und schippert über den
See oder wandert auf einem schmalen Pfad um den See herum.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 31
gemeinsam gestalten wir
die Energiewende
KBN Energieberatung
Aus der Region – für die Region
KBN Kommunalbetriebe Neustadt GmbH
Dieselstraße 5, 96465 Neustadt b. Coburg
Wo Blumen blühen & Kinder planschen
Als 1999 die Stadt Neustadt bei Coburg Austragungsort der kleinen Gartenschau wurde,
entstand der Freizeitpark „Villeneuve sur Lot“, benannt nach der französischen Partnerstadt.
Es ist ein Kleinod, das im Baugebiet Am Moos liegt. Laut dem Tourismusverband
Franken ist der Freizeitpark eine der schönsten und gepflegtesten Grünanlagen in
der Region, mit Spiel- und Freizeitmöglichkeiten auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern.
Ein Spaziergang durch den Park ist ein Erlebnis, nicht nur für Gartenfreunde.
Im Park gibt es viele Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie, etwa
einen Wassermatschbereich, einen Fun-Park für Skater und ein Naturerfahrungsfeld.
Stärken und erfrischen können sich die Besucher im
Seecafé. Der Park wird auch als beliebte Location für Sonntagskonzerte,
das beliebte Schwing im Park Festival und
den fränkischen Kinosommer genutzt.
MUTIGE IDEEN
Das Feedback
EINHAUSUNG
DER STADT-
AUTOBAHN
Unsere vierte mutige Idee im COBURGER 50 im April war eine, die andernorts schon
umgesetzt wird oder worden ist, in Coburg aber noch kaum diskutiert wird: die Idee einer
„Einhausung“ der Stadtautobahn.
Möglichkeiten dazu gäbe es viele: Schallschutzwände zu beiden Seiten sind das einfachste,
die Schaffung eines „Tunnels“ das Aufwändigste, möglicherweise sogar in Verbindung
mit einer Tieferlegung. In und entlang vieler anderer kleiner und großer Städte geht man
diesen Weg, entlang der A3 bei Aschaffenburg und Würzburg, in München am Mittleren
Ring, in Starnberg mit der B2 oder in Ruhpolding mit dem Tunnel um die Stadt. Nur wenige
von sehr vielen Beispielen.
In Coburg zum Beispiel könnte man die Stadtautobahn im Innenstadtbereich bis auf Zufahrtsbereiche
zu Häusern oder Abfahrten fast komplett einhausen, also vom Weichengereuth
bis hin zur Rodacher Straße. Die Vorteile lägen auf der Hand:
✓ Eine Harmonisierung des Stadtbildes.
✓ Weniger Lärmbelästigung.
✓ Weniger Schadstoffemissionen.
✓ Mehr Lebensqualität beidseitig der Stadtautobahn.
✓ Mehr Wert von Grundstücken und Immobilien entlang der Trasse.
✓ Mehr Begrünung und Klimaschutz möglich.
✓ Neue Nutzungen entlang oder auf Einhausung möglich (Fahrrad-, Fußwege).
34 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
FEEDBACK
Soweit unsere vierte mutige Idee. Wir vom COBURGER haben dazu auch wieder die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden
im Coburger Stadtrat sowie den Oberbürgermeister um eine Stellungnahme gebeten
mit knapp zwei Wochen Vorlauf zum Redaktionsschluss. Hier die eingegangenen Stellungnahmen, zur
besseren Lesbarkeit teilweise redaktionell bearbeitet:
Norbert Tessmer, SPD-Fraktionsvorsitzender:
„Es handelt sich in der Tat um eine mutige Idee. Schnelle Begeisterung
und Ernüchterung liegen bekanntlich oftmals nahe beieinander. Bevor
ich mich also dazu äußere, würde ich allerdings gerne die Expertise der
Fachwelt hinsichtlich der Machbarkeit und der zu erwartenden Kosten
hören wollen. Ehrlich gesagt, zur Umsetzung dieser Idee fehlt mir etwas
die Vorstellungskraft, vielleicht auch der Mut. Ich kann mich noch gut an
die Bauarbeiten der Stadtautobahn mit ihren Erdbewegungen erinnern.
Der gesamte Bereich ab Lauterunterführung entlang des Wiesenweges –
zwischen Bahnbetriebswerk und Callenberger Straße - bis nach Neuses
war ein flacher Grünzug mit Gärten, Wiesen und Feldern. Immense Aufschüttungen
wurden damals vorgenommen, die beispielsweise bei einer
Tieferlegung beseitigt werden müssten. Ich glaube nicht, dass das jemand
verstehen würde. Aber reden kann man über alles.“
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig:
„Die Stadtautobahn einzuhausen, ist eine spannende Idee. Auch ich habe
schon darüber nachgedacht, wie schön es wäre, die Stadtautobahn inklusive
Weichengereuth wie den Mittleren Ring im Süden Münchens ganz
unter die Erde zu legen. Dann könnte man Weichengereuth und die jetzige
Stadtautobahn zu einer Anwohnerstraße umbauen mit großem Bürgersteig,
Radweg, Bäumen etc. und die Lebensqualität in diesem Bereich
- inklusive Güterbahnhofsareal - würde deutlich erhöht. Allerdings sind
solche Lösungen extrem teuer und als Realist glaube ich nicht an das Füllhorn,
dass der Bund über Coburg ausschütten wird in Anbetracht der
riesigen Aufwendungen für Corona, Bundeswehr, Klimaschutz … Zudem
bin ich der Meinung, dass es unsere Aufgabe sein muss, klimaschädlichen
Individualverkehr intelligent zu verringern, nicht nur einzuhausen.“
Die Grünen:
„Die folgenden Vorteile sehen wir in der mutigen Idee #4 und darum würden
wir uns wünschen, dass sie weiter öffentlich diskutiert und ausgearbeitet
wird:
Teilung der Stadt in Ost und West überwinden, Lärmverschmutzung entlang
der B4 beenden, Abgas- und Feinstaub-Verschmutzung eindämmen/
kanalisieren/filtern (Alle Gebäude entlang der B4 wirken grau, sind vom
Schmutz der Straße mitgenommen und angetastet, teilweise ganz entwertet),
Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Coburg im Wettbewerb/Vergleich
als lebenswerter Ort in Bayern erhalten (Starnberg baut den B2-Tunnel
und wird dadurch ruhiger, lebenswerter, grüner – soll Coburg zurückstecken
und sich abhängen lassen? Oberfranken kann gegen den Großraum
München im Wettbewerb um Arbeitsplätze, Verdienstmöglichkeiten,
Wohlstand nur dann punkten, wenn es vergleichbare Angebote macht,
sich nicht deklassieren lässt. Coburg wirkt heute für Ankömmlinge über
die B4 grau und hässlich. Dieser schlechte erste Eindruck sollte nicht
entstehen.), Englischer Garten vom Coburger Süden bis zum Coburger
Norden - fantasievolle und lebensnahe Gestaltung mit Itzbrücken, Rasenflächen
und großen Bäumen, einem Monopteros, Spiel- und Sportplätze,
Radwegen, Biotopen etc.
Praktisch könnten die Anwohner-Liegenschaften mit einem im Park auf
der Einhausung/dem Tunnel verlaufenden Anlieger-Sträßchen zu ihren
Häusern gelangen. Abfahrten Richtung Stadt aus dem Tunnel/der Einhausung
heraus würde es nur dort geben, wo baulich möglich, ansonsten
P&R-Konzept mit öffentlichen E-Bikes oder Golf-Carts (siehe Gloria
Thurn und Taxis, die fährt in Regensburg auch mit einem zugelassenen
Golf-Cart durch die Stadt – das fährt sich lustig, die Leute würden das
mögen, das würde eine gute Presse geben, weit über Coburg hinaus)
Im Idealfall wird die Bahnstrecke mit eingehaust und/oder tiefergelegt.
Durch solch ein Konzept würden sich neue Möglichkeiten ergeben, Coburg
als Stadt und Lebensraum zu erleben. Es würde eine völlig neue Dimension
von innerstädtischer Schönheit und Lebensqualität in der Stadt
entstehen.“
Jürgen Heeb, Pro Coburg:
„Ich halte von dieser Idee rein gar nichts. Es ist nicht unsere Straße, wir
haben hier keine Planungshoheit. Ideen als Alternativen zum 4-spurigen
Ausbau haben wir geliefert, ohne Erfolg. Außerdem kann mir nicht vorstellen,
wie dies mit Zufahrten etc. zu regeln ist. Die genannten Vorteile
erschließen sich mir nicht: Harmonisierung des Stadtbildes: wie? Weniger
Schadstoffemissionen: warum, die werden dann doch nur kanalisiert?
Ich finde diese Idee nicht für umsetzbar, von bezahlbar nicht zu sprechen.
Welche Vorteile dies für die Umwelt haben soll, erschließt sich mir auch
nicht. Kurzum: Mutige Idee, dabei wird es bleiben.
Leider sind auch dieses Mal, wie bisher immer, von der großen Fraktionen
CSU/JC sowie von der CSB und der Coburger Liste keine Stellungnahmen
eingegangen. Dieses Mal auch nicht von der FDP.
Die JU war vornedran!
Allerdings haben wir zu unserer mutigen Idee eines Testlaufs für eine innerstädtische
Einbahnstraße um die östliche Coburger Innenstadt aus dem
COBURGER #48 noch einen Brief des ehemaligen CSU-Bürgermeisters
Hans-Heinrich Ulmann bekommen:
Die von ihm noch lange vor seiner Zeit als Bürgermeister angeführte Junge Union
Coburg-Stadt unterbreitete bereits in den 1980er Jahren den Vorschlag, einen
Altstadtring mit zweispuriger Einbahnregelung um die komplette Coburger Innenstadt
zu führen und damit die Verkehrsprobleme der Stadt zu lösen. Die Idee
damals ging also noch viel weiter als unsere mutige Idee. Ulmann schreibt: „Die
Idee erzeugte damals viel Wirbel, konnte aber nicht weiterverfolgt werden, weil sie
zu radikal war und das Denken nicht so weit war.“ Das ist 40 Jahre her! Die Idee
ist alt, erzeugt immer noch Wirbel - auch als kleinere Variante - und getan hat
sich – nichts.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 35
SONDERTHEMA NEUGIER
SONDERTEHMA
NEUGIER
WAS WOLLEN WIR ERLEBEN?
Gier.
Neugier.
Neugier schafft Wissen.
Neugier schafft Werte.
Neugier schafft Wachstum.
Neugier macht glücklich.
Sagt die Wissenschaft.
Neugier sorgt für Fortschritt.
Sagt wer?
Ach, die Kirche.
Neugierig?
Maßlos, unersättlich, ungezügelt, hemmungslos.
Ist auch Gier.
Gaffer sind auch neugierig.
Haben Haben Haben.
Schnöder Mammon.
Sagt wer?
Die lebt von Neugier.
Neugier ist anmaßend.
Die Kirche.
Hm.
Ja, ich will was erleben.
WAS WOLLEN SIE ERLEBEN?
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 37
SONDERTHEMA NEUGIER
KÖNNEN
COMPUTER
MENSCHELN?
INTERVIEW MIT DEM
COBURGER PROFESSOR
DR. JOCHEN L. LEIDNER.
Neugier. Wissbegierde. Spieltrieb. Eigenschaften, die vor allem in einer Branche als
Einstellungsvoraussetzung gelten: in der Wissenschaft. Der dauernde Erkenntnisgewinn,
das Streben nach neuen Informationen, das Suchen nach dem Wesen der
Dinge treibt Forschende an - Neugier ist eine zutiefst menschliche Eigenart. Oder
können auch Computer neugierig sein? Wir haben uns dazu mit Prof. Dr. Jochen L.
Leidner unterhalten, Professor für künstliche Intelligenz in der Versicherungswirtschaft
an der Hochschule Coburg und Gastprofessor für Datenanalyse an der University
of Sheffield.
COBURGER: Wieviel Neugier treibt Sie persönlich an?
Leidner: Neugier ist ganz wichtig, wenn man
Forscher werden und als Forscher arbeiten will,
und das wollte ich schon immer. Neugier ist in
der Forschung ganz einfach der Treiber hinter der
Arbeit, die ja eigentlich eher etwas Spielerisches
hat. Dieses fast schon Kindliche, dieses immer
Nachfragen, alles wissen wollen, das muss man
sich auch erhalten, wenn man gute Forschung
machen will. Und dass ich nach 20 Jahren in der
Industrie meine Begeisterung für die universelle
Maschine Computer akademisch ausleben und
damit meinen Lebensunterhalt bestreiten kann,
das erfüllt mich sehr.
COBURGER: Wie definiert sich
eigentlich künstliche Intelligenz?
Leidner: Künstliche Intelligenz (KI) ist ein großer
Teilbereich der Informatik neben vielen anderen.
Heute wird manchmal Künstliche Intelligenz
gleichgesetzt mit maschinellem Lernen, auch
wenn das eigentlich nicht stimmt: Maschinelles
Lernen ist einer von vielen Teilbereichen der
künstlichen Intelligenz neben Computerspielen,
Suche/Operations Research, Planung, Wissensrepräsentation,
Wissenserwerb, automatischem
Theorembeweisen, Schließen und Folgern,
Sprachverarbeitung, Robotik und anderen. Der
Grund, weshalb maschinelles Lernen zurzeit so
im Vordergrund steht ist, dass es darin in der
38 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
INTERVIEW
„Neugier ist in der Forschung ganz einfach der Treiber hinter
der Arbeit, die ja eigentlich eher etwas Spielerisches hat.“
letzten Dekade enorme Fortschritte gegeben
hat, was wiederum an mehreren Faktoren liegt:
Neuen Verfahren, die entwickelt wurden, großen
verfügbaren Datenmengen sowie schnellen
Computern dank Grafikkarten, die eigentlich für
Computerspiele entwickelt wurden, die aber jetzt
ebenso in der Forschung eingesetzt werden.
Generell wird oft definiert, dass KI bedeutet,
wenn Computer Aufgaben übernehmen, für deren
Erledigung wir dachten, es sei Intelligenz
erforderlich. Nun gibt es Leute, die sagen, wir
haben das jetzt automatisiert, also stellte sich
heraus, man braucht ja doch keine Intelligenz
dafür, denn die Maschine kann das ja machen.
Andere Leute sagen, wir haben es geschafft, die
Maschine (etwas) intelligenter zu machen. Das ist
nicht nur eine begriffliche Frage. Wir unterscheiden
zwischen der starken KI-These, das sind die
Leute, die überzeugt sind, eine Maschine könnte
jemals prinzipiell intelligent sein, und der schwachen
KI-These, welche sagt, dass Verhalten, welches
man intelligent nennen würde, wenn es
Menschen aufzeigten, auch bei Maschinen „intelligent“
genannt werden darf (interessierte Leser
mögen John Searle lesen). Ich selbst glaube nicht
an die Starke KI-These, deren Vertreter auch an
eine generelle künstliche Intelligenz glauben im
Gegensatz zu hochspezialisierten Systemen, die
Schach spielen können oder Sprache erzeugen
können oder Musik generieren, aber nur jeweils
eine dieser Aufgaben pro Programm, und ohne
Hinweis auf ein „Maschinenbewusstsein“.
COBURGER: KI klingt eben immer ein wenig nach
Science-Fiction, nach Visionen, aber tatsächlich
bestimmt sie unser aller Alltag, und das erzeugt
natürlich auch Ängste, verstehen sie das?
Leidner: Also KI ist keine Magie. Die Leute, die
sich da auf Kongressen treffen, kennen sich mit
Informatik aus, mit Statistik, mit Regression,
also mit der Entwicklung von Modellen, von Zusammenhängen,
und keiner davon trägt einen
Zauberstab. Ich warne vor anthroposophischen
Metaphern, vor einer Vermenschlichung des
Computers, das ist nicht angebracht. Man sollte
Maschinen nicht zuschreiben, was sie momentan
nicht können und vielleicht nie können werden.
Letztlich sind Computer Metamaschinen, grenzenlos
einsetzbare Werkzeuge, die uns dienen
(sollten). Da kann ich die Menschen also beruhigen.
Ob ich ihnen die Angst damit nehmen kann,
liegt natürlich auch daran, ob sie mir glauben.
Einige Sorgen sind aber auch angebracht. Wenn
z.B. in absehbarer Zeit viele Fernfahrerjobs durch
selbstfahrende LKW verloren gehen könnten,
dann erzeugt das natürlich Ängste bei Berufskraftfahrern,
weil ihre finanzielle Existenz, aber
auch ihr Selbstwertgefühl, ihr Stolz, ihr soziales
Umfeld verloren gehen. Wie alle Werkzeuge, z.B.
auch ein Küchenmesser, können natürlich auch
Maschinen nicht nur helfen, sondern auch zu einer
Bedrohung werden. Da stellen sich dann völlig
andere gesellschaftliche Fragen bis hin z.B.
zu der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens,
das unabhängig von Erwerbstätigkeit
bezahlt wird.
Und die Verkettung komplexer Systeme miteinander
kann – Intelligenz beiseite – zu unvorhersagbarem
Verhalten und Fehlern führen; da
bleibt es wichtig, dass wir Menschen Systeme
bauen, in denen wir Menschen noch korrektiv
eingreifen können.
COBURGER: „Literatur von Maschinen“ hieß kürzlich
eine Veranstaltung von Ihnen. Sind Computerprogramme
bald die besseren Autoren?
Leidner: Ich bin da sehr skeptisch. Computer
modellieren keine Geschichten, keine Personen
und wie sie sich entwickeln. Da haben sie einen
großen Nachteil gegenüber Autoren, die immer
- selbst, wenn sie noch nicht wissen, wo eine
Geschichte hinführt - Charaktere im Kopf haben,
eine grobe Handlung, ein Thema, die Moral
von der Geschichte. Das ist bei KI nicht möglich,
die orientiert sich immer an einer Schablone.
Aber Computer können Autoren mehr helfen als
bisher, mehr assistieren. Wir haben schon die
Rechtschreibkorrekturen und auch stilistische
Vorschläge, die von Programmen gemacht werden.
Das funktioniert und ist hilfreich für Kreative;
da wird sich sicher noch mehr tun. Wir sollten
Künstliche Intelligenz mehr als unsere Assistenten
begreifen, nicht so sehr als unseren Ersatz,
sonst würden wir uns ja auch selbst überflüssig
machen.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 39
SONDERTHEMA NEUGIER
COBURGER: Sind wir in
Deutschland neugierig genug?
Leidner: Als Gesellschaft müssen wir immer verantwortungsvoll
entscheiden, was wir umsetzen,
wie wir die Zukunft gestalten wollen. Es stellt
sich immer die Frage, welcher Grad an Automatisierung
erlaubt uns ein menschenwürdigeres
Leben. Darum geht es. In Sachen Digitalisierung
haben wir da sicherlich einiges verpasst. Spätestens
Corona hat das gezeigt, und uns zum Aufholen
gezwungen – plötzlich ging dann in Wochen,
was jahrzehntelang als unmöglich abgetan wurde.
Der Vorteil: Ich würde mir wünschen, wir
wären dauernd so schnell, nicht nur wenn es
„brennt“, denn eigentlich brennt es seit 20 Jahren.
Die meisten Schulen in den meisten Bundesländern
haben immer noch nicht die Ausstattung
an Geräten und Lehrern, die nötig wären. Trotz
dieses kurzzeitigen Fortschritt-Sprungs scheint
mir Deutschland nicht agil und – bezogen auf
Ihre Frage – auch nicht neugierig genug, Kinder
haben wenige Rechte, wichtige Entscheidungen
werden nur von - zumeist älteren - Erwachsenen
getroffen.
COBURGER: Kann ein Computerprogramm
neugierig sein?
Leidner: Wenn ein Computer
irgendwann anfängt,
Fragen zu
stellen, mit denen er nicht nur ein Programm abspielt,
sondern mit denen er überrascht, wenn er
also etwas tut, was man nicht vorhersagen kann,
auch nicht die Entwickler, dann würde mich das
überzeugen, dass er auch auf eine Art neugierig
sein kann, dass er selbst einen modellierten
„Drang“ nach Wissen entwickelt. Das wäre aber
immer noch ein beschränktes Konzept von Neugier,
wenn dem nicht die kognitiven Prozesse
zugrunde liegen, die sich in unserem Kopf abspielen;
unser Gehirn ist immer noch ein großes
Geheimnis, eine Black Box.
COBURGER: Was wollen Sie noch
erleben, worauf sind Sie noch neugierig?
Leidner: Ich möchte zum einen in meiner Profession
Forschung betreiben, die dazu beiträgt,
dass sie wissenschaftlich wie real positiv wirkt.
Wenn sie mich vor der Pandemie gefragt hätten,
wäre das andere, dass ich sehr gerne reise, aber
aus Verantwortung werde ich das anders handhaben
und reduzieren. Außerdem würde ich am
liebsten noch viele tausend Bücher lesen, natürlich
meinen Sohn gut aufwachsen sehen, und
irgendwann in dem guten Gewissen sterben,
dass er und etwaige Nachkommen in einer Umwelt
leben, die noch lebenswert ist: Die Luft, das
Wasser, unser Miteinander. Alles das müssen wir
wieder in den Griff bekommen. Da haben wir die
Erde nicht gut behandelt, und der Raubbau läuft
auch in der Gegenwart gerade weiter, leider.
40 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
INTERVIEW
VITA
PROF. DR. JOCHEN L. LEIDNER
Seit 03/2021
Seit 2017
Forschungsprofessur „Erklärbare und verantwortungsvolle Künstliche
Intelligenz im Versicherungswesen“ an der Hochschule Coburg
Gastprofessor für Data Analytics, University of Sheffield, Abteilung für In-formatik
2008 - 2021 Wissenschaftler, dann Forschungsdirektor R&D, Thomson Reuters-Konzernfamilie
2010 - 2013 Aufbau eines Innovations-Teams in Zug, Schweiz
2013 - 2021 Aufbau und Leitung eines angewandten Forschungs- und Entwicklungs-Teams
in London, Großbritannien
2007 Promotion in Informatik, Universität Edinburgh als DAAD-Stipendiat
2002 M.Phil. Computer Speech, Text and Internet Technologies, Universität Cambridge
1998 - 2000 Softwareentwickler, SAP AG
1998 M.A. Computerlinguistik, Anglistik, Informatik an der FAU Erlangen-Nürnberg
1993 - 1998 Studium an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Lancaster University als DAAD-Stipendiat
„Wenn ein
Computer irgendwann anfängt,
Fragen zu stellen, mit denen er nicht
nur ein Programm abspielt, dann würde
mich das überzeugen, dass er auch
auf eine Art neugierig
sein kann.“
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 41
Existenzgründung in Coburg?
w
Egal ob Startup, Handwerker oder Dienstleister
in der Region Coburg finden Existenzgründer aus
allen Bereichen ein passendes Angebot aus
Beratung, Netzwerk und Infrastruktur vor. Die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt
Coburg mbH freut sich, in der folgenden
Serie Existenzgründer aus der Region zu
präsentieren, die zeigen, dass die Existenzgründung
in Coburg eine echte Alternative
darstellt. Zusammen mit den Partnern aus
dem Existenzgründernetzwerk Coburg steht
die Wirtschaftsförderung allen Gründern
und Interessierten mit Rat und Tat zur
Seite.
.
ww w
www.existenzgruendung-in-coburg.de
ww
w existenzgruendung-in-coburg.de
w.
42 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
START-UP
DIE MARKE
BÄCHLEIN
JAN CARLSEN STARTET DURCH
Bächlein? Der Name verrät es. Es muss etwas mit Wasser zu
tun haben. Und das tut es auch. Tatsächlich verbirgt sich hinter
dieser Bezeichnung ein junges Start-up mit Sitz in Coburg.
Firmengründer Jan Carlsen und sein Team verkaufen innovative
Installationsprodukte für Bad, Küche oder Garten. Dazu
gehören Ablaufgarnituren, Design-Siphons, Armaturen oder
Gartenwasserhähne. Carlsen, Jahrgang 1992, hat mit Neugier
und Risikobereitschaft sein Unternehmen aufgebaut.
Dabei weiß Carlsen nach dem Abitur nicht, wo die berufliche
Reise hingehen soll. Er tourt ein Jahr lang durch Welt und
probiert danach Verschiedenes aus. „Ich habe mal dies und
mal das studiert und war damit sehr unglücklich. Irgendwann
habe ich das Studieren erfolgreich abgebrochen“, sagt er.
Schließlich kommt ihm die Idee, ein Produkt auf einem
international bekannten Online-Marktplatz zu
verkaufen. Welches Produkt das sein könnte, weiß
er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nur so viel: Es
sollen Objekte sein, die man weiterentwickeln und
verbessern kann. Er forscht und landet bei einem
Nischenprodukt, das jeder im Haus am Waschbecken
hat, nämlich eine Ablaufgarnitur. Diese Garnituren
sind meist mit einer Stange zum Heben und
Senken versehen und funktionieren nicht immer reibungslos
beziehungsweise sie sind in der bung
Handhaumständlich.
„Das könnte man praktischer und
einfacher konstruieren“, denkt
sich Carlsen. Und somit ist die
Idee geboren. Carlsen entwickelt
eine Pop-up-Funktion für
eine Ablaufgarnitur. Das heißt,
die Ablaufgarnitur hebt und
senkt sich beim Drücken eines
Knopfes und somit entfällt
die Stange hinter dem
Becken.
Das Produkt ist geboren,
jetzt braucht er noch eine
Marke. Apropos Marke: Damit
war es „ein bisschen tricky.“
Denn die Marke darf nicht zu viel über
das eigentliche Produkt verraten. „Bächlein hat einen Bezug
durch das Wasser, ist aber nicht zu beschreibend. Das ist cool“,
sagt er. Carlsen kreiert „Die Marke Bächlein“ und bringt das
Produkt auf ein international bekanntes Online-Portal. Carlsen
platziert die Pop-up Ablaufgarnitur dort, wo Leute gezielt
suchen. Das können Griffe für ein Fahrrad, eine Hülle für ein
Handy oder eben eine Ablaufgarnitur sein. Der Jungunternehmer
hat Erfolg. Das erste Produkt der Marke Bächlein verkauft
sich überzeugend. „Und da habe ich mir gedacht, es wäre doch
cool, wenn ich noch mehr Produkte dazu nehme.“
Das geht freilich nicht ohne eine gewisse Risikobereitschaft.
Carlsen investiert seine Ersparnisse in seine Idee und erweitert
die Produktpalette. Zwei Jahre arbeitet er als
Ein-Mann-Unternehmer, dann stockt er sein Team
auf, mittlerweile ist es auf sechs Mitarbeiter
gewachsen.
Das Pop-up System des Wasserbeckens hat
Carlsen inzwischen auch auf die Küche übertragen.
Damit entfallen das Drehen am Extender
Drehknopf oder händisches Herausnehmen
des Verschlusses. Im Sortiment sind zum
Beispiel Design-Siphons, Gartenwasserhähne
oder Pop-up Wasserstöpsel und vieles mehr, alle
Produkte sind von herausragender Qualität.
„Bächlein“ arbeitet mit geprüften, BSCI
zertifizierten
Produktionsstätten
zusammen. Die Waren werden effizient
und ressourcenschonend
transportiert. Das Kerngeschäft
sind Privatkunden und die kommen
mittlerweile aus ganz Europa
und vereinzelt aus den USA. „In
den USA läuft es noch schleppend,
aber es wird sich entwickeln“, gibt
sich Carlsen zuversichtlich.
Mit Blick in die Zukunft möchte Carlsen
sein Team erweitern. „Willkommen
sind motivierte Menschen aus allen
Bereichen“. Weitere Produkte sollen
entwickelt, der internationale Markt erschlossen
und der Online-Shop ausgebaut
werden.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 43
44 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
START-UP
METZGERSCHÜRZE
STATT ANWALTSROBE
VOM JURASTUDENTEN ZUM FLEISCH-SOMMELIER
Gunnar Flessa wollte es wissen: Wo kommt sein Fleisch her, das er so gerne
isst? Wie geht es in einer Metzgerei zu? Was macht ein Metzger? Neugierig
hat er in den Beruf hineingeschnuppert und seinen Traumberuf gefunden: Der
28-Jährige ist Metzgermeister und Fleisch-Sommelier mit eigenem Laden in
der Spitalgasse.
Der neu eröffnete Laden in der Spitalgasse fällt auf. Mit Holz ist der Eingang
des „MasterButcher“ gestaltet. Betritt man den Laden, ist das wie ein Zeitsprung.
In warmen Farben, gemütlich, geschmackvoll und für eine Metzgerei
ungewöhnlich eingerichtet ist das Geschäft. Interieur und leise Musik im
Hintergrund verbreiten Nostalgie-Flair. „Die Kunden sollen den Laden betreten
und sich wohlfühlen“, sagt der Chef des Hauses. Flessa trägt Melone,
dunkle Hose mit Hosenträgern, ein weißes Hemd und darüber eine Schürze
aus dunkelbraunem Leder. Er sieht aus, als sei er aus der Zeit gefallen. Mit gutem
Grund: Der Metzgermeister und Fleisch-Sommelier hat ein Faible für das
Amerika des 17. und 18. Jahrhunderts. Aber nicht nur: Mit seiner Metzgerei
„MasterButcher“ hat er sich seinen Traum erfüllt. Produkte von bester Qualität
bietet der MasterButcher in der Spitalgasse an. Es ist Flessas Anspruch,
nur hochwertigste Fleisch- und Wurstwaren zu verkaufen.
Dabei hatte er nach dem Abitur, das er am Gymnasium Casimirianum abgelegt
hatte, zunächst eine komplett andere Richtung gewählt. Flessa entscheidet
sich nach dem Abitur für ein Jurastudium. Er lebt in dieser Zeit
in einem Singlehaushalt, kauft ein und kocht selbst. Die
oft niedrigen Preise, zu denen Fleischwaren angeboten
werden, machen ihn stutzig. Dafür, meint er, könne keine
Qualität auf dem Teller landen. Auf Steak, Wurst und
Co kategorisch zu verzichten ist für Flessa keine
Option. „Dafür esse ich meine Coburger Bratwurst
viel zu gerne“, sagt er. Der Student macht
sich viele Gedanken rund um das Thema Fleisch und
die Ernährung. Er ist neugierig und redet viel mit
seinen Eltern. „Meine Eltern haben mich angeschubst
und gesagt, ich solle mich mit einem Metzger unterhalten“,
erzählt er. Das tut er auch. Er hakt er bei der
Metzgerei Fischer in Coburg nach. Inhaber Frank Fechter
macht neugierig und vermittelt einen Praktikumsplatz
bei der Fleischerei Luther – Flessas späterer Lehrbetrieb.
Das Praktikum und die handwerkliche
Arbeit gefallen Flessa. „Das Metzgerhandwerk
ist so abwechslungsreich, spannend und
verantwortungsvoll, das erkennt man als
Außenstehender leider oft nicht“,
sagt er. Er beendet sein Jurastudium
und beschließt den Beruf des
Metzgers zu erlernen.
Als Kammersieger der Handwerkskammer Oberfranken und als Vizemeister
der bayerischen Metzgergesellen schließt er seine Ausbildung ab. Im Butcher
Wolfpack, dem deutschen Nationalteam der Metzger, bestreitet er ebenfalls
Wettkämpfe auf internationaler Ebene. „Dafür üben wir im Team, profitieren
gegenseitig von der Erfahrung anderer Teammitglieder und verbessern so
unsere Techniken und Arbeitsweisen“, sagt er. Auch der internationale Austausch
mit anderen Teams sei dabei von größter Wichtigkeit, um voneinander
zu lernen und sich zu verbessern. „Eigentlich wäre es 2020 zur Weltmeisterschaft
nach Sacramento/ Kalifornien, USA gegangen. Leider musste dieser
Wettkampf wegen Corona abgesagt werden. Aber die nächste Chance kommt
bestimmt“, sagt Flessa, der für sein Handwerk brennt. In diesen Wettkämpfen
sind Wissen, Hygiene, handwerkliches Geschick, eine 100-prozentige Verwertung
der Tiere und die Präsentation der hergestellten Waren das Ent-
scheidende.
Nach seiner Ausbildung als Fleischermeister, Erfahrung im Handwerksbetrieb
sowie dem Einzelhandel, legt Flessa seine Ausbildung zum Fleisch-Sommelier
mit großem Erfolg in Augsburg ab. Ein Fleisch-Sommelier bringt umfangreiches
Wissen rund das Thema Fleisch mit. Das beginnt bei der Genetik
der Tiere, dem Futtermittel, der Zusammensetzung des Fleisches bis hin zu
Zubereitungstipps und ernährungsphysiologischen Fragen. Flessa kann lückenlos
aufschlüsseln, wo das Tier herkommt, was es gefressen hat, welches
Teilstück wofür am besten geeignet ist und wie es besonders lecker wird. Und
das wünschen die Kunden auch. „Die Leute wollen Transparenz und nicht
anonyme Massenware“, sagt er.
Im April dieses Jahres hat Flessa den „MasterButcher“ in Coburg eröffnet.
Dort bietet er nur beste Qualität an, dafür müssen verschiedene
Kriterien erfüllt sein. Wichtig ist vor allem die Haltung der
Schweine, Rinder und Co. Die Tiere müssen aus der Freilandhaltung
kommen, Spaltenböden sind nicht erlaubt und Kälbchen dürfen nicht
von der Mutter getrennt werden. Gentechnisch veränderte Nahrung
ist ebenso tabu wie Antibiotika oder Hormone im Futter. Auch dürfen
keine Phosphate oder unnötige Additive in der hausgemachten Wurst
landen. In der Metzgerei „MasterButcher“ erhält der
Kunde ebenso Gulasch, Leberkäse oder Schnitzel
wie „Gourmet-Fleisch“, zum Beispiel vom
Blonde d‘Aquitaine-Rind, US-Primebeef oder
Lammfleisch aus Island. Gutes Essen ist für
Flessa eine Herzensangelegenheit, täglich
bietet er einen Mittagstisch und Imbiss
an. „Bei unseren Speisen wird von der
Mayonnaise bis zum Brot alles selbst
gemacht“, sagt er.
Gunnar Flessa ist in seinem Traumberuf
angekommen. „Ich habe es nicht einen
Tag bereut“, sagt er. Und so zerlegt
er Fleisch, bereitet es zum Verkauf vor
und berät seine Kunden, anstelle Paragrafen
und Gesetze zu büffeln.
AUSGABE 51 / JUNI 2022
COBURGER | DAS MAGAZIN 45
ZAHLEN & FAKTEN
WAS IST NEUGIER?
Neugier (auch Neugierde) ist das als ein Reiz auftretende Verlangen,
Neues zu erfahren und insbesondere, Verborgenes
kennenzulernen. Neugier kann ausgerichtet sein auf permanent
wechselnde Ereignisse, um dadurch eine Lust an Sensationen
befriedigen zu können. Bei dieser Begriffsvariante sind
emotionale und motivierende Anteile hoch.
Ist die Neugier auf ein Interesse an Wissen ausgerichtet, stehen
forschungs- oder verstandesmäßige Anteile im Vordergrund.
Diese Form der Neugier wird auch Wissbegierde genannt.
Krankhafte Neugier wird Skopophilie genannt.
NEUGIER-INDEX
Neugier bringt Innovation. Eine Studie der Merck KGaA
hat 2018 ermittelt, in welchen Ländern und Altersgruppen
Arbeitnehmer am neugierigsten sind.
1. Deutschland 71,9
2. USA 70,4
3. China 68,8
Quelle: Merck Neugier-Studie 2018.Befragung unter insgesamt 3000 Personen in Deutschland, USA und China.
WIKIPEDIA-SEITENAUFRUFE
PERSON/MONAT IN EUROPA
1. Niederlande 17,3
2. Finnland 17,2
3. Schweden 15,6
...
6. Deutschland 12
TOP-10-FORSCHER
Quelle: Viking Ranking 2019
In der Persönlichkeitspsychologie gilt (intellektuelle) Neugier
als wichtiger Teilaspekt der Persönlichkeitseigenschaft Offenheit
(openness). Sie ist eingebettet in das breitere Konzept
der Offenheit für vielfältige Erfahrungen (openness to experience)
und korreliert moderat mit Intelligenz und Kreativität.
Im Zusammenhang mit Neugier wird in der Psychologie häufig
Berlyne zitiert, der (tier-)experimentelle Studien durchgeführt
hat. Ein Ergebnis bezog sich auf die Frage, welche situativen
Bedingungen eine Neugier hervorrufen könne. Berlyne fand
dafür die vier Aspekte: Neuartigkeit, Komplexität, Ungewissheit
und Konflikt. Außerdem unterscheidet Berlyne einerseits
zwischen spezifischer und diversiver Neugier, andererseits
zwischen perzeptueller und epistemischer Neugier. Nach Berlynes
Aktivationstheorie wird dabei spezifisches Neugierverhalten
eher dann gezeigt, wenn ein Organismus vielen Umweltreizen
ausgesetzt ist. Man widmet sich hierbei einzelnen
Aspekten der Umwelt, um sie zu erkunden und damit das subjektive
Reizniveau zu senken. Finden sich zu wenige Reize in
der Umwelt, zeigt ein Organismus diverses Reizverhalten, er
sucht also nach neuen Reizen in der Umwelt, um Langeweile
abzubauen. Ein mittleres Reiz- oder Aktivationsniveau empfindet
man hingegen als angenehm.
Eine Studie von 2015 zeigt, dass Menschen, um Unklarheiten
zu beseitigen, gewillt sind, Neues zu erforschen, auch wenn
es negative Konsequenzen haben kann.
Quelle: Wikipedia
1. Albert Einstein Relativitätstheorie
2. Max Planck Quantenphysik
3. Otto Hahn Spaltung Urankerne
4. Werner Heisenberg Wellennatur atomare Teile
5. F. Crick, J. Watson Doppelhelix-Struktur DNA
6. Alexander Fleming Penicillin
7. Niels Bohr Atommodell
8. Marie u. Pierre Curie Radioaktivität
9. Linus Carl Pauling Helix-Modell Proteine
10. Konrad Zuse Erster Computer
Quelle Focus: Umfrage unter 500 deutschen Wissenschaftlern
UMFR AGE:
„LERNEN SIE GERNE NEUES DAZU?“
0,5%
Trifft nicht zu
5,6%
Trifft eher
nicht zu
45,5% 48,2%
Trifft eher zu
Trifft zu
Quelle: Statista
46 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 47
48 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF
Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der
großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe
einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.
MACHER
Dieses Mal: Hans-Peter (Hape) Langsch, Geschäftsführer der PM Kapital Gruppe Bad Staffelstein, der Firmen
wie Kaiser-Porzellan Bad Staffelstein oder auch die Goebel Porzellan aus Rödental angehören und die kürzlich
das Gelände der ehemaligen Porzellanfabrik Griesbach in Cortendorf erworben hat.
Sind Sie ein Macher?
In den langen Jahren meiner Berufstätigkeit
wurde ich oft so benannt. Und wenn Macher
Menschen sind, die Initiative entwickeln, Chancen
und Potentiale sehen und heben, die vor
Hindernissen nicht zurückschrecken, sondern
sie als Herausforderung betrachten, die Ideen
umsetzen, die hinfallen und wieder aufstehen
um Neues zu bewegen oder den Weg zum Ziel
eben anders zu gehen, die ein positiv optimistisches
Mindset haben und andere zum Mit-Machen
motivieren können, dann stimmt das wohl
auch.
Warum sind Sie ein Macher?
Ich möchte nicht behaupten, es wurde mir in die
Wiege gelegt, doch sind Einflüsse eines Elternhauses,
das über mehrere Generationen durch
selbständiges Unternehmertum geprägt wurde,
nicht von der Hand zu weisen, wurde doch
klar, dass nur durch aktives „Machen“ und die
Portion Extra Engagement die Familie ein vernünftiges
Auskommen hatte. In dieser, vom 2.
Weltkrieg traumatisierten Generation, stand
das Bestreben um finanzielle Absicherung im
Vordergrund, wer machte kam voran, wer mehr
machte, kam weiter. Initiative wurde belohnt.
Ungeachtet dessen hat mich Routine schon immer
gelangweilt, brachte keine Erfüllung, eher
die Depression des täglichen Einerleis. Die Herausforderungen
von Neuem waren und sind
reizvoll, etwas zu probieren, es kennenzulernen,
etwas anders zu machen als bisher. Sei es beruflich
oder sportlich, offene Neugier zu entwickeln
begeistert mich, motiviert und lässt vermeintliche
Grenzen überwinden.
Was macht das Machen aus?
Der Macher braucht Inhalte und Potentiale, die
er entwickeln kann, er braucht Visionen und Ideen,
was daraus werden kann, und den Mut die
Themen anzugehen. Er braucht die individuelle
Souveränität und den persönlichen und finanziellen
Freiraum und die Fähigkeiten machen zu
können. Er braucht eine gewisse Erfahrung um
Machbarkeiten einzuschätzen und Visionen von
Träumen zu unterscheiden. Er sollte begeistern
können um Mit-Macher zu finden, die die Ideen
umzusetzen helfen und es ist stets von Vorteil,
wenn das, was gemacht wird, auch Abnehmer
findet, damit nicht „Machen“ Selbstzweck
bleibt. Der Macher muss der Pionier, Vorreiter
und „Fahnenträger“ der Idee sein, die Resilienz
eines Aufstehmännchens haben.
Wie ging es los mit dem Machen?
Während des Studiums arbeitete ich als Drucker.
Es dauerte nicht lange, da war zusammen
mit meiner damaligen Partnerin der eigene Werbeverlag
für Branchen-Telefonbücher gegründet,
den wir nach dem Studium verkauften. Bei
der BASF AG in Ludwigshafen sollte ich dann
eine Produktlinie von technischen Druckhilfsmitteln
international erfolgreich machen. Das
gelang und so kam später der internationale
Vertrieb der gesamten Farbensparte dazu. Nach
einigen Jahren erfolgte vor nunmehr 30 Jahren
der Ruf nach Rödental zu Goebel Porzellan,
um hier strategisch die Potentiale des Unternehmens
in den Nicht-Hummel Bereichen zu
entwickeln. Wilhelm Goebel schenkte mir Vertrauen,
der Geschäftsbereich „Schenken und
Wohnen“ entstand und wuchs. 8 Jahre später
verließ ich das Unternehmen und erwarb mit
Hilfe eines Finanzinvestors die insolvente Alka
– auch genannt Kaiser Porzellan - in Bad Staffelstein.
Kein anderer aus der Branche wollte sich
engagieren. Doch wir hatten einen Traum. Der
Traum wurde zum Albtraum, unerwartet viel
Reputation war durch die Insolvenz verloren
gegangen und wurde durch den 11. September
2001 zusätzlich verstärkt, die neue Betriebsgesellschaft
musste 2003 Insolvenz anmelden. Zu
Boden gehen ist schmerzhaft, doch nur wer liegen
bleibt ist ein Verlierer. Erneut wurde eine
Betriebsgesellschaft gegründet, aber anders, die
eigene Fertigung wurde aufgegeben. 2009 traten
die Gesellschafter der mittlerweile ebenfalls aus
der Insolvenz 2006 restrukturierten Goebel Porzellan
an mich heran. So begann eine neue Vision,
dazu führte, dass 2010 Goebel in die Gruppe
um Kaiser Porzellan integriert wurde. 2016 zog
die Goebel-Mannschaft nach Bad Staffelstein
um. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit, aber
sicher kein einfacher Schritt, wenn ein Unternehmen
nach 145 Jahren seinen Standort „Oeslau“
aufgibt. Nach Jahrzehnten des Machens von
Goebel machen mittlerweile andere, ehemalige
Mit-Macher im Team weiter. Sie haben den Spirit
die Geschichte fortzuschreiben, und geben
mir Freiraum, etwas Neues zu machen: Aus der
alten Porzellanfabrik Griesbach in Cortendorf,
die seit 1995 vor sich hin darbt, einen Ort der
Begegnung zu machen, neues kreatives Leben
entstehen zu lassen, „Porzellanfabrik wird zur
Kulturfabrik“, eine Idee, die begeistert.
Ist die Region Coburg ein guter
Ausgangspunkt zum Machen?
Coburg bietet ungewöhnlich viel Potential, allein
durch die Kooperationsmöglichkeiten mit
der Brainschmiede Hochschule, durch seine Historie
und Umgebung. Potentiale, die teilweise
im Verborgenen liegen, so wie die alte Griesbach
Fabrik an der Itz. Oberfranken sind nicht immer
leicht für Neues zu begeistern, doch gerade das
lässt einen, der neue Ideen in der Region entwickeln
will, sein Vorhaben von unterschiedlichen
Standpunkten aus mehrfach evaluieren und
durch die Prüfungsinstanzen des Design Thinking
betrachten. Und so ganz nebenbei ist Coburg
ein wunderschöner Ort um hier zu leben.
Hier kann man wieder Kraft schöpfen für neue
Ideen. Der Gottesgarten am Obermain trägt
nicht umsonst diesen Namen. Ich mag‘s hier.
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 49
Coburg, das Coburger Land und die angrenzenden Gebiete:
Eine lebenswerte Region, mitten in Europa. Naturnah und doch
urban, mit Sinn für Kultur, Platz für Freizeit, Raum für Bildung.
Und vor allem ein idealer Ort zum Arbeiten. Das belegen viele
erfolgreiche Unternehmen. Sie sind die Treiber der Region
Coburg, tief verwurzelt in ihrer Heimat und weltoffen zugleich,
verantwortungsbewusst, visionär.
Sie sind …
COBURGS BESTE ist das WERBELABEL des COBURGER für die
besten Unternehmen seit Ende 2018.
COBURGS BESTE nennen sich heute schon viele Unternehmen der
Region Nordwestoberfranken und Südthüringen.
50 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Der COBURGER wählt sie aus und stellt sie vor – Unternehmen, die sich
durch die Kombination verschiedener Kriterien auszeichnen:
Innovation | Tradition | Ausbildung | Engagement
Diese Unternehmen bekommen vom COBURGER die Chance, sich
als COBURGS BESTE zu präsentieren. Unternehmen aus Industrie,
Handwerk, Handel oder Dienstleistung.
In einem gemeinsamen Workshop erarbeitet der COBURGER
den Wesenskern dieser Unternehmen heraus. Danach entwirft
das COBURGER-Team – bestehend aus Redakteur, Designer und
Marketingfachleuten – eine ganz individuelle vierseitige Präsentation:
Was treibt das Unternehmen, wo sieht es sich
in Zukunft, welche Visionen tragen es?
Hat
Ihr Unternehmen
auch das Label
verdient?
Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf:
Anke Feuer | feuer@coburger-magazin.de
Wolfram Hegen | hegen@coburger-magazin.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 51
Foto: Michael Selzer
Singen
Freude am
Chor Unerhört hat
wieder viel vor
Seit seiner Gründung 2006 hat sich der Chor “Unerhört!” zu
einem echten Publikumsliebling in der Coburger Musiklandschaft
entwickelt. Stets ausverkaufte Konzerte, kreative Programme,
begeisterte Kritiken, Gastspiele in Salzburg, Prag, Karlsbad, sowie die
Zusammenarbeit mit hochkarätigen Orchestern und Musikern sind
nur einige Eckpfeiler, die diesen Chor ausmachen. Vor allem aber ist es die
grenzenlose und ansteckende Begeisterung der Mitglieder für das gemeinsame
Musizieren. Doch auch der Chor „Unerhört!“ hat wie die gesamte Kulturszene unter
den Folgen der Pandemie gelitten. Lange waren keine Proben möglich, keine Auftritte. Beim
Weinfest im Mai in Coburg aber war es dann wieder so weit. Und für die kommende Saison hat
man sich viel vorgenommen. Dafür sucht man auch neue Sängerinnen und Sänger. Gründerin
52
und Leiterin des Chores ist Antonietta Bafas. Der COBURGER hat sich mit ihr unterhalten.
COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
FREUDE AM SINGEN
Advertorial
COBURGER: Frau Bafas, Sie, der Chor, die ganze Musik- und
Kulturszene, das alles lebt von der Freude am gemeinsamen
Singen und Musizieren, am Erarbeiten neuer Werke und natürlich
von dem Gefühl aufzutreten, Menschen zu unterhalten, sie
zu begeistern. Wie sehr hat Ihnen das in den letzten zwei Jahren
gefehlt und wie schön war der Neustart auf dem Weinfest
in Coburg?
Bafas: Mir hat im Grunde genommen all das
gefehlt, wofür ich musikalisch brenne, denn
gerade Singen, dazu in Gemeinschaft, geschweige
in größeren Gruppen war absolut
nicht möglich. Ich habe es immer wieder zwischen
den vielen Lockdowns
versucht, mit kleineren Gruppen
zu singen, mit Abstand, im Freien,
sogar online. Drei wunderbare ITV
Aufzeichnungen, darunter die Coburger
Weihnacht 20 und 21, sogar
ein Konzert beim COltur-Festival
21 konnten meine begeisterte(n)
Sänger/innen trotz alle Widrigkeiten
absolvieren, während andere
Chöre sich aufgelöst hatten,
und das heißt was! Aber es wäre gelogen
zu behaupten, dass diese unglaubliche kulturelle
Krise spurlos an uns vorbei ging, denn auch wir haben
erfahrene Mitglieder verloren.
Und ja, der Auftritt beim Weinfest war wieder mal eine Gelegenheit
zu zeigen, was der Chor Unerhört sich trotz längeren
Pausen aus den „Ärmeln“ schütteln kann.
COBURGER: Nun geht’s hoffentlich wieder so richtig los. Welche
Werke haben Sie sich für die nächsten Monate, für die kommende
Saison vorgenommen und welche Auftritte sind denn
schon geplant?
Bafas: Ich hoffe wirklich sehr, dass es dieses Mal richtig los
geht. Denn Pläne habe ich genug. Seit der Gründung des Chores
vor über 15 Jahren war es mein Anliegen, musikalisch ungewöhnliche
Pfade zu betreten, auf musikalische Reisen zu gehen,
sowohl mit meinen Sänger/innen, als auch mit dem Publikum.
Damit hat sich der Chor Unerhört eine große Fan-Gemeinde
aufgebaut, die unsere Konzerte mit großer Begeisterung
besucht. Jazz, Klassik, Musical, Volkslieder, lateinamerikanisch,
kubanisch und Vieles mehr, inklusive die musikalische
Begleitung von 4 Landestheater-Schauspielproduktionen
zeigen unsere Neugier und Offenheit.
Auch in diesem Jahr will ich mit meinen Sänger/innen ein sehr
spannendes Projekt realisieren, mit irischer Musik. Ich hatte
im Herbst für ein Konzert im „LEISE am Markt“ die 7-fache
irische Meisterin an der Harfe und Banjo Lisa Canny mit ihrer
Band eingeladen. Mit dieser unglaublichen Musikerin und meinem
Chor möchte ich irische Songs gemeinsam interpretieren
und weiß schon jetzt, dass es eine tolle Erfahrung sein wird.
COBURGER: Irische Werke stehen also im Mittelpunkt ihrer
Arbeit in der nächsten Zeit. Was können Sie
denn generell zu Ihrem Repertoire sagen.
Für welche Musik steht der
Chor Unerhört?
Bafas: Wie gesagt, der Chor Unerhört
ist bekannt für seine ungewöhnlichen
Projekte, seine Offenheit und Neugier,
insbesondere für die Schätze anderer
Kulturen. Denn Musik ist eine internationale
Sprache, die aus dem Herzen der Menschen
kommt und die jeder versteht.
COBURGER: Sie suchen auch wieder Sängerinnen und Sänger.
Wenn jetzt jemand Lust und Laune dazu hat, beim Chor
Unerhört mitzusingen, was muss er oder sie denn mitbringen
an Fähigkeiten?
Bafas: Ja, wir suchen wieder Menschen, die Freude am Singen
haben, idealerweise mit etwas Erfahrung, denn in den 15
Jahren seiner Geschichte hat sich der Chor sehr gut entwickelt.
Meistens genügt schon eine gesunde Stimme und gutes Gehör.
COBURGER: Jetzt, wo es also wieder losgeht mit der Arbeit
mit Ihrem Chor, auf was freuen Sie sich am meisten?
Bafas: Am meisten freue ich mich auf die vielen tollen Menschen,
die in diesem Chor singen. Auch auf die Konzerte und
Auftritte mit diesem unglaublichen Gemeinschaftsgeist.
Und natürlich auf unser Publikum, welches
all die positive Energie vom gemeinsamen
Singen aufnimmt und sie wieder zu
uns bringt.
Sängerinnen
und Sänger
gesucht.
Foto: brandpirate.de | Manuel Köhler
Foto: Jochen Berger / Coburger Tageblatt
Chor Unerhört Antoinetta Bafas E-Mail: a.bafas@gmx.de www.chor-unerhoert.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 53
HÖRNLEIN & FEYLER
Advertorial
Rechtstipps für die Urlaubszeit
SOMMER.
SONNE.
SORGENFREI.
Über zwei Jahre Corona: Die Pandemie hat mit all ihren Maßnahmen
unser aller Leben verändert. Kein Wunder, dass in diesem Sommer, dem
ersten seit 2019 nahezu ohne Einschränkungen, Impfnachweisen und
Maskenpflichten, endlich viele Menschen wieder richtig Urlaub machen
möchten, durchschnaufen, Sonne tanken, fremde Länder und Kulturen
kennenlernen. So sind die Flieger und Hotels gut ausgebucht, die Strände
füllen sich. Was aber sollte man rechtlich in diesem Sommer in Sachen
Urlaub bedenken? Dazu unterhalten wir uns in dieser Ausgabe mit Lutz
Lindner, Fachanwalt bei der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler.
COBURGER: Herr Lindner, im Corona-Sommer 2020 gab
es viele kostenfreie Stornierungen, die von den Gerichten
auch als rechtmäßig bestätigt wurden auf Grund sogenannter
„außergewöhnlicher Umstände“, also der Pandemie.
Wie verhält es sich da in diesem Jahr?
Lutz Lindner: Die Gerichte haben 2020 dazu verschiedene
Faktoren herangezogen: Wenn es Reisewarnungen gab für
Länder, wenn die Inzidenzen hoch waren, dann hatte man
gute Chancen, auch kurzfristig kostenfrei zu stornieren. Die
Pandemie war ein außergewöhnlicher Umstand, den keiner
so auf dem Schirm hatte. Ich denke, in diesem Jahr könnte
sich die Sachlage anders darstellen: Dass die Pandemie wellenförmig
verläuft, ist ja mittlerweile bekannt, und wir sind
ja noch in einer Pandemie.
Für alle Verträge, die nun abgeschlossen werden, können
deshalb die Pandemie und damit verbundene Maßnahmen
evtl. nicht mehr als unvermeidbare Umstände für eine kostenfreie
Stornierung angesehen werden. Entscheidend wird
sein, ob der durchschnittlich informierte Reisende und Reiseveranstalter
aufgrund weiterer Wellen der Pandemie annehmen
mussten, dass mit Maßnahmen zur Eindämmung
auch nach der Reisebuchung zu rechnen ist.
Mein Tipp: Nicht auf Grund der Urteile der Vergangenheit
damit rechnen, dass Stornierungen jetzt auch so leicht möglich
wären.
COBURGER: Wie verhält es sich mit den notwendigen
Versicherungen für eine Reise? Hat sich da durch die
Pandemie etwas verändert?
Lutz Lindner: Die Empfehlung ist, die vorhandenen bzw.
die neu abzuschießenden Verträge genau auf deren Inhalt
zu prüfen, z.B. ist bei Reiserücktritts- oder abbruchversicherungen
eine Corona Erkrankung abgedeckt oder muss diese
mit einem Extrabaustein abgesichert werden. Auch gibt es
Unterschiede bei den Leistungen im Quarantänefall oder was
die Versicherung als geeigneten Nachweis für das Vorliegen
einer Coronaerkrankung anerkennt (PCR Test oder Attest).
Manche Verträge sehen keine Kostenerstattung vor bei Abbruch
einer Reise in ein Land mit Reisewarnung (Warnung
nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen Unruhen im
Lande). Reisewarnungen stehen beim Auswärtigem Amt auf
der Homepage, das gilt als Gradmesser.
Immer dabei bedenken, dass die normale Krankenversicherung
zwar dafür eintritt, dass man vor Ort im Urlaub versorgt
wird, aber nicht für einen notwendigen Rücktransport.
COBURGER: Haben Sie noch einen
Tipp für eine sorgenfreie Reise?
Lutz Lindner: Also ganz allgemein gilt, dass man als Pauschalreisender
besser dran ist bei Geltendmachung der
Rechte, weil hier das deutsche Reiserecht aus dem BGB
greift, vorausgesetzt man bucht über einen deutschen Anbieter,
oder aber deutsches Recht findet Anwendung, auch
wenn man über einen ausländischen Veranstalter bucht. Das
muss man vor der Buchung prüfen.
Als Pauschalreise gelten Kombinationen meistens aus Flug,
Bus oder Schiff und Übernachtung. Bei so einer Reise kann
man Mängel immer beim Veranstalter, bei dem man die Reise
gebucht hat, melden, dann hat man gute Chancen auf eine
Erstattung. Es gilt aber: Mangel dokumentieren, rechtzeitig
melden, beim Veranstalter melden. Diesen Weg muss man
einhalten. Bei einer Individualreise gilt nicht das Pauschalreiserecht,
sondern immer z.B. Mietrecht bei Unterkünften
oder die EU-Fluggastrechtverordnung bei Flugverspätungen.
Bei Buchungen direkt im Ausland gilt dann in der Regel
das Recht des Urlaubsortes.
Das ist wesentlich aufwändiger
und ich habe
kleinere Chancen
auf Erfolg.
Hörnlein
& Feyler
Fachanwälte
Anwaltskanzlei
Hörnlein & Feyler
Kasernenstraße 14
96450 Coburg
Tel: (09561) 80 11 0
Fax: (09561) 80 11 20
info@hoernlein-feyler.de
www.hoernlein-feyler.de
54 COBURGER | DAS MAGAZIN
BÄTZOLDT
Advertorial
Fahrspaß-Prämie
Schnell sein und sich die
schnittigen Aktionsmodell von Kymco sichern
Ob im City-Alltag, auf dem Weg zur Arbeit oder Überland, ob
allein oder mit Sozius – die Roller von Kymco und Super Soco
überzeugen mit maximaler Funktionalität und Fahrspaß. Von
Retro bis Modern, mit unterschiedlichen Komfortausstattungen
und diversen Features. Ob als Benziner oder Akku-Modell,
hier ist Fahrspaß auf zwei Rädern garantiert.
KYMCO - Flitzer für jeden Geschmack
Die Scooter und Roller der Marke KYMCO machen immer eine
gute Figur. Das Sortiment umfasst wendige Flitzer, zuverlässige
Allrounder und performancestarke Sportler. Jedes Modell besticht
mit seinen eigenen Stärken. Die Auswahl lässt in Sachen
Leistung, Farbe und Design keine Wünsche übrig. In allen Klassen
setzt KYMCO neue Maßstäbe und die Scooter überzeugen
mit ihrem stimmigen Gesamtpaket aus technischen Innovationen,
zuverlässiger Technik und ansprechender Optik. Die Roller
gibt es von 50 ccm bis 550 ccm. Die Sicherheit steht hier im
Vordergrund, so haben die Ingenieure neben einem teilweise serienmäßigem
Bosch-Anti-Blockier-System auch gut dosierbare
Scheibenbremsen verbaut.
Mit dem Navi auf dem Roller
Kymco NOODO, endlich ein Navi für Rollerfahrer! Die NOO-
DOE Navigation wurde so konzipiert, dass man nicht ständig auf
das Display schauen muss, sondern sich voll auf die Straße konzentrieren
kann. Alle Infos sind aufs Wesentliche reduziert und
mit einem kurzen Blick erfassbar. Details zur Strecke werden automatisch
angezeigt, sobald man Zeit hat, diese sicher zu lesen
– zum Beispiel an der roten Ampel. Ziele können bereits vor der
Fahrt bequem und vorab auf dem Smartphone eingegeben werden.
Sobald die Zündung betätigt wird, wird alles automatisch
auf den Roller übertragen. Einfach die kostenlose NOODOE App
auf dem Smartphone installieren, das favorisierte
Design wählen und das Cockpit mit dem Lieblingsfoto
als Hintergrundbild personalisieren.
Super Soco – Elektrisch unterwegs
Die Roller von Super Soco sind kompromisslos
als reine Elektrofahrzeuge entwickelt,
und sind das Highlight einer neuen, sauberen
Mobilität. Rundum durchdachte Details
begeistern auf Anhieb und die Serienausstattung
lässt kaum einen Wunsch offen. Das Modell
SUPERSOCO CUx besticht durch seine
Leichtbauweise (Eigengewicht 67 kg) und
seine vielen Ausstattungsmerkmale. Ein
perfekter Flitzer für die Schule und die
Stadt.
Jetzt bis zu 10% sparen
Auch in diesem Jahr beteiligt sich Bätzoldt an der Aktion der
Firma Kymco und stellt im Aktionszeitraum vom 01.06.2022 bis
zum 15.07.2022 die Aktionsmodelle vor, bei denen eine Fahrspaß
Prämie bis zu 10 % möglich ist. Der Fokus der Aktion liegt
vor allem bei den 125er Fahrzeugen.
Also Chance nutzen und bei Bätzoldt in der Neustadter Straße
über die verschiedenen Rollervarianten informieren und einen
Termin für eine Probefahrt vereinbaren.
Auch Zubehör wie Helme, Handschuhe und Top-Case gibt es in
der Ausstellung.
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die Erwartungen des Kunden in einem Punkt zur erfüllen, sondern
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56 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 57
58 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
HIER WOHNTEN …
HIER WOHNTEN…
VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
FOTOS: VAL THOERMER
… MÖNCHE
Ein Rückzugsort in bewegten Zeiten. Während sich im gesamten süddeutschen Raum
Anfang des 16.Jahrhunderts die Bauern erhoben und für mehr Rechte kämpften
und starben, blieb Coburg von den blutigen Aufständen weitgehend verschont.
Bemerkenswert. Denn der Gedanke der Reformation ergriff den Fürstenhof rechtzeitig.
Er kam den Menschen ein Stück weit entgegen und verhinderte den Aufruhr. So blieb
das Fachwerkhaus in der Gymnasiumgasse 3 nur bis zum Jahre 1520 das Augustinerhaus.
Danach fühlten die Mönche aus der Region sich wahrscheinlich unerwünscht.
Herzog Johann Ernst erkannte, dass er seine
Untertanen nicht länger mit überhöhten Abgaben
knechten konnte und er Zugeständnisse
bei ihren Freiheitsrechten machen musste. So
blieb das Fürstentum in Sachen Bauernkrieg
ein weißer Fleck auf der Landkarte. Herzog Johann
stimmte sogar zu, dass die Gottesdienstordnung
angepasst wurde. Ein heftiger Bruch
mit der Papstkirche, den er da vollzog. Die
Menschen wollten mitentscheiden, welcher
Pfarrer eingesetzt wird. Sie wollten dem Wort
Gottes aus der Bibel unverfälscht lauschen,
ohne persönliche Zusätze des Predigers. Diese
reformatorischen Neuerungen ließ der Coburger
Herzog zu. Er erkannte die Kraft, die von
der Erneuerung des evangelischen Glaubens
ausging.
Nur bis zum Jahr 1520 allerdings diente das
Gebäude hinter dem Casimirianum den Augustinermönchen
aus Münnerstadt als Absteige.
Sie, einst herbei gerufen von der Bürgerschaft
zur Gründung eines Klosters, taten
sich selbst schwer mit der Seelsorge vor Ort im
Grabfeldgau. Mit dem Deutschen Orden gab es
Streit. Wer durfte sich denn nun eigentlich um
das Seelenheil der Gläubigen kümmern? Wer
durfte bestimmen, welcher Pfarrer predigen
darf? Ungeklärte Fragen, die die reformatorischen
Strömungen dieser Zeit aufwarfen. Der
Bau des Klosters zog sich über Jahrzehnte hin.
Es scheint, als hatten die schwarzen Mönche
es schwer, in Münnerstadt Fuß zu fassen. Und
nicht alle Untertanen wollten sich mit den Augustinern,
einst aus Würzburg herbeigerufen,
arrangieren. Der berüchtigte Münnerstädter
Haufen ließ sogar die Waffen sprechen und
verpasste den Gottesdienern einen empfindlichen
Schlag, als dieser 1525 plündernd ins
Kloster eindrang. Ein Zeichen setzen wollten
sie, die Bauern, Handwerker und Bürger. Und
eine Verringerung der unerträglich gewordenen
Abgabenlast – auch zum Bau von Klöstern
– erreichen. Die Mönche zogen sich zurück aus
der Region, danach lag das Kloster über 100
Jahre verlassen.
Die Gymnasiumsgasse 3 kam ab 1611 noch
einmal zu historischem Ruhm. Es wurde das
Wohnhaus des ersten Rektors des Casimirianums,
Andreas Libavius. Der Sohn eines
Hallenser Leinenwebers studierte Medizin,
Philosophie und Geschichte und war auch als
Schulinspektor in Rothenburg ob der Tauber
im Dienst, bis Herzog Johann Casimir ihn
nach Coburg holte. Der Universalgelehrte gilt
bis heute als ein Mitbegründer der modernen
Chemie. In den folgenden Jahrhunderten beherbergte
das Fachwerkgebäude verschiedene
Handwerksbetriebe, bis es in den Besitz der in
Coburg bekannten Familie Beyersdorf kam.
Die ehemalige Schlosserwerkstatt im Innenhof,
die bis heute erhalten ist, nutzte der Bildhauer
Max Beyersdorf als Atelier. Dessen weithin
sichtbarstes und bekanntestes Werk ist das
Relief des Reichsadlers auf dem Bismarckturm
am Himmelsacker. Als der wuchtige, 16 Meter
hohe Turm zu Ehren des Reichskanzlers fertig
gestellt war, bekam Max Beyersdorf den Auftrag,
dem Denkmal noch den obligatorischen
Reichsadler in Stein hinzuzufügen. Seiner patriotischen
Gesinnung entsprechend freute er
sich über diesen Auftrag in besonderer Weise.
Es ist auch überliefert, dass sein Sohn Robert
sich gerne um das Wohl des arbeitenden Vaters
gekümmert hat. Denn im Austausch für
ein leckeres Mittagessen erhielt Robert einen
kräftigen Schluck Bier aus dem Fässchen der
Dörfleser Schaumberger Brauerei. Natürlich
erst nachdem der Meister und der Geselle ihren
Durst gelöscht hatten.
Häuser, die mit Unterstützung der
Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V.
saniert worden sind.
Der COBURGER stellt sie vor: 2021
in jeder Ausgabe des COBURGER
eines in unserer Reihe „Hier wohnte“.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 59
HIER WOHNTEN ...
60 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
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62 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
... MÖNCHE
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 63
Wann ist der beste Zeitpunkt
für den Immobilienverkauf?
Ihre Lebensumstände haben sich geändert und Sie spielen mit
dem Gedanken Ihre Immobilie zu verkaufen?
Allerdings warten Sie noch immer auf den richtigen Zeitpunkt?
Aber wann genau ist der?
Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, spielen vor allem die persönlichen Gründe des Eigentümers eine Rolle. Diese können
durchaus vielfältig sein. Die wichtigsten Gründe sind aber meist der Umzug aus beruflichen Gründen, die Scheidung, die
Vergrößerung der Familie, das Alter, oder ein Erbfall. Der Grund entscheidet auch meist darüber, wie schnell der Eigentümer
einen Verkauf wünscht.
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64 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Advertorial
Persönliche Gründe beeinflussen den Verkaufszeitpunkt
Bei der Vergrößerung der Familie oder wenn die Immobilie für den eigenen Bedarf zu groß geworden sein sollte, nimmt sich
der Eigentümer zunächst Zeit, um ein neues Zuhause zu suchen. Wenn es allerdings um eine Scheidung geht, besteht das
Interesse des Eigentümers eher darin, die Immobilie so schnell wie möglich zu verkaufen.
Anders sieht es aus, wenn die Immobilie als Kapitalanlage dient. Wenn die Spekulationsfrist abgelaufen ist, sehen viele
Kapitalanleger den Zeitpunkt für gekommen, die Immobilie zu verkaufen. Hat man eine Immobilie erworben und bewohnt
sie nicht selbst, so sollte man 10 Jahre bis zum Verkauf warten, da man sonst den gezielten Gewinn versteuern muss. Allerdings
sind auch Eigentümer, die in den zwei Jahren vor dem Verkauf in der Immobilie gewohnt haben, nicht von der
Spekulationsfrist betroffen.
Die wirtschaftliche Lage am Markt kennen
Alexander Petrich von VON POLL IMMOBILIEN Coburg und sein Team kennen sich in Coburg und Umgebung bestens aus und
sind Immobilienmakler aus Leidenschaft. Aktuell beschäftigt den Immobilienmarkt die Frage: Wie wirkt sich die Zinswende
auf die Preise aus? Baufinanzierungen sind so teuer wir zuletzt vor acht Jahren.Das dämpft die Kauflaune und verändert
die Nachfrage. Geringere Verkaufserlöse für Immobilien sind nicht auszuschließen. Der Fachmann rät eine Immobilie nicht
in Eigenregie zu verkaufen. „Viele unterschätzen den Arbeitsaufwand. Wir begutachten das Grundstück und das Gebäude,
analysieren den Markt, berechnen und machen uns über den Verkaufspreis Gedanken und haben bereits Kaufinteressenten
in unserer Datenbank, die sich für Objekte haben vormerken lassen.“
Sein serviceorientiertes Team nimmt dem Verkäufer viele zeitaufwändige Termine und Recherchen ab: Von der Erstellung des
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 65
KULTURTIPPS
KULTUR
Liebe Leser,
nach gut zwei Jahren erlaubt Corona der Kultur eine Verschnaufpause, vielleicht sogar eine
Rückkehr zu so etwas wie Normalität. Wir wünschen von daher viel Freude bei den von uns
ausgewählten Veranstaltungen. Gehen sie hin. Haben Sie Freude.
THEATER
DON CAMILLO UND PEPPONE
Komödie in drei Akten von Gerold Theobalt
nach dem Roman „Mondo Piccolo – Don Camillo“
In einem kleinen Dorf in Norditalien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geraten
der kommunistische Bürgermeister Peppone und der Priester Don Camillo immer
wieder aneinander. Als Peppone seinen neugeborenen Sohn auch noch auf
den Namen Lenin taufen will, gerät schließlich das ganze Dorf in Aufruhr. Neben
dieser Hassliebe zweier unterschiedlicher Männer geht es in „Don Camillo
und Peppone“ aber auch um die großen Themen der damaligen Nachkriegszeit.
So werden antikapitalistische Demonstrationen und Streiks der Arbeiterklasse
geschildert. Auch ohne die beiden Streithähne ist in diesem Dorf so richtig was
los. Das Stück ist ein Plädoyer für ein menschliches Miteinander, das die eine
oder andere Streiterei nicht ausschließt. Der Theaterautor Gerold Theobald hat
die mehrbändigen Romane von Giovannino Guareschi zu einem packenden und
spannenden Theaterabend verdichtet, welchen Matthias Straub im Hofgarten
inszenieren wird.
THE RAKE’S PROGRESS
Oper in drei Akten von Igor Strawinsky
Libretto von Wystan Hugh Auden und Chester Simon Kallman
Der junge Tom Rakewell verlässt seine Geliebte Anne Trulove, um Nick
Shadow nach London zu folgen. Dort soll er sein Erbe antreten. In London führt
Rakewell ein zügelloses Leben, er verprasst sein gesamtes Geld und heiratet die
bärtige und geschwätzige Jahrmarktssensation Baba the Turk. Nach einem Jahr
verlangt Nick Shadow – niemand anderes als der Teufel selbst – seinen Lohn:
Toms Seele. Ein letztes Kartenspiel soll Rakewells Schicksal entscheiden. Während
der Komposition seiner ersten und einzigen Oper beschäftigt sich Strawinsky
vor allem mit Mozarts „Così fan dulde“ und arbeitet geschickt Anklänge
von Monteverdi über Händel, Mozart, Rossini bis Verdi mit ein. So entsteht ein
neoklassizistisches Stil-Pasticcio voll tonaler Harmonien, virtuoser Koloraturen
all’italiana und lyrischer Melodien.Intendant Bernhard F. Loges bringt gemeinsam
mit der Ausstatterin Ana Tasic und dem GMD Daniel Carter diese gesellschaftskritische
Parabel über wahre Werte abseits von Ruhm und Geld mit analytisch-satirischem
Scharfsinn auf die Bühne.
Wann? Bis 31. Juli 2022
Wo? Theater im Hofgarten
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Wann? Bis 30. Juni 2022
Wo? Großes Haus
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
66 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
KULTURTIPPS
Der neue
Kia Sportage.
Inspiriert dich immer wieder.
NOCHES CUBANAS
Ballettrevue von Mark McClain
Mit Musik von Ibrahim Ferrer, Marialy Pacheco, Pérez Prado u. a.
Bei Kuba denkt man sofort an Traumstrände, Oldtimer, Rum und Zigarren –
und an ausgelassene Partys in den zahllosen Clubs. Kubaner*innen wachsen
mit Musik und Tanz auf, sie tanzen in jeder Lebenslage: „Es gibt das kubanische
Sprichwort: Wer gehen kann, der kann auch tanzen!“ Und diese Lebenslust
und Bewegungsfreude soll auch das Publikum an diesem Abend erleben, erklärt
McClain. Seien es Buena Vista Social Club oder Pérez Prado, mitreißende Salsa-Rhythmen,
berührende Boleromelodien oder sanfte Rumbaklänge – kubanische
Musik vermittelt ein besonderes Lebensgefühl.
Wann? Bis 07. Juli 2022
Wo? Theater im Hofgarten
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Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung.
WELTLITERATUR - VORTRAGSREIHE
In Kooperation mit dem Landestheater veranstaltet die VHS Coburg
eine Reihe mit literaturwissenschaftlichen Vorträgen und Lesungen
Johann Wolfgang von Goethe sprach von Weltliteratur, wenn Werke über das
gegenseitige Kennenlernen und Bezugnehmen hinaus die großen Aufgaben einer
gemeinsamen Welt einschließlich des Wissens der jeweiligen Zeit umfassend
darstellen. Im Rahmen des Studiums Generale veranstaltet die Volkshochschule
Coburg eine Reihe zur Weltliteratur mit literaturwissenschaftlichen Vorträgen
zu bedeutenden Werken und Autoren. Referenten sind Professoren und wissenschaftliche
Mitarbeiter*innen verschiedener Literaturlehrstühle der Universität
Bamberg. Mitgestaltet werden die Veranstaltungen von Mitgliedern des Schauspielensembles
des Landestheaters Coburg.
Wann? Bis 22. Juni 2022
Wo? Pfarrzentrum St. Augustin
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
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nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken
zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 67
KULTURTIPPS
MUSIKALISCHES
HAZMAT MODINE
Gute-Laune-Musik aus New York
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zu schneiden!
Wilde Mundharmonikas, eine fröhliche und zugleich
klagende Klarinette und ein irrwitziges
Sousafon kreieren einen einzigartigen Klang auf der
Bühne. Hinzu kommen diverse Blas- und seltene
Saiteninstrumente, die den erdigen Sound in noch
mehr Farben erklingen lassen. Ihr Album „Box of
Breath“ landete 2019 in rund zehn Top-Album-Listen
des Jahres und schaffte es in den Downloadcharts
sogar unter die Top fünf. Ob Folk, Blues, Jazz oder
Avantgarde – Hazmat Modine können alles. Diese
Mischung unterschiedlicher Genres macht die Band
auch nach 16 Jahren intensiven Touren immer wieder
zu einem einzigartigen Liveerlebnis. Für die lang
ersehnte Sommertour 2022 hat die Gruppe neben
ihrem aktuellen Album auch einige Überraschungen
vorbereitet – mit spannenden neuen Songs, die
erstmals zu hören sein werden.
Wann? 12. Juli 2022 um 20 Uhr
Wo? Digitale Manufaktur Rödental – Open Air
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sie auszeichnet, ist eine unverwechselbare musikalische Vision und der raffinierte Einsatz traditioneller Mariachi-Instrumente.
Das in New York lebende Frauenquartett schöpft seine Inspiration aus einer Vielzahl
an kulturellen und musikalischen Einflüssen. Die Mitglieder haben ihre Wurzeln in Mexiko, Puerto Rico,
Kuba, Kolumbien, Deutschland, Italien und der Dominikanischen Republik. Auf der Bühne verschmelzen
sie zu einer unwiderstehlichen Einheit und verzaubern mit ihrer anmutigen und lebhaften Ausstrahlung und
ihrem überwältigenden Gesang. Auf ihrem neuen Album vereinen sie ein ganzes Arsenal an Stilen: Jazz,
klassische Musik, Salsa, Cumbia, Folk, Rock, Country und Hip-Hop. Im Laufe der letzten Jahre haben ihre
Auftritte weltweit für Furore gesorgt.
Wann? 07. Juli 2022 um 20 Uhr
Wo? Leise am Markt
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68 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
KULTURTIPPS
ANDREAS KÜMMERT
SINGER - SONGWRITER
Open-Air-Special
Erneut ist dem Singer/Songwriter aus Gemünden
mit seiner aktuellen Single ein druckvoller Rocksong,
erdig, ehrlich, straight und unter die Haut
gehend, gelungen. Und auch wenn er sowohl musikalisch
wie auch thematisch absolut zeitlos ist,
scheint er mehr denn je in unser aktuelles Geschehen
zu passen. Das, was Andreas Kümmert auf
„Sweet Oblivion“ beschreibt, wird vielen vermutlich
jetzt erst so wirklich deutlich. Und dabei jedem
auf seine eigene Art und Weise. Andreas lässt er
die Musik für sich sprechen. „Jeder assoziiert das,
was mit sich selbst und seinem eigenen Leben verknüpft
ist.“
SOMMER FITNESS
WOCHEN
Gültig bis 30.09.2022
Als Freigeist und Individualist weiß er, wovon er
spricht. 2013 hat er die TV-Castingshow „The Voice
Of Germany“ gewonnen. 2015 trat er als Sieger des
deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song
Contest unter dem Motto „Unser Song für Österreich“
hervor, verzichtete jedoch vor laufender Kamera
auf seine Teilnahme.
Wann? 31. Juli 2022 um 18 Uhr
Wo? Kultur.werk.statt Neustadt
Weitere Informationen: www.agentur-streckenbach.de
SCHLOSSPLATZFEST
Die größte Gourmet-Party Nordbayerns
Auf Nordbayerns größter Gourmet-Party erwartet die Besucher vielfältige Musik und ein großes gastronomisches
Angebot. Der künstlerische Leiter des Festes, Marcus Geuss, hat als Highlight die Original Prinz
Albert Blasmusik (OPA) im Programm. Auch eine Travestieshow und ein Jazz-Frühschoppen sind dabei.
Die beiden neuen Veranstalter haben dieses Jahr mehrere neue Punkte gesetzt, um das Schlossplatzfest erhalten
zu können: Zum Beispiel wurden die Mieten für die Gastronomie gesenkt – damit diese ihre Preise
für Speisen und Getränke stabil halten können.
Der Vorverkauf hat begonnen: Das 5-Tages-Tickets kostet 8 Euro (1,60 Euro Eintritt am Tag).
Wann? 14. Juli 2022 - 18. Juli 2022 von 17 Uhr bis 23 Uhr
Wo? Schlossplatz
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 69
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HELDRITTER KABARETTSOMMER
Die einmalige Sondershow
„VIVA VOCE – Open Air Spezial!“
Die Wahrheit liegt
am Strand.
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in 4 Wochen.
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Neben den größten Hits aus ihren herausragenden
A-cappella-Shows haben die fünf Sänger auch ein
paar spezielle musikalische Geschenke im Gepäck.
Denn im Herbst 2020 feiert die brandneue Show
„Glücksbringer“ Premiere – und auf derWaldbühne
wird vielleicht der ein oder andere Song davon zu
hören sein.
Wann? 01. Juli 2022 um 20 Uhr
Wo? Waldbühne Heldritt
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87,4% Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad
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Kundenbefragung: 04/2021
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GEFALTETE TIERWELT ORIGAMI
Objekte von Nand Bruynooghe
Haustiere, Fabelwesen, Insekten oder Vögel – es gibt nahezu nichts, was Nand Bruynooghe nicht schon
gefaltet hätte. Origami, abgeleitet von den beiden Worten ‘Ori = falten und gami = Papier, also Papierfalten,
ist eine Kunst, die ihren Ursprung in Japan hat. Bei Orgami geht es darum, mit einem einzigen Blatt Papier,
ohne Schneiden, ohne Kleben, nur durch verschiedene Falten nach oben, unten und über einander, ein dreidimensionales
Modell entstehen zu lassen. Ob faltbare Trinkflaschen oder die Sonnensegel eines Satelliten
– die Einsatzmöglichkeiten von Origami sind nahezu unbegrenzt. Nand Bruynooghe aus Coburgs belgischer
Partnerstadt Oudenaarde hat sich seit Jahrzehnten diesem Hobby verschrieben und ist in der Zwischenzeit
ein wahrer Meister in der Kunst des Faltens. Passend zum 50. Jubiläum der Städte -partnerschaft zwischen
Oudenaarde und Coburg zeigt eine Sonderausstellung einen kleinen Querschnitt aus seiner Sammlung unterschiedlichster
Origami-Figuren.
Wann? 3. Juli bis 11. September
Wo? Naturkunde-Museum Coburg
Weitere Informationen: www.naturkunde-museum-coburg.de
70 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
26.08.1968
10.03.2022
KULTURTIPPS
COBURGER GLASPREIS 2022 – TEIL-AUSSTELLUNG
Der Coburger Glaspreis ist der wichtigste Wettbewerb für zeitgenössische Kunst aus Glas in Europa. Die
begleitende Ausstellung auf der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental
präsentiert knapp 100 Werke von 90 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Im Fokus stehen aktuelle
künstlerische Tendenzen rund um das Material Glas. Die hochaktuellen Themen und die Vielfalt der eingesetzten
Techniken machen die Coburger Schau zu einem besonders spannenden Höhepunkt im internationalen
Jahr des Glases 2022. Rund ein Viertel der Objekte wird im Europäischen Museum für Modernes Glas gezeigt.
Der Coburger Glaspreis 2022 wird von den Kunstsammlungen der Veste Coburg in Kooperation mit der
Alexander Tutsek-Stiftung durchgeführt und wird gefördert von der Oberfrankenstiftung, der Stadt Coburg,
der Stadt Rödental, der SÜC Coburg, Denk Keramische Werkstätten, der Niederfüllbacher Stiftung
und der Achilles-Stiftung. Ein Katalog erscheint im April im Michael Imhof Verlag und ist im Museumsshop
erhältlich. Die Eintrittskarte in die Kunstsammlungen der Veste Coburg berechtigt innerhalb von vier Wochen
auch zum Besuch des Glasmuseums. Der Eintrittspreis zum Glasmuseum wird umgekehrt auch vom
Eintrittspreis zur Veste abgezogen.
Meine Zielgruppe sind
Führungskräfte, Selbstständige,
Unternehmer und Ärzte, die ihr
Potenzial beruflich, privat und
gesellschaftlich voll und effektiv
ausschöpfen
wollen.
Herrn Frank Sperschneider
Personaltrainer/
Fitnessfachwirt
Frank Sperschneider
Zertifizierter ganzheitlicher
Gesundheitsberater nach Dr. Ruediger Dahlke
Wann? Bis 25. September 2022
Wo? Veste Coburg und Europäisches Museum für Modernes Glas in Rödental
Weitere Informationen: www.veste.kunstsammlungen-coburg.de
Trainingsstützpunkt
Bahnhofstrasse 14 | 96450 Coburg
Tel. 09561 973 44 68 | Mobil. 0177 299 39 21
hallo@frank-sperschneider.de
www.frank-sperschneider.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 71
BUCHSIGNIERUNG
MIT PETER MAFFAY & HENDRIKJE BALSMEYER
27.06.2022
12:00-15:00 Uhr
EXKLUSIV
auf unserem Parkplatz
auf der Lauterer Höhe!
Im Rahmen der Buchsignierung bitten wir um Verständnis, dass nur das Buch
„Anouk, die nachts auf Reisen geht“
sowie Autogrammkarten signiert werden können.
ANLÄSSLICH UNSERER
WIEDERERÖFFNUNG IN
COBURG
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Niorter Straße 3 | 96450 Coburg
72 COBURGER | DAS MAGAZIN
AUSGABE 51 / JUNI 2022
KULTURTIPPS
POP ART AUSSTELLUNG JAMES FRANCIS GILL
AUF SCHLOSS HOHENSTEIN
Das Kunstforum Schloss Hohenstein startet mit dem nächsten
Highlight in die Ausstellungssaison 2022. Nach der erfolgreichen
Premierenausstellung von Bob Dylan im Vorjahr, heißt es von
Mitte April bis Mitte August 2022 „Schloss Hohenstein meets
Pop Art“.
James Francis Gill zählt neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein
zu den Ikonen der Pop Art. Ein Werk des 87-jährigen Texaners
aus der „Women in Cars Serie“ wurde schon 1962 vom Museum
of Modern Art in New York in deren ständige Sammlung
aufgenommen.
Zum 60-jährigen Jubiläum werden sowohl Unikate wie auch die
im Jahr 2022 neu erschienenen Serigrafien, der „Women in Cars“
gezeigt. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Führungen sind immer Freitag bis Sonntag im
Zweistundentakt: 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr
Reservierungen unter
stephan.zipfel@kunstforum.schloss-hohenstein.de
Wann? bis 14. August 2022
Wo? Schloss Hohenstein
Eintritt: 5 Euro | Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren
haben freien Eintritt.
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 73
IM ZEICHEN DES FRIEDENS
Text und Fotos:
Michael Selzer
Stadtpartnerschaft
Coburgs mit Oudenaarde
„Es war kein längst vergangenes Ereignis oder eine gemeinsame Geschichte der beiden
Städte, die zu dieser Verbrüderung führte. Es war ein globaler, bewaffneter Konflikt.“ Mit
diesen Worten blickte Oudenaardes Bürgermeister Marnic de Meulemeester beim offiziellen
Empfang seiner Stadt Anfang Mai auf die Anfänge der Städtepartnerschaft mit Coburg.
Die Delegation des Coburger Stadtrates mit der Gouverneurin der Provinz Ostflandern Carina van Cauter
Die Originalurkunde
mit der die Städtepartnerschaft
zwischen
Coburg und Oudenaarde
begann
Ehemalige Kriegsgegner,
die sich in den Schützengräben
des Zweiten Weltkriegs
als Feinde gegenüberstanden,
hätten sich
die Hand gereicht und
„ganz persönlich und auf
einer sehr persönlichen
Ebene einen Friedensschluss
angeboten“.
Und, im wahrsten Sinne
des Wortes, „auf der anderen
Seite”, gab es Menschen, die diese ausgestreckte Hand
dankbar ergriffen haben; die die Chance erkannt und
genutzt haben – was zu diesem Zeitpunkt alles andere
als eine Selbstverständlichkeit war. „Dafür verdienen
alle Beteiligten bis zum heutigen Tag unser Aller
höchsten Respekt”, stellte Coburgs Oberbürgermeister
Dominik Sauerteig in seiner Festansprache ebenfalls
die Verbindung zwischen den Anfängen und der aktuellen
Situation her. Wichtiger und aktueller denn je sei
der Text der Urkunde, die am 5. Mai 1972 von den damaligen
Stadtoberhäuptern Josef Thienpont und Wolfgang
Stammberger unterzeichnet wurde: „...durch die
Herstellung menschlicher und kultureller Beziehungen
wollen wir eine Verbindung von Mensch zu Mensch,
von Stadt zu Stadt, von Land zu Land schaffen. (...) Wir
verpflichten uns mit Überzeugung und aus tiefstem
Herzen, alles zu beseitigen, was in der Vergangenheit
der Harmonie zwischen unseren Völkern abträglich
war, und alles zu fördern, was geeignet ist, unsere Mitbürger
zusammenzuführen“, zitierte de Meulemeester.
Die Tatsache, dass just an diesem Wochenende auch
in Belgien mit dem so genannten Befreiungstag, dem
Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht wurde, nahm OB
74 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
OUDENAARDE
Native Advertising
Sauerteig zum Anlass, die Bedeutung einer Städtepartnerschaft
in der heutigen Zeit einzuordnen:
„Wenn wir morgen zusammen mit den Freunden aus
Hastings einen Kranz in Erinnerung an den Befreiungstag
niederlegen und der Opfer des Krieges gedenken,
ist das aus meiner Sicht nicht nur ein Akt
der Erinnerung – es ist vor allem eine Warnung und
eine Mahnung. Eine Mahnung, dass von europäischem
Boden nie wieder Handlungen ausgehen dürfen,
die den Frieden zwischen unseren Völker, den
Zusammenhalt und das Miteinander in Europa gefährden.
Unser Mahnen an diesem Festwochenende
stellt für mich insofern auch ein Versprechen dar,
dass wir gemeinsam alles tun werden, um jedwede
Form von Krieg in Europa zu verhindern“.
Eine Tatsache, der sich am Abend der belgische
Premierminister Alexander de Croo anschloss. Bei
seinem kurzen Besuch in Oudenaarde betonte der
Premier in seiner Ansprache ebenfalls die Bedeutung
der europäischen Völkerverständigung und
die Wichtigkeit der Werte, für die die Europäische
Union steht. Nach zwei Jahren Pandemie, die auch
für jeden Einzelnen persönliche Einschränkungen
mit sich gebracht hätte, wäre es nun an der Zeit
wieder „zu leben und zu genießen“, so de Croo.
Freundschaften über Ländergrenzen hinweg, wie
die zwischen Oudenaarde und Coburg, seien einer
der Garanten dafür, dass das auch weiterhin für Alle
möglich sei.
Eine besondere Erfahrung konnte die Coburger
Delegation schließlich am Sonntag machen, als sie
vormittags an der offiziellen Kranzniederlegung
während der Gedenkveranstaltung anlässlich des
Befreiungstages teilnahm. Im Namen der Stadt Coburg
legten der Städtepartnerschaftsbeauftragte des
Coburger Stadtrats Jürgen Heeb und Stadtrat Martin
Lücke, in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters,
einen Kranz am Mahnmal nieder.
Die Veranstaltung in Oudenaarde, aber auch der Besuch
des deutschen Soldatenfriedhofs in Meenen,
auf dem rund 48.000 deutsche Soldaten ihre letzte
Ruhestätte gefunden haben und vor allem die abendliche
Zeremonie des „Last Post“ in Ypern, hinterließen
die deutschen Delegationsteilnehmer tief beeindruckt
aber auch nachdenklich. Jeden Abend um 20
Uhr gedenkt man in Ypern mit dem „Last Post“
der gefallenen britischen Soldaten des Stellungskrieges,
der nahezu die gesamte
Zeit des Ersten Weltkrieges rund
um Ypern tobte. Coburgs Ehrenbürger
und Altoberbürgermeister
Norbert Kastner, der
einer persönlichen Einladung
aus Oudenaarde gefolgt war,
legte zusammen mit Jürgen Heeb
und Martin Lücke einen Kranz im Namen der
Stadt Coburg nieder.
„Dass wir heute hier stehen dürfen, dass wir
hier und heute einen Kranz niederlegen
und gemeinsam mit Menschen verschiedenster
Nationalitäten der Kriegsopfer
gedenken dürfen, ist etwas ganz Besonderes,
etwas unglaublich Beeindruckendes
und etwas, dessen Geist wir unter
allen Umständen bewahren und verteidigen
müssen”, appellierte Kastner im Anschluss.
Die Delegation aus der Vestestadt, der neben
Stadträten und Verwaltung auch Mitglieder des
Städtepartnerschaftsvereins angehörten, war
sich am Ende des dreitägigen Besuchs einig, dass
die Partnerschaft mit Oudenaarde etwas Außergewöhnliches
darstellt. „So viel Gastfreundschaft,
Herzlichkeit und Offenheit, mit der die Partnerschaft
gelebt wird, findet man nur sehr selten und
diese Werte gilt es nicht nur zu bewahren, sondern
vor allem zu erwidern“, waren sich die Teilnehmer
einig.
Der Gegenbesuch in Coburg fand drei Wochen
später statt. Auch hier gab es eine Besonderheit,
denn wie in Oudenaarde waren, auf Einladung
des Coburger OB, Vertreter aus dem englischen
Hastings, einer weiteren Partnerstadt von Oudenaarde,
nach Coburg gekommen.
Einer der letzten belgischen
Widerstandskämpfer bei
der Kranzniederlegung
Das Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege in
Oudenaarde - rechts der Kranz der Stadt Coburg
OB Dominik Sauerteig und der belgische Premierminister Alexander de Croo
Verleihung der Medaille „Die Stadt Coburg dankt“
in Silber an Anja van Acker aus Oudenaarde
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 75
SUMMER EVENT
DELIFE feiert den
Sommer!
Das Möbelunternehmen aus Ebersdorf lädt
am 6. August zum großen Summer Event
Nach dem großen Erfolg der DELIFE STORE Eröffnung
im letzten Jahr möchte der bekannte Onlinehändler
für einzigartige Massivholz- und Designmöbel auch
2022 seine Kunden, Gäste und Mitarbeiter mit einem
außer gewöhnlichen Summer Event erfreuen. Dafür
wird nicht nur der DELIFE STORE komplett überarbeitet
und mit dem neuesten Produktprogramm ausgestattet,
sondern auch das gesamte DELIFE Gelände in
Ebersdorf in eine coole Summer Party Area verwandelt.
Nur beim
DELIFE
SUMMER EVENT:
-20 %
auf alle Möbel
„Nach der schweren Coronazeit haben wir es uns doch alle verdient, wieder
mehr Zeit miteinander zu verbringen und den Sommer richtig zu genießen“,
freuen sich Max und Nicki Kirchner, die Geschäftsführer der DELIFE GmbH.
„Deshalb wollen wir in diesem Jahr unseren Kunden und Fans beim Summer
Event noch viel, viel mehr bieten. Und das ganz ohne Kontaktbeschränkungen.“
Ab 10 Uhr öffnet DELIFE für alle Gäste, selbstverständlich ohne Eintritt,
seinen Store und das weiträumige Unternehmensgelände. Auf einer In- und
Outdoorfläche von 6.000 qm präsentiert der E-Commerce-Spezialist seine
schönsten Möbel, außergewöhnliche Ausstellungsstücke und die neuesten
Kreationen in einem einzigartigen Beach- und Wellnessstyle mit Pool,
exquisiten Cocktails und einer tollen Auswahl großartiger Foodtrucks. Ein
DJ sorgt mit entspanntem Clubsound für das richtige Summerfeeling und
auch für die Kleinen ist mit einer Hüpfburg jede Menge Spaß garantiert.
Wer sich schon immer für die Kreationen von DELIFE interessiert hat, kann
beim Summer Event gleich noch ein richtiges Schnäppchen machen. Denn
nur an diesem Tag bietet DELIFE seinen Besuchern satte 20 % Rabatt auf alle
Möbel! Dafür gibt es bis 16 Uhr eine ausgezeichnete und liebevolle Beratung von
den sympathischen DELIFE Mitarbeitern.
„Wir möchten vor allem, dass sich unsere Kunden und Gäste beim Summer
Event richtig wohlfühlen, uns auch vor Ort besser kennenlernen und einfach
einen entspannten Tag mit Familie und Freunden hier bei uns verbringen
können“, sagen Max und Nicki Kirchner. „Es ist uns wichtig, nicht nur im
Onlinebereich, sondern auch hier in der Umgebung präsent und aktiv zu sein.
Deshalb ist unser Summer Event auch bis 22 Uhr geplant. Denn was gibt es
Schöneres, als mit unseren Gästen einen schönen Tag ausklingen zu lassen und
den Sommer so richtig zu feiern?“
DELIFE SUMMER EVENT
6. August | 10-22 Uhr
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» neueste Trends & exklusive
Einzelstücke auf über 6.000 m²
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DELIFE STORE | Ehrlicher Straße 19
96237 Ebersdorf
76 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
DELIFE
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 77
KULTURTIPPS
Advertorial
BUCHEMPFEHLUNG
MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN
„Eines Tages werde ich für immer nach Hamburg zurückkommen, das verspreche ich Ihnen.“
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, das Archiv der Hamburger Familie Lagerfeld zu sichten und aus
deren Geschichte einen Roman zu machen, musste die mit der Familie befreundete Autorin Heike Koschyk
nicht lange überlegen. Daraus entstanden ist mit „Das Glück unserer Zeit“ eine faszinierende Familiensaga
in zwei Bänden, deren erster Teil mit dem Untertitel „Der Weg der Familie Lagerfeld“ kürzlich erschien.
Eine der Hauptfiguren des Romans ist Otto Lagerfeld (1881 – 1967), Sohn eines wohlhabenden Hamburger
Weinhändlers und Vater des berühmten Modeschöpfers Karl Lagerfeld. Rückblickend aus dem Jahr 1942, in
dem Otto beginnt, seine Lebenserinnerungen zu notieren, erzählt der Roman die Familiengeschichte der
Lagerfelds ab 1897. Zu dieser Zeit lebt der junge Otto mit seinen sieben Geschwistern und den Eltern in der
Familienvilla im ländlich geprägten Klein Flottbek am Nordufer der Unterelbe.
Klappenbroschur
416 Seiten:
ISBN: 978-3-442-20632-2
15,00 Euro
eBook
ISBN: 978-3-641-27308-8
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Hörbuch Download
ISBN: 978-3-8445-4617-0
12,95 Euro
Otto träumt von der weiten Welt und so schifft er sich nach Abschluss seiner Ausbildung 1902 nach
Südamerika ein. Sein Ziel ist, es in der Ferne zu Wohlstand zu bringen und als erfolgreicher Geschäftsmann
nach Hamburg zurückkehren. Doch obwohl er sich als geschickter Händler erweist, geht es mit dem
Wohlstand nicht so schnell voran wie erhofft. Otto bricht also seine Zelte in Südamerika ab und zieht weiter.
Nach Stationen in New York und San Francisco, wo inzwischen sein ältester Bruder Joseph lebt, landet er
schließlich im sibirischen Wladiwostok, wo er zunächst für ein amerikanisches Handelsunternehmen tätig
ist.
Seine Firma vertreibt in Russland unter anderem ein in Deutschland bis dato unbekanntes Produkt:
Kondensmilch. Otto erkennt das Potenzial dieses gerade in Krisenzeiten aufgrund seiner Haltbarkeit
ungemein wichtigen Lebensmittels und als sein Arbeitgeber beschließt, sich aus dem russischen Markt
zurückzuziehen, nutzt er die Gelegenheit, sich selbstständig zu machen.
Nach erfolgreichen Jahren in Wladiwostok wirft ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh zurück. Als
Deutscher wird er interniert und kehrt erst 1918 nach Hamburg zurück. Im Gepäck hat er eine Idee …
Auf Basis der Dokumente aus dem Familienarchiv der Lagerfelds ist es Heike Koschyk gelungen, eine
ungemein lebendige, interessante und spannende Familiensaga zu verfassen. Neben Otto lässt sie auch den
anderen Familienmitgliedern Platz zur Entfaltung und begeistert mit einer Mischung aus Familiengeschichte
und Reisereportage vor zeitgeschichtlichem Hintergrund.
INHALTSANGABE
Hamburg 1902: Der junge Otto Lagerfeld
bricht nach Südamerika auf,
um dort als Kaufmann sein Glück zu
suchen. Als er seine Familie in Hamburg
besucht, trifft er die Schwester
seines besten Freundes wieder. Otto
ist von Theresia bezaubert, dennoch
reist er weiter nach Wladiwostok,
um dort amerikanische Dosenmilch
zu verkaufen. Gerade als sein neugegründetes
Unternehmen zu florieren
beginnt, bricht der Krieg aus. Otto gerät
in sibirische Gefangenschaft – den
vierblättrigen Klee, den Theresia ihm
als Glücksbringer schickte, trägt er bei
sich. Er weiß, er muss fliehen, um seine
Familie wiederzusehen. Und um seinen
großen Traum zu verwirklichen …
HEIKE KOSCHYK
... wurde 1967 in New York geboren und arbeitete in der Modebranche,
bevor sie mit dem Schreiben von Thrillern und historischen
Krimis begann. Ihre große Leidenschaft ist die Recherche.
Dazu fährt sie an Originalschauplätze und stöbert in Archiven
und alten Bibliotheken. Unter dem Pseudonym Sophie Bonnet
veröffentlicht sie Provence-Krimis, die regelmäßig die Bestsellerlisten
erobern. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
78 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Foto ©Kerstin Petermann
IN EIGENER SACHE
IMPRESSUM
COBURGER – Das Magazin
Ausgabe 51 / Juni 2022
Zehnter Jahrgang
Auflage 3750 Stück
www.coburger-magazin.de
Verlag:
MARKATUS
Branding | Marketing | Film
Coburger Straße 7
96472 Rödental
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Herausgeber und Chefredakteur:
Wolfram Hegen
Telefon 01 71 / 690 52 84
hegen@coburger-magazin.de
Gründungsherausgeber:
Peter Einheuser
Wolfram Hegen
Redaktion / Autoren dieser Ausgabe:
Wolfram Hegen
Wolfram Porr
Heidi Schulz-Scheidt
Gabi Arnold
Fotografen dieser Ausgabe:
Sebastian Buff
Val Thoermer
Titelbild
Claudia Eck | „Spiel blau“
Layout / Illustrationen:
Axel Straubinger
Carolin Oswald
Grundlayout:
Peter Einheuser
Anzeigengestaltung:
MARKATUS
Branding | Marketing | Film
Anzeigenvertrieb:
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hegen@coburger-magazin.de
Anke Feuer
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Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2022
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IN EIGENER SACHE
SPENDE FÜR PRESSEFREIHEIT
REPORTER OHNE GRENZEN
„Reporter ohne Grenzen“ ist ein gemeinnütziger Verein,
der sich weltweit für Pressefreiheit stark macht.
Die freie Berichterstattung nämlich steht weltweit
immer mehr unter Druck. Auch die Bedingungen
in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verschlechtert.
Der COBURGER hat daher gemeinsam
mit der Buchhandlung Riemann aus Anlass seiner
50. Ausgabe im April Erstausgaben vom COBUR-
GER 01 aus dem Jahr 2012 verkauft und den Erlös
dem Verein gespendet. Eine Rarität zum Sammeln
für alle COBURGER-Freunde und für alle, die mit
dem Kauf auch etwas für die Arbeitsbedingungen
von Journalistinnen und Journalisten tun wollen.
Am Ende konnten 220 € an den Verein überwiesen
werden. Ganz lieben Dank für die Unterstützung.
DESIGNTAGE
COBURGS BESTE
Coburgs Beste
Coburgs Beste
Coburgs Beste
präsentiert
Ein Werbelabel des COBURGER
präsentiert
Ein Werbelabel des COBURGER
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Top-Unternehmen in der Region Coburg.
Von den Machern des COBURGER.
Top-Unternehmen in der Region Coburg.
Von den Machern des COBURGER.
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Von den Machern des COBURGER.
Ein
ungewöhnlicher
Ort war in diesem Jahr
Heimat der COBUR-
GER DESIGNTAGE:
Drei Stockwerke des Parkhaus Mauer dienten als
Ausstellungsfläche und Treffpunkt für Designerinnen
und Designer, Unternehmerinnen und Unternehmer
und natürlich für alle Coburgerinnen und
Coburger, die zahlreich kamen, nachdem auch die
Designtage zwei Jahre lang coronabedingt nur im
Netz stattgefunden hatten. Auch der COBURGER
war in diesem Jahr wieder vertreten, mit einer Präsentation
von COBURGS BESTE, dem Werbelabel
für die führenden Unternehmen aus der Region – der
eigene Stand wurde ergänzt von einer 84-seitigen
Sonderausgabe mit den Unternehmen, die seit dem
zweiten Halbjahr 2019 das Werbelabel COBURGS
BESTE erhalten haben.
Mehr Infos unter
www.coburger-magazin.de/rubrik/coburgs-beste
PREMIUMPARTNER
SEITE AN SEITE
Der COBURGER startet mit dieser Ausgabe in
die zweite Hälfte von 100 … und mit vielen Premium-Partnern,
zahlreiche davon, die schon sehr lange
an unserer Seite sind, uns begleiten, uns fördern.
Wir bedanken uns dafür mit besonderen Werbepaketen,
Geschichten, Advertorials. Eine echte Partnerschaft.
Auch dieses Mal: Danke.
Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler
Baugesellschaft Otto Hauch
Bätzoldt oHG
Bodystreet Coburg Heiligkreuz
Buchhandlung Riemann
DELIFE
Engel & Völkers
FG Solar
Friseur Julia Göring Intercoiffure
Galerie Späth
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Hörgeräte Geuter
iTVCoburg
Möbelhaus Schulze
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Sparkasse Coburg – Lichtenfels
Sportland Coburg
Stadtbild Coburg e.V.
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Teppichhaus Bartel
Thomas Bittorf tb.legal
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Haben Sie auch Interesse?
Weitere Infos unter
www.coburger-magazin.de/premium-partner
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Wolfram Hegen
hegen@coburger-magazin.de
Anke Feuer
feuer@coburger-magazin.de
PREMIUM
PARTNER
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 79
Jost Heyder | C. mit Fächer
80 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
GALERIE
Christina Heurig | Only dreamers left alive
G A L E R I E
S O M M E R A K A D E M I E
Christine Rechl | Alpaka
Geschlossene Theater, Kinos, Geschäfte, Gast stätten,
eingeschränkte Reismöglichkeiten und Kontaktbeschränkungen
– seit zwei Jahren waren und sind
besondere Herausforderungen im Umgang mit der eigenen
Zeit gefragt. Gut, wer es versteht, sich selbst sinnvoll zu
beschäftigen. Eine Möglichkeit ist künstlerisches Arbeiten.
Doch nicht jeder fühlt sich dazu berufen. Einen Weg
zur Kunst bieten seit über 20 Jahren die Workshops der
Sommerakademie Coburg, organisiert von der vhs-Coburg
in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt
Coburg und dem Kunstverein Coburg mit Unterstützung
der VR Bank Coburg und der Niederfüllbacher Stiftung. In
einem spannenden Prozess entwickeln Teilnehmer unter
Anleitung eines Künstlers eine Idee zu einem individuellen
Kunstwerk auf Papier oder Leinwand, aus Holz, Stein, Ton,
Filz oder mit einer Fotokamera. In diesem Jahr bietet die
Sommerakademie 21 Kurse in verschiedenen künstlerischen
Disziplinen an. In der Galerie im COBURGER dieses Mal
daher eine Auswahl an Arbeiten der Dozenten 2022.
Mehr Informationen unter
www.sommerakademie-coburg.de
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 81
GALERIE
Annabel Adler | Spirit of Koi
82 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
SOMMERAKADEMIE
Marina Abramova | Oktober
Jost Heyder | Claudia mit Rock
Annabel Adler | Ocean Wave
Wir setzen auf Spezialisierung.
Bei uns finden Sie Fachanwälte für die Rechtsgebiete Familienrecht, Verkehrsrecht,
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Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.
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Dr. Eike Bittorf (RA i. R.)
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 83
GALERIE
Birgit Maria Götz | Biergarten Palais Schaumburg Nürnberg
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96450 Coburg
09561 - 42 65 37
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84 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
SOMMERAKADEMIE
Jannina Hector | Mensch und Raum
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 85
GALERIE
Birgit Maria Götz | Dürer Haus
86 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
SOMMERAKADEMIE
Marina Abramova | April
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 87
MONACO FRANKE
Für den COBURGER von Wolfram Porr
Heutzutage ist das Leben der meisten voll digital! Der Kalender im Wischkästla,
das gleichzeitig auch noch Telefon, Navigationsgerät, Tageszeitung, Fitnesscoach,
Wecker und Spielekonsole ist, wird per Klick mit allen anderen elektronischen
Geräten synchronisiert. Kein Termin, kein Geburtstag rutscht so mehr
durch, alles ist optimiert und auf die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse des
Besitzers eingestellt. Echt woahr, wir lee’m fei scho in fandasdischen Zeiten,
gell! Umso erstaunlicher ist es, dass anscheinend immer mehr Menschen Listen
führen – ganz analog -, die sie daran erinnern sollen, was sie in diesem Leben auf
keinen Fall verpassen sollen und unbedingt noch erleben müssen.
Einer der am häufigsten gehörten Sätze, wenn
es um die richtige „Work-Life-Balance“ und die
Frage „was wollen wir erleben“ geht, ist jedenfalls:
„Das kommt auf meine Bucketlist!“ Einmal
im Leben mit Udos Textzeile im Kopf nach New
York oder auf den Kilimandscharo, einen Fallschirmsprung
erleben oder einen Marathon laufen
– fast nix ist unmöglich und kann alles drauf
auf die Liste. Der Monaco hat übrigens auch eine!
Eine Alpenüberquerung auf dem Fahrrad oder
ein Bungeesprung stehen da aber nicht drauf.
Viel zu anstrengend und aufregend! Iech bin ja
ned bleed!
A boar Dibbs hätt‘ ich aber scho, was ma zum Beispiel
in München amaal gesehen haben muss, falls
Sie’s noch ned kenna! Die Pinakotheken sind natürlich
Pflicht, genauso ein Besuch im Deutschen
Museum, außerdem Siegestor und Feldherrnhalle,
der Marienplatz mit dem Rathaus und dem
Glockenspiel und eine Fahrt auf den Olympiaturm
(in 30 Sekunden von 0 auf 185 Meter!) – bei
Föhn und gutem Wetter mit atemberaubenden
Alpenblick! Außerdem wäre da natürlich noch
des Oktoberfest mit dem Schichtl, der Krinoline
und seinen 14 großen Zelten zu nennen, des Hofbräuhaus
und all die scheena Biergärten, angfanga
beim Flaucher übers Seehaus im Englischen
Gaddn bis zum Chinesischen Turm, und von dort
isses dann ja aa nimmer weit zu einem von Monacos
Lieblingsplätzen, dem Hofbräugarten am
Wiener Platz. Aber ich schweif‘ a weng ab …
Annersrum g’hören auf so a „Oberfranken-Bucketlist“ allweil der Cobuicher
Marktplatz sowie der Schlossplatz mit Landestheater und Ehrenburg, in Bamberg
die historische Altstadt und der Dom, in Bayreuth Richard Wagners Festpielhaus,
das Markgräfliche Opernhaus und die Eremitage, na ja und in Hof
… lass amaal überleeng … die B 173 nach Kronich! Dann gibt’s Kloster Banz,
Vierzehnheilichen, Sambarell oder den Staffelberch, und iwahaupts die Frängische
Schweiz mit seinen Bierkellern und den vielen kleinen Brauereien, wo’s
DER MONACO FRANKE
a (gut eig’schänkts) g’scheids Bier und a herrliche Brodzeit gibt. Pardon, scho
widder … Kurz gesagt: Es gibt überall viel zu sehen, und das Leben ist definitiv
zu kurz (und zu teuer), um wirklich alles zu entdecken und zu erleben, was
einem so vorschwebt. Die Listen mit Orten, die man noch bereisen will, ist bei
den meisten so lang, dass man mehr Urlaubstage bräuchte, als es im Landkreis
Weilheim-Schongau (dazu gehören die Südufer von Starnberger- und Ammersee)
Millionäre gibt! Und das sind eine Menge! Außerdem ist da ja auch noch
die Trägheit. Derf ma ned unterschätzen! Bis man sich aufrafft, einen Flug nach
Australien zu buchen, um einmal Coburg (also den Stadtteil von Melbourne) zu
sehen, das kann dauern. Anderes, wie so manche
scheinbar erstrebenswerte sportliche Höchstleistung
oder mancher Nervenkitzel, scheitert
schlicht und einfach an der Kondition oder am
fehlenden Mut.
Also besser, man findet sich damit ab, dass man
seine Bucketlists vermutlich nie in Gänze wird
abarbeiten können. Kloar wär’s amaal schee
g’wesen, den „Monaco Franze“ zu treffen, den
alten Schwerenöter. Hätt‘ mich scho interessiert,
was er von den Franken hält! Und von mir. Werde
ich nie mehr erfahren! Und so als zugezogener
„Halb-Münchner“ würde man schon gerne nochmal
in eine echte Großstadt ziehen, um zu schauen,
wie das so ist. Des München is ja letztlich aa
bluß a Dorf … Waschweiber und Bierdimpfl hat’s
hier auch mehr als genug. „Die große weite Welt“
(oder was die Münchner dafür halten) gibt’s
höchstens im P1, in der Maximilianstraße oder
in der Lobby vom „Bayerischen Hof“ oder dem
„Vier Jahreszeiten“ zu entdecken! Und da kommt
man selten hin.
Ja, so is des. Das Gute freilich ist: Wirklich glücklich
– das weiß jeder Psychologe – sind nur Menschen,
die auch mal mit weniger zufrieden sind
und sich nicht ständig unerreichbare Ziele setzen
im Leben. Deshalb hat der Monaco seine Bucketlists
jetzt auch ordentlich z’sammg‘strichen!
Was ganz oben steht, wollt Ihr wissen? Na gut.
Auf Platz eins steht der „13-Brauereien-Weg“ in
Memmelsdorf, dicht gefolgt vom „Fränkischen
Bratwurstmarathon“! Den gibt’s zwar noch ned,
aber der g’hört erfunden! Vielleicht erhört mich ja jemand?!
Schätzla, schau wie iech schau!
88 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
AUF EIN WORT
In jedem
COBURGER laden wir
an dieser Stelle Coburger
oder Nicht-Coburger
ein, ihre Meinung
zu sagen.
Liebenswert reaktionär
Von Wolfram Hegen
Ein neues Fassadenbild am Rande des Albertsplatz würdigt
Coburgs ganzen Stolz, den Prinzen Albert und seine Frau,
Queen Victoria, das Traumpaar des 19. Jahrhunderts. Jubelstürme
branden auf, Hüte fliegen, sie leben hoch hoch hoch.
Große Freude, der Zirkus kommt: Nach einer langen Pause
werden im Herbst in einer Manege auf dem Coburger Anger
wieder wilde Tiere vorgeführt. Eine stolze Tradition aus der
Zeit des Kolonialismus. Der Stadtrat verteidigt dieses Naturrecht
des deutschen Volkes auf Bildung mit knapper Mehrheit
gegen die infamen Lügen des geschichtsvergessenen Zeitgeistes.
Auf dem Marktplatz rotten sich Uniformierte mit ihren Säbeln
beim Coburger Convent zusammen. Das Bier fließt,
Männer dröhnen. Eine flammende bürgermeisterliche Rede:
keinen Zentimeter Coburger Boden den Feinden! Ehre Freiheit
Freundschaft Vaterland. Seit 1851.
Die mit Abstand beste Wurst der Welt, die traditions-, ruhmund
fettreiche Coburger Bratwurst, die seit vielen Jahren
heldenhaft alle Angriffe der Gesundheitsmafia gegen ihre
Zubereitungsart abwehrt, wird an Pfingsten hinterrücks aus
Staffelstein attackiert. Und das im Herzen des Reiches, auf
dem Coburger Marktplatz! Ein Sturm aufs Kapitol! Ein feiger
Akt der Katholiken aus dem Süden und ihrer verabscheuungswürdigen
Helfershelfer in unserer stolzen Vestestadt! Verrat!
Der Staatsfeind ist überall: Der Coburg Tourismus selbst! postet
unter der Überschrift „Kulinarik in Coburg“! zwei Knödel!
Knödel! Knödel! Unwürdige unreine gelbsüchtige tennisballähnliche
Rundkörper, ein gummiartiger fremdländischer
Fraas, eine Beleidigung des breiig dahinschlierenden Coburgs
Rutschers! Unverzeihlich! Skandal! Hochverrat!
Was für ein Theater! Was für eine Stadt! Man muss sie einfach
lieben.
P.S. aus Wikipedia: Im 19. Jhd. Jahrhundert wurde „Reaktion“
zum Sammelbegriff für eine reformistische Widerstandsbewegung
aus zunächst Adeligen, Klerikalen und bürgerlichen
Monarchisten, die sich gegen die Jakobiner positionierten und
gegen die von den Revolutionären initiierten Veränderungen
stellten …
P.P.S. Der Coburger feiert in diesem Jahr Doppeljubelläum:
Den 50. COBURGER (im April) und zehn Jahre Coburger
(Ende des Jahres). Daher auch hier wieder eine kleine Reminiszenz
aus dieser Zeit, dieses Mal aus dem ersten COBUR-
GER im Dezember 2012. In „Auf ein Wort“ damals äußerte
sich Hans G. Tanner (Pseudonym) ziemlich krude und böse
zur „Omnipotenten Sporthallensucht“. Die HUK-arena war
gerade fertig, so die Geschichte, und die Hauptperson müsse
jetzt permanent aus der Stadt in die Halle fahren, um Handball,
Basketball und Volleyball anzuschauen, jedes Wochenende.
Das bleibt nicht ohne Folgen: Angesichts der Sprit-/
Eintritts-/ Verpflegungskosten im Laufe einer Saison wird das
Geld knapp, die Zeit für Familie ohnehin, er wird von der Frau
verlassen und die Kinder gehen gleich mit. „Irgendwie fühle
ich mich so richtig schlecht, alles nur wegen der blöden neuen
Halle.“
AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 89
Coburger | Das Magazin
erscheint wieder im August 2022.
Anzeigenschluss ist
der 22. Juli 2022.
Eine kleine Reminiszenz an den ersten COBURGER:
Die Karikatur „Neue Südstadt endlich in der Planung ...“
aus dem Jahr 2012 von Peter Einheuser
Zitate über den Sommer sind dieses Mal … das Letzte
„In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“
Albert Camus
„Der Sommer macht den Menschen zum Träumer.“
Paul Keller
„Leben Deinen Sommer so, dass er Dich auch noch im Winter wärmt.“
Daniel Leszinski
„Lieber Freund! Welch ein Sommer! Ich denke Sie mir im Zimmer sitzend, mehr Omelette als Mensch.“
Friedrich Nietzsche
„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“
Mark Twain
Die Deutschen haben sechs Monate Winter und sechs Monate keinen Sommer. Und das nennen sie Vaterland.“
Napoléon Bonaparte
„Frühling, Sommer und dahinter gleich der Herbst und bald der Winter – ach, verehrteste Mamsell, mit dem Leben geht es schnell.“
Wilhelm Busch
90 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 51 / JUNI 2022
Gute Geschichten.
Gute Bilder. Gut erzählt.
Imagefilme. Werbespots.
Eventmovies. Erklärfilme.
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AUSGABE 51 / JUNI 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 91
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