Pack & Log 06/2022
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Ausgabe <strong>06</strong>/<strong>2022</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
116. Ausgabe, 12. Jahrgang<br />
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Aktuell<br />
Wie bleiben wir wettbewerbsfähig?S10<br />
Nachhaltig<br />
Kein ökologisches „Allheilmaterial“<br />
für Verpackungen S20<br />
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Höhere Autonomie dank modularer<br />
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LOGISTICS HUB<br />
PRODUCTION<br />
Außenansichten<br />
Italienurlaub!<br />
Neapel!<br />
von Manfred Meixner<br />
Da tauchen Bilder und Erinnerungen auf<br />
von engen Gassen, melodischen, schnellen<br />
Wortfetzen kombiniert mit großer Gestik,<br />
der warme Geruch aus einer Bäckerei oder<br />
einer Pizzeria, knatternde Vespas, Chaos<br />
im Centro Storico, die vielen winzigen Lebensmittelgeschäfte<br />
– und natürlich frisch<br />
gewaschene Wäsche, auf Wäscheleinen,<br />
die kreuz und quer über den Gassen aufgespannt<br />
sind.<br />
Ausgerechnet der Bürgermeister von Neapel,<br />
Gaetano Manfredi, wollte die Wäscheleinen<br />
jetzt aus der Altstadt verbannen.<br />
Offensichtlich verstößt so manches Wäschestück<br />
auf der Leine gegen sein Verständnis<br />
von Sitte und Anstand. Doch er hat<br />
nicht mit dem Widerstand der Bevölkerung<br />
gerechnet.<br />
In den sozialen Netzwerken tauchte der<br />
Entwurf einer Verordnung des Gemeinderats<br />
auf, mit dem das Aufhängen der<br />
Wäsche zwischen Balkons und zwischen<br />
gegenüberliegenden Häusern verboten werden<br />
soll.<br />
„Die Wäsche zwischen den Balkons und<br />
von einem Haus zum anderen ist zwar ein<br />
Merkmal Neapels, manchmal verstößt sie<br />
jedoch gegen die Anstandsregeln. Wir müssen<br />
stets die Grenze zwischen Volkstradition<br />
und Ordnung berücksichtigen“, erklärte<br />
der neapolitanische Bürgermeister.<br />
Seine Worte sorgten für helle Empörung<br />
in der größten Stadt Süditaliens. Mit dem<br />
Hashtag „Ich hänge die Wäsche auf“ verbreitete<br />
sich der Protest gegen die Pläne der<br />
Gemeinde schnell. Der Bürgermeister Neapels,<br />
Ex-Universitätsminister und früherer<br />
Rektor der angesehenen neapolitanischen<br />
Universität „Federico ll“, wird beschuldigt,<br />
ein elitäres Bild der Stadt schaffen zu wollen,<br />
das nicht der volkstümlichen Tradition<br />
Neapels entspreche.<br />
Gruppen von Bürgern legten aus Protest Wäsche<br />
vor dem Rathaus Neapels nieder. „Wäscheleinen<br />
sind ein Symbol dieser Stadt,<br />
die auch in beliebten Liedern besungen<br />
werden. Jeder in Neapel ist damit aufgewachsen.<br />
Manfredi hat die Vorstellung einer<br />
Stadt, in der das Volk verschwinden soll“,<br />
protestierte ein Demonstrant.<br />
So sieht es auch Manfredis Vorgänger Luigi<br />
De Magistris, der von 2011 bis 2021 Bürgermeister<br />
Neapels war. „Die Wahrheit ist, dass<br />
Manfredi Neapel nicht wirklich in seinem<br />
Herz und seiner Seele spürt. Sonst könnte<br />
er nicht an ein Verbot des Wäsche-Aufhängens<br />
denken“, sagte De Magistris.<br />
Die Empörung hat, neben dem Gedanken<br />
der Tradition, aber auch ökonomische Gründe.<br />
Während das Trocknen an der Luft kostenlos<br />
und umweltfreundlich ist, würde die<br />
Alternative in Form elektrischer Trockner<br />
den Neapolitanern erhebliche Zusatzkosten<br />
bescheren.<br />
Unter dem Druck des Protests musste der<br />
Bürgermeister einen Rückzieher machen.<br />
Er versicherte, dass keine Verordnung die<br />
Wäscheleinen zwischen Balkonen und<br />
Häusern verbieten werde. Der Gemeinderat<br />
werde jedoch weiterhin auf Anstand und<br />
Ordnung in der Stadt achten, betonte er.<br />
(Quelle: APA)<br />
m.meixner@packundlog.at<br />
DER KREIS SCHLIESST SICH.<br />
Produktion und Intralogistik ergänzen sich. Was früher<br />
als zwei unterschiedliche Disziplinen wahrgenommen<br />
wurde, wächst immer mehr zusammen. Die Voraussetzung<br />
für eine smarte, vernetzte Produktion. Dafür<br />
steht SICK mit seinem 360GradAnsatz zur Optimierung<br />
der gesamten Wertschöpfungskette. So schließt<br />
sich der Kreis – und Produktionslogistik wird smart.<br />
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INHALT<br />
Aktuell<br />
Die ersten Veranstaltungen, ohne nennenswerte Corona-<br />
Auflagen, sind nun über die Bühne gegangen. An der<br />
<strong>Log</strong>iMAT (S. 12) scheint die Pandemie überhaupt abgeprallt<br />
zu sein: Die Messehallen in Stuttgart waren mit Ausstellern<br />
und Besuchern zum Bersten gefüllt … Menschen<br />
über Menschen … Masken nur auf freiwilliger Basis, daher auch nur in<br />
Ausnahmefällen zu sehen … ich hatte keine auf … auch nicht bei an-<br />
Innenansichten<br />
von Gernot Rath<br />
Hohe Auszeichnung für Wellpappe-Spezialisten<br />
S 6<br />
PROPAK trotzt den<br />
Krisenjahren S 8<br />
<strong>Log</strong>iMAT feiert<br />
furioses Comeback S 12<br />
Schneller, höher, stärker S 13<br />
deren Presseveranstaltungen. Und irgendwo habe ich mich dann doch<br />
angesteckt. Daher schreibe ich diese Zeilen aus der häuslichen Quarantäne.<br />
Ich war aber bei weitem nicht der Einzige, der eine 10-tägige<br />
Auszeit als Souvenir mitbekommen hat. Fazit: Mehr Maske tragen im<br />
Indoorbereich und die Covid-Zahlen wären sicherlich nicht so hoch. Die<br />
Veranstaltungen bleiben trotzdem informativ und der Eventcharakter<br />
kann trotz Maske erhalten bleiben – und wenn wir ehrlich sind: Man<br />
ist sie ja ohnehin gewohnt, da braucht man jetzt nicht jammern! Aber<br />
Sie haben Recht, in diesem Punkt muss ich mich selbst an der Nase<br />
nehmen. Zur Sicherheit habe ich bereits wieder meinen Mund-Nasen-<br />
Augen-Karton aufgesetzt, auch wenn es jetzt zu spät ist ;-).<br />
Nachhaltig. Auch wenn der Corona-Virus sicherlich nachhaltig<br />
ist, geht es in der aktuellen Ausgabe der <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> um die unmittelbaren<br />
Umweltauswirkungen der Verpackung. Und hier insbesondere<br />
um den Kunststoff. Er ist jenes <strong>Pack</strong>mittel, welches mit Abstand am<br />
meisten in der öffentlichen Kritik steht. Zu Recht? Nein! Prinzipiell<br />
muss man klarstellen: Es gibt kein ökologisches Allheilmittel für Verpackungen<br />
– wie Sie auch auf den Seiten 20 bis 21 nachlesen können.<br />
Und an der Kreislauf- bzw. Recyclingfähigkeit von Kunststoff wird ohnehin<br />
eifrig gearbeitet. Um einen Überblick über den Status quo sowie<br />
einen Ausblick zu erhalten, haben wir zwei ausgewiesene Expert:innen<br />
zum Interview gebeten (S. 16 – 18).<br />
Nachhaltig muss aber nicht nur das <strong>Pack</strong>material sein, das wäre zu<br />
einfach, sondern der gesamte Prozess muss darauf ausgerichtet sein.<br />
Beginnend beim Design über die Produktion bis hin zur Auslieferung,<br />
Verwertung bzw. Entsorgung. Es gilt auch immer das richtige Augenmaß<br />
zu behalten, denn nicht alles ist nachhaltig, nur weil es ein Teil<br />
des Prozesses ist. Am besten man sichert sich die entsprechende Expertise<br />
(S. 24-26).<br />
Etiketten<br />
Weiter auf<br />
der Erfolgsspur S 14<br />
Etikettieren in 3D S 15<br />
g.rath@packundlog.at
<strong>06</strong>/<strong>2022</strong><br />
Nachhaltig<br />
Österreich und der Kreislauf<br />
des Recyclings S 16<br />
Ohne Kreislaufwirtschaft<br />
kein Klimaschutz S 22<br />
Nachhaltigkeit mit<br />
Augenmaß S 24<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Elektrostapler energie- und<br />
kosteneffizient laden S 32<br />
Sichere und effiziente<br />
Arbeitsabläufe S 33<br />
Wägetechnik<br />
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Dosieren, wiegen, mischen S 37<br />
Firmen & Partner S 38<br />
Impressum S 42<br />
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Die Fachzeitschrift für<br />
Verpackung & Intralogistik
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Hohe Auszeichnung für österreichischen<br />
Wellpappe-Spezialisten<br />
Die Rondo Ganahl AG wurde in diesem Jahr mit dem begehrten WorldStar <strong>Pack</strong>aging Award ausgezeichnet – und<br />
das gleich doppelt: Die patentierte Versandbox mit Rücksendefunktion wurde in der Kategorie E-Commerce prämiert,<br />
der Feuerholzspender mit Tragegriff überzeugte in der Kategorie Haushalt.<br />
Der WorldStar <strong>Pack</strong>aging Award gilt<br />
als der wichtigste Verpackungspreis<br />
der Branche und wird auch<br />
als „The Oscars of <strong>Pack</strong>aging“ bezeichnet.<br />
Für den diesjährigen Wettbewerb wurden<br />
440 Innovationen aus 37 Ländern eingereicht.<br />
Entsprechend groß ist die Freude<br />
bei Rondo darüber, dass beide österreichischen<br />
Standorte mit je einem der begehrten<br />
Awards ausgezeichnet wurden:<br />
„Der WorldStar <strong>Pack</strong>aging Award hebt<br />
innovative Verpackungskonzepte auf eine<br />
internationale Bühne und setzt dadurch<br />
hohe Maßstäbe für die gesamte Branche.<br />
Diese Auszeichnungen bestätigen eindrucksvoll<br />
die Innovationskraft unserer<br />
Entwicklungsabteilungen in Frastanz und<br />
St. Ruprecht“, freut sich Hubert Marte,<br />
Vorstandsvorsitzender der Rondo Ganahl<br />
AG, über die Erfolge seiner Teams. Da die<br />
Awards nach zwei Jahren virtueller Zeremonien<br />
heuer wieder persönlich überreicht<br />
wurden, reiste eine Rondo-Delegation<br />
Anfang Mai zur Verleihungs-Gala nach<br />
Mailand.<br />
Versandbox mit Rücksendefunktion<br />
– ganz ohne Klebehilfsmittel.<br />
Die einzigartige Verpackungslösung von Rondo<br />
St. Ruprecht (Steiermark) benötigt im<br />
Gegensatz zu herkömmlichen Versandboxen<br />
mit Rücksendefunktion weder einen Aufreißfaden<br />
aus Kunststoff noch ein abziehbares<br />
Klebeband. Und das sowohl beim Versand<br />
Der Feuerholzspender wurde<br />
von Rondo gemeinsam mit der<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
(Innung der Hafner, Plattenund<br />
Fliesenleger) entwickelt<br />
und überzeugte die internationale<br />
Jury beim WorldStar<br />
<strong>Pack</strong>aging Award <strong>2022</strong><br />
durch den Händler als auch bei der eventuellen<br />
Rücksendung durch den Konsumenten.<br />
Die ökologische Monoverpackung besteht<br />
somit zu 100% aus Wellpappe, ist wiederverwendbar<br />
und vollständig recycelbar. Vor<br />
allem die integrierte Rücksendefunktion begeisterte<br />
die internationale Jury in der Kategorie<br />
E-Commerce: Sollte der Inhalt nicht den<br />
Vorstellungen des Empfängers entsprechen,<br />
wird der ursprüngliche Innendeckel zum<br />
Außendeckel, und die Verpackung kann ganz<br />
ohne Verklebung wieder sicher verschlossen<br />
und für den Rückversand fertiggestellt<br />
werden.<br />
Nachwuchs-Designer aus Frastanz<br />
holt zweiten Award. Besonders<br />
Die „Clevere Versandbox“ mit integrierter<br />
Rücksendefunktion von Rondo wurde<br />
mit einem WorldStar in der Kategorie<br />
„E-Commerce“ ausgezeichnet<br />
erfreulich ist für Rondo die Verleihung des<br />
Preises in der Kategorie Haushalt. Der Feuerholzspender<br />
wurde vom ehemaligen Lehrling<br />
und nun Jungdesigner in der Entwicklungsabteilung<br />
in Frastanz, Alexander Erath, in<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg (Innung der Hafner, Platten- und<br />
Fliesenleger) kreiert. Bei diesem Konzept<br />
überzeugt nicht nur die nachhaltige Verpackung,<br />
auch der Inhalt ist ein regionales<br />
Naturprodukt: das Anzündholz stammt aus<br />
der Schindelherstellung im Bregenzerwald.<br />
Zudem sorgt der Wellpappe-Tragegriff des<br />
Feuerholzspenders für einfaches Handling<br />
und das Holz kann dank der innovativen<br />
Klappe ohne Verschmutzung des Umfeldes<br />
entnommen werden. Durch den Aufdruck<br />
der Anfeuer-Anleitung ist außerdem nicht<br />
nur das Design nachhaltig, bei richtiger Umsetzung<br />
wird auch die Feinstaubbelastung<br />
verringert. „Dieses Verpackungskonzept samt<br />
Inhalt verbindet vier wichtige Aspekte auf<br />
hohem Qualitätsniveau: Innovation, Regionalität,<br />
Nachhaltigkeit und den hohen<br />
Stellenwert der Fachkräfteaus- und Weiterbildung<br />
bei Rondo. Der Award ist daher nicht<br />
nur eine Auszeichnung für die Verpackung,<br />
sondern für die gelungene Zusammenarbeit<br />
des gesamten Projektteams“, betont Hubert<br />
Marte die Bedeutung des Preises für das<br />
Unternehmen.<br />
[pl]<br />
Fotos: Rondo Ganahl AG
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
ECM – All-In-Solutions in der Kennzeichnung!<br />
„You make it. We mark it.” als Programm für den Erfolg<br />
Mit der einzigartigen Marktposition,<br />
Kunden aus Industrie,<br />
Handel und Gewerbe Komplettlösungen<br />
rund um alle Kennzeichnungsfragen<br />
aus einer Hand zu liefern, hat sich<br />
ECM, das Familienunternehmen aus Thalheim,<br />
in Europa und auch in Übersee einen<br />
Namen gemacht.<br />
„Mehr als 3.000 Unternehmen aller Branchen<br />
vertrauen mittlerweile auf unsere Leistungen<br />
und vor allem auf die Fähigkeiten<br />
unseres ECM-Teams und darauf sind wir<br />
stolz“, so Mag. Birgit Trunkenpolz. „5.000<br />
von uns installierte Kennzeichnungs-Systeme<br />
weltweit und die laufende Entwicklung<br />
von neuen Lösungen für unsere Kunden<br />
haben uns dahin gebracht, wo wir heute<br />
stehen.“<br />
60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten<br />
am Standort und pro Jahr werden von<br />
ECM unter anderem rund 1,5 Milliarden<br />
Etiketten in allen denkbaren Spezifikationen<br />
produziert und ausgeliefert.<br />
Die ECM-Geschäftsführung:<br />
Dr. Christoph<br />
Schumacher und Mag.<br />
Birgit Trunkenpolz<br />
„Wir haben die letzten Jahre genützt und in<br />
neue Produktionsmaschinen investiert und<br />
verfügen nun über den modernsten Produktionsstandard<br />
vom Blanko-Etikett bis hin zu<br />
8-Farben-Schmucketiketten in nahezu allen<br />
Spezifikationen“, beschreibt Dr. Christoph<br />
Schumacher das Bild der ECM und fügt an:<br />
„Gerade in der aktuellen Situation mit den<br />
Problemen in Lieferketten und Materialverfügbarkeit<br />
haben unsere Kunden davon profitiert,<br />
dass wir in großzügige Lagerhaltung<br />
und langfristige Abnahmevereinbarungen<br />
investiert haben.“<br />
Die zweite Säule der ECM-Group bilden<br />
die beiden Unternehmen ECM Marking<br />
Solutions und ECM Engineering mit der<br />
Kompetenz, Kennzeichnungslösungen für<br />
Kunden-Workflows zu entwickeln, zu implementieren<br />
und in der Folge 24/7 zu<br />
servicieren.<br />
„Dabei arbeiten wir mit den weltweit besten<br />
Herstellern zusammen und bieten Lösungen<br />
über den gesamten Produktions-Zyklus für<br />
Etikettierung und Codierung in allen Technologien“,<br />
betont Dr. Schumacher.<br />
Der Erfolg gibt der ECM-Strategie recht – so<br />
laufen gerade Planung und Bau eines weiteren<br />
Produktions-Standorts mit geplanter<br />
Eröffnung im Jahr 2023, „um unseren<br />
Kunden und dem Markt noch mehr ECM-<br />
Top-Quality bieten zu können!“, freut sich<br />
Mag. Trunkenpolz.<br />
Promotion<br />
Kontakt:<br />
ECM-Group: ECM-Bergauer GmbH,<br />
ECM Marking Solutions GmbH,<br />
ECM Engineering GmbH<br />
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Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
PROPAK trotzt den Krisenjahren<br />
Die PROPAK (Anm.: Produkte aus Papier und Karton) Industrie zählt, so betonte es PRO-<br />
PAK-Obmann Georg-Dieter Fischer auch in der Vergangenheit immer wieder, „weder zu<br />
den Gewinnern noch zu den Verlierern einer Krise“. Das bewahrheitet sich auch gegenwärtig<br />
– eine Zeit die bekanntlich nicht arm an Krisen ist. Und so fällt die Bilanz durchaus<br />
positiv aus, wenn auch mit dem einen oder anderen (großen) Wermutstropfen …<br />
„Im zweiten Jahr der Pandemie erzielte die<br />
PROPAK, trotz enormer Herausforderungen,<br />
ein gutes Wachstumsplus über dem BIP“,<br />
sagt PROPAK-Obmann Georg-Dieter Fischer.<br />
So stieg die Produktion der PROPAK-Unternehmen<br />
2021 auf 1,3 Millionen Tonnen<br />
(+6,7 Prozent gegenüber 2020) bei einem<br />
Umsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro<br />
(+8,3 Prozent). Die Wertschöpfung der 85<br />
Unternehmungen wurde jedoch durch die<br />
exorbitante Kosteninflation unter Druck<br />
gesetzt. „Aufgrund der aktuellen Lage ist<br />
die zukünftige Entwicklung sehr schwer<br />
einzuschätzen, die PROPAK Unternehmen<br />
sollten jedoch weiterhin auf Kurs BIP plus<br />
bleiben“, so Fischer.<br />
Papierverarbeitung als systemrelevanter<br />
Sektor. Konjunkturell<br />
liegt ein weiteres schwieriges Jahr vor der<br />
PROPAK-Industrie. Zum einen ist die Pandemie<br />
noch nicht vorbei und zum anderen<br />
funktionieren die Lieferketten – auch als<br />
Folge des Ukraine-Krieges – derzeit noch<br />
nicht wie früher. „Unsere Betriebe müssen<br />
enorme Anstrengungen stemmen, um die<br />
Aufrechterhaltung ihrer Lieferfähigkeit sicherzustellen“,<br />
berichtet Obmann Fischer.<br />
Ob Verpackungen oder andere papierbasierte<br />
Convenience-Erzeugnisse – etwa<br />
Hygiene-waren, Etiketten, Büroartikel etc.<br />
– Produkte aus Papier und Karton sind unverzichtbar<br />
für die moderne Volkswirtschaft.<br />
Ohne Verpackungen aus Papier/Karton/<br />
Wellpappe gäbe es keine funktionsfähige<br />
Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs.<br />
„Deshalb steht außer Frage, dass die<br />
Herstellung der unverzichtbaren Produkte<br />
aus Papier und Karton – neben der Versorgung<br />
mit Wasser, Energie, Kommunikation,<br />
Verkehr etc. – als systemrelevanter Sektor<br />
anerkannt wird“, sagt PROPAK-Obmann<br />
Fischer.<br />
„Unsere Betriebe müssen enorme Anstrengungen stemmen, um die<br />
Aufrechterhaltung ihrer Lieferfähigkeit sicherzustellen“, berichtet Obmann<br />
Georg-Dieter Fischer im Rahmen der PROPAK-Jahrespressekonferenz<br />
Enormer Kostendruck bei Rohstoffen,<br />
Energie & <strong>Log</strong>istik. „Allen<br />
voran belasten die Rohstoffknappheit und<br />
die Preisexplosionen bei der Energie unsere<br />
Branche enorm“, sagt Andreas Blaschke, Geschäftsführer<br />
von Mayr-Melnhof <strong>Pack</strong>aging<br />
International. Der Anteil der Energiekosten<br />
an den Produktionskosten in der PROPAK-<br />
Industrie hat sich in den letzten zwei Jahren<br />
verdreifacht. Und: „Der Energiebedarf<br />
ist zwar in der Papierverarbeitung – mit<br />
manchen Ausnahmen, etwa in der Wellpappeproduktion<br />
– geringer als in der Papier<br />
erzeugenden Industrie. Dennoch besteht<br />
eine indirekte Abhängigkeit, da wir logisch<br />
auf das Vormaterial angewiesen sind“, meint<br />
Blaschke.<br />
Darüber hinaus braucht die PROPAK Branche<br />
als exportorientierte Industrie (79 Prozent<br />
Exportquote) „berechenbare Rahmenbedingungen,<br />
die ein erfolgreiches Agieren<br />
an heimischen Standorten auch tatsächlich<br />
ermöglichen“, so Andreas Blaschke.<br />
Fachkräfte und Lehrlinge dringend<br />
gesucht. Die Anzahl der Beschäftigten<br />
in der PROPAK-Industrie ist im Vorjahr<br />
wieder auf gesamt 8.900 leicht angestiegen<br />
(+ 2,1 Prozent). „Allerdings hat die Pandemie<br />
den Mangel an Fachkräften in unserer<br />
Branche nur vorübergehend gedämpft“,<br />
sagt Marko Bill Schuster, COO von Mondi<br />
Functional Paper and Films. „Viele unserer<br />
Unternehmen sind derzeit auf der Suche<br />
nach Mitarbeiter:innen und berichten uns,<br />
dass es schwierig ist, Mitarbeiter nachzubesetzen.“<br />
Ähnlich ist die Situation bei den<br />
Lehrlingen. Zurzeit bildet die Industrie 222<br />
Lehrlinge in 15 verschiedenen Berufen aus.<br />
Neben der Lehrausbildung setzt die Branche<br />
auf betriebliche und außerbetriebliche<br />
Aus- und Weiterbildung – so kann man<br />
etwa auch ein von der PROPAK initiiertes<br />
Studium Verpackungstechnologie an der<br />
FH Campus Wien absolvieren. „Gerade die<br />
PROPAK Branche mit ihren nachhaltigen<br />
und innovativen Produkten ist unverzichtbar<br />
für die Aufrechterhaltung erheblicher Teile<br />
des Wirtschaftssystems, der Infrastruktur und<br />
des Gemeinwesens. Die Unternehmen der<br />
Branche bieten auch in schwierigen Zeiten<br />
Fotos: L. Schedl
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
attraktive Arbeitsplätze mit viel Potential zur<br />
Weiterentwicklung“, so Schuster.<br />
PROPAK: Kreislauf in der DNA. „Produkte<br />
aus Papier und Karton sind ein klares<br />
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit“, berichtet<br />
Martin Widermann, Geschäftsführer der<br />
PROPAK. „Unsere Branche ist ein Recycling-<br />
Profi: So liegt der Einsatz an recyceltem<br />
Material in der Produktion im Schnitt bei<br />
75 Prozent.“ Und die verwendeten Produkte<br />
sind wertvoller Rohstoff. So werden<br />
in Österreich jährlich 560.000 Tonnen Papier-<br />
und Kartonverpackungen im Kreislauf<br />
geführt. Damit weisen sie eine Sammel- und<br />
Verwertungsquote von 90 Prozent auf und<br />
erfüllen – im Gegensatz zu anderen Materialien<br />
– bereits heute das EU-Ziel für das Jahr<br />
2030.“ Und eine kürzlich veröffentlichte<br />
Studie der TU Graz belegt, dass Papierfasern<br />
mindestens 25-mal wieder aufbereitet<br />
werden können. „Man kann hier mit Fug<br />
und Recht von Mehrweg auf Materialebene<br />
sprechen“, so Widermann abschließend.<br />
v.l.: Martin Widermann (Geschäftsführer PROPAK), Marko Bill Schuster (COO Mondi<br />
Functional Paper and Films), Georg Dieter Fischer (Obmann PROPAK), Andreas Blaschke<br />
(Geschäftsführer MM <strong>Pack</strong>aging International)<br />
Kurzprofil. Der Fachverband PROPAK<br />
und die Vereinigung PROPAK Austria repräsentieren<br />
die industriellen Hersteller von<br />
Produkten aus Papier und Karton in Österreich.<br />
85 Unternehmen verarbeiten und<br />
veredeln mit rund 8.900 Mitarbeiter:innen<br />
jährlich rund 1,3 Mio. Tonnen Papier und<br />
Karton zu Wellpappe, Verpackungen,<br />
Papierwaren für Hygiene und Haushalt,<br />
Büro- und Organisationsmitteln, Büchern,<br />
Broschüren, Tipping Paper sowie sonstigen<br />
Papierwaren.<br />
[pl]<br />
Tonne oder Sack? Hauptsache Gelb!<br />
Getränkekarton Austria startet Recycling Mission<br />
Bis 2025 sollen 80 Prozent aller gebrauchten Getränkekartons in Österreich in der gelben<br />
Tonne oder im gelben Sack gesammelt werden. Verein Getränkekarton Austria startet<br />
Kampagne und lädt zum Mitmachen ein.<br />
Leere Milch- und Saftpackungen gehören<br />
in die gelbe Tonne oder in<br />
den gelben Sack. Im Jahr 2020 landeten<br />
bereits 63 Prozent aller Getränkekartons<br />
im gelben Behälter oder im gelben<br />
Sack, um danach fachgerecht recycelt zu<br />
werden. „Mit unserer ‘Recycling Mission<br />
2025’ wollen wir gemeinsam mit der<br />
Bevölkerung die Sammelquote von Getränkekartons<br />
in Österreich auf 80 Prozent<br />
anheben“, so Georg Matyk, Geschäftsführer<br />
von Getränkekarton Austria.<br />
#gemeinsammeln – Humor statt<br />
Zeigefinger. Freche Sprüche und witzige<br />
Doodles, die Getränkekartons zum Leben erwecken,<br />
zeigen, dass Recycling richtig Spaß<br />
machen kann. City Light-Plakate in allen<br />
österreichischen Landeshauptstädten richten<br />
sich ab Mitte Juni an alle, die im urbanen<br />
Raum unterwegs sind und Getränke aus recycelbaren<br />
Kartons konsumieren. „Pünktlich<br />
zum Sommerbeginn schicken wir unsere<br />
Getränkekarton-Doodles auf Österreich-<br />
Tour“, so Georg Matyk. Mitverfolgen lässt<br />
sich die Tour auf den Social-Media-Kanälen<br />
Facebook, Instagram und Twitter; auch Influencer<br />
machen auf das wichtige Thema<br />
aufmerksam.<br />
Im Zentrum der Kampagne steht die Website<br />
recyclingmission.at mit weiterführenden<br />
Informationen zum Mitmachen und Handeln.<br />
Der Hashtag #gemeinsammeln erklärt<br />
das richtige Sammeln von Getränkekartons<br />
und möchte zum Kommentieren, Liken und<br />
Sharen motivieren.<br />
„Wir sind zuversichtlich, dass wir mit der<br />
Recycling Mission 2025 noch mehr Menschen<br />
in Österreich für das Sammeln von<br />
Getränkekartons sensibilisieren und so das<br />
gemeinsame Ziel von 80 Prozent Sammelquote<br />
bis 2025 erreichen werden“, so Georg<br />
Matyk.<br />
[pl]
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Foto: sittinan - stock.adobe.com<br />
Perspektivenwechsel: Wie bleiben<br />
wir wettbewerbsfähig?<br />
Der Krieg in der Ukraine führt drastisch vor Augen, wie sehr einzelne Wirtschaftsbereiche und damit die Lieferketten<br />
betroffen sind. In einer hochgradig vernetzten Wirtschaftswelt mit vielen Einflussfaktoren beschleunigen<br />
sich Wechselwirkungen und Auswirkungen oft über Nacht in drastischem Ausmaß.<br />
Im großen Bild scheinen sich die mittelund<br />
längerfristigen Folgen abzuzeichnen.<br />
War Corona ein Booster für die schnellere<br />
Umsetzung der Digitalisierung, so wird<br />
die Kriegssituation möglicherweise ein<br />
Beschleuniger für die Energiewende. Weitere<br />
dynamisierende Rahmenbedingungen<br />
kommen vom Green Deal, dessen politische<br />
Grundhaltung als europäisches Gesetz für<br />
die Mitgliederstaaten verbindlich ist.<br />
Turbulenzen in Lieferketten.<br />
Derzeit sind viele Unternehmen und deren<br />
Mitarbeitende extrem gefordert. Dabei geht<br />
es meist um das Lösen des dringlichen Moments:<br />
Versorgung aus einem Beschaffungsmarkt<br />
mit hohen und unverändert volatilen<br />
Preisen kombiniert mit Lieferengpässen und<br />
um den Faktor acht höhere Seetransportpreise.<br />
Transporte sind begehrtes Gut, an Mitarbeitenden<br />
mangelt es in vielen Bereichen,<br />
Liquiditätsengpässe aufgrund fehlender Auslieferungen<br />
wegen Ressourcenmängel oder<br />
der Wandel vom Käufer- zum Verkäufermarkt<br />
sind dazu nur einige weitere Umstände.<br />
Exakte und schnelle Informationsverteilung<br />
wesentlich. Gerade<br />
in Zeiten hoher Unsicherheit und Volatilität<br />
trägt ein ausgereifter Sales & Operations-Planning<br />
(S&OP)-Prozess zur Beherrschung der<br />
volatilen Situation bei. Versorgungsprobleme<br />
bei Rohstoffen, Kapazitätsengpässe bei Transporten<br />
oder ein drohendes Gasembargo sind<br />
nur ein Teil der Probleme, die teils vollen<br />
Auftragsbüchern gegenüberstehen. Um Stabilität<br />
durch Resilienz zu schaffen, sehen<br />
sich Unternehmen im Tagesgeschäft mit<br />
heftigen Herausforderungen konfrontiert:<br />
• Wie zuverlässig geben Auftragsbücher<br />
überhaupt noch Auskunft über die kommenden<br />
Wochen?<br />
• Wie können in Zeiten von Materialengpässen<br />
die richtigen Bestände gehalten<br />
werden?<br />
• Wie können die Kunden richtig mit<br />
Information und Material bedient<br />
werden?<br />
• Wie schaffen Redundanzen die notwendige<br />
Resilienz?<br />
• Wie viel können verschiedene Forecast-<br />
Modelle dazu beitragen?<br />
Der S&OP-Prozess als Herzstück hilft, das<br />
Geschäft zu beherrschen, wenn dieses<br />
Vorgehen systematisch im Konsens unter<br />
Einbeziehung der relevanten Abteilungen<br />
wie Vertrieb, Produktion, Einkauf, SCM,<br />
<strong>Log</strong>istik und Finanz auf breite Beine im<br />
eigenen Unternehmen gestellt wird.<br />
Veränderungen der Güterströme?<br />
Angesichts der geopolitischen Entwicklungen,<br />
zunehmenden globalen Risiken,<br />
knappen und teuren Transportkapazitäten<br />
sowie Engpässen bei Materialien wird immer<br />
mehr von einem Nearshoring gesprochen.<br />
Ob sich bereits ein Trend zu kontinentalen<br />
Lieferketten abzeichnet, wird sich noch weisen,<br />
jedoch sprechen einige Faktoren aus<br />
unterschiedlichen Perspektiven dafür – nicht<br />
zuletzt aufgrund der Elementarereignisse, die<br />
Materialengpässe und Containerknappheit<br />
mit sich gebracht haben. Für das künftige<br />
Lieferkettendenken sind Themen zu berücksichtigen<br />
wie…<br />
• Ist die Weltschifffahrt noch ein verlässlicher<br />
Partner in der Supply Chain?<br />
• Wie verändern sich die Geschäftsmodelle<br />
der Reedereien?<br />
• Wie sehr sind wir von Wirtschaftsblöcken<br />
(un-)abhängig?<br />
• Wie entwickeln sich die Transportmärkte?<br />
• Was bedeuten diese Entwicklungen für<br />
Handel und Industrie und wie verändern<br />
sich die Einkaufsstrategien?<br />
• Werden Global Sourcing und geringe<br />
Bestandsreichweite aufgrund von instabilen<br />
Lieferketten und knappen LKW-<br />
Kapazitäten zum Auslaufmodell?<br />
…und viele mehr, um die Stabilität der Lieferketten<br />
zu sichern.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Intralogistik: Bereit für morgen.<br />
Moderne Technologien in Form von Geräten,<br />
Prozessen und Software sind unabdingbare<br />
Kernelemente in der Erfüllung der logistischen<br />
Höchstleistungen von heute. Bedingt<br />
durch den e-Commerce-Boom wächst der<br />
Distanzhandel durch effiziente Distributionstechnologien<br />
und KEP-Netze und vor<br />
allem durch technologische Unterstützung.<br />
Ebenso ist die Produktion physischer Güter<br />
an Liefernetzwerke gekoppelt, die momentan<br />
nie dagewesenen Einflüssen unterliegen<br />
und die nicht nur Höchstleistung, sondern<br />
vielmehr noch maximale Flexibilität fordern.<br />
Dies hat enormen Einfluss auch auf die intralogistische<br />
Versorgung der Produktion,<br />
der sich mit technologischer Unterstützung<br />
planen, abschätzen und beherrschen lässt.<br />
In der Distribution ist die Standardisierung<br />
der Systeme bereits sehr weit fortgeschritten.<br />
Prozesse, die das Lagermanagement<br />
schneller und gleichzeitig flexibler machen,<br />
werden automatisiert.<br />
In der Produktionslogistik besteht noch mehr<br />
Potential für entsprechende Verbesserungen,<br />
wenn es um eine flexiblere Fertigung, kürzere<br />
Fertigungszeiten, die Erleichterung der<br />
menschlichen Arbeit, eine Kostensenkung<br />
und um Qualitätssteigerung geht.<br />
Neue Chancen, zu denen SCM und<br />
<strong>Log</strong>istik beitragen:<br />
„Circular Supply Chain“. Auf europäischer<br />
Ebene werden gerade die Regeln für Kreislaufwirtschaft<br />
fixiert. Der „New circular<br />
economy action plan“ mit 54 Aktivitäten<br />
liegt vor. Elemente sind „close the loop“<br />
von Produkt Lifecycles durch Wiederverwendung<br />
und damit Umwelt und Wirtschaft<br />
zu unterstützen.<br />
Transparente und emissionsoptimierte<br />
Lieferketten schaffen. Wir brauchen nachhaltige,<br />
realistische Lieferketten, die wir<br />
schaffen müssen unter realistischer Nutzung<br />
der richtigen Energiequellen - und das als<br />
System gedacht.<br />
Digitalisierung für die besten <strong>Log</strong>istiksysteme<br />
nutzen. Die Nutzung der vorhandenen<br />
Technologien muss als Beitrag zum<br />
Klimagesetz forciert werden. Der Zweck der<br />
Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsstrategie<br />
umfasst ESG und damit nachhaltigkeitsorientierte<br />
Lieferketten. Dies wiederum erfordert<br />
ein Höchstmaß an Transparenz hinsichtlich<br />
der verfügbaren Lieferanten. Smarte Softwarelösungen<br />
sind dazu unabdingbar, konventionelle<br />
Ansätze reichen sicher nicht aus.<br />
Resiliente Wertschöpfungsketten sichern.<br />
Die Summe der Einflüsse werden Lieferketten<br />
und Wertschöpfungsnetzwerke eruptiv<br />
und ständig verändern und mit Supply<br />
Chains Towers, Mustererkennung mit Machine<br />
Learning und Lieferketten Management<br />
werden zur neuen obligatorischen<br />
Kernkompetenz von Unternehmen.<br />
Österreichischer <strong>Log</strong>istik-Tag <strong>2022</strong><br />
WIFO-Chef und VNL-Beirat Gabriel Felbermayr bei seiner letztjährigen<br />
Keynote am Österreichischen <strong>Log</strong>istik Tag 2021<br />
Termine:<br />
4. Oktober <strong>2022</strong>: <strong>Log</strong>istik-Future-Lab<br />
4. Oktober <strong>2022</strong>: Abendgala mit Verleihung des Österreichischen <strong>Log</strong>istik-Preises <strong>2022</strong><br />
5. Oktober <strong>2022</strong>: 29. Österreichischer <strong>Log</strong>istik-Tag<br />
Rund 60 Referentinnen und Referenten, 50 Aussteller & Newcomer sowie 700 Supply Chain- und <strong>Log</strong>istikexperten<br />
aus Industrie, Handel und <strong>Log</strong>istikwirtschaft werden sich Anfang Oktober im Design Center<br />
Linz einfinden.<br />
Im <strong>Log</strong>istik-Future-Lab werden Trends und Entwicklungen behandelt, die für Innovationen und Veränderungen<br />
in der Supply Chain und <strong>Log</strong>istik sorgen werden. Beim Österreichischen <strong>Log</strong>istik-Tag stehen<br />
vorbildliche Umsetzungen und die Wege dorthin im Vordergrund.<br />
Themenbereiche an beiden Tagen, u.a.:<br />
Lieferkettentransparenz für Nachhaltigkeit und Risikomanagement<br />
• Energieversorgung in Lieferketten<br />
• Digitale Optimierung von Liefernetzwerken<br />
• Intralogistik von Produktionsunternehmen<br />
• Technische <strong>Log</strong>istik und Nachhaltigkeit<br />
• Globale Warenströme<br />
• Innovative und nachhaltige Transportkonzepte<br />
• Supply Chain Resilienz<br />
• Handelslogistik<br />
• Servicelogistik<br />
Das Programm steht Anfang Juli zur Verfügung.<br />
Veranstalter: Verein Netzwerk <strong>Log</strong>istik (VNL Österreich)<br />
Weitere Informationen und Anmeldung auf www.vnl.at<br />
Menschen Sinn geben. Wir brauchen Antworten<br />
für Menschen bei den Formen der<br />
Ausbildung und zu New Work Sichtweisen.<br />
Lieferketten und die Arbeit darin müssen<br />
neugestaltet werden. Es wird wohl fragmentierte<br />
Arbeit brauchen, womit im Moment<br />
die Chance liegt, sich persönlich und auch<br />
als Unternehmen neu aufzustellen. [pl]<br />
Foto: VNL
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
<strong>Log</strong>iMAT feiert furioses Comeback<br />
„Als wäre nie etwas gewesen“ – so lautet kurz und knapp das Resümee der ersten <strong>Log</strong>iMAT nach der coronabedingten<br />
Zwangspause. Die Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Mit einem umfassenden Ausstellerangebot<br />
und hohem Besucherzuspruch gelingt der <strong>Log</strong>iMAT <strong>2022</strong> ein perfekter Neustart in die Post-Corona-Ära. Markante<br />
Geschäftsabschlüsse und Kooperationsvereinbarungen sowie intensiver Informationsaustausch unterstreichen den<br />
Stellenwert der führenden internationalen Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement als Arbeitsmesse<br />
und Kommunikations-Hub.<br />
Der Zustrom zur <strong>Log</strong>iMAT ist auch nach einer coronabedingten Zwangspause<br />
ungebrochen: 50.000 Fachbesucher frequentierten zur Freude der<br />
Aussteller die Stuttgarter Messehallen<br />
Mit stabilen Ergebnissen in allen relevanten<br />
Messezahlen endete am<br />
2. Juni in Stuttgart die <strong>Log</strong>iMAT<br />
<strong>2022</strong>. Mit Werten Richtung Vor-Corona-<br />
Niveau konnte die führende internationale<br />
Fachmesse für Intralogistik nahtlos an die<br />
Erfolge der vergangenen Veranstaltungen<br />
anknüpfen. „Ein gelungener Neustart nach<br />
fast 40 Monaten pandemiebedingter Messepause“,<br />
kommentiert Messeleiter Michael<br />
Ruchty vom Messeveranstalter EUROEXPO<br />
Messe- und Kongress-GmbH, München.<br />
„Bereinigt um die pandemiebedingten Einschränkungen<br />
kann man dieses Ergebnis in<br />
allen Kategorien als Fortsetzung der <strong>Log</strong>i-<br />
MAT-Erfolgsstory bezeichnen.“<br />
Unter dem Motto „Smart – Sustainable –<br />
Safe“ präsentierten in diesem Jahr 1.571 gemeldete<br />
Aussteller aus 39 Ländern, darunter<br />
rund 393 Neuaussteller und 74 namhafte<br />
Anbieter aus Übersee, an den drei Messetagen<br />
ihre aktuellen Lösungen, Systeme und Geräte<br />
für zuverlässige Automatisierung und digitale<br />
Transformation. Mit zahlreichen gemeldeten<br />
Produktpremieren und Weltneuheiten setzten<br />
sie zugleich maßgebliche Impulse für effiziente,<br />
zukunftsfähige Intralogistikprozesse.<br />
Mit einer Ausstellungsfläche von mehr als<br />
125.000 Quadratmetern in allen zehn Hallen<br />
war das Stuttgarter Messegelände auch in<br />
diesem Jahr komplett ausgebucht.<br />
Nach zweieinhalb Jahren pandemiebedingter<br />
Zwangspause nutzten 50.000 Fachbesucher<br />
die Gelegenheit, sich vor Ort über die neuesten<br />
Technologien sowie ihre Einbindung<br />
in intelligente, zukunftsfähige Systeme zu<br />
informieren und diese direkt miteinander<br />
zu vergleichen. In Spitzenzeiten strömten<br />
am zweiten Messetag 3.000 Fachbesucher<br />
innerhalb von zehn Minuten durch die Drehkreuze<br />
am Einlass zu den Messehallen.<br />
Mehr als ein Viertel der Besucher zählte zur<br />
Belegschaft von Großunternehmen mit 1.000<br />
bis 9.999 Mitarbeitern. Nach Branchen aufgeschlüsselt<br />
sind 58,8 Prozent der Fachbesucher<br />
dem Industriesektor zuzuordnen, 12,4 Prozent<br />
sind im Groß- und weitere 4,3 Prozent<br />
im Einzelhandel tätig. 6,9 Prozent arbeiten<br />
im Speditionswesen. Das Gros des Fachpublikums<br />
(52,8 %) ist im Unternehmen Entscheider<br />
für den Einkauf. Ihnen gilt die <strong>Log</strong>iMAT<br />
als primäre Informationsplattform über die<br />
aktuellen Lösungsangebote für effiziente Intralogistik.<br />
Von allen Fachbesuchern kamen<br />
55,1 Prozent, um sich über Neuheiten und<br />
Trends zu informieren, 27,7 Prozent wollten<br />
neue Geschäftsverbindungen knüpfen. Im<br />
Fokus des Interesses standen insbesondere die<br />
Neuheiten in den Produktbereichen Förderund<br />
Lagertechnik (55,8 %), Flurförderzeuge<br />
(38,3 %) und, mit 18,3 Prozent, Fahrerlose<br />
Transport Fahrzeuge (FTF) beziehungsweise<br />
Autonome Mobile Roboter (AMR) – Mehrfachnennungen<br />
waren möglich.<br />
36,5 Prozent des Fachpublikums kamen<br />
zudem mit konkreten Investitionsvorhaben<br />
nach Stuttgart. Zahlreiche auf der <strong>Log</strong>iMAT<br />
unterzeichneten Vertriebsvereinbarungen,<br />
Geschäftsabschlüsse und Kooperationsinitiativen<br />
unterstreichen den Charakter der<br />
<strong>Log</strong>iMAT als Informationsbörse, Präsentations-<br />
und Kommunikationsplattform sowie<br />
als Arbeitsmesse für konkrete Geschäftsabschlüsse.<br />
5,2 Prozent der Fachbesucher erteilten<br />
auf der Messe einen Zuschlag, 31,7<br />
Prozent wollen Aufträge unmittelbar nach<br />
der Messe vergeben. Entsprechend positiv<br />
das Echo der Aussteller, die durchwegs den<br />
hohen Kenntnisstand und die Qualität der<br />
Kontakte hervorheben.<br />
Für die Anreise zur <strong>Log</strong>iMAT nahmen 38,5<br />
Prozent der Besucher einen Reiseweg von<br />
mehr als 300 Kilometern in Kauf. Stabil ist der<br />
hohe Zuspruch internationaler Fachbesucher<br />
und Aussteller geblieben. Den vom unabhängigen<br />
Baseler Marktforschungsinstitut<br />
Wissler & Partner ermittelten Zahlen zufolge<br />
kam jeder fünfte Messebesucher aus dem<br />
Ausland nach Stuttgart. Das internationale<br />
Fachpublikum kam zu 73,8 Prozent aus dem<br />
EU-Ausland, zu 7,9 Prozent aus Nicht-EU-<br />
Ländern sowie zu 8,3 Prozent aus Übersee,<br />
Asien und Amerika.<br />
Die nächste <strong>Log</strong>iMAT in Stuttgart findet vom<br />
25. bis 27. April 2023 statt. [pl]<br />
Foto: EUROEXPO
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Schneller, höher, stärker<br />
Olympische Ansprüche auch für die Getränke- und Liquid-Food-Branche? Die Hersteller von Getränken und Liquid<br />
Food ebenso wie die Maschinenhersteller haben das Potenzial längst erkannt. Die Digitalisierung und die digitale<br />
Transformation ist eines der vier Leitthemen der drinktec <strong>2022</strong>, die von 12. bis 16. September <strong>2022</strong> in München<br />
stattfindet. Die Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie bietet mit ihrem Ausstellerspektrum<br />
und dem Rahmenprogramm umfassende Ausblicke und lösungsorientierte Ansätze, wo die Branche in den kommenden<br />
Jahren schneller werden, höhere Ergebnisse erzielen und sich stärker auf nachhaltige Anlagenkonzepte<br />
ausrichten kann.<br />
Dabei ist nicht nur auf Herstellerseite<br />
viel Bewegung rund um die Datennutzung<br />
und Prozessverbesserung<br />
sichtbar; der Handel und die Konsumenten<br />
sind längst im Spiel: Die Verschmelzung<br />
von virtuellen und realen Welten am<br />
Point of Sale der Zukunft wirken auf einen<br />
besseren Kontakt zum Konsumenten hin.<br />
Dies geschieht beispielsweise mithilfe von<br />
Automatisierung und Vernetzung mit Supply-Chain-Management,<br />
multimedialen<br />
Einkaufsumgebungen für eine individuelle<br />
Kundenansprache oder Online-Handel.<br />
In einer internationalen Studie der Beratungsfirma<br />
PWC wird das Stichwort „Produkte<br />
und Dienstleistungen digitalisieren“<br />
an Position 2 der TOP-10-Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre genannt. Auch<br />
die vom Verband des Deutschen Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA) initiierte Studie zu<br />
Zukunft des Nahrungsmittelmaschinenbaus<br />
weist in die gleiche Richtung: Der ideelle<br />
Träger der drinktec nennt die Digitalisierung<br />
und Konzepte zur intelligenten Vernetzung<br />
und Nutzung von Daten als eine Stoßrichtung<br />
für die Zukunftsausrichtung bis zum<br />
Jahr 2035.<br />
Lösungsangebote für unterschiedliche<br />
Perspektiven. Digitalisierung<br />
in der Welt von Getränken und<br />
Liquid Food bietet vielen Anwendern echten<br />
drinktec <strong>2022</strong><br />
Termin: 12. bis 16. September <strong>2022</strong><br />
Ort: Messe München<br />
Zeiten: Mo.-Do.: 9 bis 18 Uhr<br />
Fr.: 9 bis 17 Uhr<br />
Turnus: Alle 4 Jahre<br />
Internet:<br />
INFObox<br />
www.drinktec.com<br />
Digitalisierung ist ein zentrales Thema<br />
für die Ausrichtung der Getränkeund<br />
Liquid-Food-Branche<br />
Zusatznutzen. Für die Verfahrenstechnik<br />
sind etwa genaue Temperaturprofile im Herstellungsprozess<br />
eine Option, die Produktion<br />
lückenlos nachzuverfolgen und Qualitätsparameter<br />
schon in frühen Produktionsstadien<br />
zu erkennen. Das beste Beispiel dafür ist<br />
der Brauprozess: Mit Machine Learning<br />
konnten Forscher eine effiziente und nachhaltigere<br />
Malzausbeute in Zusammenarbeit<br />
mit Anlagenherstellern und Brauereien in<br />
einem Modell abbilden und relevante Einflussfaktoren<br />
für die Malzausbeute erhalten.<br />
Realtime ist ein weiteres Stichwort: Für die<br />
zeitnahe Information aus Anlagen bieten<br />
die Maschinenhersteller auf der drinktec<br />
im Herbst zahlreiche Lösungen an: Eine<br />
höhere Leistung, vorausschauende Wartung,<br />
effiziente Umrüstvorgänge, Übersicht über<br />
Verbrauchswerte und klare Daten zur Produktqualität<br />
lassen sich aus der Online-Verfolgung<br />
der Produktions- und Abfüllprozesse<br />
ableiten. Anbieter der Software-Lösungen,<br />
z. B. von Manufacturing Execution Systems<br />
(MES) bieten auch vorab schon Größenordnungen<br />
an, welches Optimierungspotenzial<br />
sich erschließen lässt: Für den Linienbetrieb<br />
sind Effizienzgewinne von bis zu 20<br />
Prozent möglich, die Overall Equipment<br />
Effectiveness (OEE) durch bis zu 30 Prozent<br />
verlängerte Wartungszyklen wird verbessert<br />
und der Produktwechsel kann mit einer<br />
99-prozentigen Sicherheit in der geplanten<br />
Zeit ausgeführt werden.<br />
Impulse auch im Rahmenprogramm.<br />
Die drinktec <strong>2022</strong> bündelt alle<br />
Innovationen für die Getränke- und Liquid-<br />
Food-Industrie: Neben dem Ausstellerportfolio,<br />
das über das Ausstellerverzeichnis<br />
bereits jetzt zu den Anbietern der Lösungen<br />
für die Digitalisierung der Produktionsbetriebe<br />
und deren Supply Chain führt, können<br />
Besucher bei ihrer Besuchsplanung<br />
auch auf das Rahmenprogramm bauen:<br />
Mit Vorträgen im Schwerpunkt Digitalisierung<br />
auf dem drinktec Inspiration Hub in<br />
den Hallen A3 und B3 wird der Austausch<br />
zwischen den Ausstellern und Besuchern<br />
intensiviert: Gebündeltes Wissen und innovative<br />
Anwendungen bieten neue Impulse<br />
für die zukunftsgerichtete Ausrichtung der<br />
Branche. <br />
[pl]<br />
Foto: Messe München
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Weiter auf der Erfolgsspur<br />
… befindet sich Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging: Gruppensieg, drei Kategorie-Siege und drei<br />
„Highly-Commended“ Auszeichnungen sind die stolze Bilanz nach der diesjährigen Vergabe<br />
der begehrten und renommierten FINAT-International-Label-Awards. Damit setzt<br />
der Etiketten- und Verpackungsspezialist aus Traiskirchen die Siegesserie des Vorjahres<br />
nahtlos fort, als er drei erste Plätze und vier „Highly-Commended“ Auszeichnungen für<br />
sich verbuchen konnte.<br />
FINAT, der internationale Verband der<br />
Etikettenindustrie, kürt alljährlich die<br />
besten Etikettenprojekte und würdigt<br />
damit technisch herausragende Leistungen<br />
bei der Umsetzung sowie ihre Rolle als effektive<br />
Marketing- und Werbeinstrumente.<br />
Wie schon im Vorjahr konnte Marzek<br />
Etiketten+<strong>Pack</strong>aging auch heuer wieder<br />
renommierte Preise einheimsen und vier<br />
Siege sowie drei „Highly-Commended“<br />
Auszeichnungen erzielen.<br />
Das Projekt „Côtes du Rhône“ für Kaisergarten<br />
Nier GmbH ging nicht nur in der<br />
Kategorie „Wines“ als Gewinner hervor,<br />
sondern errang auch den Gruppensieg über<br />
alle Kategorien. „Bei dem Projekt ‚Côtes<br />
du Rhône‘ konnten wir in Zusammenarbeit<br />
mit unserem Kunden auf einem strukturierten<br />
Sondermaterial sehr eindrucksvolle<br />
Veredelungen wie Heißfolienprägung und<br />
Reliefprägung umsetzen, die dem Etikett eine<br />
extravagante Note verleihen“, erläutert CEO<br />
Dr. Johannes Michael Wareka, 4. Generation<br />
des traditionsreichen Familienbetriebs. In<br />
der Begründung der Jury heißt es: „Dies<br />
ist ein helles und farbenfrohes Etikett. Die<br />
schwarze Linie um die Blumenbilder hebt sie<br />
fein hervor und trennt sie deutlich von dem<br />
klaren, hellen Untergrund. Der Digitaldruck<br />
mit einem sehr genau platzierten vierfarbigen<br />
Siebdrucklack verleiht dem Etikett durch das<br />
seidige Erscheinungsbild des Trägermaterials<br />
einen echten Hauch von Klasse und sorgt für<br />
eine großartige Betonung der Blumenbilder.<br />
Der subtile Einsatz von Heißfolien zur Akzentuierung<br />
des Weinnamens ist hervorragend.<br />
Ein 67lpcm-Raster verleiht den Hauptbildern<br />
der Blumen eine hohe Schärfe.“<br />
In der Kategorie „Sets of Labels“ reüssierte<br />
das Projekt „A-Nobis Grande Cuvée Serie“<br />
aus dem Hause A-Nobis Sektkellerei Norbert<br />
Szigeti GmbH. „Dieses außergewöhnliche<br />
Etikett überzeugt nicht zuletzt durch die<br />
Präzisions-Laserung, die einen Blick auf den<br />
hochwertigen Inhalt eröffnet“, erklärt Ing.<br />
Alexander Schneller-Scharau, 5. Generation<br />
Côtes du Rhône – Gruppensieg (Group Award Marketing/End-Uses ) und Sieg<br />
in der Kategorie „Wines“ beim FINAT-International-Label-Award<br />
für Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging<br />
des Familienbetriebs. Als dritter Kategorie-<br />
Sieger wurde das edle Projekt „Kaiser Premium<br />
Vodka“ von der Horvath´s Spezereyen<br />
Kontor GmbH in der Kategorie „Alcoholic<br />
Drinks“ ausgezeichnet.<br />
Die drei Projekte „Stift Klosterneuburg<br />
Grüner Veltliner vom Schotter“ vom Stift<br />
Klosterneuburg, „Salzl Pannoterra“ der Salzl<br />
Seewinkelhof GmbH sowie „Bambule Pilsner“<br />
von der Privatbrauerei Egerer wurden<br />
jeweils mit einer „Highly-Commended“<br />
Auszeichnung bedacht.<br />
Allen Projekten gemeinsam ist der Einsatz<br />
ausgesuchter strukturierter Sondermaterialien,<br />
deren Oberflächen nicht nur ein<br />
optisches, sondern auch ein haptisches Erlebnis<br />
bieten, und natürlich die hochwertige<br />
Ausführung und die Veredelungen, für die<br />
Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging bekannt ist.<br />
„Wir freuen uns sehr über diese Preise<br />
und Auszeichnungen, sind sie doch eine<br />
eindrucksvolle Bestätigung unserer tagtäglichen<br />
Teamleistung, mit der wir unsere<br />
Kund:innen bei der Vermarktung ihrer<br />
qualitativ-hochwertigen Produkte unterstützen“,<br />
kommentiert Dr. Johannes Michael<br />
Wareka die neuerlichen internationalen<br />
Erfolge der Kreationen aus dem Haus<br />
Marzek. „Möglich werden diese Erfolge<br />
durch die großartige Teamarbeit bei Marzek<br />
Etiketten+<strong>Pack</strong>aging, bei der kompetente,<br />
erfahrene und kreative Menschen ihre unterschiedlichsten<br />
Fähigkeiten einbringen,<br />
um das bestmögliche Produkt für unsere<br />
Kund:innen zu schaffen“, ist sich Dr. Johannes<br />
Michael Wareka sicher und ergänzt:<br />
„Letztlich verdanken wir diese schönen<br />
Erfolge jedoch unseren Kund:innen. Durch<br />
ihr Vertrauen und ihre Offenheit auch für<br />
außergewöhnliche Lösungen ist es uns<br />
überhaupt möglich, diese hochwertigen<br />
Etiketten-Produkte zu schaffen, die dann<br />
auch von den internationalen Fachjuroren<br />
entsprechend gewürdigt werden.“ [pl]<br />
Foto: Marzek Etiketten+<strong>Pack</strong>aging
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Etikettieren in 3D<br />
Foto: HERMA<br />
Hohes Gewicht, anspruchsvolle Form,<br />
große Etiketten: Farbeimer zu etikettieren<br />
ist eine spezielle Herausforderung<br />
– bei JUB wurde sie clever gelöst. Die<br />
Entwicklung und Umsetzung der Lösung<br />
erfolgte durch den langjährigen südosteuropäischen<br />
HERMA Vertriebs- und Servicepartner<br />
Elmed.<br />
Für die Kennzeichnungslösung von Elmed bei JUB kommen insgesamt drei<br />
HERMA 500 zum Einsatz. Hier im Bild zu sehen die beiden Seiten-<br />
Etikettierer, ein dritter bringt das Obenauf-Etikett an (nicht im Bild)<br />
Große Farbeimer auf zwei Seiten zu<br />
etikettieren ist häufig eine knifflige<br />
Angelegenheit. Zum einen sind<br />
die Etiketten in der Regel sehr groß. Zum<br />
anderen sind die Produkte bis zu 25 Kilogramm<br />
schwer, unhandlich und sie haben<br />
vor allem eine dreidimensional verformte<br />
Seitenwand: Aufgrund der ovalen, leicht<br />
konischen Form der Behälter verändert<br />
sich bei ihnen im Laufe eines Etikettiervorgangs<br />
der Abstand zum Etikettierer<br />
dynamisch. Wie gelingt dennoch eine präzise<br />
Seitenetikettierung ohne Falten und<br />
Blasen sicher und zuverlässig? So lautete<br />
die Aufgabenstellung bei der JUB Gruppe,<br />
einem führenden europäischen Farb- und<br />
Fassadensystemhersteller mit Hauptsitz in<br />
Slowenien, 12 Tochtergesellschaften in<br />
Mittel- und Südosteuropa und insgesamt<br />
über 700 Mitarbeitern. Da die Etikettieranlage<br />
unmittelbar in einem Produktionsund<br />
Abfüllstandort der JUB Gruppe zum<br />
Einsatz kommt, war zudem eine gleichermaßen<br />
besonders robuste wie kompakte<br />
Konstruktion und Ausführung der Anlage<br />
gesucht. Der serbische Verpackungs- und<br />
Kennzeichnungsspezialist Elmed, langjähriger<br />
Vertriebs- und Servicepartner von<br />
HERMA, hat für diese anspruchsvolle Aufgabe<br />
jetzt eine Lösung geschaffen. Zum<br />
Einsatz kommen dabei drei Etikettierer<br />
vom Typ HERMA 500.<br />
Von der Abfüllanlage kommend werden<br />
die Produkte dabei automatisch über ein<br />
Förderband an die Eimer-Etikettiermaschine<br />
von Elmed übergeben. Ein spezielles<br />
Bandführungssystem sorgt zunächst für die<br />
exakte Ausrichtung, ein mittig angebrachtes<br />
Oberband für zusätzliche Stabilisierung<br />
innerhalb der Etikettiermaschine. Um die<br />
beiden Seitenetiketten anzubringen, die<br />
jeweils größer als A4 sind, eignen sich<br />
herkömmliche, starre Ablösekanten nicht.<br />
Elmed entwickelte deshalb spezielle Vakuumsaugstempel,<br />
die entlang aller drei<br />
relevanten Achsen beweglich sind, also<br />
dreidimensional etikettieren können. Die<br />
Etiketten werden zunächst an der Ablösekante<br />
von den Saugstempeln übernommen,<br />
die sie dann mithilfe eines pneumatischen<br />
Systems auf die Eimer applizieren. Um einen<br />
besseren Halt der Etiketten zu gewährleisten,<br />
werden sie zusätzlich mit Bürsten bzw.<br />
Walzen angedrückt. Außerdem wird noch<br />
ein Etikett von oben in die vertiefte Oberfläche<br />
des Eimerdeckels aufgebracht. Dafür<br />
ist kein Spezialwerkzeug notwendig. Bis<br />
zu 12 Farbeimer pro Minute werden bei<br />
JUB auf diese Weise etikettiert. „Wir sind<br />
sehr davon beeindruckt, wie präzise und<br />
reibungslos das System funktioniert“, sagt<br />
Zagorka Mikic, die technische Leiterin des<br />
JUB Produktionsstandortes in der Nähe von<br />
Belgrad. „Die HERMA 500 lassen sich sehr<br />
intuitiv bedienen.“ Kein Wunder: Wer ein<br />
Smartphone bedienen kann, kommt auch<br />
mit dem Touchscreen des Etikettierers sofort<br />
zurecht. Er lässt sich sowohl mit als auch<br />
ohne Handschuhe bedienen, was in Produktionsumgebungen<br />
eine sinnvolle Eigenschaft<br />
ist. Die Menüstruktur ist so gestaltet, dass<br />
nicht mehr als drei Klicks benötigt werden,<br />
um zum gewünschten Menüpunkt zu gelangen.<br />
Wichtig für einen unkomplizierten<br />
und schnellen Wechsel von Etikettenrollen:<br />
Favorisierte Parametereinstellungen kann<br />
man sich direkt auf dem Startbildschirm<br />
anzeigen lassen. Gleichzeitig ist der Touchscreen<br />
mit allen üblichen Mitteln einfach<br />
zu reinigen, sollten sich dort einmal Staub<br />
oder andere unvermeidbare Partikel absetzen.<br />
Aus Sicht von Elmed, das bereits eine<br />
Reihe von Kennzeichnungslösungen für<br />
JUB realisiert hat, haben diese Eigenschaften<br />
erheblich zur großen Zufriedenheit des<br />
Kunden beigetragen. „Nach der initialen<br />
Schulung in der Produktion von JUB haben<br />
wir keinerlei Rückfragen mehr bekommen,<br />
was die Funktionsweise oder den täglichen<br />
Betrieb der Anlage angeht“, sagt Ivan Crnojevic,<br />
Geschäftsführer von Elmed. „Das<br />
zeigt natürlich, dass das Bedienpersonal<br />
unseres Kunden sehr erfahren und umsichtig<br />
ist. Aber es ist auch ein Indikator dafür,<br />
dass unsere Etikettiermaschine mit den drei<br />
HERMA 500 sehr stabil und zuverlässig<br />
funktioniert und die nicht ganz alltäglichen<br />
Anforderungen perfekt erfüllt.“ [pl]<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln rund 260.000 Tonnen Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen Benchmarks.<br />
Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Österreich und der Kreislauf<br />
des Recyclings<br />
Foto: AdobeStock/ WASANT TONKUN<br />
Die sogenannte Kreislaufwirtschaft ist mittlerweile in aller Munde und Recycling das Gebot der Stunde. Der Grund:<br />
Bis 2030 sollen alle in der EU in Verkehr gebrachten Verpackungen wiederverwendbar sein oder kostengünstig<br />
rezykliert werden können. Speziell für die Kunststoffverpackung ist das ein ambitioniertes Ziel. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat<br />
Dr. Michael Washüttl, Leiter des Bereichs Verpackung & Lebensmittel am OFI sowie Mag. Anja Fredriksson, MSc,<br />
OFI-Expertin für die Themengebiete Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit zu einem Informations-Update gebeten.<br />
Wie ist eigentlich der Status quo? Sind<br />
wir auf einem guten Weg, die EU-Ziele<br />
zu erreichen bzw. wo steht Österreich?<br />
Washüttl: (lacht) Es gibt Länder, die schneller<br />
und es gibt auch Länder die langsamer<br />
sind als wir. Wenn man das geografisch<br />
festmachen will, erkennt man ein deutliches<br />
Nord-Süd-Gefälle. Wir liegen immerhin im<br />
oberen Mittelfeld.<br />
Fredriksson: Aber man muss schon sagen,<br />
dass in Österreich derzeit viele Anstrengungen<br />
unternommen werden, um dieses<br />
Ziel zu erreichen. Seitens der Politik wird<br />
an einer voraussichtlich gestaffelten ökologischen<br />
Lizenzierung für Verpackungen<br />
gearbeitet, die vermutlich 2023 in Kraft<br />
treten wird. In der Praxis heißt das, dass<br />
vollständig recyclingfähige Verpackungen<br />
nicht besteuert werden. Nicht recyclingfähige<br />
Verpackungen werden hingegen<br />
gestaffelt besteuert.<br />
Auch die Handelsketten haben sich zeitnahe<br />
und sehr ambitionierte Ziele gesetzt, damit<br />
sie die EU-Ziele unterstützen. Dadurch sind<br />
deren Lieferanten gefordert, recyclingfähige<br />
Verpackungen schon viel früher umzusetzen.<br />
Die gesamte Kunststoffverpackungsbranche<br />
arbeitet derzeit intensiv an der<br />
Optimierung und Entwicklung kreislauffähiger<br />
Verpackungen.<br />
Kann das OFI dabei helfen?<br />
Washüttl: Auf jeden Fall! Das OFI erarbeitet<br />
und entwickelt in zahlreichen regionalen,<br />
nationalen und internationalen Forschungsund<br />
Entwicklungsprojekten marktfähige<br />
Lösungen, die passend auf die Infrastruktur<br />
des jeweiligen Kunden zugeschnitten<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
werden. Diese Individuallösungen sparen<br />
den Kund:innen viel Investitionskapital und<br />
treiben die unternehmerische Nachhaltigkeit<br />
voran.<br />
Ein funktionierender Kreislauf braucht<br />
eine funktionierende Sammlung. Sie ist die<br />
Grundvoraussetzung, aber in Österreich<br />
sammelt jedes Bundesland, ja jede Region,<br />
nach ihrem eigenen Gutdünken….<br />
Fredriksson: Da haben Sie recht, aber die<br />
Zeit ist bald vorbei. Die Vereinheitlichung<br />
der Sammlung der Leichtverpackungsfraktion<br />
wird in Österreich im Jahr 2023 umgesetzt<br />
und stellt einen wichtigen Meilenstein<br />
zu Erreichung der EU-Ziele dar. Hierbei<br />
wird es österreichweit flächendeckend die<br />
Möglichkeit geben, Verpackungen in der<br />
Leichtverpackungsfraktion zu entsorgen.<br />
Wobei mir wichtig ist zu betonen, dass die<br />
Leichtverpackungsfraktion als Wertstoff<br />
betrachtet werden muss, aus dem wieder<br />
Rezyklate generiert werden können. Ein<br />
weiterer wichtiger Schritt ist es, dass in öffentlichen<br />
Gebäuden ab 2023 verpflichtend<br />
sein wird, Mülltrennung zu ermöglichen.<br />
Apropos Meilenstein: Gibt es noch weitere<br />
wichtige Errungenschaften?<br />
Fredriksson: Ja, ein weiterer Meilenstein,<br />
der gerade ins Rollen kommt, ist der Umbau<br />
und Neubau von Sortieranlagen. Das ist<br />
ein ganz wichtiger Punkt, denn auf diese<br />
Weise können die qualitativ hochwertigeren<br />
Materialströme aussortiert werden.<br />
Washüttl: Apropos Materialstrom: Auch<br />
in der Forschung und Entwicklung sind<br />
zahlreiche Projekte am Laufen, die sich<br />
spezifisch mit der Optimierung der Materialströme<br />
beschäftigen. Hierzu wurde letztes<br />
Jahr seitens der Forschungsförderungsgesellschaft<br />
(FFG) eine Lanze gebrochen, indem<br />
eine thematisch fokussierte FTI-Initiative zur<br />
Kreislaufwirtschaft gestartet wurde. Diese<br />
Ausschreibung widmet sich ausschließlich<br />
der Förderung von F&E-Projekten, welche<br />
Österreich auf den Weg zu einer kreislauforientierten<br />
Gesellschaft unterstützen.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Zudem wurde in den letzten Jahren viel<br />
Arbeit in den Aufbau von Design4Recycling<br />
Guidelines und Recycability Assessments<br />
gesteckt.<br />
Wo ist der Unterschied?<br />
Washüttl: In einer Design4Recyling<br />
Guideline wird aufgelistet, was theoretisch<br />
notwendig ist, damit eine Verpackung recycliert<br />
werden kann. Im Recycability Assessment<br />
hingegen, das das OFI in Kooperation<br />
mit cyclos-HTP seit <strong>2022</strong> als Dienstleistung<br />
anbietet, werden die Verpackungen tatsächlich<br />
auf ihre technische Recyclingfähigkeit<br />
geprüft und bewertet. Daraus resultiert<br />
eine prozentuale Recyclingfähigkeit, die<br />
mit einem Zertifikat bestätigt werden kann.<br />
Wie können recyclingfähige<br />
Verpackungen<br />
in der Praxis aussehen?<br />
Am unabhängigen<br />
Prüf- und<br />
Forschungsinstitut<br />
OFI, Mitglied der ACR<br />
(Austrian Cooperative<br />
Research) wird der<br />
Einsatz unterschiedlicher<br />
Materialien<br />
untersucht<br />
An dieser Stelle würde ich gerne eine<br />
Grundsatzfrage zur Klarstellung einstreuen:<br />
Wann ist eine Verpackung recyclingfähig<br />
und wer bestimmt das?<br />
Fredriksson: Eine Verpackung ist recyclingfähig,<br />
wenn ihre Gestaltung derart ausgerichtet<br />
ist, dass sie den Erfordernissen des<br />
Recyclingprozesses entspricht. Der Recyclingprozess<br />
endet für uns erst beim Anwender.<br />
Der Anwender muss aus dem Rezyklat<br />
tatsächlich materialidentische Neuware erzeugen<br />
können.<br />
Bei der Verpackungsgestaltung sind viele<br />
Aspekte zu beachten, da die Anforderungen<br />
der Anwender, der Sammler, der Sortierer<br />
und der Rezyklierer mitbedacht werden<br />
müssen. Ich möchte Ihnen gerne ein paar<br />
Beispiele dazu erläutern:<br />
Für den Anwender ist wichtig, dass die<br />
Verpackung das Produkt schützt, frisch hält<br />
und dass sie eventuelle Zusatznutzen wie<br />
eine Wiederverschließbarkeit hat.<br />
Für den Sammler ist wichtig, dass der Konsument<br />
klar erkennt, wo die Verpackung zu<br />
entsorgen ist. Zusätzlich kann es wichtig<br />
sein, dass sich die einzelnen Verpackungskomponenten<br />
durch mechanische Beanspruchung<br />
voneinander trennen lassen.<br />
Für den Sortierer ist es wichtig, dass die<br />
Verpackung einem Wertstoffstrom zugeordnet<br />
werden kann, das heißt, dass sie<br />
identifizierbar, austragbar etc. ist.<br />
Für den Rezyklierer müssen sich Verpackungen<br />
z.B. durch eine Dichtetrennung<br />
voneinander trennen lassen und die Etiketten<br />
müssen dem jeweiligen Recyclingprozess<br />
angepasst, durch den Waschprozess lösbar<br />
oder nicht lösbar gestaltet sein.<br />
Diese und eine lange Liste weiterer Aspekte<br />
sind in der Verpackungsgestaltung im sogenannten<br />
Design4Recycling mit zu betrachten.<br />
Ich will damit auch veranschaulichen,<br />
welch umfassendes interdisziplinäres Wissen<br />
Design4Recycling eigentlich erfordert. Der<br />
gesamte Kreislauf der spezifischen Verpackung<br />
und alle notwendigen Prozessschritte,<br />
die die Verpackung durchläuft, müssen Beachtung<br />
finden und dahingehend optimiert<br />
werden.<br />
Sie haben bereits die Kooperation mit cyclos-HTP<br />
zur Bewertung der technischen<br />
Recyclingfähigkeit von Verpackungen<br />
angesprochen. Wie kam es dazu? Braucht<br />
es dieses Service jetzt schon?<br />
Washüttl: Seit heuer bietet das OFI in Kooperation<br />
mit cyclos-HTP, dem in Deutschland<br />
führenden Institut für Recyclingfähigkeitsbewertung,<br />
die Testierung und Bewertung<br />
der Recyclingfähigkeit an. Die Kooperation<br />
ist aufgebaut worden, da sich die beiden<br />
Institute in ihrem unabhängigen Charakter,<br />
bezüglich ihres Know-hows, bezüglich der<br />
wissenschaftlichen Vorgehensweise und<br />
dem engen Kontakt zur Verpackungswirtschaft<br />
sehr ähnlich sind. Das OFI beschäftigt<br />
sich bereits seit einigen Jahren mit der Recyclingfähigkeit<br />
von Verpackungen, deren<br />
Optimierung und mit kreislaufrelevanten<br />
Themen.<br />
Die internationale Besonderheit an der<br />
Recyclingfähigkeitsbewertung von cyclos-<br />
HTP ist, dass eine technische Testierung der<br />
Recyclingfähigkeit erfolgt. Die Recyclingfähigkeit<br />
der zu prüfenden Verpackungen<br />
wird hierbei im Technikumsmaßstab im<br />
Kreislauf verifiziert bzw. falsifiziert. In neun<br />
Bewertungskriterien erfolgt eine detaillierte<br />
Bemessung der Recyclingfähigkeit, die zu<br />
einer prozentualen Recyclingfähigkeit führt,<br />
die in einem Zertifikat ausgewiesen wird.<br />
Der Kunde erlangt dadurch das Detailwissen,<br />
ob seine Verpackung tatsächlich<br />
technisch rezyklierbar ist. Zusätzlich wird<br />
durch die Bewertung klar ersichtlich, in<br />
welchem Bewertungskriterium bzw. Prozessschritt<br />
Probleme in der Recyclingfähigkeit<br />
auftreten und wo Optimierungen<br />
ansetzen müssen. Genau hier können die<br />
Verpackungsexpert:innen des OFI ansetzen<br />
und erarbeiten in Kooperation mit dem<br />
Kunden im Hintergrund des derzeitigen<br />
Maschinenparks mögliche Verpackungsoptimierungen,<br />
um die Recyclingfähigkeit so<br />
weit als möglich zu optimieren.<br />
Die technische Recyclingfähigkeit wird dabei<br />
immer für alle europäischen Länder, Norwegen,<br />
Schweiz und UK ermittelt, auf Basis<br />
der praktischen und laufend aktualisierten<br />
Sortier- und Verwertungsstrukturen >><br />
Infobox<br />
Aktuelle Forschungsschwerpunkte<br />
des OFI:<br />
• Identifikation, Design und (Weiter-)Entwicklung<br />
kreislauffähiger Verpackungen<br />
• Sicherheitsaspekte beim Einsatz von<br />
Kunststoffpolymerrezyklaten<br />
• Einsatz von Rezyklaten für gleichwertige<br />
Produkte<br />
• Nachhaltiger Materialeinsatz unter Berücksichtigung<br />
des gesamten Produktzyklus<br />
Als Mitglied der ACR (Austrian Cooperative Research)<br />
ist das OFI auf angewandte Forschung<br />
spezialisiert, von deren Erkenntnissen die Branche<br />
direkt profitiert.<br />
Foto: ACR / schewig-fotodesign
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
>> des jeweiligen Landes. Ein wichtiger Aspekt<br />
für international agierende Unternehmen.<br />
Jetzt muss die Verpackung bekanntlich<br />
viele Funktionen vereinen. Speziell im Lebensmittelbereich<br />
steht der Produktschutz<br />
und vor allem die Verlängerung der Haltbarkeit<br />
an oberster Stelle. Lässt sich das<br />
mit der Recyclingfähigkeit überhaupt unter<br />
einen Hut bringen?<br />
Fredriksson: Das OFI arbeitet seit mehreren<br />
Jahren in vielen Projekten in Kooperation<br />
mit den Verpackungsherstellern und Abpackern<br />
zusammen. In diesen Projekten hat<br />
sich gezeigt, dass sich produktseitige Anforderungen<br />
und kreislaufseitige Anforderungen<br />
sehr gut unter einen Hut bringen lassen. Die<br />
anfängliche Befürchtung, dass sich durch<br />
recyclingfähige Verpackungen und den resultierenden<br />
Umstieg auf Monomaterialien<br />
der Materialeinsatz bei Verpackungen wieder<br />
steigern müsse, hat sich als falsch erwiesen.<br />
Unsere Verpackungsentwickler:innen haben<br />
sogar gezeigt, dass durch den Umstieg auf<br />
recyclingfähige Verpackungen meistens Materialeinsparungen<br />
möglich sind. Durch diese<br />
Materialeinsparung und den Umstieg auf<br />
andere Kunststoffarten kann die Ökobilanz<br />
der Verpackung zusätzlich verbessert werden.<br />
Ich möchte in diesem Zusammenhang einen<br />
durchaus kontroversen Punkt ansprechen:<br />
Wie lange muss die Haltbarkeit des Produktes<br />
sein? So hält sich beispielsweise ein originalverpacktes<br />
Joghurt im Eiskasten mehrere<br />
Wochen, wenn nicht gar Monate über das<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinaus.<br />
Sollte es nicht legitim sein, in gewissen Fällen,<br />
die Haltbarkeit zu Gunsten der Nachhaltigkeit<br />
zurückzunehmen?<br />
Das ist ein spannender Punkt, weil er<br />
in hohem Ausmaße die Konsumenten<br />
betrifft. Die meisten sind sich gar nicht<br />
bewusst, dass ein Joghurt so lange hält<br />
und entsorgen es lieber vorsorglich. Muss<br />
die/der Konsument:in nicht ohnehin auf<br />
dem Weg in eine kreislauffähige Zukunft<br />
mit ins Boot geholt werden?<br />
Fredriksson: Unbedingt! Denn die größten<br />
Herausforderungen liegen nach wie vor in<br />
der Sammlung und Verwertung der Verpackungen.<br />
Um hier weiter zu optimieren,<br />
müssen die Konsument:innen sensibilisiert<br />
werden. Und zwar dahingehend, dass sie<br />
Verpackungen nicht mehr als Abfall, sondern<br />
als Wertstoff, welcher mehrmals im Kreislauf<br />
gefahren werden kann, betrachten.<br />
Hierbei müssen wir eine kaskadische Nutzung<br />
der Kunststoffe anstreben, so wie uns das die<br />
Holzindustrie bereits vorlebt. Die Rezyklate<br />
müssen immer in ihrer qualitativ hochwertigsten<br />
Anwendung eingesetzt werden, so<br />
dass sie möglichst lange im Kreislauf gehalten<br />
werden können.<br />
Herausforderung Verpackung: Es gilt Produktschutz und<br />
Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen<br />
Washüttl: Um diese ambitionierten Ziele zu<br />
erreichen, ist eine weitere unumgängliche<br />
Herausforderung die Modernisierung der<br />
nationalen Sortieranlagen. Um sortenreine<br />
Materialströme zu erzielen und die Prozessverluste<br />
zu reduzieren, wird es notwendig<br />
sein, die derzeit im Einsatz befindlichen<br />
Sortieranlagen umzurüsten bzw. neue<br />
Sortieranlagen zu bauen. Aber wie meine<br />
Kollegin eingangs erwähnt hat, tut sich in<br />
diesem Punkt bereits einiges.<br />
Auch das chemische Recycling wird in der<br />
Wiederverwertung einen wichtigen Platz<br />
einnehmen. Wir sehen dieses Verfahren<br />
nämlich genau dort als notwendig an, wo<br />
das mechanische Recycling aufgrund von<br />
polymeren oder organischen Verunreinigungen<br />
an seine Grenzen stößt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: henlfern / pixabay<br />
Spezialisiert auf die Themengebiete<br />
Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit,<br />
begleitet die OFI Expertin Mag. Anja<br />
Fredriksson, MSc, Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekte im Bereich Verpackung<br />
& Lebensmittel. Mit umfassendem<br />
Fachwissen und viel Erfahrung<br />
im Projektmanagement unterstützt<br />
sie Kunden und Partner bei der Verwirklichung ihrer Forschungsvorhaben.<br />
Kontakt: anja.fredriksson@ofi.at<br />
Dr. Michael Washüttl leitet den Bereich<br />
Verpackung & Lebensmittel am OFI.<br />
Seit über 20 Jahren vertrauen Kunden<br />
auf seine Expertise bei der Prüfung bestehender<br />
und der Entwicklung neuer<br />
Verpackungen. Zu seinen Spezialgebieten<br />
zählen Kreislauffähigkeit, Lebensmittelrecht<br />
für Verpackungen sowie die<br />
Forschung an innovativen, nachhaltigen<br />
Lösungen.<br />
Kontakt: michael.washuettl@ofi.at
Relevante Inhalte<br />
und Vernetzung<br />
Der VNL Österreich orientiert sein Programm an den Herausforderungen der<br />
Wirtschaft und fungiert als Plattform für einen Vorsprung im Wettbewerb.<br />
Supply Chain- und <strong>Log</strong>istikmanager aus Industrie und Handel sowie Experten<br />
der Lösungsanbieter (Technologie, IT, Spedition, TUL, Bildung & Forschung)<br />
treffen sich bei Veranstaltungen und zum fachlichen Austausch.<br />
Größtes Expertennetzwerk für Supply Chain- und <strong>Log</strong>istikmanager aus Industrie,<br />
Handel und Dienstleistung. Aktuell sind über 480 Unternehmen VNL-Mitglied<br />
(Stand 04/<strong>2022</strong>) bzw. 3.000 Personen aus unterschiedlichen Abteilungen involviert.<br />
JAHRESTREFF<br />
04.10.<strong>2022</strong><br />
<strong>Log</strong>istik-Future-Lab und Abendgala mit<br />
Österreichischem <strong>Log</strong>istik-Preis<br />
05.10.<strong>2022</strong><br />
29. Österreichischer <strong>Log</strong>istik-Tag<br />
Design Center Linz<br />
Weitere Infos: www.vnl.at
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Kein ökologisches „Allheilmaterial“<br />
für Verpackungen<br />
über die<br />
Autorin<br />
Katharina Istel<br />
ist Referentin für<br />
Ressourcenpolitik<br />
beim NABU Bundesverband<br />
in Berlin. Die<br />
studierte Politologin<br />
beschäftigt sich insbesondere<br />
mit den<br />
Themen Abfallvermeidung,<br />
Verpackungen,<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
und Mikroplastik.<br />
Vor dem NABU war<br />
sie Referentin beim<br />
Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband.<br />
Kontakt:<br />
katharina.istel@<br />
nabu.de<br />
www.nabu.de<br />
Verpackungen sind im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit angekommen und inzwischen<br />
sogar ein Werbeargument: Mit „plastikfrei“, „recyclingfähig“, „kompostierbar“<br />
oder „aus Rezyklat“ werden ökologische Vorteile angepriesen, die aus Sicht des NABU<br />
teilweise irreführend sind. Es wird suggeriert, dass bestimmte Verpackungsmaterialien<br />
per se umweltfreundlicher als andere sind, vor allem Papier und Glas werden aktuell als<br />
ökologischere Alternative beworben. Dabei ist die ganze Geschichte wesentlich komplexer:<br />
Schaut man sich ökologische Vor- und Nachteile verschiedener Verpackungsalternativen<br />
für ein bestimmtes Produkt an, zeigt sich, dass durchaus ein Material die Nase vorn<br />
hat, das bei einem anderen Produkt ökologisch nicht zu empfehlen ist.<br />
Bei der Einschätzung von Verpackungen muss man<br />
unterscheiden, ob ein Material (nur) eine „gute“<br />
Verpackung für den Produktschutz ist oder ob es<br />
(auch) eine „gute“ Verpackung aus ökologischer Perspektive<br />
ist. So hat Glas sehr gute Produktschutz-Eigenschaften,<br />
ist als Einwegglas aber extrem energieintensiv und<br />
klimabelastend im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien.<br />
Daher muss man bei der Suche nach einem optimalen<br />
Verpackungsmaterial immer schauen, welche Materialien<br />
überhaupt zur Verfügung stehen, die gleich oder<br />
ähnlich gut den nötigen Produktschutz gewährleisten.<br />
Kein Verpackungsmaterial ist ökologisch<br />
immer zu empfehlen. Um diese Thematik den<br />
Verbraucher*innen an praktischen Beispielen zu veranschaulichen,<br />
hat das ifeu im Auftrag des NABU für neun<br />
Produkte auf dem Markt gängige Verpackungsalternativen<br />
ökologisch miteinander verglichen. Im Rahmen von LCA-<br />
Screenings wurden diese hinsichtlich der Auswirkungen<br />
auf drei große ökologische Probleme unserer Zeit analysiert:<br />
Klimawandel, nicht erneuerbarer Ressourcenverbrauch und<br />
Schadstoffemissionen. Hier zeigt sich, dass – bezogen auf<br />
Produktschutz und Ökologie – kein ideales Verpackungsmaterial<br />
über alle Produkte hinweg existiert. Vielmehr muss<br />
man immer schauen, welche Materialien in Konkurrenz<br />
zueinanderstehen, die die Schutzfunktion erfüllen können,<br />
wie sich die Verpackungsgewichte unterscheiden und ob<br />
die Verpackung (in der Praxis) recyclingfähig ist.<br />
Das grundsätzliche Verteufeln von Kunststoff ist genauso<br />
unberechtigt wie eine grundsätzliche Lobpreisung von<br />
Glas und Papier. Einwegglas hat ein viel zu gutes Image,<br />
wenn man sich vor Augen führt, wie hoch hier der fossile<br />
Ressourcenverbrauch durch die energieintensive Herstellung<br />
und das Recycling ist. Hinzu kommt: Durch das hohe Gewicht<br />
sind die Emissionen an Treibhausgasen und weiteren<br />
Schadstoffen beim Transport enorm. Glas ist von den Schutzfunktionen<br />
ein sehr gutes Verpackungsmaterial – ökologisch<br />
gesehen sollte es aber unbedingt als Mehrwegverpackung<br />
eingesetzt werden.<br />
für alle Verpackungen werden, egal aus<br />
welchem Material sie sind. An Glas und<br />
Weißblech-Konserve sieht man aber auch:<br />
Hohe Recyclingquoten allein führen nicht<br />
automatisch zu einem ökologisch guten<br />
Abschneiden. Sie können bei Einwegglas<br />
und Weißblech die extreme Umweltbelastung<br />
durch den hohen Energiebedarf<br />
und die starke Schadstoffbelastung nur<br />
abfedern, aber nicht ausgleichen. So verursacht<br />
beispielsweise das Einwegglas bzw.<br />
die Einwegflasche für Tomatensoße 7,5-<br />
mal so hohe klimarelevante Emissionen<br />
als der Food-Karton, obwohl die Recyclingquote<br />
bei Glas wesentlich besser ist.<br />
Beim konservierten Gemüse gibt es als<br />
Verpackungsalternative zum Einwegglas<br />
Schlauchbeutel aus Kunststoff. Vergleicht<br />
man das Einwegglas mit einem recyclingfähigen<br />
unbeschichteten Kunststoffbeutel,<br />
liegen die klimarelevanten Emissionen<br />
beim Glas über 15-mal höher. Öfter im<br />
Markt finden sich allerdings Schlauchbeutel<br />
aus Kunststoff mit Alubeschichtung, da<br />
hier die Haltbarkeit des Lebensmittels länger<br />
ist. Aber auch hier liegen die klimarelevanten<br />
Emissionen des Einwegglases auch<br />
noch 9,5-mal höher als beim Schlauchbeutel<br />
– obwohl der mit Alu beschichtete<br />
Schlauchbeutel nicht recyclingfähig ist.<br />
Einwegglas schneidet bei beiden Beispielen<br />
auch schlechter ab als die Weißblechdose,<br />
was am Verpackungsgewicht liegt:<br />
Beim Einwegglas muss knapp viermal so<br />
viel Material produziert, transportiert und<br />
entsorgt werden als bei der Weißblechdose.<br />
Daher sind auch die Treibhausgas- und<br />
Schadstoffemissionen beim Einwegglas<br />
höher.<br />
Einwegglas ist schlechter als sein Image.<br />
Recycling bzw. die Recyclingfähigkeit muss Standard<br />
Genau hinschauen: Papierverpackungen.<br />
Differenzierter ist es bei
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Papier: Als Papiertüte für Nudeln oder<br />
wenig anspruchsvolle Cerealien ist (reines)<br />
Papier eine klimaschonendere Alternative<br />
zum Kunststoffbeutel. Anders gelagert ist<br />
es jedoch, wenn gewichtsmäßig sehr viel<br />
mehr Papier bzw. Karton nötig ist als bei<br />
der Kunststoffvariante: So schneidet bei<br />
Nudeln und Cerealien der Pappkarton<br />
viel schlechter ab als der leichte Kunststoffbeutel.<br />
Ursache hierfür ist der mehr<br />
als siebenfache Materialbedarf und der<br />
extrem hohe Energieverbrauch der Papierindustrie.<br />
Wenn ich mit ähnlichem<br />
Materialgewicht die Verpackung gestalten<br />
kann, hat Papier aufgrund des hohen Anteils<br />
nachwachsender Rohstoffe durchaus<br />
Vorteile gegenüber zum Beispiel Kunststoff.<br />
Das Problem ist allerdings, dass Papier<br />
allein nur bei wenigen Produkten den<br />
Produktschutz leisten kann, den Kunststoff<br />
ermöglicht. So kann man zum Beispiel<br />
trockene und nicht-fettende Lebensmittel<br />
wie Nudeln oder pure Haferflocken gut<br />
auch in Papier verpacken, beim Gros der<br />
Papierverpackungen braucht man jedoch<br />
für die Haltbarkeit der Produkte (und auch<br />
die „Haltbarkeit“ der Papierverpackung)<br />
Kunststoff- bzw. Alubeschichtungen oder<br />
es werden Chemikalien im Papier eingesetzt,<br />
die die Papierverpackung nassfest<br />
und/oder fettbeständig machen. Bei dünnen<br />
Kunststoffbeschichtungen lässt sich<br />
die Papierverpackung noch recyceln (in<br />
Deutschland muss die Verpackung zu 95%<br />
aus Papier bestehen, damit sie über das<br />
Altpapier entsorgt werden darf). Aktuell<br />
kommen allerdings immer mehr Verpackungen<br />
auf den Markt, die für einen guten<br />
Marketingeffekt nach Papier aussehen und<br />
aber beispielsweise nicht recyclingfähige<br />
Verbunde sind. Das schlechte Image von<br />
Kunststoff fördert hier leidet gerade neue<br />
Der NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.<br />
Verpackungen ökologisch zu bewerten ist nicht einfach, denn oftmals<br />
entsprechen sie nicht ihrem Klischee<br />
Verpackungstrends, die nichts mit Ressourcenschonung<br />
zu tun haben.<br />
Kunststoff ist nicht gleich<br />
Kunststoff. Bei Kunststoff ist die<br />
Auswahl der Kunststoffart sehr wichtig:<br />
Handelt es sich um gut recyclingfähiges<br />
PE oder PP, schneidet eine Verpackung<br />
eher gut ab. Dagegen wird PET aus der<br />
haushaltsnahen Sammlung in Deutschland<br />
quasi nicht recycelt, da es ausreichend PET-<br />
Rezyklat aus der sortenreinen Getränkeflaschensammlung<br />
gibt. Das wirkt sich<br />
negativ auf die Ökobilanz aus. So liegt die<br />
PET-Flasche für Saucen zum Beispiel bei<br />
... ist der älteste und mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden der mitgliederstärkste<br />
Umweltverband in Deutschland. Seit 1899 setzt er sich dafür ein, die Natur zu schützen und<br />
für zukünftige Generationen zu sichern. Ob lokal, bundesweit oder auf EU-Ebene – der NABU<br />
ist politisch aktiv, um Natur- und Umweltschutz in der Gesetzgebung zu vertreten. Rund<br />
70.000 Aktive engagieren sich ehrenamtlich im NABU in 2.000 lokalen NABU-Gruppen und<br />
kümmern sich um den praktischen Arten- und Biotopschutz vor Ort. Auch Unternehmen fällt<br />
für eine ökologische Transformation eine wichtige Rolle zu, daher arbeitet der NABU auch<br />
mit Unternehmen zusammen und berät zu Umwelt- und Naturschutzthemen. Zum Schutz<br />
der natürlichen Ressourcen tritt der NABU gegenüber Politik und Wirtschaft für einen nachhaltigeren<br />
Konsumstil, weniger Müll und eine bessere Kreislaufwirtschaft ein.<br />
den Umweltbelastungen auf dem Niveau<br />
von Einwegglas.<br />
Mehr Abfallvermeidung! Verpackungen<br />
sind wichtig für den Schutz und<br />
die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Gleichzeitig<br />
hat jede Verpackung negative Auswirkungen<br />
auf Umwelt und Natur. Daher<br />
steht die Abfallvermeidung an erster Stelle.<br />
Recycling und Kunststoff-Substitution, welche<br />
die aktuellen Werbeaussagen prägen,<br />
greifen daher zu kurz. Die Vermeidung<br />
von Verpackungsabfällen hat Priorität vorm<br />
Recycling und bei der Auswahl der Materialien<br />
ist es geboten, dass sich Hersteller<br />
und Handel sachlich und ökologisch orientieren<br />
und sich nicht nur vom Marketing<br />
treiben lassen. Wir brauchen mehr<br />
Mehrwegsysteme, sowohl für Transportverpackungen<br />
als auch bei Verkaufsverpackungen.<br />
Gleichwohl wird es weiterhin<br />
Einwegverpackungen geben, wobei wir das<br />
der Natur entnommene Material möglichst<br />
oft im Kreislauf führen müssen. Abbaubare<br />
oder kompostierbare Verpackungen widersprechen<br />
diesem Kreislaufgedanken und<br />
sind nicht die Lösung unserer ökologischen<br />
Krisen. Vielmehr muss der Abfallvermeidung<br />
mehr Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden und die noch großen Potenziale<br />
des mechanischen Recyclings ausgeschöpft<br />
werden. <br />
[pl]<br />
Foto: NABU / Istel
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Ohne Kreislaufwirtschaft<br />
kein Klimaschutz<br />
Im Rahmen ihrer Jahresbilanz-Pressekonferenz erhöht die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) den Druck in Richtung<br />
Kreislaufwirtschaft: Pandemie, Krieg und deren wirtschaftliche Auswirkungen durch Versorgungsengpässe,<br />
Lieferkettenunterbrechungen oder Teuerungswellen hätten die Grenzen und Verletzbarkeit des traditionellen ökonomischen<br />
Systems aufgezeigt. Kreislaufwirtschaft, so ARA Vorstand Harald Hauke, sei die Lösung für langfristige<br />
ökonomische und ökologische Stabilität. Dafür brauche es neben politischen Weichenstellungen mehr Digitalisierung<br />
bei Unternehmen und mehr Incentivierung bei den Endkonsument:innen. Mit der Gründung der Digi-Cycle<br />
GmbH setzt die ARA dabei den nächsten Schritt in Richtung digitale Lösungen für mehr getrennte Sammlung. Die<br />
Bereitschaft der Bevölkerung, diesen Weg mitzugehen, ist jedenfalls ungebrochen: Rund 1,08 Millionen Tonnen<br />
gesammelte Verpackungen und Altpapier der österreichischen Haushalte zeigen, dass in Österreich Mülltrennung<br />
und Recycling nach wie vor hohe Priorität genießen.<br />
Foto: APA / Heinz Stephan Tesarek<br />
„Wir brauchen einen Paradigmenwechsel<br />
– die Zukunft heißt Kreislaufwirtschaft.<br />
Ohne sie kein Klimaschutz, ohne sie keine<br />
langfristige Stabilität“, betont ARA Vorstand<br />
Harald Hauke. Politik und Verwaltung seien<br />
gefordert, über Partikularinteressen hinauszublicken<br />
und dieses große Ziel im Auge<br />
zu behalten.<br />
„Für die Europäische Union ist Kreislaufwirtschaft<br />
ein Schlüsselbereich für Ressourcenschonung,<br />
Rohstoffsicherung und Klimaschutz.<br />
Die wirtschaftlichen und politischen<br />
Verwerfungen der letzten Monate können<br />
leicht dazu führen, dass andere Themen als<br />
Nachhaltigkeit in den Vordergrund treten.<br />
Verständlich, aber wir dürfen die zentrale<br />
Herausforderung Klimaschutz nicht vergessen.<br />
Verpackungsrecycling leistet dafür einen<br />
wichtigen Beitrag. Wir begleiten Unternehmen<br />
auch in wirtschaftlich schwierigen<br />
Phasen auf ihrem Weg zur Kreislaufwirtschaft.<br />
Auf die ARA ist Verlass, wir wissen,<br />
wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft<br />
funktionieren“, so ARA Vorstand Christoph<br />
Scharff.<br />
v.l.: Christoph<br />
Scharff (ARA<br />
Vorstandsvorsitzender),<br />
Alfred Berger<br />
(ARA Aufsichtsratsvorsitzender)<br />
und<br />
Harald Hauke (ARA<br />
Vorstand)<br />
„Unser aktuelles Wirtschaftssystem verändert<br />
das Klima noch schneller als gedacht,<br />
wie aus kürzlich veröffentlichten Prognosen<br />
hervorgeht. Deswegen ist es unsere Aufgabe,<br />
die Kreislaufwirtschaft noch stärker voranzutreiben“,<br />
sagt ARA Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Alfred Berger. Die ARA agiert dabei<br />
mit mehr als 70 % Marktanteil und fast 30<br />
Jahren Erfahrung als Expertin und Innovationsführerin<br />
für eine zirkuläre Wirtschaft.<br />
So konnten die über 15.000 Kund:innen<br />
durch die Entpflichtung ihrer Verpackungen<br />
bei der ARA im Jahr 2021 mehr<br />
als 530.000 Tonnen CO 2<br />
einsparen. Das<br />
entspricht in etwa der CO 2<br />
-Menge, die in<br />
270.000 100-jährigen Fichten gespeichert<br />
ist. Auch die Verpackungssammlung der<br />
österreichischen Haushalte blieb auf einem<br />
Top-Niveau. Rund 615.617 Tonnen Papier<br />
(0,2 %), 253.690 Tonnen Glas (-1,6 %),<br />
180.299 Tonnen Leichtverpackungen<br />
(-0,1%) und 31.784 Tonnen Metall (-2,3 %)<br />
wurden trotz der Covid-Pandemie getrennt<br />
gesammelt.<br />
Dreimal C für den Klimaschutz.<br />
Ohne Kreislaufwirtschaft ist kein Klimaschutz<br />
möglich – so lautet die zentrale
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Botschaft der ARA. Dafür hat sie drei<br />
Richtungen definiert, die wirtschaftlich,<br />
gesamtgesellschaftlich und bei den<br />
Endkonsument:innen ansetzen: Circular<br />
Economy, Community und Convenience.<br />
So unterstützt die ARA Unternehmen in<br />
ihren Transformationsprozessen mittels<br />
Circular Design, digitalisiertem Stoffstrommanagement<br />
oder Nachhaltigkeitskommunikation<br />
und bietet mit kostenlosen<br />
Webinaren rechtliche Orientierung im Regulierungsdschungel<br />
an. Verstärkt werden<br />
diese Aktivitäten durch Bewusstseinskampagnen<br />
und Sozialforschungen, um die<br />
Sammelmotivation der Bürger:innen zu<br />
steigern. Die Maßnahmen wirken: Bereits<br />
jetzt erachten 96 % der Österreicher:innen<br />
die Mülltrennung als sehr wichtig. „Unser<br />
Ziel ist es, jede Verpackung zurück in<br />
den Kreislauf zu holen. Dafür wollen wir<br />
das Bewusstsein weiter stärken und allen<br />
Bürger:innen die Verpackung als Ressource<br />
näherbringen. Denn ohne Kreislaufwirtschaft<br />
wird es keinen wirksamen Klimaschutz<br />
geben. Dafür braucht es Circular<br />
Economy als wirtschaftlichen Rahmen, eine<br />
Community, die gemeinsam am Wandel<br />
arbeitet und mehr Convenience, um die<br />
Transformation bequem zu realisieren“,<br />
so Hauke.<br />
Die EU-Recyclingziele 2025 bedeuten für<br />
Österreich unter anderem, das Recycling<br />
von Kunststoffverpackungen in den nächsten<br />
drei Jahren verdoppeln zu müssen. „Die<br />
ARA setzt auf Convenience – einfache und<br />
bequeme Sammelsysteme – und Unterstützung<br />
aus der Verhaltensökonomie durch<br />
digitale Incentivierung. Damit wollen wir<br />
die Sammelmengen vor allem in der Zielgruppe<br />
16–35 Jahre steigern und Littering<br />
– Müll im öffentlichen Raum – vermeiden“,<br />
erklärt Scharff.<br />
Neue digitale Lösung für Recycling.<br />
Die ARA setzt mit der Gründung<br />
der Digi-Cycle GmbH einen solchen strategischen<br />
Schritt in Richtung Convenience.<br />
Der Gedanke dahinter: Korrekte Mülltrennung<br />
lässt sich einfach und bequem digital<br />
erfassen und wird belohnt. Der Start erfolgte<br />
bereits im Jahr 2021 mit einer App im<br />
Pilotversuch; ab Jänner 2023 folgt nun ein<br />
Recyclingguide für Konsument:innen. Dieser<br />
bietet im Hinblick auf die österreichweite<br />
Vereinheitlichung der Sammlung 2023<br />
(Sammlung aller Kunststoffverpackungen)<br />
bzw. 2025 (gemeinsame Sammlung von<br />
Kunststoff- und Metallverpackungen) eine<br />
Anleitung für korrektes Mülltrennen.<br />
Im nächsten Schritt wird die App um Incentivierung<br />
für die breite Öffentlichkeit<br />
erweitert. User:innen können dann nach<br />
Download der App an der Verpackung<br />
sowie an Sammelbehältern angebrachte<br />
Barcodes scannen und nach fachgerechter<br />
Entsorgung Prämien kassieren. Zahlreiche<br />
Markenartikel- und Handelsunternehmen<br />
sind bereits mit an Bord und werden in den<br />
nächsten Wochen bekanntgegeben. Digi-<br />
Cycle nutzt das vorhandene Sammelsystem<br />
mit 1,9 Millionen Sammelbehältern für<br />
die Sammlung und weitere 1,8 Millionen<br />
Haushalte, die an die Sammlung mit dem<br />
Gelben Sack angeschlossen sind.<br />
„Am Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft<br />
müssen wir gemeinsam alle Hebel in Bewegung<br />
setzen. Für den Klimaschutz brauchen<br />
wir den Willen zur Veränderung sowie die<br />
Investitions- und Innovationskraft aller:<br />
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“, betont<br />
Hauke abschließend.<br />
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Nachhaltigkeit mit Augenmaß<br />
Papierbasiert, aus Glas oder doch bioabbaubar? Was eine nachhaltige Verpackung ausmacht, darüber gehen die<br />
Meinungen auseinander. Sicher ist: Der Druck auf Hersteller und Verwender wächst. Doch wie lassen sich die<br />
Ansprüche der Verbraucher ebenso erfüllen wie die Wünsche der Recycler? Verpackungsdesign als Dienstleistung<br />
bietet der Maschinenbauer Gerhard Schubert GmbH aus Crailsheim. Nachhaltigkeit wird dabei ebenso berücksichtigt<br />
wie Produktsicherheit und effizientes Handling.<br />
Vollständig recycelbar, bioabbaubar,<br />
zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial,<br />
hergestellt aus biobasierten<br />
Rohstoffen – die Nachhaltigkeit von Verpackungen<br />
wird heute mit vielen Formulierungen<br />
beworben. Verwender gehen<br />
damit auf die hohen Erwartungen der<br />
Verbraucher:innen im B2C-Markt ein.<br />
Doch was bedeuten die einzelnen Hinweise<br />
zur Beschaffenheit der Verpackungen<br />
genau? Ist biologisch abbaubare Plastikfolie<br />
wirklich besser als konventionelle? Wie<br />
sieht die Ökobilanz von faserbasierten Verbunden<br />
im Vergleich zu reinen Kunststoffverpackungen<br />
aus? Und wird am Ende<br />
nicht doch alles verbrannt?<br />
Viele Verbraucher:innen sind sich unsicher,<br />
welche Wahl ihren ökologischen Fußabdruck<br />
beim Einkauf schlank hält. Damit<br />
sind sie nicht allein – mancher/m Hersteller<br />
oder Verwender:in von Verpackungen<br />
geht es ähnlich. So gelangen immer noch<br />
Verpackungen in den Markt, die zwar gut<br />
gemeint sind, der Umwelt aber eher schaden<br />
als nutzen. Leidtragende sind letztlich die<br />
Entsorger:innen. Was sich nicht gut trennen<br />
lässt oder nur einen geringen Anteil<br />
an der Wertstoffsammlung hat, kann nicht<br />
stofflich recycelt werden. Dann entgeht<br />
dem Wertstoffkreislauf das Material und<br />
dem Recycler seine Marge. Denn für nicht<br />
recyclingfähige Stoffe bleibt nur die thermische<br />
Verwertung – ein Euphemismus für<br />
die Müllverbrennungsanlage.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch,<br />
weil die Industrie damit rechnet, dass die<br />
Politik in absehbarer Zukunft noch strengere<br />
Recyclingquoten vorgeben wird, haben<br />
inzwischen mehrere Recycler und duale<br />
Systeme eigene Zertifizierungen entwickelt,<br />
mit denen die Recyclingfähigkeit einer Verpackung<br />
bewertet wird. Punktabzüge gibt<br />
es zum Beispiel für nicht oder nur schwer<br />
trennbare Materialverbunde, etwa PE-Flaschen<br />
mit PVC-Sleeves; Monomaterial wird<br />
hingegen belohnt. Auch Beratungsunternehmen<br />
und technische Prüforganisationen<br />
bieten solche Services an. Wer Verpackungen<br />
Auf den meisten Verpackungsmaschinen von Schubert lassen sich sowohl Kunststoffverpackungen<br />
als auch papierbasierte Verpackungen verarbeiten<br />
herstellt oder verwendet, muss für diese Angebote<br />
jedoch teils tief in die Tasche greifen.<br />
Der Materialwechsel oder der Austausch der<br />
Anlagen kann noch teurer werden.<br />
Die Recyclingfähigkeit von Anfang<br />
an berücksichtigen. Einfacher<br />
ist es, für die Verpackungsentwicklung einen<br />
Akteur ins Boot zu holen, der ganz<br />
am Anfang der Kette steht und entscheidenden<br />
Einfluss auf die Beschaffenheit der<br />
Verpackungen hat: Hersteller hochwertiger<br />
Verpackungsanlagen verfügen über wertvolle<br />
Expertise für Material, Design und<br />
Recyclingfähigkeit. Schließlich kennen sie<br />
jedes Detail der Verpackungen, die auf ihren<br />
Maschinen verarbeitet werden, und<br />
wissen genau, welche Faktoren sich auf<br />
die Nachhaltigkeit auswirken. Treiber ist<br />
dabei längst nicht mehr nur eine möglichst<br />
hohe Material- und Energieeffizienz bei<br />
der Herstellung und Verarbeitung, sondern<br />
auch die Recyclingfähigkeit am Ende des<br />
Lebenszyklus.<br />
Jägermeister: Verzicht auf<br />
Schrumpffolie. Beim Kräuterlikörhersteller<br />
Jägermeister wurden die Likörfläschchen<br />
außerhalb der Produktion händisch in<br />
Karton-Trays umgepackt und anschließend<br />
mit Schrumpffolie umwickelt. Doch die<br />
Füllanlage produzierte aufgrund der hohen<br />
Nachfrage deutlich schneller und der Produktstau<br />
vor der Verpackungsanlage sorgte<br />
für merkliche Einbußen in Sachen Effizienz.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Schubert<br />
gestaltete Mast-Jägermeister SE eine<br />
neue Umverpackung, die ohne Plastik auskommt.<br />
Dabei war es wichtig, dem Auftritt<br />
der traditionellen Marke Jägermeister treu<br />
zu bleiben und nicht nur mit modernster<br />
Robotertechnik, sondern auch mit Material<br />
und Format einen sicheren Schritt in die<br />
Zukunft des Verpackungsdesigns zu gehen.<br />
Dazu wurden sowohl der Verkaufskarton als<br />
auch der Versandkarton für die maschinelle<br />
Verarbeitung komplett neu entwickelt und<br />
für automatisierte Verpackungsprozesse optimiert.<br />
Zusätzlich bietet der neue Verkaufs-<br />
Fotos: Gerhard Schubert GmbH
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
karton eine größere bedruckbare Fläche für<br />
den Markenauftritt und lässt sich damit am<br />
POS gut in Szene setzen.<br />
„Wir sehen Design for Recycling nicht als<br />
Hürde, sondern als integralen Bestandteil<br />
des Entwicklungsprozesses. Schließlich<br />
wirken sich geringere Wandstärken oder<br />
knapper bemessene Schachteln nicht nur<br />
ökologisch, sondern auch ökonomisch positiv<br />
aus“, sagt Valentin Köhler, seit vielen<br />
Jahren Verpackungsentwickler bei Schubert.<br />
Mit einer intelligenten Lösung hat der Verpackungsanlagenhersteller<br />
aus Crailsheim beispielsweise<br />
jüngst einem Süßwarenhersteller<br />
aus der Türkei zu Materialeinsparungen von<br />
bis zu 25 Prozent verholfen. „Das rechnet<br />
sich schnell und langfristig – gerade in Zeiten<br />
steigender Rohstoffkosten“, betont Köhler.<br />
Die Einsparung erfolgte durch ein komplettes<br />
Re-Design der Schachteln: Die bisherige Lösung<br />
mit vorgeklebten Kartons wurde im<br />
Rahmen der Verpackungsautomatisierung<br />
durch ein neues Schachtelkonzept ersetzt.<br />
Da der Casepacker sehr genau arbeitet und<br />
bei den Schachteln nur geringe Toleranzen<br />
benötigt, können die Zuschnitte knapper<br />
bemessen und die Menge an Verpackungsmaterial<br />
reduziert werden.<br />
Die Nachhaltigkeit in Einklang<br />
mit weiteren Anforderungen<br />
bringen. Einheitliches Material, und<br />
davon möglichst wenig – ist das schon das<br />
ganze Geheimnis der Entwicklung nachhaltiger<br />
Verpackungen? „Natürlich muss<br />
man immer realistisch bleiben: Für Food-<br />
Produzenten ist Nachhaltigkeit ein Aspekt<br />
unter vielen“, gibt Köhler zu bedenken.<br />
„Gerade in der Lebensmittelbranche ist der<br />
Wettbewerb extrem groß. Auch Themen<br />
wie Sichtbarkeit am POS, zuverlässige Beschaffung<br />
und Kompatibilität zu gängigen<br />
Für Jägermeister entwickelte Schubert einen völlig neuen Verkaufskarton, der für<br />
automatisierte Verpackungsprozesse optimiert ist und ohne Schrumpffolie auskommt<br />
Transportsystemen spielen dort eine vergleichbare<br />
Rolle.“ Die Kunst ist es also, alle<br />
Bedarfe gleichermaßen zu berücksichtigen,<br />
um am Ende die ideale Lösung zu finden, die<br />
möglichst wenige Kompromisse erfordert.<br />
Als Maschinenbauer mit dem Anspruch,<br />
die Wünsche der Kunden bestmöglich zu<br />
befriedigen, berücksichtigt Schubert bei<br />
der Entwicklung von Verpackungen und<br />
passenden Anlagen daher die Belange aller<br />
Beteiligten: Die des Kunden ebenso wie des<br />
Einzelhandels, des Endverbrauchers und<br />
der Recyclingbetriebe. Dank der herstellerunabhängigen<br />
Beratung ist der Anbieter in<br />
der Lage, Kunden die komplette Umstellung<br />
auf nachhaltige Verpackungsmaterialien zu<br />
ermöglichen. Bereits bei der Planung achtet<br />
Schubert auf ein perfektes Zusammenspiel<br />
aus Material, Technologie und Know-how<br />
– von Karton-Trays bis zu papierbasierten<br />
Folien.<br />
Ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
miteinander verbinden lassen, ist Hosta.<br />
Das fränkische Traditionsunternehmen ist<br />
vor allem für sein Puffreisprodukt Nippon<br />
bekannt. Bei der Konzeption eines neuen<br />
Verpackungsansatzes wurde Schubert in<br />
einem sehr frühen Stadium des Projekts<br />
als Partner hinzugezogen. Ziel war es, das<br />
Verpackungsdesign im Hinblick auf Nachhaltigkeit<br />
und zugleich Wirtschaftlichkeit zu optimieren.<br />
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>> die Trays aus Kunststoff um 10 Millimeter<br />
kürzen. Dank dieser Optimierung ließ<br />
sich auch der Folienrapport der Schlauchbeutel<br />
noch einmal um 6 Millimeter verringern.<br />
Das spart Verpackungsmaterial und<br />
somit auf lange Sicht auch Kosten. Selbst<br />
den Karton haben die Verpackungsprofis<br />
überarbeitet: Er besteht jetzt aus einem<br />
einzigen Flachzuschnitt mit Deckel, nicht<br />
mehr aus drei verschiedenen Teilen. Zusammengenommen<br />
erbringen die verbesserten<br />
Verpackungen so viel Sparpotenzial, dass<br />
die Kartongrundfläche deutlich verkleinert<br />
werden konnte: Auf einer Versandpalette<br />
finden pro Lage nun neun statt vorher acht<br />
Kartons Platz. Unterm Strich bedeutet das<br />
eine enorme Kosteneinsparung für Hosta:<br />
Es wird nicht nur Verpackungsmaterial eingespart,<br />
sondern auch Lkw-Fahrten.<br />
Das Know-how aus 50 Jahren<br />
für die heutigen Herausforderungen<br />
nutzen. Dabei stützt sich<br />
das Crailsheimer Familienunternehmen<br />
auf lange Erfahrung: Als Verpackungsmaschinenhersteller,<br />
der schon vor 50 Jahren<br />
hauptsächlich mit Karton gearbeitet hat,<br />
kann Schubert bei diesem Material eine<br />
große Kompetenz vorweisen. Diese Kompetenz<br />
zahlt sich heute wieder aus, denn<br />
gerade in Europa hat sich der Trend zu<br />
Papier, Pappe und Karton durch strengere<br />
gesetzliche Vorgaben verstärkt. „Karton wird<br />
von den Herstellern inzwischen noch mehr<br />
nachgefragt“, bestätigt Verpackungsentwickler<br />
Köhler.<br />
Doch auch bei allen anderen Materialien<br />
steht die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit für Schubert im<br />
Mittelpunkt. „Mit Blick auf Nachhaltigkeit<br />
wird in vielen Industriebereichen ja gerade<br />
verstärkt Technologieoffenheit gefordert“,<br />
sagt Köhler. „Modularität bieten wir mit<br />
unseren flexiblen Anlagen seit Mitte der<br />
80er Jahre an. Auf den meisten lassen sich<br />
zum Beispiel sowohl Kunststoff- als auch<br />
Kartonverpackungen verarbeiten.“ Auch<br />
das Handling von Verbundmaterialien ist<br />
problemlos möglich.<br />
Eine Entscheidung für eine der vielen Materialvarianten<br />
zu treffen, kann in diesem<br />
Spannungsfeld schwerfallen. Die Offenheit<br />
für Modifizierungen an bestehenden Verpackungen,<br />
die Schubert mit den flexiblen<br />
Anlagen bietet, gewährleistet Kunden daher<br />
auch die Zukunftssicherheit ihrer Investments.<br />
„Auch das ist aus unternehmerischer<br />
Perspektive natürlich eine Form von Nachhaltigkeit“,<br />
kommentiert Köhler.<br />
Der Schubert-Verpackungsentwickler Valentin Köhler möchte die ökologischen<br />
und ökonomischen Ansprüche an Verpackungen gleichermaßen erfüllen<br />
Die Qualität und Sicherheit des<br />
Produkts nicht auSSer Acht<br />
lassen. Doch so groß der Wunsch nach<br />
Nachhaltigkeit auch sein mag: Speziell in<br />
der Lebensmittelbranche bleibt die wichtigste<br />
Aufgabe der Verpackung die Barrierefunktion<br />
zwischen Produkt und Umwelt.<br />
Ihr Hauptzweck ist es, das Produkt vom<br />
Verpacken über den Transport und die Lagerung<br />
bis hin zum Verzehr zu schützen.<br />
„Die ökologischste Verpackung bringt nichts,<br />
wenn sie die Schutzfunktion nicht mehr<br />
gewährleisten kann“, bestätigt auch Valentin<br />
Köhler. Geht es um die Entwicklung<br />
einer Verpackung, wägt das Schubert-Team<br />
daher immer alle Aspekte sorgfältig ab. Von<br />
Greenwashing, also dem Einsatz einer Verpackung,<br />
die Nachhaltigkeit vorgibt, das<br />
Versprechen aber nicht einlösen kann, rät<br />
Köhler ab. „Lässt sich die Barrierefunktion<br />
nicht anders sicherstellen, empfehlen wir<br />
im Zweifel lieber eine reine Kunststofffolie“,<br />
erklärt er. Schließlich lasse sich auch diese<br />
bei ordnungsgemäßer Entsorgung in vielen<br />
Fällen stofflich verwerten, also recyceln.<br />
Auch beim Produktschutz können Schubert-Kunden<br />
sich auf die Sicherheit und<br />
Flexibilität der Anlagen aus Crailsheim verlassen<br />
– selbst bei Schlauchbeutelfolien,<br />
mit denen die Dichtigkeit und weitere<br />
Barrierefunktionen nicht ohne Weiteres<br />
mit jedem Material zu realisieren sind. In<br />
Schlauchbeutelmaschinen von Schubert<br />
sorgt ein variables Siegelsystem für Zukunftssicherheit.<br />
Die Technologie verbindet das<br />
Ultraschallverfahren oder wahlweise eine<br />
Siegeltechnologie mit keramischen Heizelementen<br />
beim Längssiegeln mit einer<br />
Quersiegelung, deren Siegelzeit sich dank<br />
der fliegenden Quersiegeleinheit exakt auf<br />
einen konstanten Wert einstellen lässt. Der<br />
Vorteil: Beide Verfahren zum Längssiegeln<br />
arbeiten sehr schonend und sind nicht nur<br />
für hitzesensible Produkte, sondern auch<br />
für nachhaltige Folien geeignet.<br />
Die nachhaltigste Lösung für<br />
jede Anwendung finden. Kunststoff<br />
oder Papier, Metall oder Glas, Verbunde<br />
oder gar ein heute noch unbekanntes Material<br />
– keine Verpackung kann alle Bedarfe<br />
gleichermaßen decken und immer<br />
die höchste Nachhaltigkeit bieten. Um die<br />
bestmögliche Lösung für den gegebenen<br />
Einsatz zu finden, sind daher Expertise<br />
und technologisches Können gefragt. Mit<br />
leistungsstarken, flexiblen Anlagen und anwendungsnahen<br />
Entwicklungsfähigkeiten<br />
bietet Schubert Verpackungsdesign, das die<br />
Zukunftsfähigkeit seiner Kunden gewährleistet<br />
und in Sachen Nachhaltigkeit branchenweit<br />
Maßstäbe setzt. „Unser Anspruch<br />
ist immer, ökologische und ökonomische<br />
Ansprüche gleichermaßen zu erfüllen“,<br />
sagt Valentin Köhler. „Denn wenn beides<br />
in Einklang steht, ist das die nachhaltigste<br />
Lösung.“<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.schubert.group<br />
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<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Menschen // Gesichter // Karrieren<br />
Mit 30. September wird Vorstandsmitglied<br />
Dr. Martin<br />
Krämer das Unternehmen SICK<br />
mit Hauptsitz in Waldkirch verlassen.<br />
Ab dem 01. Juli <strong>2022</strong><br />
tritt Nicole Kurek, zuletzt Senior<br />
Vice President Talent- und<br />
Transformationsmanagement<br />
bei der BMW Group, dem Vorstand<br />
bei und verantwortet<br />
das Ressort People & Culture.<br />
Seit Mitte Mai hat die Vereinigung<br />
der Österreichischen<br />
Papierindustrie (Austropapier)<br />
mit Sigrid Eckhardt eine neue<br />
Geschäftsführerin. Sie blickt auf<br />
13 Jahre Erfahrung in der Lebensmittelbranche<br />
und Stakeholdermanagement<br />
zurück.<br />
Martin Zahlbruckner folgt Kurt<br />
Maier als Präsident der Austropapier<br />
nach.<br />
Den Wachstumskurs zu stabilisieren<br />
und die notwendige<br />
Weiterentwicklung von<br />
Antalis Verpackungen voranzutreiben<br />
– mit diesen Aufgaben<br />
ist das Interims-Führungsduo<br />
Thilo Konig und Bernd Reckmann<br />
gestartet. Beides ist gelungen<br />
– darauf kann und wird<br />
Astrid Voss nun aufbauen, die<br />
gemeinsam mit Bernd Reckmann<br />
die Geschäftsführung<br />
von AVP übernimmt.<br />
Mit 1. Juni gab es einen Führungswechsel<br />
im Familienunternehmen<br />
BEUMER Group,<br />
Beckum. Rudolf Hausladen ist<br />
neuer CEO und folgt auf Dr. Christoph<br />
Beumer, der seit 2000<br />
als geschäftsführender Gesellschafter<br />
die Geschicke der<br />
Unternehmensgruppe lenkte.<br />
Dr. Beumer wird bis Ende des<br />
Jahres Mitglied der Geschäftsführung<br />
sein und anschließend<br />
in den Beirat wechseln.<br />
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● aut. Wickelfolienwechsler<br />
● aut. Deckblattrollenwechsler<br />
● Doppelwickelkopf uvm.<br />
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Ein Baum für<br />
jede/n Mitarbeiter:in<br />
Anlässlich des von der UNO unterstützten Internationalen Tages des Waldes hat DS Smith<br />
die Pflanzung von rund 30.000 Bäumen – einen für jede/n Mitarbeiter:in – finanziert.<br />
Dieser Meilenstein ist ein Ergebnis<br />
der mehrjährigen globalen Partnerschaft,<br />
die im Juli 2021 zwischen<br />
der DS Smith Charitable Foundation und<br />
One Tree Planted, einer gemeinnützigen<br />
Umweltorganisation, die die Wiederaufforstung<br />
auf der ganzen Welt unterstützt,<br />
ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen<br />
dieser Partnerschaft hat sich DS Smith<br />
verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren<br />
in jenen Ländern (Europa und Nordamerika),<br />
in denen das Unternehmen tätig<br />
ist, tausende Bäume zu pflanzen.<br />
Die Baumarten wurden sorgfältig ausgewählt,<br />
um das lokale Ökosystem bestmöglich<br />
zu unterstützen und die Artenvielfalt<br />
aufzubauen. Das Projekt wird sich nicht<br />
nur positiv auf die Tiere auswirken, sondern<br />
fördert auch viele weitere biologische<br />
Gemeinschaften.<br />
„Als großes globales Unternehmen und<br />
führendes Unternehmen im Bereich nachhaltiger<br />
Verpackungen setzen wir uns für<br />
den Schutz und die Pflege der Umwelt ein,<br />
wo immer wir tätig sind“, betont Mag.<br />
Dieter Glawischnig, Geschäftsführer der<br />
DS Smith <strong>Pack</strong>aging Austria GmbH.<br />
Das Pflanzen von einheimischen Bäumen<br />
in Gebieten, in denen sie am dringendsten<br />
benötigt werden, trägt zur Regeneration<br />
der Natur bei. Dies ist eine der wichtigsten<br />
Säulen der Kreislaufwirtschaft, wie sie von<br />
der Ellen MacArthur Foundation definiert<br />
wurde, und trägt zur Bekämpfung des Klimawandels<br />
bei. „So können wir einen direkten<br />
positiven Einfluss auf unsere Umwelt ausüben<br />
und gleichzeitig die lokalen Gemeinden<br />
unterstützen“, freut sich Glawischnig.<br />
Die Anpflanzung von Bäumen hat einen<br />
realen Einfluss auf die Verbesserung der<br />
Artenvielfalt und die Verringerung der Auswirkungen<br />
des Klimawandels. DS Smith hat<br />
sich unter anderem im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie<br />
„Jetzt. Und zukünftig.“<br />
diesem Schutz der Umwelt verschrieben<br />
und ergreift regelmäßig Maßnahmen zum<br />
Erhalt ihrer natürlichen Ressourcen.<br />
Kreislauf-Design-MessgröSSen. DS<br />
Smith veröffentlichte bereits letztes Jahr einen<br />
weiteren Meilenstein in Bezug auf eine<br />
kreislauffähigere Wirtschaft. Als Hersteller<br />
nachhaltiger, faserbasierter Verpackungen<br />
stellte er seine Kreislauf-Design-Messgrößen<br />
vor, eine Branchenneuheit, die es Kunden<br />
ermöglicht, die Kreislauffähigkeit ihrer Verpackungen<br />
zu bewerten.<br />
Die bahnbrechende Initiative bietet einen<br />
einzigartigen Einblick, wie Unternehmen<br />
durch ihre Verpackungsentscheidungen die<br />
Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren<br />
können. Durch den gemeinsamen Designprozess<br />
wird es Kunden ermöglicht, die<br />
Umwelteinflüsse verschiedener Lösungen<br />
zu vergleichen, um kreislauffähigere Verpackungen<br />
zu entwickeln.<br />
Stefano Rossi, <strong>Pack</strong>aging CEO bei DS Smith:<br />
„Es war noch nie so wichtig für Unternehmen,<br />
ihren Einfluss auf die Umwelt ernst zu<br />
nehmen. Wir wollen Marken die Vorzüge<br />
der Kreislaufwirtschaft aufzeigen und ihnen<br />
ermöglichen, explizit zu verstehen, was ihre<br />
Verpackungsentscheidungen dabei bedeuten.<br />
Unsere Kreislauf-Design-Messgrößen<br />
sind ein entscheidender Schritt, um die
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Umwelt-Performance von Verpackungen zu verbessern. Wir freuen<br />
uns darauf, unsere Expertise zu nutzen, um Unternehmen, ob groß<br />
oder klein, auf ihrem Weg zur Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.“<br />
Die Kreislauf-Design-Messgrößen ermöglichen die Leistung eines<br />
konstruktiven Verpackungsdesigns in Bezug auf eine Reihe von<br />
Indikatoren wie Recyclingfähigkeit, erneuerbare Materialien und<br />
Optimierung der Lieferkette zu beurteilen und zu vergleichen. Die<br />
Messgrößen umfassen acht verschiedene Indikatoren, die einen klaren<br />
Einblick in Bezug auf die Eignung für die Kreislaufwirtschaft geben<br />
und helfen, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren.<br />
Das Tool ist das erste seiner Art, die Nachhaltigkeitsleistung der<br />
Wellpappe-Verpackungen voranzutreiben.<br />
Bereits im Jahr 2020 hat DS Smith seine Kreislauf-Design-Prinzipien<br />
für Verpackungen in Zusammenarbeit mit der Ellen MacArthur<br />
Foundation als Basis dieser Messgrößen präsentiert. Die Prinzipien<br />
wurden entwickelt, um Unternehmen dabei zu helfen, Abfall und<br />
Umweltverschmutzung zu reduzieren, Produkte und Materialien in<br />
Gebrauch zu halten und natürliche Systeme zu regenerieren. Mit<br />
der Umsetzung der Kreislauf-Design-Messgrößen ist es möglich,<br />
die Auswirkungen jeder Designentscheidung zu bewerten und den<br />
Kunden dabei zu helfen, jene Verpackungslösungen zu entwickeln,<br />
die am besten für die Kreislaufwirtschaft geeignet sind.<br />
Joe Iles, Circular Design Lead von der Ellen MacArthur Foundation:<br />
„Die Designphase hat einen großen Einfluss darauf, wie Produkte,<br />
inklusive ihrer Verpackungen, hergestellt und verwendet werden<br />
und was mit ihnen nach dem Gebrauch geschieht. Die Kreislauf-<br />
Design-Messgrößen von DS Smith sind ein wichtiger Meilenstein,<br />
um den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.<br />
Als strategischer Partner ist DS Smith in der Lage, Veränderungen<br />
schneller herbeizuführen, indem er seine große Design-Community<br />
mobilisiert und seine Kunden eng einbezieht, von denen viele globale<br />
Markenhersteller sind. Und darüber hinaus wird das Unternehmen<br />
auch viele andere Unternehmen und Designer weltweit inspirieren.“<br />
Die Ankündigung baut auf dem kontinuierlichen Engagement des<br />
Unternehmens auf, Nachhaltigkeit an die erste Stelle zu setzen,<br />
indem es weiterhin innovative Verpackungslösungen entwickelt,<br />
die zu 100 % recycelbar oder wiederverwendbar sind, jede Faser<br />
optimieren und Alternativen zu bedenklichen Kunststoffen bieten.<br />
Verpackungen in einer sich wandelnden Welt. „Verpackungen<br />
für eine sich wandelnde Welt neu definieren ist unser<br />
Purpose, der Sinn und Zweck unseres Unternehmens“, erläutert<br />
Glawischnig die Motivation. „Wir haben immer die Zukunft im<br />
Blick, da wir in einer sich ändernden Welt agieren. Städte und<br />
ganze Bevölkerungen verändern sich rasant. Das Wachstum der<br />
digitalen Technologie revolutioniert die Art und Weise, wie wir<br />
einkaufen und leben. Wir erwarten zunehmend Produkte, die auf<br />
uns zugeschnitten sind, wann immer wir sie wollen, wo immer<br />
wir sie wollen.“<br />
Das birgt große Chancen für alle, erfordert aber auch neue Denkweisen.<br />
Es besteht Bedarf für einen neuen Verpackungsansatz.<br />
Und ein Bedürfnis nach starker Führung innerhalb der Branche.<br />
„Das ist es, was uns antreibt und warum wir das gemeinsame<br />
Ziel haben, Verpackungen für eine sich wandelnde Welt neu zu<br />
definieren. Wir sind anders, da wir die Möglichkeit sehen, dass<br />
Verpackungen in einer sich ändernden Welt eine starke Rolle<br />
spielen können. Unser Ziel ist es, unseren Kunden zu helfen, auf<br />
sich ändernde Einkaufsgewohnheiten mit nachhaltigen Verpackungslösungen<br />
zu reagieren, die unsere Gesellschaft dringend<br />
braucht“, so Glawischnig.<br />
DS Smith hat klare Vorstellungen, die alle Mitarbeiter:innen kennen<br />
und nach denen sie sich richten:<br />
• BE CARING – Stolz sein auf das, was man tut. Sich um die<br />
Kunden, Kolleginnen und Kollegen sowie auch um die Welt<br />
um einen herum kümmern<br />
• BE CHALLENGING – Keine Scheu zeigen, sich gegenseitig<br />
und vor allem sich selbst konstruktiv herauszufordern, um<br />
einen besseren Weg nach vorne zu finden<br />
• BE TRUSTED – Versprechen werden gehalten<br />
• BE RESPONSIVE – Nach neuen Ideen suchen und schnell<br />
auf Chancen reagieren.<br />
• BE TENACIOUS – Dinge erledigen.<br />
„Diese Werte leiten die Art und Weise, wie wir Entscheidungen<br />
treffen und handeln, wobei sie sowohl das individuelle Mitarbeiterverhalten<br />
als auch die Unternehmenskultur beeinflussen“,<br />
betont Mag. Dieter Glawischnig abschließend.<br />
[pl]
Aktuell Etiketten Nachhaltig Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Höhere Autonomie dank<br />
modularer Fahrzeugflotte<br />
Lückenlos automatisiert von Indoor bis Outdoor: Für die Intralogistik der Zukunft arbeiten die Schiller Automatisierungstechnik<br />
GmbH und SICK gemeinsam an einer Plattformlösung für einen modularen Indoor/Outdoor-<br />
Fuhrpark mit autonomen Fahrzeugen vom Kommissionier-Roboter und Unterfahrzeug über Stapler bis hin zum<br />
autonomen Routenzug.<br />
Vernetzbare <strong>Log</strong>istik durch vernetzte<br />
Experten. Um autonomes Fahren<br />
im Produktions- und Intralogistikkontext sicher<br />
zu ermöglichen, kooperieren Schiller und<br />
SICK als Spezialist für funktionale Sicherheit<br />
eng im Sinne von „Cooperate to innovate“.<br />
Kurvenfahrten hohe Geschwindigkeiten und<br />
eine abgestufte Geschwindigkeitsdrosselung<br />
und bringt so funktionale Sicherheit und<br />
Produktivität in Einklang.<br />
„Erst der Outdoorscanner von SICK hat überhaupt<br />
ermöglicht, dass wir weiterdenken<br />
Fotos: Schiller<br />
Angefeuert von einer Art Goldgräberstimmung<br />
nimmt das Thema „Autonomes<br />
Fahren“ nicht nur in der<br />
Automobilindustrie Fahrt auf, sondern vor<br />
allem in der Produktions- und Intralogistik<br />
– und das sowohl drinnen wie draußen. Flexible<br />
<strong>Log</strong>istikkonzepte ersetzen starre Systeme<br />
und erfordern skalierbare Lösungen.<br />
„Es gibt nicht das eine Universal-AGV, sondern<br />
wir brauchen eigentlich eine Kette von AGVs,<br />
die unterschiedliche Transportaufgaben übernehmen“,<br />
erklärt Peter Stoiber, Bereichsleiter<br />
Mobile Robotics bei Schiller und Geschäftsführer<br />
bei Mojin Robotics. Bezogen auf die Automatisierung<br />
der <strong>Log</strong>istikkette von Indoor- und<br />
Outdoor-Anwendungen entwickelt die Schiller<br />
Automatisierungstechnik GmbH daher neue<br />
„Teilnehmer“, die einzeln oder im Verbund<br />
ihre Transportaufträge autonom erledigen.<br />
Während der Entwicklungsphasen sind die<br />
Fachleute im stetigen Austausch. Für den<br />
Durchbruch bei der zertifizierten Sicherheitssensorik<br />
sorgte die jeweils neuste Scannerentwicklung<br />
von SICK: Beim Indoor-Routenzug<br />
der Sicherheitslaserscanner microScan3, bei<br />
der Outdoorlösung der Sicherheitslaserscanner<br />
outdoorScan3. Die Sicherheitslaserscanner<br />
von SICK ermöglichen mit bis zu 128 frei<br />
konfigurierbaren Feldern und acht simultanen<br />
Schutzfeldern eine flexible Anpassung an die<br />
Anforderungen der Applikation. Die Schutzfeldreichweite<br />
von vier Meter erlaubt auch bei<br />
in die Richtung Outdoor“, berichtet Peter<br />
Stoiber. „Es macht ja keinen Sinn, ein Fahrzeug<br />
zu entwickeln, die ganzen Hürden auf<br />
sich zu nehmen und dann scheitert es an der<br />
Zertifizierung.“<br />
Unter dem Dach von SCIO Automation<br />
arbeiten Teams von Schiller Mobile Robotics<br />
und mojin robotics mit SICK-Entwicklern<br />
weiter an Konzepten für die Optimierung<br />
der Outdoorperformance bei extremen<br />
Umwelt- bzw. Wetterbedingungen. Die<br />
Mojin Robotics GmbH war 2015 als ein<br />
Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Pro-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
duktionstechnik und Automatisierung IPA<br />
gegründet worden und ist seit Ende 2020<br />
ein Tochterunternehmen von Schiller. „Wir<br />
betrachten gemeinsam auf Fahrzeugebene,<br />
auf Zubehörebene und natürlich auch auf<br />
Sensorebene, welche Herausforderungen<br />
sich beispielsweise im Außenbereich noch<br />
offenbaren. Diesen können wir nur im Dialog<br />
gemeinsam mit kompetenten Kunden<br />
und Anwendern begegnen“, sagt Michael<br />
Badeja, Product Manager safe outdoor automation,<br />
SICK AG.<br />
Mit dem Indoor-Routenzug stößt man an<br />
Grenzen, wenn die Waren in unterschiedlichen<br />
Hallen gelagert werden. Aus dieser<br />
Notwendigkeit wurde der Outdoor-Routenzug<br />
entwickelt.<br />
Sieht man sich in der Automobilindustrie in<br />
den Produktionshallen um, kann man dort<br />
die autonom fahrenden Indoor-Elektroschlepper<br />
von Schiller beobachten. Sie ziehen je<br />
vier Anhänger mit Fertigungsteilen zum<br />
nächsten Einsatzort und transportieren dabei<br />
bei einer Gesamtfahrzeuglänge von 10 Metern<br />
bis zu 3 Tonnen Gesamtgewicht. Allerdings<br />
sind die Fertigungs- und Lagergebäude<br />
mehrere 100 Meter voneinander entfernt.<br />
Für Fahrten im Außenbereich setzt die Automobilindustrie<br />
deshalb die Outdoor-Variante<br />
der Schiller Automatisierungstechnik ein.<br />
4.0-Komponenten zum Gesamtkonzept<br />
zusammengeführt. Den<br />
Gap zwischen Indoor und Outdoor schließt<br />
der autonome <strong>Log</strong>istik- und Kommissionier-<br />
Assistent LUKA (AMC-UR10). Der Gattungsbegriff<br />
AMC steht für „Autonomous<br />
Mobile Cobot“. Er wurde von Schiller und<br />
Mojin Robotics entwickelt, um Automatisierungslücken<br />
in internen Lieferketten<br />
zu schließen, die Produktivität zu steigern<br />
und Fachpersonal zu entlasten. Fährt ein<br />
Routenzug etwa ins Lager, so kann er dort<br />
Modularer Indoor/<br />
Outdoor-Fuhrpark<br />
mit autonomen<br />
Fahrzeugen<br />
von einem LUKA mit Kleinladungsträgern<br />
beladen werden – zusätzlich oder ergänzend<br />
zur automatischen Förderanlage oder einer<br />
manuellen Be- bzw. Entladung. Mit der Ware<br />
fährt der Routenzug anschließend Richtung<br />
Produktion. Dort gesellt sich ein weiterer<br />
LUKA zu ihm, um die Kleinteileladungsträger<br />
von den Anhängern entgegenzunehmen<br />
und sie am Produktionsband zu verteilen.<br />
Auch zwischenzeitliches Umladen auf die<br />
autonom geführten Außenfahrzeuge bewerkstelligt<br />
indoor der Mobile Cobot. Er ist eine<br />
technologische Lösung, welche Schiller im<br />
Gesamtpaket für die Optimierung einer lückenlosen<br />
<strong>Log</strong>istikkette entwickelt hat.<br />
Die Unternehmensmarken innerhalb der<br />
SCIO Gruppe sind jede für sich eine über<br />
Jahrzehnte gewachsene Erfolgsgeschichte.<br />
Die Gründung der SCIO Plattform verbindet<br />
nun das fundierte Wissen mit den<br />
Vorteilen einer Partnerschaft mit anderen<br />
erfolgreichen Marken im gleichen oder angrenzenden<br />
Industrieumfeld.<br />
So entstand aus smarten Einzelkomponenten<br />
ein innovatives Gesamtsystem. Die Knowhow-Verknüpfung<br />
zweier Technologieführer<br />
Platzsparend und<br />
flexibel – Autonome<br />
mobile Roboter mit<br />
UR10 arbeiten gut<br />
im Team<br />
ließ eine Zukunftsvision Realität werden und<br />
brachte Bewegung in die „Fahrzeugflotte“.<br />
Upgrade für bestehende Transportsysteme.<br />
Der autonome Routenzug<br />
von Schiller muss nicht komplett neu gekauft<br />
werden; das vorhandene Transportsystem<br />
kann verwendet werden. Als Basis dient ein<br />
handelsüblicher Elektroschlepper, der von<br />
Schiller zu einem fahrerlosen Routenzug umgerüstet<br />
wird. Dadurch verringern sich die<br />
Investitionskosten erheblich. Das Umrüstkit<br />
enthält Sensoren von SICK für die Lokalisierung<br />
und die Sicherheit des Fahrzeugs: das<br />
Lokalisierungssystem NAV-LOC (bestehend<br />
aus einem 2D-LiDAR-Sensor und der Sensor<br />
Integration Machine SIM2000) und den<br />
Sicherheitslaserscanner microScan3 sowie<br />
eine Steuerung. Der autonome Routenzug<br />
kann weiterhin auch manuell mit einem<br />
Fahrer genutzt werden. „Damit ermöglichen<br />
wir Unternehmen, ihre Intralogistik schrittweise<br />
zu einer übergreifenden Autonomous<br />
Mobile Robotlösung auszubauen“, skizziert<br />
Peter Stoiber die Möglichkeiten.<br />
„Die nahe Zukunft wird sich durch weitgehende<br />
Digitalisierung aller Lebens- und<br />
Arbeitsbereiche auszeichnen, in denen Industrie<br />
4.0 und IoT Realität geworden sind:<br />
Vollautomatisierte Lagerbereiche integrieren<br />
sich nahtlos in die Fertigungsstätten, den Materialtransport<br />
erledigen autonome mobile<br />
Plattformen auf sicheren Highspeed-Routen“,<br />
antizipiert Michael Badeja. „Safety heißt in<br />
Zukunft noch mehr: Schutz des Menschen<br />
in einem zunehmend dynamischen Umfeld<br />
mobiler Roboter und Maschinen.“<br />
Unternehmen, die ihre Intralogistikprozesse<br />
über Hallengrenzen hinaus auf bestehendem<br />
Gelände automatisieren und I4.0-tauglich<br />
machen möchten, können mit skalierbaren<br />
Lösungen über sich hinauswachsen. [pl]
Aktuell Etiketten Nachhaltig Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Elektrostapler energie- und<br />
kosteneffizient laden<br />
Viele Unternehmen leiden derzeit unter den steigenden Energiekosten und suchen nach Möglichkeiten, diese zu<br />
senken. Ein enormes Einsparpotenzial bieten intelligente Ladelösungen für elektrisch betriebene Flurförderzeug-<br />
Systeme. Aber auch eine Energieberatung kann Flottenbetreibern helfen, beim Stromverbrauch Geld zu sparen.<br />
Die Stromkosten zu reduzieren,<br />
steht mittlerweile weit oben auf<br />
der To-do-Liste der Industrie,<br />
wenn es um Ökologie und Ökonomie<br />
geht. Deshalb sind bei Neuanschaffungen<br />
energieeffiziente Lösungen gefragt – das<br />
gilt auch für elektrisch betriebene Flurförderzeug-Systeme.<br />
Hier erschließt sich ein<br />
bedeutendes Einsparpotenzial, wenn Anwender<br />
die Kombination aus Flurförderzeug,<br />
Batterie und Ladegerät ganzheitlich<br />
betrachten und optimieren.<br />
Mit den Fronius-<br />
Selectiva 4.0-Ladegeräten<br />
können<br />
Blei-Säure-Batterien<br />
energiesparend und<br />
batterieschonend<br />
geladen werden<br />
Fotos: Fronius International GmbH<br />
Energieverbrauch senken. Energieeffiziente<br />
Ladetechnologien von Fronius<br />
Perfect Charging helfen beim Energiesparen:<br />
Selectiva 4.0-Ladegeräte sind aufgrund ihres<br />
hohen Gesamtwirkungsgrades beim Laden<br />
besonders schonend und effektiv. Der patentierte<br />
Ri-Ladeprozess sorgt dafür, dass jeder<br />
Vorgang individuell an Alter, Temperatur<br />
und Ladezustand der Batterie angepasst<br />
wird. Eine Überladung lässt sich dadurch<br />
vermeiden, es wird nur die Energie geliefert,<br />
die tatsächlich benötigt wird. Im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Ladegeräten sinkt der<br />
Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent. Die<br />
Lebensdauer der Batterie verlängert sich im<br />
Schnitt um zehn bis 15 Prozent.<br />
Zeitgesteuert laden. Strom und<br />
Kosten sparen können Flottenbetreiber<br />
auch, wenn sie die im Batterieladegerät<br />
integrierte Kalenderfunktion nutzen. Startet<br />
der Nutzer den Vorgang in einzelnen<br />
Ladestationen oder -räumen beispielsweise<br />
im Abstand von je 15 Minuten, kommt<br />
es zu Beginn der Ladung nicht zu einem<br />
erhöhten kumulierten Strombedarf. Spitzen<br />
in der Netzbelastung können damit vermieden<br />
werden. Schwankende Stromtarife, die<br />
vielerorts zeit- oder tagesabhängig sind,<br />
lassen sich mit der Kalenderfunktion ebenfalls<br />
berücksichtigen. Legt der Anwender<br />
den Ladestart auf eine definierte Uhrzeit<br />
oder auf Wochenendtage, nutzt er so die<br />
günstigeren Tarife.<br />
Zusätzliche Einsparpotenziale<br />
identifizieren. Über das Software-Tool<br />
I-SPoT Calculator Smart können Anwender<br />
die Gesamtbetriebskosten (Costs over Lifetime)<br />
berechnen und ermitteln, wie sich<br />
der Stromverbrauch mit Hilfe der optimalen<br />
Ladetechnologie minimieren lässt – detailliert<br />
und individuell für unterschiedliche<br />
Unternehmensstandorte und einzelne Abteilungen.<br />
Der Anwender erfährt damit<br />
exakt sowohl Ansatzpunkt und Abfolge für<br />
die Optimierungsmaßnahmen als auch, wie<br />
hoch seine Einsparungen zur 50 Hz- oder<br />
HF-Technologie sind.<br />
Energieanalyse nutzen. Für eine<br />
ausführlichere Analyse und Energieberatung<br />
stehen die Fronius Perfect Charging- Ladeexperten<br />
zur Verfügung. Sie zeigen den Betreibern<br />
weitere Möglichkeiten der Energieeinsparungen<br />
auf. Dazu analysieren die Experten<br />
die Gegebenheiten hersteller- und technologieunabhängig<br />
– immer mit dem Ziel, Kosten<br />
zu senken sowie Verfügbarkeit und Leistung<br />
zu steigern. Auf Basis der identifizierten Potenziale<br />
unterstützen die Fronius-Spezialisten<br />
den Anwender hinsichtlich Ladeprozess, Batterietechnologie<br />
sowie Vernetzungslösungen.<br />
Dabei verfolgt Fronius Perfect Charging einen<br />
ganzheitlichen Ansatz und begleitet Kunden<br />
von der Analyse und Beratung über Konzeption<br />
und Planung bis hin zur Umsetzung und<br />
laufenden Betreuung.<br />
[pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Sichere und effiziente<br />
Arbeitsabläufe<br />
Mit dem neuen Traigo24 hat Toyota Material Handling seinen<br />
kleinsten Elektro-Gegengewichtsstapler der Traigo-Serie vorgestellt.<br />
Der 3-Rad-Stapler wurde für einfache, unkomplizierte Einsätze<br />
auf engstem Raum konzipiert. Ausgestattet mit energieeffizientem<br />
Lithium-Ionen-Antrieb und hervorragender Ergonomie<br />
sorgt er für höchste Produktivität.<br />
Foto: Toyota Material Handling<br />
Safety first: Alle<br />
Traigo24 Elektrostapler<br />
sind serienmäßig mit<br />
Toyotas einzigartigem<br />
System für aktive Stabilität<br />
(SAS) ausgestattet<br />
Die neue Toyota Traigo24-Baureihe<br />
ist mit Tragfähigkeiten von 1, 1,25<br />
und 1,5 Tonnen bei Hubhöhen bis<br />
zu 6,5 Metern erhältlich. Der kompakte<br />
3-Rad-Stapler ermöglicht einen sicheren<br />
und effizienten Einsatz auf kleinstem<br />
Raum und ist einfach zu bedienen. Dank<br />
seiner Größe und Flexibilität eignet sich<br />
der Traigo24 für leichte bis mittelschwere<br />
Einsätze in Fabriken, Lagerhäusern und<br />
Geschäften ohne dabei Kompromisse bei<br />
Sicherheit, Zuverlässigkeit oder Komfort<br />
einzugehen.<br />
„Derzeit besteht eine hohe Nachfrage nach<br />
Elektrostaplern. Die Anforderungen unserer<br />
Kunden sind je nach den zu transportierenden<br />
Lasten, der Arbeitsumgebung und<br />
den richtigen Energielösungen sehr unterschiedlich.<br />
Mit unserer Traigo-Familie sind<br />
wir in der Lage, jeden Bedarf zu erfüllen.<br />
Beispielsweise ermöglichen unsere neuen<br />
Traigo80-Stapler den Umstieg auf Elektroantrieb,<br />
ohne dabei Kompromisse bei der<br />
Leistung einzugehen. Auf der anderen Seite<br />
erleichtern unsere neuen kompakten Traigo24-Modelle<br />
einfache Anwendungen bei<br />
Kunden mit gelegentlichem Einsatzzweck“,<br />
sagt Jose Maria Gener, Vice President Sales<br />
& Marketing bei Toyota Material Handling<br />
Europe.<br />
Auf die Plätze, fertig, los: Lkw in drei Schritten autonom beladen<br />
Zur <strong>Log</strong>iMAT stand das Upgrade des autonom fahrenden TRAPO Ladungs Systems TLS 3600 (Foto) im<br />
Mittelpunkt – mit neuen wegweisenden Features. Noch schlanker und mit optimierter Sensorik wird das<br />
Beladesystem TRAPO Loading System TLS 3600 vom TRAPO Loading Mover (TLM) aufgenommen und<br />
schienen- oder radgetrieben verfahren. Hocheffizient kann ein TLS mehrere Ladeluken bedienen.<br />
In Stuttgart präsentierte sich ein serienreifes System mit Komponenten des industrieüblichen Standards.<br />
Hard- und Software stammen aus einer Hand. Der Kunde hat infolge einen Ansprechpartner für alle Belange.<br />
Das kompakte autonom fahrende Be- und Entladesystem entzerrt den hektischen Gefahrenbereich<br />
zwischen Lager und Lkw. Es ersetzt in Kombination mit Fahrerlosen Transportsystemen die üblichen<br />
Gabelstapler-Transporte zwischen Produktion, Lager und Verladezone.<br />
Am TRAPO-Messestand sah das Fachpublikum live das TLS 3600 mit seinem Hub in Teilfunktion. Darüber<br />
hinaus wurden erstmals spannende filmische Einblicke in die laufende Produktion des TLS-Entwicklungspartners,<br />
der JERMI Käsewerk GmbH,<br />
gewährt. Dort verlassen jährlich über<br />
12.000 Tonnen Schmelz- und Frischkäse<br />
und rund 28.000 Tonnen konfektionierter<br />
Käse das Werk. Eigens für logistische<br />
Abläufe wurde gemeinsam mit dem<br />
TRAPO-Team eine neue Halle geplant<br />
und automatisiert: Mit Hochleistungs-<br />
Lagenpalettierern, Lagerlogistik, einem<br />
Schwarm Fahrerloser Transportsysteme<br />
und dem autonomen Beladen mit dem<br />
TRAPO Ladungs System.<br />
Kompakt und äuSSerst komfortabel.<br />
Aufgrund des kompakten Chassis<br />
ist der neue 24-Volt-Elektrostapler äußerst<br />
wendig und eignet sich perfekt zum Stapeln<br />
von Lasten in schmalen Gängen. Der Toyota<br />
Traigo24 bietet eine Kombination aus Wendigkeit,<br />
Benutzerfreundlichkeit und Effizienz<br />
für den einfachen, gelegentlichen Einsatz.<br />
Trotz seiner Kompaktheit bietet der Traigo24<br />
dank zahlreicher ergonomischer Merkmale<br />
einen komfortablen Fahrerarbeitsplatz. Die<br />
neue Pedalanordnung sowie eine neigbare<br />
Lenksäule mit Memoryfunktion ermöglichen<br />
mehr Beinfreiheit. Auf dem integrierten Display<br />
sind die wichtigsten Betriebsinformationen,<br />
wie Radstandposition, Lastgewicht<br />
und Mastposition, leicht zugänglich. Außerdem<br />
ist der Elektrostapler mit einer Reihe<br />
verschiedener Bedienelemente verfügbar:<br />
Minihebel, Multifunktionshebel sowie die<br />
Standardhebel. Das neu gestaltete Armaturenbrett<br />
bietet zudem eine hervorragende<br />
Sicht auf die Ladung.<br />
Der Traigo24 kann sowohl im Innen- als<br />
auch im Außenbereich eingesetzt werden.<br />
Verschiedene Kabinenoptionen bieten dafür<br />
höchsten Komfort und steigern somit die<br />
Effizienz im Warenumschlag. <br />
[pl]
Aktuell Etiketten Nachhaltig<br />
Flurförderfahrzeuge<br />
Wägetechnik<br />
Technologiesprung mit FlashCell<br />
Mettler-Toledo vermarktet mit den dynamischen Kontrollwaagen der C-Serie mit<br />
FlashCell-Wägezellentechnologie ein flexibles und modulares System, bei dem sich<br />
einzelne Komponenten der Waage an die jeweilige Applikation anpassen lassen.<br />
Dynamische Kontrollwaagen sind<br />
branchenübergreifend in den meisten<br />
Produktions- und Verpackungsumgebungen<br />
das Mittel der Wahl, um<br />
durch präzises Wägen nach dem Abfüllen<br />
zuverlässig Überfüllungen und eine damit<br />
einhergehende Produktverschwendung zu<br />
vermeiden. Weiters schützen die Waagen<br />
vor der Auslieferung unterfüllter Produkte<br />
und helfen so Vertragsstrafen und kostspielige<br />
Rückrufaktionen im Falle eines Unterschreitens<br />
des Mindestgewichts zu vermeiden<br />
– besonders wichtig in Branchen mit<br />
strengen Eichbestimmungen. Dynamische<br />
Kontrollwaagen ermöglichen darüber hinaus<br />
eine enge Verzahnung mit upstream installierten<br />
Produktivsystemen: Registrieren<br />
die Waagen eine anhaltende Tendenz zur<br />
Über- oder Unterfüllung der Produkte, sind<br />
sie in der Lage, automatisiert das entsprechende<br />
Signal an die jeweilig zuständige<br />
Abfüllanlage zu übermitteln, um die Füllmenge<br />
nach oben beziehungsweise unten<br />
zu korrigieren.<br />
Die Mettler-Toledo Kontrollwaagen mit neuester FlashCell EMFR-Wägezellentechnologie<br />
werden der wachsenden Nachfrage in der Food- und Pharma-Industrie nach höheren<br />
Durchsätzen, höherer Wägegenauigkeit sowie geringerem Platzbedarf gerecht<br />
Fotos: Mettler Toledo<br />
Hintergrund: EMFR-Wägezellen<br />
Breites Applikationsspektrum. Die<br />
Mettler-Toledo Kontrollwaagen mit neuester<br />
FlashCell EMFR-Wägezellentechnologie<br />
werden der wachsenden Nachfrage in der<br />
Food- und Pharma-Industrie nach höheren<br />
Durchsätzen, höherer Wägegenauigkeit sowie<br />
geringerem Platzbedarf gerecht. Entsprechend<br />
der verschiedenen Anforderungen und Produktgewichte<br />
stehen je nach Applikation<br />
und Anforderungsprofil drei verschiedene<br />
FlashCell-Modellausführungen zur Verfügung,<br />
welche unterschiedliche Wägebereiche<br />
(Produktgewicht bis 600 g, bis 2.000 g oder<br />
bis 10 kg) abdecken. Speziell die FlashCell-<br />
von Rainer Mundt, Head of Marketing Mettler-<br />
Toledo Produktinspektion (PI-D), Giesen<br />
EMFR-Wägezellen (Wägezellen mit elektromagnetischer Kraftkompensation) stellen im Vergleich zu DMS-Wägezellen<br />
eine neuere Technologie dar. Sie sind – ebenso wie moderne DMS-Wägezellen – mikroprozessorgesteuert,<br />
weisen jedoch eine höhere Temperaturstabilität auf. EMFR-Wägezellen sind intelligente Sensoren mit der Fähigkeit,<br />
Faktoren mit potenziellem Einfluss auf die Wägeresultate entweder zu steuern oder zu kompensieren. Wie bei<br />
DMS-Wägezellen werden Faktoren wie z. B. Vibrationen durch die Verwendung von Softwarealgorithmen gefiltert,<br />
wobei jedoch die unterschiedliche Funktionsweise der EMFR-Technik Justierungen erforderlich macht. Anstelle<br />
von Dehnungsmessstreifen nutzen EMFR-Wägezellen die Kraft einer elektrischen, in einem Magnetfeld gelagerten<br />
Spule. Wenn eine Last auf der Oberfläche der Wägezelle platziert wird, verändert die Spule ihre Position. Ein Sensor<br />
misst die Lageveränderung der Spule relativ zu ihrer ursprünglichen Position, und der Regler erhöht den Strom<br />
durch die Spule, um das Magnetfeld so zu verstärken, dass die Spule wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehrt.<br />
Da sich der erforderliche Strom proportional zu der Kraft verhält, die für den Ausgleich der Gewichtskraft<br />
erforderlich ist, kann er verwendet werden, um das Gewicht der Last zu berechnen.<br />
Wägezelle für ein Produktgewicht bis 600 g<br />
ist für High-Performance-Anwendungen mit<br />
einem Durchsatz von bis zu 800 Produkte<br />
pro Minute ausgelegt. Damit deckt sie insbesondere<br />
die Anforderungen in der Lebensmittel-<br />
sowie in der Pharmaindustrie, in der<br />
die Produkte im Regelfall ein vergleichsweise<br />
geringes Gewicht haben, ab. Beispiel Pharma:<br />
Hier sind die Kontrollwaagen der C-Serie<br />
mit FlashCell-Technologie in der Lage,<br />
mit der Geschwindigkeit branchenführender<br />
Kartonierer Schritt zu halten und mittels des<br />
dynamischen Kontrollwägens pro Minute bis<br />
zu 700 leichtgewichtige Blisterpackungen<br />
auf ihre Vollständigkeit hin zu überprüfen.<br />
Hersteller erkennen mit dieser Maßnahme<br />
zur Qualitätskontrolle zuverlässig das Fehlen<br />
einzelner Komponenten, selbst wenn diese<br />
ein extrem geringes Gewicht – wie z. B.<br />
Beipackzettel oder Impfdosen – aufweisen.<br />
Höhere Wägegenauigkeit. Je geringer<br />
das Füllgewicht, desto mehr können sich<br />
bereits geringe Überfüllungen zu erheblichen,<br />
kostspieligen Produktverschwendungen aufsummieren<br />
– und umso mehr profitieren<br />
Hersteller mit der FlashCell-Technologie<br />
von einer geringeren Standardabweichung.<br />
Mettler-Toledo führte umfangreiche Vergleichstests<br />
durch, um die Wägepräzision
| AT12-20G |<br />
der im Feld installierten bisherigen Wägezellengeneration mit<br />
den Messergebnissen der neuesten FlashCell-Technologie zu<br />
vergleichen. Das Ergebnis: FlashCell liefert Wägeergebnisse mit<br />
einer bis zu vier Mal niedrigeren Standardabweichung. Produzenten<br />
sind somit in der Lage, ihre Füllprozesse noch mehr zu optimieren<br />
und somit kostspielige Überfüllungen weiter zu reduzieren.<br />
Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen wie der Measuring<br />
Instrument Directive (MID) der EU ist dabei auch bei höheren<br />
Durchsätzen gewährleistet. In Testreihen mit 35-g-Schokoriegeln<br />
wurden innerhalb der MID-Grenzen Durchsätze von bis zu 800<br />
ppm (Pieces per Minute) erzielt.<br />
: Schwebend,<br />
kontaktlos, intelligent!<br />
Freie 2D-Produktbewegung<br />
mit bis zu 6 Freiheitsgraden<br />
Höhere Durchsätze. Die mit der FlashCell-Technologie<br />
erzielbaren Produktdurchsätze von bis zu 800 ppm ohne Einbußen<br />
in der Wägegenauigkeit verleihen Herstellern neue Spielräume, ihre<br />
Linienproduktivität zu erhöhen. Ein verbessertes mechanisches<br />
Design in Verbindung mit neuester Prozessor-Technologie und Stateof-the-Art-Software-Tools<br />
ermöglichen ein exakteres Fine Tuning<br />
der Kontrollwaage, um abgestimmt auf die jeweilige Anwendung<br />
die Wägegenauigkeit und Durchsatzrate zu optimieren. Dadurch<br />
sind High-Speed-Anwendungen mithilfe eines kürzeren Wägebands<br />
sowie realisierbarer kleinerer Abstände zwischen den Produkten<br />
ohne ein massives Hochfahren der Liniengeschwindigkeit möglich.<br />
Zu den elektronischen Verbesserungen zählen neben State-of-the-<br />
Art-Signalprozessoren für eine noch schnellere exakte Berechnung<br />
der Wägeergebnisse auch die automatische Resonanz- und Frequenzoptimierung<br />
mittels eines neuen Auto-Tuning-Controllers.<br />
Schwebende<br />
Planarmover<br />
6D<br />
Bewegung<br />
kg<br />
Skalierbare<br />
Nutzlast<br />
Dynamisch<br />
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Produkttransport<br />
Beliebiges<br />
Anlagenlayout<br />
Es stehen drei verschiedene FlashCell-Modellausführungen<br />
zur Verfügung, welche unterschiedliche Wägebereiche abdecken<br />
Kleinere Stellfläche. Jeder Quadratzentimeter Shopfloor ist<br />
wertvoll. Hersteller mit begrenzter Produktionsfläche profitieren von<br />
der kleineren Stellfläche, welche die Kontrollwaagen der C-Serie<br />
mit FlashCell benötigen. Dank schnellerer Messzeiten auch bei<br />
hohen Liniengeschwindigkeiten lässt sich die Länge des Wägebands<br />
reduzieren. So kann je nach Applikation die Gesamtlänge der Kontrollwaage<br />
um bis zu 24 Prozent verkürzt werden. Des Weiteren<br />
vereinfachen die durch die schnelleren Messzeiten möglichen<br />
langsameren Bandgeschwindigkeiten ein stabileres Produkthandling<br />
und erlauben kürzere Abführbänder und Produktsammelbereiche.<br />
Fazit. Mit Mettler-Toledo Kontrollwaagen mit FlashCell-<br />
Wägezellentechnologie entscheiden sich Lebensmittelhersteller<br />
und Pharmaunternehmen für ein auf Präzision und Performance<br />
ausgerichtetes Wägesystem, das sich flexibel und zukunftssicher<br />
auf ständig wechselnde Marktanforderungen und neue Trends<br />
anpassen lässt. Die Waagen unterstützen die Prozessstabilität und<br />
erhöhen gleichzeitig die Overall Equipment Effectiveness (OEE).[pl]<br />
XPlanar eröffnet neue Freiheitsgrade im Produkthandling: Frei schwebende<br />
Planarmover bewegen sich über individuell angeordneten Planarkacheln<br />
auf beliebig programmierbaren Fahrwegen.<br />
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Komplett Snack-Verpackungslösung<br />
aus einer Hand<br />
Ishida untermauert auf der SNACKEX (Hamburg, 6.-7.7.<strong>2022</strong>, Halle A4, Stand 221) seine Rolle als weltweit führender<br />
Anbieter von kompletten Snack-Verpackungslösungen. Präsentiert wird iTPS, das einzige voll integrierte<br />
Snack-Verpackungssystem auf dem Markt, das Verwiegung, Verpackung in Beutel und Qualitätskontrolle vereint.<br />
Der hart umkämpfte Snackmarkt verlangt Produktionsanlagen,<br />
die leistungsstark und flexibel zugleich sind. Ishida<br />
hat daher das Verpackungssystem iTPS (integrated Total<br />
<strong>Pack</strong>aging System) entwickelt. Es kombiniert eine Hochleistungs-<br />
Mehrkopfwaage CCW-RV mit der vertikalen Form-Fill-Seal-<br />
Schlauchbeutelmaschine Inspira, die speziell für Snackprodukte<br />
bestimmt ist und als weltweit schnellste ihrer Art gilt. Beide Maschinen<br />
sind optimal aufeinander abgestimmt und haben eine zentrale<br />
Steuerung. Liniengeschwindigkeiten von bis zu 130 Beuteln<br />
pro Minute bei Kartoffelchips und bis zu 200 Beuteln pro Minute<br />
bei extrudierten Snacks können erreicht werden. Anwender profitieren<br />
darüber hinaus von hoher Gewichtsgenauigkeit und Verpackungsqualität.<br />
Ishida iTPS ist eine leistungsstarke<br />
Komplettverpackungslösung<br />
für Snacks<br />
Flexible Schlauchbeutelverpackung. Die integrierte<br />
Schlauchbeutelmaschine Inspira verarbeitet verschiedenste Folienarten<br />
und Verpackungsformate wie Schlauch-, Seitenfalten-,<br />
Fotos: Ishida<br />
Die im Snackverpackungssystem<br />
iTPS integrierte<br />
Schlauchbeutelmaschine<br />
Inspira<br />
ist die schnellste<br />
ihrer Art<br />
vor, wobei undichte Stellen von lediglich 3 mm Durchmesser gefunden<br />
werden. Vor der Qualitätskontrolle werden die Beutel durch<br />
Bürsten schonend glattgestrichen und eine Servosteuerung minimiert<br />
die Vibrationen der Prüfplatte für einen optimalen Kontakt mit der<br />
Verpackung. Die Drucküberprüfung erfolgt so kontrolliert, dass weder<br />
die Beutel noch deren Inhalt dabei Schaden nehmen. <br />
[pl]<br />
Standboden- und Kettenbeutel. Für eine konsistente und zuverlässige<br />
Produktion sorgen automatische Zentrier- und Spannfunktionen. Die<br />
servogesteuerte Versiegelung erfolgt mit hohem Druck und präziser<br />
Siegelbackentemperatur. Produkteinschlüsse in den Siegelnähten<br />
werden durch einen Stripping-Mechanismus sowie eine Detektion<br />
an den Schweißbacken verhindert. Vakuumpumpen gewährleisten<br />
ein genau definiertes Luftvolumen in den Snackbeuteln. Schnelle Produktwechsel<br />
geschehen über den Abruf von 500 Voreinstellungen.<br />
Qualitätskontrolle inklusive. Ishida zeigt das iTPS auf der<br />
SNACKEX mit einem nachgeschalteten Siegelnahttester TSC-RS. Das<br />
System nimmt eine Druck- und Füllhöheprüfung der Verpackungen<br />
Der Siegelnahttester TSC-RS ist dem Verpackungssystem iTPS<br />
nachgeschaltet und findet undichte Stellen von<br />
lediglich 3 mm Durchmesser
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/22<br />
Dosieren, wiegen, mischen –<br />
die Drei in Eins mobile Hebehilfe<br />
Wenn wiederholt Gegenstände angehoben und über eine begrenzte Distanz von oder zu<br />
unterschiedlichen Orten transportiert werden müssen, eignet sich die mobile Hebehilfe<br />
ezzLIFTmaster von Best Handling Technology.<br />
Vorteile des ezzLIFTmaster sind die<br />
einfache Handhabung, die sichere<br />
Aufnahme und Ablage des Gutes<br />
sowie die sehr gute Manövrierfähigkeit.<br />
Die Hebehilfe ist universell einsetzbar und<br />
wird mit Akku betrieben. Durch sein vielseitiges<br />
standardisiertes Zubehör und die<br />
kundenspezifischen Lösungen bietet er<br />
eine attraktive Unterstützung für viele Arbeitsgänge,<br />
die mit Heben und Bewegen<br />
verbunden sind. Durch die Schnellwechselkupplung<br />
kann schnell auf unterschiedliche<br />
Anwendungen umgestellt werden,<br />
beispielsweise vom Werkzeugwechsel auf<br />
Verpackungsfolienhandhabung.<br />
Der Hebetrolley ist in der Lage vielfältige<br />
Handlingaufgaben zu erfüllen: auf/ab,<br />
greifen/lösen, schwenken, kippen, freie<br />
Programmierung von unterschiedlichen<br />
Positionen und kundenspezifische Aufnahme-<br />
und Hantierfunktionen.<br />
Dosieren. Wenn es darum geht, große<br />
Mengen von Substanzen und Stoffen zu<br />
bewegen, umzufüllen oder umzuschütten,<br />
beispielsweise von Eimern und Fässern<br />
in Mischbehälter, ist der ezzLIFTmaster<br />
bestens geeignet. Beim Umfüllen werden<br />
häufig die schweren Behälter per Hand<br />
gehalten. Dies ist keine ergonomische Arbeitshaltung<br />
und zudem gefährlich, denn es<br />
besteht immer die Gefahr, dass der Behälter<br />
dabei fallen gelassen wird.<br />
Der Quellbehälter muss oft über dem<br />
Zielbehälter mit dem Batch positioniert<br />
werden, um die unterschiedlichen Substanzen<br />
zu dosieren. Diesen festzuhalten<br />
ist schwer und unhandlich. Die Hebehilfe<br />
ezzLIFTmaster unterstützt den Bediener<br />
beim Aufnehmen, Bewegen und Entleeren<br />
der Gebinde. Außerdem können die Bediener<br />
mit ihm zwischen den Behältnissen<br />
hin und herfahren und die Höhe beim<br />
Umschütten anpassen.<br />
Das Drehen des Behälters, um den Inhalt<br />
auszuleeren, erfolgt manuell über eine<br />
Kurbel oder elektrisch per Tastendruck.<br />
Gegriffen werden können die unterschiedlichsten<br />
Gebindeformen: Fässer, Kartons,<br />
Eimer, Säcke und vieles mehr. Eine breite<br />
Auswahl an verschiedenen Greifern ermöglicht<br />
das Klemmen unterschiedlicher<br />
Behälter, sodass alles sicher gehalten und<br />
entleert werden kann. Kartons, Fässer und<br />
Eimer können eingeklemmt und beliebig<br />
gedreht werden.<br />
Mit der Entleerungsfunktion des ezzLIFTmaster<br />
nach vorne oder zur Seite kann<br />
durch Schütten leicht und genau dosiert<br />
werden. Die Fließfähigkeit hängt von den<br />
Substanzen ab, die pulverartig oder flüssig<br />
sind. Außerdem kann der Bediener, wenn<br />
der Behälter festgeklemmt ist, mit einer<br />
Kelle den Dosiervorgang unterstützen. Hier<br />
bekommt der Bediener durch das Halten<br />
des Behälters eine Erleichterung, die das<br />
ergonomische Arbeiten ermöglicht.<br />
Wiegen. Ein besonderes Tool des ezz-<br />
LIFTmaster ist eine integrierte Waage. Vorteil<br />
ist hier, dass direkt auf der Hebehilfe<br />
auch gewogen werden kann. Es befindet<br />
sich eine Wiegezelle auf dem Grundrahmen<br />
der Hebehilfe, auf der eine Wiegeplattform<br />
sitzt. Auch der Wareneingang kann<br />
hier durch die Wiegezelle in Verbindung<br />
mit einem Datenlogger oder einer Onlineverbindung<br />
verifiziert, gewogen und<br />
gespeichert werden.<br />
Die Anzeige befindet sich in der Regel<br />
an der Säule der mobilen Hebehilfe. Die<br />
Anzeige kann jedoch nach Kundenwunsch<br />
platziert werden. Beispielsweise kann sie<br />
auch an einem flexiblen Arm befestigt<br />
werden, sodass sie individuell drehbar<br />
ist. Die Waage kann je nach Ausführung<br />
ein Maximalgewicht von bis zu 500 kg<br />
wiegen. So kann direkt beim Umfüllen<br />
und Dosieren die Masse gewogen werden,<br />
ohne einen weiteren Zwischenschritt vornehmen<br />
zu müssen.<br />
Mischen. Für kleine Batches kann der<br />
ezzLIFTmaster auch als Dauermischgerät<br />
ezzLIFTmaster mit Wiegeeinheit<br />
eingesetzt werden. Vorteil: Die Substanzen<br />
können dosiert und anschließend direkt,<br />
ohne das Gerät zu wechseln, vermischt<br />
werden. Hier kann mit der Hebehilfe ein<br />
Behälter aufgenommen, angehoben, gemischt<br />
und abgesetzt werden. Der Behälter<br />
kann zum Beispiel ein IBC sein,<br />
der nach dem Mischen direkt am Füller<br />
angedockt wird. Die Positionen werden<br />
dann durch Tastendruck angefahren.<br />
Dies kann auch während des Fahrens<br />
geschehen. Auch der Mischbetrieb erfolgt<br />
durch Tastendruck. Durch eine besondere<br />
Steuerung können die Positionen des<br />
Aufnahme- und Absetzpunktes sowie des<br />
Mischens (Dauer, Richtungsumkehr, …)<br />
voreingestellt werden. <br />
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Anzeigenleitung:<br />
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Katharina Istel<br />
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Österreich<br />
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e-mail: office@packundlog.at<br />
Internet: www.packundlog.at<br />
Geschäftsführer:<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Grundlegende Richtung:<br />
Unabhängige Fachzeitung für<br />
Verpackung und Intralogistik.<br />
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Tel.: +43 2236 320 095 / 12<br />
Druck:<br />
Donau Forum Druck Ges.m.b.H.<br />
Walter-Jurmann-Gasse 9, 1230 Wien<br />
Erscheinungsart: 10x jährl.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Einzelheft Inland: Euro 5,80<br />
Jahresabo Inland: Euro 51,80<br />
inkl. Verp., Porto und 10 % USt<br />
Einzelheft Ausland: Euro 12,70<br />
Jahresabo Ausland: Euro 110,90<br />
inkl. Verp. und Porto<br />
Nachdruck – auch mit Quellenangabe<br />
– nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Für den Inhalt persönlich gezeichneter<br />
Beiträge liegt die fachliche Verantwortung<br />
ausschließlich beim Autor.
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
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Zeit & Raum<br />
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IM KREIS ZU DENKEN,<br />
KANN AN VIELE ZIELE<br />
FÜHREN. VOR ALLEM<br />
FÜR DIE UMWELT.<br />
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3<br />
4<br />
Rondo, der Spezialist für Wellpappe-Verpackungen, schließt daher<br />
den Papier-Recycling-Kreislauf innerhalb der Unternehmensgruppe:<br />
1. Wertvolles<br />
bewahren<br />
2. Hochwertig<br />
wiederaufbereiten<br />
3. Nachhaltig<br />
produzieren<br />
4. Attraktiv<br />
verpacken<br />
Unsere Zimmermann Ganahl<br />
AG in Hall (Tirol) sammelt und<br />
bereitet Altpapier auf, damit<br />
es sortenrein als Rohstoff<br />
wiederverwertet werden kann.<br />
In unserer Papierfabrik in<br />
Frastanz (Vorarlberg) fertigen<br />
wir Wellpappe-Rohpapiere<br />
auf der Basis von 100 %<br />
Altpapier.<br />
Unser Wellpappe-Rohpapier<br />
findet als Recyclingprodukt in<br />
der Wellpappe-Verarbeitung<br />
seine Verwendung.<br />
An unseren acht Standorten<br />
in ganz Europa produzieren<br />
wir maßgeschneiderte<br />
Wellpappe-Verpackungen<br />
bester Qualität – nachhaltig<br />
und wiederverwertbar.<br />
Rondo Ganahl Aktiengesellschaft I Papiere - Wellpappe - Verpackungen I www.rondo-ganahl.com