Hygiene Report 3/2022
HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.
HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.
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ISSN 1618-2456
Internationale Fachzeitschriften
3·22
Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Themen
Hygienic Design · Lufthygiene · Berufskleidung · Schnellmethoden · Baumaßnahmen
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Report
Inhalt
Editorial
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43
Schwerpunkt: Hygienic Design
Mit Hygienic Design Anhaftungen verhindern
und die Reinigung von Anlagen erleichtern
EHEDG lädt zum World Congress nach München
Der ganzheitliche Blick und Hygienic Design
verhindern Schäden und mindern Risiken
Hygienegerechte Antriebslösungen: kompromisslos gegen Kontaminationen
Wissenschaft
Pflanzlich heißt nicht ungefährlich
Steroidhormone im Wasser mithilfe von Licht abbauen
Schnellmethoden
„Food Fraud“ bei Fisch mit praxistauglichen,
DNA-basierten Schnelltests minimieren
Kontaminationen in 30 Minuten nachweisen
Aktuelles
Weniger Fett, Zucker und Salz in Kinderprodukten
Coronaviren auf Gläsern stabil, aber Spülmittel wirkt
News kompakt
Neuer Leitfaden zur Nass-Grundreinigung
Interview
Volker Schlosser, Sales Manager International bei K+G Wetter: „Die Einhaltung
der Hygienevorgaben mit Innovationen so leicht wie möglich machen“
Berufskleidung
Hygienisch geht auch nachhaltig
Schädlingsbekämpfung
Prophylaxe und Bekämpfung sind Pflichtfächer fürs Qualitätsmanagement
Hygieneorientierte Baumaßnahmen
Mit Türen und Toren aus Edelstahl Hygienebereiche vor Kontamination sichern
Lufthygiene
Luftfiltration als Teil der Hygienestrategie
VDI fordert Wartungs-/Reinigungsqualifikation
Qualitätsmanagement
Sensorische Methoden in der QS entscheidend
„Putzen statt rutschen“ – mit Reinigungsplan und festen Regeln
Flexible Finanzierung zur Anschaffung innovativer
Technologie – eine saubere Sache
Praxis
Ein neuer Umfang hygienischer Reinigung
Fisch hygienisch und nachhaltig verpackt
Fachforen/Messen
„Smart Solutions“ für Flexibilität und Hygiene
Produkte & Partner
Inline-Qualitätskontrolle mittels Nahinfrarotspektroskopie
Semi-aktive Sohlen- und Rollenreinigung stoppt Schmutz
Mit UHT-Modul Hühnerfleisch hygienisch verarbeiten
Regulus Aqua PowerVac Pro: Saugen, Wischen und Trocknen
Veranstaltungen
Kampf gegen Food Fraud im Betrieb
Know-how für Chemie-/Biozidprofis
Horst Buchmann
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Lebensmittelhygiene in Deutschland
bewegt sich auf hohem Niveau.
Unsere Nahrungsmittel werden auf allen
Ebenen der Vermarktung streng
kontrolliert – von der Urproduktion
über Verarbeitung, Transport und Verpackung
bis zum Verkauf. Und das ist
auch gut so. Auch wenn der Aufwand
für die Unternehmen bis zu einer HAC-
CP-konformen Produktion beträchtlich
ist, sind gesunde Lebensmittel und Verbraucherschutz
wichtige Grundpfeiler
für ein gutes Einvernehmen zwischen
Industrie und Konsument.
Dass dafür noch erheblicher Verbesserungsbedarf
besteht, belegt der in halbjährlichem
Abstand erscheinende Verbrauchermonitor
des Bundesinstituts
für Risikobewertung. Denn da zeigt
sich: Über die Hälfte der Kunden (nur
oder immerhin?) hält Lebensmittel für
sicher, 44 % glauben, dass Food Safety
noch besser wird, viele aber fürchten
Anti biotikaresistenzen, Mikroplastik,
Bisphenol A, Salmonellen oder Aluminium
in Lebensmitteln. Das höchste Vertrauen
genießen Verbraucherorganisationen
(71 %) und Wissenschaft (69 %),
das geringste Politik und Wirtschaft (unter
20 %). Das lässt tief blicken.
Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
kämpft anscheinend mit einem Vertrauens-
und Glaubwürdigkeitsdefizit.
Da heißt es kommunizieren und Aufklärung
betreiben. Vielleicht nach dem
Motto: „Wir lieben Lebensmittel!“
Ihr
3
schwerpunkt
3·22
Mit Hygienic Design Anhaftungen verhindern
und die Reinigung von Anlagen erleichtern
Edelstahl und High-Tech: Lösungen von Normelementen über Detektoren bis Sensoren
Hygienisch optimiertes Design von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen soll Kontaminationen in hygienekritischen
Umgebungen wie der Lebensmittel- und Getränkeproduktion verhindern. Entscheidend sind dabei die Auswahl geeigneter
Werkstoffe sowie die geometrische Gestaltung, um z.B. Anhaftungen zu verhindern und die Reinigung zu erleichtern.
Die große Zahl technischer Lösungen reicht von „totraumfreien“ Normelementen über Kupplungen und Getriebe aus
Edelstahl bis zu reinigungschemieresistenten Kuttern oder Detektionsgeräten sowie High-Tech-Sensoren für den Einsatz
mit Lebensmittelkontakt. Wir haben namhafte Hersteller zu ihren Neuheiten befragt und geben Ihnen hier eine Übersicht.
Captron
In der Lebensmittel-, Getränke-
und Pharmaindustrie
kommen bisher oft mechanische
Taster zum Einsatz, die
sich nur durch tatsächliche
Berührungen bedienen lassen.
An solch mechanischen und
beweglichen Elementen, die
sich nicht fugendicht in Anlagen
einbauen lassen, können sich
aber leicht Keime oder Lebensmittelrückstände
festsetzen.
Captron (Olching), Spezialist
für innovative Sensoren und
Sensorsysteme, hat eine widerstandsfähige
und hygienische
Alternative zu diesen Lösungen
entwickelt: die kapazitiven
Die CANEO series4x ist für höchste Hygienestandards
in Lebensmittel-, Getränke-,
Pharmaindustrie konzipiert. Foto: Captron
Taster der CANEO series4x.
Diese erzeugen ein elektrisches
Feld und messen ständig die
Kapazität im Umfeld. Nähert
sich eine Hand, erkennt der
Taster die Veränderung und
Enemac-Sicherheitskupplungen
(Drehmomentbegrenzer) für
indirekte Antriebe (Ketten- oder
Zahnriemenantriebe), schützen
den Motorstrang von Verpackungs-
und Abfüllanlagen in
der Getränke- und Lebensmitreagiert
– ein festes Drücken zur
Aktivierung ist damit nicht mehr
erforderlich. Da die Leitfähigkeit
des menschlichen Körpers
besonders hoch ist, stellt auch
das Tragen eines Handschuhs
hierbei kein Problem dar.
Als intelligentes HMI-Gerät kombiniert
die series4x alle Eigenschaften
und Funktionen eines
kapazitiven Sensortasters mit
einem Meldegerät. Ausgestattet
mit einer großen 7-Segmentanzeige
sorgen die Taster der
series4x für einfache, intuitive
Bedienung, auch bei Produktionsprozessen
mit häufiger
Betätigung. Anwender sparen
so Platz und Kosten für
weitere Befehls- und Meldegeräte.
Parameter wie
Farben, Sensormodi, Tastempfindlichkeit
oder die
Mindestbestätigungszeit
können bei der series4x
individuell ausgewählt
werden. Flexibel mit oder
ohne IO-Link nutzbar, lässt
sich die series4x flexibel in
HMI-Anwendungen und
modernen Anlagensteuerungen
integrieren. So ist
sie bestens für unterschiedlichste
Anwendungsszenarien
der Industrie 4.0 geeignet.
Für höchste Hygienestandards
ist der Taster in der Variante
series43 Hygiene konzipiert,
der über eine leicht zu reinigende
Tastfläche aus
Glas verfügt. Zudem sind
Aufnahmehalter aus Glas
verfügbar, die gegen alkalische
und chemische
Reinigungsmittel unempfindlich
sind. Dadurch
lassen sich diese besonders
gut sterilisieren.
www.captron.de
Enemac
Gerade im Bereich der
Lebensmittel- und Getränkeindustrie
muss das Thema Hygiene
im Vordergrund stehen. Antriebsspezialist
Enemac GmbH
(Kleinwallstadt) entwickelt seit
Jahrzehnten bevorzugt für
dieses Anwendungsfeld hochwertige
Antriebselemente aus
Edelstahl. Dem Anwender steht
mittlerweile ein umfassendes
Produktportfolio an Sicherheits-,
Wellen- und Distanzkupplungen
zur Verfügung. Die Verwendung
von A2- und A4-Edelstählen
garantiert höchste Qualität für
besondere Einsätze.
tel industrie zuverlässig vor
Überlast. Sie zeichnen sich
Aus Edelstahl: Sicherheits- und Wellenkupplungen
im Hygienic Design. Foto: Enemac
durch spielfreie, exakte Drehmomentübertragung
von bis zu
900 Nm, maximale Leistungsdichte,
kompakte Abmessungen,
stufenlos einstellbare
Ausrückmomente und automatisches
Wiedereinrücken aus.
Die Kupplungen besitzen standardmäßig
einen Rastpunkt pro
360 Grad. Auf Kundenwunsch
sind auch Ausführungen mit
mehreren Rastpunkten lieferbar.
Die Sicherheitskupplungen
im Hygienic Design können
bei Drehzahlen von bis 3000
min-1 und in einem Temperaturbereich
von -30 °C bis
200 °C verbaut werden. Im
umfangreichen Produktportfolio
der Drehmomentabsicherung
für indirekte Antriebe finden
sich sichere Lösungen auch für
besondere Fälle.
4 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schwerpunkt
Im Bereich des Hygienic
Design ist die kurz bauende
Metallbalgkupplung Type EWC
mit Klemmnaben und 2- oder
4-welligem Balg ebenso wie die
Halbschalenvariante EWR, die
besonders für die Anwendung
in schwer zugänglichen Anlagen
geeignet ist, seit Jahrzehnten
bewährt. Um den hohen Hygienevorschriften
zu entsprechen,
verzichtet Enemac bei der Herstellung
beider Typen auf das
herkömmliche Klebeverfahren
und verbindet die Teile im Mikro-Plasma-Schweißverfahren,
das unbegrenzte Dauerfestigkeit
zwischen -50 °C und +350 °C
garantiert. Enemac-Wellenkupplungen
im Hygienic Design sind
in einem Drehmomentbereich
von 4 Nm bis 1200 Nm und bei
Drehzahlen bis zu 20.000 min-1
vielseitig einsetzbar, vor allem in
sterilen und sogar säurehaltigen
Umgebungen.
www.enemac.de
Ganter
Wo Lebensmittel produziert werden,
gehört maximale Hygiene
zu den Grundvoraussetzungen.
Um Produkte ohne konservierende
Zusätze herzustellen,
braucht es Produktionsumgebungen
mit hoher Reinheit. Die
meisten Normelemente scheinen
auf den ersten Blick zwar
weit weg von den eigentlichen
kritischen Arbeitsbereichen zu
sein, doch luftgängige Sporen
von Mikroorganismen sind in
der Lage, sich
schnell und
weit auszubreiten.
Da
bereits kleinste
Schwachstellen
zur Kontamination
kompletter
Produktionslinien
führen
können,
hat die Otto
Ganter GmbH
(Furtwangen)
eine ganze
Produktfamilie
an speziellen
Normelementen
entwickelt. Sie verbinden minimale
Verschmutzungsneigung
mit optimaler Reinigungsfähigkeit
und entsprechen damit den
sehr hohen Anforderungen des
3-A-Sanitary-Standards, der
EHEDG sowie der DGUV-Test.
Als jüngste Neuheit der Produktfamilie
„Hygienic Design“
offeriert Ganter nun die
Abstandshalter GN 6226. Diese
Normelemente vermeiden auf
einfache Weise doppelte Konstruktionsflächen,
die problematisch
und aufwändig bezüglich
Reinigung und Abdichtung sind.
Damit wächst die HD-Produktrange
weiter, die bislang viele
Eine Auswahl der Normelemente, zertifiziert nach den
wichtigsten Hygienic-Design-Richtlinien. Foto: Ganter
Varianten von Knöpfen, Griffen,
Klemmhebeln, Rastbolzen,
Verriegelungen, Abdeckhülsen,
Stellfüßen und Schrauben
umfasst. Als Material kommt
in allen Fällen nichtrostender
Edelstahl mit gleitgeschliffenen
oder polierten Oberflächen
zum Einsatz. Damit bleibt die
maximale Oberflächenrauigkeit
unter Ra 0,8 µm, Schmutzpartikel
können sich nicht festsetzen
und sind bei der Reinigung
zuverlässig entfernbar.
Ein weiteres, zentrales Merkmal
der Ganter-Normelemente ist
die „Totraumfreiheit“ – es können
sich also keine Substanzen
im Inneren der Bauteile ansammeln.
Ein hygienisch sicheres
und per Softwaresimulation verifiziertes
Dichtungskonzept sorgt
dafür, dass die FDA-konformen
H-NBR- oder EPDM-Elastomer-
Dichtungen nach der Montage
überall flächenbündig anliegen
und ihre Funktion langfristig
erfüllen. Über die fachgerechte
Montage und passende Reinigungsverfahren
informiert der
Hersteller in Anleitungen.
„Hygienic Design“-Normelemente
reduzieren somit den
Aufwand für die Reinigung –
die se lässt sich einfacher und
vor allem schneller per „Clean
in Place“ durchführen. Unter
dem Strich wird der Anlagenbetrieb
langfristig kostengünstiger.
www.ganternorm.com
Groschopp
Die Groschopp AG (Viersen) ist
seit vielen Jahren mit Edelstahlmotoren
am Markt aktiv.
Antriebe ihrer ESKH-Baureihe
im Hygienic Design eignen
sich vor allem für den Einsatz
in der Lebensmittelindustrie
– aber auch in der Chemie-
Hygienisch penibel.
http://branchen.jumo.info
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Lösungen für Hygienische Anwendungen
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für Druck-, Temperatur- und Leitfähigkeitsmessung mit IO-Link und JUMO digiLine bieten Ihnen die perfekte Lösung.
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schwerpunkt
3·22
und Pharmabranche. Sie sind
robust, leistungsstark, leicht zu
reinigen und überzeugen durch
sehr platzsparende Bauweise.
Um reibungslosen Produktionsprozess zu gewährleisten,
setzen Groschopp-Kunden weltweit auf robuste
Antriebslösungen im Hygienic Design. Foto: Groschopp
Die Anforderungen an hygienische
Sicherheit bei der
in dustriellen Lebensmittelverarbeitung
sind stetig gestiegen.
Um bestmögliche Sauberkeit zu
erreichen, werden Produktionsanlagen
mit aggressiven Reinigungsmitteln
eingeschäumt und
abgespritzt. „Herkömmliche
Motoren halten dem nicht
stand“, erklärt Chris tian Skaletz,
Produktmanager für den Bereich
Servo- und Induktionsmotoren
bei Groschopp. „Unsere
Edelstahlmotoren wurden für
solche Einsätze konzipiert.“
Durch Integration aller Antriebskomponenten
ins Motorgehäuse
lassen sich Kosten senken und
hygienische Standards erhöhen.
So wird z.B. kein Planetengetriebe
aus Edelstahl im Inneren
des Motors benötigt – es
genügt, wenn das Gehäuse aus
diesem Material besteht.
Die ESKH-Baureihe von Groschopp
wurde in Anlehnung an
die EHEDG-Richtlinien entwickelt,
erfüllt aktuelle Anforderungen
bezüglich hygienischer
Sicherheit sowie die FDA-
Bestimmungen. Die Antriebe
im Hygienic Design werden aus
rostfreiem Edelstahl gefertigt,
verfügen über die hohe Schutzart
IP69K und sind hochbeständig
gegenüber Chemikalien. Es
gibt unabhängig von der Einbaulage
keine ebenen Flächen;
alle Innen- und Außenradien
sind durchweg größer als 3 mm.
Auch auf Unebenheiten durch
die Verwendung von Schrauben
wird konsequent verzichtet.
Die Rauheit der Oberfläche
liegt unter Ra 0.8 µm. „Dank
des Hygienic Designs ohne
Ecken und Kanten können sich
Schmutznester gar nicht erst
bilden, Bakterien lassen sich
leicht entfernen“, so Skaletz.
Die Edelstahlmotoren von
Groschopp im Hygienic Design
sind technologieunabhängig
als Synchron-, Asynchron- oder
als bürstenbehafteter Motor
erhältlich. Alle Modelle gibt es
zudem mit Wasserkühlung – so
lässt sich gegenüber konvektionsgekühlten
Antrieben die
Effizienz deutlich erhöhen und
der Bauraum verringern.
www.groschopp.de
JUMO
Die EHEDG-
Richtlinien
dienen der
Durchsetzung
einheitlicher
hygienischer
Standards in der
Lebensmittelindustrie.
Besonders
im Fall von
produktberührenden
Sensoren
wie zum
Beispiel Temperaturmessung
oder Druckmessumformern
kommt es darauf an, dass die
Sensoren leicht zu reinigen
sind. Hier hat die JUMO GmbH
(Fulda) weitreichende Optimierungen
in ihrer nach EHEDG-
Richtlinien konstruierten und
zertifizierten Sensorfamilie
vorgenommen.
Da viele Anlagen mit einer
CIP-Anlage gereinigt werden,
werden die Sensoren bei der
Reinigung nicht demontiert und
liefern auch während dieses
Im Hygienic Design: Druckmessumformer
mit JUMO PEKA Adaptern
(Bild oben) und ein JUMO PEKA
T-Stück (unten). Fotos: JUMO
Prozesses noch wichtige Informationen.
Die Anforderungen,
die dadurch an Material,
Oberflächenbeschaffenheit und
Konstruktion gestellt werden,
sind nach Angaben des Fuldaer
Spezialherstellers vielfältig. Neben
den erheblichen Temperaturschwankungen
ist die richtige
Materialwahl der Dichtungen
und spaltfreie Konstruktion eine
Herausforderung. Auch die
definierte Pressung der Dichtungen
und die Vermeidung von
Ringspalten ist ein bedeutender
Teil des „Hygienic Design“.
Neben der Anpassung und
Verbesserung der Schweißnähte
hat JUMO das hygienische
Adaptersystem PEKA um das
JUMO PEKA T-Stück ergänzt.
Das eigenständige Anschweißen
der Muffe an ein Rohrstück
entfällt für den Nutzer, der im
Anschluss die Schweißnaht
nicht mehr bewerten muss, weil
diese mit dem T-Stück bereits
zertifiziert ist. Das Anbringen
von Verbindungen an die Rohrenden
des T-Stückes ist mit
Standardwerkzeugen möglich.
www.jumo.net
Lödige
„Lödige Process Technology“
zeigt, wie höchste hygienische
Standards für prozesstechnische
Maschinen und Anlagenteile
in der pharmazeutischen
Produktion oder in der
Lebensmittelherstellung erfüllt
werden können. Doch wie
lassen sich diese konkret in der
Praxis umsetzen? Welche potenziellen
Risiken bestehen und
wie lassen sich diese systematisch
vermeiden? Antworten für
Hygienic Design liefert die Gebr.
Lödige Maschinenbau GmbH
(Paderborn) mit einem umfassenden
Ansatz, der konstruktive
Details ebenso berücksichtigt
wie die Produktionsperipherie
und das Mitarbeiterverhalten.
Was hygienisches Design in
der Prozesstechnik konkret
bedeutet, zeigt das Beispiel
Mischen: Das Mischen ist eines
der elementaren Verfahren in
der Prozessindustrie. Mischer
bürgen für die Qualität von Lebensmitteln
ebenso wie für die
immer gleiche Dosierung von
Inhaltsstoffen oder pharmazeutisch
wirksamen Komponenten.
Ein wichtiger Aspekt des hygienischen
Designs ist deshalb die
reinigungsgerechte Gestaltung
des Mischers inklusive aller
produktberührten Bauteile.
Je nachdem, welche Stoffe
verarbeitet werden, kann aber
auch der Schutz von Perso-
Zwei Faktoren haben entscheidenden
Einfluss auf die Eignung
für Produktionsverfahren mit hohen
Anforderungen an die Hygiene: die
Wahl geeigneter Werkstoffe und die
geometrische Gestaltung der Betriebsmittel.
Foto: Lödige
6 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schwerpunkt
nal und Umwelt eine Rolle spielen.
Besonders in der Produktion pharmazeutischer
Wirkstoffe, aber auch in
Branchen wie der chemischen Industrie
müssen Mitarbeiter etwa vor dem Kontakt
mit Zwischen- und Endprodukten
geschützt werden, die bei falscher Anwendung
oder zu hoher Dosis gesundheitsschädlich
wirken können.
Mit über 500 Patenten und mehr als
30.000 ausgelieferten Geräten zählt
Maschinenbauer Lödige zu den weltweit
führenden Anbietern von Maschinen
und Systemen für industrielles Mischen
und verwandte Verfahrenstechnologien.
Als Partner der Lebensmittel- und Pharmaindustrie
bietet das Unternehmen
seit über 60 Jahren innovative Misch-,
Trocknungs-, Granulierund
Coating-Systeme.
Dabei ist die strenge
Einhaltung aktueller GMP-
Vorschriften und Richtlinien
der FDA. Lödige ist
Mitglied der EHEDG.
www.loedige.de
Minebea Intec
Mit den Sideshootern Dymond
DSV und Dymond D
Monoblock präsentiert
Mine bea Intec (Hamburg)
zwei neue Produkte für
die horizontale Röntgeninspektion.
Der Anbieter von
Wäge- und Inspektionslösungen
zur Qualitätssicherung
in der Lebensmittel-,
Getränke- sowie Pharmaindustrie
bietet mit diesen neuen Modellen
die Möglichkeit einer Vollkontrolle
aller verpackten Produkte, um Fremdkörper
wie Glasstücke, Steine, Metallfolien
oder Kunststoffteile zuverlässig zu
detektieren, bevor ein kontaminiertes
Produkt den Handel erreicht. Für einfache,
umweltfreundlichere Reinigung
folgt das Design der Röntgeninspektionssysteme
den strengen Hygienic-
Design-Richtlinien der EHEDG.
Die Dymond DSV erlaubt eine mehrseitige
Durchleuchtung der Produkte – mit
nur einer Röntgenquelle. So kann das
System – am Beispiel einer Konservendose
– bis zu 650 Stück pro Minute auf
Fremdkörper überprüfen. Bei diesem
„DualSplit-View“ (DSV)-Verfahren wird
die natürliche Aufweitung der Röntgenstrahlen
ausgenutzt. Das Röntgenbild
des Produkts wird hierbei beim Eintritt
in den Strahlungskegel sowie auch bei
Austritt aufgezeichnet. Generell erkennt
das Röntgeninspektionssystem selbst
kleinste Fremdkörper von bis zu 1mm
bei kompakten Maßen und lässt sich so
in bestehende Produktionsanlagen integrieren.
Reduzierte technische Komplexität
bedeutet auch einfachere Wartung
und Reinigung dank Vorgaben des
hy gienischen Designs. Das bedeutet:
Leicht zu reinigen, verminderte Kanten
oder Falze, in denen sich Rückstände
bilden können. Unterstrichen wird
dies durch die Schutzklasse IP65. Die
Verwendung robuster Materialien bedeutet
zudem mehr
Widerstandsfähigkeit
gegenüber starken
Reinigungsmitteln.
Für die Röntgeninspektionslösung
Dymond
D präsentiert
der Hersteller eine
neue Monoblock-Option.
Dabei wird auf
aktive Wasserkühlung
verzichtet und
einfachere Installation
und Wartung
gewährleistet. Die
hohe Leistung von
2 x 500 W ermöglicht
mehr Durchsatz
und eine noch bessere
Inspektion von
Produkten mit höherer Röntgenschwächung
als bei der Dymond S. Die hohe
Empfindlichkeit der leistungsstarken
Bildprozessoren – gekoppelt mit einer
intelligenten Bildverarbeitung – macht
sogar senkrecht positionierte Fremdkörper
und solche, die an Rändern oder
im Boden des Gefäßes verdeckt liegen,
ausfindig. Selbst gehobene Glasböden
stellen kein Problem dar. Für jedes Modell
ist eine große Auswahl an Zuführsystemen,
Ausscheidern und weiteren
Optionen erhältlich.
Dymond DSV in HD: Doppelte Detektionsperformance
durch einen
smarten Split. Foto: Minebea Intec
Die zwei Modelle ergänzen die bisherigen
Produkte der Dymond-Familie aus
Dymond S, der Single-Beam-Variante
und der ursprünglichen Dymond D
7
Hygienic
Design.
Normelemente speziell für den
Einsatz in hygienisch sensiblen
Bereichen.
Mehr Informationen zu
Hygienic Design im Internet.
Einfach QR-Code scannen.
www.ganternorm.com
schwerpunkt
3·22
mit Doublebeam-Technologie.
Sämtliche Systeme sind vorbereitet
für hochautomatisierte
Prozesse und die Herausforderungen
von Industrie 4.0. Für
die Wartungskommunikation,
die statistische Prozesskontrolle
und zur Optimierung automatisierter
Produktionsprozesse
sind sämtliche Sideshooter mit
Ethernet, OPC-UA, Modbus und
SPC@Enterprise Anbindung
erhältlich.
www.minebea-Intec.com
Pflitsch
Als EHEDG-Mitglied sieht
sich Spezialhersteller Pflitsch
(Hückeswagen) Trendsetter als
im Kabelmanagement, wenn es
um Kabelführung und Kabeleinführung
unter Hygienic-
Design-Anforderungen in der
Lebensmittel-, Chemie- und
Pharma-Produktion geht.
Um eine sichere Lebensmittelherstellung
zu garantieren,
müssen Kabel in Anlagen so
verlegt werden, dass Installationen
leicht zu reinigen sind und
verschmutzende Anhaftungen
vermieden werden. Besonders
in den Produktkontaktzonen
und Spritzzonen muss der
Maschinenbauer
ein hohes
Augenmerk auf
Hygienic Design
legen und sollte
nur Komponenten
verwenden,
die den hohen
HD-Anforderungen
entsprechen
und nach
EHEDG zertifiziert
sind.
Pflitsch-Gitter-Kanäle aus Edelstahl
V2A und V4A übernehmen
die Kabelführung durch
Anlagen. Dank der offenen
Gitterstruktur lassen sie sich
einfach reinigen und erlauben,
dass die verlegten Kabel an
jeder Stelle der Streckenführung
zu den installierten Maschinenteilen
geführt werden. Die Gitter-
Kanäle gibt es in Breiten von 40
mm bis 620 mm und in 20 mm
bis 120 mm Höhe. Die Z-Form-
Variante verhindert ein Herausfallen
der Kabel bei senkrechter
Montage. Einclipsbare Zusatzböden
ermöglichen die saubere
Trennung von Daten- und
En er giekabeln und Kanaldeckel
schützen die Installation z.B. vor
herabtropfenden Flüssigkeiten.
Die Kabelverschraubung blueglobe TRI CLEAN Plus
(M12 bis M40) ist zertifiziert nach EHEDG und kombiniert
Hygienic Design und EMV-Sicherheit mit hohen
HF-Dämpfungswerten.
Foto: Pflitsch
Die Kabelverschraubung blueglobe
CLEAN Plus aus Edelstahl
oder dem hochwertigen
Kunststoff Polyamid – zertifiziert
nach EHEDG und damit geeignet
für den direkten Kontakt
mit Lebensmitteln – punktet
laut Hersteller mit sehr glatten
Oberflächen sowie gerundeten
Übergängen. Die Dichteinsätze
und Dichtscheiben aus Kunststoffe
entsprechen der FDA
21 CFR §177.2600. Es gibt
sie in den Größen M8 bis M63
(Edelstahl 1.4404/1.4305) für
Kabel von 4,0 mm bis 55,0 mm
und M16 bis M32 (Polyamid)
für Kabel von 7,0 mm bis 23,0
mm. Die blueglobe CLEAN
Plus baut sehr kompakt und
niedrig auf, auch weil sie auf
Block geschraubt wird. Technische
Features sind die hohen
Schutzarten IP 68 und IP 69,
die kabelschonende Abdichtung
und die hohe Zugentlastung, die
ein Herausrutschen des Kabels
verhindert. Bei der blueglobe
TRI CLEAN Plus (M12 bis M40)
kombiniert Pflitsch Hygienic
Design und EMV-Sicherheit mit
hohen HF-Dämpfungswerten
von über 80 dB bei 100 MHz
und 65 dB bei 1.000 MHz.
Ebenfalls im Produktportfolio ist
der EHEDG-zertifizierte CLEAN
Plus Blindstopfen (M12-M63).
www.pflitsch.de
VEGA
Viele Lebensmittel und Pharmaprodukte
haben eine
un verwechselbare Textur:
„Zum Dahinschmelzen“ wie
mancher Schmelzkäse, körnig
wie Peelingcreme oder auch
zäh, klebrig, knusprig, weich.
Je nach Konsistenz steigen
die Anforderungen an die in
der Produktion eingesetzte
Füllstandmesstechnik. Speziell
für den Einsatz bei stark
klebrigen, zähen oder abrasiven
Medien hat die VEGA Grieshaber
KG (Schiltach) den neuen
frontbündigen Grenzschalter
VEGAPOINT 24 entwickelt. Sein
Schwerpunkt liegt auf größtmöglicher
Robustheit. Selbst bei
stärksten Anhaftungen erkennt
er sicher und zuverlässig den
Bedeckungszustand und zeigt
ihn weithin sichtbar mit farbigem
Leuchtring an.
Bei aller Widerstandsfähigkeit ist
der VEGAPOINT 24 ein echter
Plug-&-Play-Sensor. Seine
Installation ist mit wenigen
Handgriffen besonders einfach
erledigt. Flexiblen Produktionsanlagen
mit häufigen und
schnellen Produktwechseln
kommt besonders zugute,
dass er alle Medien mithilfe
der Werkseinstellung ohne
Abgleich erkennt. Und dass
sich erweiterte Funktionen, wie
die Trennschichtdetektion oder
Schaumausblendung, zusätzlich
einfach konfigurieren lassen.
„Wir sprechen mit diesem Gerät
speziell die Bereiche Getränke,
Lebensmittel und Pharma an.
Hier geht es beim Mischen
und Fördern um Effizienz und
Sicherheit, auch bei anspruchsvollen
Flüssigkeiten und
Schüttgütern wie Melasse oder
Nuss-Nougat-Creme,“ erklärt
Volker Allgaier, Produktmanager
Gerade klebrige oder zähe Medien
stellen hohe Anforderungen an die
Messtechnik, denen der Grenzschalter
VEGAPOINT 24 mit seinem
frontbündigen Design jedoch perfekt
gewachsen ist. Foto: Vega
bei VEGA. Gerade das frontbündige
Design des VEGA-
POINT 24 sorge für universelle
Einsatzmöglichkeiten. „Selbst
Reinigungsmolche arbeiten
sicher an der flachen Messspitze
vorbei“, betont Allgaier, „und
auch Sandstrahlen steckt die
Messspitze weg. Denn im Tank
befindet sich ausschließlich
Metall.“ Gegenüber Kunststoff,
so sein Fazit, hätten umfangreiche
Versuche eine erweiterte
Lebensdauer um Faktor 4
ergeben.
Anwender erreichen mit dem
neuen VEGAPOINT 24 laut
Hersteller eine optimale Sichtbarkeit
ihrer Prozesse. Dabei sei
das Verhältnis von Langlebigkeit
und geringen Lebenszykluskosten
wegweisend. Entscheidend
sei jedoch die Flexibilität beim
Einsatz: Mit seinen vielfältigen
Prozessanschlüssen und Adaptern
füge sich der Grenzschalter
„wie angegossen“ ein – auch in
bereits bestehende Anlagen.
www.vega.com
8 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schwerpunkt
EHEDG lädt zum World Congress nach München
Hygienic Design trifft Digitalisierung – Vorträge/Diskussionen am 12/13. Oktober
Die European Hygienic Engineering & Design
Group (EHEDG) ist eine Expertengemeinschaft
von Maschinen- und Komponenten-Herstellern,
Fachleuten aus der Nahrungsmittelindustrie
sowie von Forschungsinstituten und Gesundheitsbehörden.
Sie wurde 1989 in der Absicht
gegründet, das Bewusstsein für Hygiene bei der
Verarbeitung und Verpackung von Nahrungsmitteln
zu stärken. Am 12./13. Oktober 2022
wird München zum Schauplatz des EHEDG
World Congress. Im Science Congress Center
Munich, Walther-von-Dyck-Strasse 10, in Garching
treffen sich Experten zu Fachvorträgen
und Diskussionen z.B. über „Hygienic Design
trifft Digitalisierung“, Intelligente Lebensmittelherstellung“
oder „Anforderungen und
Lösungen für die Food Factory der Zukunft“.
Ziel der EHEDG ist, zur hygienegerechten Konstruktion
und Gestaltung in der Nahrungsmittelproduktion
beizutragen. EHEDG unterstützt die
europäische Gesetzgebung und deren Forderung
nach hygienischer Handhabung, Verarbeitung
und Verpackung von Nahrungsmitteln mit
Hilfe hygienegerechter Maschinen im hygienischen
Umfeld (EG Richtlinie 2006/42/EG für
Maschinen, EN 1672-2 und EN ISO 14159 für
Hygieneanforderungen). Als fachliche Instanz
ermöglicht EHEDG die sichere Produktion von
Lebensmitteln, indem Fachwissen in Hygienic
Engineering und Design vermittelt werden.
Das Tagungsprogramm:
Tag 1, Mittwoch, 12. Oktober
Session I: „Requirements and Solutions for the
Food Factory of the Future“
10:00-10:30 Uhr
GFSI Hygienic design initiatives – an industry
push?
10:30-11:00 Uhr
IFS & EHEDG together building a bridge to
hygienic design
11:30-12:00 Uhr
The Integration of Hygienic Systems and the
GFSI Initiative on Hygienic Design
12:00-12:30 Uhr
Structure and requirements for cleaning validation
in the food industry
14:00-14:30 Uhr
Needs of the food producer to get machinery
which can be used
14:30-15:00 Uhr
Hygiene Design of open processes: challenges
in fulfilling normative and EHEDG requirements
15:00-15:30 Uhr
Food Contact Materials legislation – and whose
responsibility is it to ensure compliance?
Tag 2, Donnerstag, 13. Oktober
Session II: Hygienic Design meets Digitalisation
09:00-09:30 Uhr
Hygiene 4.0 – How IoT and new technologies
change the hygienic Food & Beverage production
09:30-10:00 Uhr
Digitalisation of process instrumentation: classical
sensors enhanced for fouling detection and
cleaning Monitoring
10:00-10:30 Uhr
Transforming food safety with digitalisation
11:00-11:30 Uhr
Impact of digitalisation on traceability and quality
management
– With
practical examples
from the
food industry
11:30-12:00
Uhr
Maintenance
& Digitalisation
from Hygienic
perspective
Session III: Intelligent Food production
13:30-14:00 Uhr
Sustainable with optimised cleaning processes
14:00-14:30 Uhr
Impact / Costs of Hygienic Design on cleaning
and sterilisation processes
15:30-16:00 Uhr
Shuttle system, batch size, cleaning possibility,
traceability, current status, what are the challenges
for the future
16:00-16:30 Uhr
Smart Food Factory – how to approach digital
transformation?
Nähere Details zum Tagungs- und Ausstellungsprogramm,
zu Referenten, Terminen, Anmeldung,
Unterbringung, Sponsoren etc. unter
www.ehedg.de
www.ehedg-congress.org
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schwerpunkt
3·22
Der ganzheitliche Blick und Hygienic Design
verhindern Schäden und mindern Risiken
Maschinensicherheit in der Lebensmittelindustrie – von Risikobeurteilung bis HACCP
In der Lebensmittelindustrie ruht die Sicherheit von Maschinen und Anlagen auf zwei Pfeilern: Zum einen muss die
Maschine selbst sicher sein, keine Bediener oder Reinigungskräfte gefährden, und zum anderen muss der Produktionsbetrieb
und Herstellungsprozess sicher sein, sodass am Ende auch für den Konsumenten ungefährliche Produkte entstehen.
Gerade Umbauten und Anpassungen, die im Lebenszyklus von Maschinen in diesem Industriezweig an der Tagesordnung
sind, stellen Betreiber dabei immer wieder vor Herausforderungen. Jörn Henneke, Projektmanager bei der CE-CON GmbH
in Bremen, ist Spezialist für Maschinen und Anlagen der Lebensmittelindustrie und beschreibt in diesem Beitrag, wie ein
ganzheitlicher Blick und Hygienic Design dabei helfen, Hygienerisiken zu vermindern oder sogar auszuschließen.
Das Hygienic Design (hygienisches
Design) bei Planung
und Bau der Maschine ist eine
zentrale Säule der Produktsicherheit
in der Lebensmittelbranche.
Es stellt die reinigungsgerechte
Gestaltung von
Bauteilen, Komponenten und
Produktionsanlagen sicher und
mindert Hygienerisiken – jene
biologischen, chemischen oder
physikalischen Gefährdungen
für Konsumenten durch das
Produkt. Erreicht wird das
durch die Regulierung der
Materialien und ihrer Kombination,
der Verbindungslösungen,
Komponenten, Fertigungsverfahren
und Oberflächenbeschichtungen
einer Maschine.
Außerdem ist eine geometrische
Gestaltung notwendig.
Die Grundlage des Hygienic
Designs ist die Hygiene-Risikobeurteilung,
die in der Regel Teil
der Risikobeurteilung ist: Sie
deckt Gefährdungen auf und
erlaubt die Berechnung von
Schadensausmaß, -häufigkeit
und Eintrittswahrscheinlichkeit.
Hersteller von Maschinen und
Apparaten für die Lebensmittelproduktion
und -verarbeitung,
die Kontakt mit Nahrungsmitteln
haben und ein Hygiene-Risiko
darstellen können, müssen die
Hygiene-Risikobeurteilung bei
Planung und Bau oder späteren
wesentlichen Veränderungen
einer Maschine durchführen.
Jörn Henneke
Der Anhang I Nr. 2.1. der
Maschinenrichtlinie legt fest,
dass Maschinen, Bauteile und
Komponenten so konstruiert
sein müssen, dass ein Infektionsrisiko
ausgeschlossen ist.
Konkretisiert wird sie durch die
C-Norm EN 1672-2, Nahrungsmittelmaschinen
– Allgemeine
Gestaltungsleitsätze – Teil 2:
Anforderungen an Hygiene und
Reinigbarkeit. Die neue, noch
nicht harmonisierte EN 1672-
2:2020 beinhaltet zahlreiche
Änderungen zur Vorgängernorm,
insbesondere ist hier
der neue iterative Prozess der
Hygiene-Risikominderung hervorzuheben.
Darüber hinaus definiert
die EN 14159 Sicherheit
von Maschinen – Hygieneanforderungen
an die Gestaltung
von Maschinen, Hygieneanforderungen,
die nicht von der
EN 1672-2 abgedeckt werden.
Zudem werden die Leitlinien der
European Hygienic Engineering
and Design Group (EHEDG) in
ist gelernter Brauer und hat Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft
an der Hochschule
Bremerhaven studiert. Erste Erfahrungen
im Gebiet Risikobeurteilungen und CE-Kennzeichnung
sammelte er während eines Praxissemesters
bei einem Zulieferer für die Getränkeindustrie.
Nach dem Abschluss als Bachelor of
Engineering studierte er an der Hochschule
Fulda Food Processing, das er mit einem Master
of Science abschloss. Seit Februar 2019 arbeitet er als Projektmanager
bei der CE-CON GmbH in Bremen. Dort ist er Spezialist für Maschinen
und Anlagen der Lebensmittelindustrie und Hygiene-Risikobeurteilungen.
CE-CON ist ein wichtiger Ansprechpartner in Fragen der Maschinen- und
Arbeitsplatzsicherheit; das Ingenieurbüro kümmert sich um jeden Schritt
der CE-Kennzeichnung und begleitet Kunden im gesamten Prozess. Mit
Beratung, zertifizierten Lehrgängen und der Software CE-CON Safety
entwickelt man individuelle, nachhaltige Konzepte. Quelle: CE-CON
der Praxis genutzt. Sie konkretisieren
die Leitlinien für einzelne
Komponenten und Verfahren.
Der Betreiber bzw. Lebensmittelhersteller
ist auch dem
HACCP (Hazard Analysis and
Critical Control Points) verantwortlich.
Diese Gefahrenanalyse
und kritischen Kontrollpunkte
bzw. Lenkungspunkte stellen
ein zentrales Qualitätswerkzeug
zur Vermeidung von Gefahren
für Konsumenten im Zusammenhang
mit dem Lebensmittel
dar. So wird im Prozessbereich
und der Produktion sichergestellt,
dass Lebensmittel sicher
in den Verkehr gebracht werden
können.
Prozessanlagen: Verantwortlichkeiten
klar regeln
Abgesehen von den Hygiene-
Risiken unterscheidet sich die
Maschinensicherheit in der
Lebensmittelindustrie in technischen,
wirtschaftlichen und
rechtlichen Anforderungen nicht
grundlegend von denen anderer
Branchen.
Eine Herausforderung stellen
aber Prozessanlagen dar: Maschinen
unterschiedlicher Hersteller,
die kombiniert werden
und mit einer gemeinsamen
Steuerung eine Einheit bilden.
Hier ist das Zusammenspiel
von Lieferanten, Kunden und
Betreiber wichtig, um alle rechtlichen
Anforderungen an die
Sicherheit abzudecken. Bei der
Neuanschaffung, Planung und
Projektierung von Anlagen und
10 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schwerpunkt
bei ihrem Umbau ist es deshalb
zentral, die Verantwortlichkeiten
zu regeln und Klarheit darüber
zu haben, was beachtet werden
muss. Wer wird der Hersteller
und ist damit verantwortlich für
die Koordination des Gesamtprojekts?
Der Betreiber? Oder
wird ein Generalunternehmen
damit beauftragt? Was passiert,
wenn der Hersteller eine Komponente
implementiert? Gerade
technischen Abteilungen, die
oft Umbauten planen, fehlen
manchmal der Überblick und
das Know-how. Hier kann externe
Hilfe Wissen einbringen.
Neue Gesamtheit erfordert
neues Konformitätsverfahren
Eine weitere Hürde der Maschinensicherheit
in der
Lebensmittelindustrie stellen
die Gesamtheiten dar: Werden
Maschinen von verschiedenen
Herstellern zu einer Prozessanlage
kombiniert – auch unter
Integration von Bestandsmaschinen
– und damit zu einer
neuen Gesamtheit, erfordert das
ein neues Konformitätsbewertungsverfahren
für die Gesamtanlage
samt Risikobeurteilung,
Schnittstellenbetrachtung und
Gesamtbetriebsanleitung. Ist
kein Lieferant als Generalunternehmer
beauftragt, wird der
Betreiber zum Hersteller – mit
allen Pflichten und Haftung im
Schadensfall. Darüber sind sich
Unternehmen oft nicht klar.
Maschinen bilden dann eine
neue Gesamtheit, wenn sie
räumlich als solche funktionieren,
ein gemeinsames Ziel verfolgt
wird, sie ein gemeinsames
Steuerungssystem besitzen bzw.
ihre Steuerungen untereinander
kommunizieren und ein sicherheitstechnischer
Zusammenhang
mit der jeweils angrenzenden
Maschine besteht.
Deswegen ist es wichtig, dass
sich Unternehmen schon während
der Planung etwa einer
Produktionsstraße mit dem
Thema Sicherheit auseinandersetzen
und es im Budget berücksichtigen:
Die sicherheitstechnische
Auslegung muss
im Lastenheft klar definiert,
Grenzen und Anforderungen
im Umgang mit der Maschine,
etwa an Bedienplätzen, festgelegt
werden. Spätere Umbauten
und Anpassungen sind teuer,
umständlich und nicht immer
ohne Weiteres durchführbar.
Will der spätere Betreiber die
Verantwortung nicht übernehmen
oder mangelt es
ihm an Personalkapazitäten
für Gewerke, Planung und
Absprache bzw. am Fachwissen,
kann ein Hersteller zum
Generalunternehmer werden,
was mit entsprechenden Kosten
verbunden ist.
Wesentliche Änderungen
bei Umbauten erkennen
Kommen neue Produkte auf
den Markt, erfordert das oft
nicht nur eine Anpassung der
Rezeptur, sondern An- und
Umbauten an Maschinen. Diese
Umbauten von Funktionslinien
gehören in der Lebensmittelindustrie
zum normalen
Lebenszyklus von Anlagen.
Erweiterungen, Funktionsänderungen
und Umbauten können
zu neuen Gesamtheiten oder zu
sogenannten wesentlichen Änderungen
führen: Der Betreiber
ist in der Pflicht, das zu prüfen.
Liegt eine wesentliche Änderung
vor, muss wie bei einer neuen
Gesamtheit das Konformitätsbewertungsverfahren
neu durchlaufen
werden. Das ist der Fall
bei einer neuen Gefährdung,
neuen oder erhöhten Sicherheitsrisiken,
wenn bestehende
Schutzmaßnahmen nicht mehr
ausreichen und das Risiko nicht
mit einer einfachen Schutzeinrichtung
eliminiert bzw. ausreichend
gemindert werden kann.
Es muss zudem
geprüft
werden, wie
und ob sich
der Umbau
auf das für
den Betrieb
relevante
HACCP-
Konzept
auswirkt.
Auch die
Dokumentation
ist immer
bedeutsam: Unternehmen
sollten bei jedem Umbau die
relevanten Fragen abhandeln
und festhalten bzw. begründen,
warum sie eine Änderung als
wesentlich einschätzen oder
eben nicht. Hier herrscht oft
Unklarheit über die Zuständigkeiten.
Ein Partner wie CE-CON
als Experte für Maschinensicherheit
kann hier Verständnis
schaffen, vertragsrechtliche Fragen
beantworten und allgemein
Know-how zur Verfügung stellen
– denn Hersteller von Anlagen
oder Komponenten weisen auf
die Problematiken in der Regel
nicht hin. Hier ist der ganzheitliche
Blick auf die Maschinensicherheit
essenziell.
Hygienic Design zahlt sich bei der Konstruktion von Anlagen
im Lebensmittelsektor stets aus. Foto: Adobe Stock/CE-CON
Im Worst Case haftet der
Betreiber, ohne es zu wissen
Eine wesentliche Änderung
erfordert vom Betreiber der Anlage
eine neue Konformitätsbewertung
gemäß der Maschinenrichtlinie
samt der aktualisierten
(Hygiene-) Risikobeurteilung,
der Evaluierung der Steuerung
und einer neuen Betriebsanleitung.
Viele Anlagen-Betreiber
werden damit unwissentlich
zu neuen Herstellern und sind
in der Haftung, wenn es zu
Schäden kommt. Die meisten
Schadensfälle in der Lebensmittelindustrie
ereignen sich bei
Wartung, Instandhaltung und
Reinigung. Die Ursache liegt
oft in der nicht fachgerechten
Abschaltung der Anlage.
Eine Besonderheit in der Lebensmittelindustrie
liegt in der
breiten Auswirkung von Schadensfällen:
Nicht nur das eigene
Personal kann betroffen sein,
sondern auch die Sicherheit
von Kunden und Konsumenten
der hergestellten Produkte.
Rückrufaktionen zum Beispiel
wegen Verunreinigungen in der
Produktionsstrecke, schaden
dem Image des Betreibers
enorm, ganz abgesehen von
Schadensersatzforderungen
und Rechtsfolgen. Das Risiko
für einen Rückruf kann durch
reinigungsgerechte Anlagen
schon deutlich gesenkt werden.
Fazit
Gerade in der Lebensmittelindus
trie kann es durch Umbauten
und Erweiterungen der
Prozessanlagen zu wesentlichen
Veränderungen oder neuen
Gesamtheiten kommen, was ein
neues Konformitätsbewertungsverfahren
notwendig macht.
Die Betreiber sind sich ihrer
Verantwortung und möglicher
Konsequenzen nicht immer
bewusst – deswegen ist es
wichtig, Maschinensicherheit
ganzheitlich zu betrachten und
schon beim Planungsprozess
zu berücksichtigen. Bei Bedarf
auch mit externer Hilfe.
CE-CON GmbH
Lloydstraße 4-6
D-28217 Bremen
www.ce-con.de
11
schwerpunkt
3·22
Hygienegerechte Antriebslösungen:
kompromisslos gegen Kontaminationen
WITTENSTEIN alpha GmbH: Maschinendesign erleichtert Betrieb, Wartung, Reinigung
Hygiene in Produktion und Verpackung ist einer der Schlüsselfaktoren für die Sicherheit von Lebensmitteln und Getränken
oder auch von Pharmazeutika und medizinischen Sterilartikeln – denn Hygiene bedeutet Vermeidung von Keimen und
damit von Kontamination. Folglich dürfen von Maschinenkomponenten keine Produktrisiken ausgehen. Für offene Maschinendesigns
geeignet, chemikalien- und korrosionsbeständig, rückstandsfrei zu reinigen, mikrobiologisch sicher sowie
wirtschaftlich in Anschaffung, Betrieb und Wartung – Siegfried Wallauer, Produktmanager Rotative Antriebssysteme bei
der WITTENSTEIN alpha GmbH (Igersheim) erklärt in diesem Bericht, wodurch die hygienegerechten Planetengetriebe,
Servoaktuatoren und Kleinantriebssysteme des Unternehmens für all diese Merkmale stehen, Keimen keine Chance und
damit sicheren Schutz vor Kontaminationsgefahren bieten. Von Hygienic Design bei Maschinen und Anlagen und hygienegerechter
Antriebstechnik profitieren Maschinenhersteller ebenso wie Maschinenbetreiber und Endverbraucher.
Hygienisches Design lässt sich
einer Maschine aber nicht einfach
überstülpen – im Gegenteil:
das über Jahre praktizierte
Einhausen oder gar Kapseln
beispielsweise von Getrieben
oder Servoaktuatoren wird heute
von Lebensmittelproduzenten
vermehrt abgelehnt. Neben
Ausfallrisiken der Antriebstechnik,
die durch Stauwärme,
Die Servoaktuatoren der Baureihe
axenia value stehen für Präzisionsaktuatorik
in einem konsequent
umgesetzten Hygienic Design.
Rostbildung oder Leckagen
entstehen können, wird dies vor
allem damit begründet, dass
in Einhausungen durch Staub,
Feuchtigkeitsnebel und Ablagerungen
Schmutznester entstehen
können, deren Entfernung
– weil schwer zugänglich – zugleich
einen hohen Reinigungsund
Desinfektionsaufwand nach
sich zieht.
Hygienegerechte Antriebstechnik
ist demgegenüber gut
zugänglich und damit für die
Produktsicherheit mit entscheidend.
Sie schlägt somit „zwei
Fliegen mit einer Klappe“: Sie
minimiert per se das Entstehen
von Kontaminationsgefahren
und unterstützt zugleich eine
effiziente Maschinenreinigung
und -desinfektion. Kein Wunder
also, dass sich Automatisierungskomponenten
im Hygienic
Design im Allgemeinen und
hygienegerechte Servoantriebstechnik
im Besonderen einer
verstärkten Nachfrage erfreuen.
Kein Nischenmarkt mehr
Servoantriebstechnik im Hygienic
Design hat sich im Umfeld
der Lebensmittelverarbeitung,
der Getränkeabfüllung oder der
Herstellung pharmazeutischer
Produkte Stand heute erfolgreich
etabliert – und ist längst
nicht mehr nur ein Nischenmarkt.
Das liegt vor allem daran,
dass alle Beteiligten ihren
Nutzen daraus ziehen.
So können Maschinenhersteller
Lösungen wie den Servoaktuator
axenia value, die Planetengetriebe
HDV und HDP+ oder die
Kleinservomotoren der cyber ®
dynamic line von WITTENSTEIN
ohne zusätzliche Zertifizierung
in ihre bereits
hygienisch gestalteten
Anlagen
integrieren – was
im Fall von
Einhausung oder
Kapselungen
so nicht ohne
weiteres möglich
ist. Sie erfüllen dabei nach
Aussage von Siegfried Wallauer
quasi automatisch wichtige
Grundlagen der Maschinenrichtlinie
2006/42/EG in Bezug
auf die Notwendigkeit und die
Ausgestaltung des hygienischen
Designs von Maschinen- und
Automatisierungskomponenten.
Auch sind sie hinsichtlich der
Beachtung von Normen wie
beispielsweise der DIN EN ISO
14159:2008-07 für Maschinen
mit Hygienerisiken generell,
der DIN EN 1672-2:2021-05
speziell für Nahrungsmittelmaschinen
sowie hygienerechtlicher
Vorgaben wie der VO
1935/2004/EG über Materialien
und Gegenstände, die bestimmungsgemäß
mit Lebensmitteln
in Berührung kommen, auf
der sicheren Seite. Gleichzeitig
setzen sie mit Antriebstechnik
im Hygienic Design eine
Die Kleinservomotoren der cyber dynamic line sind
CIP- und SIP-geeignet und können bedenkenlos eingeschäumt,
hochdruckbestrahlt und gereinigt werden.
„Leading-Edge-Technologie“
ein, die die mechanische Komplexität
reduziert. Sie verbessert
den Innovationsgrad ihrer
Maschinen und kann so einen
Wettbewerbsvorteil schaffen –
zumal die Betreiber immer öfter
offene, hygiene- und reinigungsgerechte
Maschinenbauweisen
verlangen. Schließlich darf man
nicht vergessen, dass die Herstellung
und Montage von Einhausungen
oder Kapselungen
durchaus einsparbare Kosten
erzeugen – also die Preisattraktivität
und Wirtschaftlichkeit
beeinträchtigen.
Für die Betreiber entscheidend
sind in der Regel Kennzahlen
wie die TCO (Total Cost of
Ownership) oder OEE (Overall
Equipment Effectiveness).
12 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schwerpunkt
Heruntergebrochen auf die
Maschine bedeutet dies eine
lange Lebensdauer, eine hohe
Produktivität, minimierte Stillstandszeiten
und ein reduziertes
Produktionsausfallrisiko
bei schnelleren, effizienteren
und ressourcenschonenderen
Reinigungs- und Desinfektionsprozessen.
Antriebstechnik im Hygienic
Design bedeutet mehr Verfügbarkeit,
da wesentliche Ausfall-
und Kontaminationsrisiken
durch Einhausungen oder
Kapselungen schlicht nicht
mehr bestehen. Dies reduziert
den Wartungsaufwand – und
sollte der Service doch einmal
eine Komponente tauschen
müssen, ist diese in der offenen
Maschinenkonstruktion wesentlich
leichter und schneller
zugänglich.
Entscheidend für die tägliche
Betriebspraxis ist vielerorts der
wesentlich reduzierte Reinigungsaufwand
– denn dieser ist
unproduktiv und teuer. Experten
zufolge liegt dieser in der
Lebensmittelindustrie bei etwa
25 Prozent der Produktionszeit
– jeder Prozentpunkt weniger ist
also bares Geld. Gleichzeitig ist
eine einfachere Reinigung auch
Die Kleinservoaktuatoren der cyber dynamic line
im Hygienic Design eröffnen sich auch Anwendungen
im Nassbereich, wie z.B. in Anlagen
zum Herstellen, Verpacken und Abfüllen von
Lebensmitteln und Getränken.
eine sicherere Reinigung. Für
die USA beispielsweise sagen
Schätzungen aus, dass durch
die Kontamination von Lebensmitteln
jährlich ein Schaden von
30 Mrd. USD entsteht – 25 Prozent
davon sind auf Reinigungsprobleme
zurückführbar. Neben
den direkten Kosten sei auch
Die glattgewalzten, totraumfreien Gehäuseoberflächen
der Planetengetriebe
HDP+ (vorn) und HDV minimieren
die Anhaftungsmöglichkeiten und
erleichtern Abwaschen/Ablaufen von
Reinigungs-/Desinfektionsmedien.
an Kosten und Imageschäden
durch öffentlichkeitswirksame
Lebensmittelskandale und
Rückrufaktionen gedacht. Dabei
wollen Lebensmittelhersteller
und Maschinenbetreiber genau
das Gegenteil: Kosten einsparen,
Ressourcen nachhaltig
einsetzen, niedrigere Endkundenpreise
erreichen – kurz:
Wettbewerbsvorteile erzielen.
Womit nun der Nutzen für
Konsumenten in den Fokus
rückt. Sich verändernde
Verbrauchergewohnheiten und
auch der demographische
Wandel führen zu einer stärker
individualisierten Nachfrage,
etwa in Form unterschiedlicher
Packungsgrößen für Single- und
Familienhaushalte,
einem zunehmenden
Angebot an Convenience-
wie auch an
Bio-Produkten oder
einem stetig steigenden
Spektrum
portionsverpackter
Lebensmittel weit über
Wurst- und Käseaufschnitt
hinaus.
Nachgefragt werden zudem immer
Produkte in höherwertiger
Qualität und längerer Lebensdauer.
Die Ausführung von
Produktions-, Verarbeitungsund
Verpackungsanlagen nach
Hygienic-Design-Richtlinien ist
geeignet, die Mindesthaltbarkeit
von Produkten positiv zu beeinflussen,
indem hohe Prozessund
Produktsicherheit gewährleistet
wird. Dies gilt beim
Verarbeiten und Verpacken von
Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren
ebenso wie bei Molkereiprodukten
oder der Abfüllung von
flüssigen oder pastösen Lebensmitteln
oder von Getränken.
Und je mehr unterschiedliche
Produkte oder Chargen auf
einer Maschine hergestellt
oder verpackt werden, umso
mehr können prozessbedingte
Zeit- und Kosteneinsparungen,
beispielweise beim Reinigen,
die Kosten pro verpackte Einheit
reduzieren – und damit den
Verkaufspreis im Handel.
Die hygienegerechte Antriebstechnik
kann problemlos direkt in Deltaroboter
oder andere Maschinen integriert
werden. Fotos: WITTENSTEIN
Alle profitieren von HD
Siegfried Wallauer: „Von
hygienegerechtem Design als
unverzichtbarem Bestandteil
moderner Anlagen in der Lebensmittel-
und Verpackungsindustrie
profitieren alle.“ Die
Hygienic-Design-Antriebstechnik
von WITTENSTEIN trage
dazu schon heute ihren Teil bei.
Beispiel: die neue, integrierte
Motor-Getriebe-Einheit axenia
value im Hygienic Design. Die
Servoaktuatoren dieser Baureihe
und andere Hygienic-
Design-Lösungen wie die
spielarmen Planetengetriebe der
Produktfamilien HDP+ und HDV
entsprechen laut Hersteller in
allen relevanten Belangen den
Empfehlungen und Vorgaben
der European Hygienic Engineering
& Design Group (EHEDG).
Das bedeutet unter anderem:
u außenliegende Gehäuseoberflächen,
die u.U. mit dem Produkt
oder mit Reinigungs- oder
Desinfektionsmedien in Berührung
kommen können, sind
in extrem widerstandsfähigem
chemikalien- und korrosionsbeständigem
Edelstahl 1.4404 /
AISI 316L ausgeführt
u die Oberflächenrauheit des
Edelstahls ist auf Ra ≤ 0,8 µm
reduziert, um Anhaftungen
sicher auszuschließen
u Gehäuseaufbau ohne mechanische
Übergänge, Spalten,
Vertiefungen, herausstehende
Schraubenköpfe, Hinterschnitte
oder Toträume, in denen sich
Bakterien oder Mikroorganismen
einnisten könnten
u keine horizontalen Flächen,
die ein vollständiges Ablaufen
der Reinigungs-/Desinfektionsmedien
nach Einwirken und
Abspülen verhindern könnten
u glatte, abgerundete Kanten
mit Radius ≥ 3 mm
u beständige, lebensmitteltaugliche
Dichtungsmaterialien
wie PTFE, Fluoroprene oder
thermoplastisches Polyurethan
(TPU), die die Anforderungen
der EHEDG und meist auch der
FDA an Hygienic Design erfüllen
u höchste Dichtigkeit durch
Schutzarten bis IP 69X und
Reinigungsdruck bis 30 bar
u Laser-graviertes und damit
hygienisches Typenschild
Wallauer: „Produktions- und
Verpackungsmaschinen für
Lebensmittel, die in offener
Bauweise ausgeführt werden,
können durch Einsatz solcher
Komponenten, die sich ohne
weitere Schutzmaßnahmen
prozess-/wartungsgerecht integrieren
lassen, komplett im hygienegerechten
Design gebaut
und abgenommen werden.“
WITTENSTEIN SE
Walter-Wittenstein-Straße 1
D-97999 Igersheim
www.wittenstein.de
13
wissenschaft
3·22
Pflanzlich heißt nicht ungefährlich
Farbstoffe in Lebensmitteln: TÜV Süd rät zu sauberer Deklaration
Nicht nur zum Eierfärben an
Ostern werden in jüngster Zeit
wieder verstärkt pflanzliche Farben
genutzt. Auch eine große
Bandbreite anderer Lebensmittel
kann auf diese Weise gefärbt
werden. Der TÜV SÜD gibt
einen Überblick zu pflanzlichen
Farbstoffen, die oft auch Gefahren
bergen können.
Neben der symbolischen
Bedeutung hat die Farbe eines
Lebensmittels eine wichtige
Signalwirkung. Die gewohnte
Farbe bürgt seit Anbeginn der
Menschheit für die gesundheitliche
Genießbarkeit. Rot, Gelb
und Grün stehen für Reife und
Essbarkeit, Braun und Violett
signalisierten oft Ungenießbarkeit
oder gar Verderb. Angenehmes
Aussehen aktiviert die
Sinne und den Appetit. Farbe
assoziiert im Voraus den Geschmack
eines Lebensmittels.
Lebensmittelzusatzstoffe
Farbstoffe für Lebensmittel
gelten meist als Lebensmittelzusatzstoffe.
Sie werden in rein
synthetische, naturidentische
Farbstoffe und natürliche
Farbstoffe eingeteilt. Natürliche
Farbstoffe werden aus
tierischen oder pflanzlichen
Rohstoffen gewonnen. Als Lebensmittelzusatzstoffe
müssen
sie ein gesundheitliches Prüfverfahren
durchlaufen haben
und sind erst dann europaweit
zugelassen. Auf der Zutatenliste
müssen Lebensmittelfarbstoffe
mit einer E-Nummer deklariert
werden. Färbende Lebensmittel
hingegen tauchen meist nur
namentlich (z.B. Safran) auf der
Zutatenliste auf.
Farbe Farbstoff Ursprung Einsatz in ...
Gelb Safran / Crokin Safrankrokus Reis, Desserts, Paella
Rot
Blau/Violett
Grün
Kurkuma / Curcumin
(E100)
Annatto / Bixin
(E160b)
Carotine
(E160af)
Lycopin
(E160d)
Beetenrot / Betanin
(E162)
Anthocyane
(E163)
Chlorophylle
(E140)
Schwarz Pflanzenkohle /
Kohlenschwarz
(E153)
Gelbwurzel
Samenschale eines
tropischen Strauches
(Bixa orellana)
Früchte, Wurzeln, Blätter,
Karotten, Algen, Pflanzenöle
Tomate, Hagebutte
Rote Rübe
Rote Weintrauben, Rotkohl,
Holunderbeeren, Auberginen
Blattspinat, Matcha-Tee,
Brennnessel
Verbrennung von
Schalen von Kokosnüssen,
Torf, Holz
Tabelle: Ursprung und Verwendung wichtiger Pflanzenfarbstoffe (Auswahl).
Nudeln, Kartoffelflocken,
Margarine, Senf
Gebäck, Desserts, Käse,
essbare Käseund
Wursthüllen
Margarine, Käse, Speiseeis,
Desserts
Krustentiere, Fleisch- und
Fischersatzprodukte, Würzmittel
Saucen, Suppen,
Fruchtjoghurt, Kaugummi
Getränke, Konfitüren,
Gelees, Frühstückflocken
Gemüsekonserven,
Snackerzeugnisse, Süßigkeiten
Brot, Backwaren, Nudeln,
Wachsüberzüge für Käse,
Saisonprodukte zu Halloween
Quelle: TÜV Süd
Pflanzliche Farbstoffe
Im Gegensatz zu ihren synthetischen
oder naturidentischen
Pendants werden pflanzliche
Farbstoffe aus Pflanzen
gewonnen (z.B. Carotinoide,
Anthocyane, Chlorophyll). Oder
sie werden dem Lebensmittel
als färbende Lebensmittel (z.B.
Rote Beete-Saft, Spinat, Paprikapulver)
zugesetzt. V.a. die
pflanzlichen Lebensmittelfarben
liegen im Trend. Denn sie verlängern
das Zutatenverzeichnis
von Lebensmitteln zwar um ihre
Namen, müssen aber nicht als
E-Nummer angegeben werden.
Viele der pflanzlichen Lebensmittelfarben
sind auch für das
Färben von veganen und Bio-
Lebensmitteln zugelas sen.
Ein typisches gefärbtes Lebensmittel
sind Ostereier. Foto: TÜV Süd
Synthetische Farbstoffe wie die
Azofarbstoffe – z.B. Chinolingelb
(E104) und Azorubin (E
122) – oder natürliche Farbstoffe
mit tierischen Bestandteilen
(z.B. Karmin aus Cochenille-
Läusen) können Allergien und
Unverträglichkeiten auslösen.
Pflanzliche Lebensmittelfarbstoffe
können diese bei
empfindlichen Personen aber
ebenso verursachen (z.B. die
Gruppe der gelben und roten
Carotinoide). Nicht nur deshalb
sind gesetzliche Deklarationsvorschriften
auch für sie gültig.
Denn die Farbe ruft auch eine
Geschmackserwartung hervor.
Waren mit atypischen Farben
Mit ungewöhnlichen Farb- und
Geschmackskombinationen
wollen Lebensmittelhersteller
heute oft das Interesse der
Verbraucher wecken: Violette
Nudeln, schwarzes Brot, blaues
Speiseeis oder grünes Ketchup
sind nur einige Beispiele.
Grundzutaten, Farbstoffe,
Geschmackstoffe, Gewürze und
Allergene sind hier von besonderem
Interesse für die Kunden.
In diesem innovativen Produktu
m feld sind die Zutaten- und
Allergendeklaration sowie eine
verlässliche Rezepturprüfung
deshalb besonders wichtig.
Weitere Informationen zum
Thema Lebensmittelzusatzstoffe
sind verfügbar unter:
https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/inhaltsstoffe/zusatzstoffe.
TÜV SÜD AG
Westendstraße 199
D-80686 München
www.tuvsud.com
14 www.hygiene-report-magazin.de
juli
wissenschaft
Steroidhormone im Wasser mithilfe von Licht abbauen
KIT und IOM: Verfahren für photokatalytischen Abbau der Verunreinigungen
Bei Mikroverunreinigungen im
Wasser handelt es sich häufig
um Hormone, die sich in der
Umwelt ansammeln und sich
negativ auf Menschen und Tiere
auswirken können. Forschende
am Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) und am Leibniz-
Institut für Oberflächenmodifizierung
(IOM) in Leipzig haben
ein Verfahren zum photokatalytischen
Abbau dieser Verunreinigungen
im Durchfluss durch
Polymermembranen entwickelt
und in der Zeitschrift Nature
Nanotechnology vorgestellt.
Durch Bestrahlung mit Licht,
das eine chemische Reaktion
auslöst, werden Steroidhormone
auf den mit Titandioxid
beschichteten
Membranen zersetzt.
Überall wo Menschen
leben, gelangen
Hormone, wie sie
in Arzneimitteln zur
Empfängnisverhütung
und in der Landwirtschaft
eingesetzt werden,
in das Abwasser.
Steroidhormone
wie Corticosteroide
können die Verhaltensentwicklung
und
die Fortpflanzungsfähigkeit
beeinträchtigen. Sexualhormone
können z.B. dazu führen, dass
männliche Fische weibliche Geschlechtsmerkmale
entwickeln.
Umso wichtiger ist es, neben
anderen Mikroverunreinigungen
auch Hormone aus dem Abwasser
zu entfernen, bevor diese in
den natürlichen Wasserkreislauf
zurückgelangen, aus dem wiederum
das Trinkwasser kommt.
„Spurenschadstoffe sind eine
enorme Bedrohung für unsere
Zukunft, da sie unsere Fruchtbarkeit
und Gehirnfunktion
beeinträchtigen“ , sagt Prof.
Andrea Iris Schäfer, Leiterin des
Institute for Advanced Membrane
Technology (IAMT) des KIT.
Inspiration aus der
Solarzellentechnologie
Schäfer befasst sich seit Jahren
mit der Wasseraufbereitung
über Nanofiltration. Dazu setzt
sie Polymermembranen mit nanometerkleinen
Poren ein. Allerdings
arbeitet die Nanofiltration
mit hohem Druck und benötigt
daher viel Energie. Außerdem
kann es passieren, dass sich
Mikroverunreinigungen in den
polymeren Membranmaterialien
ansammeln und allmählich in
Photokatalytische Membranfiltrationsanlage mit
Sonnensimulator. Die Membranen sind mit Titandioxid
beschichtet. Foto: Markus Breig, KIT
das gefilterte Wasser übergehen.
Selbst wenn die Entfernung
der Verunreinigungen
vollständig gelingt, entsteht dabei
ein Strom mit konzentrierten
Schadstoffen, der weiterbehandelt
werden muss.
Inspiriert von der Solarzellentechnologie,
mit der sich am
KIT Prof. Bryce S. Richards
befasst, kam Schäfer auf die
Idee, Polymermembranen mit
Titandioxid zu beschichten und
photokatalytische Membranen
zu entwickeln: Photokatalytisch
aktive Titandioxid-Nanopartikel
werden auf Mikrofiltrationsmembranen
aufgebracht, deren
Poren etwas größer sind als
bei der Nanofiltration. Durch
Bestrahlung mit Licht, das eine
chemische Reaktion auslöst,
werden Steroidhormone auf den
Membranen zersetzt. Mit dem
IAMT-Team und Kolleginnen am
IOM in Leipzig wurde die Idee
verwirklicht und präsentiert.
„Katalysator für Wasser“
„Wir haben sozusagen einen
Katalysator für Wasser entwickelt“,
resümiert Schäfer.
Mit den photokatalytischen
Polymermembranen gelang
es, Steroidhormone im kontinuierlichen
Durchfluss so weit zu
entfernen, dass die analytische
Nachweisgrenze von 4 Nanogramm
pro Liter erreicht wurde
– die Werte kamen sogar nah an
1 Nanogramm pro Liter heran,
was der neuen Trinkwasserrichtlinie
der WHO entspricht.
Die Forschenden arbeiten daran,
ihre Technologie weiterzuentwickeln,
um den Zeitbedarf
und den Energieverbrauch zu
senken sowie die Verwendung
von natürlichem Licht zu ermöglichen.
Vor allem aber zielt
die weitere Forschung darauf
ab, auch andere Schadstoffe
mithilfe der Photokatalyse
abzubauen, beispielsweise
Industriechemikalien wie perund
polyfluorierte Alkylsubstanzen
(PFAS) oder Pestizide
wie Glyphosat. Eine weitere
Herausforderung besteht darin,
die Technologie in größerem
Maßstab zu verwirklichen.
Ein Abstract findet sich unter:
https://www.nature.com/articles/
s41565-022-01074-8
www.kit.edu
Leimfrei verpacken:
Tüfteln für Schubert
Ein Semester lang haben 42
Studierende des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT)
und dessen Institut für Produktentwicklung
und Innovation
(IPEK) für Verpackungsmaschinenhersteller
Gerhard Schubert
GmbH (Crailsheim) zum Thema
„Kundenorientierte, flexible
Verpackungsprozesse und
Verpackungsmaschinensyste -
me für die Verpackung der
Zukunft“ geforscht.
Im Bereich Prozesse entwickelten
die Studierenden Ideen,
wie mechanische Abläufe in der
Maschine automatisiert und die
Effizienz verbessert werden können.
Auch der Lösungsansatz,
Verpackungsmaschinen nicht
in einer Linie, sondern als Fertigungsinseln
zu positionieren,
begeisterte die Verantwortlichen
bei Schubert. So wie eine neue
Verpackungsart, die erarbeitet
wurde: Diese lässt sich ohne
Leim verschließen, bietet daher
große Chancen in Richtung
Nachhaltigkeit und wurde – wie
auch mehrere andere Ideen –
zum Patent angemeldet.
Unternehmen und Universität
bewerten die Kooperation als
vollen Erfolg und diskutieren
über eine weitere Kooperation.
So will Schubert z.B. Anschauungsobjekte
für Lehrveranstaltungen
stellen und den Studierenden
mit Gastdozenten aus
dem Betrieb die Verpackungsmaschinenwelt
näherbringen.
www.kit.edu
www.schubert.group
15
schnellmethoden
3·22
„Food Fraud“ bei Fisch mit praxistauglichen,
DNA-basierten Schnelltests minimieren
IGF-Forschungsprojekt soll Prüfdauer verkürzen und Unternehmen vor Betrug schützen
Fisch- und Meeresfrüchte-Fans können sich freuen: Über 800 verschiedene Arten stehen ihnen in Deutschland als Frischoder
Tiefkühlware zur Auswahl. Fast 90 % des Bedarfs werden aus dem Ausland importiert – davon im Jahr 2020 43 %
aus Nicht-EU-Ländern, die z.T. über geringe Rückverfolgungsstandards verfügen. Gemäß europäischer Gesetzgebung ist
eine exakte Kennzeichnung der Tierart mit Handelsbezeichnung sowie wissenschaftlichem Namen erforderlich. Oft beziehen
fischverarbeitende Betriebe und Händler die Erzeugnisse bereits bearbeitet, so dass eine visuelle Überprüfung der
Artenangabe zur korrekten Kennzeichnung der Waren deutlich erschwert ist. Das Betrugsrisiko ist daher hoch. Entsprechen
die eingekauften Waren nicht den auf den Handelspapieren angegebenen Artkennzeichnungen, werden Unternehmen
der Fischwirtschaft doppelt geschädigt: Sie zahlen überhöhte Preise für falsch gekennzeichnete Ware und laufen zudem
Gefahr, bei Aufdeckung in Regress genommen zu werden oder Bußgelder zahlen zu müssen. Ein Projekt der Industriellen
Gemeinschaftsforschung (IGF) soll nun praxistaugliche und anwenderfreundliche DNA-basierte Schnelltests entwickeln,
um die Überprüfung der Fischart bei importierter bzw. eingekaufter Ware in unter vier Stunden zu ermöglichen.
In einem vorherigen, erfolgreich
abgeschlossenen Projekt der
Industriellen Gemeinschaftsforschung
(IGF) wurde bereits eine
DNA-Chip-Methode entwickelt,
mit dem die Analysedauer für
elf wirtschaftlich bedeutende
Fisch- sowie zwei Garnelenarten
von mehreren Tagen auf vier
Stunden reduziert werden konnte.
Die Methode ist aufgrund
vieler Einzelschritte jedoch noch
zu aufwändig und erfordert die
Expertise von ausgebildetem
Laborpersonal.
Ziel des aktuellen, vier Jahre
laufenden Vorhabens (koordiniert
vom Forschungskreis
der Ernährungsindus trie FEI,
gefördert vom Bundes wirtschaftsminis
terium) ist es,
diese Analytik zu DNA-basierten
Schnelltests mit unter vier
Stunden Prüfdauer weiterzuentwickeln.
Um unterschiedlichen
Anforderungen der fischverarbeitenden
Betriebe und Händler
entgegenzukommen, verfolgt
das Forschungsteam aus Kiel
und Hamburg drei verschiedene
analytische Ansätze:
u Einzelartentest mit schneller
Ja/Nein-Antwort für die Vor--
Ort-Analytik, beispielhaft für
sieben Fischarten
(Ziel: maximal zwei Stunden)
Die Fischauswahl ist riesig, aber ebenso der Bedarf an
Authenzitätsprüfungen. Foto: U. Schröder, MRI
u automatisierter Test für
Unternehmen mit kleinen
Laborkapazitäten, beispielhaft
für drei Fischarten
(Ziel: maximal zwei Stunden),
u Multiartentest für die Analytik
durch Service-Labore für eine
Vielzahl an Fischarten
(Ziel: maximal vier Stunden).
Das Gesamtaufkommen an Fischerei-
und Aquakulturerzeugnissen
in Deutschland betrug im
Jahr 2020 2,1 Mio. t – immense
Mengen, für die Bedarf an einer
Authentizitätsprüfung besteht.
Dabei ist die fischverarbeitende
Industrie in Deutschland stark
geprägt von
kleinen und mittelständischen
Unternehmen
(KMU). Bei der
Entwicklung der
DNA-Schnelltests
soll besonderes
Augenmerk auf
Anwendbarkeit
ohne Laborexpertise
und
mit geringem
technologischem
Aufwand gelegt werden, von
denen diese Firmen besonders
profitieren würden.
Denn laut FEI stellt gerade für
KMU die Authentizitätsprüfung
eingekaufter Waren ein finanzielles
wie organisatorisches
Problem dar: Aufgrund der
Komplexität verfügbarer Analysenmethoden
sind diese auf
externe Dienstleistungslabore
angewiesen. Die hohen Kosten
verhindern eine breit angelegte
Beprobung, so dass davon
ausgegangen werden muss,
dass Falschkennzeichnungen in
vielen Fällen nicht entdeckt werden
können. Zudem sind lange
Standardanalysezeiten von
mehreren Tagen insbesondere
bei Frischfisch problematisch;
bei kleinen Lagerkapazitäten
jedoch auch bei Tiefkühlware.
Die Ergebnisse des IGF-Projekts
AiF 21952 N sollen eine schnellere
und deutlich kostengünstigere
Sicherstellung der Authentizität
importierter Produkte
ermöglichen und potenziellen
Betrügereien beim Fischimport
einen Riegel vorschieben.
Infos zum Projekt unter:
www.fei-bonn.de/gefoerderte-
projekte/projektdatenbank/aif-
21952-n.projekt
Forschungskreis der
Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
Godesberger Allee 125
D-53175 Bonn
www.fei-bonn.de
16 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schnellmethoden
Kontaminationen in 30 Minuten nachweisen
Innovatives „RapiScreen“-Test-Kit von Hygiena für Getränke mit niedrigem pH-Wert
Der auf Diagnostiklösungen und Analysetools für Lebensmittelsicherheit spezialisierte US-Konzern Hygiena (Hauptsitz
in Camarillo, CA) hat ein neues, ultraschnelles mikrobielles Screening-Kit vorgestellt, das mithilfe des Innovate-Systems
leistungsstarke Tests für Getränke mit niedrigem pH-Wert bietet. Das „RapiScreen“ Getränke-Kit soll Qualitätskontrollergebnisse
in weniger als 30 Minuten nach der Inkubation der Probe liefern, sodass Hersteller die Produktqualität für eine
schnelle Freigabe der Produkte bestätigen können. Dieses neue System verkürzt laut Hygiena die Produkthaltezeit von vier
bis zehn Tagen auf ein bis zwei Tage, was den Lagerumschlag und den Cashflow wesentlich verbessert. Darüber hinaus
ist es speziell auf eine starke Pufferkapazität ausgelegt, um den oft komplexen, säurehaltigen Inhalt von Fruchtsäften zu
neutralisieren. Das Kit wurde auch für eine breite Palette von Matrizen jenseits von Fruchtsäften validiert, darunter pasteurisierte
UHT-Produkte, Tees, Energydrinks, Smoothie-Mischungen und Gewürze.
Das Innovate-System soll
mikrobielle Kontaminationen
viel schneller nachweisen als
herkömmliche Kulturmethoden.
Nach einer 24- bis 48-stündigen
Inkubation können Ergebnisse
in weniger als 30 Minuten
erzielt werden – und zwar für
jeweils 1 bis zu 96 Proben. Das
System arbeitet laut Hersteller
mit einem einfachen dreistufigen
Verfahren, das die Einrichtung
des Tests erleichtert und
den Zeitaufwand des Technikers
reduziert. Es verfügt zudem
über die RapiScreen ATP-
Biolumineszenztechnologie,
die aufgrund ihrer Schnelligkeit
und der eindeutigen Ergebnisse
(Vorhandensein/Nichtvorhandensein)
für das Screening von
Molkerei- und Getränkeprodukten
als Industriestandard
gilt. Durch den ATP-Test entfällt
die Notwendigkeit einer vier- bis
zehntägigen Platteninkubation,
was die Produktionszeiten
drastisch verkürzt.
Breite Produktvalidierung
Die RapiScreen Kits wurden
an Rohstoffen, prozessbegleitenden
Formulierungen und
Fertigprodukten in der Milch-,
Lebensmittel- und Getränkeindustrie
validiert. Während
die Innovate-Plattform in der
Vergangenheit zum Testen von
Molkereiprodukten und Milchalternativen
verwendet wurde,
erstreckt sie sich nun auch auf
Getränkeprodukte wie stark
säurehaltige Fruchtsäfte.
„Mit der ständig wachsenden
Getränkeindustrie wächst auch
der Bedarf an schnellem Qualitätsmanagement
und frühzeitigen
Präventivkontrollen, um
das Risiko einer Produktkontamination
zu verringern. Dank
der Automatisierung des
Systems mit hohem Durchsatz
können mehrere Produkte auf
einer einzigen Mikrotiterplatte
jede halbe Stunde getestet
werden. Nachfolgende Assays
können vorbereitet werden,
während das System in Betrieb
ist, um reibungslosen Ablauf der
hochvolumigen Prozesse zu gewährleisten.
Durch Verkürzung
der Zeit bis zum Vorliegen von
Ergebnissen können Einrichtungen
den Bedarf an Lagerbestand,
Lagerraum und Sicherheitsbeständen
reduzieren, was
zu erheblichen Einsparungen
Das Innovate-System „RapiScreen“ soll Kontaminationstests für Getränke in
Rekordzeit ermöglichen und so Produktionsstaus minimieren. Foto: Hygiena
führt, die sich positiv auf das
Endergebnis auswirken“, so Steven
Nason, CEO von Hygiena.
Hygiena investiere kontinuierlich
in matrixspezifische
Validierungsstudien, optimierte
Pufferkapazitäten und schnelle
Analysemöglichkeiten, damit
Lebensmittel- und Getränkehersteller
Spitzenleistungen
erzielen können. Man entwickle
seit mehr als 20 Jahren Instrumente,
Kits und Software, um
Marken und Produkte der Kunden
sowie die Verbraucher vor
mikrobiellen Kontaminationen
zu schützen, betont Nason.
Merkmale des RapiScreen-Kits
u Matrixübergreifende Genauigkeit
bei Getränken mit niedrigem
pH-Wert
u Reduziert die Produktfreigabe
um zwei bis fünf Tage und
verringert so Lagerbestand,
Platzbedarf und das Volumen
der Sicherheitsbestände
u Vereinfacht den Betrieb
durch rationalisiertes
Drei-Schritte-Verfahren,
verkürzt die Arbeitszeit im
Vergleich zu herkömmlichen
Methoden
u Zusätzliche Pufferkapazität
neutralisiert schwierige,
säurehaltige Produkte
u Validiert für eine breite Palette
von Matrizen
u Basiert auf einer Kerntechnologie,
die seit über 20 Jahren
in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie
für mikrobielle
Kontaminationen eingesetzt
wird.
Hygiena
Hermannswerder 17
D-14473 Potsdam
www.hygiena.com/Innovate-
Beverage-Kit
17
aktuelles
3·22
Weniger Fett, Zucker und Salz in Kinderprodukten
Max Rubner-Institut: Produktmonitoring zu Nudelsoßen, TK, Fleischersatz
Produkte mit Kinderoptik weisen
mehrheitlich niedrigere Gehalte
an Energie, Fett, gesättigten
Fettsäuren, Zucker und Salz
auf als Produkte ohne Kinderoptik.
Das ist ein Ergebnis des
Produktmonitorings, das vom
Max Rubner-Institut (MRI) im
Rahmen der Nationalen Reduktions-
und Innovationsstrategie
für Zucker, Fette und Salz in
Fertigprodukten seit 2016 in unterschiedlichen
Produktgruppen
durchgeführt wird.
Nun standen die Energie- und
Nährstoffgehalte von Nudelsoßen,
kalten Soßen, Tiefkühl-
Komplettfertiggerichten,
Fleischersatz- und Wurstersatzprodukten
sowie Feingebäck
im Fokus. Insgesamt wurden
fast 4500 Produkte untersucht.
Im Blickpunkt: die besonders
sensible Gruppe der Kinder. So
enthalten Ketchups mit Kinderoptik
weniger Energie und
Zucker als Tomatenketchups
ohne Kinderoptik und haben
den niedrigsten Salzgehalt innerhalb
der kalten Soßen. Auch
bei Feingebäck haben sich die
Gehalte an gesättigten Fettsäuren
und Zucker im Vergleich
zur Basiserhebung verringert.
Waffelgebäck mit Kinderoptik
fällt allerdings durch vergleichsweise
hohe Fettgehalte auf.
Insgesamt enthalten Nudelsoßen
im Schnitt weniger Salz als
bei der Basiserhebung 2016
(mit oder ohne Kinderoptik).
Das trifft für die Gesamtstichprobe
zu, aber auch für die
Untergruppen Bolognesesoßen
mit Fleisch und Tomatensoßen
mit Gemüse/Pilzen. Weniger
Energie und Fett im Vergleich
zu 2016 enthalten die hellen
Nudelsoßen, z.B. Carbonara.
Bei kalten Soßen fallen im Vergleich
zur Erhebung von 2016
vor allem süß-saure/süß-scharfe
Soßen durch höhere Gehalte an
Energie, Zucker und Salz auf.
Tomatenketchup und Gewürzketchup
hingegen enthalten
weniger Salz.
Das Angebot an Fleisch- und
Wurstersatzprodukten nimmt
stetig zu. Im Vergleich zu 2016
waren die Gehalte an Energie
und gesättigten Fettsäuren
2021 signifikant höher.
Feingebäck wie Kekse und Waffeln
werden von nahezu allen
Haushalten gekauft. Hier zeigte
sich, dass die Produkte 2021
zwar weniger Zucker enthalten,
allerdings mehr Fett bzw. gesättigte
Fettsäuen.
Fazit des MRI: Das Marktangebot
ändert sich teils zu Produkten
mit niedrigeren Gehalten.
www.bzfe.de
IHO: Preisexplosion
trifft Mitglieder hart
Der Anstieg der Rohstoff-,
Energie- und Transportpreise
beschleunigt sich; der Krieg
in der Ukraine verschärft die
Planungsunsicherheit. Die
im Industrieverband Hygiene
und Oberflächenschutz (IHO)
organisierten Hersteller von
professionellen Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln sind stark
belastet. So stiegen die Preise
für Phosphorsäure um +110,7
% im Vergleich zum Vorjahr,
die für Phosphat um 100,8 %,
für Isopropanol um 55,2 % und
für Polycarboxylate um 52,5 %.
IHO-Geschäftsführer Dr. Thomas
Rauch: „Unsere Unternehmen
sehen sich einer Versorgungssicherheit
verpflichtet und
versuchen über Bevorratung,
kurzfristige Preisschwankungen
auszugleichen. Trotzdem belasten
die Entwicklungen unsere
Mitglieder sehr. Ein Ende dieser
Preisspirale ist nicht absehbar.“
www.iho.de
Kunden loben Lebensmittel als sicher
Risiken von Chemikalien im Fokus
Etwas mehr als die Hälfte der
Bevölkerung stuft Lebensmittel,
die man in Deutschland kaufen
kann, als sicher oder sehr
sicher ein. Das ist ein Ergebnis
eines BfR-Verbrauchermonitors,
einer repräsentativen
Bevölkerungsbefragung des
Bundesinstituts für Risikobewertung
(BfR). Lebensmittel
werden damit – im Vergleich zu
Kinderspielzeug, Körperpflegeprodukten
oder Kleidung – als
eine der sichersten Produktkategorien
wahrgenommen.
Gleichzeitig sind die Menschen
weniger an gesundheitlichen
Verbraucherthemen interessiert
(56 %). Als größte gesundheitliche
Risiken nennen die
Befragten spontan bestimmte
Nährstoffzusammenstellungen –
wie ein hoher Gehalt an Zucker,
Fett oder Salz in Lebensmitteln.
Es folgen Risiken wie unerwünschte
Stoffe im Allgemeinen
sowie eine ungesunde Ernährung
und Lebensweise.
Mikroplastik in Lebensmitteln
bereitet am meisten Sorgen:
57 % geben an, darüber beunruhigt
oder sehr beunruhigt zu
sein. Antibiotikaresistenzen stehen
mit 48 % auf Platz 2. Über
eine mögliche Unterversorgung
mit Vitaminen/Mineralstoffen
waren dagegen nur 18 % beunruhigt
oder sehr beunruhigt.
www.bfr.bund.de
„PARC“-Forschungsprojekt der EU gestartet
Wie gefährlich sind Chemikalien,
die wir alltäglich
verwenden und mit denen wir
in Kontakt kommen? Neue
Wege bei der Bewertung von
chemischen Stoffen geht die
in Paris ins Leben gerufene
„PARC“-Initiative der Europäischen
Union (EU). „PARC“
steht für „European Partnership
for the Assessment
of Risks from Chemicals“
(„Europäische Partnerschaft
für die Risikobewertung von
Chemikalien“). Ziel ist es,
das Wissen um chemische
Subs tanzen zu verbessern,
um so sowohl die Gesundheit
der Menschen wie die Umwelt
besser zu schützen.
Das Programm hat ein Fördervolumen
von insgesamt
400 Mio. Euro für die nächsten
sieben Jahre. Von deutscher
Seite führend beteiligt
sind das Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) und das
Umweltbundesamt (UBA).
200 Institutionen aus 28 Ländern
und drei EU-Behörden
sind an PARC beteiligt. Es soll
die Chemikalienstrategie der
EU und den „Europäischen
Green Deal“ unterstützen,
dessen Ziel eine deutliche
Minderung von gesundheitsschädlichen
Stoffen ist.
www.bfr.bund.de
18 www.hygiene-report-magazin.de
juli
aktuelles
WWW.
Web-TIPP
www.bvlk-hygieneforum.de
Der Bundesverband der
Lebensmittelkontrolleure e.V.
(BVLK) hat in seinem 1995 in
Weinheim gegründeten „Hygieneforum“
renommierte Firmen
zusammengerufen, um die Sicherheit
von Lebensmitteln auf
allen Stufen des Inverkehrbringens
zu gewährleisten. Zu den
derzeit zwölf Mitgliedern aus
den Bereichen Lebensmittelhygiene
und -sicherheit zählen
u.a. DBL, Kimberly-Clark und
Testo. Ziel ist es, im Netzwerk
und im Erfahrungsaustausch
maßgeschneiderte Produkte
und Dienstleistungen (von Reinigungsmitteln
bis Schädlingsbekämpfung)
auf höchstem
Niveau und mit professionellem
Know-how zu kreieren.
Coronaviren auf Gläsern stabil, aber Spülmittel wirkt
Können Coronaviren wie SARS-
CoV-2 auch über Geschirr oder
Trinkgläser, die in direkten
Kontakt mit dem Mund und der
Mundhöhle kommen, übertragen
werden? Ein Forschungsprojekt
des Bundesinstituts für
Risikobewertung (BfR) liefert
neue Erkenntnisse. „Coronaviren
sind auf Glas relativ stabil –
das bestätigen unsere Untersuchungen.
Eine ausreichende
Reinigung von Trinkgläsern ist
daher wichtig,“ so BfR-Präsident
Professor Dr. Dr. Andreas
Hensel. „Unsere Daten zeigen,
dass handelsübliche Spülmittel
und manuelle Gläserspülgeräte
Coronaviren effektiv von Trinkgläsern
entfernen können.“
Die Studie wurde am 6. April im
wissenschaftlichen Fachjournal
Food Microbiology veröffentlicht.
Für die Untersuchungen wurde
das dem SARS-CoV-2 verwandte
humane Coronavirus 229E,
das beim Menschen zu milden
Atemwegserkrankungen führen
kann und oft als Modellvirus für
humane Coronaviren eingesetzt
wird, verwendet. Die Ergebnisse
zeigten, dass Coronaviren nach
dem Trocknen auf Glas für Tage
bis Wochen infektiös bleiben
können. Dabei hat die Lichteinwirkung
einen großen Einfluss.
Bei Lagerung bei Tageslicht
konnten infektiöse Coronaviren
bis zu sieben Tage und bei Dunkelheit
bis zu 21 Tage nachgewiesen
werden.
Als behüllte Viren, deren Erbgut
von einer Fettschicht umgeben
ist, reagieren Coronaviren empfindlich
auf fettlösende Substanzen
wie Alkohole und Tenside,
die als Fettlöser in Seifen und
Geschirrspülmitteln enthalten
sind. Die Untersuchungen des
BfR zeigten, dass die meisten
handelsüblichen Spülmittel
Coronaviren in Spülwasser mit
einer Temperatur von 23 °C
innerhalb von 15 Sekunden
ausreichend inaktivieren. Lediglich
bei einem Spülmittel mit
einem geringeren Gesamtgehalt
an Tensiden war dafür eine
höhere Temperatur von 43 °C
und eine längere Einwirkzeit von
60 Sekunden nötig.
Mit einem manuellen Gläserspülgerät
nach DIN 6653-3
konnten Coronaviren auch bei
der Verwendung von kaltem
Wasser effektiv von den Gläsern
entfernt werden.
www.bfr.bund.de
LGL Bayern: Weniger Transfettsäuren in Krapfen
Mathis Kuchejda führt
Spectaris-Sparte ABL
Das Bayerische Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) hat auch 2022
Krapfen auf ihre Qualität hin untersucht.
Die positive Nachricht:
Der Anteil an Transfettsäuren im
Fettanteil ist zurückgegangen.
Transfettsäuren erhöhen laut
Weltgesundheitsorganisation
(WHO) das Risiko für die
Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen.
Daher gilt seit
2019 ein EU-weiter Höchstgehalt
für alle für den Endverbraucher
bestimmten Lebensmittel
von 2 g pro 100 g Fett.
Noch vor Einführung dieses
Grenzwertes war der Transfettsäuregehalt
im Fettanteil
von Krapfen teils stark erhöht.
Während 2020 noch zehn von
31 Krapfenproben den neuen
Grenzwert überschritten, hatte
das LGL 2021 nur noch eine
von 40 Proben zu beanstanden.
Der betroffene Hersteller wurde
über die zuständige Lebensmittelüberwachung
informiert.
Daneben überprüft das LGL regelmäßig,
ob die Farbstoffe bei
Überzügen und Verzierungen
vorschriftsmäßig gekennzeichnet
sind, die Füllmassen
erlaubte Konservierungsstoffe
enthalten und die se kenntlich
gemacht wurden. In den letzten
beiden Jahren wurden in keiner
der über 50 untersuchten
Krapfenproben unzulässige
Farbstoffe gefunden, jedoch
mussten 13 Proben wegen der
fehlenden Kenntlichmachung
und drei wegen des fehlenden
Warnhinweises auf Azofarbstoffe
beanstandet werden. 2022 war
diesbezüglich noch keine Probe
auffällig, in Hinblick auf Konservierungsstoffe
war nur bei einer
Probe eine fehlende Kenntlichmachung
zu beanstanden.
Einen speziellen Fall stellen
daneben sogenannte „Krapfen
mit Cremefüllung“ dar, da diese
Füllungen das Risiko erhöhter
Keimbildung bergen. Das LGL
weist daher darauf hin, dass
bei „Krapfen mit Cremefüllung“
eine Lagerung unter entsprechenden
Kühlbedingungen
erforderlich ist. Verbrauchern
wird empfohlen, solche Krapfen
zeitnah nach Erwerb zu verzehren
oder sie kühl zu lagern.
www.lgl.bayern.de
Mathis Kuchejda (Foto), Geschäftsführer
der SCHMIDT +
HAENSCH GmbH & Co, ist für
drei weitere
Jahre als Vorsitzender
der Analysen-,
Bio- und
Labortechnik
(ABL) im Industrieverband
Spectaris wiedergewählt worden.
Der in diesem Jahr komplett
virtuelle ABL-Branchentag
bestätigte auch Peter Schütte,
Geschäftsführer der BRAND
GmbH + Co KG, als stv. Vorsitzenden
sowie die Vorstandsmitglieder
Michael Fischer (2mag
AG), Dr. Axel Jahns (Eppendorf
SE), Heinrich Jürgens (Jüke
Systemtechnik GmbH), Dr. Eike
Kleine-Benne (GERSTEL GmbH
& Co. KG) und Jürgen Semmler,
(Shimadzu Europa GmbH) in
ihren Ämtern.
www.spectaris.de
19
aktuelles
3·22
News kompakt
Warum gelagertes Leinöl bitter schmeckt
– und was man dagegen tun könnte
Ein Forschungsteam unter Führung des Leibniz-Instituts für Lebens
mittel-Systembiologie an der Technischen Universität München
hat neue molekulare Details aufgedeckt, die für die Bitterkeit
von gelagertem Leinöl relevant sind. Bereits frühere Analysen
hatten annehmen lassen, dass im gealterten Öl neben oxidierten
Fettsäuren auch Cyclolinopeptide ursächlich für den Bittergeschmack
sind. Nach Aussage der Forschenden reagierten nur zwei
der 25 menschlichen Bitterrezeptortypen auf die Peptide. Dabei
ent hielten fast alle getesteten Peptide, die in der Lage waren, die
Rezeptoren zu aktivieren, ein oder zwei oxidierte Methioninbausteine
in ihrer Ringstruktur. Im gelagerten Öl war hauptsächlich ein
Methioninsulfoxid-haltiges Oxidationsprodukt der Peptidklasse 4
in relevanten Mengen nachweisbar. Die Gene, die im Flachs die
Cyclolinopeptide kodieren, sind nach Aussage der Forschenden
bekannt. Ebenso gebe es Leinsamensorten wie „Flanders“, die im
Vergleich zu anderen Sorten weniger Cyclolinopeptide der Klasse 4
enthielten und potenziell als Basis für Neuzüchtungen in Frage
kämen.
www.leibniz-lsb.de
INTER-ARRAY-Testkit kann über 700 Stämme
von Staphylococcus aureus unterscheiden
Die fzmb GmbH hat gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für
Pho to nische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena einen Test entwickelt,
mit dem sich genetische Eigenschaften des Bakteriums
Staphylococcus aureus erkennen und mehr als 700 Stämme dieses
Erregers unterscheiden lassen. Virulenzfaktoren und Resistenzgene,
auch der „multiresistenten“ Varianten (MRSA), können mit dem
Testkit schnell identifiziert werden. Der Nachweis der bakteriellen
Gene erfolgt durch die Microarray-Hybridisierung: Hierbei werden
auf einem Biochip mehrere Fängermoleküle auf engstem Raum
aufgetragen, an denen DNA-Fragmente aus einer Bakterienkultur
binden können. Kommt es zu einer solchen Bindung, verfärbt sich
das entsprechende Feld auf dem Chip und kann optisch ausgelesen
werden. Anhand der entstehenden Muster wissen die Forscher
sofort, welche Gene vorhanden sind. Große Vorteile des Microrarray-Systems
sind die hohe Skalierbarkeit und die leichte Adaptierbarkeit.
Zukünftig lassen sich zudem neue Kits mit DNA-Sequenzen
für weitere Marker oder auch für andere Spezies designen.
www.idw-online.de
Neu entdecktes Enzym zersetzt PET-Kunststoff in Rekordzeit
Dass einige Enzyme, sogenannte polyesterspaltende Hydrolasen,
auch PET abbauen können, ist schon länger bekannt. Als
ein besonders effektiver „Plastikzersetzer“ gilt das Enzym LCC.
Wissenschaftler von der Universität Leipzig fanden in Proben von
Laubkompost ein Enzym, das überdurchschnittliche Ergebnisse
erreichte. In den Versuchen zersetzte PHL7 innerhalb von 16 Stun-
den das PET zu 90 Prozent, in der gleichen Zeit schaffte LCC einen
Abbau von gerade einmal 45 Prozent. Eine Kunststoffschale, in der
zum Beispiel Weintrauben verkauft werden, ließ sich mit PHL7 in
weniger als 24 Stunden zersetzen. Die Forscher fanden heraus,
dass ein einziger Baustein des Enzyms für die hohe Aktivität verantwortlich
ist: An der Stelle, wo andere bekannte polyesterspaltende
Hydrolasen einen Phenylalanin-Rest enthalten, trägt PHL7 ein Leucin.
Die Forscher hoffen, dass das neu entdeckte Enzym PHL7 das
biologische Recycling auch in der Praxis weiter voranbringen wird
und suchen dafür nach Industriepartnern. www.uni-leipzig.de
Fleischalternativen aus Pilzkulturen
Ein Forschungsteam aus Deutschland und Schweden hat mikrobielles
Protein in einer Computersimulation in den Kontext des
gesamten Agrar- und Ernährungssystems gestellt, um die Auswirkungen
auf die Umwelt zu ermitteln. Die Produktion und der
Konsum von Nahrungsmitteln machen ein Drittel der weltweiten
Treibhausgasemissionen aus, wobei die Produktion von Rindfleisch
die größte Einzelquelle ist. Ein Teil der Lösung könnte in bereits
exis tierender Biotechnologie liegen: Nährstoffreiche, proteinreiche
Biomasse mit fleischähnlicher Konsistenz, die von Mikroorganismen
durch Fermentierung aus Pilzkulturen produziert wird. Schon
heute ist eine große Produktpalette davon etwa in Großbritannien
und Schweiz im Supermarkt erhältlich. Die Ergebnisse zeigen,
dass die Herstellung von mikrobiellem Protein viel weniger landwirtschaftliche
Fläche erfordert als die gleiche Menge Protein aus
Fleisch und kann somit die Treibhausgasemissionen durch Viehhaltung
und die Ausweitung von Acker- und Weideland stark senken.
www.idw-online.de
Ab sofort auch online:
Der BfR-Welt-Almanach zur Lebensmittelsicherheit
Aus Anlass des „Welttags der Lebensmittelsicherheit“ stellt das
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) die neue Ausgabe des
Handbuchs ins Netz. Der Online-Welt-Almanach gibt einen Überblick
über die Verwaltungsstrukturen verschiedener Länder in der
Lebens- und Futtermittelsicherheit und erleichtert die internationale
Zusammenarbeit. Außerdem soll mit dem Almanach die Harmonisierung
bestehender Methoden unterstützt und Doppelarbeit
vermieden werden. Denn die Lebens- und Futtermittelsicherheit
kann nur durch einen internationalen Ansatz gewährleistet werden,
der eine enge Zusammenarbeit der Länder und Organisationen
vorsieht. Derzeit sind 37 Länder mit ihrem Profil im BfR-Online-
Almanach vertreten. Das Online-Projekt soll um weitere Länder aus
verschiedenen Kontinenten erweitert werden. Dank des Online-
Formats erhält jedes Land Zugang zum eigenen Länderprofil und
steht in der Verantwortung, dieses stetig zu aktualisieren. Zu finden
ist der BfR-Online-Almanach unter
https://worldfoodsafetyalmanac.bfr.berlin/ www.bfr.bund.de
20 www.hygiene-report-magazin.de
juli
aktuelles
Neuer Leitfaden zur Nass-Grundreinigung
IHO: Hohes Hygieneniveau durch Einpflege von Bodenbelägen
Experten aus dem Fachbereich Gebäudereinigung
im Industrieverband Hygiene
& Oberflächenschutz (IHO) haben
einen neuen Leitfaden zur chemischen
Nass-Grundreinigung und der Einpflege
von Bodenbelägen erstellt.
Bodenbeläge gehören zu den am meisten
beanspruchten Bauteilen in einem
Gebäude. Sie erfordern
ein hohes Maß
an Schutz und Pflege.
Pflegefilme tragen
einen erheblichen
Teil zur Werterhaltung
des Bodenbelages
bei, verlängern die
Lebensdauer von Belägen und ermöglichen
eine Zeit- und Kostenersparnis bei
der Unterhaltsreinigung.
Wie erfolgt die korrekte chemische
Nass-Grundreinigung und die Einpflege
von Bodenbelägen? Wie lassen sich
typische Schadensbilder vermeiden und
beheben? Welche Ausstattung benötige
ich – und was gilt es insbesondere bei
hohen Temperaturen zu beachten? Die
neue Empfehlung ist als Broschüre des
Fachbereichs Gebäudereinigung des
IHO erhältlich und gibt auf 48 Seiten
umfassend Antwort auf diese Fragen.
Sie enthält Bilder von typischen Problemfällen
und gibt Hinweise zur Ver-
meidung und Behebung dieser Schäden.
Eine Checkliste für alle benötigten
Materialien und ein Einpflegeprotokoll,
das als Kopievorlage verwendet werden
kann, runden die Broschüre ab.
„Ein eingepflegter Bodenbelag ist die
ideale Voraussetzung für ein hohes
Hygieneniveau, da nur eine geschlossene
Oberfläche
optimal zu reinigen
und/oder zu
desinfizieren ist.
Obwohl es sich bei
der chemischen
Nassgrundreinigung
um Alltagsgeschäft
handelt, beziehen sich die häufigsten
Reklamationen im Bereich der Gebäudereinigung
auf Schäden bei Bodenbelägen.
Hier möchten wir mit unserem
Leitfaden ansetzen“, sagt Markus
Häfner, Vorsitzender des Fachbereichs
Gebäudereinigung im IHO.
Die Broschüre kann auf der IHO-Webseite
als PDF heruntergeladen werden.
Gedruckte Exemplare können in der
Geschäftsstelle oder über die Mitgliedsfirmen
des IHO bestellt werden. Weitere
Broschüren aus dem Bereich der
Gebäudereinigung sind geplant.
www.iho.de
VDMA: Aus der DIN 8743 wird die EN 415-11
Die DIN 8743 spezifiziert das international
eingeführte Kennzahlensystem
für die Leistungsabnahme von Verpackungsmaschinen.
Sie wird nicht nur
von deutschen Maschinenherstellern
genutzt und von Kunden weltweit akzeptiert.
Auf Initiative des italienischen
Branchenverbands UCIMA und des
deutschen VDMA wurde die nationale
Norm in die europäische Norm Norm
EN 415-11:2021 überführt.
„DIN EN 415-11:2021-12: Sicherheit
von Verpackungsmaschinen – Teil 11:
Ermittlung von Effizienz und Verfügbarkeit“
ist über den Beuth-Verlag zu
beziehen. Auf der VDMA-Website ist
eine Einführung in das Kennzahlensystem
der EN 415-11: 2021 verfügbar
– und zudem Einführungen
zur VDMA 8751 zu Kennzahlen und
Vorgehensweise zur Erfassung und
Messung von Energie und Medienverbräuchen
sowie zur VDMA 8752 zu
ergänzenden Kennzahlen zum Themenfeld
Rüsten und Reinigen.
www.vdma.org
www.beuth.de
Und wann
mieten Sie Ihre
Berufskleidung?
Mietberufskleidung von DBL.
Wir beschaffen, holen, bringen und pflegen
Ihre Berufskleidung in unserem textilen Miet -
ser vice. Hygienisch. Zuverlässig. Empfohlen
vom BVLK. Rufen Sie an unter
+49 800 310 311 0.
21
DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH
Albert-Einstein-Str. 30 | 90513 Zirndorf
info@dbl.de | www.dbl.de
21
interview
3·22
„Die Einhaltung der Hygienevorgaben mit
Innovationen so leicht wie möglich machen“
Volker Schlosser (K+G Wetter) über HD und perfekte Reinigung von Kuttern und Wölfen
Gerade in der Fleischwarenherstellung ist perfekte Hygiene unerlässlich. Mit Geräten im Hygienic Design können Unternehmen
ihre Produktionslinien vor Kontaminationen schützen und ihren Kunden Lebensmittelsicherheit gewährleisten. Wie
schaffen es namhafte Maschinenhersteller, die immer strengeren Hygienevorgaben in konstruktive Details eines Kutters
oder Wolfs zu übertragen? „Mit Innovationen“, sagt Volker Schlosser, Sales Manager International bei K+G Wetter (Biedenkopf-Breidenstein).
Wir sprachen mit ihm im Nachgang der Weltleitmesse IFFA über die wichtigsten Neuheiten des Spezialgerätebauers,
das gewünschte Zusammenspiel mit Kunden in der Entwicklung und das Ziel rückstandsloser Reinigung.
Redaktion Hygiene Report:
Food Safety und damit hygieneoptimiertes
Design standen bei
der weltgrößten Fleischerei-
Fachausstellung IFFA 2022 bei
vielen Maschinenbauern im
Fokus. Wie wichtig ist für Sie
dieser Aspekt in Ihrem Produktprogramm?
Volker Schlosser: Hygieneoptimiertes
Design ist ein Kernthema
von K+G Wetter. Bei allen
unseren Entwicklungen steht
immer der Nutzen für den Kunden
im Mittelpunkt. Wenn wir
in der Entwicklungsphase bei
Detailfragen keinen Nutzen für
den Kunden sehen, setzen wir
neu an. Dabei hat das Thema
Hygiene höchste Priorität.
Hygiene Report: Welche
technischen Neuheiten oder
Modelle im Hygienic Design
haben Sie in Frankfurt gezeigt
und wie war die Resonanz der
Fachbesucher?
Volker Schlosser: Alle Konstruk
tionsdetails für besondere
Hygiene bei der Lebensmittelverarbeitung
stießen auf dem
K+G-Wetter-Messestand auf
besonderes Interesse. Als ganz
aktuelle Neuentwicklung im
Bereich Wölfe und Mischwölfe
präsentierten wir auf der IFFA
eine Weiterentwicklung unserer
Volker Schlosser
Sales Manager International
bei der K+G Wetter GmbH in
Biedenkopf-Breidenstein.
Messerzapfen. Diese haben
nun an der Verbindung zur
Fleischschnecke erstmals eine
Dichtung. Durch die ausgeklügelte
Erfindung können keine
Flüssigkeiten oder Partikel
mehr in den Zwischenraum
eindringen. Dieses Detail
sorgt für Hygienesicherheit in
einem sehr sensiblen Bereich.
Zudem wurde die Aufnahme
der Messerzapfen vollständig
neu konstruiert, so dass ein
Austausch im Bedarfsfall ohne
Fachkenntnis in wenigen Minuten
vom Kunden selbst erledigt
werden kann.
Erstmals auf einer Messe zu sehen
war auf der IFFA der neue
offene Kochkutter CM 360 aus
der HygienicSecure-Baureihe
mit einer energieeffizienten
und besonders hygienischen
Kochfunktion. Mit unserer
Entwicklung ist es nun sogar
möglich, eine Kochfunktion bei
einem Kutter ohne Vakuumkessel
einzusetzen.
Auf enormes Interesse stieß
nach wie vor unser patentierter
Messerdeckelstreifen bei den
HygienicSecure-Kuttern. Dieser
ist zur Reinigung leicht herausnehmbar.
Somit ist eine aus
hygienischer Sicht überaus
kritische Stelle nun sicher und
einfach zu reinigen. Dieses Bauteil
bringt ein Plus in Sachen
Hygiene und wurde 2021 mit
dem International FoodTech
Award in Silber ausgezeichnet.
Hygiene Report:
Wie breit
ist K+G Wetter
heute aufgestellt,
was
umfasst Ihr
Produktportfolio
und welche
Branchen
setzen Ihre
Geräte ein?
Volker Schlosser:
K+G
Wetter baut
Kutter, Wölfe
und Mischwölfe für alle
Betriebsgrößen vom lokalen
Handwerksmetzger bis zum
industriellen Verarbeiter. Bei
den Kuttern startet das mit den
Schneidmischern von 33 und
45 Litern Schüsselvolumen und
geht über verschiedene CutMix
und Vakuum-CutMix-Modellgrößen
von 50 Litern bis zum
größten Kutter CM/VCM 550
Liter. Das kompakteste Wolf-
Model von K+G Wetter ist der
Elektro-Stopfwolf EW 98, es gibt
weitere Größen mit und ohne
Misch-Funktion oder auch als
Winkelwolf bis zu den industriellen
Modellen, die auch Gefrierfleisch-Blöcke
wolfen. Eine
Besonderheit ist der Zwilling:
Die kompakte Kombi-Maschine
aus Kutter und Wolf ist aktuell
Der Messerdeckelstreifen der Hygienic-Secure-Kutter
von K+G Wetter ist mit einem Handgriff entnehmbar – so
gelingt hygienische Reinigung von Dichtung und Nut bei
jedem Durchgang einfach und schnell.
22 www.hygiene-report-magazin.de
juli
interview
K+G-Wetter-Innovationen im Fokus: Mit dem neuen Hygienic-Secure-Kutter CM 360 (Foto links) ist es nun sogar
möglich, eine Kochfunktion bei einem Kutter ohne Vakuumkessel einzusetzen. Die Spülkammer ermöglicht bei den
Wölfen (Foto rechts) höchstmöglichen Hygienestandard auch bei sonst nicht zugänglichen Maschinenbereichen.
wieder ausgesprochen gefragt
und wird heute nur noch von
K+G Wetter angeboten.
Traditionell im Einsatz sind unsere
Maschinen in der Fleischverarbeitung,
aber darauf sind
sie natürlich nicht beschränkt.
Unsere Kunden verarbeiten
damit auch Fisch oder vegetarische
und vegane Proteine,
Tiernahrung, besonders sensible
Produkte wie Babynahrung
oder auch Convenience-Erzeugnisse
wie Suppen, Saucen
und Eintöpfe. Auch im Bereich
Süßwaren oder Käse leisten
Maschinen von K+G Wetter gute
Arbeit für Qualitäts-Produkte.
Hygiene Report: Nehmen Sie
auch gelegentlich Rückmeldungen
von Betrieben in die Entwicklung
neuer Produkte auf?
Volker Schlosser: Ja, absolut
und nicht nur gelegentlich. Was
wir bauen und neu entwickeln,
muss immer auch beim
Kunden einfach und leicht in
der Anwendung funktionieren.
Daher hat unser Vertriebs- und
Entwicklungsteam immer ein
offenes Ohr für die Wünsche,
Anregungen und auch neuen
Anforderungen aus dem Markt.
So entstehen dafür dann im
Idealfall patentierte Lösungen
wie der erwähnte Messerdeckel-
streifen der HygienicSecure-
Kutter, die ganz neue Dichtung
zwischen Messerzapfen und
Fleischschnecke bei den
Wölfen oder auch das weiterentwickelte
Sortiermesser, das
für das Aussortieren von nicht
gewünschten Hartanteilen im
gewolften Produkt
einen Quantensprung
bedeutet.
Hygiene Report:
Lassen sich hohe
Vorgaben von
Personalhygiene bis
Desinfektion überhaupt
100-prozentig
beseitigen oder steht
da der „menschliche
Faktor“ dazwischen?
Volker Schlosser:
Hundertprozentige
Sicherheit gibt es
wohl nie, wobei das Thema
Hygiene in allen Lebensmittelbetrieben
natürlich eine immer
größere Rolle spielt – das ist
auch gut und richtig so. Was
wir als Maschinenhersteller
beitragen können: den Kunden
die Einhaltung der Hygienevorgaben
so leicht wie möglich zu
machen. Die rückstandslose
Reinigung von Kuttern und Wölfen
muss einfach, schnell und
sicher sein, auch an schwer
zugänglichen Stellen.
Für solche Bereiche stehen
innovative Lösungen bereit. Ein
Beispiel ist die Spülkammer
in den Wölfen und Mischwölfen:
Das Prinzip: Während des
Wolfvorgangs wird das Produkt
mit sehr hohem Druck durch
den Schneidsatz gefördert –
Zwischen Messerzapfen und Fleischschnecke der Wölfe
und Mischwölfe von K+G Wetter sitzt dank einer Neuentwicklung
nun erstmals eine Dichtung. Damit ist der sensible
Bereich vor Verunreinigungen geschützt und kann
leicht hygienisch gereinigt werden. Fotos: K+G Wetter
es ist dadurch möglich, dass
kleinste Mengen an Flüssigkeiten
oder Produktpartikel die
Dichtung der Förderschnecken-
Aufnahme überwinden. Dann
können sich Mikroorganismen
auf der Rückseite, also bereits
im Maschinenkorpus, relativ
ungestört vermehren und im
schlimmsten Fall das Verarbeitungsgut
kontaminieren. Solche
Verunreinigungen werden bei
den Wölfen von K+G Wetter in
der Spülkammer gesammelt
und bei der täglichen Reinigung
einfach und sicher von außen
ausgespült – für optimale Hygiene
in Sekundenschnelle.
Hygiene Report: Manche Unternehmen
fühlen sich durch
Auflagen zur „Food Safety“
gegängelt und teils überfordert.
Sehen Sie auch positive Tendenzen
und Neuerungen, die
Mut machen?
Volker Schlosser: Das Thema
Lebensmittelsicherheit und
Hygiene ist enorm wichtig – die
Konsumenten müssen darauf
vertrauen können, dass bei der
Herstellung der Produkte alles
einwandfrei gehandhabt wird.
Umso wichtiger ist es, dass
wir diese Themen auch für die
Maschinen von K+G Wetter berücksichtigen
und vorausschauend
weiterentwickeln. Wenn wir
unseren Kunden erleichtern, hygienisch
einwandfrei zu kuttern
und zu wolfen, ist das im
Sinne aller Beteiligten.
Hygiene Report: Mit
welchen Neuheiten im
hy gie netechnischen
Bereich können die
Anwender in naher Zukunft
seitens K+G Wetter
rechnen?
Volker Schlosser: An was
unsere Entwickler aktuell
arbeiten, können wir
natürlich nicht verraten.
Durch den partnerschaftlichen
Austausch mit
unseren Kunden gehen uns die
Ideen für Optimierungen aber
nicht aus. Die Kutter und Wölfe
von K+G Wetter werden auch
in Zukunft Standards setzen im
Bereich Hygiene.
Kutter- und Gerätebau
Wetter GmbH
Goldbergstrasse 21
D-35216 Biedenkopf-
Breidenstein
www.kgwetter.de
23
erufskleidung
3·22
Hygienisch geht auch nachhaltig
DBL: Kollektion „BPlus Green“ neu im Mietservice
Robust, funktional, modern
designt – und dazu nachhaltig:
Berufstextilleasing-Spezialist
DBL (Zirndorf) hat die
neue hochwertige Workwear-
Kollektion „BPlus Green“ des
Kölner Traditionskonfektionärs
Bierbaum & Proenen (BP) in
seinen Mietservice integriert,
um sie künftig für Profis in
Handwerk und Industrie stets
hygienisch gereinigt und
pünklich in den Betrieben
verfügbar zu machen.
Das strapazierfähige Canvas-
Gewebe der BPlus Green
besteht zu 65 % aus Polyester
von recycelten PET-Flaschen.
Canvas-Gewebe mit 65 % Recyclinganteil sorgt in
der „BPlus Green“ für Nachhaltigkeit. Foto: DBL
So befinden sich in jedem der
fünf Kollektionsteile durchschnittlich
18 Flaschen. Im
Vergleich zur Herstellung von
neuem Polyester wird der
Wasserverbrauch um 20 %,
der CO ²
-Ausstoß um 30 %
und der Energieverbrauch um
45 % gesenkt. Die übrigen 35
% des Gewebes bestehen aus
Baumwolle des Programms
„Supporting-Fairtrade-Cotton“,
dessen Rohstoffmodell es
Bauern ermöglicht, größere
Mengen ihrer Baumwolle zu
Fairtrade-Bedingungen zu verkaufen.
„Wir reagieren damit
auf die verstärkte Nachfrage
unserer Kunden nach fairen
Kollektionen“, so Thomas
Krause von der DBL – Deutsche
Berufskleider-Leasing
GmbH.
Im DBL-Mietservice stehen
fünf Kollektionsteile in sechs
Farbkombinationen zur Auswahl.
Eine moderne Bundjacke,
Latzhose und Bundhose
sowie die saisonalen Kollektionsteile:
Shorts für wärmere
Tage und Thermoweste für
kühlere Temperaturen. Sie
alle gibt es in angesagten, gedeckten
Tönen (Dunkelgrau,
Schwarz, Dunkelblau, Braun,
Oliv und Blau) mit markanten
schwarzen Absätzen. Das ist
individuell abstimmbar auf
die Corporate Identity des
Betriebes.
Für Workwear
ebenfalls ein
wichtiges Kriterium:
der Komfort.
Hier überzeugt
BPlus Green laut
DBL mit ergonomischer
Passform.
Erhöhte
Dehnbunde
und Stretcheinsätze
sorgen
für maximale
Bewegungsfreiheit.
Auch beim
Thema Funktionalität erreicht
die neue Arbeitskleidung
maximale Punkte – ob mit verstärkten
Kniepolstertaschen
aus Cordura ® , multifunktionalen
Taschenlösungen oder
sportiven Reflexelementen.
DBL bietet die faire Workwear
im nachhaltigen Mietkonzept.
„Wir wissen um die hohe Qualität
der Kleidung und dass
Nachhaltigkeit immer auch
Langlebigkeit bedeutet“, meint
Krause. „Durch unsere ressourcenschonende
Pflege und
eine fachgerechte Reparatur
ist mit uns jedes Kleidungsstück
lange im Einsatz.“
www.dbl.de
Geschäftsführer Sven Heizmann (r.) und Marketingleiter Martin Marx von
diemietwaesche.de mit der Top-100-Trophäe. Foto: diemietwaesche.de
TOP100-Siegel für Innovationskraft
diemietwaesche.de zum dritten Mal ausgezeichnet
Für ihre wiederkehrenden Innovationen
hat diemietwaesche.de
(Villingen) bereits zum dritten
Mal seit 2015 das TOP100-
Siegel verliehen bekommen. Mit
dieser Auszeichnung werden
besonders innovative mittelständische
Unternehmen geehrt –
und das nunmehr zum 28. Mal.
Zuvor hatten Innovationsforscher
Prof. Dr. Nikolaus Franke
und sein Team im Auftrag von
Wettbewerbs-Ausrichter Compamedia
(Überlingen) die Innovationskraft
von diemietwaesche.
de untersucht. Im Kern gingen
sie der Frage nach, ob Innovationen
im Unternehmen das
Ergebnis planvollen Vorgehens
oder ein Zufallsprodukt sind,
also um die Wiederholbarkeit
von Innovationsleistungen.
Gleichzeitig untersuchten sie,
ob und wie sich die entsprechenden
Lösungen am Markt
durchsetzen. Dazu legten die
Forscher rund 120 Prüfkriterien
aus fünf Kategorien zugrunde:
Innovationsförderndes Management,
Innovationsklima, Innovative
Prozesse und Organisation,
Außenorientierung/Open Innovation
und Innovationserfolg.
Aufgrund der aktuellen Situation
gab es zudem einen Sonderteil,
in dem die unternehmerische
Reaktion auf die Coronakrise
untersucht wurde.
diemietwaesche.de ist ein
bundesweit tätiges Dienstleistungsunternehmen,
das auf
die Vermietung von Berufs- und
Schutzkleidung spezialisiert ist.
Der Verbund aus mittelständischen
Wäschereien hat sich
v.a. durch innovative Sicherheitskonzepte
einen Namen
gemacht. „Täglich tragen Millionen
Menschen bei ihrer Arbeit
Berufs- oder Schutzkleidung
und wir sorgen dafür, dass sie
den Beschäftigten einen optimalen
Schutz gewährt. So ist
jedes von uns ausgelieferte Kleidungsteil
hautverträglich – eine
einzigartige Eigenschaft, die
durch die Fördergemeinschaft
Körperverträgliche Textilien
(FKT) durch das Siegel
,hau(p)t sache verträglich’ regelmäßig
bestätigt wird“, so Geschäftsführer
Sven Heizmann.
www.top100.de
diemietwaesche.de
Auf der Steig 6
D-78052 VS-Villingen
www.diemietwaesche.de
24 www.hygiene-report-magazin.de
juli
schädlingsbekämpfung
Prophylaxe & Bekämpfung sind Pflichtfächer fürs Qualitätsmanagement
Sachverständiger: Thema Schädlinge nicht Halbprofis überlassen – Bei Mängeln drohen hohe Kosten
Qualitätskontrollen sind heute
im gesamten Betriebsablauf von
Unternehmen tägliche Praxis.
Kammerjäger hingegen haben
in fast allen Lebensmittelbetrieben
immer noch völlig freie
Hand. Oft wissen die Auftraggeber
gar nicht, ob eine wirklich
professionelle, preiswerte und
betriebsspezifische Leistung
erbracht wird. Dieses Wissensdefizit
ist gefährlich, denn
insbesondere in der Schädlingsbekämpfung
tummeln sich immer
noch viele selbst ernannte
Experten auf dem Markt.
Und gerade bei der Schädlingsprophylaxe,
die für jeden
Lebensmittelbetrieb elementar
wichtig ist, passieren, die
meisten Fehler, Mängel und
Versäumnisse. Der Auftraggeber
fühlt sich auf der sicheren
Seite, wird aber in Wirklichkeit
fachlich völlig falsch betreut. Erschwerend
kommt hinzu, dass
es für Schädlingsbekämpfer per
Gesetz noch nicht einmal eine
generelle Verpflichtung zur Ausbildung
gibt. Die Forderung, das
Thema Schädlinge, Prophylaxe
und Bekämpfung in das Qualitätsmanagement
einzubinden,
gewinnt vor diesem Hintergrund
massiv an Bedeutung.
Qualitätskontrolle heißt hier in
erster Linie, die umgesetzten
Maßnahmen des Schädlingsbekämpfers
beurteilen zu können.
Stimmt der Preis im Angebot
und stimmt die angebotene
Leis tung? Wird der eigene
Betrieb fachlich korrekt sowie
objekt- und befallsspezifisch
betreut? Können die eingesetzten
Schädlingsbekämpfungsmittel
den eigenen Betrieb
eventuell gefährden? Erfüllt
der Schädlingsbekämpfer die
vom Gesetzgeber geforderten
Auflagen? Diese Fragen können
von Lebensmittelbetrieben meist
nicht oder nur unzureichend
beantwortet werden. Folge:
Die Lebensmittelsicherheit ist
gefährdet.
Schaben (im Bild die „Periplaneta americana“) sind die am häufigsten in Lebensmittelbetrieben
auftretenden Schädlinge.
Foto: Voigt
Zweitens kann unprofessionelle,
schlechte Arbeit eines Schädlingsbekämpfers
zu finanziellem
Mehraufwand führen. Extreme
Kosten verursachen Produktionsausfälle,
die gerade bei einer
Schaben- und Mottenbekämpfung
von unprofessionellen
Schädlingsbekämpfern oft als
unumgänglich gefordert werden.
Dabei ist ein kostspieliger
Produktionsstop in der heutigen
Zeit meist nicht notwendig.
Ein weiterer Schwachpunkt ist
die Dokumentation. Man selbst
als Auftraggeber ist zwar von
der Richtigkeit überzeugt, was
aber, wenn beim Kunden- oder
IFS-Audit Mängel oder sogar
Lücken aufgedeckt werden?
Als kompetente Problemlöser
fungieren hier Experten wie
der Sachverständige Thomas
F. Voigt (Laudenbach). Mit
Fachwissen und 30-jähriger
Branchenerfahrung bringt er
als unabhängiger Partner alle
Fragen zum Thema Schädlinge,
Prophylaxe und Bekämpfung
auf den Punkt. Neutral und
sachlich zeigt er Unternehmen,
wie sie die Thematik ins Qualitätsmanagement
einbinden
können, ob ihr Schädlingsbekämpfer
gute Arbeit leistet und
sie auf der sicheren Seite sind.
Der Fachautor rät: „Überlassen
Sie das Thema Schädlinge, Prophylaxe
und Bekämpfung nicht
dem Zufall. Steigern Sie Ihre
Qualität und nicht Ihr Risiko!“
Praxis-Tipps und Infos kostenlos
per E-Mail: mcpcc@t-online.de
Sachverständigenbüro
Schädlingsbekämpfung
Thomas F. Voigt
Postfach 12 17
D-69511 Laudenbach
GPCB: Sachkunde in der Schädlings-Prävention mit Zertifizierung DIN 16636
Die Anforderungen an Schädlingsbekämpfer
haben sich in
den letzten 20 Jahren stark
verändert. Seit 1993 fordert
die Gefahrstoffverordnung eine
Sachkunde beim Umgang mit
giftigen Stoffen und Zubereitungen
(aktuelle Bezeichnung:
Akute Toxizität Kategorie 1-4).
Doch was ist Sachkunde?
Nach Angaben des German
Pest Contol Board (GPCB), ein
Arbeitskreis führender Schäd-
lingsbekämpfer in Deutschland,
fordert erfolgreiche Schädlingsprävention
bzw. -bekämpfung:
u Wissen um die Biologie der
Schädlinge
u Wissen um ihre Entwicklung
u Wissen über ihre Lebensund
Verbergeorte
u Wissen um die Befallshistorie
in einem Betrieb
u Wissen um Gefahren auf den
Betriebsgeländen
In der Gefahrstoffverordnung
heißt es u.a.: „Sachkundig ist,
wer seine Fachkunde durch
Teilnahme an einem behördlich
anerkannten Sachkundelehrgang
erweitert hat“ oder „…
über eine von der zuständigen
Behörde als gleichwertig anerkannte
Qualifikation verfügt.“
Laut GPCB ist dies für interne
und externe Überprüfungen
und Auditoren z.T. schwer
erkenntlich, da es verschiedene
behördlich anerkannte Qualifikationen
gibt. Wünschenswert
wäre, wenn Auditoren eine
Zertifizierung gemäß DIN 16636
(Schädlingsmanagement)
als Qualifikation anerkennen
würden, da dieser Standard die
Ausbildung und Qualifikation
der Mitarbeiter eines Fachbetriebes
verlangt und überprüft.
www. gpcb.eu
25
hygieneorientierte baumassnahmen
3·22
Mit Türen und Toren aus Edelstahl
Hygienebereiche vor Kontamination sichern
Hörmann: Bauelemente müssen chemikalienresistent und lebensmittelneutral sein
Bei Logistik- und Lagerhallen, Industrie- und Gewerbebauten in der Lebensmittel-, Pharma- und Chemieindustrie werden
an die Türen, Tore und Zargen besonders hohe Anforderungen an Hygiene, Hitzebeständigkeit und Robustheit gestellt. Um
diesen gerecht zu werden, bieten sich Produkte aus Edelstahl an: Im Gegensatz zu herkömmlichem Stahl ist dieser säureund
laugenbeständig, widerstandsfähig gegenüber zahlreichen aggressiven Stoffen wie Chlor, Farben, Alkohol oder Salzen
und neutral im Kontakt mit Lebensmitteln. Die Hörmann KG (Steinhagen) hat sich auf die Herstellung von Bauelementen
wie Roll-, Schiebe- und Schnelllauftoren für solch anspruchsvolle Einsatzbereiche wie im Lebensmittelsektor spezialisiert.
Edelstahl-Türen
In der Lebensmittel- oder
Pharmaindustrie kommt es auf
Hy giene und Sauberkeit an,
sodass hier Edelstahl-Türen besonders
geeignet sind. Für den
Einsatz in Hygienebereichen
sind alle Türkomponenten wie
Türblatt, Beschläge und Drücker
vollständig aus Edelstahl
gefertigt. Hörmann Edelstahl-
Mehrzwecktüren gibt es mit
Dickfalz oder – für eine hochwertige
Gesamtansicht – als
stumpf einschlagende Variante.
Räume, in denen Lebensmittel
verarbeitet werden, werden
Hygienesicherheit zählt: Sämtliche
Komponenten wie Tür, Drücker und
Beschläge sind aus Edelstahl.
regelmäßig gründlich gereinigt.
Hier empfiehlt sich laut
Hörmann der Einsatz einer
Edelstahl-Tür wie der MZ Aqua,
die durch eine PU-Füllung
(Polyurethan) wasserabweisend
ist und starken Nässeeinwirkungen
– zum Beispiel durch
Hochdruckreiniger – ohne
Schäden am Material langfristig
standhält.
In Gebäudebereichen, wo
zusätzlich der Brandschutz
gewährleistet werden muss,
können die Edelstahl-Türen
mit einer feuerhemmenden
(T30) und feuerbeständigen
(T90) Funktion ausgeführt
werden. Mehrzweck- wie auch
Feuerschutztüren gibt es einoder
zwei-flügelig und optional
rauchdicht, schalldämmend
(bis zu 42 dB) und in RC 2 oder
RC 3 Sicherheitsausstattung.
Edelstahl-Tore
Neben Edelstahl-Türen bietet
das Unternehmen aus Westfalen
für große Hallendurchgänge
und -übergänge in Lebensmittel
produzierendem Gewerbe,
Kühllagern, Molkereien und
Brauereien auch Edelstahl-Tore
an. Dazu gehören neben Schiebetoren
auch Schnelllauftore.
So können sowohl die Rohstoffe
für die Produktion innerhalb von
Hallen als auch anschließend in
Lager- oder Logistikhallen, die
zum Beispiel über Edelstahl-
Tore zugänglich sind, hygienisch
transportiert werden.
Torsysteme wie diese Schnelllauftore müssen in hygienesensiblen Bereichen
wie der Fleischwarenverarbeitung schnell öffnen und exakt schließen.
Die Edelstahl-Schiebetore gibt
es ein- oder zwei-flügelig und
– bei geringen Platzverhältnissen
– in Teleskop-Ausführung.
Darunter das Mehrzweck-
Schiebetor und, die durch ihre
PU-Füllung wasserresistente
Variante, das Mehrzweck-Schiebetor
Aqua.
In vielen Bereichen kommt es
aber nicht nur auf eine hygienische
und widerstandsfähige
Produktlösung an. Darüber
hinaus werden oftmals Brandund
Rauchschutzanforderungen
gestellt, die mit den T30, T90
und rauchdichten Edelstahl-
Schiebetoren erfüllt werden
können. Damit ein Personendurchgang
auch möglich ist,
wenn das Tor geschlossen
ist, können sie zusätzlich mit
Schlupftüren ohne Schwelle
ausgestattet werden. Laut Herstellerangaben
sind die Schlupftüren
nur bei Hörmann auch
für Rauchschutz-Schiebetore
zugelassen. Je nach Fluchtwegeplanung
kann die Schlupftür
in beide Richtungen geöffnet
werden.
Torsysteme müssen besonders
schnell öffnen und schließen,
wenn Verkehrsflüsse in Produktions-
und Logistikhallen
optimiert werden sollen. Für
die Lebensmittelindustrie ist
zusätzlich zum reibungslosen
Warentransport die Einhaltung
strenger hygienischer Anforde-
26 www.hygiene-report-magazin.de
juli
hygieneorientierte baumassnahmen
rungen entscheidend. Beide
Aspekte vereint das von Hörmann
speziell für diesen Einsatz
entwickelte Schnelllauftor V
2515 FOOD L.
Antrieb, Führungsschiene,
Steuerung und Wickelwelle sind
durch eine stabile Edelstahl-
Konstruktion geschützt, sodass
die gesamte Torkonstruktion
unempfindlich gegenüber
Hochdruckreiniger und Wasser
ist und sich leicht reinigen
lässt. Das Schnelllauftor ist
serienmäßig mit einer Frequenzumrichtersteuerung
ausgestattet, sodass hohe
Öffnungs- (max. 1,2 m/s) und
Schließgeschwindigkeiten (max.
0,5 m/s) erreicht werden, die
die Betriebsabläufe optimieren
und Wärmeverluste reduzieren.
Zusätzlich verlängert das sanfte
Anfahren und Abbremsen die
Lebensdauer des Tores um ein
Vielfaches.
Wenn es auf Hygiene und eine hohe Widerstandsfähigkeit der eingesetzten
Türen, Tore und Zargen ankommt, werden Edelstahl-Produkte diesen Anforderungen
am besten gerecht, da sie korrosionsbeständig und langlebig sind.
und flächenbündig montieren
und sorgen für einen stabilen
Wandanschluss und eine
dauerhaft optimale Türfunktion.
sind werkseitig mit Mineralwolle
hinterfüllt, sodass sie schnell
und sauber ohne Vermörtelung
eingebaut werden können.
Somit werden die
Oberflächen nicht
verschmutzt und
die Trocknungszeit
des Mörtels
entfällt.
Das Unternehmen
in Zahlen und Fakten
Der Grundstein für die heutige
Hörmann Gruppe wurde in
den 50er Jahren des letzten
Jahrhunderts mit der industriellen
Fertigung eines neuartigen
Garagen-Schwingtors, dem
Berry-Tor, gelegt. Raumsparende,
sich senkrecht öffnende
Sektionaltore für Garagen sowie
für Industrie- und Gewerbebauten
leiteten in den 1960er
Jahren eine zukunftsweisende
Entwicklung ein. Die Produktpalette
wurde seither konsequent
erweitert und umfasst
heute auch Roll-, Schiebe- und
Schnelllauftore, Haus- und
Innentüren, Zargen, Tor- und
Türantriebe, Feuer- und Rauchschutzanschlüsse,
Verladetechnik
sowie Automatik-Schiebetür-,
Zufahrtskontroll- und
Stauraumsysteme.
Edelstahl-Zargen
und Durchblickfenster
Für den Einbau von gefälzten
und stumpfen Türblättern sowie
Schiebetüren in Massiv- und
Ständerwände bietet Hörmann
zudem ein umfangreiches
Edelstahl-Zargenprogramm.
Die Eck-, Umfassungs- und
Blockzargen lassen sich laut
Hersteller durch ein patentiertes
Edelstahl-Montage-Set einfach
Schall-, Wärmeschutz und mehr: ein Durchblickfenster
für Produktionsbereiche in Edelstahl.
T30 und T90 Feuerschutztüren
STS/STU lassen sich mit
den Hörmann DryTec Zargen
ohne Mörtel in Mauerwerk und
Beton montieren. Diese Zargen
Reinigungsfreundlich: Da die gesamte Konstruktion des Schnelllauftores V
2515 FOOD L aus Edelstahl gefertigt ist, ist es unempfindlich gegenüber
Hochdruckreiniger und Wasser.
Fotos: Hörmann
Ebenfalls in Edelstahl-Ausführung
erhältlich ist das
Durchblickfenster-
Programm von
Hörmann; es eignet
sich deshalb
vor allem für mehr Licht- und
Sichtkontakt zum Beispiel in
Laboren von Produktionshallen.
Bei Bedarf, um beispielsweise
den Lichteinfall zu organisieren
oder Sichtschutz zu gewährleisten,
können die Durchblickfenster
zusätzlich mit Jalousien
und Rollos ausgestattet werden.
Durchblickfenster dieser Art
bieten Schall- und Wärmedämmung,
Strahlen- oder Feuerschutz
in G30, F30 und F90
sowie Einbruchhemmung (RC
2, RC 3 und RC 4) und Absturzsicherheit.
Hörmann KG Verkaufsgesellschaft
Upheider Weg 94-98
D-33803 Steinhagen
www.hoermann.com
International aktiv
Hörmann ist heute nach
eigenen Angaben Europas
führender Anbieter für Türen
und Tore. Mehr als 20 Millionen
Tore wurden seit der Gründung
im Jahr 1935 produziert und
weltweit ausgeliefert. In 38 spezialisierten
Werken in Europa,
Nordamerika und Asien entwickeln
und produzieren mehr als
6000 Mitarbeiter hochwertige
Tore, Türen, Zargen, Antriebe,
Zufahrtskontroll- und Stauraumsysteme
für den Einsatz in privaten
und gewerblich genutzten
Immobilien. Hauptsitz der
weltweit agierenden Hörmann
Gruppe ist die westfälische
Kleinstadt Steinhagen. Das
nach wie vor familiengeführte
Unternehmen erreichte zuletzt
einen Jahresumsatz von mehr
als 1 Milliarde Euro. Hörmann
ist mit über 100 eigenen
Vertriebsstandorten in mehr
als 40 Ländern und in über
50 weiteren Ländern durch
Vertriebspartner vertreten.
27
lufthygiene
3·22
Luftfiltration als Teil der Hygienestrategie
4 Tipps zu Planung/Wartung – HLKK-Systeme und mobile Geräte kombinieren
Die Raumluft kann mit mikroskopisch kleinen Partikeln wie Staub, Bakterien, Viren, Schimmelpilzen, Gasen
und VOCs (Volatile Organic Compounds) verschmutzt werden. Da Menschen bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen
verbringen, ist es wichtig, dass die Raumluft kontinuierlich gereinigt und Luftschadstoffe entfernt
werden. Dies gilt besonders für sensible Bereiche wie Lebensmittelproduktionsstätten oder Krankenhäuser.
Ist kein fest installiertes Lüftungssystem vorhanden, bieten mobile Luftreiniger eine praktische Lösung. Sie
filtern mehr als 99,95 % (Europäischer HEPA-13-Standard) der Schadstoffe aus der Luft. Worauf es bei Luftreinigern
ankommt und welche Richtlinien es für bessere Luftqualität gibt, erklärt in diesem Beitrag Nicola
Cassanelli, Category Director Hygiene Services beim weltweit tätigen Hygienedienstleister Rentokil Initial.
Viruskiller 102
– für Räume
bis 165 m 3 .
2020 startete das International
WELL Buildings Institute in
den USA eine Task Force zum
Thema COVID-19 und anderen
Atemwegsinfektionen. Über
540 Vordenker und Behörden
waren dabei. Herausgekommen
sind acht neue Richtlinien zum
Gebäudemanagement. Das
Strategiedokument zeigt den
Weg in eine sicherere Zukunft.
Die erste Richtlinie zielt auf eine
bessere Allgemeinhygiene, die
zweite auf die Verbesserung
der Luftqualität ab. Ein Teil der
neuen Strategie für bessere
Luftqualität ist die Luftfiltration.
Es wird empfohlen, ausreichend
Luftfilter zu installieren sowie
ein Wartungsprotokoll für diese
zu entwickeln und umzusetzen.
Um sicherzugehen, dass sie die
beste Lufthygienelösung und
den besten Schutz erhalten,
sollten Betriebsinhaber folgende
vier Punkte beachten:
1. Hocheffiziente Filter
Bei vollem Potenzial können
hocheffiziente Partikelfilter
mehr als 99,95 % der Partikel
entfernen, die 0,3 Mikrometer
oder größer sind. Das sind z.B.
Staub, Bakterien, Viren und
Schimmelpilze. Oft gibt es in
Gebäuden keine Möglichkeit,
permanent frische Luft hereinzulassen.
In geschlossenen
Räumen ohne Belüftung baut
sich die Verschmutzung auf und
nimmt zu, wenn sich Menschen
bewegen und Hautschuppen,
Staub und Schmutz anfallen.
Filter mit medizinischer Qualität
– wie HEPA 13 – bieten eine
Beseitigt Bakterien und Viren: der Inspire
Air Luftreiniger. Fotos: Rentokil
physikalische Falle und verhindern,
dass sich schädliche
Partikel in der Luft ansammeln.
Und sie verringern die Wahrscheinlichkeit,
dass diese sich
auf Oberflächen absetzen.
2. Wartung der Reiniger
Luftreiniger müssen in regelmäßigen
Abständen gewartet werden.
Der Filter muss regelmäßig
ordnungsgemäß – abhängig
vom Grad der Luftverschmutzung
in der Umgebung – ausgetauscht
und entsorgt werden.
Laut WELL Buildings Institute ist
die Wartung der Filter entscheidend,
um ordnungsgemäße
Luftreinigung zu gewährleisten.
3. Effiziente Geräte
Die „Clean Air Delivery Rate“,
kurz CADR, gibt Aufschluss
darüber, wie effektiv ein Gerät
Schadstoffe filtert, d.h., wie
schnell es die Luft in einem
Raum reinigt. Je höher der
Wert, desto intensiver und
schneller wird die Luft gefiltert.
Eine Einheit mit einer CADR von
600 m 3 /h reinigt die Luft schneller
als eine mit einer CADR von
400 m 3 /h. Die Effizienz eines
Gerätes hängt von der Größe
des Raumes ab, in dem es
aufgestellt ist. Die optimale Zahl
von Geräten für die individuellen
Anforderungen eines Raumes
lässt sich problemlos in einem
Beratungsgespräch mit einem
Hygienedienstleister ermitteln.
Unabhängig davon, ob in einem
Gebäude ein festes HLKK-
System (Heizung, Lüftung,
Klima, Kälte) vorhanden ist
oder nicht, können zusätzlich
mobile Luftreiniger in stark
frequentierten Arbeitsbereichen
aufgestellt werden, um die Luft
effektiv und effizient zu reinigen.
Zu den Hotspots gehören
offene Bereiche, in denen
sich viele Personen lange Zeit
aufhalten. Luftreiniger filtern im
Gegensatz zu HLKK-Systemen
die direkte Umgebungsluft, die
durch Staubpartikel, Husten,
Niesen und Atemtröpfchen von
Menschen belastet wird – auch
von außen hereinkommende
Luft. HLKK-Systeme ohne
Nachrüstung mit HEPA-Filter
können die Umgebungsluft
nicht effektiv aufnehmen und
filtern. Am effektivsten für eine
gute Lufthygiene wirkt daher
eine Kombination aus beiden
Reinigungssystemen.
4. Echtzeitanzeige für Qualität
Echtzeitanzeigen für die
Raumluftqualität (IAQ) bieten
zusätzliche Sicherheit. In einer
2020 durchgeführten Umfrage
von Rentokil Initial gaben 41 %
der Befragten an, dass sie beruhigter
wären, wenn sie Informationen
über die Luftqualität in
ihrem Arbeitsumfeld hätten. Mit
Echtzeit-IAQ-Anzeigen macht
ein Unternehmen deutlich, dass
ihm Gesundheit, Sicherheit und
Wohlbefinden seiner Mitarbeiter
wichtig sind. Sie erhöht zudem
das Vertrauen in die Zuverlässigkeit
des Luftreinigungsgeräts.
Rentokil Initial
Robert-Perthel-Straße 81
D-50739 Köln
www.initial.com/de
28 www.hygiene-report-magazin.de
juli
lufthygiene
VDI fordert Wartungs-/Reinigungsqualifikation
Neue Blätter der Richtlinie 2052 „Raumlufttechnik Küchen“ – Schulungen sind Pflicht
Die Weißdrucke der VDI Richtlinie 2052, Blatt 2 und Blatt 3 MT „Raumlufttechnik Küchen“ sind erschienen. Sie enthalten
wichtige Neuerungen, die die Reinigung und Wartung von Abluftanlagen betreffen. Neu ist die Forderung nach
Qualifikation für alle, die an Lüftungsanlagen von Küchen tätig sind. Schulungen für Küchenbetreiber, Personal aus dem
Facility-Management (FM), Wartungs- und Reinigungsfirmen sowie Schornsteinfeger sind deshalb ab sofort verpflichtend.
Der Deutsche Fachverband Luft- und Wasserhygiene e.V. (DFLW) bietet deshalb Schulungstermine an.
In professionellen Küchen ist
die Raumluft durch Gerüche,
Fettbestandteile und gasförmige
Verbrennungsprodukte belastet.
Deshalb müssen Betreiber
Forderungen nach Gesundheitsund
Arbeitsschutz erfüllen.
Diese betreffen auch den vorbeugenden
Brandschutz im Zusammenhang
mit Luftleitungen
und die mikrobiologische
Belastung der zugeführten Luft.
Da Lebensmittel verarbeitet
werden, bestehen Mindeststandards
hinsichtlich der Hygiene,
die u.a. durch die Art der
Luftführung beeinflusst werden.
Zudem spielen Konditionen mit
Temperatur, Feuchtigkeit sowie
Zugluft für den Arbeitsschutz
eine große Rolle.
„Will man Hygiene, Arbeitsschutz
und optimalen Betrieb
einer Raumlufttechnischen
Anlage gewährleisten, muss die
regelmäßige Wartung und Reinigung
fachlich einwandfrei sein“,
sagt Anja Rothmund, Geschäftsführerin
der Gesec Hygiene +
Instandhaltung GmbH + Co.
KG. Das Augsburger Unternehmen
bietet mit technischer
Tiefenhygiene, Hygieneinspektionen
und vorbeugendem
Brandschutz Dienstleistungen
rund um die Küchenzu- und
-abluft. „RLT-Anlagen müssen
in optimaler Weise belastete
Luft abführen und gleichzeitig
das Nachströmen hygienisch
bedenklicher Luft sowie die
Beeinträchtigung angrenzender
Küchenbereiche verhindern.“
Die VDI 2052 „Raumlufttechnik
Küchen“ bezieht sich auf
gewerbliche Küchen mit einer
Gesamtanschlussleistung von
mehr als 25 kW der feuchte-
und wärmeabgebenden
Geräte. Bisher waren in Blatt 1
schwerpunktmäßig die Planung,
die Beschaffenheit und die Ausführung
von Lüftungsanlagen in
Küchen geregelt. Da auch der
richtigen Wartung und Instandhaltung
eine wichtige Rolle für
hygienischen und energiesparenden
Betrieb zukommt, und
damit zudem Sicherheitsrisiken
verbunden sind, sahen Branchenvertreter
in den letzten
Jahren zunehmend die Notwendigkeit,
die Norm um Blatt 2
und 3 zu ergänzen.
Eine Fettfangrinne in der Lüftungsdecke einer gewerblichen Küche vor (links) und nach der Reinigung.
Fotos: Gesec
In dem im Januar 2022 im
Weißdruck erschienenen Blatt
2 der Richtlinie liegt der Fokus
auf der Relevanz von Wartung
und Reinigung. Besonderes Augenmerk
wird auf vorbeugenden
Brandschutz, Betriebssicherheit,
Energieeffizienz und ganzheitliche
Hygiene gelegt. In dem
neuen Blatt 3 der VDI 2052, das
den Zusatz MT für die Interaktion
von Mensch und Technik
enthält, sind insbesondere
genaue Anforderungen an eine
Qualifizierung bezüglich Wartung
und Kontrollmaßnahmen
genannt. Eine Schulung der
Kategorie „WKT-Küchenabluft“
ist ab sofort für alle verpflichtend,
die an Lüftungsanlagen
von Küchen arbeiten.
Der Schulungsinhalt ist genormt
und umfasst Infos über die in
der VDI 2052 beschriebenen
Grundlagen zu Lüftungstechnik,
Betrieb, Funktionsweisen und
hygienischen Aspekten von
Küchenabluftanlagen (WKT1).
Im Teil WKT 2 wird die Kontrolle
physikalischer Kenngrößen,
von Überwachungssystemen
und Regelgrößen beschrieben.
Teil WKT 3 umfasst eine
Einweisung in alle Aspekte der
Instandhaltung von Küchenabluftanlagen.
Teil WKT 4 dient
der Vermittlung maßgebender
Rechtsvorschriften und technischer
Regeln für Betrieb und
Wartung. Es werden u.a. Verantwortlichkeiten
bzgl. Erstellung
des Reinigungskonzeptes, des
Reinigungs-, Instandhaltungsund
Hygieneplans sowie der
Gefährdungsbeurteilung geklärt.
Diese sind z.T in der VDI-2052-
Neufassung neu geregelt.
Die DFLW-Schulungen dauern
einen Tag und enden mit einer
Prüfung. Dozentin ist Anja Rothmund.
Termine (z.B. 23. August
in Bad Brückenau) unter:
https://dflw.info/raumlufthygiene
Deutscher Fachverband für
Luft- und Wasserhygiene e.V.
Marburger Straße 3
D-10789 Berlin
www.dflw.info
Gesec Hygiene KG
Gubener Straße 32
D-86156 Augsburg
www.gesa.de
29
qualitätsmanagement
3·22
Sensorische Methoden in der QS entscheidend
DLG-Trendmonitor: Betriebliche Lebensmitteltests digitaler – Reinigungsaufwand steigt
Der kürzlich veröffentlichte Trendmonitor Lebensmittelsensorik der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) gibt
einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und fokussiert auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
stehende aktuelle Aspekte und Entwicklungstrends der sensorischen Tätigkeiten in der Lebensmittelproduktion. Deutlich
wurde, dass der Stellenwert der Sensorik im Mehrjahresvergleich sukzessive zugenommen hat, und er auch künftig weiter
an Bedeutung gewinnen wird. Die vielseitigen Verbraucheranforderungen an den Geschmack von Lebensmitteln und Getränken,
aber auch das von Rohstofflimitationen und Reformulierungen betroffene Rezepturmanagement machen vor allem
in der Produktentwicklung und Qualitätssicherung den Einsatz professioneller sensorischer Methoden erforderlich.
Der im zweijährigen Turnus erscheinende
Trendmonitor gilt als
Impulsgeber für die Weiterentwicklung
und Professionalisierung
der Lebensmittelsensorik.
Die jüngste Online-Befragung
fand unter Federführung des
DLG-Ausschusses für Sensorik
und der Hochschule Fulda,
Fachbereich Lebensmitteltechnologie,
statt. 177 Fachund
Führungskräfte aus der
deutschsprachigen Lebensmittelwirtschaft
nahmen teil.
Anwendungsfelder/Methoden
Bei den Anwendungsfeldern
dominieren wie in den Jahren
zuvor Aufgaben aus der Qualitätssicherung,
wie die „Überprüfung
von Produktstandards“,
die „Überprüfung von Reklamationen“
sowie „Wareneingangskontrollen“.
Auffallend ist,
dass der Bereich „Lagertests,
MHD-Tests“ zugenommen hat.
Vermutlich steht dies im Zusammenhang
mit dem permanent
verkürzten Time-to-Market und
dem branchenübergreifend
vermehrten Einsatz alternativer
pflanzlicher Rohstoffe. In der
Produktentwicklung werden
sensorische Methoden vor allem
bei der „Rezepturanpassung/
-neuentwicklung“ genutzt.
Prüfermanagement
Charakteristisch ist für die Prüfer
und Experten-Panels, die im
Rahmen von analytischen Prüfungen
als „Messinstrument“
eingesetzt werden, dass sie
„sensorisch und produktspezifisch
geschulte Mitarbeiter“ sind
und sich als ein „konstantes
Mitarbeiter-
Panel“ regelmäßig
zu
Prüfungen
zusammenfinden.
Bei den Konsumentenpanels
im
Bereich der
hedonischen
Prüfungen
wird von
knapp der
Hälfte der
Befragten
auf ein
„Konstantes
Mitarbeiter-Panel“, also auf
„betriebsangehörige nicht
sensorisch geschulte Konsumenten“
zurückgegriffen. Rund
34 Prozent der Befragten setzt
projektabhängig auf wechselnde
betriebsfremde Konsumenten.
Instrumentelle Sensorik
Geräte zur „Instrumentellen
Sensorik“ sind wichtige
Bestandteile im Rahmen der
Produktanalytik in der Lebensmittelbranche.
Rund die Hälfte
der Befragten nutzt unterstützend
und ergänzend zur
Humansensorik Geräte im Bereich
der „Optischen Analyse“,
gefolgt von solchen zur „Texturanalyse“.
Bei der „Optischen
Analyse“ dominieren, wie auch
im Vorjahr,
„Spektralphotometer“
und
„Colorimeter,
Chroma-
Meter“.
Eine
Zunahme,
wenngleich
auf
niedrigem
Niveau, hat
der Einsatz
von in der
Regel auf
Kamerasystemen
basierenden „Elektronischen
Augen“ erfahren. „Texture Analyser“
und „Viskosimeter“ sind
nach wie vor die am meisten
eingesetzten technischen Instrumente
in der Texturanalyse.
Digitalisierung
und Automatisierung
Rund 40 bis 60 Prozent der
Befragungsteilnehmer setzen
sich mit der „digitalen Prozessunterstützung“
in der Expertensensorik
auseinander. Dabei
sind die digitale „Systematische
Archivierung der Prüfergebnisse“
und die elektronische
„Erhebung der Prüfergebnisse“
am häufigsten umgesetzt,
gefolgt von der „Dokumentation
einzelner Prüferleistungen“
und der „Dokumentation der
Panelleistungen“. Geringere
Anwendung (Angaben jeweils
unter 15 Prozent) finden
aktuell IT-basierte bzw. automatisierte
Datenanalysen in
Form von Trendanalysen bzw.
Auswertungen der Prüfer- und
Panelleis tungen.
Die unternehmensinterne
digitale Vernetzung der Daten
aus der Lebensmittelsensorik
mit Labormanagementsystemen
(LIMS) und die Digitalisierung
der Reklamationsbearbeitung
sind bislang am stärksten als
„Digitale Geschäftsmodelle“
umgesetzt.
Eine Vernetzung zwischen Unternehmen
innerhalb der Wertschöpfungskette
ist hingegen
am wenigsten realisiert. Rund
15 bis 25 Prozent der Teilnehmer
setzen sich damit derzeit
in Projekten auseinander. Mit
der digitalen Konsumentenforschung
beschäftigt sich aktuell
knapp ein Drittel der Befragten.
Dabei dominiert der Einsatz von
„Online-Fragebögen“ vor der
Nutzung von „Virtual Reality
Instrumenten“.
30 www.hygiene-report-magazin.de
juli
qualitätsmanagement
Sensorik und Corona
Der Digitalisierungsgrad von
Prozessen und der Einsatz von
speziellen web-basierten und
dezentral nutzbaren Softwareprogrammen
sowie Apps
begünstigte gerade während der
Corona-Pandemie die Aufrechterhaltung
sensorischer Tätigkeiten.
Der höheren Effizienz
standen allerdings entgegen: ein
Mehraufwand beim Probenversand
der dezentralen Verkostungen,
intensive Reinigungsprozesse
im Sensoriklabor sowie
eine höhere Prüffrequenz der
halbierten Prüfergruppen.
Drei Viertel der Befragten
nutzten keine Sensorik-Software,
sondern Papierbögen.
Dass die Verantwortlichen das
Potenzial IT-gestützter Tools
erkannt haben, zeigen die
Ergebnisse zu den geplanten
Investitionen, die größtenteils
die Infrastruktur fokussieren.
Weitere Verbesserungspotenziale,
die aus den Erfahrungen
der Corona-Pandemie abgeleitet
werden können, sind hybride
Konzepte. Einen räumlichen
Wechsel oder auch die Kombination
von Präsenz und Digital
kann sich rund ein Drittel der
Befragten sowohl bei Verkostungen
als auch bei Panelschulungen
vorstellen. Dabei
spielen, die Präsenz ergänzende,
digitale Briefings über
Online-Konferenz-Tools oder
E-Learning-Module ebenso eine
Rolle wie gemeinsame zeitgleiche
(synchrone) oder getrennte,
individuelle bzw. flexible (asynchrone)
Abläufe.
Zukunftsthemen/Aufgaben
Die TOP-5-Bereiche fallen unter
den Oberbegriff „Rezepturmanagement“.
Sie wurden von den
Befragten als „sehr wichtig“
bzw. „wichtig“ eingeschätzt.
Konkret handelt es sich um
die Themen „Nachhaltigkeit“
(Platz 1), „Gesundheit“, „Clean
Labeling“ und „Produktinnovationen“.
Auf den Plätzen 6
bis 10 folgen die „Reformulierung“
sowie aus dem Bereich
der „Humansensorik“ die
sensorischen „Methoden in Forschung
& Entwicklung“ und die
„Methoden in QS“. Bedeutend
sind zudem „Fortbildungen“ zur
vertiefenden und fortlaufenden
„Qualifizierung“ in der Sensorik.
Fazit
Wie groß die Bedeutung der
Digitalisierung auch für den
Bereich der Lebensmittelsensorik
ist und welche Potenziale zur
Effizienzsteigerung bzw. Qualitätsverbesserung
vor allem im
Prüfer- und Datenmanagement
erzielt werden können, hat die
Corona-Pandemie gezeigt.
Hybride Konzepte, die geschickt
vorhandene Online-Tools mit
persönlichen Treffen verbinden,
IT-Systeme zur Künstlichen Intelligenz
und weitere Prozessautomatisierung
werden zukünftig
die professionelle Lebensmittelsensorik
weiter durchdringen.
Mit diesen Entwicklungen einher
geht die Notwendigkeit der
weiteren Professionalisierung
humansensorischer Tätigkeiten
durch regelmäßige Fortbildungen
und eine proaktive
Auseinandersetzung mit den
sich stetig weiterentwickelnden
wissenschaftlich fundierten
sensorischen Methoden zur
Beurteilung von Lebensmitteln.
Der DLG-Trendmonitor 2022 ist
erhältlich bei:
DLG e.V., Fachzentrum Lebensmittel,
Bianca Schneider-Häder,
Telefon 069-24788-360; E-Mail:
B.Schneider@DLG.org oder als
Download unter:
https://www.dlg.org/de/lebensmittel/themen/publikationen/
trendmonitor/
DLG e.V.
Eschborner Landstraße 122,
60489 Frankfurt am Main
www.dlg.org
„Putzen statt rutschen“ – mit
Reinigungsplan und festen Regeln
BGN mahnt zu Bodenhygiene im Lebensmittelbetrieb
Verschmutzte Fußböden sind
nicht nur ein Hygienerisko in
Lebensmittelunternehmen,
sie sind auch Rutschfallen.
Das zeigt die Unfallstatistik
der Berufsgenossenschaft
Nahrungs mittel und Gastgewerbe
(BGN). Deswegen rät
die BGN, trotz aller Hektik im
Arbeitsalltag die Bodenflächen
in Produktions-, Küchen- und
anderen Bereichen stets sauber
zu halten.
Wenn ein Soßenklecks,
Wasser,
Fett oder Öl,
Gemüse- oder
Fleischreste auf
dem Fußboden landen,
wo Beschäftigte
arbeiten oder
ständig unterwegs
sind – dann ist
der schmerzhafte
Ausrutscher häufig
nur einen Schritt
entfernt. Deswegen sind Verunreinigungen
in Arbeits- und
Gehbereichen immer sofort
vom Boden zu entfernen,
zusätzlich zur arbeitstäglichen
HACCP-gerechten Reinigung
nach Produktionsende.
BGN-Tipps zur richtigen und
effizienten Bodenreinigung:
u Verschüttetes Wasser gleich
aufwischen.
u Speisen- und Soßenreste
sofort und gründlich entfernen.
u Um Fettverschmutzungen
vollständig zu entfernen, muss
die Reinigungsmittellösung
warm genug sein und über
dem Schmelzpunkt des Fettes
liegen. Bei pflanzlichen Fetten
reichen in der Regel 40 °C,
bei tierischen Fetten sollte die
Temperatur 50 °C betragen.
u Nicht zu viel Reinigungsmittel
verwenden, immer die
Dosierangaben des Herstellers
beachten. Denn: Rückstände
des Mittels, die auf dem Bodenbelag
verbleiben, machen
ihn glatt – vor allem, wenn der
Boden anschließend
feucht wird.
u Direkt nach der Reinigung
die entstandene Feuchtigkeit
beseitigen.
u Bevorzugen Sie
hautschonende
Reinigungsverfahren
ohne
oder mit wenig
Hautkontakt und
den Einsatz von
weniger hautbelastenden
Stoffen.
Stellen Sie auf die
Reinigungsmittel
abgestimmte
Schutzhandschuhe
und regenerierende
Hautpflegemittel bereit.
Geeignetes Schuhwerk mit
rutschhemmenden Sohlen ist
selbstverständlich.
u Zeigen und erklären Sie
Ihren Beschäftigten immer
wieder die richtige und sichere
Reinigung.
u Legen Sie alle wichtigen
Kriterien (wo, was, wann, wie,
womit, wer) in einem Reinigungsplan
fest und hängen
Sie diesen gut sichtbar im
Betrieb beziehungsweise in
der Küche auf.
Mehr Informationen und Tipps
zum Nachlesen:
DGUV Regel 110-003
„Branche Küchenbetriebe“,
Abschnitt 3.7 sowie Abb. 3
„Hautschutz- und Hygieneplan
für Küchen“
www.dguv.de www.bgn.de
31
qualitätsmanagement
3·22
Flexible Finanzierung zur Anschaffung
innovativer Technologie – eine saubere Sache
Wie Unternehmen Kurs auf digitale Produktion und Qualitätskontrolle nehmen können
Kürzliche Rückrufaktionen zeigen, wie wichtig der saubere Umgang mit althergebrachten Problemen der Nahrungsmittel-
und Getränkeproduktion ist. Mehr denn je gilt es im Angesicht der sich anbahnenden Energie- und Rohstoffkrise
Ausfallzeiten und Risiken in der Produktionskette tunlichst zu vermeiden. Eine große Auswahl an neuer digitaler und
automatisierter Technologie hilft dabei, (Verarbeitungs-)Prozesse zu optimieren, Energie zu sparen und die Lebensmittelsicherheit
zu verbessern. Mathias Langhans, Global Account Manager Molkereien der Siemens AG (München), und Kai-Otto
Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemens Finance & Leasing GmbH, erläutern in diesem Beitrag, wie die
Symbiose aus intelligenter Technologie und smarter Finanzierung der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zugutekommt.
Innovative Technologien
Die neue Generation digitaler
Technologien ermöglicht es
Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern,
alle Datenpunkte
(z.B. Sensoren (1) ) ihrer unterschiedlichen
Anlagen und
Kontrollsysteme miteinander
zu vernetzen (2) und so einen
ganzheitlichen Überblick über
die Performance einer Fabrik
zu erhalten (3) . Durch die
Vernetzung können Probleme
und Effizienz lücken schneller
Mehr Lebensmittelsicherheit: Automatisierung
und Digitalisierung machen sie möglich.
erkannt werden (4) . Anhand
von Performance-Benchmarks
können kontinuierliche Verbesserungen
genau gemessen
werden. Durch Einsatz
digitaler Technologie könnten
durchschnittlich bis zu 50 %
der Aufgaben in der gesamten
Lieferkette automatisiert werden
(5) , was nicht nur positive
Auswirkungen auf die Produktivität
und die Minderung der
Betriebskosten hätte (6) , sondern
auch dem Arbeitskräftemangel
entgegenwirken würde (7) .
Vorteile in der Praxis
Ein Lebensmittelproduzent hat
beschlossen, in digitale Technologie
und Automatisierung
zu investieren und stattete an
einer Produktionslinie Maschinenbediener
und
Führungskräfte mit
Bildschirmen und
Tablets aus. Sie
zeigen zuvor papierbasierte
Informationen
an, so dass die
Beschäftigten in der
Anlage über Echtzeitdaten
verfügen.
Dies beschleunigt die
Entscheidungsfindung
an der Produktionslinie
enorm. Mit
Echtzeitdaten aus
digital verknüpften Systemen zu
Gewicht, Temperatur, Feuchtigkeit
und Rohstoffeinsatz können
die Teams jetzt schneller feststellen,
ob Zwischenprodukte
den Qualitätsstandards entsprechen
oder sofort Maßnahmen
ergriffen werden müssen.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit
von digitaler Technologie zur
Verbesserung der Lebensmittelsicherheit
ist eine lückenlose
Detektion und Dokumentation
entlang der Liefer- und Produktionskette.
Um mit der wachsenden
Besorgnis über Allergene in
Lebensmitteln Schritt halten zu
können, müssen Nahrungsmittel-
und Getränkehersteller ihre
Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit
entlang der Lieferkette
überarbeiten. Dies soll sicherstellen,
dass es nicht zu Chargenrückrufen
wegen plötzlich
auftretender Unverträglichkeiten
und allergischer Reaktionen bei
Menschen kommt. Dies ist jedoch
keineswegs eine einfache
Aufgabe: Es gibt zusätzliche
Sicherheitsstufen, die für eine
präzise Identifizierung von
Restallergenen, eine verbesserte
Probenanalyse oder eine
strenge Dokumentation der Inhaltsstoffe
erforderlich sind. Ein
präziser Etikettendruck muss
zudem jederzeit sicherstellen,
welche Allergene in einem
Produkt vorhanden sind. Durch
den Einsatz digitaler Systeme
(insbesondere mit Hilfe von
Biosensoren) kann das „Rätselraten“
bei der Identifizierung
und Beseitigung von Allergenen
Mathias
Langhans (r.)
Global Account
Manager Molkereien
bei der
Siemens AG
Kai-Otto
Landwehr (l.)
Vorsitzender
der Geschäftsführung
der
Siemens
Finance & Leasing
GmbH
in der Lieferkette entfallen und
eine Analyse in Echtzeit gewährleistet
werden.
Die vorangegangenen Beispiele
zeigen: Die Verbindung von
digitaler Transformation und
Automatisierung bietet immense
Potenziale, um Gewinnmargen
in der Nahrungsmittel- und
Getränkeherstellung erheblich
zu beeinflussen und Qualitätssicherung
in jedem Produktionsschritt
sicherzustellen.
Zu den Vorteilen gehören außerdem
die schnellere Lösung
von aufkommenden Problemen,
eine geringere Variabilität von
Prozessparametern, minimierte
Rohstoffverluste, eine Reduzie-
32 www.hygiene-report-magazin.de
juli
qualitätsmanagement
In der Lebensmittel-/Getränkeindustrie ist Innovation in der Produktion unerlässlich
für Food Safety, im Qualitäts-, Energie- und Personalmanagement.
Der Schlüssel liegt nach Meinung
der Experten in der Kombination
von Spitzentechnologie
(Soft-& Hardware) und Finanzkompetenz,
wie sie etwa bei der
Firma Siemens zu finden ist.
Angefangen mit der Hilfe durch
Experten, die die Anforderungen
und die Technologien verstehen
und wissen, wie sie in der Praxis
funktionieren. Bis hin zur Unterstützung
durch Finanzierungsprofis,
die Investitionen auch
unter schwachen oder volatilen
Geschäftsbedingungen, wie sie
die Nahrungsmittel- und Gerung
des Energieverbrauchs,
die verbesserte Produktions-/
Kos teneffizienz und eine erhöhte
Produktivität.
Das Problem: Investitionen
in die Zukunft trotz
andauernder Krisen
Angesichts der engen Gewinnspannen
in der Branche,
insbesondere bei Produkten mit
kurzer Lebensdauer, können
relativ kleine Verbesserungen
bei den Betriebskosten einen
erstaunlich großen Beitrag
zum Gewinn leisten. Für die
Nahrungsmittel- und Getränkehersteller
stellt sich jedoch
die Frage, wie sie in unsicheren
Märkten mit Optimismus in
technologische Verbesserungen
investieren können. Die Pandemie
hat dazu geführt, dass in
Europa (8) das verfügbare Kapital
durch die hohe Unternehmensverschuldung
eingeschränkt ist.
Dies behindert die notwendigen
Investitionen in Technologie und
digitale Lösungen, da die Unternehmen
weiterhin sehr vorsichtig
sind, ihre eigenen Mittel zu
investieren. Wer jedoch sein
Geld nicht in die Automatisierung
und die digitalen Technologien
der neuen Generation
steckt, wird den Anschluss
verlieren.
Oder wie es in einer Studie
heißt: „Die Bedeutung der digitalen
Transformation wird für die
Vorreiter nur noch größer. 56 %
der digitalen Pioniere erhöhen
ihre Technologieausgaben in
Folge von COVID-19, während
nur 34 % der digitalen Nachzügler
in diesem Bereich mehr
ausgeben wollen.“
Die Lösung: intelligente
Technologie, ermöglicht
durch flexible Finanzierung
Wie also können Nahrungsmittel-
und Getränkehersteller die
dafür notwendigen Investitionen
tätigen, um der Konkurrenz
voraus zu sein und gleichzeitig
ihre Gewinne zu steigern?
tränkehersteller heute erleben,
ermöglichen.
Durch die Nutzung flexibler
Finanzierungsmodelle können
Nahrungsmittel- und Getränkehersteller
nicht nur ihre
Zahlungen entsprechend dem
Liquiditätsprofil des Unternehmens
durch flexible Finanzierungszeiträume
anpassen
(9)
, sondern auch garantierte
Zinssätze über den gesamten
Finanzierungszeitraum festschreiben,
um die Stabilität bei
wirtschaftlichen Schwankungen
zu erhalten. Die Zahlungen
können gegebenenfalls an
Geschäftsergebnissen wie
Abfallreduzierung, Produktivitätssteigerung,
Energieeffizienz
usw. ausgerichtet werden (10) .
Intelligente Technologien: Künftig ein Standard
für die Lebensmittelproduktion. Fotos: Siemens
Betriebe können Zugang zu
zusätzlichen Finanzmitteln ohne
Auswirkungen auf bestehende
Bankkreditlinien bekommen
und so wertvolles Kapital für
aktuelle taktische oder strategische
Anforderungen wie
etwa Vertriebsinitiativen, die
Einstellung von Fachkräften
oder Logistikmaßnahmen einsparen.
Zusätzlich hilft flexible
Finanzierung dabei, kurzfristige
Steuervergünstigungen und
Abschreibungen zu nutzen und
frei zu gestalten.
Fazit
Die Kombination aus innovativer
Technologie und flexibler Finanzierung
bietet der Nahrungsmittel-
und Getränkeindustrie einen
nachhaltigen Weg zur Modernisierung,
Automatisierung und
digitalen Umgestaltung der Prozesse.
Eine solche Veränderung
ist derzeit sehr dringlich und
führt zu eindeutigen Vorteilen.
Weitere Praxisbeispiele, Whitepaper
und Informationen unter:
www.siemens.de/nug
www.siemens.de/leasing
(1) Food Processing, How Industry
4.0 is driving change within food and
beverage industry 3 Feb 2020
(2) Food & Safety Tech, How Industry
4.0 Affects Food Safety and Quality
Management, 20 May 2019
(3) Food & Bioproducts Processing,
Koulouris et al, Applications of
process and digital twin models for
production simulation and scheduling
in the manufacturing of food
ingredients and products, Volume
126, March 2021, Pages 317-333
(4) Ebd.
(5) https://new.siemens.com/us/
en/company/press/siemens-stories/
digital-industries/industry-is-wherethe-real-potential-of-ailies.html
(6) Marsh, Food Manufacturing
– Are You Ready
for Industry 4.0,
Dec 2017
(7) Sustainability, Thomas
et al, Smart systems
implementation in UK
food manufacturing companies,
21 Nov 2018
(8) https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-11-23/
europe-s-corporate-debt-binge-risksyears-of-post-pandemic-pain
(9) FMCG Magazine, Digitalisation in
the food manufacturing industry and
the role of smart finance,
12 Apr 2019
(10) Automation World, Effective Manufacturing
Analytics Need Finance
and IT, 9 Jul 2020
Siemens Finance & Leasing
GmbH
Otto-Hahn-Ring 6
D-81739 München
info-sfl.sfs@siemens.com
Infoline: 0800 636-6360
33
praxis
3·22
Jan Martijn
Ein neuer Umfang hygienischer Reinigung
Clean is Changing, Teil 1: Funktionale/psychologische Aspekte verstehen und umsetzen
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind in allen Bereichen spürbar. Neben einer ganz neu gewonnenen Wertschätzung
für die Fachkräfte der Reinigungsbranche sticht vor allem ein gestiegener Reinigungsumfang und ein wesentlich
höheres Hygienebewusstsein in der Öffentlichkeit hervor. Wo noch vor zwei Jahren oberflächliche Sauberkeit als ausreichend
betrachtet wurde, gelten heute Reinigungsstandards wie in Produktionsanlagen für Lebensmittel oder medizinischen
Einrichtungen. Produktmanager Jan Martijn vom Reinigungsgerätehersteller Nilfisk (Bellenberg) vermittelt deshalb in der
hier beginnenden Fachserie „Clean is Changing“ umfassendes Know-how, das Reinigungsprofis helfen soll, dem Paradigmenwechsel
angemessen zu begegnen. In den Beiträgen werden die vier „Dimensionen der Sauberkeit“ im Detail vorgestellt
– den Anfang macht in dieser Ausgabe der neue Umfang hygienischer Reinigung.
Bereits zu Beginn der Pandemie
wurde erkannt, dass der
SARS-CoV-2-Erreger längere
Zeit auf Oberflächen überlebt,
wodurch diese zu potenziellen
Infektionsquellen wurden. (1)
Dementsprechend gehört heute
die regelmäßige und gründliche
Reinigung zum zentralen Baustein
jedes Hygienekonzepts.
Der Paradigmenwechsel in der
Reinigungsbranche lässt sich
aber auch auf das hohe Sicherheitsbedürfnis
von Kunden,
Besuchern und Mitarbeitern
zurückführen. Heute ist Reinigung
mehr denn je gleichbedeutend
mit Sicherheit. Um die
veränderten Anforderungen zu
verstehen, genügt die Formel
„Mehr Sauberkeit = Mehr
Sicherheit“ alleine jedoch nicht.
Entscheidend ist die Unterscheidung
in eine funktionale
und eine psychologische Ebene
der Reinigung und wie diese im
Zusammenspiel funktionieren.
Gründlich und effizient:
die funktionale Ebene
Den Anfang macht die funktionale
Ebene der Reinigung, die
für viele Unternehmen vor Ausbruch
der Pandemie absoluten
Vorrang hatte. Konkret werden
auf ihr die verschiedenen Aspekte
der Reinigung strikt nach
ihrer Wirkung bewertet. Sprich:
Jan Martijn
Produktmanagement bei der
Nilfisk GmbH in Bellenberg
die gewählten Verfahren, die
verwendete Technik sowie
die eigentliche Frequenz und
Gründlichkeit der Reinigungsarbeiten.
Für die Verantwortlichen
stehen somit bei der Auswahl
von Produkten und der Implementierung
neuer Methoden
Effektivität und Effizienz im
Fokus. Sämtliche getroffenen
Entscheidungen müssen sich
daran messen lassen, ob sie
zur Erfüllung der angestrebten
Reinigungsstandards beitragen.
Wie das optimale Hygienekonzept
im Detail aussieht und
welches Equipment hierfür
nötig ist, kann sich im Einzelfall
jedoch stark unterscheiden. So
stellt sich etwa seit dem Beginn
der COVID-19-Pandemie für
öffentliche Einrichtungen die
Frage, ob zusätzlich zur Reinigung
auch eine Desinfektion
vielgenutzter Oberflächen nötig
ist. Wo diese Frage bejaht wird,
müssen im nächsten Schritt
Umfang und Häufigkeit der
Desinfektion definiert werden.
Besonders in hygienekritischen
Arealen hängt eine konstant
hohe Reinigungsfrequenz
und -gründlichkeit direkt von
durchdachten Prozessen und
leistungsfähiger Technik ab. Nur
so kann das steigende Arbeitspensum
mit bestehendem
Personal und ohne übermäßige
Belastung bewältigt werden.
Vertrauen und Sicherheit:
die psychologische Ebene
Sauberkeit steht mehr denn je
für Sicherheit – und Sicherheit
schafft Vertrauen. Diese psychologische
Ebene der Reinigung
wirkt sich direkt auf den
Geschäftserfolg aus. Wie eine
Umfrage von Deloitte Consulting
(2)
ergab, werden Sauberkeit
und Sicherheit mittlerweile
durchweg als absolute Notwendigkeiten
verstanden. Vertrauen
in die Sicherheit beeinflusst
demnach bei potentiellen Kunden
die Kaufentscheidung und
hat direkten Einfluss auf die
Produktivität der Mitarbeiter.
Ein wirksames Reinigungskonzept
zu implementieren, reicht
alleine jedoch nicht aus, um
dem öffentlichen Sicherheitsbedürfnis
zu entsprechen. Gäste
und Kunden, aber auch die
eigenen Mitarbeiter erwarten,
dass ihnen Sauberkeit nicht nur
versichert, sondern anschaulich
präsentiert wird. Denn spätestens
seit den Entwicklungen
der vergangenen Jahre werden
hygienische Zustände nicht
mehr als gegeben hingenommen.
Unternehmen und
öffentliche Einrichtungen sind in
der Pflicht, ihre Reinigungsmethoden
transparent zu kommunizieren.
Dadurch machen sie
einerseits deutlich, dass tatsächlich
so gründlich gearbeitet
wird wie erwartet. Zudem lässt
34 www.hygiene-report-magazin.de
juli
praxis
sich auf diese Weise ein grundsätzliches
Verantwortungsbewusstsein
für das Wohlergehen
der Menschen vermitteln.
Die Möglichkeiten, Hygiene
sichtbar zu machen, sind vielfältig.
Während etwa die
Bodenreinigung früher
meist außerhalb der
Öffnungs- beziehungsweise
Arbeitszeiten
stattfand, kann diese
nun auch mitten am
Tag stattfinden. So
wird die Maßnahme
direkt positiv von allen
Anwesenden wahrgenommen.
Aushänge
unabhängiger Zertifizierungen
können
ebenfalls hilfreich sein,
um die Wirksamkeit
des eigenen Vorgehens
glaubhaft zu vermitteln.
Zuletzt kann die
Öffentlichkeit auch ganz gezielt
angesprochen und informiert
werden – etwa mit informativen
Videos oder Schaubildern.
Sauberkeit im Wandel:
Beispiele aus drei Branchen
Die Anforderungen an die
funktionale und die psychologische
Ebene der Sauberkeit
hängen in hohem Maße von
den Bedingungen der jeweiligen
Branche ab. Hotels, Bürogebäude,
Gewerbeflächen oder
Bildungseinrichtungen werden
unterschiedlich genutzt und
erfordern dementsprechend
unterschiedliche Reinigungsund
Hygienekonzepte.
Im Folgenden sollen drei Beispiele
zeigen, wie Reinigungsprofis
ihre Prozesse und Methoden
anpassen können, um den
neuen Sauberkeitsstandards
funktional wie auch psychologisch
gerecht zu werden.
Einzelhandel
Schon seit Jahren wird der
Einzelhandel zunehmend von
Online-Shopping-Angeboten
unter Druck gesetzt – und die
Pandemie beschleunigte diese
Entwicklung drastisch. Doch
auch wenn sich die Situation
normalisiert haben wird, könnte
es noch viele Monate dauern,
bis die Kunden wieder volles
Vertrauen in die Sicherheit physischer
Geschäfte fassen.
Entscheidend hierfür wird sein,
dass hygienische Sauberkeit
konstant sichergestellt und
transparent kommuniziert wird.
Bezüglich der funktionalen
Aspekte liegt die Lösung dabei
nicht in einem bloßen „Mehr“
an Reinigung. Vielmehr sollte
sich das Reinigungspersonal
verstärkt auf bestimmte Kontaktpunkte
konzentrieren, die
sich zu Infektionsherden entwickeln
könnten. Im Einzelhandel
sind hier besonders Einkaufswägen,
Körbe und Kassenbereiche
hervorzuheben, die oft und
intensiv gereinigt sowie desinfiziert
werden müssen. Mithilfe
autonomer Bodenreinigungsmaschinen
lassen sich zudem
große Bodenflächen kontinuierlich
sauber halten.
In psychologischer Hinsicht
hat die öffentlich zugängliche
Verkaufsfläche hierbei höchste
Relevanz. Diese sollte eindeutig
sichtbar gereinigt werden.
Kombiniert mit einer proaktiven
Kommunikation des Hygienekonzepts
– beispielsweise durch
übersichtliche Aushänge – werden
Sauberkeit und Sicherheit
so elementarer Teil der Markenbotschaft.
Professionelle Reinigungskonzepte und -geräte (im Bild die Aufsitz-Scheuersaugmaschine
LIBERTY SC50 UVGI von Nilfisk mit UV-C-Desinfektionstechnologie) verbessern die
Betriebshygiene und stärken das Vertrauen der Mitarbeiter und Kunden. Fotos: Nilfisk
Bildungswesen
Bildungseinrichtungen gehören
zu den wichtigsten gesellschaftlichen
Institutionen, weswegen
ihre Schließung dringend zu
vermeiden ist. Doch besonders
in Schulen lässt sich Hygiene
nicht nur durch individuelle Vorsicht
gewährleis ten. Um Schulen
und Universitäten sauber zu
halten und das Infektionsrisiko
zu minimieren, ist es zunächst
wichtig, die meistfrequentierten
Bereiche zu identifizieren. Oft
handelt es sich hierbei um Sanitärbereiche
sowie Sporthallen
und Cafeterias. Auf diese sollte
ein spezieller Fokus bei der Reinigung
und Desinfektion gelegt
werden. Damit das hauseigene
Reinigungspersonal dabei
möglichst effektiv vorgeht, sind
gezielte Schulungen sinnvoll.
Für eine regelmäßige Tiefenreinigung
bietet sich zudem der
Einsatz professioneller Gewerbereiniger
an. Die Kommunikation
der Maßnahmen sollte nicht nur
Schüler und Lehrer erreichen.
Umfassende Informationen über
das Hygienekonzept stärken
auch das Vertrauen der Eltern in
die Sicherheit ihrer Kinder.
Büros und Verwaltung
Zwar bestimmt aktuell noch das
Home-Office den Arbeitsalltag,
doch die Rückkehr ins Büro
ist absehbar – Hygiene ist hier
also wichtiger denn je. Angestellte
möchten sicher sein,
dass von ihrem Arbeitsplatz
kein Gesundheitsrisiko ausgeht,
um konzentriert arbeiten zu
können. Kunden und Besucher
wiederum lassen ein sichtbares
Reinigungskonzept direkt
positiv in ihre Einschätzung
des Unternehmens einfließen.
Bereits erwähnte Prozesse, wie
etwa die fokussierte Reinigung
hochfrequentierter Kontaktpunkte,
lassen sich auch in
Bürogebäuden implementieren.
Damit diese Maßnahmen klar
kommuniziert werden können,
lohnt es sich, Reinigungspraktiken
und Kontrollen gewissenhaft
zu dokumentieren. Dies
erleichtert zudem die Analyse
und Optimierung der angewendeten
Verfahren.
In den kommenden Teilen der
Expertenserie wird Wissenswertes
zu weiteren Dimensionen
der Reinigung vermittelt:
Technologie, Transparenz und
Nachhaltigkeit.
(1) Robert Koch-Institut, Epidemiologischer
Steckbrief zu
SARS-CoV-2 und COVID-19,
https://www.rki.de/DE/Content/
InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html
(2) https://www.deloittedigital.
com/content/dam/deloittedigital/
us/documents/offerings/offering-
20200626-safety-cleanlinesscovid.pdf
Nilfisk GmbH
Guido-Oberdorfer-Straße 2-10
D-89287 Bellenberg
www.nilfisk.de
35
praxis
3·22
Fisch hygienisch und nachhaltig verpackt
Thimm entwickelte neue Snack-Boxen für das Außer-Haus-Geschäft der Nordsee GmbH
Die Nordsee GmbH mit Hauptsitz in Bremerhaven bietet in über 350 Filialen deutschlandweit Fisch-Spezialitäten für den
Verzehr vor Ort und außer Haus an. Der führende Anbieter von Fischspezialitäten in Europa setzt nun auf neue hygienische
und nachhaltige Verpackungen aus Wellpappe, die die bisherigen Kunststoffverpackungen ablösen. Für die neuen Nordsee-
Snackboxen setzen die Entwickler der beauftragten Thimm Group (Northeim) auf „ComBa ® “-Papiere mit nachhaltiger wasserbasierter
Beschichtung. Diese Papiere zur Herstellung von Wellpappe für den Lebensmitteldirektkontakt, sogenannter
foodWave ® , sind frei von Emulgatoren sowie Lösemitteln und schützen zuverlässig vor Flüssigkeiten und Fetten.
Die Nordsee GmbH ist mit den
Verkaufskanälen Restaurant,
Snacks und Einzelhandel der
europaweit führende Anbieter
von Fischspezialitäten.
2500 Beschäftigte bedienen
jährlich 13 Mio. Kunden und
erwirtschaften einen Umsatz
Platz finden. Durch die hohe
Materialstabilität der F-Welle
weisen die Boxen bei gleichem
spezifischem Flächengewicht
ähnliche Eigenschaften wie
unbehandelter Vollkarton auf,
jedoch zu einem günstigeren
Preis. Zudem profitieren die
für Beilagen und Soßen. Die
Schachteln werden ebenfalls
aus foodWave ® in F-Welle
produziert, die Innenschalen
bestehen zusätzlich aus dem
barrierebeschichteten Papier
„ComBa ® “. Zudem können die
Schalen zur erneuten Erhitzung
Nachhaltigkeitsvision 2030
Die Thimm Gruppe ist ein
führender Lösungsanbieter für
Verpackung und Distribution.
Das Portfolio umfasst Transportund
Verkaufsverpackungen
aus Wellpappe, hochwertige
Hygienische & nachhaltige Neuentwicklungen: Snackboxen ...
... die dreiteiligen Nordsee-Boxen ... ... und der Take-away-Tray. Fotos: Thimm
von rund 338 Mio. Euro. Um
Baguettes, Burger und Co. im
Außer-Haus-Verzehr sicher und
außerdem umweltschonend zu
transportieren, wandte sich sich
das 1896 gegründete Traditionsunternehmen
an den Verpackungsspezialisten
Thimm. Das
Ziel: nachhaltige Alternativen zu
Aluminium- und Kunststoffverpackungen
zu finden.
Barrierebeschichtetes Papier
Die neu entwickelten Nordsee-
Snackboxen werden derzeit in
zwei Größen für die Restaurantkette
produziert, sodass alle
Sorten der Burger, Baguettes,
Burritos oder Wraps darin ihren
Snackboxen von einer durch
die F-Welle gegebenen guten
Bedruckbarkeit, da die geringe
Wellenteilung eine ebene Oberfläche
bildet. Die Bedruckung
erfolgte im Flexo-Postprint.
Die Boxen sind stapelbar und
verfügen über einklappbare Laschen,
um austretenden Dampf
abzuleiten.
Für Außer-Haus-Tellergerichte,
wie beispielsweise Schollenfilet
mit Kartoffeln und Remouladensauce,
hat Thimm
zusätzlich eine dreiteilige Box
entwickelt: Sie besteht aus einer
bedruckten Deckelklappen-
Schachtel für den Fisch sowie
variablen 1/2- und 1/4-Schalen
der Gerichte in der Mikrowelle
genutzt werden.
Nach dem Gebrauch können
Verbraucher die neuen Nordsee-Verpackungen
über die
Altpapiertonne dem Papierkreislauf
zuführen. So werden die
nachhaltigen Verpackungen zu
einem wertvollen Kreislaufprodukt,
aus dem wieder Papier
hergestellt werden kann. Neben
neuen Take-away-Trays mit
integrierten Getränkehaltern,
die ebenfalls derzeit durch
Thimm produziert werden,
stehen schon die nächsten gemeinsamen
Entwicklungen für
hitzebeständige Verpackungen
in den Startlöchern.
Verkaufsaufsteller (Displays),
Verpackungssysteme aus
Materialkombinationen sowie
Druckprodukte für die industrielle
Weiterverarbeitung. Mit
seiner „Nachhaltigkeitsvision
2030“ will das 1949 gegründete
Familienunternehmen ökonomische,
ökologische und soziale
Herausforderungen lösen.
NORDSEE GmbH
Herwigstraße 16
D-27572 Bremerhaven
www.nordsee.com
THIMM Group GmbH + Co. KG
Breslauer Straße 12
D-37154 Northeim
www.thimm.de
36 www.hygiene-report-magazin.de
juli
fachforen / messen
„Smart Solutions“ für Flexibilität und Hygiene
Anuga FoodTec: von pH-Testern über Sprühdesinfektion bis zum Packer mit GS.Gate
Mit über 1000 Ausstellern und rund 25.000 Fachbesuchern aus über 120 Ländern feierte die Anuga
FoodTec in Köln mit ihrer „Special Edition“ einen erfolgreichen Re-Start der Food- & Beverage-Technologie-
Branche nach der Pandemie. Zur Eröffnung unterstrich Bundesminister Cem Özdemir die herausragende
Bedeutung der Messe. „Smart Solutions – Higher Flexibility“ lautete das hochrelevante Leitthema der Fachmesse
und ihres Rahmenprogramms mit über 200 Fachveranstaltungen. Von „Safety & Analytics“ über „Food
Processing“ bis „Food Packaging“, von Digitalisierung bis Automatisierung reichten die Lösungen entlang der
gesamten Wertschöpfungskette für Lebensmittel und Getränke, ebenso zahlreiche Innovationen im Hygienebereich.
Nach unseren Berichten in Ausgabe 02/22 hier ein Blick auf weitere Aussteller und ihre Neuheiten.
Hanna Instruments
Hanna Instruments (Vöhringen),
Hersteller hochpräziser Messtechnik,
hatte bei seiner Messepremiere
neben Bestsellern etliche
neuer Produkte im Gepäck,
die intuitive Bedienbarkeit mit
hoher Messgenauigkeit und digitalem
Datentransfer vereinen.
Zu diesen All-in-one-Geräten
zählt der jüngste Neuzugang im
Portfolio – die Produktfamilie
HALO2. 15 präzise, kompakte
pH-Tester mit Bluetooth-Smart-
Technologie ermöglichen laut
Hersteller zügige, unkomplizierte
und hochvernetzte Messung
des pH-Wertes – eines der
wichtigsten qualitätskritischen
Lebensmittelparameter überhaupt.
Das Besondere daran:
Die Geräte lassen sich über
Bluetooth verbinden.
Anwender können die Geräte
auch ohne Bluetooth und
Smartgerät verwenden, aber
gleichzeitig den Tester über das
integrierte Bluetooth-Modul und
ein kompatibles Smartgerät mit
der Hanna Lab App zu verbinden.
Diese erfasst und zeigt
Messdaten, generelle HALO-
Informationen, pH-Tutorials
und Kontaktinformationen. Von
Teigwaren über Schokolade und
Käse bis zu Bier und Wein: Mit
HALO2 lassen sich vielfältige
Erzeugnisse messen. Diese
Multifunktionalität ist in der
Prozesstechnik zunehmend
gefragt, denn die Einhaltung
größtmöglicher Hygiene hat bei
Die Produktfamilie HALO2 auf einen
Blick. Foto: Hanna Instruments
der Herstellung und Verarbeitung
von Lebensmitteln und
Rohstoffen absolute Priorität.
www.hannainst.de
Löhrke
Innovationen aus dem Bereich
Prozess- und Hygienetechnologie
stellte die Jürgen Löhrke
GmbH (Lübeck) in Köln vor.
u Bedarfsorientierte Reinigung,
dank Biofilmsensor
u Flexible Reinigung, manuell
oder automatisiert, mit dem mobilen
Hygienecenter FlexiClean
u Präzise Dosierung von Reinigungs-
und Desinfektionsmitteln,
mit Löhrke Dosierstationen
u Präventive Sprühdesinfektion
mittels der S-Desi
u Rohrleitungsbau mit Löhrke
Anlagentechnik und Rohrleitungsbau
aus einer Hand
Daneben beriet das Messeteam
zu automatisierten Hygienekonzepten
in der Lebensmittel- und
Getränkeindustrie. Die Firma
greift dabei auf langjährige
Erfahrung in der Prozesshygiene
zurück und wendet ihr
Knowhow auch in der Transport-
und Behälterreinigung an.
Mit CIP-Systemen bietet man
Sicherheit und liefert vollautomatisch
reproduzierbare und
damit konstant gleichbleibende
Reinigungsergebnisse.
www.loehrke.com
Schubert
Verpackungsmaschinenhersteller
Schubert
(Crailsheim)
präsentierte seine
Lösungen für die digitale
Transformation.
Dazu zählte ein lightline
Cartonpacker,
der vor Ort Reibekäse-Beutel
in Kartons verpackte.
In der Maschine werden die
Kartons aufgerichtet und mit
den Beuteln befüllt. Zwei
Zuschnitt-Magazine machen es
möglich, die Beutel in zwei Arten
von Kartons zu verpacken.
Ein GS.Gate erlaubt sicheren
Zugriff auf die Maschinen- und
Produktionsdaten (und damit
auch Fernwartungen). Auf der
Messe stellte das Schubert-
Team deshalb seine neuen
digitalen CARE-Leistungen vor,
durch die Verpackungsprozesse
optimiert werden können, um
Ressourcen und Kosten zu
sparen.
Ein weiteres Highlight: Schubert
Additive Solutions zeigte seinen
neuen, selbst entwickelten
3D-Drucker für das hochwertige
Drucken von Format- und
Ersatzteilen – die PARTBOX.
Über die virtuelle Web-Plattform
der Schubert-Tochter können
Der neue lightline Cartonpacker soll auch Ressourcen
und Kosten sparen helfen. Foto: Schubert
Hersteller bereits Kunststoffteile
in der eigenen Produktion mittels
3D-Druck produzieren. Die
PARTBOX ist über LTE mit der
Plattform verbunden und sorgt
für optimale Druckergebnisse.
www.schubert.group
www.anugafoodtec.de
37
produkte & partner
3·22
Publikumspreis für Rucksacksauger
BVL 5/1 Bp von Kärcher auf Interclean ausgezeichnet
Luftdichter Wischtuch-Spender
KCP: Wettask & Wypall sorgen für mehr Hygiene
Der neue Akku-Rucksacksauger
BVL 5/1 Bp von Kärcher
(Winnenden) wurde auf der
Reinigungsfachmesse Interclean
2022 in Amsterdam mit
dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Das Gerät
bringt laut
Hersteller
ein sehr
geringes
Gewicht,
eine hohe
Saugleistung
sowie
eine hohe Akku-Laufzeit
zusammen und gehört zur
36 V-Akku-Plattform des
„Kärcher Battery Universe“.
Da er sich komfortabel auf
dem Rücken tragen lässt,
entfällt das lästige Nachziehen
ebenso wie die Suche nach
einer Steckdose.
Trägt man ein Werkzeug auf
dem Rücken, sind Gewicht
und Ergonomie der Tragevorrichtung
für Anwender zentral.
Beim BVL 5/1 Bp setzt
Kärcher daher auf Expandiertes
Polypropylen
(EPP). Dies
ist robust,
besteht zu
96 % aus
Luft, ist
sehr leicht,
geräuschdämmend
und 100 %
wiederverwertbar. Der BVL 5/1
Bp hat ein Leergewicht von
nur 3,3 kg, mit Akkus sind es
4,6 kg. Das Tragegestell lässt
sich an die Körpergröße anpassen
und ist für Links- und
Rechtshänder geeignet.
www.kaercher.com
„Wettask“ von Kimberly-Clark
Professional (Koblenz) ist ein
luftdichter Spendereimer für
verschiedene Reinigungs- und
Desinfektionsmitteltücher, der
hilft, die Hygiene z.B. in Industriebetrieben
zu
verbessern.
Im Gegensatz
zu Spendern mit
vorgetränkten
Tüchern bietet er
für unterschiedliche
Einsatzzwecke
optimierte
Einwegtücher aus Viskose,
Polyester, Polypropylen und
Zellstoff. Sie lassen sich individuell
mit allen gängigen Sanitations-
und Desinfektionsmitteln
etwa auf der Basis von Ethanol,
Quats, Natriumhypochlorit oder
Wasserstoffperoxid befeuchten.
Dank luftdichtem Spendereimer
Luft dicht und hygienisch: der
„Wettask“. Foto: KCP
mit Einzelblatt entnahme werden
Austrocknung und Kontamination
verhindert, sodass sich auch
eine Lagerungszeit von mehr
als zwei Wochen nicht negativ
auf die Reinigungseffektivität
der Wischtücher
auswirkt.
Neu im Sortiment
hat Kimberly
Clark zudem die
mit 70-prozentigem
Ethanol
vorgetränkten
Flächendesinfektionsücher
der Marke Wypall.
Sie töten 99,999 % der häufigsten
Bakterien und 99,99 %
der Viren, Pilze und Hefen ab.
Kimberly-Clark GmbH
Carl-Spaeter-Straße 17
D-56070 Koblenz/Rheinhafen
www.kcprofessional.de
Übersicht über digitale
Chemikalien-Marktplätze
Inline-Qualitätskontrolle mittels Nahinfrarotspektroskopie
Die aktuellen Lieferkettenprobleme
und Rohstoffknappheiten
treiben die Digitalisierung in der
chemischen Industrie voran,
Online-Marktplätze und B2B-
Plattformen profitieren davon.
Die Chemikalien-Suchmaschine
chembid gibt mit ihrem „Marketplaces
Report 3.0“ einen
Überblick über gewerbliche
Plattformen mit transaktionalem
Fokus. Ihr Vergleich
erfolgt anhand standardisierter
Kriterien. So gibt der Report
Auskunft über die Anzahl der
angebotenen Chemikalien und
Lieferanten, zu Betreibern,
Geschäftsmodellen, Funktionen
und Services der Plattformen.
Die aktuelle Version des Marketplaces
Reports findet sich als
Gratis-Download unter:
www.chembid.com
In der modernen Lebensmittelherstellung
müssen
Produzenten höchste Anforderungen
bezüglich der Qualität
ihrer Erzeugnisse erfüllen. Eine
Prozessanalytik mit Nahinfrarot
(NIR)-Spektroskopie
ermöglicht eine
Qualitätskontrolle auf
mehreren Ebenen
der Produktionskette:
Wareneingangskontrolle,
Prozesskontrolle
und Endproduktklassifizierung.
Die Polytec GmbH (Waldbronn)
bietet dafür eine Palette spezieller
NIR-Spektrometer an.
Diese sind in der Lage, durch
den Einsatz optischer Faserkopplung
bis zu sechs Messpunkte
sequenziell mit einem
Gerät zu überwachen. Ein wichtiger
Anwendungssektor ist die
milchverarbeitende Industrie mit
Produkten wie Joghurt, Käse,
Milch, aber auch vegetarischen
Alternativen. Mit Echtzeit-Trendentwicklung
können
Anwender
sofort auf
Prozessabweichungen
Vielseitig einsetzbar: ein NIR-
Spektrometer. Foto: Polytec
reagieren
und vermeiden
dadurch
zeitaufwendige Probenentnahmen
und Wartezeiten während
der Laboranalyse. Mit prozessoptimierter
NIR-Technologie
kann der gesamte Herstellungsprozess
– von der Anlieferung
der Milch über Lagerung,
Homogenisierung und Pasteu-
risierung bis zur anschließenden
Weiterverarbeitung oder
Abfüllung – uneingeschränkt
überwacht werden.
NIR-Spektrometer von Polytec
finden in vielen Bereichen der
Lebensmittelindus trie ihren
Einsatz und können flexibel auf
die Anforderungen der Kunden
angepasst werden. Herstellern
von Speiseölen, Fetten
sowie Fleisch und Backwaren
ermöglicht die NIR-Technologie
laut Polytec eine effiziente und
reproduzierbare Bestimmung
von Feuchtigkeit, Eiweißgehalt
sowie Zucker- und Fettgehalt.
Polytec GmbH
Polytec-Platz 1-7
D-76337 Waldbronn
www.polytec.de
38 www.hygiene-report-magazin.de
juli
produkte & partner
Semi-aktive Sohlen- und Rollenreinigung stoppt Schmutz
Messeneuheit CLEAN-FIELD von Kohlhoff ist bis zur Hygieneschleuse erweiterbar
Um beim Transport von Waren
mit Fahrzeugen wie Hubwagen
oder Gabelstapler den Eintrag
von Verunreinigungen
bzw. eine Schmutzverschleppung
von
schmutzigen Schwarzin
saubere Weißbereiche
bzw. von Außenin
Innenbereiche zu
vermeiden, hat Kohlhoff
Hygienetechnik (Unna)
die als Messeneuheit
2022 präsentierten
CLEAN-FIELD Reinigungsfelder
für den Fußbodeneinbau
entwickelt.
Allein durch das Befahren bzw.
Betreten des Reinigungsfeldes
werden die dort integrierten
selbst schwingenden Bürstenele
mente in Bewegung versetzt
und reinigen so semi-aktiv (mechanisch)
Rollen und Räder wie
auch Schuhsohlen – wahlweise
nass oder trocken. Bei der
Nassreinigung wird die Anlage
Das Reinigungsfeld bewahrt Hygienebereiche
vor Schmutzverschleppung. Foto: Kohlhoff
mit einer Dosierautomatik ausgestattet,
die dafür sorgt, dass
immer ausreichend Reinigungsflüssigkeit
zur Verfügung steht.
Um die Wannen und Bürstenelemente
leicht reinigen zu
können, lassen sich einzelne
CLEAN-FIELD-Module ohne
Werkzeuge oder Hilfsmittel ein-
fach hochklappen und arretieren
oder herausnehmen.
Ist eine Zugangskontrolle erforderlich,
kann die modular aufgebaute
Anlage zusätzlich z.B.
mit einem Automatik-Schwenktor
ausgestattet werden. Bei
erhöhten Hygieneanforderungen
stehen weitere Komponenten
zur Verfügung – von Händedesinfektions-
und Eingangskontrollgeräten
bis zur kompletten
Kompakt-Hy gie neschleuse.
Dann erlaubt das Tor den
Zugang in die nachgelagerten
Bereiche erst nach Durchführung
aller dafür vorgesehenen
Hygienemaßnahmen.
Kohlhoff Hygienetechnik
GmbH & Co. KG
Isaac-Newton-Straße 2
D-59423 Unna
www.kohlhoff-hygiene.de
Neues Führungstrio
bei Dr. Weigert
Nach 41 Jah ren hat Bernd Ziege
zu Jahresbeginn 2022 seine
Position als Geschäftsführer der
Chemische Fabrik Dr. Weigert
GmbH & Co. KG (Hamburg)
niedergelegt. Nachfolger sind
die bisherigen Prokuristen
Bernd Stranghöner (links im
Bild) und Piet H. Lint hout
(Mitte), die mit Dr. Matthias Otto
(rechts), Leiter der Produktion
und des Qualitätswesens, das
neue Geschäftsleitungs-Team
bilden. Bernd Ziege bleibt dem
Unternehmen als Hauptgesellschafter
und Sprecher der
Gesellschafter eng verbunden.
www.drweigert.com
RD Design Award für CWS PureLine
Infos und Shop immer und überall
Eine internationale Jury hat
CWS Hygiene (Dreieich) für ihre
neue Hygieneproduktspenderlinie
PureLine mit dem „Red
Dot Design
Award“
2022 in der
Kategorie
Produktdesign
ausgezeichnet.
PureLine
überzeugte
durch modernes,
unkonventionelles Design,
das sich nahtlos in das Gesamtbild
eines Waschraums einfügt.
Sie ist universell und zeitlos
gestaltet und eignet sich so für
verschiedene Umgebungen und
Zielgruppen. Zusätzlich bietet
sie eine vorinstallierte, intelligente
IoT-Technologie, die in
Zukunft eine digitale Vernetzung
und Bedienung des Waschraums
ermöglicht.
Mit der im
Februar
vorgestellten
Produktspenderlinie
will
CWS das regelmäßige,
gründliche
Händewaschen
für Nutzer zu einer angenehmen
Tätigkeit machen, die
ein sicheres Gefühl vermittelt.
CWS International GmbH
Dreieich Plaza 1A
D-63303 Dreieich
www.cws.com
Neue B2B-App von Remmers geht an den Start
Hygieneboden- und Baustoff-
Spezialist Remmers (Löningen)
bietet seinen Kunden mit
einer neuen B2B-Shop-App
vielfältige Möglichkeiten
rund
um das gesamte
Produktsortiment.
Mit einem
integrierten Barcode-Scanner
sind Artikeldetails
schnell und
unkompliziert
abrufbar, über
einen persönlichen
Account
stehen Infos zu Bestellungen
und Auslieferungen 24/7 zur
Verfügung. Sendungsverfolgung
ermöglicht ein auftragsbezogener
Tracking-Link.
Zur Beratung können Kunden
mit dem Remmers Technik
Service per Videochat, in den
normalen Geschäftszeiten
oder direkt bei
Verwendung
der Produkte in
Kontakt treten.
Per Download-
Funktion lassen
sich Infos zum
Produktsortiment
sowie
Technische
Merkblätter
herunterladen.
Verfügbar ist die neue Remmers-App
über den App Store
und den Google Play Store.
www.remmers.com
39
produkte & partner
3·22
Baumer: Silber-Pokal
für Sensor CL PL20
Silber-Pokal für den Grenzstandsensor
CleverLevel PL20
von Baumer (Frauenfeld/CH):
Die Leser der Fachzeitschrift
Computer & Automation wählten
den Prozesssensor bei der
Abstimmung zum „Produkt
des Jahres“ auf Rang 2 in der
Kategorie Sensorik. Der robuste,
langlebige Sensor aus Edelstahl
mit Spitze im hygienegerechten
PEEK-Design, IO-Link-Schnittstelle
etc. detektiert laut Hersteller
Kaffeebohnen ebenso wie
Honig oder schaumige Medien.
www.baumer.com
Mit UHT-Modul Hühnerfleisch hygienisch verarbeiten
Bei offenen Lebensmitteln
gelten strenge Hygieneanforderungen,
um die Gefahr von Verunreinigungen
zu minimieren.
Betrieben, die Hühnerfleisch
bearbeiten, hilft der Schweizer
Hersteller Interroll mit dem auf
der IFFA in Frankfurt vorgestellten
neuen „Ultra Hygienic
Transfer“ (UHT), diese Herausforderung
zu meistern.
Als disruptive Innovationslösung
für automatisierte Materialflussprozesse
verringert das Fördermodul
die Zahl der Fleischpartikel,
die nach der Zerlegung
auf bestehende Fördersysteme
gelangen, um 85-90 %. In
Verbindung mit dem Hygienic
Product Design, das eine effektive
Reinigung erlaubt, wird so
die Gefahr der Keimbelastung
reduziert, eine verbesserte Haltbarkeit
von Hühnerfleischprodukten
und eine durchgängige
Qualitätskontrolle entlang der
Betriebsprozesse ermöglicht.
Das Fördermodul kann (ohne
zusätzliche Sensorik) als Stand-
Der neue Ultra Hygienic Transfer
(UHT) ermöglicht optimierte Haltbarkeit
durch maximale Hygiene in der
Fleischverarbeitung. Foto: Interroll
Alone-Lösung, die nur einen
Stromanschluss für den integrierten
Trommelmotor benötigt,
zwischen den vorgelagerten
Zerlegemaschinen und den
nachfolgenden Förderbändern
installiert werden. Transportiert
werden je nach Bedarf Flügel-
oder Brustfleisch in Siebkörben
aus Edelstahl, die anstelle von
Rutschen in einem zirkulär
ausgelegten Förderprozess das
Fleisch einzeln aufnehmen und
anschließend auf einem bestehenden
Förderband ablegen.
Die Vereinzelung der Fördergüter
bietet neben deutlich
verbesserter Hygiene einen
weiteren Vorteil gegenüber traditionellen
Rutschen: Statt Brustkappen
oder Flügel an diesem
Prozessschritt vom Stück- zum
Schüttgut zu machen, sorgt der
UHT dafür, dass sie entlang der
gesamten Prozesskette (z.B.
durch Sensorik in Verbindung
mit Warenmanagementsystemen)
identifizierbar bleiben.
Interroll (Schweiz) AG
Via Gorelle 3
CH-6592 Sant’Antonino
www.interroll.com
BANTLEON: H1-Reiniger aus zertifizierter Produktion
Heraeus stärkt Position
in der Biozid-Innovation
Die Hermann Bantleon GmbH
(Ulm) hat 2021 das Zertifizierungsaudit
nach DIN EN ISO
21469, einem internatio nal anerkannten
Standard für Hygieneanforderungen,
erfolgreich
durchlaufen. Ihre Zertifizierung
umfasst Entwicklung, Herstellung,
Vertrieb und Service von
anwendungsbezogenen Spezialschmierstoffen,
Reinigungsund
Korrosionsschutzmedien,
die geeignet sind, um die
Sicherheitsanforderungen bei
direktem oder indirektem Produktkontakt
bei der Herstellung
von sensiblen Produkten (NSF
H1) z.B. für Lebensmittel, Medizin,
Pharmazie, Tierfutter und
ihre Verpackung zu erfüllen.
Im Portfolio sind viele NSF-registrierte
Reinigungsmedien. Foto: Bantleon
Unabhängig von einzeln registrierten
Produkten unterliegt das
gesamte BANTLEON-Produktportfolio
einem an der Norm angelegten
Anforderungsumfeld.
So ist z.B. AVILUB Metasolv 706
ein NSF-registrierter Kaltreiniger
für das Entfetten von Eisen- und
Nichteisenmetallen, eingesetzt
u.a. in der Lebensmittelindustrie.
Er besitzt laut Hersteller
einen hohen Flammpunkt
sowie gute Verdunstungseigenschaften.
Die Anwendung ist
auch in geschlossenen Reinigungsanlagen
möglich.
AVILUB Metaclean 770 besitzt
als Universalreiniger vorwiegend
im Bereich von Oberflächen
und Böden große Reinigungskraft
und entfernt Öle, Fette
oder festhaftenden Schmutz
schnell, gründlich und materialschonend.
Der NSF-registrierte
Reiniger kann auch in hygienesensiblen,
industriellen Umgebungsbereichen
wie Lebensmittel,
Pharmazie, Kosmetik, etc.
eingesetzt werden.
Das Portfolio umfasst weitere
NSF-registrierte Reinigungsmedien,
für unterschiedlichste
Applikationen, auch mit integriertem
Korrosionsschutz.
Hermann Bantleon GmbH
Blaubeurer Str. 32
D-89077 Ulm
www.bantleon.de
Schadorganismen wie Pilze,
Bakterien, Algen, Viren und
andere Mikroorganismen können
Menschen und Wirtschaft
erheblichen Schaden zufügen.
Biozidprodukte werden deshalb
täglich zum Schutz der Gesundheit,
zur Verbesserung der
Hygiene von Mensch und Tier
oder für verlängerte Haltbarkeit
vieler Materialien eingesetzt. Mit
der Übernahme der Aktivsubstanz-Dossiers
von Leitha
Clean Technologies (Dänemark)
will Heraeus Precious Metals
(Hanau) im Zulassungsprozess
von Biozidprodukten eine aktive
Rolle einnehmen. Man bietet
mit AGXX bereits eine innovative
antimikrobielle Technologie an,
deren starke Wirkung auf Redoxreaktionen
und mikroelek trischen
Feldeffekten basiert.
www.heraeus.com
40 www.hygiene-report-magazin.de
juli
produkte & partner
Highclean Group bestätigt Aufsichtsrat und Vorstand
Buzil: Platin-Zertifikat,
neuer Geschäftsführer
Die neue Führungsriege mit (v.l.) Martin Bald, Stephan Fincke, Marc Schmidlin, Vorstandsvorsitzender Simone Bäumer,
dem neuen Vorstandsmitglied Ruth Freund, Leo Osterheider und Matthias Layer.
Foto: Highclean Group
Die Highclean Group (Düsseldorf),
eine mit der größten deutschen
Fachhandelsgruppen für
professionelle Reinigungs- und
Hygienelösungen, hat ihren Aufsichtsrat
für weitere drei Jahre
im Amt bestätigt und stellt eine
Nachfolgerin im Vorstand vor.
Laut Hauptversammlungsbeschluss
bleibt Matthias Layer,
Geschäftsführer der Layer-
Chemie GmbH, Aufsichtsratsvorsitzender.
Ihre Funktion als
Aufsichtsratsmitglieder behalten
Martin Bald, Geschäftsführer
Walter Hasenkampf GmbH, Leo
Osterheider, Geschäftsführer
Osterheider GmbH, und Marc
Schmidlin, Geschäftsführer
Delta Zofingen AG (Schweiz).
Neu im Vorstand ist Ruth
Freund. Die Prokuristin der
Freuco GmbH & Co. KG tritt die
Nachfolge von Bruno Joachim
(Koch Hygiene) an, der Ende
2021 sein Amt niedergelegt hat.
Vorstandsvorsitzende Simone
Bäumer und das Vorstandsmit-
glied Stephan Fincke, Geschäftsführer
der Fincke-Hygiene
OHG, wurden bestätigt.
Die Highclean Group hat derzeit
20 Mitgliedsunternehmen mit
rund 35.000 Großverbrauchern
in den Bereichen Hygiene und
Reinigung als Kunden. Das Produktsortiment
mit über 15.000
Artikeln umfasst alle namhaften
Markenhersteller und eine breite
Palette an Eigenmarken.
www.highclean-group.de
Die BUZIL-WERK Wagner
GmbH & Co. KG (Memmingen),
Hersteller für professionelle
Reinigungs- und Pflegeprodukte,
wurde von EcoVadis,
der führenden kollaborativen
Plattform für die Bewertung
der Unternehmensleistung im
Bereich Nachhaltigkeit und
nachhaltige Entwicklung, mit
der Platinum-Medaille, der
höchsten Bewertung
im Nachhaltigkeitsrating,
ausgezeichnet.
Das Familienunternehmen
hat
zudem einen neuen Geschäftsführer
ernannt: Dr. Manfred
Oberreiter (Foto). Er wird
neben Firmeninhaberin und
Geschäftsführerin Isabell Janoth
die Geschicke der Firma leiten.
www.buzil.com
Knauer: 50.000 Euro für
Notleidende in Ukraine
Labormessgerätehersteller
Knauer (Berlin) und seine
Beschäftigten haben Sachmittel
und 50.000 Euro für Notleidende
im Kriegsland Ukraine
gespendet. 13.450 Euro kamen
über „Bruttolohnspenden“ der
Mitarbeiter zusammen und wurden
an die „Aktion Deutschland
hilft – Nothilfe Ukraine“ überwiesen.
Die Geschäftsführung
(im Bild: Alexandra Knauer und
Carsten Losch) spendete zudem
36.550 Euro an den Verein
„Ukraine-Hilfe Berlin“.
www.knauer.net
Regulus Aqua PowerVac Pro: Saugen, Wischen und Trocknen
Saugen und Wischen gehören
meist zur Routine bei der
Bodenreinigung. Um diese
Schritte im Sinne von Effizienz
und Zeitersparnis zu vereinen,
hat Leifheit (Nassau) seinen
Akku-Saugwischer weiterentwickelt:
Der seit 1. Juli erhältliche
Regulus Aqua PowerVac Pro
kombiniert nun Saugen, Wischen
und Trocknen in Einem.
Dadurch ist er laut Hersteller
dreifach effizient und verfügt
zudem über einen praktischen
Eckengleiter mit Micro-Duo
Wischbezug, der gründliche
Reinigung in der schmalsten
Ecke ermöglicht. Ganz ohne Kabel
und dank geringem Gewicht
von nur 3,5 kg ist das schlanke
und wendige 3-in-1-Gerät
besonders leicht in der Handhabung.
Ein leistungsstarker
24-V-Li-Ion-Akku
mit bis zu 26 Minuten
Laufzeit
ermöglicht zudem
eine professionelle
Reinigung von bis
zu 77 qm Fläche.
Zwei flexibel wählbare
Reinigungsstufen
stehen zur
Wahl: Während der
Eco-Modus eine
besonders lange
Akku-Laufzeit unterstützt,
garantiert
der Turbo-Modus
maximale Reinigungskraft
beim
Saugwischen
aller versiegelten
Hartböden. Dank
des integrierten
2-Tank-Systems
Hygiene 3 in 1: der Regulus
Aqua PowerVac
Pro. Foto: Leifheit
ist stets genügend
Frischwasser vorhanden,
so dass sich ein
Nachfüllen während
des Reinigungsvorgangs
erübrigt.
Zudem verfügt der
Akku-Saugwischer
über eine Selbstreinigungsfunktion,
die
die Kanäle sowie die
Wischwalze frisch
und sauber hält.
Die Standfunktion
ermöglicht sicheres
Abstellen während der
Reinigung und platzsparendes
Verstauen.
Leifheit AG
Leifheitstraße 1
D-56377 Nassau
www.leifheit.de
41
veranstaltungen
3·22
Messekalender
26.-29. Juli:
BioFach und Vivaness – Weltleitmesse
für Bio-Lebensmittel
in Verbund mit Internationaler
Fachmesse für Naturkosmetik,
Nürnberg
22.-26. August:
Achema – Weltleitmesse der
Prozessindustrie für chemische
Technik, Verfahrenstechnik und
Biotechnologie, Frankfurt
1.-4. September:
WorldFood – Internationale Lebensmittelausstellung,
Istanbul
12.-16. September:
drinktec – Weltleitmesse für die
Getränke- und Liquid-Food-
Industrie, München
Hinweis: Wegen der Corona-
Pandemie gilt für alle Termine
auf diesen Seiten: ohne Gewähr!
Kampf gegen Food Fraud im Betrieb
Online-Seminar der DLG legt Fokus auf die Täter
Mit einem Online-Seminar „Next
Level Prävention – Tätermotivation
verstehen und Ressourcen
effizient zur Risikoprävention
einsetzen“ am Dienstag, 6. September,
von 10.30 bis 15 Uhr
wirft die Akademie der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft
(DLG) einen speziellen
Blick auf Täter und Hintergründe
von Lebensmittelbetrug.
Betriebsinterne Organisationen
zur Abwehr von „Food Fraud“
orientieren sich oft an den
Leitlinien der Standards und unterstellen
den Tätern i.d.R. ein
undifferenziertes, auf Zusatzerträge
abgestelltes Verhalten.
Abwehrmaßnahmen sind breit
angelegt, stark auf Laboranalytik
ausgerichtet und für das Unternehmen
kostspielig, wenn das
Abwehrnetz „dicht“ sein soll.
Referent Andreas Müller,
Diplom-Physiker und Doktor
der Werkstoffwissenschaften,
arbeitet seit den 2000ern in
der Lebensmittelsicherheit und
erläutert anhand von nicht
publizierten Beispielen aus verschiedenen
Branchen, wie Food
Fraud in „Täterbetrieben“ funktioniert.
Er leitet Elemente einer
erweiterten Präventionsstrategie
ab: verbesserte Verträge mit
Vorlieferanten, interdisziplinäre
Umfeldanalyse für Vorprodukte
und Lieferanten sowie (vorgeschaltete)
qualifizierte Sensorik
für den gezielten Einsatz
aufwändiger Laboranalytik. Eingeordnet
ins Thema Food Fraud
werden zudem die Begriffe „Big
Data“ und „Blockchain“ .
Weitere Termine & Anmeldung
unter www.dlg-akademie.de
Bodo Möller Chemie
startet „TechDialog“
Mit einem neuen Eventformat
hat die Bodo Möller Chemie
Gruppe ihre erfolgreichen
Webinare und Live-Seminare
zu verschiedenen chemischen
Lösungen fortgesetzt: Unter
dem Namen TechDialog finden
künftig Veranstaltungen zu verschiedenen
Themenkomplexen
virtuell oder vor Ort statt. Den
Auftakt machte ein Webinar in
Kooperation mit Henkel zur wirtschaftlichen
und nachhaltigen
industriellen chemischen Reinigung
von Werkstücken und
Oberflächen mit Universal- und
speziellen Metallreinigern. Ein
Fokus lag dabei auf den idealen
Produkten und Prozessen, um
Einsparungen durch reduzierten
Energie- und Ressourcenverbrauch
zu erzielen.
Termine/Anmeldung: www.bmchemie.com/de/techdialog/
BVL und MRI: Jährlich
„Training for Safer Food“
Das Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit
(BVL) und das
Max Rubner-Institut (MRI)
bieten seit 2018 gemeinsam für
Kolleginnen und Kollegen aus
Drittstaaten jährlich eine Fortbildung
„International Training
for Safer Food“ (ITS Food) an.
Expertinnen und Experten aus
Behörden, Laboratorien und
Forschungseinrichtungen geben
dabei ihr Fachwissen und ihre
Erfahrungen über Lebensmittelsicherheit,
Lebensmittelbetrug
sowie Risiko- und Krisenmanagement
in Deutschland und
der Europäischen Union weiter.
2022 fand die ITS Food pandemiebedingt
digital statt – mit fast
500 Teilnehmern aus aller Welt.
Nähere Infos und Termine unter
www.bvl.bund.de/itsfood
Ernährung der Zukunft im Wandel
Youtube-Kanal des BZfE mit umfassender Playlist
Ernährungswandel, Ernährungstransformation,
Nachhaltigkeit
und Klimaschutz in der Ernährung
oder durch Ernährung – zu
diesen Themen gibt es auf dem
YouTube-Kanal des Bundeszentrums
für Ernährung (BZfE)
eine Reihe von Videos in einer
Playlist „Für meine Zukunft“.
Dort sind z.B. die Keynote-Beiträge
der nationalen Auftakt-
veranstaltung zum UN Food
Systems Summit eingestellt:
„Ernährung der Zukunft – mehr
pflanzenbasiert“
ist etwa der Vortrag
von Prof.
Dr. Bernhard
Watzl vom Max-
Rubner-Institut
überschrieben,
„Richtig rechnen
– Lebensmittel
sind mehr
wert“ der von Tobias Bandel von
„Soil & More Impacts B.V.“.
Die Playlist der ist zu finden
unter: www.youtube.com/
playlist?list=PL_JQLhd533yRG-
KTjIaD3R7Dj3n67hUDSy
www.bzfe.de
Dekra-Schulungen für
„Hygienebeauftragte“
Die Aufgaben von Hygienebeauftragten
sind vielfältig.
Sie haben fundierte mikrobiologische
und hygienische
Kenntnisse, betreiben Infektionsprävention,
informieren
über notwendige Hygiene- und
Desinfektionsmaßnahmen nach
gesetzlichen Vorgaben und
stellen ein wichtiges Bindeglied
zwischen Betriebsführung und
Mitarbeitern dar. Die Akademie
der Dekra bildet in Grund- und
Spezialisierungsschulungen Hygienebeauftragte
aus und bietet
Weiterbildungen über Hygienepläne
an. Nach bestandener
Prüfung gibt es ein Zertifikat
„Hygienebeauftragter (m/w/d)“.
https://www.dekra-akademie.de/
hygienebeauftragter-kurs/
42 www.hygiene-report-magazin.de
juli
veranstaltungen
„ProTalks“ zur Prozessanalytik
Mettler Toledo startet neue digitale Seminarreihe
Seit vielen Jahren bietet Mettler
Toledo (Gießen), Hersteller
von Präzisions- und Analyseinstrumenten,
Waagen und
Wägesystemen für Labore,
Lebensmittelindustrie und
-handel, fachspezifische
Seminare
für prozessanalytische
Anwendungen
an, um das
Bedienpersonal
aus Regel- und
Betriebsmesstechnik, Qualitätssicherung
und Produktion
für die Anforderungen und
Aufgaben von vorzubereiten.
Da die aktuelle Pandemiesituation
Präsenzveranstaltungen
derzeit nur bedingt
erlaubt, bietet man nun auch
Digitale Weiterbildung für die
Prozessanalytik mit kostenlosen
Online-Seminaren an.
BZfE/DGE: Auch 2022 nur
virtuelle Ernährungstage
Das Bundeszentrum für Ernährung
(BZfE) und die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung
(DGE) führen die „Bonner
Ernährungstage“ auch 2022 im
digitalen Tagungsformat durch.
Die DGE macht mit ihrem
wissenschaftlichen Symposium
am Mittwoch, 31. August, den
Auftakt; am Donnerstag, 1. September,
schließt sich das BZfE-
Forum an. Mit dem Online-
Format machte man 2020/2021
gute Erfahrungen. Die Plattform
ermöglicht allen Fachleuten aus
Wissenschaft und Praxis bereits
ab dem Tag der Anmeldung,
das eigene Netzwerk auszubauen,
steht während der Tagung
zum Austausch zur Verfügung
sowie danach zum Abrufen aller
Tagungsinhalte bereit.
Weitere Infos unter www.bzfe.de
Die Webinarreihe unter dem
Titel „ProTalk“ widmet sich
z.B. folgenden Themen: Qualitätsanforderungen
an Wasser
für pharmazeutische Zwecke,
(20.09.); pH-Messung in der
Prozessanalytik
(13.09.);
Sauerstoff-
Messung in der
Prozessanalytik
(13.09.);
Leitfähigkeitsmessung
in Prozess- und Rein(st)
wasseranwendungen (15.09.);
Gasanalytik – Zuverlässige,
wartungsarme Gasmessung
(15.09.). Für größere Gruppen
sind auch Seminare vor Ort
oder online möglich.
Weitere Termine, Themen und
Anmeldung unter:
www.mt.com/ProTalk
2022 erweitert die Akademie
Fresenius ihr Fortbildungsangebot
auf Online-Trainings für
die Chemie-, Agrarchemie- und
Biozidindustrie. Die bewährten
internationalen Konferenzen
werden so in ein kompaktes
Online-Format gebracht. Alle
Trainings werden von fachkundigen
Dozenten geführt, die
Teilnehmer können sich durch
interaktive Tools an Diskussionen
beteiligen, gemeinsam
in Workshops arbeiten und
direktes Feedback bekommen.
An einem Tag oder an zwei
aufeinanderfolgenden Vormittagen
können die Teilnehmer ihre
Kenntnisse in den Bereichen
(Öko-)Toxikologie, Biozidzulassung,
REACH, IUCLID, Sicher-
Omnilab lädt zur Messe
„LabCon“ nach Hamburg
Laborhändler und Servicedienstleister
Omnilab (Bremen)
lädt am Dienstag, 30. August
2022, nach langer Pause wieder
zu einer Labormesse ein. Unter
dem neuem Namen „LabCon“
präsentiert man im Hamburger
Volksparkstadion (Sylvesterallee
7, 22525 Hamburg) die
wichtigsten Hersteller der Branche
und eine große Auswahl
an Laborbedarf, Geräten und
Chemikalien. In dieser ganz
besonderen Messelocation
finden z.B. kostenlose Fachvorträge
in den exklusiven Stadionlogen
statt; im Fokus stehen
anwenderorientierte Themen
oder auch Grundlagenwissen.
Teilnehmer erhalten auf Wunsch
Zertifikate. Die Messe „LabCon“
ist von 9-16 Uhr geöffnet.
Weitere Info & Anmeldung unter
www.omnilab.de
Know-how für Chemie-/Biozidprofis
Fresenius erweitert Angebot an Online-Trainings
heitsdatenblätter und mehr verbessern.
In einer Mischung aus
Theorie und praktischer Anwendung
vermitteln die Schulungen
Kenntnisse und Fähigkeiten,
um effizient, rechtskonform und
wissenschaftlich fundiert im EU-
Rechtsrahmen zu arbeiten. Die
Trainingssprache ist Englisch.
Nach sieben Terminen im
ersten Halbjahr (z.B. Endokrine
Disruptoren) geht es z.B.
am Donnerstag, 20. Oktober,
von 10-14.30 Uhr um „Risk
Assessment of PECsoil in the
Evaluation Procedure in Europe“.
Referent ist Michael Klein
(Fraunhofer Institut IME).
Weitere Info & Anmeldung unter
www.akademie-fresenius.de.
IMPRESSUM
ISSN: 1618-2456
HYGIENE REPORT
Verlag:
Dr. Harnisch Verlags GmbH
Eschenstraße 25
90441 Nürnberg
Telefon: 09 11/20 18-0
Telefax: 09 11/20 18-100
Email: hygiene@harnisch.com
www.harnisch.com
Geschäftsführer:
Dr. Claus-Jörg Harnisch
Benno Keller
Objektleitung:
Armin König
Telefon: 0911/20 18-230
Publisher:
Benno Keller
Redaktionsteam:
Horst Buchmann
Grazyna Schatton
Technische Leitung:
Armin König (-230)
Erscheinungsweise:
5 x jährlich – Februar, April, Juli,
September, November
Abonnement:
Marta Bletek-Gonzalez
Bezugspreis:
im Jahresabonnement
Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.
Ausland: EUR 35,-
Druckauflage:
18.000 Exemplare
Druck:
Druckerei Millizer
91126 Schwabach
Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge
einschließlich der Abbildungen
unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.
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verfolgt. Dieses gilt für jede
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die namentlich gekennzeichnet
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Wird ein Manuskript von der Redaktion
angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht
sowie sämtliche Rechte zur
Veröffentlichung und Verbreitung auf
den Verlag über. Die Redaktion übernimmt
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43
ISSN 1618-2456
Internationale Fachzeitschriften
Themen september
• Schädlingsbekämpfung
• Reinigungsmittel/Desinfektion
• Hygieneverpackungen
• Hygienic Design
4·22
Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages
behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der
Lebensmittel- und Getränkeindustrie.
Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die
Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der
Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von
internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig
besetztes Autorenteam unterstützt dabei
stets die Verlagsredaktion.
ISSN 1618-2456
Reine Qualität –
UV-C-Desinfektion für die
Lebensmittelproduktion
STERILSYSTEMS entwickelt und produziert UV-C-
Systeme zur wirksamen Desinfektion von Luft, Oberflächen
und Wasser. Schädliche Mikroorganismen
haben keine Chance – Bakterien, Pilze, Hefen und
Viren werden bis zu 99,999% inaktiviert.
Damit bieten wir der Lebensmittel verarbeitenden
Industrie und dem Handwerk sowie den Betreibern
raumlufttechnischer Anlagen maßgeschneiderte
Desinfektionslösungen zur Ein haltung der Hygienequalität
durch kontinuierliche Desinfektion.
Desinfektion mit UV-C-Technologie
HPF
H I G H - P E R F O R M A N C E - T E C H N O L O G I E
Technologie
2 , 5 - F A C H E L E
I S T U N G
DE
500-1500
Durchlaufdesinfektion
Die Durchlaufdesinfektionsanlage mit High-
Performance-Technologie (HPF) dient zur
360° Desinfektion und ist in eine bestehende
Fertigungslinie integrierbar. Die zu behandelnde
Oberfläche wird trocken, ohne Chemie
und Hitzeeinwirkung desinfiziert.
Einsatzbereiche
Transportbehältnisse | Slicerstangen |
Lebensmittelproduktion | Slicerlinien |
Schleusen | Verpackungslinien | Kisten
Einsatzbereiche
Produktionsräume | Slicer-Räume|
Kistenlagerhallen | Verpackungsräume |
Lagerräume | Geruchsneutralisation von
Lagerräumen | Konfiskat-/Zerlegeräume
ULE
2000
Umluftdesinfektionsgerät
Das ULE2000 wurde speziell für die Desinfektion
von Räumen mit Personenaufenthalt und
schwierigen Umgebungsbedingungen oder hohen
Kontaminationen entwickelt. Der integrierte
Ventilator sorgt für eine zuverlässige Desinfektion
des Luftstroms und der Umgebungsluft.
Optional auch in
ATEX-Ausführung
erhältlich.
Desinfektion mit UV-C-Technologie
FB
200–1200
Band-/Zerlegeband-Desinfektion
Das FB-HPF-System dient zur permanenten
Desinfektion von Förder- und Zerlegebändern
sowie von Oberflächen und Folien im laufenden
Produktionsprozess.
Einsatzbereiche
Förderbänder | Zerlegebänder |
Kunststoffgliederbänder |
Stahlbänder | Schaufelbänder
HPF
H I G H - P E R F O R M A N C E - T E C H N O L O G I E
Technologie
2 , 5 - F A C H E L E
I S T U N G
Einsatzbereiche
Trinkwasserversorgungen im öffentlichen und gewerblichen
Bereich | Spitäler und Kliniken | Nahrungsmittelindustrie | Rein- und
Reinstwasserdesinfektionen | industrielle Prozesswasser | Anlagen
für Kalt- und Heißwasser | Pharma- und chemische Industrie |
Getränkeindustrie und Brauereien | Schwimm- und Whirlpools
ASUV
27–1250
Wasserdesinfektion zertifiziert
Die zertifizierte Wasserdesinfektionsanlage
AQUASTERA/AquaUVtron sorgt durch die UV-C-
Technologie für eine zuverlässige Desinfektion
des Trinkwassers – ohne dabei die ursprüngliche
Wasserbeschaffenheit zu verändern.
Lebensmittelproduktion
Luftentkeimung
VD
500-1800
Verdampfer-Desinfektion
TR
200-1800
Luftdesinfektion
SLM
6/3
Steril-Luft-Modul
Verdampfer, Wärmetauscher,
Lüftungsanlagen, Kühlräume
Lüftungsgehäuse, Lüftungskanäle,
Tankkopfraumn
Luftzufuhr für Tanks und Behälter,
Zuluftanlagen
Oberflächenentkeimung
FS
FS700-1800 ATEX
Desinfektion mit
Explosionsschutz
DC
700-1800
UV-C-/
Ozonschrank
AR
300-1500
Luft- und Oberflächendesinfektion
Luft und Oberflächen in staubiger
Umgebung, Nahrungsmittelindustrie
Labore, Instandhaltung,
Lebensmittelproduktion
Produktionsflächen, Labore, Lagerräume
Wasserentkeimung
ASUV
27-1250
Wasserdesinfektion
zertifiziert
WDS
12-1040
Wasserdesinfektion
TL
200-1200
Tauchstrahler
Trinkwasserversorgung, Pharma
Getränke- und Nahrungsmittelindustrie
Private Trinkwasserversorgung,
Prozesswasser, Nahrungsmittelindustrie
Luftwäscher, Kühltürme, Wassertanks,
Filteranlagen
STERILSYSTEMS ist ein zuverlässiger Partner für Ihre
perfekte Betriebs- und Produktionshygiene und unterstützt
Sie zur Erhaltung einer nachhaltigen Qualitätssicherheit
nach höchsten hygienischen Standards.
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