2022-6-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - WERNER - Du verkaufst keine Leitern
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D e r Ö s t e r r e i c h i s c h e B a u s t o f f m a r k t<br />
Ö s t e r r e i c h i s c h e P o s t a g<br />
m z 0 9 z 0 3 7 9 5 5 m<br />
i m p a c t m e d i a , D o r n b a c h e r s t r a ß e 9 3 , 1 1 7 0 W i e n<br />
Fa c h m a g a z i n f ü r d e n B a u s t o f f - Fa c h h a n d e l & B a u m ä r k t e<br />
J G 5 2<br />
6 . 2 0 2 2<br />
DU<br />
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WACHSEN.<br />
Wir von <strong>WERNER</strong> verstehen das Handwerk. Nur so entwickeln<br />
wir innovative Produkte, die täglich den Unterschied machen.<br />
Dafür stehen wir von <strong>WERNER</strong> seit mehr als 100 Jahren.<br />
Nicht umsonst sind unsere <strong>Leitern</strong> und Gerüste die Nummer 1<br />
weltweit – jetzt auch in Österreich erhältlich.<br />
<strong>WERNER</strong>CO.COM/AT
e d i t o r i a l<br />
Bauen schafft Wohlstand und hebt die Lebensqualität für alle!<br />
Fast täglich liest man in den Tageszeitungen polarisierende Berichte über<br />
verbaute Äcker, hohen Leerstand, steigende Wohnungsmieten und gierige<br />
Immobilienhaie.<br />
Foto: Franz Pfluegl<br />
EWALD KRONHEIM<br />
vBÖ-Präsident<br />
In <strong>der</strong> aufgeheizten emotionalen Debatte sollte versucht werden, politische<br />
Entscheidungen auf Basis von Fakten und Daten zu treffen und Mythos<br />
und Wahrheit voneinan<strong>der</strong> trennen. Eine Objektivierung ist längst überfällig.<br />
In meiner Heimatstadt Graz hat dieses Thema bei den Gemein<strong>der</strong>atswahlen 2021<br />
zu einem einzigartigen politischen Machtwechsel geführt.<br />
Der Bauboom in Graz ist aber kein lokales Phänomen. Demographisch verän<strong>der</strong>t<br />
sich unser Land. Ballungszentren wie Wien, Graz o<strong>der</strong> Linz wachsen – ländliche<br />
Gebiete dünnen aus. Großstädte wie Berlin o<strong>der</strong> München leiden überhaupt unter<br />
Wohnungsmangel. Das Resultat in diesen Städten: Die Mietpreise explodieren!<br />
In Graz war <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Mieten durch das hohe Angebot an neuen Wohnungen<br />
mo<strong>der</strong>at. Leerstand gibt es im Neubau auf Grund <strong>der</strong> immer besseren<br />
Planungs und Projektqualität so gut wie <strong>keine</strong>n. Bedarfsgerechtes Bauen<br />
bringt hier den Konsumenten eine deutliche Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />
Hinweis<br />
Geschlechtsneutrale Formulierung<br />
zur vereinfachung <strong>der</strong> lesbarkeit erfolgt im<br />
ÖBm nur zum Teil eine geschlechtsneutrale<br />
Differenzierung. Die ausrichtung ist in jedem<br />
Fall geschlechtsunabhängig.<br />
i m p r e s s u m<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />
mag. alexandra lehrer, 1170 Wien, Dornbacher str. 93, Telefon:<br />
01/478 81 70, e-mail: baustoff@impactmedia.at, www.<br />
impactmedia.at; Chefredaktion: mag. alexandra lehrer;<br />
Chefredaktion VBÖ: mag. susanne aigner-Haas Redaktion:<br />
maximilian lehrer; DI Tom Cervinka; Peter mayer; Anzeigen:<br />
Peter mayer, p.mayer@impactmedia.at; alexan<strong>der</strong> riha,<br />
a.riha@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela<br />
Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout:<br />
nicolas lehrer; Druck: Druckerei robitschek, 1050 Wien;<br />
Jahresabonnement: Inland: eur 92,80; ausland: eur 107,-<br />
. Das abonnement ist jeweils einen monat vor Jahresende<br />
kündbar, sonst gilt die Bestellung für das folgende Jahr<br />
weiter. Erscheinungsweise: 10 x jährlich. nachdruck nur<br />
mit genehmigung des verlegers gestattet. angaben und<br />
mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen<br />
nicht <strong>der</strong> verantwortlichkeit <strong>der</strong> redaktion, ihre Wie<strong>der</strong>gabe<br />
besagt nicht, dass sie die meinung <strong>der</strong> redaktion o<strong>der</strong> eine<br />
empfehlung darstellen. Bezahlte einschaltungen sind mit +<br />
o<strong>der</strong> promotion gekennzeichnet.<br />
Leerstand tritt eher im Altbestand auf, <strong>der</strong> auf Grund <strong>der</strong> Sanierungsbedürftigkeit<br />
schwer vermietbar ist. Die Sanierung und Revitalisierung von bestehenden Bauten<br />
bieten auch für unsere Branche eine Chance nachhaltig zu wachsen und damit auch<br />
ein wichtiger Teil einer umwelt -und ressourcenschonenden Wertschöpfungskette zu<br />
sein.<br />
Eine ehrliche Debatte bedeutet auch zwischen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung<br />
zu trennen. Laut Grazer Stadtplanungsamt wurde zwischen<br />
2002 und 2018 nur rund 4 % mehr Bauland ausgewiesen. Der Flächenanteil<br />
an Grünland in Graz ist mit 70,1 % in dieser Zeit faktisch gleich<br />
geblieben. Somit konnte fast <strong>der</strong> gesamte Bevölkerungszuwachs durch Nachverdichtung<br />
im Bestand o<strong>der</strong> besserer Ausnutzung von bestehendem Bauland integriert<br />
werden. In diesem Zeitraum wuchs die Bevölkerung um ca.50.000 Menschen.<br />
Welch starker und krisenfester Wirtschaftsmotor <strong>der</strong> Bau für unser Land ist, hat<br />
die Coronakrise bewiesen. Es braucht daher einen gesetzlichen Rahmen, <strong>der</strong> die Freiheit<br />
und Verantwortung für sich und die Gesellschaft för<strong>der</strong>t und nicht behin<strong>der</strong>t.<br />
6 . <strong>2022</strong> | 3
Bild: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
8<br />
Bild: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
11<br />
Bild: valetta<br />
6<br />
i n h a l t 6 . 2 0 2 2<br />
auftakt<br />
Energieeffizient und klimaresistent 6<br />
Hkl im Niedrigenergiehaus<br />
aktuell<br />
Branchentreff mit Mehrwert 8<br />
10. VbÖ-empfang in St. Pölten<br />
Die neue Bauproduktenverordnung 16<br />
Möglichkeit zur Stellungnahme bis 12. Juli<br />
HaNdel<br />
100 Jahre Jubiläum 28<br />
lagerhaus gleinstätten<br />
100 Jahre österr. Familienunternehmen 30<br />
würth-Hochenburger<br />
iNterView<br />
Fliese statt Brötchen 32<br />
interview mit Quereinsteiger Mihael Jovanovic<br />
VerbäNde<br />
Dämmstoffmarkt im leichten Aufwind 20<br />
Markterhebung 2021 <strong>der</strong> gdi<br />
auSbilduNg<br />
Ausgezeichnete Lehrlingsmobilität 35<br />
eQaMob Qualitätslabel<br />
4<br />
| 6 . <strong>2022</strong>
a u f t a k t<br />
H k l<br />
H k l i m N i e d r i g e n e r g i e h a u s<br />
Energieeffizient und klimaresistent<br />
Hitzewellen in europa: früher, stärker, länger – so lautet die Prognose <strong>der</strong><br />
Klimaexperten für die warme Jahreszeit – nicht nur in diesem sommer,<br />
son<strong>der</strong>n angesichts des fortschreitenden Klimawandels generell als neuer<br />
standard für die zukunft. um die Temperaturen zumindest in den Innenräumen<br />
erträglich zu machen, greifen immer mehr Konsumenten zu energie- und<br />
betriebskostenintensiven Klimaanlagen und heizen damit indirekt den<br />
Klimawandel weiter an. Dabei muss gebäudeklimatisierung nicht immer mit<br />
einer Klimaanlage einhergehen. zeitgemäße gebäudestandards fokussieren<br />
zwar auf die einsparung von Heizenergie, diese kann mit intelligenter<br />
Planung aber auch die Kühlung im sommer zumindest unterstützen und den<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Kühlbedarf drastisch reduzieren.<br />
grüne Fassaden zählen mit zu den wirkungsvollsten<br />
maßnahmen gegen sommerliche überhitzung in<br />
gebäuden.<br />
Bild: grünstattgrau<br />
Nicht nur aus rein wirtschaftlichen<br />
Überlegungen, son<strong>der</strong>n<br />
vor allem in Hinblick auf den Klimaund<br />
Umweltschutz sollte <strong>der</strong> Installation<br />
einer Klimaanlage immer eine energie-<br />
und klimatechnische Analyse <strong>der</strong><br />
Planung bzw. des gebauten Bestandes<br />
vorangehen – mit dem Ziel eine ressourcen-<br />
und umweltschonende Alternative<br />
zur Klimaanlage zu entwickeln. Ein intelligenter<br />
Mix aus Sonnenschutz, Lüftung<br />
und Speichermasse kann das Gebäude<br />
sicher und vor allem kühl durch<br />
die nächste Hitzewelle bringen – und im<br />
Idealfall auch ganz ohne Klimaanlage.<br />
Vor <strong>der</strong> technischen Ausrüstung im<br />
Neubau bzw. <strong>der</strong> technischen Auf- o<strong>der</strong><br />
Nachrüstung im Altbestand sollten sowohl<br />
in Hinblick auf den Wärmeschutz<br />
im Winter als auch zum Schutz <strong>der</strong><br />
Überwärmung im Sommer alle baulichen<br />
Maßnahmen ausgeschöpft werden.<br />
Im Neubaubereich ist das Niedrigenergiehaus<br />
(jährlicher Heizwärmebedarf<br />
unter 50 kwh/m²) baurechtlich mittlerweile<br />
ohnehin Standard – das heißt, das<br />
Gebäude mit einer schlechteren Energieperformance<br />
<strong>keine</strong> Baubewilligung<br />
mehr erhalten. Und auch bei Umbau<br />
und Sanierung ist die energetische Verbesserung<br />
des Bestandes mittlerweile<br />
eine Grundbedingung. Erreicht wird<br />
<strong>der</strong> in den Bauordnungen vorgegebene<br />
geringe Energieverbrauch in Bezug auf<br />
den Heizwärmebedarf durch eine entsprechende<br />
Dämmung <strong>der</strong> Gebäudehülle<br />
bzw. durch hohe Luftdichtheit zur<br />
Verringerung <strong>der</strong> Wärmeverluste über<br />
Wärmebrücken o<strong>der</strong> undichte Fenster,<br />
Türen etc.<br />
Dämmung enTsCHeIDenD<br />
Für einen optimalen Wärme- und sommerlichen<br />
Hitzeschutz ist die richtige<br />
Wahl <strong>der</strong> Wärmedämmung ganz entscheidend.<br />
Für den Hitzeschutz im<br />
Sommer eignen sich Dämmstoffe am<br />
besten, die einen sehr langsamen Temperarturdurchgang<br />
sicherstellen. Das<br />
heißt Dämmstoffe mit einer möglichst<br />
kleinen Temperaturleitzahl. Das sind<br />
Stoffe, die gut Wärme dämmen, jedoch<br />
zusätzlich zu ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit<br />
auch ein hohes Speichervermögen<br />
aufweisen. So lässt sich <strong>der</strong> Temperaturdurchgang<br />
deutlich verringern<br />
bzw. verlangsamen. Es gilt: Je niedriger<br />
die Temperaturleitzahl, desto besser <strong>der</strong><br />
sommerliche Hitzeschutz.<br />
Außerdem sind bei <strong>der</strong> Wärmedämmung<br />
die sogenannte Amplitudendämpfung<br />
und Phasenverschiebung <strong>der</strong> gewählten<br />
Dämmung zu berücksichtigen.<br />
Denn was für den Wärmeschutz im<br />
Winter <strong>der</strong> U-Wert ist, sind im sommerlichen<br />
Wärmeschutz Amplitudendämpfung<br />
und Phasenverschiebung.<br />
Während die Amplitudendämpfung<br />
zeigt, wie stark <strong>der</strong> Temperaturdurchgang<br />
durch das Bauteil gemin<strong>der</strong>t wird,<br />
gibt die Phasenverschiebung an, um wie<br />
viele Stunden <strong>der</strong> <strong>Du</strong>rchgang <strong>der</strong> Maximaltemperaturen<br />
verzögert wird.<br />
eFFIzIenTer sonnensCHuTz<br />
Gleich nach <strong>der</strong> Dämmung ist ein effizienter<br />
Sonnenschutz <strong>der</strong> Glasflächen,<br />
aber auch <strong>der</strong> Fassade selbst eine <strong>der</strong><br />
wirksamsten Maßnahmen zur Verringerung<br />
des Hitzeeintrags ins Gebäude.<br />
Mittlerweile för<strong>der</strong>n einige Bundeslän<strong>der</strong><br />
– wie beispielsweise die Stadt Wien<br />
– auch außenliegenden Sonnenschutz<br />
sowie Fassadenbegrünungen. Denn unbeschattete<br />
Verglasungen – vor allem<br />
nach Süden und Westen – machen<br />
Wohnräume im Sommer zu Hitzefallen<br />
und man fühlt sich wie in <strong>der</strong> Sauna.<br />
Der wirkungsvollste Schutz ist es die<br />
Wärme – also die Sonnenstrahlen – erst<br />
gar nicht ins Gebäude hineinzulassen.<br />
Denn jede Glasfläche nach Süden o<strong>der</strong><br />
Westen wirkt im Sommer wie ein auf<br />
höchste Stufe eingestellter Flächenradiator.<br />
Außenverschattungen fangen die<br />
Sonne noch vor den Glasflächen ab und<br />
6 | 6 . <strong>2022</strong>
a u f t a k t<br />
H k l<br />
Bild: Fakro/Pfluegl<br />
verhin<strong>der</strong>n einen Großteil des Wärmeeintrags<br />
im Sommer. Raffstorens Rollläden,<br />
Markisen o<strong>der</strong> Fensterläden – es<br />
gibt eine Vielzahl von Lösungen, in allen<br />
möglichen Ausführungen. Bei <strong>der</strong><br />
Wahl spielen vor allem die gewünschte<br />
Tageslichtmenge, <strong>der</strong> Komfortwunsch<br />
und die Robustheit gegen Witterung<br />
eine Rolle. Bei manchen Fenstertypen<br />
sind auch eingeklemmte Jalousien möglich,<br />
für ihre Befestigung muss die Außenwand<br />
nicht angebohrt werden, wodurch<br />
sie sich auch im Beson<strong>der</strong>en für<br />
die Nachrüstung eignen.<br />
sonDerFall DaCH<br />
Das die Beschäftigung mit <strong>der</strong> sommerlichen<br />
Überwärmung mehr als berechtigt<br />
ist, zeigt die steigende Zahl an<br />
Hitzetagen, die mittlerweile nicht nur<br />
statistisch belegt sind, son<strong>der</strong>n auch ein<br />
weiteres Zunehmen in den kommenden<br />
Jahren und Jahrzehnten prognostiziert<br />
wird. Beson<strong>der</strong>s für Wohnraum<br />
unterm Dach wird das zunehmend zu<br />
einem ernsten Thema, denn durch die<br />
schräg angeordneten Dachflächenfenster<br />
kann die Hitze noch stärker ins Gebäude<br />
eindringen. Was hält die Hitze hier am<br />
wirkungsvollsten ab? Mit dieser Frage<br />
hat sich unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Hersteller<br />
von Dachflächenfenstern Fakro beschäftigt.<br />
Im ersten Schritt <strong>der</strong> Analyse wurden<br />
in einem Forschungshaus bei einer<br />
Außentemperatur von 35°C, also einem<br />
heißen Sommertag, verschiedene Sonnenschutzlösungen<br />
an den Fenstern installiert<br />
– innenliegen<strong>der</strong> Sonnenschutz<br />
wie Jalousien o<strong>der</strong> Rollos sowie außenliegen<strong>der</strong><br />
Sonnenschutz wie Rollläden<br />
o<strong>der</strong> Netzmarkisen, die vor <strong>der</strong> Fensterscheibe<br />
montiert werden. Dann wurde<br />
bei geschlossenen Fenstern, an denen<br />
die verschiedenen Zubehörteile montiert<br />
wurden, die Innenraumtemperatur<br />
an mehreren Punkten gemessen, immer<br />
einen Meter über dem Boden.<br />
Die Ergebnisse zeigen deutlich: externes<br />
Zubehör wie Rollläden o<strong>der</strong><br />
Netzmarkisen schützt Innenräume vor<br />
Hitze am besten. Interne Beschattung<br />
erfüllt diese Funktion nur bedingt. Sie<br />
schützt hauptsächlich vor übermäßigem<br />
Lichteinfall und dient als Dekorationselement.<br />
„Bei Verwendung von innenliegendem<br />
Sonnenschutz gelangt die<br />
Wärmestrahlung durch das Fensterglas<br />
in den Raum und wird in Form langwelliger<br />
Infrarotstrahlung abgegeben“,<br />
so Carsten Nentwig, Geschäftsführer<br />
von Fakro Österreich. „Dies führt zu<br />
unerwünschter Überhitzung, vor allem<br />
in den nach Süden ausgerichteten Räumen.“<br />
Externes Zubehör fängt hingegen<br />
die Sonnenstrahlung ab, bevor sie<br />
die Fensterscheibe erreicht und gibt die<br />
Wärme an die Außenseite des Raumes<br />
ab und ermöglicht eine um bis zu ca.<br />
10°C niedrigere Innentemperatur. „Mit<br />
<strong>der</strong> richtigen außenliegenden Beschattung<br />
wie einem Rollladen o<strong>der</strong> einer<br />
Netzmarkise lassen sich bis zu 40 % <strong>der</strong><br />
durch Klimaanlagen verursachten Energiekosten<br />
einsparen“, so Nentwig.<br />
versCHaTTung Der FassaDe<br />
Pflanzen vor und an <strong>der</strong> Fassade tragen<br />
wesentlich zur Kühlung des Mauerwerks<br />
bei und bewirken eine deutliche Reduktion<br />
des sommerlichen Wärmeeintrags.<br />
An <strong>der</strong> richtigen Stelle gepflanzte Laubbäume<br />
o<strong>der</strong> Sträucher werfen im Sommer<br />
ihren Schatten auf die Glasflächen.<br />
Begrünte Fassaden- o<strong>der</strong> Dachflächen<br />
wirken durch das Verdunstungsprinzip<br />
kühlend auf die Wandoberflächen. Die<br />
Pflanzen verschönern die Optik<br />
und sind auch für die Tierwelt<br />
sehr wertvoll.<br />
sonnenschutz unterm Dach. Der<br />
eintrag von Wärmeenergie über<br />
Dachflächenfenster ist ein vielfaches<br />
im vergleich zu Fassadenfenstern,<br />
ein entsprechen<strong>der</strong> außenliegen<strong>der</strong><br />
sonnenschutz ist damit unverzichtbar,<br />
um die überhitzung <strong>der</strong> Innenräume<br />
zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Hitzeschutz<br />
Maßnahmen beim Neubau<br />
• Richtige Ausrichtung <strong>der</strong><br />
glasflächen<br />
• Süd- und Westfassaden mit<br />
außenliegendem sonnenschutz<br />
• Speichermassen zur Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> Innentemperaturen<br />
• Ausreichende Dämmung<br />
• Fassadenbegrünung<br />
Maßnahmen im Bestand<br />
• Außenverschattung für Süd- und<br />
Westfassaden (nach)installieren<br />
• Dämmung <strong>der</strong> obersten Geschoßdecke,<br />
des Daches, <strong>der</strong> Fassaden<br />
• Evtl. Fenstertausch<br />
• Fenster nachts öffnen<br />
• Fassadenbegrünung<br />
FÖrDerungen<br />
För<strong>der</strong>ungen für Fassaden-, Dach- und<br />
Innenhofbegrünungen können beispielsweise<br />
bei <strong>der</strong> Stadt Wien - Umweltschutz<br />
beantragt werden. Im Rahmen einer umfassenden<br />
Sanierung von Wohnbauten<br />
sind Begrünungsmaßnahmen gewünscht<br />
und werden unterstützt.<br />
Die För<strong>der</strong>ung zur Montage eines außenliegenden<br />
Sonnenschutzes ist in Wien<br />
auf den mehrgeschossigen Wohnbau ausgerichtet.<br />
Sie gilt für Wohnungen im Gemeindebau<br />
und in geför<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> freifinanzierten<br />
Wohnbauten. Mieter:innen<br />
und Wohnungseigentümer:innen können<br />
einen einmaligen Zuschuss im Ausmaß<br />
von 50 % <strong>der</strong> Kosten bzw. maximal<br />
Euro 1.500,- pro Wohneinheit beantragen.<br />
Beratung und Information zu geeigneten<br />
Maßnahmen zum Schutz vor<br />
sommerliche Überhitzung in Form von<br />
außenliegendem Sonnenschutz o<strong>der</strong><br />
durch den Einsatz von Fassadenbegrünungen<br />
bietet unter an<strong>der</strong>em die Umweltberatung<br />
www.umweltberatung.at y<br />
6 . <strong>2022</strong> | 7
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
V e r b a n d d e r b a u s t o f f h ä n d l e r Ö s t e r r e i c h s<br />
Branchentreff mit Mehrwert<br />
Der 10. VBÖ-Empfang in St. Pölten Anfang Juni zeigte,<br />
mit rund 150 anmeldungen aus Handel und Industrie,<br />
einmal mehr die Bedeutung dieses verbandes als<br />
Plattform für austausch und Informationen innerhalb <strong>der</strong><br />
Branche. Die perfekte organisation und die gelungene<br />
auswahl an Fachvorträgen machte die veranstaltung<br />
wie<strong>der</strong> einmal zu einem beson<strong>der</strong>en event für alle<br />
Teilnehmer.<br />
alle Bil<strong>der</strong> des vBÖ-empfangs: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
vBÖ-Team: robert grieshofer, susanne aigner-Haas, Johannes Kauer, Henriette<br />
allesch, ewald Kronheim<br />
Bei seinen einleitenden Worten<br />
nahm VBÖ-Präsident Ewald<br />
Kronheim Bezug auf die aktuelle<br />
Situation. Es sei kein Geheimnis,<br />
dass die Baubranche sehr gut durch die<br />
Pandemie gekommen ist und auch die<br />
vergangenen Monate zeigen eine gute<br />
wirtschaftliche Entwicklung. Wie das<br />
zweite Halbjahr aussehen wird ist ein<br />
großes Fragezeichen, aber gemeinsame<br />
Anstrengungen können auch weiterhin<br />
zum gewünschten Erfolg führen. Des<br />
Weiteren bedankt sich Kronheim bei allen<br />
Haupt- und Premiumsponsoren für<br />
<strong>der</strong>en Unterstützung und leitet zu einem<br />
weiteren brisanten Thema, nämlich jenes<br />
des qualifizierten Nachwuchses,<br />
über.<br />
ba-Präsidium: rrobert novak,<br />
Katrin lenz und oliver Kautz<br />
DIPlomIerTe BauPro<strong>Du</strong>KTeFaCH-<br />
BeraTer<br />
Erster Programmpunkt des VBÖ-Empfangs<br />
war die Überreichung <strong>der</strong> Diplome<br />
an die Diplomierten Bauproduktefachberater,<br />
welche vom neuen<br />
ba-Präsidenten, Oliver Kautz, durchgeführt<br />
wurde (<strong>der</strong> ÖBM berichtete in<br />
Ausgabe 5/22). Einmal mehr ging Kautz<br />
in seiner Rede auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />
Ausbildung ein, aber auch wie sehr sie<br />
sich in den letzten beiden Jahren verän<strong>der</strong>t<br />
hat. Die Herausfor<strong>der</strong>ung des ba sei<br />
nun die physische und die digitale Welt<br />
zu fusionieren und damit eine Symbiose<br />
zu schaffen, die gemeinschaftlich mit<br />
<strong>der</strong> Industrie zu einem beson<strong>der</strong>en Ausbildungsprogramm<br />
führen soll. Weiters<br />
berichtet Oliver Kautz über die Schwerpunkte,<br />
die er gemeinsam mit dem ba-<br />
Präsidium, Katrin Lenz und Robert Novak,<br />
erarbeitet hat. Zum einen geht es<br />
um Basisschulungen für Lehrlinge und<br />
Quereinsteiger, also um fundamentales<br />
Grundwissen, zum an<strong>der</strong>en sollen bestehende<br />
Ausbildungen ergänzt bzw. strukturiert<br />
werden, sodass mehr Transparenz<br />
für Schulungsteilnehmer entsteht.<br />
reFerenTen<br />
Wolfgang Appel präsentierte das GfK<br />
Baustoffpanel, Walter Osztovics zeigte<br />
Möglichkeiten auf, die Klimawende zu<br />
schaffen und Thomas Hofer sprach über<br />
seine Erfahrungen in <strong>der</strong> politischen<br />
Kommunikation (siehe ab Seite 12).<br />
eHrungen<br />
Anlässlich ihres 100jährigen Bestehens,<br />
erhielten sowohl Würth-Hochenburger<br />
als auch das Lagerhaus Gleinstätten Ehrenurkunden<br />
des VBÖ. Diese Ehrenurkunden<br />
werden an Handelsunternehmen<br />
überreicht, die ihr 50- o<strong>der</strong> 100jähriges<br />
Jubiläum feiern. Außerdem erhielt Rudolf<br />
Schwarzl, Lagerhaus Gleinstätten,<br />
die goldene Ehrennadel des VBÖs, un-<br />
8 | 6 . <strong>2022</strong>
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
ter an<strong>der</strong>em für seine 10jährige Tätigkeit<br />
im Vorstand des VBÖs, ebenso <strong>der</strong><br />
im Frühjahr in den Ruhestand getretene<br />
Ernst Flach. „Mein persönliches Dankeschön<br />
geht an Ernst Flach. Im Frühjahr<br />
übergab er die Firmenleitung an seinen<br />
Sohn, ebenso hat er seine Funktion<br />
als VBÖ-Vizepräsident zurückgelegt.<br />
Sein Nachfolger Johannes Kauer tritt<br />
in große Fußstapfen, aber das wird ihm<br />
schon gelingen. Für die Arbeit und die<br />
Freundschaft möchte ich mich bei dir<br />
bedanken, einem Baustoffhändler mit<br />
Herz und Seele,“ so Ewald Kronheim.<br />
Der VBÖ-Stern ging in diesem Jahr<br />
an Regina Müller, Geschäftsführerin<br />
des F.B.I., die ebenfalls ihre Funktion<br />
als Geschäftsführerin beendet und Mitte<br />
des Jahres an ihre Nachfolgerin Katharina<br />
Sigl, übergibt. Aus dem VBÖ-<br />
Vorstand scheidet auch <strong>der</strong> langjährige<br />
Wegbegleiter Leo Fetter aus. Nach Ehrennadel<br />
und Silberbecher erhält er als<br />
Dankeschön und zur Erinnerugn den<br />
VBÖ-Stern.<br />
Alle zwei Jahre wird <strong>der</strong> VBÖ-Silberbecher<br />
an Persönlichkeiten aus <strong>der</strong><br />
Branche überreicht, die sich durch herausragende<br />
Leistungen im Baustoffhandel<br />
verdient gemacht haben. Bei einer<br />
Umsatzmilliarde und einem beispiellosen<br />
Unternehmenswachstum kam in<br />
diesem Jahr wohl nur einer für diese<br />
Auszeichnung in Frage: Wolfgang Kristinus.<br />
VBÖ-Präsident Ewald Kronheim bedankte<br />
sich schließlich auch bei den zwei<br />
Damen vom VBÖ, Geschäftsführerin<br />
Susanne Aigner-Haas und Henriette Allesch,<br />
die unermüdliche Arbeit im Sinne<br />
des VBÖs leisteten und leisten. Kronheim<br />
bedankte sich für die jährliche Organisation<br />
des VBÖ-Empfanges und <strong>der</strong><br />
Baustoffhandelstagung und würdigte ihr<br />
tägliches Engagement für den Verband.<br />
DIe BesTen Der BranCHe<br />
Der VBÖ prämiert jedes Jahr die besten<br />
Lieferanten die auf Grund einer<br />
Händlerbefragung bezüglich Kriterien<br />
wie Liefertermine, Warenverfügbarkeit,<br />
Handelsspanne, Produktqualität, Reklamationsbearbeitung<br />
und Unterstützung<br />
durch den Außendienst, ermittelt werden.<br />
Hierfür werden acht Clustersieger<br />
und die besten drei All-Over Sieger gekürt.<br />
Cluster Trockenbau: Knauf<br />
Den Preis für den Clustersieg Trockenbau<br />
nahm die Geschäftsführerin<br />
von Knauf, Ingrid Janker, entgegen.<br />
„Wir freuen uns sehr über diesen Preis<br />
und bedanken uns bei all unseren langjährigen<br />
Partnern, die es ermöglicht haben,<br />
dass wir zum wie<strong>der</strong>holten Mal diesen<br />
Preis gewinnen.“<br />
Cluster Dämmstoffe: Stauss-Perlite<br />
Claudia Stefenelli nahm gemeinsam<br />
mit Alexan<strong>der</strong> Berchtold die Urkunde<br />
für den Clustersieg entgegen. „Danke<br />
für diesen Preis! Wir sind jedes Jahr bemüht,<br />
dass wir diese Auszeichnung errei-<br />
ð<br />
Ehrennadel: Ernst Flach<br />
ernst Flach: Ich habe knapp sechs Jahre im vBÖ-Präsidium mitarbeiten dürfen.<br />
es waren sehr intensive sechs Jahre. zu Beginn ist uns <strong>der</strong> Fliesenverband abhanden<br />
gekommen, gleich darauf <strong>der</strong> Holzhänl<strong>der</strong>verband. Der zHv hat eine an<strong>der</strong>e<br />
konstruktive Lösung gefunden. Dann wurde die Funktion des Geschäftsführers<br />
nachbesetzt, das vBÖ-Büro übersiedelte und schließlich hat uns die Pandemie<br />
überrollt mit Lockdowns, Lieferschwierigkeiten und Preiserhöhungen. Last but not<br />
least hat uns auch das Thema Digitalisierung stark beschäftigt. Wenn ich auch<br />
nur einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass alles funktioniert hat, dann<br />
bin ich auch stolz darauf. An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem VBÖ-<br />
Präsidenten ewald Kronheim, bei meinem mitvizepräsidenten robert grieshofer<br />
und den beiden Damen aus dem vBÖ-Büro, susanne aigner-Haas und Henriette<br />
ernst Flach und sein nachfolger als vBÖ-vizepräsident<br />
allesch für die zusammenarbeit bedanken.<br />
Johannes Kauer<br />
lässt man die vergangenheit passieren so gehen einem doch einige gedanken<br />
durch den Kopf. einer dieser gedanken war, dass <strong>der</strong> vBÖ ein recht spannen<strong>der</strong>,<br />
außergewöhnlicher Verein ist. Zum einen gibt es die ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>, die Baustoffhändler, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite unsere<br />
lieferanten und sonstige Personen und Institutionen, die an einer zusammenarbeit interessiert sind. all diese unternehmen haben<br />
unterschiedliche strukturen und dennoch sind wir alle daran interessiert unsere unternehmen am leben zu erhalten, erfolgreich zu<br />
halten. Immer wie<strong>der</strong> gibt es situationen worauf einzelne unternehmen <strong>keine</strong>n einfluss haben, die wir aber gemeinsam zu unserem<br />
Vorteil bewegen können. Das ist für mich <strong>der</strong> primäre Zweck des VBÖs. Dennoch habe ich den Eindruck, dass in den letztes Monaten<br />
dieses „gemeinsam“ bei dem einem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, aber ich bin gelernter optimist und positiv<br />
gestimmt, dass dieses gemeinsam wie<strong>der</strong> in den vor<strong>der</strong>grund rücken wird.<br />
6 . <strong>2022</strong> | 9
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
chen. Wir hatten schon letztes Jahr die<br />
Ehre Clustersieger zu werden und sind<br />
beson<strong>der</strong>s stolz, dies auch heuer erreicht<br />
zu haben,“ so Berchtold.<br />
Cluster Bindemittel/Putze: Baumit<br />
Rudolf Ofenschiessl, Baumit Vertriebsleiter,<br />
bedankt sich für die Partnerschaft<br />
und die Zusammenarbeit. „Wir<br />
bedanken uns sehr herzlich bei unseren<br />
Kunden, gratulieren dem gesamten<br />
Baumit-Team und sehen die Ergebnisse<br />
des Branchen-Spiegels auch als Ansporn<br />
zur Weiterentwicklung, um noch besser<br />
zu werden.“<br />
Cluster Bauchemie: Ardex<br />
Geschäftsführer Gunther Sames, freut<br />
sich über die Auszeichnung und betont,<br />
wie wichtig diese Veranstaltung ist, die<br />
Industrie und Handel kombiniert. „Die<br />
Unwandelbarkeit und Unvorhersehbarkeit<br />
des gestern Geplanten ist das, was<br />
uns momentan so prägt in dieser Lebensphase.<br />
Umso schöner ist es, wenn<br />
es Dinge gibt, auf die man sich verlassen<br />
kann. Damit meine ich Veranstaltungen<br />
und Partnerschaften wie sie hier heute<br />
stattfinden.“<br />
Cluster Rohbau: Schiedel<br />
Für Seriensieger in <strong>der</strong> Kategorie Rohbau,<br />
Schiedel, nimmt Franz Nürnberger<br />
die Urkunde vom VBÖ-Präsidium entgegen<br />
und bedankt sich vor allem bei<br />
seinen Kunden. „Diese Auszeichnung<br />
zeigt, dass Handel und Industrie sehr<br />
gut funktionieren und ich möchte mich<br />
hier für die gute Zusammenarbeit bei<br />
unseren Kunden bedanken.“<br />
Cluster Dach: Ampack<br />
Auch Ampack konnte den Clustersieg<br />
vom Vorjahr wie<strong>der</strong>holen. Uwe Boden-<br />
Clustersieger: Ingrid Janker (Knauf), Claudia stefenelli und alexan<strong>der</strong> Berchtold<br />
(stauss- Perlite), gunther sames, sabine eastman und georg strodl (ardex)<br />
flankiert vom vBÖ-Präsidium<br />
Clustersieger: stefan seidl, martin Peterseil und Franz nürnberger (schiedel), uwe<br />
Bodenben<strong>der</strong> (ampack), rene Kaltenbacher (aco), alexan<strong>der</strong> Wipplinger und Harald<br />
Kalteis (Wippro), rudolf ofenschiessl (Baumit) und das vBÖ-Präsidium<br />
VBÖ-Silberbecher: Wolfgang Kristinus<br />
Die entwicklung unserer Firma ist ein meilenstein, den man sich wünscht, <strong>der</strong> allerdings auch viel früher eingetreten ist, als wir gedacht<br />
haben. Wir waren von anfang an immer ein bisschen <strong>der</strong> außenseiter, nie mainstream. Wir haben immer etwas an<strong>der</strong>s gemacht,<br />
uns sehr früh spezialisiert, diese Hybridstellung eingenommen, also Industrie und<br />
Handel. mittlerweile produzieren wir in sieben län<strong>der</strong>n, haben 118 nie<strong>der</strong>lassungen<br />
und beschäftigen 2400 mitarbeiter. Das was mich dabei stolz macht ist <strong>der</strong> spirit<br />
den wir aufbauen konnten und das kann nur dann funktionieren, wenn die mitarbeiter<br />
international die gleiche motivation haben, spaß´an <strong>der</strong> arbeit haben, die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung lieben, nicht in Krisen son<strong>der</strong>n in Chancen denken. Wir glauben an<br />
das, was wir erreichen können und sind dabei konsequent in <strong>der</strong> Umsetzung. Meine<br />
erfahrung, auch als Bergsteiger, hat gezeigt, es gibt niemals die besten Konditionen.<br />
nicht am Berg und auch nicht im leben. Wir müssen zuversichtlich sein und uns<br />
nicht von tagespolitischen Dingen irritieren lassen. Wir funktionieren auch ohne<br />
Politik, wir funktionieren auch alleine. Im endeffekt muss man das schicksal selbst<br />
in die Hand nehmen und nicht mainstream sein, nicht das tun, was die an<strong>der</strong>en<br />
machen, son<strong>der</strong>n selbst den Weg wählen. Ich möchte mich sehr herzlich beim VBÖ<br />
für diese auszeichnung bedanken. Für mich vertritt <strong>der</strong> vBÖ die Heimat. Der vBÖ ist Das vBÖ-Präsidium gratuliert Wolfgang Kristinus<br />
uns immer am Herzen gelegen und das wird auch in zukunft so sein.<br />
10 | 6 . <strong>2022</strong>
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
ben<strong>der</strong> betont, dass Ampack für Vertrauen,<br />
Zuverlässlichkeit und Kompetenz<br />
steht und freut sich, dass dies auch<br />
wahrgenommen wird.<br />
Cluster Tiefbau/GaLa-Bau: ACO<br />
Als Vertreter <strong>der</strong> Firma ACO bedankt<br />
sich Rene Kaltenbacher bei all ihren<br />
Kunden. „Ich kann mir gut vorstellen,<br />
dass es die Parnterschaft ausmacht, dass<br />
wir uns wie<strong>der</strong> Sieger in dieser Kategorie<br />
nennen dürfen. Ich möchte mich für<br />
das Vertrauen, das uns entgegengebracht<br />
wird, herzlich bedanken.“<br />
all-over: ewald Kronheim (vBÖ), stefan seidl, Franz nürnberger und martin Peterseil (schiedel), gunther<br />
sames, sabine eastman und georg strodl (ardex), gernot rachbauer und albert-roman sigmund (PCI),<br />
robert greishofer und Johannes Kauer (vBÖ)<br />
Cluster Bauelemente: Wippro<br />
Auch Wippro darf sich mittlerweile<br />
Seriensieger nennen, hat das Unternehmen<br />
doch bereits 2019 und 2021 ebenfalls<br />
gewonnen. „Ganz herzlich möchte<br />
ich mich beim VBÖ bedanken, für<br />
die tolle Veranstaltung. Ich möchte aber<br />
auch Danke sagen, all den Baustoffhändlern,<br />
die uns ihr Vertrauen schenken.<br />
Und ich möchte mich auch bei unseren<br />
Mitarbeitern bedanken, die diesen<br />
Sieg möglich gemacht haben,“ so Alexan<strong>der</strong><br />
Wipplinger.<br />
All-Over<br />
Der VBÖ prämiert seit einigen Jahren<br />
nicht nur einen All-Over Sieger, son<strong>der</strong>n<br />
vergibt die ersten drei Plätze. Erster Platz<br />
geht, wie schon in den Vorjahren auch,<br />
an Ardex. Die Erfüllungsquote liegt hier<br />
bei mehr als 94 %. Knapp dahinter folgt<br />
Schiedel als zweitplatzierte Industrie. Interessant<br />
ist <strong>der</strong> dritte Platz von PCI.<br />
Das Unternehmen hat eine höhere Erfüllungquote<br />
als sechs von acht Clustersiegern,<br />
geht aber durch die Performance<br />
von Ardex im selben Cluster allerdings<br />
nur als zweiter leer aus. Umso mehr freuen<br />
sich Gernot Rachbauer und Albert-<br />
Roman Sigmund über den dritten Platz<br />
in <strong>der</strong> All-Over-Wertung.<br />
y<br />
VBÖ-Auszeichnungen<br />
VBÖ-Stern: Regina Müller (F.B.I.) und Leo Fetter<br />
Regina Müller: Ich möchte mich sehr herzlich bedanken und fühle mich geehrt über<br />
diese vBÖ-auszeichnung. Ich denke, wir <strong>der</strong> F.B.I. und <strong>der</strong> vBÖ haben einige Projekte<br />
gut gemeistert, haben viel diskutiert, aber genau diese Diskussionen haben zu einem<br />
guten ergebnis geführt.<br />
VBÖ Ehrennadel<br />
Die vBÖ ehrennadel wird an vBÖ<br />
mitglie<strong>der</strong> überreicht, die sich durch<br />
ihre jahrelange ehrenamtliche mitarbeit<br />
im vorstand des vBÖ beson<strong>der</strong>s für den<br />
verband verdient gemacht haben.<br />
leo Fetter: Ich war viele Jahre im vorstand des vBÖ und auch Funktionär in <strong>der</strong><br />
Wirtschaftskammer. Ich habe da wie dort viele angenehme und nicht so angenehme<br />
Stunden erlebt. Doch eines möchte ich Ihnen mitgeben: Bleiben Sie dem VBÖ treu, es<br />
ist die einzige organisation, wo man sich immer wie<strong>der</strong> trifft, gedanken austauscht und<br />
auch viele Freundschaften entstanden sind.<br />
ewald Kronheim, regina müller, susanne aignerleo<br />
Fetter und robert grieshofer<br />
Haas<br />
VBÖ Stern<br />
Der vBÖ stern wird als anerkennung für<br />
gute, langjährige zusammenarbeit an<br />
Persönlichkeiten <strong>der</strong> Branche übergeben.<br />
VBÖ Silberbecher<br />
Der Silberbecher wird Persönlichkeiten<br />
aus Industrie und Handel verliehen, die<br />
sich herausragende verdienste um den<br />
Baustoffhandel erworben haben.<br />
VBÖ Ehrenurkunde<br />
Die vBÖ-ehrenurkunde wird an unternehmen<br />
aus Industrie und Handel anlässlich<br />
ihres 50- o<strong>der</strong> 100jährigen Firmenjubiläums<br />
überreicht.<br />
6 . <strong>2022</strong> | 11
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
w o l f g a n g a p p e l<br />
„Das GfK Baustoffpanel“<br />
Die Kernkompetenz des gfK-Instituts liegt in <strong>der</strong> generierung von<br />
Paneldaten, die aus marktzahlen <strong>der</strong> jeweiligen Branche erstellt<br />
werden. zentraler Punkt hierbei sind retail Panels, also jene Daten<br />
die über Performance und strukturen eines marktes<br />
auskunft geben. Wolfgang appel, Projektleiter des Baustoffpanels<br />
bei gfK, gab beim vBÖ-empfang einblick in die Daten des<br />
Baustoffhandels.<br />
Bei den Datenstrukturen besteht<br />
die Möglichkeit verschiedene<br />
Ebenen zu betrachten, speziell dann,<br />
wenn man Subkategorien aufgestellt hat,<br />
also beispielsweise innerhalb <strong>der</strong> Kategorie<br />
Bauchemie weiter unterteilt in Klebstoffe,<br />
Fugenmasse, Beton, etc.<br />
Das gleiche gilt auch für Preisklassen,<br />
denn die geben einen genauen Einblick<br />
in reale Preisentwicklungen. <strong>Du</strong>rch<br />
Gruppenbildungen, Preisklassen und<br />
Preisgruppen lassen sich genauere und<br />
punktuell entsprechende Größenordnungen<br />
definieren, an denen man Steigerungen<br />
in einzelnen Segmentgruppen<br />
ablesen kann.<br />
Dies alles zeigt, in welcher Tiefe Auswertungen<br />
auf Grund vorhandener Daten<br />
möglich sind, die Qualität jedoch<br />
sehr stark von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Artikelstammdaten<br />
abhängt. Je detaillierter<br />
nun die Auswertungen sind, desto eindeutiger<br />
sind Daten einer bestimmten<br />
Produktgruppe zuordenbar.<br />
Verglichen werden nun Zahlen mit<br />
jenen <strong>der</strong> Jahre zuvor und dabei lässt<br />
sich schon ein markanter Einbruch<br />
im Jahr 2020, Lockdown eins, erkennen.<br />
Bis März <strong>2022</strong> gab es starke Zuwächse,<br />
die allerdings auch markanten<br />
Preissteigerungen geschuldet waren, bis<br />
dann mit dem Ukraine-Krieg wie<strong>der</strong>um<br />
ein starker Dämpfer eintrat. Dies<br />
gilt allerdings nicht für alle Kategorien.<br />
Der Dämmstoffmarkt hatte bereits im<br />
Jahr 2021 Probleme, fiel auch im Jänner<br />
<strong>2022</strong> weiter, wobei die Preise in diesem<br />
Zeitraum aber stark gestiegen sind,<br />
nämlich um 20 Prozent. Des weiteren<br />
berichtet Appel über Bauelemente und<br />
Bauchemie, <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen hinsichtlich<br />
Absätze und Preisentwicklung.<br />
Vergleicht man nun all die Daten und<br />
strukturiert sie nach Vertriebskanälen, so<br />
Wolfgang appel, senior manager retail service,<br />
gfK, „Das gfK Baustoffpanel: Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
erkennen, Chancen realisieren“<br />
erkennt man, dass Baumärkte, da nicht<br />
so abhängig vom B2B-Geschäft, ganz<br />
an<strong>der</strong>s performt haben. Hier ist <strong>der</strong> bestimmende<br />
Faktor die Sortimentsbreite.<br />
Es gibt mehrere Möglichkeiten Lieferprobleme<br />
auszugleichen. Einerseits<br />
durch Alternativartikel, an<strong>der</strong>erseits das<br />
Umschichten durch ein Sortimentsmanagement.<br />
Grundsätzlich geben die erfassten<br />
Zahlen Auskunft über einzelne Produktund<br />
Warengruppen, <strong>der</strong>er Entwicklung<br />
aber auch, wie es dem Mitbewerb geht. y<br />
www.gfk.at<br />
Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
Save the date<br />
10. – 11. november im schloss seggau, leibnitz, südsteiermark<br />
Themen: Trends am arbeitsmarkt, Werkzeuge und strategien für unternehmen,<br />
attraktiviät eines unternehmen für Talente, entfaltung des Potentials <strong>der</strong> mitarbeiter<br />
12 | 6 . <strong>2022</strong>
Schiedel<br />
Österreichs Top Kamin-Marke extrem beliebt beim Baustoffhandel.<br />
Schiedel ABSOLUT Kamine sind als einzige schadstoffgeprüft und als wohngesund<br />
empfohlen. So wird in Verbindung mit vielen an<strong>der</strong>en geprüften Baustoffen<br />
im Neubau eine optimale Innenraumluft-Qualität garantiert!<br />
Wir vertreiben Schiedel ABSOLUT Kaminsysteme exklusiv über den österreichischen<br />
Baustoffhandel.<br />
www.schiedel.at
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
w a l t e r o s z o v i c s - a r e n a a n a l y s e 2 0 2 2<br />
„Was, wenn wir die Klimawende schaffen“<br />
Die arena analyse setzt sich mit emerging Issues auseinan<strong>der</strong>, mit<br />
Themen, die künftig Bedeutung gewinnen werden aber noch nicht mit allen<br />
Konsequenzen durchgedacht sind. Hierzu werden Menschen gefragt, was<br />
<strong>der</strong>en Beobachtungen zu bestimmten Themen sind. In diesem Jahr war das<br />
Thema <strong>der</strong> Klimawandel, allerdings unter dem gesichtspunkt, dass die Welt es<br />
schafft, das Klima und somit die Welt zu retten.<br />
Um dies zu erreichen, bedarf es<br />
grundlegen<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen,<br />
nicht nur auf politischer Ebene, und<br />
<strong>der</strong> Weg dorthin wird gepflastert sein,<br />
von Konflikten, gerade wenn es um die<br />
Umsetzung verschiedenster Maßnahmen<br />
geht.<br />
Vier Bereiche gelten als die größten<br />
Klimasün<strong>der</strong>: Energie/Industrie, Verkehr,<br />
Landwirtschaft und Gebäude. In<br />
Summe geht es hier um 74 Mio. Tonnen<br />
CO2, die bis 2040 auf Null gebracht<br />
werden müssen. Es gibt bereits kleine<br />
Teilerfolge, vor allem was den Gebäudesektor<br />
betrifft, dennoch steigt die<br />
CO2-Belastung im Bereich des Verkehrs<br />
stetig an. Hier bedarf es eines Technologiewandels,<br />
<strong>der</strong> in manchen Bereichen<br />
bereits kleine Erfolge zeigt, beson<strong>der</strong>s<br />
bei <strong>der</strong> Schaffung von Strom aus erneuerbaren<br />
Energiequellen. Das dies Konfliktpotential<br />
hat liegt auf <strong>der</strong> Hand.<br />
Bis 2030 müssten 1200 neue Windrä<strong>der</strong><br />
und 2 Millionen neue Photovoltaikanlagen<br />
samt Leitungen errichtet weden,<br />
um Österreich mit grünem Strom<br />
versorgen zu können.<br />
In vielen Bereichen ist aber ein Umdenken<br />
schon länger im Gange, geschuldet<br />
auch den Ansprüchen <strong>der</strong> Konsumenten,<br />
die klimaschädliche Produkte<br />
nicht mehr kaufen. Genauso verhält es<br />
sich bei den Finanzmärkten, die letztendlich<br />
an <strong>der</strong> Börse abgestraft werden.<br />
Das Sorgenkind, <strong>der</strong> Verkehr, ist nur<br />
durch massive Elektrifizierung zu lösen.<br />
Hier geht es um drei Strategien: reduce,<br />
also weniger Autokilometer; refind,<br />
weiter wie bisher, aber mit verbesserter<br />
Technologie, sodass weniger CO2 ausgestoßen<br />
wird; replace, wir verzichten auf<br />
das Auto, was natürlich den Ausbau des<br />
öffentlichen Verkehrs bedarf.<br />
Bei dem Gebäudebereich dauert eine<br />
Transformation am längsten, weil, wenn<br />
ein Haus einmal steht, dann steht es lange.<br />
Beim Neubau können hier recht einfach<br />
die richtigen Maßnahmen getroffen<br />
werden, bei Bestandsgebäuden wird<br />
es schwieriger. Dazu kommen noch gewisse<br />
Baustoffe, die in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Diskussion als klimaschädlich gelten.<br />
Dabei geht es allerdings vorrangig um<br />
die Herstellung <strong>der</strong> Baustoffe und nicht<br />
um diese selbst.<br />
Experten gehen auch davon aus, dass<br />
<strong>der</strong> Klimawandel zu einer Än<strong>der</strong>ung von<br />
Siedlungsstrukturen führen wird. Der<br />
Trend zur Urbanisierung wird sich weiter<br />
verstärken, weil eine ländliche Zersiedelung<br />
die die Aufschließung neuer<br />
Flächen und die Versiegelung von<br />
Grünland mit sich bringt, einen größeren<br />
CO2-Fußabdruck hinterlässt. Das<br />
bedeutet allerdings auch, dass immer<br />
mehr Menschen in Städte ziehen und somit<br />
Wohnraum rar und vor allem teuer<br />
wird. Dekarbonisierte Luxuswohnviertel<br />
stehen leer, weil nicht mehr leistbar,<br />
<strong>der</strong> Mensch wohnt aber in CO2-Slums,<br />
also Wohnungen, die leistbar, allerdings<br />
nicht klimafreundlich sind. Hier ist die<br />
Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
Politik gefor<strong>der</strong>t, Wohnraum zu schaffen,<br />
<strong>der</strong> leistbar und klimafreundlich ist.<br />
Der Bereich, in dem am wenigsten<br />
passieren wird ist die Landwirtschaft.<br />
Die Weltbevölkerung wächst und somit<br />
auch <strong>der</strong> Bedarf an Nahrungsmittel,<br />
was zur Folge hat, dass Agrarflächen<br />
zunehmen und die Intensität gesteigert<br />
wird. Intensive Landwirtschaft bedeutet<br />
aber auch den Einsatz von Dünger<br />
und Pestiziden, was wie<strong>der</strong>um die CO2-<br />
Belastung pro Hektar erhöht. Der Lösungsansatz<br />
hier ist reduce. Der Fleischkonsum<br />
muss radikal reduziert werden,<br />
da 80 Prozent <strong>der</strong> Agrarfläche für den<br />
Anbau von Futtermitteln verwendet<br />
werden. Ein weiterer Ansatz ist refine,<br />
also smart farming, technologiegesteuert<br />
werden Dünger und Pestizide minimiert<br />
bzw. urban farming, die Nutzung von<br />
z.B. Dächern.<br />
Dennoch muss auch erwähnt werden,<br />
dass <strong>der</strong> Klimaschutz generell das Leben<br />
verteuert und die Politik hier dagegenwirken<br />
muss. Ebenso wird man sich auf<br />
zum Teil massive Proteste, von welchen<br />
Gegnern auch immer einstellen, müssen.<br />
Basisdemokratie, also das Mitwirken <strong>der</strong><br />
Bevölkerung kann hier viel dazu beitragen,<br />
Lösungswege zu finden und Konfliktpotential<br />
minimieren.<br />
y<br />
www.kovarpartners.com<br />
14 | 6 . <strong>2022</strong>
a k t u e l l<br />
V b Ö - e M P f a N g<br />
t h o m a s H o f e r<br />
„Willkommen in <strong>der</strong> Emokratie“<br />
Thomas Hofer, Politberater und Fachmann <strong>der</strong> politischen Kommunikation,<br />
beschäftigte sich in seinem vortrag mit dem Kapriolen <strong>der</strong> tagesaktuellen<br />
Politik. Dabei verweist er darauf, dass sachpolitische aufgaben immer<br />
schwerer zu steuern sind und lösungsorientierte Ansätze kaum mehr<br />
in geordneten Bahnen ablaufen können. Ein österreichisches Problem?<br />
mitnichten!<br />
Wir befinden uns seit nunmehr<br />
sieben Jahren im politischen<br />
Krisenmodus. Von Flüchtlingskrise<br />
über Ibiza-Affäre, Machtwechsel in<br />
sämtlichen politischen Ämtern bis hin<br />
zur Pandemie. So gesehen, war die Pandemie<br />
nichts Außergewöhnliches. Die<br />
politisch handelnden Personen zeigten<br />
sich allerdings angesichts dieser Krisen,<br />
im speziellen <strong>der</strong> Pandemie, als Passagiere.<br />
Man stopft nur Löcher, macht<br />
aber nicht die Arbeit, die man eigentlich<br />
machen sollte. Hofer erklärt dies<br />
mit <strong>der</strong> politischen Logik, die zwar Reaktionsmöglichkeiten<br />
hätte, man Sachpolitisch<br />
diskutieren könnte, man dazu<br />
aber nicht kommt.<br />
Themen werden nicht mehr von politischen<br />
Akteuren gesetzt, son<strong>der</strong>n es<br />
wird auf Themenwellen gesurft. Dies<br />
bedeutet, dass Themen nicht von den<br />
Menschen getrieben werden, son<strong>der</strong>n<br />
sie nur im Hintergrund handeln, woraus<br />
sich ein ständiges Hinterherlaufen<br />
ergibt. Des weiteren zeigt jede politische<br />
Partei immer nur den für sie<br />
wichtigsten Ausschnitt einer Thematik,<br />
was zu einem Konkurrenzkampf führt,<br />
welche Rahmenerzählung nun die zentrale<br />
ist. Genauso verhält es sich mit dem<br />
richtigen Wording. Verän<strong>der</strong>te Begriffe<br />
können Mehrheiten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
bringen obwohl es sich um das gleiche<br />
Thema handelt. Dazu gehört auch<br />
die Verwendung von Superlativen, die<br />
unwillkürlich Aufmerksamkeit auf sich<br />
ziehen. Doch sie polarisieren und das<br />
Ergebnis ist, dass eine Kommunikation<br />
auf Augenhöhe nicht mehr stattfinden<br />
kann.<br />
Heute kann man sich als Bürger nicht<br />
mehr darauf verlassen, dass Zahlen, Daten,<br />
Fakten die Basis politischer Kommunikation<br />
bilden. Vielmehr wird vermehrt<br />
emotional diskutiert. Es geht<br />
nicht mehr um das Setzen von Maßnahmen,<br />
son<strong>der</strong>n um die politisch emotionale<br />
Aufladung eines Themas. Emotionen<br />
in <strong>der</strong> Politik waren immer da,<br />
doch heute gibt es eine Dominanz <strong>der</strong><br />
absoluten Emotionen. Hinzu kommt,<br />
dass die neuen Medien und die Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> aktiven Teilnahme an jeglichem<br />
Diskurs den Populismus för<strong>der</strong>n.<br />
Hofer nennt hier neben dem situativen,<br />
diskursiven und ideologischen Populismus<br />
noch den affirmativen Populismus:<br />
Imitiere die Mehrheitsmeinung, dann<br />
bist du auf <strong>der</strong> richtigen Seite.<br />
Diese emotionale Zuspitzung scheint<br />
ein echtes Problem zu sein, vor allem<br />
dahingehend, dass relevante Themen<br />
immer auf den Fokus Angst diskutiert<br />
werden. Es ist prinzipiell schwieriger<br />
Hoffnung zu wecken als Angst zu schüren.<br />
Das gilt für die Pandemie genauso<br />
wie für das Klima. Die neuen Medien<br />
ermöglichen jedem alles zu sagen, wir<br />
haben aber nicht die Medienkompetenz<br />
zu unterscheiden was wahr ist und<br />
was nicht. Bestes Beispiel hierfür nennt<br />
Hofer den Sturm auf das Capitol.<br />
Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />
Was ist nun die Lösung? Wie soll man<br />
reagieren? Im Grunde geht es um ein<br />
positives Narrativ. Positive Erzählungen<br />
können das Vakuum, welches sich aufgetan<br />
hat, füllen. Es geht um eine positve<br />
Orientierung und das dazugehörige<br />
positive framing. Hier geht es nicht nur<br />
um die Politik selbst son<strong>der</strong>n ebenso um<br />
Unternehmen und Verbände, die auch<br />
politische Akteure sind. Der Mensch<br />
braucht Stabilität. Es ist für alle wichtig<br />
einen Anker zu haben, auch abseits<br />
<strong>der</strong> Politik. Es muss Sicherheit vermittelt<br />
werden und Werte müssen in <strong>der</strong> Kommunikation<br />
wie<strong>der</strong> eine zentrale Größe<br />
sein. Es geht aber auch darum Verbindendes,<br />
verbindende Erzählungen, zu<br />
schaffen, um die Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
zu erhalten. Es braucht einen Gegengriff<br />
zu <strong>der</strong> alles dominierenden Konfliktorientierung,<br />
dies gilt für Social media<br />
ebenso wie für klassische Medien.<br />
Und letztendlich muss man <strong>der</strong> Emokratie<br />
begegnen indem man <strong>der</strong>en Prinzipien<br />
aufnimmt, aber positiv auflädt.<br />
Es braucht einen Lösungsfokus wie beispielsweise<br />
Anreizsysteme aber auch partizipative<br />
Elemente. Das hilft nicht nur<br />
uns son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Politik. y<br />
6 . <strong>2022</strong> | 15
a k t u e l l<br />
b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />
S t i c h t a g 1 2 . J u l i 2 0 2 2<br />
Entwurf <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />
Die union macht ernst mit umweltschutz, nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft<br />
und Abbau fö<strong>der</strong>aler Auswüchse. Der Entwurf für die Neufassung <strong>der</strong> EU-<br />
Bauproduktenverordnung ist ein wesentlicher strategischer Bestandteil<br />
– höchst aufwendig und kostspielig für alle Beteiligten, aber ökologisch<br />
vermutlich sinnvoll. Warum es trotzdem eine gute Idee ist, sich die Frist zur<br />
stellungnahme rot im Kalen<strong>der</strong> zu markieren: 12. Juli <strong>2022</strong>.<br />
Fünf Jahre nach Inkrafttreten <strong>der</strong><br />
Europäischen Bauproduktenverordnung<br />
wurde dieser 2016 in einem<br />
Bericht an die Kommission ein vernichtendes<br />
Urteil zuteil. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umfang<br />
neuer harmonisierter Normen (ganze<br />
zwölf) noch die – regional ziemlich unterschiedliche<br />
- Tätigkeit <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />
fanden Gefallen,<br />
außerdem wurde beanstandet dass<br />
nach wie vor nationale Bewertungsdokumente<br />
für Produktarten verlangt werden<br />
welche eigentlich bereits harmonisiert<br />
waren.<br />
Die Kommission schlägt deshalb eine<br />
neue, fünf mal so umfangreiche Fassung<br />
mit wesentlichen Erweiterungen von<br />
Umfang, Prüf- und Nachweispflichten,<br />
Ausweitung <strong>der</strong> Kontroll- und Sanktionstätigkeit<br />
und einem zentralen anonymen<br />
Beschwerdeportal vor.<br />
Obwohl <strong>der</strong> größte Anteil <strong>der</strong> befragten<br />
Interessensgruppen dafür war,<br />
die Bauproduktenverordnung unverän<strong>der</strong>t<br />
in Kraft zu lassen, hat die Kommission<br />
auf Basis einer Folgenabschätzung<br />
entschieden die Bauproduktenverordnung<br />
komplett zu überarbeiten und<br />
die wesentlich strengeren Marktüberwachungsregeln<br />
<strong>der</strong> Verordnung<br />
1020/2019 auch für den Bauproduktensektor<br />
in Anwendung zu bringen.<br />
Zwischenzeitlich unternimmt die<br />
Union im Rahmen des EU-Green Deals<br />
umfangreiche Bemühungen die Produktion,<br />
Nutzung und Kreislauffähigkeit<br />
von Produkten zu verbessern. Im<br />
ersten Legislativpaket zur Kreislaufwirtschaft<br />
von März <strong>2022</strong> enthalten sind<br />
neben Vorschlägen für nachhaltige Textilien<br />
und eine Ökodesign Verordnung<br />
welche die Nachhaltigkeitskriterien aller<br />
Produkte in den Vor<strong>der</strong>grund rückt<br />
auch eine neue Normierungsstrategie<br />
und eben ein Vorschlag zur Überarbeitung<br />
<strong>der</strong> EU-Bauproduktenverordnung<br />
305/2011 und <strong>der</strong> Marktüberwachungsverordnung<br />
1020/2019.<br />
Hiermit sollen nachzuweisenden Leistungsmerkmale<br />
auf Nachhaltigkeitsund<br />
Sicherheitskriterien ausgeweitet<br />
und die umfangreichen Tätigkeiten und<br />
Befugnisse <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />
auch für den Baustoffsektor in<br />
Anwendung gebracht werden.<br />
Die Verordnung zur Stärkung<br />
<strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />
(1020/2019) erwies sich als wirkungsvoll,<br />
ihre Anwendung auf Bauprodukte<br />
auszudehnen erscheint <strong>der</strong> Kommission<br />
erfolgversprechend.<br />
Die Erarbeitung des Inhaltes des Vorschlages<br />
für eine neue Bauproduktenverordnung<br />
und seiner Anhänge, Nebendokumente<br />
und Verweise ist ob des<br />
Detaillierungsgrades <strong>der</strong> beabsichtigten<br />
Regelungen (insgesamt ca. 300 Seiten<br />
im Vergleich zu 42 Seiten <strong>der</strong> aktuell<br />
gültigen Bauproduktenverordnung), diverser<br />
inhaltlicher Wie<strong>der</strong>holungen und<br />
OTTO HANDLE<br />
Inndata Datentechnik<br />
amraser strasse 25<br />
a-6020 Innsbruck<br />
Tel. 0043 512 362233<br />
Fax 0043 512 362233 -9<br />
handle@eurobau.com<br />
www.eurobau.com<br />
16 | 6 . <strong>2022</strong>
a k t u e l l<br />
b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />
auch <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en inhaltlichen<br />
Inkonsistenz nicht unaufwendig.<br />
Die Lektüre för<strong>der</strong>t aber viele durchaus<br />
interessante und folgenreiche Regulierungsansätze<br />
zu Tage, <strong>der</strong>en Beschluss<br />
nicht nur großes Potenzial für den Umwelt-<br />
und Verbraucherschutz besitzt son<strong>der</strong>n<br />
auch eine deutliche Abkehr von fö<strong>der</strong>alen<br />
Regelungen und umfangreiche<br />
Erweiterungen <strong>der</strong> Aufgaben und Auflagen<br />
für beteiligte Wirtschaftsakteure mit<br />
sich bringen wird.<br />
BesCHleunIgung Der HarmonIsIerung<br />
Die EU-Normenstrategie schlägt diverse<br />
Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> nationalen und europäischen<br />
Normierungsinstitutionen<br />
sowie die Schaffung einer zusätzlichen<br />
Excellenzbehörde für die Abstimmung<br />
<strong>der</strong> Institutionen, eines zusätzlichen Berichtswesens<br />
an die Kommission sowie<br />
bessere Ausbildung und evtl. auch Bezahlung<br />
von Normensachverständigen<br />
vor um die Normierungstätigkeit zu<br />
beschleunigen und den internationalen<br />
Führungsanspruch zurückzugewinnen<br />
wodurch sich auch das europäische Wertegerüst<br />
wie<strong>der</strong> in den internationalen<br />
Normen wie<strong>der</strong>finden soll.<br />
Die Bauproduktenverordnung geht<br />
hier einen Schritt weiter und ermöglicht<br />
<strong>der</strong> Kommission direkten Einfluss<br />
auf die Harmonisierungsarbeit in <strong>der</strong><br />
Normung, die Beauftragung von Bau-<br />
Normen und bei zu langsamer Arbeit<br />
auch <strong>der</strong>en Substitution durch europäische<br />
technische Bewertungsregeln.<br />
Die Kommission erhält neue Befugnisse<br />
um mittels Rechtsakten technische<br />
Spezifikationen und Produktanfor<strong>der</strong>ungen<br />
einzuführen, wenn das Normensystem<br />
die Normen nicht rasch genug<br />
liefert.<br />
erWeITerung Der „HarmonIsIerTen<br />
zone“<br />
Der umfangreiche Anhang zum Entwurf<br />
beinhaltet unter an<strong>der</strong>em 32 Produktbereiche<br />
für welche harmonisierte<br />
technische Spezifikationen geschaffen<br />
und von den Wirtschaftsakteuren eingefor<strong>der</strong>t<br />
werden sollen. Ein zusätzlicher<br />
Produktbereich umfasst „sämtliche an<strong>der</strong>en“<br />
Produkte die für Bauwerke eingesetzt<br />
werden können. Weiters sind<br />
auch alle Produkte umfasst die grundsätzlich<br />
für Bauwerke eingesetzt werden<br />
könnten, auch wenn dies nicht ihr<br />
Haupteinsatzzweck ist. Weiters auch<br />
wie<strong>der</strong>verwendete Produkte, Produkte<br />
aus 3D-Druck und an<strong>der</strong>es bis hin zu<br />
Fertigteilhäusern.<br />
erWeITerung Des BegrIFFes Des<br />
„WIrTsCHaFTsaKTeurs“<br />
Hier sind nun weitgehend alle natürlichen<br />
o<strong>der</strong> juristischen Personen umfasst,<br />
die in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />
des bereitgestellten Produktes irgendeine<br />
Rolle spielen können – von <strong>der</strong> Grundstoffindustrie<br />
über Vorlieferanten, Produktionsdienstleister,<br />
Bevollmächtigten,<br />
Importeuren, Eigenmarkenanbietern,<br />
diversen Arten des stationären und Onlinevertriebes,<br />
Verkaufsplattformen bis<br />
hin zu Suchmaschinen werden reguliert.<br />
erWeITerung Des umFanges<br />
BeTeIlIgTer BeHÖrDen unD äHnlICHer<br />
DIensTsTellen<br />
Die taxative Aufzählung von über 15 an<br />
den in <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />
definierten Prozessen beteiligten<br />
Typen von Behörden und behördenähnlichen<br />
Dienststellen ist hier aus Platzgründen<br />
nicht möglich. Beachtenswert<br />
ist dass die Kommission selbst trotz erheblich<br />
ausgeweiteter Einfluß- und Kontrollmöglichkeiten<br />
mit 21 zusätzlichen<br />
Vollzeitäquivalenten auszukommen beabsichtigt.<br />
Nachdem bei unterschiedlichen Auffassungen<br />
über Konformität und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
in den Mitgliedsstaaten überwiegend<br />
die jeweils strengste Auffassung<br />
zur Anwendung kommen soll, sind auch<br />
tatsächlich alle Behörden in allen Mitgliedsstaaten<br />
potenziell für die Produkte<br />
zuständig. Hier kündigt sich erheblicher<br />
Abstimmungs- und Verwaltungsaufwand<br />
sowohl behörden- als auch unternehmensseitig<br />
an.<br />
erWeITerung Der zu erKlären-<br />
Den leIsTungen unD PrüFanFor-<br />
Derungen<br />
Es werden verschiedene Prüf- und Überwachungssysteme<br />
definiert, welche mit<br />
einer Ausnahme unter Einbeziehung einer<br />
notifizierten Stelle als unabhängigem<br />
Dritten umzusetzen und durchaus<br />
höchst aufwendig sind. Die Entscheidung<br />
welches <strong>der</strong> Systeme zu wählen ist<br />
wird mittels risikobasiertem Ansatz in<br />
<strong>der</strong> harmonisierten technischen Spezifikation<br />
gefällt.<br />
Bereits im Anhang zum Entwurf ist<br />
eine gegenüber den sieben wesentlichen<br />
Leistungen <strong>der</strong> alten BPVO erheblich<br />
erweiterte Liste von nachzuweisenden<br />
Leistungsbereichen enthalten. Die Kommission<br />
behält sich vor diese Liste je<strong>der</strong>zeit<br />
um zusätzliche Leistungsnachweise<br />
zu erweitern.<br />
Die Prüfung von Notifizierten Stellen<br />
in den Prüf- und Bewertungssystemen<br />
System 1+ bis System 3 gehen von einer<br />
Null-Toleranz bei Fehlern aus, wobei<br />
die zu prüfenden Produkte zu 50% zufällig<br />
und zu 50% aus einer Gruppe von<br />
Produkten mit beson<strong>der</strong>s hoher Chance<br />
<strong>der</strong> Nichtkonformität zu wählen sind.<br />
verBoT Der PuBlIKaTIon von<br />
nICHT erKlärTen leIsTungsParameTern<br />
Leistungsmerkmale, welche nicht in <strong>der</strong><br />
Leistungserklärung erklärt und in <strong>der</strong><br />
harmonisierten Spezifikation nicht enthalten<br />
sind, dürfen nicht mehr publiziert<br />
(und damit auch nicht in <strong>der</strong> Werbung<br />
verwendet) werden (Artikel 21 2.a)<br />
DIgITal FIrsT<br />
War in <strong>der</strong> alten BPVO noch ein delegierter<br />
Rechtsakt zur Bereitstellung <strong>der</strong><br />
Leistungserklärungen auf Websites erfor<strong>der</strong>lich,<br />
geht <strong>der</strong> neue Entwurf klar<br />
den digitalen Weg. Alle Produkte müssen<br />
einen Permalink auf eine Datenbank<br />
o<strong>der</strong> die eigene Website am Produkt, <strong>der</strong><br />
Verpackung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Begleitdokumentation<br />
bereitstellen, unter welchem dauerhaft<br />
alle wesentlichen Informationen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die vorgeschriebenen Leistungserklärungen<br />
und Konformitätserklärungen<br />
sowie die gesamte technische,<br />
Sicherheits- und Wartungsdokumentation<br />
verfügbar sind<br />
Beabsichtigt ist die Einführung einer<br />
zentralen Produktdatenbank <strong>der</strong> EU, de-<br />
ð<br />
6 . <strong>2022</strong> | 17
a k t u e l l b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />
ren Form aber noch nicht definiert ist.<br />
Sobald diese zur Verfügung steht sind<br />
alle Wirtschaftsakteure verpflichtet alle<br />
Produktdaten innerhalb von zwei Monaten<br />
in diese Datenbank einzuspielen<br />
o<strong>der</strong> aber selbst in erheblichem Detaillierungsgrad<br />
zehn Jahre rückwirkend<br />
vorzuhalten.<br />
Hier sind auch Vorlieferanten, an <strong>der</strong><br />
Produktion beteiligte Finanzdienstleister,<br />
<strong>der</strong>en Bankkonten und die Adressen<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer etc. rückwirkend<br />
bereit zu stellen, selbstverständlich<br />
unter vollinhaltlicher Anwendung <strong>der</strong><br />
europäischen Datenschutzgrundverordnung.<br />
Online-Akteure, Marktplätze und<br />
Suchmaschinen sind zusätzlich zur Bereitstellung<br />
von Schnittstellen für die<br />
Marktüberwachungsbehörden verpflichtet,<br />
über welche unter an<strong>der</strong>em unmittelbar<br />
ausgelesen werden kann ob beanstandete<br />
Produkte noch im Markt<br />
verfügbar sind.<br />
BerüCKsICHTIgung Der eu-ranD-<br />
BereICHe<br />
Der Entwurf erkennt ausdrücklich an<br />
dass für Lieferanten aus Staaten außerhalb<br />
<strong>der</strong> EU, welche in Regionen am<br />
äußersten Rand <strong>der</strong> EU Produkte liefern<br />
wollen, die Einhaltung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
dieser neuen Verordnung mit<br />
erheblichen Kosten und Belastungen<br />
verbunden wäre. Deshalb dürfen Mitgliedsstaaten<br />
am Rand <strong>der</strong> EU solchen<br />
Lieferanten die Lieferung erlauben ohne<br />
ihnen die Anfor<strong>der</strong>ungen laut dieser<br />
Verordnung zu überbürden (Erwägungsgrund<br />
17)<br />
DaTenausTausCH zWIsCHen Be-<br />
HÖrDen, WIrTsCHaFTsaKTeuren<br />
unD onlIne-FulFIllmenTParTnern<br />
Der Entwurf sieht diverse Maßnahmen<br />
vor, um Nichtkonformitäten von Produkten<br />
o<strong>der</strong> auch Zulieferteilen welche<br />
in Produkten eingebaut sind kurzfristig<br />
allen zuständigen Behörden sowie<br />
allen möglicherweise betroffenen Wirtschaftsakteuren<br />
zugänglich zu machen.<br />
Diese haben die Verpflichtung auf die<br />
dadurch entstehende Vermutung einer<br />
Nichtkonformität auch in ihrem eigenen<br />
Warenprogramm zu reagieren und<br />
gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen zu<br />
setzen o<strong>der</strong> die Produkte vom Markt zu<br />
nehmen.<br />
Die in Artikel 23.5 enthaltene Veranlassung<br />
von Vertriebspartnern als nicht<br />
ð<br />
Wichtige Links<br />
Formular für Stellungnahmen zum Entwurf <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />
https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12458-Bauprodukte-uberarbeitung-<strong>der</strong>-eu-vorschriften_en<br />
Dokument Entwurf Bauproduktenverordnung und Anhänge dazu:<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:5<strong>2022</strong>PC0144&qid=1654363410743&rid=3<br />
Verordnung 1020/2019 zur Verbesserung <strong>der</strong> Marktüberwachung<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32019R1020<br />
Bericht an die Kommission über die <strong>Du</strong>rchführung <strong>der</strong> Bauproduktenverordnung 305/2011<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:52016DC0445&qid=1654363410743&rid=8<br />
Bericht an die Kommission über die Ausübung <strong>der</strong> Befugnis zum Erlass delegierter Rechtsakte zur Bauproduktenverordnung<br />
305/2011<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:52016DC0445&qid=1654363410743&rid=8<br />
delegierte Verordnung 157/2014 zur Bereitstellung von Leistungserklärungen auf Websites<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32014R0157&qid=1654363410743&rid=4<br />
Bauproduktenverordnung 305/2011 (<strong>der</strong>zeit in Kraft)<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32011R0305&qid=1654363410743&rid=1<br />
REACH-Verordnung 1907/2006<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32006R1907&qid=1654363410743&rid=1<br />
Ökodesignverordnung<br />
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_22_2014<br />
Gebäudeenergieeffizienz<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:52021PC0802<br />
EU-Normenstrategie<br />
https://ec.europa.eu/docsroom/documents/48598/attachments/2/translations/de/renditions/native<br />
Suchseite<br />
https://eur-lex.europa.eu/search.html?lang=de&type=quick&qid=1654363810936&scope=EURLEX<br />
18 | 6 . <strong>2022</strong>
a k t u e l l b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />
konform erkannter Produkte zur Einstellung<br />
<strong>der</strong> Geschäftstätigkeit bis zur<br />
Korrektur <strong>der</strong> Nichtkonformität des<br />
Produktes ist hoffentlich ein Übersetzungsfehler.<br />
erWeITerung Der BeFugnIsse<br />
Der KommIssIon<br />
An diversen Stellen des Entwurfes wurden<br />
Befugnisse für die Kommission verankert,<br />
auf so gut wie jede im Bereich<br />
<strong>der</strong> Bauprodukte relevante Regelung,<br />
Prüfvorschrift, Personalbesetzung, Strafhöhe<br />
etc. unmittelbar in Form von delegierten<br />
Rechtsakten Einfluss zu nehmen,<br />
wobei Sachverständige zu konsultieren<br />
sind die von den Mitgliedsstaaten benannt<br />
werden. Diese Ermächtigung ist<br />
für fünf Jahre gültig und kann aufgrund<br />
eines Berichtes neun Monate vor Ablauf<br />
stillschweigend jeweils um weitere fünf<br />
Jahre verlängert werden.<br />
erWeITerung von ressourCen<br />
unD sTraFBesTImmungen<br />
Sowohl notifizierte Stellen als auch<br />
Marktüberwachungsbehörden und an<strong>der</strong>e<br />
involvierte Dienststellen sollen<br />
personell, infrastrukturell und kompetenzmässig<br />
erheblich ausgebaut werden,<br />
jährliche Berichte über ihre Tätigkeit<br />
und Beanstandungen liefern und auch<br />
von <strong>der</strong> Kommission und nachgelagerten<br />
Dienststellen laufend geschult werden.<br />
Hierfür entstehen erhebliche Kosten,<br />
welche zum Teil direkt von den geprüften<br />
Marktteilnehmern zu tragen sind.<br />
Bereits in Artikel 49 <strong>der</strong> Verordnung<br />
1020/2019 über den Ausbau <strong>der</strong><br />
Marktüberwachung ist verankert dass<br />
Zahlungen säumiger Wirtschaftsakteure<br />
zur Finanzierung des vorgesehenen erheblichen<br />
Ausbaues <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />
herangezogen werden<br />
dürfen.<br />
Die Kommission behält sich auch<br />
vor, Mindeststrafen festzusetzen welche<br />
dem Grundsatz „wirksamer und abschrecken<strong>der</strong><br />
Sanktionen“ gerecht werden.<br />
anonymes BesCHWerDePorTal<br />
Weiters wird ein eigenes anonymes „Beschwerdeportal“<br />
<strong>der</strong> EU geschaffen wo<br />
je<strong>der</strong> jeden bezüglich angeblicher Nichtkonformität<br />
verna<strong>der</strong>n kann. Inwiefern<br />
Missbrauch verhin<strong>der</strong>t wird ist nicht<br />
beschrieben (ähnlich Whistleblower-<br />
Richtlinie, aber öffentlich, nicht Firmenbezogen)<br />
eInla<strong>Du</strong>ng zur sTellungnaHme<br />
Viele Punkte des vorgelegten Entwurfes<br />
einer neuen Bauproduktenverordnung<br />
und <strong>der</strong> verwiesenen Dokumente<br />
laden also durchaus zu kritischer<br />
Betrachtung ein.<br />
Die Möglichkeit zur Stellungnahme<br />
an die Union steht noch bis 12.7.<strong>2022</strong><br />
offen (siehe Link).<br />
y<br />
ba, dessen Ausbildungsprogramme<br />
schon immer auf den Baustoffhandel<br />
zugeschnitten waren, soll zur Wissensplattform<br />
<strong>der</strong> Branche ausgebaut werden,<br />
dabei sollen alle vorhandenen Synergien<br />
genutzt werden. Im speziellen<br />
will man die Industrie hier verstärkt mit<br />
einbinden und bestehende Schulungsvideos,<br />
in übersichtlicher Form, geglie<strong>der</strong>t<br />
in Themenbereiche über die ba<br />
Homepage zur Verfügung stellen. Vizee<br />
r s t e S i t z u n g d e s n e u g e w ä h l t e n P r ä s i d i u m s d e s b a<br />
Weichenstellung für das ba-Weiterbildungsangebot<br />
Der Fachkräftemangel ist eines <strong>der</strong> herausfor<strong>der</strong>ndsten Probleme vieler Branchen und<br />
Unternehmen. Experten sind sich einig, dass <strong>der</strong> Mangel an fachlich qualifizierten Arbeitskräften,<br />
mit ein wesentlicher Faktor für ein gebremstes Wirtschaftswachstum sein wird. vor diesem<br />
Hintergrund erschien es dem neu gewählten ba Präsidium beson<strong>der</strong>s wichtig die ba aus- und<br />
Weiterbildungsangebote genau zu durchleuchten und die Weichen für die arbeit im ba für die<br />
kommenden Jahre zu stellen.<br />
ba-Präsident Oliver Kautz spricht<br />
sich für ein klar strukturiertes<br />
und transparentes Programm aus: „Wir<br />
brauchen auch im Bereich Fach-Know-<br />
How Bildungsangebote mit unterschiedlichem<br />
Level! Die Grundausbildung,<br />
die wir mit <strong>der</strong> neuen Webinar Reihe<br />
abdecken wollen, soll durch weiterführende<br />
Seminare, die einen höheren<br />
Ausbildungsstand voraussetzen, ergänzt<br />
werden, ein „Level 2“ sozusagen“. Das<br />
präsidentin Katrin Lenz dazu: „Es wird<br />
künftig darum gehen, ganze Ausbildungspläne<br />
anzubieten, um Mitarbeiter<br />
immer dort abholen zu können, wo sie<br />
stehen“. Das rasche „Onboarding“ von<br />
neuen Mitarbeitern in ein Unternehmen<br />
wird zu einer Schlüsselaufgabe, bei <strong>der</strong><br />
das ba künftig zumindest in fachlicher<br />
Hinsicht vermehrt unterstützen soll. y<br />
6 . <strong>2022</strong> | 19
V e r b ä N d e<br />
P r e i s s t e i g e r u n g e n a m b a u<br />
Baugewerbe sieht sich in <strong>der</strong> Zwickmühle<br />
Bei <strong>der</strong> anfang Juni stattgefunden sitzung des exekutivkomitees <strong>der</strong> Bundesinnung Bau<br />
(landesinnungsmeister-Konferenz) stand das Thema Preissteigerungen im mittelpunkt <strong>der</strong><br />
agenda. Dabei wurden auch die aussagen von sozialminister Johannes rauch zum Thema<br />
mitnahme-effekte bei Preissteigerungen in <strong>der</strong> Baubranche diskutiert.<br />
Als Ergebnis dieser Diskussion<br />
wurde übereinstimmend festgehalten,<br />
dass sich die bauausführende<br />
Wirtschaft definitiv nicht als Preistreiber<br />
sieht, son<strong>der</strong>n ganz im Gegenteil versucht,<br />
die explosionsartig gestiegenen<br />
Beschaffungskosten von Material und<br />
Energie bestmöglich abzufe<strong>der</strong>n.<br />
Fakt ist, dass die Kostensteigerungen<br />
am Materialsektor ihren Ausgang finden,<br />
daher zählt die bauausführende<br />
Wirtschaft - wie auch Auftraggeber<br />
bzw. Bauherrn – zu den Leidtragenden<br />
dieser Entwicklung. „Das Baugewerbe<br />
hat – nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> bislang<br />
üblichen Fixpreis-Zusagen – einen<br />
Großteil <strong>der</strong> Mehrkosten bei den Baumaterialien<br />
schultern müssen“, so Bundesinnungsmeister<br />
Robert Jägersberger.<br />
„Wenn <strong>der</strong> Sozialminister also die Bau-<br />
branche als Beispiel für Mitnahme-Effekte<br />
im Zusammenhang mit Preissteigerungen<br />
anführt, so wäre es angebracht,<br />
hier eine Präzisierung in Richtung Materialsektor<br />
vorzunehmen. Die Preissteigerungen<br />
erfolgen nämlich definitiv nicht<br />
im Bereich <strong>der</strong> bauausführenden Wirtsc<br />
haft.“<br />
y<br />
M a r k t e r h e b u n g 2 0 2 1 : S c h a u m s t o f f e u n d a l t e r n a t i v e d ä m m s t o f f e m i t M e n g e n z u w a c h s<br />
Dämmstoffmarkt im leichten Aufwind<br />
„Die in Österreich verkauften und verarbeiteten Dämmstoffmengen legten im vergangenen<br />
Jahr wie<strong>der</strong> zu. Das ist die erfreuliche nachricht. sie hat aber auch ihre schattenseite.<br />
Während <strong>der</strong> neubau weiterhin gut läuft, ist die thermische sanierung vom volumen her<br />
noch lange nicht dort, wo sie hingehört“, analysiert Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> gDI 2050, das ergebnis <strong>der</strong> markterhebung 2021.<br />
CLEMENS DEMACSEK<br />
gF gDI 2050<br />
Foto: gDI2050/schuster<br />
Insgesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr ca. 6,3 Millionen Kubikmeter<br />
Dämmstoff in Österreich verbaut.<br />
Das entspricht gegenüber 2020 einem<br />
Plus von 5,7 Prozent. Auf <strong>der</strong> Überholspur<br />
liegen seit vergangenem Jahr die<br />
Schaumstoffe mit einem Plus von über<br />
11 Prozent, gefolgt von den alternativen<br />
Dämmstoffen (Zellulose, Schafwolle,<br />
Hanf etc.) mit einem Zuwachs von rund<br />
9 Prozent. Die Mineralwolle weist einen<br />
leichten Rückgang aus.<br />
Mit einer Reduktion <strong>der</strong> hohen Energiepreise<br />
ist kurzfristig nicht zu rechnen.<br />
Das Heizen und Kühlen von Gebäuden<br />
wird daher zu einer immer größer werdenden<br />
finanziellen Belastung. Effektiv<br />
gegensteuern kann man nur durch gezielte<br />
Sanierungsmaßnahmen, die aktuell<br />
nicht nur von den Bundeslän<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t<br />
werden, son<strong>der</strong>n auch durch den<br />
Bund. Am sinnvollsten ist es, die Energieverluste<br />
durch Wärmedämmung vom<br />
Keller über die Fassade bis zum Dachboden<br />
und Austausch <strong>der</strong> Fenster zu minimieren.<br />
Wird nur das Heizsystem getauscht,<br />
bleiben die Energieverluste über<br />
die Gebäudehülle weiterhin bestehen.<br />
Energie wird also weiter verschwendet.<br />
„So schnell wie jetzt hat sich eine Gebäudedämmung<br />
noch nie gerechnet. Denn<br />
eine gedämmte Fassade schützt auch vor<br />
sommerlicher Überhitzung. Für Private<br />
sind allein im Rahmen <strong>der</strong> Sanierungsoffensive<br />
2021/22 per 13. Juni noch<br />
immer 327,4 Millionen Euro verfügbar.<br />
Der Sanierungsscheck kann hier auch<br />
für Teilsanierungen in Anspruch genommen<br />
werden“, appelliert Clemens Demacsek,<br />
„die verfügbaren För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />
abzuholen. Wir arbeiten intensiv daran,<br />
dass sich die Sanierungsrate nach<br />
oben bewegt und zum richtigen Zeitpunkt<br />
die steuerliche Abschreibung von<br />
Sanierungsmaßnahmen ein adäquates<br />
Lenkungsinstrument wird“, so <strong>der</strong> GDI<br />
2050-Geschäftsführer.<br />
y<br />
20 | 6 . <strong>2022</strong>
DANKE<br />
FÜR IHR VERTRAUEN!<br />
DIE BESTEN DER BRANCHE<br />
SIEG IM CLUSTER BAUCHEMIE<br />
1. PLATZ – GESAMTSIEG
H a N d e l Q u e S t e r<br />
Bil<strong>der</strong>: Christian mikes/Quester<br />
g e n u s s m o m e n t e<br />
Das war das 28. Quester-Spargelfest!<br />
nach einer zweijährigen, coronabedingten Pause fand am<br />
10. Juni bereits zum 28. mal das traditionelle Questerspargelfest<br />
statt. zahlreich und gut gelaunt erschienen die<br />
gäste aus <strong>der</strong> heimischen Baubranche. Das kulinarische<br />
Highlight: Spargel in vielen köstlichen Varianten.<br />
Mehr als 400 Gäste erschienen<br />
beim Spargelbauern Mazzucato-Theuringer<br />
in Raasdorf und genossen<br />
die entspannte Atmosphäre. Mag.<br />
Barbara Bernsteiner, die im Vorjahr die<br />
Geschäftsführung bei Quester übernahm:<br />
„Es war schön, hier alle wie<strong>der</strong><br />
persönlich begrüßen zu dürfen. Das<br />
Spargelfest hat eine beson<strong>der</strong>e Tradition<br />
in <strong>der</strong> Branche und bietet die ideale<br />
Gelegenheit zum Austausch abseits <strong>der</strong><br />
täglichen Arbeitsroutine. Wir freuen uns<br />
auch über den Besuch aus den Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />
<strong>der</strong> bestätigt, wie beson<strong>der</strong>s diese<br />
Veranstaltung ist.“<br />
Quester geschäftsführerin mag. Barbara Bernsteiner (zweite Person von links)<br />
begrüßte zahlreiche gäste beim traditionellen spargelfest.<br />
Die ersten Gäste trafen bereits ab<br />
11:00 Uhr ein und konnten sich bei<br />
einem Aperitif und kleinen Vorspeisen<br />
den ersten angeregten Gesprächen<br />
widmen. Für die köstlichen Spargelvariationen<br />
und süßen Meisterwerke zum<br />
Nachtisch sorgte Food Affairs. Die Winzer<br />
Wallner und Mauser aus Obersdorf<br />
im Weinviertel luden zur Weinverkostung<br />
in die Weinbar, und wer bis zum<br />
Abend blieb, konnte die österreichische<br />
Fußballnationalmannschaft im Spiel gegen<br />
Frankreich bei einer Liveübertragung<br />
aus dem Ernst-Happel-Stadion<br />
anfeuern. Bei angeregten Gesprächen<br />
und einer festlichen Stimmung konnten<br />
die Teilnehmenden den schönen Tag so<br />
richtig ausklingen lassen.<br />
y<br />
22 | 6 . <strong>2022</strong>
KNAUF DIAMANT<br />
Das Multitalent<br />
KEIN WUNDER BEI EINER PLATTE,<br />
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H a N d e l Q u e S t e r<br />
Quester geht neue Wege<br />
Quester hat sich seit seinen anfängen als Familienunternehmen zu einem<br />
bedeutenden mitglied innerhalb <strong>der</strong> Building materials europe-Konzerngruppe<br />
weiterentwickelt. seit dieser übernahme im Jahr 2019 ist viel passiert:<br />
Österreichs führen<strong>der</strong> Baustoff- und Fliesenfachhändler ist zurück in <strong>der</strong><br />
Gewinnzone, erwirtschaftete 2021 ein Umsatzplus von über 10 %, und die<br />
zeichen stehen weiter auf Wachstum und neuaufstellung. mag. Barbara<br />
Bernsteiner, die im vorjahr die geschäftsführung übernahm, treibt diesen<br />
neuen Kurs weiter voran.<br />
Das vor beinahe 90 Jahren vom<br />
Wiener Rauchfangkehrermeister<br />
Fritz Quester gegründete Unternehmen<br />
hat in seiner Geschichte viele Schritte<br />
gemacht und zahlreiche Wandlungen<br />
vollzogen. Heute ist das mo<strong>der</strong>ne und<br />
innovative Unternehmen Teil <strong>der</strong> BME-<br />
Gruppe: Building Materials Europe ist<br />
einer von Europas führenden Baustoffhändlern.<br />
Als inhaltliche Schwerpunkte, die<br />
Quester noch länger begleiten werden,<br />
sieht Geschäftsführerin Mag. Barbara<br />
Bernsteiner die Themen Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit. Bei Quester betrifft<br />
dies u.a. die Rechnungsprüfung, Human<br />
Resources, das Reporting etc. sowie die<br />
Standardisierung <strong>der</strong> Bestellprozesse bei<br />
Lieferanten. „Und welche weitere Maßnahmen<br />
unser Geschäft nachhaltiger<br />
gestalten können, ist kein rein österreichisches<br />
Thema,“ so Bernsteiner weiter,<br />
„wir nutzen hier die Kompetenzen in <strong>der</strong><br />
Gruppe und bearbeiten in internationalen<br />
Projektgruppen Themen wie Energieeffizienz,<br />
CO2-Reduktion, aber ebenso<br />
Diversity & Inclusion sowie grüne<br />
Produkte. Da es aktuell darum geht, bei<br />
allen sich bietenden Möglichkeiten den<br />
Energieverbrauch zu optimieren, werden<br />
<strong>der</strong>zeit Investitionen in LEDs sowie <strong>der</strong><br />
Ersatz von Heizungs- und Stromanlagen<br />
evaluiert.“<br />
PosITIves JaHr 2021<br />
2021 stand bei Quester ganz klar im<br />
Zeichen <strong>der</strong> positiven Entwicklungen.<br />
Der Fliesen- und Baustofffachhändler<br />
erwirtschaftete mit einem Umsatz von<br />
194 Mio. Euro ein Plus von 10,9 %. Das<br />
Ergebnis vor Steuern beträgt +1,7 Mio.<br />
Euro und stellt somit eine Trendwende<br />
dar, hatte man doch 2020 noch ein Minus<br />
zu verzeichnen. Erreicht wurde die<br />
Gewinnzone einerseits durch die Steigerung<br />
des Ertrages sowie an<strong>der</strong>erseits<br />
durch erfolgreiches Kostenmanagement.<br />
Dazu Mag. Barbara Bernsteiner: „Unser<br />
mehrjähriger strategischer Plan enthält<br />
in vielen Bereichen klare Maßnahmen,<br />
die diese Rückkehr zu Profitabilität sicherstellen.<br />
Die Ergebnisse basieren auf<br />
<strong>der</strong> Umsetzung unserer strategischen Initiativen,<br />
aber ebenso auf <strong>der</strong> guten Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Marktsituation.“<br />
<strong>2022</strong> BrIngT InvesTITIonen, geänDerTe<br />
sTruKTuren unD neue<br />
Wege<br />
Quester wird sich noch stärker auf die<br />
Kernaufgabe als Großhändler fokussieren<br />
und daher die Themen Verfügbarkeit,<br />
Logistik und Service (Beratung) in<br />
den Mittelpunkt stellen.<br />
Dies hat weitere Investitionen in die<br />
Standorte zufolge: Sie werden auf einen<br />
mo<strong>der</strong>nen und nachhaltigen Stand<br />
gebracht. Unter dieser Agenda wurden<br />
Wien Süd (Grawatschgasse) sowie<br />
Langenzersdorf bereits umgebaut bzw.<br />
einem Restyling unterzogen. In Groß<br />
Enzersdorf ist <strong>der</strong>zeit ein neuer Stand-<br />
Fast ein Jahr<br />
Barbara Bernsteiner<br />
„In meinen ersten monaten als geschäftsführerin<br />
hat die Kriegssituation<br />
in <strong>der</strong> ukraine neue Themen hervorgebracht<br />
und uns als Team Quester<br />
erneut aufgezeigt, wie wichtig es ist,<br />
gemeinsam an den unternehmenszielen<br />
zu arbeiten,“ beschreibt Bernsteiner die<br />
anfänge. „‘Das war schon immer so‘<br />
ist einer <strong>der</strong> sätze, den ich zu meinem<br />
Start bei Quester sehr häufig gehört<br />
habe. aus meiner sicht ist es notwendig,<br />
Themen, Prozesse und strukturen<br />
zu hinterfragen und gemeinsam mit<br />
den relevanten mitarbeiter:innen diese<br />
auf eine neue ebene zu heben. Darüber<br />
hinaus sehe ich Transparenz als Basis<br />
für jegliche steuerung im unternehmen.<br />
Das und die relevante Flexibilität sowie<br />
eine laufende Priorisierung <strong>der</strong> Themen<br />
ist unabdingbar vor allem in einer sehr<br />
for<strong>der</strong>nden situation wie <strong>der</strong> aktuellen.“<br />
Für die gelernte Betriebswirtin stehen<br />
daher neben <strong>der</strong> Teamarbeit die zielorientierung,<br />
Kommunikation & Führung<br />
sowie die Effizienzsteigerung, Steuerung<br />
& Digitalisierung im Mittelpunkt. Sie<br />
selbst und ihr Führungsteam stehen<br />
für die Werte des unternehmens und<br />
sehen sich als vorbil<strong>der</strong> für das ganze<br />
Team. Das ist für Bernsteiner wesentlich,<br />
um den begonnenen Wandel in <strong>der</strong><br />
organisation weiter umzusetzen. um<br />
diesen auch adäquat zu kommunizieren,<br />
werden <strong>der</strong>zeit relevante digitale<br />
Kanäle evaluiert und in weiterer Folge<br />
bereitgestellt.<br />
Foto: Quester/niklas schnaubelt<br />
24 | 6 . <strong>2022</strong>
H a N d e l<br />
ort in Vorbereitung, <strong>der</strong> voraussichtlich<br />
im dritten Quartal <strong>2022</strong> eröffnet wird.<br />
Krems übersiedelt an eine neue Location,<br />
wird dort nachhaltig ausgebaut<br />
und voraussichtlich bis Ende März des<br />
kommenden Jahres eröffnet.<br />
Eine neue Vertriebsstruktur wurde<br />
schon zu Beginn des Jahres etabliert<br />
und die damit verbundenen Än<strong>der</strong>ungen<br />
sind bereits spürbar. Bernsteiner:<br />
„Wir stellen aktives Verkaufen wie<strong>der</strong><br />
in den Mittelpunkt! Das bedeutet,<br />
dass <strong>der</strong> Außendienst an <strong>der</strong> Front, also<br />
bei den Kund:innen aktiv ist und ein<br />
Servicecenter als Backoffice agiert, um<br />
so gemeinsam die zeitnahe Betreuung<br />
<strong>der</strong> Kund:innen sicherzustellen. Diese<br />
gebündelte Vertriebsstärke ist unser<br />
Plus, und wir nutzen sie durchgängig<br />
über alle Standorte und Vertriebskanäle<br />
hinweg!“ Dafür wird nicht mehr in Regionen<br />
gedacht, und alle gemeinsam arbeiten<br />
an den Projekten und Wünschen<br />
<strong>der</strong> Kund:innen, um so die Serviceleistungen<br />
weiter zu erhöhen.<br />
<strong>2022</strong> wird das Segment Fliese weiterhin<br />
im Mittelpunkt stehen. Dazu hält<br />
Quester nicht nur die aktuellen Serien<br />
namhafter internationaler Hersteller bereit,<br />
son<strong>der</strong>n führt zudem Eigenmarken<br />
mit trendigen Modellen.<br />
Ganz neu ist das Thema Baustahl, mit<br />
dem <strong>der</strong> Baustofffachhändler auf die aktuellen<br />
Geschehnisse und die rege Nachfrage<br />
reagiert. Quester betreibt seit Jahresbeginn<br />
zwei Baustahl-Zentrallager.<br />
PeoPle BusIness<br />
Damit all diese Vorhaben und die ausgeprägte<br />
Kundenorientierung zeitgerecht<br />
und in hoher Qualität umgesetzt werden<br />
können, braucht es gut ausgebildete<br />
und motivierte Mitarbeiter:innen.<br />
Auf <strong>der</strong>en Aus- und Weiterbildung wird<br />
daher höchstes Augenmerk gelegt, und<br />
auch die Lehrlinge wurden und werden<br />
beson<strong>der</strong>s unterstützt.<br />
Auch hier werden die Vorteile eines<br />
internationalen Konzerns genutzt: Am<br />
Azubi Camp <strong>der</strong> BME- Gruppe, das im<br />
Juni in Deutschland über die Bühne gehen<br />
wird, werden zwei Lehrlinge von<br />
Quester dabei sein.<br />
y<br />
a u s t r o d a c h<br />
Eröffnung neuer Lagerhalle in Maria Lanzendorf<br />
nach nur vier monaten Bauzeit konnte ende mai eine neue lagerhalle<br />
am östlichsten Standort <strong>der</strong> AustroDach ihrer Bestimmung übergeben<br />
werden. In <strong>der</strong> neuen Kalthalle wird auf 1200 m² und bis zu 10 m Höhe<br />
ein großes Blocklager eingerichtet.<br />
Die AustroDach kann damit noch<br />
besser einer ihrer Kernfunktionen<br />
– <strong>der</strong> Vorhaltung großer Lagermengen<br />
– nachkommen. Bereits am 1.<br />
Juni <strong>2022</strong> kamen die ersten Lieferungen<br />
an. Auch an<strong>der</strong>e Standorte <strong>der</strong> AustroDach<br />
können sich von diesem Pufferlager<br />
bedienen.<br />
Maria Lanzendorf ist die jüngste Nie<strong>der</strong>lassung<br />
des Bedachungsfachhändlers<br />
und wurde 2015 neu gebaut. Diese neue<br />
Halle ist nur einer <strong>der</strong> geplanten Expansionsschritte<br />
des Unternehmens im heurigen<br />
Jahr!<br />
y<br />
Fotos: austroDach<br />
6 . <strong>2022</strong> | 25
H a N d e l e u r o b a u S t o f f<br />
KooPeraTIon als rüCKHalT In<br />
KrIse<br />
In seinem nachfolgenden Ausblick auf<br />
das laufende Geschäftsjahr informierte<br />
Möller die Teilnehmer zunächst über<br />
die aktuelle Situation <strong>der</strong> Kooperation:<br />
„Das Jahr hat gut angefangen, aber die<br />
angespannte Lage, die verhängten Sanke<br />
u r o b a u S t o f f g e s e l l s c h a f t e r t a g u n g Ö s t e r r e i c h i n w i e n<br />
„Gemeinschaft und Solidarität zeigen“<br />
Bei aller Freude darüber, dass die euroBausToFF<br />
gesellschafter-Tagung Österreich erstmalig seit anfang 2020 im<br />
April wie<strong>der</strong> in Präsenz stattfinden konnte, prägten <strong>der</strong> Krieg in<br />
<strong>der</strong> ukraine und <strong>der</strong> massive einfluss dieser Krisensituation auf<br />
das geschäft, die versammlung in Wien.<br />
Auf <strong>der</strong> Tagungsagenda standen<br />
im Frühjahr kooperations- und<br />
österreichspezifische Themen. Nach <strong>der</strong><br />
offiziellen Begrüßung durch Hartmut<br />
Möller, EUROBAUSTOFF Geschäftsführer<br />
Einkauf, Gesellschafterbetreuung<br />
sowie für die Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />
Österreich und Schweiz, nahm Gesellschafter<br />
Magister Thomas Mayr, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Handel & Produktions<br />
Verwaltung GmbH, Hall in Tirol, als<br />
EUROBAUSTOFF Aufsichtsratsmitglied<br />
für Österreich den Faden auf und<br />
stellte den Bericht aus dem Aufsichtsrat<br />
vor. Er appellierte an die Gesellschafter,<br />
Gemeinschaft und Solidarität zu zeigen,<br />
denn jetzt schlage die Stunde <strong>der</strong> Kooperation,<br />
gab Magister Mayr den Anwesenden<br />
mit auf den Weg, bevor Möller<br />
in seinem Bericht aus <strong>der</strong> Zentrale zunächst<br />
auf das Geschäftsjahr 2021 zurückblickte,<br />
das auch in Österreich für<br />
die 18 Gesellschafter und insgesamt 67<br />
Standorten von Son<strong>der</strong>effekten geprägt<br />
war. Insgesamt verzeichnete die EURO-<br />
BAUSTOFF in 2021 einen Umsatzanstieg<br />
um 11,4 Prozent auf ein Einkaufsvolumen<br />
von 8,33 Mrd. EUR, das von<br />
den Gesellschaftern über die Zentrale<br />
<strong>der</strong> Kooperation erzielt wurde.<br />
Verabschiedung (v. l.) Hartmut Möller, Ernst Flach, Mag. Thomas Mayr.<br />
tionen und die erheblichen wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen mit Blick auf die<br />
Rohstoffversorgung, Warenlogistik sowie<br />
die Energiepreisentwicklung verunsichern<br />
und führen zu Unruhe und Nervosität<br />
im Markt. Das schlägt sich, wie<br />
sich im Tagesgeschäft zeigt, in massiven<br />
Preiserhöhungen nie<strong>der</strong>, die in Teilen<br />
nur schwer umzusetzen sind. Deshalb<br />
sind wir hier an allen Fronten aktiv und<br />
versuchen Lösungen zu finden. Denn<br />
auch <strong>der</strong> Baufachhandel hat Verpflichtungen<br />
seinen Kunden gegenüber und<br />
steht im Wort.“<br />
Trotz dieser angespannten Lage sei<br />
die Geschäftsführung zufrieden mit <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kooperation und des<br />
Dienstleistungscampus. Das Zusammenwachsen<br />
gebe Rückhalt und stärke<br />
jeden einzelnen in <strong>der</strong> aktuellen Krise,<br />
führte <strong>der</strong> Geschäftsführer in Wien weiter<br />
aus.<br />
Im Anschluss standen für die Gesellschafter<br />
Lieferanten- und Warenthemen<br />
auf dem Programm, die aus aktuellem<br />
Anlass im Zeichen <strong>der</strong> Material- und<br />
Lieferengpässe sowie <strong>der</strong>en Folgen standen.<br />
Oberste Priorität für alle Warenbereiche<br />
habe die Warenversorgung. Diese<br />
gelte es sicherzustellen und die Preissituation<br />
im Griff zu behalten, hieß es vor<br />
Ort. Nachfolgend erfolgte ein Bericht<br />
zum aktuellen Stand rund um die Artikelstammdaten<br />
und Digitalisierung, bevor<br />
die Anwesenden darüber informiert<br />
wurden, dass für die österreichischen<br />
Gesellschafter ein eigenes Marketing-<br />
Cockpit als interaktive Bestell- und Planungs-Plattform<br />
zur Verfügung stehe.<br />
veraBsCHIe<strong>Du</strong>ng von ernsT<br />
FlaCH<br />
Zum Abschluss <strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />
wurde Ernst Flach, VBÖ-Vizepräsident<br />
und Geschäftsführer <strong>der</strong> A. Pümpel<br />
GmbH, Feldkirch, auf die Bühne gebeten,<br />
um ihn als Gesellschafter <strong>der</strong> ersten<br />
Stunde, langjähriges Beiratsmitglied sowie<br />
seine beson<strong>der</strong>en Verdienste für den<br />
Baufachhandel in Österreich zu würdigen<br />
und ihn in den Ruhestand zu verabschieden.<br />
„Wir wollen zugleich Danke<br />
sagen für die vielen Jahre <strong>der</strong> Zusammenarbeit,<br />
die stets von Vertrauen, Verlässlichkeit<br />
und Verbindlichkeit geprägt<br />
war“, sagte Mag. Mayr. Nach 43-jähriger<br />
Tätigkeit im Baufachhandel hat Ernst<br />
Flach seine Ämter abgegeben und den<br />
Staffelstab an seinen Sohn Helmut Flach<br />
weitergereicht.<br />
y<br />
Foto: euroBausToFF<br />
26 | 6 . <strong>2022</strong>
H a N d e l l a g e r H a u S<br />
l a g e r h a u s a s c h a c h<br />
Eröffnung mo<strong>der</strong>nisierter Haus- & Gartenmarkt<br />
Das lagerhaus eferding-oÖ. mitte egen hat seinen erweiterten und<br />
mo<strong>der</strong>nisierten Haus- & Gartenmarkt in Aschach feierlich wie<strong>der</strong>eröffnet.<br />
Der neue markt wurde nach dem Formatmarkt-Konzept <strong>der</strong> lagerhaus<br />
Franchise gmbH errichtet und bietet künftig auf 1.061 m2 ein emotionales<br />
einkaufserlebnis in unterschiedlichen Themen- und Produktwelten.<br />
Kund:innen finden im nunmehr<br />
500m2 großen Glashaus unterschiedliche<br />
Pflanzen, Baumschul-, Beetund<br />
Balkonware sowie ein breites Angebot<br />
an Gartenbedarf. Beim Umbau legte<br />
das Lagerhaus Eferding-OÖ. Mitte zudem<br />
beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf einen<br />
nachhaltigen Betrieb. Dazu wurde das<br />
Lagerhaus Aschach ans Fernwärmenetz<br />
angeschlossen und eine Photovoltaikanlage<br />
errichtet.<br />
„Das Lagerhaus Aschach ist ein wichtiger<br />
Nahversorger für die Menschen in<br />
<strong>der</strong> Region. Ihnen bieten wir künftig einen<br />
mo<strong>der</strong>nen Haus- und Gartenmarkt,<br />
<strong>der</strong> <strong>keine</strong> Wünsche offenlässt, sowie eine<br />
weiterhin kompetente Beratung durch<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Das hervorragende Feedback zeigt<br />
uns, dass wir die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
unserer Kundinnen und Kunden erfüllen“,<br />
so Johann Auer, Geschäftsführer<br />
im Lagerhaus Aschach.<br />
y<br />
Foto: lagerhaus eferding-oÖ. mitte<br />
lagerhaus-geschäftsführer Johann auer (li.) und<br />
Lagerhaus-Obmann Karl Eschlböck (re.) mit Werner<br />
gregorschitz, <strong>der</strong> den neuen markt gesegnet hat.<br />
JETZT NEU!<br />
Die starken 1K-Abdichtungsbeschichtungen <strong>der</strong> illbruck Produktfamilie<br />
einfach streichen - sprühen - dicht<br />
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H a N d e l l a g e r H a u S<br />
l a g e r h a u s g l e i s t ä t t e n - e h r e n h a u s e n - w i e s<br />
100 Jahr Jubiläum<br />
alle Bil<strong>der</strong>: lH gleinstääten<br />
Die generalversammlung des lagerhaus gleinstätten stand heuer ganz im<br />
zeichen des 100jähirgen Jubiläums. am 28. april 1922 fand die eintragung<br />
im Firmenbuch statt, am 28. april <strong>2022</strong> wurde groß gefeiert. und dazu gab<br />
es auch allen grund. nicht nur die zahlen stimmen son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> positive<br />
grundgedanke <strong>der</strong> gesamten mannschaft lässt das lagerhaus gleinstätten<br />
zuversichtlich in die zukunft schauen!<br />
Die Bläsergruppe <strong>der</strong> Musikkapelle Pistorf empfing<br />
die gäste am vorplatz <strong>der</strong> Festhalle.<br />
Anhand <strong>der</strong> aktuellen Zahlen<br />
konnte ein Umsatzwachstum in<br />
allen Geschäftssparten verzeichnet werden.<br />
Der Zuwachs des Eigenkaptals beläuft<br />
sich auf mehr als ein Drittel innerhalb<br />
weniger Jahre. Der Gewinn wird<br />
mit 1,5 Mio. Euro beziffert, was 1,6 Prozent<br />
<strong>der</strong> Betriebsleistung bedeutet und<br />
als ein „sehr, sehr gutes Ergebnis“ bezeichnet<br />
werden kann.<br />
Landespolitiker Agrar-LR Hans Seitinger<br />
gratulierte Dir. Rudolf Schwarzl<br />
und ging anschließend auf die vorherrschenden<br />
Inflatonsängst ein. „Genau zur<br />
Gründungszeit des Lagerhauses kostete<br />
im Juni ein Ei 800 Mark, im Dezember<br />
dann 320 Milliarden Mark. Das war<br />
die sogenannte Hyperinflation, vor <strong>der</strong><br />
man sich heute sicherlich nicht mehr zu<br />
fürchten habe!“ Des weiteren erwähnt<br />
er die gelebte Nachhaltigkeit des Lagerhauses,<br />
das breite Sortiment, welches bei<br />
den Kunden <strong>keine</strong> Wünsche offen lässt<br />
und äußerst sich positiv über die Ausbildungsplätze,<br />
die Jugendlichen geboten<br />
werden.<br />
28 | 6 . <strong>2022</strong>
H a N d e l l a g e r H a u S<br />
neben <strong>der</strong> lagerhaus-Familie folgten auch vertreter<br />
aus Politik und Wirtschaft <strong>der</strong> einladung.<br />
Direktor Rudolf Schwarzl beleuchtete<br />
die Firmenhistorie in Zehnjahresschritten.<br />
Zu Anfang, in <strong>der</strong> Gründungsphase,<br />
gab es Bezugsscheine für verschiedene<br />
Güter, Anfang <strong>der</strong> Dreißigerjahre gab<br />
es bereits 700 Lagerhausmitglie<strong>der</strong>, während<br />
des Zweiten Weltkrieges mussten<br />
die Frauen eigenhändig die Fel<strong>der</strong> bestellen<br />
und in <strong>der</strong> Nachkriegszeit wurde<br />
Österreich wie<strong>der</strong> aufgebaut. Der starke<br />
Wirtschaftsaufschwung in den 1960er<br />
und 1970er Jahren schlug sich auch in<br />
Lagerhaus-Bauaktivitäten nie<strong>der</strong>. Die<br />
Mitglie<strong>der</strong>zahl war auf mehr als 2000<br />
gestiegen bevor das Computer- und Infomationszeitalter<br />
die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />
sinken ließ, was auch durch den EU-<br />
Betritt beschleunigt wurde. „Die steirischen<br />
Lagehräuser haben mit Fusion<br />
ihre Kräfte gebündelt. Aus ursprünglich<br />
21 wurden neun, welche heute dank<br />
<strong>der</strong> großen Investitionen und Mo<strong>der</strong>nisierungsschübe<br />
gut positioniert sind.<br />
Das Lagerhaus Gleinstätten setzt seit einigen<br />
Jahren auf Pellets. Mit zwei leistungsstarken<br />
LKWs werden hun<strong>der</strong>te<br />
zufriedene Kunden versorgt werden,“ so<br />
Schwarzl abschließend.<br />
Gen. Dir. Reinhard Wolf hob vor<br />
allem den starken „Wirtschaftsfaktor Lagerhaus<br />
Gleinstätten hervor. „260 Mitarbeiter<br />
erwirtschaften solide Gewinne<br />
bei rund 100 Mio. Jahresumsatz. Zur<br />
ständigen Evaluierung <strong>der</strong> Standorte<br />
biete man Arbeitsplätze, womit einem<br />
um die Führungskräfte von morgen<br />
nicht bange sein müsse!“<br />
y<br />
Die anzahl <strong>der</strong> zu ehrenden langjährigen mitarbeiter war groß,<br />
konnte doch erstmals seit 2019 wie<strong>der</strong> eine generalversammlung<br />
in großem Rahmen stattfinden. Nicht nur das Lagerhaus selbst<br />
feierte Jubiläum, son<strong>der</strong>n auch zahlreichen mitarbeitern wurde<br />
Dank und anerkennung für ihr engagement und Kompetenz<br />
ausgesprochen.<br />
6 . <strong>2022</strong> | 29
H a N d e l w H<br />
w ü r t h - H o c h e n b u r g e r<br />
Ein österreichisches Familienunternehmen feiert sein<br />
100-jähriges Bestehen<br />
einer <strong>der</strong> führenden Baustoffhändler Österreichs feiert seinen 100. geburtstag.<br />
mit aktuell 24 nie<strong>der</strong>lassungen und acht Baumärkten in Österreich, fünf<br />
Nie<strong>der</strong>lassungen <strong>der</strong> Tochterfirma Fritz Baustoffe in Bayern sowie einer<br />
Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Tochterfirma Würth-Hochenburger AG in <strong>der</strong> Schweiz<br />
zählt Würth-Hochenburger (WH) zu Österreichs größten und erfolgreichsten<br />
Baustoffhändlern.<br />
100 JAHRE BESTE BERATUNG &<br />
KunDennäHe<br />
1922 in Innsbruck gegründet, ist WH<br />
heute <strong>der</strong> Partner für Baumarktprodukte<br />
und Baumaterialien.<br />
Heute trägt das unternehmen die namen seiner<br />
beiden grün<strong>der</strong>: leo Würth und georg Hochenburger<br />
Die aktuellen geschäftsführer: alfred Bernhard<br />
(Ceo) und othmar lutz (CFo)<br />
Bild: gerhard Berger<br />
Als Vollsortimenter ist WH Experte<br />
auf allen Ebenen und vereint acht Fachbereiche<br />
unter einem Dach: Hochbau,<br />
Tiefbau, Galabau, Trockenbau, Dach,<br />
Fliesen, Elemente (Türen, Fenster, Tore)<br />
und Werkzeuge. Die WH-FachberaterInnen<br />
in den Baumärkten und Nie<strong>der</strong>lassungen<br />
stehen fachkundig bei Projekten<br />
je<strong>der</strong> Größe zur Seite. Sie beraten<br />
persönlich und herstellerunabhängig zu<br />
Baumaterialien, Anwendungstechnik<br />
und Logistik-Lösungen und erstellen<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>te Angebote.<br />
WH versteht sich als verlässlicher Partner<br />
für private und gewerbliche Kunden.<br />
Hohe Warenverfügbarkeit, Terminsicherheit<br />
und eine verlässliche Logistik<br />
sind zentrale Säulen des WH-Service-<br />
Versprechens. <strong>Du</strong>rch das breitgestreute<br />
Filialnetz in Österreich und eine effiziente<br />
Lagerhaltung und Logistik sind bei<br />
30 | 6 . <strong>2022</strong>
H a N d e l w H<br />
Bild: Blickfang<br />
WH Bauprodukte innerhalb kürzester<br />
Zeit verfügbar.<br />
Mit namhaften und nachhaltigen<br />
Markenprodukten im Sortiment bietet<br />
WH seinen Kunden je nach Bedarf das<br />
richtige Produkt in bester Qualität. Ein<br />
Großteil des Produktsortiments bezieht<br />
WH von heimischen Lieferanten und<br />
ermöglicht somit eine schnelle Warenverfügbarkeit<br />
und kurze Lieferwege.<br />
100 JaHre geleBTe veranTWor-<br />
Tung<br />
WH ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber<br />
und steht für Stabilität und<br />
wirtschaftliche Sicherheit.<br />
Heute beschäftigt Würth-Hochenburger<br />
mehr als 800 hochqualifizierte<br />
MitarbeiterInnen in Österreich, Bayern<br />
und <strong>der</strong> Schweiz und erzielt einen Jahresumsatz<br />
von mehr als 400 Mio. Euro.<br />
Seit 2001 trägt WH das Prädikat „Ausgezeichneter<br />
Lehrbetrieb“ und wurde<br />
wie<strong>der</strong>holt mit dem Siegel „Certified by<br />
Great Place to Work“ ausgezeichnet.<br />
Bei Neubauten und auch beim Umbau<br />
bestehen<strong>der</strong> Standorte setzt WH<br />
auf eine nachhaltige Bauweise, um Ressourcen<br />
zu schonen und einen energieeffizienten<br />
Betrieb zu ermöglichen. Mit<br />
einem mo<strong>der</strong>nen Fuhrpark und einer<br />
datenbasierten Fahrwege-Optimierung<br />
Für unsere WH-FachberaterInnen zählt die nähe zu ihren Kunden, ihren aufgabenstellungen und Projekten, um die<br />
beste Beratung bieten zu können.<br />
verringert WH weiter den ökologischen<br />
Fußabdruck <strong>der</strong> Unternehmensgruppe.<br />
Das WH-Sortiment ist sorgfältig ausgewählt<br />
und bietet Qualitätsware von<br />
führenden Marken aus Österreich und<br />
Mitteleuropa an. WH-Lieferanten überzeugen<br />
durch ressourcenschonende Produktionsanlagen<br />
und die Verarbeitung<br />
nachwachsen<strong>der</strong>, gut recyclebarer Rohstoffe<br />
– denn nachhaltigem Bauen gehört<br />
die Zukunft.<br />
BesTens gerüsTeT Für DIe zu-<br />
KunFT<br />
Neben weiteren Standorterweiterungen<br />
setzt WH schon die nächsten<br />
Schritte in den Bereichen Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
WH verfolgt eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie,<br />
die alle Bereiche<br />
des Unternehmens integriert und die<br />
Verbesserung des Kundenerlebnisses als<br />
Ziel hat. WH sieht es daher als Notwendigkeit,<br />
auch in Zukunft die dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Ressourcen zu aktivieren, sowie<br />
interdisziplinär und praxisorientiert<br />
Der mo<strong>der</strong>ne WH-Fuhrpark ermöglicht eine schnelle und flexible Anlieferung auf jede Baustelle.<br />
vorzugehen, um den „digitalen Wandel“<br />
wertschöpfend im Unternehmen voranzutreiben.<br />
WH entwickelt seine Warenlogistik<br />
sowie die Logistikketten mit Lieferanten<br />
kontinuierlich weiter. Im Fokus<br />
steht weiterhin die regionale Verteilung<br />
von Waren über die WH-Zentralläger<br />
und Nie<strong>der</strong>lassungen, die eine herstellerund<br />
kundenübergreifende Bündelung<br />
ermöglicht und gegenüber kleinteiliger<br />
Logistiklösungen das für den Transport<br />
erfor<strong>der</strong>liche Energieaufkommen erheblich<br />
reduziert.<br />
Als einer <strong>der</strong> führenden österreichischen<br />
Baustoffhändler unterstützt WH<br />
den „grünen Wandel“ in <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />
und treibt Nachhaltigkeitsaspekte<br />
über die gesamte WH-Wertschöpfungskette<br />
hinweg voran. Die bisherigen<br />
Bemühungen für eine nachhaltige,<br />
emissionsfreie Zukunft werden weiter<br />
intensiviert. WH wird sich <strong>der</strong> Science<br />
Based Target Initiative (SBTi) verpflichten<br />
und durch diverse Maßnahmen Klimaneutralität<br />
anstreben.<br />
Als zukunftsorientiertes Unternehmen<br />
hat WH maßgebliches Interesse daran,<br />
weiterhin als starker Arbeitgeber in <strong>der</strong><br />
Region wahrgenommen zu werden. WH<br />
wird auch in Zukunft in die persönliche<br />
und fachliche Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />
MitarbeiterInnen sowie in eine wertschätzende<br />
und respektvolle Arbeitsatmosphäre<br />
investieren. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />
qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung<br />
wird als Investition in die Zukunft<br />
gesehen und kontinuierlich verbessert<br />
werden.<br />
y<br />
Bild: Blickfang<br />
6 . <strong>2022</strong> | 31
Q u e r e i N S t e i g e r<br />
i n t e r v i e w M i h a e l J o v a n o v i c<br />
Fliese statt Brötchen<br />
mihael Jovanovic ist gelernter einzelhandelskaufmann. ursprünglich aus <strong>der</strong><br />
lebensmittelbranche kommend, hat er vor kurzem als Quereinsteiger in die Baubranche<br />
zu sochor gewechselt. Den umstieg hat er sich anfangs leichter vorgestellt. nach<br />
Jahren als marktleiter bei Hofer und lidl und zuletzt als Filialleiter bei <strong>der</strong> Bäckerei Felber<br />
bringt er immerhin reichlich erfahrung im verkauf und im Kundenkontakt mit. seine<br />
neue Tätigkeit im Fliesenverkauf ist deutlich beratungsintensiver und erfor<strong>der</strong>t ein breit<br />
gefächertes Fachwissen. nach knapp fünf monaten bei sochor hat er aber bereits viel<br />
Detailwissen nachgeholt und zieht für den ÖBm zwischenbilanz.<br />
ÖBM: Sie sind Quereinsteiger hier<br />
bei Sochor. Welche Lehre bzw. Ausbildung<br />
haben Sie ursprünglich absolviert?<br />
Jovanovic: Ich habe das Gymnasium<br />
besucht, allerdings in <strong>der</strong> sechsten Klasse<br />
abgebrochen und mich für eine Lehre als<br />
Einzelhandelskaufmann in <strong>der</strong> Lebensmittelbranche<br />
entschieden. Die Lehre<br />
absolvierte ich bei <strong>der</strong> Firma Zielpunkt,<br />
wechselte allerdings nach <strong>der</strong> Lehre und<br />
dem Bundesheer zu Hofer. Dort startete<br />
ich meine Karriere. Nach ein paar Monaten<br />
Einschulung wurde ich Marktleiter.<br />
Danach wechselte ich zu Lidl, ebenfalls<br />
als Marktleiter.<br />
Wollten Sie als Jugendlicher in die Lebensmittelbranche?<br />
Eigentlich wollte ich Arzt werden.<br />
Aber mit 15 o<strong>der</strong> 16 Jahren war es mir<br />
dann doch wichtiger, möglichst bald<br />
mein eigenes Geld zu verdienen und<br />
eine gewisse Unabhängigkeit vom Elternhaus<br />
zu bekommen. In den Lebensmittelbereich<br />
bin ich deshalb gekommen,<br />
weil mein Vater bei Zielpunkt<br />
beschäftigt war und es für mich naheliegend<br />
war, mich dort um eine Lehrstelle<br />
zu bewerben.<br />
Warum haben Sie Ihren letzten Arbeitgeber,<br />
das Unternehmen Lidl, verlassen?<br />
Es war mir schon bald nach meiner<br />
absolvierten Lehre klar, dass ich nicht im<br />
Lebensmittelbereich bleiben will, aber<br />
ein Branchenwechsel ist immer schwierig,<br />
weil man wie<strong>der</strong> ganz von vorne<br />
anfängt. Ich war nach Lidl noch rund<br />
sieben Jahre bei <strong>der</strong> Bäckerei Felber als<br />
Filialleiter tätig. Also Bäckerei und Gastronomie.<br />
Das hat mir schon ganz gut<br />
gefallen, aber dann kam Corona und<br />
plötzlich war alles an<strong>der</strong>s. Ich war fast<br />
zwei Jahre in Kurzarbeit und wenn man<br />
Familie, vier Kin<strong>der</strong>, hat, dann ist das<br />
schon schwierig.<br />
Der Fliesenschauraum bei sochor<br />
ist das Herzstück des unternehmens<br />
und die arbeitsgrundlage<br />
von mihael Jovanovic.<br />
Wie kamen Sie dann zu Sochor?<br />
Mein Arbeitsplatz bei Felber war hier<br />
in <strong>der</strong> Triester Straße im OBI-Markt und<br />
ich bin mit einigen Mitarbeitern von Sochor<br />
ins Gespräch gekommen, die mich<br />
motivierten, mich zu bewerben.<br />
Das heißt Sie haben eine Initiativbewerbung<br />
geschickt? Als was konkret<br />
haben Sie sich beworben?<br />
Für <strong>keine</strong> spezielle Funktion. Ich<br />
wusste ja nicht einmal, ob im Unternehmen<br />
jemand gebraucht wird. Aber<br />
offensichtlich war das <strong>der</strong> Fall, denn ich<br />
wurde vom Unternehmen kurz darauf<br />
angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen. Nach zwei weiteren<br />
32 | 6 . <strong>2022</strong>
Q u e r e i N S t e i g e r<br />
Gesprächen habe ich dann im Februar<br />
dieses Jahres hier angefangen.<br />
In welcher Position?<br />
Als Fachberater im Fliesenschauraum.<br />
Dass Sie nach fast 20 Jahren im Handel<br />
wissen, wie ein Handelsbetrieb<br />
funktioniert ist schon klar, aber Fliesen<br />
und Zubehör sind schon was an<strong>der</strong>es<br />
als Semmeln!<br />
Ja, das ist mir nach und nach auch<br />
bewusst geworden. Ich habe mir das zu<br />
anfangs schon leichter vorgestellt, dachte<br />
ein paar Wochen Einschulung und<br />
dann kann ich das. Aber da habe ich<br />
mich selbst ein wenig überschätzt, es gehört<br />
hier schon viel mehr Wissen und<br />
Knowhow dazu.<br />
Sie sind nun rund vier Monate hier<br />
tätig. Wie geht es Ihnen nach dieser<br />
Zeit?<br />
Mittlerweile fällt mir die Arbeit und<br />
die Beratung leichter, ich habe viel dazu<br />
gelernt und kann selbständig arbeiten.<br />
Natürlich gibt es nach wie vor Situationen,<br />
wo ich auf Unterstützung meiner<br />
Kollegen angewiesen bin, aber ich merke<br />
selbst, dass ich mir von Tag zu Tag mehr<br />
Wissen aneigne und Beratungen souveräner<br />
führen kann.<br />
Wo sehen Sie die größten Schwierigkeiten?<br />
Wie gesagt, man kann Semmeln nicht<br />
mit Fliesen vergleichen. Hier ist es schon<br />
wichtig, dass man genaue Kenntnisse<br />
über Produkte und Anwendungsmöglichkeiten<br />
hat, also welche Fliese ist wofür<br />
geeignet, welchen Kleber, welche Fugenmasse,<br />
etc. biete ich dem Kunden<br />
dazu an. Doch das habe ich mittlerweile<br />
ganz gut im Griff. Wo ich noch Schwierigkeiten<br />
habe, ist <strong>der</strong> Sanitärbereich.<br />
Hier geht es schon sehr in die Tiefe, vor<br />
allem was Installationen betrifft.<br />
Sie wurden ja hier vor Ort im Betrieb<br />
umgeschult. Haben Sie außer diesen<br />
Maßnahmen noch weiter Schulungen<br />
absolviert?<br />
Nachdem ich erst im Februar angefangen<br />
habe und zu diesem Zeitpunkt<br />
die Coronazahlen extrem hoch waren,<br />
fanden kaum Schulungen statt. Aber die<br />
kommen jetzt. Vor allem <strong>der</strong> Herbst ist<br />
schulungsintensiv. In den kommenden<br />
Tagen findet z.B. eine „Hans Grohe“-<br />
Schulung statt und dann weitere Produktschulungen<br />
im Fliesenbereich.<br />
Wo sehen Sie für sich den Bedarf an<br />
Schulung bzw. Weiterbildung?<br />
Es gibt natürlich noch einiges was ich<br />
lernen muss, aber ganz konkret wäre<br />
eine Schulung im Bereich <strong>der</strong> Bauchemie<br />
wichtig. Ich habe mir hier die<br />
Grundbasics durch die Zusammenarbeit<br />
mit Kollegen und <strong>Du</strong>rchsicht von Katalogen<br />
sowie Anwen<strong>der</strong>videos erworben,<br />
aber das geht mir noch nicht tief genug.<br />
Hier ist klar noch Bedarf das Wissen<br />
zu vertiefen und da wird noch einiges<br />
an Schulungen kommen. Sochor ist hier<br />
sehr dahinter, dass die Mitarbeiter gute<br />
Schulungen erhalten und den Kunden<br />
bestmöglich beraten.<br />
Wie haben Ihre Kollegen auf Sie als<br />
Quereinsteiger reagiert?<br />
Ich bin ein sehr kommunikativer<br />
Mensch und meine auch eine sehr gute<br />
Menschenkenntnis zu besitzen. Ich kann<br />
mich gut auf mein Gegenüber einstellen<br />
und auf dessen momentane Stimmung.<br />
Ich bin unkompliziert und wissbegierig.<br />
Ich denke das haben meine Kollegen erkannt<br />
und schätzen das auch an mir.<br />
Natürlich gab es anfangs schon die eine<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Stichelei, meistens aber nur<br />
deshalb, weil ich, und so ehrlich muss<br />
ich sein, kaum handwerkliche Erfahrung<br />
hatte.<br />
Wurde Ihnen konkret zur Einschulung<br />
ein Kollege zugeteilt o<strong>der</strong> je<br />
nachdem wer gerade Zeit hatte, hat<br />
sich um Sie gekümmert?<br />
Grundsätzlich habe ich von allen Kollegen<br />
gelernt. Das ist auch gut so, weil<br />
je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s an ein und dieselbe Sache<br />
herangeht, je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Strategien hat<br />
und hier war es möglich mir von jedem,<br />
das für mich wertvollste, mitzunehmen.<br />
Ein ganz beson<strong>der</strong>es Verhältnis habe ich<br />
aber zu unserem Lehrling. Der hat mir<br />
von Anfang an sehr viel beigebracht.<br />
Ich denke, er war froh, einmal nicht <strong>der</strong><br />
„Anfänger“ zu sein, also <strong>der</strong> niedrigste in<br />
Mihael Jovanovic<br />
alter: 34<br />
Schulbildung/ Ausbildung<br />
2013: Buchhaltungskurs BeWIg, BFI<br />
Wiener neustadt<br />
2009: Weiterbildung zum lehrlingsausbildner,<br />
BFI St. Pölten<br />
2004 – 2007: lehre zum einzelhandelskaufmann<br />
mit lehrabschlussprüfung,<br />
Firma zielpunkt, Wien<br />
1998 – 2004: gymnasium, Wien<br />
1994 – 1998: volksschule, Wien<br />
Berufspraxis<br />
2015 – 2021: Filialleiter, Firma Felber<br />
2011 – 2013: Filialleiter, Firma lidl<br />
umsatz- und Personalverantwortung,<br />
Führung und motivation <strong>der</strong> mitarbeiter,<br />
Warenbestellung<br />
2008 – 2010: Filialleiter, Firma Hofer<br />
umsatz- und Personalverantwortung,<br />
Führung und motivation <strong>der</strong> mitarbeiter,<br />
Warenbestellung<br />
2008: Filialleiter - stellvertreter, Firma<br />
zielpunkt, vertretung <strong>der</strong> Filialleitung<br />
Sonstiges<br />
eDv-Kenntnisse: eCDl, BmD, Word,<br />
excel<br />
Sprachen<br />
Deutsch<br />
englisch, grundkenntnisse<br />
serbisch, 1. muttersprache<br />
rumänisch, 2. muttersprache<br />
spanisch, grundkenntnisse<br />
6 . <strong>2022</strong> | 33
Q u e r e i N S t e i g e r<br />
<strong>der</strong> Hierarchie. Das war ich! Der Vorteil<br />
<strong>der</strong> Lehrlinge bei Sochor ist jener, dass<br />
sie innerhalb des Unternehmens switchen,<br />
also sämtliche Abteilungen durchmachen<br />
und somit wirklich viel Wissen<br />
mitbringen. Ja, von dem habe ich wirklich<br />
viel gelernt!<br />
Wenn man sich die momentane Situation<br />
vor allem auch im Fliesenbereich<br />
anschaut, Lieferverzögerungen,<br />
Preiserhöhungen, etc. Wie sieht das<br />
bei Sochor aus?<br />
Natürlich gibt es auch bei uns teils<br />
extreme Preiserhöhungen. Lieferengpässe<br />
bzw. -verzögerungen merken wir vor<br />
allem bei Fliesen aus Deutschland und<br />
Tschechien. Spanische und italienische<br />
Fliesen sind nach wie vor gut lieferbar.<br />
Aber auch hier kommt es bei Bestellungen<br />
zu längeren Wartezeiten. Aber<br />
unser Lager ist übervoll. Dahingehend<br />
beraten wir auch unsere Kunden, wenn<br />
es schnell gehen muss, auf Lagerware<br />
zurückzugreifen.<br />
Bei Bauchemie und Schienen sehen<br />
wir das Problem nicht. Hier gibt es<br />
kaum Verzögerungen o<strong>der</strong> Engpässe.<br />
Sie beraten Kunden im Bereich <strong>der</strong><br />
Sanierung, also eher kleinere Projekte,<br />
aber auch Großprojekte. Was<br />
macht mehr Spaß?<br />
Privat- o<strong>der</strong> auch Gewerbekunden,<br />
die nur wenige Quadratmeter Ware<br />
benötigen sind grundsätzlich mit<br />
wenig Aufwand schnell bedient. Die<br />
wissen was sie wollen, machen oft<br />
schon Vorbestellungen und fertig. Jener<br />
Kunde, <strong>der</strong> ein Großprojekt hat, also<br />
beispielsweise einen Neubau, <strong>der</strong> ist<br />
herausfor<strong>der</strong>nd, weil hier oft das ganze<br />
Haus mit Fliesen o<strong>der</strong> Parkett geplant<br />
werden muss. Das ist natürlich auch<br />
entsprechend beratungsintensiv. Aber<br />
genau das ist das Spannende an diesem<br />
Job, dass man quasi an <strong>der</strong> Planung<br />
beteiligt ist und ein Projekt oft über<br />
mehrere Wochen hinweg mitbegleitet.<br />
Sind Sie nun für sich in „Ihrem“ Beruf<br />
angekommen?<br />
Ja, das bin ich! Natürlich hat man anfangs<br />
seine Zweifel, ob die Entscheidung<br />
jetzt richtig war mit Mitte 30 neu anzufangen.<br />
Aber ich habe gesehen, wieviel<br />
Zeit und Geld Sochor investiert hat, um<br />
einen wertvollen Mitarbeiter zu bekommen.<br />
Des Öfteren wurde ich bei den<br />
Vorstellungsgesprächen gefragt, ob ich<br />
wirklich bereit bin, in ein komplett an<strong>der</strong>es<br />
Fach zu wechseln. Mit jedem Mal,<br />
wo ich dies gefragt wurde, wurde ich mir<br />
in meiner Entscheidung sicherer. Und<br />
das war gut so!<br />
Projekte mitgestalten und sich<br />
den täglichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> Fachberatung<br />
stellen. Das ist <strong>der</strong> alltag von<br />
mihael Jovanovic, Fachberater<br />
Fliese.<br />
Welche Ziele verfolgen Sie hier im Unternehmen<br />
mittel- und langfristig?<br />
Ich bin gerade einmal vier Monate<br />
hier. Ich habe mir im Laufe meines Lebens<br />
angewöhnt, kleine Ziele zu verfolgen,<br />
und diese auch zu erreichen. Priorität<br />
ist es hier einmal in den nächsten<br />
Jahren ein Topberater zu werden. Wie<br />
gesagt, ich beherrsche die Basics, aber da<br />
gibt es noch viel mehr, was einen guten<br />
Berater ausmacht. Es geht darum, mir<br />
Fachwissen anzueignen und immer am<br />
neuesten Stand zu sein, was Produkte<br />
und Anwendungen betrifft. Ich denke,<br />
dass ist jetzt einmal Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
genug.<br />
Hört sich an, als hätten Sie mit dem<br />
Jobwechsel alles richtig gemacht!<br />
Ja, so sehe ich das auch! Hinzu kommen<br />
natürlich auch die geregelten Arbeitszeiten,<br />
die für mich als Familienvater<br />
sehr wichtig sind. Aber das<br />
wertvollste ist das Arbeitsklima, das ich<br />
bisher so nicht gekannt habe. In einem<br />
Konzern ist man eine Nummer, hier bei<br />
Sochor gehört man zur Familie. Das lebe<br />
und erlebe ich täglich und es trägt sehr<br />
viel dazu bei, dass man sich hier einfach<br />
wohl fühlt und enormen Spaß an <strong>der</strong><br />
Arbeit hat.<br />
Welche Vorteile denken Sie, bringen<br />
Sie dem Unternehmen?<br />
Unabhängig von meiner Erfahrung im<br />
Handel, also vor allem was den Kundenkontakt<br />
betrifft, denke ich, kann ich wie<br />
viele meiner Kollegen hier, meine Zweisprachigkeit<br />
nutzen. Und dass ich neben<br />
Deutsch und Serbokroatisch auch Rumänisch<br />
spreche, ist in <strong>der</strong> Baubranche<br />
sicher kein Nachteil!<br />
Und allen voran meine Kontaktfreudigkeit,<br />
meine offene und kommunikative<br />
Art und mein Streben nach Wissen.<br />
Wenn es mir gefällt was ich tue und<br />
wenn ich Spaß daran habe, so denke ich<br />
bin ich künftig ein wertvoller Mitarbeiter.<br />
Wenn man Sie lässt, werden Sie Ihr<br />
Arbeitsleben hier verbringen?<br />
Wenn man mich lässt, sehr gerne!<br />
34 | 6 . <strong>2022</strong>
a u S b i l d u N g<br />
b a u m i t l e h r l i n g s e n g a g e m e n t<br />
Ausgezeichnete Lehrlingsmobilität<br />
lehrbetriebe, die beson<strong>der</strong>es engagement und hohe Qualität in <strong>der</strong><br />
lehrlingsmobilität zeigen, wurden ende mai <strong>2022</strong> vom Wirtschaftsministerium<br />
ausgezeichnet. Baumit Österreich ermöglicht seit einigen Jahren<br />
seinen lehrlingen, während <strong>der</strong> lehrzeit auslandserfahrung in Form von<br />
auslandspraktia zu sammeln. Für die hohe Qualität in <strong>der</strong> lehrlingsmobilität<br />
übernahm Karl Postl, lehrlingsausbil<strong>der</strong> von Baumit Österreich, das eQamoB<br />
Qualitätslabel im marmorsaal des Bundesministeriums für Digitalisierung und<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
ie Arbeitswelt gestaltet sich<br />
„Dzunehmend internationaler.<br />
Von unseren Arbeitnehmer:innen wird<br />
zunehmend interkulturelles Verständnis<br />
und Mobilität gefor<strong>der</strong>t – Kompetenzen,<br />
die unsere Lehrlinge während<br />
eines Auslandspraktikums erlernen<br />
können. Auslandspraktika sind zudem<br />
ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis, an dem unsere<br />
Lehrlinge spürbar wachsen“, freut sich<br />
DI Manfred Tisch, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Baumit GmbH, über die Auszeichnung.<br />
„Das Beson<strong>der</strong>e eines solchen Praktikums<br />
ist für die Auszubildenden <strong>der</strong><br />
Blick über den Tellerrand – sich aktiv<br />
neues Wissen und Fähigkeiten in einer<br />
unbekannten Umgebung, oft auch in einer<br />
an<strong>der</strong>en Kultur, anzueignen und <strong>der</strong>en<br />
Denk- und Arbeitsweisen kennenzulernen.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt von<br />
Karl Postl (mitte), lehrlingsausbil<strong>der</strong> Baumit<br />
Österreich und DI Walter gems, Instandhaltungsleiter<br />
Baumit Österrreich, übernahmen das eQamoB<br />
Qualitätszeichen aus den Händen von sektionschef<br />
mag. georg Konetzky (links).<br />
Auslandspraktika ist das Verbessern <strong>der</strong><br />
eigenen Fremdsprachenkenntnisse. Diese<br />
gewinnen angesichts <strong>der</strong> fortschreitenden<br />
Globalisierung immer mehr an<br />
Bedeutung“, freut sich Karl Postl „dass<br />
unsere Lehrlinge den Mut aufbringen<br />
und die gebotenen Chancen begeistert<br />
wahrnehmen“.<br />
y<br />
Foto: BmDW/Dolenc, honorarfrei<br />
l a g e r h a u s tu l l n<br />
Lehre mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen<br />
Daniel Wagner vom lagerhaus Tulln-neulengbach wurde von lH Johanna miklleitner<br />
und WKnÖ-Präsident Wolfgang ecker für seine beson<strong>der</strong>en leistungen<br />
ausgezeichnet.<br />
Daniel Wagner aus Stössing hat<br />
seine Lehre als Einzelhandelskaufmann<br />
im Lagerhaus Tulln-Neulengbach<br />
absolviert und nun die Lehrabschlussprüfung<br />
mit „ausgezeichnetem<br />
Erfolg“ abgeschlossen. Bei <strong>der</strong> „Siegerlounge<br />
– Dem Fest <strong>der</strong> Lehrlinge“ im<br />
VAZ in St. Pölten wurde er dafür von<br />
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner<br />
und Wirtschaftskammer Nie<strong>der</strong>österreich-Präsident<br />
Wolfgang Ecker geehrt.<br />
„Ein starkes Lehrlingswesen ist das<br />
Fundament für exzellente Fach- und<br />
Führungskräfte von morgen. Das Lagerhaus<br />
Tulln-Neulengbach bildet dementsprechend<br />
bereits seit langem Lehrlinge<br />
aus und bietet ihnen optimale Bedingungen<br />
für ihre Lehre. Daher freut es<br />
uns beson<strong>der</strong>s, wenn sie für ihren Fleiß<br />
und ihren Einsatz ausgezeichnet werden.<br />
Wir gratulieren Daniel Wagner sehr<br />
herzlich zu diesem großartigen Erfolg“,<br />
so Herbert Schadenhofer, Geschäftsführer<br />
im Lagerhaus Tulln-Neulengbach. y<br />
Foto: lH Tulln-neulengbach<br />
(v.l.n.r.): Nie<strong>der</strong>österreichs Landeshauptfrau Mag.<br />
Johanna mikl-leitner, lagerhaus-geschäftsführer<br />
Ing. Herbert schadenhofer, Daniel Wagner, <strong>der</strong><br />
lehrlingsbeauftragte im lagerhaus Tulln-neulengbach<br />
spartenleiter Christian Huber und Wirtschaftskammer<br />
Nie<strong>der</strong>österreich-Präsident KommR<br />
Wolfgang ecker.<br />
6 . <strong>2022</strong> | 35
M e N S c H e N<br />
Neue Vertriebsleitung Weber Terranova<br />
Mit Anfang April hat Michael Gromek (36)<br />
die Vertriebsleitung bei Weber Terranova<br />
übernommen. Nach einigen Stationen bei<br />
namhaften Baustoffhändlern im Vertrieb war<br />
Gromek zuletzt als Key Account Manager bei<br />
einem Unternehmen des Bauchemiesektors<br />
tätig. Der Vertriebsprofi, <strong>der</strong> aktuell berufsbegleitend<br />
den Lehrgang Business Management<br />
an <strong>der</strong> FH Burgenland absolviert, berichtet<br />
direkt an Peter Giffinger, CEO Austria bei<br />
Saint-Gobain.<br />
„Den erfolgreichen Weg von Weber Terranova<br />
weiterzugehen“, lautet die Zielsetzung<br />
von Michael Gromek. Die Prioritäten werden<br />
u. a. auf dem innovativen Fassadensystem<br />
webertherm freestyle GW o<strong>der</strong> dem Relaunch<br />
des vorwiegend auf anorganischen Bindemitteln<br />
basierenden Wandfarbensortiments liegen.<br />
Ebenfalls stark im Fokus sollen auch Innovationen<br />
wie z.B. Weber ProMix Airless<br />
o<strong>der</strong> das biozidfreie AquaBalance-Edelputz<br />
System etc. stehen.<br />
y<br />
Foto: saint-gobain austria gmbH<br />
hagebau Österreich:<br />
Torsten Kreft übernimmt die Geschäftsleitung<br />
Foto: ronald Frommann<br />
Torsten Kreft hat zum 1. April die Position<br />
<strong>der</strong> Geschäftsleitung für die Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong><br />
hagebau Gruppe in Österreich übernommen.<br />
Österreich stellt einen wichtigen Markt<br />
für die hagebau Gruppe dar, diese Stellung<br />
wird durch die Entscheidung, die Geschäftsleitung<br />
mit Torsten Kreft zu besetzen, noch<br />
einmal unterstrichen. Mit Torsten Kreft, <strong>der</strong><br />
seit 2013 Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong><br />
hagebau Gruppe war, hat die Gruppe eine<br />
sehr erfahrene und für die auf ihn zukommenenden<br />
Aufgaben im Einzel- und Fachhandel<br />
bestens geeignete Führungspersönlichkeit gefunden.<br />
Eine <strong>der</strong> wesentlichen Aufgaben <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />
in Brunn wird es sein, gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Zentrale in Soltau, die Bedürfnisse<br />
des Kunden in Zukunft noch stärker in<br />
den Mittelpunkt zu rücken. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Fachhandel sollen die Zielgruppen frühzeitig<br />
angesprochen und von den Leistungen überzeugt<br />
werden. Dies wird wesentlich auf die<br />
Differenzierung <strong>der</strong> Standorte vom Wettbewerb<br />
einzahlen und die notwendigen Wettbewerbsvorteile<br />
schaffen, davon ist die Gruppe<br />
überzeugt.<br />
„Unser Ziel ist es, hier gemeinsam mit unseren<br />
österreichischen Gesellschaftern eine<br />
landesspezifische Strategie zu entwickeln, die<br />
zum einen die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> hagebau<br />
Österreich berücksichtigt und gleichzeitig dafür<br />
Sorge tragen wird, dass <strong>der</strong> Markenkern<br />
<strong>der</strong> hagebau für unsere Kunden erkennbar<br />
ist“, so Torsten Kreft.<br />
y<br />
36 | 6 . <strong>2022</strong>
i N d u S t r i e N e w S<br />
P i p e l i f e<br />
Wohin mit dem Regenwasser?<br />
Ein durchdachtes Regenwasser-<br />
Management ist heute wichtiger<br />
denn je und bringt viele Vorteile mit<br />
sich: <strong>Du</strong>rchdachte Versickerungssysteme<br />
dämpfen die Folgen von Nie<strong>der</strong>schlagsspitzen<br />
und tragen so aktiv zum<br />
Hochwasserschutz bei. Zugleich wird<br />
das Grundwasser dank kontrollierter<br />
Versickerung angereichert und Kanalnetze<br />
und Kläranlagen entlastet. Pipelife<br />
bietet mit dem Raineo ® -System eine<br />
Komplettlösung aus einer Hand, um<br />
Oberflächenwasser effizient aufzufangen,<br />
abzuleiten, zu filtern und nach <strong>der</strong><br />
Vorreinigung zu speichern o<strong>der</strong> langsam<br />
zu versickern.<br />
VERSICKERUNGSBOX FüR VIELE<br />
eInsaTzBereICHe<br />
Die innovative Versickerungsbox STOR-<br />
MBOX ist das Kernelement des Raineo ®<br />
Systems von Pipelife. Der Rigolenfüllkörper<br />
dient zur effizienten Versickerung<br />
von Regenwasser von versiegelten<br />
Flächen, wie zum Beispiel Parkplätzen.<br />
Die Bandbreite <strong>der</strong> Einsatzgebiete reicht<br />
vom Einfamilienhaus über Wohn- und<br />
Industriebauten bis zu Einkaufszentren.<br />
Die einzelnen Stormboxen sind handlich<br />
und können rasch zu verschieden<br />
großen unterirdischen Versickerungskörpern<br />
zusammengebaut werden. Bei<br />
entsprechen<strong>der</strong> Überdeckung ist die Box<br />
statisch hoch belastbar und dadurch befahrbar.<br />
Für die Verlegung werden we<strong>der</strong><br />
Kran noch spezielles Werkzeug benötigt,<br />
die Boxen können ganz einfach zusammengesteckt<br />
werden.<br />
regenWasser KonTrollIerT<br />
versICKern oDer<br />
sPeICHern<br />
Im direkten Vergleich zu Betonschächten<br />
o<strong>der</strong> Kies-/Schotterrigolen<br />
punktet die Stormbox<br />
nicht nur mit einfacher<br />
Verlegung, son<strong>der</strong>n auch durch<br />
ihre Speicherkapazität von über<br />
95%. Das Speichervolumen ist<br />
damit ca. 4x höher als bei Kies<br />
o<strong>der</strong> Schotter – und das bei deutlich<br />
kleinerem Aushub. Damit sind weniger<br />
Erdarbeiten nötig, was Mehrkosten spart<br />
und den Aufwand bei <strong>der</strong> Verlegung reduziert.<br />
Die Stormbox ist in zwei Ausführungen<br />
erhältlich – mit 216 und 432<br />
Liter Volumen. Im Regelfall kommt die<br />
größere Variante (STORMBOX II) zum<br />
Einsatz, denn sie benötigt bei <strong>der</strong> Montage<br />
<strong>keine</strong> Verbindungsclips. Die kleinere<br />
Box bewährt sich vor allem bei flachen<br />
Einbausituationen. Für Einfamilienhäuser<br />
kommt oft das bereits mit Vlies umhüllte<br />
Fertigmodul mit 864 l Volumen<br />
zur Anwendung. Werden die Boxen<br />
nicht nur mit einer Vlieshülle son<strong>der</strong>n<br />
zusätzlich mit einer mit einer rundum<br />
verschweißten PE-Folie ummantelt, so<br />
wird aus dem Versickerungskörper ein<br />
Regenwasserspeicher.<br />
Den Versickerungsboxen ist ein Zulaufschacht,<br />
wie etwa ein Vorreinigungso<strong>der</strong><br />
Filterschacht, vorgelagert, <strong>der</strong><br />
Verschmutzungen wie Fest- o<strong>der</strong> Schadstoffe<br />
zurückhält und somit eine lange<br />
Funktionalität <strong>der</strong> Anlage gewährleistet.<br />
Die stormbox punktet durch<br />
einfache Installation und eine<br />
hohe speicherkapazität.<br />
Das raineo ® -system umfasst neben den versickerungsboxen<br />
auch alle Schächte und Zubehörteile.<br />
PersÖnlICHe BeraTung unD Pro-<br />
<strong>Du</strong>KTPräsenTaTIonen vor orT<br />
Das Raineo ® -System hat sich bereits bei<br />
zahlreichen Projekten im Regenwassermanagement<br />
bewährt. Weil jedes Projekt<br />
einzigartig ist, unterstützt Pipelife<br />
mit persönlicher Beratung.<br />
Ing. Michael Tomischek, Vertriebsleiter<br />
bei Pipelife, betont dieses Service und<br />
die enge Zusammenarbeit mit Kunden:<br />
„Unsere Techniker unterstützen Planer<br />
gerne bei <strong>der</strong> richtigen Auslegung und<br />
Dimensionierung von Versickerungsanlagen.<br />
Für den Baustoff-Fachgroßhandel<br />
und seine Kunden organisieren wir darüber<br />
hinaus gerne Produktpräsentationen<br />
und Montageschulungen vor Ort.<br />
Mit unserem Pipelife Van präsentieren<br />
wir gerne direkt auf Baustellen o<strong>der</strong> vor<br />
den Standorten unserer Fachgroßhandels-Partner<br />
unsere Produkte und Lösungen.“<br />
KomPleTTlÖsung aus eIner<br />
HanD<br />
Das Raineo ® -System bietet eine Vielzahl<br />
an weiteren Systemkomponenten für ein<br />
umfassendes Regenwassermanagement,<br />
wie dem Grünmuldenstein für Parkplätze<br />
o<strong>der</strong> Großrohre zum Ableiten großer<br />
Regenwassermengen. Überlastungen<br />
von Kanälen sowie Kläranlagen - und<br />
somit auch Überschwemmungen - gehören<br />
mit dem durchdachten System <strong>der</strong><br />
Vergangenheit an.<br />
y<br />
Bil<strong>der</strong>: Pipelife<br />
38 | 6 . <strong>2022</strong>
i N d u S t r i e N e w S<br />
r ö f i x<br />
Erneut mit Ökoprofit ausgezeichnet<br />
Der Baustoffhersteller Röfix bekennt<br />
sich klar zu seiner Nachhaltigkeitsstrategie:<br />
<strong>2022</strong> wurde das Unternehmen<br />
bereits zum siebten Mal mit<br />
dem Ökoprofit-Zertifikat des Landes<br />
Vorarlberg ausgezeichnet. „Unser Ziel ist<br />
es, so zu handeln, dass eine lebenswerte<br />
Zukunft auch für kommende Generationen<br />
möglich ist. Nachhaltigkeit ist ein<br />
Grundgedanke unserer Unternehmensphilosophie<br />
– die neuerliche Auszeichnung<br />
bestätigt, dass wir mit unseren Bemühungen<br />
im Umweltbereich auf dem<br />
richtigen Weg sind“, so Christian Höberl,<br />
Geschäftsleiter <strong>der</strong> Röfix AG.<br />
energIe sParen unD ressour-<br />
Cen sCHonen<br />
Röfix trägt mit einer Reihe von Umweltleistungen<br />
zur Nachhaltigkeit im<br />
Unternehmen bei. Im vergangenen Jahr<br />
lag <strong>der</strong> Fokus auf dem Einsatz erneuerbarer<br />
Energie, nachhaltiger Energieversorgung<br />
und Ressourcenschonung. „In<br />
<strong>der</strong> Produktion haben wir in einzelnen<br />
Abteilungen die Beleuchtung komplett<br />
umgestellt und durch rund 100 neue<br />
Leuchtmittel ersetzt. Die neue LED-<br />
Beleuchtung ist deutlich heller und<br />
spart wertvolle Energie – die errechneten<br />
Einsparungen liegen bei rund 50<br />
Prozent“, berichtet Cornel Müller, Produktions-<br />
und Betriebsleiter <strong>der</strong> Röfix<br />
AG. „Wir konzentrieren uns ferner auf<br />
Bild: matthias Weissengruber<br />
die Verbesserung unseres Abfallmanagements<br />
und auf das Thema Recycling.<br />
Unser Forschungsteam arbeitet intensiv<br />
an Lösungen, um die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
von Baustoffen in <strong>der</strong> Produktion<br />
auszubauen“, ergänzt Dirk Zumbansen,<br />
Geschäftsleitung Finanzen, Recht und<br />
Verwaltung. 2021 hat das Unternehmen<br />
zudem Ladestationen für die Elektro-<br />
Mobilität errichtet.<br />
BlICK In DIe zuKunFT<br />
Röfix will künftig weitere Impulse und<br />
Lösungsansätze im Sinne <strong>der</strong> Umwelt<br />
entwickeln und umsetzen. „In den kommenden<br />
Monaten werden wir an unserem<br />
Standort in Röthis eine Photovoltaik-Anlage<br />
realisieren. Die damit<br />
gewonnene Energie werden wir selbst<br />
nutzen und direkt für den Betrieb <strong>der</strong><br />
Produktionsanlagen, für das Verwaltungsgebäude<br />
und für die Ladung <strong>der</strong><br />
E-Fahrzeuge einsetzen“, erzählt Cornel<br />
Müller abschließend.<br />
y<br />
Ökoprofit Vorarlberg<br />
Zertifikat für betriebliches<br />
Umweltmanagement<br />
Ökoprofit ist mit 198 zertifizierten<br />
Wienerberger veräußert Geschäft in Russland<br />
Betrieben das am weitesten verbreitete<br />
umweltmanagementsystem in vorarlberg<br />
und schafft seit über 25 Jahren<br />
vorteile für umwelt und Wirtschaft. mit<br />
diesem Programm bietet die vorarlberger<br />
landesregierung den unternehmen<br />
regionale unterstützung bei <strong>der</strong><br />
erreichung von Klima- und umweltzielen.<br />
Ökoprofit setzt dabei vor allem auf<br />
gemeinsames lernen und Handeln: In<br />
Workshops, individuellen Beratungen<br />
und einem umweltbericht werden<br />
umweltrelevante Daten erfasst und<br />
maßnahmen entwickelt, die vorteile für<br />
die umwelt bringen.<br />
Dirk Zumbansen, Cornel Müller und Christian Höberl<br />
(v.l.n.r.) tragen mit einer reihe von umweltleistungen<br />
zur Nachhaltigkeit bei Röfix bei.<br />
Die Wienerberger Gruppe hat<br />
die Entscheidung getroffen aufgrund<br />
des Russland-Ukraine-Konflikts,<br />
ihre russischen Aktivitäten zu veräußern.<br />
In den letzten Wochen hat Wienerberger<br />
intensiv an einer nachhaltigen Lösung<br />
gearbeitet, um die Arbeitsplätze <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
zu erhalten und den Familien<br />
vor Ort Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten.<br />
Mit <strong>der</strong> lokalen Geschäftsführung<br />
wurde daher vereinbart, dass<br />
das russische Geschäft in Form eines<br />
Management-Buy-outs übernommen<br />
wird. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />
vereinbart.<br />
„Wir sind tief betroffen von den Auswirkungen<br />
des Konflikts und wollen als<br />
verantwortungsvolles Unternehmen einen<br />
Beitrag leisten und damit auch ein<br />
Zeichen für Freiheit und Frieden setzen.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> gelebten Nachhaltigkeit<br />
unseres Unternehmens und <strong>der</strong><br />
Verpflichtung gegenüber unseren Mitarbeitern<br />
vor Ort, haben wir mit <strong>der</strong><br />
Übernahme unserer Aktivitäten durch<br />
das lokale Management eine optimale<br />
Lösung gefunden, die Kontinuität für<br />
alle gewährleistet,“ so Heimo Scheuch<br />
CEO Wienerberger AG.<br />
y<br />
6 . <strong>2022</strong> | 39
i N d u S t r i e N e w S<br />
w i p p r o g m b H<br />
Feier zur Eröffnung <strong>der</strong> Treppenproduktion<br />
Mit einem gelungenen Fest eröffnete<br />
Wippro in Vor<strong>der</strong>weißenbach<br />
sein neues Werk: Hun<strong>der</strong>te Besucher<br />
feierten ein ganzes Wochenende<br />
mit dem Unternehmen die neu errichtete<br />
Treppen-Produktion.<br />
Den Auftakt dazu bildete am Freitagabend<br />
<strong>der</strong> offizielle Festakt. Mehr als<br />
350 Gäste folgten <strong>der</strong> Einladung <strong>der</strong><br />
Eigentümerfamilie Wipplinger, die sich<br />
für die Eröffnung einen ganz speziellen<br />
Tag ausgesucht hat: Wurde doch auch<br />
dem 100. Geburtstag des verstorbenen<br />
Firmengrün<strong>der</strong>s Wilhelm Wipplinger<br />
gedacht. Seniorchef Robert Wipplinger<br />
erinnerte an die Anfangszeiten des Unternehmens:<br />
dieses wuchs aus bescheidenen<br />
Anfängen zu einem regionalen<br />
Leitbetrieb, <strong>der</strong> inzwischen mehr als 130<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Die Dachbodentreppen,<br />
die nun in dem 5.000 Quadratmeter<br />
großen neuen Werk erzeugt<br />
werden, standen für den erfolgreichen<br />
Weg dabei quasi „Pate“. Die Fortsetzung<br />
dieses Weges rückten die aktuellen Firmenchefs<br />
Robert und Alexan<strong>der</strong> Wipplinger<br />
in den Mittelpunkt. Beson<strong>der</strong>en<br />
Dank sprachen sie dabei ihren Mitarbeitern<br />
aus, die das starke Rückgrat des<br />
erfolgreichen Unternehmens bilden.<br />
robert Wipplinger<br />
sen. (2.v.l.) wurde<br />
zum ehrenbürger <strong>der</strong><br />
marktgemeinde vor<strong>der</strong>weißenbach<br />
ernannt:<br />
labg. Josef rathgeb<br />
(li.), vbgm. David<br />
Köck, Gattin Doris und<br />
Bgm. leopold gartner<br />
(v.l.n.r.) gratulierten.<br />
DanK unD anerKennung<br />
Zum wirtschaftlichen Erfolg gratulierte<br />
in Vertretung des Landes Oberösterreich<br />
LAbg. Josef Rathgeb, seitens <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
OÖ zollten Vizepräsidentin<br />
Angelika Sery-Froschauer und<br />
Ferdinand Reisecker (Holzindustrie)<br />
unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> oö. Wirtschaftsmedaille<br />
für Seniorchef Robert Wipplinger<br />
Dank und Anerkennung. Für<br />
die Marktgemeinde Vor<strong>der</strong>weißenbach<br />
tat dies Bgm. Leopold Gartner, <strong>der</strong> für<br />
Robert Wipplinger sen. eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />
Überraschung parat hatte: Gemeinsam<br />
mit Vizebürgermeister David<br />
Köck überreichte er dem Unternehmer<br />
Die offizielle Eröffnung des neuen Werkes: v.l.: Ferdinand Reisecker und Angelika Sery-Froschauer<br />
(beide WKoÖ), Bgm. leopold gartner, die Wippro-Chefs robert und alexan<strong>der</strong> Wipplinger, labg. Josef<br />
Rathgeb, Franz Wöss (Hehenberger-Bau) und Alexan<strong>der</strong> Gruber (Kapl-Bau).<br />
für seine großen Verdienste die Urkunde<br />
zur Ernennung als Ehrenbürger <strong>der</strong><br />
Gemeinde.<br />
Am Samstag sorgten die Vor<strong>der</strong>weißenbacher<br />
Vereine mit einem bunten<br />
Programm für Begeisterung. Die spektakulären<br />
Schauübungen <strong>der</strong> örtlichen<br />
Feuerwehren zogen die Besucher ebenso<br />
in den Bann wie die unter an<strong>der</strong>em von<br />
<strong>der</strong> Sportunion, <strong>der</strong> Goldhauben- und<br />
Kopftuchgruppe und den vielen weiteren<br />
Vereinen gestalteten Programmpunkte.<br />
Nach <strong>der</strong> abendlichen „Trachtengaudi“<br />
in den neuen Werkshallen<br />
klang das gelungene Fest am Sonntag<br />
mit einem Frühschoppen und einem<br />
musikalischen Nachmittagsprogramm<br />
aus. Für Stimmung sorgten dabei die<br />
Musikkapelle Vor<strong>der</strong>weißenbach und<br />
Bacadi Brass.<br />
zuFrIeDene CHeFs<br />
So wie die vielen Besucher zeigten sich<br />
die Wippro-Chefs Robert und Alexan<strong>der</strong><br />
Wipplinger mit den Eröffnungstagen<br />
zufrieden. „Die intensive Vorbereitungsarbeit<br />
hat sich ausgezahlt, es hat alles bestens<br />
geklappt. Wir bedanken uns bei allen,<br />
die ihren Beitrag zum Gelingen des<br />
Festes geleistet haben. Ebenso danken<br />
wir den Besuchern – es war schön, so<br />
viele Gäste begrüßen zu dürfen“, freuen<br />
sich die beiden.<br />
y<br />
40 | 6 . <strong>2022</strong>
i N d u S t r i e N e w S<br />
tr a n s a k t i o n<br />
Xella schließt Ursa-Verkauf erfolgreich ab<br />
Die Xella Gruppe gab den erfolgreichen<br />
Abschluss des Verkaufs<br />
seines Dämmstoffgeschäfts Ursa an Etex<br />
bekannt. Die Transaktion, die 13 Produktionsstandorte<br />
umfasst, wurde heute<br />
mit <strong>der</strong> Zustimmung <strong>der</strong> zuständigen<br />
Behörden abgeschlossen. Ursa ist in Europa<br />
führend bei extrudiertem Polystyrol<br />
(XPS) und gehört zu den drei größten<br />
Herstellern von Glasmineralwolle.<br />
Finanzielle Einzelheiten <strong>der</strong> Transaktion<br />
wurden nicht bekannt gegeben.<br />
Christophe Clemente, CEO von Xella,<br />
kommentiert: „Mit dieser Portfolio-<br />
vereinfachung macht Xella einen wichtigen<br />
Schritt, um seine Ressourcen auf<br />
die Entwicklung von Baustofflösungen<br />
zu konzentrieren. Mit unseren komplementären<br />
Produkttypen, Porenbeton<br />
und Calciumsilikat-Produkte, wollen<br />
wir unsere Position als ein führen<strong>der</strong><br />
europäischer Anbieter von Mauerwerkslösungen<br />
stärken. Ich danke den Ursa-<br />
Teams herzlich für ihre Leistungen in<br />
den vergangenen erfolgreichen Jahren<br />
innerhalb <strong>der</strong> Xella Gruppe und wünsche<br />
ihnen eine gute Zukunft bei Etex.“<br />
Bernard Delvaux, CEO von Etex, fügt<br />
hinzu: „Mit <strong>der</strong> Übernahme von Ursa<br />
setzen wir unseren Weg zu einem weltweit<br />
führenden Unternehmen im Leichtbau<br />
und in <strong>der</strong> Modulbauweise fort.<br />
Diese Übernahme passt perfekt zu Etex,<br />
da sie eine neue Wachstumsplattform<br />
mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit<br />
kombiniert. Ich heiße die mehr<br />
als 1.700 Mitarbeiter von Ursa herzlich<br />
willkommen und freue mich darauf, die<br />
Erfolgsgeschichte gemeinsam fortzusetzen.“<br />
y<br />
b u c h t i p p<br />
Genug geredet. Jetzt wird gehandelt.<br />
Bahn frei für Übermorgengestalter<br />
übermorgengestalter, Innovatoren und zukunftsversteher, das sind die<br />
menschen, die die unternehmen heute am dringendsten brauchen. Denn<br />
natürlich wissen die Führungseliten, dass es allerhöchste Zeit ist, in die<br />
Puschen zu kommen, um für die zukunft gerüstet zu sein. Dennoch bleiben<br />
viele im „Man müsste mal …“ stecken. In ungewissen Zeiten fehlt ihnen häufig<br />
<strong>der</strong> mut, wirklich kühn zu denken und forsch zu handeln.<br />
Hier tritt das Buch in Aktion.<br />
Als „Stimme aus <strong>der</strong> Zukunft“<br />
beschreibt die vielfach ausgezeichnete<br />
Bestsellerautorin Anne M. Schüller<br />
darin kompakt und zugleich unterhaltsam<br />
25 Initiativen und weit über 100<br />
Aktionsbeispiele, um zügig in Fahrt zu<br />
kommen. Diese werden aus <strong>der</strong> Mitte<br />
des Unternehmens heraus von den Mitarbeitenden<br />
selbst entwickelt und gemeinsam<br />
verwirklicht. Sie sind praxiserprobt,<br />
machen Lust auf Transformation<br />
und führen schnell zum Erfolg.<br />
Damit präsentiert die Autorin ihren<br />
Leserinnen und Lesern die maßgeb-<br />
lichen Meilensteine zum Übermorgengestalten<br />
in drei aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden<br />
Bereichen: Wie machen wir die<br />
Menschen stärker (Future Skills), das<br />
Zusammenarbeiten besser (Future Working)<br />
und die Innovationskraft im Unternehmen<br />
größer (Future Fitness). Das<br />
Buch ist ein Must-have für alle, die nach<br />
wertvollen Denkanstößen und hilfreichen<br />
Anregungen suchen, um eine<br />
bessere Zukunft mitzugestalten.<br />
DIe auTorIn<br />
Anne M. Schüller ist Managementdenker<br />
und Business-Philosophin,<br />
anne m. schüller<br />
Bahn frei für übermorgengestalter<br />
25 Quick Wins für Innovatoren und<br />
zukunftsversteher<br />
gabal verlag <strong>2022</strong>, 216 seiten<br />
IsBn: 978-3967390933<br />
Top-Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte<br />
Bestsellerautorin und Businesscoach.<br />
Vom Business-Netzwerk Linkedin<br />
wurde sie zur Top Voice 2017 und<br />
2018 gekürt. Das Business-Netzwerk<br />
Xing ernannte sie zum Spitzenwriter<br />
2018 und zum Top Mind 2020. Zudem<br />
wurde sie mit dem Best Business Book<br />
Award 2019 ausgezeichnet. Zu ihrem<br />
Kundenkreis zählt die Elite <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />
y<br />
6 . <strong>2022</strong> | 41
w e b g u i d e<br />
Baustoffe<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
www.ardex.at<br />
Avenarius-Agro GmbH<br />
www.avenariusagro.at<br />
Baumit<br />
www.baumit.com<br />
CPG Europe<br />
www.cpg-europe.com<br />
www.illbruck.com<br />
Stauss-Perlite GmbH<br />
www.Stauss-Perlite.at<br />
James Hardie Austria<br />
www.fermacell.at<br />
www.jameshardie.com<br />
Dämmstoffe<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
www.pci.at<br />
RÖFIX AG<br />
www.roefix.com<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
www.sopro.at<br />
Soudal AT gmbH<br />
www.soudal.com<br />
www.fixall.eu<br />
Tiba Austria GmbH<br />
www.tibanet.com<br />
Austrotherm GmbH<br />
www.austrotherm.com<br />
Fenster/Türen<br />
IT<br />
Kamin<br />
Rockwool<br />
Handelsges.m.b.H.<br />
www.rockwool.at<br />
Unsere Preisliste für Ihr<br />
Smartphone auf:<br />
www.rockwool-preisliste.at<br />
Internorm Fenster GmbH<br />
www.internorm.at<br />
Wippro GmbH<br />
www.wippro.at<br />
Inndata Datentechnik<br />
www.inndata.at<br />
www.jubacon.net<br />
Henkel Central Eastern<br />
Europe GmbH<br />
www.ceresit.at<br />
Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />
www.bachl.at<br />
Schiedel GmbH<br />
www.schiedel.at<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
www.liapor.at<br />
Mapei Austria GmbH<br />
www.mapei.at<br />
MEA Bausysteme GmbH<br />
www.mea-group.com/de/<br />
building-systems<br />
info.mea-bausysteme.at@<br />
mea-group.com<br />
Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />
Profibaustoffe Austria<br />
GmbH<br />
www.profibaustoffe.com<br />
Isolith<br />
Leichtbauplattenwerk M.<br />
Hattinger Ges.m.b.H.<br />
www.isolith.com<br />
Linzmeier Bauelemente<br />
GmbH<br />
www.linzmeier.de<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
www.knaufinsulation.at<br />
Steinbacher Dämmstoffe<br />
GmbH<br />
www.steinbacher.at<br />
Lagersysteme<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
www.ohra.at<br />
T.: +43 7236 21534<br />
Wasserver-/Entsorgung<br />
ziegel<br />
FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />
Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />
www.fraenkische.at<br />
Mall Umweltsystem<br />
www.mall-umweltsysteme.at<br />
Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />
www.leitl.at<br />
42 | 6 . <strong>2022</strong>
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