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2022-6-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - WERNER - Du verkaufst keine Leitern

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D e r Ö s t e r r e i c h i s c h e B a u s t o f f m a r k t<br />

Ö s t e r r e i c h i s c h e P o s t a g<br />

m z 0 9 z 0 3 7 9 5 5 m<br />

i m p a c t m e d i a , D o r n b a c h e r s t r a ß e 9 3 , 1 1 7 0 W i e n<br />

Fa c h m a g a z i n f ü r d e n B a u s t o f f - Fa c h h a n d e l & B a u m ä r k t e<br />

J G 5 2<br />

6 . 2 0 2 2<br />

DU<br />

VERKAUFST<br />

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ÜBER SICH<br />

HINAUS ZU<br />

WACHSEN.<br />

Wir von <strong>WERNER</strong> verstehen das Handwerk. Nur so entwickeln<br />

wir innovative Produkte, die täglich den Unterschied machen.<br />

Dafür stehen wir von <strong>WERNER</strong> seit mehr als 100 Jahren.<br />

Nicht umsonst sind unsere <strong>Leitern</strong> und Gerüste die Nummer 1<br />

weltweit – jetzt auch in Österreich erhältlich.<br />

<strong>WERNER</strong>CO.COM/AT


e d i t o r i a l<br />

Bauen schafft Wohlstand und hebt die Lebensqualität für alle!<br />

Fast täglich liest man in den Tageszeitungen polarisierende Berichte über<br />

verbaute Äcker, hohen Leerstand, steigende Wohnungsmieten und gierige<br />

Immobilienhaie.<br />

Foto: Franz Pfluegl<br />

EWALD KRONHEIM<br />

vBÖ-Präsident<br />

In <strong>der</strong> aufgeheizten emotionalen Debatte sollte versucht werden, politische<br />

Entscheidungen auf Basis von Fakten und Daten zu treffen und Mythos<br />

und Wahrheit voneinan<strong>der</strong> trennen. Eine Objektivierung ist längst überfällig.<br />

In meiner Heimatstadt Graz hat dieses Thema bei den Gemein<strong>der</strong>atswahlen 2021<br />

zu einem einzigartigen politischen Machtwechsel geführt.<br />

Der Bauboom in Graz ist aber kein lokales Phänomen. Demographisch verän<strong>der</strong>t<br />

sich unser Land. Ballungszentren wie Wien, Graz o<strong>der</strong> Linz wachsen – ländliche<br />

Gebiete dünnen aus. Großstädte wie Berlin o<strong>der</strong> München leiden überhaupt unter<br />

Wohnungsmangel. Das Resultat in diesen Städten: Die Mietpreise explodieren!<br />

In Graz war <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Mieten durch das hohe Angebot an neuen Wohnungen<br />

mo<strong>der</strong>at. Leerstand gibt es im Neubau auf Grund <strong>der</strong> immer besseren<br />

Planungs und Projektqualität so gut wie <strong>keine</strong>n. Bedarfsgerechtes Bauen<br />

bringt hier den Konsumenten eine deutliche Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />

Hinweis<br />

Geschlechtsneutrale Formulierung<br />

zur vereinfachung <strong>der</strong> lesbarkeit erfolgt im<br />

ÖBm nur zum Teil eine geschlechtsneutrale<br />

Differenzierung. Die ausrichtung ist in jedem<br />

Fall geschlechtsunabhängig.<br />

i m p r e s s u m<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />

mag. alexandra lehrer, 1170 Wien, Dornbacher str. 93, Telefon:<br />

01/478 81 70, e-mail: baustoff@impactmedia.at, www.<br />

impactmedia.at; Chefredaktion: mag. alexandra lehrer;<br />

Chefredaktion VBÖ: mag. susanne aigner-Haas Redaktion:<br />

maximilian lehrer; DI Tom Cervinka; Peter mayer; Anzeigen:<br />

Peter mayer, p.mayer@impactmedia.at; alexan<strong>der</strong> riha,<br />

a.riha@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela<br />

Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout:<br />

nicolas lehrer; Druck: Druckerei robitschek, 1050 Wien;<br />

Jahresabonnement: Inland: eur 92,80; ausland: eur 107,-<br />

. Das abonnement ist jeweils einen monat vor Jahresende<br />

kündbar, sonst gilt die Bestellung für das folgende Jahr<br />

weiter. Erscheinungsweise: 10 x jährlich. nachdruck nur<br />

mit genehmigung des verlegers gestattet. angaben und<br />

mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen<br />

nicht <strong>der</strong> verantwortlichkeit <strong>der</strong> redaktion, ihre Wie<strong>der</strong>gabe<br />

besagt nicht, dass sie die meinung <strong>der</strong> redaktion o<strong>der</strong> eine<br />

empfehlung darstellen. Bezahlte einschaltungen sind mit +<br />

o<strong>der</strong> promotion gekennzeichnet.<br />

Leerstand tritt eher im Altbestand auf, <strong>der</strong> auf Grund <strong>der</strong> Sanierungsbedürftigkeit<br />

schwer vermietbar ist. Die Sanierung und Revitalisierung von bestehenden Bauten<br />

bieten auch für unsere Branche eine Chance nachhaltig zu wachsen und damit auch<br />

ein wichtiger Teil einer umwelt -und ressourcenschonenden Wertschöpfungskette zu<br />

sein.<br />

Eine ehrliche Debatte bedeutet auch zwischen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung<br />

zu trennen. Laut Grazer Stadtplanungsamt wurde zwischen<br />

2002 und 2018 nur rund 4 % mehr Bauland ausgewiesen. Der Flächenanteil<br />

an Grünland in Graz ist mit 70,1 % in dieser Zeit faktisch gleich<br />

geblieben. Somit konnte fast <strong>der</strong> gesamte Bevölkerungszuwachs durch Nachverdichtung<br />

im Bestand o<strong>der</strong> besserer Ausnutzung von bestehendem Bauland integriert<br />

werden. In diesem Zeitraum wuchs die Bevölkerung um ca.50.000 Menschen.<br />

Welch starker und krisenfester Wirtschaftsmotor <strong>der</strong> Bau für unser Land ist, hat<br />

die Coronakrise bewiesen. Es braucht daher einen gesetzlichen Rahmen, <strong>der</strong> die Freiheit<br />

und Verantwortung für sich und die Gesellschaft för<strong>der</strong>t und nicht behin<strong>der</strong>t.<br />

6 . <strong>2022</strong> | 3


Bild: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

8<br />

Bild: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

11<br />

Bild: valetta<br />

6<br />

i n h a l t 6 . 2 0 2 2<br />

auftakt<br />

Energieeffizient und klimaresistent 6<br />

Hkl im Niedrigenergiehaus<br />

aktuell<br />

Branchentreff mit Mehrwert 8<br />

10. VbÖ-empfang in St. Pölten<br />

Die neue Bauproduktenverordnung 16<br />

Möglichkeit zur Stellungnahme bis 12. Juli<br />

HaNdel<br />

100 Jahre Jubiläum 28<br />

lagerhaus gleinstätten<br />

100 Jahre österr. Familienunternehmen 30<br />

würth-Hochenburger<br />

iNterView<br />

Fliese statt Brötchen 32<br />

interview mit Quereinsteiger Mihael Jovanovic<br />

VerbäNde<br />

Dämmstoffmarkt im leichten Aufwind 20<br />

Markterhebung 2021 <strong>der</strong> gdi<br />

auSbilduNg<br />

Ausgezeichnete Lehrlingsmobilität 35<br />

eQaMob Qualitätslabel<br />

4<br />

| 6 . <strong>2022</strong>


a u f t a k t<br />

H k l<br />

H k l i m N i e d r i g e n e r g i e h a u s<br />

Energieeffizient und klimaresistent<br />

Hitzewellen in europa: früher, stärker, länger – so lautet die Prognose <strong>der</strong><br />

Klimaexperten für die warme Jahreszeit – nicht nur in diesem sommer,<br />

son<strong>der</strong>n angesichts des fortschreitenden Klimawandels generell als neuer<br />

standard für die zukunft. um die Temperaturen zumindest in den Innenräumen<br />

erträglich zu machen, greifen immer mehr Konsumenten zu energie- und<br />

betriebskostenintensiven Klimaanlagen und heizen damit indirekt den<br />

Klimawandel weiter an. Dabei muss gebäudeklimatisierung nicht immer mit<br />

einer Klimaanlage einhergehen. zeitgemäße gebäudestandards fokussieren<br />

zwar auf die einsparung von Heizenergie, diese kann mit intelligenter<br />

Planung aber auch die Kühlung im sommer zumindest unterstützen und den<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Kühlbedarf drastisch reduzieren.<br />

grüne Fassaden zählen mit zu den wirkungsvollsten<br />

maßnahmen gegen sommerliche überhitzung in<br />

gebäuden.<br />

Bild: grünstattgrau<br />

Nicht nur aus rein wirtschaftlichen<br />

Überlegungen, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem in Hinblick auf den Klimaund<br />

Umweltschutz sollte <strong>der</strong> Installation<br />

einer Klimaanlage immer eine energie-<br />

und klimatechnische Analyse <strong>der</strong><br />

Planung bzw. des gebauten Bestandes<br />

vorangehen – mit dem Ziel eine ressourcen-<br />

und umweltschonende Alternative<br />

zur Klimaanlage zu entwickeln. Ein intelligenter<br />

Mix aus Sonnenschutz, Lüftung<br />

und Speichermasse kann das Gebäude<br />

sicher und vor allem kühl durch<br />

die nächste Hitzewelle bringen – und im<br />

Idealfall auch ganz ohne Klimaanlage.<br />

Vor <strong>der</strong> technischen Ausrüstung im<br />

Neubau bzw. <strong>der</strong> technischen Auf- o<strong>der</strong><br />

Nachrüstung im Altbestand sollten sowohl<br />

in Hinblick auf den Wärmeschutz<br />

im Winter als auch zum Schutz <strong>der</strong><br />

Überwärmung im Sommer alle baulichen<br />

Maßnahmen ausgeschöpft werden.<br />

Im Neubaubereich ist das Niedrigenergiehaus<br />

(jährlicher Heizwärmebedarf<br />

unter 50 kwh/m²) baurechtlich mittlerweile<br />

ohnehin Standard – das heißt, das<br />

Gebäude mit einer schlechteren Energieperformance<br />

<strong>keine</strong> Baubewilligung<br />

mehr erhalten. Und auch bei Umbau<br />

und Sanierung ist die energetische Verbesserung<br />

des Bestandes mittlerweile<br />

eine Grundbedingung. Erreicht wird<br />

<strong>der</strong> in den Bauordnungen vorgegebene<br />

geringe Energieverbrauch in Bezug auf<br />

den Heizwärmebedarf durch eine entsprechende<br />

Dämmung <strong>der</strong> Gebäudehülle<br />

bzw. durch hohe Luftdichtheit zur<br />

Verringerung <strong>der</strong> Wärmeverluste über<br />

Wärmebrücken o<strong>der</strong> undichte Fenster,<br />

Türen etc.<br />

Dämmung enTsCHeIDenD<br />

Für einen optimalen Wärme- und sommerlichen<br />

Hitzeschutz ist die richtige<br />

Wahl <strong>der</strong> Wärmedämmung ganz entscheidend.<br />

Für den Hitzeschutz im<br />

Sommer eignen sich Dämmstoffe am<br />

besten, die einen sehr langsamen Temperarturdurchgang<br />

sicherstellen. Das<br />

heißt Dämmstoffe mit einer möglichst<br />

kleinen Temperaturleitzahl. Das sind<br />

Stoffe, die gut Wärme dämmen, jedoch<br />

zusätzlich zu ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit<br />

auch ein hohes Speichervermögen<br />

aufweisen. So lässt sich <strong>der</strong> Temperaturdurchgang<br />

deutlich verringern<br />

bzw. verlangsamen. Es gilt: Je niedriger<br />

die Temperaturleitzahl, desto besser <strong>der</strong><br />

sommerliche Hitzeschutz.<br />

Außerdem sind bei <strong>der</strong> Wärmedämmung<br />

die sogenannte Amplitudendämpfung<br />

und Phasenverschiebung <strong>der</strong> gewählten<br />

Dämmung zu berücksichtigen.<br />

Denn was für den Wärmeschutz im<br />

Winter <strong>der</strong> U-Wert ist, sind im sommerlichen<br />

Wärmeschutz Amplitudendämpfung<br />

und Phasenverschiebung.<br />

Während die Amplitudendämpfung<br />

zeigt, wie stark <strong>der</strong> Temperaturdurchgang<br />

durch das Bauteil gemin<strong>der</strong>t wird,<br />

gibt die Phasenverschiebung an, um wie<br />

viele Stunden <strong>der</strong> <strong>Du</strong>rchgang <strong>der</strong> Maximaltemperaturen<br />

verzögert wird.<br />

eFFIzIenTer sonnensCHuTz<br />

Gleich nach <strong>der</strong> Dämmung ist ein effizienter<br />

Sonnenschutz <strong>der</strong> Glasflächen,<br />

aber auch <strong>der</strong> Fassade selbst eine <strong>der</strong><br />

wirksamsten Maßnahmen zur Verringerung<br />

des Hitzeeintrags ins Gebäude.<br />

Mittlerweile för<strong>der</strong>n einige Bundeslän<strong>der</strong><br />

– wie beispielsweise die Stadt Wien<br />

– auch außenliegenden Sonnenschutz<br />

sowie Fassadenbegrünungen. Denn unbeschattete<br />

Verglasungen – vor allem<br />

nach Süden und Westen – machen<br />

Wohnräume im Sommer zu Hitzefallen<br />

und man fühlt sich wie in <strong>der</strong> Sauna.<br />

Der wirkungsvollste Schutz ist es die<br />

Wärme – also die Sonnenstrahlen – erst<br />

gar nicht ins Gebäude hineinzulassen.<br />

Denn jede Glasfläche nach Süden o<strong>der</strong><br />

Westen wirkt im Sommer wie ein auf<br />

höchste Stufe eingestellter Flächenradiator.<br />

Außenverschattungen fangen die<br />

Sonne noch vor den Glasflächen ab und<br />

6 | 6 . <strong>2022</strong>


a u f t a k t<br />

H k l<br />

Bild: Fakro/Pfluegl<br />

verhin<strong>der</strong>n einen Großteil des Wärmeeintrags<br />

im Sommer. Raffstorens Rollläden,<br />

Markisen o<strong>der</strong> Fensterläden – es<br />

gibt eine Vielzahl von Lösungen, in allen<br />

möglichen Ausführungen. Bei <strong>der</strong><br />

Wahl spielen vor allem die gewünschte<br />

Tageslichtmenge, <strong>der</strong> Komfortwunsch<br />

und die Robustheit gegen Witterung<br />

eine Rolle. Bei manchen Fenstertypen<br />

sind auch eingeklemmte Jalousien möglich,<br />

für ihre Befestigung muss die Außenwand<br />

nicht angebohrt werden, wodurch<br />

sie sich auch im Beson<strong>der</strong>en für<br />

die Nachrüstung eignen.<br />

sonDerFall DaCH<br />

Das die Beschäftigung mit <strong>der</strong> sommerlichen<br />

Überwärmung mehr als berechtigt<br />

ist, zeigt die steigende Zahl an<br />

Hitzetagen, die mittlerweile nicht nur<br />

statistisch belegt sind, son<strong>der</strong>n auch ein<br />

weiteres Zunehmen in den kommenden<br />

Jahren und Jahrzehnten prognostiziert<br />

wird. Beson<strong>der</strong>s für Wohnraum<br />

unterm Dach wird das zunehmend zu<br />

einem ernsten Thema, denn durch die<br />

schräg angeordneten Dachflächenfenster<br />

kann die Hitze noch stärker ins Gebäude<br />

eindringen. Was hält die Hitze hier am<br />

wirkungsvollsten ab? Mit dieser Frage<br />

hat sich unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Hersteller<br />

von Dachflächenfenstern Fakro beschäftigt.<br />

Im ersten Schritt <strong>der</strong> Analyse wurden<br />

in einem Forschungshaus bei einer<br />

Außentemperatur von 35°C, also einem<br />

heißen Sommertag, verschiedene Sonnenschutzlösungen<br />

an den Fenstern installiert<br />

– innenliegen<strong>der</strong> Sonnenschutz<br />

wie Jalousien o<strong>der</strong> Rollos sowie außenliegen<strong>der</strong><br />

Sonnenschutz wie Rollläden<br />

o<strong>der</strong> Netzmarkisen, die vor <strong>der</strong> Fensterscheibe<br />

montiert werden. Dann wurde<br />

bei geschlossenen Fenstern, an denen<br />

die verschiedenen Zubehörteile montiert<br />

wurden, die Innenraumtemperatur<br />

an mehreren Punkten gemessen, immer<br />

einen Meter über dem Boden.<br />

Die Ergebnisse zeigen deutlich: externes<br />

Zubehör wie Rollläden o<strong>der</strong><br />

Netzmarkisen schützt Innenräume vor<br />

Hitze am besten. Interne Beschattung<br />

erfüllt diese Funktion nur bedingt. Sie<br />

schützt hauptsächlich vor übermäßigem<br />

Lichteinfall und dient als Dekorationselement.<br />

„Bei Verwendung von innenliegendem<br />

Sonnenschutz gelangt die<br />

Wärmestrahlung durch das Fensterglas<br />

in den Raum und wird in Form langwelliger<br />

Infrarotstrahlung abgegeben“,<br />

so Carsten Nentwig, Geschäftsführer<br />

von Fakro Österreich. „Dies führt zu<br />

unerwünschter Überhitzung, vor allem<br />

in den nach Süden ausgerichteten Räumen.“<br />

Externes Zubehör fängt hingegen<br />

die Sonnenstrahlung ab, bevor sie<br />

die Fensterscheibe erreicht und gibt die<br />

Wärme an die Außenseite des Raumes<br />

ab und ermöglicht eine um bis zu ca.<br />

10°C niedrigere Innentemperatur. „Mit<br />

<strong>der</strong> richtigen außenliegenden Beschattung<br />

wie einem Rollladen o<strong>der</strong> einer<br />

Netzmarkise lassen sich bis zu 40 % <strong>der</strong><br />

durch Klimaanlagen verursachten Energiekosten<br />

einsparen“, so Nentwig.<br />

versCHaTTung Der FassaDe<br />

Pflanzen vor und an <strong>der</strong> Fassade tragen<br />

wesentlich zur Kühlung des Mauerwerks<br />

bei und bewirken eine deutliche Reduktion<br />

des sommerlichen Wärmeeintrags.<br />

An <strong>der</strong> richtigen Stelle gepflanzte Laubbäume<br />

o<strong>der</strong> Sträucher werfen im Sommer<br />

ihren Schatten auf die Glasflächen.<br />

Begrünte Fassaden- o<strong>der</strong> Dachflächen<br />

wirken durch das Verdunstungsprinzip<br />

kühlend auf die Wandoberflächen. Die<br />

Pflanzen verschönern die Optik<br />

und sind auch für die Tierwelt<br />

sehr wertvoll.<br />

sonnenschutz unterm Dach. Der<br />

eintrag von Wärmeenergie über<br />

Dachflächenfenster ist ein vielfaches<br />

im vergleich zu Fassadenfenstern,<br />

ein entsprechen<strong>der</strong> außenliegen<strong>der</strong><br />

sonnenschutz ist damit unverzichtbar,<br />

um die überhitzung <strong>der</strong> Innenräume<br />

zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Hitzeschutz<br />

Maßnahmen beim Neubau<br />

• Richtige Ausrichtung <strong>der</strong><br />

glasflächen<br />

• Süd- und Westfassaden mit<br />

außenliegendem sonnenschutz<br />

• Speichermassen zur Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Innentemperaturen<br />

• Ausreichende Dämmung<br />

• Fassadenbegrünung<br />

Maßnahmen im Bestand<br />

• Außenverschattung für Süd- und<br />

Westfassaden (nach)installieren<br />

• Dämmung <strong>der</strong> obersten Geschoßdecke,<br />

des Daches, <strong>der</strong> Fassaden<br />

• Evtl. Fenstertausch<br />

• Fenster nachts öffnen<br />

• Fassadenbegrünung<br />

FÖrDerungen<br />

För<strong>der</strong>ungen für Fassaden-, Dach- und<br />

Innenhofbegrünungen können beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> Stadt Wien - Umweltschutz<br />

beantragt werden. Im Rahmen einer umfassenden<br />

Sanierung von Wohnbauten<br />

sind Begrünungsmaßnahmen gewünscht<br />

und werden unterstützt.<br />

Die För<strong>der</strong>ung zur Montage eines außenliegenden<br />

Sonnenschutzes ist in Wien<br />

auf den mehrgeschossigen Wohnbau ausgerichtet.<br />

Sie gilt für Wohnungen im Gemeindebau<br />

und in geför<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> freifinanzierten<br />

Wohnbauten. Mieter:innen<br />

und Wohnungseigentümer:innen können<br />

einen einmaligen Zuschuss im Ausmaß<br />

von 50 % <strong>der</strong> Kosten bzw. maximal<br />

Euro 1.500,- pro Wohneinheit beantragen.<br />

Beratung und Information zu geeigneten<br />

Maßnahmen zum Schutz vor<br />

sommerliche Überhitzung in Form von<br />

außenliegendem Sonnenschutz o<strong>der</strong><br />

durch den Einsatz von Fassadenbegrünungen<br />

bietet unter an<strong>der</strong>em die Umweltberatung<br />

www.umweltberatung.at y<br />

6 . <strong>2022</strong> | 7


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

V e r b a n d d e r b a u s t o f f h ä n d l e r Ö s t e r r e i c h s<br />

Branchentreff mit Mehrwert<br />

Der 10. VBÖ-Empfang in St. Pölten Anfang Juni zeigte,<br />

mit rund 150 anmeldungen aus Handel und Industrie,<br />

einmal mehr die Bedeutung dieses verbandes als<br />

Plattform für austausch und Informationen innerhalb <strong>der</strong><br />

Branche. Die perfekte organisation und die gelungene<br />

auswahl an Fachvorträgen machte die veranstaltung<br />

wie<strong>der</strong> einmal zu einem beson<strong>der</strong>en event für alle<br />

Teilnehmer.<br />

alle Bil<strong>der</strong> des vBÖ-empfangs: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

vBÖ-Team: robert grieshofer, susanne aigner-Haas, Johannes Kauer, Henriette<br />

allesch, ewald Kronheim<br />

Bei seinen einleitenden Worten<br />

nahm VBÖ-Präsident Ewald<br />

Kronheim Bezug auf die aktuelle<br />

Situation. Es sei kein Geheimnis,<br />

dass die Baubranche sehr gut durch die<br />

Pandemie gekommen ist und auch die<br />

vergangenen Monate zeigen eine gute<br />

wirtschaftliche Entwicklung. Wie das<br />

zweite Halbjahr aussehen wird ist ein<br />

großes Fragezeichen, aber gemeinsame<br />

Anstrengungen können auch weiterhin<br />

zum gewünschten Erfolg führen. Des<br />

Weiteren bedankt sich Kronheim bei allen<br />

Haupt- und Premiumsponsoren für<br />

<strong>der</strong>en Unterstützung und leitet zu einem<br />

weiteren brisanten Thema, nämlich jenes<br />

des qualifizierten Nachwuchses,<br />

über.<br />

ba-Präsidium: rrobert novak,<br />

Katrin lenz und oliver Kautz<br />

DIPlomIerTe BauPro<strong>Du</strong>KTeFaCH-<br />

BeraTer<br />

Erster Programmpunkt des VBÖ-Empfangs<br />

war die Überreichung <strong>der</strong> Diplome<br />

an die Diplomierten Bauproduktefachberater,<br />

welche vom neuen<br />

ba-Präsidenten, Oliver Kautz, durchgeführt<br />

wurde (<strong>der</strong> ÖBM berichtete in<br />

Ausgabe 5/22). Einmal mehr ging Kautz<br />

in seiner Rede auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Ausbildung ein, aber auch wie sehr sie<br />

sich in den letzten beiden Jahren verän<strong>der</strong>t<br />

hat. Die Herausfor<strong>der</strong>ung des ba sei<br />

nun die physische und die digitale Welt<br />

zu fusionieren und damit eine Symbiose<br />

zu schaffen, die gemeinschaftlich mit<br />

<strong>der</strong> Industrie zu einem beson<strong>der</strong>en Ausbildungsprogramm<br />

führen soll. Weiters<br />

berichtet Oliver Kautz über die Schwerpunkte,<br />

die er gemeinsam mit dem ba-<br />

Präsidium, Katrin Lenz und Robert Novak,<br />

erarbeitet hat. Zum einen geht es<br />

um Basisschulungen für Lehrlinge und<br />

Quereinsteiger, also um fundamentales<br />

Grundwissen, zum an<strong>der</strong>en sollen bestehende<br />

Ausbildungen ergänzt bzw. strukturiert<br />

werden, sodass mehr Transparenz<br />

für Schulungsteilnehmer entsteht.<br />

reFerenTen<br />

Wolfgang Appel präsentierte das GfK<br />

Baustoffpanel, Walter Osztovics zeigte<br />

Möglichkeiten auf, die Klimawende zu<br />

schaffen und Thomas Hofer sprach über<br />

seine Erfahrungen in <strong>der</strong> politischen<br />

Kommunikation (siehe ab Seite 12).<br />

eHrungen<br />

Anlässlich ihres 100jährigen Bestehens,<br />

erhielten sowohl Würth-Hochenburger<br />

als auch das Lagerhaus Gleinstätten Ehrenurkunden<br />

des VBÖ. Diese Ehrenurkunden<br />

werden an Handelsunternehmen<br />

überreicht, die ihr 50- o<strong>der</strong> 100jähriges<br />

Jubiläum feiern. Außerdem erhielt Rudolf<br />

Schwarzl, Lagerhaus Gleinstätten,<br />

die goldene Ehrennadel des VBÖs, un-<br />

8 | 6 . <strong>2022</strong>


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

ter an<strong>der</strong>em für seine 10jährige Tätigkeit<br />

im Vorstand des VBÖs, ebenso <strong>der</strong><br />

im Frühjahr in den Ruhestand getretene<br />

Ernst Flach. „Mein persönliches Dankeschön<br />

geht an Ernst Flach. Im Frühjahr<br />

übergab er die Firmenleitung an seinen<br />

Sohn, ebenso hat er seine Funktion<br />

als VBÖ-Vizepräsident zurückgelegt.<br />

Sein Nachfolger Johannes Kauer tritt<br />

in große Fußstapfen, aber das wird ihm<br />

schon gelingen. Für die Arbeit und die<br />

Freundschaft möchte ich mich bei dir<br />

bedanken, einem Baustoffhändler mit<br />

Herz und Seele,“ so Ewald Kronheim.<br />

Der VBÖ-Stern ging in diesem Jahr<br />

an Regina Müller, Geschäftsführerin<br />

des F.B.I., die ebenfalls ihre Funktion<br />

als Geschäftsführerin beendet und Mitte<br />

des Jahres an ihre Nachfolgerin Katharina<br />

Sigl, übergibt. Aus dem VBÖ-<br />

Vorstand scheidet auch <strong>der</strong> langjährige<br />

Wegbegleiter Leo Fetter aus. Nach Ehrennadel<br />

und Silberbecher erhält er als<br />

Dankeschön und zur Erinnerugn den<br />

VBÖ-Stern.<br />

Alle zwei Jahre wird <strong>der</strong> VBÖ-Silberbecher<br />

an Persönlichkeiten aus <strong>der</strong><br />

Branche überreicht, die sich durch herausragende<br />

Leistungen im Baustoffhandel<br />

verdient gemacht haben. Bei einer<br />

Umsatzmilliarde und einem beispiellosen<br />

Unternehmenswachstum kam in<br />

diesem Jahr wohl nur einer für diese<br />

Auszeichnung in Frage: Wolfgang Kristinus.<br />

VBÖ-Präsident Ewald Kronheim bedankte<br />

sich schließlich auch bei den zwei<br />

Damen vom VBÖ, Geschäftsführerin<br />

Susanne Aigner-Haas und Henriette Allesch,<br />

die unermüdliche Arbeit im Sinne<br />

des VBÖs leisteten und leisten. Kronheim<br />

bedankte sich für die jährliche Organisation<br />

des VBÖ-Empfanges und <strong>der</strong><br />

Baustoffhandelstagung und würdigte ihr<br />

tägliches Engagement für den Verband.<br />

DIe BesTen Der BranCHe<br />

Der VBÖ prämiert jedes Jahr die besten<br />

Lieferanten die auf Grund einer<br />

Händlerbefragung bezüglich Kriterien<br />

wie Liefertermine, Warenverfügbarkeit,<br />

Handelsspanne, Produktqualität, Reklamationsbearbeitung<br />

und Unterstützung<br />

durch den Außendienst, ermittelt werden.<br />

Hierfür werden acht Clustersieger<br />

und die besten drei All-Over Sieger gekürt.<br />

Cluster Trockenbau: Knauf<br />

Den Preis für den Clustersieg Trockenbau<br />

nahm die Geschäftsführerin<br />

von Knauf, Ingrid Janker, entgegen.<br />

„Wir freuen uns sehr über diesen Preis<br />

und bedanken uns bei all unseren langjährigen<br />

Partnern, die es ermöglicht haben,<br />

dass wir zum wie<strong>der</strong>holten Mal diesen<br />

Preis gewinnen.“<br />

Cluster Dämmstoffe: Stauss-Perlite<br />

Claudia Stefenelli nahm gemeinsam<br />

mit Alexan<strong>der</strong> Berchtold die Urkunde<br />

für den Clustersieg entgegen. „Danke<br />

für diesen Preis! Wir sind jedes Jahr bemüht,<br />

dass wir diese Auszeichnung errei-<br />

ð<br />

Ehrennadel: Ernst Flach<br />

ernst Flach: Ich habe knapp sechs Jahre im vBÖ-Präsidium mitarbeiten dürfen.<br />

es waren sehr intensive sechs Jahre. zu Beginn ist uns <strong>der</strong> Fliesenverband abhanden<br />

gekommen, gleich darauf <strong>der</strong> Holzhänl<strong>der</strong>verband. Der zHv hat eine an<strong>der</strong>e<br />

konstruktive Lösung gefunden. Dann wurde die Funktion des Geschäftsführers<br />

nachbesetzt, das vBÖ-Büro übersiedelte und schließlich hat uns die Pandemie<br />

überrollt mit Lockdowns, Lieferschwierigkeiten und Preiserhöhungen. Last but not<br />

least hat uns auch das Thema Digitalisierung stark beschäftigt. Wenn ich auch<br />

nur einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass alles funktioniert hat, dann<br />

bin ich auch stolz darauf. An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem VBÖ-<br />

Präsidenten ewald Kronheim, bei meinem mitvizepräsidenten robert grieshofer<br />

und den beiden Damen aus dem vBÖ-Büro, susanne aigner-Haas und Henriette<br />

ernst Flach und sein nachfolger als vBÖ-vizepräsident<br />

allesch für die zusammenarbeit bedanken.<br />

Johannes Kauer<br />

lässt man die vergangenheit passieren so gehen einem doch einige gedanken<br />

durch den Kopf. einer dieser gedanken war, dass <strong>der</strong> vBÖ ein recht spannen<strong>der</strong>,<br />

außergewöhnlicher Verein ist. Zum einen gibt es die ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>, die Baustoffhändler, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite unsere<br />

lieferanten und sonstige Personen und Institutionen, die an einer zusammenarbeit interessiert sind. all diese unternehmen haben<br />

unterschiedliche strukturen und dennoch sind wir alle daran interessiert unsere unternehmen am leben zu erhalten, erfolgreich zu<br />

halten. Immer wie<strong>der</strong> gibt es situationen worauf einzelne unternehmen <strong>keine</strong>n einfluss haben, die wir aber gemeinsam zu unserem<br />

Vorteil bewegen können. Das ist für mich <strong>der</strong> primäre Zweck des VBÖs. Dennoch habe ich den Eindruck, dass in den letztes Monaten<br />

dieses „gemeinsam“ bei dem einem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, aber ich bin gelernter optimist und positiv<br />

gestimmt, dass dieses gemeinsam wie<strong>der</strong> in den vor<strong>der</strong>grund rücken wird.<br />

6 . <strong>2022</strong> | 9


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

chen. Wir hatten schon letztes Jahr die<br />

Ehre Clustersieger zu werden und sind<br />

beson<strong>der</strong>s stolz, dies auch heuer erreicht<br />

zu haben,“ so Berchtold.<br />

Cluster Bindemittel/Putze: Baumit<br />

Rudolf Ofenschiessl, Baumit Vertriebsleiter,<br />

bedankt sich für die Partnerschaft<br />

und die Zusammenarbeit. „Wir<br />

bedanken uns sehr herzlich bei unseren<br />

Kunden, gratulieren dem gesamten<br />

Baumit-Team und sehen die Ergebnisse<br />

des Branchen-Spiegels auch als Ansporn<br />

zur Weiterentwicklung, um noch besser<br />

zu werden.“<br />

Cluster Bauchemie: Ardex<br />

Geschäftsführer Gunther Sames, freut<br />

sich über die Auszeichnung und betont,<br />

wie wichtig diese Veranstaltung ist, die<br />

Industrie und Handel kombiniert. „Die<br />

Unwandelbarkeit und Unvorhersehbarkeit<br />

des gestern Geplanten ist das, was<br />

uns momentan so prägt in dieser Lebensphase.<br />

Umso schöner ist es, wenn<br />

es Dinge gibt, auf die man sich verlassen<br />

kann. Damit meine ich Veranstaltungen<br />

und Partnerschaften wie sie hier heute<br />

stattfinden.“<br />

Cluster Rohbau: Schiedel<br />

Für Seriensieger in <strong>der</strong> Kategorie Rohbau,<br />

Schiedel, nimmt Franz Nürnberger<br />

die Urkunde vom VBÖ-Präsidium entgegen<br />

und bedankt sich vor allem bei<br />

seinen Kunden. „Diese Auszeichnung<br />

zeigt, dass Handel und Industrie sehr<br />

gut funktionieren und ich möchte mich<br />

hier für die gute Zusammenarbeit bei<br />

unseren Kunden bedanken.“<br />

Cluster Dach: Ampack<br />

Auch Ampack konnte den Clustersieg<br />

vom Vorjahr wie<strong>der</strong>holen. Uwe Boden-<br />

Clustersieger: Ingrid Janker (Knauf), Claudia stefenelli und alexan<strong>der</strong> Berchtold<br />

(stauss- Perlite), gunther sames, sabine eastman und georg strodl (ardex)<br />

flankiert vom vBÖ-Präsidium<br />

Clustersieger: stefan seidl, martin Peterseil und Franz nürnberger (schiedel), uwe<br />

Bodenben<strong>der</strong> (ampack), rene Kaltenbacher (aco), alexan<strong>der</strong> Wipplinger und Harald<br />

Kalteis (Wippro), rudolf ofenschiessl (Baumit) und das vBÖ-Präsidium<br />

VBÖ-Silberbecher: Wolfgang Kristinus<br />

Die entwicklung unserer Firma ist ein meilenstein, den man sich wünscht, <strong>der</strong> allerdings auch viel früher eingetreten ist, als wir gedacht<br />

haben. Wir waren von anfang an immer ein bisschen <strong>der</strong> außenseiter, nie mainstream. Wir haben immer etwas an<strong>der</strong>s gemacht,<br />

uns sehr früh spezialisiert, diese Hybridstellung eingenommen, also Industrie und<br />

Handel. mittlerweile produzieren wir in sieben län<strong>der</strong>n, haben 118 nie<strong>der</strong>lassungen<br />

und beschäftigen 2400 mitarbeiter. Das was mich dabei stolz macht ist <strong>der</strong> spirit<br />

den wir aufbauen konnten und das kann nur dann funktionieren, wenn die mitarbeiter<br />

international die gleiche motivation haben, spaß´an <strong>der</strong> arbeit haben, die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung lieben, nicht in Krisen son<strong>der</strong>n in Chancen denken. Wir glauben an<br />

das, was wir erreichen können und sind dabei konsequent in <strong>der</strong> Umsetzung. Meine<br />

erfahrung, auch als Bergsteiger, hat gezeigt, es gibt niemals die besten Konditionen.<br />

nicht am Berg und auch nicht im leben. Wir müssen zuversichtlich sein und uns<br />

nicht von tagespolitischen Dingen irritieren lassen. Wir funktionieren auch ohne<br />

Politik, wir funktionieren auch alleine. Im endeffekt muss man das schicksal selbst<br />

in die Hand nehmen und nicht mainstream sein, nicht das tun, was die an<strong>der</strong>en<br />

machen, son<strong>der</strong>n selbst den Weg wählen. Ich möchte mich sehr herzlich beim VBÖ<br />

für diese auszeichnung bedanken. Für mich vertritt <strong>der</strong> vBÖ die Heimat. Der vBÖ ist Das vBÖ-Präsidium gratuliert Wolfgang Kristinus<br />

uns immer am Herzen gelegen und das wird auch in zukunft so sein.<br />

10 | 6 . <strong>2022</strong>


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

ben<strong>der</strong> betont, dass Ampack für Vertrauen,<br />

Zuverlässlichkeit und Kompetenz<br />

steht und freut sich, dass dies auch<br />

wahrgenommen wird.<br />

Cluster Tiefbau/GaLa-Bau: ACO<br />

Als Vertreter <strong>der</strong> Firma ACO bedankt<br />

sich Rene Kaltenbacher bei all ihren<br />

Kunden. „Ich kann mir gut vorstellen,<br />

dass es die Parnterschaft ausmacht, dass<br />

wir uns wie<strong>der</strong> Sieger in dieser Kategorie<br />

nennen dürfen. Ich möchte mich für<br />

das Vertrauen, das uns entgegengebracht<br />

wird, herzlich bedanken.“<br />

all-over: ewald Kronheim (vBÖ), stefan seidl, Franz nürnberger und martin Peterseil (schiedel), gunther<br />

sames, sabine eastman und georg strodl (ardex), gernot rachbauer und albert-roman sigmund (PCI),<br />

robert greishofer und Johannes Kauer (vBÖ)<br />

Cluster Bauelemente: Wippro<br />

Auch Wippro darf sich mittlerweile<br />

Seriensieger nennen, hat das Unternehmen<br />

doch bereits 2019 und 2021 ebenfalls<br />

gewonnen. „Ganz herzlich möchte<br />

ich mich beim VBÖ bedanken, für<br />

die tolle Veranstaltung. Ich möchte aber<br />

auch Danke sagen, all den Baustoffhändlern,<br />

die uns ihr Vertrauen schenken.<br />

Und ich möchte mich auch bei unseren<br />

Mitarbeitern bedanken, die diesen<br />

Sieg möglich gemacht haben,“ so Alexan<strong>der</strong><br />

Wipplinger.<br />

All-Over<br />

Der VBÖ prämiert seit einigen Jahren<br />

nicht nur einen All-Over Sieger, son<strong>der</strong>n<br />

vergibt die ersten drei Plätze. Erster Platz<br />

geht, wie schon in den Vorjahren auch,<br />

an Ardex. Die Erfüllungsquote liegt hier<br />

bei mehr als 94 %. Knapp dahinter folgt<br />

Schiedel als zweitplatzierte Industrie. Interessant<br />

ist <strong>der</strong> dritte Platz von PCI.<br />

Das Unternehmen hat eine höhere Erfüllungquote<br />

als sechs von acht Clustersiegern,<br />

geht aber durch die Performance<br />

von Ardex im selben Cluster allerdings<br />

nur als zweiter leer aus. Umso mehr freuen<br />

sich Gernot Rachbauer und Albert-<br />

Roman Sigmund über den dritten Platz<br />

in <strong>der</strong> All-Over-Wertung.<br />

y<br />

VBÖ-Auszeichnungen<br />

VBÖ-Stern: Regina Müller (F.B.I.) und Leo Fetter<br />

Regina Müller: Ich möchte mich sehr herzlich bedanken und fühle mich geehrt über<br />

diese vBÖ-auszeichnung. Ich denke, wir <strong>der</strong> F.B.I. und <strong>der</strong> vBÖ haben einige Projekte<br />

gut gemeistert, haben viel diskutiert, aber genau diese Diskussionen haben zu einem<br />

guten ergebnis geführt.<br />

VBÖ Ehrennadel<br />

Die vBÖ ehrennadel wird an vBÖ<br />

mitglie<strong>der</strong> überreicht, die sich durch<br />

ihre jahrelange ehrenamtliche mitarbeit<br />

im vorstand des vBÖ beson<strong>der</strong>s für den<br />

verband verdient gemacht haben.<br />

leo Fetter: Ich war viele Jahre im vorstand des vBÖ und auch Funktionär in <strong>der</strong><br />

Wirtschaftskammer. Ich habe da wie dort viele angenehme und nicht so angenehme<br />

Stunden erlebt. Doch eines möchte ich Ihnen mitgeben: Bleiben Sie dem VBÖ treu, es<br />

ist die einzige organisation, wo man sich immer wie<strong>der</strong> trifft, gedanken austauscht und<br />

auch viele Freundschaften entstanden sind.<br />

ewald Kronheim, regina müller, susanne aignerleo<br />

Fetter und robert grieshofer<br />

Haas<br />

VBÖ Stern<br />

Der vBÖ stern wird als anerkennung für<br />

gute, langjährige zusammenarbeit an<br />

Persönlichkeiten <strong>der</strong> Branche übergeben.<br />

VBÖ Silberbecher<br />

Der Silberbecher wird Persönlichkeiten<br />

aus Industrie und Handel verliehen, die<br />

sich herausragende verdienste um den<br />

Baustoffhandel erworben haben.<br />

VBÖ Ehrenurkunde<br />

Die vBÖ-ehrenurkunde wird an unternehmen<br />

aus Industrie und Handel anlässlich<br />

ihres 50- o<strong>der</strong> 100jährigen Firmenjubiläums<br />

überreicht.<br />

6 . <strong>2022</strong> | 11


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

w o l f g a n g a p p e l<br />

„Das GfK Baustoffpanel“<br />

Die Kernkompetenz des gfK-Instituts liegt in <strong>der</strong> generierung von<br />

Paneldaten, die aus marktzahlen <strong>der</strong> jeweiligen Branche erstellt<br />

werden. zentraler Punkt hierbei sind retail Panels, also jene Daten<br />

die über Performance und strukturen eines marktes<br />

auskunft geben. Wolfgang appel, Projektleiter des Baustoffpanels<br />

bei gfK, gab beim vBÖ-empfang einblick in die Daten des<br />

Baustoffhandels.<br />

Bei den Datenstrukturen besteht<br />

die Möglichkeit verschiedene<br />

Ebenen zu betrachten, speziell dann,<br />

wenn man Subkategorien aufgestellt hat,<br />

also beispielsweise innerhalb <strong>der</strong> Kategorie<br />

Bauchemie weiter unterteilt in Klebstoffe,<br />

Fugenmasse, Beton, etc.<br />

Das gleiche gilt auch für Preisklassen,<br />

denn die geben einen genauen Einblick<br />

in reale Preisentwicklungen. <strong>Du</strong>rch<br />

Gruppenbildungen, Preisklassen und<br />

Preisgruppen lassen sich genauere und<br />

punktuell entsprechende Größenordnungen<br />

definieren, an denen man Steigerungen<br />

in einzelnen Segmentgruppen<br />

ablesen kann.<br />

Dies alles zeigt, in welcher Tiefe Auswertungen<br />

auf Grund vorhandener Daten<br />

möglich sind, die Qualität jedoch<br />

sehr stark von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Artikelstammdaten<br />

abhängt. Je detaillierter<br />

nun die Auswertungen sind, desto eindeutiger<br />

sind Daten einer bestimmten<br />

Produktgruppe zuordenbar.<br />

Verglichen werden nun Zahlen mit<br />

jenen <strong>der</strong> Jahre zuvor und dabei lässt<br />

sich schon ein markanter Einbruch<br />

im Jahr 2020, Lockdown eins, erkennen.<br />

Bis März <strong>2022</strong> gab es starke Zuwächse,<br />

die allerdings auch markanten<br />

Preissteigerungen geschuldet waren, bis<br />

dann mit dem Ukraine-Krieg wie<strong>der</strong>um<br />

ein starker Dämpfer eintrat. Dies<br />

gilt allerdings nicht für alle Kategorien.<br />

Der Dämmstoffmarkt hatte bereits im<br />

Jahr 2021 Probleme, fiel auch im Jänner<br />

<strong>2022</strong> weiter, wobei die Preise in diesem<br />

Zeitraum aber stark gestiegen sind,<br />

nämlich um 20 Prozent. Des weiteren<br />

berichtet Appel über Bauelemente und<br />

Bauchemie, <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen hinsichtlich<br />

Absätze und Preisentwicklung.<br />

Vergleicht man nun all die Daten und<br />

strukturiert sie nach Vertriebskanälen, so<br />

Wolfgang appel, senior manager retail service,<br />

gfK, „Das gfK Baustoffpanel: Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

erkennen, Chancen realisieren“<br />

erkennt man, dass Baumärkte, da nicht<br />

so abhängig vom B2B-Geschäft, ganz<br />

an<strong>der</strong>s performt haben. Hier ist <strong>der</strong> bestimmende<br />

Faktor die Sortimentsbreite.<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten Lieferprobleme<br />

auszugleichen. Einerseits<br />

durch Alternativartikel, an<strong>der</strong>erseits das<br />

Umschichten durch ein Sortimentsmanagement.<br />

Grundsätzlich geben die erfassten<br />

Zahlen Auskunft über einzelne Produktund<br />

Warengruppen, <strong>der</strong>er Entwicklung<br />

aber auch, wie es dem Mitbewerb geht. y<br />

www.gfk.at<br />

Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

Save the date<br />

10. – 11. november im schloss seggau, leibnitz, südsteiermark<br />

Themen: Trends am arbeitsmarkt, Werkzeuge und strategien für unternehmen,<br />

attraktiviät eines unternehmen für Talente, entfaltung des Potentials <strong>der</strong> mitarbeiter<br />

12 | 6 . <strong>2022</strong>


Schiedel<br />

Österreichs Top Kamin-Marke extrem beliebt beim Baustoffhandel.<br />

Schiedel ABSOLUT Kamine sind als einzige schadstoffgeprüft und als wohngesund<br />

empfohlen. So wird in Verbindung mit vielen an<strong>der</strong>en geprüften Baustoffen<br />

im Neubau eine optimale Innenraumluft-Qualität garantiert!<br />

Wir vertreiben Schiedel ABSOLUT Kaminsysteme exklusiv über den österreichischen<br />

Baustoffhandel.<br />

www.schiedel.at


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

w a l t e r o s z o v i c s - a r e n a a n a l y s e 2 0 2 2<br />

„Was, wenn wir die Klimawende schaffen“<br />

Die arena analyse setzt sich mit emerging Issues auseinan<strong>der</strong>, mit<br />

Themen, die künftig Bedeutung gewinnen werden aber noch nicht mit allen<br />

Konsequenzen durchgedacht sind. Hierzu werden Menschen gefragt, was<br />

<strong>der</strong>en Beobachtungen zu bestimmten Themen sind. In diesem Jahr war das<br />

Thema <strong>der</strong> Klimawandel, allerdings unter dem gesichtspunkt, dass die Welt es<br />

schafft, das Klima und somit die Welt zu retten.<br />

Um dies zu erreichen, bedarf es<br />

grundlegen<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

nicht nur auf politischer Ebene, und<br />

<strong>der</strong> Weg dorthin wird gepflastert sein,<br />

von Konflikten, gerade wenn es um die<br />

Umsetzung verschiedenster Maßnahmen<br />

geht.<br />

Vier Bereiche gelten als die größten<br />

Klimasün<strong>der</strong>: Energie/Industrie, Verkehr,<br />

Landwirtschaft und Gebäude. In<br />

Summe geht es hier um 74 Mio. Tonnen<br />

CO2, die bis 2040 auf Null gebracht<br />

werden müssen. Es gibt bereits kleine<br />

Teilerfolge, vor allem was den Gebäudesektor<br />

betrifft, dennoch steigt die<br />

CO2-Belastung im Bereich des Verkehrs<br />

stetig an. Hier bedarf es eines Technologiewandels,<br />

<strong>der</strong> in manchen Bereichen<br />

bereits kleine Erfolge zeigt, beson<strong>der</strong>s<br />

bei <strong>der</strong> Schaffung von Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen. Das dies Konfliktpotential<br />

hat liegt auf <strong>der</strong> Hand.<br />

Bis 2030 müssten 1200 neue Windrä<strong>der</strong><br />

und 2 Millionen neue Photovoltaikanlagen<br />

samt Leitungen errichtet weden,<br />

um Österreich mit grünem Strom<br />

versorgen zu können.<br />

In vielen Bereichen ist aber ein Umdenken<br />

schon länger im Gange, geschuldet<br />

auch den Ansprüchen <strong>der</strong> Konsumenten,<br />

die klimaschädliche Produkte<br />

nicht mehr kaufen. Genauso verhält es<br />

sich bei den Finanzmärkten, die letztendlich<br />

an <strong>der</strong> Börse abgestraft werden.<br />

Das Sorgenkind, <strong>der</strong> Verkehr, ist nur<br />

durch massive Elektrifizierung zu lösen.<br />

Hier geht es um drei Strategien: reduce,<br />

also weniger Autokilometer; refind,<br />

weiter wie bisher, aber mit verbesserter<br />

Technologie, sodass weniger CO2 ausgestoßen<br />

wird; replace, wir verzichten auf<br />

das Auto, was natürlich den Ausbau des<br />

öffentlichen Verkehrs bedarf.<br />

Bei dem Gebäudebereich dauert eine<br />

Transformation am längsten, weil, wenn<br />

ein Haus einmal steht, dann steht es lange.<br />

Beim Neubau können hier recht einfach<br />

die richtigen Maßnahmen getroffen<br />

werden, bei Bestandsgebäuden wird<br />

es schwieriger. Dazu kommen noch gewisse<br />

Baustoffe, die in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Diskussion als klimaschädlich gelten.<br />

Dabei geht es allerdings vorrangig um<br />

die Herstellung <strong>der</strong> Baustoffe und nicht<br />

um diese selbst.<br />

Experten gehen auch davon aus, dass<br />

<strong>der</strong> Klimawandel zu einer Än<strong>der</strong>ung von<br />

Siedlungsstrukturen führen wird. Der<br />

Trend zur Urbanisierung wird sich weiter<br />

verstärken, weil eine ländliche Zersiedelung<br />

die die Aufschließung neuer<br />

Flächen und die Versiegelung von<br />

Grünland mit sich bringt, einen größeren<br />

CO2-Fußabdruck hinterlässt. Das<br />

bedeutet allerdings auch, dass immer<br />

mehr Menschen in Städte ziehen und somit<br />

Wohnraum rar und vor allem teuer<br />

wird. Dekarbonisierte Luxuswohnviertel<br />

stehen leer, weil nicht mehr leistbar,<br />

<strong>der</strong> Mensch wohnt aber in CO2-Slums,<br />

also Wohnungen, die leistbar, allerdings<br />

nicht klimafreundlich sind. Hier ist die<br />

Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

Politik gefor<strong>der</strong>t, Wohnraum zu schaffen,<br />

<strong>der</strong> leistbar und klimafreundlich ist.<br />

Der Bereich, in dem am wenigsten<br />

passieren wird ist die Landwirtschaft.<br />

Die Weltbevölkerung wächst und somit<br />

auch <strong>der</strong> Bedarf an Nahrungsmittel,<br />

was zur Folge hat, dass Agrarflächen<br />

zunehmen und die Intensität gesteigert<br />

wird. Intensive Landwirtschaft bedeutet<br />

aber auch den Einsatz von Dünger<br />

und Pestiziden, was wie<strong>der</strong>um die CO2-<br />

Belastung pro Hektar erhöht. Der Lösungsansatz<br />

hier ist reduce. Der Fleischkonsum<br />

muss radikal reduziert werden,<br />

da 80 Prozent <strong>der</strong> Agrarfläche für den<br />

Anbau von Futtermitteln verwendet<br />

werden. Ein weiterer Ansatz ist refine,<br />

also smart farming, technologiegesteuert<br />

werden Dünger und Pestizide minimiert<br />

bzw. urban farming, die Nutzung von<br />

z.B. Dächern.<br />

Dennoch muss auch erwähnt werden,<br />

dass <strong>der</strong> Klimaschutz generell das Leben<br />

verteuert und die Politik hier dagegenwirken<br />

muss. Ebenso wird man sich auf<br />

zum Teil massive Proteste, von welchen<br />

Gegnern auch immer einstellen, müssen.<br />

Basisdemokratie, also das Mitwirken <strong>der</strong><br />

Bevölkerung kann hier viel dazu beitragen,<br />

Lösungswege zu finden und Konfliktpotential<br />

minimieren.<br />

y<br />

www.kovarpartners.com<br />

14 | 6 . <strong>2022</strong>


a k t u e l l<br />

V b Ö - e M P f a N g<br />

t h o m a s H o f e r<br />

„Willkommen in <strong>der</strong> Emokratie“<br />

Thomas Hofer, Politberater und Fachmann <strong>der</strong> politischen Kommunikation,<br />

beschäftigte sich in seinem vortrag mit dem Kapriolen <strong>der</strong> tagesaktuellen<br />

Politik. Dabei verweist er darauf, dass sachpolitische aufgaben immer<br />

schwerer zu steuern sind und lösungsorientierte Ansätze kaum mehr<br />

in geordneten Bahnen ablaufen können. Ein österreichisches Problem?<br />

mitnichten!<br />

Wir befinden uns seit nunmehr<br />

sieben Jahren im politischen<br />

Krisenmodus. Von Flüchtlingskrise<br />

über Ibiza-Affäre, Machtwechsel in<br />

sämtlichen politischen Ämtern bis hin<br />

zur Pandemie. So gesehen, war die Pandemie<br />

nichts Außergewöhnliches. Die<br />

politisch handelnden Personen zeigten<br />

sich allerdings angesichts dieser Krisen,<br />

im speziellen <strong>der</strong> Pandemie, als Passagiere.<br />

Man stopft nur Löcher, macht<br />

aber nicht die Arbeit, die man eigentlich<br />

machen sollte. Hofer erklärt dies<br />

mit <strong>der</strong> politischen Logik, die zwar Reaktionsmöglichkeiten<br />

hätte, man Sachpolitisch<br />

diskutieren könnte, man dazu<br />

aber nicht kommt.<br />

Themen werden nicht mehr von politischen<br />

Akteuren gesetzt, son<strong>der</strong>n es<br />

wird auf Themenwellen gesurft. Dies<br />

bedeutet, dass Themen nicht von den<br />

Menschen getrieben werden, son<strong>der</strong>n<br />

sie nur im Hintergrund handeln, woraus<br />

sich ein ständiges Hinterherlaufen<br />

ergibt. Des weiteren zeigt jede politische<br />

Partei immer nur den für sie<br />

wichtigsten Ausschnitt einer Thematik,<br />

was zu einem Konkurrenzkampf führt,<br />

welche Rahmenerzählung nun die zentrale<br />

ist. Genauso verhält es sich mit dem<br />

richtigen Wording. Verän<strong>der</strong>te Begriffe<br />

können Mehrheiten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

bringen obwohl es sich um das gleiche<br />

Thema handelt. Dazu gehört auch<br />

die Verwendung von Superlativen, die<br />

unwillkürlich Aufmerksamkeit auf sich<br />

ziehen. Doch sie polarisieren und das<br />

Ergebnis ist, dass eine Kommunikation<br />

auf Augenhöhe nicht mehr stattfinden<br />

kann.<br />

Heute kann man sich als Bürger nicht<br />

mehr darauf verlassen, dass Zahlen, Daten,<br />

Fakten die Basis politischer Kommunikation<br />

bilden. Vielmehr wird vermehrt<br />

emotional diskutiert. Es geht<br />

nicht mehr um das Setzen von Maßnahmen,<br />

son<strong>der</strong>n um die politisch emotionale<br />

Aufladung eines Themas. Emotionen<br />

in <strong>der</strong> Politik waren immer da,<br />

doch heute gibt es eine Dominanz <strong>der</strong><br />

absoluten Emotionen. Hinzu kommt,<br />

dass die neuen Medien und die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> aktiven Teilnahme an jeglichem<br />

Diskurs den Populismus för<strong>der</strong>n.<br />

Hofer nennt hier neben dem situativen,<br />

diskursiven und ideologischen Populismus<br />

noch den affirmativen Populismus:<br />

Imitiere die Mehrheitsmeinung, dann<br />

bist du auf <strong>der</strong> richtigen Seite.<br />

Diese emotionale Zuspitzung scheint<br />

ein echtes Problem zu sein, vor allem<br />

dahingehend, dass relevante Themen<br />

immer auf den Fokus Angst diskutiert<br />

werden. Es ist prinzipiell schwieriger<br />

Hoffnung zu wecken als Angst zu schüren.<br />

Das gilt für die Pandemie genauso<br />

wie für das Klima. Die neuen Medien<br />

ermöglichen jedem alles zu sagen, wir<br />

haben aber nicht die Medienkompetenz<br />

zu unterscheiden was wahr ist und<br />

was nicht. Bestes Beispiel hierfür nennt<br />

Hofer den Sturm auf das Capitol.<br />

Foto: vBÖ/Wolfgang stecher<br />

Was ist nun die Lösung? Wie soll man<br />

reagieren? Im Grunde geht es um ein<br />

positives Narrativ. Positive Erzählungen<br />

können das Vakuum, welches sich aufgetan<br />

hat, füllen. Es geht um eine positve<br />

Orientierung und das dazugehörige<br />

positive framing. Hier geht es nicht nur<br />

um die Politik selbst son<strong>der</strong>n ebenso um<br />

Unternehmen und Verbände, die auch<br />

politische Akteure sind. Der Mensch<br />

braucht Stabilität. Es ist für alle wichtig<br />

einen Anker zu haben, auch abseits<br />

<strong>der</strong> Politik. Es muss Sicherheit vermittelt<br />

werden und Werte müssen in <strong>der</strong> Kommunikation<br />

wie<strong>der</strong> eine zentrale Größe<br />

sein. Es geht aber auch darum Verbindendes,<br />

verbindende Erzählungen, zu<br />

schaffen, um die Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu erhalten. Es braucht einen Gegengriff<br />

zu <strong>der</strong> alles dominierenden Konfliktorientierung,<br />

dies gilt für Social media<br />

ebenso wie für klassische Medien.<br />

Und letztendlich muss man <strong>der</strong> Emokratie<br />

begegnen indem man <strong>der</strong>en Prinzipien<br />

aufnimmt, aber positiv auflädt.<br />

Es braucht einen Lösungsfokus wie beispielsweise<br />

Anreizsysteme aber auch partizipative<br />

Elemente. Das hilft nicht nur<br />

uns son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Politik. y<br />

6 . <strong>2022</strong> | 15


a k t u e l l<br />

b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />

S t i c h t a g 1 2 . J u l i 2 0 2 2<br />

Entwurf <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />

Die union macht ernst mit umweltschutz, nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft<br />

und Abbau fö<strong>der</strong>aler Auswüchse. Der Entwurf für die Neufassung <strong>der</strong> EU-<br />

Bauproduktenverordnung ist ein wesentlicher strategischer Bestandteil<br />

– höchst aufwendig und kostspielig für alle Beteiligten, aber ökologisch<br />

vermutlich sinnvoll. Warum es trotzdem eine gute Idee ist, sich die Frist zur<br />

stellungnahme rot im Kalen<strong>der</strong> zu markieren: 12. Juli <strong>2022</strong>.<br />

Fünf Jahre nach Inkrafttreten <strong>der</strong><br />

Europäischen Bauproduktenverordnung<br />

wurde dieser 2016 in einem<br />

Bericht an die Kommission ein vernichtendes<br />

Urteil zuteil. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umfang<br />

neuer harmonisierter Normen (ganze<br />

zwölf) noch die – regional ziemlich unterschiedliche<br />

- Tätigkeit <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />

fanden Gefallen,<br />

außerdem wurde beanstandet dass<br />

nach wie vor nationale Bewertungsdokumente<br />

für Produktarten verlangt werden<br />

welche eigentlich bereits harmonisiert<br />

waren.<br />

Die Kommission schlägt deshalb eine<br />

neue, fünf mal so umfangreiche Fassung<br />

mit wesentlichen Erweiterungen von<br />

Umfang, Prüf- und Nachweispflichten,<br />

Ausweitung <strong>der</strong> Kontroll- und Sanktionstätigkeit<br />

und einem zentralen anonymen<br />

Beschwerdeportal vor.<br />

Obwohl <strong>der</strong> größte Anteil <strong>der</strong> befragten<br />

Interessensgruppen dafür war,<br />

die Bauproduktenverordnung unverän<strong>der</strong>t<br />

in Kraft zu lassen, hat die Kommission<br />

auf Basis einer Folgenabschätzung<br />

entschieden die Bauproduktenverordnung<br />

komplett zu überarbeiten und<br />

die wesentlich strengeren Marktüberwachungsregeln<br />

<strong>der</strong> Verordnung<br />

1020/2019 auch für den Bauproduktensektor<br />

in Anwendung zu bringen.<br />

Zwischenzeitlich unternimmt die<br />

Union im Rahmen des EU-Green Deals<br />

umfangreiche Bemühungen die Produktion,<br />

Nutzung und Kreislauffähigkeit<br />

von Produkten zu verbessern. Im<br />

ersten Legislativpaket zur Kreislaufwirtschaft<br />

von März <strong>2022</strong> enthalten sind<br />

neben Vorschlägen für nachhaltige Textilien<br />

und eine Ökodesign Verordnung<br />

welche die Nachhaltigkeitskriterien aller<br />

Produkte in den Vor<strong>der</strong>grund rückt<br />

auch eine neue Normierungsstrategie<br />

und eben ein Vorschlag zur Überarbeitung<br />

<strong>der</strong> EU-Bauproduktenverordnung<br />

305/2011 und <strong>der</strong> Marktüberwachungsverordnung<br />

1020/2019.<br />

Hiermit sollen nachzuweisenden Leistungsmerkmale<br />

auf Nachhaltigkeitsund<br />

Sicherheitskriterien ausgeweitet<br />

und die umfangreichen Tätigkeiten und<br />

Befugnisse <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />

auch für den Baustoffsektor in<br />

Anwendung gebracht werden.<br />

Die Verordnung zur Stärkung<br />

<strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />

(1020/2019) erwies sich als wirkungsvoll,<br />

ihre Anwendung auf Bauprodukte<br />

auszudehnen erscheint <strong>der</strong> Kommission<br />

erfolgversprechend.<br />

Die Erarbeitung des Inhaltes des Vorschlages<br />

für eine neue Bauproduktenverordnung<br />

und seiner Anhänge, Nebendokumente<br />

und Verweise ist ob des<br />

Detaillierungsgrades <strong>der</strong> beabsichtigten<br />

Regelungen (insgesamt ca. 300 Seiten<br />

im Vergleich zu 42 Seiten <strong>der</strong> aktuell<br />

gültigen Bauproduktenverordnung), diverser<br />

inhaltlicher Wie<strong>der</strong>holungen und<br />

OTTO HANDLE<br />

Inndata Datentechnik<br />

amraser strasse 25<br />

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16 | 6 . <strong>2022</strong>


a k t u e l l<br />

b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />

auch <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en inhaltlichen<br />

Inkonsistenz nicht unaufwendig.<br />

Die Lektüre för<strong>der</strong>t aber viele durchaus<br />

interessante und folgenreiche Regulierungsansätze<br />

zu Tage, <strong>der</strong>en Beschluss<br />

nicht nur großes Potenzial für den Umwelt-<br />

und Verbraucherschutz besitzt son<strong>der</strong>n<br />

auch eine deutliche Abkehr von fö<strong>der</strong>alen<br />

Regelungen und umfangreiche<br />

Erweiterungen <strong>der</strong> Aufgaben und Auflagen<br />

für beteiligte Wirtschaftsakteure mit<br />

sich bringen wird.<br />

BesCHleunIgung Der HarmonIsIerung<br />

Die EU-Normenstrategie schlägt diverse<br />

Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> nationalen und europäischen<br />

Normierungsinstitutionen<br />

sowie die Schaffung einer zusätzlichen<br />

Excellenzbehörde für die Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Institutionen, eines zusätzlichen Berichtswesens<br />

an die Kommission sowie<br />

bessere Ausbildung und evtl. auch Bezahlung<br />

von Normensachverständigen<br />

vor um die Normierungstätigkeit zu<br />

beschleunigen und den internationalen<br />

Führungsanspruch zurückzugewinnen<br />

wodurch sich auch das europäische Wertegerüst<br />

wie<strong>der</strong> in den internationalen<br />

Normen wie<strong>der</strong>finden soll.<br />

Die Bauproduktenverordnung geht<br />

hier einen Schritt weiter und ermöglicht<br />

<strong>der</strong> Kommission direkten Einfluss<br />

auf die Harmonisierungsarbeit in <strong>der</strong><br />

Normung, die Beauftragung von Bau-<br />

Normen und bei zu langsamer Arbeit<br />

auch <strong>der</strong>en Substitution durch europäische<br />

technische Bewertungsregeln.<br />

Die Kommission erhält neue Befugnisse<br />

um mittels Rechtsakten technische<br />

Spezifikationen und Produktanfor<strong>der</strong>ungen<br />

einzuführen, wenn das Normensystem<br />

die Normen nicht rasch genug<br />

liefert.<br />

erWeITerung Der „HarmonIsIerTen<br />

zone“<br />

Der umfangreiche Anhang zum Entwurf<br />

beinhaltet unter an<strong>der</strong>em 32 Produktbereiche<br />

für welche harmonisierte<br />

technische Spezifikationen geschaffen<br />

und von den Wirtschaftsakteuren eingefor<strong>der</strong>t<br />

werden sollen. Ein zusätzlicher<br />

Produktbereich umfasst „sämtliche an<strong>der</strong>en“<br />

Produkte die für Bauwerke eingesetzt<br />

werden können. Weiters sind<br />

auch alle Produkte umfasst die grundsätzlich<br />

für Bauwerke eingesetzt werden<br />

könnten, auch wenn dies nicht ihr<br />

Haupteinsatzzweck ist. Weiters auch<br />

wie<strong>der</strong>verwendete Produkte, Produkte<br />

aus 3D-Druck und an<strong>der</strong>es bis hin zu<br />

Fertigteilhäusern.<br />

erWeITerung Des BegrIFFes Des<br />

„WIrTsCHaFTsaKTeurs“<br />

Hier sind nun weitgehend alle natürlichen<br />

o<strong>der</strong> juristischen Personen umfasst,<br />

die in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />

des bereitgestellten Produktes irgendeine<br />

Rolle spielen können – von <strong>der</strong> Grundstoffindustrie<br />

über Vorlieferanten, Produktionsdienstleister,<br />

Bevollmächtigten,<br />

Importeuren, Eigenmarkenanbietern,<br />

diversen Arten des stationären und Onlinevertriebes,<br />

Verkaufsplattformen bis<br />

hin zu Suchmaschinen werden reguliert.<br />

erWeITerung Des umFanges<br />

BeTeIlIgTer BeHÖrDen unD äHnlICHer<br />

DIensTsTellen<br />

Die taxative Aufzählung von über 15 an<br />

den in <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />

definierten Prozessen beteiligten<br />

Typen von Behörden und behördenähnlichen<br />

Dienststellen ist hier aus Platzgründen<br />

nicht möglich. Beachtenswert<br />

ist dass die Kommission selbst trotz erheblich<br />

ausgeweiteter Einfluß- und Kontrollmöglichkeiten<br />

mit 21 zusätzlichen<br />

Vollzeitäquivalenten auszukommen beabsichtigt.<br />

Nachdem bei unterschiedlichen Auffassungen<br />

über Konformität und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in den Mitgliedsstaaten überwiegend<br />

die jeweils strengste Auffassung<br />

zur Anwendung kommen soll, sind auch<br />

tatsächlich alle Behörden in allen Mitgliedsstaaten<br />

potenziell für die Produkte<br />

zuständig. Hier kündigt sich erheblicher<br />

Abstimmungs- und Verwaltungsaufwand<br />

sowohl behörden- als auch unternehmensseitig<br />

an.<br />

erWeITerung Der zu erKlären-<br />

Den leIsTungen unD PrüFanFor-<br />

Derungen<br />

Es werden verschiedene Prüf- und Überwachungssysteme<br />

definiert, welche mit<br />

einer Ausnahme unter Einbeziehung einer<br />

notifizierten Stelle als unabhängigem<br />

Dritten umzusetzen und durchaus<br />

höchst aufwendig sind. Die Entscheidung<br />

welches <strong>der</strong> Systeme zu wählen ist<br />

wird mittels risikobasiertem Ansatz in<br />

<strong>der</strong> harmonisierten technischen Spezifikation<br />

gefällt.<br />

Bereits im Anhang zum Entwurf ist<br />

eine gegenüber den sieben wesentlichen<br />

Leistungen <strong>der</strong> alten BPVO erheblich<br />

erweiterte Liste von nachzuweisenden<br />

Leistungsbereichen enthalten. Die Kommission<br />

behält sich vor diese Liste je<strong>der</strong>zeit<br />

um zusätzliche Leistungsnachweise<br />

zu erweitern.<br />

Die Prüfung von Notifizierten Stellen<br />

in den Prüf- und Bewertungssystemen<br />

System 1+ bis System 3 gehen von einer<br />

Null-Toleranz bei Fehlern aus, wobei<br />

die zu prüfenden Produkte zu 50% zufällig<br />

und zu 50% aus einer Gruppe von<br />

Produkten mit beson<strong>der</strong>s hoher Chance<br />

<strong>der</strong> Nichtkonformität zu wählen sind.<br />

verBoT Der PuBlIKaTIon von<br />

nICHT erKlärTen leIsTungsParameTern<br />

Leistungsmerkmale, welche nicht in <strong>der</strong><br />

Leistungserklärung erklärt und in <strong>der</strong><br />

harmonisierten Spezifikation nicht enthalten<br />

sind, dürfen nicht mehr publiziert<br />

(und damit auch nicht in <strong>der</strong> Werbung<br />

verwendet) werden (Artikel 21 2.a)<br />

DIgITal FIrsT<br />

War in <strong>der</strong> alten BPVO noch ein delegierter<br />

Rechtsakt zur Bereitstellung <strong>der</strong><br />

Leistungserklärungen auf Websites erfor<strong>der</strong>lich,<br />

geht <strong>der</strong> neue Entwurf klar<br />

den digitalen Weg. Alle Produkte müssen<br />

einen Permalink auf eine Datenbank<br />

o<strong>der</strong> die eigene Website am Produkt, <strong>der</strong><br />

Verpackung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Begleitdokumentation<br />

bereitstellen, unter welchem dauerhaft<br />

alle wesentlichen Informationen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die vorgeschriebenen Leistungserklärungen<br />

und Konformitätserklärungen<br />

sowie die gesamte technische,<br />

Sicherheits- und Wartungsdokumentation<br />

verfügbar sind<br />

Beabsichtigt ist die Einführung einer<br />

zentralen Produktdatenbank <strong>der</strong> EU, de-<br />

ð<br />

6 . <strong>2022</strong> | 17


a k t u e l l b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />

ren Form aber noch nicht definiert ist.<br />

Sobald diese zur Verfügung steht sind<br />

alle Wirtschaftsakteure verpflichtet alle<br />

Produktdaten innerhalb von zwei Monaten<br />

in diese Datenbank einzuspielen<br />

o<strong>der</strong> aber selbst in erheblichem Detaillierungsgrad<br />

zehn Jahre rückwirkend<br />

vorzuhalten.<br />

Hier sind auch Vorlieferanten, an <strong>der</strong><br />

Produktion beteiligte Finanzdienstleister,<br />

<strong>der</strong>en Bankkonten und die Adressen<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer etc. rückwirkend<br />

bereit zu stellen, selbstverständlich<br />

unter vollinhaltlicher Anwendung <strong>der</strong><br />

europäischen Datenschutzgrundverordnung.<br />

Online-Akteure, Marktplätze und<br />

Suchmaschinen sind zusätzlich zur Bereitstellung<br />

von Schnittstellen für die<br />

Marktüberwachungsbehörden verpflichtet,<br />

über welche unter an<strong>der</strong>em unmittelbar<br />

ausgelesen werden kann ob beanstandete<br />

Produkte noch im Markt<br />

verfügbar sind.<br />

BerüCKsICHTIgung Der eu-ranD-<br />

BereICHe<br />

Der Entwurf erkennt ausdrücklich an<br />

dass für Lieferanten aus Staaten außerhalb<br />

<strong>der</strong> EU, welche in Regionen am<br />

äußersten Rand <strong>der</strong> EU Produkte liefern<br />

wollen, die Einhaltung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

dieser neuen Verordnung mit<br />

erheblichen Kosten und Belastungen<br />

verbunden wäre. Deshalb dürfen Mitgliedsstaaten<br />

am Rand <strong>der</strong> EU solchen<br />

Lieferanten die Lieferung erlauben ohne<br />

ihnen die Anfor<strong>der</strong>ungen laut dieser<br />

Verordnung zu überbürden (Erwägungsgrund<br />

17)<br />

DaTenausTausCH zWIsCHen Be-<br />

HÖrDen, WIrTsCHaFTsaKTeuren<br />

unD onlIne-FulFIllmenTParTnern<br />

Der Entwurf sieht diverse Maßnahmen<br />

vor, um Nichtkonformitäten von Produkten<br />

o<strong>der</strong> auch Zulieferteilen welche<br />

in Produkten eingebaut sind kurzfristig<br />

allen zuständigen Behörden sowie<br />

allen möglicherweise betroffenen Wirtschaftsakteuren<br />

zugänglich zu machen.<br />

Diese haben die Verpflichtung auf die<br />

dadurch entstehende Vermutung einer<br />

Nichtkonformität auch in ihrem eigenen<br />

Warenprogramm zu reagieren und<br />

gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen zu<br />

setzen o<strong>der</strong> die Produkte vom Markt zu<br />

nehmen.<br />

Die in Artikel 23.5 enthaltene Veranlassung<br />

von Vertriebspartnern als nicht<br />

ð<br />

Wichtige Links<br />

Formular für Stellungnahmen zum Entwurf <strong>der</strong> neuen Bauproduktenverordnung<br />

https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12458-Bauprodukte-uberarbeitung-<strong>der</strong>-eu-vorschriften_en<br />

Dokument Entwurf Bauproduktenverordnung und Anhänge dazu:<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:5<strong>2022</strong>PC0144&qid=1654363410743&rid=3<br />

Verordnung 1020/2019 zur Verbesserung <strong>der</strong> Marktüberwachung<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32019R1020<br />

Bericht an die Kommission über die <strong>Du</strong>rchführung <strong>der</strong> Bauproduktenverordnung 305/2011<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:52016DC0445&qid=1654363410743&rid=8<br />

Bericht an die Kommission über die Ausübung <strong>der</strong> Befugnis zum Erlass delegierter Rechtsakte zur Bauproduktenverordnung<br />

305/2011<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:52016DC0445&qid=1654363410743&rid=8<br />

delegierte Verordnung 157/2014 zur Bereitstellung von Leistungserklärungen auf Websites<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32014R0157&qid=1654363410743&rid=4<br />

Bauproduktenverordnung 305/2011 (<strong>der</strong>zeit in Kraft)<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32011R0305&qid=1654363410743&rid=1<br />

REACH-Verordnung 1907/2006<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/AUTO/?uri=CELEX:32006R1907&qid=1654363410743&rid=1<br />

Ökodesignverordnung<br />

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_22_2014<br />

Gebäudeenergieeffizienz<br />

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:52021PC0802<br />

EU-Normenstrategie<br />

https://ec.europa.eu/docsroom/documents/48598/attachments/2/translations/de/renditions/native<br />

Suchseite<br />

https://eur-lex.europa.eu/search.html?lang=de&type=quick&qid=1654363810936&scope=EURLEX<br />

18 | 6 . <strong>2022</strong>


a k t u e l l b a u P r o d u k t e N V e r o r d N u N g<br />

konform erkannter Produkte zur Einstellung<br />

<strong>der</strong> Geschäftstätigkeit bis zur<br />

Korrektur <strong>der</strong> Nichtkonformität des<br />

Produktes ist hoffentlich ein Übersetzungsfehler.<br />

erWeITerung Der BeFugnIsse<br />

Der KommIssIon<br />

An diversen Stellen des Entwurfes wurden<br />

Befugnisse für die Kommission verankert,<br />

auf so gut wie jede im Bereich<br />

<strong>der</strong> Bauprodukte relevante Regelung,<br />

Prüfvorschrift, Personalbesetzung, Strafhöhe<br />

etc. unmittelbar in Form von delegierten<br />

Rechtsakten Einfluss zu nehmen,<br />

wobei Sachverständige zu konsultieren<br />

sind die von den Mitgliedsstaaten benannt<br />

werden. Diese Ermächtigung ist<br />

für fünf Jahre gültig und kann aufgrund<br />

eines Berichtes neun Monate vor Ablauf<br />

stillschweigend jeweils um weitere fünf<br />

Jahre verlängert werden.<br />

erWeITerung von ressourCen<br />

unD sTraFBesTImmungen<br />

Sowohl notifizierte Stellen als auch<br />

Marktüberwachungsbehörden und an<strong>der</strong>e<br />

involvierte Dienststellen sollen<br />

personell, infrastrukturell und kompetenzmässig<br />

erheblich ausgebaut werden,<br />

jährliche Berichte über ihre Tätigkeit<br />

und Beanstandungen liefern und auch<br />

von <strong>der</strong> Kommission und nachgelagerten<br />

Dienststellen laufend geschult werden.<br />

Hierfür entstehen erhebliche Kosten,<br />

welche zum Teil direkt von den geprüften<br />

Marktteilnehmern zu tragen sind.<br />

Bereits in Artikel 49 <strong>der</strong> Verordnung<br />

1020/2019 über den Ausbau <strong>der</strong><br />

Marktüberwachung ist verankert dass<br />

Zahlungen säumiger Wirtschaftsakteure<br />

zur Finanzierung des vorgesehenen erheblichen<br />

Ausbaues <strong>der</strong> Marktüberwachungsbehörden<br />

herangezogen werden<br />

dürfen.<br />

Die Kommission behält sich auch<br />

vor, Mindeststrafen festzusetzen welche<br />

dem Grundsatz „wirksamer und abschrecken<strong>der</strong><br />

Sanktionen“ gerecht werden.<br />

anonymes BesCHWerDePorTal<br />

Weiters wird ein eigenes anonymes „Beschwerdeportal“<br />

<strong>der</strong> EU geschaffen wo<br />

je<strong>der</strong> jeden bezüglich angeblicher Nichtkonformität<br />

verna<strong>der</strong>n kann. Inwiefern<br />

Missbrauch verhin<strong>der</strong>t wird ist nicht<br />

beschrieben (ähnlich Whistleblower-<br />

Richtlinie, aber öffentlich, nicht Firmenbezogen)<br />

eInla<strong>Du</strong>ng zur sTellungnaHme<br />

Viele Punkte des vorgelegten Entwurfes<br />

einer neuen Bauproduktenverordnung<br />

und <strong>der</strong> verwiesenen Dokumente<br />

laden also durchaus zu kritischer<br />

Betrachtung ein.<br />

Die Möglichkeit zur Stellungnahme<br />

an die Union steht noch bis 12.7.<strong>2022</strong><br />

offen (siehe Link).<br />

y<br />

ba, dessen Ausbildungsprogramme<br />

schon immer auf den Baustoffhandel<br />

zugeschnitten waren, soll zur Wissensplattform<br />

<strong>der</strong> Branche ausgebaut werden,<br />

dabei sollen alle vorhandenen Synergien<br />

genutzt werden. Im speziellen<br />

will man die Industrie hier verstärkt mit<br />

einbinden und bestehende Schulungsvideos,<br />

in übersichtlicher Form, geglie<strong>der</strong>t<br />

in Themenbereiche über die ba<br />

Homepage zur Verfügung stellen. Vizee<br />

r s t e S i t z u n g d e s n e u g e w ä h l t e n P r ä s i d i u m s d e s b a<br />

Weichenstellung für das ba-Weiterbildungsangebot<br />

Der Fachkräftemangel ist eines <strong>der</strong> herausfor<strong>der</strong>ndsten Probleme vieler Branchen und<br />

Unternehmen. Experten sind sich einig, dass <strong>der</strong> Mangel an fachlich qualifizierten Arbeitskräften,<br />

mit ein wesentlicher Faktor für ein gebremstes Wirtschaftswachstum sein wird. vor diesem<br />

Hintergrund erschien es dem neu gewählten ba Präsidium beson<strong>der</strong>s wichtig die ba aus- und<br />

Weiterbildungsangebote genau zu durchleuchten und die Weichen für die arbeit im ba für die<br />

kommenden Jahre zu stellen.<br />

ba-Präsident Oliver Kautz spricht<br />

sich für ein klar strukturiertes<br />

und transparentes Programm aus: „Wir<br />

brauchen auch im Bereich Fach-Know-<br />

How Bildungsangebote mit unterschiedlichem<br />

Level! Die Grundausbildung,<br />

die wir mit <strong>der</strong> neuen Webinar Reihe<br />

abdecken wollen, soll durch weiterführende<br />

Seminare, die einen höheren<br />

Ausbildungsstand voraussetzen, ergänzt<br />

werden, ein „Level 2“ sozusagen“. Das<br />

präsidentin Katrin Lenz dazu: „Es wird<br />

künftig darum gehen, ganze Ausbildungspläne<br />

anzubieten, um Mitarbeiter<br />

immer dort abholen zu können, wo sie<br />

stehen“. Das rasche „Onboarding“ von<br />

neuen Mitarbeitern in ein Unternehmen<br />

wird zu einer Schlüsselaufgabe, bei <strong>der</strong><br />

das ba künftig zumindest in fachlicher<br />

Hinsicht vermehrt unterstützen soll. y<br />

6 . <strong>2022</strong> | 19


V e r b ä N d e<br />

P r e i s s t e i g e r u n g e n a m b a u<br />

Baugewerbe sieht sich in <strong>der</strong> Zwickmühle<br />

Bei <strong>der</strong> anfang Juni stattgefunden sitzung des exekutivkomitees <strong>der</strong> Bundesinnung Bau<br />

(landesinnungsmeister-Konferenz) stand das Thema Preissteigerungen im mittelpunkt <strong>der</strong><br />

agenda. Dabei wurden auch die aussagen von sozialminister Johannes rauch zum Thema<br />

mitnahme-effekte bei Preissteigerungen in <strong>der</strong> Baubranche diskutiert.<br />

Als Ergebnis dieser Diskussion<br />

wurde übereinstimmend festgehalten,<br />

dass sich die bauausführende<br />

Wirtschaft definitiv nicht als Preistreiber<br />

sieht, son<strong>der</strong>n ganz im Gegenteil versucht,<br />

die explosionsartig gestiegenen<br />

Beschaffungskosten von Material und<br />

Energie bestmöglich abzufe<strong>der</strong>n.<br />

Fakt ist, dass die Kostensteigerungen<br />

am Materialsektor ihren Ausgang finden,<br />

daher zählt die bauausführende<br />

Wirtschaft - wie auch Auftraggeber<br />

bzw. Bauherrn – zu den Leidtragenden<br />

dieser Entwicklung. „Das Baugewerbe<br />

hat – nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> bislang<br />

üblichen Fixpreis-Zusagen – einen<br />

Großteil <strong>der</strong> Mehrkosten bei den Baumaterialien<br />

schultern müssen“, so Bundesinnungsmeister<br />

Robert Jägersberger.<br />

„Wenn <strong>der</strong> Sozialminister also die Bau-<br />

branche als Beispiel für Mitnahme-Effekte<br />

im Zusammenhang mit Preissteigerungen<br />

anführt, so wäre es angebracht,<br />

hier eine Präzisierung in Richtung Materialsektor<br />

vorzunehmen. Die Preissteigerungen<br />

erfolgen nämlich definitiv nicht<br />

im Bereich <strong>der</strong> bauausführenden Wirtsc<br />

haft.“<br />

y<br />

M a r k t e r h e b u n g 2 0 2 1 : S c h a u m s t o f f e u n d a l t e r n a t i v e d ä m m s t o f f e m i t M e n g e n z u w a c h s<br />

Dämmstoffmarkt im leichten Aufwind<br />

„Die in Österreich verkauften und verarbeiteten Dämmstoffmengen legten im vergangenen<br />

Jahr wie<strong>der</strong> zu. Das ist die erfreuliche nachricht. sie hat aber auch ihre schattenseite.<br />

Während <strong>der</strong> neubau weiterhin gut läuft, ist die thermische sanierung vom volumen her<br />

noch lange nicht dort, wo sie hingehört“, analysiert Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> gDI 2050, das ergebnis <strong>der</strong> markterhebung 2021.<br />

CLEMENS DEMACSEK<br />

gF gDI 2050<br />

Foto: gDI2050/schuster<br />

Insgesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr ca. 6,3 Millionen Kubikmeter<br />

Dämmstoff in Österreich verbaut.<br />

Das entspricht gegenüber 2020 einem<br />

Plus von 5,7 Prozent. Auf <strong>der</strong> Überholspur<br />

liegen seit vergangenem Jahr die<br />

Schaumstoffe mit einem Plus von über<br />

11 Prozent, gefolgt von den alternativen<br />

Dämmstoffen (Zellulose, Schafwolle,<br />

Hanf etc.) mit einem Zuwachs von rund<br />

9 Prozent. Die Mineralwolle weist einen<br />

leichten Rückgang aus.<br />

Mit einer Reduktion <strong>der</strong> hohen Energiepreise<br />

ist kurzfristig nicht zu rechnen.<br />

Das Heizen und Kühlen von Gebäuden<br />

wird daher zu einer immer größer werdenden<br />

finanziellen Belastung. Effektiv<br />

gegensteuern kann man nur durch gezielte<br />

Sanierungsmaßnahmen, die aktuell<br />

nicht nur von den Bundeslän<strong>der</strong>n geför<strong>der</strong>t<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch durch den<br />

Bund. Am sinnvollsten ist es, die Energieverluste<br />

durch Wärmedämmung vom<br />

Keller über die Fassade bis zum Dachboden<br />

und Austausch <strong>der</strong> Fenster zu minimieren.<br />

Wird nur das Heizsystem getauscht,<br />

bleiben die Energieverluste über<br />

die Gebäudehülle weiterhin bestehen.<br />

Energie wird also weiter verschwendet.<br />

„So schnell wie jetzt hat sich eine Gebäudedämmung<br />

noch nie gerechnet. Denn<br />

eine gedämmte Fassade schützt auch vor<br />

sommerlicher Überhitzung. Für Private<br />

sind allein im Rahmen <strong>der</strong> Sanierungsoffensive<br />

2021/22 per 13. Juni noch<br />

immer 327,4 Millionen Euro verfügbar.<br />

Der Sanierungsscheck kann hier auch<br />

für Teilsanierungen in Anspruch genommen<br />

werden“, appelliert Clemens Demacsek,<br />

„die verfügbaren För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />

abzuholen. Wir arbeiten intensiv daran,<br />

dass sich die Sanierungsrate nach<br />

oben bewegt und zum richtigen Zeitpunkt<br />

die steuerliche Abschreibung von<br />

Sanierungsmaßnahmen ein adäquates<br />

Lenkungsinstrument wird“, so <strong>der</strong> GDI<br />

2050-Geschäftsführer.<br />

y<br />

20 | 6 . <strong>2022</strong>


DANKE<br />

FÜR IHR VERTRAUEN!<br />

DIE BESTEN DER BRANCHE<br />

SIEG IM CLUSTER BAUCHEMIE<br />

1. PLATZ – GESAMTSIEG


H a N d e l Q u e S t e r<br />

Bil<strong>der</strong>: Christian mikes/Quester<br />

g e n u s s m o m e n t e<br />

Das war das 28. Quester-Spargelfest!<br />

nach einer zweijährigen, coronabedingten Pause fand am<br />

10. Juni bereits zum 28. mal das traditionelle Questerspargelfest<br />

statt. zahlreich und gut gelaunt erschienen die<br />

gäste aus <strong>der</strong> heimischen Baubranche. Das kulinarische<br />

Highlight: Spargel in vielen köstlichen Varianten.<br />

Mehr als 400 Gäste erschienen<br />

beim Spargelbauern Mazzucato-Theuringer<br />

in Raasdorf und genossen<br />

die entspannte Atmosphäre. Mag.<br />

Barbara Bernsteiner, die im Vorjahr die<br />

Geschäftsführung bei Quester übernahm:<br />

„Es war schön, hier alle wie<strong>der</strong><br />

persönlich begrüßen zu dürfen. Das<br />

Spargelfest hat eine beson<strong>der</strong>e Tradition<br />

in <strong>der</strong> Branche und bietet die ideale<br />

Gelegenheit zum Austausch abseits <strong>der</strong><br />

täglichen Arbeitsroutine. Wir freuen uns<br />

auch über den Besuch aus den Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong> bestätigt, wie beson<strong>der</strong>s diese<br />

Veranstaltung ist.“<br />

Quester geschäftsführerin mag. Barbara Bernsteiner (zweite Person von links)<br />

begrüßte zahlreiche gäste beim traditionellen spargelfest.<br />

Die ersten Gäste trafen bereits ab<br />

11:00 Uhr ein und konnten sich bei<br />

einem Aperitif und kleinen Vorspeisen<br />

den ersten angeregten Gesprächen<br />

widmen. Für die köstlichen Spargelvariationen<br />

und süßen Meisterwerke zum<br />

Nachtisch sorgte Food Affairs. Die Winzer<br />

Wallner und Mauser aus Obersdorf<br />

im Weinviertel luden zur Weinverkostung<br />

in die Weinbar, und wer bis zum<br />

Abend blieb, konnte die österreichische<br />

Fußballnationalmannschaft im Spiel gegen<br />

Frankreich bei einer Liveübertragung<br />

aus dem Ernst-Happel-Stadion<br />

anfeuern. Bei angeregten Gesprächen<br />

und einer festlichen Stimmung konnten<br />

die Teilnehmenden den schönen Tag so<br />

richtig ausklingen lassen.<br />

y<br />

22 | 6 . <strong>2022</strong>


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H a N d e l Q u e S t e r<br />

Quester geht neue Wege<br />

Quester hat sich seit seinen anfängen als Familienunternehmen zu einem<br />

bedeutenden mitglied innerhalb <strong>der</strong> Building materials europe-Konzerngruppe<br />

weiterentwickelt. seit dieser übernahme im Jahr 2019 ist viel passiert:<br />

Österreichs führen<strong>der</strong> Baustoff- und Fliesenfachhändler ist zurück in <strong>der</strong><br />

Gewinnzone, erwirtschaftete 2021 ein Umsatzplus von über 10 %, und die<br />

zeichen stehen weiter auf Wachstum und neuaufstellung. mag. Barbara<br />

Bernsteiner, die im vorjahr die geschäftsführung übernahm, treibt diesen<br />

neuen Kurs weiter voran.<br />

Das vor beinahe 90 Jahren vom<br />

Wiener Rauchfangkehrermeister<br />

Fritz Quester gegründete Unternehmen<br />

hat in seiner Geschichte viele Schritte<br />

gemacht und zahlreiche Wandlungen<br />

vollzogen. Heute ist das mo<strong>der</strong>ne und<br />

innovative Unternehmen Teil <strong>der</strong> BME-<br />

Gruppe: Building Materials Europe ist<br />

einer von Europas führenden Baustoffhändlern.<br />

Als inhaltliche Schwerpunkte, die<br />

Quester noch länger begleiten werden,<br />

sieht Geschäftsführerin Mag. Barbara<br />

Bernsteiner die Themen Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit. Bei Quester betrifft<br />

dies u.a. die Rechnungsprüfung, Human<br />

Resources, das Reporting etc. sowie die<br />

Standardisierung <strong>der</strong> Bestellprozesse bei<br />

Lieferanten. „Und welche weitere Maßnahmen<br />

unser Geschäft nachhaltiger<br />

gestalten können, ist kein rein österreichisches<br />

Thema,“ so Bernsteiner weiter,<br />

„wir nutzen hier die Kompetenzen in <strong>der</strong><br />

Gruppe und bearbeiten in internationalen<br />

Projektgruppen Themen wie Energieeffizienz,<br />

CO2-Reduktion, aber ebenso<br />

Diversity & Inclusion sowie grüne<br />

Produkte. Da es aktuell darum geht, bei<br />

allen sich bietenden Möglichkeiten den<br />

Energieverbrauch zu optimieren, werden<br />

<strong>der</strong>zeit Investitionen in LEDs sowie <strong>der</strong><br />

Ersatz von Heizungs- und Stromanlagen<br />

evaluiert.“<br />

PosITIves JaHr 2021<br />

2021 stand bei Quester ganz klar im<br />

Zeichen <strong>der</strong> positiven Entwicklungen.<br />

Der Fliesen- und Baustofffachhändler<br />

erwirtschaftete mit einem Umsatz von<br />

194 Mio. Euro ein Plus von 10,9 %. Das<br />

Ergebnis vor Steuern beträgt +1,7 Mio.<br />

Euro und stellt somit eine Trendwende<br />

dar, hatte man doch 2020 noch ein Minus<br />

zu verzeichnen. Erreicht wurde die<br />

Gewinnzone einerseits durch die Steigerung<br />

des Ertrages sowie an<strong>der</strong>erseits<br />

durch erfolgreiches Kostenmanagement.<br />

Dazu Mag. Barbara Bernsteiner: „Unser<br />

mehrjähriger strategischer Plan enthält<br />

in vielen Bereichen klare Maßnahmen,<br />

die diese Rückkehr zu Profitabilität sicherstellen.<br />

Die Ergebnisse basieren auf<br />

<strong>der</strong> Umsetzung unserer strategischen Initiativen,<br />

aber ebenso auf <strong>der</strong> guten Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Marktsituation.“<br />

<strong>2022</strong> BrIngT InvesTITIonen, geänDerTe<br />

sTruKTuren unD neue<br />

Wege<br />

Quester wird sich noch stärker auf die<br />

Kernaufgabe als Großhändler fokussieren<br />

und daher die Themen Verfügbarkeit,<br />

Logistik und Service (Beratung) in<br />

den Mittelpunkt stellen.<br />

Dies hat weitere Investitionen in die<br />

Standorte zufolge: Sie werden auf einen<br />

mo<strong>der</strong>nen und nachhaltigen Stand<br />

gebracht. Unter dieser Agenda wurden<br />

Wien Süd (Grawatschgasse) sowie<br />

Langenzersdorf bereits umgebaut bzw.<br />

einem Restyling unterzogen. In Groß<br />

Enzersdorf ist <strong>der</strong>zeit ein neuer Stand-<br />

Fast ein Jahr<br />

Barbara Bernsteiner<br />

„In meinen ersten monaten als geschäftsführerin<br />

hat die Kriegssituation<br />

in <strong>der</strong> ukraine neue Themen hervorgebracht<br />

und uns als Team Quester<br />

erneut aufgezeigt, wie wichtig es ist,<br />

gemeinsam an den unternehmenszielen<br />

zu arbeiten,“ beschreibt Bernsteiner die<br />

anfänge. „‘Das war schon immer so‘<br />

ist einer <strong>der</strong> sätze, den ich zu meinem<br />

Start bei Quester sehr häufig gehört<br />

habe. aus meiner sicht ist es notwendig,<br />

Themen, Prozesse und strukturen<br />

zu hinterfragen und gemeinsam mit<br />

den relevanten mitarbeiter:innen diese<br />

auf eine neue ebene zu heben. Darüber<br />

hinaus sehe ich Transparenz als Basis<br />

für jegliche steuerung im unternehmen.<br />

Das und die relevante Flexibilität sowie<br />

eine laufende Priorisierung <strong>der</strong> Themen<br />

ist unabdingbar vor allem in einer sehr<br />

for<strong>der</strong>nden situation wie <strong>der</strong> aktuellen.“<br />

Für die gelernte Betriebswirtin stehen<br />

daher neben <strong>der</strong> Teamarbeit die zielorientierung,<br />

Kommunikation & Führung<br />

sowie die Effizienzsteigerung, Steuerung<br />

& Digitalisierung im Mittelpunkt. Sie<br />

selbst und ihr Führungsteam stehen<br />

für die Werte des unternehmens und<br />

sehen sich als vorbil<strong>der</strong> für das ganze<br />

Team. Das ist für Bernsteiner wesentlich,<br />

um den begonnenen Wandel in <strong>der</strong><br />

organisation weiter umzusetzen. um<br />

diesen auch adäquat zu kommunizieren,<br />

werden <strong>der</strong>zeit relevante digitale<br />

Kanäle evaluiert und in weiterer Folge<br />

bereitgestellt.<br />

Foto: Quester/niklas schnaubelt<br />

24 | 6 . <strong>2022</strong>


H a N d e l<br />

ort in Vorbereitung, <strong>der</strong> voraussichtlich<br />

im dritten Quartal <strong>2022</strong> eröffnet wird.<br />

Krems übersiedelt an eine neue Location,<br />

wird dort nachhaltig ausgebaut<br />

und voraussichtlich bis Ende März des<br />

kommenden Jahres eröffnet.<br />

Eine neue Vertriebsstruktur wurde<br />

schon zu Beginn des Jahres etabliert<br />

und die damit verbundenen Än<strong>der</strong>ungen<br />

sind bereits spürbar. Bernsteiner:<br />

„Wir stellen aktives Verkaufen wie<strong>der</strong><br />

in den Mittelpunkt! Das bedeutet,<br />

dass <strong>der</strong> Außendienst an <strong>der</strong> Front, also<br />

bei den Kund:innen aktiv ist und ein<br />

Servicecenter als Backoffice agiert, um<br />

so gemeinsam die zeitnahe Betreuung<br />

<strong>der</strong> Kund:innen sicherzustellen. Diese<br />

gebündelte Vertriebsstärke ist unser<br />

Plus, und wir nutzen sie durchgängig<br />

über alle Standorte und Vertriebskanäle<br />

hinweg!“ Dafür wird nicht mehr in Regionen<br />

gedacht, und alle gemeinsam arbeiten<br />

an den Projekten und Wünschen<br />

<strong>der</strong> Kund:innen, um so die Serviceleistungen<br />

weiter zu erhöhen.<br />

<strong>2022</strong> wird das Segment Fliese weiterhin<br />

im Mittelpunkt stehen. Dazu hält<br />

Quester nicht nur die aktuellen Serien<br />

namhafter internationaler Hersteller bereit,<br />

son<strong>der</strong>n führt zudem Eigenmarken<br />

mit trendigen Modellen.<br />

Ganz neu ist das Thema Baustahl, mit<br />

dem <strong>der</strong> Baustofffachhändler auf die aktuellen<br />

Geschehnisse und die rege Nachfrage<br />

reagiert. Quester betreibt seit Jahresbeginn<br />

zwei Baustahl-Zentrallager.<br />

PeoPle BusIness<br />

Damit all diese Vorhaben und die ausgeprägte<br />

Kundenorientierung zeitgerecht<br />

und in hoher Qualität umgesetzt werden<br />

können, braucht es gut ausgebildete<br />

und motivierte Mitarbeiter:innen.<br />

Auf <strong>der</strong>en Aus- und Weiterbildung wird<br />

daher höchstes Augenmerk gelegt, und<br />

auch die Lehrlinge wurden und werden<br />

beson<strong>der</strong>s unterstützt.<br />

Auch hier werden die Vorteile eines<br />

internationalen Konzerns genutzt: Am<br />

Azubi Camp <strong>der</strong> BME- Gruppe, das im<br />

Juni in Deutschland über die Bühne gehen<br />

wird, werden zwei Lehrlinge von<br />

Quester dabei sein.<br />

y<br />

a u s t r o d a c h<br />

Eröffnung neuer Lagerhalle in Maria Lanzendorf<br />

nach nur vier monaten Bauzeit konnte ende mai eine neue lagerhalle<br />

am östlichsten Standort <strong>der</strong> AustroDach ihrer Bestimmung übergeben<br />

werden. In <strong>der</strong> neuen Kalthalle wird auf 1200 m² und bis zu 10 m Höhe<br />

ein großes Blocklager eingerichtet.<br />

Die AustroDach kann damit noch<br />

besser einer ihrer Kernfunktionen<br />

– <strong>der</strong> Vorhaltung großer Lagermengen<br />

– nachkommen. Bereits am 1.<br />

Juni <strong>2022</strong> kamen die ersten Lieferungen<br />

an. Auch an<strong>der</strong>e Standorte <strong>der</strong> AustroDach<br />

können sich von diesem Pufferlager<br />

bedienen.<br />

Maria Lanzendorf ist die jüngste Nie<strong>der</strong>lassung<br />

des Bedachungsfachhändlers<br />

und wurde 2015 neu gebaut. Diese neue<br />

Halle ist nur einer <strong>der</strong> geplanten Expansionsschritte<br />

des Unternehmens im heurigen<br />

Jahr!<br />

y<br />

Fotos: austroDach<br />

6 . <strong>2022</strong> | 25


H a N d e l e u r o b a u S t o f f<br />

KooPeraTIon als rüCKHalT In<br />

KrIse<br />

In seinem nachfolgenden Ausblick auf<br />

das laufende Geschäftsjahr informierte<br />

Möller die Teilnehmer zunächst über<br />

die aktuelle Situation <strong>der</strong> Kooperation:<br />

„Das Jahr hat gut angefangen, aber die<br />

angespannte Lage, die verhängten Sanke<br />

u r o b a u S t o f f g e s e l l s c h a f t e r t a g u n g Ö s t e r r e i c h i n w i e n<br />

„Gemeinschaft und Solidarität zeigen“<br />

Bei aller Freude darüber, dass die euroBausToFF<br />

gesellschafter-Tagung Österreich erstmalig seit anfang 2020 im<br />

April wie<strong>der</strong> in Präsenz stattfinden konnte, prägten <strong>der</strong> Krieg in<br />

<strong>der</strong> ukraine und <strong>der</strong> massive einfluss dieser Krisensituation auf<br />

das geschäft, die versammlung in Wien.<br />

Auf <strong>der</strong> Tagungsagenda standen<br />

im Frühjahr kooperations- und<br />

österreichspezifische Themen. Nach <strong>der</strong><br />

offiziellen Begrüßung durch Hartmut<br />

Möller, EUROBAUSTOFF Geschäftsführer<br />

Einkauf, Gesellschafterbetreuung<br />

sowie für die Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

Österreich und Schweiz, nahm Gesellschafter<br />

Magister Thomas Mayr, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Handel & Produktions<br />

Verwaltung GmbH, Hall in Tirol, als<br />

EUROBAUSTOFF Aufsichtsratsmitglied<br />

für Österreich den Faden auf und<br />

stellte den Bericht aus dem Aufsichtsrat<br />

vor. Er appellierte an die Gesellschafter,<br />

Gemeinschaft und Solidarität zu zeigen,<br />

denn jetzt schlage die Stunde <strong>der</strong> Kooperation,<br />

gab Magister Mayr den Anwesenden<br />

mit auf den Weg, bevor Möller<br />

in seinem Bericht aus <strong>der</strong> Zentrale zunächst<br />

auf das Geschäftsjahr 2021 zurückblickte,<br />

das auch in Österreich für<br />

die 18 Gesellschafter und insgesamt 67<br />

Standorten von Son<strong>der</strong>effekten geprägt<br />

war. Insgesamt verzeichnete die EURO-<br />

BAUSTOFF in 2021 einen Umsatzanstieg<br />

um 11,4 Prozent auf ein Einkaufsvolumen<br />

von 8,33 Mrd. EUR, das von<br />

den Gesellschaftern über die Zentrale<br />

<strong>der</strong> Kooperation erzielt wurde.<br />

Verabschiedung (v. l.) Hartmut Möller, Ernst Flach, Mag. Thomas Mayr.<br />

tionen und die erheblichen wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen mit Blick auf die<br />

Rohstoffversorgung, Warenlogistik sowie<br />

die Energiepreisentwicklung verunsichern<br />

und führen zu Unruhe und Nervosität<br />

im Markt. Das schlägt sich, wie<br />

sich im Tagesgeschäft zeigt, in massiven<br />

Preiserhöhungen nie<strong>der</strong>, die in Teilen<br />

nur schwer umzusetzen sind. Deshalb<br />

sind wir hier an allen Fronten aktiv und<br />

versuchen Lösungen zu finden. Denn<br />

auch <strong>der</strong> Baufachhandel hat Verpflichtungen<br />

seinen Kunden gegenüber und<br />

steht im Wort.“<br />

Trotz dieser angespannten Lage sei<br />

die Geschäftsführung zufrieden mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kooperation und des<br />

Dienstleistungscampus. Das Zusammenwachsen<br />

gebe Rückhalt und stärke<br />

jeden einzelnen in <strong>der</strong> aktuellen Krise,<br />

führte <strong>der</strong> Geschäftsführer in Wien weiter<br />

aus.<br />

Im Anschluss standen für die Gesellschafter<br />

Lieferanten- und Warenthemen<br />

auf dem Programm, die aus aktuellem<br />

Anlass im Zeichen <strong>der</strong> Material- und<br />

Lieferengpässe sowie <strong>der</strong>en Folgen standen.<br />

Oberste Priorität für alle Warenbereiche<br />

habe die Warenversorgung. Diese<br />

gelte es sicherzustellen und die Preissituation<br />

im Griff zu behalten, hieß es vor<br />

Ort. Nachfolgend erfolgte ein Bericht<br />

zum aktuellen Stand rund um die Artikelstammdaten<br />

und Digitalisierung, bevor<br />

die Anwesenden darüber informiert<br />

wurden, dass für die österreichischen<br />

Gesellschafter ein eigenes Marketing-<br />

Cockpit als interaktive Bestell- und Planungs-Plattform<br />

zur Verfügung stehe.<br />

veraBsCHIe<strong>Du</strong>ng von ernsT<br />

FlaCH<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />

wurde Ernst Flach, VBÖ-Vizepräsident<br />

und Geschäftsführer <strong>der</strong> A. Pümpel<br />

GmbH, Feldkirch, auf die Bühne gebeten,<br />

um ihn als Gesellschafter <strong>der</strong> ersten<br />

Stunde, langjähriges Beiratsmitglied sowie<br />

seine beson<strong>der</strong>en Verdienste für den<br />

Baufachhandel in Österreich zu würdigen<br />

und ihn in den Ruhestand zu verabschieden.<br />

„Wir wollen zugleich Danke<br />

sagen für die vielen Jahre <strong>der</strong> Zusammenarbeit,<br />

die stets von Vertrauen, Verlässlichkeit<br />

und Verbindlichkeit geprägt<br />

war“, sagte Mag. Mayr. Nach 43-jähriger<br />

Tätigkeit im Baufachhandel hat Ernst<br />

Flach seine Ämter abgegeben und den<br />

Staffelstab an seinen Sohn Helmut Flach<br />

weitergereicht.<br />

y<br />

Foto: euroBausToFF<br />

26 | 6 . <strong>2022</strong>


H a N d e l l a g e r H a u S<br />

l a g e r h a u s a s c h a c h<br />

Eröffnung mo<strong>der</strong>nisierter Haus- & Gartenmarkt<br />

Das lagerhaus eferding-oÖ. mitte egen hat seinen erweiterten und<br />

mo<strong>der</strong>nisierten Haus- & Gartenmarkt in Aschach feierlich wie<strong>der</strong>eröffnet.<br />

Der neue markt wurde nach dem Formatmarkt-Konzept <strong>der</strong> lagerhaus<br />

Franchise gmbH errichtet und bietet künftig auf 1.061 m2 ein emotionales<br />

einkaufserlebnis in unterschiedlichen Themen- und Produktwelten.<br />

Kund:innen finden im nunmehr<br />

500m2 großen Glashaus unterschiedliche<br />

Pflanzen, Baumschul-, Beetund<br />

Balkonware sowie ein breites Angebot<br />

an Gartenbedarf. Beim Umbau legte<br />

das Lagerhaus Eferding-OÖ. Mitte zudem<br />

beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf einen<br />

nachhaltigen Betrieb. Dazu wurde das<br />

Lagerhaus Aschach ans Fernwärmenetz<br />

angeschlossen und eine Photovoltaikanlage<br />

errichtet.<br />

„Das Lagerhaus Aschach ist ein wichtiger<br />

Nahversorger für die Menschen in<br />

<strong>der</strong> Region. Ihnen bieten wir künftig einen<br />

mo<strong>der</strong>nen Haus- und Gartenmarkt,<br />

<strong>der</strong> <strong>keine</strong> Wünsche offenlässt, sowie eine<br />

weiterhin kompetente Beratung durch<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Das hervorragende Feedback zeigt<br />

uns, dass wir die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

unserer Kundinnen und Kunden erfüllen“,<br />

so Johann Auer, Geschäftsführer<br />

im Lagerhaus Aschach.<br />

y<br />

Foto: lagerhaus eferding-oÖ. mitte<br />

lagerhaus-geschäftsführer Johann auer (li.) und<br />

Lagerhaus-Obmann Karl Eschlböck (re.) mit Werner<br />

gregorschitz, <strong>der</strong> den neuen markt gesegnet hat.<br />

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H a N d e l l a g e r H a u S<br />

l a g e r h a u s g l e i s t ä t t e n - e h r e n h a u s e n - w i e s<br />

100 Jahr Jubiläum<br />

alle Bil<strong>der</strong>: lH gleinstääten<br />

Die generalversammlung des lagerhaus gleinstätten stand heuer ganz im<br />

zeichen des 100jähirgen Jubiläums. am 28. april 1922 fand die eintragung<br />

im Firmenbuch statt, am 28. april <strong>2022</strong> wurde groß gefeiert. und dazu gab<br />

es auch allen grund. nicht nur die zahlen stimmen son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> positive<br />

grundgedanke <strong>der</strong> gesamten mannschaft lässt das lagerhaus gleinstätten<br />

zuversichtlich in die zukunft schauen!<br />

Die Bläsergruppe <strong>der</strong> Musikkapelle Pistorf empfing<br />

die gäste am vorplatz <strong>der</strong> Festhalle.<br />

Anhand <strong>der</strong> aktuellen Zahlen<br />

konnte ein Umsatzwachstum in<br />

allen Geschäftssparten verzeichnet werden.<br />

Der Zuwachs des Eigenkaptals beläuft<br />

sich auf mehr als ein Drittel innerhalb<br />

weniger Jahre. Der Gewinn wird<br />

mit 1,5 Mio. Euro beziffert, was 1,6 Prozent<br />

<strong>der</strong> Betriebsleistung bedeutet und<br />

als ein „sehr, sehr gutes Ergebnis“ bezeichnet<br />

werden kann.<br />

Landespolitiker Agrar-LR Hans Seitinger<br />

gratulierte Dir. Rudolf Schwarzl<br />

und ging anschließend auf die vorherrschenden<br />

Inflatonsängst ein. „Genau zur<br />

Gründungszeit des Lagerhauses kostete<br />

im Juni ein Ei 800 Mark, im Dezember<br />

dann 320 Milliarden Mark. Das war<br />

die sogenannte Hyperinflation, vor <strong>der</strong><br />

man sich heute sicherlich nicht mehr zu<br />

fürchten habe!“ Des weiteren erwähnt<br />

er die gelebte Nachhaltigkeit des Lagerhauses,<br />

das breite Sortiment, welches bei<br />

den Kunden <strong>keine</strong> Wünsche offen lässt<br />

und äußerst sich positiv über die Ausbildungsplätze,<br />

die Jugendlichen geboten<br />

werden.<br />

28 | 6 . <strong>2022</strong>


H a N d e l l a g e r H a u S<br />

neben <strong>der</strong> lagerhaus-Familie folgten auch vertreter<br />

aus Politik und Wirtschaft <strong>der</strong> einladung.<br />

Direktor Rudolf Schwarzl beleuchtete<br />

die Firmenhistorie in Zehnjahresschritten.<br />

Zu Anfang, in <strong>der</strong> Gründungsphase,<br />

gab es Bezugsscheine für verschiedene<br />

Güter, Anfang <strong>der</strong> Dreißigerjahre gab<br />

es bereits 700 Lagerhausmitglie<strong>der</strong>, während<br />

des Zweiten Weltkrieges mussten<br />

die Frauen eigenhändig die Fel<strong>der</strong> bestellen<br />

und in <strong>der</strong> Nachkriegszeit wurde<br />

Österreich wie<strong>der</strong> aufgebaut. Der starke<br />

Wirtschaftsaufschwung in den 1960er<br />

und 1970er Jahren schlug sich auch in<br />

Lagerhaus-Bauaktivitäten nie<strong>der</strong>. Die<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl war auf mehr als 2000<br />

gestiegen bevor das Computer- und Infomationszeitalter<br />

die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

sinken ließ, was auch durch den EU-<br />

Betritt beschleunigt wurde. „Die steirischen<br />

Lagehräuser haben mit Fusion<br />

ihre Kräfte gebündelt. Aus ursprünglich<br />

21 wurden neun, welche heute dank<br />

<strong>der</strong> großen Investitionen und Mo<strong>der</strong>nisierungsschübe<br />

gut positioniert sind.<br />

Das Lagerhaus Gleinstätten setzt seit einigen<br />

Jahren auf Pellets. Mit zwei leistungsstarken<br />

LKWs werden hun<strong>der</strong>te<br />

zufriedene Kunden versorgt werden,“ so<br />

Schwarzl abschließend.<br />

Gen. Dir. Reinhard Wolf hob vor<br />

allem den starken „Wirtschaftsfaktor Lagerhaus<br />

Gleinstätten hervor. „260 Mitarbeiter<br />

erwirtschaften solide Gewinne<br />

bei rund 100 Mio. Jahresumsatz. Zur<br />

ständigen Evaluierung <strong>der</strong> Standorte<br />

biete man Arbeitsplätze, womit einem<br />

um die Führungskräfte von morgen<br />

nicht bange sein müsse!“<br />

y<br />

Die anzahl <strong>der</strong> zu ehrenden langjährigen mitarbeiter war groß,<br />

konnte doch erstmals seit 2019 wie<strong>der</strong> eine generalversammlung<br />

in großem Rahmen stattfinden. Nicht nur das Lagerhaus selbst<br />

feierte Jubiläum, son<strong>der</strong>n auch zahlreichen mitarbeitern wurde<br />

Dank und anerkennung für ihr engagement und Kompetenz<br />

ausgesprochen.<br />

6 . <strong>2022</strong> | 29


H a N d e l w H<br />

w ü r t h - H o c h e n b u r g e r<br />

Ein österreichisches Familienunternehmen feiert sein<br />

100-jähriges Bestehen<br />

einer <strong>der</strong> führenden Baustoffhändler Österreichs feiert seinen 100. geburtstag.<br />

mit aktuell 24 nie<strong>der</strong>lassungen und acht Baumärkten in Österreich, fünf<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen <strong>der</strong> Tochterfirma Fritz Baustoffe in Bayern sowie einer<br />

Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> Tochterfirma Würth-Hochenburger AG in <strong>der</strong> Schweiz<br />

zählt Würth-Hochenburger (WH) zu Österreichs größten und erfolgreichsten<br />

Baustoffhändlern.<br />

100 JAHRE BESTE BERATUNG &<br />

KunDennäHe<br />

1922 in Innsbruck gegründet, ist WH<br />

heute <strong>der</strong> Partner für Baumarktprodukte<br />

und Baumaterialien.<br />

Heute trägt das unternehmen die namen seiner<br />

beiden grün<strong>der</strong>: leo Würth und georg Hochenburger<br />

Die aktuellen geschäftsführer: alfred Bernhard<br />

(Ceo) und othmar lutz (CFo)<br />

Bild: gerhard Berger<br />

Als Vollsortimenter ist WH Experte<br />

auf allen Ebenen und vereint acht Fachbereiche<br />

unter einem Dach: Hochbau,<br />

Tiefbau, Galabau, Trockenbau, Dach,<br />

Fliesen, Elemente (Türen, Fenster, Tore)<br />

und Werkzeuge. Die WH-FachberaterInnen<br />

in den Baumärkten und Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

stehen fachkundig bei Projekten<br />

je<strong>der</strong> Größe zur Seite. Sie beraten<br />

persönlich und herstellerunabhängig zu<br />

Baumaterialien, Anwendungstechnik<br />

und Logistik-Lösungen und erstellen<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Angebote.<br />

WH versteht sich als verlässlicher Partner<br />

für private und gewerbliche Kunden.<br />

Hohe Warenverfügbarkeit, Terminsicherheit<br />

und eine verlässliche Logistik<br />

sind zentrale Säulen des WH-Service-<br />

Versprechens. <strong>Du</strong>rch das breitgestreute<br />

Filialnetz in Österreich und eine effiziente<br />

Lagerhaltung und Logistik sind bei<br />

30 | 6 . <strong>2022</strong>


H a N d e l w H<br />

Bild: Blickfang<br />

WH Bauprodukte innerhalb kürzester<br />

Zeit verfügbar.<br />

Mit namhaften und nachhaltigen<br />

Markenprodukten im Sortiment bietet<br />

WH seinen Kunden je nach Bedarf das<br />

richtige Produkt in bester Qualität. Ein<br />

Großteil des Produktsortiments bezieht<br />

WH von heimischen Lieferanten und<br />

ermöglicht somit eine schnelle Warenverfügbarkeit<br />

und kurze Lieferwege.<br />

100 JaHre geleBTe veranTWor-<br />

Tung<br />

WH ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber<br />

und steht für Stabilität und<br />

wirtschaftliche Sicherheit.<br />

Heute beschäftigt Würth-Hochenburger<br />

mehr als 800 hochqualifizierte<br />

MitarbeiterInnen in Österreich, Bayern<br />

und <strong>der</strong> Schweiz und erzielt einen Jahresumsatz<br />

von mehr als 400 Mio. Euro.<br />

Seit 2001 trägt WH das Prädikat „Ausgezeichneter<br />

Lehrbetrieb“ und wurde<br />

wie<strong>der</strong>holt mit dem Siegel „Certified by<br />

Great Place to Work“ ausgezeichnet.<br />

Bei Neubauten und auch beim Umbau<br />

bestehen<strong>der</strong> Standorte setzt WH<br />

auf eine nachhaltige Bauweise, um Ressourcen<br />

zu schonen und einen energieeffizienten<br />

Betrieb zu ermöglichen. Mit<br />

einem mo<strong>der</strong>nen Fuhrpark und einer<br />

datenbasierten Fahrwege-Optimierung<br />

Für unsere WH-FachberaterInnen zählt die nähe zu ihren Kunden, ihren aufgabenstellungen und Projekten, um die<br />

beste Beratung bieten zu können.<br />

verringert WH weiter den ökologischen<br />

Fußabdruck <strong>der</strong> Unternehmensgruppe.<br />

Das WH-Sortiment ist sorgfältig ausgewählt<br />

und bietet Qualitätsware von<br />

führenden Marken aus Österreich und<br />

Mitteleuropa an. WH-Lieferanten überzeugen<br />

durch ressourcenschonende Produktionsanlagen<br />

und die Verarbeitung<br />

nachwachsen<strong>der</strong>, gut recyclebarer Rohstoffe<br />

– denn nachhaltigem Bauen gehört<br />

die Zukunft.<br />

BesTens gerüsTeT Für DIe zu-<br />

KunFT<br />

Neben weiteren Standorterweiterungen<br />

setzt WH schon die nächsten<br />

Schritte in den Bereichen Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

WH verfolgt eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie,<br />

die alle Bereiche<br />

des Unternehmens integriert und die<br />

Verbesserung des Kundenerlebnisses als<br />

Ziel hat. WH sieht es daher als Notwendigkeit,<br />

auch in Zukunft die dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Ressourcen zu aktivieren, sowie<br />

interdisziplinär und praxisorientiert<br />

Der mo<strong>der</strong>ne WH-Fuhrpark ermöglicht eine schnelle und flexible Anlieferung auf jede Baustelle.<br />

vorzugehen, um den „digitalen Wandel“<br />

wertschöpfend im Unternehmen voranzutreiben.<br />

WH entwickelt seine Warenlogistik<br />

sowie die Logistikketten mit Lieferanten<br />

kontinuierlich weiter. Im Fokus<br />

steht weiterhin die regionale Verteilung<br />

von Waren über die WH-Zentralläger<br />

und Nie<strong>der</strong>lassungen, die eine herstellerund<br />

kundenübergreifende Bündelung<br />

ermöglicht und gegenüber kleinteiliger<br />

Logistiklösungen das für den Transport<br />

erfor<strong>der</strong>liche Energieaufkommen erheblich<br />

reduziert.<br />

Als einer <strong>der</strong> führenden österreichischen<br />

Baustoffhändler unterstützt WH<br />

den „grünen Wandel“ in <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />

und treibt Nachhaltigkeitsaspekte<br />

über die gesamte WH-Wertschöpfungskette<br />

hinweg voran. Die bisherigen<br />

Bemühungen für eine nachhaltige,<br />

emissionsfreie Zukunft werden weiter<br />

intensiviert. WH wird sich <strong>der</strong> Science<br />

Based Target Initiative (SBTi) verpflichten<br />

und durch diverse Maßnahmen Klimaneutralität<br />

anstreben.<br />

Als zukunftsorientiertes Unternehmen<br />

hat WH maßgebliches Interesse daran,<br />

weiterhin als starker Arbeitgeber in <strong>der</strong><br />

Region wahrgenommen zu werden. WH<br />

wird auch in Zukunft in die persönliche<br />

und fachliche Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

MitarbeiterInnen sowie in eine wertschätzende<br />

und respektvolle Arbeitsatmosphäre<br />

investieren. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung<br />

wird als Investition in die Zukunft<br />

gesehen und kontinuierlich verbessert<br />

werden.<br />

y<br />

Bild: Blickfang<br />

6 . <strong>2022</strong> | 31


Q u e r e i N S t e i g e r<br />

i n t e r v i e w M i h a e l J o v a n o v i c<br />

Fliese statt Brötchen<br />

mihael Jovanovic ist gelernter einzelhandelskaufmann. ursprünglich aus <strong>der</strong><br />

lebensmittelbranche kommend, hat er vor kurzem als Quereinsteiger in die Baubranche<br />

zu sochor gewechselt. Den umstieg hat er sich anfangs leichter vorgestellt. nach<br />

Jahren als marktleiter bei Hofer und lidl und zuletzt als Filialleiter bei <strong>der</strong> Bäckerei Felber<br />

bringt er immerhin reichlich erfahrung im verkauf und im Kundenkontakt mit. seine<br />

neue Tätigkeit im Fliesenverkauf ist deutlich beratungsintensiver und erfor<strong>der</strong>t ein breit<br />

gefächertes Fachwissen. nach knapp fünf monaten bei sochor hat er aber bereits viel<br />

Detailwissen nachgeholt und zieht für den ÖBm zwischenbilanz.<br />

ÖBM: Sie sind Quereinsteiger hier<br />

bei Sochor. Welche Lehre bzw. Ausbildung<br />

haben Sie ursprünglich absolviert?<br />

Jovanovic: Ich habe das Gymnasium<br />

besucht, allerdings in <strong>der</strong> sechsten Klasse<br />

abgebrochen und mich für eine Lehre als<br />

Einzelhandelskaufmann in <strong>der</strong> Lebensmittelbranche<br />

entschieden. Die Lehre<br />

absolvierte ich bei <strong>der</strong> Firma Zielpunkt,<br />

wechselte allerdings nach <strong>der</strong> Lehre und<br />

dem Bundesheer zu Hofer. Dort startete<br />

ich meine Karriere. Nach ein paar Monaten<br />

Einschulung wurde ich Marktleiter.<br />

Danach wechselte ich zu Lidl, ebenfalls<br />

als Marktleiter.<br />

Wollten Sie als Jugendlicher in die Lebensmittelbranche?<br />

Eigentlich wollte ich Arzt werden.<br />

Aber mit 15 o<strong>der</strong> 16 Jahren war es mir<br />

dann doch wichtiger, möglichst bald<br />

mein eigenes Geld zu verdienen und<br />

eine gewisse Unabhängigkeit vom Elternhaus<br />

zu bekommen. In den Lebensmittelbereich<br />

bin ich deshalb gekommen,<br />

weil mein Vater bei Zielpunkt<br />

beschäftigt war und es für mich naheliegend<br />

war, mich dort um eine Lehrstelle<br />

zu bewerben.<br />

Warum haben Sie Ihren letzten Arbeitgeber,<br />

das Unternehmen Lidl, verlassen?<br />

Es war mir schon bald nach meiner<br />

absolvierten Lehre klar, dass ich nicht im<br />

Lebensmittelbereich bleiben will, aber<br />

ein Branchenwechsel ist immer schwierig,<br />

weil man wie<strong>der</strong> ganz von vorne<br />

anfängt. Ich war nach Lidl noch rund<br />

sieben Jahre bei <strong>der</strong> Bäckerei Felber als<br />

Filialleiter tätig. Also Bäckerei und Gastronomie.<br />

Das hat mir schon ganz gut<br />

gefallen, aber dann kam Corona und<br />

plötzlich war alles an<strong>der</strong>s. Ich war fast<br />

zwei Jahre in Kurzarbeit und wenn man<br />

Familie, vier Kin<strong>der</strong>, hat, dann ist das<br />

schon schwierig.<br />

Der Fliesenschauraum bei sochor<br />

ist das Herzstück des unternehmens<br />

und die arbeitsgrundlage<br />

von mihael Jovanovic.<br />

Wie kamen Sie dann zu Sochor?<br />

Mein Arbeitsplatz bei Felber war hier<br />

in <strong>der</strong> Triester Straße im OBI-Markt und<br />

ich bin mit einigen Mitarbeitern von Sochor<br />

ins Gespräch gekommen, die mich<br />

motivierten, mich zu bewerben.<br />

Das heißt Sie haben eine Initiativbewerbung<br />

geschickt? Als was konkret<br />

haben Sie sich beworben?<br />

Für <strong>keine</strong> spezielle Funktion. Ich<br />

wusste ja nicht einmal, ob im Unternehmen<br />

jemand gebraucht wird. Aber<br />

offensichtlich war das <strong>der</strong> Fall, denn ich<br />

wurde vom Unternehmen kurz darauf<br />

angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch<br />

eingeladen. Nach zwei weiteren<br />

32 | 6 . <strong>2022</strong>


Q u e r e i N S t e i g e r<br />

Gesprächen habe ich dann im Februar<br />

dieses Jahres hier angefangen.<br />

In welcher Position?<br />

Als Fachberater im Fliesenschauraum.<br />

Dass Sie nach fast 20 Jahren im Handel<br />

wissen, wie ein Handelsbetrieb<br />

funktioniert ist schon klar, aber Fliesen<br />

und Zubehör sind schon was an<strong>der</strong>es<br />

als Semmeln!<br />

Ja, das ist mir nach und nach auch<br />

bewusst geworden. Ich habe mir das zu<br />

anfangs schon leichter vorgestellt, dachte<br />

ein paar Wochen Einschulung und<br />

dann kann ich das. Aber da habe ich<br />

mich selbst ein wenig überschätzt, es gehört<br />

hier schon viel mehr Wissen und<br />

Knowhow dazu.<br />

Sie sind nun rund vier Monate hier<br />

tätig. Wie geht es Ihnen nach dieser<br />

Zeit?<br />

Mittlerweile fällt mir die Arbeit und<br />

die Beratung leichter, ich habe viel dazu<br />

gelernt und kann selbständig arbeiten.<br />

Natürlich gibt es nach wie vor Situationen,<br />

wo ich auf Unterstützung meiner<br />

Kollegen angewiesen bin, aber ich merke<br />

selbst, dass ich mir von Tag zu Tag mehr<br />

Wissen aneigne und Beratungen souveräner<br />

führen kann.<br />

Wo sehen Sie die größten Schwierigkeiten?<br />

Wie gesagt, man kann Semmeln nicht<br />

mit Fliesen vergleichen. Hier ist es schon<br />

wichtig, dass man genaue Kenntnisse<br />

über Produkte und Anwendungsmöglichkeiten<br />

hat, also welche Fliese ist wofür<br />

geeignet, welchen Kleber, welche Fugenmasse,<br />

etc. biete ich dem Kunden<br />

dazu an. Doch das habe ich mittlerweile<br />

ganz gut im Griff. Wo ich noch Schwierigkeiten<br />

habe, ist <strong>der</strong> Sanitärbereich.<br />

Hier geht es schon sehr in die Tiefe, vor<br />

allem was Installationen betrifft.<br />

Sie wurden ja hier vor Ort im Betrieb<br />

umgeschult. Haben Sie außer diesen<br />

Maßnahmen noch weiter Schulungen<br />

absolviert?<br />

Nachdem ich erst im Februar angefangen<br />

habe und zu diesem Zeitpunkt<br />

die Coronazahlen extrem hoch waren,<br />

fanden kaum Schulungen statt. Aber die<br />

kommen jetzt. Vor allem <strong>der</strong> Herbst ist<br />

schulungsintensiv. In den kommenden<br />

Tagen findet z.B. eine „Hans Grohe“-<br />

Schulung statt und dann weitere Produktschulungen<br />

im Fliesenbereich.<br />

Wo sehen Sie für sich den Bedarf an<br />

Schulung bzw. Weiterbildung?<br />

Es gibt natürlich noch einiges was ich<br />

lernen muss, aber ganz konkret wäre<br />

eine Schulung im Bereich <strong>der</strong> Bauchemie<br />

wichtig. Ich habe mir hier die<br />

Grundbasics durch die Zusammenarbeit<br />

mit Kollegen und <strong>Du</strong>rchsicht von Katalogen<br />

sowie Anwen<strong>der</strong>videos erworben,<br />

aber das geht mir noch nicht tief genug.<br />

Hier ist klar noch Bedarf das Wissen<br />

zu vertiefen und da wird noch einiges<br />

an Schulungen kommen. Sochor ist hier<br />

sehr dahinter, dass die Mitarbeiter gute<br />

Schulungen erhalten und den Kunden<br />

bestmöglich beraten.<br />

Wie haben Ihre Kollegen auf Sie als<br />

Quereinsteiger reagiert?<br />

Ich bin ein sehr kommunikativer<br />

Mensch und meine auch eine sehr gute<br />

Menschenkenntnis zu besitzen. Ich kann<br />

mich gut auf mein Gegenüber einstellen<br />

und auf dessen momentane Stimmung.<br />

Ich bin unkompliziert und wissbegierig.<br />

Ich denke das haben meine Kollegen erkannt<br />

und schätzen das auch an mir.<br />

Natürlich gab es anfangs schon die eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Stichelei, meistens aber nur<br />

deshalb, weil ich, und so ehrlich muss<br />

ich sein, kaum handwerkliche Erfahrung<br />

hatte.<br />

Wurde Ihnen konkret zur Einschulung<br />

ein Kollege zugeteilt o<strong>der</strong> je<br />

nachdem wer gerade Zeit hatte, hat<br />

sich um Sie gekümmert?<br />

Grundsätzlich habe ich von allen Kollegen<br />

gelernt. Das ist auch gut so, weil<br />

je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s an ein und dieselbe Sache<br />

herangeht, je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Strategien hat<br />

und hier war es möglich mir von jedem,<br />

das für mich wertvollste, mitzunehmen.<br />

Ein ganz beson<strong>der</strong>es Verhältnis habe ich<br />

aber zu unserem Lehrling. Der hat mir<br />

von Anfang an sehr viel beigebracht.<br />

Ich denke, er war froh, einmal nicht <strong>der</strong><br />

„Anfänger“ zu sein, also <strong>der</strong> niedrigste in<br />

Mihael Jovanovic<br />

alter: 34<br />

Schulbildung/ Ausbildung<br />

2013: Buchhaltungskurs BeWIg, BFI<br />

Wiener neustadt<br />

2009: Weiterbildung zum lehrlingsausbildner,<br />

BFI St. Pölten<br />

2004 – 2007: lehre zum einzelhandelskaufmann<br />

mit lehrabschlussprüfung,<br />

Firma zielpunkt, Wien<br />

1998 – 2004: gymnasium, Wien<br />

1994 – 1998: volksschule, Wien<br />

Berufspraxis<br />

2015 – 2021: Filialleiter, Firma Felber<br />

2011 – 2013: Filialleiter, Firma lidl<br />

umsatz- und Personalverantwortung,<br />

Führung und motivation <strong>der</strong> mitarbeiter,<br />

Warenbestellung<br />

2008 – 2010: Filialleiter, Firma Hofer<br />

umsatz- und Personalverantwortung,<br />

Führung und motivation <strong>der</strong> mitarbeiter,<br />

Warenbestellung<br />

2008: Filialleiter - stellvertreter, Firma<br />

zielpunkt, vertretung <strong>der</strong> Filialleitung<br />

Sonstiges<br />

eDv-Kenntnisse: eCDl, BmD, Word,<br />

excel<br />

Sprachen<br />

Deutsch<br />

englisch, grundkenntnisse<br />

serbisch, 1. muttersprache<br />

rumänisch, 2. muttersprache<br />

spanisch, grundkenntnisse<br />

6 . <strong>2022</strong> | 33


Q u e r e i N S t e i g e r<br />

<strong>der</strong> Hierarchie. Das war ich! Der Vorteil<br />

<strong>der</strong> Lehrlinge bei Sochor ist jener, dass<br />

sie innerhalb des Unternehmens switchen,<br />

also sämtliche Abteilungen durchmachen<br />

und somit wirklich viel Wissen<br />

mitbringen. Ja, von dem habe ich wirklich<br />

viel gelernt!<br />

Wenn man sich die momentane Situation<br />

vor allem auch im Fliesenbereich<br />

anschaut, Lieferverzögerungen,<br />

Preiserhöhungen, etc. Wie sieht das<br />

bei Sochor aus?<br />

Natürlich gibt es auch bei uns teils<br />

extreme Preiserhöhungen. Lieferengpässe<br />

bzw. -verzögerungen merken wir vor<br />

allem bei Fliesen aus Deutschland und<br />

Tschechien. Spanische und italienische<br />

Fliesen sind nach wie vor gut lieferbar.<br />

Aber auch hier kommt es bei Bestellungen<br />

zu längeren Wartezeiten. Aber<br />

unser Lager ist übervoll. Dahingehend<br />

beraten wir auch unsere Kunden, wenn<br />

es schnell gehen muss, auf Lagerware<br />

zurückzugreifen.<br />

Bei Bauchemie und Schienen sehen<br />

wir das Problem nicht. Hier gibt es<br />

kaum Verzögerungen o<strong>der</strong> Engpässe.<br />

Sie beraten Kunden im Bereich <strong>der</strong><br />

Sanierung, also eher kleinere Projekte,<br />

aber auch Großprojekte. Was<br />

macht mehr Spaß?<br />

Privat- o<strong>der</strong> auch Gewerbekunden,<br />

die nur wenige Quadratmeter Ware<br />

benötigen sind grundsätzlich mit<br />

wenig Aufwand schnell bedient. Die<br />

wissen was sie wollen, machen oft<br />

schon Vorbestellungen und fertig. Jener<br />

Kunde, <strong>der</strong> ein Großprojekt hat, also<br />

beispielsweise einen Neubau, <strong>der</strong> ist<br />

herausfor<strong>der</strong>nd, weil hier oft das ganze<br />

Haus mit Fliesen o<strong>der</strong> Parkett geplant<br />

werden muss. Das ist natürlich auch<br />

entsprechend beratungsintensiv. Aber<br />

genau das ist das Spannende an diesem<br />

Job, dass man quasi an <strong>der</strong> Planung<br />

beteiligt ist und ein Projekt oft über<br />

mehrere Wochen hinweg mitbegleitet.<br />

Sind Sie nun für sich in „Ihrem“ Beruf<br />

angekommen?<br />

Ja, das bin ich! Natürlich hat man anfangs<br />

seine Zweifel, ob die Entscheidung<br />

jetzt richtig war mit Mitte 30 neu anzufangen.<br />

Aber ich habe gesehen, wieviel<br />

Zeit und Geld Sochor investiert hat, um<br />

einen wertvollen Mitarbeiter zu bekommen.<br />

Des Öfteren wurde ich bei den<br />

Vorstellungsgesprächen gefragt, ob ich<br />

wirklich bereit bin, in ein komplett an<strong>der</strong>es<br />

Fach zu wechseln. Mit jedem Mal,<br />

wo ich dies gefragt wurde, wurde ich mir<br />

in meiner Entscheidung sicherer. Und<br />

das war gut so!<br />

Projekte mitgestalten und sich<br />

den täglichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> Fachberatung<br />

stellen. Das ist <strong>der</strong> alltag von<br />

mihael Jovanovic, Fachberater<br />

Fliese.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie hier im Unternehmen<br />

mittel- und langfristig?<br />

Ich bin gerade einmal vier Monate<br />

hier. Ich habe mir im Laufe meines Lebens<br />

angewöhnt, kleine Ziele zu verfolgen,<br />

und diese auch zu erreichen. Priorität<br />

ist es hier einmal in den nächsten<br />

Jahren ein Topberater zu werden. Wie<br />

gesagt, ich beherrsche die Basics, aber da<br />

gibt es noch viel mehr, was einen guten<br />

Berater ausmacht. Es geht darum, mir<br />

Fachwissen anzueignen und immer am<br />

neuesten Stand zu sein, was Produkte<br />

und Anwendungen betrifft. Ich denke,<br />

dass ist jetzt einmal Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

genug.<br />

Hört sich an, als hätten Sie mit dem<br />

Jobwechsel alles richtig gemacht!<br />

Ja, so sehe ich das auch! Hinzu kommen<br />

natürlich auch die geregelten Arbeitszeiten,<br />

die für mich als Familienvater<br />

sehr wichtig sind. Aber das<br />

wertvollste ist das Arbeitsklima, das ich<br />

bisher so nicht gekannt habe. In einem<br />

Konzern ist man eine Nummer, hier bei<br />

Sochor gehört man zur Familie. Das lebe<br />

und erlebe ich täglich und es trägt sehr<br />

viel dazu bei, dass man sich hier einfach<br />

wohl fühlt und enormen Spaß an <strong>der</strong><br />

Arbeit hat.<br />

Welche Vorteile denken Sie, bringen<br />

Sie dem Unternehmen?<br />

Unabhängig von meiner Erfahrung im<br />

Handel, also vor allem was den Kundenkontakt<br />

betrifft, denke ich, kann ich wie<br />

viele meiner Kollegen hier, meine Zweisprachigkeit<br />

nutzen. Und dass ich neben<br />

Deutsch und Serbokroatisch auch Rumänisch<br />

spreche, ist in <strong>der</strong> Baubranche<br />

sicher kein Nachteil!<br />

Und allen voran meine Kontaktfreudigkeit,<br />

meine offene und kommunikative<br />

Art und mein Streben nach Wissen.<br />

Wenn es mir gefällt was ich tue und<br />

wenn ich Spaß daran habe, so denke ich<br />

bin ich künftig ein wertvoller Mitarbeiter.<br />

Wenn man Sie lässt, werden Sie Ihr<br />

Arbeitsleben hier verbringen?<br />

Wenn man mich lässt, sehr gerne!<br />

34 | 6 . <strong>2022</strong>


a u S b i l d u N g<br />

b a u m i t l e h r l i n g s e n g a g e m e n t<br />

Ausgezeichnete Lehrlingsmobilität<br />

lehrbetriebe, die beson<strong>der</strong>es engagement und hohe Qualität in <strong>der</strong><br />

lehrlingsmobilität zeigen, wurden ende mai <strong>2022</strong> vom Wirtschaftsministerium<br />

ausgezeichnet. Baumit Österreich ermöglicht seit einigen Jahren<br />

seinen lehrlingen, während <strong>der</strong> lehrzeit auslandserfahrung in Form von<br />

auslandspraktia zu sammeln. Für die hohe Qualität in <strong>der</strong> lehrlingsmobilität<br />

übernahm Karl Postl, lehrlingsausbil<strong>der</strong> von Baumit Österreich, das eQamoB<br />

Qualitätslabel im marmorsaal des Bundesministeriums für Digitalisierung und<br />

Wirtschaftsstandort.<br />

ie Arbeitswelt gestaltet sich<br />

„Dzunehmend internationaler.<br />

Von unseren Arbeitnehmer:innen wird<br />

zunehmend interkulturelles Verständnis<br />

und Mobilität gefor<strong>der</strong>t – Kompetenzen,<br />

die unsere Lehrlinge während<br />

eines Auslandspraktikums erlernen<br />

können. Auslandspraktika sind zudem<br />

ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis, an dem unsere<br />

Lehrlinge spürbar wachsen“, freut sich<br />

DI Manfred Tisch, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Baumit GmbH, über die Auszeichnung.<br />

„Das Beson<strong>der</strong>e eines solchen Praktikums<br />

ist für die Auszubildenden <strong>der</strong><br />

Blick über den Tellerrand – sich aktiv<br />

neues Wissen und Fähigkeiten in einer<br />

unbekannten Umgebung, oft auch in einer<br />

an<strong>der</strong>en Kultur, anzueignen und <strong>der</strong>en<br />

Denk- und Arbeitsweisen kennenzulernen.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt von<br />

Karl Postl (mitte), lehrlingsausbil<strong>der</strong> Baumit<br />

Österreich und DI Walter gems, Instandhaltungsleiter<br />

Baumit Österrreich, übernahmen das eQamoB<br />

Qualitätszeichen aus den Händen von sektionschef<br />

mag. georg Konetzky (links).<br />

Auslandspraktika ist das Verbessern <strong>der</strong><br />

eigenen Fremdsprachenkenntnisse. Diese<br />

gewinnen angesichts <strong>der</strong> fortschreitenden<br />

Globalisierung immer mehr an<br />

Bedeutung“, freut sich Karl Postl „dass<br />

unsere Lehrlinge den Mut aufbringen<br />

und die gebotenen Chancen begeistert<br />

wahrnehmen“.<br />

y<br />

Foto: BmDW/Dolenc, honorarfrei<br />

l a g e r h a u s tu l l n<br />

Lehre mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen<br />

Daniel Wagner vom lagerhaus Tulln-neulengbach wurde von lH Johanna miklleitner<br />

und WKnÖ-Präsident Wolfgang ecker für seine beson<strong>der</strong>en leistungen<br />

ausgezeichnet.<br />

Daniel Wagner aus Stössing hat<br />

seine Lehre als Einzelhandelskaufmann<br />

im Lagerhaus Tulln-Neulengbach<br />

absolviert und nun die Lehrabschlussprüfung<br />

mit „ausgezeichnetem<br />

Erfolg“ abgeschlossen. Bei <strong>der</strong> „Siegerlounge<br />

– Dem Fest <strong>der</strong> Lehrlinge“ im<br />

VAZ in St. Pölten wurde er dafür von<br />

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner<br />

und Wirtschaftskammer Nie<strong>der</strong>österreich-Präsident<br />

Wolfgang Ecker geehrt.<br />

„Ein starkes Lehrlingswesen ist das<br />

Fundament für exzellente Fach- und<br />

Führungskräfte von morgen. Das Lagerhaus<br />

Tulln-Neulengbach bildet dementsprechend<br />

bereits seit langem Lehrlinge<br />

aus und bietet ihnen optimale Bedingungen<br />

für ihre Lehre. Daher freut es<br />

uns beson<strong>der</strong>s, wenn sie für ihren Fleiß<br />

und ihren Einsatz ausgezeichnet werden.<br />

Wir gratulieren Daniel Wagner sehr<br />

herzlich zu diesem großartigen Erfolg“,<br />

so Herbert Schadenhofer, Geschäftsführer<br />

im Lagerhaus Tulln-Neulengbach. y<br />

Foto: lH Tulln-neulengbach<br />

(v.l.n.r.): Nie<strong>der</strong>österreichs Landeshauptfrau Mag.<br />

Johanna mikl-leitner, lagerhaus-geschäftsführer<br />

Ing. Herbert schadenhofer, Daniel Wagner, <strong>der</strong><br />

lehrlingsbeauftragte im lagerhaus Tulln-neulengbach<br />

spartenleiter Christian Huber und Wirtschaftskammer<br />

Nie<strong>der</strong>österreich-Präsident KommR<br />

Wolfgang ecker.<br />

6 . <strong>2022</strong> | 35


M e N S c H e N<br />

Neue Vertriebsleitung Weber Terranova<br />

Mit Anfang April hat Michael Gromek (36)<br />

die Vertriebsleitung bei Weber Terranova<br />

übernommen. Nach einigen Stationen bei<br />

namhaften Baustoffhändlern im Vertrieb war<br />

Gromek zuletzt als Key Account Manager bei<br />

einem Unternehmen des Bauchemiesektors<br />

tätig. Der Vertriebsprofi, <strong>der</strong> aktuell berufsbegleitend<br />

den Lehrgang Business Management<br />

an <strong>der</strong> FH Burgenland absolviert, berichtet<br />

direkt an Peter Giffinger, CEO Austria bei<br />

Saint-Gobain.<br />

„Den erfolgreichen Weg von Weber Terranova<br />

weiterzugehen“, lautet die Zielsetzung<br />

von Michael Gromek. Die Prioritäten werden<br />

u. a. auf dem innovativen Fassadensystem<br />

webertherm freestyle GW o<strong>der</strong> dem Relaunch<br />

des vorwiegend auf anorganischen Bindemitteln<br />

basierenden Wandfarbensortiments liegen.<br />

Ebenfalls stark im Fokus sollen auch Innovationen<br />

wie z.B. Weber ProMix Airless<br />

o<strong>der</strong> das biozidfreie AquaBalance-Edelputz<br />

System etc. stehen.<br />

y<br />

Foto: saint-gobain austria gmbH<br />

hagebau Österreich:<br />

Torsten Kreft übernimmt die Geschäftsleitung<br />

Foto: ronald Frommann<br />

Torsten Kreft hat zum 1. April die Position<br />

<strong>der</strong> Geschäftsleitung für die Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong><br />

hagebau Gruppe in Österreich übernommen.<br />

Österreich stellt einen wichtigen Markt<br />

für die hagebau Gruppe dar, diese Stellung<br />

wird durch die Entscheidung, die Geschäftsleitung<br />

mit Torsten Kreft zu besetzen, noch<br />

einmal unterstrichen. Mit Torsten Kreft, <strong>der</strong><br />

seit 2013 Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong><br />

hagebau Gruppe war, hat die Gruppe eine<br />

sehr erfahrene und für die auf ihn zukommenenden<br />

Aufgaben im Einzel- und Fachhandel<br />

bestens geeignete Führungspersönlichkeit gefunden.<br />

Eine <strong>der</strong> wesentlichen Aufgaben <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

in Brunn wird es sein, gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Zentrale in Soltau, die Bedürfnisse<br />

des Kunden in Zukunft noch stärker in<br />

den Mittelpunkt zu rücken. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Fachhandel sollen die Zielgruppen frühzeitig<br />

angesprochen und von den Leistungen überzeugt<br />

werden. Dies wird wesentlich auf die<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Standorte vom Wettbewerb<br />

einzahlen und die notwendigen Wettbewerbsvorteile<br />

schaffen, davon ist die Gruppe<br />

überzeugt.<br />

„Unser Ziel ist es, hier gemeinsam mit unseren<br />

österreichischen Gesellschaftern eine<br />

landesspezifische Strategie zu entwickeln, die<br />

zum einen die Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> hagebau<br />

Österreich berücksichtigt und gleichzeitig dafür<br />

Sorge tragen wird, dass <strong>der</strong> Markenkern<br />

<strong>der</strong> hagebau für unsere Kunden erkennbar<br />

ist“, so Torsten Kreft.<br />

y<br />

36 | 6 . <strong>2022</strong>


i N d u S t r i e N e w S<br />

P i p e l i f e<br />

Wohin mit dem Regenwasser?<br />

Ein durchdachtes Regenwasser-<br />

Management ist heute wichtiger<br />

denn je und bringt viele Vorteile mit<br />

sich: <strong>Du</strong>rchdachte Versickerungssysteme<br />

dämpfen die Folgen von Nie<strong>der</strong>schlagsspitzen<br />

und tragen so aktiv zum<br />

Hochwasserschutz bei. Zugleich wird<br />

das Grundwasser dank kontrollierter<br />

Versickerung angereichert und Kanalnetze<br />

und Kläranlagen entlastet. Pipelife<br />

bietet mit dem Raineo ® -System eine<br />

Komplettlösung aus einer Hand, um<br />

Oberflächenwasser effizient aufzufangen,<br />

abzuleiten, zu filtern und nach <strong>der</strong><br />

Vorreinigung zu speichern o<strong>der</strong> langsam<br />

zu versickern.<br />

VERSICKERUNGSBOX FüR VIELE<br />

eInsaTzBereICHe<br />

Die innovative Versickerungsbox STOR-<br />

MBOX ist das Kernelement des Raineo ®<br />

Systems von Pipelife. Der Rigolenfüllkörper<br />

dient zur effizienten Versickerung<br />

von Regenwasser von versiegelten<br />

Flächen, wie zum Beispiel Parkplätzen.<br />

Die Bandbreite <strong>der</strong> Einsatzgebiete reicht<br />

vom Einfamilienhaus über Wohn- und<br />

Industriebauten bis zu Einkaufszentren.<br />

Die einzelnen Stormboxen sind handlich<br />

und können rasch zu verschieden<br />

großen unterirdischen Versickerungskörpern<br />

zusammengebaut werden. Bei<br />

entsprechen<strong>der</strong> Überdeckung ist die Box<br />

statisch hoch belastbar und dadurch befahrbar.<br />

Für die Verlegung werden we<strong>der</strong><br />

Kran noch spezielles Werkzeug benötigt,<br />

die Boxen können ganz einfach zusammengesteckt<br />

werden.<br />

regenWasser KonTrollIerT<br />

versICKern oDer<br />

sPeICHern<br />

Im direkten Vergleich zu Betonschächten<br />

o<strong>der</strong> Kies-/Schotterrigolen<br />

punktet die Stormbox<br />

nicht nur mit einfacher<br />

Verlegung, son<strong>der</strong>n auch durch<br />

ihre Speicherkapazität von über<br />

95%. Das Speichervolumen ist<br />

damit ca. 4x höher als bei Kies<br />

o<strong>der</strong> Schotter – und das bei deutlich<br />

kleinerem Aushub. Damit sind weniger<br />

Erdarbeiten nötig, was Mehrkosten spart<br />

und den Aufwand bei <strong>der</strong> Verlegung reduziert.<br />

Die Stormbox ist in zwei Ausführungen<br />

erhältlich – mit 216 und 432<br />

Liter Volumen. Im Regelfall kommt die<br />

größere Variante (STORMBOX II) zum<br />

Einsatz, denn sie benötigt bei <strong>der</strong> Montage<br />

<strong>keine</strong> Verbindungsclips. Die kleinere<br />

Box bewährt sich vor allem bei flachen<br />

Einbausituationen. Für Einfamilienhäuser<br />

kommt oft das bereits mit Vlies umhüllte<br />

Fertigmodul mit 864 l Volumen<br />

zur Anwendung. Werden die Boxen<br />

nicht nur mit einer Vlieshülle son<strong>der</strong>n<br />

zusätzlich mit einer mit einer rundum<br />

verschweißten PE-Folie ummantelt, so<br />

wird aus dem Versickerungskörper ein<br />

Regenwasserspeicher.<br />

Den Versickerungsboxen ist ein Zulaufschacht,<br />

wie etwa ein Vorreinigungso<strong>der</strong><br />

Filterschacht, vorgelagert, <strong>der</strong><br />

Verschmutzungen wie Fest- o<strong>der</strong> Schadstoffe<br />

zurückhält und somit eine lange<br />

Funktionalität <strong>der</strong> Anlage gewährleistet.<br />

Die stormbox punktet durch<br />

einfache Installation und eine<br />

hohe speicherkapazität.<br />

Das raineo ® -system umfasst neben den versickerungsboxen<br />

auch alle Schächte und Zubehörteile.<br />

PersÖnlICHe BeraTung unD Pro-<br />

<strong>Du</strong>KTPräsenTaTIonen vor orT<br />

Das Raineo ® -System hat sich bereits bei<br />

zahlreichen Projekten im Regenwassermanagement<br />

bewährt. Weil jedes Projekt<br />

einzigartig ist, unterstützt Pipelife<br />

mit persönlicher Beratung.<br />

Ing. Michael Tomischek, Vertriebsleiter<br />

bei Pipelife, betont dieses Service und<br />

die enge Zusammenarbeit mit Kunden:<br />

„Unsere Techniker unterstützen Planer<br />

gerne bei <strong>der</strong> richtigen Auslegung und<br />

Dimensionierung von Versickerungsanlagen.<br />

Für den Baustoff-Fachgroßhandel<br />

und seine Kunden organisieren wir darüber<br />

hinaus gerne Produktpräsentationen<br />

und Montageschulungen vor Ort.<br />

Mit unserem Pipelife Van präsentieren<br />

wir gerne direkt auf Baustellen o<strong>der</strong> vor<br />

den Standorten unserer Fachgroßhandels-Partner<br />

unsere Produkte und Lösungen.“<br />

KomPleTTlÖsung aus eIner<br />

HanD<br />

Das Raineo ® -System bietet eine Vielzahl<br />

an weiteren Systemkomponenten für ein<br />

umfassendes Regenwassermanagement,<br />

wie dem Grünmuldenstein für Parkplätze<br />

o<strong>der</strong> Großrohre zum Ableiten großer<br />

Regenwassermengen. Überlastungen<br />

von Kanälen sowie Kläranlagen - und<br />

somit auch Überschwemmungen - gehören<br />

mit dem durchdachten System <strong>der</strong><br />

Vergangenheit an.<br />

y<br />

Bil<strong>der</strong>: Pipelife<br />

38 | 6 . <strong>2022</strong>


i N d u S t r i e N e w S<br />

r ö f i x<br />

Erneut mit Ökoprofit ausgezeichnet<br />

Der Baustoffhersteller Röfix bekennt<br />

sich klar zu seiner Nachhaltigkeitsstrategie:<br />

<strong>2022</strong> wurde das Unternehmen<br />

bereits zum siebten Mal mit<br />

dem Ökoprofit-Zertifikat des Landes<br />

Vorarlberg ausgezeichnet. „Unser Ziel ist<br />

es, so zu handeln, dass eine lebenswerte<br />

Zukunft auch für kommende Generationen<br />

möglich ist. Nachhaltigkeit ist ein<br />

Grundgedanke unserer Unternehmensphilosophie<br />

– die neuerliche Auszeichnung<br />

bestätigt, dass wir mit unseren Bemühungen<br />

im Umweltbereich auf dem<br />

richtigen Weg sind“, so Christian Höberl,<br />

Geschäftsleiter <strong>der</strong> Röfix AG.<br />

energIe sParen unD ressour-<br />

Cen sCHonen<br />

Röfix trägt mit einer Reihe von Umweltleistungen<br />

zur Nachhaltigkeit im<br />

Unternehmen bei. Im vergangenen Jahr<br />

lag <strong>der</strong> Fokus auf dem Einsatz erneuerbarer<br />

Energie, nachhaltiger Energieversorgung<br />

und Ressourcenschonung. „In<br />

<strong>der</strong> Produktion haben wir in einzelnen<br />

Abteilungen die Beleuchtung komplett<br />

umgestellt und durch rund 100 neue<br />

Leuchtmittel ersetzt. Die neue LED-<br />

Beleuchtung ist deutlich heller und<br />

spart wertvolle Energie – die errechneten<br />

Einsparungen liegen bei rund 50<br />

Prozent“, berichtet Cornel Müller, Produktions-<br />

und Betriebsleiter <strong>der</strong> Röfix<br />

AG. „Wir konzentrieren uns ferner auf<br />

Bild: matthias Weissengruber<br />

die Verbesserung unseres Abfallmanagements<br />

und auf das Thema Recycling.<br />

Unser Forschungsteam arbeitet intensiv<br />

an Lösungen, um die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

von Baustoffen in <strong>der</strong> Produktion<br />

auszubauen“, ergänzt Dirk Zumbansen,<br />

Geschäftsleitung Finanzen, Recht und<br />

Verwaltung. 2021 hat das Unternehmen<br />

zudem Ladestationen für die Elektro-<br />

Mobilität errichtet.<br />

BlICK In DIe zuKunFT<br />

Röfix will künftig weitere Impulse und<br />

Lösungsansätze im Sinne <strong>der</strong> Umwelt<br />

entwickeln und umsetzen. „In den kommenden<br />

Monaten werden wir an unserem<br />

Standort in Röthis eine Photovoltaik-Anlage<br />

realisieren. Die damit<br />

gewonnene Energie werden wir selbst<br />

nutzen und direkt für den Betrieb <strong>der</strong><br />

Produktionsanlagen, für das Verwaltungsgebäude<br />

und für die Ladung <strong>der</strong><br />

E-Fahrzeuge einsetzen“, erzählt Cornel<br />

Müller abschließend.<br />

y<br />

Ökoprofit Vorarlberg<br />

Zertifikat für betriebliches<br />

Umweltmanagement<br />

Ökoprofit ist mit 198 zertifizierten<br />

Wienerberger veräußert Geschäft in Russland<br />

Betrieben das am weitesten verbreitete<br />

umweltmanagementsystem in vorarlberg<br />

und schafft seit über 25 Jahren<br />

vorteile für umwelt und Wirtschaft. mit<br />

diesem Programm bietet die vorarlberger<br />

landesregierung den unternehmen<br />

regionale unterstützung bei <strong>der</strong><br />

erreichung von Klima- und umweltzielen.<br />

Ökoprofit setzt dabei vor allem auf<br />

gemeinsames lernen und Handeln: In<br />

Workshops, individuellen Beratungen<br />

und einem umweltbericht werden<br />

umweltrelevante Daten erfasst und<br />

maßnahmen entwickelt, die vorteile für<br />

die umwelt bringen.<br />

Dirk Zumbansen, Cornel Müller und Christian Höberl<br />

(v.l.n.r.) tragen mit einer reihe von umweltleistungen<br />

zur Nachhaltigkeit bei Röfix bei.<br />

Die Wienerberger Gruppe hat<br />

die Entscheidung getroffen aufgrund<br />

des Russland-Ukraine-Konflikts,<br />

ihre russischen Aktivitäten zu veräußern.<br />

In den letzten Wochen hat Wienerberger<br />

intensiv an einer nachhaltigen Lösung<br />

gearbeitet, um die Arbeitsplätze <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

zu erhalten und den Familien<br />

vor Ort Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten.<br />

Mit <strong>der</strong> lokalen Geschäftsführung<br />

wurde daher vereinbart, dass<br />

das russische Geschäft in Form eines<br />

Management-Buy-outs übernommen<br />

wird. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />

vereinbart.<br />

„Wir sind tief betroffen von den Auswirkungen<br />

des Konflikts und wollen als<br />

verantwortungsvolles Unternehmen einen<br />

Beitrag leisten und damit auch ein<br />

Zeichen für Freiheit und Frieden setzen.<br />

Im Sinne <strong>der</strong> gelebten Nachhaltigkeit<br />

unseres Unternehmens und <strong>der</strong><br />

Verpflichtung gegenüber unseren Mitarbeitern<br />

vor Ort, haben wir mit <strong>der</strong><br />

Übernahme unserer Aktivitäten durch<br />

das lokale Management eine optimale<br />

Lösung gefunden, die Kontinuität für<br />

alle gewährleistet,“ so Heimo Scheuch<br />

CEO Wienerberger AG.<br />

y<br />

6 . <strong>2022</strong> | 39


i N d u S t r i e N e w S<br />

w i p p r o g m b H<br />

Feier zur Eröffnung <strong>der</strong> Treppenproduktion<br />

Mit einem gelungenen Fest eröffnete<br />

Wippro in Vor<strong>der</strong>weißenbach<br />

sein neues Werk: Hun<strong>der</strong>te Besucher<br />

feierten ein ganzes Wochenende<br />

mit dem Unternehmen die neu errichtete<br />

Treppen-Produktion.<br />

Den Auftakt dazu bildete am Freitagabend<br />

<strong>der</strong> offizielle Festakt. Mehr als<br />

350 Gäste folgten <strong>der</strong> Einladung <strong>der</strong><br />

Eigentümerfamilie Wipplinger, die sich<br />

für die Eröffnung einen ganz speziellen<br />

Tag ausgesucht hat: Wurde doch auch<br />

dem 100. Geburtstag des verstorbenen<br />

Firmengrün<strong>der</strong>s Wilhelm Wipplinger<br />

gedacht. Seniorchef Robert Wipplinger<br />

erinnerte an die Anfangszeiten des Unternehmens:<br />

dieses wuchs aus bescheidenen<br />

Anfängen zu einem regionalen<br />

Leitbetrieb, <strong>der</strong> inzwischen mehr als 130<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Die Dachbodentreppen,<br />

die nun in dem 5.000 Quadratmeter<br />

großen neuen Werk erzeugt<br />

werden, standen für den erfolgreichen<br />

Weg dabei quasi „Pate“. Die Fortsetzung<br />

dieses Weges rückten die aktuellen Firmenchefs<br />

Robert und Alexan<strong>der</strong> Wipplinger<br />

in den Mittelpunkt. Beson<strong>der</strong>en<br />

Dank sprachen sie dabei ihren Mitarbeitern<br />

aus, die das starke Rückgrat des<br />

erfolgreichen Unternehmens bilden.<br />

robert Wipplinger<br />

sen. (2.v.l.) wurde<br />

zum ehrenbürger <strong>der</strong><br />

marktgemeinde vor<strong>der</strong>weißenbach<br />

ernannt:<br />

labg. Josef rathgeb<br />

(li.), vbgm. David<br />

Köck, Gattin Doris und<br />

Bgm. leopold gartner<br />

(v.l.n.r.) gratulierten.<br />

DanK unD anerKennung<br />

Zum wirtschaftlichen Erfolg gratulierte<br />

in Vertretung des Landes Oberösterreich<br />

LAbg. Josef Rathgeb, seitens <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

OÖ zollten Vizepräsidentin<br />

Angelika Sery-Froschauer und<br />

Ferdinand Reisecker (Holzindustrie)<br />

unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> oö. Wirtschaftsmedaille<br />

für Seniorchef Robert Wipplinger<br />

Dank und Anerkennung. Für<br />

die Marktgemeinde Vor<strong>der</strong>weißenbach<br />

tat dies Bgm. Leopold Gartner, <strong>der</strong> für<br />

Robert Wipplinger sen. eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Überraschung parat hatte: Gemeinsam<br />

mit Vizebürgermeister David<br />

Köck überreichte er dem Unternehmer<br />

Die offizielle Eröffnung des neuen Werkes: v.l.: Ferdinand Reisecker und Angelika Sery-Froschauer<br />

(beide WKoÖ), Bgm. leopold gartner, die Wippro-Chefs robert und alexan<strong>der</strong> Wipplinger, labg. Josef<br />

Rathgeb, Franz Wöss (Hehenberger-Bau) und Alexan<strong>der</strong> Gruber (Kapl-Bau).<br />

für seine großen Verdienste die Urkunde<br />

zur Ernennung als Ehrenbürger <strong>der</strong><br />

Gemeinde.<br />

Am Samstag sorgten die Vor<strong>der</strong>weißenbacher<br />

Vereine mit einem bunten<br />

Programm für Begeisterung. Die spektakulären<br />

Schauübungen <strong>der</strong> örtlichen<br />

Feuerwehren zogen die Besucher ebenso<br />

in den Bann wie die unter an<strong>der</strong>em von<br />

<strong>der</strong> Sportunion, <strong>der</strong> Goldhauben- und<br />

Kopftuchgruppe und den vielen weiteren<br />

Vereinen gestalteten Programmpunkte.<br />

Nach <strong>der</strong> abendlichen „Trachtengaudi“<br />

in den neuen Werkshallen<br />

klang das gelungene Fest am Sonntag<br />

mit einem Frühschoppen und einem<br />

musikalischen Nachmittagsprogramm<br />

aus. Für Stimmung sorgten dabei die<br />

Musikkapelle Vor<strong>der</strong>weißenbach und<br />

Bacadi Brass.<br />

zuFrIeDene CHeFs<br />

So wie die vielen Besucher zeigten sich<br />

die Wippro-Chefs Robert und Alexan<strong>der</strong><br />

Wipplinger mit den Eröffnungstagen<br />

zufrieden. „Die intensive Vorbereitungsarbeit<br />

hat sich ausgezahlt, es hat alles bestens<br />

geklappt. Wir bedanken uns bei allen,<br />

die ihren Beitrag zum Gelingen des<br />

Festes geleistet haben. Ebenso danken<br />

wir den Besuchern – es war schön, so<br />

viele Gäste begrüßen zu dürfen“, freuen<br />

sich die beiden.<br />

y<br />

40 | 6 . <strong>2022</strong>


i N d u S t r i e N e w S<br />

tr a n s a k t i o n<br />

Xella schließt Ursa-Verkauf erfolgreich ab<br />

Die Xella Gruppe gab den erfolgreichen<br />

Abschluss des Verkaufs<br />

seines Dämmstoffgeschäfts Ursa an Etex<br />

bekannt. Die Transaktion, die 13 Produktionsstandorte<br />

umfasst, wurde heute<br />

mit <strong>der</strong> Zustimmung <strong>der</strong> zuständigen<br />

Behörden abgeschlossen. Ursa ist in Europa<br />

führend bei extrudiertem Polystyrol<br />

(XPS) und gehört zu den drei größten<br />

Herstellern von Glasmineralwolle.<br />

Finanzielle Einzelheiten <strong>der</strong> Transaktion<br />

wurden nicht bekannt gegeben.<br />

Christophe Clemente, CEO von Xella,<br />

kommentiert: „Mit dieser Portfolio-<br />

vereinfachung macht Xella einen wichtigen<br />

Schritt, um seine Ressourcen auf<br />

die Entwicklung von Baustofflösungen<br />

zu konzentrieren. Mit unseren komplementären<br />

Produkttypen, Porenbeton<br />

und Calciumsilikat-Produkte, wollen<br />

wir unsere Position als ein führen<strong>der</strong><br />

europäischer Anbieter von Mauerwerkslösungen<br />

stärken. Ich danke den Ursa-<br />

Teams herzlich für ihre Leistungen in<br />

den vergangenen erfolgreichen Jahren<br />

innerhalb <strong>der</strong> Xella Gruppe und wünsche<br />

ihnen eine gute Zukunft bei Etex.“<br />

Bernard Delvaux, CEO von Etex, fügt<br />

hinzu: „Mit <strong>der</strong> Übernahme von Ursa<br />

setzen wir unseren Weg zu einem weltweit<br />

führenden Unternehmen im Leichtbau<br />

und in <strong>der</strong> Modulbauweise fort.<br />

Diese Übernahme passt perfekt zu Etex,<br />

da sie eine neue Wachstumsplattform<br />

mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit<br />

kombiniert. Ich heiße die mehr<br />

als 1.700 Mitarbeiter von Ursa herzlich<br />

willkommen und freue mich darauf, die<br />

Erfolgsgeschichte gemeinsam fortzusetzen.“<br />

y<br />

b u c h t i p p<br />

Genug geredet. Jetzt wird gehandelt.<br />

Bahn frei für Übermorgengestalter<br />

übermorgengestalter, Innovatoren und zukunftsversteher, das sind die<br />

menschen, die die unternehmen heute am dringendsten brauchen. Denn<br />

natürlich wissen die Führungseliten, dass es allerhöchste Zeit ist, in die<br />

Puschen zu kommen, um für die zukunft gerüstet zu sein. Dennoch bleiben<br />

viele im „Man müsste mal …“ stecken. In ungewissen Zeiten fehlt ihnen häufig<br />

<strong>der</strong> mut, wirklich kühn zu denken und forsch zu handeln.<br />

Hier tritt das Buch in Aktion.<br />

Als „Stimme aus <strong>der</strong> Zukunft“<br />

beschreibt die vielfach ausgezeichnete<br />

Bestsellerautorin Anne M. Schüller<br />

darin kompakt und zugleich unterhaltsam<br />

25 Initiativen und weit über 100<br />

Aktionsbeispiele, um zügig in Fahrt zu<br />

kommen. Diese werden aus <strong>der</strong> Mitte<br />

des Unternehmens heraus von den Mitarbeitenden<br />

selbst entwickelt und gemeinsam<br />

verwirklicht. Sie sind praxiserprobt,<br />

machen Lust auf Transformation<br />

und führen schnell zum Erfolg.<br />

Damit präsentiert die Autorin ihren<br />

Leserinnen und Lesern die maßgeb-<br />

lichen Meilensteine zum Übermorgengestalten<br />

in drei aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden<br />

Bereichen: Wie machen wir die<br />

Menschen stärker (Future Skills), das<br />

Zusammenarbeiten besser (Future Working)<br />

und die Innovationskraft im Unternehmen<br />

größer (Future Fitness). Das<br />

Buch ist ein Must-have für alle, die nach<br />

wertvollen Denkanstößen und hilfreichen<br />

Anregungen suchen, um eine<br />

bessere Zukunft mitzugestalten.<br />

DIe auTorIn<br />

Anne M. Schüller ist Managementdenker<br />

und Business-Philosophin,<br />

anne m. schüller<br />

Bahn frei für übermorgengestalter<br />

25 Quick Wins für Innovatoren und<br />

zukunftsversteher<br />

gabal verlag <strong>2022</strong>, 216 seiten<br />

IsBn: 978-3967390933<br />

Top-Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte<br />

Bestsellerautorin und Businesscoach.<br />

Vom Business-Netzwerk Linkedin<br />

wurde sie zur Top Voice 2017 und<br />

2018 gekürt. Das Business-Netzwerk<br />

Xing ernannte sie zum Spitzenwriter<br />

2018 und zum Top Mind 2020. Zudem<br />

wurde sie mit dem Best Business Book<br />

Award 2019 ausgezeichnet. Zu ihrem<br />

Kundenkreis zählt die Elite <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />

y<br />

6 . <strong>2022</strong> | 41


w e b g u i d e<br />

Baustoffe<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

www.ardex.at<br />

Avenarius-Agro GmbH<br />

www.avenariusagro.at<br />

Baumit<br />

www.baumit.com<br />

CPG Europe<br />

www.cpg-europe.com<br />

www.illbruck.com<br />

Stauss-Perlite GmbH<br />

www.Stauss-Perlite.at<br />

James Hardie Austria<br />

www.fermacell.at<br />

www.jameshardie.com<br />

Dämmstoffe<br />

PCI Augsburg GmbH<br />

www.pci.at<br />

RÖFIX AG<br />

www.roefix.com<br />

Sopro Bauchemie GmbH<br />

www.sopro.at<br />

Soudal AT gmbH<br />

www.soudal.com<br />

www.fixall.eu<br />

Tiba Austria GmbH<br />

www.tibanet.com<br />

Austrotherm GmbH<br />

www.austrotherm.com<br />

Fenster/Türen<br />

IT<br />

Kamin<br />

Rockwool<br />

Handelsges.m.b.H.<br />

www.rockwool.at<br />

Unsere Preisliste für Ihr<br />

Smartphone auf:<br />

www.rockwool-preisliste.at<br />

Internorm Fenster GmbH<br />

www.internorm.at<br />

Wippro GmbH<br />

www.wippro.at<br />

Inndata Datentechnik<br />

www.inndata.at<br />

www.jubacon.net<br />

Henkel Central Eastern<br />

Europe GmbH<br />

www.ceresit.at<br />

Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />

www.bachl.at<br />

Schiedel GmbH<br />

www.schiedel.at<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

www.liapor.at<br />

Mapei Austria GmbH<br />

www.mapei.at<br />

MEA Bausysteme GmbH<br />

www.mea-group.com/de/<br />

building-systems<br />

info.mea-bausysteme.at@<br />

mea-group.com<br />

Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />

Profibaustoffe Austria<br />

GmbH<br />

www.profibaustoffe.com<br />

Isolith<br />

Leichtbauplattenwerk M.<br />

Hattinger Ges.m.b.H.<br />

www.isolith.com<br />

Linzmeier Bauelemente<br />

GmbH<br />

www.linzmeier.de<br />

Knauf Insulation GmbH<br />

www.knaufinsulation.at<br />

Steinbacher Dämmstoffe<br />

GmbH<br />

www.steinbacher.at<br />

Lagersysteme<br />

OHRA Regalanlagen GmbH<br />

www.ohra.at<br />

T.: +43 7236 21534<br />

Wasserver-/Entsorgung<br />

ziegel<br />

FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />

Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />

www.fraenkische.at<br />

Mall Umweltsystem<br />

www.mall-umweltsysteme.at<br />

Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />

www.leitl.at<br />

42 | 6 . <strong>2022</strong>


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