Vegan für mich 04/2022
Jede Menge Infos über vegane Ernährung und veganes Leben – für alle, die in die rein pflanzliche Welt ohne Tierprodukte einfach mal reinschnuppern wollen. Mit vielen News, Portraits, Interviews und Rezepten, dazu viele spannende Informationen: Veganes Leben macht spaßt und ist gesund – und es gibt viel zu entdecken!
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V<strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
4 • <strong>2022</strong><br />
ALLE INHALTE<br />
Deutschland 4,90€<br />
LADEN<br />
Österreich 5,50€ | Schweiz 6,00SFR<br />
S. 5<br />
BeNeLux 5,90€ | Italien 5,90€<br />
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<strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
rohköstlich!<br />
Eine Welt voller<br />
rohveganer<br />
Entdeckungen<br />
glücklich, fit<br />
DIE APP<br />
und spass dabei<br />
rezepte<br />
Feine Ideen<br />
<strong>für</strong> Ofen, Grillen<br />
und Picknick<br />
vegan & schlank<br />
Pflanzlich aus dem<br />
Vollen schöpfen – ohne<br />
Kalorien zu zählen<br />
der wert der tiere<br />
Wir brauchen eine<br />
Umkehr im Denken<br />
Zoe Mayer<br />
<strong>Vegan</strong> im Bundestag: Auf einen<br />
Tee mit der Jungpolitikerin<br />
henri ruff<br />
<strong>Vegan</strong>e Kunst als<br />
Systemkritik<br />
microgreens: power<br />
<strong>04</strong><br />
von der fensterbank<br />
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Healthy Living Awards <strong>2022</strong> in der Kategorie „<strong>Vegan</strong>e Produkte“<br />
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editorial / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> Dich<br />
Gemüse ist das neue<br />
Fleisch, Fleisch ist das<br />
neue Rauchen –<br />
und einfach out<br />
Willkommen<br />
am Grillrost der Genüsse<br />
COVER: FREEPIK (1), GRÄFE & UNZER/ VERENA FREI (1), JKAHN PHOTOGRAPHY (1); FOTOS S. 3: ARND KRIEG (1), ISTOCK/ ZI3000 (1)<br />
Wir wohnen ja im 1. Stock und die Nachbarn<br />
unter uns grillen gern, vor allem<br />
jetzt im Sommer. Aus deren Garten<br />
zieht der Geruch nach oben auf unseren<br />
Südbalkon, ein Balkon mit<br />
schönem Panoramablick, der dann<br />
jedoch eingetrübt wird von Rauchschwaden.<br />
Leider grillen die Nachbarn<br />
– eine sehr nette Familie<br />
übrigens – nicht vegan, sondern ganz<br />
klassisch Grillfleisch, und so riecht’s<br />
halt auch. Wir verschwinden dann<br />
lieber vom Balkon, verriegeln Türen<br />
und Fenster und schwenken Weihrauch<br />
im Wohnzimmer, was die bereits<br />
bis dorthin vorgedrungenen<br />
Gerüche zuverlässig erledigt.<br />
Gut, das mit dem Weihrauch war eine<br />
Ausschmückung. Aber die reine Freude<br />
ist der Grillgeruch nicht. Das<br />
Fleischgrillen zu ertragen ist natürlich<br />
eine Frage gutnachbarlicher<br />
Toleranz, die ich – Kant zitierend –<br />
grundsätzlich allen empfehlen kann,<br />
da „die eigene Freiheit dort endet, wo<br />
die des anderen beginnt.“ Dass es<br />
aber rein pflanzlich besser schmeckt,<br />
Dirk Müller,<br />
Chefredakteur<br />
wollen wir im Rezepte-Mittelteil dieser<br />
Ausgabe zeigen, in dem sich diesmal<br />
alles um das Thema „<strong>Vegan</strong>es Grillen<br />
und feines Fingerfood“ dreht.<br />
Der Sommer ist da, hoffen wir auf einen<br />
nicht allzu trockenen, hoffen wir auf<br />
unbeschwerte Tage voller Luft und<br />
Licht, wie sie viele von uns aus der<br />
Kindheit noch kennen. Licht und Luft<br />
braucht der Mensch wie die Liebe,<br />
brauchen aber auch die eingesperrten<br />
Tiere, öffnen wir also die Tiergefängnisse,<br />
wenigstens symbolisch durch<br />
unser veganes Handeln, denn die Zukunft<br />
entscheidet sich auch auf dem<br />
Teller. Gegrillt und vegan, das geht<br />
sehr gut! Und es riecht auch besser.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
IMPRESSUM<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> erscheint 8x im Jahr<br />
bei Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut Fremersberg,<br />
76530 Baden-Baden, ein Tochterunternehmen<br />
der IDS Information Display Services GmbH.<br />
IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland<br />
<strong>für</strong> Informationen im Gesundheitswesen.<br />
IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio.<br />
Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />
über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />
www.ids-deutschland.de<br />
Geschäftsführer: Peter Wolf<br />
Verlagsleiter: Marko Petersen<br />
petersen@ids-deutschland.de<br />
Chefredakteur: Dirk Müller<br />
mueller@ids-deutschland.de<br />
Gestaltung: Redaktionsbüro Wipper<strong>für</strong>th<br />
GmbH, Christina Weyerstrass (verantw.),<br />
Katrin Herholz, Kristin Zeller<br />
Repro: Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />
VEGAN <strong>für</strong> <strong>mich</strong> wird vermarktet von<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Anzeigenleitung: Marko Petersen<br />
(verantwortlich <strong>für</strong> Anzeigen),<br />
Grüner Verlag Green Media GmbH<br />
Verlagsgesellschaft, Klostergut<br />
Fremersberg, 76530 Baden-Baden.<br />
Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH,<br />
Postfach 1211, 53334 Meckenheim<br />
Druck: Neef + Stumme, Wittingen.<br />
Printed in Germany<br />
Abonnement: Abonnentenservice durch<br />
PrimaNeo GmbH, Hamburg<br />
Sie erreichen den Kundenservice per Mail an<br />
vegan@primaneo.de oder telefonisch unter<br />
Tel.: <strong>04</strong>0 / 236703861<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE (5/22)<br />
ERSCHEINT AM 3. AUGUST <strong>2022</strong><br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 3
inhalt / <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong><br />
VEGAN &<br />
LEBENSGEFÜHL<br />
3 EDITORIAL<br />
Willkommen am Grill<br />
10 NUR EIN PRODUKT?<br />
Der vegane Künstler Henri Ruff<br />
und seine Botschaft<br />
20 PLÄDOYER FÜR EINE NEUE ETHIK<br />
Warum wir einen anderen Umgang<br />
mit der Schöpfung brauchen<br />
66 KOLUMNE<br />
Ulrich Bender: Weniger ist Meer<br />
VEGAN &<br />
MENSCHEN<br />
14 AUF EINEN TEE …<br />
… mit Zoe Mayer, vegane<br />
Bundestagsabgeordnete<br />
16 HEUTE AM HERD<br />
Sonja van Ommen,<br />
Restaurant Kaiserhüttn, Bonn<br />
52 VEGAN BUSINESS, TEIL 2<br />
Drei Frauen, die ihre vegane<br />
Berufung zum Beruf machen<br />
Inhalt GEWINNEN!<br />
SIEHE SEITEN 8 UND 19<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
Sonja van Ommen,<br />
Restaurant Kaiserhüttn,<br />
Bonn, S. 16<br />
56 50<br />
Einblicke in die Welt<br />
rohköstlicher<br />
Ideen und Varianten<br />
10<br />
Henri Ruff: Warum vegane<br />
Kunst politisch sein muss<br />
Ernährungsberaterin<br />
Kerstin Konrad: So klappt<br />
„<strong>Vegan</strong> & Schlank“<br />
60<br />
Rosas Versuchsküche<br />
u. a. mit<br />
Kalter Tomaten-<br />
Gazpacho<br />
4 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
A LE INHALTE<br />
LADEN<br />
S. 5<br />
4• 2021<br />
Deutschland 4,90€<br />
Öste reich 5,50€ | Schweiz 6,00SFR<br />
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ALLE INHALTE<br />
LADEN<br />
S. 5<br />
Deutschland 4,50€<br />
Öste reich 5,20€ | Schweiz 5,50SFR<br />
BeNeLux 5,30€ | Italien 5,30€<br />
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LADEN<br />
S. 5<br />
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05<br />
VEGAN & WISSEN<br />
6 KURZ & GUT<br />
Müll-Gefahr <strong>für</strong> Wildtiere,<br />
ganzheitliche Vorsorge,<br />
Gewinnspiele u. a.<br />
26 MICROGREENS<br />
Winzige Gärten im eigenen<br />
Zuhause bieten Nährstoffe<br />
und Geschmack<br />
30 BUCHTIPPS<br />
Für euch gelesen<br />
50 VEGAN UND SCHLANK<br />
Acht Tipps gegen<br />
überflüssige Pfunde<br />
56 NICHT ÜBER 42!<br />
Köstliche Einblicke in die<br />
rohvegane Küche<br />
48<br />
Besucht uns auch auf Instagram,<br />
Facebook – und auf<br />
www.vegan-fuer-<strong>mich</strong>.de<br />
Jetzt wird‘s delikat: Feines vom<br />
Grill, aus dem Ofen und zum Picknick<br />
32<br />
OMEGA-3 VEGAN<br />
...weil Leinöl alleine<br />
nicht ausreicht.<br />
Reich an<br />
EPA & DHA<br />
(2.000 mg<br />
Omega-3<br />
täglich)<br />
Pflanzliches<br />
Algenöl<br />
14<br />
Auf einen Tee mit<br />
Zoe Mayer: Als <strong>Vegan</strong>erin<br />
im Bundestag<br />
VEGAN & GENUSS<br />
32 NEUE REZEPTE<br />
Leckere, natürlich rein<br />
pflanzliche Ideen <strong>für</strong><br />
Ofen, Grill und unterwegs<br />
48 TILOS TOFU-TIPPS<br />
Surf and Turf Sandwich<br />
im veganen Tilo Style<br />
60 KLEINE VERSUCHSKÜCHE<br />
Bei Rosa gibt‘s diesmal<br />
Reisnudelsalat und Kalte<br />
Tomaten-Gazpacho<br />
62 PRODUKTTIPPS<br />
Jede Menge vegane<br />
Neuheiten: Für euch<br />
getestet und empfohlen<br />
20<br />
Die neue Ethik:<br />
Glückliche Tiere,<br />
glücklicher Mensch<br />
Umweltschonende<br />
&<br />
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Kultivierung<br />
Höchste Qualität<br />
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veganuary: der vegane<br />
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Auf einen Tee mit der Tierrechtlerin<br />
und Chefin der „<strong>Vegan</strong>uary“-Kampagne<br />
7• 2021<br />
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leben – mit veganer kost<br />
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Alles drin!<br />
Gewinnspiele, Produkt- und<br />
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Rosas Kokos-Kreationen u. v. m.<br />
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5• 2021<br />
Deutschland 4,90€<br />
Öste reich 5,50€ | Schweiz 6,00SFR<br />
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vegane bio-mode<br />
Auf einen Espresso<br />
mit „Bleed“-Chef<br />
Michael Spitzbarth<br />
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Wie die to le Knole<br />
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kurz<br />
MÜLL:<br />
TÖDLICHE GEFAHR<br />
FÜR WILDTIERE<br />
Die Tierrechtsorganisation Peta weist<br />
darauf hin, dass achtlos weggeworfener<br />
Müll <strong>für</strong> Tiere lebensgefährlich<br />
sein kann: Immer wieder verknoten sich<br />
Vögel in Gesichtsmasken, Gummibändern,<br />
Schnüren, Netzen und Teebeutelbändern,<br />
was oft zu einem qualvollen<br />
Tod führt. Blechdosen, Getränke- und<br />
Joghurtbecher sind <strong>für</strong> Katzen, Füchse,<br />
Dachse und andere Wildtiere eine<br />
Gefahr, da diese auf der Suche nach<br />
Essbarem oft versuchen, den Kopf hineinzustecken,<br />
was schlimmstenfalls zum<br />
Ersticken, Verdursten oder Verhungern<br />
führen kann. In Flaschen und Getränkedosen<br />
sterben oft kleine Tiere wie<br />
Käfer, aber auch Mäuse und Spitzmäuse.<br />
und gut<br />
Plastiktüten, Plastikfolie und generell<br />
Verpackungen können nach dem<br />
Nestbau zum Ertrinken der Jungvögel<br />
führen, da das Wasser dann nicht richtig<br />
abfließt. Waschbären, Füchse oder<br />
Marder werden oft überfahren, wenn sie<br />
Verpackungen an oder auf Straßen in<br />
der Hoffnung auf Futter nachjagen. Das<br />
Plastik verstopft außerdem die Mägen<br />
Tiere leiden ganz<br />
besonders unter der<br />
Vermüllung unserer<br />
Landschaft – oft mit<br />
tödlichem Ausgang<br />
und kann da<strong>für</strong> sorgen, dass Tiere verhungern.<br />
Zigarettenstummel können<br />
etwa <strong>für</strong> Füchse oder Wildkaninchen zu<br />
tödlichen Vergiftungen führen. Kaugummis<br />
brauchen fünf Jahre, bis sie verrotten.<br />
Die klebrige Masse kann Tieren den<br />
Magen verschließen, was ebenfalls zum<br />
Verhungern führt.<br />
DREI FRAGEN AN ...<br />
Dr. Michaela Ott, Psychologin<br />
und Referentin <strong>für</strong> Wissenschaft<br />
bei der BKK<br />
Die BKK ProVita gilt als<br />
1. besonders „veganfreundliche“<br />
Krankenkasse. Was bedeutet<br />
das konkret?<br />
Seit 8 Jahren gehört die vegane<br />
Ernährung zu unseren Kernthemen.<br />
Wir kooperieren mit renommierten<br />
Expert:innen aus<br />
der <strong>Vegan</strong>szene und haben unsere<br />
Angebote im Rahmen der<br />
gesetzlichen Möglichkeiten „veganfreundlich“<br />
ausgerichtet. Als<br />
bislang einzige Krankenkasse<br />
gibt es bei uns die Möglichkeit,<br />
über das Bonusprogramm u. a.<br />
Kosten <strong>für</strong> die Überprüfung des<br />
Versorgungsstatus (etwa Vitamin<br />
B12) anrechnen zu lassen. Das<br />
sind in der Regel Leistungen, die<br />
außerhalb des Leistungsspektrums<br />
gesetzlicher Krankenkassen<br />
liegen.<br />
Die BKK ProVita rät ihren<br />
Mitgliedern zu einer 2.<br />
„ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge“.<br />
Das bedeutet …?<br />
Ganzheitliche Gesundheitsvorsorge<br />
heißt <strong>für</strong> uns, den Menschen<br />
mit Körper und Seele in<br />
den Fokus zu stellen. Was nutzt<br />
ein durchtrainierter Körper, wenn<br />
die Seele krank ist? Oder: Einem<br />
chronisch gestressten und unglückseligen<br />
Menschen wird eine<br />
Ernährungsumstellung kaum<br />
gelingen. Gesundheit ist ein<br />
Puzzle aus vielen Teilen: Dazu<br />
gehören eine gesunde Ernährung<br />
genauso wie Entschleunigung<br />
und psychische Balance<br />
im Alltag, ausreichend Bewegung<br />
oder stabile soziale Beziehungen.<br />
Wir sind überzeugt,<br />
dass ein gesunder Lebensstil<br />
zu einem langen und gesunden<br />
Leben maßgeblich beiträgt. Und<br />
das bedeutet Gesundheitsvorsorge<br />
„im großen Stil“! Denn weniger<br />
Fleisch und mehr Gemüse,<br />
Entschleunigung im Alltag und<br />
weniger Konsum sind ein Gewinn<br />
<strong>für</strong> die eigene und die planetare<br />
Gesundheit. Gesundheit<br />
sehen wir als einen Prozess, den<br />
wir aktiv mitgestalten können<br />
und sollten – ein Leben lang!<br />
3.<br />
Stichwort Selbstwirksamkeit:<br />
Wie können wir<br />
Verantwortung <strong>für</strong> uns, unsere<br />
Gesundheit und auch <strong>für</strong> andere<br />
übernehmen?<br />
Das hängt sehr eng mit Selbstwirksamkeit<br />
zusammen. Diese<br />
bezeichnet unser Vertrauen in<br />
die eigenen Kompetenzen. Wer<br />
über viel Selbstwirksamkeit verfügt,<br />
erlebt sein Handeln als<br />
wirksam – und ist eher geneigt,<br />
sich <strong>für</strong> den Klimaschutz zu engagieren<br />
oder regelmäßig Sport<br />
zu treiben. Wer dagegen glaubt,<br />
das eigene Verhalten bringe eh<br />
nichts, wird auch nicht aktiv. Als<br />
Krankenkasse möchten wir Versicherte<br />
bestmöglich in ihrer<br />
Eigenkompetenz und -verantwortung<br />
stärken: Ein gesundheitsbewusster<br />
Lebensstil zahlt<br />
sich aus – <strong>für</strong> die eigene Gesundheit<br />
und die des Planeten!<br />
6 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> XX. 4. <strong>2022</strong> 2019
KOMPLETT TIERFREI IM AUTO<br />
In einem Auto mit<br />
veganer Innenausstattung<br />
sind sämtliche<br />
Oberflächen im<br />
Autoinnenraum aus<br />
Stoff oder Kunstleder<br />
gefertigt, darunter<br />
beispielsweise Sitze,<br />
Lenkrad, Schaltknauf<br />
und Innenverkleidung. Tierische Materialien wie Leder und<br />
Wolle kommen hierbei nicht zum Einsatz. Einer Umfrage der<br />
Tierrechtsorganisation Peta zufolge bieten folgenden Fahrzeughersteller<br />
einzelne Modelle, Kollektionen oder sogar alle<br />
Fahrzeuge standardmäßig bzw. auf Wunsch mit tier- und<br />
tierleidfreiem Interieur an: Citroen, Dacia, Ford, Honda, Jaguar<br />
Land Rover, Kia, Mercedes-Benz, Peugeot, Polestar, Smart,<br />
Tesla, Toyota, Vauxhall und Volvo.<br />
Mehr Infos: www.peta.de/themen/vegane-autos<br />
WARME SNACKS, HAFERDRINK<br />
UND NUN AUCH PORRIDGE:<br />
DEUTSCHE BAHN IMMER VEGANER<br />
Unser Haferbrei fährt jetzt mit 300 km/h durch Deutschland<br />
- in wenigen Sekunden servierbereit und vegan,<br />
perfekt <strong>für</strong> jeden Reisenden“: Für „Haferkater“-Co-Gründerin<br />
Anna Schubert ist die Kooperation Ihres Berliner Unternehmens<br />
mit der Deutschen Bahn natürlich ein Coup, denn das<br />
bereits in vielen deutschen Bahnhöfen vorhandene Take-<br />
Away-Angebot des 2014 gegründeten Porridge-Herstellers<br />
hat es nun vom Bahnsteig in die über 400 Bordrestaurants<br />
der ICEs und ICs geschafft – und leistet einen weiteren Beitrag<br />
zur <strong>Vegan</strong>isierung der Bahn,<br />
nachdem dort seit 1. März bereits<br />
zwei warme vegane Gerichte<br />
von „Planted“ (siehe<br />
Ausgabe 3/22) sowie schon<br />
seit 1. Januar der Oatly-Haferdrink<br />
als Milchalternative<br />
<strong>für</strong> den Kaffee zu haben<br />
sind. Das Apfel-Zimt-Porridge<br />
von Haferkater kostet im Bordbistro<br />
3,90 Euro.<br />
COCKTAILZEIT<br />
MIT 28 BLACK<br />
Der Sommer ist da! Dazu<br />
passt wunderbar dieser<br />
Cocktailtipp zur Zubereitung<br />
eines „28 BLACK<br />
Tequila Mint Smash“.<br />
Zutaten: 9 cl 28 BLACK Limette-Minze,<br />
6 cl Tequila Blanco,<br />
Orange Bitter, Frische Minze,<br />
Limettenscheiben, Eiswürfel<br />
Zubereitung: Tequila, Eiswürfel<br />
und frische Minze in einen Shaker<br />
geben und kräftig schütteln. Den Cocktail in<br />
einen mit Eiswürfeln gefülltes Glas abseihen und<br />
mit 28 BLACK Limette-Minze auffüllen. Mit ein<br />
paar Spritzern Orange Bitter verfeinern und mit<br />
etwas Minze und Limettenscheiben garnieren.<br />
www.28black.com<br />
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Also ran an den Grill und genießen!<br />
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Style (die ultimative Alternative zu Serrano-Schinken<br />
- luftgetrocknet, über Buchenholz geräuchert), <strong>Vegan</strong>er<br />
Grobian (grobe Bratwurst, passt vom Eintopf bis<br />
zur Grillparty), Snacker (in den vier Sorten Sucuk und<br />
Merguez – jeweils neu! – sowie Chili und Chorizo) und<br />
Wheaty FREE (drei Aufschnitte auf Basis von Erbsenprotein:<br />
Lyoner, Pa-<br />
prika-<br />
Lyoner,<br />
Toskana)<br />
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FOTOS: HERSTELLER (21), ISTOCK/ THISISLOVER (1), SHUTTERSTOCK/ ELENADESIGN (1), WIKIMEDIA COMMONS/ LEO NGUYEN (1), WOLFGANG ZWANZGER (1)<br />
8 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong><br />
*Die Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele finden Sie auf der Website
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Thema Künstlerporträt / Beschreibung/ Henri Ruff<br />
10 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Produkt?<br />
Nur ein<br />
Fotokunst als<br />
Systemkritik: Gegen die<br />
Ausbeutung von Tieren<br />
und das Zerfressen<br />
unseres Planeten<br />
ZUR PERSON<br />
„Was ich nicht will, ist ein Leben im<br />
Nihilismus.“ – „Was ich nicht will, ist<br />
ein ‚Starbucks-Leben‘ ausschließlich<br />
aus Konsum und ohne Reflexion“<br />
– „Unpolitisch zu sein ist <strong>für</strong><br />
<strong>mich</strong> eine gruselige Vorstellung.“<br />
Der 19-jährige vegane Künstler und<br />
Klimaaktivist Henri Ruff sucht neue<br />
Wege, den Fokus optisch und plastisch<br />
auf die Krise unseres Planeten<br />
zu richten. Die Kälte der Tierindustrie,<br />
unser Überkonsum und der<br />
Wert des Lebens stehen dabei im<br />
Mittelpunkt.<br />
Mit Fotoprojekten wie „Nur ein<br />
Produkt“ verdeutlicht er sein Anliegen:<br />
„Stell dir vor, du wachst auf in<br />
einer Welt basierend auf Egoismus,<br />
Ausbeutung, Objektifizierung und<br />
Ablehnung. Eine Welt, in der alles<br />
um Konsum, Geld und Macht ringt.<br />
Stell dir vor, du wachst bei deinen<br />
Geliebten auf, mit Träumen zum<br />
Greifen nah. Du kannst alles fühlen.<br />
Henri Ruff (geb. 2003) lebt in Frankfurt<br />
am Main. Er hat das Gymnasium<br />
mit dem Abitur abgeschlossen und<br />
strebt eine Ausbildung im Bereich<br />
Medien/Journalismus an. Sowohl als<br />
Künstler und Schauspieler als auch<br />
als Klimaaktivist engagierte er sich<br />
bereits als Jugendlicher. <strong>Vegan</strong> lebt<br />
er seit März 2020, nachdem er auf<br />
Anraten eines Freunds die Dokumentation<br />
„Dominion“ (YouTube) gesehen<br />
hatte. Seine Fotoserie „Nur ein<br />
Produkt“ entstand mit fotografischer<br />
Unterstützung von Vanessa Mayler<br />
(Instagram: @vanessam.photo).<br />
Instagram: @henriruff<br />
«<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 11
Künstlerporträt / Henri Ruff<br />
Und eines Tages wird dir alles weggenommen.<br />
Deiner Identität entrissen,<br />
dein Wille wird missachtet,<br />
deine Gefühle werden abgelehnt.<br />
Du musst sterben <strong>für</strong> das Begehren<br />
derer, die dir überlegen sind. Sie<br />
beanspruchen dich, und du kannst<br />
nichts dagegen unternehmen. Aber<br />
du kannst alles fühlen.“<br />
„Das ist die Realität von täglich<br />
Millionen von Tieren weltweit, und<br />
du hast einfach nichts damit zu tun.<br />
Oder hast du? Wir Menschen sind<br />
diejenigen, die sich Anderen überlegen<br />
fühlen, die Schwächere ausnutzen.<br />
Allerdings sind wir auch<br />
diejenigen, die es beenden, die Veränderung<br />
und Liebe bringen können.<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt zerfressen<br />
wir unseren Planeten. Konsum, Egoismus<br />
und Kapitalismus haben unser<br />
Leben befallen, die Kontrolle<br />
übernommen. Ich möchte das nicht.<br />
Die Tiere möchten das nicht.“<br />
„Mein Fotoprojekt ist eine<br />
Systemkritik, denn die Ausbeutung<br />
von Mensch und Tier ist in<br />
unserer heutigen Gesellschaft<br />
immer noch fest verankert. Als<br />
<strong>Vegan</strong>er und Tierrechtler möchte<br />
ich meinem Aktivismus Farbe<br />
geben. Kunst ist eindringlich,<br />
kontrovers, die Menschen sollen<br />
sich angesprochen fühlen.“<br />
„Ich verstehe Kunst als<br />
Ausdruck von Wandel."<br />
FOTOS: HENRI RUFF/ VANESSA MAYLER<br />
12 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
„Nur ein Produkt: Ein Produkt, gemacht<br />
<strong>für</strong> unser Vergnügen, Konsum und<br />
Wohlergehen. Ein Produkt ohne<br />
Vergangenheit.<br />
Ein<br />
Produkt ohne<br />
Charakter,<br />
Wille, Emotion.<br />
Ein Produkt,<br />
so leblos wie<br />
das Kissen auf<br />
dem Bett. Doch<br />
was wäre, wenn<br />
dieses Produkt<br />
all dies gehabt<br />
hätte, gewesen<br />
war?"<br />
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.................................
menschen / Interview<br />
Auf einen Tee<br />
… mit Zoe Mayer<br />
In dieser Serie befragt Chefredakteur Dirk Müller Persönlichkeiten aus der<br />
veganen Welt. Im Vordergrund stehen inspirierende Lebensläufe<br />
Hallo Frau Mayer, haben Sie<br />
einen Lieblingstee?<br />
Ja, Jasmintee ist mein Favorit,<br />
gern auch mal als Bubble Tea.<br />
Sie haben bei der Bundestagswahl<br />
2021 das Direktmandat<br />
Karlsruhe-Stadt<br />
gewonnen und im Januar<br />
ihre erste Rede im Plenum<br />
gehalten*. War das sehr<br />
aufregend?<br />
Ein bisschen schon, aber leichte<br />
Nervosität setzt bei mir positive<br />
Energien frei. Und es hat<br />
ja dann auch gut geklappt.<br />
Flächendeckend pflanzliche<br />
Ernährung und Angebote unterstützen,<br />
um eine Wahlfreiheit<br />
zu schaffen <strong>für</strong> alle, die<br />
tierleidfreie, nachhaltige und<br />
klimaschonende Ernährung<br />
wollen – das war die Hauptbotschaft<br />
und ich denke, die<br />
ist auch angekommen.<br />
Klingt idealistisch …<br />
Mit Idealismus allein erreicht<br />
man in der Politik nichts, schon<br />
gar nicht auf Bundesebene,<br />
das stimmt natürlich. Es gibt<br />
viel zu tun, gerade auch im Bereich<br />
<strong>Vegan</strong>ismus und Tierrechte.<br />
Ich folge hier gern dem Rat<br />
meines Parteikollegen Sven<br />
Giegold: Die eigenen Ideale im<br />
Sinn, pragmatisch im Ansatz.<br />
Wie viel Pragmatismus<br />
braucht es denn in Berlin?<br />
Eine ganze Menge, und natürlich<br />
auch Kompromissbereitschaft.<br />
Die Koalition setzt sich<br />
ja nun mal aus drei Parteien mit<br />
teils sehr unterschiedlichen politischen<br />
Vorstellungen zusammen.<br />
Da ist es nur logisch, dass<br />
wir Grünen nicht alle Wünsche<br />
und Ziele im Koalitionsvertrag<br />
unterbringen konnten.<br />
Zum Beispiel?<br />
Zum Beispiel konnten wir unser<br />
Ziel, den Mehrwertsteuersatz<br />
<strong>für</strong> pflanzliche Fleischund<br />
Milchalternativen zu<br />
verringern und die hohen Subventionen<br />
<strong>für</strong> tierische Produkte<br />
abzubauen, in den Koalitionsverhandlungen<br />
so nicht<br />
ZOE MAYER, 26<br />
In Karlsruhe geboren und<br />
aufgewachsen, absolvierte sie<br />
2013 bis 2019 ein Bachelorund<br />
Masterstudium des<br />
Wirtschaftsingenieurwesens am<br />
Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie<br />
(KIT); seit 2019 promoviert sie dort<br />
im Bereich energetischer Sanierung<br />
von Gebäuden. Seit 2010 Mitglied der<br />
Grünen, wurde sie 2014 mit 18 Jahren<br />
jüngstes Mitglied im Karlsruher<br />
Gemeinderat und war dort seit 2019<br />
Fraktionsvorsitzende. 2021 wechselte<br />
sie nach dem Gewinn des Direktmandats<br />
Karlsruhe-Stadt in den Bundestag.<br />
Zoe Mayer ernährt sich vegan, ihre<br />
politischen Schwerpunkte sind Klimaschutz<br />
und Tierschutzpolitik.<br />
durchsetzen. Aber es gibt<br />
trotzdem viele gute Vereinbarungen,<br />
wie den Umbau der<br />
Tierhaltung. In der Landwirtschaft<br />
wollen wir etwa die Anzahl<br />
der gehaltenen Tiere an<br />
die Größe der verfügbaren Flä-<br />
che binden und so mehr Platz<br />
und Auslauf im Freien und Beschäftigung<br />
<strong>für</strong> die Tiere ermöglichen.<br />
Es müssen deutlich<br />
weniger Tiere gehalten werden<br />
als bisher und diesen Tieren ein<br />
wesentlich besseres Leben er-<br />
FOTO: JKAHN PHOTOGRAPHY<br />
62 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
möglicht werden. Außerdem<br />
wollen wir ein verbindliches<br />
Kennzeichen auf tierische Produkte<br />
einführen, das darüber<br />
informiert, wie die Tiere gehalten<br />
wurden. Die Umsetzung<br />
wird hoffentlich noch im laufenden<br />
Jahr gestartet. Es soll<br />
auch ein Abgabesystem <strong>für</strong> tierische<br />
Produkte eingeführt<br />
werden und es fließen erhebliche<br />
Gelder in den verstärkten<br />
heimischen Anbau von Hülsenfrüchten<br />
wie Bohnen, Soja<br />
oder Süßlupine, um mehr<br />
pflanzliche Proteine <strong>für</strong> unsere<br />
Ernährung zu erzeugen. Auf<br />
diesem Weg müssen wir weitergehen.<br />
Es müssen mehr<br />
Pflanzen auf die Teller statt in<br />
den Trog oder Tank.<br />
Von einer biozyklisch-veganen<br />
Landwirtschaft sind<br />
wir noch weit entfernt…<br />
Allerdings! Und da<strong>für</strong> brauchen<br />
wir auch den Druck der<br />
Zivilgesellschaft. Cem (Cem Özdemir,<br />
Bundesernährungs- und<br />
-landwirtschaftsminister) hat<br />
sich ja – auch in eurer Zeitschrift<br />
(Ausgabe 2/22) – dazu<br />
bekannt, dass biozyklisch-veganer<br />
Anbau im Ökolandbau<br />
seinen Platz finden soll. Leider<br />
gibt es dazu keinen Beschluss<br />
der Koalition. Und wie stark<br />
die Lobby der konventionellen<br />
Landwirtschaft ist, erlebe ich<br />
selbst jetzt auch als Mitglied<br />
des Ausschusses <strong>für</strong> Ernährung<br />
und Landwirtschaft: Dort ist<br />
der Anteil an Landwirten hoch<br />
und die Bereitschaft zur Veränderung<br />
überschaubar. Ein Umdenken<br />
vor dem Hintergrund<br />
von Klimawandel, Artensterben<br />
und Tierleid sehe ich dort nur in<br />
sehr kleinen Schritten. Weitere<br />
„Es müssen mehr Pflanzen auf die Teller<br />
statt in den Trog oder Tank!“<br />
Beschlüsse sind ohnehin auf EUund<br />
globaler Ebene dringend geboten,<br />
denn gerade die landwirtschaftliche<br />
Tierhaltung ist so<br />
klimaschädlich wie kaum ein anderer<br />
Bereich weltweit.<br />
Sind Sie eigentlich die einzige<br />
<strong>Vegan</strong>erin im Bundestag?<br />
Also in unserer Fraktion sind wir<br />
mindestens zu viert, sonst ist<br />
mir aber niemand bekannt. Bei<br />
uns gibt es allerdings auch sehr<br />
viele Vegetarier*innen.<br />
Bekommt man denn was<br />
<strong>Vegan</strong>es in den Bundestagskantinen?<br />
Fleisch ist immer noch die Regel.<br />
Es gibt aber täglich zumindest<br />
eine vollwertige vegetarische<br />
Hauptspeise und ein<br />
pflanzliches Salatbuffet. Insgesamt<br />
muss das vegane und vegetarische<br />
Angebot in seiner<br />
Qualität noch deutlich zunehmen.<br />
Wir entwickeln – wir, das<br />
sind Renate Künast, einige andere<br />
Kolleg*innen und ich –<br />
zurzeit eine Initiative, um das<br />
Kantinenessen nachhaltiger zu<br />
machen und auch <strong>für</strong> mehr<br />
Bioqualität zu sorgen. Leider<br />
hinkt hier auch die Deutsche<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung der<br />
Realität hinterher und sollte<br />
dringend ihre Standards aktualisieren.<br />
Das würde Kantinen<br />
und Mensen in ganz Deutschland<br />
motivieren, mehr pflanzliche<br />
Angebote zu schaffen.<br />
Hier wie dort mahlen die Mühlen<br />
langsam, in den Bundestagskantinen<br />
auch wegen teils<br />
sehr langfristiger Catering-Ver-<br />
träge. Immerhin gibt es seit<br />
kurzer Zeit Essen in Mehrweg-<br />
Behältern zum Mitnehmen.<br />
Und damit fahren Sie dann<br />
mit dem Auto in Ihre Berliner<br />
Wohnung?<br />
Nein! Ich habe gar keinen Führerschein<br />
und bin in der Regel<br />
mit Fahrrad oder ÖPNV unterwegs.<br />
Die Strecke Karlsruhe-<br />
Berlin und zurück – das verteilt<br />
sich bei zwei Sitzungswochen<br />
im Monat etwa halbe-halbe –<br />
fahre ich immer mit der Bahn.<br />
Wie sind Sie eigentlich<br />
selbst vegan geworden?<br />
Dazu gibt es eine sehr frühe<br />
Kindheitserinnerung: Ich war 5<br />
oder 6, als wir im Urlaub in<br />
Spanien am Meer waren und<br />
mit Keschern Fische fingen,<br />
um sie in ein Aquarium zu setzen.<br />
Meine Mutter musste<br />
kurz weg und beauftrage<br />
<strong>mich</strong>, einen Fisch im Netz meines<br />
Keschers zu beaufsichtigen.<br />
Als sie wiederkam, war<br />
der Fisch tot. Ich hatte ihn offenbar<br />
nicht knapp unter, sondern<br />
knapp über der Wasseroberfläche<br />
gehalten. Für <strong>mich</strong><br />
brach eine kleine Welt zusammen,<br />
und von nun an wollte<br />
ich Tiere beschützen und jedenfalls<br />
nicht mehr essen. Als<br />
Teenager habe ich <strong>mich</strong> dann<br />
gemeinsam mit vegetarischen<br />
Freundinnen auch gegen Tierquälerei<br />
und <strong>für</strong> unser Tierheim<br />
in Karlsruhe eingesetzt; vegan<br />
wurde ich dann mit 18, zu Beginn<br />
meines Studiums. Das<br />
war einfach die logische Folge.<br />
Wie konsequent vegan<br />
leben Sie denn?<br />
Schon sehr. Ich achte auch bei<br />
Kleidung, Körperpflege usw. auf<br />
vegane Produkte. Nicht ganz<br />
hundertprozentig höchstens bei<br />
Second Hand oder wenn sich<br />
im Café in einem Stück Kuchen<br />
z. B. Biohonig befindet.<br />
Was halten Sie denn von<br />
den Fortschritten im Bereich<br />
„Clean Meat“, also<br />
gezüchtetem Fleisch aus<br />
einer einzigen Zelle?<br />
Ein sehr spannendes Thema<br />
mit viel Potenzial! Mittlerweile<br />
gibt es ja Verfahren ohne Verwendung<br />
von Kälberserum,<br />
also ganz ohne Tierleid. Hier<br />
möchte ich möglichst noch in<br />
diesem Jahr einige interessante<br />
Startups kennenlernen und mir<br />
ein Bild vom Forschungs- und<br />
Entwicklungsstand machen.<br />
Nicht nur im Bereich „Clean<br />
Meat“ soll übrigens die von der<br />
Koalition geplante Agentur <strong>für</strong><br />
Transfer und Innovation „DATI“<br />
dabei helfen, ökologische, soziale<br />
und technologische Innovationen<br />
insbesondere an den<br />
Hochschulen in Zusammenarbeit<br />
mit Startups zu fördern.<br />
Es gibt also genügend Anlass,<br />
um nicht an der Langsamkeit<br />
des Berliner Politikbetriebs<br />
zu verzweifeln?<br />
Auf jeden Fall! Ich bin ein zuversichtlicher<br />
Mensch, der an<br />
Veränderung glaubt. Und je<br />
mehr Druck aus der Gesellschaft<br />
kommt pro Klimaschutz,<br />
Nachhaltigkeit, tierleidfreies<br />
Handeln, desto schneller wird<br />
sich auch die Politik bewegen.<br />
* www.gruene-bundestag.de/<br />
parlament/bundestagsreden/<br />
ernaehrung-und-landwirtschaft-3<br />
«<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 63
vegan kochen / Interview<br />
Heute<br />
AM HERD<br />
RESTAURANT KAISERHÜTTN,<br />
BONN<br />
Sonja van Ommen<br />
In ihrem Bonner Restaurant<br />
„Kaiserhüttn“ setzt Sonja<br />
van Ommen ganz auf österreichisch-bayerische<br />
Küche,<br />
mit herzhaften Spezialitäten<br />
wie Kaiserschmarrn, Käsespätzle<br />
und Leberkäse – natürlich<br />
rein pflanzlich.<br />
VORSPEISE<br />
Rote Linsensuppe<br />
Tipp<br />
Etwas gemahlenen<br />
Kreuzkümmel und<br />
frischen Koriander<br />
zum Anrichten!<br />
<strong>für</strong> 4 Portionen<br />
ZUTATEN:<br />
• 50 ml Rapsöl<br />
• 150 g Zwiebeln, klein geschnitten<br />
• 8 g Knoblauch, klein geschnitten<br />
• 120 g Karotten, klein geschnitten<br />
• 100 g Lauch, klein geschnitten<br />
• 50 g Sellerie, klein geschnitten<br />
• 330 g rote Linsen<br />
• 50 g Tomatenmark<br />
• 10 g Salz<br />
• 1,5 l Wasser<br />
1. Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Sellerie in<br />
Öl ca. 5 Minuten leicht anbraten.<br />
2. Linsen waschen und dazugeben, kurz mit<br />
anbraten. Dabei ständig gut umrühren.<br />
3. Tomatenmark und Salz dazu geben.<br />
4. Mit 1,5 l Wasser aufgießen und sofort gut<br />
umrühren.<br />
5. Die Suppe ca. 15 Minuten köcheln lassen<br />
und anschließend pürieren.<br />
16 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
HAUPTSPEISE<br />
Knusprige Haferbratlinge mit bayerischem Kartoffelsalat<br />
INTERVIEW<br />
INTERVIEW: BEATE FÖRSTER<br />
„Freude am Essen!“<br />
<strong>für</strong> 4 Portionen<br />
ZUTATEN FÜR HAFERBRATLINGE:<br />
• 250 g Haferflocken Kleinblatt<br />
• 40 g Röstzwiebeln<br />
• 1 mittelgroße Karotte<br />
• 550 g Wasser<br />
• 20 g Gemüsebrühe<br />
• eine Messerspitze Chili<br />
• Senf<br />
ZUTATEN FÜR BAYERISCHEN KARTOFFELSALAT:<br />
• 1 kg festkochende Kartoffeln<br />
• 400 g Wasser<br />
• 15 g Gemüsebrühe<br />
• 60 g Apfelessig<br />
• 8 g Salz<br />
• 1 mittelgroße Zwiebel<br />
• 30 g Rapsöl<br />
• Schnittlauch<br />
Tipp<br />
Bratlinge und<br />
Kartoffelsalat mit einem<br />
Klecks Senf servieren.<br />
Guten Appetit!<br />
1. Für die Haferbratlinge das Wasser, Gemüsebrühe<br />
und Chili aufkochen und einige Minuten<br />
köcheln lassen. Herd ausschalten. Haferflocken,<br />
Röstzwiebeln und die fein geriebene Karotte in einer<br />
Schüssel mischen und zur Suppe geben. Alles<br />
gut vermischen und abkühlen lassen, bis man daraus<br />
ca. 100 g schwere Bratlinge formen kann.<br />
2. Die Kartoffeln mit Schale weich kochen. Abgießen,<br />
auskühlen lassen und so warm wie möglich<br />
schälen und fein schneiden.<br />
3. Für die Salatsauce das Wasser, Brühe, Essig<br />
und Salz aufkochen, gut vermischen und heiß<br />
über die geschnittenen Kartoffeln schütten. Die<br />
Zwiebel in kleine Würfel schneiden und zum Salat<br />
geben, alles gut vermischen.<br />
4. Den Kartoffelsalat eine halbe Stunde ziehen lassen,<br />
dann das Öl dazugeben, vermischen und mit<br />
Schnittlauch anrichten. Unser bayerischer Kartoffelsalat<br />
schmeckt noch lauwarm am besten.<br />
5. Die vorbereiteten Bratlinge in etwas Fett von<br />
beiden Seiten knusprig anbraten.<br />
Liebe Frau van Ommen, was<br />
bieten Sie auf Ihrer Karte an?<br />
Der Kaiserschmarrn und die<br />
Käsespätzle stehen im Mittelpunkt<br />
bei uns. Ich komme aus der Nähe<br />
vom Chiemsee und versuche<br />
immer wieder, bayerisch-österreichische<br />
Gerichte zu veganisieren.<br />
Das war ein großer Wunsch, als ich<br />
vegan wurde: Meine Lieblingsgerichte<br />
wie Kaiserschmarrn,<br />
Käsespätzle und Leberkässemmel<br />
möchte ich weiterhin gerne essen!<br />
Die Kaiserhüttn steht daher vor<br />
allen Dingen <strong>für</strong> Freude am Essen<br />
– und unsere Gerichte sollen ganz<br />
einfach richtig gut schmecken.<br />
Bratkartoffeln sind der Renner,<br />
Burger gibt es auch – und eine Auswahl<br />
an veganen Torten. Das<br />
Restaurant gibt es erfreulicherweise<br />
schon seit sieben Jahren. Der<br />
Name ist vom Klassiker Kaiserschmarrn<br />
abgeleitet.<br />
Was war die größte Herausforderung?<br />
Es war schwierig, <strong>für</strong> den<br />
Kaiserschmarrn Milch und Eier zu<br />
ersetzen. Als ich vor acht Jahren<br />
meine Ernährung auf vegan<br />
umstellte, hatte ich null Erfahrung<br />
mit der veganen Küche. Und ich<br />
selbst bin ja keine gelernte Köchin.<br />
Mit der Gastronomie hatte ich<br />
zwar schon Erfahrung, aber als<br />
Betriebsleiterin. Da war der<br />
Kaiserschmarrn dann schon eine<br />
große Herausforderung. Richtig<br />
geklappt hat es erst, als ich<br />
komplett auf bio umgestellt habe<br />
– also alle Zutaten wie Zucker,<br />
Mandeln, Rosinen und Mehl.<br />
Sie legen Wert auf Bio-Zutaten ...<br />
Ich bin ein großer Fan von<br />
Bio-Produkten – vor allem mit Blick<br />
auf unsere Mutter Erde. Daher<br />
unterstütze ich auch die weltweite<br />
Kampagne „Save Soil“ zur Rettung<br />
unserer Böden.<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 17
vegan kochen / Interview<br />
Wie sind Sie zur <strong>Vegan</strong>erin<br />
gewonnen?<br />
Das ist wirklich eine extreme<br />
Geschichte: Ich war schon<br />
jahrelang in der gehobenen<br />
Gastronomie tätig und hatte<br />
immer mit starker Neurodermitis<br />
zu kämpfen. Das war wirklich<br />
schlimm – diese Schmerzen,<br />
dieses Kratzen bis zum Blut. Die<br />
Ärzte waren ratlos und meinten,<br />
ich müsse mit der Krankheit leben.<br />
Doch dann habe ich das Buch<br />
„Peace Food“ von Ruediger Dahlke<br />
gelesen und zu meiner Familie<br />
gesagt: Ich lebe jetzt vegan – und<br />
mein Partner hat sofort mitgemacht!<br />
Es war dann ein Herantasten<br />
– mit einem ersten Tofurührei<br />
usw. Und siehe da: Alles hat<br />
geschmeckt – und innerhalb einer<br />
Woche war ich geheilt! Kein Jucken<br />
mehr, kein Kratzen, keine offenen<br />
Stellen. Dabei empfinde ich vegane<br />
Ernährung nie als Verzicht,<br />
sondern als Geschenk: Das<br />
Geschenk ist meine Gesundheit!<br />
Welches Feedback erhalten<br />
Sie von Ihren Gästen?<br />
Sehr gutes. Die Nicht-<strong>Vegan</strong>er<br />
sagen: Hätten wir gar nicht<br />
gedacht, dass das so lecker<br />
schmeckt. Es kommen viele<br />
Familien, die glücklich satt<br />
werden. Das freut <strong>mich</strong> immer<br />
besonders. Und es gibt viele, die<br />
nach dem Besuch sagen: Ich<br />
probiere die vegane Ernährung<br />
jetzt zu Hause auch mal aus.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>für</strong><br />
die Zukunft?<br />
Dass die Menschen bewusster<br />
essen, sowohl <strong>für</strong> ihre Gesundheit<br />
als auch <strong>für</strong> die Umwelt und die<br />
Tiere. Es tut sich schon was, aber<br />
es muss deutlich mehr werden.<br />
Kaiserhüttn<br />
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53111 Bonn<br />
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<strong>für</strong> ca. 20–25 Stück<br />
ZUTATEN:<br />
• 75 g weiche Margarine (z. B. Alsan)<br />
• 120 g Zucker<br />
• 10g Vanillezucker<br />
• 2 Eiersatz (10 g von Biovegan, gibt es im<br />
Bioladen)<br />
• 100 ml Mineralwasser mit Kohlensäure<br />
(Sprudelwasser )<br />
• 400 g Seidentofu<br />
• 450 g Mehl<br />
• 1 Prise Salz<br />
• 30 g Backpulver<br />
• Hocherhitzbares Öl (Albaöl)<br />
Tipp<br />
Die fertigen<br />
Quarkbällchen ohne<br />
Zucker, da<strong>für</strong> mit<br />
weißer Schokolade<br />
überziehen!<br />
DESSERT<br />
<strong>Vegan</strong>e „Quarkbällchen“<br />
1. Margarine, Zucker und Vanillezucker gut mixen.<br />
2. Eiersatz (10 g) mit Sprudelwasser verrühren,<br />
5 Min. stehen lassen und zur Margarine geben.<br />
3. Seidentofu dazu mischen.<br />
4. Mehl mit einer Prise Salz und Backpulver gut<br />
unterheben und den Teig eine halbe Stunde im<br />
Kühlschrank ruhen lassen.<br />
5. Hocherhitzbares Öl, wir nehmen Albaöl, sehr<br />
heiß werden lassen. Das Öl muss sprudeln, wenn<br />
man die „Quarkbällchen“ reinlegt. Wir stechen<br />
die Quarkbällchen mit einem kleinen Eisportionierer<br />
ab und drücken die Masse in das Öl.<br />
6. Immer wieder wenden und nach ca. 5 Minuten<br />
sind die leckeren Quarkbällchen fertig.<br />
7. In Puderzucker oder Kristallzucker drehen.<br />
FOTOS: TOFUBLOCK PHOTOGRAPHY (1), MATTHIAS VOGT (3)<br />
18 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Die perfekte Auszeit – mit Fuze Tea!<br />
ADVERTORIAL<br />
Du kannst gerade eine Auszeit gebrauchen, möchtest<br />
neue Energie tanken und dich dabei erfrischen? Die<br />
Fusion von Fuze Tea – aus Tee, Frucht und Kräutern –<br />
sorgt dabei <strong>für</strong> das perfekte Geschmackserlebnis! Doch<br />
dass es bei Fuze Tea noch auf viel mehr<br />
als nur den erfrischenden Geschmack<br />
ankommt, weiß Linda Wenninger,<br />
Brand Manager bei Coca-Cola<br />
Deutschland (Interview unten).<br />
Couscous-Salat mit Zitrone<br />
und Tee-Vinaigrette im Glas<br />
ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN<br />
FÜR DEN COUSCOUS:<br />
• 200 g Couscous<br />
• 200 ml Gemüsebrühe<br />
• 1 TL Kreuzkümmel<br />
• 1/2 TL Kurkuma<br />
• 1 Dose Kichererbsen<br />
• 2 Frühlingszwiebeln<br />
• 4 Zweig(e) Minze<br />
• 1 Bund Koriander<br />
• 100 g grüne Oliven (entsteint)<br />
• 1 Gurke<br />
• 80 g Datteln<br />
• 80 g Salzzitronen<br />
• Salz, Pfeffer<br />
• 4 EL Olivenöl<br />
FÜR DIE TEE-VINAIGRETTE:<br />
• 3 EL Fuze Tea Schwarzer Tee Zitrone<br />
• 1 Schalotte<br />
• 1/2 Bio-Zitrone<br />
• 5 EL Olivenöl<br />
• 1 TL Agavendicksaft<br />
• 1 TL Senf<br />
• Salz, Pfeffer<br />
1. Gemüsebrühe aufkochen. Couscous mit Kreuzkümmel<br />
und Kurkuma in einer Schüssel mischen und mit<br />
heißer Brühe übergießen. Alles verrühren, abdecken und<br />
quellen lassen.<br />
2. Kichererbsen abgießen und abspülen. Frühlingszwiebeln<br />
waschen und fein hacken. Minze und Koriander<br />
hacken. Grüne Oliven halbieren. Gurke waschen, vierteln<br />
und klein schneiden. Datteln und Salzzitronen fein<br />
hacken. Alles mit dem Couscous in einer großen Schüssel<br />
vermengen.<br />
3. Für die Vinaigrette Schalotte schälen und sehr fein<br />
würfeln. Zitrone waschen, Schale abreiben und Saft<br />
auspressen. Mit restlichen Zutaten <strong>für</strong> die Vinaigrette<br />
verquirlen.<br />
4. Zum Mitnehmen Couscous-Salat in Einmachgläser<br />
füllen und zum Servieren mit Vinaigrette vermengen.<br />
Tee, Frucht und Kräuter –<br />
Fuze Tea ist also vegan?<br />
Ja, Fuze Tea eignet sich <strong>für</strong> eine<br />
vegane Ernährungsweise und ist<br />
der perfekte Mix aus feinem Tee-<br />
Extrakt und köstlichem Fruchtsaft<br />
aus Konzentrat. Die Sorten<br />
Schwarzer Tee Pfirsich Holunderblüte<br />
und Schwarzer Tee Himbeere<br />
Minze sind außerdem zuckerfrei<br />
und die Sorten Pfirsich Hibiskus,<br />
Mango Kamille und Limette Minze<br />
sind zudem kalorienarm.<br />
Stammen die Teeblätter<br />
<strong>für</strong> Fuze Tea aus nachhaltiger<br />
Herstellung?<br />
Wir haben uns dazu verpflichtet,<br />
dass die Teeblätter, die wir <strong>für</strong> die<br />
Produktion von Fuze Tea verwenden,<br />
aus Betrieben mit dem Rainforest<br />
Alliance Siegel stammen.<br />
Diese Betriebe müssen hohe<br />
landwirtschaftliche Standards<br />
erfüllen, die zum Schutz der Artenvielfalt<br />
und der natürlichen<br />
Ressourcen beitragen und sich<br />
positiv auf die Lebensgrundlage<br />
und das Wohlbefinden der<br />
Mitarbeiter*innen, deren Familien<br />
und der Region auswirken.<br />
Was ist die<br />
Rainforest Alliance TM ?<br />
Die Rainforest Alliance TM ist eine<br />
internationale Non-Profit-Organisation,<br />
die an der Schnittstelle<br />
von Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft<br />
ansetzt. Sie hat das<br />
Ziel, verantwortungsbewusstes<br />
Handeln zum neuen Selbstverständnis<br />
zu machen. Die Organisation<br />
setzt sich mit ihren Partnern<br />
<strong>für</strong> eine Welt ein, in der<br />
Mensch und Natur im Einklang<br />
miteinander leben. Dies soll<br />
durch eine Veränderung<br />
der Landnutzungs- und<br />
Geschäftspraktiken<br />
sowie das Verbraucherverhalten<br />
erreicht werden.<br />
Weitere Informationen<br />
zur Rainforest<br />
Alliance TM<br />
unter: https://<br />
www.rainforestalliance.org/<br />
GEWINNEN!<br />
Wir verlosen ein Festivalpackage mit<br />
Campingstuhl und Weekender sowie<br />
10 erfrischende Pakete mit Fuze Tea<br />
(verschiedene Sorten) – <strong>für</strong> den<br />
entspannten Genuss unterwegs!<br />
TEILNAHME FÜR ALLE GEWINNSPIELE:<br />
www.vegan-fuer-<strong>mich</strong>.de/heft/gewinnspiele<br />
Teilnahmeschluss: 31.7.<strong>2022</strong>*<br />
* Die Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele<br />
finden Sie auf der Website<br />
Linda Wenninger,<br />
Brand Manager<br />
Der Inhalt klingt super,<br />
aber sind die Verpackungen<br />
auch nachhaltig?<br />
Die PET-Flaschen von Fuze Tea<br />
wurden im vergangenen Jahr<br />
vollständig auf rPET umgestellt<br />
– also recyceltes PET. Seit Frühjahr<br />
2021 sind die beiden Sorten<br />
Schwarzer Tee Pfirsich und<br />
Schwarzer Tee Zitrone auch in<br />
der 0,3l-Mehrweg-Glasflasche<br />
erhältlich.
Thema wissen / Beschreibung<br />
Mensch-Tier-Schöpfung<br />
Plädoyer <strong>für</strong> eine<br />
neue ethik<br />
Warum wir einen anderen Umgang mit<br />
der Schöpfung brauchen. Auch vor dem<br />
Hintergrund des Klimawandels<br />
von Daniela Böhm<br />
Tiere sind nicht auf dieser Erde, um vom Menschen<br />
benutzt zu werden, sondern haben als fühlende<br />
Lebewesen ihren eigenen Lebenszweck. Die Konsequenzen,<br />
die durch ein anthropozentrisches Weltbild<br />
entstehen, sind verheerend. Für die Tiere, die Mitwelt<br />
und den Menschen selbst“ – deutliche Worte, die die<br />
Philosophin, Publizistin und Tierrechtlerin Dr. Friederike<br />
Schmitz im Rahmen des Kirchentages „Mensch-Tier-<br />
Schöpfung“ in Dortmund (www.mensch-tier-schöpfung.<br />
de) wählte, um den Irrweg der Unterwerfung der Tiere<br />
durch den Menschen zu verdeutlichen.<br />
Die Verirrung beginnt nach Überzeugung der 40-jährigen<br />
Dozentin, die bereits im Jahr 2011 Mitinitiatorin eines<br />
Appells von mehr als 300 Wissenschaftlern <strong>für</strong> den<br />
Ausstieg aus der Massentierhaltung war, mit der Wortschöpfung<br />
„Nutztier“. Diese stehe <strong>für</strong> Diskriminierung,<br />
durch die bestimmte Arten im Tierreich die ganz großen<br />
Verlierer sind, und dies in einer im Grunde unfassbaren<br />
Größenordnung: Allein in Deutschland wurden 2021<br />
20 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Kühe als Milchmaschinen:<br />
Unsere Gesellschaft<br />
hat den Respekt und die Demut<br />
vor dem Leben verloren<br />
tio. Ita coristdolorum fuga.<br />
Nestibus quatem fac<br />
perum quiaspernam reium<br />
nullab incia<br />
nt parum aut odignatquam,<br />
illorum incia sequae<br />
con cus nus aut<br />
ipictin pedi doluptasita<br />
iundaero offictur, odigent,<br />
que qui ium videlesci to<br />
ma ipsapie ndipsam quiatiae<br />
dolorum que voluptat<br />
mo esenimporum con<br />
cum aut eum autsfggete4<br />
Leistung als einziger Wert:<br />
Ist eine falsche<br />
Tierethik das Spiegelbild<br />
unserer falschen<br />
Humenethik?<br />
knapp 760 Millionen Tiere getötet – eine horrende Zahl,<br />
hinter der sich ebenso viele Einzelschicksale verbergen.<br />
Streicheln oder töten?<br />
willkürliche unterscheidung<br />
Um welche Lebewesen handelt es sich dabei eigentlich?<br />
Für Dr. Friederike Schmitz ebenso wie <strong>für</strong> viele andere<br />
Tierrechtler ist dies die entscheidende Frage und zugleich<br />
der Anlass, den Ausstieg aus der sogenannten<br />
Nutztierhaltung zu fordern – denn die Unterscheidung<br />
zwischen reinen „Nutztieren“ und unseren geliebten<br />
Haustieren sei im Grunde willkürlich: Schweine sind intelligent<br />
und neugierig, besitzen ein komplexes soziales<br />
Verhalten, spielen und wühlen gerne – all das sagt man<br />
auch über Hunde. In der herkömmlichen Nutztierhaltung<br />
können die allermeisten Tiere ihre persönlichen<br />
Bedürfnisse jedoch nicht ausleben; diese meist in keiner<br />
Weise artgerechte Tierhaltung bedinge somit immense<br />
körperliche und seelische Leiden.<br />
Ein Leiden, das mit gesellschaftlichen, moralischen<br />
Überzeugungen überhaupt nicht vereinbar sei, denn<br />
den meisten Menschen sei es durchaus nicht egal, wie<br />
wir mit Tieren umgehen. Es gebe weitgehend einen moralischen<br />
Konsens in der Gesellschaft – und nicht etwa<br />
nur unter Tierrechtlern –, dass wir Tieren ohne gewichtigen<br />
Grund kein Leiden oder Schäden zufügen sollen. »<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 21
wissen / Mensch-Tier-Schöpfung<br />
XXXXXXXX<br />
Schwein gehabt? Die<br />
Differenzierung zwischen<br />
Haus- und „Nutztieren“<br />
lässt die Bedürfnisse fühlender<br />
Geschöpfe außer Acht<br />
Doch gibt es überhaupt einen solchen gewichtigen<br />
Grund? „Wir können auch ohne Fleisch, Milch und Eier<br />
gut leben, das beweisen viele vegan lebende Menschen,<br />
und das ist auch schon in der Wissenschaft angekommen.<br />
Und wir können eine Landwirtschaft ohne Nutztierhaltung<br />
betreiben“, bezieht die Philosophin und<br />
Autorin diverser Sachbücher klar Stellung.<br />
Jenseits aller ethischen Fragen flankieren handfeste<br />
Gründe der Ökologie und des Klimaschutzes die Notwendigkeit<br />
einer veganen Wende, die allmählich ins<br />
öffentliche Bewusstsein dringen: Etwa, dass ein Kilo<br />
Rindfleisch 10.000 Liter Trinkwasser verbraucht und 14<br />
Kilogramm CO 2<br />
verursacht – das entspricht einer Autofahrt<br />
von 100 Kilometern. Bei einem Kilo Butter sind es<br />
sogar 24 Kilogramm CO 2<br />
. Hinzu kommt: Das freigesetzte<br />
Methangas in der sogenannten Nutztierhaltung ist<br />
rund 20-mal schädlicher als CO 2<br />
.<br />
Ob es um das Klima geht, den immensen Flächenverbrauch,<br />
das Leid der Tiere oder die Zerstörung der<br />
Umwelt: Bei all diesen schlimmen Folgen stellt sich die<br />
Tierrechtlerin die Frage, wie das Ganze überhaupt noch<br />
existieren kann – doch um dieses System zu durchbrechen,<br />
brauche es veränderte politische Bedingungen.<br />
Zwar sei auch der Konsument gefragt, doch die Politik<br />
sei es, die eine massive Förderung der Tierhaltungsindustrie<br />
seitens staatlicher Institutionen oder durch<br />
entgangene Steuergelder (verminderte Mwst. auf Tierprodukte<br />
in Höhe von rund 13 Milliarden Euro jährlich)<br />
zu verantworten hat. Wo<strong>für</strong> eigentlich?<br />
klimachaos, neue pandemien:<br />
Gewaltige risiken<br />
Mehr „Tierwohl“ und zehn Prozent „Stufe 3“ bis 2<strong>04</strong>0<br />
(was nicht einmal ganz Biohaltung entspricht), und dies<br />
ohne einen expliziten Abbau der Tierbestände: Das fordert<br />
die Borchert-Kommission, die noch in der Zeit der<br />
großen Koalition unter der damaligen Landwirtschaftsministerin<br />
Julia Klöckner (CDU) entstand. Ist das angemessen<br />
<strong>für</strong> die so dringend notwendige Veränderung?<br />
Die Antwort kann nur ein klares und deutliches Nein<br />
sein, ebenso wenig sind diejenigen Forderungen ausreichend,<br />
die der Ampel-Koalitionsvertrag zum Klimaschutz<br />
vorsieht. Dort heißt es unter anderem, dass sich<br />
die Entwicklung der Tierbestände an der Fläche orientieren<br />
und in Einklang mit den Zielen des Klima-, Gewässer-<br />
und Emissionsschutzes gebracht werden solle.<br />
Für die Einhaltung der planetaren Grenzen braucht es<br />
aber laut Konzept der EAT Lancet Kommission, einem<br />
internationalen Forschungsteam, einen Abbau von mindestens<br />
75 Prozent, so Friederike Schmitz: „Die Gefahr<br />
FOTOS: ÄRZTE GEGEN TIERVERSUCHE (1), HANNES JUNG (1),<br />
ISTOCK/ BALWAN (1)/ BRANEX (1)/ JESP62 (1)/ LEONSBOX (1), PRIVAT (1)<br />
22 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
<strong>für</strong> den Klimaschutz und das Risiko neuer Pandemien<br />
sind so gewaltig, dass es unvernünftig ist, die Chancen,<br />
die im Abbau der Tierbestände liegen, nicht zu nutzen.<br />
Und solange Tiere kommerziell genutzt werden, bedeutet<br />
das immer große Einschränkungen und Leid. Es gibt<br />
unvermeidbare Widersprüche zwischen dem ökonomischen<br />
Zweck, den Tiere erfüllen sollen, und ihren Bedürfnissen.“<br />
neues denken und<br />
mehr sozialer druck<br />
Doch wie kann die Ernährungswende gelingen? Zum einen,<br />
so Schmitz, sei es wichtig, das Framing (also den<br />
Deutungsrahmen) zu ändern, auch seitens der Politik:<br />
Die Ernährungswende müsse zu einer gemeinsamen<br />
Aufgabe werden, in der es nicht mehr nur um die persönliche<br />
Freiheit des einzelnen Konsumenten geht. Die<br />
Umstellung des Angebots in öffentlichen Kantinen und<br />
ein Werbeverbot <strong>für</strong> Tierprodukte etwa seien hier<strong>für</strong><br />
sinnvolle Maßnahmen. Und wie auch beim Kohleausstieg<br />
wäre ein Ausstiegsplan aus der sogenannten Nutztierhaltung<br />
mit schrittweisem Abbau der Tierbestände<br />
sinnvoll, der Tierhalter unterstützt, wenn sie aus dem<br />
System aussteigen, keine Erlaubnis <strong>für</strong> Neubauten oder<br />
Erweiterungen vorsieht sowie eine Verschärfung von<br />
Tierschutzauflagen inklusive konsequenter Kontrollen<br />
und Sanktionen.<br />
Damit all dies möglich wird, brauche es aber eine<br />
noch viel entschlossenere soziale Bewegung <strong>für</strong> die Tiere,<br />
die sich da<strong>für</strong> stark macht, diese als unsere Gegenüber<br />
zu sehen, als fühlende Individuen, und nicht als<br />
Lieferanten <strong>für</strong> Fleisch, Milch oder Eier. Die Motivation<br />
liege auf der Hand: „Es gibt keine relevanten Unter-<br />
Über<br />
Friederike<br />
Schmitz<br />
Friederike<br />
Schmitz<br />
(geb. 1982 in<br />
Kiel) ist Autorin,<br />
Referentin und<br />
Trainerin mit den<br />
Schwerpunkten<br />
Ethik und Politik der Mensch-Tier-Beziehung,<br />
landwirtschaftliche Tierhaltung, Klimagerechtigkeit<br />
und Agrarwende, Wissenschaftsreflexion<br />
und -kommunikation sowie Logik und Argumentation.<br />
Sie promovierte in Philosophie und war<br />
mehrere Jahre in Forschung und Lehre an verschiedenen<br />
Universitäten beschäftigt. Sie veröffentlichte<br />
u.a. den Sammelband „Tierethik.<br />
Grundlagentexte“ (Suhrkamp Verlag) sowie „Tiere<br />
essen – dürfen wir das?“ (Metzler Verlag).<br />
Zu ihren Schwerpunktthemen bietet Friederike<br />
Schmitz Workshops und Vorträge <strong>für</strong> diverse<br />
Zielgruppen an.<br />
Im Herbst <strong>2022</strong> wird ihr neues Buch mit<br />
dem Titel „Anders satt: Wie der Ausstieg<br />
aus der Tierindustrie gelingt“ im Ventil Verlag<br />
erscheinen.<br />
Die neuen Wheaty Aufschnitte<br />
- in 3 leckeren Sorten!<br />
„Olorer jacomo uno<br />
due tres Id etconsequae<br />
volori temchicae del“<br />
AUf<br />
Basis von<br />
Erbsenprotein<br />
kindname vorname aus musterstadt<br />
»<br />
«<br />
BUs biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
BUs biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
aus niateserent uqui suis,<br />
ja jiall biateli unsirat<br />
wheaty.de<br />
online-Verweistext: http://www.familie.de/xxxxxxxxx/ X. 2019 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 23
wissen / Mensch-Tier-Schöpfung<br />
schiede zwischen Menschen und empfindungsfähigen<br />
Tieren, mit deren Hilfe man begründen könnte, dass<br />
Menschen ein Grundrecht auf Leben haben, aber empfindungsfähige<br />
Tiere nicht.“<br />
dürfen Christen tiere essen?<br />
Simone Horstmann setzt als katholische Theologin<br />
mit ihren Diskursen wichtige Akzente, wenn es um das<br />
Thema Kirche und Tiere geht. Sie plädiert immer wieder<br />
– so auch im Rahmen des Kirchentages „Mensch-<br />
Tier-Schöpfung“ in Dortmund – <strong>für</strong> „DOGmatik“ anstelle<br />
von Dogmatik und bezeichnet ihr Wortspiel als Ausdruck<br />
theologischer Verzweiflung. Auch würden ihr die<br />
theologischen Selbstverständlichkeiten langsam abhandenkommen:<br />
„Man glaubt, als christlicher Mensch<br />
automatisch auf der Seite der Guten zu stehen, aber gerade<br />
die Beschäftigung mit anderen Tieren lehrt, dass<br />
dies ein großer Trugschluss sein kann.“<br />
Die Schöpfungstheologie würde den Tieren nicht gerecht<br />
werden. Teilweise kämen sie gar nicht darin vor<br />
oder nur marginal, so Simone Horstmann, die daraus<br />
die Frage ableitet: „Ist dieser Begriff nicht eher Teil des<br />
Problems als Teil der Lösung?“ Denn die Rede von der<br />
Schöpfung werde theologisch oft verstanden als eine<br />
Schöpfungsordnung, in der die Tiere dem Menschen untergestellt<br />
sind. So habe Thomas von Aquin (1225 – 1274)<br />
als einer der bedeutendsten Kirchenlehrer des Mittelalters<br />
ausdrücklich daraus abgeleitet, dass es daher kein<br />
Unrecht sei, Tiere zu töten. Die Folge dieser Sichtweise<br />
seien Begriffe wie ‚Nutztier‘, und als<br />
Theologin sei es ihr auch wichtig,<br />
darauf hinzuweisen,<br />
wie stark religiöse<br />
Deutungsmuster<br />
sprachlich verfasste<br />
Äußerungen<br />
einer<br />
gewalthaltigen<br />
Beziehung<br />
beeinflussen.<br />
Der<br />
An der Zukunft der Versuch,<br />
Tiere entscheidet von der<br />
sich die Zukunft klassischen<br />
der Menschheit<br />
Dogmatik<br />
zur DOGmatik<br />
zu<br />
Über<br />
Simone<br />
Horstmann<br />
Simone Horstmann<br />
(geb. 1984) promovierte<br />
zum Thema<br />
„Ethik der Normalität.<br />
Zur Evolution<br />
moralischer Semantik in der Moderne“ und ist<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut <strong>für</strong><br />
Katholische Theologie an der Technischen Universität<br />
Dortmund. Sie hat mehrere Bücher zum<br />
Verhältnis von Theologie und Tierrechtsanliegen<br />
publiziert, zuletzt „Religiöse Gewalt an Tieren“<br />
(2021) und „Interspezies Lernen. Grundlinien<br />
interdisziplinärer Tierschutz- und Tierrechtsbildung“<br />
(2021).<br />
Simone Horstmann lebt in Unna gemeinsam mit<br />
einem Menschen, zwei Katzen, drei Hunden und<br />
sechs Hühnern.<br />
kommen, sei ein Paradigmenwechsel und werde der<br />
Theologie viel abverlangen. „Wir müssen voraussetzen,<br />
dass die Tradition, in der man als Christ oder Christin<br />
steht, weitgehend ungebrochen anthropozentrisch ist.“<br />
Dabei könne die Theologie sehr viel davon lernen, die<br />
an sie gerichteten Vorwürfe in Bezug auf ihr Verhältnis<br />
Mensch-Tier ernst zu nehmen. Dabei bezieht sich<br />
Simone Horstmann auf eine Aussage der amerikanischen<br />
Moralphilosophin Christine M. Korsgaard: „Dass<br />
menschliche Wesen wichtiger als andere Tiere sind, ist<br />
eine Überzeugung, der ihr religiöses Erbe auf der Stirn<br />
geschrieben steht.“<br />
Simone Horstmann plädiert <strong>für</strong> eine andere Lesart<br />
der Schöpfung, nicht triumphal im Sinne eines Unterwerfungsauftrages,<br />
sondern im Sinne von Verantwortung<br />
und Bescheidenheit. Der Mensch müsse sich<br />
zurücknehmen und erkennen, dass unser heutiges Verständnis<br />
vom „Nutztier“ zu nichts anderem geführt<br />
habe als zu einer „grauenhaften Form der Sklavenhaltung“.<br />
Es sei längst überfällig, diesen Weg zu verlassen<br />
und im Sinne christlicher Nächstenliebe umzukehren. «<br />
24 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Die Stars<br />
auf dem<br />
Grill!<br />
NEU<br />
<strong>Vegan</strong> &<br />
heiß drauf!<br />
Die rein pflanzliche Alternative <strong>für</strong> deine Grillparty<br />
Grillstabil ohne Aluschale und herzhaft mariniert<br />
Auch aus der Pfanne ein Genuss<br />
Simply V – iss einfach besser!
Wissen / Microgreens<br />
Microgreens<br />
Winzige Gärten im eigenen Zuhause bieten Nährstoffe und<br />
Geschmack <strong>für</strong> die pflanzliche Kreativküche<br />
von alexandra kuchenbaur<br />
Mit Microgreens züchten? Eine geniale urbane<br />
Gartenidee <strong>für</strong> die eigenen vier Wände! Im<br />
Gegensatz zu Sprossen, die als gekeimte<br />
Samen ohne grünen Stängel geerntet werden, lässt<br />
man Microgreens bis zu dem Stadium wachsen, in<br />
dem sich die kleine Pflanze mit Stängel und wenigen<br />
Blättchen entwickelt hat. Die Mikro-Pflänzchen<br />
werden also sehr jung geerntet. Der Begriff „Greens“<br />
umfasst die ganze Palette an Gemüsepflanzen und<br />
Kräutern, aber auch Getreide und Hülsenfrüchte<br />
gelingen mit etwas Übung im kreativen Zwerggarten.<br />
Die grünen Keimlinge tragen die geballte Energie in<br />
sich, die die Pflanze zum Wachsen benötigt. Der Anteil<br />
an Vitalstoffen ist in Microgreens deutlich höher als<br />
in der gleichen Menge der erwachsenen Pflanze. So<br />
drängen sich auf dichtem Raum B-Vitamine <strong>für</strong> die<br />
Nerven, Vitamin A <strong>für</strong> Haut und Augen, Vitamin C<br />
<strong>für</strong> unser Immunsystem, blutbildendes Eisen, entzündungshemmendes<br />
Zink, knochenbildendes Kalzium<br />
und aufbauende Aminosäuren. Alle Microgreens<br />
können es mit ihren Inhaltsstoffen locker mit den<br />
bekannten Superfoods aufnehmen.<br />
26 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Urbane Küche der Zukunft Ein riesiger Vorteil<br />
gegenüber dem herkömmlichen Pflanzenanbau ist die<br />
Einfachheit und große Platzersparnis im Anbau der<br />
bescheidenen grünen Zwerge. Einige Schälchen auf der<br />
Fensterbank, ein bisschen Anzuchterde und Samen in<br />
guter Bioqualität reichen schon, um die Vitalstoffwunder<br />
heranzuziehen. Natürlich kann man sich auch mit<br />
einer Top-Ausstattung versorgen: Es gibt automatisch<br />
bewässerte Pflanzboxen, fertige Saatpads, Homegrowing<br />
Sets im Pappkarton bis hin zu vollautomatischen Indoor-<br />
Gärten mit Beleuchtung. Man darf sich aber ruhig trauen,<br />
nach dem Motto „Keep it simple“ vorzugehen, denn<br />
der Anbau der kleinen Pflänzchen ist denkbar einfach.<br />
Wichtig ist gutes Saatgut in Bioqualität, denn minderwertige<br />
Samen fangen schnell zu schimmeln und<br />
faulen an. Gerade <strong>für</strong> Anfänger eignen sich hervorragend<br />
schnellwachsende Pflanzen wie Kresse, Senf,<br />
Rucola, Salate, Brokkoli, Brunnenkresse, Buchweizen,<br />
Rettich, Radieschen, Koriander, Rotkohl, Blumenkohl,<br />
Basilikum. Große und harte Samen wie Hülsenfrüchte<br />
Microgreens<br />
machen schon<br />
optisch Lust<br />
auf mehr – und sind<br />
enorm gesund<br />
Nur sprühen,<br />
nicht gießen: Die<br />
Pflänzchen mögen<br />
es feucht, wollen<br />
aber nicht ertrinken<br />
und Getreide müssen über Nacht acht bis zwölf Stunden<br />
in einem Glas Wasser eingeweicht werden, bevor<br />
sie zur Aussaat kommen. Schleimbildner wie kleine<br />
Kresse-, Rucola- und Chiasamen werden besser trocken<br />
verwendet, denn sie bilden beim Einweichen gallertartige<br />
Klumpen, die man kaum ausbringen kann.<br />
Frischekick auf kleinstem Raum Siebschalen eignen<br />
sich hervorragend zur Aussaat von besonders kleinen<br />
Samen wie Kresse. Sie sind als „Kressesiebe“ im Handel,<br />
können aber auch <strong>für</strong> andere kleine Samen verwendet<br />
werden. Sie kommen ohne Erde oder dergleichen zur<br />
Anzucht aus. Für andere Samen kann jede flache Schale<br />
benutzt werden, die greifbar ist, seien es Aufzuchtschalen<br />
mit Bodenlöchern, Pflanzentopfuntersetzer oder<br />
dekorative flache Schälchen ohne Löcher. Füllen Sie<br />
die Schale etwa drei Zentimeter hoch mit feiner Bio-<br />
Anzuchterde (diese ist besonders nährstoffreich und<br />
deshalb erste Wahl) oder alternativ mit einer Kokos- oder<br />
Hanfmatte (erhältlich in Gartenmärkten). Sogar mehrere<br />
Lagen feuchtes Küchenkrepp können verwendet werden.<br />
Die Anzuchtfläche muss glatt und eben sein. Am<br />
besten wird das Substrat vor dem Aussäen gewässert,<br />
damit die Samen beim Gießen nicht weggespült werden.<br />
Säen Sie die Samen auf das Anzuchtmedium aus und<br />
drücken Sie diese leicht an. Die Samen sollten dicht liegen,<br />
aber nicht übereinander. Befeuchten Sie dann Ihr<br />
Saatgut intensiv mit einer Sprühflasche. Bei Lichtkeimern<br />
werden die Schälchen anfangs mit Frischhaltefolie<br />
abgedeckt, Dunkelkeimer werden mit etwas Erde<br />
oder einer weiteren Schale bedeckt. Am wohlsten fühlt<br />
sich die Aussaat auf einem warmen, hellen Fensterbrett<br />
ohne direkte Sonnenbestahlung auf einem kleinen Podest.<br />
Dieses garantiert eine bessere Luftzirkulation. Im<br />
Winter könnte die Fensterbank zu kühl sein, da finden<br />
sich andere helle Plätze. »<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 27
Wissen / Microgreens<br />
Für die Hege und<br />
Pflege braucht<br />
es weder viel<br />
Platz noch<br />
großen Aufwand<br />
Je vielfältiger,<br />
desto ansprechender<br />
bereichern frische<br />
Microgreens<br />
jede Tafel<br />
Einfach und anspruchslos Nun wird das Saatgut<br />
zweimal täglich gelüftet und gleichmäßig befeuchtet.<br />
Zum Wässern eignet sich ausschließlich frisches,<br />
zimmerwarmes Leitungswasser, das über eine Sprühflasche<br />
aufgebracht wird. Eine Gießkanne würde die<br />
Samen ertränken. Die Pflanzen mögen es feucht, aber<br />
nicht nass, sonst entsteht Schimmel oder Fäulnis.<br />
Es darf sich also auf keinen Fall Staunässe bilden.<br />
Manche der Pflänzchen<br />
bilden ein<br />
feingliedriges weißes<br />
Wurzelwerk an<br />
der Erdoberfläche,<br />
das mit Schimmel<br />
nichts zu tun hat.<br />
Wenn sich nach<br />
drei bis vier Tagen<br />
kleine Pflänzchen<br />
entwickelt haben,<br />
kann man die Abdeckung<br />
entfernen.<br />
Die Zeit bis zur Ernte<br />
ist sehr unterschiedlich. Microgreens von Erbsen<br />
können bereits nach acht bis fünfzehn Tagen geerntet<br />
werden, bei Amarant braucht man bis zu fünf Wochen<br />
Geduld. Im Schnitt sind Microgreens nach zwei bis drei<br />
Wochen erntebereit. Wenn sich nach den Keimblättern<br />
sichtbare Blattpaare ausgebildet haben und die Microgreens<br />
etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter groß sind,<br />
sind sie erntereif. Schneiden Sie die Pflänzchen etwa<br />
fingerbreit über der Erde ab und verzehren Sie sie frisch.<br />
Geschmackliche Entdeckung Nach der Ernte muss<br />
das Gefäß gut gereinigt und das Anzuchtmedium erneuert<br />
werden, denn die entwickelten Wurzeln geben<br />
zum Teil wachstumshemmende Stoffe ab. Übrigens: Bei<br />
Microgreens konzentrieren sich nicht nur die Nährstoffe<br />
auf engstem Raum – sie sind auch wahre Geschmacksexplosionen.<br />
Die kleinen Powerpakete schmecken würzig<br />
bis scharf und um ein Vielfaches intensiver als die<br />
ausgewachsene Pflanze. Dabei sind die kleinen Pflänzchen<br />
wunderschön anzusehen, machen fit und munden<br />
großartig. Kein Wunder, dass man sich in Anbau, Pflege<br />
und Ernte regelrecht verlieben kann! «<br />
FOTOS: ISTOCK/ AARON007 (1)/ ALEKSANDR DOVJANSKIJ (1)/ ANASTASIIA POKLIATSKA (1)/ DASHEK (1)/ EGAL (2)/<br />
EKATERINA (1)/ FABRIKACR (1)/ FLYINGV43 (1)/ HELIN LOIK-TOMSON (1)/ PETERHERMESFURIAN (2)( PIXELELFE (1)<br />
28 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Anzüchten leicht gemacht: Microgreens <strong>für</strong> Anfänger<br />
Keimsaat<br />
optimale<br />
Tipps<br />
Wirkung<br />
Temperatur<br />
Alfalfa<br />
Lichtkeimer<br />
Brokkoli<br />
Dunkelkeimer<br />
Buchweizen<br />
Lichtkeimer<br />
Kresse<br />
Lichtkeimer<br />
Rettich und<br />
Radieschen<br />
Dunkelkeimer<br />
Rucola<br />
Dunkelkeimer<br />
18-20° C Hülsenfrucht: vor Verzehr<br />
ist kurzes Erhitzen<br />
zu empfehlen. Nach<br />
frühestens 7 Tagen essbar<br />
(dann ist der natürliche<br />
Giftstoff Canavanin<br />
abgebaut).<br />
18-20° C Kann roh und gegart<br />
verzehrt werden.<br />
18-19° C Falls sich zu viel<br />
Schleim bildet: abspülen<br />
und auf ein Kressesieb<br />
verteilen.<br />
18-22° C Schleimbildner, deshalb<br />
auf einem Kressesieb<br />
anzüchten.<br />
18-20° C Gute Begleiter <strong>für</strong><br />
andere Microgreens:<br />
Wirkstoffe hemmen<br />
die Bildung schädlicher<br />
Keime.<br />
18-22° C Auf dem Kressesieb anzüchten.<br />
Es bilden sich<br />
weiße Mikrowurzeln,<br />
diese nicht mit Schimmel<br />
verwechseln!<br />
Hilfreich in den Wechseljahren,<br />
unterstützt das<br />
Immunsystem, kann das<br />
Krebsrisiko senken.<br />
Der krebsfeindliche Wirkstoff<br />
Sulforaphan ist im<br />
Keimling 10 bis 100-mal<br />
höher als in der ausgewachsenen<br />
Pflanze.<br />
Glutenfreies Pseudogetreide.<br />
Reich an Mineralstoffen<br />
und B-Vitaminen.<br />
Enthaltene Senföle wirken<br />
entzündungshemmend,<br />
keimtötend und<br />
verdauungsfördernd.<br />
Enthalten Senföle. Krebsfeindliche,<br />
verdauungsfördernde,<br />
entschlackende<br />
und antibakterielle<br />
Wirkung.<br />
Enthält Senföle, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente<br />
und Vitamine wie A, K, C,<br />
E, B1, B2 und Folsäure.<br />
Senf<br />
Lichtkeimer<br />
18-22° C<br />
Hervorragender Begleiter<br />
<strong>für</strong> andere Keim-<br />
Wichtige Heilpflanze.<br />
Antibiotisch, entgiftend<br />
linge.<br />
und krebsvorbeugend.<br />
Hilfreich bei Erkältungen,<br />
Fieber, Rheuma.<br />
Weizen<br />
Dunkelkeimer<br />
18-22° C Frisches Weizengras<br />
ist das gekeimte erste<br />
Blatt der Weizenpflanze,<br />
das reich an Vitamin<br />
A, E und C ist, zudem<br />
an Eisen, Kalzium, Kalium<br />
und Folsäure.<br />
Chlorophyll entgiftet,<br />
stärkt das Immunsystem<br />
und verbessert die<br />
Sauerstoffbilanz im Körper.<br />
Enthaltenes Lutein<br />
schützt unsere Augen vor<br />
oxidativem Stress.
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Anwendung (Salben, Cremes, Haarpflege…)<br />
erläutert. Mit ausführlicher<br />
Einleit ung über Kräuter und die Methoden<br />
der Heilmittelherstellung.<br />
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30 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> X. 4. <strong>2022</strong> 2019
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die Laufschuhe rauszuholen. Aber uff,<br />
das ist ja doch ganz schön anstrengend!<br />
Keine Sorge: Wenn du dranbleibst, wird<br />
es nach einigen Einheiten leichter. Was neben einem<br />
Laufplan helfen kann: Die passende Ernährung. Wie<br />
kannst du vegan deine Ausdauer verbessern? Hier<br />
sind unsere drei besten Tipps.<br />
3<br />
UNGEWÖHNLICHE TIPPS FÜR<br />
VEGANE AUSDAUERSPORTLER<br />
1. LEISTUNG PUSHEN MIT GUMMIBÄRCHEN<br />
Kohlenhydrate sind bei hohem Laufpensum<br />
wichtig, da sich dabei die Glykogenspeicher<br />
leeren. Das kann zu Leistungseinbußen führen.<br />
Je nach Dauer und Intensität des Laufs<br />
kann eine insgesamt hohe gezielte Kohlenhydrat-Zufuhr<br />
deine Leistung positiv beeinflussen.<br />
Zu den kohlenhydratreichen pflanzlichen<br />
Lebensmitteln gehören (Süß-)Kartoffeln, Kürbis,<br />
Reis, (Pseudo-)Getreide, Gemüse, Obst,<br />
Hülsenfrüchte.<br />
Je näher zum Lauf die Mahlzeit liegt, desto<br />
mehr solltest du auf kurzkettige Kohlenhydrate,<br />
etwas Protein, wenig Ballaststoffe und Fette<br />
setzen. Also beispielsweise Marmeladen-Toast,<br />
Gummibärchen oder<br />
Reisflocken mit einem Proteinshake.<br />
2. WIEVIEL WASSER DU WIRKLICH<br />
BRAUCHST<br />
Schwitzen ist ein wichtiger Schutzmechanismus<br />
deines Körpers, kann aber zu Leistungseinbußen<br />
führen. Bei intensiven Ausdauerbelastungen<br />
gilt die Empfehlung von etwa 0,4–0,8 l Flüssigkeitszufuhr<br />
pro Stunde. Wenn deine Einheiten<br />
über 90 Minuten dauern oder mit hohen<br />
Schweißverlusten und Glykogenabbau einhergehen:<br />
Dann sind mit Natrium angereicherte hypotone<br />
bis isotone Getränke mit Kohlenhydratzusätzen<br />
sinnvoll. Empfehlenswert sind Getränke,<br />
die 30–60 g Kohlenhydrate pro Stunde liefern<br />
und mit 400–1100 mg Natrium (z. B. über Salz)<br />
pro Liter versetzt sind. Gut zu wissen: Andere<br />
Zusätze, wie weitere Mineralstoffe, Vitamine<br />
oder Amino- und Fettsäuren, sind in der Regel<br />
nicht notwendig. Sie sind ungeeignet zur Rehydration<br />
oder sogar leistungsmindernd.<br />
3. NICHT NUR FÜR GROSSE<br />
MUCKIS WICHTIG: PROTEINE<br />
Auch die Proteinaufnahme ist wichtig <strong>für</strong> Ausdauersportler.<br />
In Studien wurde bei ih-nen<br />
durch höheren Proteinkonsum (1–3 g/kg Körpergewicht)<br />
ein positiver Effekt auf die Kraft,<br />
Körperzusammensetzung, Regeneration und<br />
kardiovaskuläre Faktoren beobachtet. Gute vegane<br />
Proteinquellen sind Tofu, Tempeh, Sojaschnetzel,<br />
Hülsenfrüchte und Proteinpulver.<br />
FOTOS: ADOBESTOCK/ WOMUE (1), PRIVAT (1)<br />
Barbara Beil ist Fachdozentin und Expertin <strong>für</strong> vegane Sporternährung bei ecodemy, einer<br />
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genuss / Rezepte<br />
Feines <strong>für</strong> zu Hause<br />
und unterwegs<br />
Cola-Süßkartoffel- Tacos mit Mais-Salsa<br />
Für 4 Personen<br />
1 EL Sonnenblumenöl 2 mittelgroße<br />
Süßkartoffeln, geschält und gewürfelt<br />
(à 1 cm) 1⁄2 TL gemahlener Zimt<br />
1⁄2 TL Chiliflocken 300 ml Cola 1 EL<br />
BBQ-Sauce (vegan) 400 g Kidneybohnen<br />
(aus der Dose), abgeseiht und abgespült<br />
1 kleine Handvoll Koriandergrün,<br />
grob zerpflückt 1 gute Prise geräuchertes<br />
Meersalz 8 knusprige Taco<br />
Shells zum Servieren<br />
Für die Mais-Salsa<br />
200 g Mais (aus der Dose), abgeseiht<br />
und abgespült 1 kleine rote Zwiebel,<br />
geschält und fein gewürfelt frisch gepresster<br />
Saft von 1⁄2 Bio-Limette<br />
1. Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen,<br />
die Süßkartoffeln zugeben und bei mittlerer<br />
bis hoher Hitze 5 Minuten braten, bis sie allmählich<br />
etwas weich werden. Zimt und<br />
Chiliflocken unterrühren.<br />
2. Cola und BBQ-Sauce zugießen und<br />
15–20 Minuten köcheln lassen, bis die<br />
Cola eingekocht und die Sauce klebrig<br />
ist. Die Kidneybohnen zugeben und gut<br />
vermengen. Mit dem Koriandergrün bestreuen<br />
und mit geräuchertem Meersalz<br />
abschmecken.<br />
3. Für die Salsa Mais und rote Zwiebel vermengen<br />
und den Limettensaft unterrühren.<br />
4. Süßkartoffeln und Bohnen auf die Taco<br />
Shells verteilen und mit der Mais-Salsa krönen.<br />
Sofort servieren.<br />
VEGAN EXPRESS<br />
Katy Beskow,<br />
Ars Vivendy,<br />
20 Euro,<br />
160 Seiten<br />
FOTOS: ARS VIVENDY/ LUKE ALBERT (2)<br />
32 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Sloppy Joes mit<br />
schwarzen Bohnen<br />
Für 4 Personen<br />
1 EL Sonnenblumenöl 2 rote Paprikaschoten,<br />
fein gewürfelt 6 Frühlingszwiebeln,<br />
grob gehackt 2 TL Rohrohrzucker 2 TL geräuchertes<br />
Paprikapulver 1 Prise gemahlener<br />
Zimt 800 g schwarze Bohnen (aus der<br />
Dose), gut abgeseiht und abgespült 4 EL<br />
Tomatenmark 4 EL BBQ-Sauce (vegan)<br />
4 Hamburgerbrötchen, horizontal halbiert<br />
1 gute Prise geräuchertes Meersalz 1 Avocado,<br />
geschält, entkernt und in Scheiben geschnitten<br />
1 kleines Bund Rucola<br />
1. Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Paprikaschoten<br />
und Frühlingszwiebeln zugeben und bei mittlerer<br />
bis hoher Hitze 2–3 Minuten braten, bis die Paprika<br />
allmählich weich werden. Zucker, Paprikapulver<br />
und Zimt einrühren und das Gemüse 1 weitere Minute<br />
braten.<br />
2. Schwarze Bohnen, Tomatenmark und BBQ-<br />
Sauce zufügen und 10 Minuten köcheln lassen.<br />
Dabei häufig umrühren, damit nichts anhaftet.<br />
3. In der Zwischenzeit die Hamburgerbrötchen<br />
leicht grillen oder toasten.<br />
4. Die Bohnenmischung mit Meersalz abschmecken<br />
und auf den Hamburgerhälften verteilen.<br />
Mit Avocadoscheiben und Rucola belegen und sofort<br />
servieren.<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 33
genuss / Rezepte<br />
Tikka-<br />
Blumenkohlspieße<br />
Für 4 Personen<br />
250 g ungesüßter Sojajoghurt 1 EL mittelscharfe<br />
Currypaste (ohne Milchprodukte)<br />
1⁄2 TL gemahlene Kurkuma 1⁄2 TL Chilipulver<br />
1 Blumenkohl, in ca. 32 mundgerechte<br />
Röschen zerteilt frisch gepresster Saft von<br />
1⁄4 Bio-Zitrone 1 rote Chilischote, entkernt<br />
und fein geschnitten 1 kleine Handvoll Koriandergrün,<br />
zerpflückt 1 Prise Meersalz<br />
1. Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen und 8 Holzspieße in kaltem Wasser einweichen.<br />
2. Sojajoghurt, Currypaste, Kurkuma und Chilipulver<br />
in einer großen Schüssel gründlich verquirlen.<br />
Die Blumenkohlröschen portionsweise in die Joghurtmischung<br />
tauchen, sodass sie rundum gut<br />
bedeckt sind.<br />
3. Jeweils ca. 4 Blumenkohlröschen auf 1 Holzspieß<br />
stecken und die Spieße auf Backbleche verteilen.<br />
25–30 Minuten backen, bis die Röschen<br />
weich sind und allmählich gut anbräunen.<br />
4. Vorsichtig aus dem Backofen holen und mit<br />
Zitronensaft beträufeln. Mit Chili, Koriandergrün<br />
und 1 Prise Salz bestreuen.<br />
FOTO: ARS VIVENDY/ LUKE ALBERT<br />
34 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Tipp<br />
Wer möchte, kann zusätzlich<br />
etwas vegane saure Sahne<br />
in die Wrapfüllung geben.<br />
Für mehr Würze können Chiliflocken<br />
oder Sriracha<br />
zugegeben werden.<br />
Wraps mit Gold-Nuggets und Bohnencreme<br />
Für 4 Personen<br />
Zubereitungszeit: 40 Min.<br />
1 Pck. Bauckhof VeggieMix Gold-Nuggets<br />
3 EL Bauckhof Paniermehl Mais 220 ml<br />
Wasser 1 EL Schwarzkümmelsamen<br />
2 mittelgroße Süßkartoffeln 2 Dosen<br />
schwarze Bohnen 1 TL gemahlener Kreuzkümmel<br />
1 Zitrone 2 EL vegane saure Sahne<br />
1 Prise Salz 1 Prise Pfeffer 2 Handvoll<br />
Feldsalat 1 rote Paprika 1 Bund Schnittlauch<br />
Sonnenblumenöl zum Anbraten<br />
8 kleine Wraps (alternativ 4 große)<br />
1. Den VeggieMix Gold-Nuggets in einer Schüssel<br />
mit Wasser vermengen. Kurz ziehen lassen, dann<br />
mit feuchten Händen zu kleinen Nuggets formen.<br />
Die Nuggets in einer Mischung aus Mais-Paniermehl<br />
und Schwarzkümmelsamen wenden.<br />
2. Die Süßkartoffeln schälen und in ca. 0,5 cm<br />
dicke Streifen schneiden. Im Ofen bei 180 Grad<br />
Ober-/Unterhitze ca. 10 Minuten backen.<br />
3. Schwarze Bohnen abgießen und abspülen.<br />
Mit gemahlenem Kreuzkümmel und Saft der Zitrone<br />
pürieren. Es dürfen noch Stückchen vorhanden<br />
sein. Die saure Sahne untermengen und<br />
alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
4. Feldsalat putzen und waschen. Paprika waschen<br />
und in Streifen schneiden. Schnittlauch in<br />
Röllchen schneiden.<br />
5. Die Gold-Nuggets in einer heißen Pfanne in<br />
reichlich Sonnenblumenöl bei mittelhoher Hitze<br />
von allen Seiten goldgelb anbraten.<br />
6. Kurz vor dem Servieren die Wraps mit wenig<br />
Wasser befeuchten und nach Packungsanleitung<br />
kurz erhitzen. Mit der Bohnen-Creme bestreichen,<br />
mit Feldsalat, Paprika, Süßkartoffel,<br />
Gold-Nuggets und Schnittlauchröllchen füllen,<br />
falten, aufrollen und genießen.<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 35
genuss / Rezepte<br />
DEFTIG VEGAN<br />
MEDITERRAN,<br />
Anne-Katrin Weber,<br />
Becker Joest<br />
Volk Verlag,<br />
32 Euro,192 Seiten<br />
Spanische<br />
Kartoffel-Tortilla<br />
Für 6 Portionen<br />
600 g vorwiegend festkochende oder festkochende<br />
Kartoffeln 2 Zwiebeln 1–2 Knoblauchzehen<br />
7 EL Olivenöl Salz schwarzer<br />
Pfeffer aus der Mühle 100 g Kichererbsenmehl<br />
1 gute Prise gemahlene Kurkuma 1 TL<br />
edelsüßes Paprikapulver 1–2 Prisen geräuchertes<br />
Paprikapulver (Pimentón de la Vera)<br />
1⁄2 TL Kala Namak (nach Belieben) 1 TL<br />
Backpulver 1 EL Essig (z. B. Weißweinessig)<br />
2–3 Stängel Fenchelgrün (oder glatte<br />
Petersilie)<br />
1. Kartoffeln schälen und in etwa 3 mm dünne<br />
Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren<br />
und in dünne Scheiben schneiden Knoblauchzehe(n)<br />
schälen und fein hacken.<br />
2. In einer beschichteten Pfanne (Ø 24 cm) 4 EL<br />
Olivenöl erhitzen und die Kartoffelscheiben darin<br />
8–10 Minuten bei kleiner bis mittlerer Hitze anbraten.<br />
Zwiebeln dazugeben und etwa 5 Minuten mit<br />
anbraten, beides soll nicht oder nur ganz leicht<br />
bräunen. Knoblauch kurz mit andünsten. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen und in eine Schüssel geben.<br />
3. Kichererbsenmehl, Kurkuma, beide Paprikapulver,<br />
Kala Namak (falls verwendet), 1 TL Salz, Backpulver,<br />
Essig und 350 ml kaltes Wasser kräftig und<br />
klümpchenfrei verrühren. Kichererbsenteig zu den<br />
Kartoffeln in die Schüssel geben und vermischen.<br />
4. Restliches Olivenöl in die Pfanne gießen, die Tortillamasse<br />
hineingeben und bei kleiner bis mittlerer<br />
Hitze etwa 8 Minuten stocken lassen, bis die Tortilla<br />
an den Rändern leicht gebräunt ist. Dann auf einen<br />
großen Teller gleiten lassen, gewendet in die<br />
Pfanne geben und von der anderen Seite noch<br />
etwa 5 Minuten zu Ende backen. Vor dem Herausnehmen<br />
mit einem Pfannenwender prüfen, ob die<br />
Tortilla sich vom Pfannenboden löst. Zum Abkühlen<br />
auf ein Schneidebrett gleiten lassen.<br />
5. Inzwischen das Fenchelgrün abbrausen, trocken<br />
schütteln und fein hacken. Die noch warme Tortilla<br />
in sechs Stücke schneiden und mit Fenchelgrün bestreuen.<br />
FOTOS: BECKER JOEST VOLK VERLAG/ WOLFGANG SCHARDT<br />
36 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Spaghetti mit Frühlingszwiebel, Hummus und geröstetem Sesam<br />
Für 2 Portionen<br />
Zubereitungszeit: ca. 30 Min.<br />
250 g ALB-GOLD Hartweizen Spaghetti<br />
FÜR DAS HUMMUS:<br />
1 Dose Kichererbsen (Abtropfgewicht 265 g)<br />
100 ml kaltes Wasser<br />
1–2 Knoblauchzehen<br />
Saft von einer 1 Zitrone<br />
½ TL Salz<br />
½ TL Kreuzkümmel, gemahlen<br />
120 g Tahini (Sesammus, ungesalzen)<br />
1–2 EL Olivenöl<br />
FÜR DAS TOPPING:<br />
½ Bund Frühlingszwiebeln<br />
1 rote Peperoni<br />
2 EL Sesam<br />
FÜR DAS HUMMUS:<br />
1. Kichererbsen abgießen. 50 ml Kichererbsenwasser auffangen und ein<br />
paar Kichererbsen als Deko aufbewahren. Alles zur Seite stellen.<br />
2. Saft von einer Zitrone, geschälte Knoblauchzehe und Salz<br />
Tipp in den Mixer geben, mixen.<br />
Das Hummus lässt sich 3. Sesammus hinzugeben und ordentlich durchmixen.<br />
in einem Glas, gut verschlossen,<br />
ohne weiteres zugießen. Es sollte eine helle, sämige Masse entstehen.<br />
Langsam das kalte Wasser und das Kichererbsenwasser<br />
einige Tage im Kühlschrank<br />
aufbekümmel<br />
hinzugeben und gut durchmixen. Mit Salz und Zit-<br />
4. Im letzten Schritt die Kichererbsen, Olivenöl und Kreuzwahrenronensaft<br />
abschmecken. Je nach Konsistenz noch etwas kaltes<br />
Wasser untermixen.<br />
FÜR DAS TOPPING:<br />
1. Die Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. 2 EL zur Seite<br />
stellen. Etwas Olivenöl in eine Pfanne geben und restliche Ringe darin andünsten.<br />
2. Peperoni waschen, ggf. Kerne entfernen und in feine Streifen, Würfel<br />
oder Ringe schneiden.<br />
3. Sesam in einer Pfanne vorsichtig anrösten und zur Seite stellen.<br />
4. Spaghetti nach Packungsanleitung in reichlich kochendem Salzwasser<br />
bissfest kochen.<br />
5. Anschließend heiße Spaghetti mit den Frühlingszwiebelringen mischen.<br />
Dann mit Hummus anrichten, mit den restl. Frühlingzwiebelringen, Peperoni<br />
und geröstetem Sesam garniert servieren.<br />
FOTOS: GXXXXXXXX<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 37
genuss / Rezepte<br />
Tofu-Kebab mit Minze-<br />
Joghurt-Sauce<br />
Für 2 Portionen<br />
FÜR DIE SPIESSE :<br />
250 g fester Tofu (Natur) 1 Knoblauchzehe<br />
2 EL Olivenöl 1 TL Agavensirup 1 EL Tomatenmark<br />
1 TL gemahlener Kreuzkümmel<br />
1 TL scharfes Paprikapulver 1⁄2 TL geräuchertes<br />
Paprikapulver (Pimentón de la Vera) Salz<br />
1⁄2 grüne Paprika 1⁄2 rote Paprika 1 rote<br />
Zwiebel 50 g Kirschtomaten<br />
FÜR DIE SAUCE:<br />
3–4 Stängel Minze 1 Knoblauchzehe<br />
150 g veganer Joghurt einige Spritzer Zitronensaft<br />
Salz schwarzer Pfeffer (Mühle)<br />
38 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong><br />
1. Für die Spieße den Tofu zwischen zwei Lagen<br />
Küchenpapier gut trocken tupfen, dann in 2 cm<br />
große Würfel schneiden.<br />
2. Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Mit<br />
Olivenöl, Agavensirup, Tomatenmark, Kreuzkümmel,<br />
beiden Paprikapulvern und etwas Salz zu einer<br />
Marinade verrühren. Tofuwürfel darin wenden und<br />
mindestens 60 Minuten (besser mehrere Stunden)<br />
marinieren.<br />
3. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze oder<br />
180 °C Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier<br />
auslegen.<br />
4. Beide Paprikahälften putzen, Zwiebel schälen,<br />
Tomaten waschen und alles in mundgerechte Stücke<br />
oder Spalten schneiden. Mit den Tofuwürfeln<br />
abwechselnd auf Spieße stecken, auf das Blech legen<br />
und im vorgeheizten Ofen 20 Minuten backen,<br />
dabei die Tofuspieße nach 10 Minuten wenden.<br />
5. Währenddessen <strong>für</strong> die Sauce die Minze abbrausen,<br />
trocken schütteln, dünne Stängel und Blätter<br />
fein hacken. Knoblauchzehe schälen und fein hacken.<br />
Den Joghurt mit Minze und Knoblauch verrühren,<br />
mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
6. Die fertigen Spieße auf zwei Teller geben und<br />
dazu die Sauce reichen.<br />
FOTO: BECKER JOEST VOLK VERLAG/ WOLFGANG SCHARDT
genuss / Rezepte<br />
Polentapizza mit Cashew-Ricotta und Gemüsesalat<br />
Für 4 Personen<br />
FÜR DEN CASHEW-RICOTTA:<br />
200 g Cashewkerne<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1–2 EL Hefeflocken (nach Belieben)<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
FÜR DIE POLENTA:<br />
200 ml ungesüßte Pflanzenmilch<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
2 Prisen frisch geriebene Muskatnuss<br />
250 g Instant-Polenta Olivenöl zum Einfetten<br />
FÜR DEN GEMÜSESALAT:<br />
1 kleine Zucchini<br />
1 bunte Bete (z. B. Ringelbete oder gelbe Bete)<br />
1⁄2 Bund Radieschen mit schönen Blättern<br />
1–2 Handvoll kleine Salatblätter<br />
1 Handvoll Kräuter (z. B. Basilikum und Dill)<br />
3 EL Pinienkerne<br />
3 EL Zitronensaft<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
3 EL Olivenöl<br />
1. Für den Cashew-Ricotta die Cashewkerne mindestens<br />
4 Stunden (oder auch länger, zum Beispiel<br />
über Nacht) in kaltem Wasser einweichen.<br />
2. Die Cashews in ein Sieb abgießen, kalt abbrausen<br />
und in einen leistungsstarken Mixer geben.<br />
Knoblauchzehe schälen und zugeben. 6 EL kaltes<br />
Wasser und, falls verwendet, Hefeflocken hinzufügen<br />
und fein mixen. Bei Bedarf noch 1–2 EL<br />
Wasser einarbeiten, bis der Cashew-Ricotta schön<br />
cremig ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und<br />
beiseitestellen.<br />
3. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze oder<br />
180 °C Umluft vorheizen.<br />
4. Für die Polenta die Pflanzenmilch mit 1 TL Salz,<br />
Pfeffer, Muskat und 500 ml Wasser in einem Topf<br />
aufkochen. Polenta mit einem Schneebesen einrühren,<br />
die Hitze reduzieren und etwa 3 Minuten zu einem<br />
dicken Brei kochen, dabei ständig rühren. Abschmecken,<br />
ein Backblech einölen, den Polentabrei<br />
hineingeben und zu einem großen Rechteck glatt<br />
streichen. Im vorgeheizten Ofen (Mitte) 15 Minuten<br />
backen.<br />
5. Währenddessen <strong>für</strong> den Gemüsesalat die Zucchini<br />
waschen und mit dem Sparschäler in dünne<br />
Streifen hobeln. Die Bete gut schrubben und in<br />
dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Schöne<br />
Radieschenblätter abschneiden und waschen, die<br />
Radieschen waschen und halbieren. Salat waschen<br />
und trocken schleudern. Kräuter abbrausen,<br />
trocken schütteln und die Blätter abzupfen.<br />
Alles locker vermengen.<br />
6. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun<br />
rösten. Zitronensaft, etwas Salz, Pfeffer<br />
und Olivenöl kräftig zu einer Sauce verquirlen.<br />
7. Polentapizza aus dem Ofen nehmen und mit<br />
dem Cashew-Ricotta bestreichen, dabei einen kleinen<br />
Rand frei lassen. Den Gemüsesalat darauf verteilen,<br />
mit der Sauce beträufeln und mit Pinienkernen<br />
bestreuen.<br />
FOTOS: BECKER JOEST VOLK VERLAG/ WOLFGANG SCHARDT (1), GRÄFE UND UNZER VERLAG/ ELISSAVET PATRI-<br />
KIOU (1)<br />
40 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Grüne Bohnen<br />
Für 4 Personen<br />
3 Tomaten<br />
800 g grüne Bohnen<br />
1 Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
4 Stängel glatte Petersilie<br />
8 EL Olivenöl<br />
1 EL Tomatenmark<br />
Salz, Pfeffer<br />
ADVERTORIAL<br />
1. Die Tomaten waschen und auf der Küchenreibe<br />
in eine Schüssel reiben, die Stielansätze dabei entfernen.<br />
Die Bohnen waschen und putzen. Die Zwiebel<br />
und den Knoblauch schälen und in kleine Würfel<br />
schneiden. Die Petersilie waschen und trocken<br />
schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken.<br />
2. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die<br />
Zwiebelwürfel darin kurz andünsten. Knoblauch,<br />
Petersilie und Tomatenmark 2–3 Min. mitdünsten.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen, die Tomaten untermischen<br />
und alles weitere 3 Min. köcheln lassen.<br />
3. Die Bohnen zur Tomatenmischung geben und<br />
so viel Wasser angießen, dass das Gemüse gerade<br />
bedeckt ist. Die Bohnen unter gelegentlichem Rühren<br />
in ca. 40 Min. gar köcheln lassen. Falls nötig,<br />
noch etwas Wasser hinzufügen.<br />
Sanfte Hautreinigung<br />
Von lavera gibt es jetzt 5 neue, biologisch abbaubare Duschen<br />
Der Naturkosmetik-Spezialist aus Hannover stellt fünf neue Duschprodukte vor,<br />
die in zertifizierter Naturkosmetikqualität allesamt biologisch abbaubar sind. Deren<br />
Verpackungen sind dabei zu 100% aus Rezyklat. Zwei praktische Nachfüllbeutel<br />
reduzieren den Abfall um mindestens 75%.<br />
Die neuen veganen lavera Duschen enthalten milde Tenside natürlichen Ursprungs und sind<br />
pH-hautneutral und daher gut verträglich. Der Säureschutzmantel der Haut wird geschont und<br />
sowohl normale als trockene sowie sensible Haut sanft gereinigt. Die Duftpalette reicht von Limette bis Wildrose.<br />
basis sensitiv Cremedusche<br />
Reinigt pH-hautneutral trockene und sensible<br />
Haut sanft und schonend. Bio-Aloe Vera und Bio-<br />
Mandelöl pflegen zusätzlich die gestresste Haut.<br />
250 ml ca. 4 Euro<br />
Pflegedusche Erfrischend<br />
Mit Bio-Zitronengras, das <strong>für</strong> eine reinigende und<br />
erfrischende Wirkung bekannt ist. Auch der enthaltene<br />
Limettenduft steht <strong>für</strong> Frische. 250 ml ca. 4 Euro<br />
Pflegedusche Verwöhnend<br />
Die enthaltene Bio-Wildrose ist <strong>für</strong> ihren hohen<br />
Vitamin-C-Gehalt bekannt und hinterlässt ein<br />
angenehmes Hautgefühl. Auch die ebenfalls<br />
enthaltene Bio-Baumwolle wirkt hautpflegend.<br />
250 ml ca. 4 Euro<br />
Pflegedusche Vitalisierend<br />
Bio-Orange gilt als belebend <strong>für</strong> die Sinne,<br />
steht <strong>für</strong> ganzheitliches Wohlbefinden und<br />
hat hautpflegende Eigenschaften. Auch die<br />
enthaltende Bio-Minze kann vitalisierend und<br />
anregend <strong>für</strong> müde Haut wirken. Dieses Produkt<br />
ist auch im Nachfüllbeutel erhältlich. 250 ml ca.<br />
4 Euro; Nachfüllbeutel (500 ml) ca. 6 Euro<br />
basis sensitiv Pflegedusche 2in1<br />
Mit Bio-Aloe Vera und pflanzlichem<br />
Keratin <strong>für</strong> sensible Haut und<br />
pflegebedürftiges Haar.<br />
Bio-Aloe Vera pflegt<br />
die Haut, pflanzliches<br />
Keratin umhüllt<br />
das Haar <strong>für</strong> mehr<br />
Geschmeidigkeit und<br />
bessere Kämmbarkeit.<br />
Dieses Produkt ist<br />
auch im Nachfüllbeutel<br />
erhältlich. 250 ml ca.<br />
4 Euro, Nachfüllbeutel<br />
(500 ml) ca. 6 Euro
genuss / Rezepte<br />
Kleine Tomatenquiches mit Basilikumöl<br />
Für 8 Stück<br />
FÜR DEN TEIG:<br />
150 g kalte vegane Margarine plus etwas mehr<br />
zum Einfetten 150 g Dinkelmehl (Type 630)<br />
plus etwas mehr zum Bestäuben 150 g Dinkelvollkornmehl<br />
Salz<br />
FÜR DEN BELAG:<br />
400 g Seidentofu 2 Knoblauchzehen 2 EL<br />
Speisestärke (oder Sojamehl) 2 EL Olivenöl<br />
1⁄2 TL gemahlene Kurkuma 1–2 Prisen Kala<br />
Namak (nach Belieben) Salz schwarzer Pfeffer<br />
aus der Mühle 500 g Kirschtomaten<br />
FÜR DAS BASILIKUMÖL:<br />
Für das Basilikumöl 2 Handvoll Basilikumblätter<br />
80 ml Olivenöl 1 EL Zitronensaft<br />
schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
AUSSERDEM:<br />
8 Tartelette-Förmchen (Ø 10–11 cm; möglichst<br />
mit Hebeboden)<br />
1. Für den Teig die Margarine klein würfeln, mit<br />
beiden Mehlsorten, knapp 1 TL Salz und etwa<br />
5 EL kaltem Wasser in eine Rührschüssel geben<br />
und mit den Knethaken des Handrührgeräts<br />
oder mit den Händen rasch zu einem glatten<br />
Mürbeteig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln<br />
und 30 Minuten kalt stellen.<br />
2. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze oder<br />
180 °C Umluft vorheizen. Die Tartelette-Förmchen<br />
einfetten.<br />
3. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />
dünn ausrollen, 12–14 cm große Kreise ausstechen<br />
und die Förmchen damit auskleiden. Die<br />
Teigböden mit einer Gabel mehrmals einstechen,<br />
auf ein Backblech setzen und im vorgeheizten<br />
Ofen (unten) 15 Minuten vorbacken.<br />
4. Währenddessen <strong>für</strong> den Belag Seidentofu<br />
kurz abtropfen lassen und in einen Mixbecher<br />
geben. Knoblauchzehen schälen, grob hacken<br />
und dazugeben. Speisestärke, Olivenöl, Kurkuma<br />
und, falls verwendet, Kala Namak hinzufügen<br />
und mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz<br />
und Pfeffer herzhaft abschmecken. Tomaten<br />
waschen und halbieren.<br />
5. Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Tofumischung<br />
in die Böden gießen. Die Tomaten darauf<br />
verteilen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und<br />
weitere 20–25 Minuten backen.<br />
6. Währenddessen <strong>für</strong> das Basilikumöl die Basilikumblätter<br />
abbrausen, trocken schleudern und in<br />
einen Mixbecher geben. Olivenöl hinzugießen<br />
und mit dem Stabmixer fein pürieren. Mit Zitronensaft,<br />
Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
7. Die Tartelettes aus den Förmchen lösen und<br />
mit etwas Basilikumöl beträufeln.<br />
FOTOS: BECKER JOEST VOLK VERLAG/ WOLFGANG SCHARDT<br />
42 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
McDonald’s läutet<br />
den Sommer<br />
mit der ersten<br />
veganen Schoko-<br />
Eiskreation ein!<br />
Bei McDonald’s Deutschland gibt es<br />
neben McFlurry® Original und<br />
McFlurry® Frozen Yogurt erstmals<br />
auch eine dauerhafte, rein pflanzliche<br />
Alternative im Sortiment: Die neue<br />
Schoko-Softeisbasis kommt ohne<br />
tierische Inhaltsstoffe aus und kann<br />
mit wechselnden veganen Toppings<br />
kombiniert werden!<br />
McDonald’s Deutschland startet mit einem<br />
Highlight <strong>für</strong> alle Eisliebhaber:innen in die warme<br />
Jahreszeit: Die neue vegane Schoko-<br />
Softeisbasis <strong>für</strong> McFlurry® und McSundae®<br />
überzeugt mit dem typischen McDonald’s-Geschmack<br />
und verzichtet dabei komplett auf tierische<br />
Inhaltsstoffe. In Kombination mit der<br />
veganen Erdbeer-Sauce und dem neuen veganen<br />
Katjes® Chocjes Caramel Topping,<br />
auf das wir uns im Juli freuen können, müssen<br />
auch <strong>Vegan</strong>er*innen nicht mehr auf eine<br />
cremige Erfrischung bei McDonald’s verzichten.<br />
„<strong>Vegan</strong>e und vegetarische Speisen sind schon<br />
lange kein Nischentrend mehr – und auch wir<br />
als Marke wollen und werden uns hier weiterentwickeln.<br />
Besser zu werden heißt auch, neue<br />
Wege zu gehen – <strong>für</strong> unser Unternehmen und<br />
unseren Planeten“, so Susan Schramm, Marketing<br />
Vorständin von McDonald’s Deutschland.<br />
„Unsere neue vegane Schoko-Softeiskombination<br />
bringt noch mehr Vielfalt in unsere bunte<br />
McFlurry-Welt und trifft damit genau den Geschmack<br />
unserer Dessert-Fans.“<br />
DIE McDONALD’S REISE ZU MEHR<br />
PFLANZLICHEN ALTERNATIVEN<br />
McDonald’s führte in Deutschland bereits in<br />
den 90er Jahren den ersten vegetarischen Burger<br />
ein. 2019 wurde mit dem Big <strong>Vegan</strong> TS<br />
dann der erste vegane Burger in das Sortiment<br />
aufgenommen, der mit neuer Rezeptur nach<br />
Gästewunsch heute als Fresh <strong>Vegan</strong> TS bekannt<br />
und auch im Menü erhältlich ist. Der<br />
fleischlose Burger mit dem typischen<br />
McDonald’s-Geschmack hat sich auf der Speisekarte<br />
etabliert. Zudem stehen zu jedem Zeitpunkt<br />
verschiedene vegetarische oder auch vegane<br />
Snacks und Beilagen zur Auswahl – wie<br />
etwa die bekannten McDonald’s Pommes<br />
Frites – ein absoluter Klassiker im Sortiment.<br />
Wie McDonald’s auch in anderen Bereichen<br />
immer besser werden möchte, zeigt das<br />
Unternehmen auf seiner neuen Better M-Plattform<br />
betterm.mcdonalds.de<br />
© <strong>2022</strong> McDonald's
genuss / Rezepte<br />
Okraschoten mit<br />
Tomaten<br />
Für 4 Portionen<br />
5 Tomaten<br />
800 g Okraschoten<br />
1 Zitrone<br />
Salz<br />
1 Zwiebel<br />
8 EL Olivenöl<br />
1 EL Tomatenmark<br />
Pfeffer<br />
GRIECHENLAND<br />
VEGETARISCH<br />
Elissavet Patrikiou,<br />
GU Verlag,<br />
29 Euro,<br />
288 Seiten<br />
1. Die Tomaten waschen und auf der Küchenreibe<br />
in eine große Schüssel reiben, die Stielansätze dabei<br />
entfernen. Die Okraschoten waschen und die<br />
Stielansätze dünn schälen – als würde man einen<br />
Bleistift anspitzen. (Achtung: Die Schote nicht verletzen,<br />
sonst tritt eine klebrige Flüssigkeit aus, die<br />
dem Gericht eine schleimige Konsistenz gibt.)<br />
2. Den Saft der Zitrone auspressen und mit den<br />
Okraschoten zu den Tomaten geben. Etwas Salz<br />
hinzufügen, alles mischen und ca. 30 Min. zugedeckt<br />
ziehen lassen.<br />
3. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Das Olivenöl<br />
in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin<br />
kurz andünsten. Das Tomatenmark untermischen<br />
und kurz mitdünsten. Die Okraschoten mit<br />
so viel Wasser hinzufügen, dass sie gerade bedeckt<br />
sind. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Okraschoten<br />
unter gelegentlichem Rühren in ca. 40<br />
Min. bissfest köcheln. Falls nötig, noch etwas Wasser<br />
dazugießen.<br />
44 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
polarstern<br />
Fossile Energie<br />
im Konfliktfeld<br />
ADVERTORIAL<br />
Fossile Ressourcen sind knapp und begehrt. Das macht sie seit<br />
Jahrhunderten zum Gegenstand weltweiter Konflikte. Die Macht,<br />
das zu ändern, haben erneuerbare Energien. Sie machen uns unabhängig,<br />
weil sie nicht auf einzelne Gebiete begrenzt sind – und<br />
weil sie dezentral erzeugt werden. Die Abhängigkeit von einzelnen<br />
großen Kraftwerken sinkt. Die Bezeichnung „Freiheitsenergie“ betont<br />
diesen oft vergessenen Wert erneuerbarer Energien.<br />
Regenerativ in die Zukunft<br />
Nicht nur mit Blick auf Kriege und Zerstörung gehört Energie aus<br />
Sonne, Wind, Wasser und Biomasse die Zukunft. Energiegewinnung<br />
und -nutzung verursachen weltweit über 70% der Treibhausgasemissionen.<br />
Es geht um CO 2 , aber auch um Methan, Lachgas<br />
und Co. Letztere treten etwa bei der Gewinnung und dem Transport<br />
von Erdgas und Erdöl in die Atmosphäre und haben einen vielfach<br />
höheren Treibhauseffekt.<br />
Begrenzte Ressourcen<br />
Mit dem fortschreitenden Klimawandel verändert sich unser ganzes<br />
Leben. Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme,<br />
all die Wetterextreme nehmen zu – auch hier in Deutschland. Die<br />
steigenden Temperaturen rauben Menschen wie Tieren ihre Lebensräume<br />
und führen zu Flüchtlingsströmen. Globale Dauerkrisen<br />
rund um neue, stark begrenzte Ressourcen wie Wasser und Anbauflächen<br />
<strong>für</strong> Lebensmittel sind die Folge.<br />
FOTOS: GRÄFE & UNZER VERLAG/ ELISSAVET PATRIKIOU<br />
Gefüllte Tomaten<br />
Für 4 Personen<br />
12 Tomaten 6 Stängel<br />
glatte Petersilie 3 Stängel Dill<br />
3 Frühlingszwiebeln 230 g<br />
Rundkornreis Salz, Pfeffer<br />
1 1/2 EL Tomatenmark<br />
1. Den Backofen auf 180° vorheizen.<br />
Die Tomaten waschen und<br />
an den Stielansatzseiten jeweils<br />
einen Deckel abschneiden – aber<br />
nicht ganz abschneiden, an einem<br />
2–3 cm breiten Stück soll er<br />
noch mit der Tomate verbunden<br />
bleiben. Mit einem Teelöffel das<br />
Fruchtfleisch auslösen und in<br />
kleine Stücke schneiden.<br />
2. Die Kräuter waschen und trocken<br />
schütteln, die Blätter bzw. Spitzen<br />
(Dill) abzupfen und fein hacken. Die<br />
REZEPTFOTO: © XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Frühlingszwiebeln putzen, waschen<br />
und in feine Ringe schneiden.<br />
3. Frühlingszwiebeln, Kräuter und<br />
Reis mit den Tomaten mischen<br />
und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
4. Die Reismasse (ohne die Tomatenflüssigkeit)<br />
in die Tomaten<br />
füllen und die Deckel auflegen.<br />
Die Tomaten in eine ofenfeste<br />
Form setzen. Die in der Schüssel<br />
verbliebene Tomatenflüssigkeit<br />
mit dem Tomatenmark und 150<br />
ml Wasser verrühren, über die<br />
Tomaten gießen. Die Tomaten<br />
mit Salz und Pfeffer bestreuen<br />
und im Ofen (Mitte) ca. 1 Std.<br />
backen, bis der Reis gar ist. Falls<br />
die Tomaten gegen Ende der Garzeit<br />
zu dunkel werden, mit einem<br />
Bogen Alufolie abdecken.<br />
FOTO: POLARSTERN GMBH<br />
Nichtstun wird am teuersten<br />
Wir haben es verschlafen, den Schalter rechtzeitig umzulegen und<br />
auf erneuerbare Energien zu setzen. Ein gemächlicher Wandel<br />
reicht nicht mehr, um die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu<br />
begrenzen. Es braucht tiefgreifende Maßnahmen, die unseren bisherigen<br />
Alltag in allen Bereichen<br />
verändern. Das<br />
ist teuer, ja. Doch noch<br />
teurer kommt es uns,<br />
wenn wir nichts machen.<br />
Jetzt handeln!<br />
Jede:r muss seinen<br />
Beitrag zu mehr Klimaschutz<br />
leisten. Energie sparen kann fast jeder Haushalt. Damit<br />
schont er den eigenen Geldbeutel und spart einige hundert<br />
Euro im Jahr. Ein besonders hohes Klimaschutzpotenzial<br />
liegt im Wechsel zu Ökoenergie. Der persönliche CO 2 -<br />
Fußabdruck sinkt damit um rund ein Viertel. Tarife, die den<br />
Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen, wie beim Ökoenergieversorger<br />
Polarstern, schützen den Planeten vor Klimawandel und<br />
Konflikten. Klar ist: Die Zeit zu handeln ist jetzt!<br />
Polarstern: Der 100-prozentige Ökostromanbieter fördert<br />
bei jedem Tarif die globale Energiewende. Polarsterns<br />
Wirklich Ökostrom unterstützt den Bau neuer Ökokraftwerke<br />
in Deutschland und weltweit.<br />
https://www.polarstern-energie.de/
genuss / Rezepte<br />
TASTE TO LIFE<br />
Verena Frei-Krömmelbein,<br />
GU Verlag,<br />
25 Euro, 240 Seiten<br />
Blechkartoffeln mit Pesto<br />
Für 4 Portionen<br />
ZUTATEN:<br />
FÜR DIE KARTOFFELN:<br />
1 kg kleine festkochende Kartoffeln Salz<br />
4 EL Olivenöl 1 EL Sesam 1 EL geschrotete<br />
Leinsamen<br />
FÜR DAS PESTO:<br />
50 g Basilikum 40 g Pinienkerne 1 Bio-<br />
Zitrone 1 kleine Knoblauchzehe 50 g vegane<br />
Parmesanalternative (ersatzweise 2 EL<br />
Hefeflocken) 100 ml Olivenöl 1 TL Meersalz<br />
1. Die Kartoffeln gründlich waschen und bei<br />
Bedarf abbürsten. Mit Schale in ausreichend<br />
Salzwasser ca. 15 Min. kochen. Sie sollten<br />
noch etwas fest sein, nicht zerfallen.<br />
2. Den Backofen auf 200° vorheizen und 2<br />
Backbleche mit Backpapier belegen. Die Kartoffeln<br />
abgießen und auf den Blechen verteilen.<br />
Mit dem Boden eines Glases flach drücken. Das<br />
Olivenöl und 2 TL Salz in einer Schale verrühren<br />
und die Kartoffeln damit einpinseln.<br />
3. Mit Sesam und Leinsamen bestreuen und<br />
beide Bleche im Ofen (Mitte) 30 Min. knusprig<br />
backen, nach ca. 15 Min. die Bleche tauschen.<br />
4. Für das Pesto das Basilikum waschen, trocken<br />
schütteln und die Blätter abzupfen. Die Pinienkerne<br />
in einer Pfanne ohne Fett anrösten.<br />
Die Zitrone waschen und abtrocknen. 1 TL<br />
Schale abreiben. Zitrone halbieren und den<br />
Saft auspressen. Knoblauch schälen. Mit Basilikum<br />
und Pinienkernen in einen hohen Rührbecher<br />
füllen und mit dem Pürierstab pürieren.<br />
5. Parmesan reiben und zusammen mit dem Öl<br />
dazugeben. Mit Salz, etwas Zitronenabrieb und<br />
-saft abschmecken. Das Pesto zu den Kartoffeln<br />
servieren. Den Rest in ein Glas füllen, mit Öl bedecken<br />
und im Kühlschrank aufbewahren.<br />
FOTOS: GRÄFE & UNZER VERLAG/ VERENA FREI<br />
46 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Sate-Spieße<br />
Für 6–8 Stück<br />
ZUTATEN:<br />
350 g veganer Hähnchenersatz in Stücken<br />
FÜR DIE MARINADE:<br />
1 kleine Knoblauchzehe 100 g Erdnussmus 80 ml Kokosmilch<br />
1 EL Sesamöl 1 EL Sojasauce 1 Saft von 1⁄2 Limette 1 TL Ahornsirup<br />
Salz<br />
FÜR DEN ERDNUSSDIP:<br />
1 kleine Knoblauchzehe 100 g Erdnussmus 80 ml Kokosmilch<br />
1 EL Sesamöl 1 EL Sojasauce Saft von 1⁄2 Limette 2 TL vegane<br />
Fischsauce (Bioladen) 1 TL Ahornsirup 1 EL geröstete, gesalzene<br />
Erdnüsse (nach Belieben)<br />
AUSSERDEM:<br />
6–8 Holzspieße<br />
1. Für die Marinade den Knoblauch schälen und durch die Presse drücken. Mit<br />
den übrigen Zutaten und 1 TL Salz in einer Schüssel vermischen. Den veganen<br />
Hähnchenersatz dazugeben. Verschließen und über Nacht im Kühlschrank marinieren<br />
lassen. Gelegentlich schütteln.<br />
2. Für den Erdnussdip den Knoblauch schälen, durchpressen und mit den übrigen<br />
Zutaten, bis auf die Erdnüsse, in einen hohen Rührbecher füllen. Mit dem<br />
Pürierstab zu einer homogenen Sauce mixen. Die Erdnüsse fein hacken und<br />
nach Belieben unterrühren.<br />
3. Den Hähnchenersatz auf die Holzspieße stecken und in der Pfanne oder auf<br />
dem Grill von beiden Seiten knusprig braten. Mit dem Erdnussdip servieren.
ADVERTORIAL<br />
Tilos Tofu-Tipps<br />
von Tilo Hausmann<br />
Tilo Hausmann …<br />
ist IHK-zertifizierter Ernährungscoach, Mitglied<br />
im Bundesverband der Gesundheitsberater e.V.,<br />
Promoter <strong>für</strong> vegane Produkte und veganer Koch.<br />
Er entwickelt Rezepte <strong>für</strong> Unternehmen und<br />
Privatpersonen, schult Köche und praktiziert<br />
als ganzheitlicher Entspannungspädagoge. Seit<br />
2000 ernährt er sich vegetarisch. Doch erst seine<br />
ethisch motivierte vegane Umstellung 2012<br />
heilte ihn von Adipositas, hohen Blutdruck- und<br />
Cholesterinwerten sowie allergiebedingtem<br />
Asthma. Tilo Hausmann lebt mit seiner Familie<br />
auf einem selbst renovierten ehemaligen<br />
Bauernhof in Rheinland-Pfalz.<br />
Tilos Tofu-Tipps...<br />
... geben einen Einblick in die vielfältige Entdeckerwelt<br />
der schmackhaften Tofuzubereitung. In jeder<br />
Ausgabe präsentiert Tilo Hausmann jeweils eine<br />
neue, exklusive Rezeptidee.<br />
Extra Tofu-Tipp:<br />
Da der „Rosso“ so schön mürbe<br />
ist, mag ich ihn gerne im Salat.<br />
Wenn er wie hier im Rezept<br />
mariniert ist, schmeckt er im<br />
Reissalat mit Kidney-Bohnen,<br />
Tomate, Gurke, Essig und Öl super –<br />
besser als ein Thunfischsalat!<br />
Surf and Turf Sandwich im<br />
veganen Tilo Style<br />
ZUTATEN <strong>für</strong> 4 Stk.<br />
8 Scheiben Sandwich-Vollkorn Toast<br />
200 g Taifun Tofu Rosso<br />
3 EL Olivenöl (davon zwei zum Braten!)<br />
1 EL Tamari (oder Shoyu Sojasauce)<br />
1 EL Röstzwiebel<br />
1 EL getrocknete Tomaten<br />
1 EL Wakame Algen (Undaria pinnatifida)<br />
Stück Selleriewurzel (ca. 25 g)<br />
ca. 200 g Ananas (frisch oder aus dem Glas)<br />
1 Schuss Aceto Balsamico<br />
Plus: <strong>Vegan</strong>e Sandwich-Zutaten nach Lust und Liebe …<br />
ZUBEREITUNG:<br />
1. Getrocknete Tomate, Röstzwiebel<br />
und Wakame in einem Mixer (Personal<br />
Blender) mahlen oder mit dem Messer<br />
sehr fein hacken.<br />
2. Den Sellerie fein hobeln, Tofu Rosso<br />
in Würfel schneiden und alles mit<br />
1 EL Olivenöl und dem 1 EL Tamari in<br />
ein dichtes Behältnis geben, das sich<br />
schütteln lässt. Gut schütteln und die<br />
Mischung 4–6 Stunden – am besten<br />
über Nacht – einwirken lassen.<br />
3. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen,<br />
die Ananaswürfel darin 4–5<br />
Min. scharf anbraten und mit einem<br />
Schuss Balsamico ablöschen.<br />
Nach dem Abkühlen die Ananas-<br />
Mischung etwas abgießen, zum<br />
Tofu in das Behältnis geben und<br />
alles gut mischen.<br />
4. Schmeckt den Salat mit Salz<br />
und Pfeffer ab und serviert ihn<br />
als „Surf and Turf Sandwich“<br />
mit euren Lieblings-Sandwich-<br />
Zutaten (z. B. Gurke, Tomate<br />
usw.). Guten Appetit!<br />
FOTOS: HERSTELLER (1), PRIVAT (2)<br />
Appetitlich<br />
angerichtet<br />
schmeckt‘s<br />
noch besser!<br />
48 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 7. 2021
Himbeersorbet, Softeis<br />
und Frozen Joghurt <strong>für</strong><br />
die ganze Familie<br />
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Edelstahlgehäuse machen unseren Eisprofi zum praktischen und<br />
langlebigen Helfer <strong>für</strong> heiße Tage.<br />
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der Zubereitung<br />
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<strong>für</strong> selbst gemachten<br />
Lieblingsjoghurt
wissen /Übergewicht meiden<br />
<strong>Vegan</strong><br />
mit Plan<br />
Acht Tipps, wie pflanzliche Kost<br />
garantiert nicht zu Übergewicht führt<br />
von Kerstin Konrad<br />
Frisch, lecker, schnell<br />
und gesund: So sollte<br />
vegane Ernährung sein<br />
Schaut man sich im Labyrinth der<br />
gut gemeinten Ernährungsempfehlungen<br />
um, gibt es jede Menge<br />
Tipps zu ausgewogener Ernährung<br />
und gesunder Lebensführung. Die Folge<br />
kann jedoch Verwirrung sein, weiß<br />
die Gesundheitsmanagerin und vegane<br />
Ernährungstrainerin Kerstin Konrad.<br />
Die Grundsätze von Gewichtsabnahme<br />
und Gewichtskontrolle legt sie in<br />
diesem Gastbeitrag dar. Ihr Motto:<br />
Wenn vegan, dann richtig!<br />
Dass die vegane Kost in den letzten<br />
Jahren so viel an Attraktivität hinzugewinnen<br />
konnte, ist in vielerlei Hinsicht<br />
begrüßenswert. Sie ist intrinsisch, weniger<br />
verschwenderisch als die Kultivierung<br />
tierischer Produkte und vermeidet<br />
Tierleid in großem Umfang. Sie ist auch<br />
tendenziell gesünder als eine Mischkost.<br />
Doch auch im Zuge einer veganen Ernährung<br />
kann man sich unerwünschte<br />
Pfunde anfuttern – denn die Grundsätze<br />
der Ernährungsphysiologie bleiben<br />
immer dieselben. Hier sind acht Bausteine,<br />
die gerade Menschen, die sich<br />
zwar vegan ernähren, aber dennoch zu<br />
Gewichtsproblemen neigen, oft verkennen<br />
– <strong>für</strong> dauerhafte Abnehmerfolge<br />
jedoch entscheidend sind.<br />
1. Bewegung ist ein Muss! <strong>Vegan</strong>er<br />
mögen zwar auf Quark verzichten – doch<br />
nützt das wenig, wenn sie nicht aus dem<br />
Quark kommen. Ob wir abnehmen,<br />
zunehmen oder unser Gewicht halten,<br />
hängt davon ab, wie viel Energie wir aufnehmen,<br />
wie viel wir davon umsetzen<br />
und was unterm Strich bleibt. Selbst<br />
wer in veganer Form Kalorien in einer<br />
Menge aufnimmt, die allgemein als<br />
„moderat“ gelten könnte, wird dennoch<br />
zunehmen, wenn zu wenig davon durch<br />
Bewegung umgesetzt wird.<br />
2. Trinken sollte immer primär dem<br />
Wasserhaushalt dienen. Doch haben wir<br />
gesellschaftliche Trinkgewohnheiten –<br />
in Form von Softdrinks, konzentrierten<br />
Säften, gezuckerten Heißgetränken und<br />
Alkohol – etabliert, die im Grunde genommen<br />
nicht als Getränk gelten und<br />
aufgrund des Kaloriengehalts Flüssignahrung<br />
darstellen. Diese Dinge gewohnheitsmäßig<br />
zu konsumieren ist<br />
also enorm nachteilig – völlig egal ,wie<br />
vegan sie sind. Viel besser: Trinken mit<br />
Genuss zelebrieren und zum Beispiel<br />
eine Scheibe Zitrone und Minze in das<br />
Wasser geben.<br />
3. Versteckte Kalorien vermeiden<br />
Niemand muss zum kalorischen Erbsenzähler<br />
werden. Das wäre übertrieben und<br />
würde überdies nur ein Mindset beflügeln,<br />
das Essen mit Schuldgefühlen behaftet.<br />
Doch gedankenverloren Kalorien unreflektiert<br />
durch gewohnheitsmäßiges<br />
Snacken oder durch die besagten hochkalorischen<br />
Getränke zu sich zu nehmen,<br />
ist nicht minder verkehrt. Gesunde<br />
Alternativen sind etwa selbstgemachte<br />
Müsli-Riegel. Hier<strong>für</strong> braucht man zwei<br />
reife Bananen, Haferflocken, Kakao-Nibs,<br />
Trockenfrüchte (ungeschwefelt), Nüsse<br />
und Samen nach Wahl, die zu einer Masse<br />
gerührt werden und dann bei 180 Grad<br />
<strong>für</strong> 15 Minuten im Backofen bleiben, bis<br />
sie braun sind. Immer wieder neue Kombinationen<br />
zu probieren ist sehr gut, um<br />
möglichst viel verschiedene Nährstoffe<br />
aufzunehmen. Rohe Gemüsesticks oder<br />
eine Handvoll Nüsse bieten eine hervorragende<br />
Alternative zu Chips.<br />
FOTOS: ISTOCK/ POVOZNIUK (1), PRIVAT (1)<br />
50 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
4. Ausreichend schlafen Abnehmen<br />
im Schlaf? Was zu schön klingt, um wahr<br />
zu sein, trifft wirklich zu – wenn man<br />
nicht spätabends noch schwere Kost zu<br />
sich nimmt! Manche <strong>Vegan</strong>er berufen<br />
sich gerne auf ihre nominell gesunde<br />
Ernährungsweise, um an anderer Stelle<br />
über die Stränge zu schlagen. Auch indem<br />
sie gewohnheitsmäßig die Nacht<br />
zum Tag machen. Dabei ist ausreichend<br />
Schlaf wichtig. Fehlt uns die Schlaferholung,<br />
reagiert der Körper hormonell<br />
mit Hunger. Denn er will seine Energie!<br />
5. Smarte Substitution Anstatt sich<br />
rigide Verbote zu verordnen, sollte man<br />
sich einfach naturbelassener ernähren.<br />
Gesunde Alternativen, die man gerne zu<br />
sich nimmt, bieten sich an allen Ecken<br />
und Enden an. Selbstgemachter Gemüsesaft<br />
mit geringem Obstanteil statt<br />
Fruchtsaft aus dem Supermarkt, Nüsse<br />
statt Chips und Beeren statt Süßigkeiten.<br />
Natürlich ist es ok, sich zwischendurch<br />
auch mal ein Stück Kuchen oder Schokolade<br />
zu genehmigen.<br />
6. Fertigkost meiden Fertigkost lockt<br />
mit trivialer Zubereitung. Trivial ist aber<br />
leider oft auch ihr Gehalt – mit hoher<br />
Energiedichte, niedriger Nährstoffdichte<br />
und aus gesundheitlich wertmindernden<br />
Inhaltsstoffen wie Einfachzucker<br />
und gesättigte Fettsäuren. Fertigkost<br />
liefert oft einen Teppich aus Kalorienbomben<br />
– und ist dabei arm an<br />
Mikronährstoffen. Das gelegentliche<br />
Prädikat „vegan“ ändert daran nicht<br />
immer etwas.<br />
7. Selber kochen Stattdessen ist selber<br />
Kochen angesagt! Mit möglichst unverarbeiteten<br />
pflanzlichen Zutaten. Dadurch<br />
erhält man viele Mikronährstoffe,<br />
an denen es in Fertigkost oft fehlt oder<br />
die dort künstlich zugesetzt werden.<br />
Eine gute geplante vegane Ernährung<br />
mit bevorzugt gering verarbeiteten<br />
Lebensmitteln liefert das volle ernährungsphysiologische<br />
Spektrum an<br />
veganen Vorteilen. Eine Cremesuppe<br />
ist schnell zubereitet und wesentlich<br />
nährstoffreicher als eine Tütensuppe.<br />
Auch ein Salat mit Kichererbsen, Bulgur,<br />
Nüssen, Samen, Wildkräutern und Gemüse<br />
nach Wahl ist eine ausgewogene<br />
Mahlzeit, die man auch gut ins Büro<br />
mitnehmen kann und lange satt hält.<br />
8. Rohkost – Das gesunde Fast Food<br />
Und auch wenn es schnell gehen muss –<br />
warum dann nicht zu Rohkost greifen?<br />
Die meisten Obst- und Gemüsesorten,<br />
Keimlinge, Wildkräuter, Samen und Nüsse<br />
lassen sich problemlos roh bzw. in Form<br />
von rasch zubereiteten Salaten verzehren.<br />
Das ist kulinarisch hochwertig –<br />
und kaum aufwändig. Vor allem aber<br />
stimmt das Verhältnis zwischen Nährstoffreichtum<br />
und Energie. Und das ist<br />
letztlich das, worauf es im Kern immer<br />
ankommt.<br />
«<br />
mit<br />
alternativer<br />
Süße<br />
KERSTIN KONRAD ist studierte Gesundheitsmanagerin und vegane<br />
Ernährungstrainerin. Durch ihre tägliche Arbeit sowohl in Einzelberatungen<br />
als auch als Reformhaus-Fachberaterin hat sie sich<br />
zum Ziel gesetzt <strong>für</strong> ihre Kunden die passende Ernährungsform<br />
zu finden, um wieder mit Genuss eine neue Esskultur zu entwickeln<br />
und zu leben. Aus persönlicher Erfahrung weiß sie,<br />
wie kontrovers das Thema <strong>Vegan</strong>ismus und die Kommunikation<br />
zwischen verschiedenen Esskulturen sein kann.<br />
Sie bietet mit ihrer Online-Einzelberatungen Menschen<br />
an, ihre Ernährung in drei Monaten problemfrei und<br />
langfristig umzustellen.<br />
www.goodgutfeelingkongress.com/kerstin-konrad<br />
Facebook: Kerstin Konrad Empowerment Coach<br />
E-Mail: kerstinkonradke@gmail.com<br />
MEHR ALS SAUCEN<br />
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cremig-mild bis zu feurigscharf<br />
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Lebensgefühl / <strong>Vegan</strong>e Berufung<br />
Pflanzenpower boomt, und das nicht<br />
nur in den Lebensmittelregalen: Immer<br />
mehr vegan-orientierte Menschen<br />
machen sich auf den Weg und aus ihrer<br />
Berufung einen Beruf, von dem sie<br />
sich Erfüllung versprechen – ethisch,<br />
nachhaltig, vegan.<br />
In Teil 2 stellen wir weitere drei von<br />
ihnen aus dem „Löwinnen-Club“ von<br />
„Beautiful Commitment“ vor – auch als<br />
Anregung und Inspiration.<br />
<strong>Vegan</strong><br />
Vom Beruf<br />
Doreen Dresler, 44,<br />
Hamburg<br />
Beruf: Expertin <strong>für</strong><br />
vegane Ernährung<br />
<strong>für</strong> Allergiker-<br />
Innen<br />
Instagram:<br />
doreen_dresler<br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine vegane<br />
Berufung zum Beruf zu machen?<br />
Nach jedem Essen konnte man sehen,<br />
wie sich meine Gesichtsfarbe<br />
veränderte und anfing zu glühen.<br />
Nach mehreren Fehldiagnosen<br />
wusste ich viele Jahre nicht, was<br />
mit mir nicht stimmte. Allergien<br />
und Lebensmittelunverträglichkeiten<br />
hatte ich schon immer, aber<br />
nun auch noch eine orale Nickelallergie?<br />
Auch die Fragen aus meinem<br />
Umfeld „<strong>Vegan</strong>, mit so vielen Allergien?“,<br />
„Was kannst du dann überhaupt<br />
noch essen?“, konnten <strong>mich</strong><br />
nicht davon abhalten, <strong>mich</strong> weiterhin<br />
vegan zu ernähren. Ich wusste,<br />
ich finde einen Weg!<br />
52 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
usiness<br />
zur Berufung<br />
Caro (links) und<br />
Stephie sind<br />
„Beautiful Commit<br />
ment“ und bieten<br />
reichlich vegane<br />
Motivation –<br />
auch mit ihrem<br />
„Löwinnen-Club“,<br />
ein Mentoring <strong>für</strong><br />
Frauen, die ihre<br />
vegane Berufung<br />
zum Beruf machen<br />
wollen. Infos:<br />
www.beautiful<br />
commitment.de/<br />
loewinnen-club<br />
2. Wie sieht dein „<strong>Vegan</strong> Business“<br />
aus?<br />
Mit meinen Rezepten zeige ich,<br />
wie man sich u. a. sogar ohne Soja,<br />
Nüsse, Hülsenfrüchte, Haferflocken<br />
oder das sogenannte Pseudogetreide<br />
gesund vegan ernähren kann.<br />
Aktuell schreibe ich an meinem ersten<br />
Kochbuch.<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Ich bin <strong>Vegan</strong>erin aus Leidenschaft.<br />
Nur durch Eigenrecherche fand ich<br />
heraus, dass ich an einer oralen Nickelallergie<br />
leide. Nun möchte ich<br />
mein Wissen an Betroffene weitergeben,<br />
diese ermutigen, Neues auszuprobieren,<br />
wieder Lust am Essen<br />
zu finden und dabei Gutes <strong>für</strong> ihre<br />
Gesundheit, die Tiere und die Umwelt<br />
zu tun.<br />
4. Wo siehst du dich mit deiner Aufgabe<br />
in 5 Jahren?<br />
Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />
und den Verzehr von<br />
stark verarbeiteten Lebensmitteln<br />
steigt die Zahl der Allergiker. Ich arbeite<br />
mit Lebensmittelherstellern<br />
zusammen und bringe allergikerfreundliche,<br />
gesunde Lebensmittel<br />
<strong>für</strong> alle in den Supermarkt. Ich setze<br />
<strong>mich</strong> da<strong>für</strong> ein, dass Allergiker nicht<br />
länger zur Randgesellschaft gehören.<br />
Oft sind es nur Kleinigkeiten,<br />
die an der Rezeptur geändert werden,<br />
aber <strong>für</strong> Allergiker entscheidend<br />
sind.<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 53<br />
»
Lebensgefühl / <strong>Vegan</strong>e Berufung<br />
Lisa Hüttl, 34 Jahre,<br />
Frankfurt am Main<br />
Ausbildung: Bachelor of Arts<br />
Gesundheitsmanagement,<br />
mehrfach lizenzierte Trainerin<br />
in den Bereichen Prävention<br />
und Rehabilitation,<br />
Ernährungscoach<br />
Berufe: langjährige Tätigkeit<br />
in Gesundheits- & Fitnessstudios,<br />
selbständige Kurs- &<br />
Personal-Trainerin<br />
Jetziger vegan-orientierter<br />
Beruf:<br />
LisaVitness – Trainerin<br />
und Coach <strong>für</strong> ganzheitliche<br />
Fitness und intuitive<br />
Ernährung<br />
www.lisavitness.de<br />
Instagram/TikTok:<br />
lisavitness<br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine<br />
vegane Berufung zum Beruf zu<br />
machen?<br />
Ich wurde vegan <strong>für</strong> die Tiere.<br />
Ein gesundes Leben mit der richtigen<br />
Ernährung und Bewegung<br />
ist mir sehr wichtig, und das<br />
geht eben super mit der veganen<br />
Lebensweise. Wie wir heute<br />
wissen, ist die vollwertige und<br />
ausgewogene vegane Ernährung<br />
eine der gesündeste Ernährungsformen<br />
und das muss die Welt<br />
einfach erfahren. Ich brenne<br />
da<strong>für</strong>, den Tieren zu helfen und<br />
den Menschen den gesunden<br />
Lifestyle näher zu bringen.<br />
2. Wie sieht dein „veganes Business“<br />
aus?<br />
Ich bin LisaVitness, Trainerin<br />
und Coach <strong>für</strong> ganzheitliche Fitness<br />
und intuitive Ernährung. Ich<br />
habe <strong>mich</strong> auf das Online-Training<br />
spezialisiert, um Frauen das<br />
Training in ihr Wohnzimmer zu<br />
Regula Balteschwiler, 56 Jahre,<br />
Amsoldingen bei Thun, Schweiz<br />
Ausgeübter veganer Beruf: Beratung<br />
<strong>für</strong> vegane nachhaltige Gastronomie<br />
und Hotellerie<br />
www.veganesthun.ch<br />
Instagram: leben_will_leben<br />
essen_in_thun<br />
1. Warum ist es dir wichtig, deine<br />
vegane Berufung zum Beruf zu<br />
machen?<br />
Für meine Herzensunternehmung<br />
möchte ich all meine Zeit<br />
und Energie einsetzen. Es erfüllt<br />
<strong>mich</strong>, <strong>für</strong> das Tierwohl meine Vision<br />
in die Welt zu bringen. „Nur“<br />
vegan zu leben, genügt mir nicht<br />
mehr, ich will endlich mehr tun!<br />
2. Wie sieht dein „veganes Business“<br />
aus?<br />
Meine Beratungsfirma heißt „Balteschwiler<br />
Consulting <strong>für</strong> vegane<br />
nachhaltige Gastronomie und<br />
Hotellerie“. Auf jeder Menükarte<br />
mindestens 2 vegane Gerichte<br />
– das ist mein Ziel! Gastronomie<br />
umfasst auch Kindergärten,<br />
Schulen, Krankenhäuser, Muse-<br />
en usw. Mein Wirkungsraum ist<br />
zunächst Thun mit dem Berner<br />
Oberland in der Schweiz. Meine<br />
Kunden schildern mir ihre Anliegen<br />
und ich biete ihnen die Lösung<br />
<strong>für</strong> ihren Weg in die vegane<br />
Nachhaltigkeit. Ich berate Hotels,<br />
wie sie z. B. Daunen in Decken<br />
und Kissen durch pflanzliche Alternativen<br />
ersetzen. <strong>Vegan</strong>e und<br />
tierversuchsfreie Seifen, Waschund<br />
Putzmittel sind eine Selbstverständlichkeit.<br />
Was <strong>für</strong> ein Magnet<br />
<strong>für</strong> noch mehr zufriedene<br />
Gäste und was <strong>für</strong> eine vorbildliche<br />
Signalwirkung nach außen!<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Wenn ich auswärts essen möchte,<br />
muss ich meistens vorher meinen<br />
54 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
ingen. Durch Homeworkouts<br />
und Online-Programme sind wir<br />
flexibler bezüglich Zeit und Ort.<br />
Ich ermögliche Frauen in jeder<br />
Phase ihres Lebens einen leichten<br />
und entspannten Zugang zur<br />
Bewegung und helfe ihnen dabei<br />
sich durch intuitive Ernährung<br />
endlich von Diäten und Regeln<br />
zu befreien.<br />
3. Wie bist du auf die Idee gekommen?<br />
Ich war stark übergewichtig und<br />
habe viele Jahre sehr darunter<br />
gelitten. Ich habe ungesunde<br />
Diäten gemacht, Essstörungen<br />
entwickelt und Extremsport betrieben.<br />
Durch die Geburt meiner<br />
ersten Tochter wurde ich<br />
von diesem Wahn befreit. Sie hat<br />
<strong>mich</strong> gelehrt, dass es Wichtigeres<br />
im Leben gibt! Seitdem trainiere<br />
und ernähre ich <strong>mich</strong> intuitiv.<br />
Ich esse, worauf ich Lust habe,<br />
und wähle die Lebensmittel, die<br />
veganen „Spezialwunsch“ anmelden.<br />
Während des Camp Outs bei<br />
Caro und Stephie von Beautiful<br />
Commitment im Sommer 2021<br />
kam ich auf die Idee <strong>für</strong> mein veganes<br />
Business.<br />
meinem Körper guttun. Die intuitive<br />
Ernährung mit ihren vielen<br />
Bereichen hat mir geholfen, meinen<br />
Körper zu akzeptieren und<br />
Lebensmittel bewusster zu konsumieren.<br />
Tierische Produkte, die<br />
alle durch Tod oder Leid erzeugt<br />
werden, sprechen gegen das Leben.<br />
Daher wähle ich intuitiv nur<br />
belebende Lebensmittel – eben<br />
pflanzliche.<br />
4. Wo siehst du dich mit deiner<br />
Aufgabe in 5 Jahren?<br />
Bis dahin habe ich eine große<br />
Community aufgebaut, die die<br />
vegane Lebensweise <strong>für</strong> sich entdeckt<br />
hat. Ich lebe mit meiner<br />
Familie auf unserem Lebenshof,<br />
von dem aus ich arbeite. Dort<br />
werde ich auf Social Media aufklären<br />
sowie Schulen etc. einladen,<br />
um Menschen und „Nutztiere“<br />
wieder näherzubringen.<br />
Neues aus<br />
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4. Wo siehst du dich mit deiner Aufgabe<br />
in 5 Jahren?<br />
In 5 Jahren bin ich erfolgreiche<br />
Unternehmerin: Mit meinem<br />
Team sorge ich im deutsch- und<br />
englischsprachigen Raum sowie<br />
in Skandinavien da<strong>für</strong>, dass Gastronomen<br />
und Hoteliers meine<br />
maßgeschneiderten Konzepte<br />
umsetzen <strong>für</strong> ihre und unsere vegane<br />
und nachhaltige Zukunft.<br />
FOTOS: DANNY YASSARO (1), PRIVAT (5)<br />
» <strong>Vegan</strong>e Alternative zu Schlagsahne<br />
» Einfach zum Aufschlagen<br />
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gibt’s in Ihrem gut sortierten<br />
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ernährung/Rohvegan<br />
buchtipp<br />
Raw Bites<br />
<strong>Vegan</strong>e Süßigkeiten.<br />
Naturbelassen.<br />
Leck er. Anna<br />
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Deniz Retzer,<br />
Ventil, 24,50 €<br />
Botanikerin – und oft werde sie<br />
dann nach dem Rezept gefragt. Sobuchtipp<br />
Rohköstliches<br />
Christine<br />
Volm, Ulmer,<br />
16,90 Euro<br />
Nicht über<br />
42!<br />
Jetzt kommt vital stoffreiches<br />
Essen auf den<br />
Tisch! Ganz ohne Kochen,<br />
Braten oder Backen,<br />
denn echte Rohkost<br />
wird nicht über maximale<br />
Körpertemperatur erhitzt.<br />
Dabei gibt es frische<br />
Aromen zu entdecken, aber<br />
auch einiges zu beachten<br />
von Beate Förster<br />
Viele Menschen denken bei<br />
veganer Rohkost an Karottensticks<br />
und Salate. Ganz<br />
anders Dr. Christine Volm (www.<br />
wildundroh.de), Autorin des Buchs<br />
„Rohköstliches“: „Ich verzichte auf<br />
nichts und genieße Mousse au Chocolat<br />
ebenso wie Chips und Pizza,<br />
trinke Smoothies und mag Rohkosttörtchen,<br />
Rote Grütze und leckere<br />
Currys“. Ihre rein vegane Ernährung<br />
besteht vorwiegend aus Rohkost<br />
und Wildpflanzen.<br />
Tatsächlich bietet die pflanzliche<br />
Raw-Food-Küche eine erstaunliche<br />
Vielfalt gängiger Gerichte, die man<br />
nicht mit Rohkost verbindet – wie<br />
etwa Pizzen, Wraps, Bowls, Spaghetti,<br />
Ravioli, Cannelloni, Lasagne,<br />
Torten, Mousse au Chocolat und andere<br />
Feinheiten. Beispiel Mousse au<br />
Chocolat: Da<strong>für</strong> verarbeitet Christine<br />
Volm Kakaopulver, Avocados,<br />
Schokominze und Lindenblätter.<br />
„Auf Gartenpartys nehme ich<br />
gern eine Rohkosttorte mit,“ so die<br />
Gartenbauwissenschaftlerin und<br />
Dörrgerät<br />
Geräte <strong>für</strong> die<br />
Raw-Küche<br />
KÜCHENMASCHINE: Erleichtert das<br />
Raspeln, Hobeln, Pürieren und Mixen<br />
der Lebensmittel.<br />
SPIRALSCHNEIDER: Ermöglicht<br />
Spaghetti aus Gemüse und Obst<br />
herzustellen.<br />
DÖRRGERÄT: Dient dem Trocknen<br />
und somit der Produktion von Gourmet-<br />
Raw-Food wie Lasagne und Torten.<br />
SMOOTHIE-MIXER: Ist nützlich, um<br />
Früchte, Gemüse usw. zu Smoothies,<br />
Suppen oder auch Eis zu pürieren.<br />
SAFTPRESSE: Stellt schnell frische<br />
Vitalstoff-Cocktails her<br />
56 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Das Beste aus der Natur<br />
muss man nicht stark<br />
erhitzen und schon<br />
gar nicht kochen –<br />
doch beim Einstieg in die<br />
rohvegane Küche sollte<br />
man sich Zeit lassen<br />
gar „Heringssalat“ steht bei Christine<br />
Volm auf dem Speiseplan: Die<br />
„Heringe“ sind Zucchini-Scheiben,<br />
der Fischgeschmack entsteht durch<br />
Algen. Und die Chips bestehen aus<br />
Blättern des Wiesen-Salbeis.<br />
vitalstoffe<br />
Die Grundregel ist ganz einfach: In<br />
der pflanzlichen Rohkost-Ernährung<br />
werden die Nahrungsmittel vom Garten<br />
oder Feld bis auf den Teller so<br />
schonend wie möglich behandelt und<br />
nicht über 42 °C erhitzt. Rohveganes<br />
wie Gemüse und Obst liefert dem<br />
Körper Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe,<br />
Enzyme und viele weitere<br />
Nährstoffe. Für Rohkost spricht konkret,<br />
dass das Kochen diese Vitalstoffe<br />
teilweise zerstören oder denaturieren<br />
kann. Vitamin C, Folat und Thiamin<br />
(Vitamin B1) etwa gehören zu den<br />
hitzeempfindlichen Vitaminen. Und:<br />
Rohkost-Nahrung enthält mehr wasserlösliche<br />
Vitamine wie Vitamin C, da<br />
diese mit dem Kochwasser teilweise<br />
verloren gehen.<br />
Rohvegane Produkttipps<br />
Mango Kent Supreme, Keimling Naturkost<br />
Cashewkerne ohne Haut, Keimling Naturkost<br />
Erdmandeln Chufas natursüß,<br />
fein gemahlen, Rohkost-Qualität, Govinda<br />
Hagebuttenpulver, Rohkostqualität, Ölmühle Solling<br />
Ananas-Stücke, bio, roh, Taiga<br />
Mandelmus, Perl'Amande Bio Rohkost<br />
Kakao Nibs, bio, roh, PureRaw<br />
wohlbefinden<br />
Ihre Ernährungsumstellung brachte<br />
<strong>für</strong> Christine Volm auch persönliche<br />
gesundheitliche Vorteile: „Nebenbei<br />
verschwanden meine Anämie, mein<br />
Heuschnupfen und einige andere Zipperlein<br />
– das war <strong>für</strong> <strong>mich</strong> ein richtiges<br />
Aha-Erlebnis.“ Richtig umgesetzt verschaffe<br />
die Umstellung Erleichterung<br />
und Genuss – mit dem Effekt, dass Rohkost<br />
als positiv und nicht als Verzicht<br />
erlebt werde. „So ging es mir auch. Es<br />
entstand ein Wohlgefühl, das <strong>mich</strong> immer<br />
noch begeistert. Denn Geschmack<br />
und Genuss stehen im Vordergrund“, so<br />
Christine Volm, die sich mittags gern<br />
Salat und Müsli zubereitet. Abends<br />
gibt's oft Rohkostkräcker mit rohveganem<br />
Käse oder einem Wildkräuterdip<br />
oder auch mal rohköstliche Gemüsenudeln<br />
mit einer veganen Kräutersahnesoße.<br />
Oder eine leckere Suppe.<br />
Oder eben auch mal die Pizza.<br />
umstellen –<br />
aber wie?<br />
Bei der Umstellung auf Rohkost<br />
sollten sich Neueinsteiger Zeit lassen.<br />
Ein an gekochte Nahrung gewöhnter<br />
Verdauungstrakt ist mit<br />
den großen Mengen an Fasern und<br />
Ballaststoffen in der Rohkost meist<br />
überfordert. Rohkost-Experten raten,<br />
den Anteil der Rohkosternährung<br />
langsam zu steigern und<br />
alles gut zu kauen. Fans weisen<br />
auch darauf hin, dass das Ziel<br />
nicht eine hundertprozentige<br />
Rohkost-Ernährung sein muss.<br />
Jeder Mensch sollte selbst <strong>für</strong><br />
sich herausfinden, was ihm guttut.<br />
Gut zu wissen: Der Körper<br />
nimmt manche Stoffe wie Provitamin<br />
A aus Gekochtem besser<br />
auf als aus Rohem. Christine Volm<br />
empfiehlt, Gekochtes erst am Abend<br />
und tagsüber konsequent roh zu essen,<br />
wenn man beides kombinieren<br />
möchte. Um aber in den vollen Genuss<br />
zu kommen, sei es sinnvoller, <strong>für</strong> ein<br />
paar Tage oder eine gewisse Zeit ganz<br />
auf Rohkost umzustellen, denn dann<br />
merke man wirklich schnell einen<br />
Unterschied.<br />
wildkräuter<br />
Wildkräuter spielen in der rohveganen<br />
Küche eine große Rolle: Im Gegensatz<br />
zu Kulturpflanzen sind Wildpflanzen<br />
noch reich an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen,<br />
beispielsweise an Bitter-<br />
oder Gerbstoffen sowie Senfölglykosiden.<br />
Diese Stoffe sind in vielen<br />
Kulturpflanzen durch Auslese und<br />
Züchtung über Tausende von Jahren<br />
weniger geworden oder zum Teil ganz<br />
verloren gegangen. „Die Wildpflanzen<br />
als unsere ursprüngliche Nahrung<br />
enthalten all die Stoffe, die wir<br />
brauchen, sonst hätten sie uns nicht<br />
all die Millionen Jahre der Evolution<br />
am Leben erhalten“, sagt Christine<br />
Volm. Wildpflanzen sicherten eine<br />
gute Versorgung an Mineralstoffen, »<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 57
ernährung/Rohvegan<br />
auch schwerste<br />
Winfried Holler,<br />
Erkrankungen<br />
Geschäftsführer des<br />
eingesetzt – fast<br />
Bio-Pioniers Keimling<br />
ausschließlich mit<br />
Naturkost, empfiehlt Rohkost,<br />
positiven ärztlichen<br />
um den Körper optimal mit<br />
Erfahrungen.<br />
Nährstoffen zu versorgen<br />
Die Heilinstitution<br />
Jungborn im Harz sowie die vom Arzt<br />
Max Bircher-Benner geleitete Klinik<br />
„Lebendige Kraft“ in Zürich waren die<br />
beiden wichtigsten Ausgangspunkte<br />
<strong>für</strong> das Entstehen der Rohkostbewegung<br />
im deutschsprachigen Raum.<br />
Aber auch Häuser wie die Schwarzwaldklinik,<br />
das Nakurapie Zentrum<br />
oder die Rohkostpension Sonnenhaus<br />
Rein pflanzlich, roh und nicht über sammelten gezielt Erfahrungen mit<br />
42 Grad erhitzt: Welche Philosophie Rohkosttherapie und dokumentieren<br />
steckt hinter „roh-köstlichen“ Produkten<br />
und Rezepten?<br />
wochen in der Keimling Rohakademie<br />
diese. In unseren eigenen RohFasten-<br />
Wer sich <strong>für</strong> eine rohköstliche<br />
beobachten wir regelmäßig und<br />
Ernährung entscheidet, möchte<br />
ausnahmslos ungeahnte Verbesserungen<br />
innerhalb weniger Tage.<br />
seinen Körper mit lebendiger Nahrung<br />
voller aktiver Enzyme und<br />
Was empfehlen Sie Rohkost-Anfängern?<br />
Und welche Fehler sollte man<br />
Nährstoffe versorgen. Denn durch den<br />
hohen Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen<br />
sowie Ballaststoffen und vermeiden?<br />
beim Ein- und Umstieg möglichst<br />
sekundären Pflanzenstoffen beeinflusst<br />
Rohkost das feinstoffliche fiehlt sich eine schrittweise und gut<br />
Anstatt von heute auf morgen emp-<br />
Energiesystem und auch das seelische abgestimmte Umstellung auf Rohkost<br />
Befinden positiv. Nur unter 42 Grad und idealerweise in einem betreuten<br />
– also nicht über die eigene maximal Rahmen, um Verdauungsprobleme zu<br />
erträgliche Körpertemperatur – können<br />
Lebensmittel ihren ursprünglirung<br />
dauert es bis zu vier Wochen, bis<br />
vermeiden. Je nach vorheriger Ernähchen<br />
Nährwert und puren Geschmack sich das Verdauungssystem auf die<br />
erhalten und diese in unveränderter ursprüngliche Rohkost umgestellt hat.<br />
Form an die Zellen geben. Bei einer Insbesondere die Darmbakterien<br />
Hitzeeinwirkung über 42 Grad gehen verändern sich – und das dauert ein<br />
wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine, paar Tage bis Wochen. Besser ist es<br />
Mineralien und andere Vitalstoffe deshalb, Rohkost nach und nach in<br />
verloren oder auch bestimmte<br />
den Alltag zu integrieren und die<br />
schädliche Stoffe entstehen – wie Lebensmittel richtig miteinander zu<br />
etwa Acrylamid beim starken Erhitzen kombinieren. Das Frühstück eignet<br />
von Kartoffel- und Getreideprodukten. sich besonders gut, erste Rohkost-<br />
Lässt sich der immer wieder betonte Rezepte auszuprobieren. Am Morgen<br />
Gesundheitsnutzen von Rohkost entgiftet der Körper, so können<br />
eigentlich belegen?<br />
frisches Obst, grüne Smoothies,<br />
Seit mehr als 120 Jahren wird Rohkost Selleriesaft oder der Heavy Metal<br />
als Therapieform <strong>für</strong> verschiedene, Detox Smoothie gut unterstützen.<br />
58 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong><br />
Vitaminen plus den wertvollen sekundären<br />
Pflanzeninhaltsstoffen. Ganz<br />
wichtig dabei sei natürlich, dass man<br />
die Wildpflanzen erkennt und nicht<br />
mit giftigen Pflanzen verwechselt.<br />
nicht alles ist als<br />
rohkost geeignet<br />
Bei einigen Lebensmitteln ist es jedoch<br />
ratsam, sie grundsätzlich nicht roh zu<br />
essen. Etwa Kartoffeln, die ungekocht<br />
den Stoff Solanin enthalten. Dieser ist<br />
giftig und kann in gewissen Konzentrationen<br />
Erbrechen und Krämpfe verursachen.<br />
Auch grüne Bohnen sind im<br />
rohen Zustand <strong>für</strong> den Verzehr nicht<br />
geeignet. Sie enthalten eine giftige<br />
Eiweißverbindung, das sogenannte<br />
Phasin, das die roten Blutkörperchen<br />
verkleben kann. Frischkost-Fans sollten<br />
auch wissen, dass Rhabarberblätter<br />
und Spinat als Rohkost ungeeignet<br />
sind. Sie enthalten schädliche Oxalsäure,<br />
die Vergiftungserscheinungen<br />
und Nierensteine verursachen kann.<br />
Junge Spinatblätter erhalten jedoch<br />
noch relativ wenig davon.<br />
selbst kreativ werden<br />
Wer bei der Rohkost angebissen hat,<br />
kann seinen Speiseplan durch das<br />
Dörren und Fermentieren von Lebensmitteln<br />
erweitern. Denn auch Dörrobst<br />
und Fermentiertes wie veganer Käse,<br />
Cashew- oder Kokosjoghurt gehören<br />
zur Rohkost. Und ein selbst hergestellter<br />
Cashew-Käse begeistert nicht nur<br />
Rohkostfans. Christine Volm empfiehlt<br />
Caprese aus rohveganem Mozzarella,<br />
Tomaten und Basilikum, ergänzt<br />
mit vielen Wildkräutern. Rohvegan,<br />
gesund und auch noch lecker? Passt<br />
richtig gut zusammen! «<br />
FOTO: HERSTELLER (7), ISTOCK/ FCAFOTODIGITAL (1)/ ILUZIAA (1), MARIA BRINKOP (1), PRIVAT (1)
Lasagne mit Zucchini<br />
und Süßkartoffeln<br />
Zubereitung: 15–20 Minuten<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4–6 Portionen:<br />
FÜR DIE TOMATENSAUCE:<br />
440 g Tomaten, grob gehackt 20 g sonnengetrocknete<br />
Tomaten, 30 Minuten eingeweicht<br />
1 Knoblauchzehe 2 EL Olivenöl<br />
je ½–1 TL Salz und frisch<br />
gemahlener Pfeffer je 1 Msp. Chilipulver<br />
und Cayennepfeffer je 2–3 EL fein gehackte<br />
Petersilie und Basilikum 2 TL fein<br />
gehackter Oregano<br />
FÜR DIE KÄSESAUCE:<br />
180 g Cashewkerne (Bruch), etwa 4 Stunden<br />
eingeweicht 1 mittelgroße Karotte,<br />
grob gehackt 40 g Knollensellerie, grob<br />
gehackt ¼ Zwiebel 2 EL Senf 1 TL<br />
Kristallsalz ½ TL frisch gemahlener Pfeffer<br />
4–5 EL Edelhefe (nach Belieben)<br />
ZUM SCHICHTEN:<br />
2 Zucchini, längs in dünne Scheiben gehobelt<br />
1 Süßkartoffel, fein geraspelt je<br />
1 rote und gelbe Paprikaschote, fein gewürfelt<br />
100 g Feldsalat, gezupft ½ Bund<br />
Petersilie, fein gehackt<br />
ZUM GARNIEREN:<br />
2–3 EL Sonnenblumenkerne, gekeimt<br />
1. Alle Zutaten <strong>für</strong> die Tomatensauce mit<br />
Ausnahme der frischen Kräuter im Mixer zu<br />
einer feinen Sauce verarbeiten, dann die<br />
Kräuter unterrühren. Die Tomatensauce in<br />
eine Schüssel füllen und beiseitestellen.<br />
2. Für die Käsesauce alle Zutaten zusammen<br />
mit ½ Tasse Wasser in den Hochleistungsmixer<br />
geben und zu einer feinen<br />
Creme mixen.<br />
3. Die Lasagne schichten. Dazu eine Form<br />
mit einem Drittel der Zucchinischeiben auslegen.<br />
Diese mit etwas Käsesauce begießen.<br />
4. Zuerst mit etwa der Hälfte der Süßkartoffelraspel,<br />
dann mit je der Hälfte der Paprikawürfel,<br />
Feldsalat, Tomatensauce und Petersilie<br />
bedecken. Die Lasagne in dieser<br />
Reihenfolge nochmals schichten, dann mit einer<br />
Schicht Zucchinischeiben abschließen<br />
und die restliche Käsesauce darüber verteilen.<br />
Mit den Sonnenblumenkeimen bestreuen.<br />
Tipp: Nach Belieben die Lasagne im Dörrautomaten<br />
bei 42 °C 2–4 Stunden anwärmen.<br />
Guten Appetit!<br />
Rezept aus dem<br />
Buch „Raw“,von<br />
Kirstin Knufmann,<br />
Christian Verlag,<br />
24,99 Euro<br />
Rohkost-zertifizierte Lebensmittel von Keimling Naturkost<br />
Unser „really-raw“-Gütezeichen sorgt <strong>für</strong> objektive Transparenz. Es kennzeichnet<br />
vegane Lebensmittel in zertifizierter und von unabhängiger Stelle kontrollierter<br />
Rohkost-Qualität.<br />
Damit können Sie sicher sein: Wo really-raw draufsteht, ist auch wirklich<br />
Rohkost drin. Von der Ernte bis zum fertigen Produkt.<br />
4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 59<br />
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Genuss / Sommer<br />
Rosas kleine<br />
Versuchsküche<br />
Was möchte man an heißen Tagen am wenigsten? Ganz klar: am Herd stehen.<br />
Kalte Küche erfrischt im Sommer Körper und Geist. Mit raffinierten und doch<br />
einfachen Rezepten kommt jeder auf seine Kosten. Teil 24 unserer Serie<br />
von rosa andrea martin<br />
Der Sommer ist da! Mehr sonnige<br />
Tage – das bedeutet mehr leckere<br />
Rezepte, die an warmen Tagen erfrischend<br />
und leicht wirken.<br />
Ich sitze auf der Terrasse und während<br />
des Schreibens räkelt sich<br />
mein Kater neben mir auf der Sitzbank,<br />
die Sonne scheint mir auf die<br />
Nasenspitze und die fast schon<br />
sommerliche Atmosphäre hier auf<br />
dem Land macht Lust auf mehr.<br />
Doch es gilt auch eine wichtige Frage<br />
zu beantworten: Was braucht<br />
unser Körper an warmen Tagen?<br />
Natürlich genügend Flüssigkeit und<br />
leicht verdauliche Speisen, die den<br />
Magen und das Gemüt nicht beschweren<br />
und dennoch genügend<br />
Nährstoffe enthalten. Und der Genuss<br />
darf selbstverständlich auch<br />
nicht zu kurz kommen!<br />
Ich habe zwei Rezepte ausgesucht,<br />
die genau diese Kriterien erfüllen,<br />
leicht zuzubereiten sind und sich<br />
auch hervorragend als kaltes Mittagessen<br />
im Büro eignen.<br />
Die Reisnudeln (Rezept auf der Seite<br />
rechts) werden zu Hause in reichlich<br />
Wasser vorgekocht, mit kaltem<br />
Wasser abgeschreckt und sind so<br />
auch nach einigen Stunden noch<br />
frisch. Das Dressing wird dann erst<br />
kurz vor dem Essen über die Zutaten<br />
gegeben. Das Gemüse <strong>für</strong> den<br />
Salat kann nach Lust und Laune variiert<br />
werden. Geht es Ihnen auch<br />
so? Ich liebe es, wenn das Essen<br />
nicht nur gut schmeckt, sondern<br />
auch farblich eine Augenweide ist.<br />
Daher habe ich <strong>mich</strong> <strong>für</strong> Zuckerschoten,<br />
die kurz blanchiert werden,<br />
rote Paprika, Karotten und Gurke<br />
entschieden. Auch knackiger Rotkohl<br />
eignet sich hervorragend.<br />
Achtung: Wird der Reisnudelsalat<br />
nicht gleich serviert, kann es sein,<br />
dass das Dressing etwas eintrocknet<br />
– dann lässt es sich mit Sojasauce,<br />
Zitronensaft oder lauwarmem Wasser<br />
auffrischen. Tomaten eignen<br />
sich als Zutat übrigens nur, wenn<br />
der Salat gleich serviert wird.<br />
Gazpacho – die kalte Tomatensuppe<br />
ist in dieser Variante (Rezept Seite<br />
rechts) durch den süßlich-scharfen<br />
Geschmack besonders raffiniert. Die<br />
Süße kommt von der roten Wassermelone,<br />
die Schärfe von der schwarzen<br />
Pfefferschote, das Erfrischende<br />
von der Gurke. Kein Grund zur Sorge<br />
bei Paprikaallergie: Meine Gazpacho<br />
schmeckt auch ohne Paprika<br />
sehr lecker. Guten Appetit! «<br />
FOTOS: PRIVAT (1), ROSA ANDREA MARTIN (3)<br />
60 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Reisnudelsalat<br />
mit Tahin-Zitronendressing<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen:<br />
> 300 g Zuckerschoten<br />
> 200 g rote Paprika<br />
> 500 g Salatgurke<br />
> 200 g Karotte<br />
> 400 g dünne Reisnudeln<br />
Für das Dressing<br />
> 1 Knoblauchzehe gerieben<br />
> 10 g Ingwer gerieben<br />
> 3 EL Sesammuss<br />
> 10 EL Sojasauce<br />
> 2 EL Zitronensaft<br />
> 4 EL Tafelessig<br />
> 2 TL Sesamöl oder Pflanzenöl<br />
> 2 Frühlingszwiebeln<br />
> 1 Rote Thai-Chili<br />
> 10 g Koriander<br />
> 2 EL Sesamsaat geröstet<br />
> mit frisch gezupftem Koriandergrün<br />
und Erdnüssen toppen<br />
1. Das Gemüse in feine Stifte<br />
schneiden, eine Prise Kräutersalz<br />
dazu, vorsichtig vermengen.<br />
2. Für das Dressing das Tahin<br />
(Sesammus), Zitronensaft, Essig,<br />
Sojasauce, geriebenen Ingwer<br />
und Knoblauch mit Sesamöl vermengen.<br />
Die Masse lässt sich<br />
leicht mit einem kleinen Schneebesen<br />
glattrühren, evtl. noch einen<br />
Spritzer lauwarmes Wasser<br />
hinzufügen. Frühlingszwiebel<br />
und Chili in feine Ringe schneiden<br />
und unterheben.<br />
3. Kurz vor dem Servieren mit<br />
frisch gezupftem Koriander und<br />
gerösteter Sesamsaat bestreuen.<br />
Anstelle Koriander passen auch<br />
Thai- oder Zitronenbasilikum.<br />
Kalte Tomaten-Gazpacho<br />
Zutaten <strong>für</strong> 4 Portionen:<br />
> ½ Salatgurke (300 g) > 300 g Tomaten<br />
> 1 rote Paprika > 1 gelbe<br />
Paprika > 1 Pfefferschote > 500 g<br />
Wassermelonen (kernlos) > 2<br />
Scheiben Toastbrot > 50 g Eiswürfel<br />
> 6 EL Olivenöl > 3 EL Weißweinessig<br />
> Salz > frisch gemahlener<br />
Pfeffer > Zucker > 2 Zweige Thymian<br />
> 3 Stiele glatte Petersilie<br />
1. Gurke schälen, längs halbieren,<br />
entkernen, 3 cm groß würfeln. Tomaten<br />
abspülen, putzen, vierteln. Beide<br />
Paprikasorten vierteln, putzen, abspülen.<br />
Je ein Viertel der Paprika fein<br />
würfeln, <strong>für</strong> die Deko beiseitestellen.<br />
Restliche Paprika grob würfeln.<br />
2. Pfefferschote längs halbieren, putzen,<br />
abspülen, würfeln. Melone schälen,<br />
grob schneiden. Toast in Stücke<br />
teilen. Alle vorbereiteten Gemüse,<br />
Eiswürfel und Toast im Küchenmixer<br />
fein pürieren. 3 EL Öl dazugeben und<br />
mit Essig, Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.<br />
3. Kräuter abspülen, trocken schütteln,<br />
Blätter abzupfen und sehr fein<br />
hacken. Kräuter mit dem restlichen<br />
Öl verrühren.<br />
4. Gazpacho in Schalen füllen und<br />
mit Kräuteröl und feinen Paprikawürfeln<br />
anrichten.<br />
2. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 61
test / Produkte<br />
Feine Saucen <strong>für</strong>s<br />
vegane Grillen<br />
Die neuen, rein pflanzlichen<br />
Grillsaucen von Kühne<br />
in den Sorten „Knoblauch<br />
Mediterran“ und „Teriyaki<br />
Sesam“ sind ideal geeignet<br />
<strong>für</strong>s vegane Grillen, aber auch<br />
zum Dippen und Toppen von<br />
knackigen Veggie-Bowls, Falafeln<br />
und Co.<br />
MADE FOR VEGGIES Grillsaucen<br />
„Knoblauch Mediterran“ und „Teriyaki Sesam“, je 235 ml<br />
ca. 1,70 Euro, Kühne, LEH.<br />
Getestet<br />
Für gut befunden!<br />
Neues aus der Probierstube: Wir haben wieder viele vegane<br />
Produkte getestet und einige ausgewählt, die wir mit<br />
Überzeugung empfehlen können<br />
Gut aufschäumbare<br />
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Die Pflanzendrinks aus<br />
Bio-Mandeln, -Haselnüssen,<br />
-Erdnüssen bzw.<br />
-Cashewnüssen eignen<br />
sich pur aus dem Glas,<br />
in kalten und warmen<br />
Speisen,<br />
Getränken oder<br />
Gebäck. Die<br />
Drinks sind gut<br />
aufschäumbar<br />
und daher auch<br />
empfehlenswert<br />
<strong>für</strong> Kaffeevarianten.<br />
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American Style, 235 ml ca. 3,50 Euro,<br />
Bio <strong>Vegan</strong>er Schmelz-Dip, 200 ml<br />
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Reformhäuser und<br />
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62 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong>
Haferriegel – weich und saftig<br />
Die saftigen-soften, trotzdem<br />
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Leckere süße<br />
tenfreien Vollkornhaferriegel<br />
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Liposomale<br />
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Glutathion: ActiNovo, Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
auf liposomaler<br />
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Meine Cheesecake-<br />
Brownies, Meine<br />
Cinnamon Rolls,<br />
Meine Brookies, Meine<br />
Blondies, Mein Zit-<br />
Hyaluronsäure + Zitrone & Vanille,<br />
ronenkuchen, Meine<br />
Liposomales Coenzym Q10 + Waldbeere und<br />
Brownies, Meine<br />
Liposomales Glutathion + Drachenfrucht &<br />
Schoko-Muffins,<br />
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Mein Schokokuchen;<br />
je Sorte zw. 320 u.<br />
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Regionique ist Deutschlands<br />
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Der QR-Code auf jeder Verpackung<br />
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Biovegan, Biohandel,<br />
LEH und online.<br />
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Daher sehr empfehlenswert und<br />
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mit Birnen, Heidelbeeren<br />
und Erdbeeren sowie das Birchermüsli<br />
mit Äpfeln und Ha-<br />
FOTOS: HERSTELLER<br />
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Rohköstlich und daher niemals über<br />
45 Grad erhitzt: Das ist die Leitlinie aller<br />
Produkte des Bio-Pioniers Keimling<br />
Naturkost. Unsere Tipps: die fruchtigweichen<br />
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Kalium und B6 (ideal <strong>für</strong> Sportler),<br />
das köstlich-sämige Walnussmus voller<br />
Nähstoffe (ideal z. B. <strong>für</strong> Brote, Kräcker,<br />
Smoothies, Eiscremes, Dips …) und das<br />
Chia-Hanf Brot mit feiner Kümmelnote.<br />
Baby-Bananen, 300 g ca. 12 Euro,<br />
Rohkost-Walnussmus, 250 g ca. 10 Euro,<br />
Rohkost Chia-Hanf-Brot, 180 g ca. 10<br />
Euro; Keimling, www.keimling.de<br />
selnüssen.<br />
Früchtemüsli, 450 g 6,95 Euro,<br />
Birchermüsli, 450 g 6,45 Euro;<br />
Regionique, www.regionique.de<br />
Fein-cremig mit Gartenkräutern<br />
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Dr. Oetker. Die mit Petersilie und<br />
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Pfannengerichten oder Dips eine<br />
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4. <strong>2022</strong> <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 63
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Zweimal köstliche<br />
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Bio-Pionier Morgen-<br />
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Desserts, Eiscreme.<br />
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400 ml ca. 2 Euro;<br />
MorgenLand, Biohandel u.<br />
www.shop.morgenland.bio<br />
Lecker in<br />
vielen Varianten<br />
Zum Dippen, Snacken<br />
und Streichen multifunktional<br />
einsetzbar sind die 4 Hummus-Sorten<br />
und 3 pflanzlichen Aufstriche aus Hülsenfrüchten,<br />
Gemüse, Gewürzen und Kräutern<br />
von NOA. Neu sind das frische Design und<br />
der auf 96 Prozent erhöhte Anteil an Wiederverwertbarkeit<br />
je Verpackung. Hummus<br />
Natur, Kräuter, Paprika-Chili u. Süßkartoffel-Kürbis<br />
sowie Brotaufstrich Linse-<br />
Curry, Kichererbse-Avocado u. Tomate-<br />
Basilikum, 175 g ca. 2,30 Euro, NOA, LEH.<br />
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Deutschland geerntet und<br />
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3-Fettsäuren.<br />
Heimatöl-Rapsöl, KÖLLN,<br />
750 ml ca. 4,50 Euro, LEH.<br />
Bio-Porridges zum<br />
sofortigen Genießen<br />
Das junge Berliner Unternehmen<br />
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mit den Ready-to-eat-Porridges in<br />
den leckeren Sorten „Apfel-Zimt“<br />
und „Blaubeere“ – mit jeweils<br />
sechs vollwertigen, ballaststoffreichen<br />
Bio-Zutaten und nur mit<br />
Agavendicksaft gesüßt.<br />
Ready-to-eat-Porridges, 180 g<br />
ca. 2,90 Euro, Haferkater, LEH<br />
und www.shop.haferkater.com<br />
Faire Bio-Knabbbersnacks<br />
Foodloose steht <strong>für</strong> gesunde<br />
und leckere Knabbereien wie<br />
Bio-Nussriegel, Cookies und<br />
Energy Balls in fair produzierter,<br />
glutenfreier, veganer Bio-<br />
Qualität. Besonders empfehlenswert:<br />
Köstliche Butterbites<br />
und Hafer Cookies.<br />
Cashew-, Haselnut- und Peanut-Butterbites,<br />
à 40 g (je 2<br />
Bites) ca. 1,70 Euro, Hafer Cookies,<br />
120 g ca. 2,20 Euro;<br />
Foodloose, Biohandel, teilw.<br />
LEH u. www.foodloose.net<br />
64 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 4. <strong>2022</strong><br />
Snackballs – einfach zum Anbeißen!<br />
Mal schokoladig-kernig, mal fruchtig, mal mit<br />
Kokosflocken und Cashewnüssen begeistern<br />
diese glutenfreien Snackballs nicht nur den<br />
Gaumen: Sie sind klimapositiv und damit<br />
auch gut <strong>für</strong>s Gewissen.<br />
Dattel- & Hafermehlbällchen mit Früchten,<br />
Samen und Nüssen in den Sorten Choc<br />
& Seeds, Hazelnut & Berry sowie Kokos &<br />
Cashew, 70 g-Packung à 10 Bällchen ca. 3<br />
Euro, SNACKHELDEN, www.<br />
snackhelden.de u. teilw.<br />
LEH (im Aufbau), byodo.de<br />
Nussmus Crunchy Müslis mit<br />
skandinavischer Leichtigkeit<br />
Lecker-nussige Müslis aus Franken,<br />
inspiriert vom hyggeligen Lebensgefühl<br />
Skandinaviens: Die drei Bio-<br />
Crunchy-Müslis von MiNøttly (Haselnuss,<br />
Mandel, Kokos) werden mit<br />
Nussmus gebacken, sind palmölfrei<br />
und enthalten Haferflocken und Rübenzucker<br />
aus regionalem Anbau.<br />
MiNØTTLY BIO Crunchy Müsli<br />
Kokos bzw. Haselnuss, je 350 g<br />
ca. 4 Euro, Mandel ca. 5 Euro;<br />
online: www.foodist.de<br />
u. LEH (Rewe, Edeka, HIT…).<br />
Mehr Infos: www.mnttly.bio
Köstliche Bio-Saucen<br />
<strong>für</strong> die vegane Grillsaison<br />
Von fruchtig-süß über aromatisch-rauchig<br />
bis höllisch<br />
scharf: Die Grillsaucen von<br />
Bio-Pionier Naturata sind sehr<br />
empfehlenswerte Begleiter<br />
<strong>für</strong> veganes Gegrilltes, Fondues<br />
und Fingerfood. Statt mit<br />
Rohrzucker nur gesüßt mit Apfelsaftkonzentrat,<br />
Agavendicksaft und<br />
Melasse. Grillsaucen in den Sorten Sweet-Chili, African<br />
Spirit und Barbecue, je 250 ml ca. 3,20 Euro, Biohandel<br />
und www.naturata-shop.de<br />
Neu: Mini Cookies<br />
der Bohlsener Mühle<br />
Bio, regional und knackig:<br />
Diese Mini Cookies des<br />
Bio-Pioniers Bohlsener<br />
Mühle, mit regionalem<br />
Bioland-Weizenmehl aus<br />
der hauseigenen Mühle<br />
und nur mit Bioland-Rübenzucker<br />
aus Deutschland<br />
gesüßt, sind ein knackiger Bio-Snack <strong>für</strong> Zwischendurch.<br />
Mini Cookies vegan, Schoko-Haselnuss / Schoko-Orange,<br />
125 g je ca. 2,30 Euro, Bohlsener Mühle; Biohandel, Reformhäuser,<br />
Drogerien, LEH u. shop.bohlsener-muehle.de<br />
Voll fruchtige, weniger süße Erfrischung<br />
Die fruchtige Erfrischung SUPER SODA kommt ohne raffinierten<br />
Zucker oder künstliche Süßstoffe aus. Da<strong>für</strong> werden<br />
hochwertige Pflanzenextrakte als Geschmacksträger eingesetzt<br />
– regional und umweltfreundlich in die Glas-Mehrwegflasche<br />
abgefüllt. Heidelbeere + Maca-Wurzel, Grantapfel<br />
+ Jiaogulan, Quitte Passionsfrucht + Hanf; SUPER SODA,<br />
330 ml ca. 1,50 Euro, 18 Flaschen ca. 28 Euro, LEH (u. a.<br />
Rewe Süd, Edeka, Feinkost Käfer) u. www.drinksuper.de<br />
<strong>Vegan</strong>e Innovationen von iglo<br />
Der Markenklassiker iglo wird immer veganer: Hier mit<br />
dem Ofen-„Backfisch“ aus Reis- und Weizenproteinen<br />
mit knuspriger Backteig-Panade, den „Chicken“-Dinos als<br />
rein pflanzlichem Pendant des bekannten Kinderlieblings<br />
sowie dem Fertiggericht „Gemüse à la Oriental mit Kichererbsen-Karotten-Sauce“,<br />
ideal <strong>für</strong> Kochanfänger, mit<br />
Rezeptinspiration auf der Verpackung.<br />
iglo Green Cuisine veganer Ofen-„Backfisch“, 240 g ca.<br />
3,20 Euro; iglo Green Cuisine vegane „Chicken“ Dinos,<br />
250 g ca. 3,10 Euro; iglo Veggie Love „Gemüse à la Oriental<br />
mit Kichererbsen-Karotten-Sauce“, 400 g ca. 3,10<br />
Euro, LEH.<br />
Kreatin: bei veganer<br />
Ernährung gut versorgt<br />
Kreatin ist ausschließlich in tierischen<br />
Produkten enthalten. Eine Ergänzung mit<br />
Kreatin-Monohydrat bietet jedoch auch<br />
bei pflanzlicher Ernährung eine einfache<br />
Möglichkeit, dem Körper diese lebenswichtige<br />
Substanz zu geben.<br />
Was genau ist Kreatin?<br />
Kreatin ist eine natürliche Substanz im<br />
menschlichen Körper, die eine zentrale<br />
Rolle im Energiestoffwechsel innerhalb<br />
jeder einzelnen Zelle spielt. In Muskel-,<br />
Gehirn- und Nervenzellen, aber auch in<br />
Immun- und Knochenzellen.<br />
Kreatin ist im Körper an Energietransport<br />
und -speicherung beteiligt und<br />
sorgt so <strong>für</strong> Leistungsfähigkeit. Viele<br />
Forscher gehen davon aus, dass Kreatin<br />
generell wichtig ist <strong>für</strong> Organfunktionen,<br />
mentale Leistungsfähigkeit und<br />
die allgemeine Gesundheit.<br />
Wo kommt Kreatin vor?<br />
Unser Körper produziert etwa die Hälfte<br />
des täglichen Kreatinbedarfs. Die verbleibende<br />
Menge wird über die Nahrung<br />
zugeführt. Dabei ist zu beachten, dass<br />
nur Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />
Kreatin enthalten (Fisch und Fleisch,<br />
Milchprodukte in Spuren). Pflanzliche<br />
Lebensmittel enthalten kein Kreatin.<br />
Um bei veganer Ernährungsweise dennoch<br />
gut mit Kreatin versorgt zu sein,<br />
ADVERTORIAL<br />
kann es als Nahrungsergänzung oder<br />
über damit angereicherten Lebensmittel<br />
zugeführt werden.<br />
Auf die Qualität kommt es an<br />
Kreatin-Monohydrat ist eine sehr gute<br />
Kreatinquelle <strong>für</strong> den Körper. Bei der<br />
Wahl eines Kreatin-Produktes zeigt<br />
das Creapure®-Siegel die hohe Qualität<br />
an. Creapure® ist hochreines Kreatin-<br />
Monohydrat made in Germany. Für die<br />
Herstellung von Creapure® werden nur<br />
Rohstoffe nicht-tierischen Ursprungs<br />
verwendet. Somit ist Creapure® <strong>für</strong> <strong>Vegan</strong>er<br />
und Vegetarier geeignet.<br />
Weitere Informationen:<br />
Alzchem Trostberg GmbH<br />
www.alzchem.com/de/<br />
marken/creapure<br />
YouTube: Suchbegriff<br />
Creapure<br />
QUELLE: ADOBESTOCK
kolumne / Ulrich Bender<br />
Leider sind auch vegane<br />
Produkte oft von Unmengen an<br />
Plastik umhüllt. Ich horte jetzt<br />
einfach alles im Pack-out-Room<br />
und entwickle unglaublich<br />
kreative Ideen…<br />
Weniger IST MEER<br />
von Ulrich Bender<br />
Unlängst habe ich damit begonnen,<br />
die Verpackungen<br />
von veganen Wurst-, Käseund<br />
Fleischersatzprodukten<br />
zu sammeln – weshalb sich<br />
in meinem „Pack-out-Room“<br />
tonnenweise Folien aller<br />
Stärken und Größen stapeln.<br />
Hintergrund: Ich will wissen,<br />
warum die Mehrheit der Produkthersteller<br />
zukunftsweisender<br />
Lebensmittel diese<br />
mit unfassbar viel und extrem<br />
robusten Kunststoffen<br />
ummanteln.<br />
UMVERPACKT STATT<br />
UNVERPACKT<br />
Darüber hinaus gilt mein Interesse<br />
der Frage, wozu ich<br />
diese Folien noch gebrauchen<br />
könnte, da Wegwerfen<br />
<strong>für</strong> <strong>mich</strong> keine Option ist<br />
und ich Recycling-Verfahren<br />
eher kritisch betrachte.<br />
Manchmal mogelt sich<br />
eine Blisterpackung aus<br />
dem Baumarkt unter meine<br />
Verpackungs-Sammlung.<br />
Egal – unterscheiden sich<br />
die Blisterverpackungen, die<br />
ohne Blessuren nicht zu öffnen<br />
sind, doch nur wenig<br />
von den oftmals bizarr verpackten<br />
veganen Produkten.<br />
Beispiel: <strong>Vegan</strong>e Fleischvurst<br />
– in diesem Ersatzsegment<br />
werden wahrhaft<br />
Verpackungsorgien abgefeiert,<br />
die von Produzentenseite<br />
sicherlich mit Transport,<br />
Frische etc. begründet werden<br />
können. Es stimmt <strong>mich</strong><br />
aber nur begrenzt milde,<br />
wenn ich lese, dass Materialien<br />
teilrecycelt sind oder<br />
der Schraubverschluss der<br />
Pflanzenmilch aus Zuckerrohr<br />
und die Umumumverpackung<br />
von Irgendwas aus<br />
nachwachsenden Fasern<br />
produziert wurde.<br />
Die Nr. 1 der gefährlichsten<br />
aller sinnfreien Verpackungsmaterialien<br />
scheint<br />
mir dabei die Plastik-Alulasche<br />
zu sein, die sich unter<br />
den Schraubverschlüssen<br />
der meisten Pflanzenmilchverpackungen<br />
versteckt.<br />
Es ist ausgeschlossen, sich<br />
nicht daran zu verletzen.<br />
JA, DIES IST<br />
EIN APPELL …<br />
Dabei geht es auch anders.<br />
Etwa im Tiefkühlbereich, wo<br />
<strong>Vegan</strong>burger oder Vischfilets<br />
einfach so im Kartönchen<br />
liegen. Weniger ist<br />
mehr bedeutet auch weniger<br />
im Meer. Ja, dies ist ein<br />
Appell darauf zu achten,<br />
mit welchem und mit wie<br />
viel Material das vegane Lebensmittel<br />
eingeschweißt<br />
Ulrich Bender,<br />
Autor, Künstler, Tierrechtsaktivist<br />
www.ulrich-bender.de<br />
„Das Leben ist zu kurz, um<br />
unglücklich zu sein. Darum sollten<br />
wir die Zeit nutzen und uns <strong>für</strong> das<br />
Glück aller Lebewesen einsetzen.“<br />
wurde. Die Forschung nach<br />
Verpackungsmaterialien, die<br />
sich zeitnah und umweltfreundlich<br />
zersetzen, sollte<br />
intensiviert werden. Solange<br />
das nicht geschieht, werde<br />
ich unverdrossen weiterforschen.<br />
SUPERFOLIE MIT<br />
TIEFGANG<br />
Ich habe bereits aus einer<br />
Spezial-Mischung meiner<br />
gesammelten Folien einen<br />
Schutzanzug hergestellt,<br />
mit dem ich unbeschadet<br />
Brandherde durchqueren<br />
und locker 2000 Meter tief<br />
tauchen kann. Ich denke,<br />
dass ich diese Superfolie<br />
nach erfolgreichen Tests der<br />
Industrie anbieten werde.<br />
Außerdem baue ich mir davon<br />
ein Schiff oder vielleicht<br />
auch ein Haus.<br />
Sollten wir allerdings zukünftig<br />
weniger Verpackung<br />
und mehr Kreativität in den<br />
Regalen liegen haben, werde<br />
ich meine Produktion gerne<br />
einstellen. Was gut <strong>für</strong> uns<br />
alle wäre.<br />
«<br />
FOTO: PRIVAT (1)<br />
66 <strong>Vegan</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> 2. <strong>2022</strong>
KENNENLERNEN: ökologisch / KENNENLERNEN: divers / solidarisch ökologisc<br />
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