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Supplement - baunorm.at

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Selbstverwaltung. Normung ist ein vielfach<br />

bewährtes Instrument der Selbstverwaltung der<br />

betroffenen Kreise und Teil der Qualitätsinfrastruktur<br />

eines Landes. Um den Erwartungen und<br />

Aufgaben bestmöglich entsprechen zu können,<br />

sind laufende Veränderungen und Verbesserungen<br />

notwendig. Nur so lassen sich die Bedürfnisse<br />

der Kunden auch in Zukunft erfüllen. Zentrales<br />

Thema in der Entwicklung von Normen ist<br />

die Zusammensetzung der Fachgremien. Sie<br />

wird laufend überprüft, wobei sich eine durchgehend<br />

zufriedenstellende Vertretung der betroffenen<br />

Kreise (Stakeholder) zeigt. So kommen beispielsweise<br />

rund 2 600 der 5 880 Expertinnen<br />

und Experten aus kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMU). Dennoch wird es eine zentrale<br />

Aufgabe von Austrian Standards Institute<br />

sein, im Zusammenwirken mit anderen Akteuren<br />

diese Stärke zu halten und dort, wo möglich,<br />

weiter auszubauen. Neben der Mitwirkung in<br />

laufenden Projekten und bestehenden Komitees<br />

ist es besonders wichtig, bei neuen Projekten<br />

alle interessierten Kreise umfassend einzubinden.<br />

Ebenso wichtig sind Inform<strong>at</strong>ionen über<br />

laufende Projekte und ein verstärktes Engagement<br />

in der Phase der öffentlichen Stellungnahme<br />

zu Norm-Entwürfen. Neben dem direkten<br />

Kontakt bieten besonders die neuen Medien geeignete<br />

Lösungen. Der neugestaltete Internetauftritt<br />

von Austrian Standards Institute wird den<br />

Dialog mit den Stakeholdern vertiefen. Dies zeigt<br />

sich etwa mit dem neuen „Normen-Entwurf-Portal“.<br />

Es bietet erstmals die Möglichkeit, Entwürfe<br />

online kostenlos zu lesen und Stellungnahmen<br />

bzw. Kommentare direkt abzugeben.<br />

Unsere Welt wird komplexer. Neue Technologien,<br />

neue Geschäftsmodelle, neue Wirtschaftsräume<br />

führen zu weiteren Verflechtungen<br />

und erzeugen neue Komplexität. Normen geben<br />

dabei Orientierung, um diese Komplexität bewältigen<br />

zu können. Gleichzeitig erwarten die<br />

Stakeholder raschere Lösungen, das heißt kürzere<br />

Intervalle bei der Entwicklung von Normen<br />

und anerkannten Regelwerken. Der Prozess der<br />

Normentwicklung konnte in den vergangenen<br />

Jahren deutlich verbessert, das heißt verkürzt<br />

werden. Elektronisches Arbeiten über die Pl<strong>at</strong>tform<br />

„myCommittee“ ist heute selbstverständlich<br />

und verkürzt die Arbeitsschritte wesentlich.<br />

Mit dem Eins<strong>at</strong>z neuester Technologie wird sich<br />

die Arbeit und damit die Fertigstellung der<br />

Normen weiter auf das verfahrenstechnisch<br />

notwendige Minimum reduzieren lassen.<br />

Beitrag zur Wissensgesellschaft. Wer an der<br />

Entwicklung von Normen teilnimmt, bringt seine<br />

Erfahrungen und sein Know-how ein. Aus dem<br />

Institute<br />

Setting Standards. Cre<strong>at</strong>ing Value.<br />

Wissen der Einzelnen entsteht in neutraler Gemeinschaftsarbeit<br />

und im strikt auf Konsens<br />

ausgerichteten Dialog ein verdichtetes, kodifiziertes<br />

Wissen aller. Dabei wird definiert, was<br />

Stand der Technik / St<strong>at</strong>e of the art in einem<br />

Fachgebiet ist. Die große Herausforderung ist<br />

es, dieses umfassende Wissen der Allgemeinheit<br />

auf einfache und überschaubare Weise zur<br />

Verfügung zu stellen. Normung positioniert sich<br />

damit als Teil eines umfassenden Wissensmanagements<br />

und unterstützt die Transform<strong>at</strong>ion<br />

der Inform<strong>at</strong>ionsgesellschaft hin zu einer Wissensgesellschaft.<br />

Dieses Wissen, wie es in Normen<br />

dokumentiert ist, ist heute und in Zukunft<br />

ein ganz zentraler imm<strong>at</strong>erieller Vermögenswert<br />

und für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit einer<br />

Wirtschaft und einer Gesellschaft von essentieller<br />

Bedeutung.<br />

Dieser Paradigmenwechsel – die Norm ist<br />

nicht mehr als Dokument („Papier“), sondern als<br />

kodifiziertes Wissen zu betrachten – macht<br />

deutlich, dass das „Normungssystem“, das dieses<br />

Wissen ermöglicht, mit Sorgfalt und Umsicht<br />

gemanagt werden muss: von der Positionierung<br />

des Systems in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

über die Initiierung neuer Themen und<br />

Projekte und die Zusammensetzung der Expertenkreise<br />

bis hin zu Strukturierung, Aufbau und<br />

Lesbarkeit jeder Norm sowie der Aktualität der<br />

Norminhalte.<br />

Austrian Standards Institute ist sich dieser Bedeutung<br />

und Verantwortung bewusst und trägt<br />

mit hohem Engagement dazu bei, diese Aufgaben<br />

umfassend zu erfüllen. Ebenso sind die Stakeholder<br />

– jene, die Normen brauchen und sie<br />

daher entwickeln – aufgerufen, ihren Beitrag zu<br />

leisten; zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen<br />

der Allgemeinheit.<br />

Dipl.-Ing. Dr. Karl Grün<br />

Director Development<br />

Austrian Standards Institute<br />

Schwerpunkte & Trends in der Normung 2009 5

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