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Michael Domsgen | Tobias Foß: Diakonie im Miteinander (Leseprobe)

Auf dem Markt unterschiedlicher Anbieter ringt auch die Diakonie mehr denn je um ihre Erkennbarkeit, christlich verankert zu sein. Wie kann sie sich als christliche Anbieterin profilieren, wenn mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden konfessionslos ist? Wie lässt sich ein diakonisches Profil innerhalb der eigenen Mitarbeitschaft etablieren, wenn Sozialisations- und Tradierungsabbrüche von Kirche und Christentum so deutlich hervortreten? Der vorliegende Aufsatzband versucht, sich aus diakoniewissenschaftlicher, systematisch-theologischer und empirischer Sichtweise diesen Fragen anzunähern. Unterschiedliche Akteure aus Wissenschaft, Diakonie und Kirche kommen zu Wort und setzen Impulse, wie Diakonie in einer mehrheitlich konfessionslosen Gesellschaft gestaltet und verändert werden sollte.

Auf dem Markt unterschiedlicher Anbieter ringt auch die Diakonie mehr denn je um ihre Erkennbarkeit, christlich verankert zu sein. Wie kann sie sich als christliche Anbieterin profilieren, wenn mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden konfessionslos ist? Wie lässt sich ein diakonisches Profil innerhalb der eigenen Mitarbeitschaft etablieren, wenn Sozialisations- und Tradierungsabbrüche von Kirche und Christentum so deutlich hervortreten? Der vorliegende Aufsatzband versucht, sich aus diakoniewissenschaftlicher, systematisch-theologischer und empirischer Sichtweise diesen Fragen anzunähern. Unterschiedliche Akteure aus Wissenschaft, Diakonie und Kirche kommen zu Wort und setzen Impulse, wie Diakonie in einer mehrheitlich konfessionslosen Gesellschaft gestaltet und verändert werden sollte.

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<strong>Michael</strong>a Gloger/Harald Wagner<br />

den. Das Forschungsteam und der Landesdiakoniepfarrer waren als Teilnehmende<br />

stets willkommen.<br />

Die Initiative »Wissen!Warum« <strong>im</strong> engeren Sinne, war als langfristiges Projekt<br />

angelegt und startete 2013/14 mit insgesamt sechs Fachtagen in eine Pilotphase.<br />

Zum einen sollten diese Initiativveranstaltungen dazu beitragen, das<br />

Projekt in der gesamten Landeskirche bekannt zu machen, zum anderen sollten<br />

sie für den Zusammenhang von diakonischem Profil und diakonischer Bildung<br />

sensibilisieren. In der Anfangsphase wurde die Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

von Kirche und <strong>Diakonie</strong> als wichtiger Pfeiler des Projektes angesprochen und<br />

angegangen. Im Verlauf des Projektes rückte das Interesse an der Entwicklung<br />

der diakonischen Kultur als wesentliches Instrument für diakonische Profilentwicklung<br />

verstärkt in den Fokus.<br />

Ergänzt wurden die Aktivitäten der Bildungsinitiative durch übergreifende<br />

Veranstaltungen, die sowohl eine Vernetzung nach außen und innen, als auch<br />

eine Impulsgebung in relevante Bildungsbezüge intendierten. Hierzu gehörten:<br />

(a) Fachtag »Neugier auf die Zukunft ---- Bildung, Kultur, Evangelium« <strong>im</strong> September<br />

2016 in Halle. Im Hauptvortrag von Theologieprofessor John Burgess<br />

vom Pittsburgh Theological Seminary »Neugier auf die Zukunft --- Bildung, Kultur,<br />

Evangelium« 9<br />

wurde die theologische Fundierung diakonischer Bildung<br />

thematisiert und in einen globalen Zusammenhang gestellt. Das anschließende<br />

Worldcafé diente zur Einbindung der Hauptthesen des Vortrags von Prof. Burgess<br />

in die Praxis. Mit der Methode der Postersession konnte diese Konkretisierung<br />

weitergeführt werden. Unter dem Titel »Der Umgang mit der kulturellen<br />

Diversität in diakonischen Einrichtungen« stellten Praktikerinnen und Praktiker<br />

ihre Erfahrungen zur Diskussion. Rückblickend kann diese Tagung als wichtiger<br />

Schritt zur Verknüpfung von Identität und Profil betrachtet werden.<br />

(b) Formatives Evaluationstreffen und Plattformbildung für innovative Projekte<br />

in der Landeskirche auf Grundlage der bisherigen Evaluationsergebnisse (Jena,<br />

März 2017). Eingeladen waren (1) die Teilnehmenden der Evaluation der<br />

verschiedenen Weiterbildungsveranstaltungen <strong>im</strong> Rahmen des Diakonischen<br />

Profils, (2) die Geschäftsführenden diakonischer Einrichtungen und (3) Praktikerinnen<br />

und Praktiker diakonischer Bildung. Der formative Charakter der Evaluation<br />

zeigte sich darin, dass die bisherigen Ergebnisse vorgestellt, diskutiert und<br />

in spezifischen Gruppenübungen mit den Erfahrungen der eigenen Praxis konfrontiert<br />

wurden. Die erreichten Lernerfahrungen waren multilateral, d.h. alle<br />

Anwesenden --- allen voran das Forschungsteam --- konnten das Dargebotene und<br />

Diskutierte in die eigene Praxis zurückbinden und wiederum dem Plenum vorstellen.<br />

(c) Fachtagung Doing Culture III »Was kann diakonische Bildung eigentlich<br />

nicht?« Fachtagung der Führungsakademie Berlin mit einem Beitrag der <strong>Diakonie</strong><br />

Mitteldeutschland, März 2018 in Eisenach. Die Beiträge des Forschungs-<br />

9<br />

Burgess: Neugier auf die Zukunft.

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