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Juli/August 2022

33. Jahrgang

45. Rathaushofspiele

47. Rathaushofspiele

29. Juli bis 27. August

INHALT

THEATER_____________________ 8

Fabrice Bollons „The Folly“, Theater Freiburg

KUNST _____________________ 15

„Picasso El Greco“ im Kunstmuseum Basel

FERIEN UND FREIZEIT_________ 21

Tipps für Ausflüge und Ferien in der Region

VISION_____________________ 37

Neuenburg und die Kunst

MIXTAPE____________________ 39

Im Gespräch: Autorin Hengameh Yaghoobifarah

NACHHALTIG________________ 43

Ein Zirkuszelt auf dem Bauernhof

GESUNDHEIT________________ 44

Demenz geht uns alle an!

MUSIK______________________ 46

Internationale Orgelmusik in St. Peter

VERANSTALTUNGEN_________ 51

Der Zirkus Charles Knie gastiert in Freiburg

Ein großes Abenteuer

Im Gespräch: Sänger Ian Gillan und Bassist Roger Glover von Deep Purple

Von Deep Purple stammen einige

der bedeutendsten Rockhymnen

aller Zeiten. Und jetzt

legen die Briten Studioaufnahmen

von Songs vor, die von

anderen Größen geschrieben

wurden: Bob Dylan, Led Zeppelin,

Cream, Fleetwood Mac,

Mitch Ryder oder The Yardbirds.

Mit Sänger Ian Gillan

(76) und Bassist Roger Glover

(75) sprach Olaf Neumann in

Oberhausen über die revolutionären

Sechzigerjahre und die

Anfänge von Deep Purple. Die

beiden wirken enthusiastisch

wie am ersten Tag, lachen viel

und fallen sich gegenseitig ins

Wort wie ein altes Ehepaar.

Kultur Joker: Auf dem Interims-

Album „Turning To Crime“ covern

Sie Rock-, Rhythm&Bluesund

Countrysongs, die zum Teil

aus der Zeit vor Deep Purple

Deep Purple: „Turning To Crime“-Cover

Foto: EAR Music

aus dem Jahr 1960. War das Ihre

Idee, Roger?

Glover: Ian und ich spielten

schon vor Deep Purple - in den

Sechzigern - in einer Band (Episode

Six). Und ich habe da immer

dieses ansteckende Lied

gesungen. Lonnie Donegan

und die Skiffle-Musik kamen

sechs oder acht Monate vor dem

Rock‘n‘Roll auf. Dieser Sound

war für einen Zehnjährigen im

Nachkriegsengland eine Offenbarung.

Das Land kämpfte darum,

wieder zu dem zu werden,

was es vor dem Krieg war. Natürlich

konnte es das nie wieder

sein, aber die Älteren hielten an

den alten Idealen fest. Und deren

Musik war im Grunde langweilig:

Nonsens-Songs, Liebeslieder,

Schlager und Jazz. Und aus dem

Jazz entstand der Skiffle, also

Hausmusik. Die hatte viel Energie,

und die Lieder handelten von

real existierender Armut, Arbeit,

Gefängnis, Mord und Rebellion.

Die Skiffle-Songs waren wie ein

Aufbruch in eine ganz neue Welt.

Kultur Joker: Lonnie Donegan,

der „King of Skiffle“, hatte zwischen

1956 und 1962 mehr als

30 Hits in den britischen Charts.

Welchen Einfluss hatte er auf die

Entwicklung der Rockmusik?

Gillan: Donegans Musik war

eine gute Vorbereitung auf Little

Richard, Chuck Berry, Elvis Presley,

Buddy Holly und die Everly

Brothers, die aus Amerika kamen.

Skiffle riss psychologische Barrieren

nieder. Mit jeder wichtigen

musikalischen Entwicklungsstufe

in meinem Leben ging eine

technische Revolution einher.

Als Rock‘n‘Roll und Skiffle aufkamen,

hatte jemand die Idee,

einen Transistor in ein Radio

einzubauen. Das bedeutete, dass

man nicht mehr zu Hause mit

einem einzigen Radiogerät sitzen

musste, bei dem die Mutter oder

der Vater den Sender auswählten;

mit Klassik oder Unterhaltungsmusik.

Für Teenager wie mich

war das todlangweilig und erdrückend.

Mit dem Transistorradio

konnte man endlich seine eigene

Musik mit sich herumtragen.

Dies entfachte eine Flamme, die

die Welt der Kids erleuchtete. Es

gibt viele Beispiele dieser Art:

stammen. Sind das Stücke, die Sie

in Ihrer Jugend geprägt haben?

Roger Glover: Diese Songs

sind mit Sicherheit Teil unserer

Jugend, ja. Wir lieben sie. Ich

bin froh, 1945 geboren zu sein,

denn ich durfte die Geburt des

Rock’n’Roll miterleben. Das war

eine Zeitspanne von zwölf bis 15

Jahren, die uns unglaubliche Musik

beschert hat, die größtenteils

aus den Vereinigten Staaten kam.

Man vergisst diese prägenden

Jahre nicht.

Ian Gillan: Die Auswahl der

Songs erfolgte aus einer langen

Liste, für die unser Produzent

Bob Ezrin verantwortlich war. In

meinen persönlichen Favoriten

und Einflüssen wie Elvis Presley,

Chuck Berry oder Litte Richard

steckt nicht viel von Deep Purple

drin. Die Songs haben wir aus

Respekt vor dem Original ausgewählt,

das immer das Beste ist.

Es war für uns eine schöne Gelegenheit,

den Stücken eine Purple-

Note zu verleihen. Die Idee war,

sie ein wenig zu erweitern, aber

nicht zu verbessern. Das ist unmöglich.

Diese Platte war für uns

ein großes Abenteuer.

Kultur Joker: Auch mich haben

einige Ihrer Neufassungen überrascht.

Sie und Ian Gillan singen

z.B. den Country-Hit „The Battle

Of New Orleans“ von Lonnie

Donegan und Johnny Horton

einrichtungsgestaltung

und innenarchitektur

ich berate sie gerne bei der

erfüllung ihrer wohnträume.

www.stuckert-wohnkultur.de

Ohne Jim Marshall (Anm.: Ein

britischer Pionier im Bereich der

Gitarrenverstärker) gäbe es heute

keinen Heavy Rock.

Kultur Joker: Warum ist Bob Ezrin

Ihrer Meinung nach der beste

Produzent, mit dem Deep Purple

je zusammengearbeitet haben?

Gillan: Bob ist nicht in der Band,

Fortsetzung des

Interviews auf

Seite 38

Kultur Joker

Tel.: 0761 / 72 0 72

www.kulturjoker.de

kulturjoker


Liebe Leser*innen,

seit einigen Wochen scheinen wir in einer Zeitmaschine zu

sitzen, die uns jüngst zurück ins Jahr 1973 katapultierte.

Damals ebnete das Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ Frauen

in den USA das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch

– der Rechtsstreit trieb tausende Frauen auf die Straße.

Nun sind es wieder abertausende Frauen, die in den USA

für ihr Recht auf Selbstbestimmung demonstrieren müssen

– dafür, in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die

Freiheit über ihren eigenen Körper zu bewahren. Das mag,

angesichts aktueller friedenspolitischer Entwicklungen,

für manche erst einmal trivial erscheinen. Wer einen Blick

auf die Geschichte wirft, entdeckt aber schnell: in Zeiten

gesellschaftlicher wie politischer Unruhen, sind es zumeist

Frauen, die an Freiheit einbüßen. Jüngst waren es Mütter,

denen wir in der Coronapandemie Job, Homeschooling,

24-Stunden Kinderbetreuung und Haushalt ohne Unterstützung

aufbürdeten. 2020 entschied der EU-Mitgliedsstaat

Polen ein Abtreibungsverbot, das einen Großteil der bis dahin

legalen Abtreibungen untersagte und dazu führte, dass

im September 2020 eine Schwangere an einem septischen

Schock starb, da die Ärzt*innen keine lebensrettende Abtreibung

vornehmen durften. Ärzte ohne Grenzen spricht

sogar von einer globalen Gesundheitskrise, da weltweit 45

Prozent der Schwangerschaftsabbrüche unsicher sind und

zu den fünf Hauptgründen für Müttersterblichkeit zählen –

ca. sieben Millionen Mädchen und Frauen werden jährlich

aufgrund der Folgen eines unsachgemäß durchgeführten

Abbruchs in Krankenhäuser eingeliefert. Wer sich für einen

Schwangerschaftsabbruch entscheidet, macht das,

weil es die Umstände erfordern – gesundheitlich, sozial, finanziell.

Wer Frauen diese Möglichkeit raubt, treibt sie in die Illegalität und

befeuert ein unkontrollierbares Geschäft mit der Gesundheit von

Frauen und Kindern.

Thematisieren, kritisieren, aufzeigen. Kultur und Kunst bieten Diskursmöglichkeiten

und widmen sich Themen, die sonst im Chorus

der Allgemeinheit unterzugehen drohen. Sei es die 1985 gegründete

Guerrilla-Gruppierung, die spanische Fotografin Laila Abril, die im

Bildband „On Abortion“ (2018) die Auswirkungen illegaler Schwangerschaftsabbrüche

dokumentiert, oder das Projekt „5.4 Million and

Counting“ von Chi Nguyen als Reaktion auf die 2016 verschärften

texanischen Abtreibungsgesetze.

In diesem Sinne: bleiben Sie kritisch, aufmerksam und weltoffen.

Wir verabschieden uns in die Sommerpause und lesen spätestens

in der Septemberausgabe wieder voneinander. Bis dahin schauen

Sie doch gern mal bei unseren digitalen Plattformen vorbei.

Ihr Kultur Joker-Team

Ihre

Unterstützung

Seit 33 Jahren arbeiten wir kostenfrei für

Kultur und Interessierte. Wir freuen uns

über jedes Zeichen der Solidarität - ob liebe Worte

oder eine finanzielle Unterstützung, damit wir

unsere Arbeit auch fortsetzen können.

Empfänger: Art Media Verlag

IBAN: DE 26 680 50101 1000 2022 512

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und Leidenschaft

Mit gutem Gewissen einkaufen: regional und bio, tier- und umweltfreundlich. Dafür stehen

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THEATER KULTUR JOKER 3

Im Chor der Identitäten

Jessica Glause inszeniert am Theater Freiburg Mithu M. Sanyals Roman „Identitti“ als Entwicklungsstück

Charlotte Will,

Laura Palacios,

Karin Yoko Jochum,

Alina Sokhna M’Baye

Foto: Amelie Amei Kahn-Ackermann

Der weibliche Orgasmus

ist nicht eben das, auf das die

deutsche Hochkultur bislang

zusteuerte. Mithu M. Sanyal

jedoch ist nicht nur Autorin

des Bestsellers „Identitti“, sondern

auch des viel beachteten

Sachbuchs „Vulva. Das unsichtbare

Geschlecht“. Und so

findet im Eingangskapitel „Me

and the Devil“ von Sanyals

Debütroman und im Kleinen

Haus ein Ejakulationswettbewerb

statt zwischen Nivedita,

auch Identitti genannt, und der

Göttin Kali. Sie ist der besagte

Teufel, nimmt sich, was sie

will und hängt es sich an den

Gürtel. Denn dort baumeln die

Köpfe ihrer männlichen Feinde.

In Freiburg sind es gleich vier

Frauen, die sich gemeinsam mit

Kali zum Höhepunkt bringen.

Regisseurin Jessica Glause

hat die Figur der vom Missy-

Magazin geadelten Bloggerin

und Postkolonialismus-Studentin

Nivedita, Tochter indischpolnischer

Eltern, auf vier

Schauspielerinnen chorisch

aufgeteilt. Karin Yoko Jochum,

Alina Sokhna M’Baye, Laura

Angelina Palacios und Charlotte

Will übernehmen zudem die

Rollen von Cousine Priti, der

beiden Freundinnen Lotte und

Oluchi und des Raji. Die männlichen

Figuren sind drastisch

gekürzt oder wie Niveditas Exfreund

gleich ganz gestrichen.

Mai Gogishvili (Kostümbild)

hat sie nicht nur mit viel Glitter

und Glimmer, kurzen Plisseeröcken

oder Hosen und dicken

Sneakern ausgestattet, sondern

sie auch mit dunklen Perücken

versehen, die ein wahres

Flechtwerk sind. Der herzförmige

Turmbau ist wie für Göttinnen

oder afroamerikanische

Popdiven geschaffen. Kali (Janna

Horstmann), die ein bisschen

an HR Gigers Alien erinnert,

nur in Reptilienblaugrün und

mit blau geschminktem Gesicht

und roter Zunge, plagen

derartige Identitätskrisen oder

Debatten über Race und Weiße

Privilegien nicht. Sie ist sozusagen

eine Rampensau von

Göttin.

„Identitti“ ist auch ein Campusroman,

der die Verunsicherungen

dieses Lebensabschnittes

einschließt. Bei Nivedita

werden sie durch die erfahrenen

Diskriminierungen verstärkt.

Die sozialen Medien vervielfachen

alles. Glause lässt all die

Hashdags und Kommentare

nicht einblenden, sondern unter

Anführungszeichen sprechen.

Niveditas Professorin an der

Düsseldorfer Universität Saraswati

(Anja Schweitzer) nimmt

sich, was sie glaubt, es stände

ihr zu. So tauscht sie ihre prototypische

deutsche Herkunft

gegen eine indische ein, macht

in Postcolonial Studies Karriere

und schart PoC-Jüngerinnen

um sich. Doch schnell ist klar,

alles ist eine ziemlich dreiste

Lüge.

Dass es hier Figuren gibt, die

sich Dinge nehmen, hat Mithu

M. Sanyal eine Fangemeinde

beschert, die in der Literaturszene

eher ungewöhnlich ist.

Den Theatern blieb dies nicht

verborgen. Glauses Inszenierung

(Text: Jessica Glause und

Anna Gojer) ist bereits die dritte

Adaption, für die erste schrieb

Sanyal selbst die Bühnenfassung.

Um wieviel komplexer,

großzügiger und auch witziger

der Roman ist als eine Lesart,

die lediglich feministisch und

woke ist, konnte das Freiburger

Publikum bei Sanyals Lesung

im Literaturhaus Freiburg im

vergangenen Herbst erleben.

Die 1971 geborene Düsseldorfer

Autorin und Wissenschaftlerin

weiß, was sie macht.

Die Freiburger Inszenierung

befreit sich von allem universitären

Düsseldorfer Lokalkolorit.

In der Mitte steht ein Podest

mit einem Ornament, das sich

auf der Bühne fortsetzt. Beleuchtet

wird es von zwei Reihen

Neonröhren, die im Oval

angeordnet sind. Kali räkelt

sich auf dem Podest und spreizt

ihre Glieder, dass es eine Lust

ist. Saraswati hingegen ist mehr

oberste Priesterin ihrer eigenen

Sache. Im Haar trägt sie einen

Strahlenkranz wie die Freiheitsstatue.

„Saraswati ist Pop“ heißt

es einmal vom Nivedita-Chor.

Das stimmt hier nicht ganz, die

Figur bleibt blass, so dass ein

Ungleichgewicht zwischen Nividita,

ihren Freundinnen und

der verehrten Professorin entsteht,

die hier nur wenig Charisma

entwickelt. Pop ist hingegen

„Identitti“ selbst. Es wird

viel gesungen, manches klingt

nach Musical (Musik: Clara

Pazzini). Darin mag sich auch

spiegeln, wie sich Theater relevante

Stoffe als Frischzellenkur

aneignen. Die Freiburger

Inszenierung konzentriert sich

auf das Politische, so dass aus

ihr eine Entwicklungsgeschichte

wird. Sozusagen von der von

Missy gefeierten Bloggerin zur

taz-Kommentatorin. Das lässt

sich sehen, bleibt aber hinter

dem Roman zurück.

Weitere Vorstellungen: 8.

Juli, Kleines Haus, Theater

Freiburg, wird wiederaufgenommen.

Annette Hoffmann

Charakterschmuck

für Menschen mit Persönlichkeit

FREIBURG

Messegelände (Europaplatz)

Von Mi.

Aug.24.

Bis So.

Sept.

4.

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4 KULTUR JOKER THEATER Theater

Companhia de Danças mit

„Encantado“

Foto: Sammi Landweer

Erzählungen für diese Zeit

Vom 24. August bis zum 4. September wird Basel

beim Festival zur Bühne

Es werden andere Narrative

sein, als die, die derzeit unsere

Nachrichten beherrschen,

verspricht das Programm des

Theaterfestival Basel 2022,

das alle zwei Jahre stattfindet.

Sandro Lunin, der noch ein

Jahr die Kaserne Basel leiten

wird, hat die Programmgruppe

mit Kuratorinnen und

Kuratoren aus Indien, Japan

und Südafrika und den Dramaturginnen

vom Theater

Nein, das ist wohl kein Abdruck

eines Rotweinglases. Der

offene Kreis, der mit Tüchern

ausgelegt ist, die erst breit sind

und sich dann verjüngen, führt

auf der Bühne des Südufers

schon gleich zum Thema. Es

geht in „Red Moon“ um die

Menstruation, wobei diese auf

dem Flyer der Produktion von

twOne Company noch nicht

einmal benannt wird. Rot für

Roxy Katharina Germo und

Angela Osthoff vom Theater

Basel deutlich erweitert und

internationalisiert. 17 Produktionen

haben sie ausgewählt,

die vom 24. August bis zum 4.

September in Basel zu sehen

sein werden. Doch nicht nur

dort. Neben der Kaserne sowie

dem jungen theater, dem Roxy

und dem Theater Basel werden

auch das Theater Dornach, das

Vorstadt Theater und erstmals

Dem Blut folgen

„Red Moon“ sucht in komplizierten Zeiten Heil im weiblichen Zyklus

Blut und der Mond für die zyklische

Struktur der Periode.

Am Anfang dieser gut 45-minütigen

Performance sitzt Belinda

Winkelmann mit gespreizten

Beinen auf dem weißen Tanzboden

und atmet hörbar, Ewelina

Kotwa hingegen liegt in Embryostellung

mit dem Rücken

zum Publikum links von ihr.

Fast zeitgleich mit der Premiere

wurde in den USA die

das nahe Théâtre La Coupole

in Saint Louis zur Spielstätte.

In Saint Louis werden

Maroussia Diaz Verbèke und

Instrumento de Ver mit ihrer

ganz eigenen Interpretation

von zeitgenössischen Zirkus

gastieren, die die Zerstörung

natürlicher Ressourcen aufgreift.

Andere Narrative bedeutet

nicht unpolitische Erzählungen.

So ist im Theater

Abtreibungsfreiheit gekippt,

selbst Vergewaltigte oder Opfer

von Inzest sowie Frauen, deren

Gesundheit durch die Schwangerschaft

oder Geburt gefährdet

wird, sollen das Kind austragen

müssen. In Spanien wurde im

Frühjahr intensiv darüber diskutiert,

ob Regelschmerzen

ein Grund für Krankheitstage

sind. Es wird über drei bis fünf

Tage im Monat debattiert. Kritiker

wenden ein, dies könnte

sich zum Wettbewerbsnachteil

für Frauen auswirken. Und der

Streit um Joanne K. Rowlings

Tweed über „menstruierende

Menschen“ brachte nicht nur

der Autorin Shitstorms wegen

vermeintlicher Transfeindlichkeit

ein, er zeigte auch, dass es

gar nicht so leicht ist, Weiblichkeit

zu definieren und dass der

weibliche Körper auch für die

Identitätspolitik instrumentalisiert

wird. Da ist es einerseits

verständlich, sich auf die Monatsblutung

zurückzuziehen.

Andererseits ist es auch ein

bisschen naiv, werden Männer

und Frauen doch noch immer

nicht gleich bezahlt und das viel

beschworene Zyklische ist auch

kein Antidot gegen die Linearität

des Lebens. Auch Menschen,

die menstruieren oder menstruiert

haben, sterben.

Dornach etwa das australische

inklusive Back to Back

Theatre zu sehen und die niederländischen

Tänzerin und

Choreografin Cherish Menzo

setzt sich in „Jezebel“ mit

dem Frauenbild in der Black

Hiphop-Bewegung auseinander.

Während das Puppentheater

Ljubljana Kriegserfahrung

auch für Kinder verständlich

macht, hat die brasilianische

Choreografin Lia Rodrigues

Winckelmann und Kotwa

tragen haut-, beziehungsweise

pinkfarbene Panties, dazu

jeweils Shorts in der anderen

Farbe. Rote Streifen ziehen sich

über das Auge zum Haaransatz,

den Vorwurf farbenblind

zu sein wie etwa einschlägige

Werbung für Menstruationsprodukte,

will man sich sichtlich

nicht einhandeln (Kostüme:

Bianka Heck, Stefanie

Wyen). Die Hosen betonen den

Unterleib. Belinda Winkelmann

sitzt fast im Spagat und

lässt die Beine auf den Boden

aufschlagen. Einmal legt sie

die Hände auf die Scham. Sind

das Krämpfe? Manchmal muss

man bei den Körperbildern, die

die beiden Frauen schaffen, an

anatomische Zeichnungen denken,

doch vieles bleibt unscharf.

Maroussia Diaz

Verbèke mit

„Instrumento de Ver:

23 fragments de ces

derniers jours“

Foto: Bruno Trachsler

Encantado aufgegriffen. Jene

Zwischenwesen, die weder

Mensch noch Tier sind, zwischen

Himmel und Erde sowie

Sanddünen und Felshöhlen leben

und in der Lage sind, alles

zu beleben. Das verspricht widerständiges

Theater jenseits

fester Zuordnungen. Infos &

Tickets: www.theaterfestival.

ch

Annette Hoffmann

Fiona Comboschs Komposition,

bei der Tropfen herauszuhören

sind, ist da deutlicher. Mit dem

Rücken zum Publikum, lassen

die beiden Tänzerinnen die

Füße sprechen. Ihre Körperbeherrschung

ist beeindruckend.

Dann bewegen sie sich wie

Kopffüßler. Später formieren sie

einen Kreis, führen die gleiche

Schrittfolge ein, in die kleine

Hüpfer eingebaut sind, später

schleichen sich kleine Störungen

ein. twOne Company

nimmt die Menstruation zum

Sinnbild für einen Körper, der

Schwankungen unterliegt. Doch

um diese zu konkretisieren und

den ganzen Bogen zwischen

Euphorie und Niedergeschlagenheit

zu benennen, braucht es

dann doch die Sprache: hitzig,

aufgewühlt, happy, angry sind

nur einige der Beschreibungen,

die zu hören sind. Sie werden

mit den Jahreszeiten verbunden.

„Red Moon“ will politisch sein,

lediglich, indem man sich des

weiblichen Zyklus annimmt,

bleibt aber unberührt von der

politisch-gesellschaftlichen Diskussion.

Und so ist „Red moon“

vor allem eskapistisch.

Annette Hoffmann


THEATER KULTUR JOKER 5

Diamanda Dramm an der

Solovioline Foto: Ingo Höhn

Dauerschleife der Beliebigkeit

Susanne Kennedy inszeniert am Theater Basel Philip Glass‘ Oper „Einstein on the Beach“ als begehbare Installation/Souveränes

Dirigat des künftigen Freiburger Generalmusikdirektors André de Ridder

Der Opernabend hat noch nicht

begonnen, da wird man am Theater

Basel schon Teil des Geschehens.

Zur digitalen Soundkulisse

bewegen sich seltsam

gekleidete Menschen im Parkett

mit Pultlampen auf dem Kopf,

während die Zuschauerinnen

und Zuschauer Platz nehmen.

Die verstörenden Lotsen weisen

den Weg zur Bühne, suchen den

Kontakt und laden mit durchdringendem

Blick ein, die eigene

Komfortzone zu verlassen. Dass

man während der vierstündigen

Oper „Einstein on the Beach“ von

Philip Glass und Robert Wilson

auf die Toilette gehen oder einen

Drink im Foyer zu sich nehmen

kann, ist von den Autoren so gedacht.

Das Theater Basel geht

aber bei dieser Produktion, die

in Kooperation mit den Wiener

Festwochen und dem Haus der

Berliner Festspiele entstanden

ist, noch einen Schritt weiter.

Das Publikum kann sich frei im

Raum bewegen und die Bühne

bevölkern. Regisseurin Susanne

Kennedy und Bühnenbildner

Markus Selg haben eine begehbare

Installation geschaffen.

Was diese genau darstellt,

bleibt im Ungefähren. Ein erhöhter,

durchbrochener Strahlenkranz

(oder eine Tunnelröhre?)

dominiert einen Versammlungsort.

Auf dessen Rückseite

gibt es einen Wohnbereich mit

Höhle und Papp-Lagerfeuer

und eine Art Kultstätte mit

Stierkopf. Hier essen, beeten,

schlafen und tanzen diese gemusterten

Menschen (Kostüme:

Teresa Vergho), die sowohl in

der Vergangenheit als auch in

der Zukunft verortet werden

könnten. Nur zwei von ihnen

(Frank Willens, Ixchel Mendoza

Hernández) treten mit technisch

verzerrter Stimme ab und zu in

einen sinnfreien Dialog. Auch

die strenge Suzan Boogaerdt

spricht gelegentlich einen englischen

Satz. Die Basler Madrigalisten

gehören ebenfalls zu

diesem Stamm. Warum sie vor

ihrem Gesicht Schutzschilder

tragen, bleibt rätselhaft – wie

so vieles an diesem ausuferndenAbend,

zum Beispiel auch die

digitalen Bildwelten, die über

die beiden Großleinwände flimmern.

Die Fantasielandschaften

entstehen und zerfließen wieder,

ohne dass es Konsequenzen hätte.

Eine Dauerschleife der Beliebigkeit.

Nur das Basler Ensemble Phoenix

im Orchestergraben ist ein

Fixpunkt. Hier entstehen die

sich wiederholenden Tonleitern

und Dreiklangsbrechungen, die

die Minimal Music des amerikanischen

Komponisten kennzeichnen

(souverän an der E-

Orgel: Ludovic Van Hellemont

und Samuel Wettstein). Die

vorzüglichen Basler Madrigalisten

übernehmen die Patterns

mit instrumentaler Perfektion.

Ein Rädchen greift ins andere.

Der designierte Freiburger Generalmusikdirektor

André de

Ridder behält kühlen Kopf und

orientiert sich mit erstaunlicher

Gelassenheit in der Partitur. Die

rechte Hand gibt den Puls vor,

mit der linken zählt er für alle

sichtbar die Wiederholungen.

Die Präzision der musikalischen

Interpretation verblüfft, die heiklen

Übergänge und Schlüsse

gelingen traumwandlerisch sicher.

Vor allem schafft es de

Ridder, die Musik nicht mechanisch

ablaufen zu lassen,

sondern Phrasierungen zu entwickeln.

Diamanda Dramm an

der Solovioline ist ein Ereignis.

Die Sopranarie singt Alfheiour

Erla Guomundsdóttir kristallin

vom Bühnenrand, während ihre

Doppelgängerin Ixchel Mendoza

Hernández, auf Schultern

getragen von ihren Stammesbrüdern

und -schwestern, den

Gesang simuliert.

Es dauert ein wenig, bis das

Basler Publikum das revolutionäre

Raumkonzept annimmt.

Aber nach und nach verlassen

immer mehr ihre Sitzplätze und

verteilen sich auf und hinter der

Bühne, die sich fast unterunterbrochen

langsam dreht. Jeder

einzelne kann sich so seine eigene

Inszenierung von diesem

Abend machen und Details

fixieren oder, auf dem Boden

liegend, meditativ in den Klang

und die Bilderflut eintauchen.

Das theatralische Erlebnis, die

Basler Madrigalisten auf der

Drehbühne aus nächster Nähe

zu hören, sich mit einer hinzukommenden

Performerin einen

Felsen zu teilen und dabei die

langsam vorbeiziehende Theaterwelt

auf sich wirken zu lassen,

ist enorm. Aber das Konzept

von Susanne Kennedy und

Markus Selg verhindert auch

eine Fokussierung und bringt

Unruhe mit sich. Szenen werden

von Zuschauern störend kommentiert,

ständig latscht jemand

ins Blickfeld. Auch zwei herumstreunende

Zwergziegen sorgen

für Ablenkung. Die Musik

bräuchte aber diese szenische

Verdichtung, um ihre meditative,

trancehafte Wirkung entfalten

zu können und am Theater

Basel die Spannung über die

dreieinhalb Stunden zu halten.

Das gelang der Oper Genf vor

drei Jahren in der suggestiven,

bildstarken Inszenierung von

Daniele Finzi Pasca besser. Magie

entfaltet die Basler Produktion

keine. Ein ungewöhnliches

Musiktheatererlebnis bietet dieser

„Einstein on the Beach“ aber

auf jeden Fall.

Weitere Vorstellungen: 1.-3.

Juli 2022: Haus der Berliner

Festspiele.

Georg Rudiger

OPEN AIR

KINO

08.7

17 Uhr Spiel & Animationen

20 Uhr Saisonvorstellung 22/23

~22 Uhr Filmvorführung

Asterix & Obelix: Mission Kleopatra

von Alain Chabat

Auf Französisch, mit deutschen Untertiteln

09.7 Sputnik

von Markus Dietrich

Auf Deutsch, mit französischen Untertiteln

kostenlos - ab 22 Uhr

auf dem Vorplatz

weitere Infos auf

www.artrhena.eu

15.7 303

von Hans Weingartner

Auf Deutsch, mit französischen

Untertiteln

16.7 Unterwegs mit

16.7Jacqueline

von Mohamed Hamidi

Auf Französisch, mit deutschen

Untertiteln

in Vogelgrun - 25 min von Freiburg

neben Breisach am Rhein

22.7 Alles außergewöhnlich

von Olivier Nakache

& Éric Toledano

Auf Französisch, mit deutschen

Untertiteln

23.7 Amélie rennt

von Tobias Wiemann

Auf Deutsch, mit französischen

Untertiteln


6 KULTUR JOKER Theater

Die Welt in einem stimmungsvollen Bilderreigen

Mit „Der Tod und das Mädchen“ feierten Graham Smith und seine „School of Life and Dance“ im voll besetzten

Großen Haus des Theater Freiburg Premiere

Fünfzig Tänzerinnen und

Tänzer zwischen acht und

achtzig Jahren, mitreißende

Choreografien und ein fantastisches

Bühnenbild – nach

Pandemie-bedingter Pause

feierten jetzt Graham Smith

und seine „School of Life and

Dance“ (SoLD) im voll besetzten

Großen Haus des Theater

Freiburg rauschende Premiere.

Der Tod trägt rot. Mit sanfter

Hand streicht er über Köpfe,

geschmeidig streift er durch

die Tanzenden. Dann fallen sie

wie gemähtes Korn. - Gestorben

wird viel und ständig auf

der Bühne, vor allem aber gelebt,

geliebt und gefeiert. Und

so ist die Inszenierumng des

partizipativen Großprojekts

„Der Tod und das Mädchen“

(Regie und Choreografie: Graham

Smith) ein prallbuntes

Fest der Endlichkeit im Schatten

von Corona und Ukraine-

Krieg.

Dabei beginnt es melancholisch:

Weißer Spot in samtenem

Dunkel, romantische

Klaviermusik, jäh bricht der

Spieler ab und knallt den Deckel

zu. Drumherum dreht sich

die Welt in einem stimmungsvollen

Bilderreigen: immer

neue Guckkasten-Schachteln

und Glasboxen mit und ohne

Stelzen ziehen zu Schuberts

gleichnamigem Streichquartett

Ein Tanz Macabre mit der School of Life and Dance Foto: Marc Doradzillo

vorbei – und damit das ganze

Leben: Ein Kinder-Geburtstag

mit Torte und rosa Luftballons

in einem Wohnzimmer mit der

Patina eines vergilbten Fotos,

ein intimer Pas de deux der

Hände eines jungen Paares,

eine Frau im goldenen Kleid

ganz allein, hoch oben in

einem gläsernen Kokon. Dazwischen

Brücken und eine

Freitreppe.

Das Bühnenbild von Viva

Schudt bietet dieser knapp

einstündigen Inszenierung

ganz großes Theater: Blitzschnelle

Auf- und Abgänge,

rasante Umbauten, vielschichtige

und detailfreudige Dreidimensionalität,

aus der sich

surreale Szenen schälen. Denn

zu gucken gibt es unendlich

viel nicht nur auf den Mini-

Bühnen: Es gibt Soli, Duos

und komplexe, energiegeladene

Gruppenchoreografien

in fantasievollen Kostümen

(Viva Schudt), dazu Gesang

und Theater. Großartig – und

kaum zu glauben, dass hier

alle Laien sind, unglaublich,

wie Smith und sein Team ihre

vier Gruppen aus der „School

of Live and Dance (SoLD) mit

wenig Präsenzproben zu solch

Höchstleistungen motivierten.

Eine Handlung gibt es in

diesem Totentanz nicht, geredet

wird kein Wort, ausdrucksstark

erzählen die Körper: Von

Partys und Einsamkeit, von

Krankheit und Begehren, von

Angst und Lebenslust. Das bewegt

sich nach dem poetischen

Schubert-Einstieg zur Musik

von Anna von Hauswolff, Yael

Cremonesi (live mit ihrem tollen

Song „Moonlight“), Tom

Waits und The Dead Brothers

zwischen dystopisch-bombastischer

Rockoper und Musical

im schaurig-schräg-schönen

Stil der Tiger Lillies: Ein skurriles

Zirkus-Spektakel mit viel

Theaternebel und mexikanischen

Totenkopf-Masken,

vor allem aber mit pulsierender

Dynamik: Immer schneller

dreht sich die Bühne, immer

ausgelassener feiern die Tanzenden.

Da wirbelt eine im Parkour

über einen kleinen Pick-up,

der plötzlich auf der Bühne

steht, wiegt sich eine Gruppe

in Cocktailkleidern wie

beim Nachmittagstee auf der

Titanic zu chilligem Salsa,

es gibt Stummfilm-Komik,

Skateboard- und Trampolin-

Einlagen, wilde Freude und

eine Botschaft: „Mach dir keine

Sorgen, es ist bald vorbei!“

ist auf der Laufschriftanzeige

über der Bühne zu lesen. Denn

gestorben wird sicher, aber

vorher wird gelebt! Tanzen

hilft… Standing Ovations.

Weitere Vorstellung: 3. Juli,

18 Uhr. Theater Freiburg. Ab

12 Jahren.

Marion Klötzer

Trubeliger Rollator- und

Rollstuhlverkehr vor dem Einlass

zum Veranstaltungsraum

des Wohnstifts in der Freiburger

Rabenkopfstraße, das

Publikumsinteresse ist groß.

Auf der Bühne sitzen schon

Auslagern

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Oral History statt nackter Fakten

Theater- und filmpädagogisches Zeitzeugen-Projekt „Nemory“

sechs Jugendliche mit braven

Zöpfen, Blusen und Röcken

bereit. „Aufstehen! Setzten!

Aufstehen!“ brüllt einer im

braunen Hemd, die Gruppe reagiert

zackig und mit starrem

Blick. – So war das also mit

Drill und Gehorsam... – „Nemory“,

so der Titel des vom

Kulturamt geförderten theater-

und filmpädagogischen

Zeitzeugen-Projektes, dessen

Bühnenperformance jetzt einmal

im Wohnstift, einmal im

Haus der Jugend in der Uhlandstraße

Premiere feierte.

Seit November letzten Jahres

besuchten zehn Jugendliche

regelmäßig zwölf Menschen

zwischen 85 und 103 Jahren.

Zur Zeit des Nationalsozialismus‘

waren sie noch Kinder

oder Teenager. Ihre Erinnerungen

sollen nicht vergessen

werden: Oral History statt

nackter Fakten aus den Geschichtsbüchern,

Generationenaustausch

live – das wird es

nicht mehr lange geben. Petra

Gaus, Britta Büttner, Raimund

Schall und Joe Killi begleiteten

diese zunehmend vertrauten

Begegnungen mit ganz unterschiedlichen

künstlerischen

Schwerpunkten, jedes Interview

wurde mitgefilmt und damit

konserviert. Aus den mehr

als zwanzig Stunden Material

soll nun eine Dokumentation

entstehen, einzelne Themenkomplexe

können dann auch

im Unterricht eingesetzt werden.

– Und die Gruppe möchte

weiter interviewen, das Bedürfnis

nach Verstehen-wollen

ist groß: „Eine unsichtbare

Mauer scheint in den Gesprächen

gebrochen zu sein: es darf

gefragt werden, es darf erzählt

werden, um die Vergangenheit

besser verarbeiten zu können“,

so Petra Gaus.

In der einstündigen Bühnenperformance

erzählen die

Jugendlichen dann in kleinen

Szenen von ihren Erlebnissen:

Wie waren ihre Gespräche mit

den Zeitzeug*innen, was hat

sie besonders beeindruckt?

Warum wollen sie etwas über

die Zeit des Nationalsozialismus

erfahren? Das passende

Filmmaterial wird eingeblendet,

jetzt erzählen die Alten:

Von Flucht, Sirenen und

Bunkernächten, von Kriegs-

Kinder-Alltag zwischen Schule,

HJ und Einberufung. Mal

geht es um Geländespiele im

Sternwald als Pimpf im Deutschen

Jungvolk, mal um das

Reichssportfest oder die beste

Freundin, die mit ihrer Familie

in einem vollgestopften Zug

ins Nirgendwo muss. Wie war

es, sich als Halbjüdin ständig

unsichtbar zu machen? Tagebuch-Einträge

eines Kriegsbegeisterten

Jugendlichen

werden verlesen, genauso wie

stereotype Traueranzeigen.

Es sind ganz unterschiedliche

Schiksale, immer wieder sind

die Erinnerungen sehr lebendig:

So wie die Erzählung von

den beiden Jagdbomben „Max

und Moritz“, die jeden Morgen

den Schulweg bedrohten und

beim Rennen über den alten

Messplatz zu Akteuren eines

Räuber-und Gendarm-Spiels

wurden…Die theatralen Bühnenmomente

dazwischen bleiben

da etwas hölzern und allzu

pädagogisch, atmosphärisch

dicht dagegen die Live-Musik,

die eine Brücke zwischen dem

Heute und dem Damals spannt.

Marion Klötzer


Theater KULTUR JOKER 7

Überschäumende Lebensfreude: die „Dragons“ von Eun-Me Ahn

© Sukmu Yun

Fragile Weiblichkeit bei Andrea Peña & Artists in „6.58: Manifesto“

© Lian Benoit

Eun-Me Ahn eröffnete mit ihren tanzenden „Dragons“ das Festival

Das Festival TANZ Bremen mit drei Schwerpunkten und höchst unterschiedlichen Leistungen

Das in der Hansestadt Bremen

Corona-bedingt mehrfach

verschobene und im Mai

dieses Jahres endlich durchgeführte

Festival für Zeitgenössischen

Tanz hatte drei

Schwerpunkte, die zusammen

einen Einblick in die aktuellen

Entwicklungen des Tanzes geben

sollten. Die im ersten Fokus

gezeigten Produktionen

aus Kanada beeindruckten

durch Intensität, Leichtigkeit

und eine unbedingte Hingabe

der Tänzer:innen an die

Ideen ihrer Choreograf:innen.

Die Rubberband aus Montréal

präsentierte in „Ever so

slightly“ eine Hybridform aus

Rockkonzert und Tanzperformance.

Dem Choreografen

Victor Quijada gelingt durch

die Einbindung urbaner, bodennaher

Tanztechniken in

ein szenisches Konzept ein

berührender Tanzabend:

„Vraiment doucement“ –

wirklich sanft kommt dieser

Hip Hop daher, zeigt sich

spielerisch und leicht. Doch

dahinter steckt harte Arbeit

und tägliches Training, das

aus den drei Elementen Hip

Hop, Ballett und Theaterspiel

besteht. Alles fließt und ist

leicht – trotz der verstörenden

Thematik einer instabilen

Gesellschaft – und deshalb

ist diese Choreografie gerade

auch heute aktuell.

Bei Andrea Peña & Artists –

ebenfalls aus Montréal – entstehen

magische Momente: sie

zeigt in drei großen Tableaus

eine Tanzsprache, die in ihrem

repetitiven Minimalismus

eine ungeheuere Faszination

ausübt: Tänzerkörper,

die in ihren transparenten

Kostümen gleichzeitig sinnlich

wie verletzlich wirken, in

einer Rave-Trance, sogartige

Zugewandtheit zu verfremdeten

Walzerklängen und

eine Multi-Emotionalität voller

getanzter Gefühlscluster.

Dabei entstehen Bilder von

ungeheuerer Dichte, ja fast

apokalyptischen Ausmaßes.

Diese und andere interessante

Handschriften aus Übersee

wurden in enger Kooperation

mit dem Canada Council of

the Arts teils zum ersten Mal

in Europa präsentiert.

Ein weiterer Schwerpunkt

war die künstlerische Perspektive

von Frauen auf die

aktuellen Themen. Einfach

wunderbar fröhlich, poppig

und dynamisch-federleicht:

die Koreanerin Eun-Me Ahn

mit ihren tanzenden „Dragons“

in der umjubelten Eröffnungsveranstaltung:

ihre

„Drachen“ – Tänzerinnen

und Tänzer allesamt im Jahr

des Drachen 2000 geboren –

speien nicht Feuer, sondern

Lebensfreude! Sie wirbeln

in langen, schillernden Röcken

über die Bühne, schlagen

Purzelbäume, springen

Salti oder gleiten schwebend

wie freundlich lächelnde asiatische

Engelwesen, denen

die Welt nichts anhaben kann,

durch den Raum. Eun-Me

Ahn ist in der Lage die Tristesse

der heutigen Zeit vergessen

zu machen und inspiriert

mit ihrer Lebensfreude

und Tanzlust!

Andere Choreografinnen,

wie Olivia Hyunsin Kim gehen

eher intellektuell an ihre

Arbeiten heran und riskieren

mit ihrem Anti-Populismus,

vom Publikum gänzlich missverstanden

zu werden. Doch:

wenn dieser Fokus auf die

künstlerische Tätigkeit der

Frauen eines gezeigt hat, dann

ist es das: Frauen können sehr

mutig und radikal sein, vor

allem aber können sie ihre

Mitstreiter:innen zu Höchstleistungen

motivieren, zu

einer physischen und emotionalen

Verausgabung, die das

Publikum restlos begeistert!

Und: tanzende Frauen sind

eleganter, klarer und ausdrucksvoller

als zeitgenössisch

tanzende Männer, denn

sie sind in den meisten Fällen

besser trainiert als ihre männlichen

Kollegen. Vielleicht

sollte den heutigen zeitgenössischen

Choreografen ins

Bewusstsein gerückt werden,

dass ein gewisses Maß an körperlicher

Ästhetik auch freie

Bewegungen hochwertiger

erscheinen lässt.

Die im dritten Schwerpunkt

– neben weiteren Arbeiten

der Bremer Freien Szene –

präsentierte Werkschau von

Bremens Hauschoreograf Samir

Akika und seinen Gästen

zeigte einmal mehr, dass der

Zeitgenössische Tanz zwar

mit durchweg intellektuell

hoch angesetzten Konzepten

aufwartet, wie am Beispiel

der Produktion „Futuralgia“

zu sehen war, es aber an der

künstlerischen Übersetzung

und Verständlichkeit für das

Publikum doch oft fehlen

lässt.

Insgesamt bot das Festival

zusammen mit dem – auch

in der Tanzsparte traditionsreichen

– Bremer Theater

Das Theaterfestival Basel

wird unterstützt durch

eine deutliche Verschiebung

in Richtung Urban Dance.

Zwar ist die Nähe zur tanzenden

Szene in der Stadt und

zum Publikum - wie der mit

Begeisterung aufgenommene

Dance-Battle gezeigt hat - lobenswert,

im Gesamtkontext

darf aber doch wohl gefragt

werden: ist das der Tanz der

Zukunft? Renate Killmann

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Wir danken allen

weiteren Förderern


8 KULTUR JOKER Theater

Alles bleibt in der Schwebe

Die neue Oper „The Folly“ des scheidenden Generalmusikdirektors Fabrice Bollon wird am Freiburger Theater uraufgeführt

Liegetöne, die von fallenden

Glissandi getrübt werden.

Eine Klangfläche, die Risse

bekommt. „The Folly“, die

neue Oper von Fabrice Bollon,

beginnt mit einer Verunsicherung,

als würde den Beteiligten

der Boden unter den

Füßen weggezogen. Suggestiv

mischt der scheidende Generalmusikdirektor,

der auch

am Dirigentenpult steht, die

dichten Streicherklänge mit

zarter Elektronik. Die Klänge

des Chores erinnern an frühe

mittelalterliche Mehrstimmigkeit.

Wir sind im Zeitalter der

Reformation. Die Kirchenvertreter

stecken im Gegensatz zu

Petrus (sonor: John Carpenter)

in prunkvollen Gewändern.

Gotische Kirchenbögen umsäumen

auf der Drehbühne

eine mächtige Bibliothek (Bühnenbild:

Stefan Heyne).

Fabrice Bollon und Clemens

Bechtel, der auch Regie führt,

hatten die fünfaktige Oper zum

900-jährigen Stadtjubiläum vor

zwei Jahren geschrieben. Im

Mittelpunkt von „The Folly“:

Erasmus von Rotterdam, der

von 1529 bis 1535 in Freiburg

lebte. Michael Borth verleiht

dem Humanisten viel Kantabilität

und entspannte Tiefe.

Dieser Erasmus ist ein Grübler,

der sich über die Polarisie-

rung der Gesellschaft den Kopf

zerbricht und sich bewusst auf

keine Seite schlägt. Papst Hadrian

(mit mächtigem Bass:

Jin Seok Lee) möchte ihn für

sich gewinnen, Martin Luther

(präsent: Roberto Gionfriddo)

ebenfalls. Und auch Erasmus’

Freund Ulrich von Hutten (Inga

Schäfer) wird von ihm enttäuscht,

weil er keine Position

bezieht. Es wird überhaupt viel

palavert in dieser Oper. Aus

historischen Quellen hat Clemens

Bechtel ein Libretto aus

fünf verschiedenen Sprachen

(lateinisch, englisch, deutsch,

holländisch, baseldütsch) zusammengestellt,

das eine enorme

Textfülle beinhaltet. Die

Mehrsprachigkeit, die durch

den traditionell gehaltenen

Operngesang kaum hörend

verstanden werden kann, sorgt

eher für Verunklarung als für

die beabsichtigte Charakterisierung

der Figuren. Besonders

das Baseldütsch von Erasmus’

resoluter Haushälterin Margarethe

Büsslin (schön dominant:

Anja Jung) verliert an Witz

durch die gehobene musikalische

Sprache. Der textüberladene

Plot wirkt konstruiert. Es

fehlt an Theatralik.

Zumindest musikalisch gelingt

es dem Komponisten

und Dirigenten Fabrice Bollon,

einen Erzählstrom zu erzeugen.

Spannend, wie er im

Orchester akustischen und

elektronischen Klang mischt.

Avantgarde interessiert den

Franzosen nicht – seine eklektizistische

Musiksprache kennt

keine Tabus. Originell ist sie

trotzdem, weil sie Melodien

besonders harmonisiert und

mit delikaten Klangfarben arbeitet.

Im vierten Akt wechselt

zum großen Auftritt der Torheit

(The Folly) Bollons Stil.

Die allegorische Figur, der Zvi

Emanuel-Marial mit seinem

beweglichen Altus und pinkfarbenem

Gewand eine tuntige

Note gibt (Kostüme: Tanja

Liebermann), ist von Erasmus’

Buch „Lob der Torheit“ (1509)

inspiriert. Unterstützt vom

Beat eines E-Drumsets, von

Keyboard, Saxofon, E-Cello

und E-Geige hat die Torheit mit

ihrem durchgeknallten Ensemble

(schön schräg: Karin Bock,

Yeonjo Choi, Bonnie Frauenthal,

José Gonzalez, Charis

Peden, Melissa Serluco) einen

skurrilen Musicalauftritt. „Es

sind die Clowns und Idioten,

die eure Stimmen bekommen“,

singt die Torheit – und plötzlich

fühlt man sich an die unmittelbare

Gegenwart erinnert. Im

letzten Akt ist der Spuk wieder

vorbei und Erasmus möchte

nach Freiburg, was seine Haushälterin

mit einem höhnischen

Lachen quittiert. Die Anfangsklänge

kehren zurück – alles

bleibt in der Schwebe.

Weitere Vorstellungen:

8./16./22. Juli 2022. www.theater.freiburg.de

Georg Rudiger

Michael Borth

Foto: Britt Schilling

Wenn das Scheitern überfordert

Schauspielschüler*innen zeigen im E-Werk das 2007 uraufgeführte Stück „Lieblingsmenschen“ der Bühnenautorin Laura de Weck

Girls like that

Von Evan Placey ⁄⁄ 14 +

9. – 16. Juli 2022

ZUM

LETZTEN

MAL

Infos: www.marienbad.org, 0761 31470

Ein Podest auf leerer, schwarzer

Bühne, darauf zwei junge

Frauen, die unterschiedlicher

kaum sein könnten: Die hippe

Schauspielschülerin Jule post

für Selfies, die brave Studentin

Anna büffelt Philosophie. Als

sie um ein Wiedererkennen

nicht herum kommen, eiern

sie mit viel Situationskomik

durch einen Schlagabtausch

gelangweilter Hilflosigkeit

– voll egal waren sie sich ja

früher schon. Das hat in seiner

Banalität viel Wiedererkennungswert,

in ihrem ebenso

reduzierten wie pointierten Dialogpingpong

lauert das Gift

der Vorurteile. Immerhin kann

die langweilige Büchermaus

Anna punkten, weil sie schon

seit sechs Jahren mit Phillip

zusammen ist. „Wir lieben uns

irgendwie…“, stakst sie herum.

„Macht´s Spaß?“, fragt Jule

sichtlich beeindruckt im seichten

Partytalk-Reflex.

„Lieblingsmenschen“, so der

Titel des 2007 uraufgeführten

und für den Mülheimer Dramatikerpreis

nominierten Debüts

der 1981 in Zürich geborenen

Bühnenautorin, Regisseurin

und Schauspielerin Laura

de Weck. Jetzt ist das rund

achtzigminütige Stück unter

der Regie von Schauspielschul-Leiter

Markus Schlüter

auf der Experimentalbühne

im E-Werk zu sehen. - Fünf

junge Menschen auf der Suche

nach Sinn, Erfolg und Liebe

– unter die Lupe genommen

und seziert in einem schnellgeschnittenen

Szenenreigen,

der zunehmend an Bitterkeit

und Tragik gewinnt und eine

große Verlorenheit offenbart .

Das ist toller Stoff für die

Schauspielschüler*innen, in

dem es Risse und Abgründe

auszuloten gilt. Am Ende stehen

ihre Figuren vor einem

Scherbenhaufen: Einer ist tot,

der andere verrückt geworden

und die Dritte flüchtet ans

Meer…

Es beginnt als Satire mit witzig-entlarvender

Alltagskonversation:

In unterschiedlichen

Konstellationen begegnen sich

Jule (Magdalena Herzberg),

Lili (Franziska Clementi),

Darius (Stefan Kosakiewicz-

Dorer), Anna (Elisa Helferich)

und Sven (Jan F. Saure),

machen Party, baggern, flirten

und vögeln herum, lassen

sich gegenseitig auflaufen und

verletzen einander. Alles easy,

alles super… Schön sei nur,

was wahr ist, referiert Anna

anfangs über ihr Diplom-Sujet

Karl Rosenkranz. „Und wahr

ist es aber nur dann, wenn man

ihm die Gefahr der Vernichtung

ansieht, verstehst du?“ –

Nee, Jule ist das zu hoch und

auch Anna, die wenig später

mit Phillip per SMS Schluss

macht, ist von der Möglichkeit

des Scheiterns völlig überfordert.

Passieren tut es trotzdem.

Katalysator ist ausgerechnet

der coole Darius, der durch

die Jura-Prüfung rasselt, sich

mit Karacho aus jenem behüteten

Spiel des privilegierten

Studentenlebens katapultiert.

Während sein energiegeladener

Kumpel Sven sich pausenlos

um Kopf und Kragen

quatscht, um Jule oder Lili ins

Bett zu kriegen, knallt Darius

jetzt seine passiv-aggressiven

Statements zwischen die lahmen

Freundlichkeiten. Doch

the Show must go on: Immer

wieder stehen die fünf im Handylicht

am dunklen Bühnenrand

und tauschen Textnachrichten.

Viel locker-flockiger

Jugend-Slang und wenig Aufrichtigkeit.

Der Spannungsbogen hängt

dann auch im Mittelteil: Man

kriegt das Kleeblatt etwas über

in seinem blinden Alltagsaktionismus,

sieht überdeutlich

die Bruchstellen, Lügen und

Gefahren. Überraschend bleibt

dagegen das scheinbare Mauerblümchen

Anna: Warum

sie Schluss mit ihrem Freund

macht? Da bleibt sie sprachlosvage…

Interessantes Stück,

tolle Schauspielleistung, dazu

sehr coole Elektro-Musik von

Hannah Schwegler.

Weitere Aufführungen:

1./2./14./16./!7. Juli Experimentalbühne,

E-Werk. 3. Juli ArTik

Freiburg, 15. Juli im Rahmen

des Notstrom-Festivals auf

dem Parkplatz E-Werk.

Marion Klötzer


Theater KULTUR JOKER 9

Lockerleichter Spaß mit versponnenem Sprachfeuerwerk

Großer Applaus für das spielfreudige Ensemble bei der Premiere von „Die lustigen Weiber von Windsor“ bei den

Breisacher Festspielen

„Stop Making Drama“ und

„To Be Or Not To be“ steht da

in buntem Graffiti auf den Mauern,

linkerhand gibt es Fish &

Chips und die Windsor Bar,

rechts kleine weiße Bungalows

mit Liegestühlen in geharktem

Kies – eine Sommerfrische

wie beim All inclusive Club-

Urlaub, die Peter W. Hermanns

hier für die Freiluftbühne auf

dem Breisacher Schlossberg

entworfen hat. Nach zwei Jahren

Pandemie ist der Premierenabend

ganz besonders: Die

Sonne brennt, das Publikum

scheint bestgelaunt, die Tribüne

ist ausverkauft, auch Gäste

aus den französischen Nachbargemeinden

sind gekommen.

Backstage stehen eine Cocktailbar

und lauschige Pavillons

mit Blick auf die Vogesen und

den Kaiserstuhl.

Mächtig aufgepeppt und modernisiert

hat auch Hausregisseur

Armin Kuner seine Bühnenfassung

von „Die lustigen

Weiber von Windsor“ – nicht

unbedingt eine der stärksten

Komödien Shakespeares…

Hier ist der abgehalfterte Sir

John Falstaff (Frank Ganz) ein

Großkotz mit schmierigem Zuhältercharme,

seines Zeichens

Ex-Dschungelkönig und Trash-

In diesem Jahr präsentieren

die 47. Rathaushofspiele des

Wallgrabentheaters im Freiburger

Rathausinnenhof vom

29. Juli bis 27. August die

Komödie „Extrawurst“ sowie

zwei Gastauftritte.

Highlight ist „Extrawurst“

der bekannten Comedy-Autoren

Dietmar Jacobs und Mo-

Promi im Jogginganzug über

gewaltiger Wampe, dazu trägt

er ganz lässig Pferdeschwanz

und Hip-Hop Bling-Bling (Kostüme:

Simone Engist). Klar, ist

er abgebrannt und hält sich immer

noch für unwiderstehlich,

weshalb er auch den beiden

vermögenden Ladys Alice Ford

(Britta Kienzler) und Margaret

Page (Michaela Armbruster)

verschwurbelte Liebesbriefe

schreibt. Blöderweise zweimal

den selben… Und weil die beiden

Frauen beste Freundinnen

sind, stellen sie dem Möchtegern-Galan

nicht nur eine

Falle. Was folgt sind Intrigen,

Verwechslungen und Verwicklungen,

Slapstick und Liebesdurcheinander

– Shakespeare-

Komödienstadl halt...

Richtig lustig wird das Ganze

durch das überbordende und

kreativ versponnene Sprachfeuerwerk.

Hier reden nämlich alle

komisch – aber jeder und jede

anders. So ist der eigentliche

Star des Abends Alexandra

Laurenat als wuselig-quasselige

Haushälterin Frau Zügig,

die im Turbotempo herum

kauderwelscht und dabei jeden

Satz zum wortwitzigen Durcheinander

zerschwafelt. Grandiose

Clownerie! Toll auch Ben

Lambracht als Geistlicher mit

Charlie Chaplin-Witz und brabbeligem

Mundart-Mix. Andreas

Geyler gibt seinen Doktor

Caius als leidenschaftlichen

Bilderbuch-Franzosen und die

Gefolgschaft von Falstaff ist

eine knallharte Girlie-Bande

mit Halbstarken-Gebaren bei

Jugendslang-Parodie. Dazwischen

gibt’s mal einen Rap oder

Zitate von den Prinzen, Herzkissen

pulsieren und Falstaff

wird nicht nur in rosa Band

eingewickelt, sondern landet

auch im Biomüll und bezieht

als verkleidete Wahrsagerin

vom eifersüchtigen Herrn Ford

mächtig Prügel.

So schnurrt die Komödie turbulent

dahin – ein lockerleichter

Spaß mit dynamischen

Auf- und Abgängen und einem

spielfreudigen Ensemble aus

17 Laien-Akteur*innen, die

trotz reduzierter Probezeit sehr

souverän agieren. Die romantische

Nebenhandlung um das

junge Pärchen Anne und William

ist da nur Beiwerk, genauso

wie der Publikums-Fortbildungskurs

in gendergerechter

Sprache nach der Pause. Zum

Showdown um Mitternacht an

der Litfaßsäule feiert man dann

noch ein schrilles Kostümfest.

Großer Applaus – und ein berührender

Moment, als dann

rund fünfzig Festspiel-Aktive

auf der Bühne stehen und endlich

wieder ihr Theater feiern

lassen.

Weitere Vorstellungen bis

zum 10. September samstags

Komödie, Tango und Forest Swing

Die 47. Rathaushofspiele vom 29. Juli bis 27. August in Freiburg

ritz Netenjakob, inszeniert von

Hans Poeschl am Wallgraben

Theater. Was kommt auf den

Grill oder besser auf welchen

Grill? Diese Frage stellt

sich die Mitgliederversammlung

eines Tennisclubs in der

deutschen Provinz. Ein neuer

Grill soll angeschafft werden.

Reine Formsache, sollte man

Aus der Komödie „Extrawurst“

Foto: Wallgraben Theater

und sonntags, 20 Uhr auf dem

Breisacher Schlossberg. Karten:

www.festspiele-breisach.

de und Abendkasse ab 17 Uhr,

sonntags ab 13 Uhr. Tickethotline:

01806 700 733

Marion Klötzer

Frau Page, Frau Zügig und Frau Ford schmieden einen Plan

Foto: Festspiele Breisach

denken. Gäbe es da nicht den

Vorschlag, einen eigenen Grill

für das einzige türkische Mitglied

des Vereins anzuschaffen,

so dass er nicht von einem

Schweinefleischgrill essen

muss. Eine gut gemeinte Idee,

die aber schnell zu hitzigen

Diskussionen führt. Welche

Rechte muss die Mehrheit einer

Minderheit zugestehen?

Muss man auch als Atheist Religionen

tolerieren? Und sind

Vegetarier nicht eigentlich

auch eine Art Glaubensgemeinschaft?

Termine: 29./30.7.

/2./3./5./6./10./12./13./17./19./2

0./24./26./27.8., je 20.30 Uhr.

Azabache Tango geht aus

der aktuellen Tangoszene Buenos

Aires hervor und bietet

im Format eines klassischen

Streichquartetts eine neue und

überraschende Interpretation

argentinischer Popularmusik.

Zu hören ist das Quartett

am 21./22.8., je 20.30 Uhr

im Rathausinnenhof. Black

Forest Swing mit The Shoo-

Shoos gibt’s am 23.8., 20.30

Uhr. Black Forest Swing ist

eine rasante und quicklebendige

Songrevue, eine musikalische

Weltreise, die die

Musiker*innen stets in die

Schwarzwälder Wahlheimat

zurückführt.

Infos & Tickets: www.wallgraben-theater.com

3. OPEN AIR

IMPRO-THEATER

SOMMER 2022

FREIBURG · STADTGARTEN · MUSIKPAVILLON

21.7. - 10.9.22

16 Auftritte mit der

Impro-Show von

EINTRITT FREI – SPENDEN ERBETEN!

Bei jedem Wetter · Infos: www.freistil-theater.de


10 KULTUR JOKER KUNST

Ein kleiner Garten Eden

Die Atelier 4e Galerie lädt in den Skulpturengarten 2022 ein

Noch bevor man den eigentlichen

Skulpturengarten

betritt, werden die

Besucher*innen erwartet: die

Sitzende, eine 1,45 Meter aus

Carrara Marmor gefertigte

Skulptur von eindrucksvoller

Detailliebe. Mehr als tausend

Stunden hat der Künstler

Joachim Klar (*1965) an

ihr gearbeitet: „Ein echter

Kraftakt“, so Klar. Und auch,

wenn Buddha bekanntlich

Mysterium fidei

Chormusik a cappella von Palestrina,

Mendelssohn Bartholdy, Bruckner,

Georg Schumann, Poulenc und Rautavaara

Camerata Vocale Freiburg

Leitung: Winfried Toll

Tickets an den Vorverkaufsstellen

der Badischen Zeitung, bei

Reservix oder unter

www.cameratavocalefreiburg.de

ein Mann war, kommt man

nicht umhin in dieser blendend

weißen Schönheit einen

Hauch von Zen zu erahnen.

Im Garten des Ateliers 4e

von Joachim Klar und Heike

Clement erwarten die Besuchenden

dann figurative

Skulpturen. Die weitläufige

Grünanlage in Nachbarschaft

zum Mooswald wird ergänzt

durch eine Wasseranlage und

schattige Sitzgelegenheiten,

17.7.2022

18 Uhr

St. Cyriak, Sulzburg

die zum Verweilen und Bestaunen

einladen. Mehr

als dreißig großformatige

Bildhauer-Werke von unterschiedlichen

Künstler*innen

aus dem gesamten deutschsprachigen

Raum werden gezeigt.

Es sind vielseitige Arbeiten,

die ein unterschiedliches

Spektrum von Themen und

Sujets bedienen. So erkunden

die fragilen Werke aus

Steinguss von Minu Ghadina

(*1959) existentialistische

Themen der conditio humana.

Ben Siegel (*1966) hingegen

punktet mit einer prominenten

„Uschi“ aus UntersbergerMamor,

die provokativ

die Beine übereinanderschlägt.

Und das Antlitz der „Stehende“

von Robert Metzkes

(*1954) aus engobiertem Terrakotta

wirkt so lebensecht,

dass sich die Betrachtenden

zweimal umdrehen müssen,

um sich zu vergewissern,

dass dort nicht ein Mensch

steht.

Das Ensemble des Bildhauers

Hans J. Müller wiederum

zeichnet eine unverwechselbare

Handschrift,

die die Trennung von Sockel

und Skulptur aufgehoben

hat. Müllers Figuren fangen

im Block an, ragen darüber

hinaus und werden Teil des

Steins. Ein inhaltliches Konzept,

das mit großer Konsequenz

durchgehalten wird.

„Wir wollen ein möglichst

breites Spektrum in aktuelle

Ausdrucksformen der figurativen

Kunst geben“, erklärt

Heike Clement. „Die Skulpturen

leben vom Licht- und

Schattenspiel, das sich nicht

nur mit den Jahreszeiten,

sondern auch mit den Tageszeiten

verändert.“ Jeder Anblick

liefere dann einen anderen

Einblick in die Werke.

„Man entdeckt immer wieder

Im Vordergrund: Joachim Klar: „Sitzende“, Carrara Marmor, H 145 x B 145 x T

116 Zentimeter Fotos: Galerie 4e

etwas Neues“, schmunzelt

Jürgen Klar.

Auch das Atelier 4e spürt

die pandemiebedingten Veränderungen.

Die Besuchszahlen

seien überschaubar

und das trotz der weitläufigen

Grünanlage, die viel

frische Luft und Freiraum

bietet. Online gehen wollen

sie dennoch nicht, bekräftigt

Heike Clement. Uns geht es

um das direkte Erleben, die

sinnliche Wahrnehmung,

die in dem Skulpturengarten

steckt. Ohne Publikum

fehlt dieser Resonanzkörper

und so hoffen beide, dass sie

durch gezielte Führungen

weitere Interessenten für die

Darstellungsmöglichkeiten

der figurativen Kunst begeistern

können.

Neben dem Skulpturengarten

bietet das Atelier 4e auch

wechselnde Sonderausstellungen,

sowie Konzerte und

Lesungen an.

Die Fahrt ins weiträumige

Industriegebiet lohnt sich.

Den aufmerksamen Zuschauenden

erwartet hinter den

Pforten der Sitzenden ein

kleiner Garten Eden.

Skulpturengarten 2022.

Atelier 4e Galerie, Freiburg,

Riegelerstr. 4e. Nächste Führung:

23.7., 15 Uhr. Eintritt

frei. Bis November 2022.

Natalja Althauser


Kunst KULTUR JOKER 11

Piet Mondrian: „Kirchturm in Domburg“, 1911, Öl auf Leinwand, 114

× 75 cm, Kunstmuseum Den Haag, Niederlande, Vermächtnis Salomon

B. Slijper © 2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag

Eine fast lineare Entwicklung

Die Fondation Beyeler zeigt Piet Mondrians Weg in die Abstraktion

Piet Mondrian: „Komposition mit Gelb und Blau“, 1932, Öl auf Leinwand, 55,5 x 55,5 cm,

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler; erworben mit einem Beitrag von Hartmann

P. und Cécile Koechlin-Tanner, Riehen © Mondrian/Holtzman Trust Foto: Robert Bayer, Basel

Es ist alles angelegt: die Vertikale

durch die Windmühlen

und Leuchttürme und die Horizontale

ergibt sich bei der

niederländischen Landschaft

geradezu von selbst. „Evolution“

heißt die große Mondrian-

Schau der Fondation Beyeler im

Untertitel. Dass die Abstraktion

sozusagen die Krönung dieser

Entwicklung ist, daran lässt

die Ausstellung keinen Zweifel.

Mondrian wurde vor 150

Jahren im niederländischen

Amersfoort geboren, die Landschaft

hat ihn geprägt, in Paris

fand er Anschluss an die

Avantgarde und befasste sich

in den Jahren 1912 bis 1914 mit

dem Kubismus. 1917 gehört er

zu den Gründungsmitgliedern

der Künstlervereinigung „De

Stijl“, in dieser Zeit setzt er sich

intensiv mit dem Raster auseinander.

Später im Exil in New

York findet er zu einer Malerei,

die viele als Entsprechung der

Zeit empfunden haben: rational,

aber auch voller Rhythmus.

1944 stirbt er in New York

In Riehen werden seine

späten Kompositionen den

gegenständlichen Anfängen

gegenüber gestellt. Etwa, um

die Bedeutung der Vertikalen

in seinem Werk herauszustellen.

So sind einige der Bilder,

die in Zeeland zwischen 1908

und 1911 entstehen zusammen

mit der „Komposition mit Blau

und Weiß“ aus dem Jahr 1936

zu sehen. Es sieht aus als wäre

das Raster, das durch schmale

vertikale Felder bestimmt

wird, in all den Kirch- und

Leuchttürmen bereits vorgebildet

gewesen; auch wenn die

ausdrucksstarke Farbigkeit des

„Zeeländischen Kirchturms“

etwa, der vor einem türkisfarbenen

Himmel Rosa leuchtet,

später durch die Primärfarben

ersetzt wird. Evolution klingt

nach einer stringenten Bewegung,

die zwangsläufig auf die

Abstraktion zulaufen muss. So

ist das nicht, Mondrian wird

sich mehrfach wieder mit der

gegenständlichen Malerei befassen.

Man könnte das figurative

Werk Mondrians aber

auch als gleichwertig verstehen

und nicht als bloßen notwendigen

Zwischenschritt hin zum

bekannten Raster. Mondrian

setzt sich die ersten Jahre seines

Künstlerdaseins intensiv

mit der Tradition der niederländischen

Malerei auseinander.

Die „Frau mit Spindel“, die

zwischen 1893 und 1896 entstanden

ist, stellt ein Beispiel

klassischer Genremalerei dar.

Solche häusliche Szenen haben

bereits Generationen von Maler

geschaffen, während der „Wald

bei Oele“ bereits sehr eigenwillig

die Frage der Lichtverhältnisse

löst. Wie ein Band mit

kleinen Sonnen dringt das Licht

in den Wald ein.

Um 1908 verwendet Piet

Mondrian zwar nicht den Begriff

der Evolution als Titel,

wohl aber den der „Metamorphose“.

Gleich vier Bilder und

Papierarbeiten mit Crysanthemen

sind in Riehen zu sehen.

Das schmale Format orientiert

sich dabei an der langstieligen

Schnittblume. Meist sind die

weißen Crysanthemen in voller

Blüte dargestellt, doch in „Metamorphose:

Sterbende Crysantheme“

beginnt die Blüte sich in

eine weiße Fläche aufzulösen.

Einen ganzen Raum widmet

die Fondation Beyeler dem

Thema des Baumes. Es stellt

im Oeuvre Mondrians so etwas

wie einen Übergang dar. Während

Mondrian zwischen 1908

und 1910 in „Abend: Der rote

Baum“ noch einen ausladenden

Baum vor einem nachtblauen

Hintergrund malt, wird er in

den nächsten Jahren vor allem

die Struktur übernehmen.

Links und rechts vom Stamm

erheben sich mächtige Äste

über der Erde, sie bilden einen

Bogen, der von der Spitze überragt

wird. Diese kreuzartige

Form wird auch in den späteren

Kompositionen noch als Baum

zu erkennen sein. Der „Blühende

Apfelbaum“ aus dem

Jahr 1912 erinnert im Titel an

das Motiv. Er wolle die Natur

auf die Essenz des Bildes reduzieren,

hat Mondrian einmal

gesagt. Mehr und mehr beginnt

er die Umrisse von Landschaften

oder Gebäuden wie Mühlen

in ein Raster zu übersetzen.

Manchmal sieht dies wie eine

Notation aus. Eine Notation

zudem, die sich als flächige

Übersetzung lesen lässt oder

als eine Art gestaffelter Raum.

Wie sehr ihn die Frage nach der

räumlichen Illusion beschäftigt,

Jubiläumsausstellung „Treff 60“

Vernissage 10.Juli um 11.30 h

60 Jahre

10.Juli - 7.August 2022, Fr. - So. 16 - 19 h

Reinhold-Schneider-Straße 2 in 79117 Freiburg

gedok-freiburg.de

zeigt auch „New York City 1“,

das 1941 entstanden ist. Mondrian

hat hier farbige Papierstreifen

zu einem Karomuster zusammengefügt,

dass an ein sehr

lockeres Webstück erinnert, bei

dem die Kett- und Spannfäden

einen ganz eigenen Rhythmus

bilden. Überhaupt Rhythmus:

es hat sich an den Werken der

Sammlung gezeigt, was exakt

konstruiert wirkt, hat Mondrian

freihändig gemalt.

Mondrian Evolution. Fondation

Beyeler, Baselstr 101,

Basel-Riehen. Mo-So 10-8 Uhr,

Mi 10-20 Uhr. Bis 9. Oktober

2022.

Annette Hoffmann


12 KULTUR JOKER Kunst

Lichtphänomene

Das Freiburger Kunsthaus L6 beteiligt sich an der Biennale

für Fotografie Mulhouse

Angela Bulloch: „Night Sky, Chamaeleon Reticulum“

Foto: Eberle & Eisfeld

Taiyo Onorato & Nico Krebs: „Future Memories“

Foto: Taiyo Onorato & Nico Krebs

Hunger nach Bildern

Eine umfassende Werkschau im Kunstmuseum Reutlingen widmet sich dem Maler und Regisseur Strawalde / Jürgen Böttcher

Im Mittelpunkt steht der unaufhaltsame

Schöpfungswille.

Strawalde, Maler, und als Jürgen

Böttcher Filmregisseur,

ist ein eigenwilliger Künstler

und damit einer, der eine um-

Fotografie ist in Freiburg eher

selten zu sehen und da ist die

Biennale für Fotografie Mulhouse,

die im Kunsthaus L6

mit einer Ausstellung gastiert,

eine gute Gelegenheit, für eine

extra Dosis. „Himmelskörper“

lautet das Leitthema der diesjährigen

Biennale und Hanna

Dölle, Katherina Perlongo und

Annika Turkowski haben für

das Kunsthaus L6 eine Schau

kuratiert, die zwar nicht mit

Überraschungen aufwartet,

die aber dennoch sehenswert

ist. Die Arbeiten des Schweizer

Künstlerduos Taiyo Onorato

& Nico Krebs bestückt

mit seinen Fotocollagen einen

Großteil der Ausstellung

„The Sky looks amazing from

here.“. Und eine ihrer Arbeiten,

in der man von einer antiken

Stätte mit Säulen auf eine darunter

liegende Stadt schauen

kann, bildet so etwas wie eine

Schwelle zu diesem Thema.

Oft kaschieren Onorato &

Krebs nicht die Schnittstellen

ihrer Collagen. In dieser Arbeit

sind die gestaffelten Schwellen

wie mit Neonröhren von Dan

Flavin bestückt. Das sieht aus

als würden Vergangenheit

fassende Ausstellung verdient.

Bis zum 21. August ist dem

Gewinner des Jerg-Ratgeb-

Preises 2022 im Kunstmuseum

Reutlingen eine Ausstellung

gewidmet, die diesem

und Gegenwart hier ineinander

übergehen oder als beträte

man ein Raumschiff, das einen

in andere Dimension führt.

Licht ist zwangsläufig –

schließlich geht es um Himmelskörper

im Medium der

Fotografie – ein wichtiges

Thema der Ausstellung. Sharon

Harper hat in ihren beiden

Werkserien „Moon Studies“

und „Star Scratches“ mit extrem

langen Belichtungszeiten

von ein bis zehn Stunden gearbeitet.

Es hatte den Effekt, dass

die Gestirne wie kleine Kreise

oder Halbmonde sich vom

Anspruch nachkommen will:

„Strawalde. Hunger nach Bildern“.

80 ausgestellte Arbeiten, die

von ersten Zeichnungen von

1948 bis zu den jüngsten abstrakten

Werken aus dem Jahr

2020 reichen, fasst die Ausstellung

und gibt einem vielfältigen

Arbeitsansatz Raum:

Abstrakt und gegenständlich,

geometrisch und organisch,

Der Künstler und sein Werk

Foto: Peter Badel

Nachthimmel abheben, größere

Lichtquellen sind auf eine

malerische Weise verwischt.

Oder sie bilden blaue und helle

Linien vor einem goldfarbenen,

dunklen und blauen Himmel.

Angela Bulloch hat in ihrer

Serie „Night Sky“ gar Löcher

in schwarzen Stoff geschnitten

und diese mit LEDs ausgestattet.

Ihr Sternenbild weist dabei

weit ins All und könnte so nicht

von der Erde gesehen werden.

Und Felix Schöppners versöhnt

geradezu das Irdische mit dem

Himmlischen. Seine Fotos sehen

aus als hätte er im Labor

fein gezeichnet oder temperamentvoll

mit Farbe auf die

Leinwand gebracht, fließend

oder konturiert. Entsprechend

dem Facettenreichtum des

Werks Strawaldes geht die

Ausstellung nicht chronologisch

vor, sondern setzt thematische

Schwerpunkte. Ein

wichtiges Thema Strawaldes

ist die Frau, ebenso die Musik

– und der bisweilen freche

Bezug auf die Kunstgeschichte.

Mit seinen Übermalungen

von Kunstpostkarten geht der

Künstler immer wieder an die

Grenzen des Erlaubten im

Umgang mit der Tradition.

Neben der Malerei ist Film

das zweite künstlerische Medium

Strawaldes. Fast 30 Jahre

arbeitete er als Regisseur bei

der DEFA, wo er unter seinem

bürgerlichen Namen Jürgen

Böttcher zu internationaler

Bekanntheit kam. In Kooperation

mit dem Reutlinger

Programmkino KAMINO

findet am 10. Juli, 11.15 Uhr

eine Matinée statt, bei der

Filme des Künstlers gezeigt

werden. Strawaldes Blick für

den Sternenhimmel nachgestellt,

aber eben nur Lottokugeln,

eine Menge Zwingen und

Reife zur Verfügung gehabt.

Fotografie ist hier die Dokumentation

eines Versuchsaufbaus

und erinnert daran,

dass es optische Instrumente

braucht, um Himmelskörper

beobachten zu können.

The Sky looks amazing from

here. Biennale für Fotografie

Mulhouse. Kunsthaus L6,

Freiburg. Do/Fr 16 bis 19 Uhr,

Sa/So 11 bis 17 Uhr. Bis 17.

Juli/2022.

Annette Hoffmann

Details spiegelt sich auch in

seinen Filmen wider, in denen

er einfache Momente und Lebenssituationen

mit viel Empathie

und Aufmerksamkeit

schildert.

„Strawalde. Hunger nach

Bildern.“

Öffnungszeiten: Mi, Sa, So

/ Fei er tag: 11–18 Uhr; Do,

Fr: 14–20 Uhr. www.kunstmuseum-reutlingen.de

Bis

21.08.2022

Strawalde: „Rote Kyoto-Collage“

Foto: Eric Tschernow / VG Bild-Kunst


KUnst KULTUR JOKER 13

Klassische Moderne und Gegenwartskunst in

großen Hallen Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Renata Tumarova: „One Soul“

Foto: Galerie Rother/Renata Tumarova

Ebenfalls Teil der Messe sind die geräumigen Skulpturenplätze

Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Kunst mit, gegen und nach Corona

Die art Karlsruhe thematisiert die Bedeutung der Pandemie für den Kunstbetrieb der letzten Jahre

Die Veranstaltenden der art

Karlsruhe haben aus der Not

eine Tugend gemacht. Eröffnete

die Kunstmesse bisher im

Februar, findet die Veranstaltung

dieses Jahr coronabedingt

im Juli statt. Was kein Problem

ist, schließlich können die

Besucher*innen so zur hellen

und warmen Jahreszeit durch

die Kunstwelt flanieren. Vom

7.–10. Juli präsentieren sich

215 renommierte Galerien aus

zwölf Ländern. In den vier hohen

Hallen erwarten Neugierige

und Kunstkäufer*innen

viele Anregungen, nicht zuletzt

dank den zahlreichen

One-Artist-Shows und den

traditionsreichen Skulpturenplätzen.

Ein Highlight ist überhaupt

der Skulpturengarten, der auf

der rund 6.800 Quadratmeter

großen Grünfläche zwischen

den vier Messehallen

zu besuchen ist und ein breites

gastronomisches Angebot bietet,

das in Einklang mit den

dreidimensionalen Kunstwerken

stehen wird. Bildet der

Skulpturengarten einen ganz

konkreten Treffpunkt, sehen

die Veranstaltenden die Messe

auch generell als Begegnungsraum

– speziell nach den Entbehrungen

der letzten Jahre.

War die art Karlsruhe 2020 die

letzte Kunstmesse, die noch

ohne Einschränkungen stattfinden

konnte, erhofft man sich

durch die Neuterminierung in

diesem Jahr einen entspannteren

Kunstgenuss. „Gemeinsam

mit den Temperaturen steigt

auch unsere Vorfreude auf die

Juli-Edition der art Karlsruhe.

Wir wollen den Kunstmarkt

wieder zusammenbringen“,

erklärt Kurator Ewald Karl

Schrade. Besonders der persönliche

Austausch sei in der

Pandemie zu kurz gekommen.

Ein weiteres Highlight bildet

die Gesprächsreihe „ARTI-

MA art meeting“ im gleichnamigen

Forum in Halle 3.

Am 7./8. Juli, jeweils 14 Uhr

werden sich insgesamt sechs

Referent*innen mit dem Thema

„Kunstbetrieb mit, gegen

und nach Corona“ befassen.

Aus der Perspektive ihres Berufsstandes

wollen prominente

Kunstvermittler*innen über

Herausforderungen der Kunstbranche

in Zeiten der Pandemie

berichten.

Die art Karlsruhe besteht

seit 2004 und gilt als wichtige

Messe für Klassische Moderne

und Gegenwartskunst. Der Fokus

der Messe fasst damit über

120 Jahre Kunstgeschichte.

Nationale sowie internationale

Galerien zeigen die Bandbreite

des Kunstmarktes – von

dem kompletten Spektrum der

Kunst des 20. Jahrhunderts bis

hin zu Werken frisch aus den

Ateliers. Die art Karlsruhe

steht in engem Zusammenspiel

mit renommierten Museen und

Kulturinstitutionen der Stadt

Karlsruhe sowie der umliegenden

Region.

Weitere Infos: www.artkarlsruhe.de

16. JULI — 20. NOVEMBER 2022

ANDRÉ BAUCHANT, CAMILLE BOMBOIS, SÉRAPHINE LOUIS,

HENRI ROUSSEAU UND LOUIS VIVIN

Die Maler des

Heiligen Herzens

Karin Camille Kneffel, Bombois, Ohne Titel (Detail), Derrière 1996. Öl le auf rideau Leinwand, (Detail), 710 × 240 cm. 1928. KfW Stiftung, Sammlung Frankfurt Zander am Main © © VG Bild-Kunst, VG Bild-Kunst, Bonn 2019 Bonn 2022

220524_MFB_BB_HERZENS_Anzeige_Kulturjoker_230x150mm_02.indd 1 01.06.22 13:53


14 KULTUR JOKER Kunst

Die reisende Fotografin

„Ingrid Wieland-Autenrieth - Fotografie Vier Jahreszeiten“ in der Künstlerwerkstatt L6 in Freiburg

Die Künstlerwerkstatt Freiburg

zeigt erstmals eine Fotografie-Ausstellung.

Zu sehen sind

analoge S/W-Aufnahmen seit

den 1950er Jahren von Ingrid

Wieland-Autenrieth (*1926).

Die Reihe von Vintage-Prints

mit Naturmotiven versteht sich

als antipodisch zum Thema

der Biennale Mulhouse „Corps

Célestes - Himmelskörper“ im

Kontext der dazu gehörenden

Freiburger Ausstellung im

Kunsthaus L6. Die Naturmotive

der Vier Jahreszeiten sind nicht

in kanonischer Reihenfolge

präsentiert, sondern beginnen

mit dem Sommer, der aktuellen

Saison. Naturmotive gehören

von Anfang an zum Interessenspektrum

von Autenrieth, die

1951 ihren Abschluss als Photographiemeisterin

machte - so

bezeichnete sich Autenrieth damals

selbst. Sie reiste viel, war

sehr sportlich und nutzte jede

Umgebung für ihre Fotografie.

Dabei entwickelte sie einen

starken Blick für den richtigen

Standort, den Bildausschnitt,

die Lichtwirkung. Sie nutzte

immer wieder Spiegelungen

oder Kontraste und hatte einen

Sinn für geometrische Bildstrukturen

und ebenso für die

Poesie des Momentes. Mit dem

Standort Frankfurt/M. für ihr

eigenes Fotoatelier entstanden

zahlreiche Bilder vom Taunus,

Odenwald oder Rheingau. Sie

arbeitete mit Frankfurter Fotoagenturen

zusammen, die ihre

Fotografien bis weit in die 60er

Jahre vertrieben. Bereits zur

Zeit ihrer Aufnahme 1952 in die

Gesellschaft Deutscher Lichtbildner

(GDL) – heute Deutsche

Fotografische Akademie

(DFA) – war sie weit herumgekommen:

in Italien, Frankreich

und in der Schweiz, was sie u.

a. auf der Photokina 1950 und

1952 zeigen konnte. Durch ihre

Heirat 1953 wurde sie zu Ingrid

Wieland-Autenrieth, aber zur

Kennzeichnung ihrer Abzüge

als Bildautorin behielt sie die

Stempelnutzung „Autenrieth“

noch bis Mitte der 50er Jahre

bei. Zum Familienwohnort wurde

Memmingen im Allgäu, von

wo aus sie neue Naturmotive aus

der Umgebung aufnahm. Mit

dem Umzug der Familie nach

Freiburg 1961 wurden Schwarzwald,

Tuniberg und Kaiserstuhl

bevorzugte Fotografie-Bereiche.

Ihre Aufnahmen entwickelte

sie weiterhin im eigenen S/W-

Fotolabor – es handelt sich in

der Ausstellung um Abzüge

eigener Hand aus der Zeit der

Aufnahmen, also um heute gesuchte

Vintage-Prints. In der

Links: Wieland-Autenrieth: „Wäsche - Schweiz“, o. J., 20,5 x 17,5 cm, Rechts: Wieland-Autenrieth:

„Landschaft am Königsee, Berchtesgaden - Nach dem Regen“, 22,5 x 17 cm [GDL First Class

Photo 1953]

Foto: Dr. Renate Köllner

Ausstellung liegt ein Werkbuch

aus, das 2016 zum 90. Geburtstag

von der Familie beauftragt

wurde. Es zeigt die Anfänge der

fotografischen S/W-Arbeit von

Autenrieth bis in die 1970/80er

Jahre. Die gesammelten Erfahrungen

der reisenden Fotografin

werden als schöpferisches

Motiv im Bild eingefangen und

verwirklicht. Es handelt sich oft

um historische Ansichten - heute

an vielen Orten so nicht mehr

vorhanden. Daher konservieren

diese S/W-Aufnahmen Orte und

Stimmungen in einem überzeitlichen

und unwiederbringlichen

Sinn.

Vier Jahreszeiten - Naturfotografie

von Ingrid Wieland-

Autenrieth, Künstlerwerkstatt

Freiburg, Lameystraße 6. Do-

Fr 16-19 Uhr, Sa 11-17 Uhr. Bis

17. Juli 2022

Susanne Meier-Faust, M. A.

Vortragsreihe & Festival für Fotografie, Abenteuer & Reisen

REINHOLD

MESSNER

Über Leben / Nanga Parbat

3. & 4.11.22 | 19. 30 Uhr

Konzerthaus Freiburg

EUROPAS HOHER

NORDEN

Zwerger-Schoner

Do 10.11.22 | 19. 30 Uhr

Bürgerhaus Müllheim

WILLI

WEITZEL

live!

Willi Weitzel live

So 27.11.22 | 11 Uhr

Paulussaal Freiburg

Weitere Vorträge, Infos & Vorverkauf:

SÜDTIROL

& DOLOMITEN

Walter Steinberg

So 6.11.22 | 14 Uhr

Bürgerhaus Denzlingen

HIMALAYA

Pascal Violo

Mo 21.11.22 | 19. 30 Uhr

Seepark Freiburg

LAUFEN.

ESSEN.

SCHLAFEN.

Christine Thürmer

So 27.11.22 | 14. 30 Uhr

Paulussaal Freiburg

NAMIBIA

& BOTSWANA

Thomas Sbampato

So 6.11.22 | 17. 30 Uhr

Bürgerhaus Denzlingen

INSELN

DES NORDENS

Krüger & Langenberger

Di 22.11.22 | 19. 30 Uhr

Seepark Freiburg

IRLAND

Olaf Schubert

So 27.11.22 | 18 Uhr

Paulussaal Freiburg

MUNDOLOGIA.DE

Kunst im Supermarkt

Die GEDOK feiert ihr 60. Jubiläum an einem ungewöhnlichen Ort

und mit einem spartenübergreifenden Programm

Den öffentlichen Raum

zum Kunstraum machen. Das

hat sich die Vereinigung von

Künstlerinnen verschiedener

Sparten GEDOK vorgenommen.

In den Räumlichkeiten

des ehemaligen Supermarkts

Treff 3000 an der Reinhold-

Schneider-Straße in Freiburg

Littenweiler soll ein Marktplatz

der anderen Art entstehen.

24 Künstlerinnen der GE-

DOK Freiburg aus den Sektionen

Bildende Kunst, Musik

und Tanz/Performance werden

persönliche, gesellschaftliche,

oder politische Themen

gestalten, welche sie in der

Zeitspanne zwischen 1962 bis

2022 bewegt haben. Die Jubiläumsausstellung

anlässlich

des 60-jährigen Bestehens der

GEDOK Freiburg ist die letzte

Begehung des Supermarkts,

der danach abgerissen werden

soll. Die Ausstellung findet

vom 10. Juli bis 7. August statt.

Eröffnet wird mit der Performancekünstlerin

Angela Raith

am 10. Juli, 11.30 Uhr. Geschlossen

wird die Ausstellung

mit der Musikerin Franziska

Trischler, deren Kunst sich

zwischen Sprechkunst und

Fagott bewegt. Carmen Wörn

wird eine Tanzwerkstatt-Performance

bieten.

Im Rahmen der Ausstellung

werden auch drei Konzerte

stattfinden. Der 15. Juli, 19.30

Uhr steht ganz im Eindruck der

Miniaturen des Saxophontrios

let‘s sax. Zu hören sind Bearbeitungen

älterer Werke aus

dem 19. und 20. Jahrhundert,

aber auch Jazz. Am 17. Juli,

11 Uhr heißt es „Dazwischen

lacht Pan“. Svea Schildknecht

(Sopran) und Annette Winker

(Fagott und Kontrafagott) spielen

Kompositionen von Moritz

Eggert, Mia Schmidt, Bianca

Furgeri, Boris Yoffe und Meike

Kathrin Stein. Ein Repertoire

an zeitgenössischer Musik,

mit Gesang, Fagott und Kammermusik.

Elektroakustische

Werke von 1988 bis 2021 bietet

die „Tonbandmusik“ von und

mit Mia Schmidt am 24. Juli,

15 Uhr.

Bildende Kunst, Klang, Performance,

Poesie. Inmitten

des ehemaligen Supermarkts

kommt alles zusammen. Darüber

hinaus wird auch der

eine oder andere Blick in

das 60-jährige Schaffen der

GEDOK Freiburg gewährt

werden.

„Treff 60 – Jubiläumsausstellung

anlässlich des 60-jährigen

Bestehens der GEDOK

Freiburg.“ Reinhold-Schneider-Straße

2.

Öffnungszeiten: Fr, Sa,

So: 16–19 Uhr. 10.07. bis

07.08.2022


KUnst KULTUR JOKER 15

El Greco: „Die Anbetung

des Namen

Jesu“, um 1577/79,

Öl auf Leinwand

Foto: Patrimonio Nacional,

Real Monasterio

de San Lorenzo de El

Escorial

Wahlverwandtschaften

Das Kunstmuseum Basel zeigt eine spektakuläre Gegenüberstellung von Picasso und El Greco

Pablo Picasso:

„Evokation (Das

Begräbnis Casagemas‘)“,

1901, Öl

auf Leinwand

Foto: Musée d‘Art

Moderne de la ville de

Paris, © Succession Picasso(2022,

ProLitteris,

Zürich

Was bewegte Pablo Picasso

(1881-1973) als er 1899 auf einer

Skizze, die in Barcelona entstand,

„Yo el Greco“ vermerkte?

Neben Männern mit ausladenden

Halskrausen, Frauen

mit Kopfputz, aber neben Darstellungen

eigener Zeitgenossen.

War es, dass beide vom harten

Licht Spaniens beeinflusst waren,

von einem Interesse am

Menschen, fühlte er sich ähnlich

als Außenseiter wie es El Greco

(1541-1614) war, dass er sich einfach

als diesen bezeichnete? Die

Ausstellung im Kunstmuseum

Basel „Picasso – El Greco“ geht

dieser Frage nach und obwohl

der Titel nicht so klingt als formuliere

er eine These, tut dies

die Ausstellung. Der spanischen

Kuratorin Carmen Giménez und

Josef Helfenstein, Direktor des

Kunstmuseum Basel, geht es

darum, aufzuzeigen, wie intensiv

Picassos Auseinandersetzung

mit El Grecos Werk über

die Blaue und Rosa Periode hinaus

war und dass sich beim auf

Kreta geborenen Maler etwas

zeigte, was Picasso im Kubismus

einlöste. Die Schau ist in

Paaren organisiert, so dass sich

Vergleiche ziehen lassen.

Man muss nicht die ganze

Kunstgeschichte zur Präfiguration

der Moderne erklären, doch

natürlich bezieht sich Picasso

ganz grundsätzlich auf die Malerei.

So sagt er: „Ich habe das

Gefühl, dass Delacroix, Giotto,

Tintoretto, El Greco und der

Rest wie auch all die moder-

nen Maler, die guten und die

schlechten, die abstrakten und

die nichtabstrakten, alle hinter

mir stehen und mich bei der

Arbeit beobachten.“ El Greco

jedenfalls gehörte lange nicht

zum Kanon, erst zur Wende

zum 20. Jahrhundert fand so

etwas wie eine Neubewertung

statt. El Greco selbst fiel spätestens

nach „Die Anbetung des

Namen Jesu“, das um 1577/79

entstanden war, bei Philipp

II. in Ungnade. Der spanische

König gehört selbst zu jenen,

die El Greco kniend in Anbetung

dargestellt hat. Auf einer

zweiten Ebene haben sich die

Engel um das Christuszeichen

IHS gruppiert. Rechts jedoch

von den Gläubigen reißt ein unheimlicher,

riesiger Fisch sein

Maul auf, um die Ungläubigen

zu verschlingen. In „Evokation

(Das Begräbnis Casagemas)“,

das kurz auf den Selbstmord des

Freundes 1901 entstanden war,

variiert Picasso den zweigeteilten

Bildaufbau. Während dunkle

Gestalten, die sich gegenseitig

stützend um den Freund trauern,

bevölkern Prostituierte den

Himmel. Eine der Frauen küsst

einen Reiter auf einem Schimmel.

Anstelle des Höllentors

verweist ein Grabstein harsch

auf das Unwiederbringliche des

Todes. El Grecos christliche

Themen tauscht Picasso gegen

säkulare. Und nicht selten werden

aus Heiligen Prostituierte.

El Grecos Kompositionen sind

so komplex, dass das Religiöse

dabei fast in den Hintergrund

rückt. So wirkt der Himmel im

Hintergrund seiner büßenden

Magdalena als sei ein Blitz

durch ihn gegangen. Schwarze,

durchlöcherte Wolken verdunkeln

das Blau noch mehr, alles

wirkt gedrängt und aus der

Himmelslichtung scheint auch

kein Heil zu kommen. Doch

über den Bildaufbau hinaus faszinieren

El Grecos Menschendarstellungen.

Sein „Heiliger

Simon“ sitzt vor einem tiefen

Schwarz, der hagere Mann ist

ganz in das Buch vertieft, auf

seinem linken Ärmel, der in

unzählige, rhythmisierte Falten

fällt, liegt ein heller Glanz. In

Basel ist „L’Accordéoniste“ von

1911 gegenübergestellt, Hier ist

die Komposition kantiger und

kubistischer. Einige der Arbeiten

Picassos sind ausdrücklich

in Auseinandersetzung mit El

Greco entstanden. 1899 malt er

etwa das „Bildnis eines Mannes

nach El Greco“, während dieser

Zeit sieht sich Picasso durch die

lang gezogenen, hageren Gestalten

des Malers aus Toledo

beeinflusst.

Das Kunstmuseum Basel vereint

spektakuläre Meisterwerke,

und es erlaubt uns heute, Zeugen

eines lebhaften Dialogs über die

Jahrhunderte hinweg zu werden.

Das sollte man nicht verpassen.

Picasso El Greco. Kunstmuseum

Basel, St. Alban-Graben 16,

Basel. Dienstag bis Sonntag 10

bis 18 Uhr, Mittwoch und Freitag

10 bis 20 Uhr. Bis 25. September

2022.

Annette Hoffmann


16 KULTUR JOKER kunst

Die Verbundenheit des Menschen mit der Welt

Karin Hofer und Nessa Nalin stellen im Kulturwerk T66 in Freiburg aus – Diplomausstellung der Edith Maryon Kunstschule

Die Wege der Schweizerin

Karin Hofer und der Französin

Nessa Nalin konvergieren

im Kulturwerk T66 bei ihrer

Diplomausstellung zum Abschluss

ihres Studiums an der

Edith Maryon Kunstschule –

einer privaten Kunstschule in

Freiburg-Munzingen, die 1983

in einem ehemaligen Schreinereikomplex

gegründet wurde.

Beide stellen hauptsächlich

bildhauerische Arbeiten aus, in

denen sie mit Hilfe von Kettensäge

und Schnitzeisen die Verbundenheit

des Menschen mit

der Welt erforschen.

Beide Künstlerinnen beginnen

zwar ihre Arbeit am Werk

mit der Kettensäge, doch in

ihrer Herangehensweise schlagen

sie bereits unterschiedliche

Wege ein. Wenn es technisch

möglich wäre, würde Nessa

Nalin am liebsten ausschließlich

mit sanfteren Methoden,

also mit dem Schnitzeisen an

die Materie herangehen, um sie

wie Tonerde nach ihrer Vorstellung

zu modellieren. Sie will

die Form an sich ergründen und

löst sich daher von der Figürlichkeit.

Dagegen arbeitet Karin

Hofer gerne an einer Skulptur

von A bis Z mit der Kettensäge.

Manche Bereiche ihrer Skulpturen

lässt sie dabei bewusst

grob, während sie stellenweise

mit anderen Werkzeugen ins

Detail der Form geht.

Nessa Nalin, die sich neben

ihrem vierjährigen Vollzeitstudium

dem biodynamischen

Anbau widmete, hinterfragt das

Karin Hofers Figuren wirken in sich gekehrt

Schopfheimerstraße

2

© Karin Hofer

Verwandlung von Natur in Kunst

Eröffnung des „Kunstraum H“ in Bad Krozingen-Tunsel

Bad Krozingen hat eine neue

Kunst-Adresse bekommen. Der

Maler Jörg Hilfinger eröffnete

am 26. Juni seine eigene Ausstellungsplattform

in Tunsel:

den „Kunstraum H“.

Möglich machte es ein Stipendium

des Landesministeriums

für Bildung, Forschung und

Gefühlsleben, sucht nach dem

Ort des Austausches zwischen

sich selbst und der Welt. Stellvertretend

hierfür ist die menschengroße

Skulptur „Je sens

le monde“. Der obere Teil besteht

aus einer scharfen Spitze,

einer Kugel und einer Schale,

die an die drei Kugeln und die

Halbmondsichel einer Moschee

erinnern. Die Schale könnte

Wissenschaft, um das Hilfinger

sich während der Pandemie bewarb.

Eine gezielte Förderung

zur Präsentation seiner Werke

sollte es sein, in einer Zeit, in

der Kunst und Kultur zum Stillstand

gekommen waren. Und so

nutzte Jörg Hilfinger die Corona-Pause,

um die seit einiger

auch ein Weihwasserbecken

sein und die scharfe Spitze die

Turmspitze einer Kathedrale.

Die Künstlerin scheint in ihr

eine Art von Verbindung mit

der Welt zu sehen; die Schale

könnte ein Gefäß sein, in dem

die Welt empfangen wird. Den

mittleren Teil bildet eine vergleichsweise

dünne Scheibe.

Sie stellt den Ort dar, wo die

Zeit verwaisten Räume in seinem

Elternhaus in Tunsel in einen

Showroom zu verwandeln.

Gezeigt werden in den Räumen

zur Eröffnung Werke Hilfingers

überwiegend aus den vergangenen

zwei bis drei Jahren.

Mit seinen Schwarzwaldimpressionen

hat Hilfinger sich

in den vergangenen vier Jahrzehnten

weit über die Region

hinaus einen Namen gemacht.

Seine Landschaften vermitteln

archetypische, meist menschenleere

Naturansichten. „In

seinen besten Bildern gelingt

ihm die Verwandlung von Natur

in Kunst scheinbar völlig

mühelos“ – attestiert ihm Kulturjournalist

Stefan Tolksdorf.

Quellende Wasserläufe, Spiegelungen,

durchlichtetes Geäst,

ziehende Wolken, aus dem

Nebel tauchende Bergspitzen

entwickeln eine magische Sogkraft.

Detailschärfe wird nicht

unbedingt angestrebt. Vielmehr

Künstlerin die Welt spürt, eine

Fläche, wo der Austausch zwischen

dem von ihr Gespürten

und der Welt stattfindet.

Karin Hofer, die sich zuvor

professionell mit Shiatsu beschäftigte,

vollführte in den

vier Jahren ihres berufsbegleitenden

Studiums einen Spagat

zwischen ihrem Wohnort in der

Schweiz und der Kunstschule,

bis sie sich letztlich ganz der

Kunst zuwandte. Ihre lebensgroßen

Holzskulpturen scheinen

mit derselben Spontaneität

und Leichtigkeit wie ihre

skizzenhaften Zeichnungen

und mit großer Geschicktheit

aus den Holzstämmen zu entstehen.

Ihre Figuren sehen an

uns vorbei, sind in sich gekehrt,

doch hat deren Ausdrücklichkeit

eine tiefe Wirkung auf die

Betrachtenden. Karin Hofer

Nessa Nalin will in ihren Arbeiten die Form an sich erkunden

© Merle Brack

Der Künstler Jörg Hilfinger

Foto: Kunstraum H

findet in ihren Arbeiten eine

mögliche künstlerische Umsetzung

der Idee, sich von

Grenzen zu lösen. Dies können

geistige, moralische oder

politische Grenzen sein. Hofer

versucht, ihre eigene Selbsttäuschung

aufzudecken. Sie

will sich selbst und anderen

dadurch Mut geben, ihre Grenzen

zu überwinden. In ihren

ganzfigürlichen Skulpturen

sucht sie nicht die Idealform,

sondern einen Körper mit all

seinen Ecken und Kanten.

Dabei nutzt sie den Kontrast

zwischen scharfkantigen und

feinen, detailliert gearbeiteten

Strukturen.

Diplomausstellung. Kulturwerk

T66, Talstraße 66, Freiburg.

Do/Fr/So 13-17 Uhr.

Eintritt frei. Bis 24.07.2022

S. Gazza

entfaltet die Natur in seinen

Werken eine zeitlose Dimension,

so Tolksdorf.

Künftig plant Jörg Hilfinger

in den neuen Räumen jährlich

drei bis vier Ausstellungen mit

Gastkünstlern. Den Anfang

macht Thomas Klein, der ab

Mitte September „Digital Paintings“

mit figürlicher und landschaftlicher

Motivik im Kunstraum

H in Tunsel zeigt.

Ausstellung mit Werken von

Jörg Hilfinger. „Kunstraum

H“, Muttighofer Straße 5, Bad

Krozingen-Tunsel. www.joerghilfinger.de).

Bis 17.07.2022


kunst KULTUR JOKER 17

Ungleiches Doppel

Carola Faller-Barris und Tobias Eder in der Katholischen Akademie

Eine kaputte Masche kann

den gesamten Pulli ruinieren.

Anlass und Auswirkung scheinen

dabei in keinem rechten

Verhältnis zu stehen. In Carola

Faller-Barris Zeichnungen

„Stricksublimierungen“ fallen

die Maschen, sie sind zerschnitten

oder aufgerieben und

was für ein Wunder überhaupt,

dass ein bloßer Faden ein so

komplexes Gewirk erschaffen

kann. Was wiegt mehr, der

Ärger über das verdorbene

Stück oder die Freude daran,

was Hände bewirken können?

In Faller-Barris Zeichnungen

übernimmt der Strich das

Garn. Bildfüllend fügt sich

auf farbigem Hintergrund eine

Masche in die andere, bis auf

die eine, die eben fällt. „(Ver)

Störungen“ heißt die gemeinsame

Ausstellung mit Tobias

Eder, von dem großformatige

Prints in der Katholischen

Akademie zu sehen sind.

Carola Faller-Barris hat über

Jahre hinweg die Darstellung

von Strukturen perfektioniert.

Was auch immer das Material

ihrer Gebilde ist, die oft

plastisch sind: Objekte und

Gefäße, der Strich der Zeichnung

tritt an deren Stelle. Er

folgt nicht allein den Bewegungen,

wie etwa Wolle in

einem Gestrick läuft oder wie

aus Rohr Dinge geflochten

werden können, er ahmt auch

die jeweiligen Eigenschaften

und Oberflächen nach, sei es,

dass man glaubt die Wärme

des Garns zu spüren oder das

Störrische pflanzlichen Materials.

In Faller-Barris zweiter

Serie, die in der Katholischen

Akademie zu sehen sind, geht

es über die bloße Beobachtung

hinaus, ihre gezeichneten Gebilde

haben etwas Surreales.

Da erinnert eine Kugel an eine

Frucht, dabei könnte die Oberfläche

auch aus lauter kleinen

Kegeln zusammengesetzt sein

und einer Art Wehrturm fehlt

ein drittes Bein, das mit einem

Stück Holz verstärkt ist. Wenn

es hier um Verstörungen geht,

dann sind sie auf gewisse Weise

heiter, die Abweichung vom

Standard könnte man auch Humor

nennen.

Tobias Eder mag mehr in

Systemen denken, doch die

Paarung will nicht recht einleuchten.

Der Freiburger

Künstler verbindet in seinen

Prints Text- und Bildebene. Die

Textebene weist einen eindeutigen

kirchlichen Kontext auf.

Es sind Zitate aus „Christ in

der Gegenwart“, wodurch die

Serie zudem etwas von einer

Auftragsarbeit bekommt. Dann

wiederum ist es ein Ausschnitt

mit dem Autor bekennendem

Katholik Martin Mosebach.

Die Bildebene dazu sieht aus

wie Found Footage. Ein Rendering

der Kathedrale von

Chartres, manchmal sind es

nur Streifen oder digital bearbeitete

Oberflächen. Ein Bezug

lässt sich nicht herstellen. Und

der Bruch, der dadurch entsteht,

wirkt so beliebig, dass

sich keine Provokation einstellen

will, nicht einmal durch die

Nähe zur Gebrauchsgrafik.

Carola Faller-Barris, Tobias

Eder: Verstörungen. Katholische

Akademie, Wintererstr.

1, Freiburg. Mo-Fr 8.30 bis

18.15 Uhr. Bis 2. September

2022.

Annette Hoffmann

Arbeit von Carola Faller-Barris

Foto: Kath. Akademie Freiburg

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18 KULTUR JOKER kunst

Objektbeziehungen

Alex Ayed zeigt im Kunstverein Freiburg sein enzyklopädisches

Unterfangen „Owls and Promises“

Zwanzig Bände Weltgeschichte

sollen sich hier irgendwo

verbergen. Und was

für derartige historische Werke

und Enzyklopädien gilt, lässt

sich auch auf Alex Ayeds Ausstellung

im Kunstverein Freiburg

übertragen: nichts soll

vergessen werden. Denn es ist

oft ja weniger die Ordnung, die

in Nachschlagewerken überzeugt,

sondern vielmehr, dass

hier alles aufgehoben ist und

seinen Platz hat. Jedes Objekt,

jedes Handwerk hat seine eigene

Geschichte und das Versprechen

lautet: man muss nur

lang und sorgfältig genug recherchieren,

damit diese auch

erzählt werden kann. Zwei

Sättel sind hier zu sehen, dort

ein Schleifrad und mit einem

solchen Brett, in das auf der

unteren Seite Steine eingetrieben

sind, hat man schon

in Mesopotamien die Spreu

vom Weizen getrennt. Es ist

ein Dreschschlitten. Manchen

Objekten lassen sich ohne weiteres

eine Funktion zuordnen,

andere sind seltsam und bizarr,

an manchen ist die Zeit derart

vorbeigegangen, dass es Experten

bräuchte, um ihren Sinn

zu verstehen. Alles hat Patina

angesetzt, sie stammt von immer

gleichen Handgriffen, die

Menschen getan haben, die

wussten, was sie taten. Viel

Menschheitsgeschichte steckt

in diesen landwirtschaftlichen

Alex Ayed: Installationsansicht, 2022

Objekten und viel Wissen darüber,

wie Nahrung oder Produkte

in der Vormoderne hergestellt

wurden.

Dass die Ausstellung „Owls

and Promises“ von Alex Ayed,

der 1989 in Strasbourg geboren

wurde, im Kunstverein realisiert

wurde, hat mit dem Versprechen

zu tun, auf das der

Titel verweist. Was auf mehreren

soliden Archivregalen mit

jeweils vier Böden gelagert

wird, manches in Kisten und

Boxen, anderes wie in einem

Heimatmuseum ausgestellt,

ist die schier überwältigende

Sammlung von Alex Ayeds

Großvater. Dass sie das französische

Landleben des 19.

und frühen 20. Jahrhunderts

in seinen Relikten verkörpert,

hat weniger mit Ayeds

Großvater zu tun als mit der

Region des Burgund, in dem

die Sammlung ein vorübergehendes

Zuhause fand. Bewacht

von einer Eule, die in einer der

Scheunen ihr Nachtquartier

bezogen hatte. Ayed jedenfalls

versprach seinem Großvater

vor dessen Tod, sich der Dinge

anzunehmen. Eine derartige

Verpflichtung einzugehen,

wird vermutlich Lust und Last

zugleich sein.

„Owls and Promises“ fordert

dabei weniger Ordnungssysteme

als Erzählungen heraus,

zumal manche der Kisten noch

nicht einmal geöffnet sind,

auf anderen steht nach einer

flüchtigen Sichtung „mixed

objects“, auf anderen „Fossils

and Seashells“, auf wieder einer

anderen ist das Datum des

Fundes, es ist der 23. Mai 1976

und der Ort, ein naheliegendes

Schloss, vermerkt. Mehrere

Kisten enthalten anscheinend

die Bücher der Bibliothek. Auf

der Galerie im Kunstverein

Freiburg steht ein Schrank des

Großvaters, in dem der Großvater

seine Sammlung von

Keramik aus dem elsässischen

Betschdorf präsentiert hatte.

Es ist die einzige Präsentationsform,

die auf Alex Ayeds

Großvater zurückgeht. Auch

dieser war kein naiver Sammler,

als die Dinge zu ihm kamen,

waren sie längst überholt

und nicht mehr im Gebrauch.

Geht man an den unzähligen

Regalmetern vorbei, muss man

an jene Amateure und Liebhaber

der Altertumskunde denken,

wie sie die Romane Wilhelm

Raabes bevölkern oder

überhaupt an die Romane der

großen französischen Romanciers.

Es sind irgendwie Sonderlinge,

aber auch Bewahrer

früherer Identitäten.

Alex Ayed, Owls and Promises.

Kunstverein Freiburg,

Dreisamstr. 21, Freiburg. Di-

So 12-18 Uhr, Do 12-20 Uhr.

Bis 24. Juli 2022.

Annette Hoffmann

Foto: Marc Doradzillo

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN

REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL

FREIBURG

Archäologisches Museum Colombischlössle

- „Habalukke - Schätze einer vergessenen

Zivilisation“-31.07.

Archäologische Sammlung der

Universität Freiburg

- „Der Ton macht die Figur“ -17.07.

Atelier 4e

- „Skulpturengarten 2022“-November

Augustinermuseum

Haus der Graphischen Sammlung

- „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?

Heute!“ -11.06.23

- „Typisch?! Freiburg und die Region in

Fotos von Willy Pragher“ 23.07.-23.10.

Carl-Schurz-Haus

- „Michael Smith: A Joyful Noise. A

Clebebration of New Orleans Music“

-16.07.

Centre Culturel Français

- „Marie Quéau: Bas monde“ -03.09.

depot.K

- „Grit Schumacher, Elisa Stützle-

Siegsmund“-03.07.

- „Jan Douma: Corresponence“

09.07.-31.07.

Ernst-Lange-Haus

- „Celia und Wolfgang Mehnert:

Über_Land_Zeichnungen“-15.07.

E & K Stiftung

- „Indes ich nach dem Namen jenes

Sees suchte“-27.07.

E-Werk

Galerie für Gegenwartskunst

- „Radical Encounters | Perspektiven

des Afropäischen“ -03.07.

Galerie Albert Baumgarten

- „Jürgen Jansen“ -30.07.

Katholische Hochschule Freiburg

- „Gabriele Karaman: Striche des

Lebens“-31.07.

Kulturaggregat

- „Smy strange“ -01.10.

Kulturwerk T66

- „Nessa Nalin + Karin Hofer: Diplomausstellung

2022 Edith Maryon

Kunstschule“-24.07.

Kunsthaus L6

- „The Sky Looks Amazing From Here“

-17.07.

Kunstverein Freiburg

- „Alex Ayed: Owls and Promises“

-24.07.

Künstlerwerkstatt L6

- „Ingrid Wieland-Autenrieth: Fotografie“

-17.07.

Morat Institut

- „Herbert X. Maier: Complementary“

-25.10.

Museum für Neue Kunst

- „Someone else - Die Fremdheit der

Kinder“-09.10.

Museum für Stadtgeschichte

- „Eine Reise in die Vergangenheit“

-Dauer

Museum Natur und Mensch

- „Handle with care - Sensible Objekte

der Ethnologischen Sammlung“

-22.01.23

PEAC Museum

- „Sebastian Dannenberg: Backspace“

17.07.-09.10.

Stiftung für Konkrete Kunst Roland

Phleps

- „Susanne Allgaier: Zufall | Konkret.

Wellenlinien“14.07.-28.08.

Tibet Kailash Haus

- „Einweihungsmandala von Lama

Tendar“03.07.-09.07.

Uniseum

- „Margrit Lisner: Zwischen Florenz

und Freiburg“ -31.07.

Universitätsklinikum

- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.

VHS Freiburg

- „debut 2022: Neuaufnahmen der

GEDOK Freiburg stellen sich vor“

03.07.-27.07.

BASEL

Fondation Beyeler

- „Passagen - Landschaft, Figur und

Abstraktion“-14.08.

- „Mondrian Evolution“-09.10.

- „Neue Werke von Gerhard Richter“

-14.08.

Haus der Elektronischen Künste

- „Emmanuel Van der Auwera: Seeing

is Revealing“ -07.08.

Kunsthalle Basel

- „Yoan Mudry: The Future Doesn‘t

Need Us“-07.08.

- „Michael Armitage: You, Who Are till

Alive“-04.09.

- „Berenice Olmedo“ -18.09.

Kunsthaus Baselland

- „Claudia & Julia Müller“-31.12.

- „Anne-Lise Coste“ -17.07.

- „Gabrielle Goliath: This song is for...“

-17.07.

Kunstmuseum Basel

- „Picasso - El Greco“ -25.09.

Museum Tinguely

- „Jean-Jacques Lebel“ -18.09.

- „Bang Bang - translokale Performance

Geschichte:n“ -21.08.

S AM

- „Napoli Super Modern“-21.08.

Galerie Wilde

- „Rafael Lozano-Hemmer: Excuse

you!“-20.08.

ANDERE ORTE

ALKERSUM/FÖHR

Museum Kunst der Westküste

- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.11.

Amsterdam (NL)

Van Gogh Museum

- „Colour as Language, a retrospective

of work by artist Etel Adnan“-04.09.

AUGSBURG

Galerie Noah

- „Marina Schulze & David Borgmann“

-10.07.

Baden-Baden

Kunstmuseum Gehrke Remund

- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer

Museum Frieder Burda

- „James Turrell: Accretion Disc“

(ständig)

- „Die Maler des heiligen Herzens“

16.07.-20.11.

BAD-KROZINGEN

Kunstraum H

- „J. Hilfinger: Schöne Aussichten“

-17.07.

BAD-URACH

Haus auf der Alb

- „´on democracy`“ -11.11.

BARCELONA (E)

Fundación Mapfre

- „Bleda & Rosa“-04.09.

BERLIN

Alfred Erhardt Stiftung

- „Herta Müller: Pfadlose Wege“

-17.07.

Deutsches Historisches Museum

- „Herlinde Koelbl: Angela Merkel

Portraits 1991-2021“-04.09.

Gropius Bau

- „Dayanita Singh: Dancing with my

Camera“-07.08.

Schwules Museum

- „Encantadas - Transzendentale

Kunst aus Brasilien“ -18.07.

- „Tuntenhaus Forellenhof 1990: Der

kurze Sommer des schwulen Kommunismus“01.07.-31.10.

BERN (CH)

Alpines Museum der Schweiz

- „Let‘s Talk about Mountains: Eine

filmische Annäherung an Nordkorea“

-03.07.

- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023

- „Raclette. L‘excellent fromage de

montagne“-13.11.

Kunstmuseum Bern

- „Heidi Bucher: Metamorphosen I“

-07.08.

- „‚Vivre notre temps!‘ Bonnard, Vallotton

und die Nabis“ -16.10.

Zentrum Paul Klee

- „Kinder kuratieren Klee“ -04.09.

- „Bridget Riley: Looking and Seeing,

Doing and Making“ -21.08.

bilbao (e)

guggenheim Museum

- „Jean Dubuffet: Ardent Celebrations“

-21.08.

- „Motion. Autos, Art, Architecture“

-18.09.

- „Serra/Seurat“ -06.09.

BONN

Bundeskunsthalle

- „Farbe ist Programm“ -07.08.

LVR-Landesmuseum

- „Deutschland um 1980 - Fotografien

aus einem fernen Land“ -14.08.

BREGENZ (A)

Art Karlsruhe

7.-10.7.

Messe Karlsruhe


kunst KULTUR JOKER 19

Kunsthaus Bregenz

- „Jordan Wolfson“16.07.-09.10.

Vorarlberg Museum

- „Stefan Sagmeister, Jessica Walsh:

Beauty“-16.10.

BREISACH

Blaues Haus

- „Nach der Shoah“-Dauer

Kunstkreis Radbrunnen

- „Michaela Höhlein-Dolde, Manfred

Schlindwein“-31.07.

Museum für Stadtgeschichte

- „Ausstellung zur Geschichte der

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)

BREMEN

Kunsthalle Bremen

- „Richard Mosse“-31.07.

BÖBLINGEN

Schacher 2 - Raum für Kunst und

Poesie

- „Birgit Herzberg-Jochum: ... und

dazwischen Du“-24.07.

CLERVAUX (LUX)

Clervaux - Cité De L‘image

- „Jean-Christian Bourcart“-24.03.23

DENZLINGEN

Galerie im Alten Rathaus

- „Konrad Wallmeier: Zuspruch“

-24.07.

DONAUESCHINGEN

Museum Art.Plus

- „Seliger. Gerullis. Seliger“-09.10.

DRESDEN

Albertinum

- „Weltflucht und Moderne. Oskar

Zwintscher in der Kunst um 1900“

-15.01.23

Deutsches Hygienemuseum

- „Künstliche Intelligenz“-28.08.

- „Fake. Die ganze Wahrheit“

-05.03.23

Kunsthalle im Lipiusbau

- „Der Schlüssel zum Leben. 500

Jahre mechanische Figurenautomaten“-25.09.

DÜREN

Papiermuseum

- „BAMP! Bauen mit Papier“ -09.10.

DÜSSELDORF

Kunstpalast

- „Alex Wissel: Landsberg-Preis

2021“-17.07.

EBRINGEN

Badisches Kunstforum

- „Jutta Widmer: Keramikräume |

Hans Benesch: Fotoübermalungen“

-17.07.

ELLWANGEN

Alamannenmuseum

- „Ein kleines Dorf in einer großen

Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.

Jahrhunderts“-18.09.

EMMENDINGEN

Arkana Forum

- „Sehnsucht“ -26.08.

Galerie im Tor

- „25 Jahre Galerie im Tor“ -31.07.

FRANKFURT am main

Caricatura Museum

- „Klaus Stuttmann: Statements“

-03.10.

Kunstverein Frankfurt

- „Kollektiv Forensic Architecture:

Three Doors“-11.09.

Kunststiftung DZ Bank

- „Passagen“-15.10.

Museum für Moderne Kunst

- „John Cage: Museumcircle“-20.03.

FREIAMT

Kurhaus

- „Michael Adams: Das Land - Dort

draussen in mir“ 03.07.-05.08.

GENGENBACH

Haus Löwenberg

- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“

-01.11.

GRAZ (A)

Kunsthaus Graz

- „Amazons Of Pop! Women Artists,

Superheroines, Icons 1961-1973“

-28.08.

GREIFSWALD

Galerie STP

- „Faszination Meer“ -22.07.

Hamburg

Diese Seitem werden unterstützt von:

Deichtorhallen

- „Currency: Photography Beyond

Capture“-18.09.

- „Charlotte March“ -04.09.

- „Behind The Scenes“ -14.08.

HEIDELBERG

Sammlung Prinzhorn

- „Fotografie in psychiatrischen Einrichtungen

der Schweiz 1880-1935“

-31.07.

HEIKENDORF

Künstlermuseum Heikendorf

- „Karl Peter Röhl: Facetten eines

Bauhaus-Künstlers in Kiel“-28.08.

HEITERSHEIM

Alte Kieferei

- „Kunst und Poesie: Werke von Judith

Frölich, Gedichte von Silka Neumeister“-04.09.

Werkgalerie

- „Cowwork“-15.09.

HEMMENHOFEN

Museum Haus Dix

- „Der Gold- und Silberschmied Jan

Dix“-31.10.

HINTERZARTEN

Ausstellungsraum Albi Maier

- „Wolfgang Kleiser - Bildhauer“

-30.09.

HÜFINGEN

Stadtmuseum Hüfingen

- „in:outside“21.08.

Karlsruhe

Badischer Kunstverein

- „The Living and the Dead Ensemble:

Lanjelis“01.07.-11.09.

Naturkundemuseum Karlsruhe

- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.

- „Glanzlichter 2022“ 14.07.-18.09.

Schloss Karlsruhe

- „Schmetterling erbeutet! - Eine

künstlerische Position zum Jugendstil

von Parastou Forouhar“ -19.03.23

- „Museumshelden - Von Vitrinenstars

und Depothütern“ -04.06.23

Städtische Galerie

- „Laura Gaiser: Frucht Fleisch“-11.09.

- „Ulrich Okujeni: Imaginary Island

/ Johanna Wagner: fool for a plant“

-25.09.

ZKM

- „BioMedien. Das Zeitalter der Medien

mit lebensähnlichem Verhalten“

-28.08.

- „The Beauty of Early Life. Spuren

früheren Lebens“ -10.07.

KASSEL

Caricatura

- „Systemfehler² - Cartoons zum

Irrsinn der Welt“ -25.09.

KIEL

Kunsthalle zu Kiel

- „ÜberLeben - die Dreigroschenoper

und die Kunst ihrer Zeit“ -23.10.

- „Annette Kelm: Die Bücher“ -04.09.

KIRCHZARTEN

Kunstverein Kirchzarten

- „Junge Kunst XXV“03.07.-31.07.

KÖLN

Simultanhalle

- „SimultanProjekte 2022“-18.09.

LAHR

Städtische Galerie

- „Jürgen Knubben: Skulpturen aus

Stahl“-18.09.

Villa Jamm

- „Pura Vida - Costa Rica feiert 200

Jahre Unabhängigkeit“ -25.09.

FISCHERAU

LEIPZIG

Druckkunst Museum

- „Breaking News - Making News - Faking

News - von Gutenberg zu Trump.

Eine medienkritische Ausstellung“

-11.09.

LICHTENSTEIN (LIE)

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Matthias Frick: Kälte speichern in

kalten Ländern für warme Länder“

-07.08.

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion

- Interaktion“ -26.02.23

LÖRRACH

Dreiländermuseum

- „Paul Hübner: Maler und Schriftsteller“-04.09.

LUDWIGSHAFEN

Wilhelm Hack Museum

- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion

- Interaktion“-26.02.23

- „Aktuelle Arbeiten von

Meisterschüler*innen“-14.08.

LÜBECK-TRAVEMÜNDE

Lübeck-Travemünde

- „Sandskulpturenausstellung“-30.10.

MAILAND (IT)

Pirelli Hangarbicocca

- „Anicka Yi: Metaspore“-24.07.

Mannheim

Kunsthalle Mannheim

„Hanna Nagel“ -03.07.

Museum Weltkulturen D5

- „Unsichtbare Welten“ -30.07.

- „Seit‘s um Geld geht. 200 Jahre

Sparkasse Rhein Neckar Nord“

17.07.-27.11.

MULHOUSE

Kunsthalle Mulhouse

- „Retrospektive Maarten Vanden“

-30.10.

MÜLLHEIM

Markgräflermuseum

- „Am Anfang war das Gold. Goldgeschichte

der Region“ -21.08.

- „Wolfgang Faller: Blickwechsel“

-12.09.

- „Ausgegraben. Neufunde aus Müllheim“-20.11.

- „Bammerthüsli Kunst Projekte 2022“

-02.10.

MÜNCHEN

Lenbachhaus

- „Spatial Jitter: Mouse On Mars“

-18.09.

Villa Stuck

- „Gustav Mesmer: Der Ikarus vom

Lautertal“-10.07.

Museum Fünf Kontinente

- „Inspiriert vom Land. Rindenmalereien

aus Nordaustralien“ -18.09.

- „Simone Fattal“ -04.12.

OBERHAUSEN

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

- „Linda McCartney“ -11.09.

OFFENBURG

Galerie im Artforum

- „Unsere Gäste“ -24.07.

PARIS (F)

Fondation Cartier

- „Mirdidingkingathi Juwarnda Sally

Gabori“03.7.-06.11.

Musée de L‘armée

- „Photography at war“ -24.07.

REUTE

Försterhaus

- „Kunstausstellung des Erasmus-

Gymnasiums Denzlingen“

10.07.-25.09.

RIEGEL

Kunsthalle Messmer

- „Patrick Hughes & Zhuang Hong Yi:

Rendezvous der Illusionen“

02.07.-23.10.

ROTTWEIL

Erich Hauser Kunststiftung

- „Sammlung“-ständig

Forum Kunst Rottweil

- „materialistin - Gruppe Leipziger

Künstlerinnen“-03.07.

- „Platzhalter“ 17.07.-28.08.

SAINT-LOUIS (F)

Fondation Fernet Branca

- „Yiorgos Kordakis: Polaroids“

-02.10.

- „Olivier Masmointeil: Peinture, la

fausse ingenue“ -02.10.

- „James White: I see you when I‘ll see

you“-02.10.

SCHLUCHSEE

Felsengalerie

- „J. Hilfinger: Landschaft“29.07.-

27.10.

SINDELFINGEN

Schauwerk

- „Ben Willikens: Raum und Gedächtnis“-12.02.23

SPEYER

Historisches Museum der Pfalz

- „Rendezvous. Frankreichs Militär in

der Pfalz 1945-1999“ -27.11.

Keramikmuseum

- „Christine Ducombe-Thüring:

FarbRäume“-15.01.

ST. Gallen (CH)

Kunstmuseum

- „Birgit Werres: Let‘s play it, Rolf“

-07.08.

- „Andreas Slominski“ -28.08.

- „Perfect Love - Von Liebe und

Leidenschaft“-14.05.23

- „Manon de Boer: Che Bella Voce“

-09.10.

- „On Kawara: On“ 27.08.-06.11.

Museum im Lagerhaus

- „Krüsi am Zug - Auch eine Kuh kann

Optimist sein“ -10.07.

STUTTGART

Kunstmuseum

- „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“-10.07.

- „Tobias Rehberger: I do if I don‘t“

-28.08.

- „Frischzelle_28: Hannah Zenger“

-09.10.

Palmer im Galerienhaus 3.0

- „Jose Bonell: Whan Time was a

Party“-23.07.

Staatsgalerie

- „Schlemmer on Stage: Das

Triadische Ballett auf der Bühne der

Gegenwart“-09.10.

TENINGEN

Rebay-Haus

- „Martin Schöchlin: Movements in

Color“-11.09.

- „Jörg Bollin: Skulpturen“ -11.09.

TÜBINGEN

Kunsthalle Tübingen

- „Christian Jankowski: I was told to go

with the flow“ 02.07.-30.10.

ULM

Kunsthalle Weishaupt

- “Intermezzo - Die Sammlung als

Zwischenspiel“b.a.w.

- „Malerische Poesie: Grafiken von

Chagall und Zeitgenossen“

-09.10.

VADUZ (LI)

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Matthias Frick. Kälte speichern in

kalten Ländern für warme Länder“

-07.08.

VENEDIG (IT)

Oficine 800

- „Hermann Nitsch im Rahmen der

59. Biennale in Venedig“-20.07.

WALDENBUCH

Museum Ritter

- „Peter Weber: Struktur und Wandel“

-18.09.

WALDKIRCH

Elztalmuseum

„Klangzeit. Musikmaschinen von

Gerhard Kern“ -25.09.

GeorgScholzHaus

- „Anne Haring, Gudrun Emmert“

-03.07.

WATTWILLER (F)

Fondation François Schneider

- „Nos îles/Unsere Inseln“-18.09.

WEIL AM RHEIN

Galerie Stahlberger

- „P. Luetzelschwab, N. Tofahrn, K.

Weber: Auswege. Kunstpreisträger

der Sparkasse Markgräflerland“

-17.07.

Wien (A)

Akademie der Bildenden Künste

- „Das entwendete Meisterwerk.

Bilder als Zeitmaschinen“-30.10.

MUMOK

- „Das Tier in Dir - Kreaturen aus (und

außerhalb) der mumok Sammlung“

-02.10.

- „Jesse Stecklow: Terminal“ -25.09.

- „Kollaboration“ 02.07.-06.11.

- „Emília Rigová: Who will play for

me?“02.07.-13.11.

Museum MUSA

- „Augenblick! Straßenfotografie in

Wien“-23.10.

WINTERTHUR (CH)

Fotomuseum Winterthur

- „Wahlfamilie: Zusammen weniger

allein“-16.10.

Fotostiftung Schweiz

- „Georg Aerni: Silent Transition“

-16.10.

WOLFSBURG

Kunstmuseum Wolfsburg

- „Macht! Licht!“ -10.07.

- „Checkpoint. Grenzblicke aus Korea“

-18.09.

WORPSWEDE

Worpsweder Museen

- „Heinrich Vogeler. Der Neue

Mensch“-06.11.

ZERMATT

Kunsträume Zermatt

- „Udo W. Hoffmann“-07.08.

ZÜRICH (CH)

Hauser&Wirth, Bahnhofstr. 1

- „Alberto Giacometti & Pablo Picasso:

Facing Infinity“-27.08.

Kunsthaus

- „Take Care: Kunst und Medizin“

-17.07.

- „Skizzenbücher von Rudolf Koller“

-14.08.

Migros Museum für Gegenwartskunst

- „Basel Abbas und Ruanne Abou-

Rahme: May amnesia never kiss us

on the mouth“-11.09.

- „Aus den Fugen. Momente der

Störung / Kapitel 2“ -11.09.

Museum Haus Konstruktiv

- „Jose Dávila, Elisabeth Wild“ -11.09.

Michael

Jackson

29. Juli 2022

Einlass: ab 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr

Vorverkauf: 39 E | Abendkasse: 45 E

VIP-Arrangement: 120 E

Vorverkauf im Hotel Schloss Reinach unter Telefon 07664 ⁄ 4 07-0

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20 KULTUR JOKER kunst

Verlassene Räume

Udo Hoffmann „frisst“ eine ehemalige Schlosser-Werkstatt

„Abandoned Rooms“ heißt

die neue Ausstellung des

Architekten und Bildenden

Künstlers Udo W. Hoffmann.

Das klingt chic, erinnert an

gängige Film- und Buchtitel.

Es geht auch auf Deutsch,

weckt halt nur weniger Assoziation.

Tatsächlich zeigt sich

aber, dass und wie Hoffmann

sich als kreative Spürnase erweist

für interessante Orte –

denen dann eben Kunst guttun

kann. Leider, wie so oft derzeit,

nur temporär. Hoffmann

durchschnüffelt das Interieur,

in diesem Fall der einstigen

Bau- und Kunst-Schlosserei

Knittel samt Wohnhaus im

nördlichen Stadtteil Zähringen

– typisches Kleingewerbe, das

sich dort (ähnlich wie in Teilen

der Mittelwiehre) seit dem

19. Jahrhundert angesiedelt

hat. Er geht durch die Räume,

entrümpelt, findet, skelettiert.

Und assembliert und fantasiert

und arrangiert danach neu.

Architektur und Kunst

Hoffmann arbeitet hauptberuflich

als Architekt. Insofern

hat er Kontakte zu Bauträgern

und Projektentwicklern. Dass

er das für die Kunst fruchtbar

werden lässt, erfreut allemal.

Hoffmann absolvierte einst

eine Schreinerlehre, das wirkt

bis heute nach: hölzerne Spuren

jeder Art, hier vor allem

Türen mit ihrem Innenleben

packen ihn besonders. Geprägt

hat ihn, nach eigener Aussage,

in seiner Schulzeit schon am

Freiburger Friedrich-Gymnasium

der Kunstlehrer Roland

Bischoff, bald begleitet durch

den jungen Referendar Klaus

Merkel. Danach wurde er Architekt.

Der Vater missbilligte

(kein Wunder) die ‚brotlosen‘

Kunst-Eskapaden des Sohnes

– gleichwohl schlossen sich

Bis 10%

sparen!

Studien an der Kunstakademie

München an. Der interdisziplinäre

Faden zieht sich durch,

bis 1991 die freie künstlerische

Arbeit einsetzte.

Das Zähringer Projekt

Es ist nicht die erste Intervention

Hoffmanns dieser

Art, man denkt zurück an die

Neugestaltung des Emmendinger

„Ramie-Areals“, einst

einer der größten Textil-Produzenten

der Region, dessen

Neubebauung er mitgeplant

hatte –flugs vorab inszenierte

er 2011 eine Ausstellung im

ehemaligen Kesselhaus der

Hanfspinnerei, bevor dann

edle Lofts Einzug hielten.

Ein steter Begleiter bleibt ihm

seit langem der Kirchzartener

Bauträger Steinhäuser Wohnbau

GmbH, der auch jetzt die

Schlosserei im Kirchhofweg

nach Teilabriss überbauen

wird – aber leider die Kunstprojekte

Hoffmanns auf ihrer

Homepage nicht erwähnt.

Konkret nahm Hoffmann das

ihm nun neu ‚zum Fraß‘ überlassene

Objekt intensivst in

den Blick. Tapeten der 1950er

Jahre wurden beobachtet, freigelegt

und segmenthaft ausgeschnitten.

Nicht anders erging

es Türen und allerlei vorgefundenen

Einrichtungsgegenständen.Die

Werkstoffe setzen

dabei die Gedanken frei. Deshalb

gibt es auch nicht Entwürfe

oder Vorzeichnungen,

vielleicht allein im Kopf des

Autors – indes entsteht das

Produkt peu-à-peu, durch Neu-

Verleimen, -Verschrauben,

-Vernageln. Thematisch geht

es Hoffmann nicht um retrospektive

Idylle, sondern künstlerische

Neu-Definitionen des

Vorgefundenen aus seiner

Sicht. Die Verknüpfung der

Genres ist insofern stimmig,

FH Shoji-Sommer

vom 22.6.22 bis 22.8.22

Japanisches, faszinierendes Flair, intelligenter Stauraum

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Freie Holzwerkstatt in der FABRIK, Habsburgerstr. 9, Freiburg

0761 - 54 531, info@freie-holzwerkstatt.de

Büffet-Aufsatz

Tür, Stuhl und Farbe

Fenster-Durchblick

Foto: Flashar

Foto: Fabry-Flashar

Foto: Flashar

als die Objekte im Wohnhaus

sich den (begrenzten) Innenraum-Dimensionen

anpassen,

in der lichten Schlosserhalle

hingegen Größeres Platz findet.

Beim Rundgang durch das

Objekt 14 Tage vor der Vernissage

fiel auf, dass (naturgemäß)

zwar Manches schon

abgeschlossen schien, Einiges

in Arbeit war, Anderes jedoch

noch gar nicht existierte. Work

in Progress par excellence. Ins

Auge fielen im zweiten Obergeschoss

das ein Raum-Eck

füllende Arrangement von

farbig überklebten Tür- und

Stuhlresten (Abb. 1). Ein irritierender

Blick nach draußen

aus dem Fenster folgte nach

(Abb. 2). In der Werkstatt unten

stehen großplastische Environments

wie dasjenige einer

Formverwandlung eines alten

Buffet-Aufsatzes (Abb. 3). Alle

Produkte sind verständlicherweise

‚untitled‘, anders geht

es gar nicht. Die kunsthistorische

Frage lautet: Was sind

die Quellen und Vorbilder?

Vieles erinnert bei Hoffmann

natürlich an die Gestaltungs-

Ideen des Bauhauses. Er selbst

sagt: „Ich bin ein großer Fan

von Kurt Schwitters“. Ja, dessen

konstruktiv-surrealistische

Spuren finden sich hier wieder.

Die künstlerischen Vorlagen

des Konstruktivismus des frühen

20. Jahrhunderts scheinen

Hoffmann tatsächlich Inspiration

und Vorlage gegeben zu

haben.

Interdisziplinäre Beteiligung

Nicht unwichtig ist, dass und

wie der Initiator auch diesmal

andere Künstler integriert,

leider nur Männer. Allerdings

nicht unbedeutende: Der regional

bekannte und allseits

präsente Fotograf des lokalen

Kolorits Sebastian Wehrle ist

eingeladen, eigene Arbeiten in

der Abriss-Immobilie aufzuhängen.

Hinzu treten die Aktiven

aus der Sprayer-Szene

Fritz Boogie, Smy und Michael

Genter, die im Außenraum

Teile der Fassaden des Objekts

inszenieren. Auch deshalb

lohnt ein Besuch.

„Abandoned Rooms“, Udo

W. Hoffmann, Kirchhofweg 8,

79108 FR-Zähringen, bis 03.

Juli und vom 09. bis 16. Juli

2022, jeweils 11 bis 18 Uhr

– sowie nach Vereinbarung.

Eintritt frei. Infos unter: www.

uh-kunst.de.

Martin Flashar


Ferien - Freizeit spezial

Exquisite Outdoor-Kunst in Markgräfler Reblandschaft

„Bammerthüsli Kunst Projekte 2022“ in Kooperation mit dem Markgräfler Museum Müllheim

Um ein vollständiges Bild von

der Ausstellung zu gewinnen

sind die BesucherInnen vor Herausforderungen

gestellt, denn

die Orte der einzelnen Projekte

liegen zum Teil mehrere Kilometer

auseinander und es gibt

keinen einfachen Rundweg. Es

empfiehlt sich deshalb, zunächst

den eingerichteten Infopunkt im

Foyer des Markgräfler Museums

Ramòn Graefenstein: „Babylon als Ebene“, 2022, Recyceltes

Polyestergewebe, Blei, Holz

Foto: Kriz Olbricht

Bammerthüsli sind robuste,

turmartige und solitär stehende

Bauwerke in den Rebbergen im

Markgräflerland. Die ältesten

stammen aus dem 18. Jahrhundert

und beherbergten bis ins 20.

Jahrhundert hinein einen Bannwart

(alemannisch Bammert)

als Schützer der Rebanlagen

vor Vogel- und Mundraub an

den Trauben. Es gibt noch viele

Erzählungen über die nicht sehr

feine Art, mit der diese Reblandhüter

Fremden und auch

Einheimischen bei unbefugtem

Betreten der Weinberge begegneten.

Neun dieser in ihrem ursprünglichen

Sinne ausgedienten

Bammerthüsli in der

unmittelbaren Nähe von Müllheim

bilden derzeit die Basis

für eine kohärente weiträumige

Outdoor-Kunst-Installation.

Als Initiator und Spiritus Rector

dieses aufwendigen Projekts

fungierte der in Müllheim gebürtige

und heute in Köln arbeitende

Künstler Kriz Olbricht.

Im Teamwork mit seinen KollegInnen

Ramón Grafenstein,

Sophie Innmann, Tanja Kodlin

und David Semper wurde das

Ausstellungsprojekt im landschaftlichen

Raum konzipiert.

Die KünstlerInnengruppe verfolgte

auf Grundlage zahlreicher

Besuche vor Ort das Prinzip, sowohl

eigenständige Kunstwerke

entstehen zu lassen, sich dabei

jedoch an einer gemeinsamen-

Grundidee zu orientieren. Die

gewählten Kunstformen reichen

von Zeichnungen, Installationen

mit unterschiedlichsten Materialien,

Performances bis zu geführten

Spaziergängen mit den

KünstlerInnen. Dabei geht es

keineswegs um eine Kulturgeschichte

der Bammerthüsli oder

andere Formen der Landschaftsoder

Heimatverherrlichung:

„Die „Bammerthüsli Kunst

Projekte 2020“ bilden aus dem

Geflecht der Bammerthüsli einen

rhizomatischen Kunstraum

im geografischen Raum, in welchem

die einzelnen Projekte in

den Dialog mit den jeweiligen

Tanja Kodlin: „Artgenossen“, 2022, Armiereisen, Schild aus

Edelstahl, Fotografe, Vogelmaske

Foto: Kriz Olbricht

Orten, der unmittelbaren Umgebung

und in das Verhältnis

zueinander treten. Sie erlauben

einen Blick auf Beziehungsgeflechte

wie Natur, Landschaft,

Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft;

gleichzeitig wird die

temporär ausgestellte Kunst

zum Nullpunkt eines neuen Koordinatensystems.

So muss neben

dem gedanklichen auch der

physische Raum zwischen den

Orten zurückgelegt werden.“

(Kriz Olbricht). Die künstlerische

Umsetzung ziele mit ihren

Verfremdungen darauf, dem

Betrachtenden Kunst als spezifisch

ästhetische Erfahrung zu

ermöglichen und dadurch zum

30. INTERNATIONALE

KERAMIKWOCHEN

HÜFINGEN

E.Stützle-Siegsmund

Aufwerfen von „historischen,

architektonischen, politischen,

sozialen und ästhetischen Fragen

anzuregen.“

Jan Merk, Leiter des Markgräfler

Museums Müllheim,

zeigte sich sehr erfreut über das

Konzept der Künstlergruppe.

„Ausgehend von einem regionalen

Bezugspunkt ergibt sich

mit diesem Blick der sämtlich

auswärtigen Künstler ein horizonterweiternder

Impuls“. Neben

der engen Kooperation mit

dem Museum wurde das Projekt

zusätzlich vom Markgräfler Museumsverein,

der Stiftung Kulturfonds

und der Stadt Müllheim

unterstützt.

TÖPFERMARKT 10. - 11. SEPT

„Glanzstücke - The Best Pieces of the Year ‘22“

Wettbewerbsausstellung in der Rathausgalerie

Sennhofplatz Sa:10 -18h, So:11-18h

Informationen unter www.huefingen.de

anzusteuern. Dort kann anhand

eines ausführlichen Faltplans

eine individuelle Route für den

Besuch der einzelnen Projekte

gewählt werden, entweder mit

dem Auto, zu Fuß oder auch auf

mehrere Tage verteilt.

„Bammerthüsli Kunst Projekte

2020“. Markgräfler Museum,

79379 Müllheim. Montag

- Sonntag, ganztägig zugänglich.

Spaziergänge mit Anna

Schütten und Kriz Olbricht:

16. Juli, 6. und 20. August sowie

24. September. Inforaum im

Museum: Mittwoch - Samstag,

14 - 18 Uhr und Sonntag, 11 - 18

Uhr. Bis 02.10.2022.

Erich Krieger

AUSSTELLUNGEN 10. - 25. SEPT.

Lea Georg und Elisa Stützle-Siegsmund

Stadtmuseum Sa:10 -18h, So:11-18h

Sonntag 18.und 25.Sept. 14 -17 h


22 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

„The Outer Limits Of Painting“

Eine Ausstellung des Künstlers Udo W. Hoffmann im Schweizer Zermatt

Inh. Jürgen Schuler e. K. // EM-Kollmarsreute

www.ortlieb-schuler.de

Schreinerlehre, Architekturstudium,

Studium der Farbmalerei.

Beim Freiburger Künstler

Udo W. Hoffmann kommt all

das zusammen. In seinen Werken

geht es um das Aufdecken,

Freilegen und Schichten von

Materialien und Strukturen.

Dafür steht auch seine Ausstellung

„The Outer Limits Of

Painting“, die noch bis zum 31.

Juli in den Kunsträumen Zermatt

in der Schweiz zu sehen

ist. Mit Zermatt, dem Ort, seiner

Architektur und Kunst ist

Udo W. Hoffmann bereits seit

über 30 Jahren verbunden.

Für den Freien Künstler sind

klassische Werte wie Qualität

und Perfektion nicht zwingend.

Oft verfügt sein Material

über deutliche Gebrauchsspuren

und Brüche, die nicht

ausgebessert oder übertüncht

werden. Sie werden bewusst

nicht in Einklang gebracht mit

den tradierten Vorstellungen

künstlerischen Ausdrucks.

Entsprechend wird auch die

ursprüngliche Funktion des

Materials unwichtig. Stattdessen

werden unterschiedliche

Materialien kombiniert und

verfremdet, ebenso aber auch

überhöht und verzaubert. Der

Farbe kommt dabei die Funktion

zu, Gewichte auszutarieren

und miteinander in einen Dialog

zu setzen. Das muss keine

Harmonisierung bedeuten.

Flächen fügen sich zu einem

spannungsreichen Zusammenspiel,

während heterogene Elemente

miteinander in Einklang

gesetzt werden.

In seinem Werk hinterfragt

Udo W. Hoffmann die ästhetisch

sinnliche Wirkung der

Materialität. Farbe und Form

treten in den Vordergrund und

fügen sich ein in das räumliche

Gesamtbildnis. In der Ausstellung

werden Malereien und

Objekte zu sehen sein.

„The Outer Limits Of Painting“.

Kunsträume Zermatt.

Öffnungszeiten: Mo–So: 17–

22 Uhr. www.heinzjulen.com/

gallery

Bis 31.07.2022.

Kunstspaziergang durch Riegel

Die Straßengalerie Riegel bringt Kunst auf

besondere Weise ins öffentliche Leben

Die Riegler Kunstszene

ist lebendig – vor Ort leben

etwa 25 Kunstschaffende, die

seit den 1990er Jahren Kunst

durch verschiedene Aktionen

in den öffentlichen Raum tragen.

2021 startete ein neues

Kunst-Projekt: die Straßengalerie

Riegel, die an bisher 30

Ausstellungsorten 40 Arbeiten

örtlicher Künstler*innen zeigt

und zu einem künstlerischen

Spaziergang durch Riegel einlädt.

Das besondere: Die Ausstellungsorte

sind private Hausfassaden,

an denen für ca. 2

Jahre ein großflächiges, auf

Aluminium-Dibond-Tafeln ge-

Der Künstler neben einer seiner Arbeiten in den Kunsträumen

Zermatt

Foto: privat

drucktes, wetterfestes Kunstwerk

eines Riegeler Künstlers

angebracht wird. So entsteht

eine wohl einzigartige Open

Air Galerie, die Kunst auf besondere

Weise in das öffentliche

Leben integriert.

Wer ein Teil der Straßengalerie

Riegel werden möchte,

kann sich über den Onlinekatalog

den Kunstschaffenden

sowie das Werk aussuchen.

Die Straßengalerie finanziert

sich über Sponsor*innen.

Weitere Infos, Online-Katalog,

Ausstellungsplan: kunstin-riegel.de

Fotos: Dieter Rottler

Rist Reiseschnäppchen Kulturreisen 2022

RistˉReisen

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24.10. - 31.10.20 08 Tg. Rom – Die „Ewige Stadt“ € 1.485,-

02.08.-07.08.22 06Tg Reise durch Schleswig-Holstein Zubringer-

999,-€

02.11. - 06.11.20 05 Tg. Olivenernte in Istrien € 625,-

10.08.-13.08.22 15.11. - 19.11.20 04Tg Carmen 05 Tg. Florenz in Verona – Die Wiege der Renaissance Dienst € 775,-

745,-€

11.08.-20.08.22 04.12. - 07.12.20 10Tg Südskandinavien 04 Tg. Advent im Salzburger Schätze Land und des Salzburg Nordens € 545,-

1.845,-€

28.08.-03.09.22 10.12. 24.10. - 13.12.20 07Tg Die

- 31.10.20 04 Tg. Reise

08 Tg. Die Rom romantische nach Lienz

– Die „Ewige Straße in

Stadt“ im Osttirol Advent € € 595,-

1.145,-€

1.485,-

04.09.-09.09.22 10.12. 02.11. - 13.12.20 06Tg - 06.11.20 Reise 04 Tg. 05 Tg. Advent in Olivenernte das im Wein- Erzgebirge Istrien und Genussland Piemont € € 535,- 625,-

975,-€

13.09.-20.09.22 21.12. 15.11. - 27.12.20 08Tg - 19.11.20 Entdeckungsreise 07 Tg. 05 Tg. Weihnachten Florenz – Die am Wiege Achensee durch der Südengland in Renaissance Tirol und € Cornwall € 945,- 775,- 1.485,-€

19.09.-30.09.22 13.02. 04.12. - 17.02.21 12Tg - 07.12.20 Griechenland 05 Tg. 04 Tg. Bayern Advent – Bad im Griesbach Salzburger Land und Salzburg € € 739,- 545,- 1.995,-€

25.09.-01.10.22 16.02. 10.12. - 21.02.21 07Tg - 13.12.20 Die 06 Tg. 04 Cote Tg. Abano Die d‘ – romantische Azur Venedig Straße im Advent € € 855,- 595,- 1.285,-€

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25.09.-01.10.22 07Tg Reise in die Marken 535,- 1.065,-€

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Bayern – Bad Griesbach € 1.125,-

999,-€

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€ 739,-

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– Venedig von Italiens 2020

1.175,-€

€ 855,-

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06.03.

05Tg

- 11.03.21

Berlin

06 Tg.

– Potsdam

Provence Wiederholung

mit Spreewald

von 2020 € 925,-

795,-€

30.10.-06.11.22 10.09. - 13.09.20

06.03. 08Tg - 13.03.21 Rom 04 Tg.

08 Tg. – Frauenreise die Zypern Ewige nach

Wiederholung Stadt Dresden die Perle an der Elbe € 399,-

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07.03. - 13.03.21 07 Tg. Seefeld € 1.125,-

25.10. - 28.10.20 04 Tg. Bayrischer Wald zum Saisonausklang € 445,-

24.07.-28.07.22 27.03. 05Tg. - 31.03.21 5 Flüsse 05 Tg. Flandern – 5 Genüsse Wiederholung von 2020

799,-€

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31.07.-03.08.22 29.11. 10.09. - 06.12.20 04Tg.

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nach Dresden die Perle an der Elbe € € 809,-

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12.08.-15.08.22 23.12. 01.10. - 27.12.20 04Tg

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04 Tg. Besinnliche Land

Tradition Weihnachten der Märchen,

ist Trumpf! Fahrt im Altmühltal Sagen und

ins Blaue € Hexen

€ 599,-

579,-€

399,-

18.08.-21.08.22 30.12. 25.10. - 02.01.21 04Tg

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16.09.-18.09.22 03Tg Lichterregen auf dem Rhein 859,-

499,-€

24.05. 20.03. - 27.05.21 - 24.03.21 04 Tg. 05 Tg. Teutoburger Saisoneröffnung Wald Gardasee € € 499,-

18.09.-25.09.22 08Tg Seniorenurlaub Pustertal / Südtirol 575,-

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Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 23

„ABBA-Fever“ Foto: abbafever.com

Mega-Event in märchenhafter Kulisse

Der Calwer Klostersommer in Hirsau vom 27. Juli bis 7. August

Große Namen, erstklassige

Produktionen und eine einmalige

Location: Die Mauern

der imposanten Klosterruine

St. Peter und Paul bilden auch

in diesem Jahr die Kulisse des

Sommerfestivals „Calwer Klostersommer

in Hirsau“. Rund

15.000 Zuschauer strömen

jedes Mal zu dem hochkarätigen

Kulturereignis im Nordschwarzwald.

Am 27. Juli startet der Calwer

Klostersommer in seine

13. Spielzeit. Bis einschließlich

7. August werden zwölf Top

Acts mit einer großen Bandbreite

zwischen Popmusik und

Comedy auf der Bühne stehen.

Ein dreifaches Training für

die Lachmuskeln bietet der

schwäbische Comedy-Gipfel

am 2. August. Mit dabei sind

Kabarettist Thomas Schreckenberger,

die beiden Damen

von Dui do on de Sell und „Die

Schrillen Fehlaperlen“. Das

kann nur heiter werden!

Ebenfalls mit dabei ist die

preisgekrönte Show „ABBA-

Fever“. Am 3. August bringt

die siebenköpfige Gruppe die

legendären Hits der schwedischen

Kult-Truppe ABBA

auf die Bühne und begibt sich

gemeinsam mit dem Publikum

auf eine Reise in die bunte

Welt der 70er Jahre.

Wer es gerne ohne Instrumente

mag, sollte die „Band

ohne Band“ am 5. August

nicht verpassen: Naturally 7

Lichtkunst im Herzen der Stadt

Die Schlosslichtspiele in Karlsruhe erleuchten Stadt und Schloss

Unter dem Titel „music4life“

finden vom 18. August bis

18. September die Schlosslichtspiele

in Karlsruhe statt.

Wieder werden Schloss und

Stadt leuchten und nach den

Entbehrungen der Coronazeit

neue Abwechslung und Inspiration

bringen. Beides ist

auch der Musik eigen, die, so

Prof. Peter Weibel, Kurator

der Schlosslichtspiele, Ausdruck

höchster Freude sein

und ein unerträgliches Leben

tolerierbar machen kann. Im

Rahmen der Schlosslichtspiele

werden sich verschiedene

Künstler*innen mit dem Thema

Musik auseinandersetzen.

Renommierte internationale

Medienkunst soll während

der Schlosslichtspiele in die

erste UNESCO City of Media

Arts Deutschlands gebracht

werden. Ebenso sollen explizit

Künstler*innen gefördert

werden, deren Werke bislang

noch nicht in Karlsruhe zu

sehen waren. Durch die Verleihung

des BBBank-Newcomer-Preises

können dieses

Jahr Shows des Ateliers v3

aus Frankreich, der Dortmunder

Künstlerin Leonie Oridt

sowie die des spanischen

Künstlerpaares Hotaru Visual

Guerrilla auf dem Karlsruher

Schloss erstaufgeführt

werden. Die Barockfassade

des Schlosses wird während

des Festivals allabendlich zur

Leinwand für spektakuläre

Projection Mappings und zum

digitalen Kunstwerk im Herzen

der Stadt.

Weitere Infos: www.schlosslichtspiele.info

erzeugen den facettenreichen

Klangkosmos einer ganzen

Band vom Sound des Schlagzeugs,

über den Bass, die

Gitarre, die Mundharmonika

bis hin zur Posaune – und

das vollkommen ohne Instrumente.

Weitere Acts sind u.a.

die Aurelius Sängerknaben

(27.7.), Nico Santos (28.7.),

Rainhard Fendrich (29.7.), Hermann

Hesse-Festival 2022 mit

Udo Lindenberg (30.7.), Barclay

James Harvest feat. Les

vor

Top Acts27. Juli – 7. August 2022

einzigartiger

Kulisse !

SONNTAG, 31. JULI 2022

NUR NOCH WENIGE

KARTEN VERFÜGBAR

DIENSTAG, 2. AUGUST 2022

SCHWÄBISCHER

COMEDY-GIPFEL

THOMAS SCHRECKENBERGER

DUI DO ON DE SELL & DIE SCHRILLEN FEHLAPERLEN

MITTWOCH, 3. AUGUST 2022

ABBA FEVER

ABBA TRIBUTE

BAND

Holroyd (31.7.), Bülent Ceylan

(4.8.) und Labrassbanda (6.8.).

Einen fulminanten Abschluss

findet der Calwer

Klostersommer mit einem imposanten

Feuerwerk mit klassischer

Live-Musik am 7. August

unter dem Titel „Kloster

in Flammen“.

Infos, Tickets, Programm:

www.klostersommer.de

www.facebook.com/

calwerklostersommer

BARCLAY

JAMES HARVEST

FEAT. LES HOLROYD

MONTAG, 1. AUGUST 2022

SIMON & GARFUNKEL

COVER MIT GRACELAND & PHILHARMONIE LEIPZIG

Antonin Krizanic: „Synthetic Sonnets“ (Schlosslichtspiele 2021)

Foto: Jürgen Rösner

FREITAG, 5. AUGUST 2022

NATURALLY 7

Mehr Acts unter:

www.klostersommer.de


24 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Einwanderung von Spezies aus anderen Gegenden

Große Landesausstellung „Neobiota. Natur im Wandel“ im Karlsruher Naturkundemuseum

Eingang in die Ausstellung

Präparate der Kanadagans, Rostgans, Nilgänse

Tintenfischpilz (Clathrus archeri)

©SMNK

©SMNK

©Kris Van de Sande, KVdS media

So nah wie im Naturkundemuseum

Karlsruhe wird man

einem Luchs in freier Wildbahn

nie kommen. Und ganz so nah

möchte man einem Wolf in der

Natur vielleicht nicht begegnen.

Beruhigenderweise sind

beide Raubtiere ausgestopft in

der Vitrine zu bewundern. Die

Schildkröte schwimmt ganz

munter zusammen mit Fischen

in einem großen Aquarium,

und in einem anderen Becken

versucht der Kalikokrebs,

sich hinten im Halbdunkel zu

verstecken. Was machen Säugetiere,

Vögel, Wasserbewohner

und weitere Vertreter von

Fauna und Flora in der Großen

Landesausstellung „Neobiota.

Natur im Wandel“ im Karlsruher

Naturkundemuseum? Sie

bieten Überraschungen und

interessante Erklärungen, was

die Frage betrifft, welches Tier

und welche Pflanze heimisch ist

oder nicht.

Klatschmohn und Kornblume

zum Beispiel würde sicher

jeder spontan für indigene, also

einheimische europäische Blumen

halten. Tatsächlich kamen

sie zusammen mit den ersten

Faszination Wildtiere

Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald

Erleben Sie Bären, Wölfe

und Luchse aus vormals

schlechten Haltungen, wie sie

auf zehn Hektar Wald- und

Wiesenflächen ihre Instinkte

und ein Stück ihrer Natürlichkeit

zurückgewinnen. Entdecken

Sie bei einem ruhigen

Spaziergang die Faszination

dieser Wildtiere. Wissenswerte

Informationen über

Bär, Wolf und Luchs sowie

eine Stärkung im Blockhaus

runden einen Besuch ab.

Melden Sie Ihre Gruppe zu

einer spannenden Führung

Bauern und deren Saatgut vor

rund 7.000 Jahren aus dem Nahen

Osten nach Mitteleuropa.

Schon seit längerer Zeit, seit

rund 12.000 Jahren, lässt sich

ein Artenwandel am Oberrhein

dokumentieren, durch Klimawandel

und Handelswege.

„Wir sind alle damit konfrontiert“,

sagt Manfred Verhaagh

vom Ausstellungsteam des

Naturkundemuseums. Wölfe

kommen zurück, Insekten von

anderen Kontinenten wie die

Asiatische Hornisse oder die

Tigermücke siedeln sich an,

Lebensräume verschieben sich.

Dem Naturkundemuseum

wird das Thema der Einwanderung

von Spezies aus anderen

Gegenden praktisch ins Haus

getragen. Manchmal analog im

Marmeladenglas, sonst digital

über ein Foto, verbunden mit

der Bitte, dieses Tier oder jene

Pflanze, die einem fremd vorkommt,

zu bestimmen. Reichlich

Stoff, der in „Neobiota“ gut

fassbar und ästhetisch reizvoll

aufbereitet wird. Die Asiatische

Hornisse ist gleich mit einem

ganzen Nest sehr anschaulich

präsent. Und die zahlreichen

Gänse, die sich in Parks, Promenaden

und Fußballfeldern

entlang des Rheins heimisch

fühlen, sitzen in der Ausstellung

nicht nur ausgestopft herum,

sie werden im Flug über

den Köpfen der Besucher inszeniert.

Man erfährt, woher sie

kommen und vor allem, welche

Auswirkungen ihre Verbreitung

hier hat.

Nicht jedes Tier oder Gewächs

ist eine Bereicherung.

Der Riesenbärenklau aus dem

Kaukasus, in übermannshoher

Lebensgröße vertreten, führt

bei Berührung zu Verbrennungen.

Und der kleine Kalikokrebs

aus den USA frisst

die heimischen Gewässer leer.

Vermutlich wurde er von Aquarienbesitzern

ausgesetzt. Seitdem

vermehrt er sich prächtig.

an oder nutzen Sie die Gelegenheit

Events zu besuchen.

Der „Alternative Wolf- und

Bärenpark Schwarzwald“ ist

ein Tierschutzprojekt, welches

Unterstützung verdient. Mit

„alternativ“ ist der Gegensatz

zu einem Tierpark gemeint,

keine Tiere in Gefangenschaft

züchten, sondern Tiere aus

schlechter Haltung aufnehmen.

In den Freianlagen finden

viele Tiere erstmals ein

neues, naturnahes Zuhause.

Hier können sie endlich lernen,

was es heißt ein Wildtier

Heimische, vom Menschen im

19. Jahrhundert in Deutschland

ausgerottete Tiere kehren

zurück, wie der Wolf oder der

Kolkrabe. Was den Wolf betrifft,

kommen mit ihm auch

alte Ängste zurück. Vor allem

bei den Besitzern von Schafen.

In der Ausstellung kommen

Naturschützer, Jäger und Bauern

zu Wort.

Echte Baumstämme laden

dazu ein, die unterschiedlichen

Baumrinden zu fühlen und

darüber nachzudenken, wie

der Wald zukünftig aussehen

könnte. Sind Baumarten aus

anderen Teilen der Erde die

Rettung des von Hitze und Trockenheit

bedrohten deutschen

Walds? Oder sollte man besser

auf einheimische Arten setzen,

die sich bisher gut behaupten

konnten? Am Ende steht die

Frage, wie sich die Natur weiter

wandeln wird, wenn sich das

Klima ändert. Für manche einheimische

Art ist es eine Frage

des Überlebens. Verdrängt das

größere graue Eichhörnchen

das uns vertraute rote Eichhörnchen?

Das Thema ist spannend, für

Wissenschaftler wie für die

gewöhnlichen heimischen Naturfreunde.

In der Ausstellung

wird darauf geachtet, dass alle

teilhaben können. Für Kinder

sind spielerische Elemente eingebaut.

Sehbehinderte haben

nicht nur einen speziellen Audioguide,

sondern können auch

die unterschiedlichen Felle der

Tiere berühren oder den Pfotenabdruck

erspüren. Das umfangreiche

Begleitprogramm

reicht von einer digitalen Rallye

bis zu geführten Themen-

Ausflügen in die Natur.

„Neobiota. Natur im Wandel“,

Naturkundemuseum, Erbprinzenstr.

13, 76133 Karlsruhe,

Di-Fr 9:30-17 Uhr, Sa+So

10-18 Uhr. Bis 11.09.22

Nike Luber

zu sein, indem sie das Gelände

erkunden, miteinander interagieren,

sich verstecken, Höhlen

graben, baden oder sich

zur Winterruhe zurückziehen.

Durch einen Besuch im Tierschutzprojekt

helfen Sie aktiv

vormals gequälten Tieren ein

neues Leben zu ermöglichen!

Öffnungszeiten: März-Oktober

10–18 Uhr, November-

Februar 10–16 Uhr Rippoldsauer

Strasse 36/1, 77776 Bad

Rippoldsau-Schapbach. Weitere

Infos: www.baer.de


Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 25

Die Klänge Hollywoods und Hogwarts

Das Festival an der Hochfirstschanze bringt Klassiker der Filmmusik in den Schwarzwald

Das Festival an der Hochfirstschanze

in Titisee-Neustadt

hat sich als erfolgreiches

Format bewährt. Ende Juli

findet es nach coronabedingter

Pause nun wieder statt. Am

29. Juli, 20 Uhr werden bei

der „Hollywood Film-Gala”

weltbekannte Klassiker der

Filmmusik als symphonisches

Live-Konzert mit Orchester,

Chor, Solist*innen und einer

Lichtinszenierung aufgeführt.

Zu hören sind weltberühmte

Komponisten von Ennio Morricone

über John Williams bis

Hans Zimmer.

Einen Abend echter Klassiker

bietet auch der darauf

folgende Konzertabend „The

Magical Music of Harry Potter“

am 30. Juli, 20 Uhr.

Original-Darsteller*innen,

Starsolist*innen, das London

Philharmonic & Symphonic

Film-Orchester und Chor,

Mitglieder*innen der Weasley-

Familie sowie ein Magier werden

die musikalische Welt von

Harry Potter live auf die Bühne

bringen.

Das Programm umfasst die

Film-Soundtracks John Williams

sowie von Patrick Doyle,

Nicholas Hooper und Alexandre

Desplat. Daraus entsteht ein

„Best of Harry Potter“ mit der

Musik aus allen acht Filmen

und dem Theaterstück „Harry

Potter und das verwunschene

Kind“. „Hedwig’s Theme”,

„Double Trouble”, Werke wie

die „Hogwarts‘ Hymn“ und

„Dumbledore’s Farewell” sowie

„Lily‘s Theme” gehören

zum Repertoire. Aufwendige

Licht- und Laserinszenierungen

runden die Reise in die

Zauberwelt Harry Potters ab.

Weitere Infos: www.hochschwarzwald.de

36.

Foto: Star Entertainment

Eldorado für Uhreninteressierte

Antik Uhrenbörse und Trödlermarkt in Furtwangen

Vom 26.-28 August findet

Europas größte Börse für antike

Uhren in den Räumen der

Hochschule Furtwangen statt.

Uhrenliebhaber*innen und

Uhreninteressierte kommen

hier schon seit rund 40 Jahren

zusammen und aktuell bieten

120 Uhrenhändler eine riesige

Auswahl an Exponaten aus

den verschiedensten Epochen

an.Mit den Jahren wurden die

Besucherkreise aus Deutschland

und der EU immer größer

– auch Liebhaber antiker

Uhren aus osteuropäischen

Ländern finden heute den Weg

in die Hochschule, die direkt

beim Deutschen Uhrenmuseum

liegt. Bis heute pflegt die

Antik Uhrenbörse Furtwangen

die Tradition der Uhrenindustrie

im Schwarzwald und hier

eröffnete die heutige Hochschule

1850 auch die erste Uhrmacherschule

Deutschlands.

Der Freitag ist Fachbesuchertag,

Samstag und Sonntag

öffnet die Börse für ein breites

Publikum.Parallel findet in

Furtwangen am Sanstag auch

Südbadens größter Trödlermarkt

statt.

Weitere Infos: www.antikuhrenboerse.de

Tickets ab

29 €

zzgl. Verkaufsgebühr

{

{

}

26. bis 28. August 2022

www.antik-uhrenboerse.eu

Festival

an der

Hochfirstschanze

TITISEE-NEUSTADT

{

2022

}

Auf der Antik Uhrenbörse

schlagen die

Herzen der Uhrenfans

höher

Foto: Stadtverwaltung

Furtwangen

{

}

29.07. 30.07.

HOLLYWOOD

FILM-GALA

Weltbekannte Klassiker von

Komponisten als symphonisches

Konzert mit prominenten Gästen

(u.a. Harold Faltermeyer und

William Kircher)

{

THE MAGICAL

MUSIC OF

HARRY POTTER

Oscarnominierte

Filmmusik in einem außergewöhnlichen

Konzertabend

mit u.a. Original-Darsteller

„The Weaslys“

Tickets: 07652/1206-30 ∙ hochschwarzwald.de/festival

}


26 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Kräutertag

Samstag, 13. August

11-17 Uhr

Klosterscheune

Oberried

Genuss

Führungen

Mitmach-Aktionen

74. Hans-Thoma-Fest

vom 13.08 - 15.08.2022

in Bernau im Schwarzwald

Alle Infos unter:

www.hans-thoma-fest.de

Tourist-Information,Rathausstraße 18,

79872 Bernau im Schwarzwald, 07675/160030

Mit Musik, Tanz und Kunst wird beim

Hans-Thoma-Fest gefeiert

Foto: Birgit-Cathrin Duval

Bernau feiert seinen

berühmten Maler

74. Hans-Thoma-Fest vom 13.-15. August

Ganz Bernau ist zum diesjährigen

74. Hans-Thoma-Fest

auf den Beinen: Mit Volksmusik,

Tanz und Kunst feiert der

Schwarzwaldort vom 13.-15. August

seinen berühmten Maler.

Am Samstagabend bringt das

Königlich Bayrische Vollgasorchester

Oktoberfeststimmung

und bringt die Tanzbeine so

richtig zum Schwingen.

Der Sonntag ist nach dem

ökomenischen Gottesdienst in

der Bernauer Kirche ganz der

Kunst gewidmet: Denn dann

wird im Kurpark der „Natur-

EnergieDienst-Preis“ an die

Künstlerin Heidi Nübling verliehen.

Anschließend gibt es ein

Frühschoppenkonzert.

Am Mittag erwartet die Besucher

im Festzelt ein buntes Programm

mit Trachtentanz und

Blasmusik. Vor dem Zelt lädt

ein Handgemacht-Markt zum

Flanieren ein. Die jungen Musiker

von blasmusikFIEBER sorgen

für einen stimmungsvollen

Abschluss.

Der Montag beginnt ab 11.30

Uhr mit einem „offenen Feuerwehr-Gerätehaus“,

am Nachmittag

ist Kinderprogramm und

Handwerkerhock. Mit Live-Musik

von den Schwarzwald Buam

klingt das Fest aus.

Hans Thoma ist 1839 im

Ortsteil Oberlehen in Bernau

geboren. Sein Vater war Holzarbeiter,

die Mutter stammte

aus einer Kunsthandwerkerfamilie

aus Menzenschwand.Erst

1890 gelangte der Künstler zu

allgemeiner Berühmtheit und

war einer der beliebtesten Portrait-

und Landschaftsmaler in

Deutschland. Seine Werke sind

im Hans-Thoma-Museum in

Bernau ausgestellt.

Probieren, informieren, genießen

Der traditionelle Kräutertag am 13. August in Oberried

Einen großen Kräutertag

veranstaltet der Verein

„Kräuterdorf Oberried“ am

Samstag, 13. August, 11-17

Uhr in der historischen Klosterscheune.

Im Innen- und

Außenbereich dreht sich dort

den ganzen Tag alles um

Kräuter, Kräuterprodukte

und regionale Spezialitäten.

Die Besucher*innen erwartet

ein Fest für alle Sinne. Der

Kräutertag hat bereits Tradition

und lockt Interessierte und

Genießer*innen aus Nah und

Fern in das Schwarzwälder

Kräuterdorf Oberried.

Weitere Infos: www.kraeuterdorf-oberried.de

Das Kräuterdorf Oberried Foto: B. Riess

Tanz-Festivals auf dem Rosenhof

Kulturraum Rosenhof mit abwechslungsreichem Programm

Der Kulturraum Rosenhof im

Kleinen Wiesental präsentiert

im Juli und August ein feines

Kulturprogramm, das am 10.7.,

11.30 Uhr mit einer Matinee

im Rosenhofgarten startet, zu

Gast sind The Early Folk Band

& Gäste. Vom 20.7.-24.7. findet

schließlich das Tanz-Kultur-

Dialog Oberrhein-Festival für

zeitgenössischen Tanz, täglich

ab 20 Uhr statt. Mit dabei ist

Patricia Rotondaro mit der

Performance „La Mennulara“,

die Compagnie Estro mit „Los

Abrazos“, Yotam Peled und

das Stück „It‘s difficult to fly

when your wings are carrying

mountains“, die Compagnie

Ezio3 präsentieren „Heres:

Nel Nome del Figlio“, das Ensemble

vis à vie mit „Citoyen“

und schließlich die Gruppe In-

Zeit-Sprung 10 mit der Performance

„An einem stillen Tag

kann ich dich atmen hören“.

Im August finden außerdem

vom 1.8.-5.8. Kinderzirkuswochen

am Rosenhof für Kids

von 5-12 Jahren statt sowie am

13./14.8. das LandArtTanz-

Festival in den Wiesen und

Wäldern um den Rosenhof .

Weitere Infos: www.kulturraumrosenhof.de/

Kinderzirkuswochen Foto: Rosenhof

Compagnie Ezio3 Foto: Rosenhof


Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 27

Literatur, Musik und Kulinarik

Die Rainhof Scheune in Kirchzarten mit einem bunten Programm im Juli und August

Der Buchladen in der Rainhof

Scheune präsentiert im Juli

und August ein vielseitiges

Programm, das am 3.7., 11-

16.30 Uhr mit einem Trüffeltag

inkl. Verkauf und Verkostung

beginnt. Lesung, Kabarett

und Musik bringt der Freiburger

Autor und Kabarettist Jess

Jochimsen am 14.7., 19.30 Uhr

mit. Im Gepäck hat er seinen

aktuellen Roman „Abschlussball“,

der rührend und komisch

zugleich vom Beerdigungstrompeter

Marten und einem

Sommer voll nachgeholter

Träume handelt. Unter der Leitung

von Volker Rausenberger

spielt am 21.7., 19.30 Uhr das

Freiburger Akkordeon Orchester

sein aktuelles Programm

„Lebenszeichen – Libertango“

featuring Josefina E. Aymonino

(Gesang) aus La Plata, Argentinien.

Geschichten am Rotbach bei

der Tarodunum Grundschule

(schlechtes Wetter: Rainhof

Scheune) mit Andreas Ratke

gibt’s am 23. Juli, 16.30 Uhr

für die ganze Familie. Mit

dabei hat er „Das große Buch

von Frosch und Kröte“ und

lädt Groß und Klein zu einem

Picknick am Bach ein. Decken

und Snack gerne mitbringen.

Martina Meuth und Bernd

Neuner-Duttenhofer, genannt

Moritz, sind die dienstältesten

Fernsehköche der Republik:

Seit 1988 zeigen sie

im deutschen Fernsehen in

„Kochen mit Martina & Moritz“

(WDR), dass Kochen

Spaß macht. Im Mai erschien

ihr Buch „Hungrig auf den

Schwarzwald“ mit dem sie

am 5.8., 19 Uhr zum Tischgespräch

mit Wolfgang Abel in

die Rainhof Scheune kommen.

Infos und Tickets: www.buchladen-rainhof.de

truffeltag

regiOnale trüffel | VerKauf & VerKOStungen

SOnntag, 3. juli, 11:00 -16:30 uhr

rainhOf Scheune, Kirchzarten-burg,

höllentalStraSSe 96

Jess Jochimsen stellt seinen aktuellen Roman

„Abschlussball“ vor

Foto: Britt Schilling

Die Fernsehköche

Martina & Moritz Foto: Veranstalter

Sommerkino auf der Rheininsel

Die Art‘Rhena präsentiert deutsche und französische Filme im Open-Air

Sommer ist Open-Air-Kinozeit.

Die Art‘Rhena, das

deutsch-französische Kulturzentrum

auf der Rheininsel,

zeigt im Juli immer um 22 Uhr

kostenlos deutsches und französisches

Kino auf dem Vorplatz

(in Originalfassung mit Untertiteln

in der anderen Sprache).

Den Auftakt am 8. Juli macht

der französische Spielfilm „Asterix

und Obelix: Mission Kleopatra“.

Die Adaption des berühmten

Comics folgt den beiden

wilden Galliern nach Ägypten,

wo Kleopatra einen riesigen

Palast bauen will. „Sputnik“ (9.

Juli) erzählt die Geschichte einer

Gruppe abenteuerlustiger

Kinder, die entschlossen sind,

ihren Satelliten Sputnik zu starten,

um eine Friedensbotschaft

an das geteilte Deutschland zu

senden. In „303“ (15. Juli) sind

es Jan und Jule, die sich, so unterschiedlich

sie sind, auf eine

gemeinsame Reise mit dem

Wohnmobil 303 machen.

In „Unterwegs mit Jacqueline“

(16. Juli) begleiten wir den

algerischen Landwirt Fatah, der

davon träumt, mit seiner Kuh

Jacqueline an der Landwirtschaftsmesse

teilzunehmen.

Ihre gemeinsame Reise nach

Paris stellt sie vor Herausforderungen,

aber auch schöne

Überraschungen. „Alles außer

gewöhnlich“ (22. Juli) schildert

den Alltag zweier atypischer

Charaktere, die alles tun, um

Vorurteile zu brechen, selbst

wenn sie sich dem Gesetz und

seinen Verboten widersetzen.

Mit Vincent Cassel und Reda

Kateb. Den Abschluss macht

„Amélie rennt“ (23. Juli), ein

Film über eine Teenagerin mit

chronischer Krankheit, die sich

auf eine emotionalsgeladene

Reise in die Dolomiten macht.

Weitere Infos: www. artrhena.

eu

Anton Spieker und Mala Emde in „303“ (Hans Weingartner)

Foto: Wayna Pitch


28 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Bestattung im Bauerngarten

Neben Schaugräbern haben die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner und die Steinmetzinnung Freiburg auf

der Landesgartenschau in Neuenburg zwei Sonderprojekte verwirklicht: Auf 325 Quadratmetern geben sie den Besuchenden

Anregungen zur „Bestattung im Bauerngarten“ und zu Mensch-Tier-Bestattungen

„Toll mit den Friedhofsgärtnern

zusammengearbeitet!“

das hört man von Steinmetzen

selten. Normalerweise ist der

Konflikt vorprogrammiert:

Die Steinmetze wünschen sich

eine zurückhaltende Bepflanzung

mit Bodendeckern, die

das Grabzeichen voll zur Geltung

kommen lässt. Die Friedhofsgärtner

wollen hingegen

zeigen, was sie können. Genau

das interessiert auch die Besucherinnen

und Besucher.

Von Anfang an eingebunden

Dass die Vorbereitung des

Ausstellungsteils „Schaugräber

& Grabgestaltung“ der

Landesgartenschau (Laga) in

Neuenburg am Rhein anders

lief, liegt an der guten Beziehung

der Innung Freiburg

mit Gerhard Hugenschmidt.

„Dessen Firma Hugenschmidt

Gartenbau hat vor Jahren einen

Steinmetzbetrieb übernommen

und ist dann auch

gleich in die Innung eingetreten“,

erzählt Wolfgang Jakob,

Obermeister der Freiburger

Steinmetzinnung. Bei der

Vorbereitung seien die Stein-

metze von Anfang an eingebunden

gewesen. „Es gab 30

Plätze für Grabzeichen, davon

zehn Schaugräber, zehn Sargund

Urnengräber im Bauerngarten

und zehn Grabflächen

in einem Zusatzfeld, das

die Friedhofsgärtner für einen

Nachwuchswettbewerbs

nutzten.“

Teilnehmer übernahmen

die Jury

Alle 20 Innungsmitglieder

sowie die Holzfachschule

Freiburg wurden informiert

und zum Mitmachen eingeladen.

Acht Steinmetze und drei

Holzbildhauer reichten Skizzen

und Modelle ein. „Wir

haben alle in meiner Werkstatt

ausgestellt und uns dann

selbst juriert“, berichtet Jakob.

Jeder Gestalter bekam die Gelegenheit,

seine Entwürfe zu

erklären. Danach wählte jeder

30 der 45 Einreichungen aus

und kennzeichnete sie mit je

einem Klebepunkt. Als feststand,

welche Grabzeichen wo

zu stehen kommen würden,

wurden die jeweiligen Gräber

den beteiligten Friedhofsgräbern

zugelost, erklärt Jakob.

Neue Wilde im Pflanzenreich

Eine Ausstellung im Botanischen Garten

demonstriert den Siegeszug der Neophyten

Mensch-Tier-Bestattung

gut thematisiert

Für das Sonderprojekt

„Mensch-Tier-Bestattung“

waren keine Entwürfe eingegangen.

Deshalb fertigte Wolfgang

Jakob für die entsprechenden

Urnengräber beispielhafte

Steintafeln an. Bei den

Besucherinnen und Besuchern

findet dieses Feld großen Anklang,

zumal daneben eine gut

beschattete Bank zum Innehalten

und Ausruhen einlädt.

„Dieser Sitzplatz ist auch eine

Bereicherung für die Kollegen,

die an den Wochenenden die

Lebende Werkstatt bestreiten.

Meister und Gesellen beschriften

hier ein großes Kreuz mit

Pressluft“, wie Jakob betont.

„Wir zeigen durchaus Handwerk,

aber wir machen den

Leuten auch bewusst, dass wir

heute nicht mehr so schaffen

wie vor hundert Jahren.“

Bärbel Holländer

Pablo

Storr

Foto: B. Holländer

Globalisierung in der Natur.

Heute können Pflanzen besser

reisen, als es ihre biologischen

Ausbreitungsmechanismen eigentlich

zulassen. Sie reisen

entweder als „Blinde Passagiere“

oder werden von Menschen

bewusst neu angesiedelt,

um genutzt zu werden. Das

muss nichts Schlechtes bedeuten.

Manche der sogenannten

Neuphyten besiedeln etwa in

Städten Standorte, die von heimischen

Arten nicht besetzt

werden und tragen zur Begrünung

und zu einem angenehmen

Bildhauerei

Martin Schonhardt

Atelier für Bildhauerarbeiten

Skulptur, profane und sakrale

Raumgestaltung, Personenbezogene

Grabmale aus Holz

und Stein, Restaurierung

Tel.: +49 07683/1667 Fax: +49 07683/1668

www.bildhauer-schonhardt.de

bildhauer.schonhardt@t-online.de

Talstraße 51 . 79263 Simonswald

Die Dickstielige Wasserhyazinthe ist ein weltweit verbreiteter Neophyt

Foto: Ted Center

Stadtklima bei. In natürlichen

und naturnahen Lebensräumen

können sich neu eingebrachte

Arten aber auch auf Kosten der

heimischen Flora ausbreiten,

ursprüngliche Arten verdrängen

und das Miteinander verschiedener

Tier- und Pflanzenarten

aus dem Gleichgewicht

bringen.

Dem Phänomen widmet sich

die Ausstellung „Neue Wilde

– Globalisierung in der Pflanzenwelt“,

die bis Ende August

täglich von 8–18 Uhr im Botanischen

Garten der Universität

Freiburg zu sehen ist. Mit

Thementafeln, Infobannern

und Steckbriefen zeigt die Ausstellung

Reisewege und Eigenschaften

der Neophyten. Dabei

wird auch die Bedeutung

KUNST UND

HANDWERK

IM EINKLANG

Natursteinarbeiten

Steinrestaurierung

Grabmal

Kleinmattweg 16 | D-79424 Auggen

Tel: 07631 170 897 | kontakt@abel-stein.de

von Botanischen Gärten und

Privatgärten als Keimzelle für

die Ausbreitung von Neophyten

thematisiert.

Weitere Infos: www.botanischer-garten.uni-freiburg.de

www.abel-stein.de


Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 29

Es geht wieder Chorwärts!

Freiburg singt beim Chorfest vom 8. bis 10. Juli

Die Freiburger Chorszene

ist zurück. Unter dem Motto

„Chorwärts! – Freiburg singt“

startet vom 8. bis 10. Juli das

erste große Chorfest in der

Breisgau-Metropole. Rund 75

Chöre und Ensembles werden

die Freiburger Altstadt

mit ihrer Stimmenvielfalt

zum Erklingen bringen. Die

Besucher:innen erwartet ein

buntes musikalisches Programm

mit Podiumsdiskussionen

zu aktuellen Themen der

Chormusik. Veranstalter ist

der Verein Chorstadt Freiburg

e.V. in Kooperation mit dem

Chorverband Breisgau.

Den Auftakt des Festivals

bildet die V. Freiburger Chornacht

am 8. Juli mit überwiegend

a-capella-Repertoire quer

durch die Jahrhunderte und

einem gemeinsamen Abendlied

zum Abschluss. Am 9.

Juli liegt der Schwerpunkt

auf den Kinder-, Jugend- und

Schulchören. Im Mittelpunkt

steht die Bühne des SingBus-

Projektes der Deutschen Chorjugend.

Das große Highlight

des Festes ist die Aufführung

des siebenstündigen Oratoriums

„The Veil of the Temple“

von John Tavener in der Nacht

vom Samstag auf den Sonntag

Spontane Szenen im Stadtgarten

25. Open Air Impro-Theater Festival Freiburg vom 10.-15. Juli

Bereits im 25. Jahr verwandeln

die Freiburger Impro-

Spieler*innen vom 10.-15. Juli

den Musikpavillon im Freiburger

Stadtgarten in ein Theaterstadion,

das mitreißendes Improvisationstheater

präsentiert.

Dann heißt es wieder mitfiebern,

Vorschläge machen, sich

überraschen lassen, bewerten,

staunen und Sieger*innen feiern.

Insgesamt wird es elf Veranstaltungen

von zehn Impro-

Theater-Gruppen geben. Den

Auftakt geben Die Improholiker

am 10. Juli, 18 Uhr. Im

Anschluss gibt’s um 20 Uhr

Der Vorstand

in der Martinskirche auf dem

Rathausplatz. Dieses kulturübergreifende

Gipfelwerk der

Chorliteratur leitet das Programm

des 10. Juli ein, das

unter dem Titel Chormusik

grenzenlos steht. Die integrative

Kraft der Chormusik wird

bunt und vielfältig erlebbar:

geographisch mit Gastchören

aus Frankreich, England und

der Schweiz, interkulturell

durch die Arbeit von Chören

wie dem deutsch-japanischen

Frauenchor Kodomakai oder

dem deutsch-französischen

Chor, sozial durch Projekte

die Impro Show der One Play

Wonder. Die ImproSchnittchen

betreten am 11. Juli, 18 Uhr die

Bühne. Gleich zwei Gruppen

wirken das erste Mal beim

Festival mit: „Rollenrausch“

(11. Juli, 20 Uhr), eine Nachwuchsgruppe,

die aus dem

Grundkurs des Veranstalters

Christian M. Schulz entstand

und „Bauch, Beine, Impro“

(12. Juli, 18 Uhr), eine Gruppe

von Student*innen der Uni

Freiburg. Unverblümt präsentiert

indes Theatersport vom

Feinsten am 12. Juli, 20 Uhr,

während Die Spontanellen ihre

Impro-Show am 13. Juli, 18

Fotos © Chorwärts

wie dem Bettlerchor oder

dem Süduferchor und sakral

in einem musikalisch gestalteten

Friedensgebet der Religionen.

Am Abend folgt das

Abschlusskonzert des Jazzchor

Freiburg.

Ermöglicht wird das Chorfest

Freiburg durch das Engagement

vieler Projektpartner

und Sponsoren, darunter die

Stadt Freiburg und die Baden-

Württemberg-Stiftung, die

Erzbischof-Herrmann-Stiftung

und die Stiftungen der Landesbank

Baden-Württemberg,

die Sparkassen-Stiftung, den

Badischen Chorverband, die

Deutsche Chorjugend unddie

Citypastoral der Dominikaner

an St. Martin.

Detaillierte Infos: www.

chorwärts-freiburg.de

Uhr zum Besten geben. Um 20

Uhr zeigen Die Feuerzeugen

ihr spontanes Können. Einen

Tag darauf betreten Verspielt

die Bühne um 18 Uhr, gefolgt

vom FREISTIL Theater um

20 Uhr. Erstmals seit 2019

wird es zum Abschluss am 15.

Juli, 19.30 Uhr wieder einen

Champignon-Abend geben.

Zudem lädt ein Getränkestand

an der Bühne zu leckeren, alkoholfreien

Erfrischungen ein.

Das Festival finanziert

sich über Spenden der

Zuschauer*innen. Weitere

Infos: www.theatersport-freiburg.de

Christian M. Schulz mit seiner Gruppe Freistil Foto: Veranstalter


30 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

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Fot0s: Chris Korner

Foto: Ulrike Klumpp

Auf Zeitreise mit Johann Peter Hebel

Aus dem ehemaligen Heimatmuseum entstand 2010

ein modernes Literaturmuseum. Im ersten Stock

wohnte die Familie Hebel – hier verbrachte Johann

Peter seine Kindheit und Jugend. Goethe, Kafka,

Tschechow, Jean Paul, Brecht und viele andere

bewunderten den Dichter, Pädagogen und Seelsorger

für seine Werke. Genial war sein Gespür für

das Menschliche in all seinen Facetten. So in der

Geschichte von der Ohrfeige: „Ein Büblein klagte

seiner Mutter: ‚Der Vater hat mir eine Ohrfeige gegeben’.

Dazu aber kam der Vater und sagte: ‚Lügst du

wieder? Willst du noch eine?‘ (aus den Kalendergeschichten).

Das Museum erstreckt sich auf drei Ebenen.

Im Erdgeschoss finden wir einen Multifunktionsraum.

Zu den spannenden Schriftstücken gehört hier

auch eine bibliophile Ausgabe des „Rheinländischen

Hausfreunds“, auch Hebels berühmter Spazierstock

ist zu sehen. Im 1. Stock hat Hebel mit seiner Mutter

bis zum 13. Lebensjahr gewohnt.

Die Alemannischen Gedichte haben ihren Ehrenplatz

und Hebels Liebeserklärung an das Flüsschen Wiese

in Gedichtform kann der Besucher über eine Hörstation

genießen. Ein Webstuhl weist auf den Beruf des

Vaters hin. Im Dachgeschoss werden die Werke des

Dichterfürsten in ihrer Bedeutung für die Weltliteratur

gewürdigt.

Informieren kann sich der Besucher über eine

Medienstation.

Hebelhaus Hausen

Bahnhofstr. 1,

79688 Hausen im Wiesental

Öffnungszeiten:

Mi, Sa und So von 13:30 – 17

Uhr, Januar geschlossen

Führungen ab 10 Personen:

Kontakt 07622 – 687323

Anzeige

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Foto: Firma Steiber

Foto: Schwarzwald Touristik

Le petit Salon

Foto: Skimuseum

Der „Le Petit Salon -Winterhalter in Menzenschwand“ ist die! Attraktion

in der deutschen und europäischen Museenlandschaft.

Das Museum ist den innigst verbundenen Brüdern Franz Xaver

und Hermann Purer Winterhalter Kunstgenuss!

gewidmet ist. Trotz der enormen Karriere

blieben Franz Xaver und Hermann Winterhalter der Gemeinde

Menzenschwand immer verbunden und ließen dem Ort viel Unterstützung

und Hilfe zuteil werden.

Ölgemälde, Lithographien, Briefe, Zeichnungen, Skizzen u.v.m.

zeichnen ihr Leben nach.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von

14.30 Uhr bis 17.00 Uhr, Führungen mit Anmeldung.

Lassen Sie sich „winterhalterisieren“, und wer weiß, wahrscheinlich

verlieben Sie sich!

„Le Petit Salon“

Winterhalter in Menzenschwand

Hinterdorfstr. 15

79837 Menzenschwand

www.winterhalter-menzenschwand.de

post@winterhalter-menzenschwand.de

Tel. 07675/9296988 mobil 0171 8464540

Museums-Bergwerk

Schauinsland

In einem Zeitraum von über 800 Jahren bauten Menschen im

Schauinsland ein Labyrinth von Gängen mit 100 km Länge auf 22

Etagen. Von in mühsamer Handarbeit in den Fels getriebenen Stollen

bis zu gesprengten Abbauhohlräumen aus dem 20sten Jahrhundert

- zu sehen sind alle für den Metallerz-Bergbau typischen

Bergbauperioden. Der Eingang des Bergwerks liegt oben auf dem

Schauinsland, 400m Fußweg entfernt von Seilbahn – Bergstation

und Parkplatz. Ein besonderer Genuß an heißen Sommertagen

sind die Führungen untertage bei ganzjährig erfrischenden 10 C.

03. 07. Fest am Bergwerk zum 25jährigen Bestehen von 11 bis 18

Uhr. Mit Trachtenkapelle Oberried und Bewirtung. Jeden Sonntag

im August finden Konzerte im Bergwerk um 16:30 statt. Sie dauern

etwa eine Stunde, damit noch die Seilbahn den Berg hinab

erreicht werden kann. Näheres auf schauinsland.de .

Infos über Öffnungszeiten und Führungen unter:

Tel. +49(0)761 26468, steiber@schauinsland.de

www.schauinsland.de


FFerien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 31

Skigeschichte in Hinterzarten

Die Geschichte des Skilaufens, die Herstellung vom alten Holzski

bis zum Snowboard, Wintersportler wie Olympiasieger in der nordischen

Kombination Georg Thoma und viele andere Attraktionen

sind im über 300 Jahre alten Hugenhof zu sehen.

Im Museum finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. In der

Georg-Thoma-Stube oder im Foyer können sich Brautpaare das

Ja-Wort geben.

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag von 14-17 Uhr

Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 12-17 Uhr

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Deutsches Uhrenmuseum

Kuckuck mit

Zeitgefühl

Zum Mitmachen

. „Zeitreise-Rallye“ für Kinder

. Kuckucksuhr-Workshop für Gruppen

ab 16 Jahren

. „Die Kerze zum Wecken“:

Sommer-Workshop

27. Juli-31. August, mittwochs

ab 14 Uhr

Führung jeweils 11 Uhr

Anzeige

„Kuckuck“ grüßt der riesige Vogel

gleich zu Beginn des Rundgangs.

Das Museum ist der beste Ort für

alle, die schon immer mal wissen

wollten, woher die Uhr mit dem

Vogel eigentlich kommt.

Goldglänzende Luxusstücke, aber

auch Armbanduhren oder Radiowecker,

lassen das „Zeit“-Gefühl

der jeweiligen Epoche aufscheinen.

26. bis 28. August 2022

Eintritt frei für Besucher der

Antik-Uhrenbörse Furtwangen!

Erlenbrucker Straße 35,

79856 Hinterzarten,

Tel. 07652-982192

E-Mail:

info@schwarzwaelder-skimuseum.de;

www.schwarzwaelder-skimuseum.de

Deutsches Uhrenmuseum

Dienstag - Sonntag 9 - 18 Uhr

Robert-Gerwig-Platz

78120 Furtwangen

Tel. 07723 - 920 2800

www.deutsches-uhrenmuseum.de

Ringuhr

Fotos: Deutsches

Uhrenmuseum

Wie unsere Vorfahren lebten

Die Alamannen zwischen Spätantike und frühem Mittelalter

Zwischen Schwarzwald und

Kaiserstuhl, 10 Kilometer von

Freiburg entfernt befindet sich

in der Gemeinde Vörstetten

das Alamannen-Freilichtmuseum.

Von Mai bis Oktober

ist Saison, da ist das Museum

Mittwoch bis Samstag geöffnet.

Das Museum will keine

wissenschaftliche Einrichtung

sein. Wer aber bei den jährlichen

„Hofbelebungen“ in der

Sommersaison je dabei war,

weiß welches Juwel hochwertiger

Freizeitkultur auf Schüler

und Lehrer, Familien und geschichtsinteressierte

Besucher,

hier wartet. Vereinsmitglieder

und auch manche Gäste zeigen

in historischer Kleidung

wie sich Leben und Alltag der

Alamannen von der Antike bis

ins 5. nachchristliche Jahrhundert

abspielten: im Wohnstallund

Handwerkerhaus, in der

Schmiede, in der Römerecke

oder in der Töpferwerkstatt.

Im Schaugarten wird geackert

und gegärtnert, gekocht auf

offenen Feuerstellen wie vor

ca. 1.600 Jahren. Auf wissenschaftlicher

Basis, eine

Rekonstruktion lebendiger

Geschichte zum Anfassen, ein

Freilichtmuseum mit viel, viel

Authentizität! Weitere Infos:

www.alamannen-museum.de

SfK

Sie werden in den Lebensalltag der Alamannen vor 1600 Jahren entführt

Foto: Fotocenter Arendt


32 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

„Höret die Geräusche!“

Das Phono-Museum in St. Georgen

Für das Deutsche Phonomuseum

in St. Georgen im

Schwarzwald gilt es das Kulturgut

darzustellen wie unsere

Väter, Groß- und Urgroßväter

Musik hörten. Hier werden die

Vorläufer der Phonotechniken

gezeigt, als da wären Plattenspieler

und Grammophone,

aber auch so seltsam klingende

Dinge wie Flötenuhr, Polyphon

oder Orchestrion.

Seit 1972 bereits residiert das

Museum – mehrfach umgestaltet

– in der Stadtmitte, viele

Tausende von Besuchenden

haben die Ausstellungen gesehen.

Kaum einer aber kennt

heute noch die früher weithin

bekannten St. Georgener Spezialfirmen

Dual und Pe, deren

Exponate aber noch immer

den Museumsreigen prägen.

Erstaunlich deren Vielzahl:

Trichter-, Schatullen-, Kofferund

Salon-Phonographen, mechanisch

und später elektrisch,

Schellack-Plattenwechsler, den

ersten High-Tech-Plattenspieler

mit Überkopf-Demonstration

bis hin zur legendären Musikbox.

Kuriositäten der reichen

Entwicklungsgeschichte bereichern

das Programm ebenso

wie Fachliteratur und Tonträger.

Weitere Infos: www.deutsches-phonomuseum.de

SfK

Das blaue Grammophon

Galerie Hanemann

Blick in die Austellung

Das „gelebte“ Kunstdorf

Ötlingen mit neuem Konzept im Sommer 2022

Vor der Corona-Pandemie

war es zumeist nur ein Wochenende,

an dem das Kunstdorf

Ötlingen im „Mittelpunkt

des Zeitgeschehens“

stand. Entlang der prächtigen

Dorfstraßen finden nun etwa

80 Künstler und 20 Kunstgewerbe

an den Hauswänden

und in den Höfen ihren Platz

und das an den Samstagen

und Sonntagen im August.

Bildende Künstler*innen

verzieren die Dorfstraßen und

Hinterhöfe, hinzu kommen

Fotografen, Holz-, Plastik-,

Stein- und Glas- Künstler.

Bislang wurden bereits acht

neue Kunstwerke installiert,

in den kommenden Wochen

werden noch weitere eingetauscht,

da sie auch den Hausbenutzern

entsprechen sollen.

Erstaunlicher Weise funktioniert

das alles ohne Geld,

verantwortlich ist hierfür seit

Jahren der Galerist Gerhard

Hanemann, die gute Seele des

Dorfes, nebst einigen Mitarbeitern.

Die Dorfmauern sind

übrigens denkmalgeschützt

und mit größter Sorgfalt gepflegt.

Übers ganze Jahr stellen

viele von Ötlingens Gewerbetreibenden

ihre Höfe

und Plätze der Kunst zur

Verfügung. Erwähnen möchten

wir die Gaststätten Ochsen,

Blick, Rebhüsli und Café

Inka, die Ateliers Winter,

Oswald und natürlich Hanemann

selbst, hinzu die Weingüter

Vinessli und Schneider.

Eine nicht unwesentliche

Fotos: Deutsches Phonomuseum

Rolle für das Kunstdorf spielt

auch die nicht kommerzielle

Fotografengruppe um Günter

Schoch.

SfK

Verzaubern Sie ihren Wohnbereich mit moderner Kunst

Weil am Rhein-Ötlingen Tel.07621 7702579

Fotografengruppe

Fotos: Günter Schoch


Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 33

Hinauf zum Schauinsland

Freiburgs Hausberg im Sommer

Bequem, barrierefrei und umweltfreundlich

mit 100% Ökostrom geht

es, wenn es in Freiburg heiß wird, mit

der Schauinslandbahn hinauf auf den

1284 Meter hohen Hausberg. Wer sich

gratis die Lauschtour „Berg und Bahn“

auf sein Smartphone herunterlädt und

das GPS aktiviert, erfährt schon während

der Fahrt viel Spannendes über

Natur, Technik und Geschichte des

Hausberges. An der Bergstation angekommen,

überzeugt der großartige

Blick auf die Vogesen, das Rheintal

und natürlich die Stadt Freiburg. Wandern

oder Spazierengehen auf gut angelegten

und beschilderten Wegen mit

knorrigen Windbuchen und durch blühende

Kräuterwiesen, der Berg bietet

für Jeden etwas. Auch für Biker sind

interessante Trails ausgelegt, regional

angebotene Vesper und hausgemachte

Kuchen bieten die urigen Berggasthäuser.

Nach einer Stärkung lockt

der Weg zum Gipfel mit seinem Aus-

Eine Stadt und ihre Geschichte

Sommerlicher Genuss im Museum für Stadtgeschichte in Breisach

Breisachs 4.000-jährige Geschichte

ist im Rheintor, 20

Minuten zu Fuß vom Bahnhof,

im Museum für Stadtgeschichte

zu finden. Viel mehr

als Worte, die wir hier verwenden

könnten, zeigen Videos

der Stadt bei einem virtuellen

Museums-Rundgang auf den

Seiten der Breisach-Touristik.

Das gemütliche Museumscafé

im Museum für Stadtgeschichte

lädt nach einem Besuch zur

Stärkung und zum Austausch

über das Gesehene ein.

Foto: Schauinslandbahn

Doch die Europastadt ist nicht

nur Geschichte, sie ist lebendig.

Seit dem Wonnemonat Mai

gibt es hier die „Stadtführung

mit Genuss“ an jedem Samstag

bis Ende Oktober. „Kunst, Geschichte,

Genuss“, lautet der Titel.

Konzipiert wird das Ganze

von der Leiterin der Breisach-

Touristik Annette Senn, durchgeführt

von der freiberuflichen

Gästeführerin Inge Gumbert.

Die aktuelle Ausstellung von

Helmut Lutz im Radbrunnen

steht auf dem Programm, die

Werke der Freilicht-Galerie

werden vorgestellt, auch das

Festival Breisach und das Kulturforum

Art‘Rhena werden

erwähnt und natürlich dem Museum

für Stadtgeschichte wiederum

einen Besuch abgestattet.

Was den Genussteil angeht,

spendieren das weltberühmte

Haus Geldermann sowie die

Breisacher Gastronomie und

Cafés Sekt, badischen Wein

und Kaffee und Kuchen.

SfK

sichtsturm, eine rasante Rollerabfahrt,

ein Besuch im Bergbauern-Museum

Schniederlihof oder im Museums-

Bergwerk. Die Schauinslandbahn

ist Juli bis September von 9-17 Uhr,

während der Sommerferien noch eine

Stunde länger in Betrieb. Geführte

Windbuchenexkursionen, Blumen-

Naturerlebnis Baumkronenweg

Barfuß- & Abenteuerpfad

Europas längste Röhrenrutsche

Sinnesweg mit Erlebnis-Stationen

und Kräutertouren werden für Gruppen

angeboten und auf der „Schaffnertour“

begleitet man „Emil den

Schaffner“ mit seiner 1930 typischen

Uniform und spannenden Geschichten

aus der Zeit kurz nach dem Bau der

Bahn. Weitere Infos: www.schauinsland.

SfK

www.baumkronenweg-waldkirch.de

Rosi wird vermisst!

Die Gartenwirtschaft Hammerschmiede ist geöffnet

Gelegen am Rande der Stadt

Freiburg. Gut erreichbar mit

der Stadtbahn Linie 1, inmitten

einer Gartenlandschaft,

die ganze Kneipe im Außenbereich

Glas überdacht und

zudem von Reben umrankt,

wo mag das sein? Sie steigen

an der Station Hasemannstraße

aus und gehen dann noch

etwa 600 Meter ins „Landesinnere“,

mehr verraten

wir nicht... Hier war mehr als

ein Jahrzehnt Rosis Revier.

Auch zwei Jahre nachdem

Rosi Petersen aufgrund einer

schweren Krankheit die Wirtschaft

schließen musste, wird

Foto: Breisach Touristik

sie von ihren Stammgästen

noch immer sehr vermisst!

Dem neuen Inhaber, Ignazio

Bellavia, wünschen wir, dass

er den nicht leichten Schritt in

Rosis Fußstapfen schafft. Mit

einer guten, hausgemachten

Küche ist der Anfang bereits

gemacht.

SfK

schauinslandbahn.de

Bringt mich hoch.


34 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial

Natur pur in Waldkirch

Baumkronenweg und Schwarzwaldzoo

Ein besonderes Sommerhighlight

ist die TafelVine des

Schlossguts Ebringen am 22.

Juli. Buchautor und Eventkoch

Ronny Loll zaubert sieben seiner

Leibgerichte aus dem neuesten

Kochbuch, zu welchen

das Schlossgut Ebringen ein

Weinpaket aus interessanten

Weinsorten wie dem Sauvignon

Unsere

Tipps

Breisach Touristik –

Unsere Serviceleistungen für Sie …

Touristische Infos über Breisach

und die Region

Vermittlung von Stadtführungen,

Unterkünften etc.

Tickets & Geschenkgutscheine

Veranstaltungshinweise

Am Buchenbühl 8a

D-79183 Waldkirch

Großparkplätze

am Stadtrain 2 und

Erwin-Sick-Straße

nutzen

Öffnungszeiten

März bis Oktober

9-18 Uhr

November 9-17 Uhr

Einlass bis 1 Stunde

vor Schluss

Lauer Sommerabend

Ronny Loll kocht am Ebringer Leinele

Blanc zusammenstellt. Die Teilnehmerzahl

ist begrenzt, bitte

melden Sie sich zeitig unter andreas.engelmann@schlossgutebringen.de

an. Geboten wird

ein lauer Sommerabend mit

Gourmeterlebnis und Spitzenweinen.

Bei schlechtem Wetter

findet das Event im Schlosskeller

statt.

SfK

Breisach-Touristik

Tel. +49 (0) 7667 940155

breisach-touristik@breisach.de

www.breisach-urlaub.de

Foto: Baumkronenweg Waldkirch

Besucher*innen des

Schwarzwald Zoos erfreuen

sich besonders an den beiden

Luchsbrüdern „Fredo“ und

„Gimli“. Die publikumsattraktiven

Großkatzen kamen

im April aus dem Wildpark

Lüneburger Heide und sind

seitdem die Lieblinge des Publikums.

Bei einem Besuch

können derzeit weitere 200

Tierarten im romantisch gelegenen

Tierpark am Stadtrain

entdeckt werden. Auf

das nächste große Event im

Schwarzwaldzoo freuen sich

besonders die Kids: das Kinderhalloween

am 30./31. Oktober.

Sie können auch von einigen

Kombitickets profitieren,

beispielsweise dem zwischen

Schwarzwaldzoo und Baumkronenweg.

Das Erdgeschoss des Waldes

kennt wahrscheinlich Jeder.

Sommer-Wein-Testival

Die Buchholzer Winzer haben einiges vor

Sollten Sie ein*e

Weinfreund*In sein und Ihr

Lieblingsgetränk dennoch

gerne auf eigene Faust ausfindig

machen, dann sind

Sie in Buchholz richtig.

Buchholz ist ein Vorort des

romantischen Schwarzwaldstädtchens

Waldkirch und

nennt eine kleine, feine Winzergenossenschaft

sowie drei

private Weingüter sein eigen,

die zusammen für diesen

Sommer eine prima Idee hatten:

Sie haben die Wein-Testival-Karte

neu kreiert, ein sogenanntes

„Privat-Weinfest“

für Familie, Freunde und

kleine Gruppen. Für einen

gut investierten Betrag von

20 Euro können neben der

Genossenschaft auch die

Weingüter Moosmann, Nopper

und Franz-Xaver-Hof an

frei wählbaren Tagen mit 4

mal 4 „Schlückle“ erkundet

werden und das sogar bis

Ende Oktober.

Da passt die neue Attraktion

des Breisgau-Weinortes

ausgezeichnet hinzu. Für

die Winzer ist es eine sehr

schöne Auszeichnung in den

illustren Kreis der nur 23

badischen Weinorte aufgenommen

worden zu sein, die

Weinsüden Schild mit OB und Ortsvorsteher Foto: Buchholzer Winzer

Foto: Schwarzwald Zoo Waldkirch

Ein feiner Teppich aus Nadeln

oder aus raschelndem

Altlaub, aber wie sieht es da

aus, wo sich die Eichhörnchen

tummeln, in der dritten Etage.

Das lässt sich gut und gerne

vom Baumkronenweg aus beobachten.

Aus 27 Meter Höhe

kann die Welt bereits ziemlich

anders aussehen. Eine besondere

Attraktion für abenteuerlustige

Besucher ist die 190

Meter lange Röhrenrutsche,

die die Mutigen wieder ins Tal

zurück bringt.

Weitere Infos, Öffnungszeiten

und Veranstaltungen

unter www.schwarzwaldzoo.

de und www.baumkronenwegwaldkirch.de

SfK

sich mit dem touristischen

Markenzeichen „Weinsüden-

Weinort“ auszeichnen darf

. SfK

Das Museum im 1678 erbauten Rheintor,

einem der schönsten noch erhaltenen

Festungstore Europas, zeigt:

. Exponate und Bilder aus der über

4000-jährigen Geschichte der heutigen

Europastadt Breisach

. Modelle der ehemaligen Festungsstadt

des 17. und 18. Jahrhunderts

. wechselnde Sonderausstellungen

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag 14 – 17 Uhr

Samstag, Sonn- und Feiertag

11.30 – 17 Uhr

Führungen für Gruppen und

Schulklassen auf Anfrage

(Tel. 07667/ 7089)

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mitglied im Verein Museums-Pass-Musées


Ferien/Freizeitspezial KULTUR JOKER 35

„Klangzeit“ in Waldkirch

Musikmaschinen von Gerhard Kern im Elztalmuseum

Fotos: Elztalmuseum

Noch bis zum 28. September,

begleitet vom 13.

Klang-und Orgelfestival,

zeigt das Elztalmuseum ein

besonderes Arrangement des

Musikmechanikers Gerhard

Kern, eine Installation, in

der verschiedene Klangreaktionen

ausgelöst werden können.

Das Ganze funktioniert

über ein computerbasiertes

MIDI-System, welches technisch

an die traditionelle

Drehorgelmusik anknüpft.

Von der bestifteten Walze

über den gelochten Karton

bis hin zur digital geschriebenen

Musik funktionieren

all diese Techniken über das

gleiche Grundprinzip. Die

MIDI-Technik bespielt dabei

das einzelne Instrument, ermöglicht

aber auch das Zusammenschalten

mehrerer

zu immer neuen Klangkombinationen.

Der Musikmechaniker

Gerhard Kern ist 1945 in

Schwenningen geboren.

Er ist seit 1980 eng mit der

Waldkircher Orgelszene verbunden.

Seit 2011 beschäftigt

sich Kern auch mit computergesteuerter

Instrumentalmusik.

Zudem arbeitet er projektgebunden

mit verschiedenen

anderen Künstlern

sowie mit Kirchen-orgelbauern.

Die unterschiedlichen

Projekte umfassen auch

Avant Avantgarde des Berliner

Ensembles Gamutinc.

Zusammenarbeit besteht last

not least mit dem Organisten

Dominik Sustek, Organist

der Kunststation von St. Peter

in Kön.

Einen Vorgeschmack auf

die Sonderausstellung nebst

weiterer Geschichte, Programm

und Events gibt‘s unter

www.elztalmuseum.de.

Das Museum ist Di-Sa von

13-17 und So von 11-17 Uhr

geöffnet.

SfK

ES GILT DIE AKTUELLE CORONA-VERORDNUNG!

von Winzer

zu Winzer

April → Oktober

Gehen Sie auf Entdeckungstour → an frei

wählbaren Tagen zu den Öffnungszeiten der

Winzer → Probieren Sie unsere Weine und

lernen Sie die Buchholzer Weingüter und die

Winzergenossenschaft kennen.

Testival-Karten für 4 x 4 Schlückle → 20,00 €

→ Weingut Franz Xaver → Weingut Moosmann

→ Weingut Nopper → WG Buchholz/Sexau eG

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vision KULTUR JOKER 37

Neuenburg und die Kunst

Elvira Bach am Fluss / Herbert Maier im Wald

Die Landesgartenschau in

Neuenburg birgt einige Überraschungen.

Uns interessiert

die Kunst vor Ort. Zu solchen

Veranstaltungen gehören

Kunst-Setzungen fast schon

traditionell hinzu – man erinnere

sich an Freiburg, wo das

Ereignis 1986 stattfand und

Impulse setzte: Im Zentrum

stand zwar die Anlage des

Seeparks rund um den Flückiger

See als Naherholungsgebiet

für die Stadtbevölkerung,

Kunst konnte auch realisiert

werden. Dem Berufsverband

Bildender Künstler

(BBK) Südbaden war’s nicht

genug: man protestierte beim

Stadtplaner Klaus Humpert,

der die Leitung innehatte. Der

innewohnende Konflikt der

Interessen zwischen Stadtund

Landschaftsplanung, Architektur

und Bildender Kunst

zeigte sich damals und bleibt

ein struktureller.

Lahr 2018, die letzte LGS

in der Region, lieferte ein in

künstlerischer Hinsicht reichlich

enttäuschendes Resultat.

Diesmal ist es anders: Mehrfach

abgestufte Ausschreibungen

und Wettbewerbe

ermöglichten veritable Kunst

vor Ort. Zu dem positiven

Gesamteindruck, dies vorab,

trägt bei, dass das Konzept

der Neuenburger Schau ohnedies

schlüssig erscheint: die

Stadt an den Rhein zu bringen,

wieder, muss man sagen. Denn

Distanz und Risse schufen erst

das Hochwasser von 1525, das

die mittelalterliche Reichsstadt

mit ihrem auf erhabenem Plateau

gelegenen und einst weithin

sichtbaren Münster zu

großen Teilen zerstörte, später

dann die Rheinbegradigung,

die der Ingenieur Johann Gottfried

Tulla ab 1817 im Auftrag

der Markgrafen vornahm und

die die Stadt noch weiter vom

Fluss entfernte. Ein schönes

und schlüssiges Thema, die so

entstandene Kluft wieder ein

Stück weit zu reparieren. Übrigens,

die seit Jahren andauernden

Erdarbeiten brachten

einiges Erstaunliche zum Vorschein:

eine historische Hafenanlage

am Altrhein, Reste

der Westwall-Bunker aus dem

Zweiten Weltkrieg.

Engagierte Ausschreibungen

Arbeiten von insgesamt 14

arrivierten Künstler:innen

werden auf dem Areal gezeigt.

Im Zentrum stand der Wettbewerb

„Kunsträume“ (34 beteiligte,

7 ausgewählte), den die

Stiftung der Sparkasse Markgräflerland

zur Förderung von

Kunst und Kultur auslobte, gemeinsam

mit dem Sparkassen-

Verband Baden-Württemberg

und der Oberrheinkonferenz.

Eine weitere Ausschreibung

betraf zwei bislang missliche

und hässliche Fußgänger- und

Fahrrad-Unterführungen unter

der Westtangente und der

A 5 – beides ebenfalls Störriegel

zwischen der Stadt und

‚ihrem‘ Fluss. Hinzu treten

eine Kooperation mit dem

Freiburger Morat-Institut für

Kunst und Kunstwissenschaft

– und zwei Bürgerprojekte.

Beim Gang zum höchsten

Punkt im Gelände strandet

man am Café mit dem vielsagenden

Namen „Panzerplatte“:

ein ebenfalls historischer

Ort. Dort hat die Breisacher

Arton Galerie (dahinter steht

die Firma Birkenmeier Stein

& Design in Niederrimsingen)

mehrere Steinguss- Skulpturen

der Berlinerin Elvira

Bach aufgebaut. Schrill-bunt,

wie es sich für die (nicht mehr

ganz) Junge Wilde gehört;

thematisch: Frauen, Badenixen

– also passend zum

Wasser. Auflagen und Entstehungsdaten

werden leider

nicht mitgeteilt.

Belchen-Symbolik

Doch nur wenige Meter unterhalb,

mit Blick schon aufs

Wasser, begegnet wirklich

Erhabenes: eine wunderbare

Installation der Basler Künstlerin

Barbara Schnetzler mit

dem Titel „Belchen-Dreieck“.

Der Begriff ist keltischen Ursprungs

und bedeutet Sonnen-

oder Himmelsstein.

Schnetzler hat die Belchen-

Berge – Ballon d’Alsace, den

Schwarzwälder Belchen und

die Belchenfluh im Jura – als

Symbole für das Dreiländereck

genommen und jeweils

einen originalen Felsblock

platziert, zweimal Granit und

den Kalk vom Jura. Sie stehen

im Dreieck und ruhen im Goldenen

Schnitt. Die Freiburger

Kunsthistorikerin Heike

Piehler, die den Wettbewerb

„Kunsträume“ kuratierte,

sagte in ihrer Eröffnungsrede

mit Begeisterung: „Für

uns steht dieses Werk auch

symbolisch für die – natürliche

– Zusammengehörigkeit

dreier Länder.“ Die Beiträge

zu „Kunsträume“ sind also

„Land Art“ im klassischen

Sinne.

Maier, Schön, von Rothen,

Bürger

Der Freiburger Herbert

Maier durfte an mehreren

Stellen der LGS großformatige

Banner, Reproduktionen

von Arbeiten aus den letzten

Jahren, zeigen. Erweiterungen

seiner „Visuellen Bibliothek“,

Barbara Schnetzler, Belchen-Dreieck

Bürgerprojekt „Stelenwald“

Foto: Flashar

die mehrfach schon zu sehen

waren. Stimmig wirkt hier

eine Präsentation im Gehölz

am Rheinarm: das Konterfei

eines Käfers.

Die Eisengüsse von Dietrich

Schön kommen auf dem mit

Split aus Carrara-Marmor gegründeten

Hof am Morat-Institut

deutlich besser zur Wirkung

als jetzt auf dem weniger

kontrastierenden Schotter im

schattigen kleinen Stadtpark

„Wuhrloch“, der der LGS angeschlossen

ist.

Überzeugend und wirklich

frisch gerieten die beiden

Tunnel-Gestaltungen in Acryl

der Schweizerin Léonie von

Rothen, wohnhaft in Sulzburg.

Besonders Grundwasser

ist hier das Thema, imaginäre

Tiere schwimmen im fantastischen

Blau der gedachten

Höhlen.

Von den beiden Bürgerprojekten,

partizipativ: so soll

es sein, sticht „Stelenwald“

hervor: von 60 Menschen mit

Acryl bemalte Holzplatten,

wie Totems in Reihe aufgestellt,

ganz poetisch den Wiesenrand

umspielend.

Das Fazit: In den Sommerferien

mag Neuenburg ein geeigneter

Kunst-Ausflug in der

Region sein.

Weitere Infos: www.neuenburg2022.de/gartenschau/

kunst

Martin Flashar

Elvira Bach,Steinguss-Nixe

Foto: Fabry-Flashar

Léonie von Rothen, Unterführung, Detail

Foto: Fabry-Flashar

Premiumhändler

Südbaden

Konviktstr. 21 - 23

79098 Freiburg

Tel. 0761 37536

www.culinara-freiburg.de

Foto: Fabry-Flashar

Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France


38 KULTUR JOKER Interview

und damit ist er für uns die Nummer

eins. Wir respektieren ihn

alle. Er ist in einem gewissen

Alter und hat eine gewisse Erfahrung.

Bob ist ein Maestro hinsichtlich

vieler Fähigkeiten, die

von einem Produzenten verlangt

werden, technisch, musikalisch

und sozial. Er ist nicht aufdringlich

und kommt immer erst dann

dazu, wenn wir die Songs so

gut wie geschrieben haben und

bereits an den Arrangements arbeiten.

Da es bei Deep Purple

keinen Boss gibt, verbringen wir

viel Zeit mit den Arrangements:

Lasst uns hier einen Abschnitt

ausprobieren, eine Tonart wechseln

oder in den Halbtakt gehen.

Da wir niemanden in der Band

verärgern wollen, probieren wir

immer alles aus.

Kultur Joker: Mit welchem Effekt?

Gillan: Bei den ersten drei Alben,

die wir mit Bob gemacht haben,

hat er uns wahrscheinlich drei

Monate im Studio oder in der

Schreibwerkstatt erspart. In dieser

Hinsicht ist er also sehr wertvoll.

Außerdem hat er einen großartigen

Sinn für Humor. Er sagt,

was er denkt, und das respektiere

ich. Roger begann in den Sechzigern

mit dem Songschreiben

und inspirierte mich. Wir haben

tagelang geschrieben. Unser Lied

„Apanesa“ zum Beispiel hatte 17

lange und langweilige Strophen.

Es war eine Schufterei. Ich sagte

zu Roger: „Ich dachte, es gefällt

dir“, und er meinte: „Und ich

dachte dasselbe von dir!“ Also

haben wir beschlossen, dass das

Ganze Unsinn ist und wir diese

Idee nicht weiterverfolgen

sollten. Und heute haben wir Bob,

der für uns sehr wertvoll geworden

ist.

Kultur Joker: Haben Sie das Album

augenzwinkernd „Turning

To Crime“ (kriminell werden)

genannt, weil das Covern lange

Zeit von der „Rockpolizei“ und

den Puristen als uncool angesehen

wurde?

Gillan: Ich würde nicht sagen,

dass das Covern früher als uncool

galt. Eine Sache, die wir in den ersten

Tagen gelernt haben, ist, Moden

um jeden Preis zu vermeiden.

Bloß keinem Trend folgen! Wenn

du heute hip bist, bist du morgen

out. Bleib also dir selbst treu und

tue, was sich natürlich anfühlt.

Du wirst dabei nicht immer mit

dem Massengeschmack übereinstimmen,

aber du musst tiefer in

deine musikalischen Werte und

Freundschaften eindringen.

Glover: Was in den 1970ern uncool

war, waren Live-Alben. Sie

galten als ein Billig-Ding, das

man machte, wenn man nichts anderes

zu bieten hatte. Wir hatten

damals eigentlich besseres zu tun

als ein Live-Album wie „Made In

Japan“ zu machen. Wir wurden ja

genug gebootlegt. Aber wir haben

unsere Meinung geändert und mit

„Made In Japan“ ein cooles Live-

Album produziert. Aber wir suchen

nie bewusst nach dem, was

cool ist.

Kultur Joker: Sie haben jetzt

auch Creams Klassiker „White

Room“ aufgenommen. Hat diese

legendäre Band Sie dazu gebracht,

später selber härtere

Rockmusik zu spielen?

Glover: In den frühen Sechzigern

gab es die Beatles und die Rolling

Stones. Als dann Cream und

Hendrix kamen, wurde die Musik

etwas lauter, schwerer und wilder.

Ein natürlicher Prozess, von dem

Led Zeppelin, Black Sabbath und

Deep Purple ein Teil waren und

keine Modeerscheinung. Wenn

man einmal lauter geworden ist,

ist es sehr schwierig, wieder leiser

zu werden. Das Equipment

wurde größer, lauter und aufregender.

Ich erinnere mich an das

Gefühl, als wir „Deep Purple in

Rock“ aufnahmen. Die Musiker

missbrauchten ihre Instrumente

und wollten mehr aus ihnen herausholen,

als für sie vorgesehen

war. Auch die Studios wurden

missbraucht, indem wir den Pegel

in den roten Bereich trieben. Das

war nicht gerade höflich.

Kultur Joker: Unter welchen Bedingungen

haben Sie in den frühen

Sechzigerjahren gearbeitet?

Gillan: Du sollst keine eigenen

Songs schreiben, du sollst nur

die B-Seiten machen – diese Art

von Einschränkungen gab es für

Bands in den frühen Sechzigern.

Die Kinks, die Beatles und die

Small Faces haben sie schließlich

durchbrochen. All diese kleinen

Dinge wurden nach und nach abgetragen

wie die Berliner Mauer,

bis wir irgendwann künstlerische

Freiheit hatten. Auch die Plattenfirmen

und das Musikbusiness

wurden missbraucht und die

Verlage ignoriert. Es war wie ein

Vulkan, der jahrelang brodelte.

Ein Song musste auf einmal 20

Minuten und 20 Sekunden lang

sein und so und so klingen. Damals

übernahmen die Künstler

die Leitung. Das Pendel schwingt

immer hin und her und ist jetzt

wieder da, wo alles begann.

Kultur Joker: Wie sah Ihr erster

Plattenvertrag aus?

Gillan: Bei unserem ersten Plattenvertrag

mit Pye International

hatten wir sechs Leute in der

Band und unseren Manager zur

Unterstützung. Die Tantiemen

betrugen 0,75 Prozent der Nettoeinnahmen,

was bedeutet, dass

wir so gut wie kein Geld verdienten.

Der Vertrag war nur eine

Geste. Aber dann änderte sich die

Situation, und die Autoren in den

Gruppen wurden anerkannt, und

die cleveren Manager begannen,

sich zu engagieren. Diese Entwicklung

wurde nicht künstlich

von den Produzenten, dem Label,

den Studios oder den Radiostationen

ausgelöst, sondern von

der kreativen Quelle innerhalb

der Bands. Nach und nach verbesserten

sich die Verträge, die

Radiosender spielten eine andere

Art von Musik und die Kreativen

erhielten mehr Geld. Ein Schneeball

kam ins Rollen und veränderte

das Business für ein paar

Jahrzehnte.

Kultur Joker: Welche Rolle spielten

die Medien bei dieser Entwicklung?

Gillan: Die Piratensender begannen,

Musik zu spielen, die die

BBC und Radio Luxemburg nie

anfassen würden. Wir hörten sie

nachts heimlich unterm Kissen.

Das Radio wurde sehr wichtig

für diesen neuen Sound. Plötzlich

hatten Bands wie wir eine

internationale Verbindung und

unsere Musik wurde in Japan und

Amerika gespielt. Unsere Musik

war während der Sowjetunion

verboten.

Kultur Joker: Wurden Deep Purple

in der Sowjetunion trotzdem

gehört?

Gillan: Sie hatten dort einen Musikclub.

Wollte man eine Deep

Purple-Platte hören, musste man

sie erst aus einem abgesperrten

Schrank herausholen, um sie dann

in der Klasse in Anwesenheit des

Lehrers abzuspielen. Die Schüler

durften die Musik analysieren

und sich Notizen machen, aber

es war ihnen verboten, sie zu genießen.

Ich habe persönlich zwei

Menschen in Ostdeutschland kennengelernt,

die zwei Jahre lang im

Gefängnis saßen, weil sie damals

eine Deep Purple-Platte besaßen.

Das war die Revolution, die im

Untergrund stattgefunden hat,

und wir waren ein Teil von ihr.

Das ging so lange, bis die Rockmusik

keinen Stachel mehr hatte

und an ihre Stelle etwas Neues

trat.

Glover: Die Fünfziger waren

schwarz-weiß und die Sechziger

wurden zu Technicolor.

Kultur Joker: Die Sixties waren

das Jahrzehnt von Bob Dylan.

Wie fühlt es sich an, sein „Watching

The River Flow“ zu singen?

Glover: Ich bin ein großer Fan

von ihm. Das Album „The Freewheelin’

Bob Dylan” hörte ich

das erste Mal mit 18. Es hat mein

Leben verändert. Die Sechziger

waren eine Erschütterung. Dylan

war nicht auf der Suche nach

Ruhm und Erfolg. Er schrieb einfach,

worauf er Lust hatte, großartiges

Zeug. Ich glaube nicht, dass

er wirklich darauf vorbereitet

war, so behandelt zu werden, wie

er es dann wurde. Als er schließlich

anfing, elektrische Gitarre zu

spielen, fanden viele, man sollte

ihm das verbieten.

Kultur Joker: Kulturkritiker behaupten,

dass seit den Achtzigern

in der Pop- und Rockmusik nichts

Neues mehr entstehe. Wie sehen

Sie das?

Gillan: Musiker denken eigentlich

nicht so. Man hat seine Einflüsse

und findet dann nach vielen

Jahren des Übens und der Zusammenarbeit

mit anderen seine

eigene Stimme. Ich betrachte das

nicht auf diese Weise.

Glover: Nichts ist original, alles

kommt von etwas anderem. Was

auch immer man sich ausdenkt,

irgendjemand hat es schon einmal

gemacht. Ich würde nicht sagen,

dass die Entwicklung der Popmusik

in den Achtzigerjahren aufgehört

hat, das ist lächerlich und

macht überhaupt keinen Sinn. Sie

ist immer noch im Gange.

Kultur Joker: Vielen Dank für

das Gespräch!

Am 24. Juli ist Deep Purple

auf dem STIMMEN-Festival in

Lörrach zu sehen.


MIXTApe KULTUR JOKER 39

Unterstützer*innen der Seite

Politik und Style

Ein Interview mit Hengameh Yaghoobifarah, Autor*in und Journalist*in

Mit dem Buch „Ministerium

der Träume“ hat Hengameh

Yaghoobifarah einen

Bestseller gelandet. Bekannt

oder vielmehr berüchtigt

war Hengameh schon vorher,

denn Hengamehs Kolumnen

für die taz haben schon die

eine oder andere Kontroverse

ausgelöst. Am 2. Juli hätte

Hengameh im Rahmen des

Literaturfestivals „Aller Anfang

ist Yeah“ in Freiburg

gelesen. Leider entfällt der

Auftritt – dafür hat Fabian

Lutz mit Hengameh ein Interview

geführt – und über

Crocs, Gender-Outlaws und

den Aldi-Style gesprochen.

Kultur Joker: Du hast in Freiburg

Medienkulturwissenschaft

und Skandinavistik studiert.

Welche drei Dinge sind dir von

der Stadt im Kopf geblieben?

Hengameh Yaghoobifarah:

Ich erinnere mich an sehr viel

Sonne, fragwürdige Mode und

gute Fahrradwege.

Kultur Joker: Ich habe dein

Portrait in der „Vogue“ gelesen.

Dort bezeichnest du dich

als „Gender-Outlaw“. Was

heißt das?

Hengameh Yaghoobifarah:

Den Begriff hat Kate Bornstein

geprägt. Damit bezeichnet sie

Menschen, die aus der Zweigeschlechtlichkeit

herausfallen

und sich nicht mit hegemonialen

Genderrollen identifizieren.

Kultur Joker: „Outlaw“ klingt

noch dazu verbrecherisch und

ein bisschen nach Knalleffekt.

Hengameh Yaghoobifarah:

„Gender-Outlaws“ erleiden wie

Verbrecher Sanktionen, wenn

sie mit den Normen brechen.

Ich bin aber nicht nonbinär, weil

ich provozieren oder edgy sein

will, sondern weil ich mich weder

als männlich noch als weiblich

identifiziere.

Kultur Joker: Deine taz-Kolumne

heißt „Habibitus“, wo

du Fashion und Haltung zum

System forderst. Wie geht das

zusammen? Fashion klingt für

mich nach Kommerz, Haltung

zum System nicht.

Hengameh Yaghoobifarah

Hengameh Yaghoobifarah:

Fashion ist für mich nicht das,

was ich kaufe oder das, was

trendet. Kleidung und Ästhetik

sind für mich eine Möglichkeit

des Ausdrucks. Und Ausdruck

kann immer auch politisch

sein. Ich will nicht sagen, dass

diese oder jene Art von Mode

politisch ist oder nicht, sondern

fragen, welche Art von

Ästhetik eine bestimmte Haltung

transportiert. Das ist ein

kulturwissenschaftlicher Blick

Foto: Tarek Mohamed Mawad

auf Mode. Es geht darum, sich

Trends wie Uggs oder Crocs

anzuschauen und zu überlegen,

was da noch drin steckt und für

was das steht.

Kultur Joker: Mit Fashion

oder der Selbstbezeichnung

als „Gender-Outlaw“ willst du

nicht provozieren – viele Leute

fühlen sich trotzdem provoziert.

Kommst du mit dieser Diskrepanz

klar?

Hengameh Yaghoobifarah:

Ich kann nicht kontrollieren,

wie mich Leute wahrnehmen.

Das ist dann deren Ding. Nachvollziehen

kann ich das nicht

immer. Ich bin eben jemand,

der Dinge sagt, die andere Leute

eher aufregen. Auch, weil ich

Sachen nicht durch die Blume

ausdrücke, sondern sehr direkt

und ehrlich bin. Ich finde

nicht, dass man andere vor der

Wahrheit beschützen muss oder

Missstände nur euphemistisch

ansprechen soll, damit sich niemand

vor den Kopf gestoßen

fühlt.

Kultur Joker: Im Namen der

Kolumne verbindest du den

arabischen Begriff „Habibi“

(„mein Liebling“) mit dem deutschen

Begriff „Habitus“. Ist dir

die Vermengung verschiedener

Sprachen wichtig?

Hengameh Yaghoobifarah:

Was heißt wichtig? So rede ich

eben, das ist mein Vibe. Den

Titel „Habibitus“ hat mir Fatma

Aydemir (Anm.: Schriftstellerin

und Journalistin)vorgeschlagen,

die Mischung fand ich

richtig nice. Einerseits steckt

da Lifestyle, andererseits Soziologie

drin.

Kultur Joker: Themen, die bei

dir zusammenkommen.

Hengameh Yaghoobifarah:

Ich interessiere mich für Popkultur,

aber auch für Gesellschaft

und Politik. Das zu

trennen finde ich ziemlich realitätsfern.

Alle Menschen haben

doch irgendein Interesse an Politik,

genauso an Lifestyle. Ich

finde es schade, dass Dinge,

die Spaß machen, wie Mode

oder Pop, gleich als apolitisch

oder als kommerziell gelten. Es

geht ja nicht immer darum, sich

kapitalistisch an Trends zu beteiligen,

sondern um Spaß, auch

um Spaß an der Politik.

Kultur Joker: Apropos Mode:

Auf deinem Fashion-Blog

„Queer Vanity“ präsentierst du

die Aldi-Aesthetics. Wie gehen

Aldi und Ästhetik zusammen?

Hengameh Yaghoobifarah:

Das war ziemlich random. Ich

hatte einen blauschwarzweißen

Pulli, also irgendwie im Aldi-

Nord-Look. Zufällig war dann

auch ein Aldi im Hintergrund,

dann habe ich das eben kombiniert.

Manches, was ich mache,

passiert auf einem Shitposting-

Level. Da lege ich nicht alles

auf die Goldwaage, sondern

mache die Sachen spontan.

Kultur Joker: Im Mittelpunkt

von „Ministerium der Träume“

steht die Beziehung zweier Geschwister.

Eine ist tot, die andere

versucht, eine Verbindung

zu der Toten aufzubauen, auch

über die gemeinsame Herkunft,

die Migration nach Deutschland.

Ist eine gemeinsame Herkunft,

eine gemeinsame Familiengeschichte

etwas, das vor

Hass schützen kann?

Hengameh Yaghoobifarah:

Ich denke nicht, dass eine Herkunftsfamilie

unbedingt Schutz

bietet. Viele queere Menschen

zum Beispiel müssen sich gerade

vor ihrer Herkunftsfamilie

schützen. Mir geht es eher um

Wahlfamilien, eine Gemeinschaft,

die nicht unbedingt nach

der Logik der Heterokleinfamilie

geht. Ich finde es wichtig,

sich ein Leben mit Handlungsmacht,

Selbstbestimmtheit und

Freude zu schaffen.

Kultur Joker: Klassische Abschlussfrage:

Was kommt als

nächstes? Ich habe auf Instagram

von einer Verfilmung deines

Romans gelesen. Stimmt

das? Magst du etwas darüber

verraten?

Hengameh Yaghoobifarah:

Wahrscheinlich wird sogar

eine Serie daraus. Bis die Serie

oder Verfilmung erscheint

wird es aber wohl noch dauern.

Die beiden Produktionsfirmen

Jünglinge und Komplizen Film

arbeiten aber daran.

Kultur Joker: Liebe Hengameh,

wir sind gespannt auf deine

zukünftigen Projekte! Herzlichen

Dank für das Gespräch.

Hengameh Yaghoobifarah:

„Ministerium der Träume“,

Aufbau Verlag 2021.

Eintritt frei Eintritt EUR 18.-

SOMMER-

PROGRAMM `22

SO | 03. juli | 11-16:30 uHR

tRüffEltAG

regionaler trüffelverKaUf

& verKostUng

umfangreiches begleitprogramm

rund um den trüffel

dO | 14. juli | 19:30 uHR

jess jochimsen

„abschlussball“

lesunG, kabarett, sonGs

SA | 23. juli | 16:30 uHR

familienproGramm

Geschichten

am bach

andREas RatkE liest aus

“das Grosse buch von frosch

und kröte“

mit picknick am bach

fR | 05. AuG | 19:00 uHR

mit martina meuth,

bernd neuner-duttenhofer

und Wolfgang abel

„HUNGRIG AUF DEN

SCHWARZWALD“

Unsere ÖffnUngszeiten:

Di-sa 9:30-18:30 Uhr | so 11:30-18:30

79199 Kirchzarten-BUrg | hÖllentalstrasse 96

tel. 07661-9880921 | www.BUchlaDen-rainhof.De


40 KULTUR JOKER Kultour

Prunk, Pracht und Schokolade

Im Rahmen des Themenjahrs wird im Barockschloss Mannheim der

Siegeszug der Schokolade nachgezeichnet

Die Kakaopflanze Theobroma

Cacao (Illustration 1787)

Foto: Gemeinfrei

Frühe Fans der

Schokolade: Carl

Theodor und Elisabeth

Auguste

Foto: Steffen Hauswirth

und Arnim Weischer

Der Kakao fügte sich in die prunkvolle Tafelkultur im Schloss Mannheim

Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg / Dirk Altenkirch

außergewöhnlich

Donnerstag, 7. Juli 2022 · 19 Uhr

Romanzen – Clara & Robert Schumann

Tobias Koch, Fortepiano

Samstag, 23. Juli 2022 · 16 Uhr u. 19.30 Uhr

Mit Flöten und Geigen

Mitglieder des

Freiburger Barockorchesters

Quartette und Sonaten von

W.A. Mozart und Ferdinand Ries

Bei schönem Wetter teilweise im Schlosspark

Schloss

Konzerte

Bad

Krozingen

Musik auf historischen Instrumenten

www.schlosskonzerte-badkrozingen.de

Am Schlosspark 7 · 79189 Bad Krozingen

Tel.: 07633 / 3700 oder 407-164

Der 7. Juli gilt als „Tag der Zucker durch die Europäer ließ

Schokolade“, denn am 7. Juli die Schokolade vollends zum

1550 soll die Schokolade das Luxusgut werden, das sich nur

erste Mal nach Europa gekommen

sein. An den Höfen des Ba-

konnte.

die reiche Oberschicht leisten

rock wurde sie in flüssiger Form Der Konsum der Schokolade

schnell zum Modegetränk. Eigene

Sitten, aber auch besonderes genössische Berichte überliefern

wurde regelrecht zelebriert. Zeit-

Geschirr sollten einen stilvollen das Spektakel. Bei Zubereitung

Konsum garantieren. Auch das und Ausschank der Schokolade

kamen mehrere Bedienstete

Mannheimer Kurfürstenpaar

Elisabeth Auguste und Carl zum Einsatz. Getrunken wurde

Theodor verband die Liebe zur die kostbare Flüssigkeit aus einer

Schokolade.

speziellen Tasse, der sogenannten

Trembleuse. Ihre Untertasse

Zu sehen und erleben ist im

Schloss der Siegeszug der Schokolade,

die 1544 von den Maring

aus Porzellan Halt. Auch

bietet durch einen hohen Standyas

an die spanischen Eroberer die Schokoladenkanne hatte

gegeben wurde. Aus den öligen eine ganze eigene Form, an der

Kakaobohnen stellten die Ureinwohner

Südamerikas ein sammlungen erkennt. Typisch

man sie heute noch in Porzellan-

nahrhaftes Getränk her, in das ist das Loch im Deckel, eine

sie zusätzlich Mais, Pfeffer oder Aussparung für den Quirl, mit

Honig mischten. Die Zugabe von dem man die Schokolade schau-

bewegend

mig rührte. Schokolade, Tee und

Kaffee wurden ab 1700 zu absoluten

Modegetränken, wodurch

eine ganz neue Genusskultur

entstand.

Im Barock sagte man dem

Kakao eine medizinische Wirkung

nach. Der niederländische

Arzt Cornelius Dekker verteidigte

im 17. Jahrhundert das

neue Modegetränk Schokolade

gegen Vorurteile: Die Schokolade

„thut dem magen gut, […]

absonderlich wenn man nicht

zuviel Zucker dazu thut“. Anfangs

kannte man nur die warme

Trinkschokolade. Die ersten

Schokoladentafeln wurden erst

im Jahr 1847 erfunden. Ab diesem

Zeitpunkt war es möglich,

Schokolade in größeren Mengen

zu produzieren. Dieses Ereignis

läutete den Siegeszug des süßen

Genussmittels durch alle Gesellschaftsschichten

Europas ein.

Kakao wird heute in Mittel- und

Südamerika, aber auch in Äquatorialafrika

und Südostasien

angebaut. Weltweit werden jährlich

bis zu 4,8 Millionen Tonnen

Kakao produziert. Der zu der

Familie der Malvengewächse

gehörende Kakaobaum wächst

ursprünglich in den tropischen

Regenwäldern Mittel- und Südamerikas.

Mit dem Themenjahr „Exotik.

Faszination und Fantasie“ erkunden

die Staatlichen Schlösser

und Gärten Baden-Württemberg

in diesem Jahr auch die

Wege von duftenden Gewürzen,

kostbar gearbeitetem Kunsthandwerk

und außergewöhnlichen

Pflanzen nach Europa.

Bis 10%

sparen!

Die Sucht und Sehnsucht nach

Exotik bereicherte die höfische

Inszenierung um viele Glanzpunkte.

Aber auch die Kehrseite

der Medaille wird beleuchtet:

Die europäische Neugier und

Besitzgier, der Wissens- und

Expansionsdrang führten überall

auf der Welt zu Gewalt und Ausbeutung

von Mensch und Natur.

Die Spuren dieses Phänomens

entdeckt man überall in den Monumenten

des Landes: in Schloss

Mannheim etwa in den reichen

Sammlungen von kostbarem

Porzellan der Zeit oder auch in

den Motiven der Wandteppiche,

der sogenannten Neu-Indien-

Serie. Die Geschichte der Schokolade

bleibt eine wechselvolle.

Öffnungszeiten des Barockschloss

Mannheim: Do‒So, Feiertags

10‒17 Uhr; 17./18. Juli:

10–16 Uhr. Weitere Infos: www.

schloesser-und-gaerten.de

FH Shoji-Sommer

vom 22.6.22 bis 22.8.22

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0761 - 54 531, info@freie-holzwerkstatt.de


nachhaltig KULTUR JOKER 41

Feier-Abend! Die letzten 3 AKW werden abgeschaltet

Wenn Politik und Medien Nebelkerzen werfen, wenn Ahnungslosigkeit nur vorgetäuscht wird, lohnt ein Blick hinter die Kulissen.

Als Stromkonzernchef muss

man doch verzweifeln, ständig

werden die Geschäftsmodelle

infrage gestellt, bei denen die

lästigen, kleinteiligen Bürger-

Projekte außen vor bleiben und

nur einige wenige viel Geld verdienen

können. Zentralistische

Großkraftwerke, also Kohle,

Atom und Gas-Infrastruktur, die

einem nicht von Bürgerinitiativen

streitig gemacht werden. So

hockt man als Spinne im Netz,

akkumuliert Geld und Macht, um

mit Geld und Macht wiederum die

Bedingungen zu kontrollieren, die

mehr Geld in die eigenen Kassen

spülen und weitere Marktmacht

sichern. Der Atomausstiegsbeschluss

im Fukushima-Jahr 2011

war schon ein harter Schlag für

alle, die in diesen Strukturen

denken. Er wurde mit holperigen

Ausstiegs-Stufen so konstruiert,

dass in den letzten beiden

Abschaltjahren, 2021 und 2022,

steile Klippen Ausstiegsprobleme

vorprogrammieren. Und es wurde

auf dem Weg zum Ausstiegsjahr

2022 mithilfe der Verbündeten in

Politik und Behörden der Ausbau

der Erneuerbaren nach Strich und

Faden behindert, um nun lauthals

die Versorgungsprobleme zu

bejammern. Mit einer schwarzgelben

Regierung hätte man den

Rollback organisieren können,

wie damals, vor Fukushima, aber

es ist im September 2021 bekanntlich

anders gekommen.

Nachdem dann auch noch ein

Kohleausstiegspfad beschlossen

wurde – übrigens ebenso holprig

konstruiert und mit den gleichen

Fallhöhen am Ende der Stufen,

wie beim Atomausstieg – blieb

als zentralistisches Geschäftsmodell

nur noch das Erdgas. Der

breiten Öffentlichkeit blieben die

Vorbereitungen für eine Erdgas-

PR-Offensive verborgen, doch

in diesen Kontext gehört sowohl

Peter Altmaiers Kapriole, sich

als „Sexy-Erdgas-Botschafter“

zu inszenieren – in seiner Eigenschaft

als Wirtschaftsminister

– als auch die Strompreis-alarmistischen

Presse-Offensiven

im Herbst 2019. Man wollte es

mal wieder den Erneuerbaren in

die Schuhe schieben. Dumm für

die Gas-Lobby, dass zeitgleich

und auf der Grundlage derselben

Daten (!) die Strompreisstudie

der Uni Nürnberg/Erlangen belegte,

dass die Erneuerbaren den

Verbraucher:innen Milliardenbeträge

erspart haben. Ohne Solarund

Wind-Strom wäre man auf

– schon damals teure – Gaskraftwerke

angewiesen gewesen, das

hätte die Strompreise tatsächlich

getrieben.

Nun also jammern nur noch

einige dienstbeflissene Atom-

Lautsprecher wie Merz, Lindner,

Söder oder Kretschmer, während

die drei Betreiber der letzten

drei AKW den Ausstieg zum

31.12.2022 im Detail durchgeplant

haben.

Brennstäbe können nicht einfach

irgendwo gekauft werden

Der RWE-Chef Markus Krebber

wundert sich über die „rückwärtsgewandte

Debatte“ und „vor

allem über den Zeitpunkt“, es sei

zu spät. Die Personalplanung ist

auf den Abschalttag zugeschnitten,

den Brennstoff kann man

nicht bei Aldi kaufen, die Brennelemente

werden speziell für das

AKW konfektioniert und auch

eine Abkehr von russischen Lieferanten

innerhalb der Lieferkette

vom Uran bis zum Brennelement

ist mit Genehmigungsaufwand

verbunden. Eons Atomtochter

PreussenElektra bekannte noch

im März, sich in russische Abhängigkeiten

begeben zu haben. Das

2007 vom Ex-Geheimdienstler

Putin gegründete, staatliche Konzern-Konglomerat

Rosatom verfolgt

genau diesen Zweck, nämlich

sich wie eine Krake in der

internationalen Atomwirtschaft

auszubreiten und so sensible Abhängigkeiten

zu organisieren. Die

360 Rosatom-Firmen decken die

gesamte Palette vom Uran-Bergbau

über Kernbrennstoff-Produktion,

Forschung, AKW-Bau

und Betrieb, Atomwaffen und

Atomantriebe für U-Boote und

andere Kriegsschiffe ab. Kein

Wunder also, dass auch russische

Atom-Lobbyisten in Brüssel die

Strippen für ein grünes EU-Label

für Atomkraft ziehen. Wer begriffen

hat, wie Moskau Europa

am nuklearen Gängelband hält,

möchte die Laufzeit-Prediger

einfach nur schütteln, egal ob ihre

Ahnungslosigkeit echt oder nur

vorgetäuscht ist. Die strategische

Ahnungslosigkeit all der Landesfürsten

und Partei-Kaiser soll

darüber hinwegtäuschen, dass

sie nackt sind und gerne davon

ablenken möchten, dass sie keinerlei

Lösungsvorschläge parat

haben, für all die Krisen, in die

sie uns hineinmanövriert haben.

Das Atomgesetz wird nicht

geändert

Der Kraftwerksleiter vom

bayrischen AKW Isar2 drängte

jüngst mit Vorschlägen in die

Medien, wie man den Ausstieg

in Bayern doch noch rückgängig

machen könne. Man müsste

halt das Atomgesetz ändern

und alles über den Haufen werfen

– natürlich auf Kosten der

Steuerzahler:innen. Ende Juni

meldete sich dann sein Chef,

der Eon-Vorstandsvorsitzende

Leonard Birnbaum zu Wort. In

einem Brief an die Belegschaft

der Atomkraft-Tochter PreussenElektra

stellte er klar, dass

die Entscheidung der Bundesregierung

respektiert wird. „Ich

kann mir vorstellen, dass sich der

eine oder andere von Ihnen Hoffnungen

gemacht hatte, dass es

für die Kernenergie für eine Zeit

lang als Übergangslösung doch

noch etwas weitergeht“, aber das

AKW Isar 2 geht im Dezember

vom Netz.

Die Atomtraumtänzer werden

also noch eine Weile strampeln,

um mediale Aufmerksamkeit

buhlen, das tote Atompferd durch

die Manege zerren, bis wirklich

der letzte Depp begriffen hat, dass

unter den gegebenen Vorzeichen

keine Änderung des Atomgesetzes

ihren Traum von der ewigen

Laufzeit erfüllen wird. Nicht

nur das bayrische AKW Isar 2,

auch die AKW von RWE in Lingen

(Niedersachsen) und EnBW

in Neckarwestheim (BW) werden

am 31.12.2022 abgeschaltet, wie

die beiden Konzerne mehrfach

bestätigten. Beide haben jüngst

wieder mit Lecks für schlechte

Presse gesorgt.

Atomausstieg by design oder

by desaster?

Schon jetzt zeichnet sich im

Die Abbildung zeigt, dass die Fehler im Atomausstiegs-Fahrplan

vorsätzlich eingebaut wurden, um die Basis für Laufzeitverlängerungen

zu schaffen. Bemerkenswerter Weise ist der

Kohleausstiegs-Pfad exakt so unstetig geplant, mit großen Klippen

am dicken Ende.

Abb.: Eva Stegen

Atom-Nachbarland Frankreich

ein Debakel für den kommenden

Winter ab, das bestätigen

wird, wie richtig es ist, sich mit

Erneuerbaren unabhängig von

fossil-nuklearen Brennstoffen

zu machen. Der jahrelange, kreative,

facettenreiche, beharrliche

Widerstand gegen die Atomkraft

zahlt sich aus. Jeder und jede, die

ihren Teil dazu beigetragen hat,

soll bei einer Ausstiegsradtour

mit anschließendem Abschaltfest

gewürdigt werden. Es war nicht

die Heldentat eines einzelnen,

sondern das erfrischend chaotische

Zusammenspiel aller, die

irgendwo einen Hebel in die richtige

Richtung geschoben haben.

Wer die ausgestrahlt.de-Radtour

vom 13. August bis zum 3.

September, von Kahl/Main nach

Freiburg, entlang der neuralgischen

Punkte des atomaren

Südens in und um Deutschland

ganz oder stückchenweise begleiten

möchte, findet das Programm

unter https://www.ausgestrahlt.

de/aktiv-werden/anti-atom-radtour-2022/anti-atom-radtoursued.

Auf der letzten Etappe, von

der Wiege des Atom-Protestes in

Wyhl nach Freiburg, freuen sich

die Radler:innen auf der 35 km

langen Strecke auf freundliche

Begleiterscheinungen auf Rädern.

Sie alle werden in Freiburg

ab 14 Uhr auf dem Platz der alten

Synagoge zu einem familienfreundlichen

Anti-Atom-Fest, mit

Musik, Kultur, Getränken und

Snacks empfangen.

Ab 18 Uhr wird in der Fabrik

an der Habsburgerstraße weiter

gefeiert. Bei Abendessen und Getränken

gibt es im Hof ein kleines

Kulturprogramm, im Vorderheus

spielen Bands, die Fahrradwerkstatt

wird zur Disko und im Kinoraum

werden Kur z filme ge zeig t.

Eva Stegen

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42 KULTUR JOKER Nachhaltig

Austausch mit Landwirt Hees

Fotos: Marc Doradzillo

Regional, ökologisch und fair produziert

Das AgriKultur Festival Freiburg 2022

Vom 22.-24. Juli 2022 wird

Freiburg im Eschholzpark und

der angrenzenden Edith-Stein-

Schule zum 10. Mal Schauplatz

des AgriKultur Festivals

sein, dass alle Interessierten

für 3 Tage einlädz, um sich zu

informieren, auszutauschen,

zu vernetzen und gemeinsam

zu feiern. Das inhaltliche Programm

wird eingerahmt durch

Konzerte, Theater, Mitmachaktionen

(z.B. Schnippeldisko),

Workshops zum Selbermachen

(z.B. Planzenfarbe herstellen),

Filme, Kinderprogramm, kulinarische

Genüsse aus der

HÖFE-FESTIVAL

CIRCUSTHEATER

Region und – wie immer am

Samstag – der AgriKulturmarkt

mit Ständen von Inititiven

und Bauern. AgriKultur

– der Name ist Programm: Wir

brauchen wieder mehr Kultur

in der Landwirtschaft und

Ernährung! Landwirtschaft

prägt seit 10.000 Jahren unsere

Landschaften und Kulturen,

doch wird heutzutage immer

mehr auf die Rolle des Rohstofflieferanten

reduziert, bei

denen industrielle Prozesse

billige Preise und eine große

Verfügbarkeit von Waren ermöglichen.

Das geht jedoch

BAUERNMARKT

einher mit großen Nebenwirkungen

auf unsere Umwelt,

die Versorgungsstrukturen,

den ländlichen Raum und setzt

nicht zuletzt die Bäuerinnen

und Bauern unter Druck, die

in unserem entkoppelten Ernährungssystem

im globalen

Wettbewerb stehen. So kann

es nicht weitergehen. Wir verlieren

Vielfalt auf dem Acker

und dem Teller, das Verhältnis

von Energieeinsatz und Energiegewinnung

beim Essen

stimmt nicht, wir schmeißen

zu viele Lebensmittel weg, ruinieren

unsere Böden, verlieren

Die Kuh im Glück?

9. digitaler Bauwerk Talk lädt zum Gespräch über das Verbot der Anbindehaltung ein

Im Schwarzwald gibt es viele

Kühe – und ja, hier gibt es auch

viele grüne Wiesen, häufig in

Hanglage. Dazu zahlreiche

landwirtschaftliche Kleinstbetriebe,

die ihrem Gewerbe

in teils denkmalgeschützten

Schwarzwaldhöfen nachgehen.

In den kalten Wintermonaten

stehen die Kühe angebunden in

Reih und Glied, um die Arbeitsprozesse

der Landwirt*innen zu

erleichtern. Dafür verbringen

sie die meiste Zeit im Sommer

draußen auf den Weiden im

Schwarzwald oder werden über

Nacht und zum Melken zurück

in den Stall getrieben. Doch auf

vielen Höfen stehen die Kühe

das ganze Jahr über angebunden

im Stall, manche davon, ohne je

eine Wiese gesehen zu haben.

Auf den wachsenden Druck

der Verbraucher*innen und

Vermarkter*innen hin wurde der

Beschluss gefasst, die Anbindehaltung

bis 2030 ganz zu verbieten

und stattdessen die (häufig

vollautomatisierte) Laufstallhaltung

vorzuschreiben. Doch geht

es den Kühen dann automatisch

besser? Welche Interessen stehen

wirklich hinter dem kompletten

Verbot der Anbindehaltung? Und

welche Folgen hätte das für die

alten Schwarzwaldhöfe und die

zu viele Landwirt*innen und

haben eine zunehmende Konzentration

in der Agrar- und

Ernährungswirtschaft. Globale

Wertschöpfungsketten machen

uns abhängig. Es wird immer

weniger gekocht, stattdessen

befriedigt Fast Food und Convenience

Food zwar unseren

Appetit auf Zucker, Fett und

Salz aber macht uns immer

ungesünder.

Der AgriKultur e.V. setzt

sich deswegen für einen Wandel

in unserer Produktionsund

Ernährungskultur ein: hin

zu regional, ökologisch, klimafreundlich,

fair und handwerklich

produzierten Produkten.

Lasst uns das Band von Stadt

und Land wieder knüpfen,

lasst uns die Strukturen für

eine stärker regionale Versorgung

wieder aufbauen. Wir

wollen Essen, das gesund und

fair produziert ist und wertgeschätzt

und zelebriert wird!

Eintritt frei, Spenden sind

herzlich willkommen. Weitere

Infos: www.agrikulturfestival.

de.

regionale Landwirtschaft? Bei

dem digitalen Bauwerk Talk-9

„Kuh im Glück? Verbot der Anbindehaltung

und die Folgen für

den Schwarzwald“ am 19. Juli,

18.30-20.15 Uhr laden Herbert

Pohlmann (Stallbauberater, Emmendingen),

Christian Lehmann

und Mathias Brugger (Landwirt)

zum Gespräch ein.

Anmeldung unter: info@bauwerk-schwarzwald.de

7.–10. Juli

Thaddäushof

Kirchzarten

14.–17. Juli

Seebodenhof

Efringen-Kirchen

21.–24. Juli

Breghof

Bräunlingen

Mehr Infos und Circus-Tickets unter:

www.hö-fe.de

© Badische Bauern Zeitung | Herbert Pohlmann


nachhaltig KULTUR JOKER 43

Ein Zirkuszelt auf dem Bauernhof

Zur Eröffnung des Portals Marktplatz LandKultur gastiert der Scenic Circus auf drei Höfen in Südbaden

Popcornduft, Live-Musik,

Varieté, … Anlässlich der offiziellen

Eröffnung von Marktplatz

LandKultur wird auf drei

Bauernhöfen vom 7.-24. Juli

nacheinander das Zirkuszelt

des Scenic Circus aufgebaut,

jeweils Samstag und Sonntag

umringt von einem Bauernmarkt,

der die Erzeugnisse

aus eigener Produktion der

umliegenden Höfe anbietet.

Das Berliner Ensemble wird

die Produktion „Aufleuchten.

Manchmal sind deine Träume

nur eine Entscheidung entfernt“

zeigen. In einer Kre-

ation der Regisseurin Sara

Spennemann verbinden sechs

Künstler*innen die Elemente

Akrobatik, Schauspielerei und

Live-Musik zu einem Live-

Erlebnis der besonderen Art.

Es wird die Geschichte von

Paula erzählt, die ein bürgerliches,

abgesichertes Leben

führt. Als der Circus ihres Vaters

– inmitten von Krieg und

Wirtschaftskrise – vor dem

Untergang steht, fasst sie einen

Entschluss. Paula verlässt

ihr altes Leben und führt den

Circus gegen alle Widerstände

zu neuem Erfolg. Das Zircuszelt

wird zum Schauplatz

einer Geschichte von Mut und

Hoffnung, die auf der wahren

Lebensgeschichte der Zirkusdirektorin

Paula Busch beruht,

die als Grande Dame des Zirkus

der 1920er-Jahre galt.

Termine: Thaddäushof,

Kirchzarten: 7.-10. Juli. Seebodenhof,

Efringen-Kirchen:

14.-17. Juli. Breghof, Bräunlingen:

21.-24. Juli. Tickets: www.

scenic-circus.de

Marktplatz LandKultur

Seit dem 14. Mai präsentiert

die Online-Plattform Markt-

Der Gründer Christoph Wasser

© Christoph Duepper

Das Zirkuszelt des Scenic Circus

© Daniel Burow

platz LandKultur Höfe und

bäuerliches Leben in der Region

Südbaden auf einzigartige

Weise. Mit praktischer Suchfunktion

und einmaliger Bebilderung

können Interessierte

unter anderem die nächstgelegenen

Hofläden, Bauernmärkte

oder Straußen inkl. Öffnungszeiten

finden.

So möchte der Marktplatz

LandKultur eine Brücke zwischen

bäuerlichem Leben und

Arbeiten in Südbaden einerseits

und Verbraucher*innen

andererseits schlagen. Das Einzugsgebiet

ist groß wie divers

– von der Baar über die Feldberggipfel

bis in die Rheinebene,

von der Schweizer Grenze

im Süden bis in die Ortenau im

Norden. Es umfasst berühmte

Weinbaugebiete sowie steile

Weidegründe, auf denen mit

den Hinterwälder-Rindern

auch Tiere grasen, die sonst

nirgends auf der Welt vorkommen.

Christoph Wasser, Landwirtschaftsmeister

aus Buchenbach

und Gründer von Marktplatz

LandKultur, ist sich sicher:

Die für die Region und ihre

Menschen so essenziellen Höfe

haben noch viel mehr zu bieten

als bislang bekannt. Deshalb

ermöglicht er Landwirt*innen

Mitglied bei Marktplatz Land-

Kultur zu werden. „Es ist ein

auf Mitgliedschaften beruhendes

und ein von Mitgliedern

finanziertes Geschäftsmodell,

denn wir wollen nicht

über die Landwirtschaft,

sondern immer aus der Landwirtschaft

heraus berichten“,

erklärt Christoph Wasser.

Weitere Infos und Anmeldung:

www.marktplatz-landkultur.de

Agroforst - Den Wald aufs Feld holen

Ein Online-Stammtisch zu einem innovativen wie nachhaltigen

Landwirtschaftssystem

Agroforstsysteme sind landwirtschaftliche

Flächen, die

durch Sträucher und Bäume

aufgewertet werden. Auf dem

Feld jährlich geerntet, die Biomasse

der Gehölze verbleibt

aber auf dem Acker, sodass im

Holz, in den Wurzeln und zusätzlich

im Boden große Mengen

an CO₂ langfristig gespeichert

werden können.

Das hat viele positive Effekte.

Etwa verhindert die Durchwurzelung

von Gehölzen,

dass der Ackerboden abgetragen

wird. Die Baumwurzeln

können aus tieferen Schichten

Nährstoffe aufnehmen. Gleichzeitig

kann unter anderem

durch die Beschattung das Mikroklima

verbessert und Wasser

im Boden gehalten werden.

Im Hinblick auf trockene Sommermonate

ist das besonders

wichtig. Durch Bäume und

Sträucher wird auf Ackerland

zusätzlicher Lebensraum für

Pflanzen und Tiere langfristig

erhalten.

Trotz der Vorteile sind Agroforstsysteme

kaum verbreitet.

Wie man das ändern kann,

welche Rahmenbedingungen

und Schritte erforderlich werden,

darüber wird Dr. Philipp

Weckenbrock von der Uni

Gießen beim Online Stammtisch

des fesa e.V. am 7. Juli, 19

Uhr sprechen. Eine Diskussion

folgt im Anschluss.

Anmeldung: https://www.

fesa.de/3-fesa-online-stammtisch

Unsere Öffnungszeiten:

Mo, Di, Do, Fr 10 bis 19 Uhr, Mi 9 bis 19 Uhr, Sa 10 bis 17 Uhr


44 KULTUR JOKER gesundheit

Demenz geht uns alle an!

Das Netzwerk Demenz Freiburg möchte mit

einer Veranstaltungsreihe auf ein demenzsensibles

Miteinander im Alltag aufmerksam

machen

Hausnotruf

· 24 Stunden einsatzbereite Notrufzentrale

· Hilfevermittlung an 365 Tagen

· Persönliche Beratung und Bereitstellung

des Hausnotrufgerätes

Lassen Sie sich beraten, denn Sicherheit beruhigt!

Tel.: 0761 29622-0

www.hausnotrufdienst.de

Jechtinger Str. 9 • 79111 Freiburg

Termine: High-Lights im Sommer 2022

20.7.-24.7. Abstrakte Malerei mit Sumpfkalk und Marmormehl - mit Beate Krummer

22.7. Vortrag Shiatsu – praktische Heilung im Alltag - mit Robert Hendricks

29.7.-31.7. Die sinnliche Welt des Buchbindens - mit Susanne Natterer

30.7.-31.7. Was ist „radikal“? Islam, Islamismus und Gewalt - mit Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde

11.8.-14.8. Nylonskulpturen lebhaft-abstrakt - mit Any Blanca

12.8.-14.8. Korbflechten mit Weiden - mit Dieter Deringer

13.8.-14.8. Vergessen wir das Älterwerden – kommen wir an! Mit Peter Raab

22.8.-25.8. Experimentelles MIXED MEDIA MOSAIK - mit Sabina Beck

26.8.-28.8. Weiß trifft Staub - mit Beate Krummer

27.8.-28.8. Atem, Stimme, Sprechen – Wege zur Freude am eigenen Klang - mit Sven Hinz

2.9.-4.9. Shiatsu – praktische Heilung im Alltag - mit Robert Hendricks

3.9. Der Untergang des Römischen Reiches - mit Dr. Bruno Meyer

Teilnahme nur nach Online-Anmeldung unter waldhof-freiburg.de

(Telefonische Anmeldung nicht möglich)

„Wir machen uns auf den

Weg zu einem demenzfreundlichen

Freiburg“. Waltraud

Keller, Projektleiterin des

Netzwerk Demenz Freiburg,

ein Zusammenschluss vom

Netzwerk pflegeBegleitung

Freiburg, dem Seniorenbüro

mit Pflegestützpunkt, der

Nachbarschaftshilfe und der

Beratungsstelle für Senioren

der Katholischen Sozialstation

sowie der Architektin Ursula

E. Müller hat damit ein klares

Ziel vor Augen

Demenz als gesellschaftliche

und kulturelle Herausforderung

begreifen, dem Leben

mit Demenz als eine neue Lebensform

mit einer Haltung

des Respekts und sorgenden

Anteilnahme begegnen, so

formuliert es Thomas Klie

in seinem Buch „Ein Recht

auf Demenz“. Würde ist ein

Menschenrecht – auch für

Menschen mit Demenz! Es

geht darum, Menschen mit

Demenz am gesellschaftlichen

Leben teilhaben zu lassen,

wertschätzenden Umgang miteinander

zu pflegen, sie nicht

auszugrenzen, sondern sie zu

integrieren, und sie in der Mitte

der Gesellschaft willkommen

zu heißen.Dazu braucht

es Strukturen und Konzepte,

um gelingendes Miteinander

von Menschen mit und ohne

Demenz zu erreichen.

Dienstleister und Servicepersonal

in z. B. Behörden, Läden,

Gastronomie, Hotels, Kultur

und Sport etc., müssen auf

demenzsensibles Miteinander

vorbereitet werden.

Es gilt, die Gesellschaft für

geteilte Sorge und Verantwortlichkeit

zu sensibilisieren. Die

pflegenden Angehörigen und

Sorge tragenden Personen im

nachbarschaftlichen Umfeld

mit konkreten Unterstützungsangeboten

zu entlasten: Betreuungszeiten

anbieten, Einladungen,

Besuche, Freiräume

ermöglichen, gemeinsame

Unternehmungen, Freundschaften

verlässlich pflegen,

sich nicht abwenden, sondern:

Trotz Demenz verbunden bleiben.

Zweifellos: Der Umgang mit

Demenz bringt zuweilen eine

große Herausforderung mit

sich, für alle Beteiligten und

benötigt Geduld und Feingefühl.

Zuhören, nichts besser

wissen, sich vom Korrigieren

und Belehren verabschieden,

eine Sprache finden ohne

„Wenn und Aber“. Wertschätzender

Umgang, kreatives Ablenken,

eine gute Portion Humor

und Gelassenheit könnten

hierzu gute Alternativen sein.

Eine hilfreiche Fragestellung

wäre: Wie gehe ich gut mit etwas

um, was anders ist, als ich

Herausgeber:

Art Media Verlagsgesellschaft mbH

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):

Christel Jockers

Redaktion:

Dr. Martin Flashar

Dr. Cornelia Frenkel

Annette Hoffmann

Marion Klötzer

Erich Krieger

Nike Luber

Fabian Lutz

Georg Rudiger

Claus Weissbarth

u.a.

Terminredaktion:

Elisabeth Jockers

Foto: pixabay

es mir wünsche.

Das Netzwerk Demenz Freiburg

widmet sich in 2022 mit

einer Veranstaltungsreihe dem

Themenkomplex Demenz. Der

nächste Vortrag ist am 12. Juli

von 16.30–18.30 Uhr. Patrizia

Murko erläutert die Bedeutung

von „Musik und Klänge

bei Menschen mit Demenz“ im

Rathaus im Stühlinger, Raum

„Schauinsland“. Anmeldung

erforderlich bis 08. Juli beim

Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt,

Tel. 0761 201-3032 oder

E-Mail seniorenbuero@stadt.

freiburg.de

Alle Veranstaltungen richten

sich explizit an die breite Öffentlichkeit.

Weitere Akteure,

Pioniere, Interessierte, Engagierte,

Bürgerinnen und Bürger

sind als Mitstreiter*innen

auf dem Weg zur demenzfreundlichen

Stadt herzlich

willkommen.

Weitere Infos: www.freiburg.

Layout/Satz:

Art Media Verlag

Telefon: 0761 / 72072

E-mail: grafik@kulturjoker.de

redaktion@kulturjoker.de

Anzeigen/Telefon:

0761 / 72072

Druck:

Rheinpfalz Verlag und Druckerei

GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Das Copyright für vom Verlag gestaltete

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise

kann keine Garantie übernommen werden,

sie sind aber herzlich willkommen.


gesundheit KULTUR JOKER 45

Bundesverdienstkreuz für Professor Dr. Bernhard Rumstadt

Professor Rumstadt gründete 2002 den Verein „Operieren in Afrika“ und führt selbst Hilfsaktionen durch

Bundespräsident Frank-

Walter Steinmeier hat dem

am Ev. Diakoniekrankenhaus

tätigen Ärztlichen Direktor

Professor Dr. Bernhard Rumstadt

das Verdienstkreuz am

Bande des Verdienstordens

der Bundesrepublik Deutschland

verliehen. Die Ordensinsignien

wurden dem für

die Chirurgische Klinik verantwortlichen

Chefarzt von

Marion Gentges (CDU), der

baden-württembergischen

Ministerin der Justiz und für

Migration, bei einem Empfang

in der Gerichtslaube des

Rathauses überreicht.

Zusätzlich zu seiner zeitintensiven

und verantwortungsvollen

Aufgabe als Chefarzt

der auch überregional angesehenen

Chirurgischen Klinik

im Ev. Diakoniekrankenhaus

hat Prof. Rumstadt im

Jahr 2002 den Verein „Operieren

in Afrika“ gegründet

und ist seither der 1. Vorsit-

Professor Dr. Bernhard Rumstadt und Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration

Foto: A. Kauerz

zende des Vereins In den ersten

zehn Jahren handelte es

sich um die jährliche Organisation

und Durchführung von

chirurgischen Hilfsaktionen,

ab 2012 dann um die Entwicklung

der „Clinique Sedogo“,

inkl. der Projekt- und

Konzeptionsplanung. Er hat

die Finanzierung der Klinik

durch Spendengelder organisiert

und ist seitdem für die

Spendenakquise des gesamten

Projektes zuständig. Er ist

für die klinische Konzeption

der Klinik sowie die Organisation

der Hilfsaktionen

verantwortlich. Zudem ist er

der direkte Ansprechpartner

für alle medizinischen, technischen

und finanziellen Fragen

des Projektes. Er selbst

führt ca. zwei bis drei Hilfsaktionen

im Jahr durch und

war insgesamt über 50mal in

Burkina Faso.


46 KULTUR JOKER Musik

Wiener Klassik & Romantik

Das Janus- Ensemble in Freiburg

Am 10. Juli, 18 Uhr lädt das

JANUS-Ensemble Freiburg ganz

herzlich zu einem Sommerkonzert

in die Freiburger Pauluskirche ein.

Das Publikum erwartet ein Fest

mit Musik der Wiener Klassik und

Romantik. Das Ensemble spielt

das Streichquintett von Ludwig

van Beethoven C-Dur op. 29 , das

Streichtrio von Franz Schubert B-

Rhythmus & Groove

17. Tamburi Mundi Festival im E-Werk

Sie trommeln wieder! Das

Internationale Festival für Rahmentrommeln

Tamburi Mundi

findet vom 29. Juli bis 7. August

im E-Werk statt. Bei diesem außergewöhnlichen

Event dreht

sich alles um Rhythmus, Groove

und Rahmentrommeln – den

Facettenreichtum der Trommelkunst

kann man bei insgesamt

Dur D471 und das Streichquintett

von Johannes Brahms G-Dur op.

111. Die Geigerinnen Fiona Milla

Jäntti und die Bratschistin Anne-

Francoise Guezingar werden dabei

das JANUS-Ensemble ergänzen.

Einlass ist ab 17.30 Uhr.

www.reservix.de

www.janus-ensemble.de

Arien und Fados

Konzert im Museum für Stadtgeschichte

Am 3. Juli 2022, 11 Uhr geben

Marina Pacheco (Sopran) und

Christian Zimmermann (Laute

& Gitarre) eine Konzertmatinée

im Museum für Stadtgeschichte

Freiburg. Aufgeführt werden Arien

von Vivaldi, Purcell, Gounod

und traditionelle portugisische

Fados aus Lissabon und Coimbra.

Die Arien sind kontrastreich

zwischen temperamentvoll und

expressiv ausgewählt und die

Fados geben uns in ihrer sehnsüchtigen

Weise den Wunsch

nach einer Reise in den Süden.

Gegliedert werden die Gesänge

durch virtuose Lautenmusik und

Tänze auf der Barockgitarre, die

mit ihrer typischen Schlagtechnik

eine folkloristische Note in

das Konzert bringt. Das Konzert

findet auch am 16. Juli, 19 Uhr

in der St. Michael-Kirche in Niederrotweil

statt.

16 Konzerten, vielen Mitmachaktionen,

Workshops und einer

„After-Drum-Party“ hautnah

erleben. „Infinity Groove“ heißt

die 17. Ausgabe des Freiburger

Festivals – es wird brasilianisch,

italienisch, tadschikisch, orientalisch

oder auch ganz einfach

tamburi mundisch! Infos unter:

www.tamburimundi.com

Orgelvirtuos*innen aus aller

Welt präsentieren in der Barockkirche

St. Peter ihre Orgelkultur.

Eine seltene Instrumentalkombination

am 24.7.,

17 Uhr mit Franz Schüssele am

Alphorn und Johannes Götz an

der Orgel eröffnet den Orgelsommer.

Werke von Boyvin,

Bach, Ravel und Improvisationen

spielt indes Monica

Melcova am 31.7., 17 Uhr. Ben

van Oosten, einer der bemerkenswertesten

Orgelvirtuosen

Zusammen mit der argentinischen

Sängerin Josefina Aymonino

und dem Freiburger

Kontrabassisten Winfried Holzenkamp

will das Freiburger

Akkordeon Orchester ein Zeichen

setzen für die Hoffnung

auf Freiheit und Frieden. Gerade

der Tango bietet ein ideales

Sinnbild für Leidenschaft und

Liebe, für das Leben in seiner

ganzen Bandbreite, mit all seinen

Höhen und Tiefen, mit all

seinen Schattierungen. Eine

Musik, die von ihrer Ausweglosigkeit

weiß und trotzdem

Im Rahmen der diesjährigen

depot.K-Sommeraktion

mit Werken von Jan Douma

(Skulptur, Relief und Malerei)

wird die Pianistin Rei Nakamura

am 16. Juli, 19 Uhr im

depot.K ihr Programm „Knappe

Berührung“ mit Live-Aufführungen

und experimentellen

Filmen vorstellen. Zu den

live aufgeführten Kompositionen

„Living in the Box II“

(Yukiko Watanabe) und „Cortex“

(Fernando Manassero)

werden die sich darauf bezie-

Internationale Orgelmusik

Konzertreihe in der Barockkirche St. Peter

Musik für Frieden

Das Freiburger Akkordeon Orchester

weitergeht. Das Programm unter

dem Motto „Lebenszeichen

– Musik für die Freiheit“ ist zu

hören am 16. Juli, 19 Uhr im

Klostergarten Breisach, am 17.

Juli, 19 Uhr in der Pauluskirche

Freiburg, am 21. Juli, 19.30

Uhr in der Rainhofscheune

Kirchzarten, am 23. Juli, 19

Uhr im Landhaus Ettenbühl

Bad Bellingen, am 24. Juli, 11

Uhr auf der ZMF Matinee, 28.

Juli, 19.30 Uhr auf dem Weingut

Lampp Heitersheim und

am 29. Juli, 20 Uhr im Kultur

& Bürgerhaus Denzlingen.

Film und Klang

Rei Nakamura im depot.K

unserer Zeit, spielt am 7.8.,

17 Uhr Werke von Mendelssohn,

Guilmant und Franck.

Die junge russische Musikerin

Mona Rodestvenskyte wird am

14.8., 17 Uhr Werke von Bach

Sweelinck, Nishimura u. a.

zum Besten geben. Gleich drei

Preise hat der 25-jährige Johannes

Zeinler 2021 aus Chartres

mitgenommen: den Grand

Prix d’Interprétation, den Publikumspreis

und den Sonderpreis

für die beste Interpretation

eines Werks von Thomas

Lacôte (*1982). Zeinler spielt

am 21.8., 17 Uhr Werke von

Marchand, Franck und Reger

in der Barockkirche St. Peter.

Den Abschluss macht Sarah

Kim am 28.8., 17 Uhr. Sie ist

Organistin am Oratoire du

Louvre und spielt an diesem

Tag Werke von Bach, Mozart

und Vierne.

Tickets: www.reservix.de,

Abendkasse ab 16 Uhr.

Josefina Aymonino

Foto: Josefina Aymonino

henden experimentellen

Filme „Knappe Berührung“

(2021) von Kentaro

Taki und „Cortex“ von

Adrian Schmidt gezeigt.

Reservierung: www.depot-k.com/Reservierung

Rei Nakamura

Foto: Anja Limbrunner

„Old Spices – Alte Gewürze“

Ein obszöner Liederabend mit der Early Folk Band & Gästen

The Early Folk Band &

Gäste präsentieren obszöne

Lieder aus der Vergangenheit,

natürlich nur für Erwachsene.

Das bedeutet eine erotische

Zeitreise mit Liedern vom 9.

Jahrhundert durch Mittelalter,

Renaissance und Barock.

Die sechs international anerkannten

Spezialist*innen

für Alte Musik recherchierten

für dieses Konzert erotische

Phantasien aus alter

Zeit. Heraus kommt ein Konzert

der Anzüglichkeiten mit

gepfefferten Liedern über das

Begehren und Begehrtwerden

in weiblichen und männlichen

Identitäten und Rollenvorstellungen

der Vergangenheit.

Es wird getanzt und gelacht,

gesungen und geflirtet. Das

Konzert findet am 12. Juli, 20

Uhr im Rahmen der Kultur im

Freiburger Hof statt.

Weitere Infos: www.freiburger-hof.de

Foto: The Early Folk Band


Musik KULTUR JOKER 47

Michael Jackson, der einzig

wahre King of Pop, hat Musik

für die Ewigkeit gemacht. Sein

Erfolgsalbum „Thriller“ ist die

bis heute meistverkaufte LP

aller Zeiten, seine Hits „Bad“

oder „Heal The World“ sind

zeitlose Klassiker – auch 13

Jahre nach seinem Tod hat seine

Musik nicht in Strahlkraft verloren.

Fans an der Region haben

nun die Möglichkeit, einem

Liveerlebnis mit der Musik des

King of Pops näher zu kommen.

Im Hof des Schloss Reinach

gastiert am 29. Juli, 20 Uhr

die „Michael Jackson Tribute

Live Experience“, die mit dem

Hauptdarsteller Sascha Pazdera

unterstützt durch Michael

Unter dem Bach‘schen Motto

„Sei Solo“ präsentiert der Verein

Haus der Kultur vom 15.–

17. Juli in in der Zehntscheune

von Schloss Ebnet die zweite

Auflage der „Kleinen Freiburger

Musiktage“. Auf dem Programm

stehen Bachs sechs Sonaten

und Partiten für Violine

solo mit Friedemann Amadeus

Treiber (15. Juli, 19 Uhr), neue

Musik mit iranischen Wurzeln

Nachdem die 9. Sinfonie von

Ludwig van Beethoven bereits

für 2020 geplant war und abgesagt

werden musste, ist es

für den Freiburger Bachchor

und das Bosch Sinfonieorchester

und –Chor eine besondere

40 Jahre Die Toten Hosen.

Zu diesem Anlass veröffentlicht

eine der bekanntesten

deutschen Bands nicht nur

eine umfangreiche Werkschau,

sondern spielt auch eine umfangreiche

Tournee. Unter

dem Motto „Alles aus Liebe

– 40 Jahre Die Toten Hosen“

spielt die Band 19 große Stadion-

und Open Air-Konzerte

Im Diva la Musica in Vauban

(Lise-Meitner-Strasse 12)

findet am 10. Juli, 17 Uhr eine

Präsentation von 78er-Schellack-Platten

zum Thema „Verfolgung,

Widerstand, Exil“

statt. Andreas Schmauder von

Phonopassion, einem Antiquariat

und Archiv historischer

Michael Jackson Tribute

Konzertabend im Schloss Reinach

Jacksons Choreographen La

Velle Smith jr. für einen authentischen

Konzertabend mit originalem

Moonwalk sorgt. „Diese

Show hat uns sprichwörtlich

Bach in Variationen

Die Kleinen Freiburger Musiktage

umgehauen“, schwärmt Schloss

Reinach Hotelier René Gessler.

Karten: 07664-407 450 oder

reservierung@schlossreinach.

de

Foto: Michael Jackson Tribute Live Experience

des Kamantsche-Virtuosen

(iranische Stachelgeige) Misagh

Joolaae (16. Juli, 20 Uhr),

Bachs sechs Partiten für Klavier

solo mit der international

erfolgreichen Pianistin Schaghajegh

Nosrati (17. Juli, 11

Uhr) sowie Bachs sechs Suiten

für Violoncello solo mit dem

Gewinner zahlreicher internationaler

Wettbewerbe Stanislas

Kim (17. Juli, 17 Uhr). Misagh Joolaee Foto: Jo Titze

Benefiz mit Beethoven

Die 9. Sinfonie für einen guten Zweck

Jubiläum der Hosen

Die Toten Hosen feiern in Freiburg

in Deutschland, Österreich

und der Schweiz. Am 23. Juli,

16.30 Uhr kommt die Band

auch nach Freiburg auf den

Messeplatz. Gäste sind Feine

Sahne Fischfilet, Schmutzki,

Deine Cousine. Die Band wird

nicht nur Klassiker spielen,

sondern auch neue Stücke, die

sie zum Anlass frisch aufgenommen

hat.

Klang und Literatur

Veranstaltungen in Vauban

Tonträger, stellt Aufnahmen

der Bereiche Jazz und Kleinkunst

aus seiner Sammlung

vor. Ebenfalls findet am 14.

August, 17 Uhr eine Lesung

statt. Monja Sobottka liest das

14. Kapitel („Der Engel Asrael“)

aus dem Roman „Nachts

unter der steinernen Brücke“

Freude, dass dieses berühmte

Werk mit der „Ode an die Freude“

endlich zur Aufführung

kommt. Das Konzert, das am

2. Juli, 20 Uhr im Konzerthaus

Freiburg stattfinden wird, ist

ein besonderes Benefizkonzert.

Die Einnahmen des auf

Spenden basierenden Abends

fließen vollständig in ein zweijähriges

Stipendium am Robert

Bosch College, welches einem

Jugendlichen aus einem SOS

Kinderdorf gewidmet wird.

Foto: Robert Eikelpoth

von Leo Perutz. Im Anschluss

wird eine historische Aufnahme

der Symphonie „Asrael“

von Josef Suk gespielt.

Anmeldung für beide Veranstaltungen:

mail@Bronislaw-

Huberman-Forum.de

Orgel und Barockkirche

Trompete und Orgel in St. Landelin

Am 7. August, 17 Uhr lockt

ein neues Konzert der Reihe

„Konzerte an der Silbermann-

Orgel“ in der Wallfahrtskirche

St. Landelin, Ettenheimmünster.

Der renommierte

Klassiktrompeter Bernhard

Kratzer (Stuttgart) und der

Organist Paul Theis (Stuttgart)

präsentieren zu ihrem 25-jährigen

Jubiläum im Rahmen

einer festlichen Trompetengala

die Höhepunkte aus ihrem

Konzertrepertoire: Trompetenkonzerte

und virtuose Orgelwerke

etwa von Telemann,

Scheidt, Mozart, Petrali und

Sweet Soul Music Revue

Motown Abend im Schloss Reinach

Kein anderer Name steht so

sehr für die goldene Ära des

Soul: Das Motown Label in

Detroit brachte Weltstars wie

Stevie Wonder, die Supremes

und Marvin Gaye hervor. Die

Hits von damals sind bis heute

unvergessen geblieben, auch

wenn Motown selbst längst

Geschichte ist. Mit „The Sound

Of Classic Motown“ bringen

Klaus Gassmann und seine

„Sweet Soul Music Revue“

am 3. September, 20 Uhr nun

Soul pur live auf die Bühne des

Schloss Reinach. Die musikalische

Bandbreite ist vielversprechend

und reicht von den

Temptations über Diana Ross

und Martha Reeves bis hin zu

den Jackson 5. Nicht nur musikalisch

wird es ein besonderer

Abend. Klaus Gassmann

Sehnsucht und Begehren

Konzertreihe klangwerk LIED

Im dritten Saisonkonzert

der Konzertreihe klangwerk

LIED schlagen die Sopranistin

Katharina Persicke sowie

die Freiburger Schriftstellerin

Daniela Engist in ausgefallener

Weise die Brücke zwischen

Musik und Literatur, am

Flügel begleitet von Nicholas

Rimmer. Das Programm des

Konzerts am 3. Juli, 17 Uhr

Puccini. St. Landelin zählt zu

den schönsten Barockkirchen

am Oberrhein. Auf besondere

Weise verbinden sich hier Orgelklang

und barocke Architektur.

Die seltene Orgel von

Johann Andreas Silbermann

stammt aus dem Jahre 1769.

Bernhard Kratzer, Paul Theis

Foto: Gerhard Bäuerle

bringt in diesem Jahr den

Star-Moderator, Sänger und

Schauspieler Ron Williams

mit, der im Stil einer Radio-

Show unterhaltsam durch den

Abend mit der 10-köpfigen

Band und ihren zahlreichen

Sänger*innen führen wird.

Karten: 07664 4070 und www.

reservix.de

Foto: Frank Witzelmaier

im Humboldtsaal handelt von

Sehnsucht, Begehren und Erinnerungen

an vergangene

Liebschaften. Mit Chansons,

Songs und Liedern spannt es

den Bogen von den 1930er Jahren

bis in die Gegenwart. Von

Kurt Weill bis Francis Cabrel,

von Francis Poulenc bis ZAZ.

Karten: reservix.de


48 KULTUR JOKER Musik

Uraufführung

3. Saisonkonzert des Ensemble Aventure

Das 3. Saisonkonzert des

Ensemble Aventure wird am

30. Juli, 20 Uhr in der Elisabeth

Schneider Stiftung

nachgeholt. Im Zentrum des

Konzerts steht die Uraufführung

des neuen, für Aventure

geschriebenen Ensemblewerks

„encuentros casuales“ für zehn

Spieler*innen (2020) des uruguayischen

Komponisten

Vladimir Guicheff Bogacz.

In „Microplásticos río abajo“

für Quintett dehnt und zieht

die uruguayische Komponistin

Sofía Scheps Musik in

Zeit und Intervall zusammen.

In die innere Weite entführt

Matthias Krüger mit seinem

farbprächtig meditativen Trio

Hier war Blau, hier war Gelb,

hier war Grün (2016, rev. 2021,

Deutsche Erstaufführung)

nach Hermann Hesses „Siddartha.

Weitere Infos: .ensemble-aventure.de

Klassisch französisch

Ein Duoabend französischer Tonkunst

Unter dem Ttitel „Toujours

la France!“ präsentieren Cellist

Philipp Schiemenz und

Pianist Klaus Simon einen

Duoabend mit Werken von

bedeutenden französischen

Komponisten des frühen 20.

Jahrhunderts. Das Konzert,

das am 22. Juli, 20 Uhr in der

Kreuzkirche, Fehrenbachallee

50 in Freiburg stattfindet,

bildet den Abschluss der frankophilen

Saison der Holst-

Sinfonietta und würdigt neben

der großen Violoncellosonate

Francis Poulencs bekannte

und weniger bekannte Werke

französischer Komponisten

aus der ersten Hälfte der 20.

Respekt vor der Erde

Open Air-Konzert: Ensemble Aventure

Das Ensemble Aventure

erweckt am 8.7., 20 Uhr den

Garten der Elisabeth Schneider

Stiftung mit Musikstücken

zum Leben, die unseren

Umgang mit Natur und anderen

Menschen thematisieren.

„Patangis-Buwaya“ des

philippinischen Komponisten

Jonas Baes ist eine Anklage

gegen die Ausrottung des philippinischen

Regenwalds. Bei

Christian Wolffs Textkomposition

„Stones“ entwickeln die

Interpret*innen musikalische

Jahrhunderts. Neben Messiaens

„Louange à l’éternité de

Jésus“, einem Klassiker für

die Besetzung, hört man auch

unbekannte Beiträge zu dieser

Gattung, etwa von Nadia Boulanger

oder Charles Koechlin.

Einen bekannten Beitrag hingegen

bietet Maurice Ravels

„Vocalise-Ètude en forme de

Habanera“.

Philipp

Schiemenz

Foto: Anke Nevermann

Prozesse in Achtsamkeit auf

das Natur- und Kulturphänomen

Steine. Als Zeichen

der Solidarität liegt ein programmatischer

Schwerpunkt

auf Werken ukrainischer

Komponist*innen. Mit dabei

„Rock, Paper, Scissors“ von

der ukrainischen Komponistin

Anna Korsun und dem

russisches Komponist Sergey

Khismatov, wo Klänge mit

einfachen Alltagsgegenständen

erzeugt werden. Weitere

Infos: ensemble-aventure.de

Tanz den Sommer

Das Sea You Festival

Das Sea You Festival ist ein

begehrtes Festival für elektronische

Musik. Die Kulisse des

Tunisees bei Freiburg bietet

sich an, um die Sommersonne

zu genießen und die Musik

voll und ganz auszukosten.

Wassersportarten und andere

Aktivitäten im und auf dem

See sorgen bei der „Beach

Republic“ für Sommergefühle.

Dieses Jahr findet das

Festival vom 15.–17. Juli statt.

Mainacts sind unter anderem

Alle Farben, Paul Kalkbrenner,

Gestört Aber Geil, Eats

Everything oder Clara Cuvé.

Eine Stage mit Psychedelic

Music gibt es ebenso wie besondere

Visuals. Weitere Infos:

www.seayou-festival.de

Foto: Sea You

Die Sommerfestspiele Baden-Baden

bieten vom 8.-17.

Juli ein reichhaltiges Programm

klassischer Musik. Im

Mittelpunkt steht der Brahms-

Zyklus, unter anderem mit der

ersten Sinfonie von Johannes

Brahms, Verbindungen der

Musik Brahms und Schumanns

oder dem berüchtigten

zweiten Klavierkonzert.

Als Auftakt am 8. Juli,

20 Uhr präsentieren Yannick

Nézet-Séguin und das Chamber

Orchestra of Europe den

Brahms und Zeitgenossen

Die Sommerfestspiele Baden-Baden

„Brahms-Zyklus I, die erste

Sinfonie von Johannes Brahms

sowie das erste Klavierkonzert

der damals erst 16-jährigen

Clara Schumann. Weiter geht’s

mit Yannick Nézet-Séguin

und dem Chamber Orchestra

of Europe am 9. Juli, 18 Uhr

mit Kammermusik: Yannick

Nézet-Séguin und Beatrice

Rana spielen Werke von Maurice

Ravel, Robert Schumann,

Johannes Brahms und Franz

Schubert. „Brahms-Zyklus II“

wird indes am 10. Juli, 17 Uhr

sowie der „Brahms-Zyklus III“

am 15. Juli, 20 Uhr von Yannick

Nézet-Séguin und dem

Chamber Orchestra of Europe

zum Besten gegeben. Yannick

Nézet-Séguin interpretiert

schließlich am 16. Juli, 18

Uhr mit Musikerfreunden des

Chamber Orchestra of Europe

Werke von Wolfgang Amadeus

Mozart und zum Abschluss der

Sommerfestspiele am 17. Juli,

17 Uhr wird „Brahms-Zyklus

IV“ gespielt. Infos & Tickets:

www.festspielhaus.de

Romanzen und Wiener Klassik

Die Schlosskonzerte Bad Krozingen

Im Rahmen der Schlosskonzerte

im Bad Kronzinger

Schloss erwarten

Besucher*innen besondere

Momente klassischer Musik.

Am 7. Juli, 19 Uhr wird Tobias

Koch am Fortepiano zu hören

sein. Auf dem hochwertigen

Conrad Graf-Flügel verfolgt er

die musikalischen Wechselwirkungen

zwischen Robert und

Clara Schumann. Dafür stellt

der Stammpianist der Schlosskonzerte

zwei unmittelbar vor

der Hochzeit des berühmten

Künstlerpaares parallel entstandene

Romanzen-Zyklen

einander gegenüber.

Einen Vortragsabend zu

Bachs musikalischer Bibliothek

präsentieren Studierende

der Hochschule für Musik

Freiburg am 12. Juli, 19 Uhr

bei freiem Eintritt.

Am 23. Juli, 16 Uhr sowie

um 19.30 Uhr dreht sich im

Bad Krozinger Schloss alles

um Quartette und Sonaten von

W.A. Mozart und Ferdinand

Ries. Zu hören sind die Sonaten

KV 376 und 377, die als

Visitenkarte des 25-jährigen

Mozart bei seinem Eintritt in

das Musikleben Wiens gelten.

Die Quartette in C-Dur und A-

Dur entstanden später, von ersterem

wurde sogar behauptet,

es sei „untergeschoben“, also

wahrscheinlich nicht aus Mozarts

Feder entsprungen.

Abschließend ist das d-Moll

Quartett des Komponisten

Ferdinand Ries zu hören, der

heute vor allem als Freund und

Biograph Beethovens bekannt

ist, zu Lebzeiten aber in ganz

Europa berühmt war. Ries hat

ein umfangreiches Oeuvre im

Stil zwischen später Wiener

Klassik und Romantik hinterlassen.

Tickets: reservix.de

Tobias

Koch

Foto:

Schloßkonzerte

Bad

Krozingen

GmbH

Open Air im Park

Das Lichterfest eröffnet das Programm des Open-Air im Park

Über 15.000 Kerzen und

Lampions lassen den Kurpark

in Bad Krozingen am 16. Juli

bei Einbruch der Dunkelheit in

romantischem Licht erstrahlen.

In einem separaten Teil des

Kurparks werden über 700 japanische

Bambuslaternen und

Poi-Leuchtbälle für meditative

Stimmung sorgen. Am 17. Juli

wird den Besucher*innen im

Kurpark den ganzen Tag ein

buntes Unterhaltungs- und Familienprogramm

geboten. Zum

traditionellen Lichterfest gehören

auch die ausgeschmückten

Lauben und Stände örtlicher

Vereine und Firmen sowie eine

Foodtruck-Meile. Das Große

Lichterfest bildet den Auftakt

des diesjährigen Open Air im

Park mit Schlager-Gala, Rock

Klaviersoirée

András Schiff in Merzhausen

Am 6. Juli spielt der ungarische,

in London lebende Sir

András Schiff eine Klaviersoirée

im Forum Merzhausen.

Der Künstler spielt auf

einem original Blüthner-Konzertflügel

(1849) aus der Clavierwerkstatt

Chrisoph Kern

Staufen. Das Konzert, das coronabedingt

bereits mehrfach

verschoben wurde, beginnt um

18.30 Uhr. Auf dem Programm

und Klassik. Eröffnen wird das

diesjährige Open Air im Park

die Schlager-Gala mit Liane,

Reiner Kirsten und Semino

Rossi am 21. Juli, ab 20 Uhr.

Das Philharmonische Orchester

Freiburg spielt indes am

stehen Kompositionen von

Bach, Beethoven, Schumann

und Brahms. Der Kartenverkauf

erfolgt ausschließlich auf

schriftlichem Wege: mail@

Bronislaw-Huberman-Forum.

27. Juli, 20 Uhr „Klassik pur“

unter dem glitzernden Sternenhimmel

und am 29. Juli, 20

Uhr kann endlich das lang ersehnte

Konzert von Nico Santos

stattfinden. Weitere Termine:

www.bad-krozingen.info

Foto: two phaze design


VERanstaltungen KULTUR JOKER 49

„Vorhang auf, Manege frei!“

Der Circus Harlekin kommt auf den Münsterplatz. Ein Interview

mit der Leiterin Silvia Cassel

Artistik auf dem Münsterplatz

Foto: Marc Doradzillo

Im Juli ist der Cirkus Harlekin

wieder auf dem Münsterplatz

zu sehen. Das Projekt im

Rahmen des Jugendbildungswerks

richtet sich an Kinder

und Jugendliche. Neben dem

Erlernen der Zirkuskunst

steht auch Teambuildung auf

dem Programm. Fabian Lutz

hat mit der Leiterin des Circus

Harlekin, Silvia Cassel,

über Geschichte und Profil des

Erfolgsprojekts gesprochen.

Kultur Joker: Der Circus

Harlekin gilt als echte Freiburger

Institution. Wie hat

das Ganze angefangen?

Silvia Cassel

Foto: Jugendbildungswerk

Silvia Cassel: 1989 haben wir

den Circus Harlekin als Projekt

für Kinder und Jugendliche von

8-18 Jahren gestartet. Mit unserer

Idee, ein Zirkusprogramm

zu entwickeln und öffentlich

aufzuführen, sind wir beim Jugendbildungswerk

gelandet. Das

Ganze wurde schnell größer.

Früher haben wir einmal die Woche

geprobt, mittlerweile übt das

ganze Ensemble mehrmals die

Woche und zusätzlich an einem

Wochenende im Monat. Aktuell

machen 35 Artist*innen bei uns

mit. Auch haben wir große Aufführungen,

etwa die im Juli auf

dem Münsterplatz, im Herbst im

Haus der Jugend oder als Benefizveranstaltung

im März 2023 im

Theater Freiburg.

Kultur Joker: Angeregt wurde

der Circus Harlekin vom

französischen Cirque Noveau.

Wo sehen Sie die Einflüsse?

Silvia Cassel: Recht früh hatte

der Circus Harlekin Kontakt

zu einem Zirkus in Besançon –

dem Cirque Plume. Zirkus hat in

Frankreich einen anderen Stand

als in Deutschland. Der professionelle

Zirkus wird dort staatlich

unterstützt. Auch gibt es sehr

viele Zirkusschulen und Zirkusinitiativen.

Im Zirkus werden in

Frankreich oft richtige kleine Geschichten

erzählt. Das ist mehr als

eine Nummernrevue mit einem

Direktor dazwischen. Es geht

weniger um Höchstleistungen als

um Kreativität.

Kultur Joker: Dieser wenig leistungsorientierte

Zugang passt sicher

gut zu einem Programm wie

dem des Circus Harlekin, der sich

auch an Kinder richtet.

Silvia Cassel: Auf jeden Fall. Im

Kinder- und Jugendzirkus muss

man immer Grenzen setzen. Wobei

wir auch immer schauen, wo

die Kinder und Jugendlichen stehen.

Einige möchten auch gefordert

werden und mit ihren Techniken

weiterkommen.

Kultur Joker: Haben die

Kinder und Jugendlichen

schon Zirkuserfahrung,

wenn sie zu Ihnen kommen?

Silvia Cassel: Die meisten sind

Amateur*innen. Meist ist es einfach

Freude an der Bewegung,

die die Kinder und Jugendlichen

mitbringen. Wir legen Wert darauf,

dass alle mitmachen können,

die Lust auf Zirkus haben.

Kultur Joker: Inwiefern ist der

Circus Harlekin ein pädagogisches

Angebot?

Silvia Cassel: Wir legen sehr viel

Wert auf Gemeinschaft, Rücksichtnahme

und Verantwortung.

Auch regen wir die Kinder und

Jugendlichen dazu an, eigene

Ideen einzubringen. Durch die

Vielstimmigkeit in der Gruppe

entsteht von selbst oft sehr viel.

Wir versuchen auch, die Älteren

in der Gruppe zu motivieren, die

Jüngeren zu unterstützen und

mitzunehmen. Das ist gerade bei

Pubertierenden nicht immer ganz

einfach. (lacht)

Kultur Joker: Der Circus Harlekin

wird von der Circus Harlekin

Band begleitet. Wie kamen Sie zur

eigenen Haus- und Hofband?

Silvia Cassel: Die Band geht auf

unsere Kooperationen mit dem

Schülerjazzorchester zurück. Die

Mitglieder*innen unserer aktuellen

Band sind auch nicht mehr

so ganz jugendlich. (lacht) Die

musizieren schon länger für uns

und sind wirklich gut eingespielt.

Kultur Joker: Die Vorstellungen,

gerade auf dem Münsterplatz,

ziehen ein großes Publikum an.

Auch im digitalen Zeitalter ist

Zirkus also nicht tot.

Silvia Cassel: Viele kennen uns

längst und sind jedes Jahr auf

das neue Programm gespannt.

Ich glaube, die Vielfalt, die wir

zeigen, macht es aus. Jede Show

ist anders. Die Techniken können

sich ähneln, aber die Ideen und

Geschichten dahinter sind immer

andere.

Kultur Joker: Ohne die Überraschung

nehmen zu wollen,

aber wollen Sie uns ganz exklusiv

verraten, was die Besuchenden

dieses Jahr auf

dem Münsterplatz erwartet?

Silvia Cassel: Wir hatten aufgrund

der Pandemie drei Jahre

Pause, deshalb wird es dieses Jahr

sehr anders. Weil wir während der

Pandemie nicht trainieren konnten,

sind viele der Älteren gegangen.

Insgesamt haben wir deshalb

ein eher junges Ensemble. Damit

gerade die Jüngeren gut in das

Programm reinkommen, wird es

etwas traditioneller werden. Früher

waren die Auftritte teils auch

kompliziert. Ganz klassisch wird

es aber nicht, wir machen das immer

auch mit einem zwinkernden

Auge.

Kultur Joker: Auf was für Darbietungen

darf man sich freuen?

Artistik auf dem Münsterplatz

Foto: Marc Doradzillo

Silvia Cassel: Da gibt es sehr viel.

Wir zeigen zum Beispiel Jonglage

mit Keulen, Bällen, Diabolos,

den Chinesischen Mast, auf dem

akrobatische Übungen gezeigt

werden. Einrad und Kunsträder

sind dabei, auch Seillauf. Comedy

und Clownerie gehören dazu,

ebenso poetische Nummern. Jede

Darbietung erzählt eine kleine

Geschichte. Unsere Show wird

unterhaltsam, überraschend und

humorvoll sein.

„Vorhang auf, Manege frei!

Der Circus Harlekin ist wieder

dabei!“ Aufführungen auf dem

Münsterplatz: 7./8. Juli, jew. 20

Uhr; 9. Juli, 16./20 Uhr; 10. Juli,

17 Uhr; 13. Juli, 20 Uhr.

Weitere Infos: www.jbw.de


50 KULTUR JOKER veranstaltungen

Bodyshaming an der Schule Freiburg

Scarlett hat ein Problem – ein

Foto, auf dem sie nackt zu sehen

ist, kursiert in der Schule.

Für sie beginnt ein Spießrutenlauf

zwischen tyrannischen

Mitschüler*innen und

protzenden männlichen Mitschülern.

Das Theaterstück

„Girls like that / Mädchen

wie die“ bringt mit sieben

Schauspielerinnen ein Thema

voller persönlicher Ängste,

Sehnsüchte und Zweifel

auf die Bühne. Evan Placeys

mit dem Jugendtheaterpreis

Baden-Württemberg 2016 prämiertes

Stück ist im Theater

im Marienbad zu sehen. Ab 14

Jahren. Aufführungen: 9. Juli,

20 Uhr; 12./13. Juli, 10 Uhr;

14./15. Juli, 19 Uhr; 16. Juli,

20 Uhr.

Foto: MINZ&KUNST Photography

Gespräche zur Neuen Musik Freiburg

Im Rahmen der 3. Freiburger

Gespräche zur Neuen Musik

wird am 29.7., 17 Uhr Dieter

Mack, Komponist und emeritierter

Professor für Komposition

an der Musikhochschule

Lübeck, zu dem Thema

„Zwischen den Kulturen“ in

Kollektives Verhalten

Ursprünglich bezeichnen

Stampedes die Fluchtbewegung

in einer Tierherde sowie

die Dynamiken von Menschenmassen.

In dem gleichnamigen

Tanzstück unter der

künstlerischen Leitung von

Michael Langeneckert und als

Ko-Produktion des E-Werks

erforschen die Tänzer*innen

kollektive Verhaltensweisen

in Angstsituationen. Welche

Ordnung kann auf Chaos

folgen? Begleitet werden die

Tänzer*innen live vom Musiker

Bernd Wegener. Das Stück

der Hauptstelle der Stadtbibliothek

am Münsterplatz

sprechen. Mack lebte und

lehrte viele Jahre in Asien und

bringt aus dieser Tätigkeit einen

reichen Schatz an Erfahrungen

mit.

Freiburg

feierte Premiere im März

und wird nun vom 9.-11.7., je

17/18/19 Uhr auf dem Stühlinger

Kirchplatz zu sehen sein.

Foto: Marc Doradzillo

Freiburger Dokufilme

Shiatsu im Waldhof

Diesen Sommer bietet die

Waldhof Akademie gleich

zwei Möglichkeiten, die Massagetechnik

Shiatsu durch den

Referenten Robert Hendricks

kennenzulernen, der seinerseits

bereits seit 35 Jahre Shiatsu

praktiziert und sich mit

fernöstlichen Philosophien

der traditionellen Heilung befasst.

Am 22. Juli, 17-20 Uhr

erklärt Hendricks in einem

Vortrag, wie Menschen durch

Shiatsu Schmerz, Zeit und

Geld sparen können und wie

man mit dieser besonderen

Technik der manuellen Therapie

seinen Mitmenschen

Im Rahmen des Formats Freiburger

Fenster stellt die Freiburger

Filmemacherin Sarah

Moll am 11. Juli, 20 Uhr

im Kommunalen Kino drei

Filme vor. Nach jedem Film

findet ein kurzes moderiertes

Filmgespräch statt. In „Verschiedene

Arten der Liebe“

beschäftigt sich die Regisseurin

mit ihrer fast 100-jährigen

Großmutter und mit den Spu-

Freiburg

ren ihrer bewegten Vergangenheit.

Ein Filmportrait des

Stühlinger Kirchplatz ist „Die

NO-GO-AREA“. „What life

should be about. Radkuriere

in Europa“ erzählt von vier

jungen Menschen aus Europa,

die als Radkuriere arbeiten

und die eines verbindet: die

Leidenschaft für das Radfahren.

Freiburg

helfen kann. Interessierte haben

schließlich vom 2. bis 4.

September die Möglichkeit,

einen Praxiskurs bei ihm zu

belegen. Weitere Infos: www.

waldhof-freiburg.de

Fr 1. Juli

Freiburg

Kunst

15:30 h: Encaustic-Malerei für Anfänger und

Fortgeschrittene (Kurs bis 3.7.). Waldhof

Akademie für Weiterbildung, Im Waldhof 16

18 h: Radierung Workshop. KünstlerWerkstatt

L6, Lameystraße 6

Musik

18 h: Tim Lothar & Holger „HoBo“ Daub –

Freiburger Blues Association e.V. Gasthaus Schiff,

Biergarten Schiff, Schwarzwaldstr. 82

19:30 h: „Pauline Viardot – Musikbotschafterin

Europas“ - Gesprächskonzert mit ausgewählten

Liedern. Hochschule für Musik Freiburg,

Schwarzwaldstr. 141

20 h: Kammerkonzert mit Mitgliedern des

SWR-Symphonieorchesters – Violine und Cello.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

20 h: un-sound Konzert Nr. 01 :: Zufall. /

Konzertreihe des un-sound.eV. Jos Fritz Café,

Wilhelmstr. 15/1

Theater & Tanz

17 h: Premiere: „No-Mad(e)“. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19 h: „The 3rd Box“ – Ein Tanzstück über

Möglichkeiten. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19:30 h: „Faust I“. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Extrawurst“ von Jacobs und Netenjakob.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Wentzingers Haus.

Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

Partys

22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Feste & Hocks

18 h: Internationales Sommerfest. Goethe-Institut

Freiburg, Wilhelmstr. 17

Film

20 h: „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ –

Herr der Ringe Special / aka-Filmclub. GHS der

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Andere Orte

Karlsruhe

22 h: „Bunte Nacht der Digitalisierung“ –

Abschlussparty. ZKM | Zentrum für Kunst und

Medien Karlsruhe, Lorenzstr. 19

Sa 2. Juli

Freiburg

Kunst

11 h: „Achtung heiß“ – Glasperlenkurs.

Alamannen-Museum Vörstetten, Denzlinger

Str. 24a

Musik

18 h: „Spoken Words“ – Performance. Musikschule

Nördlicher Breisgau, Vorspielraum, Am Gaswerk 5

19 h: Leaning in | Linus Eppinger/Nicolai Daneck

Quartett. Depot.K, Lehener Str. 30

20 h: Les Brünettes. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

18 h: „The 3rd Box“ – Ein Tanzstück über

Möglichkeiten. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19:30 h: Premiere: „Macbeth“ nach Giuseppe

Verdi. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Extrawurst“ von Jacobs und Netenjakob.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Partys

23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Vorträge & Gespräche

14 h: „Explainer-Station – Krokotäschchen und

Großwildjagd. Koloniale Ausbeutung der Natur“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Andere Orte

Waldkirch

18:30 h: „Lange Nacht der Märchen“ - Märchenfest

für Erwachsene. Freie Schule Elztal Kollnau, EM /

FR, Maxhausweg 4

reboot open air

7.-10.7.

Escholzpark

So 3. Juli

Freiburg

Allgemein

15 h: Workshop: „Jeder Mensch ist ein Künstler“

- Zum 100. + 1 Geburtstag von Joseph Beuys.

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Kunst

11 h: Archäologie – Musik – Aperitif: Habalukke.

Archäologisches Museum Colombischlössle,

Rotteckring 5

14 h: Familiennachtmittag – Bunt wie ein

Regenbogen. Museum für Neue Kunst, Marienstr.

10A

Musik

11 h: Arcadia Ensemble. Arien aus dem

Barock und portugisische Fados. Museum für

Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

Theater & Tanz

18 h: „Der Tod und das Mädchen“ – Ein Tanz

Macabre mit der School of Life and Dance. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Führungen

14 h: „Handle with care!“. Museum Natur und

Mensch, Gerberau 32

14 h: „Handle with care!“ - mit

Gebärdensprachdolmetscherin. Museum Natur

und Mensch, Gerberau 32

Andere Orte

Lörrach

11:30 h: Öffentliche Führung durch die

Sonderausstellung Paul Hübner mit Kuratorin

Jeanette Gutmann. Dreiländermuseum, Basler

Str. 143

Staufen

18 h: Stubenhauskonzerte Staufen: Trioabend mit

Elias Moncado, Samuel Weilacher und Hansjakob

Stämmler.Werke v. Beethoven, Debussy u. Saint-

Saens. Stubenhaus Staufen, Hauptstraße 54A

Mo 4. Juli

Freiburg

Film

20 h: „The Door of Return“ – Im Rahmen der

Filmreihe Afrofuturismus des aka-Filmclub / Mit

Diskussion mit Natasha A. Kelly und Kokutekeleza

Musebeni. GHS der Biologie, GHS Biologie,

Schänzlestr. 1

Di 5. Juli

Freiburg

Literatur

21:30 h: Marc Hofmann: „Alive“ / unter

sternen - vorlesen im August. Spechtpassage,

Wilhelmstraße 15/1

Theater & Tanz

18 h: „Faust I + Faust II“ – Johann Wolfgang von

Goethe. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Film

20 h: „Space is the Place“ – Im Rahmen der

Filmreihe Afrofuturismus des aka-Filmclub / Mit

Einführungsvortrag von Katrin Dietrich (iz3w)!

GHS der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Vorträge & Gespräche

18 h: Carolin Emcke und Christian Streich

diskutieren zu Hass, Diskriminierung und

Ausgrenzung / Aula des KG I. Universität Freiburg,

Platz der Universität 3

19 h: Provenienzforschung am Museum Natur und

Mensch: Die ethnologische Ozeanien- Sammlung

von Eugen und Antonie Brandeis. Museum Natur

und Mensch, Gerberau 32

Andere Orte

Bad Krozingen

18 h: Ekaterina Poljakova: Klaviersonaten von

Beethoven und Schubert. Schloss Bad Krozingen,

Am Schlosspark 7

Karlsruhe

18 h: Arte-Filmnacht @Effekte. ZKM | Zentrum

für Kunst und Medien Karlsruhe, Medientheater,

Lorenzstr. 19

Mi 6. Juli

Freiburg

Literatur

21:30 h: Ella Carina Werner: „Der Untergang

des Abendkleides“ / unter sternen - vorlesen

im August. Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1

Theater & Tanz

18 h: „Faust I + Faust II“ – Johann Wolfgang von

Goethe. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Film

20 h: „Lunana - Das Glück liegt im Himalaya“ –

aka-Filmclub. GHS der Biologie, GHS Biologie,

Schänzlestr. 1

Vorträge & Gespräche

18 h: „Bedingungsloses Grundeinkommen

und Nachhaltigkeit“ – Ordnungsökonomische

und kulturwissenschaftliche Perspektiven

/ Tandemvortrag mit Prof. Dr. Karl Justus

Bernhard Neumärker und PD Dr. Sebastian

Kaufmann:. Universitätsbibliothek Freiburg,

Veranstaltungssaal, Platz der Universität 2

20 h: Abdel-Hakim Ourghi: „Der islamische

Antisemitismus“. Theater Bar, Bertoldstraße 46

Andere Orte

Lörrach

10 h: Mittwoch-Matinee: Paul Hübner – Maler und

Schriftsteller. Dreiländermuseum, Basler Str. 143

Merzhausen

18:30 h: Klaviersoirée mit Sir András Schiff. Forum

Merzhausen, Dorfstr. 1

Do 7. Juli

Freiburg

Allgemein

19 h: 3. Online Stammtisch: „Agroforst - Den Wald

aufs Feld holen“ – www.fesa.de. Digitaler Raum,

Literatur

18 h: Aperitivo der Dante Alighieri Gesellschaft.

Café au lait, Brombergstr. 33

20 h: Freiburger Stadtmeisterschaften im Poetry

Slam: Vorrunde I. Vorderhaus, Habsburgerstraße

9

Musik

20 h: „Pauline Viardot – Musikbotschafterin

Europas“ - Gesprächskonzert mit ausgewählten

Liedern. Meckelhalle (Sparkasse), Kaiser-Joseph-

Str. 186

Theater & Tanz

10 h: „Die wärmsten Jahre“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

18 h: „Faust I + Faust II“ – Johann Wolfgang von

Goethe. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Film

20 h: „The Batman“ – aka-Filmclub. GHS der

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Vorträge & Gespräche

19 h: „Russlands Krieg gegen die Ukraine

und die Geopolitik der Indifferenz“ - Thorsten

Fuchshuber (Brüssel), Autor des Buches Rackets.

Kritische Theorie der Bandenherrschaft. Institut

für Sozialkritik Freiburg (ISF), Günterstalstr. 37

Varieté

20 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

Andere Orte

Bad Krozingen

19 h: Romanzen – Clara und Robert Schumann.

Schloss Bad Krozingen, Am Schlosspark 7

Fr 8. Juli

Freiburg

Allgemein

20 h: Queeres Wohnzimmer / Kneipenabend zum

Zusammenkommen, Quatschen, Tanzen. Jos

Fritz Café, Wilhelmstr. 15/1

Kunst

18 h: Vernissage: Finale Grande – JKP

Jubiläumsausgabe. ArTik, Haslacher Str. 43

Musik

18 h: The Fuzz – Freiburger Blues Association

e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten Schiff,

Schwarzwaldstr. 82

20 h: „Spots“ - Open Air Konzert Ensemble

Aventure. Elisabeth-Schneider Stiftung,

Wilhelmstr. 17A

Theater & Tanz

19:30 h: „The Folly“ – Fabrice Bollon. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46


veranstaltungen KULTUR JOKER 51

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Baustelle Gotik.

Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

17 h: „Meisterwerke aus Glas“. Augustinermuseum,

Augustinerplatz

Film

20 h: „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des

Königs“ – Herr der Ringe Special des aka-

Filmclub. GHS der Biologie, GHS Biologie,

Schänzlestr. 1

Varieté

20 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

Andere Orte

Baden-Baden

20 h: Y. Nézet-Séguin: Brahms-Zyklus I –

Sommerfestspiele 2022: Beatrice Rana, Klavier.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Karlsruhe

18 h: Vernissage: John Sanborn. Between Order

and Entropy. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien

Karlsruhe, Lichthof 1+2, 2. OG, Lorenzstr. 19

Sa 9. Juli

Freiburg

Literatur

18 h: Dott. Antonio Mileo über Procida für die

Dante. Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle

Münsterplatz, Münsterplatz 17

Musik

20 h: Berlin Boom Orchestra. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: Premiere: „Cendrillon“ - Salonoper von

Pauline Viardot. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Partys

23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Varieté

16 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

20 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

Andere Orte

Baden-Baden

10 h: „MUSA! Naturkonzert“ – Wanderkonzert für

Eltern mit Kindern ab vier Jahren. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

14 h: „MUSA! Naturkonzert“ – Krabbelkonzert

für Eltern mit Kindern bis 2 Jahre. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

18 h: Y. Nézet-Séguin: Kammermusik I –

Sommerfestspiele 2022: Beatrice Rana, Klavier.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Lörrach

11 h: Freier Eintritt im Dreiländermuseum

zum Jubiläumsfest 150 Jahre Hebelschule.

Dreiländermuseum, Basler Str. 143

Merzhausen

21 h: KRAAN / Die deutsche Krautrocklegende.

Forum Merzhausen, Dorfstr. 1

So 10. Juli

Freiburg

Musik

11 h: 8. Kammerkonzert: Beethoven reloaded

meets Songs From The World. Ein literarisches

Konzert in zwei Teilen. Mit Lesungen und Werken

von Ludwig van Beethoven und Weltmusik.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

11 h: Vintage Waitress Show / Miss Petty Bee,

swingende und herzvoll klingende Songs der

20er-50er Jahre. Die Kantina, Berta-Ottenstein-

Straße 3

17 h: Andreas Schmauder präsentiert 78er-

Schellack-Platten. Haus für Kunst, Handwerk

und Dienstleistung (DIVA), Diva la musica, Lise-

Meitner-Str. 12

18 h: Sommerkonzert des Janus-Ensemble.

Pauluskirche Freiburg, Dreisamstr. 3

Theater & Tanz

18 h: „Macbeth“ nach Giuseppe Verdi. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

18 h: Die Improholiker / 25. Open Air Impro-

Theater Festival. Musikpavillon im Stadtgarten

, Leopoldring

19 h: „Cendrillon“ - Salonoper von Pauline Viardot.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: One Play Wonder: Impro-Show / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Führungen

10:30 h: „Freiburg und Kolonialismus: Gestern?

Heute!“. Augustinermuseum, Augustinerplatz

12 h: Inklusive Führung für blinde und

sehbehinderte Menschen – „Habalukke“.

Archäologisches Museum Colombischlössle,

Rotteckring 5

14 h: Familienführung – Komm mit ins Mittelalter!

Augustinermuseum, Augustinerplatz

15 h: „Someone Else“. Museum für Neue Kunst,

Marienstr. 10A

Varieté

17 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

Andere Orte

Baden-Baden

17 h: Y. Nézet-Séguin: Brahms-Zyklus II –

Beatrice Rana, Klavier. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Breisach - Oberrimsingen

17 h: Ray Austin & Friends. Schloss Rimsingen,

Bundesstraße 44

17 h: Ray Austin & Friends. Schloss Rimsingen,

Bundesstraße 44

Mo 11. Juli

Freiburg

Theater & Tanz

18 h: Die ImproSchnittchen: Impro-Show / 25.

Open Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon

im Stadtgarten , Leopoldring

20 h: Rollenrausch: Theatersport / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Di 12. Juli

Freiburg

Literatur

21:30 h: Kirsten Fuchs: „Nichts übertrieben,

alles wahr“ / unter sternen - vorlesen im August.

Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1

Musik

20 h: 8. Sinfoniekonzert: Abschlusskonzert

Fabrice Bollon mit Werken von Fabrice Bollon

und Richard Wagner. Konzerthaus Freiburg,

Konrad-Adenauer-Platz 1

20 h: Old Spices - Alte Gewürze: Obszöne

Lieder der Vergangenheit - nur für Erwachsene!

Freiburger Hof, Humboldtstraße 2

Theater & Tanz

10 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

100 Jahre Bergwacht Feldberg

Am 23. Juli feiert die Bergwacht

ihr 100-jähriges Jubiläum

am Feldberg. Zu diesem

Anlass gibt es auf der SWR-

Bühne spannende Einblicke

in Geschichte, Gegenwart und

Zukunft des Bergrettungsdienstes

in Baden-Württemberg

– die SWR1-Band sorgt

für musikalische Unterhaltung.

Für Interessierte stellen

die Partner*innen sowie

die Bergwacht selbst aktuelle

und historische Einsatzfahrzeuge

vor. Zudem lässt eine

Aktionsfläche Kids ihre Bergwachtfähigkeiten

spielerisch

erproben und ein Naturparkmarkt

ergänzt den Tag mit

einem runden Angebot aus

dem Schwarzwald.

Einmaliges Zirkus- und Wasserspektakel

Der Zirkus Charles Knie gastiert mit neuem Showkonzept in Freiburg

Der in Monte Carlo 2017

preisgekrönte Zirkus Charles

Knie gastiert vom 24. August

bis 4. September auf dem Freiburger

Messegelände. Zum

Comeback wird das Showkonzept

einmal komplett auf Links

gedreht. „Wir wollen uns verändern,

nicht weil wir müssen,

sondern weil wir selbst Lust auf

etwas Neues haben“, so Sascha

Melnjak, Direktor des Zirkus

Charles Knie. Die neue Manegenproduktion

„Feel-Good

Family-Show“ ist ein mutiger

Schritt, denn die größte transportable

Wasserbühne Europas

bildet fortan das Zentrum des

Zirkus. Sie wird mit 100.000

Litern Wasser befüllt, besitzt

300 Pumpen, unzählige integrierte

Lichteffekte und drei

Musik, Tanz und mehr

Summer Stage 2022 mit großem Programm auf dem Theatervorplatz

Bevor sich das Theater Freiburg

in die Sommerpause

verabschiedet, legt es mit der

Summer Stage 2022 noch einmal

ein ordentliches Programm

vor. Zwei Wochen lang wird auf

der Open Air Bühne (Theatervorplatz)

ein vielseitiges und

buntes Programm dargeboten.

Eröffnet wird die Summer

Stage von Intendant Peter Carp

am 9. Juli, 17.45 Uhr, gefolgt von

einem Gala-Konzert des Philharmonischen

Orchesters um 18

Uhr unter der Leitung von Ektoras

Tartanis. Vom 09.-24. Juli

finden täglich ab 18 Uhr mind.

zwei Aufführungen, Konzerte

und andere künstlerische Aktionen

statt. Mit dabei ist unter

anderem das Heim und Fluchtorchester

(10.07., 18 Uhr, 16.7.,

15 Uhr), eine Blues Brother

Formation (17.7., 20 Uhr) und

Rebecca Narums Performance

„re-Styled bolér“ (19.97., 18.30

Foto: Zirkus Charles Knie

hydraulisch ausfahrbare Ebenen.

Lichtumflutete Fontänen

schießen bis zu 15 Meter hoch

in die Kuppel des Zeltes. Das

40-köpfige Ensemble, darunter

die besten Artist*innen,

Musiker*innen, Sänger*innen,

Show-Ballett und Zirkus-Comedians

Europas, lädt das Publikum

zu einem Rausch aus

Sound, Licht, Feuer und Wasser

ein. Mit dabei ist auch die

kolumbianische „Truppe Robles“,

die ohne Sicherung das

dünne Drahtseil in 10 Metern

Höhe überqueren, überspringen,

Zwei-Mann-Hoch, Fahrradfahren...

Weltrekord ist die

Pyramide, bei der alle sieben

Mitglieder das Seil gleichzeitig

überqueren. Freuen Sie sich auf

ein außergewöhnliches Spektakel!

Tickets: Tel. 0171 9462456

oder www.zirkus-charles-knie.

de

Aufgepasst: Wir verlosen

5x2 Tickets für den 24. August,

20 Uhr. Um am Gewinnspiel

teilzunehmen, senden

Sie eine Mail mit dem Stichwort

„Zirkus Charles Knie“

im Betreff und Ihrer Telefonnummer

bis zum 15. August

an redaktion@kulturjoker.de

Datenschutz-Hinweis: Ihre Daten

werden lediglich zur Abwicklung der

Verlosung erhoben. Ihr Name wird

an den Veranstalter weitergegeben,

damit die Karten an der Abendkasse

hinterlegt werden können. Nach Abschluss

der Verlosung werden Ihre

Daten gelöscht. Durch Ihre Teilnahme

erklären Sie sich damit einverstanden.

Uhr) sowie zahlreiche Auftritte

regionaler Bands wie TRIAZ

(22.7., 20 Uhr) oder Das Blanke

Extrem (24.7., 20 Uhr). Auch

klassische Musikdarbietungen

wie ein buntes Arien-Potpourri

(9.7., 18 Uhr) sowie ein Orchesterabend

(15.7., 18 Uhr) werden

dargeboten. An den Wochenenden

werden zusätzlich tagsüber

Veranstaltungen speziell für Familien

und Kinder stattfinden.

Eintritt frei.


52 KULTUR JOKER veranstaltungen

Musik, Theater, Performance, ...

Das Notstrom-Festival vom 7.-17. Juli auf dem Parkplatz des E-Werks

Das Notstrom-Festival auf

dem Parkplatz des E-Werks

präsentiert mit einem spartenübergreifenden

Programm vom

7.-17. Juli die Freie Szene Freiburgs

und darüber hinaus. Insgesamt

elf Veranstaltungen aus

Musik, Tanz, Theater, Bildender

Kunst und Performance werden

gezeigt. Eröffnen wird das

Notstrom-Festival die Freiburger

Schlagzeug-Legende Schroeder

am 7. Juli, 20 Uhr. Exklusiv für

diesen Abend wird er eine Band

feinster Musiker*innen zusammenstellen

- Spontanität und

Improvisation sind Schroeders

Königsdisziplinen und so sind

auch seine Musikolleg*innen

noch nicht bekannt. Auch überregionale

Künstler*innen kommen

dieses Jahr auf den E-Werk

Parkplatz, darunter die Autorin

Stefanie Sargnagel, die am 8.

Juli, 20 Uhr zu einer Lesung

ihres aktuellen Buchs „Dicht“

mit Musikperformance von Euroteuro

lädt. Zum partizipativen

Format „Silent-Disco“ lädt das

Tanznetz Freiburg am 12. Juli,

20.30 Uhr zum gemeinsamen

abdancen ein. Ein basslastiger

Sommertag mit Rap, Bassmusik

Die große Vergessene

Die Hochschule für Musik würdigt die Sängerin und Komponistin

Pauline Viardot-García

Pauline Viardot-García

(1821–1910) war eine weltberühmte

Opernsängerin, Komponistin,

Pianistin und Pädagogin

– und wird dennoch oft

vergessen. Studierende und

Lehrende der Hochschule für

Musik Freiburg würdigen sie

im Juli 2022 mit zwei Konzerten

und vier Aufführungen

ihrer Kammeroper „Cendrillon“

.

Die Konzerte unter dem Titel

„Pauline Viardot – Musikbotschafterin

Europas“ finden am

1. Juli, 19.30 Uhr in der Hochschule

für Musik Freiburg und

am 7. Juli, 20 Uhr in der Meckelhalle

statt. Beide Konzerte

sind als Gesprächskonzerte

angelegt: Gesangsstudierende,

begleitet von Studierenden

einer Liedgestaltungsklasse,

wechseln sich ab mit gesprochenem

Text, der von Natasha

Loges vorgetragen wird. Für

das Konzert hat sie unter anderem

Briefe, Tagebucheinträge

und Rezensionen recherchiert,

die aus der Zeit der Komponistin

stammen.

Die sogenannte „Salonoper“

„Cendrillon“ kommt am

9. Juli, 20 Uhr, am 10. Juli, 19

Uhr und am 12. Juli, 20 Uhr

& Afrobeats, Food & Drinks erwartet

uns am 16. Juli, 16-22 Uhr,

denn Rapstar Antifuchs, Beatund

Basslegende Yunis, Senu

mit der Lizenz für Good-Vibes

und das Freiburger DJ-Kollektiv

L`Imunsystem heizen den Parkplatz

ein. Neu ist dieses Jahr der

Nachhaltigkeits-Nachmittag am

17. Juli, 13-16 Uhr, bei dem eine

„Kleider-Tauschbörse“ stattfindet.

Das Abschlusskonzert gibt

der hauseigene Süduferchor:

Refugees Welcome! am 17.

Juli, 18 Uhr mit anschließendem

Ausklang im Biergarten des Festivals.

Veranstaltungen teils kostenfrei.

Alle Veranstaltungen und Tickets:

www.ewerk-freiburg.de

Rapstar Antifuchs © Janina Wagner

Autorin Stephanie Sargnagel © Apollonia Theresa Bitzan

Die Sängerinnen Franziska Scheinpflug und Miriam Stelzer und

die Professor*innen Natasha Loges und Matthias Alteheld

Foto: Elsa Zherebchuk

im Theater Freiburg zur Aufführung.

Am 14. Juli, 15 Uhr

ist sie in Guebwiller, Château

de la Neuenbourg (Frankreich)

zu sehen. Ursprünglich

als Übung für Schüler*innen

komponiert und mit Dialogen

nach dem französischen Märchen

von Charles Perrault gilt

die Oper als heiteres Werk im

Geist der französischen Operette.

Interpretiert wird sie von

zehn Gesangsstudierenden der

Hochschule für Musik. Am

Klavier spielt Hyunjung Kim,

die musikalische Einstudierung

und Leitung übernimmt

Neil Beardmore.

18 h: Bauch, Beine, Impro: Impro-Show / 25.

Open Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon

im Stadtgarten , Leopoldring

20 h: „Cendrillon“ - Salonoper von Pauline Viardot.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: Unverblümt: Theatersport / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Film

20 h: „Die Blutenden“ – Im Rahmen der Filmreihe:

Afrofuturismus des aka-Filmclub. GHS der

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Vorträge & Gespräche

16:30 h: „Musik und Klänge bei Menschen

mit Demenz“ - mit Referentin Patrizia Murko.

Rathaus im Stühlinger, Raum „Schauinsland“ ,

Fehrenbachallee 12

Andere Orte

Bad Krozingen

19 h: Bachs musikalische Bibliothek: Studierende

der Hochschule für Musik Freiburg. Schloss Bad

Krozingen, Am Schlosspark 7

Historix Tours Freiburg

Historische Stadtführungen

365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter

www.historix–tours.de

Mi 13. Juli

Freiburg

Allgemein

14 h: „Tag für pflegende Angehörige“ /

Anerkennung und Informationen für pflegende

Angehörige. Bürgerhaus am Seepark, Gerhart-

Hauptmann-Str. 1

Literatur

21:30 h: Hartmut el Kurdi: „Mein Leben als

Teilzeitflaneur“ / unter sternen - vorlesen im

August. Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1

Theater & Tanz

10 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

18 h: Die Spontanellen: Impro-Show / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

20 h: Die Feuerzeugen: Impro-Show / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Film

20 h: „Große Freiheit“ – aka-Filmclub. GHS der

Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Vorträge & Gespräche

18 h: „Stadtentwicklung und Anpassung an

Klimawandelfolgen“ – Tandemvortrag mit

Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld und Dr. Rike

Sinder. Universitätsbibliothek Freiburg,

Veranstaltungssaal, Platz der Universität 2

Varieté

20 h: Circus Harlekin. Münsterplatz, Münsterplatz

Do 14. Juli

Freiburg

Theater & Tanz

18 h: Verspielt: Impro-Show / 25. Open Air Impro-

Theater Festival. Musikpavillon im Stadtgarten ,

Leopoldring

19 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19:30 h: „Macbeth“ nach Giuseppe Verdi. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: FREISTIL: Theatersport / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Vorträge & Gespräche

18 h: Jour Fixe mit Celia Brown. Museum für Neue

Kunst, Marienstr. 10A

19:30 h: „Rechtsfertigung der Ungleichheit.

Sozialpopulismus, Kulturkampf und

Klimarassismus“ -Onlinevortrag mit Prof.

Dr. Matthias Quent. Katholische Akademie,

Wintererstr. 1

Fr 15. Juli

Freiburg

Musik

18 h: The Boogie Project – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

20 h: Danny Bryant Bigband. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

18 h: „Kreistänze aus Kroatien, Serbien und

Mazedonien“ (Kurs bis 17.7.). Waldhof Akademie

für Weiterbildung, Im Waldhof 16

19 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19 h: „Mord auf dem Klassentreffen“ / FREISTIL

Dinner-Krimi. Schlossberg-Restaurant Dattler,

Am Schlossberg 1

19:30 h: Wer wird Champignon? / 25. Open

Air Impro-Theater Festival. Musikpavillon im

Stadtgarten , Leopoldring

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Von der Burg

zur freien Stadt. Museum für Stadtgeschichte,

Münsterplatz 30

17 h: „Deutscher Kolonialismus in Qingdao

(China) und auf dem afrikanischen Kontinent“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Weingarten-Gespräche –

Veranstaltungsreihe. Adolf-Reichwein-Schule,

Foyer, Bugginger Str. 83

Ebneter Kultursommer

8.-10.7.

Schloss Ebnet

Andere Orte

Baden-Baden

20 h: Y. Nézet-Séguin: Brahms-Zyklus III

– Sommerfestspiele 2022: Seong-Jin Cho,

Klavier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten

Bahnhof 2

Lörrach

18 h: Buchvorstellung „Basels Weltvariété“ mit

Dr. Thomas Blubacher. Dreiländermuseum,

Basler Str. 143

Sa 16. Juli

Freiburg

Musik

18 h: Abi Wallenstein – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

18 h: „Girls like that“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19 h: „Was wir hörten, als wir wurden, wer wir

sind“ - Eine Mehrgenerationen-Revue. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Computer Vor Ort Service und DSL Technik

www.comvorse.de

Telefon: 0179-9674440

Firma Comvorse

In Freiburg und Umgebung


veranstaltungen KULTUR JOKER 53

19:30 h: „The Folly“ – Fabrice Bollon. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Partys

23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Feste & Hocks

20 h: Sommerball der Tanzsportgemeinschaft

Freiburg e.V.. Tanzzentrum West, Tanzzentrum

West, Ensisheimer Str. 8

Film

19 h: „Knappe Berührung“: Livekonzert und

Experimenteller Film | Rei Nakamura (Klavier)

| Yukiko Watanabe/Kentaro Taki: Living in the

Box (2013)/Knappe Berührung (2021), Fernando

Manassero/Adrian Schmidt: Cortex (2017/2021).

Depot.K, Lehener Str. 30

Vorträge & Gespräche

14 h: „Explainer-Station – Krokotäschchen und

Großwildjagd. Koloniale Ausbeutung der Natur“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Andere Orte

Bad Krozingen

15 h: Das große Lichterfest - Mit Live-Musik.

Kurpark Bad Krozingen, Am Kurpark 1

Baden-Baden

18 h: Y. Nézet-Séguin: Kammermusik II –

Sommerfestspiele 2022: Chamber Orchestra

of Europe. Festspielhaus Baden-Baden, Beim

Alten Bahnhof 2

Breisach am Rhein

19 h: „Lebenszeichen – Musik für die Freiheit“ /

Freiburger Akkordeon. Franziskaner Klostergarten

Breisach, Kapuzinergasse 4

Emmendingen

19 h: Festliche Barockmusik mit Trompete. Ev.

Stadtkirche Emmendingen, Am Schlossplatz 2

Karlsruhe

19 h: ALEPH Gitarrenquartett. ZKM | Zentrum

für Kunst und Medien Karlsruhe, ZKM | Kubus,

Lorenzstr. 19

Lahr

21 h: Die große Italo Pop Night – mit I Dolci Signori.

Stadtpark Lahr,

So 17. Juli

Freiburg

Kunst

14 h: Familiennachmittag – Mit Würfelglück in die

römische Zeit zurück! Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Musik

19 h: „Lebenszeichen – Musik für die Freiheit“

/ Freiburger Akkordeon. Pauluskirche Freiburg,

Dreisamstr. 3

Theater & Tanz

18 h: „Der Trafikant“ – Robert Seethaler. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Andere Orte

Bad Krozingen

11 h: Flohmarkt / Das große Lichterfest. Kurhaus

Bad Krozingen, Kurhausstr. 1

19 h: Konzert-Pavillon / Das große Lichterfest.

Kurhaus Bad Krozingen, Kurhausstr. 1

Baden-Baden

17 h: Y. Nézet-Séguin: Brahms-Zyklus IV

– Sommerfestspiele 2022: Seong-Jin Cho,

Klavier. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten

Bahnhof 2

Di 19. Juli

Freiburg

Theater & Tanz

10 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad, Marienstr.

4

Führungen

17 h: Feierabendführung – Was macht ein

Objekt „sensibel“? Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

Film

20 h: „Welcome II the Terrordome“ – Im Rahmen

der Filmreihe: Afrofuturismus des aka-Filmclub.

GHS der Biologie, GHS Biologie, Schänzlestr. 1

Zelt-Musik-Festival

13.7.-31.7.

Mundenhof Freiburg

Mi 20. Juli

Freiburg

Musik

19:30 h: Dialogkonzert Ektoras Tartanis. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Theater & Tanz

10 h: „Popcorn“. Theater im Marienbad, Marienstr.

4

Vorträge & Gespräche

18 h: Podiumsdiskussion: „Wie setzen wir

Nachhaltigkeit an den Universitäten

um?“. Universitätsbibliothek Freiburg,

Veranstaltungssaal, Platz der Universität 2

Do 21. Juli

Freiburg

Literatur

19 h: „Das Rätsel des Kapitals. Manfred

Dahlmanns Beiträge zur Kritik der politischen

Ökonomie“ / Lesung und Gespräch. Institut für

Sozialkritik Freiburg (ISF), Günterstalstr. 37

19:30 h: „Von einfachen Dingen“ – Herdermer

Sommer-Lesung mit Gabriele Michel. Herdermer

Kirchplatz, Hauptstr. 37

Vorträge & Gespräche

19 h: „Aufgeklärt“ – Votragsreihe zu aktuellen

Themen. Bürgerhaus Zähringen, Lameystr. 2

Andere Orte

Baden-Baden

19:30 h: Disney: „Die Schöne und das Biest“ –

Original-Musicalfassung. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Kirchzarten

19:30 h: „Lebenszeichen – Musik für die Freiheit“

/ Freiburger Akkordeon. Rainhof Scheune,

Höllentalstr. 96

Fr 22. Juli

Freiburg

Musik

18 h: BlueFunk Special „Sommer 2022“ Featuring

Rejana Wook und Berthold Klein – Freiburger

Blues Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

18:30 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie

Freiburg. Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1

20 h: Umse. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19 h: „Die wärmsten Jahre“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

19:30 h: „The Folly“ – Fabrice Bollon. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Wentzinger

als Architekt. Museum für Stadtgeschichte,

Münsterplatz 30

Vorträge & Gespräche

17 h: „Shiatsu, eine einfache und

gesundheitsfördernde Behandlungsmethode“

Vortrag mit Robert Hendricks. Waldhof Akademie

für Weiterbildung, Im Waldhof 16

Andere Orte

Baden-Baden

19:30 h: Disney: „Die Schöne und das Biest“ –

Original-Musicalfassung. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Sa 23. Juli

Freiburg

Allgemein

10 h: Plattenbörse Freiburg (Ganter

Hausbiergarten). Brauerei Ganter,

Schwarzwaldstr. 43

Musik

11 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie

Freiburg. Kirche St. Peter und Paul Freiburg-St.

Georgen, Bozener Str. 6

16:30 h: Die Toten Hosen / Gäste: Feine Sahne

Fischfilet, Schmutzki, Deine Cousine. Messe

Freiburg, Hermann-Mitsch-Str. 3

18 h: Apéro-Konzert: Sommerträume. St. Cyriak

Lehen, Kirchbergstr. 6

19 h: „Lebenszeichen - Konzert für die Freiheit“

– Freiburger Akkordeon Orchester. Landhaus

Ettenbühl Hertingen, Hof Ettenbühl

Einlass ab 18:00 Uhr h: „Sommerträume“ Apéro-

Konzert mit dem Chor different voices. St. Cyriak

Lehen, Cyriaksaal, Kirchbergstr. 6

Theater & Tanz

19:30 h: „Macbeth“ nach Giuseppe Verdi. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Brachland“ - Theater Zerberus. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Andere Orte

Bad Krozingen

16 h: „Mit Flöten und Geigen“: Quartette und

Sonaten von W.A. Mozart und Ferdinand Ries.

Schloss Bad Krozingen, Am Schlosspark 7

19:30 h: „Mit Flöten und Geigen“: Quartette und

Sonaten von W.A. Mozart und Ferdinand Ries.

Schloss Bad Krozingen, Am Schlosspark 7

Baden-Baden

14:30 h: Disney: „Die Schöne und das Biest“ –

Original-Musicalfassung. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Endingen

19:30 h: „Unglaublich und doch wahr ?“

Erzählkunstabend. Endingen (verschiedene Orte),

So 24. Juli

Freiburg

Theater & Tanz

19 h: „Rent“ - Musical von Jonathan Larson

mit jungen Erwachsenen. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Andere Orte

Baden-Baden

13:30 h: Disney: „Die Schöne und das Biest“ –

Original-Musicalfassung. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

St. Peter

17 h: Franz Schüssele (Alphorn) und Johannes

Götz (Orgel) / Internationale Orgelkonzerte St.

Peter. Barockkirche St. Peter, Klosterhof 2

Mi 27. Juli

Freiburg

Führungen

12:30 h: Kunstpause – Typisch Freiburg?! Haus

der Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

18:30 h: „Habalukke“. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Andere Orte

Emmendingen

h: Tanz und Musik: Jonas Onny (Tanz), Lola Onny

(Tanz) und Jörn Bartels (Flügel). Ev. Stadtkirche

Emmendingen, Am Schlossplatz 2

Chorwärts - 2.000 SängerInnen aus

über 60 Chören

08.-10.07.

Freibrug

Fr 29. Juli

Freiburg

Musik

18 h: Thomas Bauer Band – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

15:30 h: „Die sinnliche Welt des Buchbindens“

(Kurs bis 31.7.). Waldhof Akademie für

Weiterbildung, Im Waldhof 16

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Die Stadt im Modell.

Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

Tanz in der Kirche

Am 27. Juli, 19 Uhr werden

im Rahmen einer Geistlichen

Abendmusik in der

evangelischen Stadtkirche in

Emmendingen zwei professionelle

Tänzer den Abend bestimmen.

Lola Villegas und

Jonas Onny werden zu Texten

aus dem Hohelied Salomos

tanzen, begleitet von Jörn Bartels

am Flügel. Marc Chagall

hat einen Bilderzyklus zum

Hohelied geschaffen, der die

Liebeslyrik der Bibel in Szene

setzt. So wird dieser letzte

Die Wohnprojekte WOGE

(betreute Wohngruppe für

Demenzerkranke) und Arche

(generationsübergreifendes

und selbstverwaltetes Wohnen)

laden am 19. Juli von

17–21 Uhr zu ihrem alljährlichen

Sommerfest im Sonnenhof

(Lise-Meitner-Str.)

ein. Um 17.30 Uhr singt der

ukrainische Chor Stimmen

Kurztanzstücke

Zehn Tänzerinnen beenden

diesen Sommer ihr Grundstudium

bei TIP, der Ausbildung

für Tanz, Improvisation

& Performance in Freiburg.

In diesem Rahmen gestaltet

bewegungs-art im Südufer einen

abwechslungsreichen Abschlussabend.

Die Absolventinnen

präsentieren selbst entwickelte

Kurztanzstücke. Das

Publikum darf dabei unterschiedliche

künstlerische Ansätze

und Performancewelten

kennenlernen: Tanztheater,

Emmendingen

Abend vor den Sommerferien

ein multimediales Tanz-

Event. Obwohl in der Bibel

oft getanzt wird, ist der Tanz

als Kunstform bisher wenig in

die Kirche vorgedrungen. Das

soll sich mit dieser Veranstaltung

ändern.

Sommerfest im Sonnenhof

Eine Insel, eine Stadt

Am 9. Juli, 18 Uhr hält Antonio

Mileo einen Vortrag über

Procida, Italiens Kulturhauptstadt

2022, in der Stadtbibliothek

Freiburg. Procida ist

eine Insel im Golf von Neapel.

Sie zählt zu den Phlegräischen

Inseln im Golf von

Neapel. Procida ist zugleich

der Name des Hauptortes und

Stühlinger wirALL

Jonas Onny

Foto: Privat

Freiburg

des Friedens unter der Leitung

von Elena Weber Folklore und

Klassik für die Ukraine. Anschließend

gibt es ein Fingerfood-Buffet

und Getränke.

Um 18 und 18.45 Uhr gibt

es Führungen und Infos zu

den beiden Wohnprojekten.

Ab 19:30 Uhr lateinamerikanische

Musik zum Tanzen und

Genießen.

Freiburg

abstrakte Kompositionen,

Crossover mit anderen Kunstformen

oder Instant Composition,

die Bühnenkunst der

Improvisation. Aufführungen

im Südufer: 22.–24. Juli, jew.

20 Uhr.

Foto: Ernst Lattik

Freiburg

einzigen Ortes. Was es mit

der berühmten Karfreitagsprozession

und dem ehemals

berüchtigten Gefängnis auf

der Terra Murata auf sich hat,

erfährt man in diesem Vortrag

in deutscher Sprache. Das gesamte

Honorar von Dr. Mileo

geht für die Ukraine-Hilfe an

den Tierschutz Bonn e.V.

Der Stühlinger wirALL ermöglicht

am 6. August, 13-

23 Uhr ein Vernetzen unterschiedlicher

Personengruppen

im Rahmen eines bunten Programms

auf dem Stühlinger

Kirchplatz. Das Programm

umfasst Band-Acts, Klassische

sowie Neue Musik,

Musikimprovisation, Mitsing-Angebote,

Trommel- und

Theaterworkshops, das Ataya

(gambisches Teezeremoniell),

Theater- und Tanzaufführungen

(Europäische, Tango

und Afrikanisches), künstlerische

Happenings, Diskussi-

Freiburg

onsformate und diverse Infostände

von Stühlinger Institutionen.

Außerdem wird der

Verein zu diesem Anlass den

geplanten „Kulturkiosk auf

dem Kirchplatz“ vorstellen.

Ataya Teezeremonie

Foto: Stühlinger wirALL


54 KULTUR JOKER veranstaltungen

Modern Dance

Am Samstag, 16. Juli und

Sonntag, 17. Juli findet wieder

das jährliche Sommertraining

Modern Dance mit der Choreografin

und Tanzpädagogin

Renate Killmann aus Bremen

statt. Von 15 bis 17.30 Uhr

kann im Studio Next Step in

der Erbprinzenstr.1 in Freiburg

trainiert werden.

Der Workshop beinhaltet

Warming Up, Technik und

Tanzkombinationen nach der

bekannten Humphrey-Limon-

Methode. Kosten-Beitrag: 50€

Erwachsene/ 45,-€ Schüler/

Finale der Jugendkunst

Am 8. und 9. Juli findet auf

dem Hof von Kubus³ und Ar-

Tik das Finale Grande des

diesjährigen JugendKunstParkour

statt. Präsentiert werden

die Ergebnisse aus drei Monaten

künstlerisch-kreativen

Arbeitens. Zu sehen sein werden

Objekte, Skulpturen und

Lichtinstallationen. Daneben

präsentiert das Atelier „Wort/

Laut“ selbstgeschriebene

Texte. Performative Interventionen

bieten die Ateliers

„Kostüm/Performance“ und

„Theater/Tanz“. Abgerundet

wird das Finale am 9. Juli mit

Plattenbörse im Sommer

Zum zweiten Mal findet

eine Sommerausgabe der

Plattenbörse als Open-Air

Event im Ganter Hausbiergarten

statt. Etwa 40 Stände

sowohl von professionellen

Händler*innen aus Deutschland

und dem benachbarten

Ausland als auch Privatleuten

bieten ihre Vinyl-, CD- und

Musik-DVD Schätze an. Für

den Fall, dass es gewittern

Oscar Wilde in Space

Freiburg

Studenten. Die Anmeldung

ist im Studio Next Step, Tel.

0761/43599 oder bei Renate

Killmann, Tel. 04298/417584

möglich. Infos: www.renatekillmann.de

Foto: Joachim Kappert

Freiburg

Live-DJing auf dem Hof und

einer Aftershow-Party. Vernissage

des Ausstellungsparcours

am 8. Juli um 18 Uhr,

Ausstellungsparcours am 9.

Juli ab 17 Uhr.

Foto: Victoria Basel

Freiburg

oder stürmen sollte, zieht die

Börse in die Wodan Halle. Die

Ganter Gastronomie wird mit

kühlen Drinks, Salaten und

Grillspezialitäten versorgen.

Der Börsentag kann so nahtlos

in einen Biergartentag übergehen.

Die Freiburger Plattenbörse

gilt als kleine Institution

für DJ‘s und Sammler*innen

im Südwesten. Seit 1985 ist

sie in Betrieb.

Freiburg

Das Jahr 3000. Alle Ressourcen

sind aufgebraucht,

nur König Herodes und sein

Gefolge sind noch am Leben,

dank eines Wesens mit

Namen Jochanaan, dessen

Fähigkeit zur Photosynthese,

die Sauerstoffversorgung des

Schiffes und seiner Besatzung

weiterhin sicherstellt.

Gnadenlos ausgebeutet und

in einem Tank eingesperrt,

stößt es Verwünschungen

und religiöse Prophezeiungen

aus. Salome, die Tochter des

Königs, entdeckt das fremdartige

Wesen und verliebt

sich. Die futuristische wie

satirische Bearbeitung des

Klassikers „Salome“ nach

Oscar Wilde feiert im Open

Air Theater der Immoralisten

am 15. Juli, 20.30 Uhr Premiere.

Weitere Aufführungen:

16./21./22./23./28./29./30.

Juli und 4./5./6./11./12./13./

25./26./27. August, alle Aufführungen

jew. 20.30 Uhr.

Foto: Theater der Immoralisten

Vorträge & Gespräche

17 h: 3. Freiburger Gespräch zur Neuen Musik mit

Dieter Mack. Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle

Münsterplatz, Münsterplatz 17

19:30 h: „Innerer und äußerer Frieden“ -

Vortrag und Gespräch mit Anton Kimpfler.

Waldorfkindergarten Sonnenblume St. Georgen,

Zechenweg 6

Andere Orte

Denzlingen

20 h: „Lebenszeichen – Musik für die Freiheit“

/ Freiburger Akkordeon. Kultur- & Bürgerhaus

Denzlingen, Stuttgarter Str. 30

Sa 30. Juli

Freiburg

Musik

20 h: „weiter“ des Ensemble Aventure

/ Nachholtermin Saisonkonzert. Elisabeth-

Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Führungen

15 h: „Typisch Freiburg?!“. Haus der Graphischen

Sammlung, Salzstraße 34

Partys

23 h: „POP-UP Party“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Vorträge & Gespräche

14 h: „Explainer-Station – Krokotäschchen und

Großwildjagd. Koloniale Ausbeutung der Natur“.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

So 31. Juli

Freiburg

Führungen

12 h: „Habalukke“. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Andere Orte

Breisach - Oberrimsingen

17 h: Blue Side Of Town. Schloss Rimsingen,

Bundesstraße 44

17 h: Blue Side Of Town. Schloss Rimsingen,

Bundesstraße 44

17 h: Blue Side Of Town. Schloss Rimsingen,

Bundesstraße 44

St. Peter

17 h: Monica Melcova (Orgel) / Internationale

Orgelkonzerte St. Peter. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Di 2. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Mi 3. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Fr 5. August

Freiburg

Musik

18 h: Muddy What? – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Sommerfest mit Dalai Lama Geburtstagsfeier

10.07. / 16-21 Uhr

Tibet Kailash Haus, Freibrug

18 h: Thomas Bauer Band – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

19 h: „My Blue is Your Green“ - Vaya Art of Human

Movement. Seebühne im Seepark, Gerhart-

Hauptmann-Str. 1

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

21 h: „Non-Upgraded Existence“ - Cia. Nadine

Gerspacher. Seebühne im Seepark, Gerhart-

Hauptmann-Str. 1

Partys

22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Sa 6. August

Freiburg

Theater & Tanz

19 h: „Non-Upgraded Existence“ - Cia. Nadine

Gerspacher. Seebühne im Seepark, Gerhart-

Hauptmann-Str. 1

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

21 h: „My Blue is Your Green“ - Vaya Art of Human

Movement. Seebühne im Seepark, Gerhart-

Hauptmann-Str. 1

Partys

23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

So 7. August

Freiburg

Musik

20 h: Mad Caddies. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Andere Orte

St. Peter

17 h: Ben van Oosten (Orgel) / Internationale

Orgelkonzerte St. Peter. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Mi 10. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Fr 12. August

Freiburg

Allgemein

20 h: Queeres Wohnzimmer / Kneipenabend zum

Zusammenkommen, Quatschen, Tanzen. Jos

Fritz Café, Wilhelmstr. 15/1

Musik

18 h: Tiny Ballroom Orchestra – Freiburger Blues

Association e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten

Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Zirkus Charles Knie

24.8.-4.9.

Tägl. 16 und 20 Uhr. So: 11 und 15 Uhr

Messe Freiburg

Sa 13. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Partys

23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Tamburi Mundi | Intern. Festival für

Rahmentrommeln

29.7.-7.8.

E-Werk Freiburg

So 14. August

Andere Orte

St. Peter

17 h: Mona Rodestvenskyte (Orgel) / Internationale

Orgelkonzerte St. Peter. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Mi 17. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Fr 19. August

Freiburg

Musik

18 h: Violette – Freiburger Blues Association

e.V. Gasthaus Schiff, Biergarten Schiff,

Schwarzwaldstr. 82

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Sa 20. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Partys

23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

So 21. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: Gastspiel: „Azabache Tango“ / 47.

Rathaushofspiele. Rathausinnenhof, Rathauspl.

2-4

Andere Orte

St. Peter

17 h: Johannes Zeinler (Orgel) / Internationale

Orgelkonzerte St. Peter. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Mo 22. August

Freiburg

Kunst

15:30 h: „Experimentelles MIXED MEDIA

MOSAIK. Mosaik meets Fotographie“ (Kurs bis

25.8.). Waldhof Akademie für Weiterbildung, Im

Waldhof 16

Theater & Tanz

20:30 h: Gastspiel: „Azabache Tango“ / 47.

Rathaushofspiele. Rathausinnenhof, Rathauspl.

2-4

Di 23. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: Gastspiel: „The Shoo-Shoos“ / 47.

Rathaushofspiele. Rathausinnenhof, Rathauspl.

2-4

Schlossberg Festival

29.7.-7.8.

Schlossberg


veranstaltungen KULTUR JOKER 55

Mi 24. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Do 25. August

Freiburg

Literatur

19:30 h: „Verjährung“ – Herdermer Sommer-

Lesung mit Sascha Berst-Frediani. Herdermer

Kirchplatz, Hauptstr. 37

Fr 26. August

Freiburg

Musik

18 h: Olivier Mas OneManSwampBoogie –

Freiburger Blues Association e.V. Gasthaus Schiff,

Biergarten Schiff, Schwarzwaldstr. 82

Die Archäologische Sammlung

im Herderbau gibt ein kleines

Kulturprogramm. Damit soll

nach der entbehrungsreichen

Coronazeit für Kulturhungrige

wieder etwas geboten werden.

Im passenden Ambiente wird

am 14. Juli, 19 Uhr Christoph

Martin Wielands „Musarion“ in

einer szenischen Lesung zu hören

sein. Und es gibt auch etwas

zu sehen: Auf einem Tisch wird

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Sa 27. August

Freiburg

Theater & Tanz

20:30 h: „Extrawurst“ / 47. Rathaushofspiele.

Rathausinnenhof, Rathauspl. 2-4

Partys

23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

So 28. August

Andere Orte

St. Peter

17 h: Sarah Kim (Orgel) / Internationale

Orgelkonzerte St. Peter. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Agrikultur Festival

22.-24.7.

Freiburg

Wieland szenisch gelesen

Freiburg

mit kleinen Figuren die Handlung

in Szene gesetzt. Sprecher/

Spieler sind Ariane Wagner und

Uwe Schlottermüller.

Freiburger Museumsnacht

Foto: Uwe Schlottermüller

Freiburg

Die Städtischen Museen Freiburg

laden kulturbegeisterte

Nachtschwärmer*innen am 23.

Juli, 18-1 Uhr mit vielen Partnerinstitutionen

zur Museumsnacht

2022 ein. Beim Rundgang

zur späten Stunde tauchen Museumsfans

in die einmalige Atmosphäre

der in buntes Licht getauchten

Häuser und können einen

Streifzug durch Geschichte,

Kunst und Naturwissenschaft

machen und dabei ins Gespräch

mit Museumsmacher*innen

kommen. Auch in diesem Jahr

stehen zahlreiche Live-Acts und

kulinarische Köstlichkeiten auf

dem Programm. Infos und Tickets:

www.freiburg.de/museumsnacht

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Vampire, Science-Fiction, Antirassismus

Eine Film- und Diskussionsreihe

zum Thema

Afrofuturismus im

aka-Filmclub

Schwarze Menschen im

All, Vampirinnen in Kamerun,

afrodeutsche Geschichte

als Science-Fiction. Mit einer

Veranstaltungsreihe zeigt der

akademische Filmclub Freiburg

zeitgenössische Filme

und Filmklassiker des Afrofuturismus.

Im fulminanten Auftakt der

Reihe am 4. Juli wird zunächst

geklärt, was Afrofuturismus

eigentlich bedeutet. Natasha A.

Kelly, international bekannte

Expertin für afrodeutsche Kultur,

spricht per Videoschalte

im Rahmen der Vorführung

des Science-Fiction-Kurzfilms

„The Door Of Return“. Anwesend

ist auch die Regisseurin

des Films Kokutekeleza Musebeni.

Im Anschluss an den

Film diskutieren beide, was

afrodeutsche Identität bedeutet

und wie man über das Medium

Aller Anfang ist Yeah!

Das Literaturhaus Freiburg präsentiert vom 1.-3. Juli ein Literaturfestival

im Grünen

Ein Literaturfestival im

Grünen veranstaltet das Freiburger

Literaturhaus vom 1.-

3. Juli unter dem Titel „Aller

Anfang ist Yeah“. An den drei

Festivaltagen werden gleich 20

Autor*innen in Schrebergärten,

im alten Wiehrebahnhof

und im Kloster St. Lioba aus

ihren Erstlingswerken lesen –

die teilweise einige Jahre zurücklegen

und so einen interessanten

Blick auf Werk und

Entwicklung der Autor*innen

gewähren.

Eröffnet wird das Festival

am 1. Juli, 18 Uhr im alten

Wiehrebahnhof mit Dietmar

Sun Ra in „Space Is The Place“

Foto: A North American Star System Production & Rapid Eye Movies

des Science-Fiction-Films darüber

sprechen kann.

Am 5. Juli begleiten die

Zuschauer*innen den Jazzmusiker

Sun Ra im Afrofuturismus-Klassiker

„Space

Is The Place ins All“. Katrin

Dietrich vom informationszentrum

3. welt (iz3w) wird in

den Film einführen und nach

der Vorführung mit dem Publikum

diskutieren. Dem unheimlichen

Blutrausch zweier

vampirischer Frauen folgt

Dath, aktueller Preisträger des

Reinhold-Schneider-Preises,

der aus seinem Debüt „Cordula

killt dich!“ lesen wird. Weiter

geht’s an diesem Abend mit

María Cecilia Barbetta, Jonas

Lüscher und Leif Randt um

19:30 Uhr. Eine Leinwandlesung

mit Mia Oberländer und

ihrer Graphic Novel „Anna“

um 21:30 Uhr runden den Festivalauftakt

ab.

Am Samstag wird’s besonders:

In den Schrebergärten in

der Wonnhalde lesen stündlich

von 11-14 Uhr sowie 16-19 Uhr

immer vier Autor*innen zeitgleich

aus ihren Debüts: Das

die kamerunische Science-

Fiction „Die Blutenden“ (12.

Juli). Politisch kritisch ist der

erste britische Kinofilm einer

Schwarzen Regisseurin „Welcome

II the Terrordome“ über

ein dystopisches Schwarzes

Ghetto. (19. Juli). Alle Filmvorführungen

um 20 Uhr im

Großen Hörsaal der Biologie

(Schänzlestraße 1).

Weitere Infos: www.akafilmclub.de

Publikum ist dazu eingeladen,

zwischen den Lauben und

Lesungen zu schlendern oder

an den Bänken ein leckeres

Getränk oder Picknick zu genießen.

Am 3. Juli gibt’s im Kloster

St. Lioba in Günterstal ab 11

Uhr einen Lesegarten mit anschließendem

Gespräch, wo

Zsuzsa Bánk, Nora Bossong

und Mirjam Wittig aus ihren

Debüts lesen und mit Annette

Pehnt ins Gespräch kommen

werden. Infos & Tickets: www.

literaturhaus-freiburg.de


Pablo Picasso, Madame Canals (Benedetta Bianco), 1905

Museu Picasso, Barcelona © Succession Picasso, 2022 ProLitteris, Zurich

Alonso Sánchez Coello (ehemals El Greco zugeschrieben) Lady in a Fur Wrap, ca. 1580/88

Glasgow Museums, Stirling Maxwell Collection © CSG CIC Glasgow Museums and Libraries Collections