flip-Joker_2022-07-8
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24 KULTUR JOKER Ferien/Freizeitspezial
Einwanderung von Spezies aus anderen Gegenden
Große Landesausstellung „Neobiota. Natur im Wandel“ im Karlsruher Naturkundemuseum
Eingang in die Ausstellung
Präparate der Kanadagans, Rostgans, Nilgänse
Tintenfischpilz (Clathrus archeri)
©SMNK
©SMNK
©Kris Van de Sande, KVdS media
So nah wie im Naturkundemuseum
Karlsruhe wird man
einem Luchs in freier Wildbahn
nie kommen. Und ganz so nah
möchte man einem Wolf in der
Natur vielleicht nicht begegnen.
Beruhigenderweise sind
beide Raubtiere ausgestopft in
der Vitrine zu bewundern. Die
Schildkröte schwimmt ganz
munter zusammen mit Fischen
in einem großen Aquarium,
und in einem anderen Becken
versucht der Kalikokrebs,
sich hinten im Halbdunkel zu
verstecken. Was machen Säugetiere,
Vögel, Wasserbewohner
und weitere Vertreter von
Fauna und Flora in der Großen
Landesausstellung „Neobiota.
Natur im Wandel“ im Karlsruher
Naturkundemuseum? Sie
bieten Überraschungen und
interessante Erklärungen, was
die Frage betrifft, welches Tier
und welche Pflanze heimisch ist
oder nicht.
Klatschmohn und Kornblume
zum Beispiel würde sicher
jeder spontan für indigene, also
einheimische europäische Blumen
halten. Tatsächlich kamen
sie zusammen mit den ersten
Faszination Wildtiere
Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
Erleben Sie Bären, Wölfe
und Luchse aus vormals
schlechten Haltungen, wie sie
auf zehn Hektar Wald- und
Wiesenflächen ihre Instinkte
und ein Stück ihrer Natürlichkeit
zurückgewinnen. Entdecken
Sie bei einem ruhigen
Spaziergang die Faszination
dieser Wildtiere. Wissenswerte
Informationen über
Bär, Wolf und Luchs sowie
eine Stärkung im Blockhaus
runden einen Besuch ab.
Melden Sie Ihre Gruppe zu
einer spannenden Führung
Bauern und deren Saatgut vor
rund 7.000 Jahren aus dem Nahen
Osten nach Mitteleuropa.
Schon seit längerer Zeit, seit
rund 12.000 Jahren, lässt sich
ein Artenwandel am Oberrhein
dokumentieren, durch Klimawandel
und Handelswege.
„Wir sind alle damit konfrontiert“,
sagt Manfred Verhaagh
vom Ausstellungsteam des
Naturkundemuseums. Wölfe
kommen zurück, Insekten von
anderen Kontinenten wie die
Asiatische Hornisse oder die
Tigermücke siedeln sich an,
Lebensräume verschieben sich.
Dem Naturkundemuseum
wird das Thema der Einwanderung
von Spezies aus anderen
Gegenden praktisch ins Haus
getragen. Manchmal analog im
Marmeladenglas, sonst digital
über ein Foto, verbunden mit
der Bitte, dieses Tier oder jene
Pflanze, die einem fremd vorkommt,
zu bestimmen. Reichlich
Stoff, der in „Neobiota“ gut
fassbar und ästhetisch reizvoll
aufbereitet wird. Die Asiatische
Hornisse ist gleich mit einem
ganzen Nest sehr anschaulich
präsent. Und die zahlreichen
Gänse, die sich in Parks, Promenaden
und Fußballfeldern
entlang des Rheins heimisch
fühlen, sitzen in der Ausstellung
nicht nur ausgestopft herum,
sie werden im Flug über
den Köpfen der Besucher inszeniert.
Man erfährt, woher sie
kommen und vor allem, welche
Auswirkungen ihre Verbreitung
hier hat.
Nicht jedes Tier oder Gewächs
ist eine Bereicherung.
Der Riesenbärenklau aus dem
Kaukasus, in übermannshoher
Lebensgröße vertreten, führt
bei Berührung zu Verbrennungen.
Und der kleine Kalikokrebs
aus den USA frisst
die heimischen Gewässer leer.
Vermutlich wurde er von Aquarienbesitzern
ausgesetzt. Seitdem
vermehrt er sich prächtig.
an oder nutzen Sie die Gelegenheit
Events zu besuchen.
Der „Alternative Wolf- und
Bärenpark Schwarzwald“ ist
ein Tierschutzprojekt, welches
Unterstützung verdient. Mit
„alternativ“ ist der Gegensatz
zu einem Tierpark gemeint,
keine Tiere in Gefangenschaft
züchten, sondern Tiere aus
schlechter Haltung aufnehmen.
In den Freianlagen finden
viele Tiere erstmals ein
neues, naturnahes Zuhause.
Hier können sie endlich lernen,
was es heißt ein Wildtier
Heimische, vom Menschen im
19. Jahrhundert in Deutschland
ausgerottete Tiere kehren
zurück, wie der Wolf oder der
Kolkrabe. Was den Wolf betrifft,
kommen mit ihm auch
alte Ängste zurück. Vor allem
bei den Besitzern von Schafen.
In der Ausstellung kommen
Naturschützer, Jäger und Bauern
zu Wort.
Echte Baumstämme laden
dazu ein, die unterschiedlichen
Baumrinden zu fühlen und
darüber nachzudenken, wie
der Wald zukünftig aussehen
könnte. Sind Baumarten aus
anderen Teilen der Erde die
Rettung des von Hitze und Trockenheit
bedrohten deutschen
Walds? Oder sollte man besser
auf einheimische Arten setzen,
die sich bisher gut behaupten
konnten? Am Ende steht die
Frage, wie sich die Natur weiter
wandeln wird, wenn sich das
Klima ändert. Für manche einheimische
Art ist es eine Frage
des Überlebens. Verdrängt das
größere graue Eichhörnchen
das uns vertraute rote Eichhörnchen?
Das Thema ist spannend, für
Wissenschaftler wie für die
gewöhnlichen heimischen Naturfreunde.
In der Ausstellung
wird darauf geachtet, dass alle
teilhaben können. Für Kinder
sind spielerische Elemente eingebaut.
Sehbehinderte haben
nicht nur einen speziellen Audioguide,
sondern können auch
die unterschiedlichen Felle der
Tiere berühren oder den Pfotenabdruck
erspüren. Das umfangreiche
Begleitprogramm
reicht von einer digitalen Rallye
bis zu geführten Themen-
Ausflügen in die Natur.
„Neobiota. Natur im Wandel“,
Naturkundemuseum, Erbprinzenstr.
13, 76133 Karlsruhe,
Di-Fr 9:30-17 Uhr, Sa+So
10-18 Uhr. Bis 11.09.22
Nike Luber
zu sein, indem sie das Gelände
erkunden, miteinander interagieren,
sich verstecken, Höhlen
graben, baden oder sich
zur Winterruhe zurückziehen.
Durch einen Besuch im Tierschutzprojekt
helfen Sie aktiv
vormals gequälten Tieren ein
neues Leben zu ermöglichen!
Öffnungszeiten: März-Oktober
10–18 Uhr, November-
Februar 10–16 Uhr Rippoldsauer
Strasse 36/1, 77776 Bad
Rippoldsau-Schapbach. Weitere
Infos: www.baer.de