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TOPFIT Juni 2022

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GESUNDHEITSMAGAZIN

Nr. 2 / 2022

Jahrgang 22

DAS

KOSTENLOSE

www.topfit-gesund.de

BESCHEID WISSEN

GESUND BLEIBEN

ACP-Therapie in der

Orthopädie

Booster für eine schnellere Heilung

Blasenentzündung

Erst einmal natürlich behandeln

Rat aus der Apotheke

Mönchspfeffer bei Frauenleiden

Spaß Wasser

auf dem

Diese Sportarten sind

Trend


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Thema aktuell

auch wenn es der dritte Corona-

Sommer ist und die Infektionszahlen

gerade wieder steigen: Steht die

Sonne hoch am Himmel und herrscht

Wärme pur, stellt sich die vergnügliche

Stimmung fast wie von selbst ein.

Tatsächlich ist der Gute-Laune-Effekt

durch Sonnenlicht wissenschaftlich

belegt. Und ebenso kurbeln UV-

Strahlen den Kreislauf an und fördern die körperliche Leistungsfähigkeit.

Leider sind UV-Strahlen als Hautkrebs-Auslöser ziemlich in

Verruf geraten. Und es stimmt ja auch: Schon jetzt ist Hautkrebs

mit etwa 251 000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste

Tumorart in Deutschland – Tendenz steigend. Sonnenstrahlen

deshalb strikt zu meiden, ist jedoch keine Option. Im Gegenteil:

Ohne Sonneneinwirkung kann der Körper fast kein Vitamin D

bilden. Und Vitamin D ist in vielerlei Hinsicht für unseren Organismus

eine Schlüsselsubstanz: für den Knochenaufbau ebenso

wie für ein schlagkräftiges Immunsystem oder für eine gesunde

Psyche. Aktuelle Daten legen zudem nahe: Wer viel Vitamin D

im Blut hat, erkrankt seltener an Darmkrebs und Autoimmunerkrankungen.

In Deutschland ist die Versorgungslage jedoch als kritisch

einzustufen: Laut Robert Koch-Institut ist hierzulande fast jeder

Zweite von einem Vitamin-D-Mangel betroffen. Besonders

prekär ist die Lage im Winter, wenn in unseren Breitengraden

Sonnenstrahlen kaum ankommen. Umso wichtiger ist es, sich

gerade jetzt viel im Freien aufzuhalten und Sonne zu tanken.

Das ist durchaus wörtlich gemeint. Denn der Körper ist in der

Lage, Vitamin D monatelang zu speichern – und so eine gute

Reserve für die dunklen Monate aufzubauen.

Auf ausreichende Schutzmaßnahmen vor zu viel Sonne sollten

wir natürlich trotzdem nicht verzichten. Die wichtigsten Utensilien:

Sonnencreme mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor,

UV-feste Kleidung, insbesondere wenn man im Freien Sport

treibt, aber auch Kopfbedeckung und Sonnenbrille.

Um ausreichend Vitamin D zu bilden, genügt es, je nach Hauttyp

dreimal pro Woche zwischen zehn und 20 Minuten in die Sonne

zu gehen. Wenn es etwas länger wird, schadet das auch nichts:

Der nächste Herbst kommt bestimmt – und bis dahin sollten wir

die sonnigen Seiten des Sommers so oft wie möglich genießen!

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen

Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin

PS: Gewinnerin des Gewinnspiels der letzten Ausgabe ist

Frau Eva F. aus München.

Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:

TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken,

Arzt- und Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos

erhältlich. Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf unserer Website:

www.topfit-gesund.de

4 Blasenentzündung?

Dann heißt es: viel trinken

Titelthema

24 Trendsportarten im und am Wasser –

die besten Ideen für einen Tag am See

Diagnose & Therapie

6 Fibromyalgie:

Neue Ursachen unter Verdacht

8 So passen Sport und Hitze zusammen

9 Schonende Alternative zur OP:

Stoßwellen lösen Schmerzen

10 Teil-Endoprothesen fürs Kniegelenk:

»Auf ein Höchstmaß an Erfahrung kommt es an!«

11 Lidstraffung:

Kleiner Eingriff, große Wirkung

12 ACP-Therapie in der Orthopädie –

eine Erfolgsstory

14 Chirurgie nach Maß in der Tumortherapie

18 Diabetes und Parodontitis -

ein gefährliches Duo

Gesund leben

20 Behalten Sie den Durchblick –

Naturheilkunde für gesunde Augen

22 Klangschalentherapie:

Mit sanften Tönen Seele und Körper streicheln

Aus der Apotheke

26 Arzneipflanze des Jahres 2022:

Mönchspfeffer bei Frauenleiden

Rubriken

20 Medizinische Fachberatung

20 Impressum

28 Gewinnspiel

30 Rätsel

31 Veranstaltungen


Ukraine

#Nothilfe

Unterstützen Sie

Menschen in Not!

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jetzt!

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Deutsches Rotes Kreuz e.V.

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Spendenzweck: Nothilfe Ukraine


4 Thema aktuell

Foto: © bodystock / 123rf.com

Blasenentzündung?

Dann heißt es: viel trinken!

Wer glaubt, dass eine Blasenentzündung eine typische Erkrankung der kälteren

Jahreszeit ist, irrt: Tatsächlich ist das Risiko, sich einen Harnwegsinfekt

zuzuziehen, im Sommer sogar höher. Wichtigste Schutzmaßnahmen: eine Unterkühlung

zu vermeiden – und bei den ersten Anzeichen ganz viel zu trinken.

Von Dr. Nina Schreiber

Jede zweite Frau bekommt mindestes einmal

in ihrem Leben eine Blasenentzündung (Zystitis).

In den meisten Fällen werden die Krankheitserreger

nicht über die Nieren eingespült,

sondern steigen von unten über die Harnröhre

auf. Dieser Weg ist bei Frauen mit drei bis fünf

Zentimetern Länge sehr kurz. Aufgrund dieser

anatomischen Besonderheit erkranken Frauen

wesentlich häufiger als Männer, deren Harnröhre

mit 20 Zentimetern deutlich länger ist.

Dass Harnwegsinfekte besonders oft im Frühling

und Sommer auftreten, hat vor allem damit

zu tun, dass viele Frauen die Möglichkeiten,

sich eine Unterkühlung in der Beckenregion

zuzuziehen, erheblich unterschätzen: Man hat

den nassen Bikini auf der Haut trocknen lassen,

ist auf kalten Fliesen barfuß gelaufen, oder das

Kleid war für den Abend im Biergarten dann

doch zu luftig. Durch Kälte wird die lokale Immunabwehr

jedoch herabgesetzt – und ist nun

nicht mehr schlagkräftig genug, um die Bakterien

daran zu hindern, sich zu vermehren und sich

an die Zellen der Blasenwand zu heften.

Brennen vor und beim Wasserlassen, häufiger

Harndrang, Druckgefühl in der Blase, das sind

die wichtigsten Symptome einer beginnenden

Blasenentzündung. Jetzt ist rasches Handeln gefragt

– so kann im Idealfall ein Arztbesuch verhindert

werden.

Natürliche Unterstützung für die

Blase

Wichtigste Sofortmaßnahme ist das Durchspülen

der Blase, und zwar am besten mit viel

Tee. Insgesamt sollte am Tag der ersten Anzeichen

möglichst bis zu drei Liter getrunken werden.

Ideal sind Wasser ohne Kohlensäure oder

(Kräuter-)Tees – auf Kaffee, Schwarztee und

Fruchtsäfte sollte man jedoch besser verzichten.

Nieren- und Blasentees aus der Apotheke helfen

beim Ausspülen der Keime. Sie enthalten in

der Regel verschiedene Heilkräuter wie Goldrutenkraut,

Brennnesselblätter, Birkenblätter und

Bärentraubenblätter.

Einen therapeutischen Effekt wird auch der

Cranberry zugeschrieben: Die amerikanische

Beere enthält Inhaltsstoffe, die sich wie ein Film

über die Schleimhaut der Blase legen, sodass die

Krankheitserreger, allen voran die Darmkeime

des Stammes Escherichia Coli, dort nicht mehr

anheften können. Ärzte empfehlen die Einnahme

von standardisiertem Cranberry-Extrakt vor

allem als Begleitmaßnahme bei wiederkehrenden

Blasenentzündungen.

Ebenso vermag der Einfachzucker D-Mannose

in der Blase schädliche Bakterien zu binden und

diese dann mit nach draußen zu befördern. D-

Mannose kann sowohl im Akutfall als auch vorbeugend

eingenommen werden.

Wann zum Arzt?

Grundsätzlich gilt: Werden die Beschwerden

nach drei Tagen nicht besser, verschlimmern

sie sich und/oder tritt Fieber auf, ist ein Arztbesuch

unumgänglich – auch um ein Aufsteigen

der Keime in Richtung des Nierenbeckens zu

TOPFIT 2 / 2022


Thema aktuell 5

Grafik: © guniita / 123rf.com

verhindern. In diesem Fall können weitere Beschwerden

wie seitliche, zum Rücken ziehende

Flankenschmerzen, aber auch Übelkeit und

Erbrechen zu den typischen Symptomen einer

akuten Blasenentzündung dazukommen. Außerdem

fühlt man sich oft richtig krank. Besteht

nur der geringste Verdacht, dass die Infektion

nach oben gewandert ist und eine Nierenbeckenentzündung

(Pyelonephritis) verursacht

haben könnte, muss so schnell wie möglich ein

Arzt aufgesucht werden; im Extremfall droht ein

Krankenhausaufenthalt.

Schwangere Frauen, Kinder, Diabetiker oder

auch Menschen mit einer Immunschwäche sollten

sich bereits bei den ersten Anzeichen einer

Blasenentzündung an einen Arzt wenden.

Untersuchung mittels Teststreifen

Sind die Symptome eindeutig und handelt es

sich um ein unkompliziertes Krankheitsbild,

genügt in der Regel eine Urinuntersuchung mithilfe

eines Harnstreifentests, um die Diagnose

»Blasenentzündung« zu stellen. Dabei wird

der Urin u. a. auf das Vorhandensein von weißen

Blutkörperchen (Leukozyten) zum Nachweis

einer Entzündungsreaktion sowie auf ein

bestimmtes Stoffwechselprodukt (Nitrit) von

Bakterien überprüft, das normalerweise nicht

im Urin enthalten ist. Darüber hinaus wird unter

dem Mikroskop das Harnsediment untersucht,

um vor allem Bakterien, weiße und rote

Blutkörperchen aufzuspüren. Um festzustellen,

welche Bakterienart für die Entzündung verantwortlich

ist, kann der Arzt zudem eine Harnkultur

anlegen. Diese Untersuchung zielt darauf ab,

das passende Antibiotikum für die Therapie zu

ermitteln.

Übrigens: Urinteststreifen sind frei verkäuflich

in Apotheken erhältlich und können bei Verdacht

auf eine Harnwegsinfektion auch Zuhause

durchgeführt werden.

Selbsthilfe im Akutfall

• Zur Durchspülung der Harnwege sollte

reichlich und regelmäßig getrunken werden,

möglichst bis zu drei Liter täglich. Starker Kaffee

ist nicht geeignet, da seine Inhaltsstoffe die Blase

reizen; aus dem gleichen Grund wird auch von

Schwarztee und Fruchtsäften abgeraten.

• Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten,

welche speziellen Nieren- und Blasentees empfehlenswert

sind.

• Auch an warmen Sommertagen können eine

Wärmflasche oder feuchtwarme Umschläge auf

die Unterleibsregion (dort, wo die Blase sitzt)

hilfreiche Selbsthilfemaßnahmen zur Linderung

der Beschwerden sein.

So beugen Sie vor

• Regelmäßiges Wasserlassen vermeidet eine

Bakterienvermehrung in der Blase.

• Setzen Sie sich immer auf warme Kissen

und möglichst nicht auf Steinplatten oder

Treppenstufen.

• Wechseln Sie nach dem Schwimmen Ihre

nasse Badekleidung und trocknen Sie sich

gründlich ab.

• Auch an lauen Frühlings- und Sommerabenden

sollten Sie ausreichend warme Kleidung

tragen.

• Wenn Ihre Blase besonders sensibel ist, sollten

Sie sich nicht scheuen, auch im Hochsommer

(dicke) Socken zu tragen.

• Ziehen Sie nach dem Sport möglichst schnell

verschwitzte Kleidung aus.

• Schützen Sie sich beim Rad- oder Motorradfahren

vor kaltem Wind (Nierengurte!)

Eine wirksame Vorbeugung ist auch eine antientzündliche

Ernährung mit viel Gemüse, Obst

und omega-3-fetthaltigen Ölen wie Rapsöl, aber

auch Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering.

Fleisch sollten Sie dagegen nur gelegentlich essen,

weil es entzündungsfördernde Substanzen

enthält.

Deutlich reduzieren sollten Sie auch den Konsum

von Zucker und Fruchtsäften – und auf die

meisten Fertigprodukte sollten Sie am besten

ganz verzichten. Speziell die Emulgatoren E433

und E466, die Lebensmittel häufig zugesetzt

werden, um die Konsistenz und Haltbarkeit zu

verbessern, stehen in Verdacht, Entzündungen

der Schleimhäute im Körper zu fördern.

Krankenhaus für Naturheilweisen

Fachklinik für Innere Medizin,

Naturheilverfahren und Homöopathie

Fibromyalgie –

gemeinsam

gegen den

Schmerz

Wir wollen unseren Patient*innen zeigen, dass die Fibromyalgie

keine Erkrankung ist, der man hilflos ausgeliefert ist,

sondern der man aktiv begegnen muss, um wieder

mehr Lebensqualität zu erlangen.

Rufen Sie

uns gerne an!

089 62505-437

info@kfn-muc.de

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TOPFIT 2 / 2022


6 Diagnose & Therapie

Grafik: © lightwise / 123rf.com

Fibromyalgie

Neue Ursachen

unter Verdacht

Fibromyalgie gehört noch immer zu den am häufigsten nicht erkannten Krankheitszuständen

– auch wenn hierzulande etwa 1,5 Millionen Menschen, meist

Frauen, daran erkrankt sind. Für viele ist die chronische Schmerzerkrankung

ein ständiger Begleiter – und noch immer kann über die möglichen Ursachen

nur spekuliert werden.

Von Isabel Virnich

Ein wesentlicher Grund für den lange Zeit

völlig unzureichenden Umgang mit Fibromyalgie

ist, dass eine schlüssige Erklärung für

die Krankheitsentstehung bislang fehlt. Immerhin

lässt sich inzwischen sicher sagen, was eine

Fibromyalgie nicht ist: Sie ist keine entzündliche

oder degenerative Erkrankung und auch keine

rheumatische Erkrankung. Vielmehr gehen

jüngste Forschungen von einem multifaktoriellen

Geschehen aus, bei dem z. B. krankhafte

Veränderungen an schmerzleitenden Nervenfasern

(small fibers) eine Rolle spielen könnten,

die dann eine übersteigerte Schmerzwahrnehmung

zur Folge haben. Oder der Ausgangspunkt

liegt im Gehirn – als funktionelle Störung

der Schmerzverarbeitung. Dadurch könnte die

Schmerzhemmung vom Gehirn bis hinunter

zum Rückenmark so stark herabgesetzt sein,

dass offenbar schon schwache Reize genügen,

um als Schmerzen wahrgenommen zu werden.

Ob an diesem gesteigerten Schmerzempfinden

auch eine erhöhte Konzentration bestimmter

Botenstoffe (z. B. Serotonin, Dopamin oder Cortisol)

beteiligt ist, wird derzeit diskutiert.

Auffällig ist, dass ein Großteil der Fibromyalgie-

Patienten zusätzlich an einer psychischen Erkrankung

wie einer Depression oder Angststörung leidet.

Hinzu kommen eine Reihe äußerer Faktoren,

die das Krankheitsgeschehen der Fibromyalgie

ungünstig beeinflussen, allen voran anhaltende

Stressbelastungen.

Keine irreparablen Schäden

So beschwerlich die Erkrankung auch ist: Mit einer

Fibromyalgie sind keine irreparablen Schäden verbunden.

Selbst nach jahrelanger Leidenszeit und

ausgeprägtem Beschwerdebild lassen sich krankheitsbedingte

Veränderungen an Gelenken, Muskeln,

Bändern und Sehnen nicht nachweisen. Und

ebenso wenig ist mit ihr eine Verringerung der

Lebenserwartung verbunden. Dementsprechend

wird das Fibromyalgie-Syndrom in den aktuellen

medizinischen Leitlinien auch nicht als organische

Erkrankung, sondern als funktionelles somatisches

Syndrom definiert, das durch typische

körperliche Beschwerden gekennzeichnet ist, aber

nicht durch körperliche Schädigungen verursacht

wird. Dabei ist das Krankheitsbild ausgesprochen

heterogen. Dennoch gibt es einige charakteristische

Symptome, die so gut wie immer auftreten,

allen voran (schubweise) auftretende Schmerzen

in verschiedenen Körperregionen, vornehmlich in

der Muskulatur und ihren Sehnen-Knochenüber-

TOPFIT 2 / 2022


Diagnose & Therapie

7

Fotos: © agenturfotografin / 123rf.com

gängen als führende Symptomatik, die typischerweise

mit Erschöpfung, Schlafstörungen, (Spannungs-)Kopfschmerzen,

mitunter einem Reizdarm

und/oder Reizmagen sowie psychischen Beschwerden

wie innere Unruhe und depressiven Verstimmungen

einhergeht.

Mehrgleisige Behandlungsstrategie

Solange die Ursache nicht entschlüsselt ist, solange

ist Fibromyalgie wohl auch nicht heilbar. Deshalb

zielt die Behandlung im Wesentlichen auf eine Linderung

der Symptome. Greifen die Therapiemaßnahmen,

lässt sich viel bewirken: Untersuchungen

belegen, dass bereits eine moderate Senkung der

Schmerzstärke zu einer erheblichen Verbesserung

der Lebensqualität führen kann. Allerdings: Trotz

intensiver Bemühungen ist es bislang nicht gelungen,

die eine Behandlung zu finden, die allen Patienten

gleichermaßen hilft. Deshalb gehen die Ärzte

inzwischen mehrgleisig vor und setzen auf ganzheitliche,

individuell abgestimmte Behandlungskonzepte,

die sowohl medikamentöse als auch

nicht-medikamentöse Maßnahmen umfassen.

Die wichtigsten Methoden sind:

• Patientenschulungen, zu denen auch Anregungen

und Maßnahmen für einen eigenverantwortlichen

Umgang mit der Erkrankung

gehören, damit der Betroffene seine

Erkrankung und ihre Auswirkungen in Beruf

und Alltag besser bewältigen kann.

• Körperbezogene Therapien, allen voran

ein moderates, dem individuellen Leistungsvermögen

angepasstes Ausdauertraining,

ein niedrig dosiertes Krafttraining

sowie ein Funktionstraining (Trocken- bzw.

Wassergymnastik).

• Verhaltenstherapeutische

Schmerztherapien

Viele Fibromyalgie-Patienten haben zudem gute

Erfahrungen mit meditativen Bewegungstherapien

wie Thai Chi, Qi Gong oder Yoga gemacht.

Zum Abbau von Stress hat sich das Erlernen einer

Entspannungsmethode bewährt. Darüber hinaus

kann eine Psychotherapie helfen, im Umgang mit

Schmerzen und Stress besser zurechtzukommen.

Ebenso bietet die Komplementärmedizin wirksame

Begleitbehandlungen an.

Klassische Schmerzmittel wie Paracetamol und

Ibuprofen haben sich dagegen als weitgehend unwirksam

erwiesen, gleiches gilt für muskelentspannende

oder kortisonhaltige Medikamente.

Deutlich bessere Erfolge lassen sich z. B. mit einem

trizyklischen Antidepressivum (z. B. Amitriptylin)

in einer niedrigen Dosierung erzielen. Jedoch wird

empfohlen, das Medikament ebenfalls nur unterstützend

für eine begrenzte Zeit einzunehmen.

Es kommt vor, dass der Leidensdruck trotz einer

konsequenten Behandlung so groß bleibt, dass

sich die Betroffenen den täglichen Anforderungen

nicht gewachsen fühlen. In diesem Fall raten die

Leitlinien zu einer (teil-)stationären Behandlung in

einem spezialisierten Krankenhaus, das eine interdisziplinäre

Schmerztherapie anbietet.

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VdK-Aktion „Nächstenpflege“

80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause von ihren nächsten Angehörigen

versorgt. Doch um die häusliche Pflege kümmert sich die Politik viel zu

wenig. Mit seiner aktuellen Kampagne „Nächstenpflege“ setzt sich der Sozialverband

VdK für dringend notwendige Verbesserungen ein.

Wir unterstützen und beraten Sie gerne unter anderem zu Fragen des Pflegegrades,

Heil- und Hilfsmitteln, Krankengeld und der Schwerbehinderung. Sie

erreichen unsere Mitarbeiter/-innen per Telefon, Brief und E-Mail.

Wir kämpfen für mehr Hilfe bei der Pflege!

Sozialverband VdK Bayern

Kreisverband München

Grillparzerstr. 16, 81675 München

Telefon: (089) 89 08 32-0

eMail: kv-muenchen@vdk.de

www.vdk.de/kv-muenchen

TOPFIT 2 / 2022


8 Diagnose & Therapie

Foto: © omegas / 123rf.com

Risikofaktor Flüssigkeitsverlust

So passen Sport und

Hitze zusammen

Sport an der frischen Luft macht im

Sommer doppelt Spaß. Ob Golfen,

Stand up Paddling, Rudern oder

Joggen – für diese und viele andere

Outdoorsportarten ist genau jetzt

die richtige Zeit! Das sommerliche

Training kann aber auch Gefahren

bergen – vor allem, wenn man zu

wenig trinkt. Wichtig zu wissen: Wer

bei heißen Temperaturen trainiert,

steigert seinen Flüssigkeitsbedarf

noch einmal.

Von Sabine Jansen

Wer im Sommer Sport treibt, beginnt

schnell zu schwitzen. Der Schweiß hat

eine wichtige Funktion, denn beim Verdunsten

wird der Körper gekühlt und so vor Überhitzung

geschützt. Daher ist es wichtig, die verlorene

Flüssigkeit so schnell wie möglich wieder

zuzuführen. Denn ein Wasserdefizit im Körper

kann zu unangenehmen Folgen führen. Bereits

ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent des Gesamtkörperwassers

(das entspricht ca. 0,9 bis 1,2

Liter und einem einstündigen leichten Training)

führt zu Leistungsabfall, die Krampfbereitschaft

der Muskeln erhöht sich. Gefährlich wird es ab

einem Flüssigkeitsverlust von vier Prozent –

hier sind Konzentrationsstörungen bis hin zur

Verwirrtheit, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen,

Schwindel und sogar Erbrechen die Folge.

Bei Aktivitäten von bis zu einer Stunde reicht es in

der Regel, den Schweißverlust nachträglich zu ersetzen.

Ausdauersport von mehr als einer Stunde

erfordert eine Flüssigkeitszufuhr jedoch auch während

des Trainings. Hier wird empfohlen, ca. alle

15 Minuten etwa 100 Milliliter in kleinen Schlucken

zu trinken.

Welche Getränke sind geeignet?

Für Freizeitsportler vollkommen ausreichend

sind Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen im

Verhältnis 1:2 (1 Teil Saft, 2 Teile Wasser). Beide

sind leicht hypoton, enthalten also weniger gelöste

Teilchen als das Blut und ersetzen daher in erster

Linie den Flüssigkeitsverlust. Die verlorenen

Mineralstoffe können durch abwechslungsreiche

Ernährung wieder zugeführt werden. Besonders

geeignete Säfte sind Apfel-, Johannisbeer- oder

Traubensaft.

Spezielle isotonische Sportgetränke werden ab einer

Trainingsdauer von mehr als zwei bis drei

Stunden empfohlen, um auch die Glykogenspeicher

(Energiedepots) des Körpers wieder aufzufüllen.

Isotonisch bedeutet, dass die gelösten Teilchen

über eine bestimmte Dichte verfügen, wodurch

sie schneller ins Blut gelangen. Infolgedessen bekommt

der Organismus ohne Zeitverzögerung all

die Stoffe zurück, die er während des Trainings

verbraucht bzw. verschwitzt hat.

Die Konzentration eines Getränks entscheidet darüber,

wie schnell die Flüssigkeit vom Körper aufgenommen

werden kann. Ideal ist, wenn die Teilchenzahl

im Getränk der Konzentration des Blutes

ähnlich ist. Pure Säfte, Softdrinks und Limonaden

sind hyperton (die Anzahl der Teilchen ist höher

als der des Blutes) und eignen sich daher nicht als

Sportgetränke. Sie haben einen hohen Anteil an

einfachen Kohlehydraten und Elektrolyten und

verbleiben zu lange im Magen. Vor der Aufnahme

durch den Darm müssen sie zudem durch körpereigenes

Wasser verdünnt werden, was den Wasserhaushalt

weiter ungünstig beeinflusst. Besser geeignet

sind daher die oben genannten hypotonen

oder isotonen (isotonischen) Getränke.

Alkoholfreies Bier? Aber ja!

Man mag es kaum glauben, auch alkoholfreies Bier

hilft, den Körper nach dem Sport wieder aufzubauen.

Denn dieses Bier gehört ebenfalls zu den isotonischen

Getränken und enthält zudem viele Mineralstoffe

und Vitamine. Sie steigern die sportliche

Leistungsfähigkeit und Ausdauer, fördern die geistige

Konzentration und unterstützen das vegetative

Nervensystem. Alkoholfreie Biere ersetzen die

durch das Schwitzen verlorenen Elektrolyte und

helfen so, Muskelkrämpfen vorzubeugen.

Sommer-Training: So sind Sie

optimal vorbereitet

• Ausreichend trinken: Vor, während und

nach dem Sport. Wie viel das sein sollte, variiert

je nach Trainingsintensität. Eine gute

Faustregel, um Dehydrierung zu vermeiden,

ist aber: Trinken, bevor der Durst kommt.

• Richtig trinken: Isotonische oder leicht

hypotone Getränke können den Flüssigkeitsverlust

schnell ersetzen.

• Auch wenn es verlockend ist: Die Getränke

sollten nicht eisgekühlt getrunken werden,

sondern lauwarm sein – das gilt auch

für den Erfrischungsdrink unmittelbar nach

dem Training.

• Vor Sonneneinstrahlung schützen: Wasserfeste

Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor

benutzen. Zusätzlich schützen

Kleidung mit UV-Schutz sowie Kopfbedeckungen

mit Nackenschutz.

• Zu hohe Ozonwerte vermeiden: Bei einer

Konzentration von 180 µg/m³ oder mehr

besser aufs Training verzichten – dieser

Wert wird besonders in Städten oft schon

im Frühsommer erreicht. Ozonwarnungen

werden ab 180 µg/m³ ausgesprochen. Dann

sind gesundheitliche Beeinträchtigungen zu

erwarten, wie etwa eine Reizung der Atemwege.

Ozon-Infos hierzu gibt es unter

www.uba.de.

• An heißen Sommertagen das Training

besser auf die frühen Morgenstunden oder

den späteren Nachmittag verlegen, schattige

Trainingsstrecken suchen.

• Nicht bis an die Leistungsgrenze gehen,

die Pulsfrequenz lieber moderat halten.

TOPFIT 2 / 2022


Diagnose & Therapie

9

Stoßwellen lösen Schmerzen

Schonende Alternative zur OP

Foto: E.M.S. Electro Medical Systems S.A., Nyon (Schweiz)

Die extrakorporale Stoßwellentherapie, kurz

ESWT, hat die moderne Schmerztherapie

enorm bereichert. Denn das Verfahren

kommt ohne Spritzen oder Medikamente

aus und hat eine hohe Erfolgsquote, wie

zahlreiche Studien belegen. Sogar hartnäckige

Krankheitsbilder, z. B. ein Fersensporn,

eine Kalkschulter oder Sehnenansatzentzündungen,

lassen sich gut mit Stoßwellen

behandeln – und so innerhalb kurzer Zeit

dauerhaft beseitigen.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Sehnenansatzschmerzen sind weit verbreitet

und können durch eine einmalige oder sich

wiederholende Überlastung entstehen. In diesem

Bereich des Gewebes ist die Durchblutung

gering, sodass die Selbstheilungskräfte limitiert

sind und Entzündungen zur Chronifizierung

neigen. Häufige Beispiele sind der Tennis-,

Golfer- oder Mausarm. Aber auch andere Körperpartien,

an denen Sehnen in den Knochen

einstrahlen, können von chronisch-entzündlichen

Prozessen betroffen sein, etwa die Schulter

(Kalkschulter, Sehnenansatzreizung), Hüfte

(im Leistenbereich oder seitlich), das Kniegelenk

(seitlich oder an der Kniescheibenspitze) oder die

Ferse (Achillessehne, Fersensporn). Im akuten

Stadium verursachen sie meist starke Schmerzen;

dabei ist der Druckschmerz im betroffenen Sehnenansatzbereich

in der Regel der entscheidende

Hinweis für die Diagnose.

Nicht immer gelingt es, die ursächliche Entzündung

mit konservativen Behandlungsmethoden

in den Griff zu bekommen und eine Heilung zu

erzielen. Die Folge: Die Schmerzen werden chronisch,

und die Bewegungen, an denen Knochen

bzw. Gelenk und Sehne direkt beteiligt sind, sind

eingeschränkt oder werden sogar unmöglich.

Spätestens dann, wenn Maßnahmen wie Medikamente,

Spritzen oder eine Physiotherapie keine

nachhaltige Linderung mehr bewirken und die

Beschwerden zum Dauerzustand werden, kam

lange Zeit oft nur noch eine Operation infrage.

Hier hat sich die Stoßwellentherapie als risikoarme,

effektive Alternative bewährt: Mit ihr kann

in vielen Fällen rasch eine dauerhafte Beschwerdefreiheit

erreicht werden.

Das Interview zum Thema

TOPFIT sprach mit dem

Münchner Facharzt für

Physikalische und Rehabilitative

Medizin und

Sportmedizin Dr. med.

Wolfram Reisner, der

deutschlandweit zu den

Spezialisten für nichtoperative

Behandlungen mit Schwerpunkt Stoßwellentherapie

gehört. Im Orthopädie Zentrum

Schützenstraße (OZS) leitet er das Zentrum für

Physikalische und Rehabilitative Medizin und

Stoßwellentherapie. Als Ausbilder und Referent

für Stoßwellentherapie gibt Dr. Reisner sein Wissen

seit 20 Jahren in Workshops, Kursen und

Vorträgen an Kollegen weiter und hat so wesentlich

zur Etablierung des Verfahrens in Deutschland

beigetragen.

Herr Dr. Reisner, mit über 30.000 durchgeführten

Behandlungen gehören Sie zu den Pionieren in

der Anwendung der Stoßwellentherapie. Was genau

sind Stoßwellen?

Dr. Reisner: Stoßwellen sind Schalldruckwellen,

die, ohne die Haut zu verletzen, tief ins Gewebe

eindringen und Verklebungen, Vernarbungen,

Verwachsungen, Verkalkungen und Verkrampfungen

auflösen können. Hierfür werden sie mittels

eines Schallkopfes von außen direkt auf die

zu behandelnde Körperstelle gerichtet. Auf diese

Weise wirken sie punktgenau dort, wo sich

Schmerzzentrum bzw. Schmerzursache befinden.

Dabei beruhigen die Stoßwellen zum einen

die schmerzleitenden Nerven, zum anderen regen

sie die körpereigenen Reparaturmechanismen

an. Der Effekt: Die Schmerzen lassen meist

spürbar nach, Entzündungsprozesse klingen ab,

vorhandene Kalkansammlungen werden abgebaut,

das Gewebe kann sich regenerieren.

Was sind die Vorteile des Verfahrens?

Dr. Reisner: Vor allem ist die Stoßwellentherapie

eine äußerst komplikationsarme Behandlung,

die sich durch eine hohe Erfolgsrate auszeichnet:

Je nach Art der Erkrankung liegt sie zwischen 50

und 90 Prozent. Dabei tritt oft schon nach der

ersten Therapiesitzung eine deutliche Schmerzlinderung

ein, nach drei Behandlungen kann

meist eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht

werden. Dies ist umso bemerkenswerter,

weil die Stoßwellentherapie häufig erst dann zur

Anwendung kommt, wenn das jeweilige Krankheitsbild

schon längst einen chronischen Verlauf

genommen hat und alle anderen Therapiemöglichkeiten

ausgeschöpft sind. Fakt ist, dass

mit der Stoßwellenbehandlung in vielen Fällen

chronisch-schmerzhafte Reizzustände in knochennahen

Weichteilen, Versteifungen und auch

Verkalkungen an Muskel- und Sehnenansätzen

erfolgreich behandelt werden können und damit

eine Operation vermieden werden kann.

Bei welchen Krankheitsbildern hat sich die Stoßwellentherapie

besonders bewährt?

Dr. Reisner: Zu den wichtigsten Indikationen gehören

neben Sehnenansatzentzündungen wie der

Tennis-, Golfer- oder Mausarm oder die Kalkschulter

auch Achillessehnen-Beschwerden oder

Fersenschmerzen als Folge eines Fersensporns.

Aber auch beim Patellaspitzensyndrom, Läuferknie

oder beim Schienbeinkantensyndrom haben

wir gute Erfahrungen mit der Stoßwellentherapie

gemacht. Weitere Einsatzgebiete sind

schlecht heilende Knochenbrüche und tief liegende

schmerzhafte Muskelverhärtungen und

-verspannungen, sogenannte Trigger.

Wie entstehen Trigger?

Dr. Reisner: Trigger sind schmerzhafte Knoten

im Gewebe. Typisch ist für sie, dass die Schmerzen

ausstrahlen. Jeder Mensch hat Trigger. Diese

werden durch äußere Einflüsse aktiviert. Die

Auslöser sind in der 4-P-Regel definiert: pain

(Allgemeinschmerz), physikalisch (Kälte, Zugluft,

Nässe), physisch (Zwangshaltung am Arbeitsplatz,

Bewegungsmangel, körperliche Überlastung,

Unfall) und psychisch (Stress, Ärger im

Beruf oder Privatleben etc.). Aktive Muskeltrigger

sind schmerzhaft, führen zur Bewegungseinschränkung

und können eine Ausstrahlung des

Schmerzes, etwa in Arm oder Bein, bewirken.

Wie läuft eine Behandlung mit Stoßwellen ab?

Dr. Reisner: Die Stoßwellentherapie wird ambulant

in der Praxis ohne Lokalanästhesie durchgeführt.

Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung

kann die zu behandelnde Region, z. B. wenn eine

Verkalkung vorliegt, genauer dargestellt werden.

Für die Behandlung selbst wird die schmerzende

Stelle zunächst mit einem Kontaktgel bestrichen.

Dann wird der Stoßwellenkopf von außen ca. 10

Minuten unblutig durch die Haut auf den Reizpunkt

gerichtet. Die einwirkenden Schallwellen

sind sehr fein dosiert, sodass sie der individuellen

Schmerzempfindlichkeit des Patienten jederzeit

angepasst werden können. Anschließend kann

der Patient wieder nach Hause gehen – eine Ruhigstellung

der behandelten Körperpartien ist

nicht notwendig. Allerdings empfehle ich meinen

Patienten, zusätzlich eine Physiotherapie durchzuführen

– damit Muskeln, Sehnen und Bänder

durch spezielle Dehnungsübungen wieder die

nötige Flexibilität erhalten.

Nähere Infos unter: www.ortho-ozs.de

www.stosswellentherapie.info

Tel. 089/552511-0

TOPFIT 2 / 2022


10 Diagnose & Therapie

Teil-Endoprothesen fürs Kniegelenk

»Auf ein Höchstmaß an Erfahrung

kommt es an!«

Wenn eine Arthrose im Kniegelenk dem Betroffenen

so stark zu schaffen macht, dass er kaum

mehr seinen Alltagsaktivitäten nachgehen

kann, kann ihm ein künstliches Gelenk – eine

Endoprothese – ein großes Stück Lebensqualität

zurückgeben. So gesehen, ist die moderne

Endoprothetik für viele eine optimale Lösung,

die endlich wieder ein beschwerdefreies Leben

führen wollen. Es hat sich jedoch gezeigt:

Längst nicht immer ist es notwendig, das gesamte

Kniegelenk gegen eine Endoprothese

auszutauschen. »Oft genügt es, nur den Anteil

des Kniegelenks zu ersetzen, der auch wirklich

geschädigt ist«, betont der renommierte

Endoprothetik-Experte und Chefarzt der Klinik

für Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus

Barmherzige Brüder München Prof. Dr.

Johannes Beckmann.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Prof. Beckmann, es gibt verschiedene Arten

von Knie-Endoprothesen. Was ist der wichtigste

Unterschied?

Prof. Beckmann: Je nachdem, ob die Endoprothese

das komplette Kniegelenk oder nur den arthrotisch

veränderten Teil des Gelenks ersetzt,

wird zwischen einer Total-Endoprothese (TEP

oder »Doppelschlitten«) und einer Teil-Endoprothese

– und hier am häufigsten eine sogenannte

»Schlittenprothese« – unterschieden. In

Deutschland ist die Versorgung mit einer Endoprothese,

die nur Teile eines Gelenks ersetzt, allerdings

selten: Rund 90 Prozent der Menschen,

die sich hierzulande für einen Gelenkersatz entscheiden,

erhalten eine Prothese, die das gesamte

Gelenk vollständig ersetzt – auch wenn dies in

vielen Fällen bedeutet, dass gleichzeitig gesunde

Gelenkanteile mit entfernt werden. Denn faktisch

betrifft die Arthrose der Knorpeloberflächen

bei einem Großteil der Patienten nur einen

Teil des Kniegelenks.

Könnte dies ein Grund dafür sein, dass sich laut

Studien bis zu 95 Prozent der operierten Patienten

noch einmal für den Einsatz einer Teil-Endoprothese,

aber nur knapp 80 Prozent erneut für eine Total-

Endoprothese entscheiden würden?

Prof. Beckmann: Bei jüngeren Patienten sind es

sogar mehr als 30 Prozent, die nach der Versorgung

mit einer Total-Endoprothese nicht zufrieden

sind, etwa weil sie Restbeschwerden haben

oder nicht mehr auf die gleiche Weise wie vor

dem Eingriff Sport treiben können. Tatsächlich

wird der natürliche Bewegungsablauf im Gelenk

deutlich weniger gestört, wenn nur die kranke

Gelenkfläche durch eine Teil-Endoprothese ersetzt

wird, die übrigen intakten Gelenkanteile

und der für die Stabilität und Funktionserhalt so

wichtige Kapsel-Bandapparat jedoch vollständig

erhalten bleiben. Dementsprechend hoch ist die

Patientenzufriedenheit: Einbuße bei der Beweglichkeit

oder der Koordinationsfähigkeit gibt es

kaum und auch das natürliche Bewegungsgefühl

bleibt deutlich eher erhalten.

Welche Gelenkanteile werden besonders oft durch

eine Teil-Endoprothese ersetzt?

Prof. Beckmann: Der mit Abstand häufigste Teil-

Gelenkersatz am Knie betrifft den inneren (medialen)

Gelenkanteil (mediale »Schlittenprothese«).

Ausgangspunkt sind oft O-Beine, wodurch

die gewichttragende Achse durch die innen liegende

Fläche des Kniegelenks verläuft. Bei X-Beinen

ist es die außen gelegene (laterale) Gelenkfläche,

die chronisch fehlbelastet wird. Kommt

zu diesen Achsabweichungen ein Schaden, etwa

durch einen Unfall, hinzu, schreitet die weitere

Schädigung dann oft rasant voran. Der dritte Bereich,

der von einer Arthrose betroffen sein kann,

ist die unter der Kniescheibe gelegene Region (patellofemoral).

Alle drei Kompartimente können

je einzeln durch eine Teil-Endoprothese ersetzt

werden – auch Kombinationen sind möglich.

Welche weiteren Vorteile bietet eine

Teil-Endoprothese?

Prof. Beckmann: Da es sich um einen minimalinvasiven

Eingriff mit kleinen Schnitten und

kleineren Zugängen handelt, bei dem ein Großteil

der natürlichen Anteile des Kniegelenks erhalten

bleibt, liegen einige Vorteile auf der Hand.

Dazu gehört z. B., dass die Operationszeit kürzer

und das Risiko für Komplikationen während und

nach des Eingriffs geringer sind; ebenso ist die

Rekonvaleszenz im Vergleich zum kompletten

Gelenkersatz kürzer. Schon kurz nach der Operation

stehen die Patienten wieder auf eigenen Beinen,

die Anschlussbehandlung knüpft nahtlos an

dieses Prinzip des »rapid recovery« an. Im Idealfall

reicht für die Rehabilitation eine ambulante

Physiotherapie; oft kann der Patient schon nach

wenigen Wochen wieder weitgehend seinen gewohnten

Tätigkeiten nachgehen. Vor allem aber

lässt sich das operierte Kniegelenk fast so gut

bewegen wie vor der Erkrankung. Laut Studien

können etwa 90 Prozent der Patienten mit einer

Teil-Endoprothese zu ihrem Sportprogramm zurückkehren

und wieder regelmäßig Sport treiben.

Fakt ist jedoch, dass der Teilgelenkersatz am Knie

hierzulande nicht zur endoprothetischen Standardversorgung

gehört …

Prof. Beckmann: … das ist richtig. Ein Grund ist,

dass es sich bei dem Eingriff um eine technisch

besonders anspruchsvolle Operation handelt und

es für die Behandlungsqualität von wesentlicher

Bedeutung ist, dass der Operateur den Eingriff

schon viele Male durchgeführt hat. Zu diesem

Schluss kommt auch der aktuelle Rapid Report,

den der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)

in Auftrag gegeben hat: Je höher die Fallzahlen

von Eingriffen in den Kliniken sind, desto seltener

ist es notwendig, dass eine Teil-Endoprothese

vorzeitig ausgetauscht, d. h. eine Revision durchgeführt

werden muss. Neben einer hohen Spezialisierung

ist also immer auch ein Höchstmaß

an Erfahrung für ein optimales Behandlungsergebnis

und eine hohe Patientenzufriedenheit

notwendig. Sind diese Voraussetzungen erfüllt,

entspricht die Lebensdauer von Teil-Endoprothesen

in etwa der von Total-Endoprothesen. Deshalb

ermutigen wir unsere Patienten auch immer

dazu, sich für den Teil-Gelenkersatz zu entscheiden,

wenn die eingehende Diagnostik ergeben

hat, dass medizinisch nichts dagegen spricht.

Zur Person

Prof. Dr. Johannes Beckmann

ist seit 1. Mai 2022 Chefarzt der

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

des Krankenhauses

Barmherzige Brüder München.

In der Klinik, die zu den größten

orthopädischen Kliniken Deutschlands

gehört, werden jährlich mehr

als die Hälfte der 4 700 stationären

Patienten im zertifizierten Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung (EPZmax) behandelt. Damit

ist das Krankenhaus Barmherzige Brüder führend in

München.

Prof. Beckmann verfügt über eine ausgewiesene Expertise

für Endoprothetik und ist in Fachkreisen international

anerkannt. Unter anderem ist er aktives Mitglied

in den Präsidien der großen renommierten Fachgesellschaften

wie der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik

(AE), der Deutschen Kniegesellschaft (DKG) und

der European Knee Gesellschaft (EKS) und wirkt an der

Überarbeitung der Leitlinien, etwa zur Gonarthrose,

mit. Außerdem hält Prof. Beckmann an der Universität

Regensburg regelmäßig Vorlesungen und Seminare.

Bislang hat er über 100 Studien und Journalbeiträge

in nationalen und internationalen medizinischen

Fachzeitschriften veröffentlicht.

Nähere Infos:

www.barmherzige-muenchen.de

Foto und Grafik:Krankenhaus Barmherzige Brüder München

TOPFIT 2 / 2022


Diagnose & Therapie

11

1

Lidstraffung

Kleiner Eingriff, große Wirkung

Foto oben: © dimid86 / 123rf.com

»Je offener der Blick, desto jünger wirken

wir!«, sagt der Münchner Facharzt

für Plastisch-Ästhetische Chirurgie

Dr. Hans-Hermann Wörl im Gespräch

mit TOPFIT. Er muss es wissen, denn

pro Jahr führt Dr. Wörl mehr als 200

Lidkorrekturen durch – ein kleiner,

risikoarmer Eingriff, mit dem sich

jedoch eine enorme Wirkung erzielen

lässt. Denn werden herabhängende

Lider gestrafft, strahlen nicht nur die

Augen wieder wie früher, sondern

der gesamte Gesichtsausdruck wird

zu neuem Leben erweckt – und das

Gesicht sieht wieder jünger, frischer

und ausgeruhter aus.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Wörl, meist zeigen sich die ersten

Spuren des Alterns im Bereich der Augenpartie,

z. B. als Knitterfältchen. Ist dies

bereits ein Grund für eine Lidstraffung?

Dr. Wörl: Geht es nur darum, kleinere mimische

Fältchen oder Lachfalten zu glätten, kann bereits

eine Unterspritzung mit Botox® genügen – dies

ist eine sehr effektive Möglichkeit, um mimische

Falten zu glätten. Außerdem ist das Verfahren

unkompliziert, weitgehend schmerzlos

und risikoarm – vorausgesetzt, der behandelnde

Arzt verfügt über fundierte Anatomiekenntnisse

und ist mit der spezifischen Wirkweise von

Botulinumtoxin vertraut. Sind jedoch auch die

Oberlider herabgesunken, können wir mit Botox®

nicht mehr viel ausrichten. Dann erscheinen

die Augen optisch verkleinert und wirken müde.

Oder der Hautüberhang des Oberlids drückt auf

die Augen. Im Extremfall hängt die erschlaffte

Haut vom Oberlid derart über, dass das Sichtfeld

des Betroffenen beeinträchtigt wird und er nicht

mehr richtig sehen kann.

Sind auch Schlupflider oder Tränensäcke

Folgen des Alterungsprozesses?

Dr. Wörl: Tatsächlich kann die nachlassende Gewebefestigkeit

auch die Entstehung von Schlupflidern

begünstigen: Die Oberlider wölben sich

immer mehr über die Wimpern und verdecken

die Lidfalte. Beginnen die Unterlider herabzusinken,

entstehen Tränensäcke. All diese Erscheinungen

sorgen dafür, dass die Augen immer

mehr an Ausdruckskraft verlieren. Und weil der

Gesichtsausdruck wesentlich von den Augen geprägt

wird, wirkt das gesamte Gesicht älter, abgespannter

und oft auch trauriger, wenn die Augenlider

erschlafft sind. Hier kann eine Lidkorrektur

Abhilfe schaffen; zugleich erreichen wir eine

harmonisch wirkende Verjüngung des Gesichts.

Wie gehen Sie vor?

Dr. Wörl: Bei einer Lidstraffung wird durch feine

Schnitte überschüssige Haut und häufig auch

überschüssiges Fettgewebe entfernt, mitunter

wird gleichzeitig Muskelgewebe gestrafft. Sichtbare

Narben vermeiden wir, indem die Einschnitte,

die mit sehr feinen Nähten verschlossen

werden, in den Hautfalten »verborgen« sind.

Werden Schlupflider durch eine Gewebeerschlaffung

im Stirnbereich verursacht, kann der Eingriff

mit einem Stirn- und Augenbrauenlifting

kombiniert werden.

Ist es möglich, dass sich durch eine Lidkorrektur

die Augenform verändert?

Dr. Wörl: Nein! Eine Vorgehensweise »nach Standard«

gibt es allerdings nicht: Da die Augenregion

von zentraler Bedeutung für unseren Gesichtsausdruck

ist, muss für ein optimales Ergebnis

auch jede einzelne Behandlung individuell

geplant bzw. umgesetzt werden. Hierfür ist eine

genaue Analyse der altersbedingten anatomischen

Veränderungen, aber auch eine sorgfältige

Planung des gewünschten Korrekturergebnisses

unerlässlich.

Sind Ihre Patienten zufrieden?

Dr. Wörl: Sie sind sogar sehr zufrieden – auch,

weil sich der gewünschte verjüngende, frischere

Effekt praktisch sofort einstellt. Hinzu kommt,

dass gerade Oberlidstraffungen im Allgemeinen

mit einem besonders niedrigen Risiko für Komplikationen

verbunden sind.

Lässt sich mit einer Unterlidstraffung ein

ähnlich gutes Ergebnis erzielen?

Dr. Wörl: Auf jeden Fall. Wichtig zu wissen ist jedoch,

dass eine Unterlidstraffung bzw. ein Entfernen

von Tränensäcken ein sehr viel komplexerer

Eingriff ist als eine Oberlidstraffung. Dieser

Eingriff setzt langjährige Erfahrung auch in der

rekonstruktiven Chirurgie voraus und gehört daher

unbedingt in erfahrene Hände. Gleichwohl

ist die Unterlidstraffung ebenfalls eine beliebte

Methode zur optischen Verjüngung – sowohl bei

Frauen als auch bei Männern.

Wie lange hält das Ergebnis an?

Dr. Wörl: Eine Korrektur der Unterlider sorgt für

eine optische Verjüngung um einige Jahre. Dieser

Effekt hält dann lebenslang an – obwohl der

Alterungsprozess natürlich nach dem Eingriff

weiter voranschreitet, daran kann auch die Plastisch-Ästhetische

Chirurgie nichts ändern.

Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert

gemeinsam mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische

Chirurgie & Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum

nahezu sämtliche Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs,

Folgeoperationen nach massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men)

und der Ästhetischen Chirurgie. Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen

Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung,

Brustverkleinerung und -straffung, Fettabsaugung, Bodycontouring /

Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung.

Nähere Infos: www.widenmayer16.de

TOPFIT 2 / 2022


12 Diagnose & Therapie

ACP-Therapie in der Orthopädie –

eine Erfolgsstory

Schon lange tüftelt die Forschung an innovativen Verfahren, mit denen das natürliche Reservoir

unseres Organismus an hochpotenten regenerativen Substanzen gezielt zu therapeutischen Zwecken

genutzt werden kann. Dabei hat sich die ACP-Therapie als vielversprechender Ansatz erwiesen.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Foto oben: © didesign021 / 123rf.com

Verletzte Profisportler müssen schnell wieder

fit sein – sie können es sich nicht leisten,

längere Zeit auszufallen. Umso wichtiger ist

ein Behandlungskonzept, das eine rasche Wirksamkeit

zeigt und das möglichst frei von Nebenwirkungen

ist. Gehört auch der Einsatz von medizinisch

wirksamen Substanzen zum Behandlungsplan,

kommt hinzu, dass sie mit den Anti-Doping-Vorschriften

konform sein müssen.

Auch die ACP-Therapie wurde erst einmal geprüft,

bevor sie 2011 offiziell von der Dopingliste

der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gestrichen

wurde. Seitdem gehört die Methode, die

auch Platelet Rich Plasma- oder kurz PRP-Therapie

genannt wird, zu den Standardbehandlungen,

die zur Förderung des Heilungsprozesses

insbesondere von sport- oder unfallbedingten

Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern

eingesetzt werden – und sie hat bereits vielen

Profisportlern auch nach einer schweren,

chirurgisch behandelten Verletzung wie einem

Kreuzbandriss zu einem überraschend schnellen

Wiedereinstieg ins sportliche Training

verholfen.

ACP ist die Abkürzung für Autologes Conditioniertes

Plasma. Das ist ein körpereigenes (autologes)

Blutplasma, das in einem speziellen Herstellungsprozess

konditioniert, also mithilfe der

Zentrifuge unter sterilen Bedingungen von den

restlichen Blutbestandteilen getrennt und konzentriert

wurde. Das Besondere an dem aufbereiteten

Blutplasma ist, dass es vor allem Blutplättchen

(Thrombozyten) sowie zahlreiche

Wachstumsfaktoren enthält.

Basis für das Konzentrat ist etwas Blut, das vom

Patienten selbst stammt. »Der große Vorteil einer

Behandlung mit Eigenblut ist, das es zu 100

Prozent biologisch und zudem sehr gut verträglich

ist. Die Wirkstoffe stammen ausschließlich

aus dem eigenen Körper, dem Konzentrat wird

nichts von außen zugefügt«, betont der Münchner

Orthopäde und Sportmediziner Dr. Werner

Zirngibl vom Medizinischen Versorgungszentrum

im Helios. Die Zentrifugation dauert nur

wenige Minuten, sodass alle Schritte in einer

Behandlung erfolgen: von der Entnahme einer

kleinen Blutmenge aus der Armvene des Patienten,

der Aufbereitung im Labor unter sterilen

Bedingungen und schließlich der Injektion in

die zu behandelnde Region.

Körpereigene Wirkstoffe

zur Förderung der Heilung

Die Behandlung mit ACP beruht auf der Erkenntnis,

dass das Blut körpereigene Wirkstoffe

enthält, die die Heilung in Gang setzen und

beschleunigen. Treten im Körper Verletzungen

TOPFIT 2 / 2022


13

Illustration oben: © pixologic / 123rf.com

auf, wandern umgehend Blutplättchen in großer

Zahl an den Ort des Geschehens, um die Wunde

zu verschließen. Dabei setzen die Blutplättchen

unter anderem Wachstumsfaktoren frei, die bei

der Reparatur und Zellregeneration des betroffenen

Gewebes helfen und gleichzeitig Entzündungen

hemmen. »Mithilfe des thrombozytenreichen

Plasma-Konzentrats nutzen wir diesen

natürlichen heilfördernden Effekt nun ganz gezielt

dort, wo er benötigt wird. Hierzu wird das

Konzentrat zum Beispiel direkt in ein schmerzendes

Gelenk, in den Kern einer degenerierten

Bandscheibe, aber auch an eine gereizte, entzündete

oder eingerissene Sehne injiziert«, beschreibt

Dr. Felix Söller vom MVZ im Helios.

Auf diese Weise sei es möglich, therapeutisch

direkt an der Ursache anzusetzen, die zu den

Schmerzen geführt habe: »Wird diese beseitigt,

lassen auch die Beschwerden nach«, so der Orthopäde

und Sportmediziner, der früher selbst

aktiver Leistungssportler war.

Hohe Erfolgsquote

Tatsächlich hat sich das Anwendungsspektrum

der ACP-Therapie in den letzten Jahren enorm

erweitert. »Wir setzen das Verfahren zum Beispiel

bei Sehnenreizungen, Sehnenentzündungen

oder Sehnenteilverletzungen ein, die keiner

Operation bedürfen. Ebenso nutzen wir die Methode

zur begleitenden Behandlung bei Muskel-

und Bänderverletzungen«, sagt Dr. Konvalin.

Vom Profisport sei bekannt, wie effektiv die

ACP-Therapie gerade bei diesen Akutverletzungen

sei. »Aber natürlich profitieren auch Hobbysportler

davon, wenn ein Muskelfaserriss oder

eine überlastungsbedingte Sehnenreizung rasch

wieder verheilt, sodass sie schon bald wieder ihr

Training aufnehmen können«, ergänzt der Orthopäde.

Zudem habe sich die ACP-Therapie als

postoperative Maßnahme, etwa nach einer arthroskopischen

Rekonstruktion einer gerissenen

Sehne, bewährt.

Studien bescheinigen der ACP-Therapie eine

hohe Erfolgsquote. Gerade erst hat eine breit

angelegte Untersuchung noch einmal bestätigt,

dass Injektionen von ACP bei so häufigen Beschwerdebildern

wie dem Tennisarm (Epicondylitis

lateralis) oder Entzündungen der Patellar-

und Achillessehne dem Spritzen etwa von

Kortison und anderen entzündungshemmenden

Medikamenten überlegen ist. »Dabei liegt die

Stärke der Therapie nicht nur in ihrer raschen,

sondern auch in ihrer nachhaltigen Wirkung,

zudem lässt sie sich problemlos mit anderen Behandlungsmaßnahmen

kombinieren«, betont

Dr. Zirngibl. Dies sei vor allem bei Sehnenansatzentzündungen

wichtig, also jenem gemeinsamen

Nenner von Krankheitsbildern wie »Tennisarm«,

»Golferarm« oder auch dem Mausarm,

von dem vor allem Menschen betroffen sind, die

täglich am Computer arbeiten und immer wieder

die Tastatur betätigen oder mit der Maus kli-

cken. »Sehnen sind zwar durchaus in der Lage,

sich selbst zu regenerieren, aber sie sind sehr

schlecht durchblutet und gehören damit zu den

Krankheitsbildern der schlecht heilenden Gewebe.

Deshalb sind sie oftmals nicht leicht zu therapieren

und sie neigen dazu, einen chronischen

Verlauf zu nehmen«, weiß der Orthopäde aufgrund

seiner langjährigen Erfahrung. Hier könne

die ACP-Therapie helfen, durch die natürliche

Aktivierung der körpereigenen Reparaturmechanismen

das chronifizierte Entzündungsgeschehen

zu stoppen und den Heilungsprozess

einzuleiten.

Auch bei Arthrose …

Inzwischen nutzen Orthopäden die ACP-Therapie

immer häufiger auch zur Behandlung von

degenerativen Erkrankungen, allen voran zur

Linderung von Beschwerden infolge von abgenutztem

Gelenkknorpel oder einem Verschleiß

der Bandscheiben. Tatsächlich ist die Behandlungsmethode

mittlerweile ein wichtiger Therapiebaustein

in der Arthrosebehandlung.

»Vor allem eine aktivierte Arthrose, bei der

akute Entzündungsvorgänge im Gelenk starke

Schmerzen und Schwellungen hervorrufen,

spricht gut auf die ACP-Therapie an. Dies zeigt,

dass die Methode auch einen ausgeprägten entzündungshemmenden

Effekt hat. Aber auch bei

einer leicht- und mittelgradigen Arthrose ohne

akutem Krankheitsgeschehen können wir die

Schmerzen oft schon mit zwei bis drei Injektionen

lindern«, sagt Dr. Zirngibl.

… und Bandscheibenproblemen

eine Therapieoption

Neuerdings ist die ACP-Therapie auch bei verschleißbedingten

Veränderungen der Bandscheibe

eine Therapieoption – zumindest, wenn

Zu den Personen

diese noch nicht zu weit fortgeschritten sind. Vor

allem bei einer »black disc« hat man gute Erfahrungen

gemacht. Diesen Begriff verwenden die

Orthopäden, wenn eine Bandscheibe im MRT

als schwarz erscheint. Das optische Phänomen

entsteht, wenn der innere weiche Kern der Bandscheibe,

der Nucleus pulposus, stark an Wasser

verloren hat und geschrumpft ist. Dadurch ist

über kurz oder lang auch der äußere Faserring

(Annulus fibrosus) in Gefahr, denn durch den

Spannungsverlust, der mit der Schrumpfung

des Kerns einhergeht, wird er spröde und bekommt

Risse. »Bei diesem Krankheitsbild bietet

es sich an, das ACP-Konzentrat direkt in den

dehydrierten Bandscheibenkern zu injizieren«,

sagt Dr. Söller. Hierfür sind oft mehrere Injektionen

in einem zeitlichen Abstand von drei bis

vier Wochen sinnvoll, bei anderen Indikationen

kann das Behandlungsintervall auch kürzer

sein: »Im Allgemeinen behandeln wir unsere

Patienten bis zu dreimal mit der ACP-Therapie,

manchmal genügt auch die einmalige Wiederholung

zwei Wochen nach der Erstanwendung.«

Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin

im Münchner MVZ im Helios niedergelassen. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war

er 14-mal Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international

renommierten Turnieren. Heute ist Dr. Zirngibl ein anerkannter Experte für die Behandlung

von Sportverletzungen, der u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP BMW Open

München auch Leistungs- bzw. Profisportler medizinisch betreut. Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum

gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von Ellbogen-, Knie- und

Sprunggelenkverletzungen. Außerdem nimmt er minimal-invasive Wirbelsäuleneingriffe

vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.

Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin und

Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin,

Dr. med. Werner Zirngibl und Dr. med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten

gehören neben minimal-invasiven Wirbelsäulen interventionen auch

die operative Behandlung von Schulter-, Hand- und Ellbogen-Erkrankungen sowie von

Knie- und Vorfuß-Erkran kungen.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

TOPFIT 2 / 2022


14 Diagnose & Therapie

Prof. Christoph Reichel (li.), Prof. Dr. Martin Canis (re.) –

und der Da-Vinci-Roboter

Foto oben: © LMU Klinikum München

Chirurgie nach Maß

in der Tumortherapie

Die sehr komplexe Kopf-Hals-Tumor-Chirurgie profitiert von technischen Innovationen

wie dem Da-Vinci-Robotersystem. An der HNO-Klinik des LMU Klinikums München

kommen neben roboter-assistierten Techniken auch computergestützte Navigationssysteme,

hoch präzise Lasertechnologie und andere modernste minimal-invasive und

mikrochirurgische Verfahren zum Einsatz, um Krebspatienten so effektiv, aber auch so

schonend wie möglich zu behandeln.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Sprechen, Schlucken, Kauen – was für uns

eine Selbstverständlichkeit ist, kann für Patienten

mit einem Kopf-Hals-Tumor ein ernsthaftes

Problem sein. Doch leidet nicht nur die

Lebensqualität, die Funktionseinschränkung

lässt sich meist auch nicht verstecken; sie ist für

andere sichtbar. In Deutschland erhalten jedes

Jahr etwa 17 500 Menschen die Diagnose »Krebs

im Kopf-Hals-Bereich«, wobei Männer viermal

häufiger als Frauen betroffen sind.

Allerdings: Den einen Kopf-Hals-Tumor gibt es

nicht. Vielmehr handelt es sich um eine heterogene

Gruppe, die weltweit zu den fünf häufigsten

Krebserkrankungen gehört und verschiedene

Krebsarten umfasst: Tumore der Mundhöhle,

etwa an Lippen, Zunge, Mundboden, Gaumen

oder der Speicheldrüsen, der Nase und Nasennebenhöhlen,

des Rachens (Pharynx) oder des

Kehlkopfs. Was den Rachen betrifft, werden die

Tumorerkrankungen noch einmal unterschieden,

je nachdem, welcher der drei Abschnitte

betroffen ist. Dann spricht der Arzt von einem

Nasopharynxkarzinom (im oberen Abschnitt

des Rachens auf Höhe der Nase), einem Oropharynxkarzinom

(im mittleren Abschnitt des Rachens,

in den die Mundhöhle einmündet) oder

von einem Hypopharynxkarzinom (im unteren

Abschnitt des Rachens, der den Übergang zum

Speiseröhreneingang bildet).

Fast allen Kopf-Hals-Tumoren ist jedoch gemeinsam,

dass sie vom Plattenepithel ausgehen.

Typisch für diese Art von Plattenepithelkarzinomen

ist, dass sie bevorzugt ins Lymphknotensystem

streuen (lymphogene Metastasierung).

HPV-Infektion: Risikofaktor für

bösartigen Kopf-Hals-Tumor

Wie bei allen Krebserkrankungen lässt sich die

eine Ursache auch für die Entstehung von Kopf-

Hals-Tumoren nicht benennen. Aber man kennt

die Risikofaktoren. Dazu gehören vor allem

langjähriges Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum

und, was immer noch zu wenig bekannt

ist, eine Infektion mit Humanen Papillomviren

(HPV), vornehmlich mit den onkogenen Viren

HPV 16 und HPV 18. »Tatsächlich haben die

HPV-assoziierten Plattenepithelkarzinome in

den letzten Jahren rasant zugenommen. Man

findet sie meist an den Mandeln oder dem Zungengrund«,

sagt Prof. Dr. Martin Canis, Direktor

der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-

Ohrenheilkunde des LMU Klinikums.

Gewebeschonende Techniken

Für die Therapieentscheidung spielt die Frage,

wie die Krebserkrankung genau entstanden ist,

derzeit noch keine nennenswerte Rolle. Richtungweisend

sind vielmehr – neben dem Gesundheitszustand

des Patienten – vor allem Art,

Größe, Sitz und Ausbreitungsgrad des Tumors.

Idealerweise ergibt die Gesamtschau der Befunde,

dass der Tumor mit dem Ziel einer Heilung

komplett operativ entfernt werden kann. Früher

waren dafür große Schnitte und Zugänge

von außen notwendig, heute ist es oft möglich,

über die Mundöffnung zu operieren und

damit deutlich gewebeschonender vorgehen zu

können. Weil dabei auf engstem Raum gearbeitet

werden muss, gehört die Tumorchirurgie im

Kopf-Hals-Bereich zu den besonders komplexen

TOPFIT 2 / 2022


Diagnose & Therapie

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Foto oben: © lacheev / 123rf.com

Operationen, bei denen es auf größtmögliche

Genauigkeit ankommt. Und: Bei ausgedehnten

oder schwer zugänglichen Tumoren müssen die

Patienten unter Umständen mit funktionellen

oder kosmetischen Beeinträchtigungen durch

die Operation rechnen. In den letzten Jahren hat

sich jedoch viel getan: Die technische Weiterentwicklung

hat moderne chirurgische, mikrochirurgisch-rekonstruktive

und minimal-invasive

Techniken hervorgebracht, die dazu beigetragen

haben, dass heute immer häufiger Kopf-Hals-

Tumore so entfernt werden können, dass Organ

und Funktion erhalten bleiben und auch ästhetische

Einbuße kaum mehr in Kauf genommen

werden müssen.

Die größten Heilungsaussichten hat ein eher

kleiner Tumor, der noch nicht gestreut hat. In

Deutschland gilt in diesem Fall meist ein minimal-invasiver

Eingriff mit einem Laser als beste

Lösung. Nun wurde am LMU Klinikum das

Spektrum der patientenschonenden Therapieoptionen

erweitert: Wie es sich für ein onkologisches

Spitzenzentrum gehört, setzen die Ärzte

der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

seit Kurzem in der Hals-Kopf-Chirurgie auf die

Dienste von Operationsrobotern; bislang wird

die Roboterchirurgie hierzulande nur von ganz

wenigen Kliniken angeboten.

»An erster Stelle steht natürlich immer die onkologische

Sicherheit. Aber es gilt auch, die Belastung

für den Patienten so gering wie möglich zu

halten. Moderne OP-Techniken wie die Laseroder

Roboterchirurgie werden beiden Anforderungen

gerecht: Der Tumor kann erfolgreich

entfernt werden, ohne dass es zu einem größeren

Zugangstrauma kommt«, sagt Oberarzt Prof.

Christoph Reichel. Die Vorteile für den Patienten

liegen auf der Hand: »Die post-operativen

Beschwerden sind weniger stark ausgeprägt, das

Risiko für Komplikationen ist kleiner, die Heilung

verläuft schneller und auch der Aufenthalt

im Krankenhaus ist deutlich kürzer.«

Bildgesteuerte Chirurgie

Die HNO-Klinik hat am Standort Großhadern

ein Upgrade-Modell des Da-Vinci-Roboters installiert.

Der Da-Vinci-Roboter wird bereits seit

Jahren erfolgreich in der Urologie und Bauchchirurgie

eingesetzt – ein hoch entwickeltes

Operationssystem, das die Vorteile der gewebesparenden

Chirurgie mit denen der dreidimensionalen

Visualisierungstechniken vereint

und so dem Chirurgen die Bedienung der Operationsinstrumente

auch in schwer zugänglichen

Bereichen erleichtert. Dabei agiert der Da-

Vinci-Roboter als verlängerter Arm des Operateurs,

der dessen Fingerfertigkeit eins zu eins

umsetzt. Hierfür lässt sich der Da Vinci vom

Operateur über eine Konsole steuern und setzt

so präzise um, was ihm vorgegeben wird. Dank

Lichttechnik und dreidimensionaler Kamera hat

der Chirurg zugleich eine hochaufgelöste, stark

Sprechen und Lächeln — was für viele eine

Selbstverständlichkeit ist, kann für Betroffene mit

einem Kopf-Hals-Tumor ein ernsthaftes Problem sein.

vergrößerte und dreidimensionale Sicht auf das

Operationsgebiet und damit ausgezeichnete Bedingungen,

um millimetergenau auf kleinstem

Raum nur das Gewebe zu entfernen, das entfernt

werden muss. Die Gefahr, dass sich das Operationssystem

dabei verselbständigen könnte, besteht

nicht: »Der Roboter tut nur das, wozu wir

ihn anleiten«, betont Prof. Canis.

Zugleich sind die Ärzte davon überzeugt, dass

diese Form der bildgesteuerten Chirurgie

(Image-guided surgery) ein enormes Potenzial

für weitere Verbesserungen in der Therapie

von Kopf-Hals-Tumoren hat. »Denkbar ist z. B.,

andere Bildgebungstechniken in das Roboter-

Operationssystem zu integrieren, um so die

Visualisierung weiter zu optimieren. Dies hätte

den Vorteil, dass die Ausdehnung eines Tumors

noch exakter beurteilt und dieser somit

noch präziser entfernt werden könnte«, erklärt

Prof. Reichel. Wie tief der Tumor bereits in das

Gewebe eingedrungen ist oder wo genau seine

Grenzen verlaufen, sei nämlich auch mit bloßem

Auge oder einer hochauflösenden Kamera

manchmal nicht deutlich genug zu erkennen,

sodass ein ausreichender Sicherheitsabstand bei

der Tumorresektion beachtet werden muss.

Einige vielversprechende experimentelle Ansätze

gibt es bereits, so etwa der Einsatz von fluoreszenz-

oder radioaktiv-markierten Antikörpern.

Werden sie dem Patienten injiziert, reichern sie

sich selektiv im Tumorgewebe an. Dadurch lässt

sich krankes Gewebe gut von gesundem Gewebe

unterscheiden. »Man muss allerdings sagen,

dass hier noch einiges an Forschung betrieben

werden muss«, gibt Prof. Canis zu bedenken.

Rekonstruktionsverfahren

zur Erhaltung der Funktion

Haupteinsatzgebiet des Da-Vinci-Roboter-Operationssystems

ist die Entfernung von kleineren

und mittelgroßen Tumoren von Zungengrund,

Hypopharynx und Kehlkopf, bei denen ein unkomplizierter

Wundverschluss zu erwarten ist.

Aber es gibt auch Tumore im Zungen- oder

Weichgaumenbereich, die so groß sind, dass sie

einen ausgeprägten Defekt im Gewebe hinterlassen,

wenn sie entfernt werden. Dies kann dann

eine erhebliche Einschränkung der Funktion

zur Folge haben. »Um einen dauerhaften Funktionsverlust

zu vermeiden, schließen sich in solchen

Fällen unmittelbar an die Tumorresektion

rekonstruktive Maßnahmen mit Hilfe von sogenannten

Lappenplastiken an. Hierzu zählen verschiedene

plastisch-chirurgische Techniken für

einen freien oder gestielten Gewebetransfer. Ziel

ist es, den Defekt mit intaktem Gewebe aus einer

anderen Körperregion des Patienten, etwa aus

Unterarm oder Oberschenkel, so zu verschließen,

dass der Patient nicht unter gravierenden

Funktionseinbußen leiden muss«, erklärt Prof.

Canis.

Leitliniengerechte Behandlung

Und wie gehen die Ärzte vor, wenn eine operative

Behandlung nicht mehr möglich ist? »Dann

versuchen wir, den Tumor so lange wie möglich

in Schach zu halten, um dem Patienten ein beschwerdearmes

Leben zu ermöglichen«, sagt

Prof. Reichel. Die klassische Vorgehensweise

bei Kopf-Hals-Tumoren, die nicht operiert werden

können, ist die Radiochemotherapie, bei

der eine Chemotherapie mit einer Bestrahlung

kombiniert wird. Welches Therapiekonzept im

Einzelfall den größten Behandlungserfolg verspricht,

wird im interdisziplinären Tumorboard

erarbeitet. Die am Tumorboard teilnehmenden

Ärzte sind allesamt erfahrene Spezialisten

in ihrem jeweiligen Fachgebiet und legen nicht

nur die leitliniengerechte Therapiestrategie fest,

sondern überwachen auch jeden einzelnen Behandlungsschritt.

Zudem können Patienten

der HNO-Klinik des LMU Klinikums in offene

Therapiestudien aufgenommen werden. »Die

Erfahrung zeigt: Damit eine Krebsbehandlung

erfolgreich ist, ist ein gut begründetes, individuell

abgestimmtes und konsequent umgesetztes

Behandlungskonzept notwendig«, sagt Prof. Canis.

Aber dieser therapeutische Grundsatz gelte

letztlich für jede Krebserkrankung.

Kontakt

Direktor Prof. Dr. med. Martin Canis

Oberarzt Prof. Christoph Reichel

Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und

Ohrenheilkunde

LMU Klinikum München

Tel. 089 / 44 00 7 38 89

Tel. 089 / 44 00 5 36 41

www.lmu-klinikum.de/

hals-nasen-ohrenheilkunde

TOPFIT 2 / 2022


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THEMA: Fermentation

Die Zukunft der Medizin

Gesund durch

die Kunst der

Fermentation!

Bereits 5.000 Jahre

vor Christi Geburt

nutzten Menschen

in Babylon die Kunst der

Fermentation, um Lebensmittel

länger haltbar zu

machen und zu konservieren.

Was man damals noch

nicht wusste: Lebensmittel

und Arzneipflanzen werden

so nicht nur wirksamer,

weil sich die körperliche

Aufnahmefähigkeit verbessert,

es entstehen auch

völlig neue Wirk- und Inhaltsstoffe

von unglaublich

gesundheitlichem Wert!

Ein sehr gutes Beispiel ist

Curcuma.

In weit über 5.000 Studien

wurde die Wirkung von

Curcumin zu unzähligen

Krankheiten bestätigt.

Doch die neueste Studie

lässt Mediziner auf der

ganzen Welt aufhorchen:

Verglichen wurden herkömmliche

Curcuma und

die fermentierte Super-

Curcuma. Was die Studie

ans Tageslicht brachte, ist

unglaublich! Bisher kannte

man 84 Curcuminoide!

Doch fermentierte Super-

Curcuma hat sagenhafte

115 Curcuminoide! (Xiang,

Xingliang et al. 2020)

Doch die Studie brachte

noch eines ans Tageslicht.

Liegt die Bioverfügbarkeit

bei herkömmlicher Curcuma

bei gerade mal einem

Prozent, ist fermentierte

Super-Curcuma zu 97,93 %

bioverfügbar! Das stellt

alles in den Schatten, was

die Wissenschaft bisher

über Curcuma wusste! Die

WHO empfahl bisher die

Einnahme von 3 Gramm

Curcuma pro Tag! Viele

Studien wurden mit

8 Gramm täglich durchgeführt!

Wenn man jedoch

weiß, dass davon bisher nur

1 %, also 80 mg, im Körper

überhaupt ankam! Welche

Wunder können dann

700 mg der Super-Curcuma

bewirken, deren Wirkstoffe

zu 97,93 % in der Blutbahn

ankommen?

Curcuma galt schon seit kann bedenkenlos täglich

Jahrtausenden als traditionelle

eingenommen werden!

Medizin zur Behand-

lung von altersbedingten

Krankheiten! Doch diese

fermentierte Super-Curcuma

entfaltet erst die volle

Wirkung der Curcuminoide!

Anders als viele Heilpflanzen

wirkt Curcuma unspezifisch

und ganz gezielt

antientzündlich im Körper

Curcuma ist bereits die

Königin der Heilpflanzen!

Doch erst die Fermentation

macht Curcuma zur Super-

Curcuma! Mit 115 Curcuminoiden

hat sie 31 mehr

als herkömmliche Curcuma!

Und das bei 97,93 %

Bioverfügbarkeit!

(Universität Saarland 2016).

Vergessen Sie herkömmliche

Dadurch hilft Curcuma

Curcuma-Produkte!

nicht bei nur einer Krankheit!

Sie hilft bei allen entzündungsbedingten

Erkrankungen!

Noch schlechter sind Produkte

mit „reinem“ Curcumin!

Es gibt gar nicht das

Studien zeigen, EINE Curcumin! Es gibt

dass Curcuma viele Medikamente

der Schulmedizin

ersetzen kann! War Curcuma

bisher nur schlecht für

115 Curcuminoide! Aber

nur fermentierte Curcuma

hat das Potenzial zur Super-Curcuma!

den Körper zu verwerten,

gelangen durch die Fermentation

nun endlich 97,93 %

der Wirkstoffe in das Blut!

Ganz ohne Zusätze.

Von der EFSA (European

Food Safety Authority)

offiziell bereits im Jahr

2010 bestätigt: Curcuma

Vergessen Sie die Mythen,

ein wenig Fett oder Piperin

(Pfeffer) würde die Bioverfügbarkeit

von herkömmlicher

Curcuma verbessern!

Die Effekte sind minimal!

Erst die Fermentation macht

normale Curcuma für den

Körper zum Superhelden!


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Millionen leidender Menschen

weltweit kann endlich geholfen

werden! Die Liste der Einsatzmöglichkeiten

ist lang!

In mehr als 5.000 Studien wurde

die Wirkung von Curcumin

zu unzähligen Krankheiten

bestätigt. Curcuminoide

wurden erfolgreich bei folgenden

Krankheiten eingesetzt:

Magen-Darm-Erkrankungen

• Verdauungsstörungen

• Gallenblasendysfunktion

• Reizdarm-Syndrom

mit Verstopfung

Entzündliche Erkrankungen

• Morbus Crohn

• Colitis ulcerosa

• Ulzeröse Proktitis

• Gallenblasenentzündung

• Magen-Darm-Geschwüre

• Rheumatoide Arthritis

• Arthrose

• Entzündliche Pseudotumoren

im Auge

Vorbeugend bei Krebserkrankungen

• im Darm

• in der Bauchspeicheldrüse

• in der Brust

• in der Prostata

• Multiples Myelom

• in der Lunge

• im Kopf-Hals-Bereich

Hauterkrankungen

• Vitiligo

• Psoriasis - Schuppenflechte

Neurodegenerative Erkrankungen

• Alzheimer-Erkrankung

• Dejerine-Sottas-Syndrom

Kardiovaskuläre Erkrankungen

• Arteriosklerose

• Akutes Koronarsyndrom

INFO-BOX

Was ist überhaupt

Bioverfügbarkeit?

Die Bioverfügbarkeit gibt an, in

welcher Plasmakonzentration eine

konkrete Substanz bei (meist)

oraler Einnahme im systemischen

Blutkreislauf vorliegt im Vergleich

zur entsprechenden Konzentration,

die sich bei intravenöser Gabe

einstellt.

Einfacher gesagt: wieviel

Prozent eines Wirkstoffs bei

oraler Einnahme wirklich im

Körper ankommt.

Metabolische Erkrankungen

• Diabetes

• Diabetische Nephropathie

• Diabetische Mikroangiopathie

Ade Schmerzen! Willkommen

Freiheit! Rheumatoide

Arthritis! In einer randomisierten

einfach-blinden

dreiarmigen Pilotstudie

waren bei 45 Patienten die

rheumatoiden Arthritisbeschwerden

unter 0,5 g

herkömmlichem Curcumin

pro Tag nach 8 Wochen

mehr gebessert als unter

50 mg Diclofenac pro Tag

(Chandran et al., 2012).

Teufelskreis Rheuma! In

einer vergleichenden Studie

erhielten Patienten mit primärer

Kniearthrose über

6 Wochen randomisiert entweder

2 g herkömmlichen

Curcumaextrakt oder 800 mg

Ibuprofen pro Tag. Der Kurkumaextrakt

war der Ibuprofenwirkung

nicht unterlegen

(Kuptniratsaikul et al., 2009).

Wie ist dann erst die Wirkung

bei fermentierter Curcuma,

deren Inhaltsstoffe

zu 97,93 % im Körper ankommen?

Und die Liste wird mit jeder

Studie länger und länger.

Doch nur in ihrer fermentierten

Form kommt alles

in Ihrem Blut und dadurch

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Schalten auch Sie den Gesundheitsturbo

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18 Diagnose & Therapie

Diabetes und Parodontitis -

ein gefährliches Duo

Treffen die beiden Volkskrankheiten Diabetes und Parodontitis aufeinander, beeinflussen sie sich gegenseitig

– und das in denkbar ungünstiger Weise. Die gute Nachricht: Wird die Parodontitis konsequent

behandelt, verbessert sich auch die Blutzuckereinstellung – und das Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen

sinkt.

Von Dr. Nina Schreiber

Foto: © sebra / 123rf.com

Ein Diabetes (Zuckerkrankheit) und eine

chronische Entzündung des Zahnhalteapparats,

die von Medizinern Parodontitis genannt

wird, haben vieles gemeinsam: Beide Erkrankungen

sind weit verbreitet und bleiben oft lange

Zeit unbemerkt – und beide können schwere

Folgeerkrankungen auslösen, wenn sie nicht

oder nicht ausreichend behandelt werden. Aber

für beide Erkrankungen gilt auch: Je früher ein

Diabetes oder eine Parodontitis diagnostiziert

und therapiert werden, umso größer sind die

Chancen, Komplikationen wie Zahnverluste beziehungsweise

diabetesbedingte Organschäden

zu vermeiden.

Rund 20 Millionen Patienten leiden hierzulande

an einer Parodontitis. Und etwa 10 Millionen

sind an Diabetes erkrankt. In beiden Fällen

dürfte die Dunkelziffer allerdings deutlich höher

sein, nicht zuletzt, weil die Symptome in den

jeweiligen Anfangsstadien für den Betroffenen

kaum spürbar sind.

Parodontitis – eine chronische

Entzündung des Zahnhalteapparats

Ausgangspunkt einer Parodontitis ist eine Entzündung

des Zahnfleischs, die durch Bakterien

im Zahnbelag (Plaque) ausgelöst wird. Dadurch

verliert das Zahnfleisch seine blass-rosa

Farbe; es ist gerötet (mitunter violett) und angeschwollen.

Außerdem neigt das entzündete

Zahnfleisch zu Blutungen: beim Zähneputzen,

bei einem herzhaften Biss in einen Apfel oder

beim Reinigen der Zahnzwischenräume mit

dem Bürstchen. Spätestens jetzt wäre eigentlich

ein Zahnarztbesuch fällig. Bleibt die Zahnfleischentzündung

jedoch unbehandelt, schreitet

sie weiter fort: Es bilden sich Taschen am

Zahnfleischrand, das Zahnfleisch beginnt sich

vom Zahn abzulösen. In ihnen bleiben nun immer

wieder Nahrungsreste stecken, die wiederum

den Entzündungsprozess fördern ‒ der Spalt

zwischen Zahn und Zahnfleisch wird tiefer. In

den tiefen Taschen finden die Bakterien optimale

Bedingungen, um sich weiter zu vermehren.

Die Folge: Die Entzündung dehnt sich auf

die darunterliegenden, zahnstützenden Strukturen

wie Zahnzement und Kieferknochen aus.

Dadurch wird das Knochengewebe immer we-

TOPFIT 2 / 2022


Diagnose & Therapie

19

niger, die Zähne verlieren ihren Halt – sie werden

locker und fallen schließlich aus. Tatsächlich

ist eine Parodontitis bei Menschen über 35

Jahre die häufigste Ursache für den Verlust von

Zähnen.

Noch früher vom Ausfallen bedroht sind parodontitisgeschwächte

Zähne, wenn gleichzeitig

ein Diabetes besteht – ein denkbar ungünstiges

Zusammentreffen, das jedoch leider gar nicht

selten ist. Denn die eine Erkrankung kann die

Entstehung der anderen fördern oder beschleunigen.

Tatsächlich steigt das Risiko, an Diabetes

zu erkranken, wenn das Fortschreiten einer Parodontitis

nicht gestoppt wird. Umgekehrt haben

Diabetiker im Vergleich zu Nicht-Diabetikern

ein dreifach höheres Risiko, an einer Parodontitis

zu erkranken – unabhängig davon, ob sie

von einem Typ-1- oder Typ-2-Diabetes betroffen

sind.

Dieser fatalen Wechselwirkung messen die Mediziner

eine so große Bedeutung bei, dass die

Deutsche Diabetes Gesellschaft derzeit gemeinsam

mit der Deutschen Gesellschaft für Zahn-,

Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK) und

der Deutsche Gesellschaft für Parodontologie

e.V. (DG PARO) die Leitlinie »Diabetes und Parodontitis«

mit dem Ziel erstellt (voraussichtliche

Veröffentlichung: Ende des Jahres), Prävention

und Therapie beider Erkrankungen nachhaltig

zu verbessern.

Diabetes – eine chronische

Stoffwechselerkrankung

Diabetiker haben einen chronisch erhöhten

Blutzuckerspiegel, entweder weil bei ihnen die

Wirkung des blutzuckersenkenden Hormons

Insulin gestört ist (Insulinresistenz bei Typ-

2-Diabetes) oder weil die insulinproduzierenden

Zellen durch eine autoimmune Reaktion des

Immunsystems zerstört wurden, wodurch dem

Körper kein Insulin mehr zur Verfügung steht

(Typ-1- Diabetes). Ziel der lebenslangen Diabetestherapie

ist eine möglichst normnahe Blutzuckereinstellung,

um so gefürchtete diabetesbedingte

Folgeerkrankungen wie Augen-, Nervenoder

Nierenschäden zu vermeiden. Dieses Ziel

wird gefährdet, wenn gleichzeitig eine chronische

Parodontitis vorliegt. Dann kann es sein,

dass die Regulierung des Blutzuckers immer weniger

gut gelingt oder dass der Blutzucker plötzlich

zu Schwankungen neigt.

Umgekehrt kann eine Parodontitis deutlich

rascher voranschreiten, wenn der Betroffene

gleichzeitig an Diabetes erkrankt ist. Noch sind

nicht alle Mechanismen vollständig verstanden.

Aber vieles spricht dafür, dass durch den chronisch

erhöhten Blutzuckerspiegel unter anderem

genau die Immunzellfunktionen ungünstig beeinflusst

werden, die Entzündungen initiieren

beziehungsweise unterhalten. Hinzu kommt,

dass zu hohe Blutzuckerwerte Ablagerungen in

den kleinsten Gefäßen (Mikroangiopathie) fördern.

Darunter leidet die Nährstoffversorgung

des gesamten Gewebes – auch die des Zahnfleischs.

Deshalb verläuft eine Parodontitis bei

Diabetikern oft schwerer als bei Nicht-Diabetikern.

Ebenso ist die Gefahr für die Entstehung

von diabetischen Spätfolgen deutlich höher –

dies gilt umso mehr, wenn der Blutzucker über

einen längeren Zeitraum nicht optimal eingestellt

ist.

Schwerwiegende Folgeerkrankungen können

sich auch durch eine chronische Parodontitis

entwickeln. Denn mit der Zeit treten die verantwortlichen

Bakterien über die Wundflächen

der Zahntaschen in die Blutbahn über.

Von dort aus verteilen sie sich im ganzen Körper

– und können so nun auch an anderen Geweben

und Organen Entzündungen auslösen.

Inzwischen gilt eine Parodontitis als eigenständiger

Risikofaktor für eine Verkalkung

der Blutgefäße (Arteriosklerose) und damit für

Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt

Doch auch einige andere Erkrankungen werden

mit einer parodontalen Erkrankung in Verbindung

gebracht, zum Beispiel Rheuma oder akute

und chronische Atemwegserkrankungen. Ebenso

gibt es Hinweise, dass für Schwangere das Risiko

für eine Frühgeburt erhöht ist, wenn gleichzeitig

ihr Zahnhalteapparat chronisch entzündet

ist. Deshalb gilt die ärztliche Empfehlung,

eine Parodontitis möglichst konsequent zu behandeln,

nicht nur für Diabetiker: Auch Menschen,

die sich eines guten Allgemeinbefindens

erfreuen, sollten immer auch auf ihre Zahngesundheit

achten.

Regelmäßige Kontrolltermine

beim Zahnarzt

Idealerweise wird eine sich anbahnende Parodontitis

bereits erkannt und behandelt, noch bevor

erste Anzeichen wie Zahnfleischbluten auftreten.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt

Diabetikern, mindestens einmal jährlich

zur zahnärztlichen Kontrolle zu gehen. Mithilfe

einer speziellen Früherkennungsuntersuchung

(Parodontales Screening Index, kurz PSI) lassen

sich bereits frühe Formen der Parodontitis

erkennen.

Die wichtigste Maßnahme für Diabetiker zur

Senkung ihres Parodontitis-Risikos ist eine gute

Blutzuckereinstellung. Eine ausgewogene Ernährung,

der Verzicht auf Rauchen wie auch die

Vermeidung von Übergewicht und Stressbelastungen

tragen zusätzlich zu einer guten Zahngesundheit

bei. Aber vor allem ist eine sorgfältige

Mundhygiene wichtig: Auf diese Weise lässt

sich nicht nur ein vorzeitiger Verlust von Zähnen

vermeiden, sondern der Körper wird nicht

zusätzlich durch schwelende Krankheitsprozesse

geschwächt – ein Rat, der natürlich auch für

Nichtdiabetiker gilt.

Sorgfältige

Mundhygiene

• Putzen Sie sich zweimal täglich zwei

bis drei Minuten in kreisenden Bewegungen

vom Zahnfleisch zur Zahnfläche

die Zähne. Wenden Sie dabei

nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel

Kraft auf, um Zahnfleisch und Zahnhälse

nicht zu verletzen.

• Alle sechs Wochen sollte die Zahnbürste

gegen eine neue ausgetauscht

werden.

• Reinigen Sie die Zahnzwischenräume

(mindestens) einmal am Tag

mit Zahnzwischenraumbürsten (bei

sehr engen Zahnzwischenräumen

Zahnseide).

• Ernähren Sie sich zahngesund: Ein

abwechslungsreiches Essen, das reich

an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen

und Ballastoffen ist, kommt

nicht nur Ihren Zähnen zugute, sondern

beugt auch Übergewicht, Diabetes

und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

vor.

• Meiden Sie auch den Genuss von

zuckerhaltigen Getränken (wie Softdrinks,

Saftschorlen, Energy Drinks,

gesüßter Tee). Sie fördern nachweislich

das Risiko für die Entstehung von

Karies, stehen jedoch inzwischen auch

in Verdacht, der Entwicklung einer Parodontitis

Vorschub zu leisten.

• Wenn Sie Raucher sind: Versuchen

Sie sich das Rauchen abzugewöhnen.

Zahlreiche Studien zeigen: Langjährige

Raucher sind sehr viel häufiger von

Erkrankungen des Zahnhalteapparats

betroffen als Nichtraucher.

• Nutzen Sie auf jeden Fall die regelmäßigen

jährlichen Kontrolltermine

bei Ihrem Zahnarzt, die zu den gesetzlichen

Vorsorgeleistungen gehören.

Ergänzend kann eine professionelle

Zahnreinigung, die von vielen Zahnärzten

als private Zusatzleistung durchgeführt

wird, sinnvoll sein.

• Wenn Sie an Diabetes erkrankt sind:

Informieren Sie Ihren Zahnarzt über

Ihre Erkrankung, damit er die Behandlung

gegebenenfalls darauf abstimmen

kann.

TOPFIT 2 / 2022


20 Gesund leben

Behalten Sie den Durchblick –

Naturheilkunde für gesunde Augen

Das Auge ist zweifelsohne eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen – umso größer

sind die Einschränkungen, wenn dieses Organ erkrankt. Doch in der Regel ist nicht nur das

Auge, sondern der ganze Stoffwechsel betroffen. Dies eröffnet vielversprechende Behandlungsoptionen

in der Naturheilkunde.

Von Anke Neumann-Roß

Foto: © jayzynism / 123rf.com

Das Auge isst mit

Während sich andere Lebewesen vorwiegend

über Geruchs- oder Tastsinn orientieren, ist

dieser Sinn beim Menschen in erster Linie das

Auge. Es handelt sich hier um ein Hohlorgan

mit mehreren mit Flüssigkeit gefüllten Kammern.

Für einen ungehinderten Weg des Lichts

sowie eine optimale Ernährung aller Augengewebe

müssen die Flüssigkeiten klar und ungetrübt

sind.

In erster Linie ist also ausreichend Wasser über

Blut und Lymphe die wichtigste Ernährungsgrundlage.

Aber auch die richtigen Nährstoffe

sind unabdingbar. Ein wahrer Jungbrunnen

für die Augen sind Carotinoide und Flavonoide.

Sie wirken antioxidativ, reduzieren Streulicht,

absorbieren kurzwelliges blaues Licht und

schützen so die Makula. Außerdem reduzieren

sie Entzündungen und stabilisieren die Membran.

Sie sind besonders wichtig, denn ihnen

verdankt die Netzhautmitte ihre gelbe Farbe

als sogenannter »gelber Fleck«. Diese Nährstoffe

finden sich in der Muttermilch und später in

dunkelgrünen Gemüsen wie Grünkohl, Spinat,

Mangold oder Brokkoli. Dagegen stellen dunkle

blau-schwarze Früchte wie Brombeeren, Holunderbeeren

oder Aronia wertvolle Anthocyane

zur Verfügung. Ungesättigte Öle aus Lein, Raps

und Olive ergänzen das Nahrungsspektrum.

Am ungünstigsten sind verarbeitete Produkte

wie Wurst, da sie stille Entzündungen im Darm

erzeugen können und so die Lymphe belasten,

deren Konsistenz dann gel-artig wird. Dieser

Stau verhindert eine Versorgung der betroffenen

Gewebe. In diesem Zusammenhang spielt also

ein geordneter Stoffwechsel eine wichtige Rolle,

der schon durch die Einnahme von Bitterstoffen

in vielen Bereichen deutlich verbessert werden

kann. Außerdem ist die Tätigkeit der Kaumuskulatur

bedeutsam. Diese ist für Durchblutung

und Stoffwechsel der gesamten Augenregion

von großer Bedeutung.

Weiterhin zeigen sich in der Praxis oft hartnäckige

Schulter-Nacken-Verspannungen oder

blockierte Hals- und Brustwirbel. Auch dies

führt häufig zu einem Stau zwischen Kopf und

Körper und verhindert so die regelrechte Versorgung

der gesamten Augen- und Kopfregion.

Was bietet die Naturheilkunde bei

Augenerkrankungen?

Neben genügend Wasser unterstützen Bitterstoffe

die richtige Aufnahme von Nährstoffen.

Zum Beispiel ist Vitamin B3 bedeutsam für die

Nervenzellen des Auges und die Aminosäure

Arginin für die Elastizität der Blutgefäße. Desweiteren

gibt es naturheilkundliche Mittel, um

Durchblutung und Lymphfluss im Auge anzukurbeln

und das gesamte Bindegewebe zu entlasten.

Egal ob Sehstörungen oder degenerative

Erkrankungen wie Netzhautablösung oder

Makuladegeneration – oft sind sie Folge langjähriger

Stoffwechselentgleisungen im Auge.

Homöopathische Organmittel können bei der

Regeneration einzelner Gewebe der Augen helfen.

Flankiert von aus- und ableitenden Behandlungen

wie Schröpfen oder Massage im Schulter-Nacken-Bereich

und dem Lösen blockierter

Wirbel sowie gezielter Augenübungen, gibt es

gute Chancen, die Sehfähigkeit lang zu erhalten,

zu verbessern oder fortschreitende Erkrankungen

zu lindern. Es lohnt sich also, prophylaktisch

oder bei vorhandenen Beschwerden natürliche

Wege zu beschreiten, um dieses so wichtige

Sinnesorgan zu schützen und in jedem Fall den

Durchblick zu behalten.

Nähere Infos:

Anke Neumann-Roß

Heilpraktikerin

Vogelweide 2c, 85375 Neufahrn

Tel: 08165 / 51 04

E-Mail: info@heilpraxis-an.de

www.heilpraxis-an.de

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Verlag: Letter Content Media

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für Anzeigen)

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Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich

für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag

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Geschäftsbedingungen

Zurzeit gilt die Anzeigen- Preisliste 20 A vom

01.08.2021. Es gelten die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen

für Anzeigen in Zeitschriften«

und die zusätzlichen Geschäftsbedingungen des

Verlags

Für die medizinische Fachberatung

in dieser Ausgabe danken wir

Prof. Dr. med. Johannes Beckmann

Klinik für Orthopädie und

Unfallchirurgie

Krankenhaus Barmherzige Brüder

München

Romanstr. 93 | 80639 München.

Tel. 089 / 1797-2502 (Sekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de

Prof. Dr. med. Martin Canis

Klinik und Poliklinik für Hals-,

Nasen- und Ohrenheilkunde

am LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Marchioninistraße 15

Urheber- und Leistungsschutzrechte

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81377 München

Campus Innenstadt

Pettenkoferstraße 4a

80336 München

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Anke Neumann-Roß

Heilpraktikerin

Vogelweide 2c | 85375 Neufahrn

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Dr. med. Wolfram Reisner

Leiter des Zentrums für Physikalische

und Rehabilitative Medizin

und Stoßwellentherapie/

Orthopädie Zentrum

Schützenstraße (OZS)

Schützenstraße 5 | 80335 München

Tel. 089 / 55 25 11-0

www.ortho-ozs.de

www.stosswellentherapie.info

Prof. Christoph Reichel

Klinik und Poliklinik für Hals-,

Nasen- und Ohrenheilkunde

am LMU Klinikum München

Campus Großhadern

Marchioninistraße 15

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über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche

Arzneimittel enthalten. Ihre Anwendung ersetzt keinesfalls

die Inanspruchnahme eines Arztes.Aus Gründen

der Lesbarkeit wird weiterhin das generische Maskulin

verwendet. Es soll alle Geschlechter gleichberechtigt

anzeigen.

Tel. 089 / 44 00 5 36 41

Dr. med. Felix Söller

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19

80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de

Dr. med. Hans-Hermann Wörl

Widenmeyerstraße 16

80538 München

Tel. 089 / 54 80 66 66

www.widenmayer16.de

Dr. med. Werner Zirngibl

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19

80637 München

Tel. 089 / 15 92 77-0

www.mvz-im-helios.de

TOPFIT 2 / 2022


Promotion

21

Fotos: © www.medi.de

Kompression, Bewegung, Ernährung

Tipps für fitte Beine

Lange Tage, viele Sonnenstunden, endlich

findet das Leben wieder draußen statt.

Entspannte Spaziergänge, eine flotte Runde

Nordic Walking, Gartenarbeit oder ein Stadtbummel

sind jetzt beliebte Aktivitäten. Viele

Menschen fühlen sich an der frischen Luft

wieder motiviert und energiegeladen. Aber

oft spielen die Beine nicht mit. Sie fühlen sich

müde und schwer an, sind geschwollen oder

es zeigen sich Krampfadern. Dann können

medizinische Kompressionsstrümpfe helfen.

Medizinische Kompressionsstrümpfe

(beispielsweise mediven von medi) helfen

bei Venenleiden, unterstützen die

Venentätigkeit und können Thrombosen

vorbeugen. Sie bringen den Blutrückfluss

aus den Beinen zum Herzen in Schwung.

Spannungsgefühle und Schmerzen klingen

ab, die Beine fühlen sich vitaler und

leichter an. So kehrt Energie für viele Aktivitäten

zurück, die unbeschwerter wieder

richtig Spaß machen.

Effektive Venentherapie mit

Kompressionsstrümpfen

Kompressionsstrümpfe sind die Basistherapie

und eine zuverlässige, komfortable

Lösung bei Venenleiden. Es gibt Ausführungen

in Feinstrumpf- oder blickdichter

Optik für Anwender mit straffem oder

weichem Bindegewebe sowie bei leichten

und ausgeprägten Beinschwellungen

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Sich besser fühlen mit entspannten Beinen! Venenleiden

ist eine Volkskrankheit – medizinische Kompressionsstrümpfe

sind die Basistherapie. Der Hersteller

bietet viele Standard- und Trendfarben, wie

das kräftige Avocadogrün.

(beispielsweise mediven elegance, mediven

plus, mediven comfort von medi).

Besondere Details sorgen für eine individuelle

Therapie. Dazu zählen geschlossene

oder offene Fußspitzen sowie Sensitivoder

Motiv-Haftbänder bei den Schenkelstrümpfen.

Daneben gibt es vom Hersteller

medi auch elegante und sportliche

Kniestrumpf-Optionen für Herren wie

mediven for men oder mediven active.

Spezielle Technologien wirken antibakteriell

sowie atmungsaktiv und bieten hohen

Tragekomfort zu jeder Jahreszeit (wie

Clima Fresh und Clima Comfort bei mediven

Kompressionsstrümpfen).

Venengesundheit fördern: Einfache

Tipps und Tricks für fitte Beine sowie

Schwung für den Kreislauf

• Kalt-warme Wechselduschen regen

den Kreislauf an und sorgen für einen

hellwachen Start in den Tag. Auch Wassertreten

nach Kneipp fördert die Durchblutung

und so die Venentätigkeit.

• Ein Plus an Bewegung ist einfach in

den Tag einzubauen: Treppensteigen anstatt

Fahrstuhl lautet die Devise.

• Ob im Büro oder im Homeoffice: Immer

wieder sollte die Sitzposition geändert

werden. Dynamisches Sitzen und

falls möglich, die Beine hochzulegen, entlastet

diese spürbar.

• Eine bewusste, ausgewogene Ernährung

ist wichtig, denn Übergewicht belastet

das Venensystem.

• Viele trinken zu wenig. Dabei ist es

wichtig, über den Tag hinweg etwa zwei

bis drei Liter Flüssigkeit zuzuführen – ob

Tee, Wasser oder Fruchtschorle –, um so

die Durchblutung zu fördern.

• Mit bequemer, lockerer Kleidung

und flachen Schuhen schnürt nichts ein

oder drückt – für einen ungehinderten

Blutfluss.

• Wird schnell zur Gewohnheit: Täglich

lassen sich kurze Einheiten Venengym-

Für Venenpatientinnen gibt es Kompressionsstrümpfe

in Feinstrumpfoptik und blickdichten Ausführungen

– so können sie nach Belieben zu Röcken und Hosen

aller Längen kombiniert werden.

Informationsmaterial gibt es im medi

Verbraucherservice,

Telefon 0921 912-750 oder per

E-Mail: verbraucherservice@medi.de

sowie zum Download unter

www.medi.de/service/infomaterial

Surftipps:

www.medi.de/diagnose-therapie/

venenleiden

www.medi.de/produkte/

kompressionsstruempfe/venentherapie

www.medi.de/haendlersuche

nastik in den Alltag einplanen: Ob auf der

Stelle marschieren, Fußwippen, Fußrollen

oder in den Zehenstand gehen, jede

Übung aktiviert die Muskelpumpen und

unterstützt die Venenfunktion.

Der Arzt kann medizinische Kompressionsstrümpfe

bei venösen Indikationen

und Erkrankungen verordnen. Im medizinischen

Fachhandel werden sie angepasst.

An- und Ausziehhilfen für Kompressionsstrümpfe

sowie Hautpflege-

Produkte (beispielsweise vom Hersteller

medi) runden die Venentherapie komfortabel

ab.

Zweckbestimmungen: mediven elegance®, mediven

comfort®, mediven plus®, mediven active®, mediven

for men®: Rundgestrickter medizinischer Kompressionsstrumpf

zur Kompression der unteren Extremitäten,

hauptsächlich bei der Behandlung von Erkrankungen des

Venensystems.

TOPFIT 2 / 2022


22 Gesund leben

Klangschalentherapie

Mit sanften Tönen

Seele und Körper

streicheln

Die Klangschalentherapie ist eine alternative

Heilmethode, die entspannend auf Körper

und Geist wirkt. Vor allem beim Abbau

von Stress vermag die Methode wertvolle

Dienste zu leisten. Zudem lässt sich mit der

Behandlungsform die Körperwahrnehmung

unterstützen und verbessern.

Von Sabine Jansen

TOPFIT 2 / 2022


Gesund leben

23

Klangschalen werden mit unterschiedlichen Schlegelnangeschlagen

oder mit Klöppeln gerieben – je nach

Form der Schale, Klöppel und Technik verändern sich

Ton und Klangspektrum.

Klangschalen sind traditionell aus verschiedenen

Metallen gefertigt. Sie stammen ursprünglich

aus dem Himalaya- Gebiet und waren

in Tibet, Nepal, China, Japan und Indien

gebräuchlich.

In Bezug auf ihre einstige Anwendung scheiden

sich die Geister. Während die einen in den

Halbkugeln Kochutensilien sehen, schreiben ihnen

die anderen eine uralte Tradition bei buddhistischen

Ritualen und schamanistischen

Trance- Praktiken zu. Mittlerweile haben Klangschalen

Einzug in die therapeutische Praxis gehalten

und werden u. a. in Kurhotels, Wellness -

Zentren, Saunen oder Bädern für Klangschalenmassagen

bzw. Klangmeditationen eingesetzt.

Faszinierender Klang

Klangschalen gibt es in verschiedenen Größen.

Sie klingen je nach Größe, Fertigungsart (industriell

gegossen oder von Hand geschmiedet)

und verwendetem Klöppel ganz unterschiedlich

– heller oder dunkler mit einem Spektrum

an Obertönen. Ein gemeinsames Kennzeichen

besteht im langen Nachklingen, wobei man die

harmonische und sanfte Resonanz auch als Vibration

körperlich spürt.

Klangschalen werden mit einem Schlegel angeschlagen

oder aber mit einem Klöppel am Rand

(innen oder außen) gleichmäßig gerieben. Bei

der Klangschalenmassage werden die Schalen

dabei auf den (bekleideten) Körper aufgesetzt.

Die Klangschwingungen übertragen sich

dann auf die verschiedenen Körperregionen und

werden als eine Art Massage empfunden. Ver-

krampfte Muskeln lockern sich. Stimmt der Ton

mit der Eigenfrequenz des Körpers überein, ist

eine sehr tiefe Entspannung möglich. Oft wird

bei der Klangtherapie auch auf verwandte Instrumente

zurückgegriffen, etwa auf Gongs und

Zimbeln, um einen speziellen Klangraum herzustellen.

Klangschalen werden in verschiedenen

Bereichen und zu verschiedenen Zwecken

eingesetzt, so etwa

• bei der Lernberatung bei Kindern

• im Rahmen der ADHS-Therapie

• zum Abbau von Stress

• zur Förderung des Wohlgefühls und der

Entspannung

• als Einleitungsritual zur Meditation

• als Maßnahme der Energiearbeit

• zur Konzentration und Förderung der

Aufmerksamkeit im erzieherisch -musischen

Bereich

Ideal für pflegebedürftige und

demenzkranke Menschen

Aber auch und gerade für pflegebedürftige Menschen

ist die Klangschalenthreapie gut geeignet.

Die einfach umzusetzende Methode kann im

Sitzen, Liegen oder Stehen durchgeführt werden

und hat sich auch als Maßnahme speziell für demenzkranke

Patienten bewährt, die auf die harmonischen

Klänge und sanften Klangvibrationen

sehr gut ansprechen. Dabei profitieren die

pflegebedürftigen Senioren und Demenzkranken

nicht nur vom Entspannungs- und Wohlfühleffekt,

sondern die Klangschalenmassage

unterstützt und verbessert auch ihre Körperwahrnehmung

und Beweglichkeit. Zudem

schult sie das Gleichgewicht. Sie verringert die

innere Unruhe bei Menschen mit Demenz und

trägt dazu bei, dass Schmerzmittel und Psychopharmaka

reduziert werden können.

Foto li.: © whpics / 123rf.com; Foto oben: © galitskaya / 123rf.com

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TOPFIT 2 / 2022


24 Titelthema

Trendsportarten am und im Wasser

Die besten Ideen für einen Tag am See

Fotos: (oben) © yobro10 / 123rf.com; (rechts oben) © helivideo / Adobe Stock; (rechts unten) © homydesign / Adobe Stock

Der perfekte Tag am See, so soll er sein: Entspannend und erholsam, aber

auch abwechslungsreich und sportlich. Wer auf der Suche nach sportlichen

Aktivitäten am Wasser ist, muss nicht immer Tretboot fahren oder Beachvolleyball

spielen. Denn es gibt diesen Sommer so einiges neu zu entdecken. Stand

Up Paddling, Frisbee, Foiling und Rudern bringen Abwechslung in den Ausflug

an den See und machen auch noch richtig Spaß. Was man dazu braucht

und wie es genau funktioniert, erfahren Sie in unserem Special.

Von Alexander Friedrich

Stand Up Paddeln (SUP) – was ist

das und wie funktioniert es?

Man muss kein Profi sein, um beim Stand Up

Paddeln (SUP) nicht vom Brett zu fallen und

Spaß zu haben. SUP erfreut sich seit Jahren großer

Beliebtheit und es kann ohne große Vorkenntnisse

von Groß und Klein sofort losgepaddelt

werden. Was SUP genau ist, wird schon bei

der Übersetzung ins Deutsche klar: man paddelt

auf einem Brett, ähnlich einem Surfbrett, aufrecht

im Stehen. Zur Fortbewegung hilft ein

Stechpaddel weiter.

Die Vorteile dieses Ganzkörpertrainings liegen

auf der Hand: SUP schult die Koordination, den

Gleichgewichtssinn und die Kondition. Arme

und Brustmuskulatur werden durch die Paddelbewegung

trainiert, um voranzukommen, das

Ausbalancieren des Bretts fördert das Gleichgewicht

und stärkt die Beinmuskulatur – und

auch die Körperhaltung wird verbessert. Um

nicht vom Brett zu fallen, ist eine gerade Haltung

nötig. Dies geschieht beim Ausbalancieren ganz

automatisch. Dabei kann die Intensität optimal

auf den eigenen Trainingszustand abgestimmt

werden. Ist man fit und will schneller voran-

kommen, paddelt man in höherer Frequenz und

mit mehr Kraft. Will man es eher gemütlich haben,

schaltet man einen Gang runter und genießt

dabei vielleicht noch die Aussicht auf den

See. Beide Varianten haben den Vorteil, dass sie

gelenkschonend sind und die Ausdauer steigern.

• Tipp: Gute SUP-Ausrüstung bekommt man

ab 250 Euro zu kaufen. An größeren Seen gibt

es auch Verleihstationen. Die Mietpreise z. B. am

Chiemsee für das komplette Set bewegen sich

zwischen 15 Euro (1 Stunde) bis rund 50 Euro

(ganzer Tag).

Frisbee: mehr als nur die Plastikscheibe

hin- und herwerfen

Fast jeder hat in der Kindheit die tellergroße

Scheibe aus Plastik geworfen und gefangen.

Es gibt aber auch beim Frisbee unterschiedliche

Varianten, die das Spiel am Strand und

Ufer anspruchsvoller oder bewegungsintensiver

machen. Deshalb ist es in diesem Sommer

Trendsportart!

Wer beim Ausflug an den See Frisbee spielt, trainiert

die eigene Reaktionsgeschwindigkeit und

Geschicklichkeit, außerdem schult es Beweglichkeit

und Ausdauer. Je nach Intensität und

Art des Spiels erfolgen abrupte Positionswechsel,

was die Gelenke beanspruchen kann. Menschen,

die Probleme mit den Gelenken haben, sollten

deshalb vorsichtig sein.

Es braucht nicht viel, um das Spiel zu starten.

Ein oder mehrere Mitspieler, eine Frisbeescheibe

und etwas Platz, schon kann es losgehen! Am

besten startet man mit Würfen aus kurzer Distanz

und steigert stetig den Schwierigkeitsgrad

und die Entfernung. So sorgt man spielerisch

für das nötige Aufwärmen und ist bereits mitten

drin. Wer am Anfang noch nicht so geübt ist,

beachtet am besten ein paar Regeln, damit Spaß

und Motivation erhalten bleiben und die Scheibe

kontrolliert geworfen sowie gefangen wird. Das

Spiel beginnt mit einem Wurf aus dem Handgelenk

mit leichter Drehung der Hüfte. Dabei muss

die Höhe und Intensität des Wurfs auf äußere

Faktoren wie die Windgeschwindigkeit und

-richtung abgestimmt werden.

Ist man beim Abwurf und Fangen der Scheibe

sicher, können Varianten und Schwierigkeitsgrad

erhöht werden. Eine Mannschaftsvariante

ist „Frisbee Double Disc Court“ (DDC). Hierbei

spielen zwei Teams mit je zwei Spielern gegeneinander.

Jedes Team bewacht das eigene Spielfeld.

Gespielt wird mit zwei Scheiben. Ziel ist, dass

keine Scheibe im eigenen Spielbereich zu Boden

geht und beide Scheiben nicht gleichzeitig

im Besitz des eigenen Teams sind. Dadurch ist

Frisbee DDC ein schnelles Spiel, bei dem es keine

Atempausen gibt. Man gewinnt einen Punkt,

wenn die Scheibe beim Gegner auf dem Boden

landet oder die Gegner beide Scheiben in den

Händen halten.

• Tipp: Eine gute Frisbeescheibe kostet um die

20 Euro.

TOPFIT 2 / 2022


Titelthema

25

Foiling –

Schweben über dem Wasser

Foiling gibt es in verschiedenen Spielarten, die

eines gemeinsam haben: Man schwebt bis zu einem

Meter über dem Wasser. Das Foiling-Board

ist dem Surfbrett ähnlich, der Unterschied ergibt

sich jedoch, wenn das Brett Geschwindigkeit

aufnimmt. Dann gleitet man nicht auf dem

Wasser, sondern erhebt sich von der Wasseroberfläche.

Das Prinzip ist dabei wie beim Fliegen.

Ähnlich wie bei Tragflächen eines Flugzeugs

entsteht bei ausreichender Geschwindigkeit

Unterdruck, der für Auftrieb sorgt.

Beim Foiling werden verschiedene Muskelgruppen

beansprucht und gefordert. Foiling trainiert

den ganzen Körper, insbesondere der Gleichgewichtssinn

ist gefragt. Je nach Antriebsvariante

wird außerdem die Muskulatur des Oberkörpers

und der Beine stärker trainiert. Koordination

und Ausdauer werden ebenso verbessert.

Der Trendsport kann mit einem Paddel ausgeübt

werden und ist dann dem SUP ähnlich.

Fortbewegung, Geschwindigkeit und Schweben

wird durch eigenes Paddeln erreicht. Bei dieser

Variante stellt sich eine aufrechte Körperhaltung

automatisch ein.

Beim sogenannten Wind-Foiling übernimmt

ein Segel den Antrieb. Umso höher die Windgeschwindigkeit,

desto schneller ist man auf

dem Brett unterwegs. Hier werden insbesondere

Arme und Beine beansprucht.

Das Foilingboard kann jedoch auch über einen

Lenkdrachen zum Schweben gebracht werden,

das sogenannte Kite-Foiling. Im Gegensatz zum

Kitesurfen, bei dem der Wind ordentlich wehen

muss, um voranzukommen, reichen beim Kite-

Foiling geringere Windgeschwindigkeiten aus.

Natürlich gibt es auch beim Foiling eine Elektrovariante.

Hier ist im Foilingboard ein Akku

verbaut, der einen kleinen Probeller antreibt, mit

dessen Hilfe man unabhängig von Wind oder

Muskelkraft über das Wasser schweben kann.

Die Elektrovariante ist besonders für Menschen

gedacht, die das Foiling erstmal ohne größere

Anstrengung ausprobieren wollen. Hat man

schon eine gewisse Erfahrung beim SUP gesammelt

und ist im Balancehalten geübt, steht dem

Elektrospaß nichts mehr im Weg!

• Tipp: Die Ausrüstung kann man sich beispielsweise

am Tegernsee für 35 Euro (1 Stunde)

bis 330 Euro für eine gesamte Woche ausleihen.

Rudern – rückwärts vorankommen

Rudern? Eine Trendsportart im Sommer 2022?

Aber sicher! Zwar ist Rudern schon seit 1900

eine olympische Disziplin. Jedoch bietet diese

Ausdauersportart einige Vorteile, weshalb sie

wieder stark im Kommen ist. Gerudert werden

kann alleine oder mit mehreren gemeinsam in

einem Team, es ist deshalb Einzel- und Mannschaftssportart

zugleich. Darüber hinaus werden

beim Rudern nahezu alle Muskelpartien

gefordert. Freizeitsportler schätzen außerdem,

dass Rudern sowohl Kraft-, als auch Ausdauersport

ist, weshalb es der ideale Sport zur Gewichtsreduktion

ist. Fett wird verbrannt, Muskeln

werden aufgebaut. Und das mit nur einer

Tätigkeit!

Auch gegen das Büroleiden Nummer 1, Rückenschmerzen,

hilft Rudern. Durch das Training

von Rücken- und Rumpfmuskulatur wird der

Rücken stabilisiert, negative Effekte von stundenlangem

Sitzen können minimiert werden.

Dadurch hat man ein ganzheitliches Training.

Durch die sitzende Position im Ruderboot, die

nicht gedämpft werden muss, ist Rudern auch

gelenkschonend. Weil die Verletzungsgefahr gering

ist, kann man bis ins hohe Alter rudern.

Wer nach einem warmen Sommer am See mit

einigen Rudereinheiten auf den neuen Lieblingssport

nicht verzichten mag, kann auch im Winter

für die kommende Sommersaison trainieren.

Indoor-Rudergeräte sind in jedem Fitnessstudio

vorhanden, wodurch man den Trainingseffekt

auch erzielen kann, wenn es draußen zu kalt

oder der See zugefroren ist. Die Geräte bieten

verschiedene Einstellungen, damit wirklich jeder

nach seinem persönlichen Trainingszustand

rudern kann. Manche Rudergeräte simulieren

sogar die Geräusche des Wassers, die beim Rudern

entstehen. Damit fühlt sich das Rudern im

Januar fast genauso an wie im Sommer am See!

• Tipp: Ruderboote sind in der Anschaffung

nicht billig, ein Kauf ist aber auch gar nicht nötig.

Es gibt sie an nahezu jedem Bootsverleih.

Am Olympiasee in München z. B. kostet die

Ausleihe 9 Euro für eine halbe Stunde, die ganze

Stunde rudert man für 15 Euro.

Sommer, Sonne, Trendsportart

Egal, welche Sportart Sie ausprobieren oder

wiederentdecken wollen; in entspannter Atmosphäre,

bei gutem Wetter und am oder sogar

über dem Wasser macht Bewegung großen

Spaß! Womöglich ist der Sommerurlaub schon

gebucht und Sie entdecken dort Foiling- oder

SUP-Boards? Probieren Sie es einfach aus. Falls

Sie Urlaub zu Hause machen, führt der Weg des

Sonntagsspaziergangs vielleicht an einem nahegelegenen

See vorbei. Nehmen Sie Ihren Lieblingsmenschen

und eine Frisbeescheibe mit

und werfen Sie sich die Scheibe anfangs locker

zu. Oder mieten Sie sich für eine halbe Stunde

ein Ruderboot. Das Tempo und die Intensität

bestimmen allein Sie, bauen Sie Kondition

und Kraft auf oder aus - Sie entscheiden. Und

schließlich noch ein weiterer, entscheidender

Vorteil, wenn Sie Ihre Lieblingstrendsportart

am Wasser ausprobiert haben: An fast jedem See

gibt es eine Gastwirtschaft oder Kioske. Ihr Eis

schmeckt umso besser, wenn Sie vorher in angenehmer

Atmosphäre gesportelt haben!

TOPFIT 2 / 2022


26 Rat und Hilfe aus der Apotheke

Arzneipflanze des Jahres 2022

Mönchspfeffer

bei Frauenleiden

Eine Heilpflanze speziell für den

weiblichen Hormonhaushalt:

Mönchspfeffer hilft Frauen, die

unter Menstruationsbeschwerden,

unter dem Prämenstruellen

Syndrom (PMS) oder auch unter

Gelbkörperschwäche leiden. Jetzt ist

das Heilkraut zu verdienten Ehren

gekommen und zur Arzneipflanze

des Jahres ernannt worden.

Von Apotheker Thomas Knaier

Schon seit 1999 kürt der interdisziplinäre Studienkreis

für »Entwicklungsgeschichte der

Arzneipflanzenkunde« am Würzburger Institut

für Geschichte der Medizin die »Arzneipflanze

des Jahres«. Aufgrund seiner großen Bedeutung

in Kultur- und Medizingeschichte fiel die Wahl

in diesem Jahr auf den Mönchspfeffer, der auch

unter den Namen »Keuschlamm« oder »Pfefferstrauch«

bekannt ist. Zahlreiche Präparate mit

Zubereitungen aus dem Mönchspfeffer sind bei

verschiedenen Indikationen zugelassen, allen

voran beim Prämenstruellem Syndrom (PMS)

und Menstruationsbeschwerden, aber auch bei

Wechseljahresbeschwerden, Mastodynie oder

Gelbkörperschwäche. Die Überlieferung kennt

zudem viele weitere Anwendungsgebiete, denn

schon im Altertum war Mönchspfeffer eine äußerst

geschätzte Heilpflanze.

Namensgebung inspiriert durch die

griechische Mythologie

Der lateinisch-botanische Name des

Keuschlamms lautet Vitex agnus-castus. Diese

Bezeichnung hat ihren Ursprung in der griechischen

Mythologie. So sollen sich die Götter

Hera und Zeus in einer »heiligen Hochzeit« unter

einem Keuschbaum verbunden haben. Die

griechischen Begriffe »agnos« und »castus« für

heilig, verehrt und keusch wurden später im

christlichen Sinne auf das »reine Lamm« Gottes

bezogen. So hat sich schließlich der Name

»Keuschlamm« etabliert.

In der Antike wurden die Keuschlammfrüchte

als Anaphrodisiakum, also als Mittel gegen das

sexuelle Verlangen auch in Klöstern und christlichen

Einrichtungen, eingesetzt. Vitex agnus

castus war schon in der Antike mit Keuschheit

verbunden, denn sowohl Artemis als auch Asklepios

mit dem Beinamen »agnitas« – der Keusche

standen für Enthaltsamkeit. Später wurde

Mönchspfeffer dann auch im Mittelalter als Anaphrodisiakum

verwendet. Der Hortus sanitatis

(1485) und das New Kreuterbuch des Hieronymus

Bock (1556) beschreiben diese Anwendung

von Vitex agnus castus, ähnlich wie Dioskurides

in der Materia medica.

Anfang des 20. Jahrhunderts betont Madaus

(ein auf pflanzliche Arzneimittel spezialisiertes

deutsches Pharmaunternehmen) die Verwendung

bei Störungen der Geschlechtsfunktionen

sowohl bei Männern als auch bei Frauen. In der

Gynäkologie wird die Verwendung bei Milchmangel,

Sterilität, ausbleibender Regel, Schwellungen

verschiedener Organe, allen voran der

Eierstöcke, aber auch der Milz, bestimmter Drüsen

und sogar der Mandeln beschrieben. Eine

andere Anwendung bestand in der Anregung

der Milchbildung, was aus heutiger Sicht aufgrund

der prolaktinsenkenden Effekte der Inhaltsstoffe

allerdings wenig plausibel erscheint.

Diese Wirkung könnte abhängig von der Dosis

sein – bislang fehlen belastbare klinische Studien

jedoch.

Seine Heimat: der Mittelmeerraum

Mönchspfeffer ist ein stattlicher Strauch und

wird heute den Lippenblütlern (Lamiaceae)

zugeordnet. Beheimatet ist er im Mittelmeerraum,

doch ist er auch in Südwestasien bis

nach Indien verbreitet. Mönchspfeffer ist ein

charakteristisches Element der mediterranen

Auenvegetation an Standorten mit lokal hoher

Bodenfeuchte. Hellbraune, vierkantige und

leicht behaarte Zweige mit handförmig gefingerten

Blättern zeichnen sein Aussehen aus.

Von Juli bis August erscheinen die Blütenstände

in den Farben weiß, rosa und blau bis violett.

Die Früchte des Strauchs, die botanisch

zu den Steinbeeren gehören, sind bräunlich bis

rötlich schwarz gefärbt und erinnern den Betrachter

stark an Pfefferkörner – daher wohl

TOPFIT 2 / 2022


Rat und Hilfe aus der Apotheke

27

auch der Begriff »Pfefferstrauch«. Sie werden

aus Wildvorkommen in Marokko und auf dem

Balkan gesammelt und wurden schon in früherer

Zeit in Klöstern zum Würzen verwendet.

Um eine gleichmäßige Qualität der pharmazeutischen

Droge sicherzustellen, erfolgt der Anbau

der Pflanze heute vorwiegend auf Mallorca. An

warmen, sonnigen, frostfreien Standorten mit

feuchten, nährstoffeichen Böden sind Anbau

und Vermehrung aus Saatgut problemlos möglich.

Entsprechend angelegte Plantagen können

so oft über 15 Jahre hinweg geerntet werden.

Dabei hat sich besonders die manuelle Ernte der

Sträucher durch Abstreifen der Fruchtstände

bewährt.

Als Identitätsprüfung lässt das Europäische

Arzneibuch die Inhaltsstoffe Agnusid und Aucubin

aus Mönchspfeffer dünnschichtchromatographisch

nachweisen, während der Inhaltsstoff

Casticin zur Gehaltsbestimmung herangezogen

wird. Auch in Untersuchungen zu Umwelteinflüssen

auf die Gehalte von Agnusid und Casticin

bei verschiedenen Kultivaren zeigte sich,

dass die Casticingehalte stärker von der Herkunft

als von den Wetterbedingungen des jeweiligen

Jahres abhingen. Casticin erwies sich

als Marker für den Extraktgehalt besser geeignet

als Agnusid.

Wie wirkt Mönchspfeffer?

Der Wirkmechanismus von Mönchspfeffer beruht

auf der Anregung sogenannter dopaminerger

D2-Rezeptoren in der Hypophyse (Hirnanhangdrüse),

wodurch die Freisetzung des Hormons

Prolaktin gehemmt wird. Prolaktin wird

auch »Milchhormon« genannt, weil es wesentlich

für die Milchproduktion in der weiblichen

Brust nach der Geburt verantwortlich ist, hierfür

wird es vermehrt in Schwangerschaft und

Stillzeit gebildet. Aber auch bei nicht-schwangeren

Frauen (wie auch bei Männern) sind Prolaktin-Konzentrationen

im Blut nachweisbar.

Ist die zweite Hälfte des weiblichen Zyklus, die

sogenannte Lutealphase (Gelbkörperphase), verkürzt,

kann diese sich durch die Hemmung von

Prolaktin wieder normalisieren. Die Wirkung

wird vor allem Diterpenen und dem Flavon Casticin

zugeschrieben, doch tritt sie erst nach einigen

Tagen ein.

Arzneimittel mit Mönchspfeffer-Extrakten werden

heute bei sogenannten »Regeltempoanomalien«

angewendet. Darunter werden unregelmäßige

Monatsblutungen wie ein verkürzter oder

ein verlängerter Zyklus bzw. zu häufige Regelblutungen

oder auch das Ausbleiben der Menstruation

(Ammenorrhö) verstanden. Darüber

hinaus zählen das Prämenstruelle Syndrom mit

seinen vielfältigen Begleiterscheinungen sowie

die Mastodynie mit Schmerzen, Spannungsgefühlen

und Berührungsempfindlichkeit der

Brust zu wichtigen Anwendungsgebieten.

Mönchspfeffer wird in einer

Vielzahl von Darreichungsformen

verabreicht.

Wirkung ist gut belegt

Die meisten Studien befassen sich mit der Wirkung

von Mönchspfeffer-Extrakten auf das Prämenstruelle

Syndrom (PMS). Der Symptomenkomplex

tritt im Allgemeinen in der zweiten Zyklushälfte

auf und äußert sich durch körperliche

und psychische Beschwerden wie Abgeschlagenheit,

Schmerzen, Reizbarkeit, Überempfindlichkeit,

Übelkeit und depressive Verstimmungen.

2019 zeigte eine Metaanalyse deutlich eine

Überlegenheit von Mönchspfeffer-Extrakten

gegenüber Placebo. Danach sind Extrakte aus

dem Mönchspfeffer geeignet, psychoemotionale,

prämenstruelle Symptome und körperliche

Beschwerden, wie etwa die prämenstruelle Mastodynie

zu lindern und positiv zu beeinflussen.

Für Off- Label-Anwendungen bei Regelschmerzen

und Wechseljahresbeschwerden ergab sich

jedoch keine Evidenzgrundlage. Dennoch berichten

viele Frauen, dass Mönchspfeffer auch

bei diesen Indikationen zumindest leichtere Beschwerden

lindert.

Es sind aber auch einige Gegenanzeigen bekannt.

So dürfen Mönchspfeffer-Extrakte nicht

angewendet werden, wenn eine Schwangerschaft

besteht oder wenn Frauen stillen, aber auch

wenn Störungen oder ein Tumor der Hypophyse

bekannt ist. Weitere Gründe, kein Mönchspfeffer

anzuwenden, sind Brustkrebs oder eine

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/

oder gegen die Hilfsstoffe

in der Zubereitung.

Bei der gleichzeitigen

Einnahme von Mönchspfefferextrakt

und Medikamenten

wie Estrogenvalerat

(bei Wechseljahresbeschwerden)

oder

Pramipexol, Ropinirol

oder Rotigotin (bei Parkinsonkrankheit)

können sowohl die jeweiligen

Wirkungen als auch die Nebenwirkungen verstärkt

ausfallen.

Unerwünschte Wirkungen

Nicht nur die Wirksamkeit von Mönchspfeffer-Extrakten,

sondern auch mögliche Nebenwirkungen

sind in der jüngeren Vergangenheit

eingehend untersucht und aufgearbeitet worden.

Dabei kommen die Untersuchenden zu

dem Schluss, dass die dopaminerge Wirkungen

Mönchspfeffer-Präparaten keine gravierenden

Nebenwirkungen hervorrufen und deshalb gut

zur Therapie von Frauenleiden wie dem Prämenstruellen

Syndroms geeignet sind. Als unerwünschte

Wirkungen können Magen-Darm-

Beschwerden, allergische Hautreaktionen (wie

z. B. Nesselsucht), Juckreiz, ausgeprägte Kopfschmerzen,

Zyklusunregelmäßigkeiten und

Akne auftreten. Auch schwere allergische Reaktionen

mit Gesichtsschwellung, Kurzatmigkeit

und Schluckbeschwerden sind vereinzelt

beschrieben.

RAT DES APOTHEKERS

◾ Die auf dem deutschen Markt erhältlichen

standardisierten Mönchspfeffer-Monopräparate

enthalten üblicherweise

4 mg Extrakt als tägliche

Einmaldosis. Zugelassene Arzneimittel

sind zum Beispiel Agnolyt®

Madaus, Agnucaston®, Cefanorm®

und Femicur® N.

Vor der Einnahme sollte eine Patientin,

die unter Spannungs- und

Schwellungsgefühlen in der Brust

oder unter Störungen der Regelblutung

leidet, ihre Beschwerden

unbedingt ärztlich abklären lassen.

◾ Mönchspfeffer ist, wenn er medizinisch

angewendet werden soll,

apothekenpflichtig.

◾ Die Heilpflanze ist in vielen verschiedenen

Darreichungsformen (z. B. als

Tee, Tropfen, Tabletten, Kapseln etc.)

erhältlich. Alle haben gemeinsam,

dass auf die richtige Dosierung für

die jeweiligen Beschwerden geachtet

werden sollte.

Beispielsweise erfolgt die Einnahme

eines Mönchspfefferpräparats wie

Agnus castus AL®, Agnus castus

STADA® in Kapselform einmal täglich

und sollte mindestens über drei

Monatszyklen erfolgen.

Mastodynon® kann auch als Tablette,

morgens und abends je eine

Tablette, oder als Mastodynon®

Tropfen, 2-mal täglich 30 Tropfen,

eingenommen werden.

◾ Mönchspfeffer-Arzneien sind im

Allgemeinen gut verträglich. Vereinzelt

wurde über Kopfschmerzen,

Hautreaktionen sowie Magen-Darm-

Beschwerden berichtet.

Foto li.: © tammykayphoto / 123rf.com; Foto re.: © marilyn barbone / Adobe Stock

TOPFIT 2 / 2022


28 Gewinnspiel

Ein Familienurlaub voller Erlebnisse

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Kesselgrub, einem 3-Sterne-Landhaus,

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Schlemmerpension oder in den großzügigen

Ferienwohnungen mit Selbstverpflegung,

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Wintergenuss: Kesselgrubs Ferienwelt

verwöhnt zu jeder Jahreszeit mit kulinarischen

Genuss-Momenten, familiärer Atmosphäre

und gelebter Herzlichkeit!

Feinschmecker erleben in Kesselgrubs

Schlemmerwelt kulinarische Genuss-Momente.

Das Küchenteam verwöhnt mit

traditionellen Köstlichkeiten, modern interpretiert,

mit viel Liebe arrangiert und

aus regionalen Produkten zubereitet. Die

All.Inclusive.Schlemmerpension umfasst

ein großzügiges Frühstücks-, Mittags-

& Kuchenbuffet, ein 5-Gang.Verwöhn.

Menü am Abend, darüber hinaus ein Kinder

und Baby.Schlemmer.Buffet, sowie

eine All.Inclusive.Saftbar.

In Kesselinos Kinderwelt mit Kinder.Club

und Abenteuer.Land erleben die Kinder

im Sommer und Winter: Spiel, Spaß und

Abenteuer bei einem bunten und abwechslungsreichen

Wochenprogramm

mit bis zu 70h professioneller Kinderbetreuung.

Ein besonderes Highlight ist die

Fotos: © Hotel Kesselgrub

TOPFIT 2 / 2022


Gewinnspiel

29

5.000m² Gartenwelt mit privatem solarbeheiztem

Badesee und Ruhenischen.

In diesem Kleinod für Naturgenießer

und Tierliebhaber finden Ihre Kinder

besondere Freunde in der Pferde- und

Streicheltierwelt mit Tier-Entdeckungs-

Plattform. Im Sommer haben die kleinen

Reitfans die Möglichkeit, tägliche

Reitstunden zu absolvieren, Pony-Zöpfe

zu flechten, das kleine Reiter-Einmal-

Eins zu erlernen sowie an einem sportlichen

Steckenpferd-Abschlussturnier

teilzunehmen.

Eigenes Kinder-Wellness-Programm

Gemeinsames Familienglück genießt

man in Kesselgrubs kleiner feinen Wellnesswelt

mit Almhütten-Sauna im Freien,

Kneipp-Gang, Finnischer Sauna, Fitnessraum

und vielem mehr. Körper, Geist und

Seele werden in der Kosmetik- & Massageabteilung

mit vielfältigen Anwendungen

verwöhnt. Doch kommen nicht nur

Erwachsene auf ihre Kosten: Ein eigenes

Kinder-Wellness-Programm macht kleine

Prinzessinnen und Prinzen wieder fit.

Und wer den großen Wasserspaß samt

Adrenalin-Kick sucht, ist hier genau richtig:

Denn Kesselgrubs Ferienwelt ist das

Hotel mit der geringsten Entfernung zur

Erlebnis-Therme Amadé!

Um die gemeinsame Familienzeit in vollen

Zügen genießen zu können, gibt es

eine Vielzahl an Angeboten. Neben Wandern,

Rodeln, Reiten, Radfahren, Schwimmen

und eigenem Fischwasser locken

auch interessante Ausflugsziele wie die

Burg Hohenwerfen, das Salzbergwerk

Dürnberg, die Eisriesenwelt und die

Krimmler Wasserfälle, um nur einige zu

nennen. Einen Besuch wert sind die Wanderberge

mit Natur- und Erlebniswelten

wie z. B. der »Geisterberg« in St. Johann

oder der »Grafenberg« in Wagrain.

Zudem bietet die Region Kunst, Kultur

und Einkaufsmöglichkeiten sowie zahlreiche

weitere Aktivitäten und Möglichkeiten.

Der 1-Euro-Wanderbus bzw. der

gratis Skibus hält zudem direkt vor dem

Hotel.

* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültg. Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.

GEWINNSPIEL

Gewinnen Sie

5 Übernachtungen für 2 Personen

im Doppelzimmer mit Halbpension

Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich an den Verlag:

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

FAMILIENHOTEL KESSELGRUB

LACKENGASSE 1, A-5541 ALTENMARKT-ZAUCHENSEE

TEL: +43 (0)6452/5232

E-Mail: info@kesselgrub.at

www.kesselgrub.at

Telefon oder ggf. E-Mail-Adresse

So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken (nicht direkt an das Hotel!).

Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.

Einsendeschluss: 01.09.2022 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TOPFIT 2 / 2022


30 Rätsel

Gehirntraining

Sudoku

(mittel) 8 9 1

7

7 2 6 3 4

5 4 2

3 9

6 8 1

4 8

1 5

9 7 2

Schwedenrätsel

kleines

Fahrzeug im

Motorsport

Stierkämpfer

Familienfeier

Pause

Hormone

betreffend

ukrainische

Hafenstadt

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Recklinghausen

herumtobend

Amphibie

akustisch aus

dem

Hintergrund

Fluss in

Italien

nicht ausgeprägt

Laufvogel

militär.

Gelände

Pflanze

Bericht

Besucher

höchstes

Wesen

Wasserlauf

Bahnfigur

beim

Reitsport

vorläufig

unterzeichnen

Gesichtsbedeckung

Heimatplanet

haltbar

gemachtes

Lebensmittel

Kartenspiel

kein Hunger

mehr

Ausdruck von

Wichtigkeit

Kfz.-Kz. für

Darmstadt

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Preis,

Trinkgefäß

Röteln

(Fachbegriff)

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Bayern

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steigern

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Hin- und

Herbewegen

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Fischereischiff

Stockwerk,

Geschoss

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Meeresküsten

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München

Abfertigungsbereich

Teil eines

Segelwerks

verbotener

Baustoff

(Straßenbau)

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(Musiker)-

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TOPFIT 2 / 2022


Veranstaltungen 31

Die Barmherzigen Brüder und das

Münchner Krankenhaus

16. Juli 2022 | 11 – 15 Uhr

Tag des Ordens

Die Barmherzigen Brüder und das Münchner

Krankenhaus laden zu einem »Tag des Ordens« am

16. Juli an die Romanstraße 93 ein.

Anlass ist das Jubiläum »400 Jahre Barmherzige

Brüder in Bayern«.

Von 11 bis 15 Uhr ist ein vielfältiges Programm geboten.

Alle halbe Stunde starten Führungen in sonst nicht

zugängliche Räume der Brüder.

Die Krankenhauskirche wird zum »Wahrnehmungsraum«

mit Musik, Lesungen und Achtsamkeitsübungen, die

alle Sinne ansprechen.

WolfartKlinik

28. Juli 2022 | 19 – 20 Uhr

Leisten- und Bauchwandbrüche:

Wie erkenne ich die Symptome, wie wird behandelt?

Leisten- und Bauchwandbrüche, sogenannte Hernien, zählen zu den häufigsten

(chirurgischen) Erkrankungen. Der Patient beobachtet manchmal eine

Vorwölbung im Bereich der Hernie, mitunter besteht ein leichter, ziehender

Schmerz in der Bruchregion, der sich beim Abtasten verstärkt. Sind Eingeweide

eingeklemmt, treten starke Schmerzen und Erbrechen auf. Mitunter

sind Brüche jedoch nicht sofort zu erkennen, sondern machen sich erst bei

Belastungen wie schwerem Heben, langem Sitzen oder starkem Husten

bemerkbar. Der Vortrag informiert über die aktuelle Therapie sowie moderne

OP-Verfahren bei Leisten-, Nabel-, Narben- und Bauchwandbruch.

Referent: Dr. Min-Seop Son

Die Teilnahme ist kostenfrei. Keine Anmeldung erforderlich.

Ort: AMC-WolfartKlinik, Ruffiniallee 17, 82166 Gräfelfing

Alle aktuellen (und früheren)

topfit — Druckausgaben

bequem zu Ihnen nach Hause *

über unseren topfit-Store.

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Die Münchner Straßenambulanz, die in diesem Jahr ihr

25-jähriges Bestehen feiert, stellt sich vor.

In der Eingangshalle können die Besucher und Besucherinnen

ein virtuelles Darmmodell mit Cyber-Brillen

erkunden, die Orthopäden und Orthopädinnen sägen an

(Kunst-)Knochen und wer möchte, kann mit 3D-Brille für

eine laparoskopische OP trainieren.

Das Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention

(ZEP) bringt sich zu den Themen Ernährung und Bewegung

ein.

Es gibt zahlreiche Vorträge, etwa über die ECMO-

Therapie auf der Intensivstation, die während der Corona-

Pandemie für viele lebenswichtig war, über Ernährungsempfehlungen

für Demenzkranke oder über den OP-

Arbeitsplatz im Strukturwandel.

Anerkennung für die Leistungen des Ordens und des

Krankenhauses kommt von der Stadt München: 3. Bürgermeisterin

Verena Dietl wird um 11.45 Uhr eine Rede halten

und sich anschließend über die Straßenambulanz informieren.

Das Programm endet um 15 Uhr mit

einem Gottesdienst.

Jeder ist herzlich willkommen.

*Die Druckausgaben kommen kostenlos zu Ihnen nach Hause. Sie zahlen nur die Versandkosten.

Interdisziplinäre Schmerzambulanz

Interdisziplinäre Schmerzambulanzen

und Tageskliniken

am LMU Klinikum

An den Standorten der Kliniken Großhadern und Innenstadt

des LMU Klinikums führen wir eine intensive multimodale

schmerztherapeutische Diagnostik und Therapie bei allen

Formen von akuten und chronischen Schmerzen durch.

Tagesklinische Programme

• Münchner Rücken Intensiv Programm

• Münchner Psychologisches Schmerzbewältigungsprogramm

• Münchner Naturheilkundliches Schmerzprogramm

Weitere Informationen

ana.klinikum.uni-muenchen.de

Kontakt

Marchioninistr. 15, 81377 München, Tel. 089 4400 -74464

schmerzambulanz.grosshadern@med.uni-muenchen.de

Pettenkoferstr. 8a, 80336 München, Tel. 089 4400 - 57508

schmerzambulanz.innenstadt@med.uni-muenchen.de

www.lmu-klinikum.de

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LEBEN ist

BEWEGUNG!

Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich

Unser Körper ist darauf ausgelegt,

zu bewegen. Doch was tun, wenn die

Bewegung

sich zu bewegen.

schwerfällt,

Doch

weil

was

man

tun,

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Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration

weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß

ist?

schwerfällt,

und Knorpeldegeneration eingeschränkt

berät das ist? Team der Orthoforum Or-

Hier

thopädietechnik Betroffene umfassend

und kompetent. Die erfahrenen Experten

Hier berät das Team der Orthoforum

fertigen zudem hochwertige und optimal

an die individuellen

Orthopädietechnik

Bedürfnisse

Betroffene

umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen

der Patienten

und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer

andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an

schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,

Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen

und Orthesen. Diese können

Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik

bei einer

arbeiten

andauernden

eng mit namhaften

Überbelastung

und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-

Ärzten

Gelenkverschleiß, der Arthrose,

helfen.

Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik

arbeiten eng mit

namhaften Ärzten und Therapeuten

zusammen. Auf

Prof.

Basis

Dr. Stefan

neuester

Hinterwimmer

Erkenntnisse entwickeln die Tech-

sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen

niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen

Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische

sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch

orthopädische

Probleme

Probleme,

wie zum

wie

Beispiel

zum

für den

anfertigen.

sportlichen Wettkampf lassen

eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,

zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.

eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE

in den sich spezielle Einlagen anfertigen.

Griff

Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur

der Beine kann lindern Bewegungs-

oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-

sind wertvolle

kann Bewegungsschmerzen

Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-

gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im

Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren

gänzlich eliminieren.

Gestricke aktivieren die Muskulatur

Damit Betroffene wieder aktiv sein können,

machen sich die Orthopädietechni-

für

die Muskulatur und sorgen allein dadurch

und

mehr

sorgen

Stabilität

allein

im Knie.

dadurch für mehr

ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende

Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker

und Reibestellen durch Scannen

der Fuß-

Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-

Trage-

Belastungs-

Elemente garantieren dabei eine lange

sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain

eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen

genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf

videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers

medi. Mit diesen Orthesen gehö-

und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die

die Spezialisten auch mit computergestützten

Verfahren individuelle Schuheinren

allzu wuchtige und starre Schienen

befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA

lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem

der Vergangen-

bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi

konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter

dynamischer Gurtstraffung.

mit computergestützten Verfahren

individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu

auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für

Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren

von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-

Vergan-

sorgen für mehr Gehkomfort.

auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-

Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das

positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.

Wenn konservativ nicht ausreicht

Facharzt für Chirurgie,

Schwerpunkt

Unfallchirurgie

Facharzt für Orthopädie

und Unfallchirurgie

Wenn konservativ nicht ausreicht

SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!

heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-

Knie in der richtigen Achse und

und Stützsysteme das Knie in der richtigen

verringern

Achse und

so

verringern

den Druck

so

auf

den

die

Druck

auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche

Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren

oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit

Fahrradfahren

nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich

möglich. schmerzfrei möglich.

ORTHOFORUM

Orthopädietechnik

Ihr Partner für Lebensqualität

durch Bewegung

ORTHOFORUM

Die Orthoforum Orthopädietechnik ist

im ruhig gelegenen Ortskern von

München-Perlach am Pfanzeltplatz 4

zu fi nden. Parkplätze werden direkt vor

dem Geschäft bereitgehalten.

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bereitgehalten. GenuTrain® OA

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MIT ARTHROSE

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Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite

soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne

Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende

Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die

zum Einsatz. Dazu wer-

Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer

X-Beine) und Knorpelschäden

oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-

lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen

Das Kniegelenk

ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG

sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.

und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-

passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG

an Ober- UND und Unterschenkel mit

Facharzt für Chirurgie,

ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG

korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS

Ein

• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite

zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie

zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer

und

Boa® Tragezeit Fit System

verschleißfes-

• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite

Umstellungs-OP erfolgreich Facharzt für und Orthopädie wie anhaltend und diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen

entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei

• einfache Handhabung mit Boa® Fit System

anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück

Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite

wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz

Unfallchirurgie

und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder

möglich. 80–90 % der Patienten profitie-

sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.

sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei

vermieden werden kann.

beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed

bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten

einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich

entweder auf

Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von

und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten

darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und (»mobile bearing«) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE (»fixed

am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen

erst sechs Wo-

die Berücksichtigung der positiven prädikti-

bearing«). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-

später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-

Betäven

Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.

erfahren Sie hier:

bänder erhalten ORTHOFORUM bleiben, verändert ORTHOPÄDIETECHNIK

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ob eine Umstellungs-OP erfolgreich und wie

anhaltend diese sein wird. Außerdem lässt sich

absehen, ob ein Gelenkersatz vermieden werden

kann.

Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder

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Knochenflächen ohne Knorpelüberzug gegenüberstehen,

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Aktiv bleiben

bei Gonarthrose

Weniger Schmerz – mehr Bewegung

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Weitere Informationen

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Aktiv bleiben www.orthoforum.info Tel. 089/49026126 • kontakt@orthoforum.info

• Fax 089/49026128 • www.orthoforum.info • kontakt@orthoforum.info

medi. ich fühl mich besser.

• Orthopädietechnik

• Prothetik

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