Die Malteser Zeitung 2/2022
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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Die
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Ausgabe 2/2022
✝
Gemeinsam, im Dienst am Nächsten
Mobile Pflege: Persönliches, Neues und Berührendes
S.E. Statthalter-Großmeister Fra‘ Marco Luzzago verstorben
INHALT
IMFOKUS
04 Im Dienst am Nächsten für die Opfer
09 Malteser Austria-Challenge
11 „Wir stehen an der Seite der Menschen
in der Ukraine.“
RELIGIONAKTUELL
13 Mut, Kraft und Halt
14 Der rote Faden im Leben
16 Sein Platz war an der Seite und doch mittendrin
04
20
KULTURGUT
17 Es war ein schöner und klarer Tag ...
PERSÖNLICHKEITEN
20 Das Leben als Nonne und Managerin
LEBENSWERT
22 Im Ehrenamt die Berufung finden
23 „Unser Glaube ist ein Vertrauensverhältnis
zu Gott.“
RUNDSCHAU
26 Rom, dritter Anlauf
28 Lourdes im Aufwachraum
MALTESERÖSTERREICH
32 Berichte aus den Bereichen:
vielfältige Initiativen und Dienste
26
32
MALTESERWELTWEIT
60 Womenpreneurs4plastic
61 Es gibt eine Klimakatastrophe
MEDIZINAKTUELL
62 Wenn der Krieg hautnah sichtbar wird
60
66
GELESENEMPFOHLEN
64 Interessante Neuerscheinungen
TAGEBUCH
66 Auszeichnungen
67 Wir trauern um
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2
DIE MALTESER 2/2022
EDITORIAL
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
„Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ ist ein Ausspruch, der
dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschrieben und
oft falsch interpretiert wird. Heraklit bezieht sich auf die
Polarität des Lebens, auf das Wechselspiel von Gegensätzen:
Fröhlichkeit und Trauer, Wärme und Kälte, Sattheit und Hunger,
Tag und Nacht, Sommer und Winter. Es muss der eine Pol
erlebt worden sein, um den anderen fühlen zu können. Satt
fühle ich mich erst, wenn ich das Gefühl von Hunger kenne.
Gesund fühle ich mich erst, wenn ich vorher krank war.
Wenn also Heraklit vom Krieg als Vater aller Dinge spricht,
dann meint er das ständige Ringen, die Auseinandersetzung
der beiden Pole miteinander, die zum Erleben des Lebens
führt. Doch brauchen wir tatsächlich Krieg, um Frieden zu
leben? Krieg bringt vor allem Tod, grenzenloses Leid, Zerstörung
und Niedergang mit sich.
Möge dieser Krieg – jener in der Ukraine, jener in anderen
Teilen der Welt – ewig innehalten! Aus der Geschichte und aus
dem Wort Gottes sollten wir doch gelernt haben, dass Frieden
und Fröhlichkeit nicht Krieg und Trauer gegenüberstehen,
sondern diese gar nicht zulassen sollten. Den Krieg nur zu
billigen, wenn er dem Erhalt des Friedens dient, ist ebenfalls
zweideutig und würde jedenfalls bedingen, dass einer entscheidet,
wann Krieg geführt werden muss und wann der
Frieden gefährdet ist.
Halten wir es mit Jesus. Er sprach zu seinen Jüngern: „Frieden
hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht
einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Joh.
14,27). Gottes Friede ist nicht die Frucht eines ausverhandelten
oder gar erzwungenen Kompromisses von Strategen und
vermeintlich Mächtigen, sondern er entsteht aus Hingabe, wie
Papst Franziskus betont: „Jesu Friede überwältigt nicht und
ist schon gar nicht bewaffnet. Er wird durch Sanftmut, Milde
und Selbstopfer in die Welt getragen.“
Mit Sanftmut und Milde begegnen wir Malteser auch den uns
anvertrauten Menschen – nicht nur in Krankheit, im Alter, in
der Pflege, sondern auch in größter Not. Die Gedanken von
Nächstenliebe und Frieden sind unsere ständigen Begleiter. Sie
geben uns Orientierung und stärken unsere Gemeinschaft.
Eine starke Gemeinschaft, getragen von Frieden, Freude und
echten Freunden, wünsche ich Ihnen. Möge Gottes Friede mit
Ihnen sein.
Norbert Salburg-Falkenstein
Prokurator
IMPRESSUM
Medieninhaber: Souveräner Malteser-Ritter-Orden (Malteserorden),
Großpriorat von Österreich, 1010 Wien, Johannesgasse 2
T: +43 1 512 72 44, E: presse@malteser.at
Chefredaktion: Katharina Stögner
Text und Lektorat: Edith Holzer Communications, Magda Werderits;
Textfein.at
Autoren: Theresia Anwander, Wolfgang J. Bandion, Elena Becker,
Henriette Blanckenstein, Roland Hansen, Christa Huber CJ, Bartolomäus
Khevenhüller-Metsch, Katrin König, Bernhard Küenburg, Fra’
Gottfried Kühnelt-Leddihn, Richard Mischak, Erasmus Pachta-Reyhofen,
Georg Reichlin-Meldegg, Daniel Schmidt, Richard Steeb, Peter
Stellnberger, Udo Thianich-Schwamberger, Cordula Wasser, Manuel
Weinberger, Susanne Wick, Tobias Zöhrer, Alexia Zwitkovits
Bildrechte: Addiko Bank, AUVA, bpk/Gemäldegalerie, SMB/Jörg
P. Anders, Elisabeth Fürst, GMR Photography & Film e.U., Land
Salzburg/Franz Neumayr, Chris Lendl, Malteser Care, Malteser
Kinderhilfe, Malteser Hilfsdienst Slowakei 2022, Malteser International,
Brenda Mulama/Malteser International, Malteser Ordenshaus,
Orderofmalta, Österreichische Gesundheitskasse/APA-Fotoservice/
Hörmandinger, Georg Reichlin-Meldegg, Christian Rieger
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige
Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für
beiderlei Geschlecht.
Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at
Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050 Wien
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Berichterstattung über
nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke
sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art. Namentlich
gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der
Redaktion entsprechen.
Redaktionsschluss: Juni 2022
DIE MALTESER 2/2022 3
IMFOKUS
IM DIENST AM NÄCHSTEN
FÜR DIE OPFER
Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren auch die MALTESER gefordert, so rasch wie möglich Hilfe zu
leisten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Maßnahmen der einzelnen MALTESER-Bereiche sowie Einblicke in den
Hilfsalltag.
Von Manuel Weinberger
Der Malteser Hospitaldienst als größtes Hilfswerk des
Ordens in Österreich hat bei Ausbruch des Krieges umgehend
einen Einsatzstab gebildet, um alle möglichen
Hilfsoptionen zu prüfen. Gleichzeitig wurde und wird
im laufenden Kontakt und in enger Abstimmung mit
den Malteser-Hilfswerken in der Ukraine und den angrenzenden
Ländern wie auch mit Malteser International,
dem weltweit tätigen Hilfswerk des Ordens für die internationale
Katastrophenhilfe, evaluiert, wie unsere
Hilfe am besten und zielgerichtet umgesetzt werden
kann.
HILFE VOR ORT
Unterstützung an den Grenzen und in den Nachbarländern
Seit Beginn des Krieges sind die Malteser in allen an die
Ukraine angrenzenden Ländern aktiv, um teilweise direkt
an der Grenze den Ankommenden Hilfe anzubieten (vgl.
Beitrag von Malteser International auf S. 12). Aufgrund
des enormen Bedarfs war es auch hier wichtig, einander
innerhalb des Malteser-Netzwerkes zu unterstützen.
Der Fokus der österreichischen Malteser liegt aktuell auf
Polen und der Slowakei. So wurde unter anderem ein
Team aus Sanitätern und Ärzten nach Polen geschickt, das
die polnischen Malteser bei der medizinischen Betreuung
ankommender Flüchtlinge unterstützte. Ebenso war die
Unterstützung der slowakischen Malteser mit Personal,
Sachspenden und finanzieller Hilfe möglich, um den
wochenlangen Einsatz an der Grenze sicherzustellen.
Jill Biden besucht slowakischen Malteserorden
Anfang Mai stattete die First Lady der Vereinigten Staaten
von Amerika, Dr. Jill Biden, dem Hilfsdienst des
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DIE MALTESER 2/2022
IMFOKUS
Souveränen Malteser-Ritter-Ordens an der slowakischukrainischen
Grenze in Vyšné Nemecké einen Besuch
ab. Gemeinsam mit dem slowakischen Premierminister
Eduard Heger und dem slowakischen Innenminister
Roman Mikulec nahm Dr. Biden an einem Sonntagsgebet
in der behelfsmäßig errichteten Zelt-Kapelle des Malteserordens
teil. Während des geplanten Zusammentreffens
mit den Vorstandsmitgliedern des Malteser Hilfsdienstes,
Präsident Dr. Július Brichta und Vizepräsident Dr. Tomáš
Sklenár, beide Mitglieder des Großpriorats von Österreich,
schilderten sie der First Lady eindrucksvoll die zahlreichen
medizinischen, psychologischen und sozialen Hilfsprogramme
der Malteser, die angesichts der Flüchtlingskrise
entwickelt und unmittelbar bei Kriegsausbruch implementiert
wurden. Der Botschafter des Ordens in der Slowakei,
S. D. Dr. Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein, zeigte
sich angesichts des wertschätzenden Besuchs der First
Lady hocherfreut und unterstrich, wie wesentlich der unermüdliche
Einsatz der Malteser-Freiwilligen an der slowakischen
Grenze seit Kriegsausbruch ist.
Flüchtlingsversorgung in der Republik Moldau
Der Krieg in der Ukraine hat zu massiven Fluchtbewegungen
geführt, unter anderem nach Moldawien. In der
Hauptstadt Chișinău betreibt die Botschaft des Malteserordens
seit vielen Jahren eine Suppenküche, die nun einen
enormen Zustrom durch vertriebene Ukrainer erfahren
hat. Um die Versorgung langfristig sicherzustellen, haben
die Malteser einen Großteil der Finanzierung übernommen
und sind dabei, weitere Hilfe vor Ort zu leisten.
© MALTESER Hilfsdienst Slowakei 2022
Dieses mit derzeit 700.000 Euro dotierte Projekt sieht
Unterstützung in den Bereichen Gesundheit/medizinische
Versorgung, Ernährung und Unterbringung vor. Indem eine
auf den ermittelten Bedarf zugeschnittene Soforthilfe bereitgestellt
wird, können über 35.000 Personen bis Anfang
kommenden Jahres dringend benötigte Hilfe erhalten.
Hilfslieferungen
In enger Abstimmung mit den ukrainischen Maltesern
und anderen Hilfseinrichtungen vor Ort organisieren wir
laufend dringend benötigte Hilfsgüter wie Nahrung, Hygieneartikel
und medizinisches Material. Dieses wird entweder
direkt in die Ukraine oder in ein zentrales Sammellager
der Malteser bei Chorzów in Polen gebracht. Von dort
werden die Waren je nach Bedarf in der Ukraine verteilt.
Hier gilt unser großer Dank den zahlreichen Unternehmen
und privaten Einzelspendern, die diese Transporte nach
wie vor möglich machen, indem sie uns mit Produkten,
sehr günstigen Einkaufskonditionen und Spenden helfen.
Hervorzuheben sind auch die vielen Spendenaufrufe wie
z. B. jener von den Designerinnen Marina Hoermanseder
und Eva Herzog. So konnten wir in nur drei Tagen einen
Sattelschlepper mit 33 Paletten an Hilfsgütern beladen
und nach Lemberg schicken, ausschließlich befüllt mit
hochwertigen Sachspenden.
Dazu zählt auch ein Projekt, das wir gemeinsam mit
Malteser International mit Geldern von „Nachbar in Not“
in Rumänien, der Ukraine und in Moldawien umsetzen.
DIE MALTESER 2/2022 5
IMFOKUS
Zusätzlich zu den allgemeinen Hilfslieferungen unterstützen
die Malteser auch ganz gezielt im medizinischen
Bereich. So konnten wir den ukrainischen Maltesern
einen voll ausgestatteten Rettungswagen mit zahlreichen
medizinischen Produkten zur Verfügung stellen. Ein ganz
herzlicher Dank auch hier an unsere Unterstützer, besonders
die Sanlas Holding, die uns mit einer sehr großen
Spende an Ankaferd BloodStoppern gegen externe Blutungen,
die direkt an die Hilfskräfte im Kriegsgebiet gehen,
wie auch die Apotheker ohne Grenzen, die die Beschaffung
von Medikamenten und Verbandsmaterial möglich gemacht
haben, geholfen haben.
Bewerbungsunterlagen, Netzwerkgesprächen mit Unternehmen
sowie bei der Begleitung in Bewerbungsprozessen
und bei Bewerbungsgesprächen.
Personelle Unterstützung im Ankunftszentrum
Wien
Die „Sport & Fun-Halle“ in Wien wurde zu einem humanitären
Ankunftszentrum der Stadt Wien umgebaut.
Die Malteser unterstützen dort in Kooperation mit den
Johannitern die Betreuung der Ankommenden aus der
Ukraine.
HILFE IN ÖSTERREICH
MALTESER Integrationshilfe
In Wien wurde eine Kooperation der Malteser Integrationshilfe
mit der Know-how-Plattform Drusi &
Hawara gebildet. Ziel ist, bei den ersten und dringendsten
Bedürfnissen von Ukrainern behilflich zu sein. Drusi &
Hawara sowie die Malteser Integrationshilfe greifen dabei
auf die Erfahrungen zurück, die bei der Gründung
von Habibi & Hawara im Jahr 2015 bzw. bei der Unterstützung
von syrischen Flüchtlingen gemacht werden
konnten.
Die Malteser unterstützen insbesondere mit Sprachtrainings,
individuellen Coachings, der Aufbereitung von
Deutschkurse in Salzburg
In der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP)
in der Stadt Salzburg bieten Lehrende gemeinsam mit
Freiwilligen der Salzburger Malteser und der ukrainischen
Pfarrgemeinde St. Markus kostenlos Deutschunterricht
für Kinder und Erwachsene an, die aus der
Ukraine geflüchtet sind.
„Wir haben bei uns an der Schule schon während der
Flüchtlingskrise 2015 Deutschkurse für Syrer angeboten“,
so Schulleiter und Delegat der Malteser in Salzburg,
Johannes Gruchmann-Bernau. Vitaliy Mykytyn, Pfarrer
in der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Salzburg,
koordiniert die Einteilung und hilft beim Übersetzen.
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DIE MALTESER 2/2022
UNTERSTÜTZERINNEN UND
UNTERSTÜTZER
Der größte Dank im Rahmen unserer Ukraine-Hilfe geht
an die zahlreichen Unterstützer, die uns seit Beginn des
Krieges in überaus großzügiger Weise mit ihrer tatkräftigen
Hilfe, Projekten und vor allem auch Sach- und Geldspenden
helfen und es erst dadurch möglich machen,
dass unsere Hilfe langfristig und zielgerichtet umgesetzt
werden kann.
Orchester und dem Huberman String Trio, aber auch
Lesungen für die Ukraine-Hilfe der Malteser statt. Der
Eintritt für die Veranstaltungen war kostenlos und die
gesammelten Spenden gingen an die Ukraine-Hilfe.
Ebenso unterstützte uns der Wiener Juwelier A.
E. Köchert, indem er zu Spenden an die Malteser-
Ukraine-Hilfe mit einem besonderen Kennwort aufrief
und unter allen Spendern am 19. Mai Ohrringe in den
ukrainischen Farben Gelb und Blau verloste.
Bewegt durch die Berichte in der Ukraine haben sich viele
Unternehmen und Personen zusammengeschlossen oder
oft auch allein Initiativen entwickelt, um nicht nur mittels
einer Spende zu helfen, sondern auch um andere Personen
zu motivieren, einen Beitrag zu unserer Hilfe zu leisten.
So gab es zum Beispiel die Aktion AUSTRIANTECH4-
UKRAINE, bei der sich österreichische Start-ups und
Unternehmen aus dem Tech-Ökosystem zusammengetan
haben, um über Crowdfunding Mittel aufzustellen,
mit denen benötigte Hilfsgüter in die Ukraine geschickt
werden konnten.
Die Direktion des Theatermuseums in Wien stellte
mehrfach ihre Räumlichkeiten unentgeltlich für Veranstaltungen
zu Gunsten der Malteser-Ukraine-Hilfe zur
Verfügung. So fanden unter anderem im Eroica-Saal des
Theatermuseums Konzerte mit dem Morphing Chamber
Über die vielen Projekte berichten wir laufend auf unserer
Website und bedanken uns bei allen für diese großartigen
Initiativen.
Aber auch viele Schüler wollten einen Beitrag für die
Ukraine leisten, wie zum Beispiel jene der Volksschulen
Sacré Coeur in Wien und Pressbaum oder die Maturanten
im Rahmen des Maturaballs von St. Ursula.
DIE MALTESER 2/2022 7
IMFOKUS
Ein ebenso großer Dank geht auch an die zahlreichen
Großspender wie beispielsweise die Bellaflora Gartencenter
GmbH, die spontan 50.000 Euro spendete,
die Constantia Industries AG, die mit 100.000 Euro
unterstützte.
Raiffeisen-Holding NÖ-Wien: Mag. Erwin
Hameseder überreichte dem Leiter der Mission des
Malteserordens bei den Vereinten Nationen in Wien,
Botschafter Prof. Günther Granser, einen Scheck in
Höhe von 100.000 Euro.
v. l. n. r.: Präsident Mag. Erwin Hameseder, Botschafter
Prof. Günther Granser
© GMR Photography & Film e.U.
Cookie Kate hat auf
dem Feshmarkt beispielsweise
selbst gemachte
Ukraine-Kekse verkauft
und ihre Einnahmen aus
dem Keksverkauf der
Malteser-Ukraine-Hilfe
gespendet.
Wir möchten uns in diesem Zusammenhang nochmals
bei allen Spendern bedanken, die dank ihrer Spenden
unsere Hilfe möglich machen. Neben den vielen Geldspenden
auch nochmals ein herzliches „Vergelts Gott“
an die vielen Unternehmen, die uns mit Sachspenden
und im Bereich der Logistik unterstützen.
Herr Mag. Erwin Hameseder beispielsweise unterstützt
die Malteser aus tiefster Überzeugung: „Wir müssen alles
tun, um das Leid der vom Krieg betroffenen leidgeprüften
Menschen ein Stück weit zu lindern. Das ist unsere soziale
Verantwortung und es ist für uns selbstverständlich, dass
wir uns mit aller Kraft für jene einsetzen, die jetzt dringend
Schutz und Sicherheit brauchen.“
v. l. n. r.: Manuel Weinberger, Wolfgang Laserer und Georg
H. Jeitler
Diese Beträge werden eingesetzt, um zusammen mit
Malteser International sowie den Hilfsorganisationen
des Ordens in den betroffenen Staaten (vornehmlich in
der Ukraine selbst, aber auch in Polen, der Slowakei, in
Rumänien und in Ungarn) eine weitere rasche und unbürokratische
Hilfe sowie die Grundversorgung und medizinische
Betreuung der in Not geratenen Flüchtlinge zu
garantieren.
Bellaflora war bereits in der Vergangenheit mehrfach eine
sehr großzügige Spenderin. Laut deren Geschäftsführer,
Herrn Mag. Franz Koll, „deshalb, weil die Malteser
Garant dafür sind, dass Spenden unbürokratisch und
verlässlich dort ankommen, wo sie ankommen sollen“.
v. l. n. r.: Manuel Weinberger, Generalsekretär Malteser
Austria mit Herbert Juranek, CEO und Chairman der Addiko
Bank AG, Rachel Miriam Alario del Olmo, Human resources
& Internal Communicatons, 10.000 Euro seitens der Addiko
Bank und 5.000 Euro privat von Herrn Juranek
© Addiko Bank
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DIE MALTESER 2/2022
IMFOKUS
MALTESER-AUSTRIA-CHALLENGE
Auch Privataktionen tragen wesentlich zur Unterstützung der Malteserhilfe in der Ukraine bei. Über das eigens ins Leben
gerufene Projekt „Be part of: #ProudToHelp – Challenge“ haben Menschen in Österreich die Möglichkeit, auf kreative
und effektive Weise zu helfen. Jeder, der will, kann sein persönliches Hilfsprojekt starten. Hier folgen einige Beispiele
von bereits umgesetzten Aktionen.
Hilfe von steirischen Apothekern
Nach den Bildern vom unermesslichen Leid der ukrainischen
Bevölkerung und der Bitte von Malteser
International um Hilfsgüter für Versorgungszentren
direkt an den Grenzen des Landes stand für uns rasch
fest, berufliche Tätigkeit und ehrenamtliches Engagement
miteinander zu verbinden. Innerhalb kürzester
Zeit gab es die Zusage der Steirischen Apothekerkammer,
einen Spendenaufruf an die Mitglieder zu starten.
So konnten die beiden Grazer Malteserautos bereits
kurz nach Start der Kooperation mit medizinischen
Hilfsgütern wie Infusionen, Desinfektions- und Verbandsmaterial,
Schmerzmittel und vielem mehr gefüllt
werden. Mit Fortdauer der Angriffe wird auch die
medizinische Grundversorgung von Menschen mit
chronischen Erkrankungen zur großen Herausforderung.
Lebenswichtige Medikamente zur Blutverdünnung,
Herz-Kreislauf-Mittel, Schilddrüsenpräparate,
Insulin, Antibiotika etc. stehen nur einige hundert
Kilometer entfernt kaum oder gar nicht mehr zur Verfügung.
Neben den grauenhaften Kriegsverletzungen
kostet mittlerweile auch dieser Umstand viel zu viele
Menschenleben. Um dieses Leid zu lindern, haben sich
die beiden Grazer Hausärztinnen Dr. Kristina Köppel-
Klepp und Dr. Neshat Quitt mit Gleichgesinnten zusammengetan
und ihren Verein „Auxilium – Wir helfen
Menschen“ gegründet. Sie stehen mit zahlreichen Krankenhäusern
vor Ort in regelmäßigem und direktem
Austausch. Über ihren Kontakt zur Organisation „International
Charitable Foundation“ ist ein verlässlicher
Transport gesichert.
Mag. Stefan Michelitsch /
Apotheke Am Grünanger
Ankunft der „Auxilium-Hilfslieferung“
im Herzzentrum Kiew
VPA-Charity-Webinar
Der Verein für psychosoziale und psychotherapeutische
Aus-, Fort- und Weiterbildung (VPA) veranstaltete ein
Charity-Webinar mit dem renommierten Konfliktforscher
Friedrich Glasl. Dessen Honorar sowie die Teilnahmegebühren
kamen als Spenden der Ukraine-Hilfe
der Malteser Austria zugute.
DIE MALTESER 2/2022 9
IMFOKUS
Firma Schwetz Tirol/Vorarlberg
Einmal mehr unterstützte die Firma Schwetz Lagersystemtechnik
mit ihrem Know-how die Arbeit des Malteser
Hospitaldienstes in den Gebieten Tirol/Vorarlberg. Diesmal
stellte das Unternehmen Regale für das Ankunftszentrum
für Vertriebene in Innsbruck zur Verfügung.
Von den Maltesern wurden die Regale mit gespendeten
Hilfs- und Lebensmitteln befüllt.
Familie Torriani
Die erschütternden Bilder und Berichte aus dem Kriegsgebiet
bewogen Familie Torriani umgehend zum Handeln:
In einer Blitzaktion telefonierten sie alle Familienmitglieder,
Freunde und Bekannte durch und baten sie
um eine Spende. Insgesamt sind 2.000 Euro zusammengekommen.
Firma Schwetz unterstützt die Malteser in Innsbruck.
Übergabe Fam. Torriani an den Kanzler des Malteserordens
Hairclub Wien
Friseur Oliver Maly aus dem ersten Bezirk in Wien spendete
den gesamten Tagesumsatz vom 11. April 2022 für
die Ukraine-Hilfe. Sein Team im Hairclub Wien erhöhte
den Betrag um die Trinkgelder des Tages. Von der Initiative
begeistert waren u. a. Dompfarrer Toni Faber sowie
der Bezirksvorsteher. Beide unterstützten die Aktion,
die insgesamt mehr als 2.500 Euro einbrachte.
Optiker Schmidradler
Das Optik-Geschäft in Amstetten unterstützte die
#proudtohelp-Challenge mit einem Charity-Sonnenbrillenverkauf.
Markenbrillenmodelle aus den Vorjahren
wurden von 31. März bis 2. April zu einem Mindestpreis
von 25 Euro verkauft. Der Spendenumsatz wurde von
Optik Schmidradler verdoppelt.
Oliver Maly und sein Team
mit Dompfarrer und Bezirksvorsteher
gemeinsam mit
dem Kanzler und der Krisenstabskommunikation
Wir sagen allen Teilnehmenden an unserer
#proudtohelp-Challenge ein herzliches DANKE für
diese tollen Initiativen!
10
DIE MALTESER 2/2022
IMFOKUS
MALTESER INTERNATIONAL
„WIR STEHEN AN DER SEITE DER MENSCHEN
IN DER UKRAINE.“
Am Morgen des 24. Februar 2022 begann die russische Invasion in der Ukraine, Panzer rollten Richtung Kiew. Millionen
Flüchtlinge, insbesondere Frauen und Kinder, machten sich auf den Weg in die europäischen Nachbarländer.
Von Elena Becker
Malteser International
Malteser Ukraine: Flüchtlinge am Grenzübergang Krakivtes. Das EMT von Malteser International behandelt einen kleinen Patienten.
Die Einsatzkräfte von Malteser International waren
nach Kriegsausbruch eine der Ersten vor Ort an den
Grenzen zur Ukraine. Sie gaben täglich Lageberichte
durch und lieferten wichtige Hinweise für die Koordination
der weiteren Hilfsaktivitäten mit anderen
Malteser-Teilorganisationen. Ein Bericht aus erster
Hand von Elena Becker und Oliver Hochedez.
In der Malteser-Zentrale in Köln hatte man die angespannte
Lage in der Ukraine seit Monaten mit zunehmender Sorge
beobachtet. Seit 2015 kümmern sich Malteser International
und die Malteser in der Ukraine in gemeinsamen Projekten
um die psychosoziale Unterstützung von Vertriebenen in
den Grenzregionen im Osten des Landes. Bereits im Oktober
vergangenen Jahres hatte es Gespräche darüber gegeben,
was im Falle eines russischen Angriffs zu tun wäre.
„Wir haben uns mit den Maltesern in den Anrainerstaaten
vorbereitet, Nothilfepläne erstellt und den Worst Case diskutiert
sowie mit den Gebern und den nationalen
Partnern gesprochen – aber an
eine Invasion solchen Ausmaßes wollten
wir bis zuletzt nicht glauben“, berichtet
Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe
von Malteser International.
„Nach den ersten Angriffsmeldungen haben wir einen
Krisenstab eingerichtet, um möglichst schnell agieren zu
können. Dann klingelten unsere Telefone durchgehend:
Wir sind förmlich überrannt worden mit Anfragen und
Hilfsangeboten. Es war unmöglich, allen, die helfen wollten,
gerecht zu werden. Der Koordinationsaufwand war
gigantisch“, so Hochedez. Gleichzeitig galt es, erste Hilfsmaßnahmen
auf den Weg zu bringen. „Die Herausforderung
bestand zunächst darin, die Logistik für Transporte
in die Ukraine aufzubauen, ukrainische Fahrer zu suchen,
da aus Sicherheitsgründen internationale Speditionen
nicht mehr in die Ukraine fuhren, und Lagerflächen in
Grenznähe zu finden“, berichtet Hochedez. Hinzu kam
die emotionale Belastung, die alle täglich spürten: „Wenn
du die Bilder im Fernsehen siehst, wie ein 40 Kilometer
langer Militärkonvoi auf Kiew zurollt, dann sorgst du
dich natürlich um die Menschen dort, um unsere Kollegen,
unsere Partner.“
Schnelle Hilfe für Geflüchtete
Dank der vorhandenen Malteser-Strukturen und starken
Netzwerke in Osteuropa konnte die Hilfe für die
Menschen auf der Flucht schnell auf den Weg gebracht
werden: Erste Hilfslieferungen erreichten die Westukraine
DIE MALTESER 2/2022 11
XXXXX IMFOKUS
(Quelle: Malteser International; Stand: Mai 2022)
Malteser-Ukraine-Hilfsprojekte
bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn. Seitdem rollen kontinuierlich
Hilfsgüter in das Land. An den Grenzübergängen
errichteten die Malteser in Polen, Rumänien, Ungarn und
der Slowakei Anlaufstellen für die ankommenden Menschen,
kümmerten sich um die medizinische Versorgung,
den weiteren Transport und die Unterbringung der Geflüchteten.
Malteser International entsandte Koordinatoren an die
Malteser in Polen, der Slowakei und Rumänien, um die lokalen
Kräfte bei der Organisation zu unterstützen, sowie eine
mobile medizinische Einheit und ein Emergency-Medical-
Team nach Polen. Am polnisch-ukrainischen Grenzübergang
Kroscienko leisteten die Helfer des Teams – ein Arzt
und eine Ärztin, ein Rettungssanitäter, ein Koordinator und
ein Teamleiter – rund zwei Wochen lang medizinische Hilfe
für die ankommenden Menschen. Anschließend wurden
sie von einem Team der Malteser aus Spanien abgelöst, auf
die wiederum ein Team der Malteser aus Österreich folgte.
Rotierend werden verschiedene Malteser-Teams aus ganz
Europa diese Aufgabe übernehmen.
Enorme psychische Belastung
In der Ukraine selbst kümmern sich die Malteser insbesondere
um die Versorgung der vielen meist stark traumatisierten
Kriegsflüchtlinge im Westen des Landes. Der Bedarf an
psychologischer Unterstützung für die schwer traumatisierten
Menschen ist immens: „Die Straßen sind voller Menschen.
Sie hoffen darauf, dass sie nicht gezwungen werden,
die Ukraine zu verlassen. Doch auch als Geflüchtete im eigenen
Land ist die psychologische Belastung groß. Sie haben
ihr Zuhause verloren, ihre Familien zurückgelassen und blicken
in eine ungewisse Zukunft. Mehr als zehn Prozent von
ihnen benötigen psychologische Betreuung“, berichtet Pavlo
Titko, Leiter der Malteser in der Ukraine.
Darüber hinaus bietet der Malteser Hilfsdienst in der
Ukraine weiterhin Kurse in Erster Hilfe an, kümmert sich
um Notunterkünfte für Geflüchtete und liefert Hilfsgüter
in mehr als 50 ukrainische Städte, vorrangig im Osten
des Landes. „Wie unsere Hilfe weitergehen wird, ist sehr
vom Kriegsgeschehen abhängig. Dies ist ein komplexer
und herausfordernder Nothilfeeinsatz. Wir werden einen
sehr langen Atem brauchen und uns immer wieder an
neue Situationen anpassen müssen. In jedem Fall werden
wir weiter fest an der Seite der Menschen in der Ukraine
stehen und sie so lange begleiten, wie unsere Hilfe benötigt
wird“, sagt Hochedez.
Insgesamt wurden bereits 848 Tonnen an Hilfsgütern
in 46 Städte geliefert, 2 Verteilzentren, 11
psychologische Hilfe-Stationen und 3 medizinische
Kliniken errichtet, 8 Rettungswägen gespendet, 211
Notschlafstellen errichtet, über 10.600 Personen in
Erster Hilfe unterrichtet und 240.000 Mahlzeiten an
Vertriebene ausgegeben. 411 Freiwillige unterstützen
die Malteser in der Ukraine zurzeit.
Infos: www.malteser-international.org/de/hilfeweltweit/europa/ukraine.html
12
DIE MALTESER 2/2022
RELIGIONAKTUELL
MUT,
KRAFT
UND HALT
Im April feierte unser ukrainischer Ordensbruder Vasyl Demchuk mit Gläubigen der ukrainisch-katholischen Kirche
Vorarlberg das feierliche Oster-Amt in Bregenz. Die Delegation Tirol-Vorarlberg war herzlich eingeladen.
Von Theresia Anwander
Die ukrainisch-katholische Kirche in Vorarlberg ist, wie in
vielen anderen Gemeinden auch, in den vergangenen Wochen
durch den Krieg in der Ukraine stark angewachsen.
Vater Vasyl war es daher ein großes Anliegen, das diesjährige
Osterfest gemeinsam mit vielen Neuankömmlingen
zu feiern, um durch die österliche Botschaft besonders
den Verzweifelten und Hoffnungslosen Mut, Kraft und
Halt zu schenken, sie auf ihrem schweren Weg zu segnen
und unter den Schutz Gottes zu stellen. Als kleines
sichtbares Zeichen der Verbundenheit und als Ostergruß
aus der Heimat verteilten wir geweihtes Osterbrot, das
in Lemberg gebacken wurde. Die Spenden, die dabei gesammelt
wurden, kommen direkt den Menschen in der
Ukraine zugute.
Gemeinsame Sprache der Herzen
Dieses Treffen mit Menschen aller Altersgruppen, darunter
auch mit einer Gruppe von Taubstummen, von denen
viele ihr Land wegen des Krieges verlassen mussten, war
tief beeindruckend. Die Freude über das Ostergeschenk
aus der Heimat war groß. Die wirklich Beschenkten aber
waren wir, weil wir so viele herzliche Begegnungen erleben
konnten – auch ohne uns sprachlich zu verständigen:
Denn es gibt eine gemeinsame Sprache der Herzen, die
nur dann zu verstehen ist, wenn alles andere verstummt.
Ganz im Sinne von Ostern bezeugt diese Sprache, die
durch den gemeinsamen Glauben ein Fundament erhält,
unsere Hoffnung auf die Ewigkeit: Christ ist erstanden –
Christos voskres!
DIE MALTESER 2/2022 13
RELIGIONAKTUELL
DER ROTE FADEN IM LEBEN
Wie tun, wenn man gerade nicht weiß, wie es im Leben weitergehen soll? Oder wenn es einen herben Einschnitt gegeben
hat – eine Verletzung, eine Trennung, einen Verlust?
Von Christa Huber CJ
es auslöste, in welche Richtung ihn etwas führte. Führte
etwas zum Leben, zu Gott – oder davon weg?
Wendungen und Wandlungen
Manchmal erkennen wir im Leben viel später, im Nachhinein,
dass ein Erlebnis für etwas gut war oder dass dort,
wo sich eine Tür geschlossen hatte, etwas Neues entstanden
war. Dass ein Weg nicht mehr weiterging, dies hatte
Ignatius mehrfach erlebt: die schwere Beinverletzung,
die alles veränderte, was es vorher in seinem Leben gegeben
hatte. Später der Franziskanerprovinzial, der es ihm
nicht erlaubte, im Heiligen Land zu bleiben. Dann die
Inquisition, die ihm die Seelsorge verbot, bevor er nicht
noch mehr studiert hätte. Die kriegerischen Auseinandersetzungen
im Jahr 1537, die den Schiffsverkehr im
Mittelmeer verunmöglichten. Ein Nein, Nein, Nein und
wieder Nein …
Wie konnte er damit zurechtkommen? Er hatte im Laufe
der Zeit immer mehr in eine innere Freiheit gefunden. In
„Wenn sich unser Herz einmal gewandelt hat,
was Wunder, dass dann durch uns
auch die Welt gewandelt wird.“
Ignatius von Loyola
Ignatianische Spiritualität und die eigene Biografie
Der Lebensweg des Ignatius von Loyola bietet sich geradezu
exemplarisch dafür an, um über das Thema Wendungen
und Wandlungen im Leben nachzudenken. Mittlerweile
ist es 500 Jahre her, dass Ignatius seine eigene
innere Wandlung erfahren hat. Als junger Mann stand er
im Dienst des Herzogs von Nájera und Vizekönigs von
Navarra. Er war ehrgeizig, hatte Großes im Sinn. Bei der
Verteidigung von Pamplona zerschmetterte eine Kanonenkugel
sein Bein. Körperlich eine schlimme Wunde,
biografisch eine Vollbremsung im Leben, das Ende der
Karriere und der Lebenspläne. Ignatius war zu diesem
Zeitpunkt 30 Jahre alt – und in Lebensgefahr.
Wie kam es, dass sein Leben in eine Verwandlung und
nicht in eine Verbitterung geführt hatte? Es folgte ein
monatelanges Krankenlager. Ans Bett gefesselt, gab es
nur vier Dinge, die Ignatius tun konnte: reflektieren, lesen,
beten und träumen. Als er dabei überraschende Entdeckungen
machte, vertiefte er das Reflektieren immer
mehr. Er nahm die inneren Bewegungen seines Herzens
wahr. Er betrachtete, wovon er träumte, welche Resonanz
Angebote des Bereichs Spiritualität
und Exerzitien
www.kardinal-koenig-haus.at
www.stille-in-wien.at
14
DIE MALTESER 2/2022
RELIGIONAKTUELL
ein tiefes Vertrauen in Gott, dass es einen Sinn für den
eigenen Lebensweg gibt, einen „roten Faden“, der sich
vielleicht zunächst noch gar nicht so deutlich zu erkennen
gibt. Das, was ihm wichtig war, „den Seelen zu helfen“,
hatte sich dann auf andere Weise verwirklicht: im
Jesuitenorden.
„Denkt vor allem, dass Euer Herr Euch liebt, woran ich
keinen Zweifel habe, und antwortet ihm mit
der gleichen Liebe.“
Ignatius von Loyola
Den eigenen Weg entdecken
Ignatius vertraute auf die persönliche Berufung jedes
Menschen und gab Anregungen zur Entscheidungsfindung.
Manchmal wird die Klarheit überraschend geschenkt.
Häufig braucht es einen längeren Weg des Wahrnehmens:
Wohin geht die Sehnsucht? Wo kann ich meine
Begabung einbringen? Wie kann ich dem Leben dienen?
Was hat Gott in mich hineingelegt, was traut er mir zu?
Bei welcher Option finde ich inneren Frieden, Freiheit
und Freude? Auch Gespräche in einer geistlichen Begleitung
können die Suche nach dem eigenen roten Faden
unterstützen.
Buchtipp
In seinem Buch „Gott finden – Wie
geht das?“ zeigt der Wiener Moraltheologe
und Priester Matthias
Beck, wie die Exerzitien von Ignatius
von Loyola zu einem erfüllten
und glücklichen Leben beitragen
können. Und wie das Gott-Finden
möglich ist, wenn man sich auf die
Suche begibt.
Matthias Beck. Gott finden. Wie geht das? Styria Verlag, 2020,
176 Seiten Hardcover, ISBN: 978-3-222-13661-0 , 22,00 Euro.
Bestellung: styriabooks.at
ACHTSAMKEITSÜBUNG
UND MEDITATION
Präsent sein und wahrnehmen
Ich bin da, nehme den Atem wahr, ich bitte
Gott, dass er mit mir auf meinen Tag schaue.
So lasse ich die Ereignisse vor meinem inneren
Auge vorbeiziehen, ohne sie vorschnell zu bewerten.
Menschen und Begegnungen, was ich
getan und erlebt habe, aber auch Empfindungen,
Gefühle. Das ergibt eine Gelassenheit und
einen kleinen Abstand zwischen mir und dem,
was ich betrachte. Und was ich dabei entdecke,
bringe ich ins Gespräch mit Gott.
Heil und frei werden in der Begegnung mit
Jesus
Aus seinen eigenen Lebenserfahrungen hat Ignatius
geistliche Übungen, die Exerzitien, entwickelt.
Eine der Übungen ist die Meditation
mit der Bibel und dem eigenen Leben: „Ich lasse
eine biblische Szene vor dem inneren Auge lebendig
werden und gehe selbst hinein, komme
in eine Begegnung mit Jesus. Sein Interesse an
mir spüren: Was sucht ihr? Warum weinst du?
Was willst du, dass ich dir tun soll? Dann wieder
ins eigene Herz hineinhören: Was ist meine
Sehnsucht? Worum möchte ich Gott jetzt bitten?“
So kann ein heilsamer Prozess in Gang
kommen, kann Umwandlung geschehen.
DIE MALTESER 2/2022 15
RELIGIONAKTUELL
SEIN PLATZ WAR AN DER SEITE
UND DOCH MITTENDRIN
Zum Abschluss des Josefsjahrs: das Gemälde „Der Heilige Josef und das Christuskind in der Werkstatt“.
Von Richard Mischak
Bischof“, so führt Papst Franziskus aus, „sollte sagen können:
In Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium
gezeugt.“ Diese spirituelle Tradition muss jedoch, will sie
glaubwürdig sein, verlebendigt werden. So bleibt z. B. die
Pater- bzw. Father-Anrede, die unter Katholiken bis heute
vielfach üblich ist, eine leere Floskel, wenn sie im Leben
und Wirken des einzelnen Geistlichen keine Entsprechung
findet. Damit ein Priester nicht der Versuchung erliegt,
innerhalb der Gemeinde seine Person in den Vordergrund
zu stellen, bedarf er jener „Demut von Herzen“ (Matthäus
11,29), die wir von Jesus Christus lernen können.
Josef war ein einfacher Zimmermann aus Nazareth und
wurde zum wohl berühmtesten Ziehvater der Geschichte –
wohl auch deshalb, weil er sich auf der zentralen Weggabelung
seines Lebens nicht nach dem richtete, was „man
tut“, was in den Augen der Menschen als Pflicht bzw. als
Gesetz galt, sondern weil er seine Lebensentscheidung
vielmehr unter einem Blickwinkel der Weisheit reflektierte.
In seinen Träumen erhielt er Antworten auf seine
Fragen und Zweifel.
Gerade für alle in der Seelsorge und als Vater/Pater Tätigen
ist Josef ein Vorbild. „Besonders jeder Priester oder
Historisches und Heroisches zum Josefstag
Josefs Verehrung lässt sich im Osten früher nachweisen
als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes
am 19. März im Martyrologium von der Reichenau
um 850 aufscheint – als Gedenktag wohl festgelegt in der
Absicht, das Fest der Minerva, der römischen Göttin der
Handwerker, zu ersetzen. Papst Sixtus IV. erklärte 1479
den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen, nachdem
der Josefskult seit dem 14. Jahrhundert besonders
von Bettelorden gefördert worden war. Zuvor hatten
sich Bernhard von Clairvaux und verschiedene Mystiker
intensiv mit Josefs Rolle in der Heilsgeschichte befasst.
Seit 1621 ist der Josefstag ein Fest im römischen Kalender.
1714 bereicherte Papst Clemens XI. das Fest mit einem
eigenen Messformular und Offizium.
Die Habsburger erkoren Josef sogar zu ihrem Hausheiligen.
Nachdem Kaiser Ferdinand II. 1620 mit einem Bild
Josefs in die Schlacht gegen die pfälzisch-böhmische
Armee am Weißen Berg bei Prag gezogen war und den
Sieg errungen hatte, wurde der Josefstag im Habsburger
Reich zum Feiertag.
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DIE MALTESER 2/2022
KULTURGUT
ES WAR EIN SCHÖNER
UND KLARER TAG ...
... der 18. Februar 1853. Und er endete beinahe tödlich. Seinen dramatischen Ereignissen haben wir die Votivkirche in
Wien zu verdanken. Sie soll daran erinnern, was sich an diesem Tag zugetragen hat.
Von Wolfgang J. Bandion
Die Geschichte geht so: Der junge Kaiser Franz Joseph
spazierte in Begleitung seines Adjutanten, des Grafen
O’Donnell, auf der Kärntnertor-Bastei. Unterhalb der
Stadtmauer exerzierten Soldaten. Der Kaiser blieb stehen
und beugte sich über die Mauer, um die Szene näher
zu betrachten. Da stürzte ein Mann von hinten auf ihn
zu und attackierte ihn mit einem Messer – nur die hochgeschlossene
Ulanenuniform mit den Verschnürungen
und der Pelzverbrämung konnte den Stich mildern. Nach
einer Schrecksekunde war es vor allem dem couragierten
Eingreifen des zufällig anwesenden Josef Ettenreich, einem
Wiener Fleischhauer, zu verdanken, dass das Attentat
einen glimpflichen Ausgang fand. Für diese Tat wurde
Ettenreich, neben vielen Dankbezeugungen, in den
österreichischen Freiherrenstand erhoben.
Wettbewerb für ein Dankgeschenk
Die eher angespannten Jahre nach den Revolutionen von
1848/49 suggerierten zwar einen neuen Anfang (Viribus
Unitis), doch populär war der junge Kaiser kaum. Das
missglückte Attentat änderte alles. Plötzlich wurde im
jungen Monarchen auch der verletzliche Mensch gesehen,
und es entstand der spontane Wunsch vieler Menschen,
ein Votiv- und Dankgeschenk zu stiften. Tatsächlich gibt
es in vielen Kirchen Bilder, Kreuzwege und Altäre, die an
dieses Ereignis erinnern. Othmar Rauscher, der damalige
Erzbischof von Wien, regte aus dieser allgemeinen Sympathie
für den jungen Monarchen ein größeres Vorhaben
an, woraus ein repräsentatives Kirchenprojekt entstand.
Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben und zur Überraschung
aller überzeugte der Entwurf des 25-jährigen Ar-
DIE MALTESER 2/2022 17
KULTURGUT
chitekten und später nobilitierten Heinrich von Ferstel,
der eine Kirche im Ideal einer französischen Kathedralgotik
vorsah. Dieser Stil beinhaltet einen sichtbaren Kapellenkranz,
Strebebögen und eine beeindruckende Fassade
mit drei Portalen. In der Mitte zwischen den Türmen zitierte
er den berühmten Friedrichsgiebel von St. Stephan.
Die Kirche wurde aus Spenden finanziert. So übernahm
etwa die Stadt Wien die beiden Türme. Die Gotik war für
die Zeitgenossen der schlichtweg geeignetste Stil, eine
Kirche zu bauen. Mehr als ein Jahrzehnt zuvor wurde mit
der Renovierung der Kirche Notre-Dame in Paris begonnen.
Dies war vor allem ein Werk von Eugène Emmanuel
Viollet-le-Duc (ab 1844).
Konkurrenz zu Paris
Bemerkenswert war die Wiederherstellung des großen
Dachreiters, dessen Spitze die Höhe von 96 Meter erreichte
und als höchste Turmspitze von Paris galt. Nun
kann man die beiden 99 Meter hohen Türme der Votivkirche
fast als Konkurrenz zu Paris ansehen. Ferstels Bau
ist dem strengen Idealtypus verpflichtet. Die Votivkirche
von Ferstel atmet im Gegensatz zu Viollet-le-Ducs Bau
eine viel nüchternere und klarere architektonische Linie
und kommt ohne romantische Phantasmen aus.
Die vorgesehene Funktion der Kirche als eine Art
österreichische Ruhmeshalle nach dem Vorbild der
Westminster Abbey sollte sich nie erfüllen. Als historische
Erinnerung kam nur das Renaissance-Grabmal für
Niklas von Salm in die Kirche. Dieses war ursprünglich eine
Widmung von Ferdinand I. und wurde 1548 in der Kirche
des Augustiner Chorherrenstiftes St. Dorothea in Wien
aufgestellt. Nach der Aufhebung des Stiftes kam es in die
Pfarrkirche von Raitz, dem Familiensitz der Fürsten Salm
in Mähren. Seit 1878 befindet sich dieses Grabdenkmal
nun in der Votivkirche. Vorsitzender der Baukommission
wurde Erzherzog Ferdinand Max. Der Platz um die Kirche
wurde später nach ihm „Maximilianplatz“ benannt. Zeitgeschichtlich
Interessierte können in der Änderung dieser
Bezeichnung die Entwicklung der politischen Geschichte
Österreichs nachvollziehen (nach 1918 Freiheitsplatz,
Dollfuß-Platz, Göring-Platz, nach 1945 Roosevelt-Platz).
Verbindung zum Malteserorden
Mit dem Protektor Erzherzog Ferdinand Max ergibt sich
eine deutliche Verbindung zum Malteserorden. Gleichzeitig
war er auch der Marine sehr verbunden, und er
war nicht der erste österreichische Habsburger, der zur
Uniform das „Ehren-Profess-Kreuz“ des Malteserordens
trug. In Erinnerung ist auch Erzherzog Friedrich, ein
Sohn von Erzherzog Karl (dem Sieger von Aspern), der
1845 als Professritter aufgenommen wurde und bald darauf
die Würde eines Bailli erhielt. Auch der nachmalige
Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand hatte eine starke
Affinität zum Orden. Er trug stets das achtspitzige Steckkreuz.
Der Brand der berühmten Kirche Notre-Dame in Paris im
Jahr 2019 hat uns nochmals bewusst gemacht, wie stark
die Vorstellung des 19. Jahrhunderts unsere Sicht auf
eine Kathedrale beeinflusst. Im Mittelalter waren diese
großen Kirchen von einem dichten Gewoge von Häusern
umgeben. Die mittelalterlichen Häuser wurden im Zuge
einer städtebaulichen Neustrukturierung flächendeckend
abgerissen, wodurch ein großer Vorplatz entstand.
Die Kathedrale sollte wie ein Denkmal einer religiösen
und heroischen Zeit wirken.
18
DIE MALTESER 2/2022
KULTURGUT
Einladung zum Streifzug durch
Wiens Sakralbauten
Bei der Errichtung der Votivkirche
stand von Anfang an die Idee des
Denkmals im Vordergrund. Die Kirche
erscheint optisch wie auf einem Sockel
errichtet. Sie teilt vielleicht auch
das Schicksal von Denkmälern: Man
kennt sie und übersieht sie später. Als
Silhouette bleibt die Kirche zwar präsent,
doch wer kennt sie näher? Wer
kennt die Kirche von innen?
Aktuell möchte ich auf das vor Kurzem
neu aufgestellte, überaus interessante
Kirchenmuseum hinweisen. Das
Museum ist für Liebhaber des Historismus
von Bedeutung, gleichzeitig
beherbergt es auch den sogenannten
Antwerpener Altar, eine wertvolle
spätgotische flämische Arbeit aus dem
15. Jahrhundert. Ursprünglich für
die Ambraser Sammlung angekauft,
schenkte Kaiser Franz Joseph diesen
Altar der Kirche. Wer weiß beispielsweise,
dass der ursprünglich vorgesehene
Altar heute als Hochaltar der Augustiner
Kirche dient? Ein Streifzug
durch die Sakralbauten Wiens lohnt
sich also nicht nur zur „Langen Nacht
der Kirchen“.
HERBSTTAGE
BLINDENMARKT
Max-Müller-Charity für die MALTESER Kinderhilfe im
Hilde-Umdasch-Haus. Vorverkauf läuft!
Volker Nemmer (Klavier) und Max Müller
Der Erlös der Veranstaltung kommt der Malteser Kinderhilfe im
Hilde-Umdasch-Haus in Amstetten zugute. Gastspiel „Tierisch!“
mit Max Müller und Volker Nemmer (Klavier)
Foto: Christian Rieger
Donnerstag, 13. Oktober 2022, 19:30 Uhr
Ybbsfeldhalle Blindenmarkt
Öffnungszeiten
der Votivkirche
Sonntag: 9-13 Uhr
Samstag: 11-19 Uhr
Dienstag-Freitag: 11-17 Uhr
E: office@votivkirche.at
www.votivkirche.at
Kartenvorverkauf:
T: +43 7473 666 80
E: karten@herbsttage.at
www.herbsttage.at
Karten ab EUR 35,–
Online-Buchung zum Originalpreis: www.oeticket.com
DIE MALTESER 2/2022 19
PERSÖNLICHKEITEN
DAS LEBEN ALS NONNE
UND MANAGERIN
Schwester Barbara Lehner ist Generaloberin und mit zwei weiteren Geschäftsührern, Geschäftsführerin der Elisabethinen
Linz-Wien.
Von Katharina Stögner
Schwester Barbara, wie sind Sie zu den Elisabethinen
gekommen?
Ich bin gemeinsam mit fünf Geschwistern im oberen
Mühlviertel in Kollerschlag – das ist der letzte Ort vor
der Bayerischen Grenze – aufgewachsen. In meiner Familie
waren der regelmäßige Kirchengang und das Gebet
selbstverständlich. Religion wurde mir hier sehr natürlich,
nicht im strengen Sinn vorgelebt. Mein Kindertraum
war es, Schauspielerin zu werden, dann Kindergartenhelferin.
Aus dem Kindergartenjob wurde nichts.
Auf Anraten meines Heimatpfarrers habe ich mich bei
den Elisabethinen beworben.
Warum ausgerechnet die Elisabethinen?
Es war eine gute Gelegenheit. Die Elisabethinen hatten
1972 ihren Neubau in Linz eröffnet – mit der damals modernsten
Krankenhausküche in Österreich – und haben
viel Personal gesucht. So habe ich als Küchenhilfe zu arbeiten
angefangen – mit der Idee, später Krankenschwester
zu werden. In der Küche waren auch fünf geistliche
Schwestern tätig. Ihre Natürlichkeit, Heiterkeit und die
Gemeinschaft dieser fünf Frauen haben mich begeistert.
Sie haben in mir etwas zum Klingen gebracht. Durch sie
wurde mein Interesse an der Lebensweise in einem Konvent
geweckt.
Wann erfolgte der Eintritt in den Orden?
Das war 1974. Weil ich so jung war, erst 17, habe ich vor
dem Noviziat noch die Haushaltungsschule bei den Oblatinnen
in Linz besucht, danach folgten zwei Jahre Noviziat
in Linz und die erste Profess. Im Anschluss absolvierte
ich die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und
Krankenpflegerin bei den Barmherzigen Schwestern in
Linz. So bin ich als Diplomkrankenschwester auf die
Urologie gekommen. Die damalige Generaloberin hat
mich gebeten, in den OP-Bereich zu wechseln. Dem habe
ich zugestimmt und ich musste dafür eine weitere Ausbildung
zur OP-Schwester absolvieren. Gesamt habe ich
dann sieben Jahre im OP-Bereich gearbeitet.
Sie sind dann auch noch auf die Pädagogik-Schiene
gekommen.
Ja, das war 1992, als eine neue Krankenpflegeschule der
Elisabethinen eröffnet wurde. Ich wurde gefragt, ob ich
die Schule aufbauen und leiten möchte. Damit ging ein
Traum von mir in Erfüllung, im pädagogischen Bereich
vor allem mit und für junge Menschen zu arbeiten! Es
folgten ein viersemestriger Unilehrgang, den ich berufsbegleitend
absolviert habe. 20 Jahre durfte ich diese
schöne Aufgabe, die Leitung der Krankenpflegeschule,
ausführen.
Was war in dieser Zeit Ihre größte Herausforderung?
Das war die berufsbegleitende Ausbildung an der Uni.
Diese Herausforderung hat mich gelehrt, dass man sehr
viel kann und schafft, wenn man für eine Sache brennt.
Hätte mir jemand früher gesagt, dass ich auf einer Universität
inskribiere und eine Klausur schreibe – nie im
Leben hätte ich das gedacht.
2012 wurden Sie zur Generaloberin ernannt.
Welche Voraussetzungen braucht es dafür?
Es ist nicht niedergeschrieben, welche Punkte erfüllt
sein müssen. Ich kann nur sagen, was ich glaube, dass
der Grund für meine Bestellung war. Ich denke, dass man
einen Blick für das Ganze haben muss – und das war immer
eine meiner Stärken: das Gespür für die Gemeinschaft
und für die Einrichtung, jeweils unter Beachtung
des Ordensauftrags.
20
DIE MALTESER 2/2022
PERSÖNLICHKEITEN
Was braucht es, um Frauen für ein Leben und
Wirken im Konvent zu interessieren?
Es braucht Sichtbarkeit und ein Aufzeigen, dass wir etwas
Sinnstiftendes tun. Das tun wir in unseren Werken,
z. B. den Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Darum sind mir die Werke so wichtig. Sie
sind das Ergebnis, die Erfüllung unseres Auftrags.
Natürlich können wir den Auftrag nicht mehr allein erfüllen,
wir brauchen dazu unsere Mitarbeiter. Gemeinsam
und mit ihnen, nur so können wir gut wirken.
Muss man als Managerin manchmal andere Werte
vertreten und Ziele setzen als eine Ordensfrau?
Es ist nicht immer einfach, die beiden Funktionen zu
trennen. Als Generaloberin bin ich in der Eigentümerrolle
und habe somit auch die Letztentscheidung, aber die
gute Zusammenarbeit mit den zwei weiteren Geschäftsführern
und der Unternehmensleitung hat mich bisher
noch nie in die Situation gebracht, von diesem Recht
Gebrauch zu machen. Für mich ist der Prüfstein, ob die
Vorhaben und Entscheidungen unserem Ordensauftrag
entsprechen. So kann man immer die Balance zwischen
Glaube und Wirtschaft halten. Wenn ich Geld erwirtschafte
und damit jedes Jahr auf die Malediven fliege,
ist es nicht okay. Wenn ich Geld erwirtschafte und ein
Generationenhaus errichte, so wie wir es jüngst gemacht
haben, dann ist das dem Auftrag entsprechend und für
die Menschen gut und nützlich.
Warum könnte Ihr Lebenskonzept für eine heute
17-Jährige spannend sein?
Die Arbeit in einem Kloster bietet neben dem intensiven
religiösen Leben interessante Karrierechancen. Man ist
Teil einer Gemeinschaft, man gehört dazu und kann etwas
bewirken. Der Orden hat ein vielfältiges berufliches
Aufgabenfeld und bietet spannende Möglichkeiten zur
Entfaltung. Ich kann hier mein Christsein vertieft leben –
das ist mein Lebensinhalt. Meine Fähigkeiten, die mir
der Schöpfer gegeben hat, kann ich sinnvoll einbringen.
Was ist Ihnen als Managerin besonders wichtig?
Für mich müssen sich die drei Führungssäulen – Positionsmacht,
Persönlichkeitsmacht und Wissensmacht
– immer die Waage halten. Am wenigsten darf die Positionsmacht
zur Geltung kommen. Die Beziehungsarbeit
ist das oberste Gebot.
Vielen Dank für das Gespräch!
Der Weg zum Ordensleben
Es beginnt mit dem Postulat
zum ersten Kennenlernen. Darauf
folgt ein zweijähriges Noviziat
mit regelmäßigen, persönlichen
und gemeinsamen
Gebetszeiten, dem Studium der
Heiligen Schrift sowie der Einübung
in ein Leben nach den evangelischen Räten: Armut,
Gehorsam und Ehelosigkeit. Das Noviziat endet
mit dem Ablegen der zeitlichen Profess. Diese dauert in
der Regel fünf Jahre und umfasst neben der religiösen
Bildung eine berufliche Aus- und Weiterbildung. Mit der
ewigen Profess erfolgt die endgültige Eingliederung in
die Ordensgemeinschaft. Die Schwester verspricht, ihr
Leben Gott allein hinzugeben, verzichtet auf privates
Eigentum und lebt im Gehorsam gegenüber der Ordensregel
und der Ordensoberin.
Berufung finden | die elisabethinen linz-wien
www.die-elisabethinen.at
DIE MALTESER 2/2022 21
LEBENSWERT
IM EHRENAMT DIE BERUFUNG FINDEN
Der Pflegeberuf ist eine Berufung, die immer mehr Männer wählen – zum Beispiel Tassilo Holzhausen. Über den Weg des
Ehrenamts bei den MALTESERN hat er seine persönlichen Stärken und Interessen entdeckt und sich für den Dienst am
Nächsten in der Pflege entschieden.
Von Peter Stellnberger
Lieber Tassilo, war es schon immer ein Wunsch
von dir, Krankenpfleger zu werden?
Nicht direkt. Als Jugendlicher war ich eher am Transportwesen
und Verkehrsmanagement interessiert. Ich bin viel
gereist und habe mich sehr intensiv mit dem europäischen
Bahn- und Straßennetz befasst. Das Schlüsselereignis für
mich war, als ich während meiner Malteser-Ausbildung
begonnen habe, bei einer Spedition zu arbeiten. Ich habe
gemerkt, dass mir in diesem Berufsfeld der Kontakt mit
den Menschen fehlt und die ehrenamtliche Arbeit mehr
und mehr mein Interesse weckt.
Welche Rolle hat deine ehrenamtliche Tätigkeit
bei den Maltesern gespielt?
Sie hat mich zu meinem heutigen Beruf in der Pflege geführt
und war für mich ganz zentral bei der Suche nach
einer Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich.
Nachdem ich die Matura in der Abendschule nachgeholt
hatte, wollte ich zunächst in Richtung Psychotherapie
gehen. Das schien mir damals interessanter als die Krankenpflege.
Der Entschluss für die Krankenpflege war eine
spontane Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut
habe.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung ist ein Bachelor-Studium an der FH Campus
Wien und dauert sechs Semester. Sie ist modulmäßig
aufgebaut. Man hat einen Lehrplan, ähnlich wie in einer
AHS. Jedes Semester wird ein Teil praktisch gearbeitet –
zum Beispiel in einem Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung
oder im extramuralen Dienst wie der mobilen
Hauskrankenpflege. Am Ende der Ausbildung wird nach
positiver Absolvierung der akademische Titel BScN (Bachelor
of Science in Nursing) verliehen. Dieser akademische
Abschluss hat das klassische Diplom (Diplomierte/r
Gesundheits- und Krankenpfleger/in DGKP) ersetzt.
Tassilo Holzhausen ist seit 2020 Mitglied im
Malteser Hospitaldienst. Er hat bereits mehr als
2.000 ehrenamtliche Dienststunden geleistet. „Mit
großer Freude und Begeisterung“, wie er sagt.
Stichwort Pflegekräftemangel: Wie könnte man
den Pflegeberuf attraktiver machen?
Der Zugang zur Ausbildung muss dringend reformiert
werden. Es sind generell zu wenige Plätze für Maturanten
geschaffen worden, um in diesem Fach zu studieren.
Weiters sind die Studiengebühren von rund 400 Euro pro
Semester überdurchschnittlich hoch für eine öffentliche
Hochschule in Österreich. Es ist weitaus günstiger, an der
WU oder an der Hauptuni zu studieren. Ein großer Kritikpunkt
am Studium seitens der Studierenden ist, dass
wir in unserer praktischen Arbeit nicht bezahlt werden.
Wir arbeiten mindestens ein Drittel der Studienzeit in
Pflegeeinrichtungen oder Spitälern auf Vollzeitebene, jedoch
ohne Entlohnung. Das ist für viele Studierende eine
große Belastung.
Vielen Dank für deine Zeit und noch viel Erfolg und Freude
bei deiner Ausbildung, Tassilo!
22
DIE MALTESER 2/2022
LEBENSWERT
„UNSER GLAUBE IST EIN VER-
TRAUENSVERHÄLTNIS ZU GOTT.“
Nach einer schweren Stoffwechselerkrankung inklusive Lebertransplantation konnte Pfarrer Konstantin Spiegelfeld im März
2022 das Krankenhaus verlassen. Er berichtet, wie er aus dem Zustand der Lebensgefahr herausfinden konnte – und nun seinen
Mitmenschen wertvolle Erfahrungen für den Lebensweg mitgeben möchte.
Von Georg Reichlin-Meldegg
Wir haben einander in den 1970er-
Jahren über deinen Bruder Benedikt
kennengelernt und beim Malteser
Hospitaldienst (MHDA) Dienste
gemacht. Du hattest zu dieser Zeit
begonnen, Maschinenbau an der TU
Wien zu studieren.
Ja, nach dem problemlosen Abschluss
meines Technik-Studiums war ich begeisterter
Maschinenbauer geworden. Mein
Vater hatte in der Papier- und Zellstoffindustrie
seinen Lebensberuf gefunden.
Ihm wollte ich nacheifern und so habe ich
zwei volle Jahre im Bereich der Entwicklung
bei der Nettingsdorfer Papierfabrik
gearbeitet.
War dir der Priesterberuf zu dieser
Zeit noch nicht vor Augen?
Nein, da war noch keine Rede davon. Aber das Gefühl
der Berufung war für mich ganz deutlich in der Vorbereitungszeit
des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in der
Basilika von Mariazell zu spüren: Nachdem ich mit den
Maltesern und anderen NGOs die Vorbereitungen abgeschlossen
hatte, ging ich allein in die stille Basilika zum
Gnadenaltar der Magna Mater Austriae. Ich hielt Andacht,
und plötzlich stieg ganz heftig der Gedanke in mir hoch,
Priester zu werden. Er ließ mich nicht mehr los. Pater
Zacherl, ein Benediktiner vom Stift Kremsmünster, hat
mich in meinem Unterfangen sehr unterstützt. Für ein
halbes Jahr war ich immer wieder bei ihm, lauschte und
dachte über gravierende Fragen nach – ganz allein, ohne
Zutun anderer Menschen. Jetzt, da ich schon fast 31 Jahre
Priester bin, kann ich sagen, dass meine damalige Entscheidung
goldrichtig war!
In welchem Status bist du nun in der Kirche und
welche spirituellen Aufgaben hast du im MHDA?
Ich bin von der Erzdiözese Wien schon seit Jahren beauftragter
Pfarrer in St. Nepomuk im zweiten Wiener
Gemeindebezirk. Die Pfarre befindet sich derzeit durch
Zuzug in einer sehr dynamischen Ausweitung mit einer
breiten sozialen und religiösen Streuung. Im Malteser
Hospitaldienst bin ich seit 1975 Mitglied und war zeitweise
Bereichsleiter in Graz. Als ich nach Wien kam, wurde
ich 1991 im Stephansdom zum Priester geweiht und wurde
zum Bereichsseelsorger, später zum Bundesseelsorger
DIE MALTESER 2/2022 23
LEBENSWERT
ernannt. Bei den großen Ereignissen im Malteserleben,
den Wallfahrten mit Betreuten nach Lourdes, Rom oder
Mariazell, bin ich fast immer als Seelsorger mit dabei.
Als deine Erkrankung für dich spürbar wurde, wie
hast du zunächst darauf reagiert?
2021 hatte ich rund zehn Tage hindurch erste merkbare
Beschwerden, vor allem drückte mich eine große Müdigkeit
nieder. Als man mich auf eine auffallend gelbe Färbung
meiner Iris aufmerksam machte, ließ ich mich bei
den Barmherzigen Brüdern in der Ambulanz untersuchen.
An einem Sonntag meinte der diensthabende Arzt,
dass ich das Spital nicht mehr verlassen sollte. Aufgrund
einer raschen Verschlechterung meines Zustands wurde
ich ins AKH überstellt. Diagnose: Autoimmun-Hepatitis,
einzige Behandlungsmöglichkeit: eine Lebertransplantation.
Das sei eine gefährliche und schwierige Operation,
wurde meinem Bruder Benedikt berichtet. Nachdem ich
schon nicht mehr ansprechbar war und auch keine Patientenverfügung
hatte, nahm es mein Bruder – nach
Rücksprache mit meinen beiden anderen Geschwistern –
auf sich, in meinem Namen seine Zustimmung zu geben.
In Belgien wurde man mit einem verwendungsfähigen
Organ fündig. Eine Stunde nach Eintreffen wurde eine
neunstündige Nachtoperation angesetzt. Viele meiner
Verwandten und Freunde beteten für mich, dafür bin ich
ihnen sehr, sehr dankbar. Ich habe die Wirkung gespürt.
In dieser Zeit, wo alles in undefinierbarer Schwebe
war, wie waren im Rückblick deine Reaktionen?
Hast du eine Überlebensstrategie für dich entwickelt?
Ich habe immer von Tag zu Tag im Jetzt gelebt. Das Gebet
hat mir derart geholfen, dass ich weder Ängste noch
Zweifel an meinem Aufkommen hatte. Ich habe auch niemals
mit meinem Schicksal gehadert, etwa in dem Sinn:
„Ich bin doch ein Priester, ein Diener Gottes, wie kann
Gott mich aus meinen geistlichen Aufgaben stoßen?“
Auch trösteten mich die Ärzte, indem sie mir erklärten,
dass die Annahme des fremden Organs durch den eigenen
Körper wohl länger dauert. Schließlich kamen eine
Gallenleiter-Entzündung, eine keimbedingte Infektion
und Probleme mit den Nieren hinzu. So hatte ich dann
dreimal wöchentlich eine endlos scheinende Dialyse
durchzustehen. Das alles war für mich zu schaffen, da ich
täglich eine religiöse Betreuung zur Verfügung hatte und
mit meinen Geschwistern, die mich besuchten, mit Bettnachbarn
und dem verständnisvollen Spitalspersonal gut
und ohne Missverständnisse kommunizieren konnte.
Was folgerst du aus diesen Einzelerlebnissen?
Ich lernte, was das Wort „Kirche“ im Einzelnen bedeutet:
menschliche Verbundenheit im zielgerichteten Denken
und Fürsorge für den Schwächeren, Leidenden; eine geistige
Gemeinschaft. Der Apostel Paulus sagt im Epheser-
Brief: „Kirche ist der Leib Christi und wenn ein Glied
des Leibes leidet, leiden die anderen mit.“ Das habe ich
wirklich hautnah erfahren. Ebenso haben andere Menschen,
die absolut keinen Bezug zur Kirche haben und im
Nebenbett lagen, etwas über mich und meinen Glauben
erfahren. Wir hatten wunderbare Gespräche, es war ein
Geben und Nehmen. Dadurch, dass ich in den gleichen
bedrohlichen Nöten steckte wie meine Nachbarn, konnte
ich auf Augenhöhe mit ihnen sprechen.
Wie verlief deine Rekonvaleszenz?
Am Beginn konnte ich nur ganz einfache Gebete sprechen,
denn ich konnte mich nicht konzentrieren. Ein Arzt
erklärte mir dazu: Wenn der Körper so einen schweren
Eingriff wie eine Lebertransplantation erlitten hat, konzentriert
sich das Gehirn nur auf den Schmerz und dessen
Bewältigung. Ein Buch oder gar eine Zeitung zu lesen,
ist unmöglich.
Als ich zu Weihnachten 2021 noch auf der Intensivstation
lag, konnte ich nur einige Worte in mein Gedächtnis
heraufholen: beim Einatmen „Jesus, komm zu mir“, beim
Ausatmen „Jesus, ich vertraue dir. Erbarme dich meiner“.
Stundenlang. Keine Angst kam auf. Ich erfasste: Gott ist
nicht nur mein Gegenüber, er kommt ganz in mich hinein.
Die Heilige Nacht hatte ich noch niemals so elementar
in meinem Leben erlebt. Links und rechts stöhnten
zwei Menschen fast unentwegt. Doch mir gelang es, ganz
24
DIE MALTESER 2/2022
LEBENSWERT
ruhig zu bleiben. Ich wusste nicht, wie und ob ich diese
Nacht überlebe, doch in einem war ich total sicher: Gott
hält mich.
Möchtest du anderen Mitmenschen etwas auf den
Lebensweg mitgeben?
Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören, mich auf
das Wesentliche zu konzentrieren. Glaube ist demnach
ein Vertrauensverhältnis. Ich muss darauf vertrauen,
dass Gott mich sucht. Wenn ich das leben kann, erschüttert
mich auch nichts mehr. Ende Februar 2022 hatte
ich im AKH eine Abschlussuntersuchung. Am Weg zum
Ausgang traf ich den jungen Assistenzarzt, der mich ein
halbes Jahr zuvor unter dramatischen Umständen aufgenommen
hatte. Nach einem sehr freundlichen Wortwechsel
sagte er zu mir: „Ich glaube, Ihre positive Lebenseinstellung
und Ihr tief empfundener Glaube haben
Sie gerettet.“ Meine Antwort: „Ich danke Ihnen für diesen
Durchblick. Mein Credo: Gott erspart uns das Leiden
nicht, aber er tröstet einen und er schenkt uns auch etwas
sehr Wichtiges in diesem Leiden: Dass wir – was immer
geschieht – in seine rettende Hand fallen.“
ä
GRATIS, aber
leider nicht kostenlos.
Liebe Leserinnen und Leser,
„Die MALTESER“ ist traditionell und soll es auch bleiben.
Denn es ist uns ein Anliegen, Sie über unsere Arbeit umfassend
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Team Pflege: Arbeit mit Sinn
NEUE
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NUMMER
Ent-Fürchten wir uns: Leben im Alter
Wenn zwei gemeinsam Gutes tun
MALTESER
Sie können die Zeitung auch online lesen unter: www.malteserorden.at/presse/malteserzeitung/
DIE MALTESER 2/2022 25
Die
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
Die
Der Weg zur Berufung
Pflege – Beruf mit Wertschöpfung
Ausgabe 3/2021
MALTESER
Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich
„Pfarrer haben keine Ahnung vom echten Leben“
Ausgabe 1/2022
RUNDSCHAU
ROM, DRITTER ANLAUF
Es ist wohl einzigartig in der jüngeren Geschichte des Malteserordens, dass zum dritten Mal eine Wallfahrt vorbereitet
wird, weil sie zweimal hintereinander abgesagt werden musste. Als wir 2017 (also vor fünf Jahren!) gefragt wurden, ob
wir als Einsatzleiter der Romwallfahrt 2020 zur Verfügung stehen würden, haben wir uns alles Mögliche gedacht, aber wir
wären nicht auf die Idee gekommen, dass wir diese Wallfahrt dreimal vorbereiten würden.
Von Bernhard Küenburg
Ganz einzigartig ist es bei genauer Betrachtung natürlich
nicht: Es wurden auch schon Wallfahrten nach Israel
abgesagt, das zumeist aber aus Sicherheitsgründen. Und
einmal wurde der Lourdeszug aus politischen Gründen,
aufgrund einer Bundespräsidentenwahl, abgesagt.
Die größte Freude ist die Vorfreude
Das Gute daran ist, dass die Vorfreude gesteigert wird.
Die letzte gemeinsame Malteserreise nach Rom ist jetzt
immerhin schon sieben Jahre her. Und für uns Einsatzleiter
hat es auch Vorteile: Wir dürfen/müssen natürlich
nochmals nach Rom reisen, um die entsprechenden Vorbereitungen
zu treffen und erneut bei allen offiziellen
Stellen vorbeizuschauen. Wie Sie sich denken können,
sind die Vorbereitungstage in Rom nicht nur mühsame
Last, sondern natürlich auch eine Freude und eine Chance,
die ewige Stadt aus immer neuen Blickwinkeln kennenzulernen.
Fahren oder nicht fahren?
Die große Frage ist nun: Werden wir heuer fahren oder
nicht? Nun, die endgültige Antwort weiß wohl nur Gott
allein, aber wir schätzen die Chancen als sehr gut ein.
Immerhin ist uns letzten Herbst bereits eine Wallfahrt
nach Mariazell gelungen. Natürlich werden wir auch dieses
Jahr ganz engen Kontakt mit unseren leitenden Ärzten
halten und das Risiko und mögliche Sicherheitsmaßnahmen
sorgfältig besprechen und evaluieren. Auch mit
den offiziellen Stellen in Rom und unserer Botschaft am
Hl. Stuhl konsultieren wir regelmäßig. Denn wir wollen
eine richtige Malteserreise organisieren, bei der sich alle
sicher fühlen, Gemeinschaft erleben, die Kultur und den
Lebensstil von Rom genießen und Gott begegnen dürfen.
Daher behalten wir auch das für die Romwallfahrt
2020 ausgedachte Motto „Gaudete“ bei. Es soll eine Reise
der Freude werden.
26
DIE MALTESER 2/2022
RUNDSCHAU
Vorbereitungen laufen
Voller Freude dürfen wir mitteilen, dass die Busse und
das Hotel reserviert sind, ebenso die Messtermine in
den großen Basiliken in Rom. Das Stabsteam steht – und
auch die Verantwortlichen für die Anmeldungen
in den Bereichen stehen
bereit, um Ihre Voranmeldung entgegenzunehmen.
Die offiziellen Anmeldedokumente
werden im frühen Sommer
an alle Interessenten ausgesandt.
Wir freuen uns auf eine gemeinsame Wallfahrt!
Bernhard Küenburg, Georg Male und Jakob Hartig
Einsatzleiter
Im beiliegenden Steckbrief finden Sie
die wesentlichen Daten. Einer Voranmeldung
sollte also nichts mehr im
Wege stehen.
STECKBRIEF:
Termin: 22.–29.10.2022
Anreise: mit dem Autobus (wie 2015). Wer aus zwingenden medizinischen Gründen nicht mit dem Bus
reisen kann, soll sich bitte melden, wir haben auch einige Plätze im Flugzeug reserviert.
Abfahrtsorte: Da wir mit den Bussen flexibel sind, werden Busse aus allen Bundesländern abfahren. Die
genauen Abfahrtspunkte werden noch bekanntgegeben.
Kosten: 1.250 Euro pro Person; Kinder bis 16 Jahre: 850 Euro (max. 20 Plätze); Kinder unter 2 Jahren
reisen kostenfrei.
Anmeldung: Bitte melden Sie sich bei folgenden Kontaktpersonen an:
Bereich Name E-Mail
Burgenland Bernhard Supp Rom.burgenland@malteser.at
Oberösterreich Caro Krainhöfner Rom.Oberoesterreich@malteser.at
Andreas Mensdorff
Rom.Oberoesterreich@malteser.at
Salzburg Marie Christine Regius Rom.salzburg@malteser.at
Steiermark Naomi Kienreich Rom.steiermark@malteser.at
Tirol Gottfried Kühnelt-Leddihn Rom.tirol@malteser.at
Wien Mesi Richter Rom.wien@malteser.at
Programm:
Die einzigartige Pilgerfahrt in die Ewige Stadt | Generalaudienz beim Hl. Vater | Besichtigungen | Santa Maria
Maggiore | Pantheon | Altstadt von Rom | Vatikanische Museen | Petersdom | Gemeinschaftserlebnis |
Unvergessliche Erinnerungen | und vieles mehr
DIE MALTESER 2/2022 27
1972 – VOR 50 JAHREN …
LOURDES IM AUFWACHRAUM
Heuer wollten wir ein Jubiläum feiern, denn seit 50 Jahren führt der MALTESER Hospitaldienst regelmäßig im Mai die
Wallfahrt nach Lourdes durch. Leider mussten wir unsere Teilnahme absagen. Als kleiner Trost folgt eine Reflexion.
Von Gottfried Kühnelt-Leddihn
Dass Lourdes heuer ganz anders sein würde, war mir klar:
Aus mehreren Überlegungen nahm das Großpriorat nicht
teil. So flog ich allein mit der Ordensregierung zum Gnadenort
in den Pyrenäen. Eine für mich vollkommen ungewohnte
Situation: Ich hatte keinerlei Verantwortung, weder
für den Ablauf noch für das Wohlergehen derjenigen,
die sich uns anvertrauen. Skeptisch machte ich mich auf
den Weg. Wie würde ich diese Tage sinnvoll füllen, wenn
es mir nicht möglich ist, meine Zeit unmittelbar denjenigen
zu spenden, die meine Hände, meine Zuwendung
brauchen, denen ich bereitwillig zuhöre und so unsere
Gemeinschaft lebe?
Momente aus 50 Jahren, die nicht nur mein Leben gelenkt
haben, sondern Teil der Berufung für viele wurden.
Ich fühle wieder die Nähe von Menschen, denen ich
Hand, Fuß oder Mund war, die mir ihre Geschichte, ihre
Sorgen, ihre Empfindungen, ihre Tränen der Freude und
des Schmerzes anvertraut haben, die meine Hände in ihre
genommen und mich Gemeinschaft gelehrt haben. Wie
oft haben andere meine Unzulänglichkeiten durch ihre
besonderen Fähigkeiten abgedeckt. So wurde aus vielen
Individuen eine Gemeinschaft, ein Körper – mit Augen,
Ohren, Händen und Füßen.
Wo aus Individuen eine Gemeinschaft wird
Eigentlich wollte ich schon längst einen bestimmten
Dienst auf meinem Smartphone abstellen. Besonders jetzt,
in Zeiten der Pandemie, habe ich ihn ausnahmsweise nicht
als lästig empfunden. Jeden Tag bekomme ich aus der
Cloud etliche Fotos hereingespielt – vor zehn, vor 20 oder
mehr Jahren gemacht oder hochgeladen. Menschen und
„Danke, es geht mir gut.“
50 Jahre sind vergangen, seit wir das erste Mal – in eher
abgewohnten Liegewagen und einem Lazarettwaggon aus
1940, angehängt an Linienzüge – nach einem Tag und einer
Nacht etwas zerknittert in einer anderen Welt ankamen.
Das Accueil Sept Douleurs (Hotel) war noch einmal gute
70 Jahre älter als der Lazarettwaggon. In dieser Umgebung
28
DIE MALTESER 2/2022
RUNDSCHAU
keimte unsere Gemeinschaft von Menschen mit besonderen
Bedürfnissen und solchen, die diese Bedürfnisse erfüllten,
heran.
Hier entwickelte sich der Humus, der notwendig ist, damit
unsere Gemeinschaft unvergänglich bleibt. Ohne diese
Menschen hätte ich nie erfahren, dass man auch nach
schweren Schicksalsschlägen, nach unglaublichen Widrigkeiten
sagen kann: „Danke, es geht mir gut.“ Nie hätte
ich geglaubt, dass man ohne Armbewegung, aber durch
Verlagerung des ganzen Oberkörpers nähen und zeichnen
kann. Zu den Gnaden, die wir in Lourdes erlebten,
gehörte auch die Begegnung der beiden ehemaligen Offiziere,
die sich in Frieden umarmten, aber 30 Jahre früher
bei El-Alamein aufeinander geschossen hatten.
Den inneren Frieden finden
Aus der Wolke, der Cloud, kommen auch die Bilder derjenigen,
die in ihrem Leben keinen Sinn sahen und ihn in
der überreichen Gnade doch noch gefunden haben. Viele,
von denen ich hier erzähle, sind zu unserem Schöpfer
heimgekehrt, nachdem sie hier ihren Frieden gefunden
haben – den inneren Frieden, den uns der Auferstandene
zugesichert hat, die ZuFRIEDEnheit, die auf uns, die wir
solchen Menschen begegnen durften, strahlt.
Aus manchmal übermütigen Jugendlichen wurden inzwischen
verantwortungsbewusste Eltern, viele sind ergraut,
viele haben ihr Leben vollendet und sind zu unserem
Schöpfer heimgekehrt. Sie bleiben unvergesslich.
Es ziehen auch die Bilder derer an mir vorüber, die als
Malteser im Orden und im Hospitaldienst mein Leben
geprägt haben und jetzt bei unserem Schöpfer weilen und
ein Auge auf uns haben.
Kleine Wunder, große Wirkung
Leser werden sich jetzt fragen, ob Teilnehmer unserer
Wallfahrten ihre Gesundheit und Heilung erhalten haben.
Die Antwort ist: Nein, aber viele haben Heil gefunden,
am Körper und an der Seele, denn dieses entsteht
durch das Zuhören, die Nähe von Menschen, die Zuwendung.
„Große Wunder“ haben wir also nicht erlebt, wohl
aber viele kleine: eine Wunde, die sich endlich schließt,
das Lächeln eines Menschen, dem das Lachen vergangen
war. Ob allein oder in der Gemeinschaft, an der
Grotte kann man vieles abladen und bekommt auch oft
einiges zurück.
Zeiten und Orte wie diese müssen auch Zeiten der Reflexion
des eigenen Lebens, auch des Ordenslebens, sein.
Jahrelang war die Initialzündung dieser Wallfahrt verdrängt
gewesen: Der Beginn der Malteserwallfahrt Anfang
Mai jedes Jahres war das Gebet für den Frieden auf
der Welt. Nach dem Grauen des Zweiten Weltkrieges war
die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich
ein zentrales Anliegen. Ist dieser Friede so fest und unzerstörbar
wie die Bunker in Verdun, die Flak-Türme in
Wien – oder müssen wir uns weiterhin um den Frieden
zwischen den Nationen bemühen? Sind Korea und Vietnam
wirklich so weit entfernt, was war in Ungarn 1956,
was in der Tschechoslowakei 1968 geschehen? Noch
heute wirkt die Auflösung Jugoslawiens 1989/1990
nach. Und was sehen wir aktuell an der Ukraine? Unser
Gebet ist notwendiger denn je.
Gnadenzeit am Gnadenort
Technisch hat sich auch einiges im Laufe eines halben
Jahrhunderts geändert. Die An- und Abreise ist kürzer
geworden. An die Stelle der Enge des Zuges ist die Enge
DIE MALTESER 2/2022 29
RUNDSCHAU
des Flugzeuges getreten. In den Zügen haben sich die
Küchenteams zu kulinarischen Spitzenleistungen hinaufgearbeitet,
im Flieger gab es eher Fast Food. Über
das Angebot in den Souvenirläden lege ich den Mantel
des Schweigens. Die Hotels haben sich nur geringfügig
geändert, die Quartiere für unsere Betreuten deutlich
mehr (Zimmer statt Säle, barrierefreie Bäder und Duschen,
Pflegebetten). Auch die Umgebung der Grotte
wurde mehrfach geändert. Die Zeremonien sind hingegen
recht ähnlich geblieben, das Wetter auch.
Und jedenfalls geblieben sind die Menschen, die an diesem
Gnadenort einen Ruheplatz am Wasser suchen, um
ihr seelisches Gleichgewicht wiederzugewinnen. Geblieben
sind auch die, die sich als Diener der Kranken
verstehen. Nächstes Jahr wird in Lourdes hoffentlich
wieder normales Leben möglich sein, wird Lourdes vom
Aufwachraum in den Gemeinschaftsraum kommen. Die
Gnadenzeit am Gnadenort fehlt uns.
IM GEISTE VON LOURDES
Auch wenn die Wallfahrt nach Lourdes 2022 ausfallen musste, gab es eine Reihe von Ersatzaktivitäten. Hier
besonders schöne Beispiele.
Bereich Burgenland: Begleitete Bewohner des SeneCura Sozialzentrums Kirchberg am Wechsel sowie Betreute aus
Reichenau zum Segen in der Basilika Maria Schutz. Aus dem barocken Brunnen konnte Quellwasser von der Lourdes-
Grotte entnommen werden.
Bereich Wien/St. Christiana: Nach einer wunderbaren Messe in der Lourdes-Grotte wurde zu einem gemütlichen
Beisammensein und Grillen im Garten geladen.
30
DIE MALTESER 2/2022
RUNDSCHAU
SALZBURG UND OBERÖSTERREICH
AUSFLUG ZU „UNSERER LIEBEN FRAU VON LOURDES“
Von Isabella Hartmann
Wenn wir die Madonna von Lourdes pandemiebedingt nicht
in Frankreich verehren können, dann tun wir es doch in unsrer
Nähe! Nach diesem Motto plante der Bereich Oberösterreich
eine Tageswallfahrt mit Betreuten und lud die „Nachbarn“
vom Bereich Salzburg zu diesem schönen Dienst ein.
Als Ziel unserer Marienwallfahrt machte Hans Lennkh
eine schöne Lourdesgrotte in der Kirche von Zell am
Pettenfirst, nahe Vöcklabruck, ausfindig, wo wir herzlich
empfangen wurden. Schon am Parkplatz herrschte beim
Eintreffen der an die 90 Pilger große Wiedersehensfreude
unter den vielen Betreuten, Maltesern mit Familien und
Ordensmitgliedern. Auch unser lieber Prokurator Norbert
Salburg und Pater Gerhard Lagleder aus Südafrika nahmen –
wie in Lourdes – an der Wallfahrt teil.
feiern, im Zuge dessen Pater Gerhard auch die Krankensalbung
spendete.
Nach dieser geistlichen Stärkung und dem Gebet vor der
Lourdesgrotte in der Kirche wurde im Gasthof auch der
Leib mit einem köstlichen Essen gestärkt. Die Gelegenheit
zum freundschaftlichen Plausch mit vielen lieben Menschen,
die man lange nicht gesehen hatte, wurde ausgiebig
genutzt, und Maria Laher aus Wels beschenkte uns mit
selbst gebastelten Engerl und sogar Malteser-Figuren.
Voll Freude über diesen wunderbaren Beginn des Marienmonats
reisten gegen Abend alle wieder heimwärts und
wären doch gerne noch ein paar Tage zusammengeblieben …
hoffentlich nächstes Jahr in Lourdes!
Mit feierlicher Prozession und dem „Lourdes Ave“ zogen
wir in die schöne Dorfkirche ein, um den Gottesdienst zu
DIE MALTESER 2/2022 31
MALTESERÖSTERREICH
SALZBURG
EIN GELUNGENER VERSUCH
Seit 55 Jahren besteht der MALTESER Hospitaldienst in Salzburg. Sein Erfolgsmotto: Einheit durch Vielfalt.
Alles begann 1961 in Salzburg, als Franz Alfred Hartig
und Andreas Jordis beim Salzburger Freiwilligen Roten
Kreuz tätig waren. Schon in den Jahren zuvor hatten
sie das rege Entstehen der Malteserstaffel anlässlich
der Ungarnkrise 1956 im Osten Österreichs genau
mitverfolgt. Als 1966 ein Rotkreuz-Mannschaftszug
kurzfristig ausfiel, bat Franz Alfred Hartig den damaligen
Rotkreuz-Kommandanten Robert Petertill um
einen eigenen „Malteser-Zug“. Dieser lehnte die Bitte
mit wohlwollendem Lächeln ab und erklärte, dass dies
einen „Staat im Staat“ bilden würde, und ermutigte
stattdessen zum Aufbau eines selbstständigen Malteserengagements
in Salzburg.
Ein schönes „Zuhause“ mit neuer Leitung
Nach zahlreichen Gesprächen mit dem Kommando in
Wien im Jahr 1966, kam es im darauffolgenden Jahr in
Salzburg zur Gründung des ersten Bereiches außerhalb
Wiens. Seitdem hat sich viel getan. Mit der heutigen
Malteser-Zentrale in der Imbergstraße haben wir im
wahrsten Sinne des Wortes ein „Zuhause“ gefunden.
Seit Herbst 2021 ist der Bereich Salzburg unter einer
neuen Leitung. Dr. Elisabeth Hintner hat nach vielen
Jahren die Führung in jüngere Hände gelegt und mit
ihrem Nachfolger Udo Thianich-Schwamberger einen
Generationenwechsel eingeleitet.
Volle Leidenschaft aus Überzeugung
Hinter allen Diensten stehen das ehrenamtliche Engagement
der Mitglieder und die verlässliche Bereitschaft,
Zeit zu schenken. So arbeitet in Salzburg ein
Team aus allen Altersgruppen und Generationen zu-
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
CHRISTLICHEN HANDELNS
sammen, um die vielfältigen Dienste und Aktivitäten
umzusetzen.
Die Hauptbetätigungsfelder sind die Sozialdienste
für die Betreuten, darunter Transportfahrten für
Kinderheimkinder, Besuchsdienste in Kooperation
mit den Barmherzigen Brüdern, Obdachlosenausspeisungen,
Deutschkurse für Flüchtlinge, Ausflüge
und Wallfahrten und vieles mehr. Viele Veranstaltungen
in der Stadt werden durch Ambulanzen
begleitet, und die speziellen Erste-Hilfe-Kurse als
„Inhouse-Schulung“ für Unternehmen werden immer
beliebter. Auch der Virgilbus als primäre medizinische
Versorgung für Obdachlose zählt zu den
regelmäßigen Diensten.
„Nonkonformität durch Nächstenliebe“
Das wahre Kerngeschäft der Malteser ist und bleibt
„die wachsame Barmherzigkeit“ oder die „Nonkonformität
durch Nächstenliebe in den Spuren Christi“,
wie Udo Thianich-Schwamberger es oft nennt. Der
Dienstbetrieb unterliegt stetigen Erneuerungen. So
hat der Fuhrpark nun einen VW-Caddy mit Rollstuhltransportmöglichkeit,
und als erster Bereich haben
die Salzburger ein Dienst-Fahrrad für die Innenstadt
erhalten, das besonders in der Betreuung ukrainischer
Flüchtlingsfamilien regen Einsatz findet. Auch die
Johannesgemeinschaft in Salzburg ist ein fester Bestandteil
des Malteserlebens. Dieses Miteinander zwischen
den Hilfswerken und dem Orden ist der Motor
zum Ermöglichen und Gestalten. Danke für die hervorragende
Kooperation und auf viele weitere Jahre!
DIE MALTESER 2/2022 33
MALTESERÖSTERREICH
SALZBURG
MIT DEM HERZEN DABEI
Hinter den Aktivitäten der Salzburger MALTESER stehen ehrenamtlich Tätige, die ihre Freizeit für den Dienst am Nächsten
zur Verfügung stellen. Organisiert, geleitet und begleitet werden sie von einer ebenso engagierten Führungsriege. Hier
stellen wir einige der Salzburger MALTESER vor.
Im Jahr 1977 fuhr ich, gerade 18 Jahre
alt, das erste Mal mit den Maltesern nach
Lourdes. Inzwischen sind es über 30 Mal
geworden. Die Strahlkraft dieses Ortes, die
ich in der Gemeinschaft mit Kranken und einem
Team erleben durfte, hat einen unauslöschlichen
Eindruck bei mir hinterlassen.
Die Kraft, die uns unser Glaube gibt, ist der
Grundstock für die Werke, die wir im Sinne
Christi tun. Die Malteser sind ein fester Bestanteil
meines Lebens.
Stefanie Lanzdorf, Referentin für Flüchtlinge & Asylnotreisende
Ich bin nun 40 Jahre dabei.
Aber was ist das schon gegen
die 900-jährige ununterbrochene
Sorge um Kranke,
Alte, Heimatlose? Diese lange
Geschichte hat mir immer
großen Respekt abverlangt
und mich angespornt, wieder
etwas zu tun, wieder mehr
zu tun. Der Gedanke, dass
mein Tun auch und gerade
als Malteser Gebet ist, hat meinem Leben als Arzt Sinn
und Halt gegeben. Und nebenbei ist es so vergnüglich
und befriedigend, mit Freunden quer durch die Generationen
seine Freizeit zu verbringen.
Mark Mc Coy, Leiter der Ausbildungsgruppe
Malteserin zu sein
heißt für mich, immer
wieder die eigene
Komfortzone zu
verlassen und dabei
anderen auf verschiedene
Weise zu helfen.
Ich bin im Jahr 2015
spontan über eine andere Hilfsorganisation in
die Ausbildungsgruppe gekommen und durfte
damals bei der Flüchtlingskrise in Salzburg
Dienste unkompliziert mitmachen. Damals
und jetzt empfinde ich nach jedem Dienst einfach
ein gutes Gefühl – und das motiviert.
Dominika Jakubecova, aufgenommen 2016
Malteser-Sein bedeutet für mich
Gemeinschaft, Freundschaft,
Familie. Wie stark unser Zusammenhalt
ist, spürt man besonders
bei den großen Wallfahrten und
Reisen mit unseren Betreuten.
Eine Hand greift in die andere,
man unterstützt sich gegenseitig
und begegnet seinem Nächsten in Liebe. Es ist schwer in
Worte zu fassen, wie intensiv, außergewöhnlich und glücklich
diese Zeit ist. Das muss man einfach selbst erleben!
Anna Weinkamer, PR- und Kommunikationsreferentin im
Bereich Salzburg, aufgenommen 2016
Was mich motiviert, Malteser zu sein: Mit einer bunten Truppe, egal ob jung oder alt, gemeinsam
gegen das achtfache Elend zu kämpfen, dabei Freude zu haben und dass für ein Lächeln unserer
Herren Kranken alle an einem Strang ziehen!
Clemens Gruchmann-Bernau, Referatsleiter Verwaltung
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Schon während meiner Ausbildungszeit haben mich sowohl
der respektvolle Umgang mit unseren Betreuten als
auch die äußerst professionelle Krankenversorgung – immer
verbunden mit der persönlichen Hinwendung zum
einzelnen Menschen – beeindruckt. Besonders interessiert
hat mich das Sanitätswesen, das mich auch zu meinem
Studium geführt hat. Die bei den Maltesern gefundenen
Freundschaften und Erfahrungen begleiten mich schon
seit fünf Jahren, und ich bin glücklich, mich Malteserin
nennen zu dürfen.
Kitty Kratzer, aufgenommen 2018
Als Malteser sind wir im Auftrag Jesu unterwegs: Hungrige
speisen, Obdachlose beherbergen, Kranke besuchen,
Sterbende begleiten. Es ist unser Versuch, die Schieflagen
der menschlichen Gesellschaft auszugleichen, und wir
tun dies in der Hoffnung auf eine bessere Welt!
Johannes Gruchmann-Bernau, Delegat & Bereichsseelsorger
Ich bin seit 2014 im Malteser Hospitaldienst
tätig. Hier habe ich eine Gemeinschaft gefunden,
in der ich meinen christlichen Glauben
und insbesondere die christliche Nächstenliebe
leben kann. Die Malteser bieten mir die Möglichkeit,
einen Beitrag für die Gesellschaft zu
leisten und letztendlich die Welt ein Stück besser
zu machen.
David Jost, Gruppenleiter
Seit 2021 kann ich mich stolz als ein Mitglied
des Malteser Hospitaldienstes sehen. Mir
macht der Dienst mit anderen viel Spaß, und
ich lerne gerne neue Leute kennen. Vor allem
freue ich mich, anderen Menschen im Namen
Gottes helfen zu können und ihnen in Nächstenliebe
zu begegnen.
Elisabeth Gollhofer-Berger, aufgenommen
2021
Nach meiner Pensionierung wurde ich immer wieder angesprochen, mich doch wieder stärker
bei den Maltesern zu engagieren. In einer Diskussion mit dem damaligen Großkanzler Mazery
meinte ich, dass für mich die Identität des Ordens in seiner karitativen Arbeit läge. Plötzlich
fragte er mich: „What would you do better?“ Darauf war ich nicht vorbereitet, aber spontan fielen
mir die vielen Roma in den Ostländern ein, denen ich bei meinen beruflichen Reisen immer
wieder begegnet bin und über deren Lebensumstände ich schockiert war – mitten in Europa.
Also sagte ich, dass sich der Orden hier stärker engagieren könnte. 14 Tage später wurde ich
zum „Ambassador at Large for Roma People“ ernannt. Mittlerweile haben wir bereits über ein
Dutzend Gemeinschaftszentren in Rumänien, Albanien, Ungarn, der Slowakei und in Belgien
aufgebaut, sogar eines in Graz. Viele Kinder, die wir von klein auf begleitet haben, studieren
heute oder haben bereits – auf eigenen Beinen stehend – wieder Familien gegründet.
Franz Salm-Reifferscheidt, Sonderbotschafter des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens für Roma-Fragen
DIE MALTESER 2/2022 35
MALTESERÖSTERREICH
MALTESERORDEN
EINE ART HUMANITÄRES GIPFELTREFFEN
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte im Frühjahr 2022 die Internationale Hospitalierskonferenz (IHC) wieder
stattfinden – diesmal in Sacrofano nahe Rom. Rund 100 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit zum angeregten Austausch.
Von Bartolomäus Khevenhüller-Metsch
Im Mittelpunkt des ersten Konferenztages standen der
Krieg in der Ukraine und die humanitäre Krise. Mitarbeitende
des Malteserordens in der Ukraine waren anwesend,
um in bewegenden Worten über die dramatische Situation
in diesem Land zu berichten. Anschließend fand
ein Sondertreffen zwischen Malteser International und
den Assoziationen und Hilfsdiensten des Malteserordens
statt. Dabei wurden Themen wie Logistik, Transport, Koordination,
Stressbewältigung, Informationsaustausch
und langfristige Pläne erörtert.
Neue Bedürfnisse erkennen
Der Großhospitalier Dominique de la Rochefoucauld-
Montbel sprach in seiner Eröffnungsrede über die zahlreichen
Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, und
darüber, wie es dem Malteserorden gelungen ist, diesen
zu begegnen, indem er sich schnell anpasst und Maßnahmen
ergreift. „Wir alle wissen, dass die Stärke des Ordens
darin besteht, die neuen Bedürfnisse zu erkennen
und unsere Dienste an die Menschen in Not anzupassen,
ohne dabei unsere Identität und unsere Grundsätze aufzugeben“,
erklärte der Großhospitalier.
Großkanzler Albrecht Boeselager betonte in seiner Ansprache
die wachsende Rolle, die glaubensbasierte Institutionen
im diplomatischen Bereich spielen. „In den
letzten Jahren ist die Rolle, die religiöse Führer in Konflikt-
und Krisengebieten spielen können, zunehmend
anerkannt worden“, erklärte Boeselager. Er erläuterte
die Schwerpunkte des diplomatischen Netzwerks des
Ordens, nämlich Migration und Flüchtlingskrisen, Menschenhandel
und die Rolle der Religion in der Diplomatie
und im humanitären Bereich.
Die Coronapandemie und deren Folgen für das soziale
Gefüge wurden von den Hospitaliers ebenfalls ausführlich
erörtert, wobei jeder von ihnen die Projekte und Herausforderungen,
mit denen die nationalen Assoziationen
konfrontiert sind, hervorhob.
36
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Von Ehrenamt bis Fundraising
Die Konferenz des Malteserordens tagte mit Workshops
zu aktuellen Themen wie der Einbeziehung junger Menschen,
der spirituellen Dimension der Arbeit, dem Engagement
von Freiwilligen und dem Fundraising. In dem
von der litauischen Delegation vorbereiteten Workshop
zum Thema Ehrenamt wurden die Motivation, die Initiativen
und die Ziele von ehrenamtlicher Tätigkeit erarbeitet.
Gutes zu tun, Glauben in die Praxis umzusetzen,
soziale Gerechtigkeit und das Gefühl der Zugehörigkeit
zu einer weltweiten Hilfsorganisation wurden als wichtigste
Motivatoren identifiziert, die durch Initiativen wie
Trainingscamps, Social Events, Wallfahrten und Angebote
zur spirituellen Einkehr gestärkt werden können.
Im Workshop zum Thema Jugend wurde herausgearbeitet,
wie wir bereits bei jungen Menschen die Motivation
und Begeisterung für deren Mitarbeit in unseren Hilfswerken
wecken können. Unter anderem wurden die
Vor- und Nachteile unterschiedlicher regionaler Organisationsstrukturen
angesprochen. Das österreichische
Beispiel der Ausbildungsgruppe wurde erwähnt und vom
Auditorium sehr wertschätzend aufgenommen. Der Herausforderung,
Mitglieder über den Zeitverlauf zu halten,
soll durch gezielte Kontaktpflege und effiziente Kommunikation
– auch im Rahmen aktueller Einsätze – begegnet
werden.
Das Hilfswerk „Global Fund for Forgotten People“ mit
unserem Botschafter Franz Salm-Reifferscheidt hatte
den Workshop zum Thema Fundraising vorbereitet. Hier
wurde anhand von konkreten Fällen aus der Praxis gezeigt,
wie eine Erweiterung der finanziellen Unterstützungsbasis
erfolgen kann. Das beeindruckende Roma-
Werk sowie der Libanon- und der Ukraineeinsatz wurden
als Beispiele genannt. Wiederholt wurde die Empfehlung
ausgesprochen, in der Kommunikation unserer Projekte
unsere Passion, die Begeisterung, die in uns brennt, für
unser Tun sprechen zu lassen.
Katholisch, tolerant, beispielhaft
Bei dem von unserem Ordensregierungsmitglied Fra‘
Gottfried Kühnelt-Leddihn geleiteten Workshop über
Spiritualität wurde die Praxis der Tuitio Fidei per Obsequium
Pauperum als grundlegend festgehalten, um mit
beispielhaftem Handeln die Spiritualität zu verbreiten.
Die wichtigsten Botschaften des Workshops: Wir müssen
in unserem Handeln unseren Glauben und unsere Werte
vertreten. Wir müssen klar machen, dass wir katholisch,
aber tolerant mit anderen Religionen, Atheisten und Agnostikern
sind. Wir brauchen Orte der Zusammenkunft,
in denen die Spiritualität durch die Gemeinschaft vermittelt
werden kann.
Die nächste IHC ist für Oktober 2023 bereits in Planung.
DIE MALTESER 2/2022 37
MALTESERÖSTERREICH
MALTESERORDEN
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH UND
BEST PRACTICE
Wie werden betagte Menschen in England betreut? Hier ein Beispiel des britischen „The Orders
of St. John Care Trust“, der sich Ende März bei der Internationalen Hospitalierskonferenz (IHC)
(siehe Seite 34-35) präsentierte.
Von Erasmus Pachta-Reyhofen
Im Zuge der staatlichen Privatisierungsbestrebungen
von Alten- und Pflegeheimen in England wurde 1991
The Orders of St. John Care Trust als Non-Profit-Organisation
durch die beiden Partner, die Britische Assoziation
des Malteserordens (BASMOM) und den Most
Venerable Order of St. John of Jerusalem, gegründet.
Der Most Venerable Order of St. John verfolgt – auch
aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte – dieselben
karitativen Ziele und unterstützt Kranke, Alte und
Gebrechliche durch die Bereitstellung von betreuten
Wohneinrichtungen, wobei auch ein Fokus auf die spirituelle
Betreuung der Bewohner gelegt wird.
Pflege und Demenz-Betreuung
Durch rasche Übernahme bestehender Alten- und Pflegeheime
und Neubau von weiteren 25 Standorten ist
man heute bei 65 Heimen mit 3.300 Bewohnern und
4.500 Angestellten. Jeweils ein Drittel der Betten dient
der Pflege bzw. der Demenz-Betreuung und die Kosten
von 60 Prozent der Bewohner werden vom Staat getragen.
Die älteren Standorte beherbergen durchschnittlich
40, die neuen 70 Betten. Die nachhaltige Qualität
der Einrichtungen wurde durch einen vierten Platz im
Ranking, bei dem alle 5.200 englischen Standorte geprüft
wurden, mehr als positiv dokumentiert.
Unterstützung durch Freiwillige
Aktuell wird versucht, die im Zuge der Coronapandemie
fast halbierte Anzahl der freiwilligen Helfer durch umfangreiche
Werbemaßnahmen wieder anzuheben.
Noch ein paar Zahlen: Der Anteil der Herren liegt bei
knapp 30 Prozent, das Durchschnittsalter bei 85 Jahren
und die durchschnittliche Verweildauer bei zwei Jahren.
Bei den Mitarbeitern liegt der Anteil des Pflegepersonals
bei 63 Prozent.
Der Most Venerable Order of St. John (MVO) ist,
ebenso wie die Balley Brandenburg des deutschen
Johanniterordens (heute vielfach nur mehr als
„Johanniterorden“ bezeichnet), aus einer Abspaltung
des Gesamtordens entstanden. Er wurde anglikanisch
und ist heute ein anerkannter Hausorden
der englischen Krone. Mit dem
MVO ist der Malteserorden bis
heute freundschaftlich verbunden.
Informationen unter:
www.osjct.co.uk
38
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
MALTESERORDEN
WAS BEDEUTET
YOUTH EMPOWERMENT …?
Diese offene Frage stellte Botschafter Günther Granser, Ständiger Vertreter des Malteserordens bei den Vereinten
Nationen in Wien, in seiner Eröffnungsrede im Rahmen des diesjährigen UNODC-Jugendforums jungen Teilnehmern
aus 43 Ländern aus allen Kontinenten.
Von Alexia Zwitkovits
„Youth Empowerment zielt darauf ab, die Lebensqualität
junger Menschen zu verbessern. Die Fähigkeit und
Autorität zu erlangen, fundierte Entscheidungen für
sich selbst zu treffen und positive Veränderungen im
eigenen Leben und dem Leben anderer zu bewirken“,
betont Botschafter Granser gegenüber den anwesenden
Jugendlichen. Ein motivierter Handlungsaufruf, der die
jungen Teilnehmer des UNODC-Jugendforums ermutigen
und folglich erinnern soll, sich aktiv für eine positive
und nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Auch dieses Jahr kamen junge Menschen aus der ganzen
Welt vom 28. Februar bis zum 04. März 2022 zusammen,
um sich miteinander zu vernetzen und sich in ihrer Umgebung
für eine evidenzbasierte Drogenprävention und
Gesundheitsförderung einzusetzen. Damit wurde eine
wertvolle Tradition und ein Netzwerk zur Stärkung der
Jugend fortgesetzt, das auch 2022 aufgrund der vorherrschenden
Covid-19-Vorschriften virtuell stattfand, aber
zugleich mehr jungen Menschen als je zuvor die Möglichkeit
gab, sich zu beteiligen.
Insbesondere in den vorherrschenden turbulenten und
tragischen Zeiten, mit mehreren hunderttausend Jugendlichen
und Kindern, die vor Kriegsszenarien aus
der Ukraine fliehen müssen und gezwungen sind, ihre
geschützte, familiäre Umgebung zu verlassen. Daher ist
es umso wichtiger, das bestehende Netzwerk des Malteserordens
und Aktivitäten der nationalen sowie interna-
tionalen Malteser-Hilfsorganisationen zu unterstützen,
um den Menschen in Not vor Ort eine schnellstmögliche
und vor allem unbürokratische Hilfe zu ermöglichen
und zu leisten.
Im Rahmen der UNODC-Jugendinitiative und mit der
Unterstützung der Ständigen Vertretung des Malteserordens
bei der UN in Wien wird seit 2012 die Zusammenarbeit
mit jungen Menschen aus über 110 Ländern
gefördert. Das Forum stellt eine wichtige Plattform für
Jugendliche dar, um sich mit Gleichaltrigen aus aller Welt
auszutauschen sowie Ideen und Visionen zu diskutieren.
Botschafter Granser bekräftigt in seiner Rede sein Engagement
für den Schutz von Kindern und die Nutzung
der transformativen Kraft der Jugend und bestätigt
abermals, dass junge Menschen in ihren Gemeinschaften
als essenzielle Akteure des Wandels und der Innovation
benötigt werden.
Die Mission des Ordens bei der UN in Wien wird diese
Tradition weiterführen und auch in den kommenden
Jahren einer Vielzahl von Jugendlichen aus allen Kontinenten
die Möglichkeit bieten, an dem Jugendforum
und den damit verbundenen Aktivitäten der UNODC
teilzunehmen.
www.unodc.org/unodc/en/prevention/youth-initiative/youth-forum.html
DIE MALTESER 2/2022 39
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER KINDERHILFE
EIN KINDERLACHEN ...
Bei der MALTESER Kinderhilfe tut sich Wunderbares. Hier kommen Kuschelomas zu Besuch und hier werden aus kleinen Mädchen
und Buben Prinzessinnen und Prinzen, die in der Kinderdisco tanzen und Pizza essen. Auch für das Wohl der Mitarbeitenden ist
gesorgt. Soeben wurde die MALTESER Kinderhilfe mit dem Gütesiegel für betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Wir
gratulieren herzlich und bedanken uns – einmal mehr – bei all unseren großzügigen Helfern, Unterstützern und Spendern!
Bellas Kuscheloma
Nach einem schweren Verlust in der Familie
wollte sich Christl Pavischitz im nahegelegenen
Krankenhaus als Kuscheloma engagieren.
Sie hatte in einer Reportage vom Konzept der
Cuddling Parents gehört und war sofort davon
überzeugt, sich einbringen zu können.
Frau Pavischitz wurde zu einem Gespräch ins
Krankenhaus eingeladen und lernte dort die
kleine Bella kennen.
Von Katrin König
Bella war sechs Wochen zu früh geboren und kämpfte um
ihr Leben. Ihre Eltern hatten sie kurz nach der Geburt
zurückgelassen. Körperliche Zuwendung, die für Babys
überlebensnotwendig ist, erhielt sie nur vom Pflegepersonal
des Krankenhauses. Christl Pavischitz besuchte Bella
zu Beginn mindestens viermal pro Woche für mehrere
Stunden. Sie sang für Bella Kinderlieder und las ihr Geschichten
vor. Erst im Alter von fast zwei Jahren konnte
Bella das Krankenhaus verlassen. Sie verzaubert seither
das Team der Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-
Haus mit ihrem süßen Lächeln und ihrer herzlichen Wesensart.
Christl Pavischitz ist glücklich darüber, dass Bella nun ein
Zuhause in einem familiären Umfeld gefunden hat und
auch zusammen mit anderen Kindern aufwachsen darf. Sie
nimmt seither wöchentlich eine Autofahrt von über zwei
Stunden und mehr als 180 Kilometern je Strecke auf sich,
um die Kleine zu besuchen. Bellas Kuscheloma ist begeistert
von der Atmosphäre und dem Engagement des Personals
der Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-Haus. Sie
sieht, wie gut sich das kleine Mädchen trotz der vielen Einschränkungen
entwickelt und welch großartige Fortschritte
in den letzten Jahren erzielt wurden.
Lei-Lei! Willkommen im Märchenschloss!
Im Fasching hat sich das Hilde-Umdasch-Haus in ein
Märchenschloss voller Prinzessinnen und Prinzen verwandelt.
Für eine ausgelassene und fröhliche Stimmung
sorgten die speziell geschulten und erfahrenen Pädagogen.
Das ganze Haus wurde mit Lichterketten und bunter
Dekoration geschmückt und auch die Mitarbeitenden
ließen sich den Spaß nicht entgehen und schlüpften
in die passenden Kostüme.
40
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Ein ganz besonderes Wochenende vor Ostern
Ach, wie aufregend! Anfang April überraschten die
diensthabenden Pflegekräfte und Pädagogen mit einer
außergewöhnlichen Aktivität: Gemeinsam mit den Kindern
bestellten sie Pizza und verspeisten sie genüsslich.
Die meisten Kinder können keine feste Nahrung zu sich
nehmen und werden mittels Sonde ernährt. Für die kleinen
Gäste, auf die das nicht zutrifft, ist dieses Ereignis
aber etwas ganz Besonderes. All jene, die die Pizza nicht
probieren konnten, hatten die Möglichkeit, das Erlebnis
mit ihrem Geruchssinn zu erfassen. Das Erleben der Gemeinschaft
in solchen Momenten mit den Sinnen, die je-
dem zu Verfügung stehen, ist etwas ganz Wichtiges und
Grundlage der Hausphilosophie.
Am Nachmittag wurde eine Kinderdisco veranstaltet.
So kam trotz des schlechten Wetters eine ausgelassene
Stimmung zustande. Am nachfolgenden Palmsonntag
standen ein Kirchenbesuch inklusive Palmumzug und
Palmweihe auf dem Programm. Abschließend gab es, wie
jeden Sonntagnachmittag, Kakao, Kaffee und selbst gebackenen
Kuchen – alles freilich in großer Vorfreude auf
den Osterhasen, der am Ostersonntag vorbeihoppelte.
Ausgezeichnet!
Die Malteser Kinderhilfe wurde mit dem Gütesiegel
der betrieblichen Gesundheitsförderung (bgf)
der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ausgezeichnet.
Die ÖGK unterstützt Unternehmen
in ganz Österreich dabei, mehr Gesundheit am
Arbeitsplatz für alle Mitarbeitenden zu schaffen.
Nach einer Analyse der Belastung am Arbeitsplatz
wurden von Unternehmensberatern der ÖGK gemeinsam
mit der Hausleiterin Petra Hellmich und
den Mitarbeitern der Malteser Kinderhilfe Verbesserungsmaßnahmen
erarbeitet und umgesetzt. So
gibt es unter anderem laufende Teamaktivitäten
und Supervision, um den Zusammenhalt im Team
zu stärken. Außerdem werden Mitarbeitergespräche
durchgeführt und konkrete gesundheitsfördernde
Maßnahmen angeboten.
v. l. n. r.: Vorsitzender des Landesstellenausschusses
KommR. Ing. Norbert Fidler, Romana Weber, Malteser Kinderhilfe,
Matthias Krenn, ÖGK, Katrin König, Malteser Kinderhilfe
© Österreichische Gesundheitskasse/APA-Fotoservice/Hörmandinger
DIE MALTESER 2/2022 41
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER KINDERHILFE
... SCHENKEN
Alles neu macht ... die AG Sozialdienst Mostviertel
Die Tage werden immer länger, die Temperaturen steigen
und locken in den Garten des Hilde-Umdasch-Hauses.
Dort stand der jährliche Frühjahrsputz auf dem Programm.
Diesmal gab es tatkräftige Unterstützung von
der „Arbeitsgemeinschaft Sozialdienst Mostviertel“. Der
gemeinnützige Verein ermöglicht Menschen mit psychischen
Problemen ein selbstbestimmtes Leben, fördert
Großzügige Spende vom Club Niederösterreich
Der Club Niederösterreich hat die Malteser Kinderhilfe
schon mehrmals finanziell unterstützt. Aus den Einnahdie
Fähigkeiten der Betroffenen und bietet ihnen Tagesstruktur.
So wurde im Garten der Rasen gemäht, der
lebende Zaun zurückgeschnitten, Unkraut gejätet, der
Springbrunnen gewaschen und jede Menge Grünschnitt
entsorgt. Herzlichen Dank allen Helfern! Wir freuen uns
darauf, wenn ihr uns in Zukunft öfter unterstützt!
men des letzten Benefiz-Fußballgolf-Turnieres im Oktober
2021 wurden wir erneut mit einer Spende von 5.000
Euro bedacht. Wir bedanken uns aus tiefstem Herzen dafür!
Mit Beiträgen wie diesem ist es uns möglich, unseren
Schützlingen ein Gefühl von Zuhause und Geborgenheit
zu vermitteln und über die grundlegende Pflege hinaus ein
Angebot an Förderung, Therapie und Freizeitvergnügen zu
ermöglichen.
Im Juni 2022 fand bereits das nächste Fußballgolf-Turnier
statt. Es handelte sich um eine Mischung aus Fußball und
Golf und wurde von prominenten Fußballlegenden unterstützt,
die als Flight-Kapitäne ein siebenköpfiges Team anführten.
Wenn auch Sie die Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen der Malteser Kinderhilfe im
Hilde-Umdasch-Haus unterstützen wollen, finden Sie auf unserer Website Informationen darüber, welche Möglichkeit
es dafür gibt: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/.
42
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Schaut! Unser Schützling wird mobil!
Für eine unserer jüngsten Bewohnerinnen wurde im
Dezember ein Lauflernwagen angeschafft. Die kleine
Investition zeigt eine besonders große Wirkung. Da die
Kinder in unserem Haus oft ohne finanzielle Unterstützung
ihrer Familie auskommen müssen, sind wir dazu
gezwungen, jede Anschaffung abzuwägen. Nur durch die
Einnahmen diverser karitativer Veranstaltungen sowie
durch die großzügigen Spenden aus der Bevölkerung ist
es uns möglich, zusätzliche Pflegebehelfe, Fördermaterialien
und Geschenke für unsere Kinder zu besorgen.
Neben dem erhöhten Pflegebedarf spielt die Förderung
unserer Schützlinge für uns eine zentrale Rolle, und
die Freude ist unermesslich, wenn die Fortschritte so
deutlich zu sehen sind. Die Einzelförderung wird gezielt
durch externe Therapeuten und durch unsere Pädagogen
im Haus durchgeführt. Zusätzlich werden im Alltag immer
wieder Situationen genutzt, um die Kinder in ihrer
natürlichen Entwicklung und ihrem Bestreben, Neues
zu lernen, zu unterstützen. Danke an alle Spender, die
der kleinen Bella das Laufenlernen erleichtern!
Vergissmeinnicht: Wir sagen Danke!
Spenden sind ein wesentlicher Bestandteil, um den
Kindern und Jugendlichen im Hilde-Umdasch-Haus
eine individuelle, maßgeschneiderte Therapie sowie
Förderung mit dem erforderlichen Equipment zu ermöglichen.
Testamentspenden sind eine besonders
große finanzielle Hilfe. Zum zehnten Geburtstag der
„Initiative für das gute Testament – Vergissmeinnicht“
hat auch die Malteser Kinderhilfe als Partner der Initiative
ein aufrichtiges, herzliches Danke gesagt.
VIRTUAL RUN von 29.09. - 2.10.2022
LAUFEVENT im Umdasch Stadion 2.10.2022
DIE MALTESER 2/2022 43
MALTESER KINDERHILFE
Band-Clash-Benefizkonzert für die Traumschaukel
Am 3. April fand das Band-Clash-Benefizkonzert mit vier
Acts und vier verschiedenen Genres in der Johann-Pölz-
Halle statt. Die Bands penthouse club, PÄM, The Buffalo
Bells und Stereo Bullets sorgten für eine tolle Stimmung.
Kabarettist Max Mayerhofer moderierte die Veranstaltung
in gewohnt amüsanter Weise. Die Einnahmen aus
dem Ticketverkauf kommen zur Gänze dem Projekt
„Traumschaukel“ zugute.
Für die Errichtung einer Rollstuhl-Schaukel in Amstetten
wurde auf Initiative von Kulturstadtrat Stefan Jandl, Patrick
Losbichler (Loft Kreativ- und Werbeagentur) und
Georg Trimmel (Stadtmarketing Amstetten) das Projekt
„Traumschaukel“ ins Leben gerufen. Die Rollstuhl-Schaukel,
die öffentlich zugänglich sein wird, wird am Gelände
des Hilde-Umdasch-Hauses errichtet.
Das gesamte Projekt wird vom Verein „Amstetten hilft“
und von zahlreichen motivierten Menschen aus der Amstettner
Kunstszene und Kreativwirtschaft unterstützt.
Schaukeln sorgt für Entspannung und lindert Schmerzen.
Die Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-Haus
freut sich darauf, auch den Kindern des Hauses dieses
Erlebnis bald ermöglichen zu können.
MALTESER Care hat langjährige Erfahrung im Bereich der
mobilen Pflege und Betreuung. Die Nachfrage nach Pflege
zu Hause wächst stetig, darum brauchen wir für unser Team
Verstärkung.
Aktuell suchen wir für die mobile Hauskrankenpflege in Wien
in Voll- und Teilzeit:
Pflegefachassistenten/innen
Pflegeassistenten/innen
Haben Sie Interesse in einem erfahrenen, kompetenten und
motivierten Team zu arbeiten?
Dann bewerben Sie sich bitte jetzt:
44
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DIE MALTESER 2/2022
#giveasmile
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER CARE
ARBEITSPLÄTZE FÜR DIE PFLEGERINNEN
UND PFLEGER VON MORGEN
MALTESER Care ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und möchte mit seiner neuen Ausbildungsoffensive
einen aktiven Beitrag für die Gestaltung der österreichischen Pflegelandschaft leisten.
Von Susanne Wick
Dazu hat Malteser Care eine neue Kooperation mit der
Implacementstiftung des Wiener ArbeitnehmerInnen
Förderungsfonds (waff) und dem Arbeitsmarktservice
(AMS) Wien auf den Weg gebracht. Die Idee dahinter:
Interessierte Personen im Alter von Anfang 20 bis Ende
50 sollen für eine Ausbildung im Pflege- und Betreuungsbereich
gewonnen werden. Nach abgeschlossener Ausbildung
erhalten sie einen Arbeitsplatz in den mobilen
Diensten von Malteser Care.
Ausbildung und Finanzierung
Vorerst wird mit einen Budget für acht Interessenten
begonnen, wobei Malteser Care die Ausbildungskosten
vorfinanziert, die später durch den waff anteilig refinanziert
werden. Die Lebenshaltungskosten werden vom Arbeitsmarktservice
Wien abgedeckt. Malteser Care zahlt
zusätzlich einen kleinen monatlichen Beitrag an die Auszubildenden.
Ausbildungsstätten für die theoretische Ausbildung sind
das Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) Soziales
Wien und der Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband
Wien. Schon während der Ausbildung werden die Auszubildenden
von fachkompetenten Mitarbeitern von
Malteser Care begleitet und können im Praktikum erste
Erfahrungen sammeln. Die Wochenarbeitszeit beträgt
zwischen 20 und 37 Stunden und kann individuell vereinbart
werden. Dementsprechend wird auch der Dienstplan
gestaltet.
Nach abgeschlossener Ausbildung können die Absolventen
sofort bei Malteser Care beginnen und verpflichten
sich, für zumindest ein Jahr bei Malteser Care in der
Hauskrankenpflege tätig zu sein.
Interessierte herzlich willkommen!
Derzeit bieten wir nur Ausbildungen zur Pflegeassistenz
an, da diese Ausbildungen innerhalb eines Jahres abgeschlossen
werden können und somit sehr zeitnah zwischen
Beginn der Ausbildung und erfolgreicher Absolvierung
ein beruflicher Einstieg in den Pflegeberuf möglich
ist. Es wurden bereits mit 55 Interessenten Gespräche
geführt, von denen zwei Frauen und vier Männer mit der
Ausbildung starten werden. Läuft alles planmäßig, können
im April 2023 die ersten Absolventen bei Malteser
Care in den mobilen Diensten beginnen.
Information und Bewerbungen
Sollten Sie Interesse an einer Ausbildungsmöglichkeit
haben, wenden Sie sich bitte direkt an unseren
Pflegedienstleiter, Herrn DGKP Esmir Kavazovic.
Nähere Informationen: www.malteser.care/uberuns/unser-team/
www.malteser.care/jobs
DIE MALTESER 2/2022 45
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER CARE
DIE LETZTEN ZWEI JAHRE WAREN
MEHR ALS EINE HERAUSFORDERUNG
In einem Interview mit dem Privatsender Servus TV sprach MALTESER Care Geschäftsführer Helmut Lutz über die
Coronapandemie und die Zukunft der Pflegesituation in Österreich. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten, durchaus
auch alarmierenden Passagen.
Von Susanne Wick
Von Beginn der Pandemie an waren wir bei Malteser Care
auf unterschiedlichsten Ebenen gefordert und mussten
uns täglich neuen Gegebenheiten und Vorgaben stellen.
Die Tatsache, dass wir in mehreren Bundesländern mit
unterschiedlichen Rahmenbedingungen tätig sind und
unsere Personenbetreuer aus unterschiedlichen Ländern
kommen, die wiederum verschiedene Gesetzgebungen
haben, machte die Sache nicht leichter.
Der Personalmangel im Bereich der Fachpflegeund
Betreuungspersonen ist kein Phänomen der
Pandemie.
Wir kämpfen bereits seit Jahren gegen den Personalmangel
in der Fachpflege und -betreuung an. Durch die
Pandemie wurde dieser noch verstärkt und führte zu
einer spürbaren weiteren Ausdünnung des Personals.
Aktuell könnten wir in Wien sofort 15 Personen mit
unterschiedlichen Fachqualifikationen einstellen, finden
aber keine. Die Pflegereform, die uns seit Jahren
versprochen wird, sollte sich dieser Themen annehmen,
doch der berühmte „Pflegenotstand“ ist längst Teil unseres
Systems geworden. Außerdem wird demnächst die
„Babyboomer-Generation“ in Pension gehen. Das bedeutet,
dass in Österreich bis zum Jahr 2030 – je nach
Berechnungsmethode – 70.000 bis 100.000 zusätzliche
Pflege- und Betreuungskräfte gebraucht werden.
Die nächste Baustelle liegt im Bereich der Finanzierung
der 24-Stunden-Betreuung.
Pro Jahr werden rund 25.000 pflege- und betreuungsbedürftige
Personen in Österreich im Rahmen der
24-Stunden-Pflege und -Betreuung in ihrem eigenen
Zuhause von mehrheitlich ausländischen Betreuern
und Betreuern versorgt und unterstützt. Man muss
sich vorstellen, dass die staatlichen Förderungen für die
24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe drei von maximal
550 Euro für selbstständige Personenbetreuern seit der
Einführung im Jahr 2008 nie erhöht, geschweige denn
indexiert wurden. Der Kaufkraftverlust von nahezu 40
Prozent geht zu Lasten der betreuten Menschen und
ihrer Betreuungspersonen, deren Honorare stagnieren
bzw. an Wert verloren haben. Auch das führt zunehmend
zu einem Mangel an qualifizierten Betreuungspersonen.
Wenn dieses System aufgrund der massiven
Unterförderung gegenüber stationären Einrichtungen
kollabieren sollte, ist ein Abfangen durch den stationären
oder auch den mobilen Bereich schier unmöglich, da
kein zusätzliches Personal vorhanden ist. Des Weiteren
würden auch die Kosten für die öffentliche Hand um ein
Vielfaches höher sein.
Pflege: ein Beruf mit vielen Karrierechancen und
Entwicklungsmöglichkeiten
46
DIE MALTESER 2/2022
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MALTESERÖSTERREICH
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Es muss sehr rasch sehr klare Signale seitens der Politik
geben, wie es mit der Pflegereform weitergehen wird.
Wir müssen endlich wissen, wohin die Reise geht. Pflege
muss für alle, die Pflege und Betreuung benötigen,
gewährleistet werden, und sie muss für die Betroffenen
selbstbestimmt, leistbar, flexibel und barrierefrei zugänglich
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DIE MALTESER 2/2022 47
XXXXX
MALTESER CARE
PERSÖNLICHES, NEUES UND BERÜHRENDES
Nach zwei Jahren Pandemie war es so weit: Wir konnten alle Case & Care-Managerinnen aus den Bundesländern wieder
persönlich willkommen heißen und zur ersten Teamsitzung an unserem neuen Standort in Wien Mitte begrüßen.
Die Freude war groß, sich nach so langer Zeit wieder
umarmen zu dürfen, gemeinsam lachen zu können, miteinander
zu reden – ganz ohne Telefon oder Bildschirm
dazwischen. So nutzten wir auch unser Get-together,
um unsere neuen Mitarbeiterinnen gebührend vorzustellen.
Herzlich willkommen Frau DGKP Tea Soskanovic,
Frau DGKP Stefanie Topic und Frau DGKP Barbara
Özelt aus dem Wiener Bereich sowie Frau DGKP Doris
Nagl aus Oberösterreich!
Gleichzeitig – und mit sehr großem Bedauern für alle –
hat sich unsere langjährige Mitarbeiterin, Frau DGKP
Barbara Hummer, die zwölf Jahre für Malteser Care in
Oberösterreich tätig war, verabschiedet, um neue Aufgaben
als Community Nurse im Bezirk Gmunden zu übernehmen.
Wir wünschen dir alles Gute, liebe Barbara!
Fachlich Informatives und Beschlossenes
Im Rahmen des fachlichen Austausches wurden die
neuesten Erkenntnisse aus dem Bereich der Erwachsenenvertretung,
der Vorsorgevollmacht und der Patientenverfügung
diskutiert. Ebenso Thema waren die
Leistungsdifferenzierung im Bereich der 24-Stunden-
Betreuung, die heuer anstehende Rezertifizierung unseres
Qualitätszertifikats ÖQZ-24 sowie aktuelle Fragen
aus dem Bereich Qualitätsmanagement.
Weiters konnten wir darüber informieren, dass das Kuratorium
des Fonds Soziales Wien (FSW) Ende März
Von Susanne Wick
aufgrund der übermittelten Unterlagen und nach fachlicher
Überprüfung die Anerkennung unserer Einrichtung
gemäß den Förderrichtlinien beschlossen hat. Dieser
Beschluss gilt für die Leistungen „Hauskrankenpflege“,
„Heimhilfe“, „Besuchsdienst“ und „Mehrstündige Alltagsbegleitung“
für den Zeitraum vom 01.05.2022 bis
30.04.2027 in der Region Wien.
Überraschend ausgezeichnet
Besonderer Höhepunkt unserer Sitzung war die als Überraschung
geplante Ordensverleihung des Offizierskreuzes
der zivilen Klasse des Verdienstordens „Pro Merito
Melitensi“ an unseren Geschäftsführer Helmut Lutz.
Die Verleihung wurde durch den Kanzler des Souveränen
Malteser-Ritter-Ordens, Dipl.-Ing. Richard Steeb, und
den Vorsitzenden des Beirats, Mag. Christian Fritzsche,
vorgenommen. Dieser besondere Punkt auf unserer
Tagesordnung war für
alle Anwesenden ein sehr
berührender und denkwürdiger
Moment. Lieber
Herr Lutz, wir freuen
uns alle von ganzem
Herzen über diese hohe
und wertschätzende
Auszeichnung für Ihre
Arbeit!
48
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
MALTESER CARE
FRÜH ÜBT SICH ...
Ferdinand Salm absolvierte ein Kurzpraktikum bei
MALTESER Care. Was ihn besonders beeindruckte: der
Teamgeist und die spürbare Freude an der Arbeit.
Von Susanne Wick
Ferdinand besucht derzeit ein Gymnasium in München.
Für zwei Wochen engagierte er sich bei Malteser Care.
Dabei hatte er die Gelegenheit, nicht nur unsere Übersiedlung
an den neuen Standort in Wien-Mitte live mitzuerleben
und aktiv zu unterstützen, sondern auch in
unserer Alltagsarbeit Eindrücke zu gewinnen und unsere
Mitarbeiter bei ihren Einsätzen zu begleiten.
Auf dem Programm standen Einblicke in die Arbeit der
Krisengruppe sowie Spiele und Ausflüge mit den betreuten
Kindern. Im Bereich der mobilen Dienste begleitete
und unterstützte Ferdinand die Heimhelfer und lernte
unsere Klientinnen und Klienten kennen. Sein Fazit
war, wie er selbst sagte, absolut positiv. „Man spürt den
Teamgeist, die Energie, die Freude an der Arbeit und die
Zufriedenheit der Betreuten“, so Ferdinand.
Herzlichen Dank, Ferdinand, für deine große Unterstützung!
Wir wünschen dir weiterhin alles, alles Gute und
viel Erfolg!
MALTESER Ordenshaus - ERÖFFNUNG Februar 2022
Für das neu errichtete Pflegewohnheim im Zentrum von Wien,
suchen wir Verstärkung:
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DIE MALTESER 2/2022 49
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MALTESERÖSTERREICH
ORDENSHAUS
DER ERSTE FRÜHLING IM NEUEN MALTESER
ORDENSHAUS
Es ist vollbracht! Ein lichtdurchfluteter Neubau mit 53 Einbettzimmern und ein großzügig renovierter Altbau im
Klostertrakt mit 14 Appartements für ein bis zwei Personen bieten nun bis zu 72 Bewohnern ein neues Zuhause.
Von Henriette Blanckenstein
Die hellen Zimmer und Gänge sowie die Frühlingsluft
auf der Terrasse tun ungemein gut. Der Umzug aus dem
sechsten Bezirk ist abgeschlossen. Jetzt wird noch der
Garten mit den Hochbeeten bestellt. Dann können wir
bald schon ernten, riechen und genießen, was hier so alles
blühen und Früchte tragen wird. In der Zwischenzeit
heißt es, das neue Ordenshaus zu erobern. Schließlich ist
alles noch ein wenig ungewohnt – sowohl für die Bewohner
als auch für die Mitarbeitenden.
Neue Freundschaften
Die heimelig eingerichteten, hellen Einzelzimmer sind mit
Dusche, Waschbecken und WC barrierefrei ausgestattet.
Ein zentraler Bereich in jeder Wohngemeinschaft bietet
Platz für ein gemütliches Miteinander. Der Stützpunkt für
das Pflegepersonal ist gut erreichbar, die Küchenzeile mit
Kaffee- und Teemaschinen ausgestattet und eine geräumige
Sitzecke mit Fernseher, breiten Tischen und bequemen
Stühlen lädt zum gemeinsamen Essen und Plaudern ein.
Die gut durchdachte Anordnung der Räumlichkeiten trägt
zu mehr und besserer Kommunikation zwischen den Bewohnern
bei und hat sogar schon neue Freundschaften
entstehen lassen. Auch das Pflegepersonal schätzt die
kürzeren Wege im „eigenen“ Stockwerk. Darüber hinaus
finden Programmpunkte zur Unterhaltung und Beschäftigung
etagenübergreifend statt. Die gut funktionierenden
großen Lifte unterstützen die innerhäusliche Mobilität.
Christliches Leben
Den kurzen Wegen innerhalb einer Wohngemeinschaft
bzw. eines Stockwerkes stehen die weitläufigen Gänge
und größeren Entfernungen im Klostertrakt gegenüber.
Dort sind die Kapelle, die Sakristei und das prachtvolle
ehemalige Refektorium – jetzt ein Veranstaltungssaal für
Konzerte, Gruppentherapien und Bastelstunden – untergebracht.
Ebenso ist für die spirituelle Betreuung der Bewohner
gesorgt: Jeden Sonn- und Feiertag sowie 14-tägig
mittwochs wird eine Heilige Messe in der Kapelle gehalten,
wöchentlich freitags wird Rosenkranz gebetet. Die
Möglichkeit zur Aussprache oder Beichte gibt es in der
Sakristei und/oder in Einzelgesprächen im Zimmer.
Feierliche Eröffnung am 15. Juli
Der Klosterhof ist noch nicht benützbar. Zum einen ist
die Sanierung der Fassade des Lauratraktes noch nicht
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Ein besonderer Osterbasar im Refektorium
abgeschlossen. Zum anderen müssen noch Bäume gepflanzt
und stabile, gut zugängliche Sitzgelegenheiten
aufgestellt werden. Die beiden Terrassen im zweiten und
vierten Stock im Neubau werden hingegen schon stark
frequentiert – vor allem von Rauchern. Die Bibliothek
im Erdgeschoß des Klostertrakts wird voraussichtlich im
Sommer für die Bewohner und deren Besucher zur Verfügung
stehen. Die für jede Station Namen gebenden Heiligenbilder
werden gerade im Auftrag der Delegation Wien
von verschiedenen Malern angefertigt. Dann kann einer
feierlichen Eröffnung am 15. Juli 2022 nichts mehr im
Wege stehen. Wir freuen uns schon sehr!
Das neue Ordenshaus ist ein Pflegeheim, in dem der
Fonds Soziales Wien (FSW) dankenswerterweise die
meisten Plätze subventioniert. Zug um Zug wird das
Pflegeteam vergrößert und werden neue Bewohner
aufgenommen. Oberstes Credo: Liebevolle, fürsorgliche
und umsichtige Mitarbeitende betreuen glückliche
und zufriedene Bewohner in ihrem Zuhause.
Der diesjährige Osterbasar fand im kleinen Kreis statt.
Aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen hatte das
Ordenshaus beschlossen, den Basar nur für Bewohner
und deren Angehörige zugänglich zu machen. Nach dem
gemeinsamen Bestaunen der liebevoll per Hand gefertigten
Dekostücke gab es einen wunderbaren Nachmittag
bei Kaffee und Kuchen. Mit den Einnahmen aus dem
Basar wird neues Bastelmaterial angekauft – freilich in
Vorbereitung für den großen Weihnachtsbasar im Dezember!
Bis dahin hoffen wir alle, dass dieser schon ohne
Einschränkungen stattfinden kann.
Das erste Osterfest im neuen Ordenshaus
Es war diesmal noch festlicher als sonst und wurde dadurch
zu einem ganz besonderen Erlebnis für unsere Bewohner.
Am Palmsonntag zelebrierte unser Priester, Pater
de Antoni, die Palmweihe. Da in der Kapelle nicht genug
Platz war, wichen wir kurzerhand auf den Gang vor der
Kapelle aus. Dort fand auch die Segnung der
Palmkätzchen statt, die liebevoll geschmückt
auf die vier Wohngruppen im Ordenshaus
aufgeteilt wurden. Am Karfreitag begann um
15.00 Uhr der Kreuzweg unter strenger Einhaltung
der Corona-Hygieneregeln. Am Ostersonntag
folgte die Ostermesse mit einer wunderbaren,
sehr bewegenden Predigt im Licht
unserer kunstvoll gefertigten Osterkerze.
DIE MALTESER 2/2022 51
MALTESERÖSTERREICH
HOCH SOLLEN SIE LEBEN!
Kaum eingezogen, wurden einige unserer Bewohner auch schon gefeiert.
Wir gratulieren noch mal herzlich allen Jubilaren und wünschen alles Gute!
Herr Reichel, Jahrgang 1938, und Frau Essl, Jahrgang 1923, hatten gleich am Tag
nach ihrem Einzug ins Ordenshaus im Februar Geburtstag. Es gab köstlichen Kuchen,
perlenden Sekt, wunderschöne Blumen sowie die besten Glückwünsche von der Geschäftsführung.
Den Geburtstagsreigen im März eröffnete Herr Thomanetz. Seine Ehefrau, mit der er
seit 66 Jahren verheiratet ist, hat ihn beim Einzug ins Ordenshaus begleitet. Am 1. März
feierte der ehemalige Postangestellte seinen 87. Geburtstag mit einer kleinen Torte und
einem Gläschen Sekt.
Ihren 99. Geburtstag beging Frau Pichelmann Ende März. Aufgewachsen in Kärnten,
übersiedelte sie erst im fortgeschrittenen Alter nach Wien. Seit nunmehr 13 Jahren wird
Frau Pichelmann von den Maltesern betreut. Ihr Leben war ihren beiden Söhnen gewidmet,
ihre Leidenschaft galt der Schneiderei und der Führung ihres Haushalts.
Ebenfalls Ende März feierte Frau Werdenits ihren 84. Geburtstag. Bis zu ihrem Einzug
im Malteser Ordenshaus hatte sie ihren Lebensmittelpunkt im Burgenland. Nach dem
Tod ihres Gatten hatte der ältere Sohn die Landwirtschaft übernommen. Trost fand Frau
Werdenits in ihrem tiefen Glauben. Ein Höhepunkt in ihrem Leben war die Segnung
durch Papst Johannes Paul II. in Rom anlässlich der Reise zu ihrer Silberhochzeit.
Anfang April beging Herr Hurka im Kreise der Malteser seinen 88er. Er blickt auf ein
spannendes und erfülltes Berufsleben zurück. In der Jugend war seine größte Leidenschaft
das Fußballspielen. Mit Erfolg und Elan spielte er rechts außen in der Wiener Liga.
Seine Mannschaft gewann natürlich regelmäßig! Auf seinem Lebensweg hat ihn stets seine
Freundin und spätere Ehefrau begleitet. Sie war immer eine große Stütze für ihn. Nach
ihrem Tod ist er ins Malteser Ordenshaus gezogen.
Frau Kernecker durften wir Mitte April im Beisein ihrer Tochter sowie in Anwesenheit
von Bezirksrat i.R. Bruno Ludl und Andrea Mayer zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren.
„Ich genieße es sehr, hier im neuen Haus zu sein“, ließ sie uns bei der Feier wissen. Das
freut uns, liebe Frau Kernecker!
Informationen unter: www.malteser-ordenshaus.at
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
FÜHREN IST LERNEN –
FORTBILDUNGSREIHE LEADERSHIP
Jeder von uns ist schon mit verschiedenen Vorgesetzten in Berührung gekommen. Führungskräfte hinterlassen einen bleibenden
Eindruck in unserem Leben, sie prägen uns und haben einen bedeutenden Einfluss auf viele Faktoren wie Motivation
und Performance. Um unsere ehrenamtlichen Mitglieder in Führungspositionen zu fördern, konzipierten Johannes Elsner und
Johannes Wagner die Fortbildungsreihe Leadership: Angeleitet von verschiedenen Vortragenden setzen wir uns dabei in Theorie
und Praxis mit, für Personen in leitenden Tätigkeiten, relevanten Themen auseinander.
Vertrauen als Schlüsselpunkt zwischen Führungskraft
und Geführten: Um gemeinsam motiviert an einem Projekt
arbeiten zu können, muss jede Ebene die Gelegenheit
haben, sich zu äußern. Gunhard Keil bringt es mit
dem Satz „Es ist schon alles gesagt worden, aber nicht
von jedem“ auf den Punkt.
Zwei weitere Abende gestaltete Florian Bauer zu den
Themen „Lob & Anerkennung“ sowie „Richtiges Delegieren“.
Anerkennung ist ein Geschenk, das man sich
gegenseitig gibt und das einen wachsen lässt. Schenkt
man jemandem Anerkennung, dann bläst man einen
(metaphorischen) Luftballon auf und dieser wird nie
wieder so klein wie davor.
Von Tobias Zöhrer
Delegieren heißt nicht, Aufgaben abzuschieben, sondern
jemandem zu vertrauen und ihm die Möglichkeit
zum Wachstum zu geben. Es ist ein Prozess der Vor- sowie
Nachbereitung. Wir sind alle nicht perfekt und Fehler
gehören dazu. Doch genau aus diesen kann man auch
viel lernen. Nur wer viel arbeitet, macht auch Fehler.
„Bottom up“, „Top down“, „Scope Creep“ – das sind
Schlagwörter aus der Einheit mit Nikolaus Kremslehner,
der uns Einblicke ins Projektmanagement gewährte.
Was ist überhaupt ein Projekt? Wir erfuhren alle wichtigen
Schritte, um ein solches möglichst effizient aufzurollen
und Fehler zu minimieren. Die Theorie wurde
dann in Kleingruppen in die Praxis umgesetzt, indem
wir diverse Ideen anhand der vorher erlernten Schritte
durchplanten.
Wir bedanken uns herzlich bei den bisherigen Vortragenden
für die vielen Einblicke sowie Gedankenanstöße
und freuen uns schon sehr auf die nächsten Fortbildungsblöcke
mit Peter Stellnberger und Pia Holter, die
zu den Themen „Rhetorik und Präsentation“ sowie „Motivation“
sprechen werden. Denn: Führen ist Lernen,
und wir alle lernen bekanntlich ja nie aus!
DIE MALTESER 2/2022 53
MALTESERÖSTERREICH
Sonntagberg
Mitglieder des Malteserordens bei erfüllten Einkehrtagen
im März 2022 zu dem Thema „Seid glücklich –
Wege Jesu zum Glücklichsein“ beim Foyer de Charité
auf dem Sonntagberg unter der Leitung von P. Dr. Ernst
Strachwitz.
EXERZITIEN
IN DEN BEREICHEN
Bereich Burgenland: Exerzitientage im Stift Sankt Florian, Oberösterreich
Die Delegation Tirol/Vorarlberg erlebte wunderbare Exerzitien im Bildungshaus St. Michael der Diözese Innsbruck.
Wir waren begeistert und inspiriert von all den Impulsen, die wir bekamen, und dankbar für die Möglichkeit, nach zwei
Jahren Gemeinschaft zu erleben.
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
NEUES AUS DEM BEREICH
WIEN
Ausflug in den Prater, der mit einem Mittagessen
im Rollercoasterrestaurant gestartet hat. Anschließend
ging es mit der Liliputbahn durch den Prater.
Ausflug in das Schönbrunner Marionettentheater
Besonders spannend war neben der kleinen Nachtmusik
die Erklärung, wie die Marionetten „funktionieren“.
Im Anschluss gab es für alle noch ein Eis im
Schlosspark.
Die Menschen
in der Ukraine
brauchen jetzt
unsere Hilfe.
MALTESER-
UKRAINE-HILFE
Die MALTESER in Österreich unterstützen vor Ort, mit Ihrer Spende helfen Sie den
Menschen in der Ukraine.
Bitte jetzt spenden mit dem Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe
IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWWXXX
Informationen zu den Malteser-Hilfsaktivitäten unter: www.malteserorden.at I www.malteser.at
DIE MALTESER 2/2022 55
MALTESERÖSTERREICH
Laptops für Familien
Der Verein Springboard hat durch die Malteser sein Förderprogramm
„Go Digital!“ auf Salzburg ausgeweitet. Dabei werden Laptops für
Familien und Jugendliche bereitgestellt, um das Schicksal des Digital
Divide zu bekämpfen.
Schulsprecherin Theresa Golser von der BAfEP Salzburg nahm stellvertretend
die Laptops vom Delegaten des Souveränen Malteser-Ritter-
Ordens in Salzburg, Mag. Johannes Gruchmann-Bernau, entgegen.
„Unser Ziel ist die Unterstützung und Förderung von Jugendlichen aus
sozial und ökonomisch benachteiligten Verhältnissen auf ihrem Weg
ins und im Berufsleben“, so der Obmann von Springboard, Mag. Robert
Gulla, bei der Übergabe der Laptops an den Salzburger Bereichsleiter.
NEUES AUS DEM BEREICH
SALZBURG
Benefizkonzert „Klänge der Hoffnung“: Alexandra Amariei am Klavier und Maxime Michaluk auf der Violine haben
mit Werken von Mozart, Beethoven und Brahms den bis auf den letzten Platz gefüllten Domchorsaal begeistert. Am
Ende des Konzerts wurde Marianne Tschurtschenthaler in diesem feierlichen Rahmen die Covid-19-Einsatzmedaille
für ihre besondere Leistung während der Pandemie verliehen.
Virgilbus
Jeden dritten Sonntag ist unser
ehrenamtliches Virgilbus-Team in
Salzburg unterwegs und versorgt
Obdachlose, Notreisende und Nichtversicherte
mit medizinischer Akutbetreuung.
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DIE MALTESER 2/2022
Straßensammlung: Am Palmsonntag-Wochenende konnte heuer nach zwei Jahren
Pause wieder die Straßensammlung der Malteser in Salzburg stattfinden. Unsere
ehrenamtlichen Mitglieder haben trotz teilweise fast winterlichem Wetter in der
ganzen Stadt um Spenden für unsere Sozialdienste und Hilfsprojekte gebeten. Die
Straßensammlung zählt zu den wichtigsten Finanzierungsquellen der Malteser.
NEUES AUS DEM BEREICH
SALZBURG
Hl. Messe mit Krankensalbung
Anlässlich des Weltkrankentages, des Gedenktages „Unserer lieben Frau von Lourdes“, wurde gemeinsam mit unseren
Betreuten eine Hl. Messe mit Krankensalbung in St. Peter gefeiert.
NEUES AUS DEM BEREICH
STEIERMARK
Blumen-Valentinstagsgrüße: Unter Einhaltung aller
Corona-Vorschriften natürlich, die Hl. Messe besuchen und
es wurden an alle Blumen überreicht, denn es sollen sich alle
als Teil der Gemeinschaft und unvergessen wissen.
DIE MALTESER 2/2022 57
MALTESERÖSTERREICH
Reise nach Altötting: Nach langer Zeit konnten wir endlich wieder eine Reise unternehmen. Wir verbrachten wunderbare
Tage in Oberbayern und neben dem Fest des Volksheiligen Konrad besuchten wir auch die längste Burg der
Welt in Burghausen. Im Caritashaus St. Elisabeth begannen wir unsere Reise. Nach einer ersten Besichtigungstour
und einer Stadtführung unter dem Motto „Altötting mit allen Sinnen“ durften ein süßer Abschluss in der Konditorei
sowie eine kurze Andacht bei der schwarzen Madonna nicht fehlen.
NEUES AUS DEM BEREICH
TIROL/VORARLBERG
Neue Sanitäterinnen: Herzlich willkommen Kristine und Lea,
zwei „frisch gebackene“ Sanitäterinnen im Team.
Autosegnung: Dieses Zusammentreffen war besonders festlich, da die feierliche Segnung unserer neuen Fahrzeuge
durch unseren Bereichsseelsorger Herrn Patrick Busskamp OPraem und im Beisein der Geschäftsführung der Firma
Ledermair (mit deren Unterstützung das Fahrzeug den Dienstbetrieb aufnehmen konnte) stattgefunden hat.
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DIE MALTESER 2/2022
MALTESERÖSTERREICH
Kinderhilfe
OSTERN
MIT DEN MALTESERN
Vorsicht und Rücksicht legten es nahe, wegen Corona die geplanten Gemeinschaftsaktivitäten
noch einmal zu verschieben. Trotzdem gab es liebevolle
Initiativen und persönliche Ostergrüße.
Burgenland
Steiermark
Tirol/Vorarlberg Ostergräber
Tirol/Vorarlberg
DIE MALTESER 2/2022 59
MALTESERWELTWEIT
Foto: © Malteser International
In Kathmandu managen Frauen eine Plastikmüll-Deponie
INDIEN, NEPAL, INDONESIEN, PHILIPPINEN
WOMENPRENEURS4PLASTIC
Mit Plastikrecycling eine neue Existenz aufbauen.
Von Cordula Wasser,
Leiterin der Asienabteilung bei Malteser International
Plastikmüll ist ein dringendes Problem in vielen asiatischen
Ländern: Mit steigendem Wohlstand nimmt auch
der Konsum nach westlichem Vorbild zu – und damit
die Nutzung von Plastik als Verpackungsmaterial. Die
Systeme für Entsorgung und Recycling des Mülls stecken
jedoch meist noch in den Kinderschuhen und in
der Bevölkerung fehlt es an Wissen über die schädlichen
Auswirkungen von Plastikmüll in der Natur. In der Folge
landet der Abfall oftmals einfach auf der Straße. Das
wird zunehmend zum Problem: Ganze Städte, Flüsse
und Küstenregionen versinken im Müll. Studien zufolge
sind aktuell fünf asiatische Länder für mehr als 60 Prozent
des Plastikmülls verantwortlich, der in den Weltmeeren
treibt.
In den Projektländern Indien, Indonesien, auf den Philippinen
und in Nepal hat Malteser International nun
gemeinsam mit langjährigen lokalen Partnerorganisationen
ein neues Projekt gestartet, das sich dem Plastikproblem
annimmt und lokale Strukturen zum Plastikmüllsammeln
und zur -verwertung schafft. Gleichzeitig
bieten wir mit unseren lokalen Partnern damit insbesondere
Frauen mit geringem Einkommen neue Möglichkeiten,
sich eine Existenz in der Abfallwirtschaft
und damit eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen.
Bislang war es für viele Frauen aufgrund von zu geringem
Wissen, fehlenden Managementfähigkeiten oder
Marktkenntnissen nahezu unmöglich, mit der Ressource
Plastik ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften.
In der Praxis sieht das so aus: In Gruppen von bis zu 15
Personen erarbeiten die Teilnehmerinnen für ihre Gemeinde
umsetzbare Konzepte zum Plastikrecycling und
unterstützen sich gegenseitig bei der Umsetzung. Dabei
werden die Frauen in die gesamte Wertschöpfungskette
des Plastikrecyclings eingebunden. Sie klären ihre Gemeinden
über die Vorteile von „Reduce, Reuse, Recycle“
auf, managen lokale Abfallsammelstellen und unterhalten
Recycling-Werkstätten.
Wir unterstützen die „Womenpreneurs4plastic“-Gruppen
mit Trainings, um ihre technischen Fähigkeiten
und generellen Kenntnisse über Produktauswahl, Qualität,
Marketing und Entrepreneurship zu verbessern.
Die Frauen erwirtschaften auf diese Weise nachhaltig
Einkommen, lernen unternehmerisches Handeln und
schützen gleichzeitig die Umwelt.
60
DIE MALTESER 2/2022
MALTESERWELTWEIT
Foto: © Brenda Mulama/Malteser International
Schwere Dürre im Norden Kenias
DÜRRE IN OSTAFRIKA
ES GIBT EINE KLIMAKATASTROPHE
Von Roland Hansen,
Leiter der Afrikaabteilung bei Malteser International
Die Klimaveränderungen bedeuten eine sich rasch wandelnde
Gefahr für die Gesundheit von Millionen Menschen.
In Kenia leidet die Bevölkerung unter den Folgen
einer Dürre, wie es sie seit rund 40 Jahren nicht mehr
gab. Mehr als drei Millionen Menschen und Millionen
Tiere sind allein dort von der aktuellen Dürre betroffen.
Viele Menschen, darunter vor allem kleine Kinder, sind
bereits an Unterernährung gestorben – dabei haben sie
selbst am wenigsten zu dieser Katastrophe beigetragen.
In den besonders gefährdeten Gebieten wie im Norden
Kenias werden in Zukunft immer häufiger Dürren auftreten.
Deshalb unterstützen wir die Menschen dabei, zum
Beispiel ihre Viehwirtschaft neu zu strukturieren. Es ist
wichtig, dass sie in ihren Herden widerstandsfähigere
Tiere halten und züchten, die weniger Wasser benötigen.
Sie müssen sich grundsätzlich an die veränderten Gegebenheiten
anpassen, denn sonst wird dieses Gebiet für
sie in naher Zukunft unbewohnbar.
Es gibt eine Klimakatastrophe. Deshalb werden wir neben
der Nothilfe, mit der wir Menschen vor dem Hungertod
retten, neue Wege in unseren Projekten gehen.
Dazu zählt, den Klimaschutz, den Schutz der Umwelt und
die menschliche Gesundheit gemeinsam zu denken. Die
Malteser setzen daher in immer mehr Projekten den
sogenannten One-Health-Ansatz um: Dabei stehen
die gegenseitigen Abhängigkeiten der Gesundheit von
Menschen, Tieren und Umwelt im Fokus. Akteure aus
der Humanmedizin, der Veterinärmedizin sowie aus
dem Bereich Umwelt arbeiten dafür fachübergreifend
zusammen.
Für die Hirtenvölker in Kenia hieße das zum Beispiel,
dass Tierseuchen nicht so schnell um sich greifen und auf
Menschen überspringen können. Bei Dürren erhöht sich
die Gefahr von solchen Zoonosen durch die gemeinsame
Nutzung der wenigen verbleibenden Wasserstellen von
Menschen und Tieren und das dadurch aufkommende
Hygieneproblem, bei gleichzeitig von Hunger und Durst
geschwächten Menschen und Tieren.
Hinzu kommt, dass diese ohnehin gebeutelten Menschen
nun auch noch unter dem Krieg in Europa leiden. Viele
Länder Afrikas, darunter auch Kenia, sind Importeure
des günstigen Weizens aus der Ukraine. Die steigenden
Spritpreise haben zusätzlich dazu geführt, dass auch
viele weitere Lebensmittel deutlich teurer geworden sind –
eine weitere Katastrophe in der ohnehin schon angespannten
Lage.
DIE MALTESER 2/2022 61
MEDIZINAKTUELL
www.auva.at
WENN DER KRIEG HAUTNAH
SICHTBAR WIRD
Er ist MALTESER und Arzt und hilft dort, wo Menschen in Not sind. So ist er auch im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg
im Einsatz. Ein Gespräch mit dem Lebensretter Thomas Hausner.
Von Georg Reichlin-Meldegg
Du bist nicht nur Facharzt
für Chirurgie, sondern
auch Facharzt für
Unfallchirurgie. Wird
man dadurch zu einem
„besseren“ Chirurgen?
E s
Es ist kein zufälliges Ereignis,
dass ich Chirurg geworden
bin. Schon mein
Vater war Chirurg und Unfallchirurg.
Meine Ausbildungen
habe ich in Hainburg
und in Paris gemacht.
Dort habe ich im Rahmen
meines Gegenfaches „Unfallchirurgie“
die Handund
periphere Nervenchirurgie kennengelernt. In dieser
Zeit reifte in mir der Entschluss, auch das Fach „Unfallchirurgie“
mit dem Schwerpunkt Handchirurgie zu absolvieren.
Was genau ist der Unterschied zwischen Chirurgen
und Unfallchirurgen?
Der Chirurg beschäftigt sich mit operativ zu behebenden
Erkrankungen, der Unfallchirurg ist auf Unfälle aller Art
fokussiert. Früher war es üblich, dass man zuerst Chirurg
wurde und dann Unfallchirurg. Das ist schlüssig, da man
auch innere traumatische Verletzungen im Bereich Magen,
Darm, Bauchdecke usw. fachgerecht verarzten musste.
Heute sind diese Fachbereiche im neuen Fach „Orthopädie
und Traumatologie“ zusammengezogen.
Seit November 2017 bist du „Bundesleiter Ärztlicher
Dienst“ des Malteser Hospitaldienstes – unentgeltlich
natürlich. Als Malteser und Arzt hilfst
du, wo Not am Mann ist?
Bei den Maltesern bin ich ein echter Quereinsteiger. Ich
bin in Salzburg ins Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare
in Liefering gegangen und habe das, was ich dort gelernt
und von meinen Eltern mitbekommen habe – eine
sehr gute Allgemeinbildung, aber auch Dinge zu hinterfragen
und kritisch zu sehen –, als Vorbereitung für ein
menschlich erfolgreiches Leben erkannt. Vor einigen
Jahren habe ich Olivier Loudon und Bernd Kuenburg getroffen,
die mich in ein sehr konstruktives Gespräch und
schließlich zu den Maltesern geführt haben.
Wo hat dein Dienst als Malteser begonnen?
Ich habe zuerst im Bereich Burgenland die einjährige Ausbildung
zum Sozialdienst durchlaufen. Die Ausbildung
zum Sanitäter habe ich nicht mehr gemacht. Schließlich
hat man mich gefragt, ob ich nicht die Nachfolge von meinem
Kollegen Joachim Huber machen möchte, der von
der Funktion des „Bundesleiters Ärztlicher Dienst“ gerade
zurückgetreten war. Er hat mich in meine Verpflichtungen
eingeführt und mir Zusammenhänge erklärt.
Die Ausbildung der jungen Malteser bezieht neben
Erster Hilfe und Sanitätsausbildung auch Kenntnisse
über psychische Belastungen ein. Wie siehst
du das?
Ich habe die jungen Malteser beim sehr umsichtigen Antransport
der Patienten bei uns im Spital erlebt. Wir haben
Katastrophen-Übungen gemacht, bei denen ich nur
gestaunt habe, wie hoch die Qualität ihrer Tätigkeit ist.
Es ist natürlich nicht leicht, diesen Standard im freiwilligen
Dienst zu halten, aber grundsätzlich wird sehr gute
Arbeit von den jungen Maltesern geleistet. Man kann
sich ihnen anvertrauen. Zur psychischen Belastung: Es
erreichen mich immer wieder Anfragen zu diesem Thema,
die ich – soweit ich es kann – beantworte. Die Tätigkeit
eines Unfallchirurgen ist ja selbst mit einer hohen psychischen
Belastung verbunden. Dieses Wissen über Theorie
und Praxis fließt in die SOZ-Ausbildung der Malteser ein.
62
DIE MALTESER 2/2022
MEDIZINAKTUELL
Mit Martin Prohaska halte ich auch einen Kurs für Recht
und Medizin, in dem dieses Thema berührt wird.
Inwieweit hat die Coronapandemie den Rettungsdienst
belastet?
Die Pandemie hat gerade beim Transport der Patienten
große Probleme hervorgerufen, da verschiedene Paradigmen
umgestoßen wurden: Früher konnte man in einem
größeren Rettungswagen mehrere Patienten gleichzeitig
transportieren. Das hatte eine gewisse Ökonomisierung
der Wegzeiten zur Folge. Durch die Pandemie ist vieles
wegen der Ansteckungsgefahr unmöglich geworden.
Außerdem hat es viele Ausfälle beim Transportpersonal
gegeben, wovon einige selbst – wie auch unser medizinisches
Personal – Covid-Patienten wurden.
Man stößt wohl immer wieder an Grenzen, vor allem wenn
es um junge Menschen und Kinder in einem sehr kritischen
Zustand geht. Ich denke jetzt an den Krieg in unserer Nachbarschaft
... Kriege und Kriegsverletzte sind für uns in den
letzten Jahren immer ein Thema. Derzeit haben wir Patienten,
die sich überwiegend aus Flüchtlingen rekrutieren, die
auf dem Fluchtweg aus der Ukraine zu uns verunfallt und
psychisch in einem desaströsen Zustand sind. Die Männer
mussten an die Front. Ältere Menschen, Frauen und Kinder
aller Altersstufen stehen jetzt bei uns vor der Türe.
Hat sich in Österreich an der Betreuung für
Flüchtlinge etwas verändert?
Dadurch, dass die Flüchtlingsbewegungen schon seit
2015 auftreten, sind unsere Strukturen in Österreich
nun deutlich besser. Die Betreuung der psychisch angeschlagenen
Menschen kann hier am Lorenz-Böhler-Krankenhaus
nur begonnen werden. Die weitere Betreuung
haben andere Institutionen übernommen.
Wie steht es mit der Versorgung von Kriegsverletzten?
Es ist geplant, dass wir auch Kriegsverletzte zugewiesen
bekommen. Über das Ministerium bzw. die Generaldirektion
der AUVA bekamen wir kürzlich die Anfrage,
wie viele Kombattanten und Zivilisten mit Schuss- und
Sprengstoffverletzungen wir aufnehmen können. Wir
fühlen uns von unserer Erfahrung und Kompetenz her
dazu bereit.
Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Hausner ist seit 2001
Facharzt für Chirurgie und seit 2006 Facharzt für Unfallchirurgie.
Als Leiter und Primarius der Unfallchirurgie am
UKH Lorenz Böhler in Wien kamen seit dem 24. Februar
viele Flüchtlinge aus der Ukraine mit Verletzungen aller Art
und in zumeist schlechtem psychischem Zustand zu ihm.
Den Maltesern ist Thomas Hausner als „Bundesleiter Ärztlicher
Dienst“ verbunden.
Wie wird entschieden, wohin die Patienten transportiert
werden? Wie läuft die Kommunikation?
Es gibt zwischenzeitlich eine ganze Menge von Anlaufstellen
und Organisationen, die sich um dieses Thema
kümmern. Vor allem die Caritas ist hier sehr aktiv. Die anerkannten
Flüchtlinge sind österreichischen Versicherten
gleichgestellt. Wir in den Spitälern sind mit dieser Thematik
nur am Rande befasst. Wenn ein Patient aus der Ukraine
bei uns im Spital eintrifft, wird er oder sie behandelt
wie alle anderen Patienten auch. Die sprachlichen Probleme
versuchen wir mit Personal, das der ukrainischen
Sprache mächtig ist, bzw. mit Angehörigen zu lösen.
Wenn du dir eine Wunschliste über Fehlendes zusammenstellen
würdest, was stünde da drauf?
Wenn ich mich hier als leitender Unfallchirurg umschaue,
haben wir nirgendwo einen spürbaren Mangel. Auch für
Schwerverletzte, die Gliedmaßen verloren haben oder
Schussverletzungen aufweisen, sind wir sehr gut mit allem
versorgt. Das ist unsere Kernkompetenz. Noch aber
ist die Vorgangsweise bezüglich verletzter Soldaten politisch
nicht ganz geklärt. Auch auf Avisos von Behörden
oder Begleitpersonal, welche Art der Verletzung die einzelnen
Patienten haben, können wir uns nicht verlassen.
Das ist aber für uns kein Problem. Wir sind gewohnt, unter
hoher Belastung rasch Entscheidungen zu treffen und
uns an medizinisch schwierige Situationen anzupassen.
DIE MALTESER 2/2022 63
GELESENEMPFOHLEN
WIE DER HIMMEL KLINGT
Eintauchen in die Musik der Stille mit dem gregorianischen Choral
Worin liegt der einzigartige Charakter des gregorianischen
Chorals begründet, der ihn gleichsam als „Vorwegnahme
des Himmels“ erscheinen lässt? Um diesem
Geheimnis auf die Spur zu kommen, unternimmt der
Autor – Mönch des für seinen Choralgesang berühmten
Stiftes Heiligenkreuz und außerdem Dozent für Liturgiewissenschaft
an der dortigen Philosophisch-Theologischen
Hochschule – einen weit ausholenden Streifzug
durch das Umfeld, in dem der gregorianische Choral
wachsen und gedeihen konnte. Dabei wird keinerlei liturgisches
oder musikalisches Wissen vorausgesetzt –
elementare Zusammenhänge werden leicht verständlich
erklärt. Die Wurzeln des Choralgesangs in der Urkirche
kommen ebenso zur Sprache wie die Herausbildung des
heute bekannten Repertoires zur Zeit der Karolinger, die
Geschichte des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz und
das heutige Leben seiner Mönche; es wird auch erzählt,
wie sie den gregorianischen Choral in die Pop-Charts
gebracht haben. Bei alledem gelingt es dem Autor, den
Leser für die zeitlos gültigen Prinzipien, an denen sich
christliche Mönche seit jeher ausrichten – und die von
jedem Menschen, angepasst an seine konkreten Lebensumstände,
auch außerhalb des Klosters fruchtbringend
angewandt werden können –, zu begeistern und zu zeigen,
wie diese im gregorianischen Choral ihren vollkommenen,
klingenden Ausdruck finden.
Das Buch gibt vielfältige Impulse, wie jeder aus dem reichhaltigen
Schatz des gregorianischen Chorals, gleichsam
einer „Summe christlicher Spiritualität“ (133), schöpfen
kann – hörend, meditierend, singend einstimmend. Ein
umfangreicher Bild-Teil mit Eindrücken aus dem liturgischen
Leben im Kloster sowie die stets unterhaltsame
und kurzweilige Erzählweise des Autors ermöglichen
es dem Leser, in diese Welt einzutauchen. Mittels QR-
Codes lassen sich ansprechende Videos der singenden
Mönche öffnen, sodass der Gegenstand des Buches auch
„live“ erlebt werden kann. Der Leser wird ermutigt, sich
auf das Abenteuer des gregorianischen Chorals einzulassen,
und erhält konkrete Tipps, wie man an jedem
Ort, namentlich in jeder Pfarre, damit beginnen kann.
Möge die am Ende des Buches stehende Aufforderung
breites Gehör finden: Just do it!
Daniel Schmidt, Rezension zu: Pater Johannes Paul Chavanne,
Wie der Himmel klingt. Eintauchen in die Musik der Stille mit
dem Gregorianischen Choral, Wien – Graz 2022, Molden Verlag
in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG, 192 Seiten, ISBN
978-3-222-13677-1, 25,00 Euro
Foto: Elisabeth Fürst
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DIE MALTESER 2/2022
GELESENEMPFOHLEN
CRASHKURS BIBELLESEN
Wie Bibelneulinge einfach und ohne Scheu das Neue Testament entdecken können, erklärt
Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, in ihrem
Buch.
Anschaulich, kompakt und pointiert stellt die Autorin
die 27 Bücher der Bibel vor. Sie gibt dazu tiefsinnige
und auch überraschende Einblicke in die Besonderheiten
der einzelnen Bücher, die sich dadurch leichter für
Neu-Lesende erschließen. Aber auch Bibelbegeisterte
finden in dieser Form der Darstellung durchaus neue
Perspektiven und Zugänge. Die farbigen Illustrationen
sorgen dafür, dass sich die Inhalte noch besser einprägen.
„Es ist Bibelkunde im Sinne eines Trailers“, sagt Elisabeth
Birnbaum in einem Interview mit der Wochen-
zeitung „Sonntag“. So
lässt der Trailer genau so
viel offen, dass man Lust
bekommt, die Bibeltexte
vollständig zu lesen. Eine
Empfehlung!
Elisabeth Birnbaum. Crashkurs Neues Testament. Wiener
Dom-Verlag, 2022, 128 Seiten, ISBN: 978-3-85351-296-8,
19,90 Euro. Bestellung: domverlag.at
DIE MALTESER 2/2022 65
TAGEBUCH
AUSZEICHNUNGEN
Helfen macht Freu(n)de
Ein schöner Anlass zwei besondere Menschen aus dem
Bereich Tirol/Vorarlberg ehren zu dürfen: Univ.-Prof. Dr.
Michael Baubin und DGKP Gabriele Walterskirchen.
Anlass für die Ehrung von Michael Baubin – der Gründer
des Bereichs Tirol der Johanniter-Unfallhilfe erhielt
das Offizierskreuz – war nicht nur die seit Jahrzehnten
gepflegten freundschaftlichen Beziehungen
zwischen Johannitern und Maltesern,
sondern auch die Würdigung des Lebenswerks
im Dienste der Gesundheit und des
Abbaus von Barrieren. Zahlreiche Initiativen
zur breiten Bewusstseinsbildung für
die Bedeutung von qualitätsvollen Erste-
Hilfe-Maßnahmen haben ganz klar Früchte
getragen. Denkanstöße wie „(Sch)wer
behindert?“ und „Bordstein = Mordstein“
haben das Stadtbild aus der Sicht von Menschen
mit Behinderung nachhaltig positiv
verändert.
Gabriele Walterskirchen – die Pflegebeauftragte
des Bereichs Tirol/Vorarlberg
der Malteser durfte das Verdienstkreuz mit
Wappen „Pro Merito Melitensi“ entgegennehmen
– hat uns mit ihrer „Pflege mit den
Händen in der Hosentasche“ gelehrt, die
notwendige Hilfe in der Bewältigung des
Alltages von Menschen mit Beeinträchtigungen
durch Krankheit oder Behinderung
in hoher Qualität zu leisten, dabei aber
immer das Selbstwertgefühl unserer Betreuten
zu beachten und zu pflegen. Ihr
persönlicher Einsatz sorgte dafür, dass
unsere besonderen Reisen für besondere
Menschen nicht nur großartige spirituelle
Eindrücke von Wallfahrten nach Mariazell,
Lourdes, Rom, Santiago und Israel hinterließen,
sondern dass auch „Urlaub mit
Gott“ in Rhodos und Malta zur Erholung
der Seele und des Körpers möglich war.
Für die ehemalige Bereichsleiterin in Salzburg,
Dr. Elisabeth Hintner, war es eine besondere Freude,
dass ihr von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer in
Anerkennung ihrer Leistungen das Landesverdienstkreuz
„Pro Caritate“ verliehen wurde.
Auszeichnung von Bailli Victor Freiherr von Baillou
Hemma Zingerle, Gabriele
Walterskirchen, Margot Schwetz
Wir gratulieren herzlich!
v. l. n. r.: Johannes Gruchmann-Bernau (Delegat), Marie-Christine Hohenberg,
Elisabeth Hintner, Wilfried Haslauer (Landeshauptmann), Johannes Heitger
(Stellvertretender Bereichsleiter)
Verena Trentini, Fra‘ Gottfried Kühnelt Leddihn,
Gabriele Walterskirchen, Nikola Schmidinger
66
DIE MALTESER 2/2022
TAGEBUCH
WIR TRAUERN UM ✝
Anfang April 2022 überreichte S. Emz. der Hwdgst.
Herr Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Erzbischof
von Wien, Mag. Dr. Gerald Scheidl das Komturkreuz
des Päpstlichen Ordens vom Hl. Silvester.
Ende April 2022 erhielt S. Exz. Botschafter Dipl.-
Wirtschaftsing. Imre Ugron von Abramfalva aus
den Händen des Stellvertretenden Ministerpräsidenten
Zsolt Semjen das Kommandeurskreuz des
Ungarischen Verdienstordens überreicht.
Im Mai 2022 erhielt Bailli Dr. Victor Freiherr
von Baillou im erzbischöflichen Palais aus der
Hand S. Exz. des Hwdgst. Herrn Erzbischofs
Dr. Franz Lackner für seine großen Verdienste und
Wohltäterschaft im Bereich des katholischen Bildungswesens
das Große Ehrenzeichen in Gold mit
Stern des Verdienstordens der Heiligen Rupert und
Virgil verliehen.
Im Juni 2022 wurde Honorarkonsul Mag. Hans
Georg Andras aus den Händen der Frau Bundesministerin
Leonore Gewessler das Goldene Ehrenzeichen
für Verdienste um die Republik Österreich
erhalten.
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Souveräner Malteser-Ritter-Orden
Großpriorat von Österreich
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MALTESER Austria
Bundeszentrale
Mag. Manuel Weinberger
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Dipl.-Ing. Richard Steeb
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(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)
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+ 07.06.2022
Fra‘ Marco Luzzago
S.E. Statthalter des Großmeisters
(Nachruf in der Ausgabe 3/2022)
+ 03.03.2022
Reinelda Atzl
Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg
+ 07.03.2022
Rudi Zingerle
Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg
+ 14.03.2022
Günther Schindelegger
MHDA-Mitglied
+ 09.04.2022
Dr. Hanno Ritter von Burger-Scheidlin
Gratial und Devotionsritter
+ 16.04.2022
Dr. Johann Georg V. Graf von Kuefstein
MHDA-Mitglied
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R.I.P.
Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg
R. I. P.
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T: +43 1 5127244
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DIE MALTESER 2/2022 67
MALTESER Bundeswallfahrt nach Rom 2022
Spiritualität – Freu(n)de – Gemeinschaft
22. bis 29. Oktober 2022
Weitere Informationen, das Programm und die Preise folgen!
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter zentrale@malteser.at
www.malteser.at/rom-wallfahrt
Souveräner Malteser-Ritter-Orden
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Österreichische Post AG
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Souveräner Malteser-Ritter-Orden
Johannesgasse 2, 1010 Wien
68
DIE MALTESER 2/2022