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Die Malteser Zeitung 2/2022

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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Die

MALTESER

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich

Ausgabe 2/2022


Gemeinsam, im Dienst am Nächsten

Mobile Pflege: Persönliches, Neues und Berührendes

S.E. Statthalter-Großmeister Fra‘ Marco Luzzago verstorben


INHALT

IMFOKUS

04 Im Dienst am Nächsten für die Opfer

09 Malteser Austria-Challenge

11 „Wir stehen an der Seite der Menschen

in der Ukraine.“

RELIGIONAKTUELL

13 Mut, Kraft und Halt

14 Der rote Faden im Leben

16 Sein Platz war an der Seite und doch mittendrin

04

20

KULTURGUT

17 Es war ein schöner und klarer Tag ...

PERSÖNLICHKEITEN

20 Das Leben als Nonne und Managerin

LEBENSWERT

22 Im Ehrenamt die Berufung finden

23 „Unser Glaube ist ein Vertrauensverhältnis

zu Gott.“

RUNDSCHAU

26 Rom, dritter Anlauf

28 Lourdes im Aufwachraum

MALTESERÖSTERREICH

32 Berichte aus den Bereichen:

vielfältige Initiativen und Dienste

26

32

MALTESERWELTWEIT

60 Womenpreneurs4plastic

61 Es gibt eine Klimakatastrophe

MEDIZINAKTUELL

62 Wenn der Krieg hautnah sichtbar wird

60

66

GELESENEMPFOHLEN

64 Interessante Neuerscheinungen

TAGEBUCH

66 Auszeichnungen

67 Wir trauern um

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2

DIE MALTESER 2/2022


EDITORIAL

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Leserinnen und Leser,

„Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ ist ein Ausspruch, der

dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschrieben und

oft falsch interpretiert wird. Heraklit bezieht sich auf die

Polarität des Lebens, auf das Wechselspiel von Gegensätzen:

Fröhlichkeit und Trauer, Wärme und Kälte, Sattheit und Hunger,

Tag und Nacht, Sommer und Winter. Es muss der eine Pol

erlebt worden sein, um den anderen fühlen zu können. Satt

fühle ich mich erst, wenn ich das Gefühl von Hunger kenne.

Gesund fühle ich mich erst, wenn ich vorher krank war.

Wenn also Heraklit vom Krieg als Vater aller Dinge spricht,

dann meint er das ständige Ringen, die Auseinandersetzung

der beiden Pole miteinander, die zum Erleben des Lebens

führt. Doch brauchen wir tatsächlich Krieg, um Frieden zu

leben? Krieg bringt vor allem Tod, grenzenloses Leid, Zerstörung

und Niedergang mit sich.

Möge dieser Krieg – jener in der Ukraine, jener in anderen

Teilen der Welt – ewig innehalten! Aus der Geschichte und aus

dem Wort Gottes sollten wir doch gelernt haben, dass Frieden

und Fröhlichkeit nicht Krieg und Trauer gegenüberstehen,

sondern diese gar nicht zulassen sollten. Den Krieg nur zu

billigen, wenn er dem Erhalt des Friedens dient, ist ebenfalls

zweideutig und würde jedenfalls bedingen, dass einer entscheidet,

wann Krieg geführt werden muss und wann der

Frieden gefährdet ist.

Halten wir es mit Jesus. Er sprach zu seinen Jüngern: „Frieden

hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht

einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ (Joh.

14,27). Gottes Friede ist nicht die Frucht eines ausverhandelten

oder gar erzwungenen Kompromisses von Strategen und

vermeintlich Mächtigen, sondern er entsteht aus Hingabe, wie

Papst Franziskus betont: „Jesu Friede überwältigt nicht und

ist schon gar nicht bewaffnet. Er wird durch Sanftmut, Milde

und Selbstopfer in die Welt getragen.“

Mit Sanftmut und Milde begegnen wir Malteser auch den uns

anvertrauten Menschen – nicht nur in Krankheit, im Alter, in

der Pflege, sondern auch in größter Not. Die Gedanken von

Nächstenliebe und Frieden sind unsere ständigen Begleiter. Sie

geben uns Orientierung und stärken unsere Gemeinschaft.

Eine starke Gemeinschaft, getragen von Frieden, Freude und

echten Freunden, wünsche ich Ihnen. Möge Gottes Friede mit

Ihnen sein.

Norbert Salburg-Falkenstein

Prokurator

IMPRESSUM

Medieninhaber: Souveräner Malteser-Ritter-Orden (Malteserorden),

Großpriorat von Österreich, 1010 Wien, Johannesgasse 2

T: +43 1 512 72 44, E: presse@malteser.at

Chefredaktion: Katharina Stögner

Text und Lektorat: Edith Holzer Communications, Magda Werderits;

Textfein.at

Autoren: Theresia Anwander, Wolfgang J. Bandion, Elena Becker,

Henriette Blanckenstein, Roland Hansen, Christa Huber CJ, Bartolomäus

Khevenhüller-Metsch, Katrin König, Bernhard Küenburg, Fra’

Gottfried Kühnelt-Leddihn, Richard Mischak, Erasmus Pachta-Reyhofen,

Georg Reichlin-Meldegg, Daniel Schmidt, Richard Steeb, Peter

Stellnberger, Udo Thianich-Schwamberger, Cordula Wasser, Manuel

Weinberger, Susanne Wick, Tobias Zöhrer, Alexia Zwitkovits

Bildrechte: Addiko Bank, AUVA, bpk/Gemäldegalerie, SMB/Jörg

P. Anders, Elisabeth Fürst, GMR Photography & Film e.U., Land

Salzburg/Franz Neumayr, Chris Lendl, Malteser Care, Malteser

Kinderhilfe, Malteser Hilfsdienst Slowakei 2022, Malteser International,

Brenda Mulama/Malteser International, Malteser Ordenshaus,

Orderofmalta, Österreichische Gesundheitskasse/APA-Fotoservice/

Hörmandinger, Georg Reichlin-Meldegg, Christian Rieger

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige

Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für

beiderlei Geschlecht.

Gestaltung: Karin Mayer-Fischer, werbeproduktion.at

Druck: Druckerei Robitschek, Schlossgasse 10–12, 1050 Wien

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Berichterstattung über

nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke

sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art. Namentlich

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der

Redaktion entsprechen.

Redaktionsschluss: Juni 2022

DIE MALTESER 2/2022 3


IMFOKUS

IM DIENST AM NÄCHSTEN

FÜR DIE OPFER

Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren auch die MALTESER gefordert, so rasch wie möglich Hilfe zu

leisten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Maßnahmen der einzelnen MALTESER-Bereiche sowie Einblicke in den

Hilfsalltag.

Von Manuel Weinberger

Der Malteser Hospitaldienst als größtes Hilfswerk des

Ordens in Österreich hat bei Ausbruch des Krieges umgehend

einen Einsatzstab gebildet, um alle möglichen

Hilfsoptionen zu prüfen. Gleichzeitig wurde und wird

im laufenden Kontakt und in enger Abstimmung mit

den Malteser-Hilfswerken in der Ukraine und den angrenzenden

Ländern wie auch mit Malteser International,

dem weltweit tätigen Hilfswerk des Ordens für die internationale

Katastrophenhilfe, evaluiert, wie unsere

Hilfe am besten und zielgerichtet umgesetzt werden

kann.

HILFE VOR ORT

Unterstützung an den Grenzen und in den Nachbarländern

Seit Beginn des Krieges sind die Malteser in allen an die

Ukraine angrenzenden Ländern aktiv, um teilweise direkt

an der Grenze den Ankommenden Hilfe anzubieten (vgl.

Beitrag von Malteser International auf S. 12). Aufgrund

des enormen Bedarfs war es auch hier wichtig, einander

innerhalb des Malteser-Netzwerkes zu unterstützen.

Der Fokus der österreichischen Malteser liegt aktuell auf

Polen und der Slowakei. So wurde unter anderem ein

Team aus Sanitätern und Ärzten nach Polen geschickt, das

die polnischen Malteser bei der medizinischen Betreuung

ankommender Flüchtlinge unterstützte. Ebenso war die

Unterstützung der slowakischen Malteser mit Personal,

Sachspenden und finanzieller Hilfe möglich, um den

wochenlangen Einsatz an der Grenze sicherzustellen.

Jill Biden besucht slowakischen Malteserorden

Anfang Mai stattete die First Lady der Vereinigten Staaten

von Amerika, Dr. Jill Biden, dem Hilfsdienst des

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DIE MALTESER 2/2022


IMFOKUS

Souveränen Malteser-Ritter-Ordens an der slowakischukrainischen

Grenze in Vyšné Nemecké einen Besuch

ab. Gemeinsam mit dem slowakischen Premierminister

Eduard Heger und dem slowakischen Innenminister

Roman Mikulec nahm Dr. Biden an einem Sonntagsgebet

in der behelfsmäßig errichteten Zelt-Kapelle des Malteserordens

teil. Während des geplanten Zusammentreffens

mit den Vorstandsmitgliedern des Malteser Hilfsdienstes,

Präsident Dr. Július Brichta und Vizepräsident Dr. Tomáš

Sklenár, beide Mitglieder des Großpriorats von Österreich,

schilderten sie der First Lady eindrucksvoll die zahlreichen

medizinischen, psychologischen und sozialen Hilfsprogramme

der Malteser, die angesichts der Flüchtlingskrise

entwickelt und unmittelbar bei Kriegsausbruch implementiert

wurden. Der Botschafter des Ordens in der Slowakei,

S. D. Dr. Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein, zeigte

sich angesichts des wertschätzenden Besuchs der First

Lady hocherfreut und unterstrich, wie wesentlich der unermüdliche

Einsatz der Malteser-Freiwilligen an der slowakischen

Grenze seit Kriegsausbruch ist.

Flüchtlingsversorgung in der Republik Moldau

Der Krieg in der Ukraine hat zu massiven Fluchtbewegungen

geführt, unter anderem nach Moldawien. In der

Hauptstadt Chișinău betreibt die Botschaft des Malteserordens

seit vielen Jahren eine Suppenküche, die nun einen

enormen Zustrom durch vertriebene Ukrainer erfahren

hat. Um die Versorgung langfristig sicherzustellen, haben

die Malteser einen Großteil der Finanzierung übernommen

und sind dabei, weitere Hilfe vor Ort zu leisten.

© MALTESER Hilfsdienst Slowakei 2022

Dieses mit derzeit 700.000 Euro dotierte Projekt sieht

Unterstützung in den Bereichen Gesundheit/medizinische

Versorgung, Ernährung und Unterbringung vor. Indem eine

auf den ermittelten Bedarf zugeschnittene Soforthilfe bereitgestellt

wird, können über 35.000 Personen bis Anfang

kommenden Jahres dringend benötigte Hilfe erhalten.

Hilfslieferungen

In enger Abstimmung mit den ukrainischen Maltesern

und anderen Hilfseinrichtungen vor Ort organisieren wir

laufend dringend benötigte Hilfsgüter wie Nahrung, Hygieneartikel

und medizinisches Material. Dieses wird entweder

direkt in die Ukraine oder in ein zentrales Sammellager

der Malteser bei Chorzów in Polen gebracht. Von dort

werden die Waren je nach Bedarf in der Ukraine verteilt.

Hier gilt unser großer Dank den zahlreichen Unternehmen

und privaten Einzelspendern, die diese Transporte nach

wie vor möglich machen, indem sie uns mit Produkten,

sehr günstigen Einkaufskonditionen und Spenden helfen.

Hervorzuheben sind auch die vielen Spendenaufrufe wie

z. B. jener von den Designerinnen Marina Hoermanseder

und Eva Herzog. So konnten wir in nur drei Tagen einen

Sattelschlepper mit 33 Paletten an Hilfsgütern beladen

und nach Lemberg schicken, ausschließlich befüllt mit

hochwertigen Sachspenden.

Dazu zählt auch ein Projekt, das wir gemeinsam mit

Malteser International mit Geldern von „Nachbar in Not“

in Rumänien, der Ukraine und in Moldawien umsetzen.

DIE MALTESER 2/2022 5


IMFOKUS

Zusätzlich zu den allgemeinen Hilfslieferungen unterstützen

die Malteser auch ganz gezielt im medizinischen

Bereich. So konnten wir den ukrainischen Maltesern

einen voll ausgestatteten Rettungswagen mit zahlreichen

medizinischen Produkten zur Verfügung stellen. Ein ganz

herzlicher Dank auch hier an unsere Unterstützer, besonders

die Sanlas Holding, die uns mit einer sehr großen

Spende an Ankaferd BloodStoppern gegen externe Blutungen,

die direkt an die Hilfskräfte im Kriegsgebiet gehen,

wie auch die Apotheker ohne Grenzen, die die Beschaffung

von Medikamenten und Verbandsmaterial möglich gemacht

haben, geholfen haben.

Bewerbungsunterlagen, Netzwerkgesprächen mit Unternehmen

sowie bei der Begleitung in Bewerbungsprozessen

und bei Bewerbungsgesprächen.

Personelle Unterstützung im Ankunftszentrum

Wien

Die „Sport & Fun-Halle“ in Wien wurde zu einem humanitären

Ankunftszentrum der Stadt Wien umgebaut.

Die Malteser unterstützen dort in Kooperation mit den

Johannitern die Betreuung der Ankommenden aus der

Ukraine.

HILFE IN ÖSTERREICH

MALTESER Integrationshilfe

In Wien wurde eine Kooperation der Malteser Integrationshilfe

mit der Know-how-Plattform Drusi &

Hawara gebildet. Ziel ist, bei den ersten und dringendsten

Bedürfnissen von Ukrainern behilflich zu sein. Drusi &

Hawara sowie die Malteser Integrationshilfe greifen dabei

auf die Erfahrungen zurück, die bei der Gründung

von Habibi & Hawara im Jahr 2015 bzw. bei der Unterstützung

von syrischen Flüchtlingen gemacht werden

konnten.

Die Malteser unterstützen insbesondere mit Sprachtrainings,

individuellen Coachings, der Aufbereitung von

Deutschkurse in Salzburg

In der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP)

in der Stadt Salzburg bieten Lehrende gemeinsam mit

Freiwilligen der Salzburger Malteser und der ukrainischen

Pfarrgemeinde St. Markus kostenlos Deutschunterricht

für Kinder und Erwachsene an, die aus der

Ukraine geflüchtet sind.

„Wir haben bei uns an der Schule schon während der

Flüchtlingskrise 2015 Deutschkurse für Syrer angeboten“,

so Schulleiter und Delegat der Malteser in Salzburg,

Johannes Gruchmann-Bernau. Vitaliy Mykytyn, Pfarrer

in der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Salzburg,

koordiniert die Einteilung und hilft beim Übersetzen.

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DIE MALTESER 2/2022


UNTERSTÜTZERINNEN UND

UNTERSTÜTZER

Der größte Dank im Rahmen unserer Ukraine-Hilfe geht

an die zahlreichen Unterstützer, die uns seit Beginn des

Krieges in überaus großzügiger Weise mit ihrer tatkräftigen

Hilfe, Projekten und vor allem auch Sach- und Geldspenden

helfen und es erst dadurch möglich machen,

dass unsere Hilfe langfristig und zielgerichtet umgesetzt

werden kann.

Orchester und dem Huberman String Trio, aber auch

Lesungen für die Ukraine-Hilfe der Malteser statt. Der

Eintritt für die Veranstaltungen war kostenlos und die

gesammelten Spenden gingen an die Ukraine-Hilfe.

Ebenso unterstützte uns der Wiener Juwelier A.

E. Köchert, indem er zu Spenden an die Malteser-

Ukraine-Hilfe mit einem besonderen Kennwort aufrief

und unter allen Spendern am 19. Mai Ohrringe in den

ukrainischen Farben Gelb und Blau verloste.

Bewegt durch die Berichte in der Ukraine haben sich viele

Unternehmen und Personen zusammengeschlossen oder

oft auch allein Initiativen entwickelt, um nicht nur mittels

einer Spende zu helfen, sondern auch um andere Personen

zu motivieren, einen Beitrag zu unserer Hilfe zu leisten.

So gab es zum Beispiel die Aktion AUSTRIANTECH4-

UKRAINE, bei der sich österreichische Start-ups und

Unternehmen aus dem Tech-Ökosystem zusammengetan

haben, um über Crowdfunding Mittel aufzustellen,

mit denen benötigte Hilfsgüter in die Ukraine geschickt

werden konnten.

Die Direktion des Theatermuseums in Wien stellte

mehrfach ihre Räumlichkeiten unentgeltlich für Veranstaltungen

zu Gunsten der Malteser-Ukraine-Hilfe zur

Verfügung. So fanden unter anderem im Eroica-Saal des

Theatermuseums Konzerte mit dem Morphing Chamber

Über die vielen Projekte berichten wir laufend auf unserer

Website und bedanken uns bei allen für diese großartigen

Initiativen.

Aber auch viele Schüler wollten einen Beitrag für die

Ukraine leisten, wie zum Beispiel jene der Volksschulen

Sacré Coeur in Wien und Pressbaum oder die Maturanten

im Rahmen des Maturaballs von St. Ursula.

DIE MALTESER 2/2022 7


IMFOKUS

Ein ebenso großer Dank geht auch an die zahlreichen

Großspender wie beispielsweise die Bellaflora Gartencenter

GmbH, die spontan 50.000 Euro spendete,

die Constantia Industries AG, die mit 100.000 Euro

unterstützte.

Raiffeisen-Holding NÖ-Wien: Mag. Erwin

Hameseder überreichte dem Leiter der Mission des

Malteserordens bei den Vereinten Nationen in Wien,

Botschafter Prof. Günther Granser, einen Scheck in

Höhe von 100.000 Euro.

v. l. n. r.: Präsident Mag. Erwin Hameseder, Botschafter

Prof. Günther Granser

© GMR Photography & Film e.U.

Cookie Kate hat auf

dem Feshmarkt beispielsweise

selbst gemachte

Ukraine-Kekse verkauft

und ihre Einnahmen aus

dem Keksverkauf der

Malteser-Ukraine-Hilfe

gespendet.

Wir möchten uns in diesem Zusammenhang nochmals

bei allen Spendern bedanken, die dank ihrer Spenden

unsere Hilfe möglich machen. Neben den vielen Geldspenden

auch nochmals ein herzliches „Vergelts Gott“

an die vielen Unternehmen, die uns mit Sachspenden

und im Bereich der Logistik unterstützen.

Herr Mag. Erwin Hameseder beispielsweise unterstützt

die Malteser aus tiefster Überzeugung: „Wir müssen alles

tun, um das Leid der vom Krieg betroffenen leidgeprüften

Menschen ein Stück weit zu lindern. Das ist unsere soziale

Verantwortung und es ist für uns selbstverständlich, dass

wir uns mit aller Kraft für jene einsetzen, die jetzt dringend

Schutz und Sicherheit brauchen.“

v. l. n. r.: Manuel Weinberger, Wolfgang Laserer und Georg

H. Jeitler

Diese Beträge werden eingesetzt, um zusammen mit

Malteser International sowie den Hilfsorganisationen

des Ordens in den betroffenen Staaten (vornehmlich in

der Ukraine selbst, aber auch in Polen, der Slowakei, in

Rumänien und in Ungarn) eine weitere rasche und unbürokratische

Hilfe sowie die Grundversorgung und medizinische

Betreuung der in Not geratenen Flüchtlinge zu

garantieren.

Bellaflora war bereits in der Vergangenheit mehrfach eine

sehr großzügige Spenderin. Laut deren Geschäftsführer,

Herrn Mag. Franz Koll, „deshalb, weil die Malteser

Garant dafür sind, dass Spenden unbürokratisch und

verlässlich dort ankommen, wo sie ankommen sollen“.

v. l. n. r.: Manuel Weinberger, Generalsekretär Malteser

Austria mit Herbert Juranek, CEO und Chairman der Addiko

Bank AG, Rachel Miriam Alario del Olmo, Human resources

& Internal Communicatons, 10.000 Euro seitens der Addiko

Bank und 5.000 Euro privat von Herrn Juranek

© Addiko Bank

8

DIE MALTESER 2/2022


IMFOKUS

MALTESER-AUSTRIA-CHALLENGE

Auch Privataktionen tragen wesentlich zur Unterstützung der Malteserhilfe in der Ukraine bei. Über das eigens ins Leben

gerufene Projekt „Be part of: #ProudToHelp – Challenge“ haben Menschen in Österreich die Möglichkeit, auf kreative

und effektive Weise zu helfen. Jeder, der will, kann sein persönliches Hilfsprojekt starten. Hier folgen einige Beispiele

von bereits umgesetzten Aktionen.

Hilfe von steirischen Apothekern

Nach den Bildern vom unermesslichen Leid der ukrainischen

Bevölkerung und der Bitte von Malteser

International um Hilfsgüter für Versorgungszentren

direkt an den Grenzen des Landes stand für uns rasch

fest, berufliche Tätigkeit und ehrenamtliches Engagement

miteinander zu verbinden. Innerhalb kürzester

Zeit gab es die Zusage der Steirischen Apothekerkammer,

einen Spendenaufruf an die Mitglieder zu starten.

So konnten die beiden Grazer Malteserautos bereits

kurz nach Start der Kooperation mit medizinischen

Hilfsgütern wie Infusionen, Desinfektions- und Verbandsmaterial,

Schmerzmittel und vielem mehr gefüllt

werden. Mit Fortdauer der Angriffe wird auch die

medizinische Grundversorgung von Menschen mit

chronischen Erkrankungen zur großen Herausforderung.

Lebenswichtige Medikamente zur Blutverdünnung,

Herz-Kreislauf-Mittel, Schilddrüsenpräparate,

Insulin, Antibiotika etc. stehen nur einige hundert

Kilometer entfernt kaum oder gar nicht mehr zur Verfügung.

Neben den grauenhaften Kriegsverletzungen

kostet mittlerweile auch dieser Umstand viel zu viele

Menschenleben. Um dieses Leid zu lindern, haben sich

die beiden Grazer Hausärztinnen Dr. Kristina Köppel-

Klepp und Dr. Neshat Quitt mit Gleichgesinnten zusammengetan

und ihren Verein „Auxilium – Wir helfen

Menschen“ gegründet. Sie stehen mit zahlreichen Krankenhäusern

vor Ort in regelmäßigem und direktem

Austausch. Über ihren Kontakt zur Organisation „International

Charitable Foundation“ ist ein verlässlicher

Transport gesichert.

Mag. Stefan Michelitsch /

Apotheke Am Grünanger

Ankunft der „Auxilium-Hilfslieferung“

im Herzzentrum Kiew

VPA-Charity-Webinar

Der Verein für psychosoziale und psychotherapeutische

Aus-, Fort- und Weiterbildung (VPA) veranstaltete ein

Charity-Webinar mit dem renommierten Konfliktforscher

Friedrich Glasl. Dessen Honorar sowie die Teilnahmegebühren

kamen als Spenden der Ukraine-Hilfe

der Malteser Austria zugute.

DIE MALTESER 2/2022 9


IMFOKUS

Firma Schwetz Tirol/Vorarlberg

Einmal mehr unterstützte die Firma Schwetz Lagersystemtechnik

mit ihrem Know-how die Arbeit des Malteser

Hospitaldienstes in den Gebieten Tirol/Vorarlberg. Diesmal

stellte das Unternehmen Regale für das Ankunftszentrum

für Vertriebene in Innsbruck zur Verfügung.

Von den Maltesern wurden die Regale mit gespendeten

Hilfs- und Lebensmitteln befüllt.

Familie Torriani

Die erschütternden Bilder und Berichte aus dem Kriegsgebiet

bewogen Familie Torriani umgehend zum Handeln:

In einer Blitzaktion telefonierten sie alle Familienmitglieder,

Freunde und Bekannte durch und baten sie

um eine Spende. Insgesamt sind 2.000 Euro zusammengekommen.

Firma Schwetz unterstützt die Malteser in Innsbruck.

Übergabe Fam. Torriani an den Kanzler des Malteserordens

Hairclub Wien

Friseur Oliver Maly aus dem ersten Bezirk in Wien spendete

den gesamten Tagesumsatz vom 11. April 2022 für

die Ukraine-Hilfe. Sein Team im Hairclub Wien erhöhte

den Betrag um die Trinkgelder des Tages. Von der Initiative

begeistert waren u. a. Dompfarrer Toni Faber sowie

der Bezirksvorsteher. Beide unterstützten die Aktion,

die insgesamt mehr als 2.500 Euro einbrachte.

Optiker Schmidradler

Das Optik-Geschäft in Amstetten unterstützte die

#proudtohelp-Challenge mit einem Charity-Sonnenbrillenverkauf.

Markenbrillenmodelle aus den Vorjahren

wurden von 31. März bis 2. April zu einem Mindestpreis

von 25 Euro verkauft. Der Spendenumsatz wurde von

Optik Schmidradler verdoppelt.

Oliver Maly und sein Team

mit Dompfarrer und Bezirksvorsteher

gemeinsam mit

dem Kanzler und der Krisenstabskommunikation

Wir sagen allen Teilnehmenden an unserer

#proudtohelp-Challenge ein herzliches DANKE für

diese tollen Initiativen!

10

DIE MALTESER 2/2022


IMFOKUS

MALTESER INTERNATIONAL

„WIR STEHEN AN DER SEITE DER MENSCHEN

IN DER UKRAINE.“

Am Morgen des 24. Februar 2022 begann die russische Invasion in der Ukraine, Panzer rollten Richtung Kiew. Millionen

Flüchtlinge, insbesondere Frauen und Kinder, machten sich auf den Weg in die europäischen Nachbarländer.

Von Elena Becker

Malteser International

Malteser Ukraine: Flüchtlinge am Grenzübergang Krakivtes. Das EMT von Malteser International behandelt einen kleinen Patienten.

Die Einsatzkräfte von Malteser International waren

nach Kriegsausbruch eine der Ersten vor Ort an den

Grenzen zur Ukraine. Sie gaben täglich Lageberichte

durch und lieferten wichtige Hinweise für die Koordination

der weiteren Hilfsaktivitäten mit anderen

Malteser-Teilorganisationen. Ein Bericht aus erster

Hand von Elena Becker und Oliver Hochedez.

In der Malteser-Zentrale in Köln hatte man die angespannte

Lage in der Ukraine seit Monaten mit zunehmender Sorge

beobachtet. Seit 2015 kümmern sich Malteser International

und die Malteser in der Ukraine in gemeinsamen Projekten

um die psychosoziale Unterstützung von Vertriebenen in

den Grenzregionen im Osten des Landes. Bereits im Oktober

vergangenen Jahres hatte es Gespräche darüber gegeben,

was im Falle eines russischen Angriffs zu tun wäre.

„Wir haben uns mit den Maltesern in den Anrainerstaaten

vorbereitet, Nothilfepläne erstellt und den Worst Case diskutiert

sowie mit den Gebern und den nationalen

Partnern gesprochen – aber an

eine Invasion solchen Ausmaßes wollten

wir bis zuletzt nicht glauben“, berichtet

Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe

von Malteser International.

„Nach den ersten Angriffsmeldungen haben wir einen

Krisenstab eingerichtet, um möglichst schnell agieren zu

können. Dann klingelten unsere Telefone durchgehend:

Wir sind förmlich überrannt worden mit Anfragen und

Hilfsangeboten. Es war unmöglich, allen, die helfen wollten,

gerecht zu werden. Der Koordinationsaufwand war

gigantisch“, so Hochedez. Gleichzeitig galt es, erste Hilfsmaßnahmen

auf den Weg zu bringen. „Die Herausforderung

bestand zunächst darin, die Logistik für Transporte

in die Ukraine aufzubauen, ukrainische Fahrer zu suchen,

da aus Sicherheitsgründen internationale Speditionen

nicht mehr in die Ukraine fuhren, und Lagerflächen in

Grenznähe zu finden“, berichtet Hochedez. Hinzu kam

die emotionale Belastung, die alle täglich spürten: „Wenn

du die Bilder im Fernsehen siehst, wie ein 40 Kilometer

langer Militärkonvoi auf Kiew zurollt, dann sorgst du

dich natürlich um die Menschen dort, um unsere Kollegen,

unsere Partner.“

Schnelle Hilfe für Geflüchtete

Dank der vorhandenen Malteser-Strukturen und starken

Netzwerke in Osteuropa konnte die Hilfe für die

Menschen auf der Flucht schnell auf den Weg gebracht

werden: Erste Hilfslieferungen erreichten die Westukraine

DIE MALTESER 2/2022 11


XXXXX IMFOKUS

(Quelle: Malteser International; Stand: Mai 2022)

Malteser-Ukraine-Hilfsprojekte

bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn. Seitdem rollen kontinuierlich

Hilfsgüter in das Land. An den Grenzübergängen

errichteten die Malteser in Polen, Rumänien, Ungarn und

der Slowakei Anlaufstellen für die ankommenden Menschen,

kümmerten sich um die medizinische Versorgung,

den weiteren Transport und die Unterbringung der Geflüchteten.

Malteser International entsandte Koordinatoren an die

Malteser in Polen, der Slowakei und Rumänien, um die lokalen

Kräfte bei der Organisation zu unterstützen, sowie eine

mobile medizinische Einheit und ein Emergency-Medical-

Team nach Polen. Am polnisch-ukrainischen Grenzübergang

Kroscienko leisteten die Helfer des Teams – ein Arzt

und eine Ärztin, ein Rettungssanitäter, ein Koordinator und

ein Teamleiter – rund zwei Wochen lang medizinische Hilfe

für die ankommenden Menschen. Anschließend wurden

sie von einem Team der Malteser aus Spanien abgelöst, auf

die wiederum ein Team der Malteser aus Österreich folgte.

Rotierend werden verschiedene Malteser-Teams aus ganz

Europa diese Aufgabe übernehmen.

Enorme psychische Belastung

In der Ukraine selbst kümmern sich die Malteser insbesondere

um die Versorgung der vielen meist stark traumatisierten

Kriegsflüchtlinge im Westen des Landes. Der Bedarf an

psychologischer Unterstützung für die schwer traumatisierten

Menschen ist immens: „Die Straßen sind voller Menschen.

Sie hoffen darauf, dass sie nicht gezwungen werden,

die Ukraine zu verlassen. Doch auch als Geflüchtete im eigenen

Land ist die psychologische Belastung groß. Sie haben

ihr Zuhause verloren, ihre Familien zurückgelassen und blicken

in eine ungewisse Zukunft. Mehr als zehn Prozent von

ihnen benötigen psychologische Betreuung“, berichtet Pavlo

Titko, Leiter der Malteser in der Ukraine.

Darüber hinaus bietet der Malteser Hilfsdienst in der

Ukraine weiterhin Kurse in Erster Hilfe an, kümmert sich

um Notunterkünfte für Geflüchtete und liefert Hilfsgüter

in mehr als 50 ukrainische Städte, vorrangig im Osten

des Landes. „Wie unsere Hilfe weitergehen wird, ist sehr

vom Kriegsgeschehen abhängig. Dies ist ein komplexer

und herausfordernder Nothilfeeinsatz. Wir werden einen

sehr langen Atem brauchen und uns immer wieder an

neue Situationen anpassen müssen. In jedem Fall werden

wir weiter fest an der Seite der Menschen in der Ukraine

stehen und sie so lange begleiten, wie unsere Hilfe benötigt

wird“, sagt Hochedez.

Insgesamt wurden bereits 848 Tonnen an Hilfsgütern

in 46 Städte geliefert, 2 Verteilzentren, 11

psychologische Hilfe-Stationen und 3 medizinische

Kliniken errichtet, 8 Rettungswägen gespendet, 211

Notschlafstellen errichtet, über 10.600 Personen in

Erster Hilfe unterrichtet und 240.000 Mahlzeiten an

Vertriebene ausgegeben. 411 Freiwillige unterstützen

die Malteser in der Ukraine zurzeit.

Infos: www.malteser-international.org/de/hilfeweltweit/europa/ukraine.html

12

DIE MALTESER 2/2022


RELIGIONAKTUELL

MUT,

KRAFT

UND HALT

Im April feierte unser ukrainischer Ordensbruder Vasyl Demchuk mit Gläubigen der ukrainisch-katholischen Kirche

Vorarlberg das feierliche Oster-Amt in Bregenz. Die Delegation Tirol-Vorarlberg war herzlich eingeladen.

Von Theresia Anwander

Die ukrainisch-katholische Kirche in Vorarlberg ist, wie in

vielen anderen Gemeinden auch, in den vergangenen Wochen

durch den Krieg in der Ukraine stark angewachsen.

Vater Vasyl war es daher ein großes Anliegen, das diesjährige

Osterfest gemeinsam mit vielen Neuankömmlingen

zu feiern, um durch die österliche Botschaft besonders

den Verzweifelten und Hoffnungslosen Mut, Kraft und

Halt zu schenken, sie auf ihrem schweren Weg zu segnen

und unter den Schutz Gottes zu stellen. Als kleines

sichtbares Zeichen der Verbundenheit und als Ostergruß

aus der Heimat verteilten wir geweihtes Osterbrot, das

in Lemberg gebacken wurde. Die Spenden, die dabei gesammelt

wurden, kommen direkt den Menschen in der

Ukraine zugute.

Gemeinsame Sprache der Herzen

Dieses Treffen mit Menschen aller Altersgruppen, darunter

auch mit einer Gruppe von Taubstummen, von denen

viele ihr Land wegen des Krieges verlassen mussten, war

tief beeindruckend. Die Freude über das Ostergeschenk

aus der Heimat war groß. Die wirklich Beschenkten aber

waren wir, weil wir so viele herzliche Begegnungen erleben

konnten – auch ohne uns sprachlich zu verständigen:

Denn es gibt eine gemeinsame Sprache der Herzen, die

nur dann zu verstehen ist, wenn alles andere verstummt.

Ganz im Sinne von Ostern bezeugt diese Sprache, die

durch den gemeinsamen Glauben ein Fundament erhält,

unsere Hoffnung auf die Ewigkeit: Christ ist erstanden –

Christos voskres!

DIE MALTESER 2/2022 13


RELIGIONAKTUELL

DER ROTE FADEN IM LEBEN

Wie tun, wenn man gerade nicht weiß, wie es im Leben weitergehen soll? Oder wenn es einen herben Einschnitt gegeben

hat – eine Verletzung, eine Trennung, einen Verlust?

Von Christa Huber CJ

es auslöste, in welche Richtung ihn etwas führte. Führte

etwas zum Leben, zu Gott – oder davon weg?

Wendungen und Wandlungen

Manchmal erkennen wir im Leben viel später, im Nachhinein,

dass ein Erlebnis für etwas gut war oder dass dort,

wo sich eine Tür geschlossen hatte, etwas Neues entstanden

war. Dass ein Weg nicht mehr weiterging, dies hatte

Ignatius mehrfach erlebt: die schwere Beinverletzung,

die alles veränderte, was es vorher in seinem Leben gegeben

hatte. Später der Franziskanerprovinzial, der es ihm

nicht erlaubte, im Heiligen Land zu bleiben. Dann die

Inquisition, die ihm die Seelsorge verbot, bevor er nicht

noch mehr studiert hätte. Die kriegerischen Auseinandersetzungen

im Jahr 1537, die den Schiffsverkehr im

Mittelmeer verunmöglichten. Ein Nein, Nein, Nein und

wieder Nein …

Wie konnte er damit zurechtkommen? Er hatte im Laufe

der Zeit immer mehr in eine innere Freiheit gefunden. In

„Wenn sich unser Herz einmal gewandelt hat,

was Wunder, dass dann durch uns

auch die Welt gewandelt wird.“

Ignatius von Loyola

Ignatianische Spiritualität und die eigene Biografie

Der Lebensweg des Ignatius von Loyola bietet sich geradezu

exemplarisch dafür an, um über das Thema Wendungen

und Wandlungen im Leben nachzudenken. Mittlerweile

ist es 500 Jahre her, dass Ignatius seine eigene

innere Wandlung erfahren hat. Als junger Mann stand er

im Dienst des Herzogs von Nájera und Vizekönigs von

Navarra. Er war ehrgeizig, hatte Großes im Sinn. Bei der

Verteidigung von Pamplona zerschmetterte eine Kanonenkugel

sein Bein. Körperlich eine schlimme Wunde,

biografisch eine Vollbremsung im Leben, das Ende der

Karriere und der Lebenspläne. Ignatius war zu diesem

Zeitpunkt 30 Jahre alt – und in Lebensgefahr.

Wie kam es, dass sein Leben in eine Verwandlung und

nicht in eine Verbitterung geführt hatte? Es folgte ein

monatelanges Krankenlager. Ans Bett gefesselt, gab es

nur vier Dinge, die Ignatius tun konnte: reflektieren, lesen,

beten und träumen. Als er dabei überraschende Entdeckungen

machte, vertiefte er das Reflektieren immer

mehr. Er nahm die inneren Bewegungen seines Herzens

wahr. Er betrachtete, wovon er träumte, welche Resonanz

Angebote des Bereichs Spiritualität

und Exerzitien

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www.stille-in-wien.at

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DIE MALTESER 2/2022


RELIGIONAKTUELL

ein tiefes Vertrauen in Gott, dass es einen Sinn für den

eigenen Lebensweg gibt, einen „roten Faden“, der sich

vielleicht zunächst noch gar nicht so deutlich zu erkennen

gibt. Das, was ihm wichtig war, „den Seelen zu helfen“,

hatte sich dann auf andere Weise verwirklicht: im

Jesuitenorden.

„Denkt vor allem, dass Euer Herr Euch liebt, woran ich

keinen Zweifel habe, und antwortet ihm mit

der gleichen Liebe.“

Ignatius von Loyola

Den eigenen Weg entdecken

Ignatius vertraute auf die persönliche Berufung jedes

Menschen und gab Anregungen zur Entscheidungsfindung.

Manchmal wird die Klarheit überraschend geschenkt.

Häufig braucht es einen längeren Weg des Wahrnehmens:

Wohin geht die Sehnsucht? Wo kann ich meine

Begabung einbringen? Wie kann ich dem Leben dienen?

Was hat Gott in mich hineingelegt, was traut er mir zu?

Bei welcher Option finde ich inneren Frieden, Freiheit

und Freude? Auch Gespräche in einer geistlichen Begleitung

können die Suche nach dem eigenen roten Faden

unterstützen.

Buchtipp

In seinem Buch „Gott finden – Wie

geht das?“ zeigt der Wiener Moraltheologe

und Priester Matthias

Beck, wie die Exerzitien von Ignatius

von Loyola zu einem erfüllten

und glücklichen Leben beitragen

können. Und wie das Gott-Finden

möglich ist, wenn man sich auf die

Suche begibt.

Matthias Beck. Gott finden. Wie geht das? Styria Verlag, 2020,

176 Seiten Hardcover, ISBN: 978-3-222-13661-0 , 22,00 Euro.

Bestellung: styriabooks.at

ACHTSAMKEITSÜBUNG

UND MEDITATION

Präsent sein und wahrnehmen

Ich bin da, nehme den Atem wahr, ich bitte

Gott, dass er mit mir auf meinen Tag schaue.

So lasse ich die Ereignisse vor meinem inneren

Auge vorbeiziehen, ohne sie vorschnell zu bewerten.

Menschen und Begegnungen, was ich

getan und erlebt habe, aber auch Empfindungen,

Gefühle. Das ergibt eine Gelassenheit und

einen kleinen Abstand zwischen mir und dem,

was ich betrachte. Und was ich dabei entdecke,

bringe ich ins Gespräch mit Gott.

Heil und frei werden in der Begegnung mit

Jesus

Aus seinen eigenen Lebenserfahrungen hat Ignatius

geistliche Übungen, die Exerzitien, entwickelt.

Eine der Übungen ist die Meditation

mit der Bibel und dem eigenen Leben: „Ich lasse

eine biblische Szene vor dem inneren Auge lebendig

werden und gehe selbst hinein, komme

in eine Begegnung mit Jesus. Sein Interesse an

mir spüren: Was sucht ihr? Warum weinst du?

Was willst du, dass ich dir tun soll? Dann wieder

ins eigene Herz hineinhören: Was ist meine

Sehnsucht? Worum möchte ich Gott jetzt bitten?“

So kann ein heilsamer Prozess in Gang

kommen, kann Umwandlung geschehen.

DIE MALTESER 2/2022 15


RELIGIONAKTUELL

SEIN PLATZ WAR AN DER SEITE

UND DOCH MITTENDRIN

Zum Abschluss des Josefsjahrs: das Gemälde „Der Heilige Josef und das Christuskind in der Werkstatt“.

Von Richard Mischak

Bischof“, so führt Papst Franziskus aus, „sollte sagen können:

In Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium

gezeugt.“ Diese spirituelle Tradition muss jedoch, will sie

glaubwürdig sein, verlebendigt werden. So bleibt z. B. die

Pater- bzw. Father-Anrede, die unter Katholiken bis heute

vielfach üblich ist, eine leere Floskel, wenn sie im Leben

und Wirken des einzelnen Geistlichen keine Entsprechung

findet. Damit ein Priester nicht der Versuchung erliegt,

innerhalb der Gemeinde seine Person in den Vordergrund

zu stellen, bedarf er jener „Demut von Herzen“ (Matthäus

11,29), die wir von Jesus Christus lernen können.

Josef war ein einfacher Zimmermann aus Nazareth und

wurde zum wohl berühmtesten Ziehvater der Geschichte –

wohl auch deshalb, weil er sich auf der zentralen Weggabelung

seines Lebens nicht nach dem richtete, was „man

tut“, was in den Augen der Menschen als Pflicht bzw. als

Gesetz galt, sondern weil er seine Lebensentscheidung

vielmehr unter einem Blickwinkel der Weisheit reflektierte.

In seinen Träumen erhielt er Antworten auf seine

Fragen und Zweifel.

Gerade für alle in der Seelsorge und als Vater/Pater Tätigen

ist Josef ein Vorbild. „Besonders jeder Priester oder

Historisches und Heroisches zum Josefstag

Josefs Verehrung lässt sich im Osten früher nachweisen

als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes

am 19. März im Martyrologium von der Reichenau

um 850 aufscheint – als Gedenktag wohl festgelegt in der

Absicht, das Fest der Minerva, der römischen Göttin der

Handwerker, zu ersetzen. Papst Sixtus IV. erklärte 1479

den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen, nachdem

der Josefskult seit dem 14. Jahrhundert besonders

von Bettelorden gefördert worden war. Zuvor hatten

sich Bernhard von Clairvaux und verschiedene Mystiker

intensiv mit Josefs Rolle in der Heilsgeschichte befasst.

Seit 1621 ist der Josefstag ein Fest im römischen Kalender.

1714 bereicherte Papst Clemens XI. das Fest mit einem

eigenen Messformular und Offizium.

Die Habsburger erkoren Josef sogar zu ihrem Hausheiligen.

Nachdem Kaiser Ferdinand II. 1620 mit einem Bild

Josefs in die Schlacht gegen die pfälzisch-böhmische

Armee am Weißen Berg bei Prag gezogen war und den

Sieg errungen hatte, wurde der Josefstag im Habsburger

Reich zum Feiertag.

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DIE MALTESER 2/2022


KULTURGUT

ES WAR EIN SCHÖNER

UND KLARER TAG ...

... der 18. Februar 1853. Und er endete beinahe tödlich. Seinen dramatischen Ereignissen haben wir die Votivkirche in

Wien zu verdanken. Sie soll daran erinnern, was sich an diesem Tag zugetragen hat.

Von Wolfgang J. Bandion

Die Geschichte geht so: Der junge Kaiser Franz Joseph

spazierte in Begleitung seines Adjutanten, des Grafen

O’Donnell, auf der Kärntnertor-Bastei. Unterhalb der

Stadtmauer exerzierten Soldaten. Der Kaiser blieb stehen

und beugte sich über die Mauer, um die Szene näher

zu betrachten. Da stürzte ein Mann von hinten auf ihn

zu und attackierte ihn mit einem Messer – nur die hochgeschlossene

Ulanenuniform mit den Verschnürungen

und der Pelzverbrämung konnte den Stich mildern. Nach

einer Schrecksekunde war es vor allem dem couragierten

Eingreifen des zufällig anwesenden Josef Ettenreich, einem

Wiener Fleischhauer, zu verdanken, dass das Attentat

einen glimpflichen Ausgang fand. Für diese Tat wurde

Ettenreich, neben vielen Dankbezeugungen, in den

österreichischen Freiherrenstand erhoben.

Wettbewerb für ein Dankgeschenk

Die eher angespannten Jahre nach den Revolutionen von

1848/49 suggerierten zwar einen neuen Anfang (Viribus

Unitis), doch populär war der junge Kaiser kaum. Das

missglückte Attentat änderte alles. Plötzlich wurde im

jungen Monarchen auch der verletzliche Mensch gesehen,

und es entstand der spontane Wunsch vieler Menschen,

ein Votiv- und Dankgeschenk zu stiften. Tatsächlich gibt

es in vielen Kirchen Bilder, Kreuzwege und Altäre, die an

dieses Ereignis erinnern. Othmar Rauscher, der damalige

Erzbischof von Wien, regte aus dieser allgemeinen Sympathie

für den jungen Monarchen ein größeres Vorhaben

an, woraus ein repräsentatives Kirchenprojekt entstand.

Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben und zur Überraschung

aller überzeugte der Entwurf des 25-jährigen Ar-

DIE MALTESER 2/2022 17


KULTURGUT

chitekten und später nobilitierten Heinrich von Ferstel,

der eine Kirche im Ideal einer französischen Kathedralgotik

vorsah. Dieser Stil beinhaltet einen sichtbaren Kapellenkranz,

Strebebögen und eine beeindruckende Fassade

mit drei Portalen. In der Mitte zwischen den Türmen zitierte

er den berühmten Friedrichsgiebel von St. Stephan.

Die Kirche wurde aus Spenden finanziert. So übernahm

etwa die Stadt Wien die beiden Türme. Die Gotik war für

die Zeitgenossen der schlichtweg geeignetste Stil, eine

Kirche zu bauen. Mehr als ein Jahrzehnt zuvor wurde mit

der Renovierung der Kirche Notre-Dame in Paris begonnen.

Dies war vor allem ein Werk von Eugène Emmanuel

Viollet-le-Duc (ab 1844).

Konkurrenz zu Paris

Bemerkenswert war die Wiederherstellung des großen

Dachreiters, dessen Spitze die Höhe von 96 Meter erreichte

und als höchste Turmspitze von Paris galt. Nun

kann man die beiden 99 Meter hohen Türme der Votivkirche

fast als Konkurrenz zu Paris ansehen. Ferstels Bau

ist dem strengen Idealtypus verpflichtet. Die Votivkirche

von Ferstel atmet im Gegensatz zu Viollet-le-Ducs Bau

eine viel nüchternere und klarere architektonische Linie

und kommt ohne romantische Phantasmen aus.

Die vorgesehene Funktion der Kirche als eine Art

österreichische Ruhmeshalle nach dem Vorbild der

Westminster Abbey sollte sich nie erfüllen. Als historische

Erinnerung kam nur das Renaissance-Grabmal für

Niklas von Salm in die Kirche. Dieses war ursprünglich eine

Widmung von Ferdinand I. und wurde 1548 in der Kirche

des Augustiner Chorherrenstiftes St. Dorothea in Wien

aufgestellt. Nach der Aufhebung des Stiftes kam es in die

Pfarrkirche von Raitz, dem Familiensitz der Fürsten Salm

in Mähren. Seit 1878 befindet sich dieses Grabdenkmal

nun in der Votivkirche. Vorsitzender der Baukommission

wurde Erzherzog Ferdinand Max. Der Platz um die Kirche

wurde später nach ihm „Maximilianplatz“ benannt. Zeitgeschichtlich

Interessierte können in der Änderung dieser

Bezeichnung die Entwicklung der politischen Geschichte

Österreichs nachvollziehen (nach 1918 Freiheitsplatz,

Dollfuß-Platz, Göring-Platz, nach 1945 Roosevelt-Platz).

Verbindung zum Malteserorden

Mit dem Protektor Erzherzog Ferdinand Max ergibt sich

eine deutliche Verbindung zum Malteserorden. Gleichzeitig

war er auch der Marine sehr verbunden, und er

war nicht der erste österreichische Habsburger, der zur

Uniform das „Ehren-Profess-Kreuz“ des Malteserordens

trug. In Erinnerung ist auch Erzherzog Friedrich, ein

Sohn von Erzherzog Karl (dem Sieger von Aspern), der

1845 als Professritter aufgenommen wurde und bald darauf

die Würde eines Bailli erhielt. Auch der nachmalige

Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand hatte eine starke

Affinität zum Orden. Er trug stets das achtspitzige Steckkreuz.

Der Brand der berühmten Kirche Notre-Dame in Paris im

Jahr 2019 hat uns nochmals bewusst gemacht, wie stark

die Vorstellung des 19. Jahrhunderts unsere Sicht auf

eine Kathedrale beeinflusst. Im Mittelalter waren diese

großen Kirchen von einem dichten Gewoge von Häusern

umgeben. Die mittelalterlichen Häuser wurden im Zuge

einer städtebaulichen Neustrukturierung flächendeckend

abgerissen, wodurch ein großer Vorplatz entstand.

Die Kathedrale sollte wie ein Denkmal einer religiösen

und heroischen Zeit wirken.

18

DIE MALTESER 2/2022


KULTURGUT

Einladung zum Streifzug durch

Wiens Sakralbauten

Bei der Errichtung der Votivkirche

stand von Anfang an die Idee des

Denkmals im Vordergrund. Die Kirche

erscheint optisch wie auf einem Sockel

errichtet. Sie teilt vielleicht auch

das Schicksal von Denkmälern: Man

kennt sie und übersieht sie später. Als

Silhouette bleibt die Kirche zwar präsent,

doch wer kennt sie näher? Wer

kennt die Kirche von innen?

Aktuell möchte ich auf das vor Kurzem

neu aufgestellte, überaus interessante

Kirchenmuseum hinweisen. Das

Museum ist für Liebhaber des Historismus

von Bedeutung, gleichzeitig

beherbergt es auch den sogenannten

Antwerpener Altar, eine wertvolle

spätgotische flämische Arbeit aus dem

15. Jahrhundert. Ursprünglich für

die Ambraser Sammlung angekauft,

schenkte Kaiser Franz Joseph diesen

Altar der Kirche. Wer weiß beispielsweise,

dass der ursprünglich vorgesehene

Altar heute als Hochaltar der Augustiner

Kirche dient? Ein Streifzug

durch die Sakralbauten Wiens lohnt

sich also nicht nur zur „Langen Nacht

der Kirchen“.

HERBSTTAGE

BLINDENMARKT

Max-Müller-Charity für die MALTESER Kinderhilfe im

Hilde-Umdasch-Haus. Vorverkauf läuft!

Volker Nemmer (Klavier) und Max Müller

Der Erlös der Veranstaltung kommt der Malteser Kinderhilfe im

Hilde-Umdasch-Haus in Amstetten zugute. Gastspiel „Tierisch!“

mit Max Müller und Volker Nemmer (Klavier)

Foto: Christian Rieger

Donnerstag, 13. Oktober 2022, 19:30 Uhr

Ybbsfeldhalle Blindenmarkt

Öffnungszeiten

der Votivkirche

Sonntag: 9-13 Uhr

Samstag: 11-19 Uhr

Dienstag-Freitag: 11-17 Uhr

E: office@votivkirche.at

www.votivkirche.at

Kartenvorverkauf:

T: +43 7473 666 80

E: karten@herbsttage.at

www.herbsttage.at

Karten ab EUR 35,–

Online-Buchung zum Originalpreis: www.oeticket.com

DIE MALTESER 2/2022 19


PERSÖNLICHKEITEN

DAS LEBEN ALS NONNE

UND MANAGERIN

Schwester Barbara Lehner ist Generaloberin und mit zwei weiteren Geschäftsührern, Geschäftsführerin der Elisabethinen

Linz-Wien.

Von Katharina Stögner

Schwester Barbara, wie sind Sie zu den Elisabethinen

gekommen?

Ich bin gemeinsam mit fünf Geschwistern im oberen

Mühlviertel in Kollerschlag – das ist der letzte Ort vor

der Bayerischen Grenze – aufgewachsen. In meiner Familie

waren der regelmäßige Kirchengang und das Gebet

selbstverständlich. Religion wurde mir hier sehr natürlich,

nicht im strengen Sinn vorgelebt. Mein Kindertraum

war es, Schauspielerin zu werden, dann Kindergartenhelferin.

Aus dem Kindergartenjob wurde nichts.

Auf Anraten meines Heimatpfarrers habe ich mich bei

den Elisabethinen beworben.

Warum ausgerechnet die Elisabethinen?

Es war eine gute Gelegenheit. Die Elisabethinen hatten

1972 ihren Neubau in Linz eröffnet – mit der damals modernsten

Krankenhausküche in Österreich – und haben

viel Personal gesucht. So habe ich als Küchenhilfe zu arbeiten

angefangen – mit der Idee, später Krankenschwester

zu werden. In der Küche waren auch fünf geistliche

Schwestern tätig. Ihre Natürlichkeit, Heiterkeit und die

Gemeinschaft dieser fünf Frauen haben mich begeistert.

Sie haben in mir etwas zum Klingen gebracht. Durch sie

wurde mein Interesse an der Lebensweise in einem Konvent

geweckt.

Wann erfolgte der Eintritt in den Orden?

Das war 1974. Weil ich so jung war, erst 17, habe ich vor

dem Noviziat noch die Haushaltungsschule bei den Oblatinnen

in Linz besucht, danach folgten zwei Jahre Noviziat

in Linz und die erste Profess. Im Anschluss absolvierte

ich die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und

Krankenpflegerin bei den Barmherzigen Schwestern in

Linz. So bin ich als Diplomkrankenschwester auf die

Urologie gekommen. Die damalige Generaloberin hat

mich gebeten, in den OP-Bereich zu wechseln. Dem habe

ich zugestimmt und ich musste dafür eine weitere Ausbildung

zur OP-Schwester absolvieren. Gesamt habe ich

dann sieben Jahre im OP-Bereich gearbeitet.

Sie sind dann auch noch auf die Pädagogik-Schiene

gekommen.

Ja, das war 1992, als eine neue Krankenpflegeschule der

Elisabethinen eröffnet wurde. Ich wurde gefragt, ob ich

die Schule aufbauen und leiten möchte. Damit ging ein

Traum von mir in Erfüllung, im pädagogischen Bereich

vor allem mit und für junge Menschen zu arbeiten! Es

folgten ein viersemestriger Unilehrgang, den ich berufsbegleitend

absolviert habe. 20 Jahre durfte ich diese

schöne Aufgabe, die Leitung der Krankenpflegeschule,

ausführen.

Was war in dieser Zeit Ihre größte Herausforderung?

Das war die berufsbegleitende Ausbildung an der Uni.

Diese Herausforderung hat mich gelehrt, dass man sehr

viel kann und schafft, wenn man für eine Sache brennt.

Hätte mir jemand früher gesagt, dass ich auf einer Universität

inskribiere und eine Klausur schreibe – nie im

Leben hätte ich das gedacht.

2012 wurden Sie zur Generaloberin ernannt.

Welche Voraussetzungen braucht es dafür?

Es ist nicht niedergeschrieben, welche Punkte erfüllt

sein müssen. Ich kann nur sagen, was ich glaube, dass

der Grund für meine Bestellung war. Ich denke, dass man

einen Blick für das Ganze haben muss – und das war immer

eine meiner Stärken: das Gespür für die Gemeinschaft

und für die Einrichtung, jeweils unter Beachtung

des Ordensauftrags.

20

DIE MALTESER 2/2022


PERSÖNLICHKEITEN

Was braucht es, um Frauen für ein Leben und

Wirken im Konvent zu interessieren?

Es braucht Sichtbarkeit und ein Aufzeigen, dass wir etwas

Sinnstiftendes tun. Das tun wir in unseren Werken,

z. B. den Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen.

Darum sind mir die Werke so wichtig. Sie

sind das Ergebnis, die Erfüllung unseres Auftrags.

Natürlich können wir den Auftrag nicht mehr allein erfüllen,

wir brauchen dazu unsere Mitarbeiter. Gemeinsam

und mit ihnen, nur so können wir gut wirken.

Muss man als Managerin manchmal andere Werte

vertreten und Ziele setzen als eine Ordensfrau?

Es ist nicht immer einfach, die beiden Funktionen zu

trennen. Als Generaloberin bin ich in der Eigentümerrolle

und habe somit auch die Letztentscheidung, aber die

gute Zusammenarbeit mit den zwei weiteren Geschäftsführern

und der Unternehmensleitung hat mich bisher

noch nie in die Situation gebracht, von diesem Recht

Gebrauch zu machen. Für mich ist der Prüfstein, ob die

Vorhaben und Entscheidungen unserem Ordensauftrag

entsprechen. So kann man immer die Balance zwischen

Glaube und Wirtschaft halten. Wenn ich Geld erwirtschafte

und damit jedes Jahr auf die Malediven fliege,

ist es nicht okay. Wenn ich Geld erwirtschafte und ein

Generationenhaus errichte, so wie wir es jüngst gemacht

haben, dann ist das dem Auftrag entsprechend und für

die Menschen gut und nützlich.

Warum könnte Ihr Lebenskonzept für eine heute

17-Jährige spannend sein?

Die Arbeit in einem Kloster bietet neben dem intensiven

religiösen Leben interessante Karrierechancen. Man ist

Teil einer Gemeinschaft, man gehört dazu und kann etwas

bewirken. Der Orden hat ein vielfältiges berufliches

Aufgabenfeld und bietet spannende Möglichkeiten zur

Entfaltung. Ich kann hier mein Christsein vertieft leben –

das ist mein Lebensinhalt. Meine Fähigkeiten, die mir

der Schöpfer gegeben hat, kann ich sinnvoll einbringen.

Was ist Ihnen als Managerin besonders wichtig?

Für mich müssen sich die drei Führungssäulen – Positionsmacht,

Persönlichkeitsmacht und Wissensmacht

– immer die Waage halten. Am wenigsten darf die Positionsmacht

zur Geltung kommen. Die Beziehungsarbeit

ist das oberste Gebot.

Vielen Dank für das Gespräch!

Der Weg zum Ordensleben

Es beginnt mit dem Postulat

zum ersten Kennenlernen. Darauf

folgt ein zweijähriges Noviziat

mit regelmäßigen, persönlichen

und gemeinsamen

Gebetszeiten, dem Studium der

Heiligen Schrift sowie der Einübung

in ein Leben nach den evangelischen Räten: Armut,

Gehorsam und Ehelosigkeit. Das Noviziat endet

mit dem Ablegen der zeitlichen Profess. Diese dauert in

der Regel fünf Jahre und umfasst neben der religiösen

Bildung eine berufliche Aus- und Weiterbildung. Mit der

ewigen Profess erfolgt die endgültige Eingliederung in

die Ordensgemeinschaft. Die Schwester verspricht, ihr

Leben Gott allein hinzugeben, verzichtet auf privates

Eigentum und lebt im Gehorsam gegenüber der Ordensregel

und der Ordensoberin.

Berufung finden | die elisabethinen linz-wien

www.die-elisabethinen.at

DIE MALTESER 2/2022 21


LEBENSWERT

IM EHRENAMT DIE BERUFUNG FINDEN

Der Pflegeberuf ist eine Berufung, die immer mehr Männer wählen – zum Beispiel Tassilo Holzhausen. Über den Weg des

Ehrenamts bei den MALTESERN hat er seine persönlichen Stärken und Interessen entdeckt und sich für den Dienst am

Nächsten in der Pflege entschieden.

Von Peter Stellnberger

Lieber Tassilo, war es schon immer ein Wunsch

von dir, Krankenpfleger zu werden?

Nicht direkt. Als Jugendlicher war ich eher am Transportwesen

und Verkehrsmanagement interessiert. Ich bin viel

gereist und habe mich sehr intensiv mit dem europäischen

Bahn- und Straßennetz befasst. Das Schlüsselereignis für

mich war, als ich während meiner Malteser-Ausbildung

begonnen habe, bei einer Spedition zu arbeiten. Ich habe

gemerkt, dass mir in diesem Berufsfeld der Kontakt mit

den Menschen fehlt und die ehrenamtliche Arbeit mehr

und mehr mein Interesse weckt.

Welche Rolle hat deine ehrenamtliche Tätigkeit

bei den Maltesern gespielt?

Sie hat mich zu meinem heutigen Beruf in der Pflege geführt

und war für mich ganz zentral bei der Suche nach

einer Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich.

Nachdem ich die Matura in der Abendschule nachgeholt

hatte, wollte ich zunächst in Richtung Psychotherapie

gehen. Das schien mir damals interessanter als die Krankenpflege.

Der Entschluss für die Krankenpflege war eine

spontane Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut

habe.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung ist ein Bachelor-Studium an der FH Campus

Wien und dauert sechs Semester. Sie ist modulmäßig

aufgebaut. Man hat einen Lehrplan, ähnlich wie in einer

AHS. Jedes Semester wird ein Teil praktisch gearbeitet –

zum Beispiel in einem Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung

oder im extramuralen Dienst wie der mobilen

Hauskrankenpflege. Am Ende der Ausbildung wird nach

positiver Absolvierung der akademische Titel BScN (Bachelor

of Science in Nursing) verliehen. Dieser akademische

Abschluss hat das klassische Diplom (Diplomierte/r

Gesundheits- und Krankenpfleger/in DGKP) ersetzt.

Tassilo Holzhausen ist seit 2020 Mitglied im

Malteser Hospitaldienst. Er hat bereits mehr als

2.000 ehrenamtliche Dienststunden geleistet. „Mit

großer Freude und Begeisterung“, wie er sagt.

Stichwort Pflegekräftemangel: Wie könnte man

den Pflegeberuf attraktiver machen?

Der Zugang zur Ausbildung muss dringend reformiert

werden. Es sind generell zu wenige Plätze für Maturanten

geschaffen worden, um in diesem Fach zu studieren.

Weiters sind die Studiengebühren von rund 400 Euro pro

Semester überdurchschnittlich hoch für eine öffentliche

Hochschule in Österreich. Es ist weitaus günstiger, an der

WU oder an der Hauptuni zu studieren. Ein großer Kritikpunkt

am Studium seitens der Studierenden ist, dass

wir in unserer praktischen Arbeit nicht bezahlt werden.

Wir arbeiten mindestens ein Drittel der Studienzeit in

Pflegeeinrichtungen oder Spitälern auf Vollzeitebene, jedoch

ohne Entlohnung. Das ist für viele Studierende eine

große Belastung.

Vielen Dank für deine Zeit und noch viel Erfolg und Freude

bei deiner Ausbildung, Tassilo!

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DIE MALTESER 2/2022


LEBENSWERT

„UNSER GLAUBE IST EIN VER-

TRAUENSVERHÄLTNIS ZU GOTT.“

Nach einer schweren Stoffwechselerkrankung inklusive Lebertransplantation konnte Pfarrer Konstantin Spiegelfeld im März

2022 das Krankenhaus verlassen. Er berichtet, wie er aus dem Zustand der Lebensgefahr herausfinden konnte – und nun seinen

Mitmenschen wertvolle Erfahrungen für den Lebensweg mitgeben möchte.

Von Georg Reichlin-Meldegg

Wir haben einander in den 1970er-

Jahren über deinen Bruder Benedikt

kennengelernt und beim Malteser

Hospitaldienst (MHDA) Dienste

gemacht. Du hattest zu dieser Zeit

begonnen, Maschinenbau an der TU

Wien zu studieren.

Ja, nach dem problemlosen Abschluss

meines Technik-Studiums war ich begeisterter

Maschinenbauer geworden. Mein

Vater hatte in der Papier- und Zellstoffindustrie

seinen Lebensberuf gefunden.

Ihm wollte ich nacheifern und so habe ich

zwei volle Jahre im Bereich der Entwicklung

bei der Nettingsdorfer Papierfabrik

gearbeitet.

War dir der Priesterberuf zu dieser

Zeit noch nicht vor Augen?

Nein, da war noch keine Rede davon. Aber das Gefühl

der Berufung war für mich ganz deutlich in der Vorbereitungszeit

des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in der

Basilika von Mariazell zu spüren: Nachdem ich mit den

Maltesern und anderen NGOs die Vorbereitungen abgeschlossen

hatte, ging ich allein in die stille Basilika zum

Gnadenaltar der Magna Mater Austriae. Ich hielt Andacht,

und plötzlich stieg ganz heftig der Gedanke in mir hoch,

Priester zu werden. Er ließ mich nicht mehr los. Pater

Zacherl, ein Benediktiner vom Stift Kremsmünster, hat

mich in meinem Unterfangen sehr unterstützt. Für ein

halbes Jahr war ich immer wieder bei ihm, lauschte und

dachte über gravierende Fragen nach – ganz allein, ohne

Zutun anderer Menschen. Jetzt, da ich schon fast 31 Jahre

Priester bin, kann ich sagen, dass meine damalige Entscheidung

goldrichtig war!

In welchem Status bist du nun in der Kirche und

welche spirituellen Aufgaben hast du im MHDA?

Ich bin von der Erzdiözese Wien schon seit Jahren beauftragter

Pfarrer in St. Nepomuk im zweiten Wiener

Gemeindebezirk. Die Pfarre befindet sich derzeit durch

Zuzug in einer sehr dynamischen Ausweitung mit einer

breiten sozialen und religiösen Streuung. Im Malteser

Hospitaldienst bin ich seit 1975 Mitglied und war zeitweise

Bereichsleiter in Graz. Als ich nach Wien kam, wurde

ich 1991 im Stephansdom zum Priester geweiht und wurde

zum Bereichsseelsorger, später zum Bundesseelsorger

DIE MALTESER 2/2022 23


LEBENSWERT

ernannt. Bei den großen Ereignissen im Malteserleben,

den Wallfahrten mit Betreuten nach Lourdes, Rom oder

Mariazell, bin ich fast immer als Seelsorger mit dabei.

Als deine Erkrankung für dich spürbar wurde, wie

hast du zunächst darauf reagiert?

2021 hatte ich rund zehn Tage hindurch erste merkbare

Beschwerden, vor allem drückte mich eine große Müdigkeit

nieder. Als man mich auf eine auffallend gelbe Färbung

meiner Iris aufmerksam machte, ließ ich mich bei

den Barmherzigen Brüdern in der Ambulanz untersuchen.

An einem Sonntag meinte der diensthabende Arzt,

dass ich das Spital nicht mehr verlassen sollte. Aufgrund

einer raschen Verschlechterung meines Zustands wurde

ich ins AKH überstellt. Diagnose: Autoimmun-Hepatitis,

einzige Behandlungsmöglichkeit: eine Lebertransplantation.

Das sei eine gefährliche und schwierige Operation,

wurde meinem Bruder Benedikt berichtet. Nachdem ich

schon nicht mehr ansprechbar war und auch keine Patientenverfügung

hatte, nahm es mein Bruder – nach

Rücksprache mit meinen beiden anderen Geschwistern –

auf sich, in meinem Namen seine Zustimmung zu geben.

In Belgien wurde man mit einem verwendungsfähigen

Organ fündig. Eine Stunde nach Eintreffen wurde eine

neunstündige Nachtoperation angesetzt. Viele meiner

Verwandten und Freunde beteten für mich, dafür bin ich

ihnen sehr, sehr dankbar. Ich habe die Wirkung gespürt.

In dieser Zeit, wo alles in undefinierbarer Schwebe

war, wie waren im Rückblick deine Reaktionen?

Hast du eine Überlebensstrategie für dich entwickelt?

Ich habe immer von Tag zu Tag im Jetzt gelebt. Das Gebet

hat mir derart geholfen, dass ich weder Ängste noch

Zweifel an meinem Aufkommen hatte. Ich habe auch niemals

mit meinem Schicksal gehadert, etwa in dem Sinn:

„Ich bin doch ein Priester, ein Diener Gottes, wie kann

Gott mich aus meinen geistlichen Aufgaben stoßen?“

Auch trösteten mich die Ärzte, indem sie mir erklärten,

dass die Annahme des fremden Organs durch den eigenen

Körper wohl länger dauert. Schließlich kamen eine

Gallenleiter-Entzündung, eine keimbedingte Infektion

und Probleme mit den Nieren hinzu. So hatte ich dann

dreimal wöchentlich eine endlos scheinende Dialyse

durchzustehen. Das alles war für mich zu schaffen, da ich

täglich eine religiöse Betreuung zur Verfügung hatte und

mit meinen Geschwistern, die mich besuchten, mit Bettnachbarn

und dem verständnisvollen Spitalspersonal gut

und ohne Missverständnisse kommunizieren konnte.

Was folgerst du aus diesen Einzelerlebnissen?

Ich lernte, was das Wort „Kirche“ im Einzelnen bedeutet:

menschliche Verbundenheit im zielgerichteten Denken

und Fürsorge für den Schwächeren, Leidenden; eine geistige

Gemeinschaft. Der Apostel Paulus sagt im Epheser-

Brief: „Kirche ist der Leib Christi und wenn ein Glied

des Leibes leidet, leiden die anderen mit.“ Das habe ich

wirklich hautnah erfahren. Ebenso haben andere Menschen,

die absolut keinen Bezug zur Kirche haben und im

Nebenbett lagen, etwas über mich und meinen Glauben

erfahren. Wir hatten wunderbare Gespräche, es war ein

Geben und Nehmen. Dadurch, dass ich in den gleichen

bedrohlichen Nöten steckte wie meine Nachbarn, konnte

ich auf Augenhöhe mit ihnen sprechen.

Wie verlief deine Rekonvaleszenz?

Am Beginn konnte ich nur ganz einfache Gebete sprechen,

denn ich konnte mich nicht konzentrieren. Ein Arzt

erklärte mir dazu: Wenn der Körper so einen schweren

Eingriff wie eine Lebertransplantation erlitten hat, konzentriert

sich das Gehirn nur auf den Schmerz und dessen

Bewältigung. Ein Buch oder gar eine Zeitung zu lesen,

ist unmöglich.

Als ich zu Weihnachten 2021 noch auf der Intensivstation

lag, konnte ich nur einige Worte in mein Gedächtnis

heraufholen: beim Einatmen „Jesus, komm zu mir“, beim

Ausatmen „Jesus, ich vertraue dir. Erbarme dich meiner“.

Stundenlang. Keine Angst kam auf. Ich erfasste: Gott ist

nicht nur mein Gegenüber, er kommt ganz in mich hinein.

Die Heilige Nacht hatte ich noch niemals so elementar

in meinem Leben erlebt. Links und rechts stöhnten

zwei Menschen fast unentwegt. Doch mir gelang es, ganz

24

DIE MALTESER 2/2022


LEBENSWERT

ruhig zu bleiben. Ich wusste nicht, wie und ob ich diese

Nacht überlebe, doch in einem war ich total sicher: Gott

hält mich.

Möchtest du anderen Mitmenschen etwas auf den

Lebensweg mitgeben?

Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören, mich auf

das Wesentliche zu konzentrieren. Glaube ist demnach

ein Vertrauensverhältnis. Ich muss darauf vertrauen,

dass Gott mich sucht. Wenn ich das leben kann, erschüttert

mich auch nichts mehr. Ende Februar 2022 hatte

ich im AKH eine Abschlussuntersuchung. Am Weg zum

Ausgang traf ich den jungen Assistenzarzt, der mich ein

halbes Jahr zuvor unter dramatischen Umständen aufgenommen

hatte. Nach einem sehr freundlichen Wortwechsel

sagte er zu mir: „Ich glaube, Ihre positive Lebenseinstellung

und Ihr tief empfundener Glaube haben

Sie gerettet.“ Meine Antwort: „Ich danke Ihnen für diesen

Durchblick. Mein Credo: Gott erspart uns das Leiden

nicht, aber er tröstet einen und er schenkt uns auch etwas

sehr Wichtiges in diesem Leiden: Dass wir – was immer

geschieht – in seine rettende Hand fallen.“

ä

GRATIS, aber

leider nicht kostenlos.

Liebe Leserinnen und Leser,

Die MALTESER“ ist traditionell und soll es auch bleiben.

Denn es ist uns ein Anliegen, Sie über unsere Arbeit umfassend

zu informieren. Doch die Produktion und der

Versand sind leider nicht kostenlos. Bitte unterstützen Sie uns!

Konto lautend auf MALTESER Austria

Verwendungszweck: Zeitung

AT48 2011 1800 8087 0815

Falls Sie, Ihre Freunde oder Ihre Familie über unsere Arbeit informiert

werden wollen, senden wir Ihnen die Zeitung gerne regelmäßig

zu. Schreiben Sie an: presse@malteser.at.

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Team Pflege: Arbeit mit Sinn

NEUE

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NUMMER

Ent-Fürchten wir uns: Leben im Alter

Wenn zwei gemeinsam Gutes tun

MALTESER

Sie können die Zeitung auch online lesen unter: www.malteserorden.at/presse/malteserzeitung/

DIE MALTESER 2/2022 25

Die

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich

Die

Der Weg zur Berufung

Pflege – Beruf mit Wertschöpfung

Ausgabe 3/2021

MALTESER

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich

„Pfarrer haben keine Ahnung vom echten Leben“

Ausgabe 1/2022


RUNDSCHAU

ROM, DRITTER ANLAUF

Es ist wohl einzigartig in der jüngeren Geschichte des Malteserordens, dass zum dritten Mal eine Wallfahrt vorbereitet

wird, weil sie zweimal hintereinander abgesagt werden musste. Als wir 2017 (also vor fünf Jahren!) gefragt wurden, ob

wir als Einsatzleiter der Romwallfahrt 2020 zur Verfügung stehen würden, haben wir uns alles Mögliche gedacht, aber wir

wären nicht auf die Idee gekommen, dass wir diese Wallfahrt dreimal vorbereiten würden.

Von Bernhard Küenburg

Ganz einzigartig ist es bei genauer Betrachtung natürlich

nicht: Es wurden auch schon Wallfahrten nach Israel

abgesagt, das zumeist aber aus Sicherheitsgründen. Und

einmal wurde der Lourdeszug aus politischen Gründen,

aufgrund einer Bundespräsidentenwahl, abgesagt.

Die größte Freude ist die Vorfreude

Das Gute daran ist, dass die Vorfreude gesteigert wird.

Die letzte gemeinsame Malteserreise nach Rom ist jetzt

immerhin schon sieben Jahre her. Und für uns Einsatzleiter

hat es auch Vorteile: Wir dürfen/müssen natürlich

nochmals nach Rom reisen, um die entsprechenden Vorbereitungen

zu treffen und erneut bei allen offiziellen

Stellen vorbeizuschauen. Wie Sie sich denken können,

sind die Vorbereitungstage in Rom nicht nur mühsame

Last, sondern natürlich auch eine Freude und eine Chance,

die ewige Stadt aus immer neuen Blickwinkeln kennenzulernen.

Fahren oder nicht fahren?

Die große Frage ist nun: Werden wir heuer fahren oder

nicht? Nun, die endgültige Antwort weiß wohl nur Gott

allein, aber wir schätzen die Chancen als sehr gut ein.

Immerhin ist uns letzten Herbst bereits eine Wallfahrt

nach Mariazell gelungen. Natürlich werden wir auch dieses

Jahr ganz engen Kontakt mit unseren leitenden Ärzten

halten und das Risiko und mögliche Sicherheitsmaßnahmen

sorgfältig besprechen und evaluieren. Auch mit

den offiziellen Stellen in Rom und unserer Botschaft am

Hl. Stuhl konsultieren wir regelmäßig. Denn wir wollen

eine richtige Malteserreise organisieren, bei der sich alle

sicher fühlen, Gemeinschaft erleben, die Kultur und den

Lebensstil von Rom genießen und Gott begegnen dürfen.

Daher behalten wir auch das für die Romwallfahrt

2020 ausgedachte Motto „Gaudete“ bei. Es soll eine Reise

der Freude werden.

26

DIE MALTESER 2/2022


RUNDSCHAU

Vorbereitungen laufen

Voller Freude dürfen wir mitteilen, dass die Busse und

das Hotel reserviert sind, ebenso die Messtermine in

den großen Basiliken in Rom. Das Stabsteam steht – und

auch die Verantwortlichen für die Anmeldungen

in den Bereichen stehen

bereit, um Ihre Voranmeldung entgegenzunehmen.

Die offiziellen Anmeldedokumente

werden im frühen Sommer

an alle Interessenten ausgesandt.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame Wallfahrt!

Bernhard Küenburg, Georg Male und Jakob Hartig

Einsatzleiter

Im beiliegenden Steckbrief finden Sie

die wesentlichen Daten. Einer Voranmeldung

sollte also nichts mehr im

Wege stehen.

STECKBRIEF:

Termin: 22.–29.10.2022

Anreise: mit dem Autobus (wie 2015). Wer aus zwingenden medizinischen Gründen nicht mit dem Bus

reisen kann, soll sich bitte melden, wir haben auch einige Plätze im Flugzeug reserviert.

Abfahrtsorte: Da wir mit den Bussen flexibel sind, werden Busse aus allen Bundesländern abfahren. Die

genauen Abfahrtspunkte werden noch bekanntgegeben.

Kosten: 1.250 Euro pro Person; Kinder bis 16 Jahre: 850 Euro (max. 20 Plätze); Kinder unter 2 Jahren

reisen kostenfrei.

Anmeldung: Bitte melden Sie sich bei folgenden Kontaktpersonen an:

Bereich Name E-Mail

Burgenland Bernhard Supp Rom.burgenland@malteser.at

Oberösterreich Caro Krainhöfner Rom.Oberoesterreich@malteser.at

Andreas Mensdorff

Rom.Oberoesterreich@malteser.at

Salzburg Marie Christine Regius Rom.salzburg@malteser.at

Steiermark Naomi Kienreich Rom.steiermark@malteser.at

Tirol Gottfried Kühnelt-Leddihn Rom.tirol@malteser.at

Wien Mesi Richter Rom.wien@malteser.at

Programm:

Die einzigartige Pilgerfahrt in die Ewige Stadt | Generalaudienz beim Hl. Vater | Besichtigungen | Santa Maria

Maggiore | Pantheon | Altstadt von Rom | Vatikanische Museen | Petersdom | Gemeinschaftserlebnis |

Unvergessliche Erinnerungen | und vieles mehr

DIE MALTESER 2/2022 27


1972 – VOR 50 JAHREN …

LOURDES IM AUFWACHRAUM

Heuer wollten wir ein Jubiläum feiern, denn seit 50 Jahren führt der MALTESER Hospitaldienst regelmäßig im Mai die

Wallfahrt nach Lourdes durch. Leider mussten wir unsere Teilnahme absagen. Als kleiner Trost folgt eine Reflexion.

Von Gottfried Kühnelt-Leddihn

Dass Lourdes heuer ganz anders sein würde, war mir klar:

Aus mehreren Überlegungen nahm das Großpriorat nicht

teil. So flog ich allein mit der Ordensregierung zum Gnadenort

in den Pyrenäen. Eine für mich vollkommen ungewohnte

Situation: Ich hatte keinerlei Verantwortung, weder

für den Ablauf noch für das Wohlergehen derjenigen,

die sich uns anvertrauen. Skeptisch machte ich mich auf

den Weg. Wie würde ich diese Tage sinnvoll füllen, wenn

es mir nicht möglich ist, meine Zeit unmittelbar denjenigen

zu spenden, die meine Hände, meine Zuwendung

brauchen, denen ich bereitwillig zuhöre und so unsere

Gemeinschaft lebe?

Momente aus 50 Jahren, die nicht nur mein Leben gelenkt

haben, sondern Teil der Berufung für viele wurden.

Ich fühle wieder die Nähe von Menschen, denen ich

Hand, Fuß oder Mund war, die mir ihre Geschichte, ihre

Sorgen, ihre Empfindungen, ihre Tränen der Freude und

des Schmerzes anvertraut haben, die meine Hände in ihre

genommen und mich Gemeinschaft gelehrt haben. Wie

oft haben andere meine Unzulänglichkeiten durch ihre

besonderen Fähigkeiten abgedeckt. So wurde aus vielen

Individuen eine Gemeinschaft, ein Körper – mit Augen,

Ohren, Händen und Füßen.

Wo aus Individuen eine Gemeinschaft wird

Eigentlich wollte ich schon längst einen bestimmten

Dienst auf meinem Smartphone abstellen. Besonders jetzt,

in Zeiten der Pandemie, habe ich ihn ausnahmsweise nicht

als lästig empfunden. Jeden Tag bekomme ich aus der

Cloud etliche Fotos hereingespielt – vor zehn, vor 20 oder

mehr Jahren gemacht oder hochgeladen. Menschen und

„Danke, es geht mir gut.“

50 Jahre sind vergangen, seit wir das erste Mal – in eher

abgewohnten Liegewagen und einem Lazarettwaggon aus

1940, angehängt an Linienzüge – nach einem Tag und einer

Nacht etwas zerknittert in einer anderen Welt ankamen.

Das Accueil Sept Douleurs (Hotel) war noch einmal gute

70 Jahre älter als der Lazarettwaggon. In dieser Umgebung

28

DIE MALTESER 2/2022


RUNDSCHAU

keimte unsere Gemeinschaft von Menschen mit besonderen

Bedürfnissen und solchen, die diese Bedürfnisse erfüllten,

heran.

Hier entwickelte sich der Humus, der notwendig ist, damit

unsere Gemeinschaft unvergänglich bleibt. Ohne diese

Menschen hätte ich nie erfahren, dass man auch nach

schweren Schicksalsschlägen, nach unglaublichen Widrigkeiten

sagen kann: „Danke, es geht mir gut.“ Nie hätte

ich geglaubt, dass man ohne Armbewegung, aber durch

Verlagerung des ganzen Oberkörpers nähen und zeichnen

kann. Zu den Gnaden, die wir in Lourdes erlebten,

gehörte auch die Begegnung der beiden ehemaligen Offiziere,

die sich in Frieden umarmten, aber 30 Jahre früher

bei El-Alamein aufeinander geschossen hatten.

Den inneren Frieden finden

Aus der Wolke, der Cloud, kommen auch die Bilder derjenigen,

die in ihrem Leben keinen Sinn sahen und ihn in

der überreichen Gnade doch noch gefunden haben. Viele,

von denen ich hier erzähle, sind zu unserem Schöpfer

heimgekehrt, nachdem sie hier ihren Frieden gefunden

haben – den inneren Frieden, den uns der Auferstandene

zugesichert hat, die ZuFRIEDEnheit, die auf uns, die wir

solchen Menschen begegnen durften, strahlt.

Aus manchmal übermütigen Jugendlichen wurden inzwischen

verantwortungsbewusste Eltern, viele sind ergraut,

viele haben ihr Leben vollendet und sind zu unserem

Schöpfer heimgekehrt. Sie bleiben unvergesslich.

Es ziehen auch die Bilder derer an mir vorüber, die als

Malteser im Orden und im Hospitaldienst mein Leben

geprägt haben und jetzt bei unserem Schöpfer weilen und

ein Auge auf uns haben.

Kleine Wunder, große Wirkung

Leser werden sich jetzt fragen, ob Teilnehmer unserer

Wallfahrten ihre Gesundheit und Heilung erhalten haben.

Die Antwort ist: Nein, aber viele haben Heil gefunden,

am Körper und an der Seele, denn dieses entsteht

durch das Zuhören, die Nähe von Menschen, die Zuwendung.

„Große Wunder“ haben wir also nicht erlebt, wohl

aber viele kleine: eine Wunde, die sich endlich schließt,

das Lächeln eines Menschen, dem das Lachen vergangen

war. Ob allein oder in der Gemeinschaft, an der

Grotte kann man vieles abladen und bekommt auch oft

einiges zurück.

Zeiten und Orte wie diese müssen auch Zeiten der Reflexion

des eigenen Lebens, auch des Ordenslebens, sein.

Jahrelang war die Initialzündung dieser Wallfahrt verdrängt

gewesen: Der Beginn der Malteserwallfahrt Anfang

Mai jedes Jahres war das Gebet für den Frieden auf

der Welt. Nach dem Grauen des Zweiten Weltkrieges war

die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich

ein zentrales Anliegen. Ist dieser Friede so fest und unzerstörbar

wie die Bunker in Verdun, die Flak-Türme in

Wien – oder müssen wir uns weiterhin um den Frieden

zwischen den Nationen bemühen? Sind Korea und Vietnam

wirklich so weit entfernt, was war in Ungarn 1956,

was in der Tschechoslowakei 1968 geschehen? Noch

heute wirkt die Auflösung Jugoslawiens 1989/1990

nach. Und was sehen wir aktuell an der Ukraine? Unser

Gebet ist notwendiger denn je.

Gnadenzeit am Gnadenort

Technisch hat sich auch einiges im Laufe eines halben

Jahrhunderts geändert. Die An- und Abreise ist kürzer

geworden. An die Stelle der Enge des Zuges ist die Enge

DIE MALTESER 2/2022 29


RUNDSCHAU

des Flugzeuges getreten. In den Zügen haben sich die

Küchenteams zu kulinarischen Spitzenleistungen hinaufgearbeitet,

im Flieger gab es eher Fast Food. Über

das Angebot in den Souvenirläden lege ich den Mantel

des Schweigens. Die Hotels haben sich nur geringfügig

geändert, die Quartiere für unsere Betreuten deutlich

mehr (Zimmer statt Säle, barrierefreie Bäder und Duschen,

Pflegebetten). Auch die Umgebung der Grotte

wurde mehrfach geändert. Die Zeremonien sind hingegen

recht ähnlich geblieben, das Wetter auch.

Und jedenfalls geblieben sind die Menschen, die an diesem

Gnadenort einen Ruheplatz am Wasser suchen, um

ihr seelisches Gleichgewicht wiederzugewinnen. Geblieben

sind auch die, die sich als Diener der Kranken

verstehen. Nächstes Jahr wird in Lourdes hoffentlich

wieder normales Leben möglich sein, wird Lourdes vom

Aufwachraum in den Gemeinschaftsraum kommen. Die

Gnadenzeit am Gnadenort fehlt uns.

IM GEISTE VON LOURDES

Auch wenn die Wallfahrt nach Lourdes 2022 ausfallen musste, gab es eine Reihe von Ersatzaktivitäten. Hier

besonders schöne Beispiele.

Bereich Burgenland: Begleitete Bewohner des SeneCura Sozialzentrums Kirchberg am Wechsel sowie Betreute aus

Reichenau zum Segen in der Basilika Maria Schutz. Aus dem barocken Brunnen konnte Quellwasser von der Lourdes-

Grotte entnommen werden.

Bereich Wien/St. Christiana: Nach einer wunderbaren Messe in der Lourdes-Grotte wurde zu einem gemütlichen

Beisammensein und Grillen im Garten geladen.

30

DIE MALTESER 2/2022


RUNDSCHAU

SALZBURG UND OBERÖSTERREICH

AUSFLUG ZU „UNSERER LIEBEN FRAU VON LOURDES“

Von Isabella Hartmann

Wenn wir die Madonna von Lourdes pandemiebedingt nicht

in Frankreich verehren können, dann tun wir es doch in unsrer

Nähe! Nach diesem Motto plante der Bereich Oberösterreich

eine Tageswallfahrt mit Betreuten und lud die „Nachbarn“

vom Bereich Salzburg zu diesem schönen Dienst ein.

Als Ziel unserer Marienwallfahrt machte Hans Lennkh

eine schöne Lourdesgrotte in der Kirche von Zell am

Pettenfirst, nahe Vöcklabruck, ausfindig, wo wir herzlich

empfangen wurden. Schon am Parkplatz herrschte beim

Eintreffen der an die 90 Pilger große Wiedersehensfreude

unter den vielen Betreuten, Maltesern mit Familien und

Ordensmitgliedern. Auch unser lieber Prokurator Norbert

Salburg und Pater Gerhard Lagleder aus Südafrika nahmen –

wie in Lourdes – an der Wallfahrt teil.

feiern, im Zuge dessen Pater Gerhard auch die Krankensalbung

spendete.

Nach dieser geistlichen Stärkung und dem Gebet vor der

Lourdesgrotte in der Kirche wurde im Gasthof auch der

Leib mit einem köstlichen Essen gestärkt. Die Gelegenheit

zum freundschaftlichen Plausch mit vielen lieben Menschen,

die man lange nicht gesehen hatte, wurde ausgiebig

genutzt, und Maria Laher aus Wels beschenkte uns mit

selbst gebastelten Engerl und sogar Malteser-Figuren.

Voll Freude über diesen wunderbaren Beginn des Marienmonats

reisten gegen Abend alle wieder heimwärts und

wären doch gerne noch ein paar Tage zusammengeblieben …

hoffentlich nächstes Jahr in Lourdes!

Mit feierlicher Prozession und dem „Lourdes Ave“ zogen

wir in die schöne Dorfkirche ein, um den Gottesdienst zu

DIE MALTESER 2/2022 31


MALTESERÖSTERREICH

SALZBURG

EIN GELUNGENER VERSUCH

Seit 55 Jahren besteht der MALTESER Hospitaldienst in Salzburg. Sein Erfolgsmotto: Einheit durch Vielfalt.

Alles begann 1961 in Salzburg, als Franz Alfred Hartig

und Andreas Jordis beim Salzburger Freiwilligen Roten

Kreuz tätig waren. Schon in den Jahren zuvor hatten

sie das rege Entstehen der Malteserstaffel anlässlich

der Ungarnkrise 1956 im Osten Österreichs genau

mitverfolgt. Als 1966 ein Rotkreuz-Mannschaftszug

kurzfristig ausfiel, bat Franz Alfred Hartig den damaligen

Rotkreuz-Kommandanten Robert Petertill um

einen eigenen „Malteser-Zug“. Dieser lehnte die Bitte

mit wohlwollendem Lächeln ab und erklärte, dass dies

einen „Staat im Staat“ bilden würde, und ermutigte

stattdessen zum Aufbau eines selbstständigen Malteserengagements

in Salzburg.

Ein schönes „Zuhause“ mit neuer Leitung

Nach zahlreichen Gesprächen mit dem Kommando in

Wien im Jahr 1966, kam es im darauffolgenden Jahr in

Salzburg zur Gründung des ersten Bereiches außerhalb

Wiens. Seitdem hat sich viel getan. Mit der heutigen

Malteser-Zentrale in der Imbergstraße haben wir im

wahrsten Sinne des Wortes ein „Zuhause“ gefunden.

Seit Herbst 2021 ist der Bereich Salzburg unter einer

neuen Leitung. Dr. Elisabeth Hintner hat nach vielen

Jahren die Führung in jüngere Hände gelegt und mit

ihrem Nachfolger Udo Thianich-Schwamberger einen

Generationenwechsel eingeleitet.

Volle Leidenschaft aus Überzeugung

Hinter allen Diensten stehen das ehrenamtliche Engagement

der Mitglieder und die verlässliche Bereitschaft,

Zeit zu schenken. So arbeitet in Salzburg ein

Team aus allen Altersgruppen und Generationen zu-

32

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

CHRISTLICHEN HANDELNS

sammen, um die vielfältigen Dienste und Aktivitäten

umzusetzen.

Die Hauptbetätigungsfelder sind die Sozialdienste

für die Betreuten, darunter Transportfahrten für

Kinderheimkinder, Besuchsdienste in Kooperation

mit den Barmherzigen Brüdern, Obdachlosenausspeisungen,

Deutschkurse für Flüchtlinge, Ausflüge

und Wallfahrten und vieles mehr. Viele Veranstaltungen

in der Stadt werden durch Ambulanzen

begleitet, und die speziellen Erste-Hilfe-Kurse als

„Inhouse-Schulung“ für Unternehmen werden immer

beliebter. Auch der Virgilbus als primäre medizinische

Versorgung für Obdachlose zählt zu den

regelmäßigen Diensten.

„Nonkonformität durch Nächstenliebe“

Das wahre Kerngeschäft der Malteser ist und bleibt

„die wachsame Barmherzigkeit“ oder die „Nonkonformität

durch Nächstenliebe in den Spuren Christi“,

wie Udo Thianich-Schwamberger es oft nennt. Der

Dienstbetrieb unterliegt stetigen Erneuerungen. So

hat der Fuhrpark nun einen VW-Caddy mit Rollstuhltransportmöglichkeit,

und als erster Bereich haben

die Salzburger ein Dienst-Fahrrad für die Innenstadt

erhalten, das besonders in der Betreuung ukrainischer

Flüchtlingsfamilien regen Einsatz findet. Auch die

Johannesgemeinschaft in Salzburg ist ein fester Bestandteil

des Malteserlebens. Dieses Miteinander zwischen

den Hilfswerken und dem Orden ist der Motor

zum Ermöglichen und Gestalten. Danke für die hervorragende

Kooperation und auf viele weitere Jahre!

DIE MALTESER 2/2022 33


MALTESERÖSTERREICH

SALZBURG

MIT DEM HERZEN DABEI

Hinter den Aktivitäten der Salzburger MALTESER stehen ehrenamtlich Tätige, die ihre Freizeit für den Dienst am Nächsten

zur Verfügung stellen. Organisiert, geleitet und begleitet werden sie von einer ebenso engagierten Führungsriege. Hier

stellen wir einige der Salzburger MALTESER vor.

Im Jahr 1977 fuhr ich, gerade 18 Jahre

alt, das erste Mal mit den Maltesern nach

Lourdes. Inzwischen sind es über 30 Mal

geworden. Die Strahlkraft dieses Ortes, die

ich in der Gemeinschaft mit Kranken und einem

Team erleben durfte, hat einen unauslöschlichen

Eindruck bei mir hinterlassen.

Die Kraft, die uns unser Glaube gibt, ist der

Grundstock für die Werke, die wir im Sinne

Christi tun. Die Malteser sind ein fester Bestanteil

meines Lebens.

Stefanie Lanzdorf, Referentin für Flüchtlinge & Asylnotreisende

Ich bin nun 40 Jahre dabei.

Aber was ist das schon gegen

die 900-jährige ununterbrochene

Sorge um Kranke,

Alte, Heimatlose? Diese lange

Geschichte hat mir immer

großen Respekt abverlangt

und mich angespornt, wieder

etwas zu tun, wieder mehr

zu tun. Der Gedanke, dass

mein Tun auch und gerade

als Malteser Gebet ist, hat meinem Leben als Arzt Sinn

und Halt gegeben. Und nebenbei ist es so vergnüglich

und befriedigend, mit Freunden quer durch die Generationen

seine Freizeit zu verbringen.

Mark Mc Coy, Leiter der Ausbildungsgruppe

Malteserin zu sein

heißt für mich, immer

wieder die eigene

Komfortzone zu

verlassen und dabei

anderen auf verschiedene

Weise zu helfen.

Ich bin im Jahr 2015

spontan über eine andere Hilfsorganisation in

die Ausbildungsgruppe gekommen und durfte

damals bei der Flüchtlingskrise in Salzburg

Dienste unkompliziert mitmachen. Damals

und jetzt empfinde ich nach jedem Dienst einfach

ein gutes Gefühl – und das motiviert.

Dominika Jakubecova, aufgenommen 2016

Malteser-Sein bedeutet für mich

Gemeinschaft, Freundschaft,

Familie. Wie stark unser Zusammenhalt

ist, spürt man besonders

bei den großen Wallfahrten und

Reisen mit unseren Betreuten.

Eine Hand greift in die andere,

man unterstützt sich gegenseitig

und begegnet seinem Nächsten in Liebe. Es ist schwer in

Worte zu fassen, wie intensiv, außergewöhnlich und glücklich

diese Zeit ist. Das muss man einfach selbst erleben!

Anna Weinkamer, PR- und Kommunikationsreferentin im

Bereich Salzburg, aufgenommen 2016

Was mich motiviert, Malteser zu sein: Mit einer bunten Truppe, egal ob jung oder alt, gemeinsam

gegen das achtfache Elend zu kämpfen, dabei Freude zu haben und dass für ein Lächeln unserer

Herren Kranken alle an einem Strang ziehen!

Clemens Gruchmann-Bernau, Referatsleiter Verwaltung

34

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Schon während meiner Ausbildungszeit haben mich sowohl

der respektvolle Umgang mit unseren Betreuten als

auch die äußerst professionelle Krankenversorgung – immer

verbunden mit der persönlichen Hinwendung zum

einzelnen Menschen – beeindruckt. Besonders interessiert

hat mich das Sanitätswesen, das mich auch zu meinem

Studium geführt hat. Die bei den Maltesern gefundenen

Freundschaften und Erfahrungen begleiten mich schon

seit fünf Jahren, und ich bin glücklich, mich Malteserin

nennen zu dürfen.

Kitty Kratzer, aufgenommen 2018

Als Malteser sind wir im Auftrag Jesu unterwegs: Hungrige

speisen, Obdachlose beherbergen, Kranke besuchen,

Sterbende begleiten. Es ist unser Versuch, die Schieflagen

der menschlichen Gesellschaft auszugleichen, und wir

tun dies in der Hoffnung auf eine bessere Welt!

Johannes Gruchmann-Bernau, Delegat & Bereichsseelsorger

Ich bin seit 2014 im Malteser Hospitaldienst

tätig. Hier habe ich eine Gemeinschaft gefunden,

in der ich meinen christlichen Glauben

und insbesondere die christliche Nächstenliebe

leben kann. Die Malteser bieten mir die Möglichkeit,

einen Beitrag für die Gesellschaft zu

leisten und letztendlich die Welt ein Stück besser

zu machen.

David Jost, Gruppenleiter

Seit 2021 kann ich mich stolz als ein Mitglied

des Malteser Hospitaldienstes sehen. Mir

macht der Dienst mit anderen viel Spaß, und

ich lerne gerne neue Leute kennen. Vor allem

freue ich mich, anderen Menschen im Namen

Gottes helfen zu können und ihnen in Nächstenliebe

zu begegnen.

Elisabeth Gollhofer-Berger, aufgenommen

2021

Nach meiner Pensionierung wurde ich immer wieder angesprochen, mich doch wieder stärker

bei den Maltesern zu engagieren. In einer Diskussion mit dem damaligen Großkanzler Mazery

meinte ich, dass für mich die Identität des Ordens in seiner karitativen Arbeit läge. Plötzlich

fragte er mich: „What would you do better?“ Darauf war ich nicht vorbereitet, aber spontan fielen

mir die vielen Roma in den Ostländern ein, denen ich bei meinen beruflichen Reisen immer

wieder begegnet bin und über deren Lebensumstände ich schockiert war – mitten in Europa.

Also sagte ich, dass sich der Orden hier stärker engagieren könnte. 14 Tage später wurde ich

zum „Ambassador at Large for Roma People“ ernannt. Mittlerweile haben wir bereits über ein

Dutzend Gemeinschaftszentren in Rumänien, Albanien, Ungarn, der Slowakei und in Belgien

aufgebaut, sogar eines in Graz. Viele Kinder, die wir von klein auf begleitet haben, studieren

heute oder haben bereits – auf eigenen Beinen stehend – wieder Familien gegründet.

Franz Salm-Reifferscheidt, Sonderbotschafter des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens für Roma-Fragen

DIE MALTESER 2/2022 35


MALTESERÖSTERREICH

MALTESERORDEN

EINE ART HUMANITÄRES GIPFELTREFFEN

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte im Frühjahr 2022 die Internationale Hospitalierskonferenz (IHC) wieder

stattfinden – diesmal in Sacrofano nahe Rom. Rund 100 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit zum angeregten Austausch.

Von Bartolomäus Khevenhüller-Metsch

Im Mittelpunkt des ersten Konferenztages standen der

Krieg in der Ukraine und die humanitäre Krise. Mitarbeitende

des Malteserordens in der Ukraine waren anwesend,

um in bewegenden Worten über die dramatische Situation

in diesem Land zu berichten. Anschließend fand

ein Sondertreffen zwischen Malteser International und

den Assoziationen und Hilfsdiensten des Malteserordens

statt. Dabei wurden Themen wie Logistik, Transport, Koordination,

Stressbewältigung, Informationsaustausch

und langfristige Pläne erörtert.

Neue Bedürfnisse erkennen

Der Großhospitalier Dominique de la Rochefoucauld-

Montbel sprach in seiner Eröffnungsrede über die zahlreichen

Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, und

darüber, wie es dem Malteserorden gelungen ist, diesen

zu begegnen, indem er sich schnell anpasst und Maßnahmen

ergreift. „Wir alle wissen, dass die Stärke des Ordens

darin besteht, die neuen Bedürfnisse zu erkennen

und unsere Dienste an die Menschen in Not anzupassen,

ohne dabei unsere Identität und unsere Grundsätze aufzugeben“,

erklärte der Großhospitalier.

Großkanzler Albrecht Boeselager betonte in seiner Ansprache

die wachsende Rolle, die glaubensbasierte Institutionen

im diplomatischen Bereich spielen. „In den

letzten Jahren ist die Rolle, die religiöse Führer in Konflikt-

und Krisengebieten spielen können, zunehmend

anerkannt worden“, erklärte Boeselager. Er erläuterte

die Schwerpunkte des diplomatischen Netzwerks des

Ordens, nämlich Migration und Flüchtlingskrisen, Menschenhandel

und die Rolle der Religion in der Diplomatie

und im humanitären Bereich.

Die Coronapandemie und deren Folgen für das soziale

Gefüge wurden von den Hospitaliers ebenfalls ausführlich

erörtert, wobei jeder von ihnen die Projekte und Herausforderungen,

mit denen die nationalen Assoziationen

konfrontiert sind, hervorhob.

36

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Von Ehrenamt bis Fundraising

Die Konferenz des Malteserordens tagte mit Workshops

zu aktuellen Themen wie der Einbeziehung junger Menschen,

der spirituellen Dimension der Arbeit, dem Engagement

von Freiwilligen und dem Fundraising. In dem

von der litauischen Delegation vorbereiteten Workshop

zum Thema Ehrenamt wurden die Motivation, die Initiativen

und die Ziele von ehrenamtlicher Tätigkeit erarbeitet.

Gutes zu tun, Glauben in die Praxis umzusetzen,

soziale Gerechtigkeit und das Gefühl der Zugehörigkeit

zu einer weltweiten Hilfsorganisation wurden als wichtigste

Motivatoren identifiziert, die durch Initiativen wie

Trainingscamps, Social Events, Wallfahrten und Angebote

zur spirituellen Einkehr gestärkt werden können.

Im Workshop zum Thema Jugend wurde herausgearbeitet,

wie wir bereits bei jungen Menschen die Motivation

und Begeisterung für deren Mitarbeit in unseren Hilfswerken

wecken können. Unter anderem wurden die

Vor- und Nachteile unterschiedlicher regionaler Organisationsstrukturen

angesprochen. Das österreichische

Beispiel der Ausbildungsgruppe wurde erwähnt und vom

Auditorium sehr wertschätzend aufgenommen. Der Herausforderung,

Mitglieder über den Zeitverlauf zu halten,

soll durch gezielte Kontaktpflege und effiziente Kommunikation

– auch im Rahmen aktueller Einsätze – begegnet

werden.

Das Hilfswerk „Global Fund for Forgotten People“ mit

unserem Botschafter Franz Salm-Reifferscheidt hatte

den Workshop zum Thema Fundraising vorbereitet. Hier

wurde anhand von konkreten Fällen aus der Praxis gezeigt,

wie eine Erweiterung der finanziellen Unterstützungsbasis

erfolgen kann. Das beeindruckende Roma-

Werk sowie der Libanon- und der Ukraineeinsatz wurden

als Beispiele genannt. Wiederholt wurde die Empfehlung

ausgesprochen, in der Kommunikation unserer Projekte

unsere Passion, die Begeisterung, die in uns brennt, für

unser Tun sprechen zu lassen.

Katholisch, tolerant, beispielhaft

Bei dem von unserem Ordensregierungsmitglied Fra‘

Gottfried Kühnelt-Leddihn geleiteten Workshop über

Spiritualität wurde die Praxis der Tuitio Fidei per Obsequium

Pauperum als grundlegend festgehalten, um mit

beispielhaftem Handeln die Spiritualität zu verbreiten.

Die wichtigsten Botschaften des Workshops: Wir müssen

in unserem Handeln unseren Glauben und unsere Werte

vertreten. Wir müssen klar machen, dass wir katholisch,

aber tolerant mit anderen Religionen, Atheisten und Agnostikern

sind. Wir brauchen Orte der Zusammenkunft,

in denen die Spiritualität durch die Gemeinschaft vermittelt

werden kann.

Die nächste IHC ist für Oktober 2023 bereits in Planung.

DIE MALTESER 2/2022 37


MALTESERÖSTERREICH

MALTESERORDEN

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH UND

BEST PRACTICE

Wie werden betagte Menschen in England betreut? Hier ein Beispiel des britischen „The Orders

of St. John Care Trust“, der sich Ende März bei der Internationalen Hospitalierskonferenz (IHC)

(siehe Seite 34-35) präsentierte.

Von Erasmus Pachta-Reyhofen

Im Zuge der staatlichen Privatisierungsbestrebungen

von Alten- und Pflegeheimen in England wurde 1991

The Orders of St. John Care Trust als Non-Profit-Organisation

durch die beiden Partner, die Britische Assoziation

des Malteserordens (BASMOM) und den Most

Venerable Order of St. John of Jerusalem, gegründet.

Der Most Venerable Order of St. John verfolgt – auch

aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte – dieselben

karitativen Ziele und unterstützt Kranke, Alte und

Gebrechliche durch die Bereitstellung von betreuten

Wohneinrichtungen, wobei auch ein Fokus auf die spirituelle

Betreuung der Bewohner gelegt wird.

Pflege und Demenz-Betreuung

Durch rasche Übernahme bestehender Alten- und Pflegeheime

und Neubau von weiteren 25 Standorten ist

man heute bei 65 Heimen mit 3.300 Bewohnern und

4.500 Angestellten. Jeweils ein Drittel der Betten dient

der Pflege bzw. der Demenz-Betreuung und die Kosten

von 60 Prozent der Bewohner werden vom Staat getragen.

Die älteren Standorte beherbergen durchschnittlich

40, die neuen 70 Betten. Die nachhaltige Qualität

der Einrichtungen wurde durch einen vierten Platz im

Ranking, bei dem alle 5.200 englischen Standorte geprüft

wurden, mehr als positiv dokumentiert.

Unterstützung durch Freiwillige

Aktuell wird versucht, die im Zuge der Coronapandemie

fast halbierte Anzahl der freiwilligen Helfer durch umfangreiche

Werbemaßnahmen wieder anzuheben.

Noch ein paar Zahlen: Der Anteil der Herren liegt bei

knapp 30 Prozent, das Durchschnittsalter bei 85 Jahren

und die durchschnittliche Verweildauer bei zwei Jahren.

Bei den Mitarbeitern liegt der Anteil des Pflegepersonals

bei 63 Prozent.

Der Most Venerable Order of St. John (MVO) ist,

ebenso wie die Balley Brandenburg des deutschen

Johanniterordens (heute vielfach nur mehr als

„Johanniterorden“ bezeichnet), aus einer Abspaltung

des Gesamtordens entstanden. Er wurde anglikanisch

und ist heute ein anerkannter Hausorden

der englischen Krone. Mit dem

MVO ist der Malteserorden bis

heute freundschaftlich verbunden.

Informationen unter:

www.osjct.co.uk

38

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

MALTESERORDEN

WAS BEDEUTET

YOUTH EMPOWERMENT …?

Diese offene Frage stellte Botschafter Günther Granser, Ständiger Vertreter des Malteserordens bei den Vereinten

Nationen in Wien, in seiner Eröffnungsrede im Rahmen des diesjährigen UNODC-Jugendforums jungen Teilnehmern

aus 43 Ländern aus allen Kontinenten.

Von Alexia Zwitkovits

„Youth Empowerment zielt darauf ab, die Lebensqualität

junger Menschen zu verbessern. Die Fähigkeit und

Autorität zu erlangen, fundierte Entscheidungen für

sich selbst zu treffen und positive Veränderungen im

eigenen Leben und dem Leben anderer zu bewirken“,

betont Botschafter Granser gegenüber den anwesenden

Jugendlichen. Ein motivierter Handlungsaufruf, der die

jungen Teilnehmer des UNODC-Jugendforums ermutigen

und folglich erinnern soll, sich aktiv für eine positive

und nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Auch dieses Jahr kamen junge Menschen aus der ganzen

Welt vom 28. Februar bis zum 04. März 2022 zusammen,

um sich miteinander zu vernetzen und sich in ihrer Umgebung

für eine evidenzbasierte Drogenprävention und

Gesundheitsförderung einzusetzen. Damit wurde eine

wertvolle Tradition und ein Netzwerk zur Stärkung der

Jugend fortgesetzt, das auch 2022 aufgrund der vorherrschenden

Covid-19-Vorschriften virtuell stattfand, aber

zugleich mehr jungen Menschen als je zuvor die Möglichkeit

gab, sich zu beteiligen.

Insbesondere in den vorherrschenden turbulenten und

tragischen Zeiten, mit mehreren hunderttausend Jugendlichen

und Kindern, die vor Kriegsszenarien aus

der Ukraine fliehen müssen und gezwungen sind, ihre

geschützte, familiäre Umgebung zu verlassen. Daher ist

es umso wichtiger, das bestehende Netzwerk des Malteserordens

und Aktivitäten der nationalen sowie interna-

tionalen Malteser-Hilfsorganisationen zu unterstützen,

um den Menschen in Not vor Ort eine schnellstmögliche

und vor allem unbürokratische Hilfe zu ermöglichen

und zu leisten.

Im Rahmen der UNODC-Jugendinitiative und mit der

Unterstützung der Ständigen Vertretung des Malteserordens

bei der UN in Wien wird seit 2012 die Zusammenarbeit

mit jungen Menschen aus über 110 Ländern

gefördert. Das Forum stellt eine wichtige Plattform für

Jugendliche dar, um sich mit Gleichaltrigen aus aller Welt

auszutauschen sowie Ideen und Visionen zu diskutieren.

Botschafter Granser bekräftigt in seiner Rede sein Engagement

für den Schutz von Kindern und die Nutzung

der transformativen Kraft der Jugend und bestätigt

abermals, dass junge Menschen in ihren Gemeinschaften

als essenzielle Akteure des Wandels und der Innovation

benötigt werden.

Die Mission des Ordens bei der UN in Wien wird diese

Tradition weiterführen und auch in den kommenden

Jahren einer Vielzahl von Jugendlichen aus allen Kontinenten

die Möglichkeit bieten, an dem Jugendforum

und den damit verbundenen Aktivitäten der UNODC

teilzunehmen.

www.unodc.org/unodc/en/prevention/youth-initiative/youth-forum.html

DIE MALTESER 2/2022 39


MALTESERÖSTERREICH

MALTESER KINDERHILFE

EIN KINDERLACHEN ...

Bei der MALTESER Kinderhilfe tut sich Wunderbares. Hier kommen Kuschelomas zu Besuch und hier werden aus kleinen Mädchen

und Buben Prinzessinnen und Prinzen, die in der Kinderdisco tanzen und Pizza essen. Auch für das Wohl der Mitarbeitenden ist

gesorgt. Soeben wurde die MALTESER Kinderhilfe mit dem Gütesiegel für betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Wir

gratulieren herzlich und bedanken uns – einmal mehr – bei all unseren großzügigen Helfern, Unterstützern und Spendern!

Bellas Kuscheloma

Nach einem schweren Verlust in der Familie

wollte sich Christl Pavischitz im nahegelegenen

Krankenhaus als Kuscheloma engagieren.

Sie hatte in einer Reportage vom Konzept der

Cuddling Parents gehört und war sofort davon

überzeugt, sich einbringen zu können.

Frau Pavischitz wurde zu einem Gespräch ins

Krankenhaus eingeladen und lernte dort die

kleine Bella kennen.

Von Katrin König

Bella war sechs Wochen zu früh geboren und kämpfte um

ihr Leben. Ihre Eltern hatten sie kurz nach der Geburt

zurückgelassen. Körperliche Zuwendung, die für Babys

überlebensnotwendig ist, erhielt sie nur vom Pflegepersonal

des Krankenhauses. Christl Pavischitz besuchte Bella

zu Beginn mindestens viermal pro Woche für mehrere

Stunden. Sie sang für Bella Kinderlieder und las ihr Geschichten

vor. Erst im Alter von fast zwei Jahren konnte

Bella das Krankenhaus verlassen. Sie verzaubert seither

das Team der Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-

Haus mit ihrem süßen Lächeln und ihrer herzlichen Wesensart.

Christl Pavischitz ist glücklich darüber, dass Bella nun ein

Zuhause in einem familiären Umfeld gefunden hat und

auch zusammen mit anderen Kindern aufwachsen darf. Sie

nimmt seither wöchentlich eine Autofahrt von über zwei

Stunden und mehr als 180 Kilometern je Strecke auf sich,

um die Kleine zu besuchen. Bellas Kuscheloma ist begeistert

von der Atmosphäre und dem Engagement des Personals

der Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-Haus. Sie

sieht, wie gut sich das kleine Mädchen trotz der vielen Einschränkungen

entwickelt und welch großartige Fortschritte

in den letzten Jahren erzielt wurden.

Lei-Lei! Willkommen im Märchenschloss!

Im Fasching hat sich das Hilde-Umdasch-Haus in ein

Märchenschloss voller Prinzessinnen und Prinzen verwandelt.

Für eine ausgelassene und fröhliche Stimmung

sorgten die speziell geschulten und erfahrenen Pädagogen.

Das ganze Haus wurde mit Lichterketten und bunter

Dekoration geschmückt und auch die Mitarbeitenden

ließen sich den Spaß nicht entgehen und schlüpften

in die passenden Kostüme.

40

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Ein ganz besonderes Wochenende vor Ostern

Ach, wie aufregend! Anfang April überraschten die

diensthabenden Pflegekräfte und Pädagogen mit einer

außergewöhnlichen Aktivität: Gemeinsam mit den Kindern

bestellten sie Pizza und verspeisten sie genüsslich.

Die meisten Kinder können keine feste Nahrung zu sich

nehmen und werden mittels Sonde ernährt. Für die kleinen

Gäste, auf die das nicht zutrifft, ist dieses Ereignis

aber etwas ganz Besonderes. All jene, die die Pizza nicht

probieren konnten, hatten die Möglichkeit, das Erlebnis

mit ihrem Geruchssinn zu erfassen. Das Erleben der Gemeinschaft

in solchen Momenten mit den Sinnen, die je-

dem zu Verfügung stehen, ist etwas ganz Wichtiges und

Grundlage der Hausphilosophie.

Am Nachmittag wurde eine Kinderdisco veranstaltet.

So kam trotz des schlechten Wetters eine ausgelassene

Stimmung zustande. Am nachfolgenden Palmsonntag

standen ein Kirchenbesuch inklusive Palmumzug und

Palmweihe auf dem Programm. Abschließend gab es, wie

jeden Sonntagnachmittag, Kakao, Kaffee und selbst gebackenen

Kuchen – alles freilich in großer Vorfreude auf

den Osterhasen, der am Ostersonntag vorbeihoppelte.

Ausgezeichnet!

Die Malteser Kinderhilfe wurde mit dem Gütesiegel

der betrieblichen Gesundheitsförderung (bgf)

der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ausgezeichnet.

Die ÖGK unterstützt Unternehmen

in ganz Österreich dabei, mehr Gesundheit am

Arbeitsplatz für alle Mitarbeitenden zu schaffen.

Nach einer Analyse der Belastung am Arbeitsplatz

wurden von Unternehmensberatern der ÖGK gemeinsam

mit der Hausleiterin Petra Hellmich und

den Mitarbeitern der Malteser Kinderhilfe Verbesserungsmaßnahmen

erarbeitet und umgesetzt. So

gibt es unter anderem laufende Teamaktivitäten

und Supervision, um den Zusammenhalt im Team

zu stärken. Außerdem werden Mitarbeitergespräche

durchgeführt und konkrete gesundheitsfördernde

Maßnahmen angeboten.

v. l. n. r.: Vorsitzender des Landesstellenausschusses

KommR. Ing. Norbert Fidler, Romana Weber, Malteser Kinderhilfe,

Matthias Krenn, ÖGK, Katrin König, Malteser Kinderhilfe

© Österreichische Gesundheitskasse/APA-Fotoservice/Hörmandinger

DIE MALTESER 2/2022 41


MALTESERÖSTERREICH

MALTESER KINDERHILFE

... SCHENKEN

Alles neu macht ... die AG Sozialdienst Mostviertel

Die Tage werden immer länger, die Temperaturen steigen

und locken in den Garten des Hilde-Umdasch-Hauses.

Dort stand der jährliche Frühjahrsputz auf dem Programm.

Diesmal gab es tatkräftige Unterstützung von

der „Arbeitsgemeinschaft Sozialdienst Mostviertel“. Der

gemeinnützige Verein ermöglicht Menschen mit psychischen

Problemen ein selbstbestimmtes Leben, fördert

Großzügige Spende vom Club Niederösterreich

Der Club Niederösterreich hat die Malteser Kinderhilfe

schon mehrmals finanziell unterstützt. Aus den Einnahdie

Fähigkeiten der Betroffenen und bietet ihnen Tagesstruktur.

So wurde im Garten der Rasen gemäht, der

lebende Zaun zurückgeschnitten, Unkraut gejätet, der

Springbrunnen gewaschen und jede Menge Grünschnitt

entsorgt. Herzlichen Dank allen Helfern! Wir freuen uns

darauf, wenn ihr uns in Zukunft öfter unterstützt!

men des letzten Benefiz-Fußballgolf-Turnieres im Oktober

2021 wurden wir erneut mit einer Spende von 5.000

Euro bedacht. Wir bedanken uns aus tiefstem Herzen dafür!

Mit Beiträgen wie diesem ist es uns möglich, unseren

Schützlingen ein Gefühl von Zuhause und Geborgenheit

zu vermitteln und über die grundlegende Pflege hinaus ein

Angebot an Förderung, Therapie und Freizeitvergnügen zu

ermöglichen.

Im Juni 2022 fand bereits das nächste Fußballgolf-Turnier

statt. Es handelte sich um eine Mischung aus Fußball und

Golf und wurde von prominenten Fußballlegenden unterstützt,

die als Flight-Kapitäne ein siebenköpfiges Team anführten.

Wenn auch Sie die Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen der Malteser Kinderhilfe im

Hilde-Umdasch-Haus unterstützen wollen, finden Sie auf unserer Website Informationen darüber, welche Möglichkeit

es dafür gibt: www.malteser-kinderhilfe.at/spenden/.

42

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Schaut! Unser Schützling wird mobil!

Für eine unserer jüngsten Bewohnerinnen wurde im

Dezember ein Lauflernwagen angeschafft. Die kleine

Investition zeigt eine besonders große Wirkung. Da die

Kinder in unserem Haus oft ohne finanzielle Unterstützung

ihrer Familie auskommen müssen, sind wir dazu

gezwungen, jede Anschaffung abzuwägen. Nur durch die

Einnahmen diverser karitativer Veranstaltungen sowie

durch die großzügigen Spenden aus der Bevölkerung ist

es uns möglich, zusätzliche Pflegebehelfe, Fördermaterialien

und Geschenke für unsere Kinder zu besorgen.

Neben dem erhöhten Pflegebedarf spielt die Förderung

unserer Schützlinge für uns eine zentrale Rolle, und

die Freude ist unermesslich, wenn die Fortschritte so

deutlich zu sehen sind. Die Einzelförderung wird gezielt

durch externe Therapeuten und durch unsere Pädagogen

im Haus durchgeführt. Zusätzlich werden im Alltag immer

wieder Situationen genutzt, um die Kinder in ihrer

natürlichen Entwicklung und ihrem Bestreben, Neues

zu lernen, zu unterstützen. Danke an alle Spender, die

der kleinen Bella das Laufenlernen erleichtern!

Vergissmeinnicht: Wir sagen Danke!

Spenden sind ein wesentlicher Bestandteil, um den

Kindern und Jugendlichen im Hilde-Umdasch-Haus

eine individuelle, maßgeschneiderte Therapie sowie

Förderung mit dem erforderlichen Equipment zu ermöglichen.

Testamentspenden sind eine besonders

große finanzielle Hilfe. Zum zehnten Geburtstag der

„Initiative für das gute Testament – Vergissmeinnicht“

hat auch die Malteser Kinderhilfe als Partner der Initiative

ein aufrichtiges, herzliches Danke gesagt.

VIRTUAL RUN von 29.09. - 2.10.2022

LAUFEVENT im Umdasch Stadion 2.10.2022

DIE MALTESER 2/2022 43


MALTESER KINDERHILFE

Band-Clash-Benefizkonzert für die Traumschaukel

Am 3. April fand das Band-Clash-Benefizkonzert mit vier

Acts und vier verschiedenen Genres in der Johann-Pölz-

Halle statt. Die Bands penthouse club, PÄM, The Buffalo

Bells und Stereo Bullets sorgten für eine tolle Stimmung.

Kabarettist Max Mayerhofer moderierte die Veranstaltung

in gewohnt amüsanter Weise. Die Einnahmen aus

dem Ticketverkauf kommen zur Gänze dem Projekt

„Traumschaukel“ zugute.

Für die Errichtung einer Rollstuhl-Schaukel in Amstetten

wurde auf Initiative von Kulturstadtrat Stefan Jandl, Patrick

Losbichler (Loft Kreativ- und Werbeagentur) und

Georg Trimmel (Stadtmarketing Amstetten) das Projekt

„Traumschaukel“ ins Leben gerufen. Die Rollstuhl-Schaukel,

die öffentlich zugänglich sein wird, wird am Gelände

des Hilde-Umdasch-Hauses errichtet.

Das gesamte Projekt wird vom Verein „Amstetten hilft“

und von zahlreichen motivierten Menschen aus der Amstettner

Kunstszene und Kreativwirtschaft unterstützt.

Schaukeln sorgt für Entspannung und lindert Schmerzen.

Die Malteser Kinderhilfe im Hilde-Umdasch-Haus

freut sich darauf, auch den Kindern des Hauses dieses

Erlebnis bald ermöglichen zu können.

MALTESER Care hat langjährige Erfahrung im Bereich der

mobilen Pflege und Betreuung. Die Nachfrage nach Pflege

zu Hause wächst stetig, darum brauchen wir für unser Team

Verstärkung.

Aktuell suchen wir für die mobile Hauskrankenpflege in Wien

in Voll- und Teilzeit:

Pflegefachassistenten/innen

Pflegeassistenten/innen

Haben Sie Interesse in einem erfahrenen, kompetenten und

motivierten Team zu arbeiten?

Dann bewerben Sie sich bitte jetzt:

44

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DIE MALTESER 2/2022

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MALTESERÖSTERREICH

MALTESER CARE

ARBEITSPLÄTZE FÜR DIE PFLEGERINNEN

UND PFLEGER VON MORGEN

MALTESER Care ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und möchte mit seiner neuen Ausbildungsoffensive

einen aktiven Beitrag für die Gestaltung der österreichischen Pflegelandschaft leisten.

Von Susanne Wick

Dazu hat Malteser Care eine neue Kooperation mit der

Implacementstiftung des Wiener ArbeitnehmerInnen

Förderungsfonds (waff) und dem Arbeitsmarktservice

(AMS) Wien auf den Weg gebracht. Die Idee dahinter:

Interessierte Personen im Alter von Anfang 20 bis Ende

50 sollen für eine Ausbildung im Pflege- und Betreuungsbereich

gewonnen werden. Nach abgeschlossener Ausbildung

erhalten sie einen Arbeitsplatz in den mobilen

Diensten von Malteser Care.

Ausbildung und Finanzierung

Vorerst wird mit einen Budget für acht Interessenten

begonnen, wobei Malteser Care die Ausbildungskosten

vorfinanziert, die später durch den waff anteilig refinanziert

werden. Die Lebenshaltungskosten werden vom Arbeitsmarktservice

Wien abgedeckt. Malteser Care zahlt

zusätzlich einen kleinen monatlichen Beitrag an die Auszubildenden.

Ausbildungsstätten für die theoretische Ausbildung sind

das Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) Soziales

Wien und der Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband

Wien. Schon während der Ausbildung werden die Auszubildenden

von fachkompetenten Mitarbeitern von

Malteser Care begleitet und können im Praktikum erste

Erfahrungen sammeln. Die Wochenarbeitszeit beträgt

zwischen 20 und 37 Stunden und kann individuell vereinbart

werden. Dementsprechend wird auch der Dienstplan

gestaltet.

Nach abgeschlossener Ausbildung können die Absolventen

sofort bei Malteser Care beginnen und verpflichten

sich, für zumindest ein Jahr bei Malteser Care in der

Hauskrankenpflege tätig zu sein.

Interessierte herzlich willkommen!

Derzeit bieten wir nur Ausbildungen zur Pflegeassistenz

an, da diese Ausbildungen innerhalb eines Jahres abgeschlossen

werden können und somit sehr zeitnah zwischen

Beginn der Ausbildung und erfolgreicher Absolvierung

ein beruflicher Einstieg in den Pflegeberuf möglich

ist. Es wurden bereits mit 55 Interessenten Gespräche

geführt, von denen zwei Frauen und vier Männer mit der

Ausbildung starten werden. Läuft alles planmäßig, können

im April 2023 die ersten Absolventen bei Malteser

Care in den mobilen Diensten beginnen.

Information und Bewerbungen

Sollten Sie Interesse an einer Ausbildungsmöglichkeit

haben, wenden Sie sich bitte direkt an unseren

Pflegedienstleiter, Herrn DGKP Esmir Kavazovic.

Nähere Informationen: www.malteser.care/uberuns/unser-team/

www.malteser.care/jobs

DIE MALTESER 2/2022 45


MALTESERÖSTERREICH

MALTESER CARE

DIE LETZTEN ZWEI JAHRE WAREN

MEHR ALS EINE HERAUSFORDERUNG

In einem Interview mit dem Privatsender Servus TV sprach MALTESER Care Geschäftsführer Helmut Lutz über die

Coronapandemie und die Zukunft der Pflegesituation in Österreich. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten, durchaus

auch alarmierenden Passagen.

Von Susanne Wick

Von Beginn der Pandemie an waren wir bei Malteser Care

auf unterschiedlichsten Ebenen gefordert und mussten

uns täglich neuen Gegebenheiten und Vorgaben stellen.

Die Tatsache, dass wir in mehreren Bundesländern mit

unterschiedlichen Rahmenbedingungen tätig sind und

unsere Personenbetreuer aus unterschiedlichen Ländern

kommen, die wiederum verschiedene Gesetzgebungen

haben, machte die Sache nicht leichter.

Der Personalmangel im Bereich der Fachpflegeund

Betreuungspersonen ist kein Phänomen der

Pandemie.

Wir kämpfen bereits seit Jahren gegen den Personalmangel

in der Fachpflege und -betreuung an. Durch die

Pandemie wurde dieser noch verstärkt und führte zu

einer spürbaren weiteren Ausdünnung des Personals.

Aktuell könnten wir in Wien sofort 15 Personen mit

unterschiedlichen Fachqualifikationen einstellen, finden

aber keine. Die Pflegereform, die uns seit Jahren

versprochen wird, sollte sich dieser Themen annehmen,

doch der berühmte „Pflegenotstand“ ist längst Teil unseres

Systems geworden. Außerdem wird demnächst die

„Babyboomer-Generation“ in Pension gehen. Das bedeutet,

dass in Österreich bis zum Jahr 2030 – je nach

Berechnungsmethode – 70.000 bis 100.000 zusätzliche

Pflege- und Betreuungskräfte gebraucht werden.

Die nächste Baustelle liegt im Bereich der Finanzierung

der 24-Stunden-Betreuung.

Pro Jahr werden rund 25.000 pflege- und betreuungsbedürftige

Personen in Österreich im Rahmen der

24-Stunden-Pflege und -Betreuung in ihrem eigenen

Zuhause von mehrheitlich ausländischen Betreuern

und Betreuern versorgt und unterstützt. Man muss

sich vorstellen, dass die staatlichen Förderungen für die

24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe drei von maximal

550 Euro für selbstständige Personenbetreuern seit der

Einführung im Jahr 2008 nie erhöht, geschweige denn

indexiert wurden. Der Kaufkraftverlust von nahezu 40

Prozent geht zu Lasten der betreuten Menschen und

ihrer Betreuungspersonen, deren Honorare stagnieren

bzw. an Wert verloren haben. Auch das führt zunehmend

zu einem Mangel an qualifizierten Betreuungspersonen.

Wenn dieses System aufgrund der massiven

Unterförderung gegenüber stationären Einrichtungen

kollabieren sollte, ist ein Abfangen durch den stationären

oder auch den mobilen Bereich schier unmöglich, da

kein zusätzliches Personal vorhanden ist. Des Weiteren

würden auch die Kosten für die öffentliche Hand um ein

Vielfaches höher sein.

Pflege: ein Beruf mit vielen Karrierechancen und

Entwicklungsmöglichkeiten

46

DIE MALTESER 2/2022


Mit frischen, regionalen Produkten und einer sorg­

­Schlossweingutes­ Malteser-Ritter-Ordens und der

MALTESERÖSTERREICH

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Workshops und Tagungen: Das Schlossho-

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und

Mit der Pfarrkirche und dem schönen Innenhof ist

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ihre Batterien

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Jahren mangel wurden anzukämpfen, auch die 21 Menschen Zimmer und aus Suiten dem des EU-Ausland

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Beschleunigung der Verfahren bringt.

„Wenn ich mir etwas wünschen dürfte …“

Es muss sehr rasch sehr klare Signale seitens der Politik

geben, wie es mit der Pflegereform weitergehen wird.

Wir müssen endlich wissen, wohin die Reise geht. Pflege

muss für alle, die Pflege und Betreuung benötigen,

gewährleistet werden, und sie muss für die Betroffenen

selbstbestimmt, leistbar, flexibel und barrierefrei zugänglich

sein.

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DIE MALTESER 2/2022 47


XXXXX

MALTESER CARE

PERSÖNLICHES, NEUES UND BERÜHRENDES

Nach zwei Jahren Pandemie war es so weit: Wir konnten alle Case & Care-Managerinnen aus den Bundesländern wieder

persönlich willkommen heißen und zur ersten Teamsitzung an unserem neuen Standort in Wien Mitte begrüßen.

Die Freude war groß, sich nach so langer Zeit wieder

umarmen zu dürfen, gemeinsam lachen zu können, miteinander

zu reden – ganz ohne Telefon oder Bildschirm

dazwischen. So nutzten wir auch unser Get-together,

um unsere neuen Mitarbeiterinnen gebührend vorzustellen.

Herzlich willkommen Frau DGKP Tea Soskanovic,

Frau DGKP Stefanie Topic und Frau DGKP Barbara

Özelt aus dem Wiener Bereich sowie Frau DGKP Doris

Nagl aus Oberösterreich!

Gleichzeitig – und mit sehr großem Bedauern für alle –

hat sich unsere langjährige Mitarbeiterin, Frau DGKP

Barbara Hummer, die zwölf Jahre für Malteser Care in

Oberösterreich tätig war, verabschiedet, um neue Aufgaben

als Community Nurse im Bezirk Gmunden zu übernehmen.

Wir wünschen dir alles Gute, liebe Barbara!

Fachlich Informatives und Beschlossenes

Im Rahmen des fachlichen Austausches wurden die

neuesten Erkenntnisse aus dem Bereich der Erwachsenenvertretung,

der Vorsorgevollmacht und der Patientenverfügung

diskutiert. Ebenso Thema waren die

Leistungsdifferenzierung im Bereich der 24-Stunden-

Betreuung, die heuer anstehende Rezertifizierung unseres

Qualitätszertifikats ÖQZ-24 sowie aktuelle Fragen

aus dem Bereich Qualitätsmanagement.

Weiters konnten wir darüber informieren, dass das Kuratorium

des Fonds Soziales Wien (FSW) Ende März

Von Susanne Wick

aufgrund der übermittelten Unterlagen und nach fachlicher

Überprüfung die Anerkennung unserer Einrichtung

gemäß den Förderrichtlinien beschlossen hat. Dieser

Beschluss gilt für die Leistungen „Hauskrankenpflege“,

„Heimhilfe“, „Besuchsdienst“ und „Mehrstündige Alltagsbegleitung“

für den Zeitraum vom 01.05.2022 bis

30.04.2027 in der Region Wien.

Überraschend ausgezeichnet

Besonderer Höhepunkt unserer Sitzung war die als Überraschung

geplante Ordensverleihung des Offizierskreuzes

der zivilen Klasse des Verdienstordens „Pro Merito

Melitensi“ an unseren Geschäftsführer Helmut Lutz.

Die Verleihung wurde durch den Kanzler des Souveränen

Malteser-Ritter-Ordens, Dipl.-Ing. Richard Steeb, und

den Vorsitzenden des Beirats, Mag. Christian Fritzsche,

vorgenommen. Dieser besondere Punkt auf unserer

Tagesordnung war für

alle Anwesenden ein sehr

berührender und denkwürdiger

Moment. Lieber

Herr Lutz, wir freuen

uns alle von ganzem

Herzen über diese hohe

und wertschätzende

Auszeichnung für Ihre

Arbeit!

48

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

MALTESER CARE

FRÜH ÜBT SICH ...

Ferdinand Salm absolvierte ein Kurzpraktikum bei

MALTESER Care. Was ihn besonders beeindruckte: der

Teamgeist und die spürbare Freude an der Arbeit.

Von Susanne Wick

Ferdinand besucht derzeit ein Gymnasium in München.

Für zwei Wochen engagierte er sich bei Malteser Care.

Dabei hatte er die Gelegenheit, nicht nur unsere Übersiedlung

an den neuen Standort in Wien-Mitte live mitzuerleben

und aktiv zu unterstützen, sondern auch in

unserer Alltagsarbeit Eindrücke zu gewinnen und unsere

Mitarbeiter bei ihren Einsätzen zu begleiten.

Auf dem Programm standen Einblicke in die Arbeit der

Krisengruppe sowie Spiele und Ausflüge mit den betreuten

Kindern. Im Bereich der mobilen Dienste begleitete

und unterstützte Ferdinand die Heimhelfer und lernte

unsere Klientinnen und Klienten kennen. Sein Fazit

war, wie er selbst sagte, absolut positiv. „Man spürt den

Teamgeist, die Energie, die Freude an der Arbeit und die

Zufriedenheit der Betreuten“, so Ferdinand.

Herzlichen Dank, Ferdinand, für deine große Unterstützung!

Wir wünschen dir weiterhin alles, alles Gute und

viel Erfolg!

MALTESER Ordenshaus - ERÖFFNUNG Februar 2022

Für das neu errichtete Pflegewohnheim im Zentrum von Wien,

suchen wir Verstärkung:

Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP)

Pflegefachassistenz (PFA)

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DIE MALTESER 2/2022 49

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MALTESERÖSTERREICH

ORDENSHAUS

DER ERSTE FRÜHLING IM NEUEN MALTESER

ORDENSHAUS

Es ist vollbracht! Ein lichtdurchfluteter Neubau mit 53 Einbettzimmern und ein großzügig renovierter Altbau im

Klostertrakt mit 14 Appartements für ein bis zwei Personen bieten nun bis zu 72 Bewohnern ein neues Zuhause.

Von Henriette Blanckenstein

Die hellen Zimmer und Gänge sowie die Frühlingsluft

auf der Terrasse tun ungemein gut. Der Umzug aus dem

sechsten Bezirk ist abgeschlossen. Jetzt wird noch der

Garten mit den Hochbeeten bestellt. Dann können wir

bald schon ernten, riechen und genießen, was hier so alles

blühen und Früchte tragen wird. In der Zwischenzeit

heißt es, das neue Ordenshaus zu erobern. Schließlich ist

alles noch ein wenig ungewohnt – sowohl für die Bewohner

als auch für die Mitarbeitenden.

Neue Freundschaften

Die heimelig eingerichteten, hellen Einzelzimmer sind mit

Dusche, Waschbecken und WC barrierefrei ausgestattet.

Ein zentraler Bereich in jeder Wohngemeinschaft bietet

Platz für ein gemütliches Miteinander. Der Stützpunkt für

das Pflegepersonal ist gut erreichbar, die Küchenzeile mit

Kaffee- und Teemaschinen ausgestattet und eine geräumige

Sitzecke mit Fernseher, breiten Tischen und bequemen

Stühlen lädt zum gemeinsamen Essen und Plaudern ein.

Die gut durchdachte Anordnung der Räumlichkeiten trägt

zu mehr und besserer Kommunikation zwischen den Bewohnern

bei und hat sogar schon neue Freundschaften

entstehen lassen. Auch das Pflegepersonal schätzt die

kürzeren Wege im „eigenen“ Stockwerk. Darüber hinaus

finden Programmpunkte zur Unterhaltung und Beschäftigung

etagenübergreifend statt. Die gut funktionierenden

großen Lifte unterstützen die innerhäusliche Mobilität.

Christliches Leben

Den kurzen Wegen innerhalb einer Wohngemeinschaft

bzw. eines Stockwerkes stehen die weitläufigen Gänge

und größeren Entfernungen im Klostertrakt gegenüber.

Dort sind die Kapelle, die Sakristei und das prachtvolle

ehemalige Refektorium – jetzt ein Veranstaltungssaal für

Konzerte, Gruppentherapien und Bastelstunden – untergebracht.

Ebenso ist für die spirituelle Betreuung der Bewohner

gesorgt: Jeden Sonn- und Feiertag sowie 14-tägig

mittwochs wird eine Heilige Messe in der Kapelle gehalten,

wöchentlich freitags wird Rosenkranz gebetet. Die

Möglichkeit zur Aussprache oder Beichte gibt es in der

Sakristei und/oder in Einzelgesprächen im Zimmer.

Feierliche Eröffnung am 15. Juli

Der Klosterhof ist noch nicht benützbar. Zum einen ist

die Sanierung der Fassade des Lauratraktes noch nicht

50

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Ein besonderer Osterbasar im Refektorium

abgeschlossen. Zum anderen müssen noch Bäume gepflanzt

und stabile, gut zugängliche Sitzgelegenheiten

aufgestellt werden. Die beiden Terrassen im zweiten und

vierten Stock im Neubau werden hingegen schon stark

frequentiert – vor allem von Rauchern. Die Bibliothek

im Erdgeschoß des Klostertrakts wird voraussichtlich im

Sommer für die Bewohner und deren Besucher zur Verfügung

stehen. Die für jede Station Namen gebenden Heiligenbilder

werden gerade im Auftrag der Delegation Wien

von verschiedenen Malern angefertigt. Dann kann einer

feierlichen Eröffnung am 15. Juli 2022 nichts mehr im

Wege stehen. Wir freuen uns schon sehr!

Das neue Ordenshaus ist ein Pflegeheim, in dem der

Fonds Soziales Wien (FSW) dankenswerterweise die

meisten Plätze subventioniert. Zug um Zug wird das

Pflegeteam vergrößert und werden neue Bewohner

aufgenommen. Oberstes Credo: Liebevolle, fürsorgliche

und umsichtige Mitarbeitende betreuen glückliche

und zufriedene Bewohner in ihrem Zuhause.

Der diesjährige Osterbasar fand im kleinen Kreis statt.

Aufgrund der hohen Corona-Fallzahlen hatte das

Ordenshaus beschlossen, den Basar nur für Bewohner

und deren Angehörige zugänglich zu machen. Nach dem

gemeinsamen Bestaunen der liebevoll per Hand gefertigten

Dekostücke gab es einen wunderbaren Nachmittag

bei Kaffee und Kuchen. Mit den Einnahmen aus dem

Basar wird neues Bastelmaterial angekauft – freilich in

Vorbereitung für den großen Weihnachtsbasar im Dezember!

Bis dahin hoffen wir alle, dass dieser schon ohne

Einschränkungen stattfinden kann.

Das erste Osterfest im neuen Ordenshaus

Es war diesmal noch festlicher als sonst und wurde dadurch

zu einem ganz besonderen Erlebnis für unsere Bewohner.

Am Palmsonntag zelebrierte unser Priester, Pater

de Antoni, die Palmweihe. Da in der Kapelle nicht genug

Platz war, wichen wir kurzerhand auf den Gang vor der

Kapelle aus. Dort fand auch die Segnung der

Palmkätzchen statt, die liebevoll geschmückt

auf die vier Wohngruppen im Ordenshaus

aufgeteilt wurden. Am Karfreitag begann um

15.00 Uhr der Kreuzweg unter strenger Einhaltung

der Corona-Hygieneregeln. Am Ostersonntag

folgte die Ostermesse mit einer wunderbaren,

sehr bewegenden Predigt im Licht

unserer kunstvoll gefertigten Osterkerze.

DIE MALTESER 2/2022 51


MALTESERÖSTERREICH

HOCH SOLLEN SIE LEBEN!

Kaum eingezogen, wurden einige unserer Bewohner auch schon gefeiert.

Wir gratulieren noch mal herzlich allen Jubilaren und wünschen alles Gute!

Herr Reichel, Jahrgang 1938, und Frau Essl, Jahrgang 1923, hatten gleich am Tag

nach ihrem Einzug ins Ordenshaus im Februar Geburtstag. Es gab köstlichen Kuchen,

perlenden Sekt, wunderschöne Blumen sowie die besten Glückwünsche von der Geschäftsführung.

Den Geburtstagsreigen im März eröffnete Herr Thomanetz. Seine Ehefrau, mit der er

seit 66 Jahren verheiratet ist, hat ihn beim Einzug ins Ordenshaus begleitet. Am 1. März

feierte der ehemalige Postangestellte seinen 87. Geburtstag mit einer kleinen Torte und

einem Gläschen Sekt.

Ihren 99. Geburtstag beging Frau Pichelmann Ende März. Aufgewachsen in Kärnten,

übersiedelte sie erst im fortgeschrittenen Alter nach Wien. Seit nunmehr 13 Jahren wird

Frau Pichelmann von den Maltesern betreut. Ihr Leben war ihren beiden Söhnen gewidmet,

ihre Leidenschaft galt der Schneiderei und der Führung ihres Haushalts.

Ebenfalls Ende März feierte Frau Werdenits ihren 84. Geburtstag. Bis zu ihrem Einzug

im Malteser Ordenshaus hatte sie ihren Lebensmittelpunkt im Burgenland. Nach dem

Tod ihres Gatten hatte der ältere Sohn die Landwirtschaft übernommen. Trost fand Frau

Werdenits in ihrem tiefen Glauben. Ein Höhepunkt in ihrem Leben war die Segnung

durch Papst Johannes Paul II. in Rom anlässlich der Reise zu ihrer Silberhochzeit.

Anfang April beging Herr Hurka im Kreise der Malteser seinen 88er. Er blickt auf ein

spannendes und erfülltes Berufsleben zurück. In der Jugend war seine größte Leidenschaft

das Fußballspielen. Mit Erfolg und Elan spielte er rechts außen in der Wiener Liga.

Seine Mannschaft gewann natürlich regelmäßig! Auf seinem Lebensweg hat ihn stets seine

Freundin und spätere Ehefrau begleitet. Sie war immer eine große Stütze für ihn. Nach

ihrem Tod ist er ins Malteser Ordenshaus gezogen.

Frau Kernecker durften wir Mitte April im Beisein ihrer Tochter sowie in Anwesenheit

von Bezirksrat i.R. Bruno Ludl und Andrea Mayer zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren.

„Ich genieße es sehr, hier im neuen Haus zu sein“, ließ sie uns bei der Feier wissen. Das

freut uns, liebe Frau Kernecker!

Informationen unter: www.malteser-ordenshaus.at

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DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

FÜHREN IST LERNEN –

FORTBILDUNGSREIHE LEADERSHIP

Jeder von uns ist schon mit verschiedenen Vorgesetzten in Berührung gekommen. Führungskräfte hinterlassen einen bleibenden

Eindruck in unserem Leben, sie prägen uns und haben einen bedeutenden Einfluss auf viele Faktoren wie Motivation

und Performance. Um unsere ehrenamtlichen Mitglieder in Führungspositionen zu fördern, konzipierten Johannes Elsner und

Johannes Wagner die Fortbildungsreihe Leadership: Angeleitet von verschiedenen Vortragenden setzen wir uns dabei in Theorie

und Praxis mit, für Personen in leitenden Tätigkeiten, relevanten Themen auseinander.

Vertrauen als Schlüsselpunkt zwischen Führungskraft

und Geführten: Um gemeinsam motiviert an einem Projekt

arbeiten zu können, muss jede Ebene die Gelegenheit

haben, sich zu äußern. Gunhard Keil bringt es mit

dem Satz „Es ist schon alles gesagt worden, aber nicht

von jedem“ auf den Punkt.

Zwei weitere Abende gestaltete Florian Bauer zu den

Themen „Lob & Anerkennung“ sowie „Richtiges Delegieren“.

Anerkennung ist ein Geschenk, das man sich

gegenseitig gibt und das einen wachsen lässt. Schenkt

man jemandem Anerkennung, dann bläst man einen

(metaphorischen) Luftballon auf und dieser wird nie

wieder so klein wie davor.

Von Tobias Zöhrer

Delegieren heißt nicht, Aufgaben abzuschieben, sondern

jemandem zu vertrauen und ihm die Möglichkeit

zum Wachstum zu geben. Es ist ein Prozess der Vor- sowie

Nachbereitung. Wir sind alle nicht perfekt und Fehler

gehören dazu. Doch genau aus diesen kann man auch

viel lernen. Nur wer viel arbeitet, macht auch Fehler.

„Bottom up“, „Top down“, „Scope Creep“ – das sind

Schlagwörter aus der Einheit mit Nikolaus Kremslehner,

der uns Einblicke ins Projektmanagement gewährte.

Was ist überhaupt ein Projekt? Wir erfuhren alle wichtigen

Schritte, um ein solches möglichst effizient aufzurollen

und Fehler zu minimieren. Die Theorie wurde

dann in Kleingruppen in die Praxis umgesetzt, indem

wir diverse Ideen anhand der vorher erlernten Schritte

durchplanten.

Wir bedanken uns herzlich bei den bisherigen Vortragenden

für die vielen Einblicke sowie Gedankenanstöße

und freuen uns schon sehr auf die nächsten Fortbildungsblöcke

mit Peter Stellnberger und Pia Holter, die

zu den Themen „Rhetorik und Präsentation“ sowie „Motivation“

sprechen werden. Denn: Führen ist Lernen,

und wir alle lernen bekanntlich ja nie aus!

DIE MALTESER 2/2022 53


MALTESERÖSTERREICH

Sonntagberg

Mitglieder des Malteserordens bei erfüllten Einkehrtagen

im März 2022 zu dem Thema „Seid glücklich –

Wege Jesu zum Glücklichsein“ beim Foyer de Charité

auf dem Sonntagberg unter der Leitung von P. Dr. Ernst

Strachwitz.

EXERZITIEN

IN DEN BEREICHEN

Bereich Burgenland: Exerzitientage im Stift Sankt Florian, Oberösterreich

Die Delegation Tirol/Vorarlberg erlebte wunderbare Exerzitien im Bildungshaus St. Michael der Diözese Innsbruck.

Wir waren begeistert und inspiriert von all den Impulsen, die wir bekamen, und dankbar für die Möglichkeit, nach zwei

Jahren Gemeinschaft zu erleben.

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DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

NEUES AUS DEM BEREICH

WIEN

Ausflug in den Prater, der mit einem Mittagessen

im Rollercoasterrestaurant gestartet hat. Anschließend

ging es mit der Liliputbahn durch den Prater.

Ausflug in das Schönbrunner Marionettentheater

Besonders spannend war neben der kleinen Nachtmusik

die Erklärung, wie die Marionetten „funktionieren“.

Im Anschluss gab es für alle noch ein Eis im

Schlosspark.

Die Menschen

in der Ukraine

brauchen jetzt

unsere Hilfe.

MALTESER-

UKRAINE-HILFE

Die MALTESER in Österreich unterstützen vor Ort, mit Ihrer Spende helfen Sie den

Menschen in der Ukraine.

Bitte jetzt spenden mit dem Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe

IBAN: AT65 2011 1800 8087 0800, BIC: GIBAATWWXXX

Informationen zu den Malteser-Hilfsaktivitäten unter: www.malteserorden.at I www.malteser.at

DIE MALTESER 2/2022 55


MALTESERÖSTERREICH

Laptops für Familien

Der Verein Springboard hat durch die Malteser sein Förderprogramm

„Go Digital!“ auf Salzburg ausgeweitet. Dabei werden Laptops für

Familien und Jugendliche bereitgestellt, um das Schicksal des Digital

Divide zu bekämpfen.

Schulsprecherin Theresa Golser von der BAfEP Salzburg nahm stellvertretend

die Laptops vom Delegaten des Souveränen Malteser-Ritter-

Ordens in Salzburg, Mag. Johannes Gruchmann-Bernau, entgegen.

„Unser Ziel ist die Unterstützung und Förderung von Jugendlichen aus

sozial und ökonomisch benachteiligten Verhältnissen auf ihrem Weg

ins und im Berufsleben“, so der Obmann von Springboard, Mag. Robert

Gulla, bei der Übergabe der Laptops an den Salzburger Bereichsleiter.

NEUES AUS DEM BEREICH

SALZBURG

Benefizkonzert „Klänge der Hoffnung“: Alexandra Amariei am Klavier und Maxime Michaluk auf der Violine haben

mit Werken von Mozart, Beethoven und Brahms den bis auf den letzten Platz gefüllten Domchorsaal begeistert. Am

Ende des Konzerts wurde Marianne Tschurtschenthaler in diesem feierlichen Rahmen die Covid-19-Einsatzmedaille

für ihre besondere Leistung während der Pandemie verliehen.

Virgilbus

Jeden dritten Sonntag ist unser

ehrenamtliches Virgilbus-Team in

Salzburg unterwegs und versorgt

Obdachlose, Notreisende und Nichtversicherte

mit medizinischer Akutbetreuung.

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DIE MALTESER 2/2022


Straßensammlung: Am Palmsonntag-Wochenende konnte heuer nach zwei Jahren

Pause wieder die Straßensammlung der Malteser in Salzburg stattfinden. Unsere

ehrenamtlichen Mitglieder haben trotz teilweise fast winterlichem Wetter in der

ganzen Stadt um Spenden für unsere Sozialdienste und Hilfsprojekte gebeten. Die

Straßensammlung zählt zu den wichtigsten Finanzierungsquellen der Malteser.

NEUES AUS DEM BEREICH

SALZBURG

Hl. Messe mit Krankensalbung

Anlässlich des Weltkrankentages, des Gedenktages „Unserer lieben Frau von Lourdes“, wurde gemeinsam mit unseren

Betreuten eine Hl. Messe mit Krankensalbung in St. Peter gefeiert.

NEUES AUS DEM BEREICH

STEIERMARK

Blumen-Valentinstagsgrüße: Unter Einhaltung aller

Corona-Vorschriften natürlich, die Hl. Messe besuchen und

es wurden an alle Blumen überreicht, denn es sollen sich alle

als Teil der Gemeinschaft und unvergessen wissen.

DIE MALTESER 2/2022 57


MALTESERÖSTERREICH

Reise nach Altötting: Nach langer Zeit konnten wir endlich wieder eine Reise unternehmen. Wir verbrachten wunderbare

Tage in Oberbayern und neben dem Fest des Volksheiligen Konrad besuchten wir auch die längste Burg der

Welt in Burghausen. Im Caritashaus St. Elisabeth begannen wir unsere Reise. Nach einer ersten Besichtigungstour

und einer Stadtführung unter dem Motto „Altötting mit allen Sinnen“ durften ein süßer Abschluss in der Konditorei

sowie eine kurze Andacht bei der schwarzen Madonna nicht fehlen.

NEUES AUS DEM BEREICH

TIROL/VORARLBERG

Neue Sanitäterinnen: Herzlich willkommen Kristine und Lea,

zwei „frisch gebackene“ Sanitäterinnen im Team.

Autosegnung: Dieses Zusammentreffen war besonders festlich, da die feierliche Segnung unserer neuen Fahrzeuge

durch unseren Bereichsseelsorger Herrn Patrick Busskamp OPraem und im Beisein der Geschäftsführung der Firma

Ledermair (mit deren Unterstützung das Fahrzeug den Dienstbetrieb aufnehmen konnte) stattgefunden hat.

58

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERÖSTERREICH

Kinderhilfe

OSTERN

MIT DEN MALTESERN

Vorsicht und Rücksicht legten es nahe, wegen Corona die geplanten Gemeinschaftsaktivitäten

noch einmal zu verschieben. Trotzdem gab es liebevolle

Initiativen und persönliche Ostergrüße.

Burgenland

Steiermark

Tirol/Vorarlberg Ostergräber

Tirol/Vorarlberg

DIE MALTESER 2/2022 59


MALTESERWELTWEIT

Foto: © Malteser International

In Kathmandu managen Frauen eine Plastikmüll-Deponie

INDIEN, NEPAL, INDONESIEN, PHILIPPINEN

WOMENPRENEURS4PLASTIC

Mit Plastikrecycling eine neue Existenz aufbauen.

Von Cordula Wasser,

Leiterin der Asienabteilung bei Malteser International

Plastikmüll ist ein dringendes Problem in vielen asiatischen

Ländern: Mit steigendem Wohlstand nimmt auch

der Konsum nach westlichem Vorbild zu – und damit

die Nutzung von Plastik als Verpackungsmaterial. Die

Systeme für Entsorgung und Recycling des Mülls stecken

jedoch meist noch in den Kinderschuhen und in

der Bevölkerung fehlt es an Wissen über die schädlichen

Auswirkungen von Plastikmüll in der Natur. In der Folge

landet der Abfall oftmals einfach auf der Straße. Das

wird zunehmend zum Problem: Ganze Städte, Flüsse

und Küstenregionen versinken im Müll. Studien zufolge

sind aktuell fünf asiatische Länder für mehr als 60 Prozent

des Plastikmülls verantwortlich, der in den Weltmeeren

treibt.

In den Projektländern Indien, Indonesien, auf den Philippinen

und in Nepal hat Malteser International nun

gemeinsam mit langjährigen lokalen Partnerorganisationen

ein neues Projekt gestartet, das sich dem Plastikproblem

annimmt und lokale Strukturen zum Plastikmüllsammeln

und zur -verwertung schafft. Gleichzeitig

bieten wir mit unseren lokalen Partnern damit insbesondere

Frauen mit geringem Einkommen neue Möglichkeiten,

sich eine Existenz in der Abfallwirtschaft

und damit eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen.

Bislang war es für viele Frauen aufgrund von zu geringem

Wissen, fehlenden Managementfähigkeiten oder

Marktkenntnissen nahezu unmöglich, mit der Ressource

Plastik ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften.

In der Praxis sieht das so aus: In Gruppen von bis zu 15

Personen erarbeiten die Teilnehmerinnen für ihre Gemeinde

umsetzbare Konzepte zum Plastikrecycling und

unterstützen sich gegenseitig bei der Umsetzung. Dabei

werden die Frauen in die gesamte Wertschöpfungskette

des Plastikrecyclings eingebunden. Sie klären ihre Gemeinden

über die Vorteile von „Reduce, Reuse, Recycle“

auf, managen lokale Abfallsammelstellen und unterhalten

Recycling-Werkstätten.

Wir unterstützen die „Womenpreneurs4plastic“-Gruppen

mit Trainings, um ihre technischen Fähigkeiten

und generellen Kenntnisse über Produktauswahl, Qualität,

Marketing und Entrepreneurship zu verbessern.

Die Frauen erwirtschaften auf diese Weise nachhaltig

Einkommen, lernen unternehmerisches Handeln und

schützen gleichzeitig die Umwelt.

60

DIE MALTESER 2/2022


MALTESERWELTWEIT

Foto: © Brenda Mulama/Malteser International

Schwere Dürre im Norden Kenias

DÜRRE IN OSTAFRIKA

ES GIBT EINE KLIMAKATASTROPHE

Von Roland Hansen,

Leiter der Afrikaabteilung bei Malteser International

Die Klimaveränderungen bedeuten eine sich rasch wandelnde

Gefahr für die Gesundheit von Millionen Menschen.

In Kenia leidet die Bevölkerung unter den Folgen

einer Dürre, wie es sie seit rund 40 Jahren nicht mehr

gab. Mehr als drei Millionen Menschen und Millionen

Tiere sind allein dort von der aktuellen Dürre betroffen.

Viele Menschen, darunter vor allem kleine Kinder, sind

bereits an Unterernährung gestorben – dabei haben sie

selbst am wenigsten zu dieser Katastrophe beigetragen.

In den besonders gefährdeten Gebieten wie im Norden

Kenias werden in Zukunft immer häufiger Dürren auftreten.

Deshalb unterstützen wir die Menschen dabei, zum

Beispiel ihre Viehwirtschaft neu zu strukturieren. Es ist

wichtig, dass sie in ihren Herden widerstandsfähigere

Tiere halten und züchten, die weniger Wasser benötigen.

Sie müssen sich grundsätzlich an die veränderten Gegebenheiten

anpassen, denn sonst wird dieses Gebiet für

sie in naher Zukunft unbewohnbar.

Es gibt eine Klimakatastrophe. Deshalb werden wir neben

der Nothilfe, mit der wir Menschen vor dem Hungertod

retten, neue Wege in unseren Projekten gehen.

Dazu zählt, den Klimaschutz, den Schutz der Umwelt und

die menschliche Gesundheit gemeinsam zu denken. Die

Malteser setzen daher in immer mehr Projekten den

sogenannten One-Health-Ansatz um: Dabei stehen

die gegenseitigen Abhängigkeiten der Gesundheit von

Menschen, Tieren und Umwelt im Fokus. Akteure aus

der Humanmedizin, der Veterinärmedizin sowie aus

dem Bereich Umwelt arbeiten dafür fachübergreifend

zusammen.

Für die Hirtenvölker in Kenia hieße das zum Beispiel,

dass Tierseuchen nicht so schnell um sich greifen und auf

Menschen überspringen können. Bei Dürren erhöht sich

die Gefahr von solchen Zoonosen durch die gemeinsame

Nutzung der wenigen verbleibenden Wasserstellen von

Menschen und Tieren und das dadurch aufkommende

Hygieneproblem, bei gleichzeitig von Hunger und Durst

geschwächten Menschen und Tieren.

Hinzu kommt, dass diese ohnehin gebeutelten Menschen

nun auch noch unter dem Krieg in Europa leiden. Viele

Länder Afrikas, darunter auch Kenia, sind Importeure

des günstigen Weizens aus der Ukraine. Die steigenden

Spritpreise haben zusätzlich dazu geführt, dass auch

viele weitere Lebensmittel deutlich teurer geworden sind –

eine weitere Katastrophe in der ohnehin schon angespannten

Lage.

DIE MALTESER 2/2022 61


MEDIZINAKTUELL

www.auva.at

WENN DER KRIEG HAUTNAH

SICHTBAR WIRD

Er ist MALTESER und Arzt und hilft dort, wo Menschen in Not sind. So ist er auch im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg

im Einsatz. Ein Gespräch mit dem Lebensretter Thomas Hausner.

Von Georg Reichlin-Meldegg

Du bist nicht nur Facharzt

für Chirurgie, sondern

auch Facharzt für

Unfallchirurgie. Wird

man dadurch zu einem

„besseren“ Chirurgen?

E s

Es ist kein zufälliges Ereignis,

dass ich Chirurg geworden

bin. Schon mein

Vater war Chirurg und Unfallchirurg.

Meine Ausbildungen

habe ich in Hainburg

und in Paris gemacht.

Dort habe ich im Rahmen

meines Gegenfaches „Unfallchirurgie“

die Handund

periphere Nervenchirurgie kennengelernt. In dieser

Zeit reifte in mir der Entschluss, auch das Fach „Unfallchirurgie“

mit dem Schwerpunkt Handchirurgie zu absolvieren.

Was genau ist der Unterschied zwischen Chirurgen

und Unfallchirurgen?

Der Chirurg beschäftigt sich mit operativ zu behebenden

Erkrankungen, der Unfallchirurg ist auf Unfälle aller Art

fokussiert. Früher war es üblich, dass man zuerst Chirurg

wurde und dann Unfallchirurg. Das ist schlüssig, da man

auch innere traumatische Verletzungen im Bereich Magen,

Darm, Bauchdecke usw. fachgerecht verarzten musste.

Heute sind diese Fachbereiche im neuen Fach „Orthopädie

und Traumatologie“ zusammengezogen.

Seit November 2017 bist du „Bundesleiter Ärztlicher

Dienst“ des Malteser Hospitaldienstes – unentgeltlich

natürlich. Als Malteser und Arzt hilfst

du, wo Not am Mann ist?

Bei den Maltesern bin ich ein echter Quereinsteiger. Ich

bin in Salzburg ins Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare

in Liefering gegangen und habe das, was ich dort gelernt

und von meinen Eltern mitbekommen habe – eine

sehr gute Allgemeinbildung, aber auch Dinge zu hinterfragen

und kritisch zu sehen –, als Vorbereitung für ein

menschlich erfolgreiches Leben erkannt. Vor einigen

Jahren habe ich Olivier Loudon und Bernd Kuenburg getroffen,

die mich in ein sehr konstruktives Gespräch und

schließlich zu den Maltesern geführt haben.

Wo hat dein Dienst als Malteser begonnen?

Ich habe zuerst im Bereich Burgenland die einjährige Ausbildung

zum Sozialdienst durchlaufen. Die Ausbildung

zum Sanitäter habe ich nicht mehr gemacht. Schließlich

hat man mich gefragt, ob ich nicht die Nachfolge von meinem

Kollegen Joachim Huber machen möchte, der von

der Funktion des „Bundesleiters Ärztlicher Dienst“ gerade

zurückgetreten war. Er hat mich in meine Verpflichtungen

eingeführt und mir Zusammenhänge erklärt.

Die Ausbildung der jungen Malteser bezieht neben

Erster Hilfe und Sanitätsausbildung auch Kenntnisse

über psychische Belastungen ein. Wie siehst

du das?

Ich habe die jungen Malteser beim sehr umsichtigen Antransport

der Patienten bei uns im Spital erlebt. Wir haben

Katastrophen-Übungen gemacht, bei denen ich nur

gestaunt habe, wie hoch die Qualität ihrer Tätigkeit ist.

Es ist natürlich nicht leicht, diesen Standard im freiwilligen

Dienst zu halten, aber grundsätzlich wird sehr gute

Arbeit von den jungen Maltesern geleistet. Man kann

sich ihnen anvertrauen. Zur psychischen Belastung: Es

erreichen mich immer wieder Anfragen zu diesem Thema,

die ich – soweit ich es kann – beantworte. Die Tätigkeit

eines Unfallchirurgen ist ja selbst mit einer hohen psychischen

Belastung verbunden. Dieses Wissen über Theorie

und Praxis fließt in die SOZ-Ausbildung der Malteser ein.

62

DIE MALTESER 2/2022


MEDIZINAKTUELL

Mit Martin Prohaska halte ich auch einen Kurs für Recht

und Medizin, in dem dieses Thema berührt wird.

Inwieweit hat die Coronapandemie den Rettungsdienst

belastet?

Die Pandemie hat gerade beim Transport der Patienten

große Probleme hervorgerufen, da verschiedene Paradigmen

umgestoßen wurden: Früher konnte man in einem

größeren Rettungswagen mehrere Patienten gleichzeitig

transportieren. Das hatte eine gewisse Ökonomisierung

der Wegzeiten zur Folge. Durch die Pandemie ist vieles

wegen der Ansteckungsgefahr unmöglich geworden.

Außerdem hat es viele Ausfälle beim Transportpersonal

gegeben, wovon einige selbst – wie auch unser medizinisches

Personal – Covid-Patienten wurden.

Man stößt wohl immer wieder an Grenzen, vor allem wenn

es um junge Menschen und Kinder in einem sehr kritischen

Zustand geht. Ich denke jetzt an den Krieg in unserer Nachbarschaft

... Kriege und Kriegsverletzte sind für uns in den

letzten Jahren immer ein Thema. Derzeit haben wir Patienten,

die sich überwiegend aus Flüchtlingen rekrutieren, die

auf dem Fluchtweg aus der Ukraine zu uns verunfallt und

psychisch in einem desaströsen Zustand sind. Die Männer

mussten an die Front. Ältere Menschen, Frauen und Kinder

aller Altersstufen stehen jetzt bei uns vor der Türe.

Hat sich in Österreich an der Betreuung für

Flüchtlinge etwas verändert?

Dadurch, dass die Flüchtlingsbewegungen schon seit

2015 auftreten, sind unsere Strukturen in Österreich

nun deutlich besser. Die Betreuung der psychisch angeschlagenen

Menschen kann hier am Lorenz-Böhler-Krankenhaus

nur begonnen werden. Die weitere Betreuung

haben andere Institutionen übernommen.

Wie steht es mit der Versorgung von Kriegsverletzten?

Es ist geplant, dass wir auch Kriegsverletzte zugewiesen

bekommen. Über das Ministerium bzw. die Generaldirektion

der AUVA bekamen wir kürzlich die Anfrage,

wie viele Kombattanten und Zivilisten mit Schuss- und

Sprengstoffverletzungen wir aufnehmen können. Wir

fühlen uns von unserer Erfahrung und Kompetenz her

dazu bereit.

Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Hausner ist seit 2001

Facharzt für Chirurgie und seit 2006 Facharzt für Unfallchirurgie.

Als Leiter und Primarius der Unfallchirurgie am

UKH Lorenz Böhler in Wien kamen seit dem 24. Februar

viele Flüchtlinge aus der Ukraine mit Verletzungen aller Art

und in zumeist schlechtem psychischem Zustand zu ihm.

Den Maltesern ist Thomas Hausner als „Bundesleiter Ärztlicher

Dienst“ verbunden.

Wie wird entschieden, wohin die Patienten transportiert

werden? Wie läuft die Kommunikation?

Es gibt zwischenzeitlich eine ganze Menge von Anlaufstellen

und Organisationen, die sich um dieses Thema

kümmern. Vor allem die Caritas ist hier sehr aktiv. Die anerkannten

Flüchtlinge sind österreichischen Versicherten

gleichgestellt. Wir in den Spitälern sind mit dieser Thematik

nur am Rande befasst. Wenn ein Patient aus der Ukraine

bei uns im Spital eintrifft, wird er oder sie behandelt

wie alle anderen Patienten auch. Die sprachlichen Probleme

versuchen wir mit Personal, das der ukrainischen

Sprache mächtig ist, bzw. mit Angehörigen zu lösen.

Wenn du dir eine Wunschliste über Fehlendes zusammenstellen

würdest, was stünde da drauf?

Wenn ich mich hier als leitender Unfallchirurg umschaue,

haben wir nirgendwo einen spürbaren Mangel. Auch für

Schwerverletzte, die Gliedmaßen verloren haben oder

Schussverletzungen aufweisen, sind wir sehr gut mit allem

versorgt. Das ist unsere Kernkompetenz. Noch aber

ist die Vorgangsweise bezüglich verletzter Soldaten politisch

nicht ganz geklärt. Auch auf Avisos von Behörden

oder Begleitpersonal, welche Art der Verletzung die einzelnen

Patienten haben, können wir uns nicht verlassen.

Das ist aber für uns kein Problem. Wir sind gewohnt, unter

hoher Belastung rasch Entscheidungen zu treffen und

uns an medizinisch schwierige Situationen anzupassen.

DIE MALTESER 2/2022 63


GELESENEMPFOHLEN

WIE DER HIMMEL KLINGT

Eintauchen in die Musik der Stille mit dem gregorianischen Choral

Worin liegt der einzigartige Charakter des gregorianischen

Chorals begründet, der ihn gleichsam als „Vorwegnahme

des Himmels“ erscheinen lässt? Um diesem

Geheimnis auf die Spur zu kommen, unternimmt der

Autor – Mönch des für seinen Choralgesang berühmten

Stiftes Heiligenkreuz und außerdem Dozent für Liturgiewissenschaft

an der dortigen Philosophisch-Theologischen

Hochschule – einen weit ausholenden Streifzug

durch das Umfeld, in dem der gregorianische Choral

wachsen und gedeihen konnte. Dabei wird keinerlei liturgisches

oder musikalisches Wissen vorausgesetzt –

elementare Zusammenhänge werden leicht verständlich

erklärt. Die Wurzeln des Choralgesangs in der Urkirche

kommen ebenso zur Sprache wie die Herausbildung des

heute bekannten Repertoires zur Zeit der Karolinger, die

Geschichte des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz und

das heutige Leben seiner Mönche; es wird auch erzählt,

wie sie den gregorianischen Choral in die Pop-Charts

gebracht haben. Bei alledem gelingt es dem Autor, den

Leser für die zeitlos gültigen Prinzipien, an denen sich

christliche Mönche seit jeher ausrichten – und die von

jedem Menschen, angepasst an seine konkreten Lebensumstände,

auch außerhalb des Klosters fruchtbringend

angewandt werden können –, zu begeistern und zu zeigen,

wie diese im gregorianischen Choral ihren vollkommenen,

klingenden Ausdruck finden.

Das Buch gibt vielfältige Impulse, wie jeder aus dem reichhaltigen

Schatz des gregorianischen Chorals, gleichsam

einer „Summe christlicher Spiritualität“ (133), schöpfen

kann – hörend, meditierend, singend einstimmend. Ein

umfangreicher Bild-Teil mit Eindrücken aus dem liturgischen

Leben im Kloster sowie die stets unterhaltsame

und kurzweilige Erzählweise des Autors ermöglichen

es dem Leser, in diese Welt einzutauchen. Mittels QR-

Codes lassen sich ansprechende Videos der singenden

Mönche öffnen, sodass der Gegenstand des Buches auch

„live“ erlebt werden kann. Der Leser wird ermutigt, sich

auf das Abenteuer des gregorianischen Chorals einzulassen,

und erhält konkrete Tipps, wie man an jedem

Ort, namentlich in jeder Pfarre, damit beginnen kann.

Möge die am Ende des Buches stehende Aufforderung

breites Gehör finden: Just do it!

Daniel Schmidt, Rezension zu: Pater Johannes Paul Chavanne,

Wie der Himmel klingt. Eintauchen in die Musik der Stille mit

dem Gregorianischen Choral, Wien – Graz 2022, Molden Verlag

in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG, 192 Seiten, ISBN

978-3-222-13677-1, 25,00 Euro

Foto: Elisabeth Fürst

64

DIE MALTESER 2/2022


GELESENEMPFOHLEN

CRASHKURS BIBELLESEN

Wie Bibelneulinge einfach und ohne Scheu das Neue Testament entdecken können, erklärt

Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, in ihrem

Buch.

Anschaulich, kompakt und pointiert stellt die Autorin

die 27 Bücher der Bibel vor. Sie gibt dazu tiefsinnige

und auch überraschende Einblicke in die Besonderheiten

der einzelnen Bücher, die sich dadurch leichter für

Neu-Lesende erschließen. Aber auch Bibelbegeisterte

finden in dieser Form der Darstellung durchaus neue

Perspektiven und Zugänge. Die farbigen Illustrationen

sorgen dafür, dass sich die Inhalte noch besser einprägen.

„Es ist Bibelkunde im Sinne eines Trailers“, sagt Elisabeth

Birnbaum in einem Interview mit der Wochen-

zeitung „Sonntag“. So

lässt der Trailer genau so

viel offen, dass man Lust

bekommt, die Bibeltexte

vollständig zu lesen. Eine

Empfehlung!

Elisabeth Birnbaum. Crashkurs Neues Testament. Wiener

Dom-Verlag, 2022, 128 Seiten, ISBN: 978-3-85351-296-8,

19,90 Euro. Bestellung: domverlag.at

DIE MALTESER 2/2022 65


TAGEBUCH

AUSZEICHNUNGEN

Helfen macht Freu(n)de

Ein schöner Anlass zwei besondere Menschen aus dem

Bereich Tirol/Vorarlberg ehren zu dürfen: Univ.-Prof. Dr.

Michael Baubin und DGKP Gabriele Walterskirchen.

Anlass für die Ehrung von Michael Baubin – der Gründer

des Bereichs Tirol der Johanniter-Unfallhilfe erhielt

das Offizierskreuz – war nicht nur die seit Jahrzehnten

gepflegten freundschaftlichen Beziehungen

zwischen Johannitern und Maltesern,

sondern auch die Würdigung des Lebenswerks

im Dienste der Gesundheit und des

Abbaus von Barrieren. Zahlreiche Initiativen

zur breiten Bewusstseinsbildung für

die Bedeutung von qualitätsvollen Erste-

Hilfe-Maßnahmen haben ganz klar Früchte

getragen. Denkanstöße wie „(Sch)wer

behindert?“ und „Bordstein = Mordstein“

haben das Stadtbild aus der Sicht von Menschen

mit Behinderung nachhaltig positiv

verändert.

Gabriele Walterskirchen – die Pflegebeauftragte

des Bereichs Tirol/Vorarlberg

der Malteser durfte das Verdienstkreuz mit

Wappen „Pro Merito Melitensi“ entgegennehmen

– hat uns mit ihrer „Pflege mit den

Händen in der Hosentasche“ gelehrt, die

notwendige Hilfe in der Bewältigung des

Alltages von Menschen mit Beeinträchtigungen

durch Krankheit oder Behinderung

in hoher Qualität zu leisten, dabei aber

immer das Selbstwertgefühl unserer Betreuten

zu beachten und zu pflegen. Ihr

persönlicher Einsatz sorgte dafür, dass

unsere besonderen Reisen für besondere

Menschen nicht nur großartige spirituelle

Eindrücke von Wallfahrten nach Mariazell,

Lourdes, Rom, Santiago und Israel hinterließen,

sondern dass auch „Urlaub mit

Gott“ in Rhodos und Malta zur Erholung

der Seele und des Körpers möglich war.

Für die ehemalige Bereichsleiterin in Salzburg,

Dr. Elisabeth Hintner, war es eine besondere Freude,

dass ihr von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer in

Anerkennung ihrer Leistungen das Landesverdienstkreuz

„Pro Caritate“ verliehen wurde.

Auszeichnung von Bailli Victor Freiherr von Baillou

Hemma Zingerle, Gabriele

Walterskirchen, Margot Schwetz

Wir gratulieren herzlich!

v. l. n. r.: Johannes Gruchmann-Bernau (Delegat), Marie-Christine Hohenberg,

Elisabeth Hintner, Wilfried Haslauer (Landeshauptmann), Johannes Heitger

(Stellvertretender Bereichsleiter)

Verena Trentini, Fra‘ Gottfried Kühnelt Leddihn,

Gabriele Walterskirchen, Nikola Schmidinger

66

DIE MALTESER 2/2022


TAGEBUCH

WIR TRAUERN UM ✝

Anfang April 2022 überreichte S. Emz. der Hwdgst.

Herr Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Erzbischof

von Wien, Mag. Dr. Gerald Scheidl das Komturkreuz

des Päpstlichen Ordens vom Hl. Silvester.

Ende April 2022 erhielt S. Exz. Botschafter Dipl.-

Wirtschaftsing. Imre Ugron von Abramfalva aus

den Händen des Stellvertretenden Ministerpräsidenten

Zsolt Semjen das Kommandeurskreuz des

Ungarischen Verdienstordens überreicht.

Im Mai 2022 erhielt Bailli Dr. Victor Freiherr

von Baillou im erzbischöflichen Palais aus der

Hand S. Exz. des Hwdgst. Herrn Erzbischofs

Dr. Franz Lackner für seine großen Verdienste und

Wohltäterschaft im Bereich des katholischen Bildungswesens

das Große Ehrenzeichen in Gold mit

Stern des Verdienstordens der Heiligen Rupert und

Virgil verliehen.

Im Juni 2022 wurde Honorarkonsul Mag. Hans

Georg Andras aus den Händen der Frau Bundesministerin

Leonore Gewessler das Goldene Ehrenzeichen

für Verdienste um die Republik Österreich

erhalten.

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0800 201 800

(Mo–So 8.00–20.00 Uhr)

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+ 07.06.2022

Fra‘ Marco Luzzago

S.E. Statthalter des Großmeisters

(Nachruf in der Ausgabe 3/2022)

+ 03.03.2022

Reinelda Atzl

Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg

+ 07.03.2022

Rudi Zingerle

Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg

+ 14.03.2022

Günther Schindelegger

MHDA-Mitglied

+ 09.04.2022

Dr. Hanno Ritter von Burger-Scheidlin

Gratial und Devotionsritter

+ 16.04.2022

Dr. Johann Georg V. Graf von Kuefstein

MHDA-Mitglied

+ 25.05.2022

Peter Koller

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Betreut vom Bereich Tirol/Vorarlberg

R. I. P.

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DIE MALTESER 2/2022 67


MALTESER Bundeswallfahrt nach Rom 2022

Spiritualität – Freu(n)de – Gemeinschaft

22. bis 29. Oktober 2022

Weitere Informationen, das Programm und die Preise folgen!

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter zentrale@malteser.at

www.malteser.at/rom-wallfahrt

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

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68

DIE MALTESER 2/2022

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