Theatermagazin - Nationaltheater Mannheim Juli 2022
Die Juliausgabe des Theater Magazins des Nationaltheaters Mannheim. Weitere Infos und Programm: https://www.nationaltheater-mannheim.de/
Die Juliausgabe des Theater Magazins des Nationaltheaters Mannheim. Weitere Infos und Programm: https://www.nationaltheater-mannheim.de/
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4WWW.NATIONALTHEATER.DE<br />
INTERVIEW<br />
Interview: Cordula Demattio, Sascha Hargesheimer und Alexandra Karabelas<br />
Foto: Christian Kleiner<br />
Zwischen<br />
Abschied<br />
und<br />
Aufbruch<br />
Ein Gespräch mit den Intendanten<br />
Albrecht Puhlmann,<br />
Christian Holtzhauer und<br />
Stephan Thoss über den<br />
Auszug aus dem Spielhaus<br />
am Goetheplatz und neue<br />
Herausforderungen<br />
Lieber Albrecht Puhlmann, lieber<br />
Christian Holtzhauer, lieber Stephan<br />
Thoss, die Zeit am Goetheplatz neigt<br />
sich dem Ende zu. Was wird Ihnen<br />
am meisten fehlen?<br />
Albrecht Puhlmann: Spontan gesagt<br />
wird uns und unserem Ensemble der<br />
Ort fehlen, für den das große und<br />
unglaublich breit gefächerte <strong>Mannheim</strong>er<br />
Repertoire geschaffen wurde. Der<br />
fantastische Bühnenraum, in dem<br />
65 Jahre Theatergeschichte lebendig<br />
und spürbar sind.<br />
Christian Holtzhauer: Mir wird die<br />
räumliche Nähe im Spielhaus fehlen,<br />
die Begegnungen hinter den Kulissen<br />
mit den Ensembles der anderen<br />
Sparten, dieses Vibrieren des ganzen<br />
Hauses, wenn Opern- und Schauspielhaus<br />
parallel bespielt werden und<br />
beide ausverkauft sind.<br />
Stephan Thoss: Natürlich ist das Spielhaus<br />
am Goetheplatz unser Zuhause.<br />
Noch größer ist jedoch unsere Freude,<br />
dass wir an anderen Orten für so viele<br />
Theater- und Tanzinteressierte wie<br />
möglich tanzen können werden. Es<br />
entspricht unserer Kunst, in Bewegung<br />
zu sein.<br />
Bevor wir die neuen Bühnen bespielen,<br />
wollen wir uns gebührend vom<br />
Spielhaus am Goetheplatz verabschieden.<br />
Was erwartet das Publikum<br />
am Wochenende vom 23. und 24.<br />
<strong>Juli</strong>?<br />
Christian Holtzhauer: Ein großes Fest<br />
mit allen Sparten mit persönlichen<br />
Begegnungen, ungewohnten Perspektiven,<br />
den schönsten Erinnerungen an<br />
die Geschichte dieses Gebäudes.<br />
»Es entspricht<br />
unserer Kunst, in<br />
Bewegung zu sein.«<br />
STEPHAN THOSS<br />
Albrecht Puhlmann: Wir freuen uns<br />
auf Begegnungen und Gespräche mit<br />
unserem Publikum, auf Erinnerung und<br />
Ausblick.<br />
Stephan Thoss: Im Tanz werden wir ein<br />
öffentliches Training präsentieren und<br />
zeigen Highlights aus unseren jüngsten<br />
Premieren.<br />
Albrecht Puhlmann: Am Samstagabend<br />
erwartet Sie auf der Opernhausbühne<br />
zudem eine große Auktionsgala, bei der<br />
Sie Theaterraritäten und Kuriositäten<br />
erwerben können.<br />
»Wir haben<br />
beschlossen, einen<br />
neuen, tollkühn<br />
erscheinenden Weg<br />
zu gehen.«<br />
ALBRECHT PUHLMANN<br />
Stephan Thoss: Neben Requisiten und<br />
Kostümen versteigern wir Original-<br />
Notationen meiner Tanzstücke »Der<br />
Tod und das Mädchen« und »Mozart«.<br />
Und im Ballettsaal gibt es ein großes<br />
Miteinander. Alle können mit unseren<br />
Tänzer*innen zusammen tanzen.<br />
Im Rahmen des Auszugsevents wird<br />
Christian Weise die gesamte Bühne<br />
und den Zuschauerraum des Schauspielhauses<br />
bespielen – wie einzigartig<br />
ist die Gelegenheit, den Raum<br />
so zu nutzen?<br />
Christian Holtzhauer: Im Repertoirebetrieb<br />
ist es kaum möglich, das<br />
Schauspielhaus auf so flexible Weise<br />
zu nutzen, wie es dem Architekten<br />
ursprünglich vorschwebte. Für unseren<br />
Abschied aus dem Haus nehmen<br />
wir uns die Zeit, das Schauspielhaus<br />
umzubauen, um besonders intensive<br />
Theatererlebnisse zu ermöglichen und<br />
den Schauspieler*innen viel näher als<br />
sonst üblich zu kommen.<br />
Raum und Zeit werden auch in<br />
Richard Wagners monumentalem<br />
»Ring«-Zyklus auf den Kopf gestellt.<br />
Mit der »Götterdämmerung« am<br />
Samstag, den 30. <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> verabschiedet<br />
sich die Oper aus dem<br />
Spielhaus am Goetheplatz. Wie kam<br />
es zu dem Projekt?