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Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2022 (Vol. 30) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

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Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

2/<strong>2022</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>30</strong>) • 6,50 €<br />

in the focus<br />

Ekstern - Eine<br />

Legende trat ab<br />

Gestüt Ismer - Alte<br />

Basis, neue Impulse<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Fototipps - das<br />

korrekte Standbild


Festival des<br />

<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s.<br />

Festival des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s 16.-17. Juli <strong>2022</strong><br />

mit Distanzritten des Asil-Clubs in Marbach<br />

Samstag, 16. Juli<br />

- Präsentation der Stuten und Fohlen (Eintritt frei)<br />

- Schauprogramm „Das <strong>Arabische</strong> Pferd“<br />

Karten über www.diginights.com<br />

- VZAP-Stuten- und Fohlenprämierung,<br />

Verbandshengsteschau (Eintritt frei)<br />

Herzlich willkommen.<br />

Sonntag, 17. Juli<br />

- Praxisseminar mit Anja Beran, Thema:<br />

„Natürliche Schiefe des <strong>Pferde</strong>s erkennen und verbessern“,<br />

Karten über www.diginights.com<br />

- Nationales Championat arabischer <strong>Pferde</strong>rassen<br />

(Eintritt frei)<br />

Rahmenprogramm: Gestütsführungen, Führungen zu den Fohlen, Verkaufsausstellung | Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.<br />

Infos auf www.gestuet-marbach.de | Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Editorial<br />

mating. The dream of maintaining an immensely rare lineage. The<br />

das<br />

richtige<br />

Zuchtziel<br />

Sommerzeit ist Fohlenzeit - und mit einem Fohlen geht so mancher<br />

Züchtertraum in Erfüllung - oder aber er zerplatzt wie eine Seifenblase.<br />

Denn vielfach erfüllt sich ein Züchter mit einem Fohlen einen<br />

ganz persönlichen Traum. Den Traum einer ganz speziellen Anpaarung.<br />

Den Traum, eine immens seltene Linie zu erhalten. Den Traum,<br />

einmal den großen Coup zu landen und mit diesem Pferd im Scheinwerferlicht<br />

zu stehen. Oder den Traum, ein reelles, unkompliziertes,<br />

arabisches Reitpferd zu züchten.<br />

Solange das Fohlen im heimischen Stall verbleiben soll, sind alle<br />

diese Gründe gleichwertig zu betrachten. In dem Moment aber,<br />

in dem das Fohlen früher oder später verkauft werden soll, gibt es<br />

auch andere Faktoren zu beachten, denn dann ist man auch auf<br />

den „Markt“ angewiesen. Dieser besteht jedoch hauptsächlich aus<br />

(Freizeit-)Reitern, und nur zu einem geringen Teil aus Züchtern. Es<br />

sind aber in erster Linie die Züchter, die ein Pferd wegen seiner Abstammung,<br />

dieser ach so seltenen Linie, oder dieser ganz speziellen<br />

Anpaarung kaufen. Lohnt es sich also, für diesen speziellen „Züchtermarkt“<br />

zu züchten, wo doch insbesondere junge Züchter, die sich<br />

erst eine Zucht aufbauen wollen, immer seltener werden?<br />

Der Absatzmarkt ist also eher im Freizeitreiterbereich zu suchen.<br />

Der Freizeitreiter wiederum weiß nicht zu würdigen, welch seltenes,<br />

edles Blut in seinen Stall kommen soll. Vielmehr orientiert sich der<br />

Reiter am Pferd, so wie es vor ihm steht und sich ihm gegenüber<br />

verhält. Eventuell fragt er auch gezielt nach gerittenen Vorfahren,<br />

denn der eine oder andere hat bereits die schmerzliche Erfahrung<br />

gemacht, dass Selektion auf Gelassenheit, Haltbarkeit und Rittigkeit<br />

wichtiger sind, als ein gedishter Kopf. Wo also der Züchtertraum –<br />

ein unkompliziertes Reitpferd – auf Marktrealitäten trifft, ist alles<br />

in Ordnung. Wo die seltene, zu erhaltende Blutlinie sich in einem<br />

unkomplizierten Reitpferd manifestiert, auch. Wo aber der Züchtertraum<br />

nur für den Züchter einen Wert hat, nicht aber für den Markt,<br />

da braucht man sich nicht zu wundern, wenn es mit dem Verkauft<br />

hapert, oder das Pferd unter Wert hergegeben wird – werden muss,<br />

weil sich sonst kein Käufer findet. Gerade im Moment ist der Markt<br />

für <strong>Pferde</strong>, die für den Freizeit- oder Sportbereich wirklich geeignet<br />

sind, so gut wie schon lange nicht mehr – und auch für richtig gutes<br />

Geld.<br />

„Der Markt ist mir egal, ich züchte was ich will“, ist bisweilen eine<br />

egoistische Einstellung, denn wir alle sind nicht vor den Unbillen<br />

des Lebens gefeit: Krankheit, Scheidung, Tod – all dieses kann unser<br />

Leben von heute auf morgen umkrempeln, kann es notwendig<br />

machen, dass wir uns von unseren <strong>Pferde</strong>n trennen müssen. Notverkäufe<br />

sind per se schlimm genug. Wenn dann aber das Pferd<br />

nicht „marktgerecht“ ist, oder in jungen Jahren schon einige Mängel<br />

hat, wie z.B. ein schwacher Rücken, mangelnde Rittigkeit oder<br />

Durchtrittigkeit, weil bei der Zucht einzig auf ein hübsches Gesicht<br />

Wert gelegt wurde, wird es umso schwieriger, einen Platz zu finden.<br />

Züchten Sie also vorausschauend – und das fängt mit der richtigen<br />

Zuchtwahl, dem richtigen Zuchtziel an.<br />

The right<br />

Breeding<br />

Goal<br />

Summer time is foaling time - and many a breeder's dream comes true<br />

with a foal - or it bursts like a soap bubble. Because often a breeder<br />

fulfills a very personal dream with a foal. The dream of a very special<br />

dream of landing the big coup and being in the spotlight with this<br />

horse. Or the dream of breeding a genuine, uncomplicated Arabian<br />

riding horse.<br />

As long as the foal is to remain in the home stable, all of these reasons<br />

are to be considered of equal value. But at the moment when the foal<br />

is to be sold sooner or later, there are also other factors to consider,<br />

because then you are also dependent on the "market". However, this<br />

consists mainly of (recreational) riders and only to a small extent of<br />

breeders. But it is primarily the breeders who buy a horse because of<br />

its pedigree, this oh so rare bloodline, or this very special mating. So is<br />

it worth breeding for this special “breeder market” when young breeders<br />

in particular who want to set up a breeding programm first are<br />

becoming increasingly rare?<br />

The sales market is therefore more likely to be found in the leisure riding<br />

sector. The leisure rider, on the other hand, does not appreciate<br />

the rare, noble blood that should come into his stable. Rather, a trend<br />

can be seen that more and more people are looking out for ridden ancestors.<br />

The rider also orientates himself on the horse, as it stands in<br />

front of him and behaves towards him. Because one or the other has<br />

already made the painful experience that selection for a relaxed character,<br />

durability and rideability are more important than a dished<br />

head. So where the breeder's dream - an uncomplicated riding horse<br />

- meets market realities, everything is fine. Where the rare bloodline<br />

to be preserved manifests itself in an uncomplicated riding horse, too.<br />

However, where the breeder's dream only has value for the breeder,<br />

but not for the market, one need not be surprised if there is a problem<br />

with the sale or if the horse has to be sold at a lower price - because<br />

there is no demand. At the moment, the market for horses that are<br />

really suitable for leisure or sport is better than it has been for a long<br />

time - and also for really good money.<br />

"I don't care about the market, I breed what I like" is sometimes a selfish<br />

attitude, because we are all not immune to the hardships of life:<br />

illness, divorce, death - all of these can turn our lives upside down<br />

overnight make it necessary that we part with our horses. Distress sales<br />

are bad enough per se. However, if the horse is not "marketable" or<br />

has a few defects at a young age, such as a weak back, lack of rideability<br />

or too soft pastern, because the only thing that was important<br />

in breeding was a pretty face, it becomes all the more difficult to find<br />

a good place for such a horse. So breed with foresight - and that starts<br />

with the right selection, the right breeding goal.<br />

Editorial<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

Victor Adam vs. Albrecht Adam 52<br />

Artikel<br />

Ekstern (1994 - <strong>2022</strong>) -<br />

Eine Legende tritt ab 6<br />

Alte deutsche Linien -<br />

In Erinnerung an Gertraude Griesbach (II) 16<br />

Gestüt Ismer in Ströhen -<br />

Alte Basis und neue Impulse 22<br />

Nationalgestüt Bábolna -<br />

Der Schlüssel zur Zukunft 36<br />

Einmal Araber - immer Araber (I)<br />

Glück gehabt! Agnat 50<br />

Von Kunst und Künstlern<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Fototipps -<br />

Das Standbild 59<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen -<br />

Für jeden etwas 62<br />

Rubriken<br />

GestütsParade <strong>2022</strong> 38<br />

News 44<br />

Termine, Impressum, Vorschau 64-66<br />

Ekstern war einer der ganz Großen – auch wenn er vom Stockmaß<br />

eher klein war – denn mit rund 500 Nachkommen war er der am<br />

meisten frequentierte Deckhengst in Polen. Jetzt starb er im Alter<br />

von 28 Jahren.<br />

Ekstern was one of the greats - even though he was rather small in<br />

height. With around 500 offspring he was the most frequently used<br />

stallion in Poland. Now, Ekstern passed away at the age of 28.<br />

Als Achental seine Zucht endgültig einstellte, entstand eine neue,<br />

bedeutende Zuchtstätte: das Gestüt Ismer, das heute in bereits<br />

dritter Generation der Familie Ismer weitergeführt wird.<br />

At the same time when Achental finally stopped its breeding activity, a<br />

new, important stud farm was established: the Ismer Stud in Ströhen,<br />

which is now being run by the third generation of the Ismer family.<br />

Unser Titelbild<br />

Ekstern (Monogramm /<br />

Ernestyna) *1994<br />

Z. u. B.: Gestüt Michalow,<br />

Polen<br />

br. & ow.: Michalow Stud,<br />

Poland<br />

Foto: Anette Mattsson<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Content<br />

Articles<br />

Table of Content<br />

Ekstern (1994 - <strong>2022</strong>) -<br />

A Legend passed away 12<br />

Old German Bloodlines<br />

In Memoriam of Gertraude Griesbach (II) 19<br />

Ismer Stud in Ströhen -<br />

Old Basis and New Impulses <strong>30</strong><br />

Miscellanea<br />

Shows & Events <strong>2022</strong> 64<br />

Mast Head 65<br />

Preview 66<br />

Table of Content<br />

Der Fuchshengst Pagur, ein Vertreter der Koheilan-Hengstlinie,<br />

soll im ungarischen National-Gestüt Bábolna dieser Hengstlinie<br />

wieder neues Leben einhauchen. Sein Fohlenjahrgang <strong>2022</strong> ist<br />

vielversprechend.<br />

Victor Adam in Frankreich und Albrecht Adam in<br />

Deutschland - beide Künstler waren weder verwandt, noch<br />

verschwägert, aber sie haben zur selben Zeit Lithografien<br />

veröffentlicht, die sich fast auf's Haar gleichen. Wer hat von<br />

wem abgekupfert? Ein Erklärungsversuch.<br />

Wer kennt sie nicht – die Fotos in Verkaufsanzeigen oder in Facebook-Posts,<br />

die das Pferd alles andere als vorteilhaft darstellen. Das<br />

Foto von schräg oben und vorne, meist mit Handy gemacht – und<br />

dann wundert man sich, dass das Pferd vielleicht doch nicht ganz<br />

so gut aussieht, wie in Wirklichkeit. Wir geben ein paar Tips, wie es<br />

besser gelingt!<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5


Ekstern 1994-<strong>2022</strong><br />

Zucht<br />

Eine Legende<br />

Ekstern<br />

trat ab -<br />

Ekstern (Monogramm / Ernestyna) *1994 war<br />

der einflußreichste Hengst der letzten Jahre in<br />

Polen. - Ekstern was the most influential stallion<br />

in Poland in recent years.<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

6<br />

Ekstern war einer der ganz Großen – auch<br />

wenn er vom Stockmaß eher klein war –<br />

denn mit rund 500 Nachkommen war er<br />

der am meisten frequentierte Deckhengst<br />

in Polen. Insbesondere seine Töchter eroberten<br />

die Schau-Arenen der Welt und<br />

last not least war es seine Tochter Pepita,<br />

die mit 1,4 Mio Euro den höchsten, jemals<br />

an einer polnischen Auktion erreichten<br />

Preis erzielte. Jetzt ist Ekstern im Alter von<br />

28 Jahren gestorben.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Ob Michalows Direktor Ignacy Jaworowski<br />

geahnt hatte, als an einem<br />

kalten Januartag des Jahres 1994<br />

ein kleines Hengstfohlen im Stroh lag,<br />

dass aus ihm mal ein ganz Großer werden<br />

sollte? Die Anpaarung jedenfalls war lange<br />

und gut geplant: Bei einem USA-Besuch<br />

stach ihm der Hengst Monogramm sofort<br />

ins Auge. Sein harmonischer Körperbau<br />

und seine großartigen Bewegungen<br />

machten klar, dass er ihn nach Polen bringen<br />

musste. Auch Izabella Pawelec-Zawadzka,<br />

damals <strong>Pferde</strong>inspektorin in<br />

der <strong>Pferde</strong>zuchtabteilung des Landwirtschaftsministeriums,<br />

war begeistert von<br />

diesem jungen Hengst. Sein Gesichtsausdruck,<br />

sein Feuer, seine Bewegungen hinterließen<br />

bei ihr einen tiefen Eindruck, wie<br />

dies nur wenige <strong>Pferde</strong> schafften. Und das<br />

Beste an ihm: Mit ihm kam das Blut des unvergessenen<br />

Bask wieder zurück nach Polen,<br />

ein Hengst, der in den USA durch seine<br />

Schau- und Sportsiege die „polnischen<br />

Araber“ bekannt und gefragt gemacht hat.<br />

Monogramm hat dann während seines<br />

zweijährigen Deckeinsatzes in Polen auch<br />

Großartiges geleistet – man denke nur an<br />

Kwestura, Zagrobla, Embra, Elandra, Palmira<br />

– und eben auch an Ekstern und Ganges,<br />

die besten der Monogramm-Söhne.<br />

Eksterns Mutter Ernestyna entstammt der berühmten E-Linie aus Michalow und geht auf die erste<br />

Europa-Championesse, Estebna, zurück. - Ekstern's dam Ernestyna descends from Michalows<br />

famous E-line and tails back to the first European Champion, Estebna.<br />

Die Eroberung des Schaurings<br />

Es war 1996 auf einer Schau in Bábolna,<br />

als ich Ekstern zum ersten Mal begegnete.<br />

Es war bereits seine zweite Schau, denn<br />

als Jährling wurde er Polish National Junior<br />

Champion. In Bábolna war er gerade<br />

mal 2 Jahre alt, und noch ein sehr dunkler<br />

Braunschimmel, bei dem es schwierig war,<br />

die Konturen genau zu erkennen. Aber er<br />

hatte diesen Ausdruck, diesen etwas spitzbübischen,<br />

aber dennoch sanften, freundlichen<br />

Ausdruck, der auffiel. Und er konnte<br />

traben – geradewegs zum Junioren-Reserve-Champion.<br />

Ekstern erhielt später gern<br />

das Attribut „ungeschlagen im Schauring“,<br />

aber das stimmt nicht ganz, denn bei dieser,<br />

seiner zweiten Schau mußte er sich im<br />

Championat Al Capone (LM Hacio/Mahari)<br />

von Gerhard Huber geschlagen geben.<br />

Im darauffolgenden Jahr – Ekstern war<br />

jetzt dreijährig – kam er wie die meisten<br />

<strong>Pferde</strong> der Staatsgestüte damals auf die<br />

Rennbahn. Aber das war nicht ganz sein<br />

Metier. Vielleicht waren seine Beine zu<br />

kurz, um vorne mitzumischen (er maß dreijährig<br />

auf der Rennbahn nur 146 cm Stockmaß!)?<br />

Nach einer Saison und 10 Starts<br />

(0/0/1/1/3) kam er wieder zurück nach<br />

Michalow – sein Talent lag sicherlich im<br />

Schauring! 1998 durfte Ekstern versuchsweise<br />

vier Stuten decken und wurde im<br />

Folgejahr nach Belgien verpachtet. Dort<br />

stand er für zwei Decksaisons bei Jadem<br />

Arabians (1999-2000). Christine Jamar erinnert<br />

sich: „1999 kam Ekstern in Belgien<br />

an, bereit, meine Stuten zu decken. Als<br />

Teil des Pachtvertrags musste ich Ekstern<br />

promoten, also beschloss ich, dass er in<br />

Towerlands antritt, obwohl Ekstern bis dahin<br />

unbekannt war. Wie immer liebte es<br />

Ekstern, eine 'Show' abzuziehen, und das<br />

englische Publikum jubelte ihm so sehr zu,<br />

dass er eine unglaubliche Leistung zeigte<br />

und die höchste Punktzahl der Show erhielt,<br />

darunter 14 mal '20', eine perfekte<br />

Punktzahl für Bewegung, und damit den<br />

Champion-Titel.<br />

Im Jahr 2000 einigten wir uns darauf, an<br />

den wichtigsten Shows teilzunehmen:<br />

Ekstern sammelte Champion-Titel beim<br />

Tulip Cup, bei den Polish Nationals, am<br />

All Nations Cup, beim Europa-Championat<br />

und beim Welt-Championat, was ihn<br />

zum 'Triple Crown'-Sieger machte“ – und<br />

zum erfolgreichsten polnischen Hengst<br />

im Schauring. Mittlerweile war sein erster<br />

Fohlenjahrgang im Gestüt Jadem Arabians<br />

geboren und die Nachzucht war genau<br />

das, was sich Christine Jamar erhofft hatte.<br />

Letztendlich war dieser Fohlenjahrgang<br />

auch der Grund für den Einsatz von Ekstern<br />

in den Staatsgestüten.<br />

Zucht<br />

Foto: B. Finke<br />

Eksterns Vater Monogramm war ein Glücksgriff und lieferte viele herausragende <strong>Pferde</strong>, insbesondere<br />

Stuten, für das polnische Zuchtprogramm. - Ekstern's sire Monogramm was a stroke of<br />

luck and produced many outstanding horses, especially mares, for the Polish breeding program.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

7<br />

20, 20, 20 für Bewegungen<br />

2001 war Ekstern wieder zu Hause, als ich<br />

ihn bei meinem Besuch in Michalow sah.<br />

Er wirkte zwar etwas gereifter, aber noch<br />

immer jugendlich, und trug auch noch ein<br />

dunkles Apfelschimmelkleid. Er zeigte er<br />

sich „verspielt“, showy und charismatisch,


Zucht<br />

Zurück nach Belgien<br />

2003 war Ekstern für eine weitere Saison<br />

zu Christine Jamar zurückgekehrt, und<br />

sein oben beschriebener Auftritt in Aachen<br />

markierte das Ende seines Besuchs<br />

in Belgien. „Da ich erstaunliche Erfolge mit<br />

seinen Nachkommen hatte, war es mein<br />

Wunsch, weitere Ekstern-Töchter zu züchten,<br />

um mein Zuchtprogramm zu erweitern,“<br />

erläutert Christine Jamar. Und darin<br />

lag dann auch tatsächlich Eksterns Stärke:<br />

in seinen Töchtern.<br />

Meine nächste Begegnung mit dem<br />

Hengst war dann 2005 in Michalow bei der<br />

Gestütsschau – aber es regnete und er war<br />

eher mißmutig. Ganz anders dann 2012 –<br />

jetzt, mit 18 Jahren war er ein herrlicher<br />

Forellenschimmel, ausdrucksstark – ein<br />

richtiger Herr, ein Gebieter, wie er so in<br />

die Runde blickte. Ja, sein Hals war kräftig,<br />

aber er trug ihn immer in einer wunderbaren<br />

Selbsthaltung – und ganz ehrlich:<br />

Ein Hengst darf einen Hengsthals haben,<br />

zumal es auch zum Rest des <strong>Pferde</strong>s passte,<br />

denn Ekstern war eher „quadratisch,<br />

praktisch, gut“, und er hatte Kaliber und<br />

Knochenstärke. Professor Chmiel schrieb<br />

über ihn: „Er hat vielleicht den kürzesten<br />

Kopf, den ich je gesehen habe – ich habe<br />

persönlich den Abstand zwischen seinem<br />

Auge und seinen Nüstern gemessen, der<br />

der Länge zwischen der Spitze meines<br />

Daumens und dem Mittelfinger entsprach.<br />

Er ist in der Lende sehr gut verbunden, mit<br />

einer idealen, waagrechten Oberlinie und<br />

einem fliegenden Trab.“ Und er hatte arabische<br />

Ausstrahlung ohne Ende, auch das<br />

ganz ohne die heute geforderte „Feinheit“.<br />

Sefora (Ekstern / Sawantka) *2005 entstammt der Janow Podlaskier Sabellina-Linie, kam aber<br />

stark nach ihrem Vater. - Sefora (Ekstern / Sawantka) *2005 comes from the Janow Podlaskier<br />

Sabellina line, but took after her father a lot.<br />

sein kurzer Kopf mit den hübschen kleinen<br />

Ohren fiel sofort auf, denn damit stand er<br />

eher im Kuhailan-Typ, während in Michalow<br />

der Siglavy-Typ bevorzugt wurde.<br />

Vielleicht mochte man kritisieren, dass er<br />

etwas „ponyhaft“ erschien, vielleicht fehlte<br />

ihm etwas Eleganz im Hals und Genick<br />

– aber die Bewegungen waren dann doch<br />

alles andere als die eines Ponys, denn sie<br />

waren leicht, elastisch, schwebend und<br />

voller Raumgriff.<br />

Was ein Glücksfall für Michalow, dass<br />

gleich im ersten Jahrgang des Pachthengstes<br />

Monogramm so ein Pferd gefallen war.<br />

Zwar gab es neben Ekstern auch seinen<br />

Halbbruder Ganges, der ebenfalls zum<br />

Hauptbeschäler avancierte, aber Ekstern<br />

war das bessere Schaupferd, keine Frage,<br />

denn er liebte es sich zu zeigen – und je<br />

mehr Applaus er bekam, desto besser! Das<br />

zeigte sich auch bei meiner dritten Begegnung<br />

mit ihm, 2003 in Aachen, als er außer<br />

Konkurrenz gezeigt wurde – und erneut<br />

das Publikum begeisterte, so wie zuvor<br />

beim Elran Cup, wo es eine Sonderklasse<br />

namens Mercedes Cup gab, bei der alle<br />

großen Champions um ein Auto vor dem<br />

Schloss von Rullingen kämpften. „Ekstern<br />

rockte die Arena in einer Freiheitspräsentation<br />

mit seinem Vorführer Erik Dorssers<br />

– ohne Führleine, aber mit einem unsichtbaren<br />

Band verbunden. Mit Eric errang er<br />

alle Siege für Jadem Arabians", erinnert<br />

sich Christine Jamar. Die Verbindung zwischen<br />

Ekstern und Eric war besonders und<br />

beruhte auf Vertrauen, Spiel und Spaß –<br />

nicht auf Stereotypen, Härte und Gewalt.<br />

Auch später hat sich der Hengst bei keinem<br />

anderen Vorführer so freudig gezeigt<br />

wie mit Eric.<br />

WAHO Trophy<br />

2008 wurde Ekstern die WAHO-Trophy zugesprochen<br />

für seine Erfolge im Schauring<br />

und seine Verdienste als Vererber – er gilt<br />

als der einflussreichste Vererber in Polen<br />

und zeichnete sich vor allem als „Stutenmacher“<br />

aus. Er prägte seine Nachzucht,<br />

die sich durch die Bank durch einen kurzen<br />

Kopf und kleine, wohlgeformte Ohren<br />

(sein Markenzeichen!) auszeichnete. Manche<br />

hatten auch seinen etwas zu kurzen<br />

Hals mitbekommen, aber dieser war immer<br />

wohlgeformt und gut angesetzt. Und (fast)<br />

alle hatten außergewöhnlich gute Bewegungen<br />

– und sie haben Charisma, sie haben<br />

Feuer und sie zeigen sich gerne!<br />

Zu seinen erfolgreichen Nachkommen in<br />

den Staatsgestüten gehören Palanga, Potentilla<br />

und Sefora, die alle drei am Weltchampionat<br />

einen Top-Ten-Platz erreichten.<br />

Hinzu kommen Wieża Marzeń, Ekliptyka,<br />

Laranda, Ekina, Mesalina, Altamira, Biruta,<br />

Cenoza, Wieża Róż und viele andere. Und<br />

seine Tochter Pepita (a.d. Pepesza v. Eukalyptus),<br />

*2005 in Janow Podlaski, wurde auf<br />

der „Pride of Poland“-Auktion 2015 für die<br />

Rekordsumme von 1,4 Millionen Euro nach<br />

Saudi Arabien verkauft! Insgesamt lieferte<br />

Ekstern rund 20 Zuchtstuten für Michalow,<br />

sechs für Janow Podlaski und drei für Bialka<br />

8<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


(Stand 2014). Nimmt man die Auktionserfolge<br />

als Maßstab, so haben Ekstern-Kinder<br />

aus Janow Podlaski die höchsten Resultate<br />

erzielt. Jerzy Bialobok führte den Erfolg<br />

Eksterns in Janow darauf zurück, dass er<br />

mit der Stutengrundlage dort weniger verwandt<br />

ist als in Michalow.<br />

Vier seiner Söhne sind ebenfalls hervorzuheben:<br />

Da war zum einen der Hoffnungsträger<br />

Esparto (a.d. Ekspozycja) *2002, der<br />

es als Junior in Polen zum Reserve-National-Champion<br />

schaffte.<br />

Daraufhin wurde<br />

er für die Saisons<br />

2007-2008 an Sheikh<br />

Ammar in Ajman verpachtet,<br />

aber sein<br />

züchterischer Einsatz<br />

war begrenzt. Zurück<br />

in Polen wurde<br />

er insbesondere in<br />

Bialka eingesetzt, wo<br />

er unter anderem die<br />

erfolgreichste Stute<br />

aus diesem Gestüt,<br />

Perfinka (a.d. Perfirka)<br />

*2011 hinterließ,<br />

die 2013 Silber-Junioren-Championesse<br />

am Weltchampionat<br />

wurde. Auch Esparto<br />

selbst konnte einige Schauerfolge vorweisen,<br />

so wurde er European Silver Champion<br />

und war unter den TOP TEN beim<br />

Welt-Championat in Paris 2012, aber vor<br />

allem überzeugte er durch seine Nachzucht<br />

in Bialka und so wurde er als Nachfolger<br />

von Ekstern gehandelt. Aber es sollte<br />

anders kommen – 2014 wurde Esparto an<br />

das Gestüt Ismer verpachtet, wo er nach<br />

monatelangem Kampf gegen eine ausgeprägte<br />

Hufrehe in der Klinik starb. Ein weiterer<br />

Ekstern-Sohn, der Hengst Polon (a.d.<br />

Pianosa) *2005, wurde an Halsdon Arabians<br />

verkauft; Prado (a.d. Petla) *2005, ist in Janow<br />

Podlaski als Deckhengst aufgestellt<br />

und der junge Falset (a.d. Flaminia) *2018,<br />

aus Michalower Zucht, wird dieses Jahr in<br />

Bialka ausprobiert.<br />

Erfolge für Generationen<br />

Aber natürlich reicht Eksterns Einfluß bereits<br />

einige Generationen weiter, insbesondere<br />

über seine wunderbaren Töchter. In<br />

dieser Hinsicht gelang Michalow beim 1.<br />

Al Khalediah European Arabian Horse Festival<br />

2014 in Nowe Wrońska ein besonderer<br />

Coup: Damals gewann Michałów alle vier<br />

Goldmedaillen – und damit auch alle vier<br />

Hauptpreise, jeweils ein weißer Mercedes.<br />

Alle vier Sieger waren die Produkte von<br />

Ekstern-Töchtern: Pustynia Kahila (Kahil<br />

Al Shaqab / Pustynna Malwa (v. Ekstern)),<br />

die einige Monate später World Yearling<br />

Champion in Paris wurde; Morion (Kahil Al<br />

Shaqab / Mesalina (v. Ekstern)), der später<br />

World Yearling Silver Champion wurde;<br />

Equator (QR Marc / Ekliptyka (v. Ekstern)),<br />

der in Paris die Silbermedaille gewann; und<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

2008 wurde Ekstern die<br />

WAHO-Trophy zugesprochen<br />

für seine Erfolge im<br />

Schauring und seine Verdienste<br />

als Vererber.<br />

die Senioren-Champion-Stute Wilda (Gazal<br />

Al Shaqab / Wilga (v. Ekstern)), die es in Paris<br />

in die Top Ten schaffte.<br />

Auch Eksterns Nachzucht bei Privatzüchtern<br />

soll hier nicht unerwähnt bleiben.<br />

Durch die zwei Verpachtungen an Jadem<br />

Arabians fielen naturgemäß bei Christine<br />

Jamar die meisten Ekstern-Kinder. Und<br />

Christine Jamars Rechnung ging auf: Ekstern<br />

bracht ihr ausgezeichnete Zuchtstuten,<br />

so z. B. Magnificent Lady J, die Mutter<br />

von Mounira J<br />

(v. Emerald J) *2013<br />

(u. a. European Yearling<br />

Champion 2014,<br />

Gold Champion am<br />

KAAHC Championship<br />

2015), und Mississippi<br />

J (v. QR Marc)<br />

*2011 (u. a. Top Ten<br />

in Paris 2013, Silver<br />

European Junior<br />

Champion 2014, Belgische<br />

Senioren National-Championesse<br />

2016); oder Gomera J<br />

(a.d. Georgia) *2004,<br />

die Mutter von Gallardo<br />

J (v. Emerald J)<br />

*2013 (u. a. 2016 European,<br />

Nations Cup<br />

& Menton Gold Champion Colt; 2015 World<br />

Bronze Champion Colt and Dubai Gold<br />

Champion). Georgia brachte mit Ekstern<br />

auch den Hengst Gilly J (2008 Belgium Nationals:<br />

Reserve Champion), der heute in<br />

Slovenia bei Vineyard Arabians im Einsatz<br />

ist und seinem Vater optisch zur Ehre gereicht.<br />

Die internationalen Championessen<br />

und <strong>Vol</strong>lschwestern Psyche Victoria<br />

and Psyche Kreuza (Ekstern / Pallas-Atena)<br />

aus der Zucht der Poszepczyńskis, Gestüt<br />

Chrcynno Palace in Polen, sollten hier<br />

auch noch genannt werden.<br />

Dies sind jedoch bei Weitem nicht alle Ekstern-Kinder,<br />

die die Zucht nachhaltig beeinflußt<br />

haben, aber es würde hier zu weit<br />

führen, die gesamten beeindruckenden<br />

Schauerfolge von Ekstern-Nachkommen<br />

aufzulisten. Bis Mitte der 2010er Jahre dominierten<br />

die Ekstern-Kinder aus den polnischen<br />

Staatsgestüten den Schauring wie<br />

zuvor nur die Nachkommen seines Vaters<br />

Monogramm. Sie hatten durch ihre Ausstrahlung,<br />

ihren Typ und Bewegungsablauf<br />

einen (neuen) Standard gesetzt, und<br />

verfügen dabei aber noch über genügend<br />

Kaliber.<br />

Mit Ekstern ist einer der letzten echten<br />

„polnischen“ Vererber gegangen, auch<br />

wenn Puristen in seinem Pedigree den<br />

russischen (über Monogramm) und ägyptischen<br />

(über Palas) Anteil nicht für „rein<br />

polnisch“ befinden. Er entsprang nicht<br />

„modernem Schaublut“ und war dennoch<br />

hoch erfolgreich im Schauring – und sein<br />

züchterischer Einfluß hält auch noch nach<br />

Generationen an.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

9<br />

Persönliche Begegnungen<br />

mit Ekstern<br />

Ekstern, zweijährig in Babolna (1996)<br />

Ekstern in Michalow, 2001<br />

Ekstern in Aachen, 2003<br />

Ekstern in Michalow, 2005 (oben) und<br />

2012 (unten)<br />

Zucht


Ekstern-Töchter / Ekstern daughters<br />

<br />

Zucht<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Ekstern-Enkel / Eksterns grandgets<br />

Zucht<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

11<br />

<br />

Seite 10<br />

1. Biruta (Ekstern / Bajada) *2005, Z: Janow<br />

Podlaski<br />

2. Cenoza (Ekstern / Celna) *2005, Z: Janow<br />

Podlaski<br />

3. Mesalina (Ekstern / Mata Hari) *2008, Z:<br />

Michalow<br />

4. Ostoja (Ekstern / Olita) *2005, Z: Janow<br />

Podlaski<br />

5. Cella (Ekstern / Celina) *2008, Z: Bialka<br />

6. Pustynna Rosa (Ekstern / Pustynna Roza)<br />

*2003, Z: Michalow<br />

7. Polonica (Ekstern / Panika) *2005, Z: Michalow<br />

Seite 11<br />

1 Perfinka (Esparto (v. Ekstern) / Perfirka)<br />

*2011, Z: Bialka<br />

2. Equator (QR Marc / Eklyptika (v. Ekstern))<br />

*2010, Z: Michalow<br />

3. Piacolla (Enzo / Polonica (v. Ekstern)) *2012,<br />

Z: Michalow<br />

4. Morion (Kahil Al Shaqab / Mesalina (v.<br />

Ekstern)) *2012, Z: Michalow<br />

5. Wilda (Gazal Al Shaqab / Wilga (v. Ekstern))<br />

*2004, Z: Michalow


Zucht<br />

Ekstern 1994-<strong>2022</strong><br />

A Legend<br />

Ekstern<br />

passed away -<br />

The Ekstern daughter Pepita, the highest selling horse at<br />

any Polish Sale. - Die Ekstern-Tochter Pepita, sie war das<br />

teuerste Pferd aller polnischen Auktionen.<br />

Fotos: G. Waiditschka<br />

12<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Ekstern was one of the greats - even though he was rather small in height.<br />

With around 500 offspring he was the most frequently used stallion in Poland.<br />

His daughters, in particular, conquered the show arenas of the world and last<br />

but not least it was his daughter Pepita, who reached 1.4 million euros,<br />

the highest price ever achieved at a Polish auction.<br />

Now, Ekstern passed away at the age of 28.<br />

Did Michalow's director Ignacy Jaworowski<br />

have any idea when a little<br />

colt was lying in the straw on a cold<br />

January morning in 1994 that this little fellow<br />

was going to become a big one? In any<br />

case, the mating was long and well planned:<br />

During a visit to the USA, the stallion Monogramm<br />

immediately caught Jaworowskis<br />

eye. His harmonious conformation and<br />

great movements made it clear that he had<br />

to take him to Poland. Izabella Pawelec-Zawadzka,<br />

then horse inspector in the horse<br />

breeding department of the Ministry of Agriculture,<br />

was also enthusiastic about this<br />

young stallion. His expression, his fire, his<br />

movements made a deep impression on her<br />

in a way that few horses can. And the best<br />

thing about him: With him, the blood of the<br />

unforgettable Bask came back to Poland,<br />

a stallion who made the "Polish Arabians"<br />

well-known and in demand in the USA through<br />

his show and sport victories. During<br />

his two-year service in Poland, Monogramm<br />

also did a great job - just think of Kwestura,<br />

Zagrobla, Embra, Elandra, Palmira, but also<br />

Ekstern and Ganges, the best of the Monogramm<br />

sons.<br />

Zucht<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Prado (Ekstern / Petla) *2005, bred by Janow Podlaski, is presently listed as sire at his home stud,<br />

but hasn't had many foals yet. - Prado (Ekstern / Petla) *2005, aus der Zucht von Janow Podlaski,<br />

ist derzeit als Vererber für sein Heimatgestüt gelistet, hatte aber noch nicht viele Fohlen.<br />

The conquest of the shows<br />

It was in 1996 at a show in Bábolna that I<br />

first met Ekstern. It was already his second<br />

show, after he had become Polish National<br />

Junior Champion the year before, as a yearling.<br />

In Bábolna, he was 2 years old, and still<br />

a very dark brown grey whose contours were<br />

difficult to discern due to this colour. But he<br />

had this expression, this slightly mischievous<br />

yet gentle, friendly expression that<br />

caught the eye. And he could trot - straight<br />

to Junior Reserve Champion. Later, Ekstern<br />

was happy to receive the attribute "undefeated<br />

in the show ring", but that's not entirely<br />

true, because at this, his second show, he<br />

had to admit defeat in the Championship by<br />

Al Capone (LM Hacio / Mahari) of Gerhard<br />

Hubers Al Hambra Stud.<br />

The following year – Ekstern was now three<br />

years old – like most of the horses of the<br />

state studs at the time, he underwent race<br />

training. But racing wasn't quite his métier.<br />

Perhaps his legs were too short to compete<br />

at the front (he was only 146 cm at the<br />

withers as a three-year-old!)? After one<br />

season and 10 starts (0/0/1/1/3) he came<br />

back to Michalow - his talent was definitely<br />

in the show ring! In 1998 Ekstern was<br />

allowed to cover four mares on an experimental<br />

basis and was leased to Belgium<br />

the following year. There he stood for two<br />

breeding seasons with Jadem Arabians<br />

(1999-2000). Christine Jamar remembers:<br />

“Ekstern arrived in Belgium in 1999, ready<br />

to cover my mares. As part of the lease<br />

13<br />

agreement I had to promote Ekstern so I<br />

decided he would compete at Towerlands<br />

although Ekstern was unknown at the time.<br />

As always, Ekstern loved to put on a 'show'<br />

and the English audience cheered him so<br />

much that he put on an incredible performance<br />

and received the highest score on<br />

the show, including 14 x 20, a perfect score


Zucht<br />

Esparto (Ekstern /Ekspozycja) *2002 was supposed to be the heir apparent, but died prematurely<br />

in 2015, while on lease to Germany. - Esparto (Ekstern /Ekspozycja) *2002 sollte der Thronfolger<br />

werden, verstarb jedoch 2015 vorzeitig, während er nach Deutschland verpachtet war.<br />

for movement and with this the champion<br />

title was his.<br />

In 2000 we agreed to participate in the most<br />

important shows: Ekstern collected champion<br />

titles at the Tulip Cup, Polish Nationals,<br />

All Nations Cup, European Championship<br />

and World Championship, which earned him<br />

the "Triple Crown" title – and he became the<br />

most successful Polish stallion in the show<br />

ring.” His first foal crop was born at Jadem<br />

Arabians and his offspring was exactly what<br />

Christine Jamar had hoped for. Ultimately,<br />

this foal crop was also the reason for using<br />

Ekstern in the state studs.<br />

20, 20, 20 for movements<br />

In 2001 Ekstern was back home and there<br />

I saw him during my visit to Michalow. He<br />

looked a bit more mature, but still youthful,<br />

and he was wearing a dark dapple-grey<br />

coat now. He was "playful", showy<br />

and charismatic, his short head with the<br />

pretty little ears was immediately noticeable,<br />

because he was more of the Kuhailan<br />

type, while the Siglavy type was<br />

preferred in Michalow. Perhaps one could<br />

criticize that he seemed a bit "pony-like",<br />

maybe he lacked some elegance in the<br />

neck and poll - but the movements were<br />

anything but those of a pony, because<br />

they were light, elastic, floating and<br />

ground covering.<br />

What a stroke of luck for Michalow that<br />

such a horse fell in the very first crop of<br />

the leased stallion Monogramm. In addition<br />

to Ekstern, there was also his half-brother<br />

Ganges, who also became a chief sire,<br />

but Ekstern was the better show horse, no<br />

question, because he loved to show himself<br />

- and the more applause he got, the better!<br />

That was also evident when I met him for<br />

the third time, it was in 2003 in Aachen,<br />

when he was shown out of competition -<br />

and again he thrilled the audience! Just like<br />

he did before at the Elran Cup, where there<br />

was a special class called the Mercedes Cup,<br />

where all the big champions competed and<br />

fought over a car in front of the castle of<br />

Rullingen. “Ekstern rocked the arena in a<br />

liberty presentation with his handler Erik<br />

Dorssers - without a leash but connected<br />

with an invisible band. With Eric, he won<br />

all the victories for Jadem Arabians," recalls<br />

Christine Jamar. The connection between<br />

Ekstern and Eric was special and based on<br />

trust, play and fun - not on stereotypes,<br />

harshness and violence. Even later, the stallion<br />

did not show so well and happily with<br />

other handlers, as he did with Eric.<br />

Back to Belgium<br />

By 2003, Ekstern had returned to join Christine<br />

Jamar for another season and his appearance<br />

at Aachen, described above, marked<br />

the end of his visit to Belgium. "Having<br />

amazing success with his offspring, it was<br />

my desire to breed more Ekstern daughters<br />

to expand my breeding program," explains<br />

Christine Jamar. And therein actually lay Ekstern's<br />

strength: in his daughters.<br />

My next encounter with the stallion was<br />

in Michalow in 2005 at the stud presentation<br />

- but it was raining and he was rather<br />

grumpy. It was completely different in 2012<br />

- now, at the age of 18, he was a wonderful<br />

fleabitten grey, expressive - a real gentleman,<br />

a master, as he looked around. Yes,<br />

his neck was strong, but he always carried<br />

it with a wonderful self-carriage – and quite<br />

frankly, a stallion is allowed to have a stallion's<br />

neck, especially since it also suited the<br />

rest of the horse, because Ekstern was rather<br />

“square, practical, good”, and he had caliber<br />

and bone strength. Professor Chmiel wrote<br />

of him: „He has perhaps the shortest head I<br />

have ever seen - I personally measured the<br />

distance between his eye and his nostrils,<br />

which was the length between the tip of my<br />

thumb and my middle finger. He is very well<br />

connected in the loin, with an ideal level topline<br />

and a flying trot”. And he had Arabian<br />

charisma without end, even without the "refinement"<br />

required today.<br />

WAHO Trophy<br />

In 2008, Ekstern was awarded the WAHO<br />

Trophy for his successes in the show ring<br />

and as a sire - he is considered the most influential<br />

sire in Poland and distinguished<br />

himself above all as a "mare maker". He<br />

shaped his offspring, which were characterized<br />

by a short head and small, well-formed<br />

ears (his trademark!). Some had also gotten<br />

his neck which was a little too short, but it<br />

was always shapely and well set. And (almost)<br />

all of them have exceptionally good<br />

movements - and they have charisma, they<br />

have fire and they like to show off!<br />

His successful offspring in the state studs<br />

include Palanga, Potentilla and Sefora, all<br />

three of which achieved merits at the World<br />

Championships. There are also Wieża Marzeń,<br />

Ekliptyka, Laranda, Ekina, Mesalina,<br />

14<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Altamira, Biruta, Cenoza, Wieża Róż, and<br />

many others. And his daughter Pepita (out<br />

of Pepesza by Eukalyptus), *2005 in Janow<br />

Podlaski, was sold to Saudi Arabia at the<br />

“Pride of Poland” auction in 2015 for a record<br />

sum of 1.4 million euros! In total, Ekstern<br />

delivered around 20 broodmares for<br />

Michalow, six for Janow Podlaski and three<br />

for Bialka (as of 2014). Taking the auction<br />

results as a benchmark, the Ekstern children<br />

from Janow Podlaski achieved the highest<br />

results. Jerzy Bialobok attributed Ekstern's<br />

success in Janow to the fact that he is less<br />

related to the mares there than in Michalow.<br />

Four of his sons should also be mentioned:<br />

On the one hand, there was the hopeful<br />

Esparto (out of Ekspozycja) *2002, who, as<br />

a junior, became Polish National Reserve<br />

Champion. He was then leased to Sheikh<br />

Ammar in Ajman for the 2007-2008 seasons<br />

but his breeding use was limited. Back in<br />

Poland, he was used in particular in Bialka,<br />

where he left the most successful mare<br />

from this stud, Perfinka (out of Perfirka)<br />

*2011, who became silver junior champion<br />

at the World Championships in 2013. Esparto<br />

himself was also able to gain some show<br />

successes, when he became European Silver<br />

Champion and was among the TOP TEN at<br />

the World Championships in Paris 2012. But<br />

above all he convinced with his offspring<br />

in Bialka and so he was traded as Ekstern's<br />

successor. But things turned out differently<br />

- in 2014, Esparto was leased to the Ismer<br />

stud farm, where he died in the clinic after<br />

months of battling severe laminitis. Another<br />

Ekstern son, the stallion Polon (out of Pianosa)<br />

*2005 was sold to Halsdon Arabians; Prado<br />

(out of Petla) *2005, is set up as a stallion<br />

in Janow Podlaski and the young Falset (out<br />

of Flaminia) *2018, bred by Michalow, will<br />

be tried out in Bialka this year.<br />

Success for generations<br />

But, of course, Ekstern's influence spans<br />

already several generations, especially through<br />

his wonderful daughters. In this regard,<br />

Michałów pulled off a special coup at<br />

the 1st Al Khalediah European Arabian Horse<br />

Festival 2014 in Nowe Wrońska: At that<br />

time, Michałów won all four gold medals –<br />

and thus all four main prizes, each a white<br />

Mercedes. All four winners were the products<br />

of Ekstern daughters: Pustynia Kahila (Kahil<br />

Al Shaqab / Pustynna Malwa (by Ekstern)),<br />

who became World Yearling Champion in<br />

Paris a few months later; Morion (Kahil Al<br />

Shaqab / Mesalina (by Ekstern)), who later<br />

became World Yearling Silver Champion;<br />

Equator (QR Marc / Ekliptyka (by Ekstern)),<br />

who won the silver medal in Paris; and the<br />

senior champion mare Wilda (Gazal Al Shaqab<br />

/ Wilga (by Ekstern)), who made it into<br />

the top ten in Paris.<br />

Ekstern's offspring from private breeders<br />

should also be briefly mentioned. Due to<br />

the two leases to Jadem Arabians, Christine<br />

Jamar naturally had most of the Ekstern<br />

children. And Christine Jamar's plan worked:<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gilly J (Ekstern / Georgia) *2001 was bred by Christine Jamar in Belgium and is owned by Vineyard<br />

Arabians in Slowenia - he is very lookalike his sire. - Gilly J wurde von Christine Jamar in Belgien<br />

gezüchtet und ist im Besitz von Vineyard Arabians in Slowenien - er ist seinem Vater sehr ähnlich.<br />

Ekstern gave her excellent broodmares, such<br />

as Magnificent Lady J, the dam of Mounira<br />

J (by Emerald J) * (including European Yearling<br />

Champion 2014, Gold Champion at the<br />

KAAHC Championship 2015), and Mississippi<br />

J ( by QR Marc) *2011 (including Top Ten in<br />

Paris 2013, Silver European Junior Champion<br />

2014, Belgian Senior National Champion<br />

2016); or Gomera J (out of Georgia) *2004, the<br />

dam of Gallardo J (by Emerald J) *2013 (including<br />

2016 European, Nations Cup & Menton<br />

Gold Champion Colt; 2015 World Bronze<br />

Champion Colt and Dubai Gold Champion).<br />

With Ekstern, Georgia also produced the stallion<br />

Gilly J (2008 Belgium Nationals: Reserve<br />

Champion), who is now at stud at Vineyard<br />

Arabians in Slovenia and is a visual credit to<br />

his sire. The international champion mares<br />

and full sisters Psyche Victoria and Psyche<br />

Kreuza (Ekstern / Pallas-Atena) bred by the<br />

Poszepczyńskis, Chrcynno Palace Stud in Poland<br />

should also be mentioned here.<br />

15<br />

However, these are by no means all Ekstern<br />

offspring that have had a lasting influence<br />

on the breed, but it would go too far to<br />

list all the impressive show successes of Ekstern<br />

offspring here. Until the mid-2010s,<br />

the Ekstern offspring from the Polish State<br />

Studs dominated the show ring like only the<br />

offspring of his sire Monogramm had done<br />

before. They had set a (new) standard with<br />

their charisma, their type and their movements,<br />

and yet, they still have enough<br />

calibre.<br />

With Ekstern, one of the last true "Polish" sires<br />

has passed away, even if purists do not<br />

consider the Russian (via Monogram) and<br />

Egyptian (via Palas) part of his pedigree<br />

to be "pure Polish". He did not come from<br />

"modern show blood" and was nevertheless<br />

highly successful in the show ring - and his<br />

influence on breeding continues even after<br />

generations.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht


In Erinnerung an<br />

Die Anfänge der Araberzucht in Deutschland<br />

Zucht-Geschichte<br />

Gertraude<br />

Griesbach<br />

Teil 2<br />

Im ersten Teil haben wir<br />

miterlebt, wie sechs Stuten<br />

der alten ungarischen Linien<br />

nach dem 2. Weltkrieg durch<br />

Gertraude Griesbach gerettet<br />

werden konnten. Ihre Linien<br />

und die der Marbacher<br />

Stuten Jemen und Jacaranda<br />

haben sich durch 167 Fohlen,<br />

die in Achental von 1947<br />

bis 1964 geboren wurden,<br />

erhalten.<br />

DDR verkauft, tragend von Wisznu. Im Besitz<br />

von Dr. Lehrmann fohlte sie den Hengst Wesir,<br />

der später in Moritzburg zur Veredlung<br />

der Warmblutzucht eingesetzt wurde. Etliche<br />

Jahre später besuchte Gertraude Griesbach<br />

auf einer DDR-Reise Dr. Lehrmann und Wesir,<br />

der in Moritzburg als Beschäler aufgestellt<br />

war. „Er ist das Leibross der Leiterin, Frau Dr.<br />

Steiner, die in ihm einen ganz zuverlässigen<br />

Reithengst hat, obgleich sie durch einen Autounfall<br />

ein Bein verlor und eine Prothese trägt.<br />

Ich vermute, dass Dr. Lehrmann schon stolz<br />

ist, den Hengst an diese Stelle verkauft zu haben,<br />

denn da hat er ja viel mehr Möglichkeiten,<br />

seine Vererbung zu zeigen. Und Rozka brachte<br />

weitere schöne Fohlen von Adonah, dem Fetysz-Sohn.<br />

Ich kann mir denken, dass Dr. Lehrmann<br />

Dir nicht vergessen wird, dass Du ihm<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

16<br />

Endlich, im Januar 1953 kam Wisznu ins<br />

Gestüt! „Was für eine Freude, ja was<br />

für ein Fest war es, als nun nach den 2<br />

Jahren, während derer unser Hengst an den<br />

Fürsten verliehen war, der stolze Wisznu bei<br />

uns eingezogen ist! Er wurde in einem bequemen<br />

Anhänger gebracht und von allen<br />

bejubelt. Wisznu wieherte laut schallend in<br />

die Gegend, machte im Hof seinen alten Passage-Trab,<br />

sah sich überall hin um, und war<br />

ganz aufgeregt, als er von Herrn Amthor in<br />

den Stall geführt wurde. Natürlich roch er die<br />

Stuten und hörte nicht auf, diese zu begrüßen.“<br />

In den folgenden Jahren fielen 73 Fohlen<br />

von ihm und er war damit der am häufigsten<br />

eingesetzte Hengst in Achental.<br />

Da man mit Rualla eine würdige Nachfolgerin<br />

hatte, wurde ihre Mutter Rozka 1953 in die


diese gute Stute verkauft hast“. Doch Freud<br />

und Leid liegen oft nahe beisammen, im<br />

selben Jahr, als Rozka verkauft wurde, starb<br />

leider die schöne, edle Khabitha bei der Geburt<br />

ihres sechsten Fohlens. „Sie war wirklich<br />

unsere edelste Stute, und hat uns meinen Kalif<br />

gebracht, der sich so gut in der Zucht bewährte.<br />

In Kassandra haben wir nun einen Ersatz, aber<br />

sie ist eben doch keine Khabitha“, beschreibt<br />

Irmelin Griesbach den Verlust. Das letzte Fohlen<br />

war Khabithan v. Wisznu, und er wurde<br />

mit der Flasche aufgezogen.<br />

Zahlreiche Kaufinteressenten<br />

Zahlreiche Interessenten und Käufer kamen<br />

nach Achental, so zum Beispiel Herr Hansen<br />

aus Ahrensburg, „der schon nach dem Krieg<br />

versprengte <strong>Vol</strong>lblutaraber und Araber hielt,<br />

so die Witraz-Tochter Europa, die edle Kerbella<br />

(Mekka) sowie mehrere Araber- und Anglo-Araberstuten.<br />

Er hatte den alten Beschäler<br />

Kohinoor erworben und wollte die <strong>Vol</strong>lblutaraberherde<br />

vergrößern. So kaufte er bei uns 1954<br />

das edle Stutfohlen Kenya (a.d. Khemah), die<br />

Hengstfohlen Kashan (a.d. Comtesse), Ismael<br />

(a.d. Isabella) und Jasir II (a.d. Joschi), alle von<br />

Wisznu.“ Ein Jahr später besuchte kein Geringerer<br />

als Federico Zichy-Thyssen das Gestüt.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

„Er wollte einen Hengst für sich als Reitpferd<br />

kaufen. Du hast ihm den Komet (Kalif / Khema)<br />

angeboten, der im Januar drei Jahre alt geworden<br />

ist. Er kann ihn also mit in die Schweiz<br />

nehmen, und dort reiten. Er will dort das Abitur<br />

machen und dann nach London gehen. Sogar<br />

dahin will er den Komet mitnehmen.“ Ob hier<br />

in Achental sein Interesse für das <strong>Arabische</strong><br />

Pferd geweckt wurde? Zichy-Thyssen war<br />

später der Besitzer von El Shaklan in Argentinien!<br />

Und auch Dr. Tienemann vom Zoo<br />

Duisburg kam nach Achental, um sich nach<br />

Fohlen umzusehen: „Er bekam einen edlen<br />

ägyptischen Hengst für den Zoo geschenkt,<br />

Kaisoon v. Nazeer, mit dem er Nachzucht haben<br />

möchte.“ Letztendlich wechselten Kheman,<br />

Koratah und Koranah nach Duisburg.<br />

Die Griesbach-Kinder hatten das große Glück,<br />

für die Firma ihrer Mutter lange Reisen ins<br />

Ausland unternehmen zu können. Irmelin<br />

nahm diese Gelegenheit immer auch dazu<br />

wahr, einige Arabergestüte zu besuchen. So<br />

führten sie ihre Reisen nach Frankreich, England<br />

und die USA. Eine ihrer zahlreichen Auslandsreisen<br />

führte sie auch nach Argentinien.<br />

Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen<br />

und im Jahr 1956 übersiedelte die junge Tierärztin<br />

nach Südamerika.<br />

17<br />

Nach seiner Verpachtung an den Fürsten<br />

zu Inn- und Knyphausen in Lütetsburg kam<br />

Wisznu (Witez II / Malaga)1953 zehnjährig ins<br />

Gestüt Achental. - After being leased to the<br />

Prince of Inn- und Knyphausen in Lütetsburg,<br />

Wisznu (Witez II / Malaga) came to the Achental<br />

Stud in 1953 at the age of ten.<br />

Kindheitstraum geht in Erfüllung<br />

1962 ergab sich für Gertraude Griesbach<br />

endlich die Gelegenheit, einen Rapphengst<br />

zu erwerben, den sie sich ja schon seit ihrer<br />

Kindheit gewünscht hatte. Tatsächlich standen<br />

gleich zwei polnische Hengte Borys (v.<br />

Wielki Szlem) und Bibars (v. Witraz), beides<br />

Rappen, zum Verkauf. Dr. Skorkowski in Krakau<br />

hatte ihr Bibars empfohlen und es war<br />

ein glücklicher Zufall, daß es tatsächlich gelang,<br />

den Hengst vom Schweizer Nationalzirkus<br />

Knie zu erwerben: Freddy Knie wollte<br />

eine Rappennummer aufbauen, konnte aber<br />

keine weiteren schwarzen <strong>Pferde</strong> finden. Nur<br />

deshalb trennte er sich von dem Hengst.<br />

Noch im selben Jahr schickte Frau Griesbach<br />

einen Grundstock von sechs Jungstuten und<br />

den Hengst Kassam (v. Wisznu) zu ihrer Tochter<br />

nach Argentinien. Damals war ein solcher<br />

Transport keine Angelegenheit von Stunden<br />

mit dem Flugzeug, vielmehr war es eine wochenlange<br />

Schiffspassage. Dennoch überstanden<br />

die <strong>Pferde</strong> die Reise in den engen<br />

Transportboxen gut und kamen wohlbehalten<br />

im sonnigen Süden an. Die Stammstuten<br />

der argentinischen Achental-Zucht waren<br />

die Wisznu-Töchter Kasserah (Khabitha-Familie),<br />

Jowiszah (Jacaranda-Familie), Iminah<br />

(Isabell-Familie), Korima (Kho-Rha-Familie)<br />

und Rubayyah (Rozka-Familie) sowie die Kalif-Tochter<br />

Kokah (Comtesse-Familie).<br />

Damit war (fast) aus jeder Stutenlinie ein Pferd<br />

vorhanden, um die Linien im fernen Argentinien<br />

weiterzuführen. Hinzu kam der selbst gezogene<br />

Kassam (v. Wisznu), der jahrelang als<br />

Beschäler im argentinischen Achental Einsatz<br />

fand. Später folgten noch die Stuten Isabell II<br />

(lsabell-Linie) und Jadah (Jemen-Linie) sowie<br />

Bibars nach Argentinien nach.<br />

Im Januar 1964 fielen die ersten Fohlen der<br />

argentinischen Achental-Zucht - doch zurück<br />

nach Deutschland.<br />

Das Gestüt schliesst die Pforten<br />

Hier in Deutschland entschloß sich Frau<br />

Griesbach schweren Herzens, ihr Gestüt<br />

Achental nun doch ganz aufzulösen. Zu diesem<br />

Anlaß gab es ein Abschiedsfest: „Und<br />

wieviele Züchter und Freunde waren da, als bei<br />

herrlichem Wetter unsere <strong>Vol</strong>lblutaraber defilierten!<br />

Natürlich kann ich Dir auch glauben,<br />

dass es ein trauriger Tag für Dich war: nach 20<br />

Jahren gibst Du nun Deine VA-Zucht auf; zwar<br />

sind die schönsten <strong>Pferde</strong> bei mir (in Argentinien)<br />

und ich hoffe, sie gedeihen hier genauso<br />

Zucht-Geschichte


Grundstock für Gestüt Ismer<br />

aus Achental<br />

Zucht-Geschichte<br />

Borys (Wielki Szlem / Bojkena) *1956<br />

Joschi (v. Halef) war die einzige Jacaranda-Tochter aus Griesbachscher Zucht, aber als Zuchtstute<br />

von hohem Wert. - Joschi (by Halef) was the only Jacaranda daughter bred by Griesbach, but she<br />

was of great value as a broodmare.<br />

Rualla (Kalif / Roszka) *1952<br />

Inazzah (Wisznu / Isabell) *1955<br />

gut wie in Deutschland bei Dir. Aber Du hast sie<br />

dann immer nur hier vor Augen, wenn Du mich<br />

besuchst. Und bei den deutschen Züchtern, die<br />

sie von Dir kaufen, wirst Du auch die Weiterentwicklung<br />

verfolgen können. So ist es gut, dass<br />

Du fast alle an Ismers verkauft hast, 8 Köpfe,<br />

darunter die fruchtbare Rualla und die schöne<br />

Inazzah [Anm. d. Red.: sowie Comtesse, Wiszkha,<br />

Kowiszkah, Iborah und der Hengst Borys],<br />

dazu leihst Du ihnen Deinen geliebten Wisznu,<br />

ja, sie können froh sein, dass sie zu ihrer Ponyzucht<br />

nun auch noch <strong>Vol</strong>lblutaraber züchten<br />

werden. Und dem von Dir so geschätzten Herrn<br />

Dömken hast Du den Rappen, den Junghengst<br />

Rih verkauft, und er hat sich riesig gefreut. Jemens<br />

Tochter Jekah wird zu Habbes kommen,<br />

nachdem Du mir ja die Jekah-Tochter Jadah<br />

geschickt hattest. Wahrscheinlich war es sehr<br />

wirkungsvoll, dass Du den Zuschauern zeigen<br />

konntest, was Araber alles tun können und zu<br />

was man sie gebrauchen kann! Zuerst züchtet<br />

man sie ja, um ein zuverlässiges, kluges, gesundes<br />

und ausdauerndes Reitpferd zu haben, das<br />

einen nie im Stich lässt, das einen durch die Natur<br />

trägt, das einem ein guter Kamerad ist. Und<br />

das einem Nachwuchs bringt. Man kann seine<br />

VA auch anspannen und sie traben unentwegt<br />

vorwärts, ohne zu ermüden. Fahren ist ja ein<br />

herrlicher, nicht leichter Sport und Vierer- und<br />

Fünferzüge beherrschen ist schwer. Wir haben<br />

es ja gründlich ausprobiert.“<br />

Damit schloß das erste größere <strong>Vol</strong>lblutarabergestüt<br />

1964 seine Pforten. Sechs Stuten<br />

der alten ungarischen Linien konnten nach<br />

dem 2. Weltkrieg durch den engagierten Einsatz<br />

von Frau Griesbach gerettet werden - sie<br />

alle, ebenso wie die zwei Marbacher Stuten<br />

und die polnische lsonda, wurden bedeutende<br />

Säulen der deutschen Araberzucht. Ihre<br />

Linien haben sich über die 167 Fohlen, die in<br />

Achental von 1947 bis 1964 geboren wurden,<br />

bis heute erhalten. Damit hat die Zuchtgeschichte<br />

Gertraude Griesbach und ihrem Wirken<br />

ein würdiges Denkmal gesetzt.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Der Beitrag erschien erstmals im Araber Journal<br />

6/1991 und ist hier in einer ergänzten<br />

Form wiedergegeben.<br />

Wiszkha (Wisznu / Kassandra) *1956<br />

Wisznu (Witez II / Malaga) *1943<br />

Stammstuten in Achental-Argentinien<br />

Kokah Sch. 1957 Kalif / Comtesse Gestüt Achental / GER<br />

Jowiszah Sch. 1957 Wisznu / Joschi Gestüt Achental / GER<br />

Jobiah S'Br. 1966 Bibars / Jowiszah Gestüt Achental / GER<br />

Rubayyah Br. 1960 Wisznu / Rualla Gestüt Achental / GER<br />

Khorimah Sch. 1960 Wisznu / Koralle Gestüt Achental / GER<br />

Kasserah Br. 1959 Wisznu / Kassandra Gestüt Achental / GER<br />

Irinah Br. 1959 Wisznu / Inazzah Gestüt Achental / GER<br />

Isabell II F. 1960 Wisznu / Inazzah Gestüt Achental / GER<br />

Jadah Br. 1962 Wisznu / Jekah Gestüt Achental / GER<br />

Hengste im Einsatz in Achental-Argentinien<br />

Bibars R. 1957 Witraz / Bojkena Nowy Dwor/POL 34 Fohlen<br />

Kassam F. 1960 Wisznu / Kassandra Gestüt Achental <strong>30</strong> Fohlen<br />

Marzawan R. 1967 Bibars / Jowiszah Achental-Argentinien 58 Fohlen<br />

Sigl. Bagd. VI-8 Sch. 1969 Sigl. Bagd. VI / Rujobah Dänemark 9 Fohlen<br />

Hakim II R. 1974 Gharib / Halima Hagenlocher <strong>30</strong> Fohlen<br />

Jadimour F. 1980 Hakim / Jadah Achental-Argentinien 8 Fohlen<br />

18<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


The Beginnings of Arabian Horse Breeding in Germany<br />

Gertraude<br />

Griesbach<br />

Part 2<br />

In Memoriam of<br />

Zucht-Geschichte<br />

In the first part we witnessed<br />

how six mares of the old<br />

Hungarian lines could be saved<br />

after the Second World<br />

War thanks to the dedicated<br />

efforts of Gertraude Griesbach.<br />

Their lines and those<br />

of the Marbach mares Jemen<br />

and Jacaranda have been<br />

preserved through 167 foals<br />

that were born in Achental<br />

between 1947 and 1964.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

19<br />

Finally, in January 1953, Wisznu came into<br />

our stud! "What a joy, yes, what a celebration<br />

it was when, after the 2 years during<br />

which our stallion was leased to the prince of<br />

Lütetsburg, the proud Wisznu moved in with<br />

us! He was brought in a comfortable trailer and<br />

cheered by everyone. Wisznu whinnied loudly<br />

and resoundingly around, did his old passage<br />

trot in the yard, looked everywhere and was<br />

very excited when he was led into the stable<br />

by Mr. Amthor. Of course he smelled the mares<br />

and didn't stop greeting them.” In the following<br />

years he had 73 foals, making him the most frequently<br />

used stallion in Achental.<br />

Since they had a worthy successor in Rualla,<br />

her mother Rozka was sold to the GDR in 1953,<br />

while being pregnant by Wisznu. Owned by Dr.<br />

Lehrmann, she foaled a colt called Wesir, who<br />

was later used in Moritzburg to improve warmblood<br />

breeding. Several years later, on a trip to<br />

the GDR, Gertraude Griesbach visited Dr. Lehrmann<br />

and Wesir, who was set up as a breeding<br />

stallion in Moritzburg. "He is the head's personal<br />

horse, Mrs. Dr. Steiner, who has a very reliable<br />

riding stallion in him, although she lost a leg<br />

in a car accident and wears prosthesis. I suspect<br />

that Dr. Lehrmann is already proud to have sold<br />

the stallion to Moritzburg, because there he has<br />

many more opportunities to show his value<br />

as a sire. And Rozka produced other beautiful<br />

foals by Adonah, the Fetysz son. I can imagine<br />

that Dr. Lehrmann will not forget that you<br />

sold him this good mare". But joy and sorrow<br />

are often close together; in the same year that<br />

Rozka was sold, the beautiful, noble Khabitha<br />

unfortunately died giving birth to her sixth foal.<br />

"She really was our finest mare and brought us<br />

my Kalif, who did so well in breeding. We now<br />

have a replacement in Kassandra, but she's not<br />

a Khabitha after all," writes Irmelin Griesbach,<br />

describing the loss. The last foal was Khabithan<br />

by Wisznu, and was raised with the bottle.<br />

Numerous prospective buyers<br />

Numerous interested parties and buyers came<br />

to Achental, for example Mr. Hansen from Ahrensburg,<br />

“who, after the war, kept purebred<br />

Arabians, such as the Witraz daughter Europa,<br />

the noble Kerbella (Mecca), as well as several<br />

Arabian Partbreds and Anglo-Arab mares.<br />

He had acquired the old stallion Kohinoor<br />

and wanted to enlarge the Arabian herd. So<br />

he bought from us in 1954 the noble filly Kenya<br />

(out of Khemah), the colts Kashan (out of<br />

Comtesse), Ismael (out of Isabella) and Jasir II<br />

(out of Joschi), all by Wisznu.” A year later, none<br />

other than Federico Zichy-Thyssen visited the<br />

stud. “He wanted to buy a stallion for himself<br />

as a riding horse. You offered him Komet (Kalif<br />

/ Khema) who turned three in January. So he<br />

can take him to Switzerland and ride there. He<br />

wants to finish his high-school there and then


Zucht<br />

go to London. He even wants to take Komet<br />

with him there.” Was his interest in the Arabian<br />

horse aroused here at Achental? Zichy-Thyssen<br />

later became the owner of El Shaklan in Argentina!<br />

And also Dr. Tienemann from the Zoo in<br />

Duisburg came to Achental to look for foals: "He<br />

was given a noble Egyptian stallion for the zoo,<br />

Kaisoon by Nazeer, with whom he would like to<br />

have offspring.” Ultimately, Kheman, Koratah<br />

and Koranah moved to Duisburg.<br />

The Griesbach children were very fortunate to<br />

be able to travel long distances abroad for their<br />

mother's company. Irmelin always took this opportunity<br />

to visit some Arab studs. So she travelled<br />

to France, England and the USA. One of her<br />

many trips abroad also took her to Argentina.<br />

There she met her future husband and in 1956<br />

the young veterinarian moved to South America.<br />

Childhood dream comes true<br />

In 1962, Gertraude Griesbach finally had the<br />

opportunity to purchase a black stallion, which<br />

she had wanted since childhood. In fact, two Polish<br />

stallions, Borys (by Wielki Szlem) and Bibars<br />

(by Witraz), both black, were for sale. Dr Skorkowski<br />

in Kraków had recommended Bibars to<br />

her and it was a happy coincidence that it was<br />

possible to acquire the stallion from the Swiss<br />

national circus Knie: Freddy Knie wanted to establish<br />

a group of black horses but could not<br />

find any other blacks. That was the only reason<br />

why he separated from the stallion. In the same<br />

year, Mrs. Griesbach sent a group of six young<br />

mares and the stallion Kassam (by Wisznu) to<br />

her daughter in Argentina. At that time, such a<br />

transport was not a matter of hours by plane, it<br />

was a week-long ship passage. Nevertheless, the<br />

horses survived the journey in the narrow transport<br />

boxes and arrived safely in the sunny south.<br />

The foundation mares of the Argentine Achental<br />

stud were the Wisznu daughters Kasserah<br />

(Khabitha family), Jowiszah (Jacaranda family),<br />

Iminah (Isabell family), Korima (Kho-Rha family)<br />

and Rubayyah (Rozka family) as well as the Kalif<br />

daughter Kokah (Comtesse family).<br />

Karim (Wisznu / Kaira) 1959 - grandson of Kalif (below). - Karim ist ein Enkel des Hengstes Kalif<br />

(unten abgebildet).<br />

There was a horse from (almost) every mare family<br />

to continue the lines in distant Argentina.<br />

In addition, there was the self-bred Kassam (by<br />

Wisznu), who was used as a sire in Argentina's<br />

Achental for many years. Later the mares Isabell<br />

II (Isabell family) and Jadah (Jemen family) as<br />

well as Bibars followed to Argentina.<br />

In January 1964 the first foals of the Argentine<br />

Achental stud was born - but back to Germany.<br />

The stud closes the gates<br />

Here in Germany, Mrs. Griesbach decided with<br />

a heavy heart to completely liquidate her stud<br />

farm Achental. On this occasion there was a<br />

farewell party: “And how many breeders and<br />

friends were there when our purebred Arabians<br />

were dancing and prancing in glorious weather!<br />

Of course I can also believe that it was a sad day<br />

for you: after 20 years you are now giving up<br />

your purebred Arabian breeding. Although the<br />

most beautiful horses are with me (in Argentina)<br />

and I hope they thrive here just as well as in<br />

Germany with you. But you only see them here<br />

when you visit me. And with the German breeders<br />

who buy them from you, you will also be<br />

able to follow their further development. So it's<br />

good that you sold almost all of them to Ismers,<br />

eight heads, including the fertile Rualla and<br />

the beautiful Inazzah [note. i.e. Red.: as well as<br />

Comtesse, Wiszkha, Kowiszkah, Iborah, and the<br />

stallion Borys], you lend them your beloved Wisznu,<br />

yes, they can be happy that they will now<br />

also breed Arabian horses in addition to their<br />

pony breeding. And you sold the young colt Rih<br />

to Mr. Dömken, whom you value so much, and<br />

he was very happy. Jemen's daughter Jekah<br />

will come to Habbes after you sent me Jekah's<br />

daughter Jadah. It was probably very effective<br />

that you were able to show the audience what<br />

Arabians can do and what they can be used<br />

for! First of all, they are bred to have a reliable,<br />

clever, healthy and enduring riding horse that<br />

will never let you down, that will carry you through<br />

nature, that will be a good companion.<br />

And that gives you foals. You can also harness<br />

your Arabian and they will trot forward steadily<br />

without tiring. Driving is a wonderful, but not<br />

easy sport and mastering teams of four and five<br />

is difficult. We tried it out thoroughly.”<br />

With that, the first larger purebred Arabian stud<br />

farm closed its doors in 1964. Six mares from<br />

the old Hungarian lines could be saved after<br />

the Second World War thanks to the committed<br />

efforts of Gertraude Griesbach - all of them, as<br />

well as the two Marbach mares and the Polish<br />

Isonda, became important pillars of German<br />

Arabian breeding. Their lines have survived to<br />

this day through the 167 foals that were born<br />

in Achental between 1947 and 1964. The breeding<br />

history of Germany has thus set Gertraude<br />

Griesbach and her work a worthy monument.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Kalif (Halef / Khabitah) 1948, the first self-bred breeding stallion at Achental. - Kalif, der erste<br />

selbst gezogene Zuchthengst im Gestüt Achental.<br />

The article first appeared in Araber Journal<br />

6/1991 and is reproduced here in an extended<br />

version.<br />

20<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Stutenlinie 74 Tifle (über Kho Rha) (stark verkürtzter Ausschnitt)<br />

Kho-Rha 1936 (v. Kuhaylan Zaid db a.d. 2 Mersuch I), Z: Bábolna/HUN<br />

Koratha II [Koratah] 1956 (v. Kalif) Z: Griesbach<br />

Khamisah 1965 (v. Kheman) Z: Zoo Duisburg<br />

Kismet III 1971 (v. Kaisoon) Z: Schreiber<br />

Kimah 1982 (v. Machaon) Z: Schreiber-Kreinberg<br />

Karimah Bint Khalil 1986 (v. Khalil I) Z: Rueß<br />

Farousha Bint Fadil 1998 (v. Hamasa Fadil) Z: Miny<br />

Faroukai 2009 (v. DA Kairo) Z: Weiss<br />

Fazirah Bint Fadil 1999 (v. Hamasa Fadil) Z: Miny<br />

Taraszena 1987 (v. Taktik) Z: Rueß<br />

WAS Tarisha Bint Taraszena 2004 (v. Bel Provider) Z: Rueß<br />

WAS Zahims Zarina 2009 (v. Zid Ibn El Zahim) Z: Rueß<br />

MP Marina Pepperlina 2020 (v. TA Markoni) Z: Pauli<br />

MP Princess Zaaraina 2021 (v. TA Markoni) Z: Pauli<br />

MP Zalims Khaleesi 2017 (v. Zid Ibn El Zahim) Z: Pauli<br />

Kariba 1973 (v. Diem) Z: Schreiber<br />

Kaprice 1980 (v. Taktik) Z: Schreiber-Kreinberg<br />

Kar Mascha 1988 (v. Tern) Z: Rothländer<br />

Kureika 1992 (v. Namin) Z: Rothländer<br />

Kama Bint Kamschatka 1997 (v. Kamschatka) Z: Rothländer<br />

SF Kassandra 2006 (v. Bolero) Z: Fahrenkrog<br />

SF Kaschka Bint Bolero 2008 (v. Bolero) Z: Fahrenkrog<br />

Maharani Bint Mirage 2009 (v. Mirage) Z: Göbel-Weiß<br />

Kaprice Bint Mirage 2012 (v. Mirage) Z: Göbel-Weiß<br />

Khadija Bint Mirage 2014 (v. Mirage) Z: Göbel-Weiß<br />

Kayana 1968 (v. Kheman) Z: Zoo Duisburg<br />

Khira 1982 (v. Estroon) Z: Quinke<br />

Kisra 1986 (v. Mansuhri) Z: Quinke<br />

Khayana 2005 (v. KHS Abha Jabask) Z: Liebhart<br />

Keshia 1994 (v. Shay-Tuam) Z: Quinke<br />

Koh I Noor Bint El Sadeek 2005 (v. El Sadeek Ibn Mayoun) Z: Goebel<br />

Khianga Bint El Sadeek 2007 (v. El Sadeek Ibn Maymoun) Z: Goebel<br />

Khora 1983 (v. Estroon) Z: Quinke<br />

Kharma 1989 (v. Jordan) Z: Kaufmann<br />

Kha 1996 (v. El Iblis) Z: Kaufmann<br />

Khamsa TT 2002 (v. Addikjonn) Z: Kaufmann<br />

Khamsi 2006 (v. Black Rain) Z: Wunsch-Müller<br />

Khasi 2008 (v. El Sareei Ali Baba) Z: Wagner<br />

JK Khaliq ibn Shirass 2018 (v. AJM Shirass) Z: Königbauer<br />

Karubi TT 2005 (v. Mounir Noir) Z: Peschke<br />

Kahira Bint Leyl 2007 (v. NK Ibn Leyl) Z: Peschke<br />

Fathiyah M 2013 (v. NK Ibn Leyl) Z: Gut Mönchshof<br />

BG Hamana Khaleesi 2017 (v. NW Haman) Z: Gabriel<br />

Kharmak 1998 (v. Addikjonn) Z: Kaufmann<br />

Kasandra TT 2005 (v. Mounir Noir) Z: Peschke<br />

Kiyara M 2013 (v. NK Ibn Leyl) Z: Gut Mönchshof<br />

Kaia 1969 (v. Kaisoon) Z: Zoo Duisburg<br />

Kalila 1974 (v. Estroon) Z: Quinke<br />

Mansahra Bint Kalila 1987 (v. Mansul) Z: Del Bene<br />

Mansahra Moukihra 1991 (v. Mouka-Tuam) Z: Laumer<br />

Om El Mounsahra 2000 (v. Om El Pashaa) Z: Fritz<br />

Issis 2001 (v. KP Haleem) Z: Fritz<br />

FF Aleena 2003 (v. KJ Andes) Z: Fritz<br />

Aleya 2009 (v. Om El Pashaa) Z: Fritz<br />

FF Isis 2007 (v. KP Haleem) Z: Fritz<br />

FF Luna 2008 (v. Om El Pashaa) Z: Fritz<br />

Kunama Bint Kalila 1994 (v. El Majil) Z: Laumer<br />

Khadija El Asari Manoar 2001 (v. Najib II) Z: Nover<br />

Manoar Gamara 2003 (v. Madallan-Madheen) Z: Nover<br />

Manoar Madita 2004 (v. Madallan-Madheen) Z: Nover<br />

Manoar Zeenah 2005 (v. Shakaar Ibn Sanadiva) Z: Nover<br />

Kaira II 1982 (v. Estroon) Z: Quinke<br />

Khatania 1988 (v. Mansul) Z: Kaufmann<br />

Kanja 1994 (v. El Iblis) Z: Kaufmann<br />

Kusima TT 2002 (v. Addikjonn) Z: Kaufmann<br />

Kiara TT 2003 (v. Addikjonn) Z: Peschke<br />

BG Asaalah 2008 (v. El-Asari) Z: Gabriel<br />

BG Aminah 2009 (v. El-Asari) Z: Gabriel<br />

BG Haminata 2016 (v. NW Haman) Z: Gabriel<br />

Khali 1996 (v. El Iblis) Z: Kaufmann<br />

Kala TT 2002 (v. Addikjonn) Z: Kaufmann<br />

Kalila TT 2005 (v. Mounir Noir) Z: Peschke<br />

BG Ganeva 2008 (v. Gharim) Z: Gabriel<br />

BG Ashara 2012 (v. El-Asari) Z: Gabriel<br />

VG Amira Malisha 2021 (v. AJM Shirass) Z: Grünert<br />

Kaprina 1990 (v. El Iblis) Z: Kaufmann<br />

Kalila TT 2002 (v. Addikjonn) Z: Kaufmann<br />

Kamri TT 2005 (v. Mounir Noir) Z: Peschke<br />

Karima IV 1984 (v. Estroon) Z: Quinke<br />

Kimra II 1992 (v. Ibn Blue Hassan) Z: Quinke<br />

Sharia III 1996 (v. Mouka-Tuam) Z: Quinke<br />

NB Shakira 2002 (v. Prince Shetan) Z: Bader<br />

NB Shanaya 2010 (v. NB Shah Jumanj Ibn Madallan) Z: Bader<br />

NB Sinnikka 2011 (v. NB Shah Jumanj Ibn Madallan) Z: Bader<br />

Kamira II 1993 (v. El Iblis) Z: Quinke<br />

Kauri 2005 (v. Karacal) Z: Huschke<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Kho-Rha 1936 (v. Kuhaylan Zaid db a.d. 2 Mersuch I), Z: Bábolna/HUN<br />

Kordula 1952 (v. Kalif) Z: Griesbach<br />

Koriah 1967 (v. Riad) Z: Griesbach<br />

Kora 1973 (v. Shagar) Z: Pfeil<br />

Khamsa 1977 (v. Joka-Tuam) Z: Hinterthür<br />

Khamala 1982 (v. Joka Tuam) Z: Hinterthür<br />

Khemala 1990 (v. Mouka-Tuam) Z: Hinterthür<br />

Khajinka 1999 (v. Mahnarch) Z: Koch<br />

Khajra El Assuad 2003 (v. Rafik El Assuad) Z: Krüss & Stühler<br />

Khiara El Assuad 2005 (v. Rafik El Assuad) Z: Krüss & Stühler<br />

Kashida El Assuad 2006 (v. Rafik El Assuad) Z: Krüss & Stühler<br />

Khappala 2010 (v. Janosch) Z: Koch<br />

Khim 2001 (v. Mahnarch) Z: Schmitt<br />

Khismi 2008 (v. Janosch) Z: Schmitt<br />

JMP Kharisma 2016 (v. Jascorial) Z: Böttger<br />

Khiyara 2009 (v. Janosch) Z: Schmitt<br />

JMP Khamila 2011 (v. Jascorial) Z: Böttger<br />

CBA Khalila 2012 (v. Jascorial) Z: Bouché<br />

21<br />

CBA Kyarah 2016 (v. Haleem Al Safi) Z: Bouché<br />

Khima 2003 (v. Nahjad) Z: Schmitt<br />

LA Kiaraah 2011 (v. Kareem Al Burkurda) Z: Licht<br />

LA Kashida 2017 (v. Kareem Al Burkurda) Z: Steinbauer<br />

Khalduna El Assuad 1983 (v. Joka-Tuam) Z: Hinterthür<br />

Futnah 1996 (v. Mahabi El Shaklan) Z: Sh. Al Qassemi<br />

Sharjaa 2008 (v. Belbowrie Obsidian) Z: Sh. Al Qassemi<br />

Khamirah 1985 (v. Joka-Tuam) Z: Hinterthür<br />

Kahema 1989 (v. El Abd) Z: Schwarze<br />

Halima Black Lace 2000 (v. DP Black Skipper) Z: Niederbichler-Dechant<br />

Khoheila 1991 (v. Mouka-Tuam) Z: Schwarze<br />

Khalisha 2010 (v. Al Azim) Z: Otto<br />

El Wa Ha Malika 2000 (v. El Wa Ha Kayed Amir) Z: Müller<br />

M.M. Nazeema 1987 (v. Ibn Nazeema) Z: Hinterthür<br />

Moniet II 1996 (v. Moheba Zirkon) Z: Maatz<br />

RM Mangani 2003 (v. El Aszud) Z: Maatz<br />

MM Bint Nazeema 2004 (v. Messaoud) Z: Maatz<br />

Korda 1980 (v. El Abd) Z: Hinterthür<br />

Kayira 1985 (v. Gharib) Z: Kretschmann<br />

Dabrock Kobeilah 1991 (v. Joka-Tuam) Z: Schröder<br />

Korana IV 1997 (v. DP Black Fantum) Z: Hammer & Moliterno<br />

Khadidja 2011 (v. Hamaasiy Ash Al Arab) Z: Eschler<br />

KH Kadirah 2003 (v. Faa El Sharik) Z: Westphal-Giesenkirchen<br />

Kimra 1975 (v. Diem) Z: Pfeil<br />

Kassika 1979 (v. Joka-Tuam) Z: Pfeil<br />

Kassanka 1985 (v. Pomar) Z: Ismer<br />

Tabora 2006 (v. Wrobel) Z: Grzimek<br />

Kaslana 1991 (v. Santhos) Z: Bär<br />

Kiriah 2008 (v. Towaresh) Z: Jedzini<br />

GS Krikket 2016 (v. Haleb II) Z: Jedzini<br />

GS Kokoh 2020 (v. Hermes) Z: Jedzini<br />

Kalia 1981 (v. Rih) Z: Pfeil<br />

Sabina II 1991 (v. Saljut) Z: Brenninger<br />

Shabnam 1996 (v. Drakon) Z: Ebell<br />

Sharon 2001 (v. Najiy) Z: Anstadt<br />

Shakiraah 2002 (v. Najiy) Z: Olivera Costa<br />

MK Shahina Bint Shakiraah 2011 (v. DA Nadiyad) Z: Kosel<br />

Shaheena 2004 (v. Madin Ibn Sinan) Z: Olivera Costa<br />

Shams El Sabah 2006 (v. Kemaal Ibn Najiy) Z: Olivera Costa<br />

Shiu Chien 1997 (v. Gomel) Z: Ebell<br />

MM Shirin 2003 (v. Period) Z: Müller<br />

Shiuna EH 2013 (v. Zebulon) Z: Bär<br />

Shameelah Callista 2015 (v. El Dimor) Z: Hallmann<br />

Shatiga 2000 (v. Parvis) Z: Ebell<br />

India 1995 (v. Saljut) Z: Ebell<br />

Zahims Alina 2004 (v. Zid Ibn El Zahim) Z: Pauli<br />

Zahims Zahira 2007 (v. Zid Ibn El Zahim) Z: Pauli<br />

Zahims El Awra 2008 (v. Zid Ibn El Zahim) Z: Pauli<br />

Dies ist ein stark verkürzter Ausschnitt aus der<br />

Stutenlinie 74 Tifle über die Achentaler Stammstute<br />

Kho Rha. Es wurden nur <strong>Pferde</strong> berücksichtigt,<br />

deren Linien bis in die Gegenwart reichen, d.h. die<br />

weibliche Nachkommen haben, die im Jahr 2000<br />

oder später geboren wurden.<br />

Die gesamte Linie nach Kho Rha beinhaltet (derzeit)<br />

479 weibliche Nachkommen, aufgeführt ist<br />

nur ein Ausschnitt über Kordula und Koratah.<br />

Die gesamte Linie finden Sie auf :<br />

www.in-the-focus.de/alte-linien/kho-rha/<br />

Zucht


Alte Basis<br />

Gestüt Ismer in Ströhen<br />

und neue Impulse<br />

Zucht<br />

Der in Marbach geborene<br />

Madkour I (Hadban Enzahi /<br />

Moheba II) *1971 war der erste<br />

rein ägyptisch gezogene<br />

Araber im Gestüt Ismer und<br />

sollte der bedeutendste<br />

Vererber des Gestüts werden.<br />

Madkour I, born at Marbach,<br />

was the first Straight Egyptian<br />

at Ismer Stud and was<br />

to become the stud's most<br />

important sire.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Zur selben Zeit, als Achental seine Zucht endgültig einstellte, entstand eine neue, bedeutende<br />

Zuchtstätte: das Gestüt Ismer, das heute in bereits dritter Generation von der Familie Ismer<br />

weitergeführt wird. Es ist das älteste private <strong>Vol</strong>lblutarabergestüt Deutschlands ebenso wie das<br />

größte. Bei seinem Aufbau spielten <strong>Pferde</strong> aus Marbach und Achental eine bedeutende Rolle.<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Der Hof Wege im niedersächsischen<br />

Ströhen wird bereits im 13. Jahrhundert<br />

urkundlich erwähnt. Seit<br />

1942 ist er im Besitz der Familie Ismer, als<br />

nämlich Rolf Ismer, ein ursprünglich aus<br />

Schlesien stammender Landwirt, die damalige<br />

Eigentümerin Annemarie Wege heiratete.<br />

Die ursprünglich vielseitig orientierte<br />

Landwirtschaft wurde zunächst auf Rinderhaltung<br />

umgestellt.<br />

Im Jahr 1959 trat die Rinderzucht hinter<br />

einer neuen Idee zurück. Es entstand ein<br />

großflächiger Naturtierpark, der in den<br />

folgenden Jahren immer weiter ausgebaut<br />

wurde. Von Beginn an waren auch die Kinder<br />

im Familienbetrieb tätig, vor allem die<br />

beiden Söhne Erpo und Holger.<br />

Rolf Ismer schrieb dazu in der Tierpark-Chronik:<br />

„Die eigene Freude und<br />

Begeisterung an Wildtieren, das für eine<br />

natürliche Tierhaltung und -zucht ideal<br />

geeignete Gelände und der Wunsch, möglichst<br />

vielen Menschen Freude mit meinen<br />

Anlagen und den Tieren zu machen, ließen<br />

den Entschluss reifen, 1960 den Tierpark<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen."<br />

So geschah es am Himmelfahrtstag 1960.<br />

Über 2000 Besucher kamen zur Eröffnung.<br />

Der Tierpark zählte bald zu den Attraktionen<br />

der Region und ist es noch heute. Das<br />

Besondere daran ist, dass die Besucher hier<br />

neben einheimischen und exotischen Tieren<br />

auch arabische <strong>Pferde</strong> kennenlernen<br />

können.<br />

Das Gestüt entstand nahezu zeitgleich<br />

mit dem Tierpark. Zunächst züchtete Rolf<br />

Ismer Reitponys, die schon früh mit arabischen<br />

<strong>Vol</strong>lbluthengsten gedeckt wurden.<br />

Zunächst kam Ghazal zum Einsatz, bevor<br />

der erste eigene Hengst dazukam: Demir<br />

(Hadban Enzahi / Winarsad), geboren 1958<br />

in Marbach. Demir war 1962 bester Araber<br />

Mashour (Madkour I / Shiwa) *1980 setzte Maßstäbe: Er wurde gekört und prämiert, war ein Star<br />

der internationalen Schauszene und erfolgreicher Vererber. - Mashour set the standards: he was<br />

licensed and premium awarded, was a star of the international show scene and a successful sire.<br />

der HLP in Westercelle, wobei er sogar eine<br />

Teilprüfung als Fahrpferd absolvierte!<br />

Von den arabisierten Reitponys war es nur<br />

ein kurzer Schritt bis zur eigenen VA-Zucht.<br />

Die erste Araberstute war die in Lütetsburg<br />

gezogene Fatme (Haladin / Winette), rein<br />

Marbacher Abstammung, die aber nur wenige<br />

Jahre blieb und nichts Bleibendes im<br />

Gestüt hinterließ. Zwei andere Stuten waren<br />

erfolgreicher, beide aus dem Jahrgang<br />

1960. Die von Hannes Gutschow gezogene<br />

Dzika war eine Ghazal-Tochter aus der<br />

Europa v. Witraz; ihre Mutter war ebenso<br />

wie die Achentaler Stammstuten durch die<br />

Auswirkungen des Krieges in Deutschland<br />

gestrandet. Die andere Stute war Shari I<br />

(Hadban Enzahi / Haita v. Halef), wie Demir<br />

in Marbach geboren und zurückgehend<br />

auf den alte Weiler Stamm der Murana I.<br />

Zusammen mit Demir war nun ein kleiner,<br />

solider Grundstock für eine Zucht auf<br />

Marbacher Basis vorhanden, der Mitte der<br />

1960er Jahre durch Sharis Dreiviertelbruder<br />

Shagar (Ghazal / Haita) weiter verstärkt<br />

wurde.<br />

Zu diesen <strong>Pferde</strong>n gesellten sich 1964, als<br />

Gertraute Griesbach die Zucht einstellte,<br />

sechs Achentaler Stuten und die beiden<br />

polnischen Hengste Borys und Wisznu.<br />

Wisznu war zwar weiterhin im Besitz von<br />

Frau Griesbach, blieb aber bis zu seinem<br />

Lebensende in Ströhen.<br />

Damit wurde das Gestüt Ismer schlagartig<br />

zum größten VA-Gestüt in einem Deutschland,<br />

in dem <strong>Vol</strong>lblutaraber noch selten waren,<br />

und zum Nachfolger von Achental.<br />

Zucht<br />

Fotos: B. Finke, soweit nicht anderweitig vermerkt<br />

Madkours Impuls (Madkour I / Imperia) *1997 geht auf die Gründerstute Inazzah zurück, lieferte<br />

einige hervorragende Zuchtstuten und brachte diese Blutlinie als Pachthengst auch nach Marbach.<br />

- Madkours Impuls tails back to the foundation mare Inazzah, produced some excellent<br />

broodmares and also brought this bloodline to Marbach as a leased stallion.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

23<br />

Das Achentaler Erbe<br />

Die von Achental übernommenen Stuten<br />

waren:<br />

• Comtesse (Koheilan I / 250 Mersuch II-1)<br />

*1941 mit ihrer einjährigen Tochter<br />

• Kowiszkah (v. Wisznu) *1963<br />

• Rualla (Kalif / Rozka v. Kuhailan Ajouz I)<br />

*1952<br />

• Inazzah (Wisznu / Isabell v. Kuhailan<br />

Zaid) *1955 mit ihrem Stutfohlen<br />

• Iborah (v. Borys) *1964<br />

• Wiszkha (Wisznu / Kassandra (v. Halef a.<br />

d. Kabitha)) *1956<br />

Die alte Comtesse, die letzte der ursprünglichen<br />

Achentaler Stammstuten, brachte allerdings<br />

keine Fohlen mehr. Kowiszkah war<br />

ihre letzte Tochter, und auch sie blieb nicht<br />

lange in Ströhen. Nachdem sie von Shagar<br />

gedeckt war, wurde sie an Wilhelm Kelle<br />

verkauft. Sie war eine sehr fruchtbare Stute<br />

mit vielen Töchtern und begründete eine<br />

große Familie zunächst für Wilhelm Kelle


Zucht<br />

In der „polnischen Phase" kamen zahlreiche Hengste aus Polen zum Einsatz, u. a. Pasat<br />

(Gwarny / Parma) *1978, der die Bairaktar-Linie zurück nach Deutschland brachte. -<br />

In the "Polish phase" numerous stallions from Poland were used, including Pasat, who<br />

brought the Bairaktar sire line back to Germany.<br />

und später für die Familie Kniffka. Heute ist<br />

sie, wie viele alte Linien, rar geworden.<br />

Als ich im Herbst 1971 das Gestüt Ismer zum<br />

ersten Mal besuchte, waren die drei anderen<br />

Achentaler Stuten noch dort. Die Begegnung<br />

mit ihnen – vor allem Wiszkha und Inazzah<br />

– sollte weitreichende Folgen haben,<br />

denn dies waren die ersten arabischen <strong>Pferde</strong>,<br />

die ich kennenlernen durfte. Zusammen<br />

mit dem Hengst Shagar, der seinem Vater<br />

aus dem Gesicht geschnitten war, begründeten<br />

sie meine Begeisterung für arabische<br />

<strong>Pferde</strong>, die meinen weiteren Lebensweg<br />

bestimmen sollte. Ohne sie würde ich jetzt<br />

wohl nicht diese Zeilen schreiben.<br />

Doch zurück zur züchterischen Bedeutung.<br />

Ebenso wie Kowiszkah waren alle drei Stuten<br />

sehr fruchtbar mit zahlreichen Töchtern.<br />

Dennoch haben sich ihre Stutenlinien<br />

im Gestüt Ismer nicht bis heute gehalten.<br />

Das heißt aber nicht, dass sie keinen Einfluss<br />

hatten; ihre Familien sind, wenn auch<br />

nicht in Ströhen, in der Gesamtzucht noch<br />

vertreten.<br />

In Bezug auf die Gesamtzucht war Rualla<br />

die wohl bedeutendste von ihnen. Das lag<br />

aber vor allem an ihren noch in Achental<br />

gezogenen Wisznu-Töchtern, allen voran<br />

Razzinah mit ihrer großen Familie. Rolf Ismer<br />

züchtete mir Rualla noch drei Fohlen:<br />

den gekörten Hengst Rabdan (v. Wisznu)<br />

und die beiden Stuten Rajana (v. Demir)<br />

und Rewjana (v. Shagar). Sie wurden alle<br />

verkauft. Rajana gründete über ihre Tochter<br />

Resalah eine weit verzweigte Familie,<br />

die sich bis Italien erstreckt, während Rewjana<br />

vor allem durch ihren Enkel Al Azim<br />

bekannt wurde, der in den 1980er Jahren<br />

mit Doriz Melzer einer der erfolgreichsten<br />

Distanzhengste Deutschlands war. Außerdem<br />

war sie die Mutter des gekörten Shahil<br />

(v. Shaeen). Im Gestüt Ismer blieb nichts<br />

von Rualla. Sie selbst wurde schließlich an<br />

Dr. Piduch verkauft und brachte noch zwei<br />

24<br />

Töchter, von denen aber nichts erhalten ist.<br />

Von den fünf Fohlen, die Inazzah in Achental<br />

hatte, ist vor allem der Zweig ihrer nach<br />

Österreich verkauften Tochter Iryna (v. Borys)<br />

noch weit verbreitet; auf jeden Fall gibt<br />

es heute noch zahlreiche Stuten im zuchtfähigen<br />

Alter.<br />

Weitverzweigte Familienbande<br />

Inazzahs erste von Rolf Ismer gezogene<br />

Tochter, Indira (1967 v. Demir), wurde mitsamt<br />

ihren beiden Shagar-Töchtern an das<br />

Gestüt Ostenfelde verkauft. Von dort wechselte<br />

die jüngere Tochter Isoka in die Schweiz<br />

und brachte dort den seinerzeit sehr erfolgreichen<br />

Hengst Jaragon al d’Ama (v. El Shaklan).<br />

Bis heute gehalten hat sich der Zweig<br />

der Indira-Tochter Indschima II (v. Euben); zu<br />

den bekannteren Vertretern gehört die 2007<br />

geborene VZAP-Elitestute Israa Al Ghaliya<br />

(Amurath Muntahi / Black Ibnaa).<br />

Vier Töchter der Inazzah wirkten im Gestüt<br />

Ismer als Zuchtstuten. Inshalla (1969 v.<br />

Ghazal) brachte Ishtah (v. Diem), die zwar<br />

verkauft wurde, aber eine große Familie<br />

begründete. Ein prominenter Vertreter dieses<br />

Zweiges war der VZAP-Elitehengst Al<br />

Adiyat Inshass (Messaoud / Inshasah a.d.<br />

Ishtah). Inshallas Zweig hielt sich im Gestüt<br />

Ismer bis in die frühen 1990er Jahre, ebenso<br />

wie der ihrer Dreiviertelschwester Ifra<br />

(Shagar / Inazzah).<br />

Die erfolgreichste Inazzah-Tochter im Gestüt<br />

Ismer war die 1975 geborene Ildrima<br />

(v. Diem). Nur durch sie ist diese Linie heute<br />

noch im Bestand, und zwar durch ihren Ur-<br />

Ur-Enkel, den VZAP-Elitehengst Madkours<br />

Impuls (Madkour I / Imperia). Er lieferte einige<br />

hervorragende Zuchtstuten und brachte<br />

diese Blutlinie als Pachthengst auch nach<br />

Marbach. Der Mutterstamm hielt sich durch<br />

die Neman-Tochter Inazaa und ihre Nachkommen<br />

bis um 2010, aber im aktuellen<br />

Zuchtstutenbestand ist keine Vertreterin der<br />

Inazzah-Familie mehr aufgeführt.<br />

Während Inazzahs Blut wenigstens noch<br />

durch Madkours Impuls im Bestand des<br />

Gestüts ist, ist Wiszkhas Linie heute ganz<br />

verschwunden. Dabei war sie anfangs sehr<br />

erfolgreich. Wiszkhas Demir-Tochter Wielka<br />

zählte zu den frühen Säulen des Gestüts<br />

und war u. a. die Mutter des bekannten<br />

Rennhengstes Widlak (Sheik) v. Emin. Die<br />

1974 geborene Wileika (Diem / Wielka) gewann<br />

1977 das erste offizielle, vom DRAV<br />

ausgerichtete <strong>Vol</strong>lblutaraberrennen in<br />

Deutschland, wurde 1982 in Aachen Nationale<br />

Senioren-Championesse und blieb<br />

als Zuchtstute im Gestüt. Doch obwohl sie<br />

zahlreiche Töchter hatte, erlosch ihre Familie<br />

dort in den 1990er Jahren. Der Mutterstamm<br />

von Wielkas <strong>Vol</strong>lschwester Wjuga<br />

findet sich heute noch bei einigen kleinen<br />

Privatzüchtern.<br />

Bereits in den frühen 1970er Jahren zeichneten<br />

sich Veränderungen in der Zuchtrichtung<br />

des Gestüts ab: Die ersten <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

aus Polen trafen im Gestüt ein. Das<br />

Gestüt Ismer hatte damals einen Vertrag<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


mit der polnischen Firma ANIMEX, die den<br />

Im- und Export von Tieren regelte, und war<br />

der alleinige Importeur für polnische Araber<br />

in Deutschland. Das bedeutete, dass<br />

viele der importieren Polen nach kurzem<br />

Aufenthalt weiter an andere Besitzer gingen.<br />

Einer allerdings blieb, nämlich der<br />

Hengst Diem (Negatiw / Dimatra). Neben<br />

mehreren gekörten Hengsten (die alle verkauft<br />

wurden) brachte er dem Gestüt hervorragende<br />

Töchter.<br />

Ausweitung der Zuchtbasis<br />

Im Jahr 1972 gab es noch einen weiteren,<br />

ganz anderen Neuzugang. Das war<br />

ein kleiner, recht zarter und unscheinbarer<br />

Junghengst aus dem fernen Marbach, der<br />

nur dadurch auffiel, dass er bereits als Jährling<br />

schneeweiß war. Sein Name: Madkour I<br />

(Hadban Enzahi / Moheba II). Er war der erste<br />

rein ägyptisch gezogene Araber im Gestüt<br />

Ismer und er sollte der bedeutendste<br />

Vererber des Gestüts werden. Sein Einfluss<br />

reicht heute weit über das Gestüt Ismer und<br />

auch über Deutschland und Europa hinaus,<br />

aber auch in Ströhen ist sein Einfluss bis<br />

heute nicht zu übersehen, sowohl durch seine<br />

Töchter als auch durch seine Söhne Madkours<br />

Impuls und Siam. Sein Enkel Saphir III<br />

(Siam / Seneca) ist mittlerweile 24 und deckt<br />

nicht mehr, aber er ist der Vater einiger der<br />

besten Zuchtstuten. Sowohl er selbst als<br />

auch seine Eltern stammen aus der kleinen,<br />

rein ägyptischen Zucht des Gestüts.<br />

Tonangebend blieben aber stets die polnischen<br />

Linien. Diem war der erste, aber<br />

nicht der letzte Hengst aus Polen, der der<br />

Ismerschen Zucht neue Impulse geben<br />

sollte. Wenige Jahre später kam Emin (Celebes<br />

/ Elmira) dazu, gefolgt von vielen<br />

weiteren polnischen Hengste, die vor allem<br />

unter der Gestütsleitung von Holger Ismer<br />

Penthagonn (Pasat / Panela) *1985 brachte die Bairaktar-Hengstlinie nach Marbach zurück, wo<br />

sie durch seinen Enkel Dschehim wieder zur Blüte kam. - Penthagonn brought the Bairaktar sire<br />

line back to Marbach, where it flourished again through his grandson Dschehim.<br />

angekauft oder gepachtet wurden: Eunizar<br />

(El Azrak / Eunice) *1969, Pasat (Gwarny /<br />

Parma) *1978, Diagram (Palas / Draperia)<br />

*1980, Orion (Aloes / Orchidea) *1984, um<br />

nur einige zu nennen. Es wurden auch<br />

schon früh züchterische Verbindungen<br />

nach Skandinavien gepflegt und Hengste<br />

ausgetauscht, zunächst mit dem schwedischen<br />

Gestüt Blommeröd. Auf diesem Weg<br />

kamen u. a. der spätere Weltchampion Rumak<br />

(Partner / Rucasja) und R.D. Misha (Algier<br />

/ Maritsa) nach Ströhen.<br />

Besondere Erwähnung gebührt dem bereits<br />

genannten Pasat. Von ihm züchtete<br />

Holger Ismer den rein polnischen Hengst<br />

Penthagonn (a. d. Panela v. Diem), der in<br />

Der Palas-Sohn Diagram (a.d. Draperia) *1980 war ein gefragter Deckhengst bis zu Beginn der<br />

2000er Jahre. - The Palas son Diagram was a popular stallion until the early 2000s.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

25<br />

den 1990er Jahren die Hengstlinie des<br />

Bairactar zurück nach Marbach brachte.<br />

Durch seinen Enkel Dschehim blühte sie<br />

wieder auf – ohne Holger Ismer und Pasat<br />

wäre das nicht möglich gewesen.<br />

Auch viele polnische Stuten bereicherten<br />

im Lauf der Jahre die Herde in Ströhen, von<br />

denen über ein Dutzend eigene Familien<br />

gründeten. An erster Stelle steht die 1992<br />

importierte Perfidia (Palas / Pentoda) aus<br />

der berühmten Janower „P“-Familie. Es gibt<br />

heute auch wieder eine „W“-Familie, die aber<br />

nicht auf Wiszkha zurückgeht, sondern auf<br />

die rein polnische Wameeda (Euben / Wabasca)<br />

aus dem Gestüt Ostenfelde.<br />

Mitte der 1980er Jahre gab es noch eine interessante<br />

Entwicklung im Hinblick auf alte<br />

„deutsche“ Linien. Als Tierpark-Leiter hatte<br />

Holger Ismer auch Verbindung zum Zoo<br />

Rostock in der damaligen DDR und konnte<br />

so einige rein polnische Stuten aus der<br />

Zucht des Zoos importieren. Eine von ihnen<br />

war Zyrafa (Abu Afas / Zygota), deren Stamm<br />

sich bis heute im Gestüt erhalten hat. Er ist<br />

aktuell vertreten durch IS Elanda (Altis / Eurasia<br />

(v. Pamour / Euca, die über Eunica auf<br />

Zyrafa zurückgeht)) und ihre Tochter IS Epalla<br />

(v. Pallaton K). IS Elandas Tochter IS Elasca<br />

wurde nach Großbritannien verkauft und ist<br />

dort National-Championesse.<br />

Die Familie der Shari I<br />

Doch was ist aus den alten deutschen<br />

Stammpferden geworden? Wiszkhas und<br />

Ruallas Familien sind erloschen, Inazzahs<br />

Blut findet sich nur noch indirekt durch einen<br />

Hengst in Herde.<br />

Doch es gab noch eine Stammstute, die bereits<br />

vor den Achentalern da war: die Marbacherin<br />

Shari I (Hadban Enzahi / Haita).<br />

Und das ist eine ausgesprochene Erfolgsgeschichte.<br />

Ihr verdankt das Gestüt seine<br />

größten Erfolge und ein Ende ist noch lan-<br />

Zucht


Zucht<br />

Der Europa-Reservechampions IS Exxpu stammt zwar vom „Modehengst“ QR Marc, aber<br />

optisch entspricht er ganz seiner Mutter IS Exelsia und ihren Vorfahren. - The European<br />

Reserve Champion IS Exxpu is sired by the "fashion stallion" QR Marc, but optically he<br />

completely corresponds to his dam IS Exelsia and her ancestors.<br />

ge nicht in Sicht. Ihre Familie zieht sich wie<br />

ein roter Faden durch die Gestütsgeschichte<br />

bis zum heutigen Tag.<br />

Shari I war eine Zuchtstute, von der die<br />

meisten nur träumen können. Beim Vorbesitzer<br />

brachte sie zwei Hengstfohlen (die<br />

beide gekört wurden), doch nachdem sie ins<br />

Gestüt Ismer wechselte, kamen neun Töchter<br />

in Folge. Die Tatsache, dass allein acht<br />

davon als Zuchtstuten im Gestüt blieben,<br />

illustriert die hohe Wertschätzung dieser<br />

Familie. Nicht alle waren gleich erfolgreich,<br />

aber vier von ihnen etablierten ihre eigenen<br />

Familien, von denen drei heute noch zum<br />

Bestand gehören.<br />

Die 1968 geborene Shaika stammte von<br />

Wisznu, vereinte also Weil-Marbacher und<br />

Achentaler Linien. Auch sie brachte zwei<br />

gekörte Hengste und dazu sechs Töchter,<br />

von denen drei in die Herde gingen. Die bedeutendste<br />

war die 1983 geborenen Exessa<br />

(v. Emin) mit ihren sieben Töchtern. Allein<br />

sechs Stuten und zwei Hengste im heutigen<br />

Bestand stammen aus ihrer Mutterlinie,<br />

allesamt über IS Exelsia (Madkours Impuls<br />

/ Exquita (v. Penthagonn a. d. Exessa)).<br />

IS Exelsia kann man getrost als die ultimative<br />

Ismer-Stute bezeichnen: ihr Vater von<br />

Madkour I aus der Achentaler Inazzah-Familie,<br />

ihre Mutter aus der Shari-Familie mit<br />

ganz viel polnischem Blut. Sie ist die Mutter<br />

des Europa-Reservechampions IS Exxpu, der<br />

zwar vom „Modehengst“ QR Marc stammt,<br />

aber optisch ganz seiner mütterlichen Abstammung<br />

entspricht. Er bewährt sich auch<br />

als Vererber und seine Tochter IS Et Tu zählt<br />

den schönsten Stuten im Gestüt. Zu denen<br />

gehört auch die Exelsia-Enkelin IS Ella Nora<br />

(El Mariachi / IS Exentrica v. Saphir III), die<br />

sich noch dazu als Top-Zuchtstute erweist.<br />

Ihr erstes Fohlen IS Etalon (v. Pallaton K)<br />

steht heute im Hengststall; getreu der Familientradition<br />

waren alle vier Fohlen seitdem<br />

Stuten. Exelsia selbst starb viel zu früh, kurz<br />

nach der Geburt ihres fünften Fohlens. Auch<br />

dies war ein Stütchen: IS Exposa (v. Poseidon<br />

OS), die im vergangenen Jahr ihren Platz<br />

in der Stutenherde einnahm und ebenfalls<br />

schon zwei Töchter hat. An dieser Familie<br />

führt im Gestüt Ismer kein Weg vorbei.<br />

26<br />

Die Shari-I-Töchter Shaila, Sharia und Shiwa<br />

waren <strong>Vol</strong>lschwestern, alle von Ghazal.<br />

Shailas Stamm ist heute vertreten durch ihre<br />

Urenkelin IS Sheyka (IS Orlow / IS Sheya (v.<br />

Madkours Impuls a.d. Shewala)), auch sie mit<br />

viel „altem“ Blut im Pedigree. Sharias Zweig<br />

hielt sich bis in die frühen 2000er Jahre, ist<br />

aber aktuell nicht mehr vortreten.<br />

Bleibt noch Shiwa, die wohl bekannteste Shari-I-Tochter,<br />

die in den 1980er Jahren durch<br />

ihre Nachkommen von Madkour I Aufsehen<br />

erregte. Jeder, der 1980 bei der zweiten Araberschau<br />

in Aachen dabei war, erinnert sich<br />

an ihren Sohn Mashour. Der war schon dadurch<br />

nicht zu übersehen, dass er (wie sein<br />

Vater) bereits im ersten Lebensjahr schneeweiß<br />

war, aber auch von herausragender<br />

Qualität. Mashour legte denn auch eine steile<br />

Karriere hin, wurde gekört und prämiert, war<br />

ein Star der internationalen Schauszene mit<br />

unzähligen Titeln und ein erfolgreicher Vererber<br />

noch dazu. Man darf getrost sagen, dieser<br />

Hengst setzte seinerzeit Maßstäbe und stellte<br />

einen Höhepunkt „altdeutscher“ Zucht dar,<br />

war er doch rein Marbacher Abstammung.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Sein <strong>Vol</strong>lbruder Madour war nicht weniger<br />

qualitätvoll, obwohl er immer im Schatten<br />

des „großen“ Bruders stand. Dafür war er international<br />

begehrt, wurde nach Österreich<br />

und nach England verpachtet und deckte<br />

auch in seinem Heimatgestüt.<br />

Zu dieses beiden Brüdern gab es auch drei<br />

<strong>Vol</strong>lschwestern: Mashoura, Ma Chere und<br />

Madoura, die kaum weniger erfolgreich<br />

im Schauring waren. An ihnen zeigt sich<br />

aber, wie schwierig es sein kann, mit solch<br />

herausragenden Stuten weiter zu züchten.<br />

Denn wenn man ein solches Niveau erreicht<br />

hat, wo will man dann noch hin? Alle<br />

drei blieben im Gestüt, aber nur Mashouras<br />

Zweig konnte sich bis heute halten, durch<br />

ihre Enkelin IS Mashama (Pamour / Mashique<br />

v. El Thay Kayed). Aktuell ist sie in der<br />

Herde nur durch eine Zuchtstute vertreten,<br />

IS Masida (SI Sidi Rayyan / IS Mashama).<br />

Tradition und Fortschritt<br />

Das Gestüt Ismer ist, wie kaum ein anderes,<br />

eine Familienangelegenheit, an der so<br />

gut wie alle Familienmitglieder teilhaben.<br />

Fast jeden findet man als Züchter im Stutbuch,<br />

nicht nur die jeweiligen Gestütsleiter.<br />

Schon dadurch, dass diese Zucht seit<br />

nunmehr drei Generationen in der Familie<br />

ist (die vierte steht bereits in den Startlöchern),<br />

findet man hier eine ungewöhnliche<br />

Kontinuität. Es gab im Lauf der über<br />

50 Jahre kaum große Umwälzungen. Zwar<br />

kam immer etwas Neues hinzu, fügte sich<br />

jedoch harmonisch ins Gesamtbild ein,<br />

ohne bereits Bewährtes zu verdrängen.<br />

Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Die meisten der Stutenfamilien gehen<br />

heute zurück auf Stuten, die von Holger<br />

Ismer importiert wurden, doch liegt der<br />

Schwerpunkt schon lange nicht mehr auf<br />

„rein polnisch“. Die polnischen Stuten wurden<br />

ebenso mit Madkour I wie auch mit<br />

seinen Söhnen Madkours Impuls und Siam<br />

und seinem Enkel Saphir III angepaart. Die<br />

alte Shari-I-Familie zählt nach wie vor zu<br />

den größten Stutenfamilien des Gestüts<br />

und ist gemischter Blutführung. Dazu gibt<br />

es immer einige rein ägyptische Stuten in<br />

der Herde, für die aktuell zwei ägyptische<br />

Hengste zur Verfügung stehen.<br />

Die Hengstpalette ist insgesamt breit und<br />

sehr divers. Um die zehn Hengste sind jeweils<br />

im Bestand, wobei häufig auch Pachthengste<br />

bzw. auswärtige Hengste eingesetzt<br />

werden. Selbst gezogene Hengste wie<br />

IS Exxpu (QR Marc / IS Exelsia) – aus der Shari-I-Familie<br />

– sind eher die Ausnahme.<br />

Imperia (Shagar / Inja) *1989 geht auf die Achentaler Inazzah zurück, ihr Blut ist aber nur noch<br />

über ihren Sohn Madkours Impuls vertreten. - Imperia (Shagar / Inja) *1989 tails back to the<br />

Achental mare Inazzah, but today her blood is only represented by her son Madkours Impuls. -<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27<br />

IS Exelsia (Madkours Impuls / Exquita) *2003 ist eine typische Ismer-Stute, die Madkour I mit<br />

Achentaler Blut und die Shari-Familie mit viel polnischem Blut verbindet. - IS Exelsia is a typical<br />

Ismer mare combining Madkour I with Achental blood and the Shari family with lots of Polish blood.<br />

Sowohl Holger Ismer als auch Dr. Nils Ismer<br />

bewiesen bzw. beweisen ein ausgesprochenes<br />

„Händchen“, was den Einsatz von fremden<br />

Hengsten angeht. So pachtete Dr. Nils<br />

Ismer 2012-2013 den schwarzbraunen El<br />

Mariachi (Excalibur / Sharima III) aus der kleinen<br />

Zucht von Nadja Brennicke. Der Hengst<br />

war gekört, prämiert und leistungsgeprüft<br />

und konnte seinerzeit auch einige Showerfolge<br />

erringen; eine nicht ganz alltägliche<br />

Kombination. Über seine Großmutter Soraya<br />

El Assuad brachte er noch dazu viel<br />

altes Achentaler Blut mit. Sein Einsatz war<br />

ein voller Erfolg: die Mariachi-Töchter IS Ella<br />

Nora, IS Pomposa, IS Wasabi und IS Wimea<br />

zählen aktuell zu den schönsten und besten<br />

Zuchtstuten im Gestüt.<br />

Seit Dr. Nils Ismer die Gestütsleitung übernommen<br />

hat, sind auch moderne Schaulinien<br />

hinzugekommen. Die erfolgreichsten<br />

Vererber der letzten Jahre waren der vom<br />

Gestüt Osterhof zweimal gepachtete Poseidon<br />

OS (Ajman Moniscione / Maryah OS)<br />

und der inzwischen „hauseigene“ Ascot<br />

DD (Glorius Apal / Lady Nina DD), die beide<br />

bei ihrer Eintragung mit Gold prämiert<br />

wurden. Ihre äußerst gelungene Nachzucht<br />

kann selbst Nicht-Schauanhänger überzeugen,<br />

schließlich treffen sie hier auf eine<br />

starke und solide, überwiegend polnisch<br />

geprägte Stutenbasis. Ihre ersten Töchter<br />

bereichern bereits die Stutenherde.<br />

In diesem Jahr ist ein hochinteressanter<br />

Pachthengst eingezogen, der wiederum<br />

alte Linien verstärkt, in diesem Fall alte polnische<br />

Linien: Sharahm (Gharam / Sorella v.<br />

Wadim), der bei Johanna Ullström seit Jahren<br />

zuverlässig herausragende Töchter liefert.<br />

Auf die Ergebnisse darf man gespannt<br />

sein. Deutschlands ältestes VA-Gestüt, und<br />

mit ihm die Shari-Familie, kann getrost in<br />

die Zukunft blicken.<br />

Betty Finke<br />

Zucht


Gestüt Ismer - Hengste der ersten Stunde<br />

(links) Der erste eigene Hengst im Gestüt Ismer:<br />

Demir (Hadban Enzahi / Winarsad) *1958. -<br />

(left) The first own stallion at Ismer Stud: Demir<br />

Zucht<br />

(oben) Shagar (Ghazal / Haita) *1966 aus<br />

Marbach<br />

(rechts) Der polnische Hengst Diem (Negatiw /<br />

Dimatra) *1964 brachte dem Gestüt eine Reihe<br />

guter Töchter. - (right) The Polish stallion Diem<br />

produced a number of good daughters for the<br />

stud.<br />

Wisznu (Witez II / Malaga) *1943, gepachtet<br />

von /leased from Gertraude Griesbach.<br />

(links) Der schneeweiße Absetzer Mashour<br />

(Madkour I / Shiwa) *1980, vorgestellt von<br />

Holger Ismer in Aachen 1980. - (left) The snowwhite<br />

weanling Mashour, presented by Holger<br />

Ismer in Aachen 1980<br />

28<br />

Der Vater / The sire Madkour I (Hadban Enzahi<br />

/ Moheba II) *1971<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

Fotos: B. Finke (9), Archiv Finke (2)


Gestüt Ismer - Stuten der ersten Stunde<br />

Zucht<br />

Inazzah (Wisznu / Isabell) *1955, von Frau<br />

Griesbach übernommen.<br />

(oben) Ifra (Shagar / Inazzah) *1971 an der<br />

Hand von Nils Ismer in Aachen 1987. - (above)<br />

Ifra with Nils Ismer holding the lead rope in<br />

Aachen 1987.<br />

(links) Ildrima (Diem / <strong>IN</strong>azzah) *1975, Halbschwester<br />

zu Ifra, vorgestellt von Holger Ismer<br />

in Aachen 1983. - Ildrima, half sister to Ifra,<br />

presented by Holger Ismer in Aachen 1983.<br />

(rechts) Mashoura (Madkour I / Shiwa) *1981,<br />

<strong>Vol</strong>lschwester zu Mashour, vorgestellt von Nils<br />

Ismer, hinten links, neben dem Sprecher, sein<br />

Großvater Rolf Ismer. - Mashoura, full sister of<br />

Mashour, shown by Nils Ismer, behind left, next<br />

to the speaker, his grandfather Rolf Ismer.<br />

Die Mutter von / The dam of Mashour und<br />

Mashoura: Shiwa I (Ghazal / Shari I) *1972<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

29


Ismer Stud in Ströhen<br />

Old Basis<br />

and New Impulses<br />

Zucht<br />

At the same time when<br />

Achental finally stopped<br />

its breeding activity, a<br />

new, important stud farm<br />

was established: the Ismer<br />

Stud in Ströhen, which is<br />

now being run by the third<br />

generation of the Ismer<br />

family. It is the oldest<br />

private purebred Arabian<br />

stud in Germany as well as<br />

the largest. Horses from<br />

Marbach and Achental<br />

played an important role<br />

in its development.<br />

IS Ella Nora (El Mariachi / IS Exentrica) *2014 gehört zu den schönsten Stuten<br />

im Gestüt und hat sich noch dazu als Top-Zuchtstute erwiesen. - IS Ella Nora (El<br />

Mariachi / IS Exentrica) *2014 is one of the most beautiful mares in the stud and<br />

has also proven to be a top broodmare.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

<strong>30</strong><br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Fotos: B. Finke, soweit nicht anderweitig vermerkt<br />

The Wege farm in Ströhen in Lower Saxony<br />

was first mentioned in documents<br />

as early as the 13th century. It has<br />

been owned by the Ismer family since 1942,<br />

when Rolf Ismer, a farmer originally from<br />

Silesia, married its then owner Annemarie<br />

Wege. Originally, the farm was diversely<br />

oriented, but then concentrated on cattle<br />

farming.<br />

In 1959, cattle breeding gave way to a new<br />

idea. A large-scale natural animal park was<br />

created, which was continuously expanded<br />

in the following years. From the beginning,<br />

the children worked in the family business,<br />

especially the two sons Erpo and Holger.<br />

Rolf Ismer wrote in the zoo’s chronicle: "My<br />

own joy and enthusiasm for wild animals,<br />

the terrain ideally suited for natural animal<br />

breeding and husbandry, and the desire to<br />

make as many people as possible happy<br />

with my facilities and the animals, led to<br />

the decision to open the zoo to the <strong>public</strong> in<br />

1960." And this is what happened on Ascension<br />

Day 1960. More than 2,000 visitors<br />

came to the opening. The zoo soon became<br />

one of the region's attramashctions and still<br />

is today. The special thing about it is that<br />

visitors can get to know Arabian horses in<br />

addition to native and exotic animals.<br />

The stud came into being almost at the same<br />

time as the zoo. Initially, Rolf Ismer bred riding<br />

ponies, which were mated to Arabian<br />

stallions. First Ghazal was used before the<br />

first own stallion came along: Demir (Hadban<br />

Enzahi / Winarsad), born in 1958 in Marbach.<br />

In 1962 Demir was the best Arabian at<br />

the stallion performance test in Westercelle,<br />

even completing a partial test as a driving<br />

horse!<br />

It was only a short step from breeding<br />

part-Arabian riding ponies to breeding purebred<br />

Arabians. The first Arabian mare was<br />

Fatme (Haladin / Winette), bred in Lütetsburg,<br />

of pure Marbach descent, but she only<br />

stayed a few years and left nothing permanent<br />

in the stud. Two other mares were more<br />

successful, both born in 1960. Dzika, bred by<br />

Hannes Gutschow, was a Ghazal daughter<br />

out of Europa by Witraz; her dam, like the<br />

Achental foundation mares, was stranded in<br />

Germany as a result of the effects of the war.<br />

The other mare was Shari I (Hadban Enzahi<br />

/ Haita by Halef), born in Marbach like Demir<br />

and going back to the old lines of Weil<br />

Stud, namely to Murana I. Together with Demir,<br />

there was now a small, solid foundation<br />

for breeding on a Marbach basis, which was<br />

further reinforced by Shari's three-quarter<br />

IS Masida (SI Sidi Rayyan / IS Mashama) *2015 tails back to the foundation mare Shari I via Mashoura<br />

and represents the dam line of Murana I. - IS Masida geht über Mashoura auf die Stammstute<br />

Shari I aus der Stutenlinie Murana I zurück.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31<br />

Of the three fullsisters Mashoura (pictured), Madoura and Ma Chere (all Madkour I / Shiwa),<br />

only Mashouras line has survived until today. - Von den drei <strong>Vol</strong>lschwestern Mashoura (im Bild),<br />

Madoura und Ma Chere (alle Madkour I / Shiwa) hat nur Mashouras Linie bis heute überlebt.<br />

brother Shagar (Ghazal / Haita) in the mid-<br />

1960s.<br />

In 1964, when Gertraute Griesbach stopped<br />

breeding, these horses were joined by six<br />

mares from the Achental Stud and the two<br />

Polish stallions Borys and Wisznu. Wisznu<br />

was still owned by Mrs. Griesbach, but remained<br />

in Ströhen until the end of his life.<br />

In one stroke, this made the Ismer Stud the<br />

successor to Achental and the largest purebred<br />

Arabian stud in Germany, at a time<br />

when purebred Arabians were still rare.<br />

The Achental legacy<br />

The mares taken over from Achental were:<br />

• Comtesse (Koheilan I / 250 Mersuch II-1)<br />

*1941 with her yearling daughter<br />

• Kowiszkah (by Wisznu) *1963<br />

• Rualla (Kalif / Rozka by Kuhailan Ajouz I)<br />

*1952<br />

• Inazzah (Wisznu / Isabell by Kuhailan<br />

Zaid) *1955 with her filly<br />

• Iborah (by Borys) *1964<br />

• Wiszkha (Wisznu / Kassandra (by Halef<br />

out of Kabitha)) *1956<br />

However, the old mare Comtesse, the last<br />

of the original Bábolna mares, did not produce<br />

any more foals. Kowiszkah was her<br />

last daughter, and she didn't stay in Ströhen<br />

for long either. After being covered by<br />

Shagar, she was sold to Wilhelm Kelle. She<br />

was a very fertile mare with many daughters<br />

and founded a large family, first for<br />

Wilhelm Kelle and later for the Kniffka family.<br />

Today, like many old lines, her descendants<br />

have become rare.<br />

When I visited the Ismer Stud for the first time<br />

in the fall of 1971, the three other Achental<br />

mares were still there. Meeting them - especially<br />

Wiszkha and Inazzah - was to have<br />

far-reaching consequences, as these were<br />

the first Arabian horses I had the privilege<br />

of getting to know. Together with the stal-<br />

Zucht


Zucht<br />

daughter Resalah, Rajana founded a widespread<br />

family that extends to Italy, while<br />

Rewjana is best known for her grandson Al<br />

Azim, who was one of the most successful<br />

endurance stallions in Germany with Doriz<br />

Melzer in the 1980s. She was also the dam<br />

of the stallion Shahil (by Shaeen). Nothing<br />

of Rualla remained at the Ismer Stud. She<br />

herself was eventually sold to Dr. Piduch and<br />

produced two more daughters, but nothing<br />

has survived.<br />

Of the five foals that Inazzah had in Achental,<br />

the offspring of her daughter Iryna (by<br />

Borys), who was sold to Austria, is still widespread,<br />

and there are many mares of breeding<br />

age alive today.<br />

IS Piazola (Gazwan Al Nasser / IS Perija) *2011 is an example of recent breeding, when<br />

modern show blood was introduced, which met predominantly Polish bred broodmares.<br />

- IS Piazola ist ein Beispiel aus der jüngeren Zuchtgeschichte, in der modernes<br />

Schaublut verwendet wird, das auf eine überwiegend polnische Stutenbasis trifft.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

lion Shagar, who was almost a carbon copy<br />

of his sire, they kindled my love for Arabian<br />

horses, which was to determine my further<br />

life. Without them, I probably wouldn't be<br />

writing these lines today.<br />

But back to their importance in breeding.<br />

Like Kowiszkah, all three mares were very<br />

fertile with numerous daughters. However,<br />

their dam lines at the Ismer Stud have not<br />

survived to this day. But that doesn't mean<br />

they didn't have an impact; their families are<br />

still represented in the Arabian breed, if not<br />

in Ströhen.<br />

In terms of overall breeding, Rualla was probably<br />

the most important of them. But that<br />

was mainly due to her Wisznu daughters,<br />

who were bred at Achental, especially Razzinah<br />

with her large family. Rolf Ismer bred<br />

three more foals with Rualla: the licensed<br />

stallion Rabdan (by Wisznu) and the two<br />

mares Rajana (by Demir) and Rewjana (by<br />

Shagar). They were all sold. Through her<br />

32<br />

Extensive family ties<br />

Inazzah's first daughter bred by Rolf Ismer,<br />

Indira (1967 by Demir), was sold to the Ostenfelde<br />

Stud together with her two daughters<br />

by Shagar. From there, the younger<br />

daughter Isoka moved to Switzerland, where<br />

she produced the very successful stallion Jaragon<br />

al d'Ama (by El Shaklan). The branch<br />

of the Indira daughter Indschima II (by Euben)<br />

has survived to this day; one of the better-known<br />

representatives is the VZAP elite<br />

mare Israa Al Ghaliya (Amurath Muntahi /<br />

Black Ibnaa), born in 2007.<br />

Four daughters of Inazzah were used as<br />

broodmares at the Ismer Stud. Inshalla (1969<br />

by Ghazal) produced Ishtah (by Diem), who<br />

was sold but founded a large family. A prominent<br />

representative of this branch was the<br />

VZAP elite stallion Al Adiyat Inshass (Messaoud<br />

/ Inshasah out of Ishtah). Inshalla's<br />

branch survived at the Ismer Stud until the<br />

early 1990s, as did that of her three-quarter<br />

sister Ifra (Shagar / Inazzah).<br />

The most successful Inazzah daughter at the<br />

Ismer Stud was Ildrima (by Diem), born in<br />

1975. It is only through her that this line is<br />

still found there today, namely through her<br />

great-great-grandson, the VZAP elite stallion<br />

Madkours Impuls (Madkour I / Imperia).<br />

He delivered some excellent broodmares<br />

and also brought this bloodline to Marbach<br />

as a leased stallion. The dam line lasted through<br />

the Neman daughter Inazaa and her<br />

offspring until around 2010, but there are no<br />

more representatives of the Inazzah family<br />

listed in the current broodmare inventory.<br />

While Inazzah's blood is still in the stud, at<br />

least through Madkour's Impuls, Wiszkha's<br />

lineage is now completely gone. In the beginning<br />

she was very successful. Wiszkha's<br />

daughter Wielka (by Demir) was one of the<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


early pillars of the stud and was among<br />

others the dam of the well-known racing<br />

stallion Widlak (Sheik) by Emin. Born in<br />

1974, Wileika (Diem / Wielka) won the first<br />

official purebred Arabian race organized by<br />

the DRAV (German Arabian Racing Club) in<br />

Germany in 1977, became National Senior<br />

Champion at Aachen in 1982 and was retained<br />

as a broodmare. But although she<br />

had numerous daughters, her family died<br />

out there in the 1990s. The dam line of Wielka's<br />

full sister Wjuga can still be found today<br />

with a few small private breeders.<br />

Already in the early 1970s there were signs<br />

of changes in the direction of breeding at<br />

the stud when the first purebred Arabians<br />

from Poland arrived. At that time, the Ismer<br />

Stud had a contract with the Polish company<br />

ANIMEX, which regulated the import and<br />

export of animals, and Ismer was the sole<br />

importer for Polish Arabians in Germany.<br />

This meant that many of the imported Polish<br />

horses went on to other owners after a<br />

short stay. However, one remained, namely<br />

the stallion Diem (Negatiw / Dimatra). In<br />

addition to several licensed stallions (all<br />

of whom were sold), he produced excellent<br />

daughters for the stud.<br />

Expansion of the breeding base<br />

In 1972 there was another, completely different<br />

addition. This was a small, quite delicate<br />

and inconspicuous young colt from far<br />

away Marbach State Stud, who only stood<br />

out because he was already snow-white as a<br />

yearling. His name: Madkour I (Hadban Enzahi<br />

/ Moheba II). He was the first Straight<br />

Egyptian Arabian at the Ismer Stud and he<br />

was to become the stud's most important<br />

sire. Today his influence extends far beyond<br />

the Ismer Stud and also beyond Germany<br />

Perfidia (Palas / Pentoda) *1987, the great-granddam of IS Piazola, was bred by Janow Podlaski<br />

and was imported from Poland in 1992. - Perfidia (Palas / Pentoda) *1987, die Urgroßmutter von<br />

IS Piazola, stammt aus der Zucht von Janow Podlaski und wurde 1992 aus Polen importiert.<br />

and Europe, but his influence in Ströhen<br />

cannot be overlooked to this day, both through<br />

his daughters and through his sons<br />

Madkours Impuls and Siam. His grandson<br />

Saphir III (Siam / Seneca) is now 24 and no<br />

longer used for breeding, but he is the sire of<br />

some of the best broodmares. Both he and<br />

his parents come from the stud's small Straight<br />

Egyptian breeding program.<br />

However, the Polish lines always set the<br />

tone. Diem was the first, but not the last,<br />

stallion from Poland who was to give Ismer's<br />

breeding new impulses. Emin (Celebes / Elmira)<br />

was added a few years later, followed<br />

The reserve winner of the licensing and winner of the HLP IS Con Air (Altis / Castella II) *2013 has<br />

a Polish-Russian mother. - Der Reservesieger der Körung und Sieger der HLP IS Con Air hat eine<br />

polnisch-russische Mutter.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

33<br />

by many other Polish stallions, which were<br />

mainly bought or leased under the stud management<br />

of Holger Ismer: Eunizar (El Azrak<br />

/ Eunice) *1969, Pasat (Gwarny /Parma) *<br />

1978, Diagram (Palas / Draperia) *1980, Orion<br />

(Aloes / Orchidea) *1984, to name just a<br />

few. Breeding connections to Scandinavia<br />

were maintained early on and stallions were<br />

exchanged, initially with the Swedish stud<br />

farm Blommeröd. This is how the eventual<br />

world champion Rumak (Partner / Rucasja)<br />

came to Ströhen, as well R.D. Misha (Algiers<br />

/ Maritsa).<br />

The aforementioned Pasat deserves a special<br />

mention. Holger Ismer bred the pure<br />

Polish stallion Penthagonn (out of Panela<br />

by Diem) from him, who brought the Bairactar<br />

sire line back to Marbach in the 1990s.<br />

It flourished again thanks to his grandson<br />

Dschehim – without Holger Ismer and Pasat<br />

this would not have been possible.<br />

Many Polish mares have also enriched the<br />

herd in Ströhen over the years, of which<br />

more than a dozen have established their<br />

own families. The first place among them<br />

belongs them belongs to Perfidia (Palas /<br />

Pentoda), imported in 1992, from the famous<br />

"P" family of Janow Podlaski. There is<br />

also a "W" family again today, which does<br />

not go back to Wiszkha, but to the pure Polish<br />

Wameeda (Euben / Wabasca) from Ostenfelde<br />

Stud.<br />

In the mid-1980s there was another interesting<br />

development regarding old "German"<br />

lines. As a zoo director, Holger Ismer<br />

had connections to the Rostock Zoo in the<br />

former GDR and was able to import some<br />

pure Polish mares from the zoo's breeding<br />

program. One of them was Zyrafa (Abu Afas<br />

/ Zygota), whose line has been preserved<br />

at the stud until today. She is currently represented<br />

by IS Elanda (Altis / Eurasia (by<br />

Zucht


Zucht<br />

The leased stallion El Mariachi (Excalibur / Sharima III) *2006 left the<br />

stud with a number of very good broodmares. - Der Pachthengst El<br />

Mariachi (Excalibur / Sharima III) *2006 hinterließ dem Gestüt eine<br />

Reihe sehr guter Zuchtstuten.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Pamour / Euca, who goes back to Zyrafa<br />

via Eunica)) and her daughter IS Epalla (by<br />

Pallaton K). IS Elanda's daughter IS Elasca<br />

was sold to Great Britain and became a National<br />

Champion there.<br />

The family of Shari I<br />

But what has become of the old German<br />

foundation horses? Wiszkha's and Rualla's<br />

families have died out, Inazzah's blood is<br />

found only indirectly in the broodmare band<br />

through a stallion.<br />

But there was another foundation mare who<br />

was there before the Achental horses: the<br />

Marbach-bred Shari I (Hadban Enzahi / Haita).<br />

And that's a true success story. The stud<br />

owes its greatest successes to her and there<br />

is still no end in sight. Her family runs like a<br />

red thread through the history of the stud up<br />

to the present day.<br />

Shari I was a broodmare that most can only<br />

dream of. She produced two colts (both of<br />

which were licensed) for her previous owner,<br />

but after she moved to the Ismer Stud, she<br />

produced nine daughters in a row. The fact<br />

that eight of them remained as broodmares<br />

at the stud illustrates the high esteem in<br />

which this family is held. Not all were equally<br />

successful, but four of them established<br />

their own families, three of which are still in<br />

existence today.<br />

Shaika, born in 1968, was sired by Wisznu,<br />

combining Weil-Marbach and Achental<br />

lines. She also produced two licensed<br />

stallions and six daughters, three of which<br />

joined the herd. The most important was<br />

Exessa (by Emin), born in 1983, with her seven<br />

daughters. Six mares and two stallions<br />

in today's stock come from her dam line, all<br />

via Exelsia (Madkours Impuls / Exquita (by<br />

Penthagonn out of Exessa)). Exelsia can confidently<br />

be called the ultimate Ismer mare:<br />

her sire is by Madkour I tailing back to the<br />

Achentaler Inazzah family, her dam is from<br />

the Shari family with a lot of Polish blood.<br />

Exelsia is the dam of the European Reserve<br />

Champion IS Exxpu, who descends from the<br />

"fashionable" stallion QR Marc, but looks<br />

very much like his maternal pedigree. He<br />

has already proved himself as a sire and his<br />

daughter IS Et Tu is one of the most beautiful<br />

mares in the stud. Another of them is<br />

the Exelsia granddaughter IS Ella Nora (El<br />

Mariachi / IS Exentrica by Saphir III), who is<br />

also proving to be a top broodmare. Her first<br />

foal IS Etalon (by Pallaton K) is in the stallion<br />

barn today; true to family tradition, all<br />

four foals since then have been fillies. Exelsia<br />

34<br />

herself died far too early, shortly after giving<br />

birth to her fifth foal. This was also a filly: IS<br />

Exposa (by Poseidon OS), who took her place<br />

in the broodmare band last year, and who<br />

has produced two daughters already. There<br />

is no way around this family at the Ismer<br />

Stud.<br />

The Shari I daughters Shaila, Sharia, and<br />

Shiwa were full sisters, all by Ghazal. Today,<br />

Shaila's family is represented by her<br />

great-granddaughter IS Sheyka (IS Orlow<br />

/ IS Sheya (by Madkours Impuls out of Shewala)),<br />

who also has a lot of "old" blood in<br />

her pedigree. Sharia's branch lasted until the<br />

early 2000s but is currently inactive.<br />

That leaves Shiwa, probably the best-known<br />

Shari I daughter, who caused a stir in the<br />

1980s with her Madkour I offspring. Everyone<br />

who attended the second Arabian<br />

show in Aachen in 1980 remembers her son<br />

Mashour. He could not be overlooked because<br />

he (like his father) was already snow-white<br />

in his first year of life, but also because he<br />

was of outstanding quality. Mashour had<br />

a stellar career, was licensed and awarded<br />

with a premium, was a star of the international<br />

show scene with countless titles, and a<br />

successful sire on top of that. One can confidently<br />

say that this stallion set standards<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


at the time and represented a highlight of<br />

"old German" breeding, as he was of pure<br />

Marbach descent. His full brother Madour<br />

had no less quality, although he was always<br />

overshadowed by his "big" brother. But he<br />

was an international sire, leased to Austria<br />

and England, and also covered mares at his<br />

home stud.<br />

These two brothers also had three full sisters:<br />

Mashoura, Ma Chere and Madoura,<br />

who were no less successful in the show<br />

ring. But they demonstrate how difficult it<br />

can be to continue breeding with such outstanding<br />

mares. After all, when you've reached<br />

that level, where do you want to go? All<br />

three were retained as broodmares, but only<br />

Mashoura's branch has survived to this day,<br />

through her granddaughter IS Mashama<br />

(Pamour / Mashique by El Thay Kayed). She<br />

is currently only represented by one broodmare<br />

in the herd, IS Masida (SI Sidi Rayyan /<br />

IS Mashama).<br />

Zucht<br />

Tradition and progress<br />

Like no other, the Ismer Stud is a family affair<br />

in which all family members participate.<br />

Almost everyone can be found as a breeder<br />

in the stud book, not just the respective stud<br />

managers. Because this breeding program<br />

has been in the family for three generations<br />

(the fourth is already waiting in the wings),<br />

you will find an unusual continuity here. In<br />

the course of more than 50 years there have<br />

hardly been any major upheavals. Although<br />

new blood was added from time to time, it<br />

blended harmoniously into the overall picture<br />

without displacing the tried and tested.<br />

This hasn’t changed to this day. Most of the<br />

mare families today go back to mares imported<br />

by Holger Ismer, but the focus has long<br />

since ceased to be "pure Polish". The Polish<br />

IS Wasabi (El Mariachi / IS Warmia) *2014 comes from a pure Polish dam line. - IS Wasabi stammt<br />

aus einem rein polnischen Mutterstamm.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

mares were also mated with Madkour I, as<br />

well as with his sons Madkours Impuls and<br />

Siam and his grandson Saphir III. The old<br />

Shari I family is still one of the stud's largest<br />

mare families and has mixed bloodlines. In<br />

addition, there are always some Straight<br />

Egyptian mares in the herd, for which two<br />

Egyptian stallions are currently available.<br />

The range of stallions is broad and very diverse.<br />

There are around ten stallions in residence,<br />

with leased stallions or outside stallions<br />

often being used. Homebred stallions<br />

like IS Exxpu (QR Marc / IS Exelsia) – from the<br />

Shari I family – tend to be the exception.<br />

Sharahm (Gharam / Sorella), who has joined Ismer Stud as leasing stallion in <strong>2022</strong>, reinforces the<br />

old-Polish bloodlines of the broodmare band. - Sharahm, der <strong>2022</strong> als Pachthengst ins Gestüt<br />

Ismer kam, verstärkt die im Zuchtstutenverband enthaltenen altpolnischen Blutlinien.<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

35<br />

Both Holger Ismer and his son Dr. Nils Ismer<br />

proved to have a real “knack” when it comes<br />

to using outside stallions, for example when<br />

Dr. Nils Ismer leased the brown El Mariachi<br />

(Excalibur / Sharima III) in 2012-2013 from<br />

small breeder Nadja Brennicke. This stallion<br />

was licensed, awarded a premium, and<br />

performance-tested, as well as a successful<br />

show champion at the time; an unusual<br />

combination. He also brought a lot of old<br />

Achental blood with him through his granddam<br />

Soraya El Assuad. His contribution was<br />

a complete success: the Mariachi daughters<br />

IS Ella Nora, IS Pomposa, IS Wasabi, and IS<br />

Wimea are currently among the most beautiful<br />

and best broodmares in the stud.<br />

Since Dr. Nils Ismer has taken over the management<br />

of the stud, modern show lines<br />

have also been added. The most successful<br />

sires of the last few years were Poseidon OS<br />

(Ajman Moniscione / Maryah OS), who was<br />

leased twice from the Osterhof Stud, and Ascot<br />

DD (Glorius Apal / Lady Nina DD), who is<br />

now owned by the stud, both of whom were<br />

awarded gold on their registration. Their<br />

excellent offspring can delight even those<br />

who are not fans of modern show horses;<br />

after all, they come from a strong and solid,<br />

predominantly Polish mare base. These stallions’<br />

first daughters are now enriching the<br />

broodmare band.<br />

This year, a highly interesting stallion has<br />

joined the stud on lease, in turn reinforcing<br />

old, in this case old Polish, lines: Sharahm<br />

(Gharam / Sorella by Wadim). He has been<br />

reliably producing outstanding daughters<br />

with Johanna Ullström for years, so the next<br />

foal crop should be really exciting. Germany's<br />

oldest purebred Arabian stud, and with<br />

it the Shari family, can look to the future<br />

with confidence.<br />

Betty Finke


Ungarisches National-Gestüt Bábolna<br />

Der Schlüssel zur<br />

Zukunft<br />

Zucht<br />

Der Fuchshengst Pagur, ein Vertreter der Koheilan-Hengstlinie, soll im ungarischen<br />

National-Gestüt Bábolna dieser Hengstlinie wieder neues Leben einhauchen.<br />

Sein Fohlenjahrgang <strong>2022</strong> ist vielversprechend.<br />

ShA-Hengstfohlen v. Pagur a.d. 293 Shagya V<br />

(Shagya V / 259 O'Bajan XXIII)<br />

Pagur (Gepard / Pospa) *2007<br />

In den Decksaisons 2021 und <strong>2022</strong> kamen<br />

die Pachthengste Pagur ox (Gepard<br />

/ Pospa) *2007 und Shahim des Charmes<br />

(Gazal Golyó / 59 Amurath Sziena) *2011,<br />

ShA, im Gestüt Bábolna zum Einsatz. Shahim<br />

repräsentiert die Gazal-Hengstlinie, während<br />

Pagur der Koheilan-Linie angehört. Als<br />

<strong>Arabische</strong>s <strong>Vol</strong>lblut besitzt er in Ungarn eine<br />

Zuchtzulassung für die Rassen <strong>Arabische</strong>s<br />

<strong>Vol</strong>lblut, Shagya-Araber und Gidran.<br />

Am 12. Mai <strong>2022</strong> fand auf dem Fohlenhof<br />

des Gestüts eine Fohlenschau statt, um die in<br />

diesem Jahr geborenen Shagya-Araber- und<br />

<strong>Vol</strong>lblut-Araber-Fohlen vorzustellen. <strong>2022</strong><br />

wurden insgesamt 17 Shagya-Araber- und<br />

10 <strong>Vol</strong>lblut-Araber-Fohlen im Gestüt geboren<br />

(eines wurde noch erwartet). Der Shagya-Araber-Hengst<br />

O’Bajan XXXI / Osama /<br />

(Occident / Remira) *2003 kam 2017 in das<br />

Gestüt, und es wurden jedes Jahr 3-6 Fohlen<br />

von ihm in Bábolna geboren. Kemir VIII (Kemir<br />

VI / 164 Gazal XI) *2008 wurde letztes Jahr<br />

erstmals eingesetzt, daher waren die Züchter<br />

auf die Resultate gespannt. Von diesen beiden<br />

Hengsten wurden in diesem Jahr jeweils<br />

3 Fohlen geboren. Von Shahim Des Charmes<br />

wurden 8 Fohlen in der ShA-Herde in Bábolna<br />

geboren, während von Pagur 3 ShA- und<br />

9 VA-Fohlen fielen. Aufgrund der Erfolge der<br />

letzten Jahre wurde auch dieses Jahr wieder<br />

ein VA-Fohlen von PA Gazsi (Gazal Al Shaqab /<br />

Memphis NA) *2007 geboren.<br />

Insgesamt kann man sagen, dass die Fohlen<br />

von Bábolna dieses Jahr eine gesunde,<br />

einheitliche Gruppe darstellen, die deutlich<br />

den jeweiligen Vater erkennen lassen, aber<br />

gleichzeitig ihre Rasse angemessen repräsentieren.<br />

Man ist in Bábolna mit dem diesjährigen<br />

Fohlenjahrgang sehr zufrieden und<br />

so wurden dieses Jahr 33 ShA-Stuten und 7<br />

VA-Stuten gedeckt. Neben den letztjährigen<br />

Hengsten wurde der Shagya-Araber-Hengst<br />

Kemir IX (Kemir VII / 294 O'Bajan Basa) *2015,<br />

braun, in diesem Jahr zur Zucht verwendet.<br />

Über alle in Bábolna aufgestellten Zuchthengste<br />

lässt sich sagen, dass sie ein jeweils<br />

typischer Vertreter ihrer Hengstlinie innerhalb<br />

der Rasse sind, sodass sie bei ihren<br />

Nachkommen nicht nur zur Entwicklung<br />

des entsprechenden Rassecharakters bei-<br />

VA-Hengstfohlen v. Pagur a.d. 10 Harissen Al<br />

Hayat (El Nabila / 227 Hafiza)<br />

VA-Hengstfohlen v. Pagur a.d. 20 Almase B<br />

(Teyszir / 5 Aida)<br />

36<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

Alle Fotos: Doris Dobetsberger


tragen, sondern auch die Unterschiede und<br />

Einzigartigkeit zwischen den Linien mit Hilfe<br />

einer gezielten Anpaarung aufrechterhalten<br />

können. Bábolnas Hauptaufgabe ist es, den<br />

genetischen Bestand des Shagya-Arabers zu<br />

erhalten sowie die Hengststämme und Stutenfamilien<br />

zu pflegen. Darüber hinaus ist es<br />

die Aufgabe des Gestüts, die Rasse mit den an<br />

der Zucht beteiligten Hengsten zeitgemäß zu<br />

züchten, denn wenn Züchter und Reiter das<br />

Interesse an einer Rasse verlieren, wird sie<br />

gegenüber anderen Rassen deutlich benachteiligt.<br />

Besonderer Wert wird in Bábolna auf<br />

das Erscheinungsbild der <strong>Pferde</strong> gelegt, aber<br />

mindestens genauso wichtig sind ein ausgeglichener<br />

Charakter und eine hervorragende<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Petra Kósik, Gestütsleiterin (Araber-Gestüt)<br />

Nationalgestüt Bábolna<br />

VA-Hengstfohlen v. Pagur a.d. 24 Habayeb B (Al<br />

Aaqib Al Zamet / 3 Haifa B)<br />

Interview mit Tamas Rombauer<br />

Tamás Rombauer, der Präsident von MALE<br />

und Fachberater des Gestüts Bábolna,<br />

stand Eva Kiraly Rede und Antwort in Bezug<br />

auf Anpaarungsprinzipien und die Zukunft<br />

des Arabers.<br />

Beim Anblick der Fohlen stellt sich die Frage,<br />

von welchen Überlegungen Sie sich haben<br />

leiten lassen, als Sie vor anderthalb Jahren<br />

den Anpaarungsplan erstellten?<br />

Ich suche seit <strong>30</strong> Jahren einen <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst,<br />

der kompromisslos auch in der<br />

Shagya-Araber-Zucht eingesetzt werden<br />

kann. Ich denke, nach dem, was wir gesehen<br />

haben, haben wir diesen in dem <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst<br />

Pagur gefunden. Er hat<br />

sich in punkto Größe, Aussehen, Leistung,<br />

Fundament, Bewegung, Charakter und Farbe<br />

gut vererbt. Mein anderer alter Traum,<br />

der sich lange nicht erfüllen wollte, ist ein<br />

schwarzer Hengst, bei dem nicht nur die Farbe<br />

von Wert ist. Dies wurde von Shahim Des<br />

Charmes (Gazal XXV in Bábolna) erfüllt. Das<br />

dritte sehr wichtige Kriterium ist neben der<br />

nachgewiesenen Leistung die Vererbung eines<br />

ehrlichen Charakters. Jeder Hengst, der<br />

in Bábolna eingesetzt wird, muss gutmütig<br />

sein, denn es gibt kaum mehr Menschen, die<br />

sensiblere <strong>Pferde</strong> aufziehen und ausbilden<br />

können, und unsere Kunden fürchten <strong>Pferde</strong><br />

mit einem lebhafteren Temperament geradezu.<br />

O’Bajan Osama (O’Bajan XXXI in Bábolna)<br />

bekam ebenfalls eine Chance, und ein wun-<br />

Bábolna war immer an vorderster Front bei<br />

der Sicherstellung einer breiten Hengstpalette<br />

und beim Erhalt der Linien. Reichen die<br />

hier vorgestellten 13 Hengstfohlen aus, um<br />

die Shagya-Araber-Zucht zu erhalten?<br />

Nein, das reicht nicht. Ich hatte ursprünglich<br />

geplant, 40 Stuten, 23 Shagya und 17 <strong>Arabische</strong><br />

<strong>Vol</strong>lblüter decken zu lassen. Aber als<br />

Covid kam, blieben die Stuten, die für Hengste<br />

im Ausland bestimmt waren, zu Hause.<br />

Schließlich wurden 35 Stuten trächtig, von<br />

denen 27 ein Fohlen gebaren. Leider haben<br />

wir mehrere ältere Stuten, sodass die Fruchtbarkeit<br />

nicht so hoch ist. Das ist Biologie, die<br />

leider unberechenbar ist.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft der arabischen<br />

Rassen?<br />

Bábolna allein kann mit seinen <strong>30</strong> Fohlen pro<br />

Jahr den Erhalt der Rassen nicht gewährleisten.<br />

Zum Glück hat unser Verein 200 Mitglieder,<br />

deren <strong>Pferde</strong> die Kernherde (mit mindestens<br />

100-120 Stuten) darstellen, und mit<br />

denen nach einheitlichen Kriterien gezüchtet<br />

werden soll. Um dieser Aufgabe im Jahr 2021<br />

gerecht zu werden, haben wir an der Ausschreibung<br />

des Landwirtschaftsministeriums<br />

für den Wiederaufbau des Shagya-Arabers<br />

teilgenommen und gewonnen. Dadurch<br />

konnten 2021 alle Stutenbesitzer ihre Stute<br />

kostenlos decken lassen, auch durch die<br />

Hengste in Bábolna. Dies hat den Züchtern<br />

Auftrieb gegeben. Wir sind zuversichtlich,<br />

Zucht<br />

VA-Hengstfohlen v. Pagur a.d. 14 Sulwan B<br />

(Teyszir / 211 Sultana)<br />

VA-Stutfohlen v. Pagur a.d. 5 Aida B (El Nabila /<br />

239 Alia B)<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Shahim des Charmes<br />

derschöner Schimmelhengst, Kemir VIII, der<br />

bisher keine Stute bekommen hat, weil er im<br />

Schatten von Kemir VII stand.<br />

Wie haben Sie diese Hengste gefunden?<br />

Dr. Walter Hecker machte mich auf Pagur aufmerksam,<br />

da er wusste, dass Visbaden aus<br />

der Koheilan-Linie mein großer Favorit war.<br />

Da Pagur 2019 noch in Deutschland gedeckt<br />

hatte, konnten wir ihn erst ab Herbst 2019<br />

pachten. Er ist ingezogen auf Koheilan IV,<br />

ein legendärer Babolnaer Hengst, und unter<br />

Pagurs Vorfahren finden wir viele <strong>Pferde</strong>, die<br />

sehr gut im Renn- und Reitsport waren.<br />

Shahim des Charmes und seine Besitzerin<br />

habe ich auf einer Zuchtschau in Marbach<br />

kennengelernt, und wir konnten ihn glücklicherweise<br />

pachten.<br />

37<br />

ShA-St.F. v. Shahim d. Ch. a.d. 51 O'Bajan Sult.<br />

dass es durch die Aufzucht einer weiteren<br />

Hengstgeneration keinen Teil des Landes geben<br />

wird, in dem es nicht mindestens einen<br />

guten Shagya-Araber-Hengst im Umkreis von<br />

100 km geben wird. Wir haben vor 15 Jahren<br />

eine Zuchtkooperation aufgebaut, das geht<br />

nur durch Zusammenarbeit. In den letzten<br />

Jahren haben viele Mitglieder die Zucht eingestellt,<br />

oder die Stutenherde ist in einer anderen<br />

Rasse aufgegangen. Dank der Förderungsmaßnahmen<br />

und aufgrund der Eignung<br />

der Rasse als Reitpferd schlossen sich immer<br />

mehr junge Menschen unserem Verein an.<br />

Das ist der Schlüssel zur Zukunft! Wenn es uns<br />

gelingt, unsere Mitglieder für die Qualitätspferdezucht<br />

zu interessieren, ist die Zukunft<br />

der Rasse gesichert, da die Bedürfnisse der<br />

Reiter die Rasse erhalten werden. Eva Kiraly


GestütsParade<br />

HA Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: HA Arabians<br />

Zuchthengste: keine<br />

Sirid Hahn & <strong>Vol</strong>ker Harms<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Straße nach Pülzig 57<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

06869 Coswig (Anhalt)<br />

Zuchtrichtung: international<br />

Tel.: +4917649032737<br />

Verwendung: Freizeit, Western, Distanz<br />

www.ha-arabians.de<br />

Unser kleines familiäres Gestüt befindet sich<br />

im Fläming nahe der Lutherstadt Wittenberg.<br />

Unser Zuchtziel sind korrekte, nervenstarke<br />

<strong>Pferde</strong> mit markantem arabischen<br />

Typ, die ihrem Menschen zugewandt sind<br />

und zuverlässig unter dem Sattel arbeiten.<br />

Unsere <strong>Pferde</strong> werden viel im Gelände,<br />

insbesondere auch auf Distanzen, geritten<br />

und müssen daher Ausdauer und Rittigkeit<br />

mitbringen. Wir halten unsere <strong>Pferde</strong> direkt<br />

am Hof in einer kleinen, gut sozialisierten<br />

Herde mit ganzjährigem Auslauf auf großen<br />

eigenen Weiden – und in der Wintersaison<br />

in einem geschützten, offenen Laufstall mit<br />

großem Auslauf. Hin und wieder haben wir<br />

ein Fohlen aus unserer Zucht abzugeben.<br />

Unsere Fohlen kennen von Geburt an den<br />

engen Kontakt zum Menschen, sind bei<br />

Abgabe altersentsprechend erzogen, werden<br />

regelmäßig geimpft und entwurmt und<br />

kennen Schmied und Hänger.<br />

CaFra Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: CaFra Arabians<br />

Zuchthengste: -<br />

Zuchtstuten: 2 AV<br />

Jungpferde: 1 AV<br />

Zuchtrichtung: Russisch/international<br />

Verwendung: Zucht - Freizeit - Show<br />

Gestüt Elchniederung Das Gestüt Elchniederung besteht seit 2007<br />

und ist ein familiärer Zuchtbetrieb vielseitig<br />

orientierter sportlicher Freizeitpferde. Wir<br />

züchten nach dem Trakehner Reinzuchtkriterium<br />

hochblütige, menschenbezogene<br />

und bedienerfreundliche Sportler mit aktuellem<br />

Anschluss auf die russischen Araberlinien,<br />

die seit der Gründung der Trakehner<br />

Rasse eine feste Säule der Leistungszucht<br />

gewesen sind. Bestes Beispiel ist unser<br />

Podarok (v. Pagur ox), Körungssieger der<br />

ZSAA-Körung <strong>2022</strong>.<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Elchniederung<br />

Zuchthengste: 3 Deutsches Edelblut<br />

Wandlitzer Str. 16<br />

16348 Wandlitz<br />

Zuchtstuten: 15 Deutsches Edelblut<br />

stutenstall@aol.com<br />

Jungpferde: 7<br />

www.gestuet-<br />

Zuchtrichtung: Deutsches Edelblut<br />

elchniederung.de<br />

Verwendung: vielseitig<br />

Telefon 033397/273321<br />

Unsere Zuchstuten sind alle geritten und<br />

zum großen Teil im Sport leistungsgeprüft.<br />

Neben der Zucht betreiben wir einen Reitstall,<br />

ergänzt und unterstützt durch die<br />

Tierarztpraxis Jana Scheffel, <strong>Pferde</strong>notdienst<br />

Brandenburg.<br />

Seit 2005 züchte ich <strong>Vol</strong>lblutaraber auf der<br />

Basis russischer Mutterlinien. Bisher wurden<br />

<strong>30</strong> Fohlen geboren.<br />

Die meisten meiner Stamm-Stuten sind<br />

VZAP-Prämienstuten, VZAP-Elitestuten und/<br />

oder wurden leistungsgeprüft (LPO).<br />

Meine Nachzucht war in den vergangenen<br />

Jahren sowohl sportlich – auf der Rennbahn<br />

und auf Distanzritten – als auch auf<br />

nationalen und internationalen Araber-<br />

Shows erfolgreich.<br />

Barbara Schwarz<br />

Darüber hinaus können <strong>Pferde</strong> aus meiner<br />

21274 Undeloh<br />

mobile: +49 172 7166976 Zucht zahlreiche Prämien- und mehrere<br />

www.cafra-arabians.com Elite-Titel des Zuchtverbands vorweisen.<br />

bschwarz@cafra-arabians.de<br />

38<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Gestüt Savona<br />

Eingebettet von Feldern und Wiesen befindet<br />

sich unser Gestüt Savona in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

nah an der Ostseeküste.<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Brigitte & Manfred Jedzini<br />

Zuchthengste: 6 VA<br />

GbR<br />

Zuchtstuten: 10 VA<br />

Lindenweg 29/31<br />

23974 Alt Farpen<br />

Jungpferde: 3 VA<br />

Tel.: 038427-409817<br />

Zuchtrichtung: deutsch, russ., poln., crabbet<br />

info@gut-altfarpen.de<br />

Verwendung: Zucht, Freizeit, Sport<br />

gestuet-savona.de<br />

Auf dem Gestüt werden im Familienbetrieb<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber der Linien Murana I, Tifle,<br />

Warda, Ukrainka und Woloszka gezüchtet.<br />

Die Zuchtstämme sind seit über 200 Jahren<br />

in Europa registriert und haben bereits<br />

erfolgreiche <strong>Pferde</strong> im Galopp- und Distanzsport<br />

hervorgebracht.<br />

Unsere Hengste gehen auf Hengststämme<br />

El Deree, Ibrahim, Koheilan Adjouz, Siglavy<br />

Bagdady, Kuhailan Haifi und Ilderim zurück.<br />

GestütsParade<br />

SK Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Susanne Kruse<br />

Zuchthengste: 3 AV<br />

Toquard 19<br />

Zuchtstuten: 7 AV<br />

26409 Wittmund<br />

Jungpferde: 2 AV, 1 AA<br />

Tel. 04467-910606<br />

Zuchtrichtung: <strong>Vol</strong>lblut- und Anglo-Araber<br />

oder 0176-57912807<br />

Verwendung: Distanz<br />

S.Kruse@sk-arabians.de<br />

An der ostfriesischen Nordseeküste, nur 10<br />

km von der Nordsee entfernt, befindet sich<br />

mein kleines Arabergestüt „SK Arabians“.<br />

Da ich seit 1984 Distanzreiterin bin, habe<br />

ich mich auf die Zucht von leistungsorientierten<br />

<strong>Pferde</strong>n konzentriert und es sind<br />

schon einige 100-Meilen-<strong>Pferde</strong> daraus<br />

entstanden.<br />

Neben meiner <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht habe ich<br />

seit 2021 auch eine kleine Angloaraberzucht<br />

begonnen und die ersten Fohlen<br />

wurden bereits prämiert.<br />

Für meine 3 <strong>Vol</strong>lblutaraber-Hengste sind<br />

Gaststuten herzlich willkommen.<br />

LF Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse:<br />

Zuchthengste: 2 AV<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

Jungpferde: 5 AV (derzeit)<br />

Zuchtrichtung: russische AV und Anglo-A.<br />

Verwendung: Leistungssport<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Lisa Falk<br />

Haddien 13<br />

26434 Wangerland<br />

Email: Info@lisa-falk.de<br />

www.lisa-falk.de<br />

mobile: 0175-8295439<br />

39<br />

Qualität statt Quantität ist unsere Devise<br />

und nach diesem Motto werden in jedem<br />

Jahr 2-3 Fohlen sorgsam großgezogen. Auf<br />

weiten Flächen und mit viel Fürsorge dürfen<br />

Fohlen, Mütter und Hengste den weiträumigen<br />

Platz direkt an der Nordseeküste<br />

genießen.<br />

Unser Auge liegt auf dem arabischen Pferd<br />

in Anpaarung mit rittigen und leistungsbereiten<br />

Warmblütern, sowie dem Anglo-<br />

Araber. Unsere Nachzucht findet meist im<br />

Distanzsport sein Zuhause.


GestütsParade<br />

FA Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: FA Arabians<br />

Zuchthengste: 1 VA<br />

B. & H.-D. Ahlers<br />

Zuchtstuten: 3 VA<br />

D-26670 Uplengen<br />

Tel.: 04956-927018<br />

Jungpferde: z.Zt. keine<br />

Mobil: 0171-2100824<br />

Zuchtrichtung: international<br />

www.FAArabians.de<br />

Verwendung: Freizeit, Sport, Zucht, Schau<br />

info@faarabians.de<br />

1986 habe ich mein erstes Pferd bekommen,<br />

eine <strong>Vol</strong>lblutaraberstute. Einige Jahre<br />

später kam dann das erste eigene Fohlen<br />

auf die Welt. Ich habe viele Jahre einfach<br />

nur geritten und hatte ab und an ein Fohlen.<br />

2008 kauften mein Mann und ich einen<br />

schönen Hof im Herzen Ostfrieslands und<br />

bauten dort unsere kleine Liebhaberzucht<br />

weiter aus.<br />

Unser Ziel ist es, schöne und leistungsfähige<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber zu züchten, die auch<br />

charakterlich einwandfrei sind. Die Bestätigung,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind<br />

erbrachte unser selbstgezogener Hengst FA<br />

Dajan: Er war Sieger der HLP 2021 des VZAP,<br />

im selben Jahr wurde er gekört und als<br />

Prämienhengst ausgezeichnet.<br />

Gestüt Amal<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Amal<br />

Zuchthengste: 2-3<br />

Zuchtstuten: 15<br />

Jungpferde: 15<br />

Zuchtrichtung: AV, Pb, DR in Sonderfarben<br />

Verwendung: Turniersport / Zucht / Freizeit<br />

Al Ghaliya <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Horse of Endurance<br />

A. Scheele + U. Intemann<br />

27374 Visselhövede<br />

mobile: 0170<strong>30</strong>97578<br />

www.gestuet-amal.de<br />

myfleury@web.de<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Al Ghaliya <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Svenja Stelse-Heine<br />

Zuchtstuten: 3 AV<br />

Auf der Lust 1<br />

29640 Schneverdingen<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

Tel: 05193/972335<br />

Zuchtrichtung: poln.-Marbach<br />

info@alghaliya.de<br />

Verwendung: Distanz, Freizeit, Zucht<br />

www.heidearaber.de<br />

Unser kleines privates <strong>Vol</strong>lblutaraber- und<br />

Sportponygestüt , liegt am Rande der Lüneburger<br />

Heide.<br />

Neben unserem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber- und deutsche<br />

Reitponys für alle Sparten der Reiterei.<br />

Unser Ziel in der Zucht besteht darin , wesensstarke,<br />

sportliche und umgängliche<br />

<strong>Pferde</strong> zu züchten. Unsere Hengste sind:<br />

PC Amal (Sharkassow / Abla) eingetragen<br />

und gekört beim ZSSE. Hat bereits mehrfach<br />

prämierte und international geshowte<br />

Nachzucht. Deckt im Natursprung.<br />

PrH. Riverdance (Rheingold / Psyches Imperia),<br />

mehrfacher Gold- und Silberchampion<br />

auf internationalen Schauen. Gekört im<br />

ZSAA und ZfdP. HLP <strong>30</strong> Tage in Neustadt/<br />

Dosse. TG Samen - EU- und weltweiter<br />

Versand.<br />

Multichampion Kunar T, Prämienhengst u.<br />

gekört im AVS , eingetragen im ZSAA, steht<br />

ab sofort im FS und per TG zur Verfügung.<br />

Seit 15 Jahren züchten wir im Herzen der<br />

Lüneburger Heide <strong>Vol</strong>lblutaraber polnisch-<br />

Marbacher Abstammung für den Reiter und<br />

Distanzsportler. Wir verzichten auf moderne<br />

Schaulinien und setzen auf Butlinien, die für<br />

Charakter, Leistungsfähigkeit und stabiles<br />

Fundament stehen.<br />

Stammstute ist unsere Prämien- und Elitestute<br />

Israa Al Ghaliya (Amurath Muntahi x<br />

Black Ibna), von deren Fohlen bisher fünf<br />

prämiert wurden. Sie lief auf Distanzen bis<br />

125 km siegreich. Ihre Tochter Ismah Al Ghaliya<br />

(v. IS Orlow) wurde ebenfalls vom VZAP<br />

prämiert, hat bisher nur prämierte Fohlen<br />

und läuft zur Zeit im Distanzsport bis (aktuell)<br />

84 km siegreich. Ismahs 5-jährige Tochter<br />

Isfani Al Ghaliya (v. Epifan) ist ebenfalls<br />

eine Prämienstute, die diese erfolgreiche<br />

Stutenfamilie fortsetzen soll.<br />

Unser Deckhengst Meinfelds Maxim (Epifan x<br />

Maxima) ergänzt unsere Stuten hervorragend,<br />

gibt Größe und fliegende Bewegungen mit.<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Fotos: Julia Moll<br />

Farag-Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse:<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Zuchtstuten: 7 AV<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

Zuchtrichtung: asil<br />

Verwendung: Zucht und Reiten<br />

Farag-Arabians<br />

Stefanie Weirich<br />

Allerbusch 31<br />

<strong>30</strong>900 Wedemark<br />

weirichsteffi@gmail.com<br />

Inmitten der schönen Wedemark, nördlich<br />

von Hannover, tummeln sich auf Farag-Arabians<br />

mittlerweile die Enkel des in Babolna<br />

gezogenen Gründerhengstes Farag II-3<br />

(1987-2016).<br />

Seit 2009 wird hier die asile Linie der 25<br />

Amurath Sahib erhalten.<br />

Die <strong>Pferde</strong> verfügen über Typ, gutes Fundament<br />

und Rahmen und natürlich auch das<br />

freundliche, dem Menschen zugewandte<br />

Wesen.<br />

Wichtig ist mir vor allem optimale Aufzucht<br />

mit viel Bewegung und Haltung im gewachsenen<br />

Herdenverband.<br />

Besucher sind nach vorheriger Anmeldung<br />

immer willkommen.<br />

GestütsParade<br />

Vogelsberg-Araber<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Vogelsberg Araber,<br />

Zuchthengste: 2 VA<br />

Maria Sens und Harald Frey<br />

Alsfelder Str. 45,<br />

Zuchtstuten: 8 VA<br />

35329 Gemünden<br />

Jungpferde: 11 VA<br />

www.vogelsberg-araber.de,<br />

Zuchtrichtung: überwiegend russisch<br />

maria.sens@web.de<br />

Verwendung: Sport - Freizeit - Zucht<br />

ph.: 0170 4431060<br />

Unser Gestüt liegt zentral in Deutschland im<br />

schönen Vogelsberg. Seit 1998 züchten wir<br />

hier <strong>Vol</strong>lblutaraber aus überwiegend russischen<br />

Linien für den Sport und für den anspruchsvollen<br />

Freizeitbereich. Unser Zuchtziel<br />

ist das korrekte arabische Reitpferd mit<br />

guten Bewegungen und guter Rittigkeit.<br />

Neben der geforderten Solidität wünschen<br />

wir uns aber auch den unverkennbaren<br />

arabischen Adel. Unsere Nachzucht ist<br />

erfolgreich unterwegs im Distanzsport bis<br />

LDR und im Dressursport bis Klasse S.<br />

Unser Hengst Kamerton (Elite) hat mittlerweile<br />

mehr als 40 Nachkommen. Er ist in<br />

Tersk geboren, aufgewachsen und auf der<br />

Rennbahn gewesen.<br />

Der Nachwuchshengst A Magic Man of<br />

Kossack war 2020 Siegerhengst der VZAP<br />

Hengsteintragung mit der Traumnote 8,5.<br />

Mittlerweile ist er auch gekört (und damit<br />

zugelassen für alle Rassegruppen), Verbandsprämienhengst<br />

und unter dem Sattel.<br />

HOF HÖRMANN<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse:<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Zuchtstuten: 10 AV<br />

Jungpferde: 15 AV<br />

Zuchtrichtung: international<br />

Verwendung: Zucht, Freizeit, Distanz, Show<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

HOF HÖRMANN<br />

Henrike Hörmann<br />

38154 Königslutter<br />

+49 171 52 51 032<br />

mail@hof-hoermann.de<br />

www.hof-hoermann.de<br />

41<br />

Der Traum von der eigenen Araberzucht<br />

begann mit dem Kauf einer polnisch gezogenen,<br />

wunderschönen Stute in 2006 in<br />

Erfüllung zu gehen.<br />

Seither sehen wir all unsere <strong>Pferde</strong> als treue<br />

Familienmitglieder u. erfreuen uns täglich<br />

an ihrer Sanftmut, ihrer Intelligenz und<br />

ihrem arabischen Adel.<br />

Unsere Nachzucht wird für die eigene Zucht<br />

behalten oder im neuen Zuhause im Distanzsport<br />

oder als treuer Freizeitbegleiter<br />

weiter gefördert.<br />

In 2020 wurde der selbstgezogene Hengst<br />

Mafadi H (v. Fadi Al Shaqab) bei der Hengsteintragung<br />

vom VZAP mit einer silbernen<br />

Schleife ausgezeichnet und seine Mutter<br />

Makarra (v. Marwan Al Shaqab – US Import)<br />

wurde zur Prämienstute ernannt.<br />

Seit 2007 erblickten im Gestüt bisher 31<br />

Fohlen das Licht der Welt und wir hoffen<br />

bald auf die 4te Generation unserer Zucht<br />

blicken zu dürfen.


GestütsParade<br />

Heidehof-Araber<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse:<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Zuchtstuten: 1 AV<br />

Jungpferde: 1 AV<br />

Zuchtrichtung: asil und AV<br />

Verwendung: Distanz, Reiten und Zucht<br />

Heidehof-Araber<br />

Heide Losse<br />

Hauptstr. 42<br />

56237 Wittgert<br />

email: h.d.losse@gmail.com<br />

Tel. 016090908449<br />

Unser kleiner Hof liegt eingebettet zwischen<br />

Wiesen und Wald im wunderschönen<br />

Westerwald. Hier züchten wir in 2. Generation,<br />

nach fast <strong>30</strong> Jahren Trabrennpferden,<br />

unsere heißgeliebten Araber. Das von uns<br />

verfolgte Zuchtziel sind arabische <strong>Pferde</strong><br />

mit Schönheit, Adel, einem klaren Kopf und<br />

Alltagstauglichkeit. Dabei ist uns eine robuste<br />

Gesundheit, Kondition und Leistungsbereitschaft<br />

sehr wichtig. Da unsere <strong>Pferde</strong> alle<br />

überwiegend im Gelände geritten werden,<br />

legen wir großen Wert auf Nervenstärke,<br />

Rittigkeit und absolute Verkehrssicherheit.<br />

Von klein auf leben unsere <strong>Pferde</strong> auf großzügigen<br />

Weiden. Nur im Winter sind sie<br />

nachts im Stall. Unsere Fohlen werden spielerisch<br />

auf ihre spätere Rolle von unserer<br />

Familie vorbereitet.<br />

Gelegentlich geben wir auch Nachzucht ab.<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabergestüt am Wasserschloss<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Dr. Ulrike Weckenmann &<br />

Thomas Wiegand<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

Wasserschloss 3<br />

Zuchtstuten: 4 AV<br />

72119 Ammerbuch<br />

Tel: 0171 8032203<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

info@gestuetamwasserschloss.de<br />

Zuchtrichtung: ägypt.-span.-poln.<br />

FB: <strong>Vol</strong>lblutarabergestüt<br />

Verwendung: Distanz, Dressur, Freizeit<br />

am Wasserschloss<br />

Seit 1988 züchten wir <strong>Vol</strong>lblutaraber, die<br />

ihre Reiteignung auf Distanzritten, im<br />

Dressurviereck, als Therapie-, Freizeit,- und<br />

Familienpferde vielfach unter Beweis stellen.<br />

Über 90 Fohlen haben bei uns das Licht<br />

der Welt erblickt und uns oder ihren neuen<br />

Besitzern viel Freude gemacht. Die jungen<br />

<strong>Pferde</strong> erhalten bei uns eine kompetente,<br />

vielseitige, altersentsprechende Erziehung,<br />

damit sie später gelassen und körperlich fit<br />

ihrer Aufgabe als Reitpferd gerecht werden<br />

können.<br />

Gelegentlich geben wir eines dieser Jungpferde<br />

in gute, fördernde Hände ab.<br />

Thomas Wiegand teilt gerne sein Wissen im<br />

Umgang mit diesen intelligenten <strong>Pferde</strong>n<br />

mit anderen Reitern. (auf Anfrage, Tel: 0172-<br />

9707499)<br />

Enserhof <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Leistungsorientierte AV-Zucht seit über<br />

40 Jahren.<br />

• Artgerechte <strong>Pferde</strong>haltung<br />

• Aufzucht<br />

• Fachpersonal<br />

• Deckstation<br />

• Pensionspferde<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Gestüt Enserhof<br />

Zuchthengste: 3 AV<br />

Familie Bär<br />

Esbach2<br />

Zuchtstuten: 7 AV<br />

91746 Weidenbach<br />

Jungpferde: 7 AV<br />

Tel: 09826/1711<br />

mobil 0170/6512264<br />

Zuchtrichtung: poln. / russ. / ägypt.<br />

enserhof@aol.com<br />

Verwendung: Freizeit und Sport<br />

www.enserhof.de<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

42


Ahil Arabians<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Ahil Arabians<br />

Zuchthengste: 1 AV<br />

G. Wagner & P. Böhm<br />

Zuchtstuten: 8 AV<br />

Schmellnricht B3<br />

Jungpferde: 2 AV<br />

92342 Freystadt / Opf.<br />

Zuchtrichtung: international<br />

ph.: 08469 / 417<br />

Verwendung: Reiten, Schau, Spaß<br />

email: ahil90@yahoo.de<br />

Seit 1990 werden bei uns <strong>Vol</strong>lblutaraber verschiedener<br />

Blutlinien gehalten und gezüchtet.<br />

Da es sich um eine reine Liebhaberzucht<br />

handelt werden immer nur alle 2-3 Jahre<br />

maximal 3 Fohlen geboren. Damit wollen<br />

wir nie dem Zwang unterlieegen, <strong>Pferde</strong> aus<br />

irgendeinem Grund verkaufen zu müssen.<br />

Es wird versucht, altbewährtes Blut mit<br />

modernen Linien zu kombinieren. Im Vordergrund<br />

stehen hier immer der Charakter<br />

und die Reiteignung.Die Schönheit ist die<br />

Zugabe der Natur.Unsere <strong>Pferde</strong> sind Kinder<br />

bzw Enkel von Ahil, Sawih ibn Wisznu, Ibn<br />

Mohafez, Gazal al Shaqab, Narym, Kubinec,<br />

Maysoun und Abbas Pasha.Unsere Nachzucht<br />

ist überwiegend als Familienpferde<br />

im Western und Freizeitsport zuhause.<br />

Ebenso hat sich gezeigt, daß unsere <strong>Pferde</strong><br />

durchaus in der Lage sind, auf Schauen<br />

vorne mitzumischn. Das eine darf eben das<br />

andere nicht ausschließen.<br />

GestütsParade<br />

Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />

Zuchthengste: 3 AV, 1 Holsteiner WB<br />

Zuchtstuten: 6 AV, 1 APb, 6 Holsteiner<br />

Jungpferde: ca. 10<br />

Zuchtrichtung: US-domestic, poln., russ., ägypt.<br />

Verwendung: Sport - Zucht - Freizeit<br />

Angelika Bruckner<br />

Wilmerting 20<br />

94113 Tiefenbach / Ndb.<br />

m: +49/171/7494947<br />

www.bavaria-pferdesport.de<br />

info@bavaria-pferdesport.de<br />

Wir züchten seit ca. <strong>30</strong> Jahren typvolle,<br />

leistungsbereite <strong>Vol</strong>lblutaraber und Holsteiner<br />

für Sport und Freizeit. Die Zucht geht<br />

auf zwei Elitestuten und einen Elitehengst<br />

zurück. Die daraus hervorgegangen <strong>Pferde</strong><br />

stellen immer wieder in jeder Generation<br />

ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Bei<br />

Distanzritten bis hin zu WM/EM, SLP, HLP, im<br />

Westernsport, vor der Kutsche, oder auch<br />

als Therapiepferd für körperlich und geistig<br />

gehandicapte Menschen und natürlich<br />

auch als zuverlässiger Freizeitpartner.<br />

Besonders beim AV geht es mir darum, den<br />

„will to please“ zu erhalten.<br />

Unser gekörter, leistungsgeprüfter reinerbiger<br />

Rapphengst SHARAF FAREED AB gehört<br />

der seltenen Jamil El Kebir-Hengstlinie<br />

(über Gharib) an. Viele seiner Verwandten<br />

sind nachweislich im Sport bis WM/EM hoch<br />

erfolgreich, zwei seiner Kinder sind bereits<br />

unter dem Sattel und waren völlig unkompliziert<br />

beim Anreiten. Seine Tochter Esme<br />

AB ist prämiiert.<br />

El Bediya Arabians<br />

Wir züchten unsere Traumpferde auf der<br />

Grundlage der Seidlitz-Zucht. Dazu kommt<br />

als Outcross die Blutlinie des Ibn Safinaz<br />

über seinen herausragenden Sohn Safeen.<br />

Charakter, Rittigkeit, gute Größe und Substanz,<br />

Bewegung und Korrektheit ohne den<br />

Typ zu vernachlässigen sind unser Zuchtziel.<br />

Besuchen Sie unsere Webseite, oder nach<br />

<strong>Pferde</strong>bestand Anzahl (Rasse) Adresse: Dr. Matthias Oster &<br />

Zuchthengste: 1 VA<br />

Zuchtstuten: 5 VA<br />

Jungpferde: 3 VA<br />

Zuchtrichtung: ägyptisch / asil<br />

Verwendung:<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gabriele Seidlitz-Oster<br />

Lechenroth 17 –<br />

Muggenbach<br />

96145 Seßlach<br />

tel: 09567-9810<strong>30</strong><br />

www.arabianheritagesource.com<br />

43<br />

Voranmeldung die <strong>Pferde</strong> in Natur.<br />

Fotos: Unsere Nachwuchshoffnung MAJID<br />

EL BEDIYA (GWS Mashari/Majidah El Bediya<br />

von Safeen)


Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Am 23. April trafen sich rund <strong>30</strong> Mitglieder<br />

des VZAP in Bad Hersfeld zur Jahreshauptversammlung.<br />

Die geringe<br />

Zahl – gemessen an rund 1100 Mitgliedern<br />

insgesamt – überraschte, erlaubte aber auch<br />

einen Blick auf die Zerrissenheit der Mitgliederschaft,<br />

wo einige „Fraktionen“ offensichtlich<br />

zu Hause geblieben waren.<br />

Der Vorsitzende Alexander Hofmann ließ sich<br />

quarantänebedingt entschuldigen, die Positiion<br />

des 1. Stellvertreters war vakant, der<br />

zweite Stellvertreter Walter Fath war krankheitsbedingt<br />

entschuldigt, sodass die dritte<br />

Stellvertreterin Corinna Knaack-Lindemann<br />

die Sitzung eröffnete.<br />

Die Geschäftsführerin und Zuchtleiterin Anja<br />

Daniels berichtete über die Vorstandsarbeit<br />

des letzten Jahres, die einmal mehr vom All<br />

Nations Cup dominiert wurde. Dieser wurde<br />

zwischenzeitlich an ein Organisationsteam<br />

ausgelagert, bestehend aus Klaus Beste und<br />

Peter Hegemann; Alexander Hofmann bleibt<br />

„ANC-Manager“. Die geplante Durchführung<br />

wurde insbesonders von den internationalen<br />

Trainingsställen begrüßt. Mit Bezug auf<br />

die jüngsten Leitlinien des BMEL, dass <strong>Pferde</strong><br />

unter <strong>30</strong> Monate nicht „in Hinblick auf den<br />

Gebrauch trainiert werden dürfen“, wurde<br />

bestätigt, dass man dabei sei, dies mit dem<br />

BMEL abzuklären. Auch das ANC-Turnier wird<br />

durchgeführt, mit geringen Änderungen.<br />

Das Zuchtbezirksmodell wurde wieder aufgegriffen<br />

und vier Bezirke (Nord, Ost, West,<br />

Süd) mit Ansprechpartnern vor Ort in Aussicht<br />

gestellt, damit wieder mehr Austausch<br />

unter den Mitgliedern entsteht und eine regionale<br />

Anlaufstelle für Neumitglieder oder<br />

potentielle Interessenten besteht.<br />

In punkto Pressearbeit wurde eine PR-Strategie<br />

in Auftrag gegeben, darin soll die vorgesehene<br />

Arbeit von Frau Finke (Beiträge für<br />

allgemeine <strong>Pferde</strong>zeitschriften), aber auch<br />

Social-Media-Auftritte Berücksichtigung finden.<br />

Walter Kampmann berichtete aus dem Zuchtausschuß,<br />

dass das Elitepferdemodell überarbeitet<br />

wurde, da sich die meisten Verbände<br />

die Prämientitel gegenseitig anerkennen.<br />

Vom „Sterne-Modell“ des ZSAA werden nur<br />

die 3-Sterne-Fohlen als Prämienfohlen anerkannt.<br />

Außerdem wurde die Körkommission<br />

verkleinert (s. Antrag zur Satzungsänderung).<br />

In der Geschäftsstelle haben sich durch den<br />

Weggang zweier langjähriger Mitarbeiter Änderungen<br />

ergeben, auch was die Aufgabenverteilung<br />

anbelangt. Als neue Mitarbeiterin<br />

wurde Janine Enz-Schoetzau begrüßt.<br />

Das Zuchtjahr 2021 wurde abermals durch<br />

Corona beeinträchtigt, und somit wieder<br />

eine Eintragungsreise durchgeführt. Es wurden<br />

insgesamt 25 VA-Hengste eingetragen,<br />

11 zur Körung vorgestellt, wovon 8 gekört<br />

wurden. 90 Fohlen wurden bewertet und 60<br />

davon prämiert, sowie 55 Stuten eingetragen,<br />

wovon 23 prämiert wurden.<br />

Die durchgeführte HLP in Mertingen mit 4<br />

Hengsten wurde gut angenommen. Dabei<br />

Jahreshauptversammlung des VZAP<br />

haben die <strong>Pferde</strong> ihre Prüfung zeitgleich mit<br />

den <strong>Pferde</strong>n des Nurmi-Projektes abgelegt<br />

wodurch auch die Trakehner-Züchter auf die<br />

Hengste positiv aufmerksam wurden. Für<br />

<strong>2022</strong> haben bislang 3 Hengste ihre Teilnahme<br />

avisiert.<br />

Anja Daniels berichtete weiter, dass man die<br />

Noten zum Bestehen der HLP herabsetzen<br />

wolle, wie dies auch andere Verbände gemacht<br />

haben. Dies müsse aber in Absprache<br />

mit dem ZSAA geschehen (wegen der gegenseitigen<br />

Anerkennung).<br />

Zum Abschluß des Tätigkeitsberichts des Vorstandes<br />

wurde Herrn Georg Thierer gedacht,<br />

der letzten Oktober verstarb.<br />

Als Ausblick für <strong>2022</strong> wurden die Termine des<br />

VZAP’s vorgestellt, insbesondere die Veranstaltung<br />

„Das Festival des arabischen <strong>Pferde</strong>s“<br />

in Marbach, mit Stuten- und Fohlenprämierung<br />

und einer Verbandshengstschau, eingebettet<br />

in ein Schauprogramm des Gestüts<br />

Marbach. Es wird auch für Hengstbesitzer die<br />

Möglichkeit geben, ihre Hengste vorzustellen,<br />

insbesondere die, die während der letzten<br />

zwei Eintragungsreisen aufgenommen<br />

wurden, aber noch keine Gelegenheit hatten,<br />

öffentlich vorgestellt zu werden.<br />

Als „Bester Eintragungshengst 2021“ wurde<br />

RD Harenaado gewürdigt, doch Besitzer<br />

Karl-Heinz Stöckle war nicht anwesend. A<br />

Magic Man of Kossack wurde als „Bester Körhengst<br />

2021“ geehrt, und Maria Sens nahm<br />

dafür eine Erinnerungsplakette von der<br />

stellv. Vorsitzenden Corinna Knaack-Lindemann<br />

in Empfang.<br />

Der Geschäftsbericht mit den Zahlen des<br />

Mitglieder- und <strong>Pferde</strong>bestands wird auf die<br />

Homepage eingestellt. Hier soll daher nur<br />

darauf hingewiesen werden, dass alle Zahlen<br />

z. T. stark rückläufig sind. Eine Ausnahme<br />

bilden die Partbreds, wo ein Trend hin zu<br />

mehr blütigen <strong>Pferde</strong>n erkennbar ist, wofür<br />

der Araber Härte und Schönheit liefern<br />

kann.<br />

Insbesondere die Bedeckungszahlen <strong>2022</strong><br />

(VA) sind um rund 25 % zurückgegangen im<br />

Vergleich zum Vorjahr, und das, obwohl der<br />

<strong>Pferde</strong>markt der letzten zwei Jahre gut war.<br />

Alles was „gesund und geritten“ ist, läßt sich<br />

gut verkaufen.<br />

Die Mitgliederrückgänge sind teilweise<br />

altershalber zu erklären. Dennoch muß<br />

künftig ein verstärktes Augenmerk auf<br />

Mitgliederwerbung und Public Relations<br />

gelegt werden. Ein „Züchterleitfaden“ mit<br />

„Frequently Asked Questions“ (FAQ) soll<br />

vom Zuchtausschuß entwickelt und auf der<br />

Homepage eingestellt werden.<br />

Die Kassenprüfer hatten keine Beanstandungen.<br />

Insgesamt hat der Verband auch<br />

nach zwei Corona-Jahren keine Liquiditätsprobleme.<br />

Die Mitglieder entlasteten den<br />

Vorstand. Auch das Budget wurde akzeptiert<br />

wie vorgeschlagen.<br />

Spannend wurde es, als die Wahlen anstanden.<br />

Der Vorsitzende Alexander Hofmann<br />

hatte mitteilen lassen, dass er nicht zur Wiederwahl<br />

steht, ebenso stellte sich Walter<br />

Fath nicht mehr zur Wahl. Auf die Frage, was<br />

passieren würde, falls kein Kandidat für den<br />

Vorsitz gefunden werden würde, erklärte<br />

der Wahlleiter Peter Hegemann, dass in diesem<br />

Fall der derzeitige Vorsitzende im Amt<br />

bleibt.<br />

Alle neun Positionen des Vorstandes standen<br />

an, neu besetzt zu werden. Für den Vorsitz<br />

stellte sich nur Manfred Jedzini als Kandidat<br />

zur Verfügung. Er wurde mit 27 von 29<br />

abgegebenen Stimmen gewählt.<br />

Der gesamte neue Vorstand setzt sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

Vorsitzender<br />

Manfred Jedzini<br />

1. stellv. Vors.: Corinna Knaack-Lindemann<br />

2. stellv. Vors.: Sirid Hahn<br />

3. stellv. Vors. Kurt-Jürgen Carl<br />

Zuchtausschuß (Abt. A) Cordula Schladitz<br />

Zuchtausschuß (Abt. A) Barbara Julius<br />

Zuchtausschuß (Abt. B) Walter Kampmann<br />

Vorstandsmitglied<br />

Maria Sens<br />

Vorstandsmitglied Astrid v. Velsen-Zerweck<br />

Für die Schlichtungsstelle wurden Bert Petersen,<br />

Anja Paltra und Barbara Merkel gewählt.<br />

Des Weiteren wurden verschiedene Beschlußfassungen<br />

und Anträge behandelt:<br />

a) „Fremdgänger-Gebühr“ für Nachkommen<br />

von Hengsten, die nicht am Zuchtprogramm<br />

des VZAP teilnehmen. Da die Beschaffung<br />

von Unterlagen ausländischer Hengste bzw.<br />

Hengste anderer inländischer Verbände oftmals<br />

einen administrativen Mehraufwand<br />

darstellt, wurde beschlossen, dass eine zusätzliche<br />

Bearbeitungsgebühr in die Gebührenordnung<br />

aufgenommen wird.<br />

b) Satzungsänderungen bzgl. E-mail-Versand<br />

von Einladungen, Verkleinerung der Körkommission<br />

und Anhebung der Noten für Verbandsprämienstuten<br />

von 7,0 auf 7,5 wurden<br />

beschlossen wie vorgelegt.<br />

c) Dem Antrag zur Zulassung von Kartenritten<br />

für die Sportpferdeplaketten wurde zugestimmt,<br />

sofern die Rittlänge und –strecke durch<br />

ein GPS-basiertes Trackingsystem (z. B. auf dem<br />

Smartphone) belegt werden kann. Für HLP und<br />

SLP bedarf diese Änderung einer Absprache<br />

mit dem ZSAA, damit die reziproke Anerkennung<br />

dieser Prüfungen bestehen bleibt.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

44<br />

Maria Sens mit der Erinnerungsplakette für<br />

den „Besten Körhengst 2021“


d) Es lag ein Antrag vor, eine Veranstaltungs-GmbH<br />

zu gründen, die dann Veranstaltungen<br />

wie den ANC organisieren könne<br />

(analog zu anderen <strong>Pferde</strong>zuchtverbänden).<br />

Es wurde erläutert, dass bereits zwei Expertisen<br />

vorlägen, dies aber bislang nicht an die<br />

Mitglieder kommuniziert worden sei. Der Antrag<br />

wurde dennoch abgestimmt und mehrheitlich<br />

angenommen.<br />

Es wurde auf die Bedeutung der genetischen<br />

Vielfalt und der Erhaltung möglichst vieler<br />

Hengst- und Stutenlinien hingewiesen, verknüpft<br />

mit der Frage, ob es diesbezüglich<br />

seitens des Verbands irgendwelche Maßnahmen<br />

gibt. Dies wurde verneint, aber es wurde<br />

erklärt, dass die Hengst- und Stutenlinien in<br />

der VIT-Datenbank nachgetragen werden sollen,<br />

damit sich die Züchter wenigstens darüber<br />

informieren können.<br />

Der neue Vorsitzend Manfred Jedzini wies<br />

zum Abschluß darauf hin, dass der Vorstand<br />

sich um ein gutes Verhältnis mit allen Züchtern<br />

bemühen wird, wünschte allen Anwesenden<br />

eine gute Heimreise und schloß die<br />

Versammlung.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Bei dieser Zusammenfassung der<br />

Geschehnisse handelt es sich nicht<br />

um ein offizielles Protokoll, sondern<br />

um persönliche Eindrücke.<br />

Freizeitpferde-Championat in Hannover<br />

Die meisten Reiter suchen einen vielseitig<br />

veranlagten Freizeitpartner, mit dem sie in<br />

der Reithalle und beim Ausreiten Spaß haben.<br />

Um genau diese <strong>Pferde</strong> geht es beim<br />

Bundesweiten Championat des Freizeitpferdes/-ponys,<br />

das <strong>2022</strong> am 24. und 25.<br />

September wieder in Hannover stattfindet.<br />

Das Süddeutsche Championat des Freizeitpferdes/-ponys<br />

wird am 13. August<br />

<strong>2022</strong> in München-Riem ausgetragen. Bei<br />

beiden Veranstaltungen treten die Teilnehmer<br />

in zwei Gruppen an: eine Abteilung für<br />

Nachwuchspferde und -ponys aller Rassen<br />

aus deutscher Zucht und eine Abteilung,<br />

die für alle offen ist. Zu bewältigen sind<br />

fünf Teilwettbewerbe: Rittigkeitswettbewerb,<br />

Fremdreiter-Test, Grundgangartenüberprüfung<br />

und Verhalten in der Gruppe,<br />

Geländeparcours mit einzelnen kleinen Hindernissen<br />

und einer Wasserstelle sowie ein<br />

Gehorsamsparcours. Die Teilwettbewerbe<br />

werden nicht einzeln, sondern nur in Kombination<br />

absolviert und bewertet.<br />

Für interessierte Veranstalter bietet sich die<br />

Durchführung eines verkürzten Wettbewerbes<br />

an. Hierfür wurde der Eignungswettbewerb<br />

für Freizeitpferde und -ponys<br />

entwickelt, der die drei Teilwettbewerbe Rittigkeitsaufgabe<br />

auf dem Viereck, Gruppengeländeritt<br />

und die Gehorsamsaufgabe beinhaltet.<br />

Die Gehorsamsaufgabe besteht aus sechs<br />

Stationen: Aufsitzen mit Aufsitzhilfe, Galopp<br />

über Trab zum Halten, Wasserplane, Rappelsack,<br />

Stangenlabyrinth mit Rückwärtsrichten<br />

und Wendehammer. Die Rittigkeitsaufgabe<br />

wird einzeln oder in der Gruppe (max. vier Teilnehmer)<br />

auf einem 20 x 40 m großen Viereck<br />

geritten. In der Dressuraufgabe zeigen Reiter<br />

und Pferd, dass sie im Schritt, Trab und Galopp<br />

auf geraden und gebogenen Linien eine harmonische<br />

Einheit bilden.<br />

Ausführliche Informationen und die Ausschreibung<br />

sind unter www.pferd-aktuell.<br />

de/freizeitpferdechampionat zu finden.<br />

Sportliche News Araber<br />

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und leistungsgeprüften Zuchtstute,<br />

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A<br />

<strong>30</strong><br />

r<br />

t<br />

ura<br />

Jahre<br />

ath<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

45


News<br />

im Gestüt Ismer<br />

Nach zweijähriger Pandemie-Zwangs-Gestütsschau<br />

Die Hengstparade zu Beginn des Nachmittags<br />

dürfte in diesem Land einmalig<br />

pause fand am 1. Mai <strong>2022</strong> endlich<br />

wieder der beliebte Gestütstag im<br />

Der krönende Abschluß der Gestütsparade<br />

sind nach wie vor die freilaufenden Stuten mit<br />

ihren Fohlen.<br />

Gestüt Ismer statt. Entsprechend hoch war<br />

auch der Andrang: Die Tribünenplätze waren<br />

in kürzester Zeit ausverkauft und an den anderen<br />

Seiten drängte sich das Stehpublikum.<br />

Vor Beginn der Präsentation gab es noch<br />

die Möglichkeit, den Stars des Tages im Stall<br />

persönlich zu begegnen, was von den Besuchern<br />

auch ausgiebig genutzt wurde.<br />

Am Samstag, 7.5., hatten Inge und Walter<br />

Fath zu einem „Araberstammtisch“<br />

eingeladen, in der Hoffnung, dass sich<br />

diese lockeren Zusammenkünfte unter Araberfreunden<br />

wieder regelmäßig etablieren<br />

lassen. So ein Stammtisch muß nicht immer<br />

Die Prämienstute FF Penza (Gorky II / Purina)<br />

*2009 mit ihrem Hengstfohlen FF Planet von<br />

Kamerton.<br />

in Umkirch bei Familie Fath stattfinden, aber<br />

für dieses Mal hat es sich angeboten, weil es<br />

auch zwei Fohlen zu bewundern gab!<br />

Da das Gestüt Forellenhof einen guten Ruf in<br />

der Distanzreiterszene hat, kamen auch etliche<br />

Distanzreiter hinzu, die kurzerhand ihren<br />

eigenen Stammtisch mit dem Araberstammtisch<br />

zusammengelegt haben. Daher ließen<br />

es sich auch drei Wanderreiter nicht nehmen,<br />

die 20 km hierher zu reiten. Andere, die mit<br />

mehr PS unterwegs waren, kamen aus einem<br />

Umkreis von bis zu 350 km.<br />

sein: Ein volles Dutzend vierbeinige Herren<br />

marschierte auf, vom 19-jährigen Grandseigneur<br />

IS Orlow (Pamour / Orala) bis zur<br />

2-jährigen Nachwuchshoffnung IS Enos (Poseidon<br />

OS / IS Et Tu) – letzterer schon die 9.<br />

Generation im Gestüt gezogen. Einige wurden<br />

später mit ihren diesjährigen Fohlen<br />

gezeigt, darunter die bewährten Vererber<br />

Ascot DD (Glorius Apal x Lady Nina DD) und<br />

Pallaton K (El Nabila B x Pocahontas K) und<br />

der selbstgezogene IS Exxpu (QR Marc x IS<br />

Exelsia). Die größte Gruppe der diesjährigen<br />

Fohlen stellte allerdings ein Hengst, der leider<br />

nicht anwesend war: EBT Bel Subayan<br />

(FA El Rasheem x Marysa OS), der auf dem<br />

Osterhof zu Hause ist und im Gestüt Ismer<br />

2021 erstmals decken durfte. Die Ergebnisse<br />

können sich sehen lassen. Vor allem IS Wincent<br />

(a.d. IS Wenetzia v. Pallaton K), der in<br />

vielem an seinen Vorfahr Kubinec erinnert,<br />

ist ein echter Hingucker und gewann die<br />

Herzen nur so im Sturm.<br />

Wie immer lockerten zusätzliche Programmpunkte<br />

die Parade der Hengste, Stuten und<br />

Fohlen auf. Diesmal waren das die beeindruckende<br />

niedersächsische Ponyquadrille mit<br />

Araberstammtisch im Gestüt Forellenhof<br />

Rund 25-<strong>30</strong> Araberfreunde fanden sich ein,<br />

um die kleine, aber feine Zucht russischer<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber zu bewundern, die hier seit<br />

fast 50 Jahren eine Heimat hat. Den Auftakt<br />

machte Teberda, stolze 31 Jahre alt -<br />

ihre Mutter Data starb mit 33 Jahren, diese<br />

Langlebigkeit und Fitness bis ins hohe Alter<br />

kommt also nicht von ungefähr! Sie ist<br />

Mutter von sieben Fohlen, die „Letztgeborene“<br />

ist FF Gesha von Gorky II, die heute als<br />

Zuchtstute im Einsatz ist.<br />

FF Gesha ist eine Zuchtstute wie aus dem<br />

Bilderbuch – tiefrumpfig, korrekt und souverän.<br />

Sie zeigte ihr zweieinhalb Wochen<br />

altes Hengstfohlen FF Mars von A Magic<br />

Man of Kossack. Er sah zum ersten Mal<br />

in seinem Leben so viele Leute, aber das<br />

beeindruckte ihn kaum – er ließ sich kraulen<br />

und ging auf Entdeckungsreise in die<br />

diversen leeren Boxen. Derweil wurde FF<br />

Geshas Halbschwester FF Penza mit ihrem<br />

Hengstfohlen von Kamerton gezeigt,<br />

FF Planet. Neugierig kam der kleine Mars<br />

hinzu, und begrüßte – zum ersten Mal –<br />

seinen um eine Woche jüngeren künftigen<br />

Spielkameraden. Auch FF Penza ist von<br />

Gorky II, die Mutter aber ist Purina von<br />

Tern, letzterer einer der Stammhengste<br />

des Forellenhofs. Beide Fohlen zeichnen<br />

sich durch eine schöne Aufrichtung aus<br />

und zeigen jetzt schon eine Bergaufgaloppade<br />

und schöne Trabbewegungen. Im<br />

Körper sind sie eher kurz, mit einer schönen<br />

langen Kruppe, gut gelagerter Schulter<br />

und einem ausgezeichneten, korrekten<br />

Fundament.<br />

IS Enos (Poseidon OS / IS Et Tu) *2020 entstammt<br />

der Michalower E-Linie und gilt als<br />

Nachwuchshoffnung.<br />

20 Reitponys, eine Flugshow mit Wüstenbussarden,<br />

Miniaturpferde vom Gestüt Baldeney<br />

und natürlich Elvis Errani und seine<br />

drei Elefantendamen.<br />

Als zum krönenden Abschluss einige der<br />

Stuten mit ihren Fohlen auf den Platz geschickt<br />

wurden, blieben noch viele stehen<br />

und genossen den herrlichen Anblick der<br />

freilaufenden <strong>Pferde</strong> bei schönstem Maiwetter.<br />

Betty Finke<br />

Und natürlich durfte auch Gorky II (Gusar /<br />

Partnersha), der Grandseigneur des Gestüts<br />

und zweifacher Muttervater der anwesenden<br />

Stuten, in der Präsentation nicht fehlen.<br />

Er ist 27 Jahre alt (besser: jung) und sieht<br />

noch sehr gut aus für sein Alter. Wichtig ist<br />

Der Grandseigneur des Forellenhofs, der<br />

gekörte und leistungsgeprüfte Gorky II (Gusar /<br />

Partnersha) *1995<br />

für Walter Fath, dass auch die alten <strong>Pferde</strong><br />

noch eine Aufgabe haben und so dienen<br />

Gorky und Teberda auch als Kinderlehrpferde<br />

für die Enkel.<br />

Nach der kleinen Präsentation konnten alle<br />

die ausgezeichnete Küche des Forellenhof-Stübles<br />

genießen und die angeregten<br />

Gespräche reichten bis tief in die Nacht. Und<br />

der nächste Treffpunkt wurde auch bereits<br />

vereinbart: Am 16.-17. Juli in Marbach beim<br />

Tag des arabischen <strong>Pferde</strong>s!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

46<br />

Fotos: Betty Finke


Die GAWA hat sich getraut. Nach zweijähriger<br />

Corona-Pause fand dieses Jahr<br />

wieder das Symposium für westerngerittene<br />

Araber in Kreuth statt – die Resonanz<br />

war durchweg positiv.<br />

„Lange waren wir uns aufgrund der Corona-Situation<br />

nicht sicher, ob wir es<br />

dieses Jahr wirklich durchziehen sollen,<br />

aber als wir uns dann dazu entschlossen<br />

hatten, war die Vorfreude<br />

riesig“, erzählt Symposiums-Organisatorin<br />

Christine Brückel. Als die<br />

Ausschreibung raus war, kamen<br />

dann auch schnell die ersten Anmeldungen<br />

und viel positive Resonanz.<br />

Von 29. April bis 01. Mai ging das 14.<br />

GAWA-Symposium dann tatsächlich<br />

über die Bühne. Ort des Geschehens<br />

war und ist schon traditionell das<br />

In gute Hände<br />

abzugeben:<br />

Das GAWA-Symposium meldet sich zurück<br />

Ostbayerische <strong>Pferde</strong>sportzentrum<br />

in Kreuth/Rieden. Am Freitag,<br />

Tag der Anreise, hatten Reiter und<br />

<strong>Pferde</strong> die Möglichkeit. das Areal zu<br />

erkunden und die ersten Runden<br />

in der riesigen Ostbayernhalle zu drehen –<br />

ein Traum so manchen Westernreiters. Der<br />

GAWA stand an diesem Wochenende die gesamte<br />

Anlage zur Verfügung, drei Hallen und<br />

ein Außenreitplatz inklusive.<br />

Am Samstag starteten um acht die Workshops,<br />

die dann auch am Sontag fortgeführt<br />

wurden. „Alle unsere Trainer haben selbst<br />

viel Erfahrung mit westerngerittenen <strong>Vol</strong>lblutarabern<br />

und sind schon seit vielen Jahren<br />

beim Symposium dabei“, betont Christine<br />

Brückel. Martin Pauli, Westerntrainer, Züchter<br />

Nach der Corona-Pause fand im April <strong>2022</strong> endlich wieder ein GA-<br />

WA-Sym,posium in der Ostbayernhalle, Kreuth, statt, das auch regen<br />

Zuspruch fand.<br />

Foto: GAWA<br />

und mehrfacher Europameister bei den <strong>Vol</strong>lblutarabern,<br />

brachte den Pferd-Reiter-Paaren<br />

unter anderem Ranch Riding und Ranch Trail<br />

näher. Die Zuschauer staunten nicht schlecht,<br />

als die <strong>Pferde</strong> nach schon zwei Einheiten<br />

Holzstämme und Zeltplanen hinter sich herzogen.<br />

Maike Philipps, Westerntrainerin aus<br />

dem Kölner Raum, unterstützte sowohl fortgeschrittene<br />

Reiter als auch Anfänger in den<br />

Bereichen Reining und Hilfengebung. Die<br />

österreichische Trainerin Doris Pfann, selbst<br />

unter anderem mehrfache Europameisterin<br />

im Trail, gab ihren Workshop-Teilnehmern<br />

wertvolle Tipps für die Bewältigung<br />

des Trail-Parcours. Samstagabends<br />

beantworte sie im Rahmen<br />

eines Fachvortrags auch Fragen zum<br />

Thema „Wie bereite ich mich und mein<br />

Pferd auf eine bevorstehende Prüfung<br />

vor?“.<br />

Neben den lehrreichen Stunden durften<br />

natürlich auch der Spaß und die<br />

Vernetzung nicht zu kurz kommen.<br />

Im Aufenthaltsraum wurde bei Kaffee<br />

und Kuchen so manche Diskussion<br />

über den richtigen Sattel, das richtige<br />

Pferd oder die richtige Trainingsphilosophie<br />

geführt, die dann beim gemeinsamen<br />

Abendessen wiederaufgenommen<br />

werden konnte. Man traf<br />

alte Bekannte, machte neue Bekanntschaften<br />

und schmiedete gemeinsame Pläne. Einer davon<br />

ist schon fixiert. Nächstes Jahr gibt es ein<br />

Jubiläum, wenn es heißt: „Willkommen zum<br />

15. GAWA-Symposium!“ Sonja Kittel, GAWA<br />

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News<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />

z.B. WM Namas ox<br />

Hengstfohlen *2021<br />

v. Musab ox u.d. Pr.St. Namrata ox<br />

v. DF Malik Jamil ox<br />

Familie der Nadja<br />

Ansprechpartner:<br />

Klaus Niethammer (01 60) 8 10 90 63<br />

Alle verkäuflichen <strong>Vol</strong>lblutaraber unter<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

Foto: Oliver Seitz<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

47<br />

Arab WM Namas 210x148.indd 1 10.12.21 08:13


Fotowettbewerb für <strong>Pferde</strong>freunde<br />

Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Die ungarische <strong>Pferde</strong>zeitschrift „Lovas<br />

Nemzet“ ruft auch dieses Jahr wieder<br />

alle Fotografen und Hobbyknipser zur<br />

Teilnahme an einem Fotowettbewerb auf<br />

mit dem Titel: „<strong>Pferde</strong> – <strong>Pferde</strong> – <strong>Pferde</strong>“. Seit<br />

20 Jahren gibt es diesen Wettbewerb und er<br />

wurde in dieser Zeit 11 Mal ausgetragen.<br />

Das zentrale Thema des Fotowettbewerbs<br />

ist das Pferd, und hier besonders die Verbindung<br />

zwischen Mensch und Pferd sowie von<br />

Pferd und Natur.<br />

Die Kategorien sind wie folgt definiert:<br />

Profi – Fotografen über 16 Jahre, die eine<br />

Profi-Lizenz haben oder Mitglied des ungarischen<br />

Fotografenverbandes – oder Äquivalent<br />

im Ausland – sind oder die mit der<br />

Fotografie ihren Lebensunterhalt verdienen.<br />

Wer kein Profi ist, aber mit den Profis konkurrieren<br />

will, ist ebenfalls willkommen!<br />

Amateur – Personen über 16 Jahre, die als<br />

Hobby fotografieren, die kein Geld mit den<br />

Fotos verdienen, die weder eine Lizenz haben<br />

noch Mitglied im ungarischen Fotografenverbandes<br />

(oder Äquivalent) sind.<br />

Junior – jede Person bis 16 Jahre.<br />

Leser-Preis – Hunde und <strong>Pferde</strong> (für diese<br />

Fotos können Sie vom 1.-15. August auf der<br />

Seite www.lovasnemzet.hu Ihre Stimme abgeben).<br />

Die Fotos müssen digital aufgenommen sein,<br />

eine Größe von mind. 2592 x 1944 px bei <strong>30</strong>0<br />

dpi haben, maximal 20.000 px auf der langen<br />

Seite. Digitalfotos können an folgende Adresse<br />

gesandt werden: fotopalyazat.lovasnemzet@<br />

gmail.com via Filetransfer (z. B. Wetransfer).<br />

Jeder Teilnehmer kann maximal vier Fotos<br />

einsenden.<br />

Die Fotos müssen von einer Liste begleitet<br />

sein, die die Foto-Nummer, den Titel, den<br />

Ort, wo das Foto aufgenommen wurde, sowie<br />

Name, Adresse, Tel.-Nr. und E-mail des<br />

Fotografen enthält.<br />

Der Teilnehmer bestätigt mit seiner Teilnahme,<br />

dass er alle Rechte (Model release) besitzt,<br />

und trägt die Verantwortung für eventuelle<br />

Verletzung von Persönlichkeitsrechten<br />

etc.<br />

Mit der Einsendung seiner Fotos erklärt sich<br />

der Teilnehmer einverstanden, dass Lovas<br />

Nemzet Kft. die Fotos kostenlos verwenden<br />

kann unter Berücksichtigung der Urhebernennung.<br />

Die Jury besteht aus Mitgliedern der ungarischen<br />

Fotografen-Gesellschaft sowie<br />

Mitgliedern der Redaktion von Lovas<br />

Nemzet. Die Sieger des Wettbewerbs erhalten<br />

wertvolle Preise, und die besten<br />

Fotos werden ab dem 20. August in einer<br />

Ausstellung im Schloß Festetics (Keszthely)<br />

zu sehen sein.<br />

Der Einsendeschluß ist der 24. Juli <strong>2022</strong>!<br />

Ahmed Al Samarraie zum Präsidenten<br />

der „Endurance Organisers“ gewählt<br />

Jahreswertung der SZAP<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der<br />

internationalen Vereinigung der <strong>Pferde</strong>sportorganisatoren<br />

(Equestrian Organisers, EO) ist<br />

Ahmed Al Samarraie zum Präsidenten der<br />

„Endurance Organisers“, der Veranstalter internationaler<br />

Distanzritte, gewählt worden<br />

und gehört damit auch dem EO-Gesamtvorstand<br />

an. Die EO ist eine internationale<br />

Organisation, die allen Veranstaltern internationaler<br />

Turniere offen steht. Ihr Zweck ist es<br />

vor allem – in Zusammenarbeit mit der FEI,<br />

den nationalen <strong>Pferde</strong>sportverbänden, den<br />

Medien, den Reitern, <strong>Pferde</strong>besitzern, Sponsoren<br />

und Marketingagenturen – die Turnierorganisatoren<br />

in ihren jeweiligen Disziplinen<br />

weltweit zu unterstützen.<br />

Ahmed Al Samarraie ist seit 1999 Vorsitzender<br />

des Zuchtverbandes für Sportpferde<br />

<strong>Arabische</strong>r Abstammung (ZSAA) und züchtet<br />

seit mehr als <strong>30</strong> Jahren Shagya-Araber. Seit<br />

2005 ist er Präsident der ISG (Internationale<br />

Shagya-Arabergesellschaft). Er organisiert<br />

außerdem seit 1999 internationale FEI Distanzritte,<br />

unter anderem die FEI Jugend-Europameisterschaften<br />

Anläßlich der diesjährigen Jahreshauptver-<br />

2010. Sportlich hat sich sammlung der Schweizer Zuchtgenossen-<br />

seine Familie vor allem dem Distanzsport schaft für arabische <strong>Pferde</strong> (SZAP) wurden<br />

verschrieben, zahlreiche Deutsche Meister- auch die erfolgreichsten arabischen <strong>Pferde</strong><br />

und Jugendmeistertitel konnten durch die in den verschiedensten Disziplinen geehrt. Es<br />

drei Töchter und die Ehefrau von Al Samarraie<br />

waren dies:<br />

bisher errungen werden. Seine Töchter In der Dressur:<br />

Moira und Nayla Al Samarraie sind Mitglieder 1. Falar (Salar / Fiszka) *2009 mit Christina<br />

der Perspektivgruppe Distanzreiten.<br />

Gutschier<br />

Mit seiner Arbeit möchte Al Samarraie, der 2. Abalisha du Silence (Feres / Alhena) *2004<br />

auch Mitglied im Vorstand Zucht der Deutschen<br />

mit Geneviève Güggi<br />

Reiterlichen Vereinigung (FN) ist, dazu 3. Al Guwa Azida (Altis / Al Guwa Mukowa)<br />

beitragen, den Sport neu aufzustellen. „Distanzreiten<br />

*2015 mit Nicole Kottmann<br />

hat – speziell in Deutschland – Im Springen:<br />

nicht den allerbesten Ruf, was vor allem der 1. Elan (Gramet / Ejwina) *2015 mit Christina<br />

Entwicklung in den Vereinigten Emiraten Gutschier<br />

in den letzten Jahren geschuldet ist. Dies 2. KARA Caruso (El Sid / KARA Cleopatra)<br />

obwohl der Distanzsport (international Endurance)<br />

*2008 mit Anouka Vielhauer<br />

als FEI-Reitsportart nach Zahl der Im Distanzsport:<br />

Athleten und <strong>Pferde</strong> an zweiter Stelle nach 1. O’Azuria (Cerkiv / Polena du Plessis) *2007<br />

dem Springsport rangiert. Als Veranstalter mit Delphine Gumy<br />

können wir hier sehr viel bewirken, denn 2. MW Calipo (WH Justice / W.A. Carisma)<br />

zum Beispiel mit der Entscheidung über den *2009 mit Laila Diserens<br />

Streckenverlauf wird auch die Art des Reitens<br />

3. Elan (Gramet / Ejwina) *2015 mit Christina<br />

maßgeblich beeinflusst. Wir wollen kei-<br />

Gutschier<br />

ne ‚Autobahnen‘ fördern, auf denen immer In der Show:<br />

schnellere Zeiten geritten werden, sondern 1. JS Prince-Najuba (Masoun Al Adeyat / Helena)<br />

das Reiten von natürlichen Wegen in natürlicher<br />

*2020 B: JS Najuba Arabians<br />

Topographie, in der die Umgebung von 2. HB Angelina (Santorini / MC Angelica)<br />

alleine das Tempo herausnimmt. Der Sport *2013 B: M. Wanzenried<br />

hat viel Gutes, aber ich weiß, dass es seine 3. NM Anakin (RFI Farid / Annalisah Alih)<br />

Zeit brauchen wird, die Entwicklung in die *2019 B: M. Wanzenried<br />

richtige Richtung zu bringen und ein positives<br />

Die WAHO Trophy Gewinnerin 2021 ist<br />

Image zu fördern.“<br />

Bo.A.S. Emeraya (Emerald J / Bo.A.S. Naga-<br />

48<br />

Uta Helkenberg/FN nya), gezogen und im Besitz von Ruth Wenzel.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


9,3x13,2_Layout 1 24/06/22 12:04 Pagina 1<br />

Pferd und Wissenschaft –<br />

Ihre Teilnahme ist gefordert!<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen, die sich dem Thema Pferd widmen,<br />

gibt es leider nicht allzu viele, daher sollten Züchter, Besitzer<br />

und <strong>Pferde</strong>freunde die folgende Initiative unterstützen, denn nur<br />

durch wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich Verbesserungen in<br />

Sachen Haltung, Zuchtmanagement etc. herbeiführen.<br />

Im Rahmen einer Bachelorarbeit untersucht Anna Pautze, Hochschule<br />

für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Studiengang<br />

<strong>Pferde</strong>wirtschaft, welchen Einfluss das züchterische Management<br />

von Zuchtstuten auf die Fruchtbarkeit hat. Dabei stellt sie die Haltung<br />

der Zuchtstuten in den Vordergrund. Dafür hat sie einen Fragebogen<br />

erstellt, dieser umfasst 12 Fragen und Vorlagen für Stutenkarten.<br />

Weitere Info und die Stutenkarten zum Ausfüllen können Sie hier<br />

herunterladen: https://in-the-focus.com/<strong>2022</strong>/06/pferd-und-wissenschaft-ihre-teilnahme-ist-gefordert/<br />

Festival des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

am 16. und 17. Juli <strong>2022</strong><br />

Im Haupt- und Landgestüt Marbach finden am 16. und 17. Juli in Zusammenarbeit<br />

mit dem VZAP eine Zuchtschau und Hengstkörung,<br />

diverse Distanzritte sowie ein Schauprogramm und ein Seminar mit<br />

Anja-Beran statt. Karten sind im Vorverkauf erhältlich!<br />

Mitte Juli steht im Haupt- und Landgestüt Marbach das <strong>Arabische</strong><br />

Pferd wieder im Mittelpunkt. Der Verband der Freunde des <strong>Arabische</strong>n<br />

<strong>Pferde</strong>s (VZAP) richtet eine Stuten- und Fohlenschau mit der<br />

Möglichkeit der Prämierung sowie Hengsteintragung und Körung<br />

aus, die Distanzreiter wetteifern im Lautertal um den „Marbach-Cup“<br />

des Asil Clubs, Besucher können ein Schauprogramm mit edlen <strong>Pferde</strong>n<br />

erleben und die international anerkannte Ausbilderin der klassischen<br />

Reitkunst und Buchautorin Anja Beran gibt am Sonntag ein<br />

Fachseminar zum Thema „Natürlichen Schiefe des <strong>Pferde</strong>s“. Es ist also<br />

für jeden Freund des arabischen <strong>Pferde</strong>s etwas dabei.<br />

Der Zeitplan Festival des arabischen <strong>Pferde</strong>s <strong>2022</strong> ist wie folgt:<br />

Samstag, 16. Juli: Zuchtschauen, Distanzritte, Schauprogramm<br />

Der Samstagvormittag beginnt ab 8 Uhr in der großen Reithalle des<br />

Gestüts mit der Vorstellung der Eintragungs- und Köraspiranten des<br />

VZAP im Freispringen und bei den zur Körung vorgestellten Hengsten<br />

im Freilaufen.<br />

Um 11 Uhr geht es weiter mit der Vorstellung der Marbacher <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten<br />

und ihren Fohlen aus dem Jahrgang <strong>2022</strong>. Die Stuten<br />

und Fohlen werden am mittleren Laufstall präsentiert.<br />

Ab 13.<strong>30</strong> Uhr erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches rund<br />

einstündiges Schauprogramm rund um das arabische Pferd und die<br />

anderen Marbacher <strong>Pferde</strong>rassen. Eröffnet und fachkundig kommentiert<br />

wird das Schauprogramm durch Landoberstallmeisterin Dr. Astrid<br />

von Velsen-Zerweck.<br />

Im Anschluss führt der Verband der Freunde des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

(VZAP) um ca. 14.<strong>30</strong> Uhr seine Fohlen- und Stutenprämierung in der<br />

großen Reithalle durch.<br />

Am Rande finden die „H.H. Sheikha Al-Sabah Asil-Club-Marbach-Distanz“–Ritte<br />

mit Strecken zwischen 33 bis 84 km statt. Die<br />

Kleinsten dürfen beim Kinderritt mitmachen.<br />

Sonntag, 17. Juli: Fachseminar mit Anja Beran<br />

Die international renommierte Ausbilderin nimmt sich in Theorie und<br />

Praxis des Themas „Wie erkennen wir die natürliche Schiefe unseres<br />

<strong>Pferde</strong>s und wie können wir sie verbessern?“ an. Uhrzeit und Ort: 10-<br />

12 Uhr in der großen Reithalle<br />

Im Anschluss führt der Verband der Freunde des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s<br />

(VZAP) bei genügend Nennungen ein nationales Championat der<br />

<strong>Arabische</strong>n Rassegruppen in der großen Reithalle durch.<br />

Kartenverkauf: Eintrittskarten für das Schauprogramm am Samstag,<br />

16. Juli, um 13.<strong>30</strong> Uhr und für das Anja-Beran-Seminar am Sonntag,<br />

17. Juli erhalten die Besucher über den Ticketservice: www.diginights.<br />

com.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

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Am 2.10. findet bei EM<br />

Arabians das 2te Hoffest<br />

unter dem Motto “Hier<br />

wird Geschichte lebendig”<br />

statt. Um 13 Uhr begrüßt<br />

Karim die Gäste im Hof.<br />

Es folgen <strong>Pferde</strong>vorstellungen<br />

und Kinderreiten.<br />

Außerdem freuen wir<br />

uns an diesem Tag einen<br />

Fachvortrag von Betty<br />

Finke und eine Kunstausstellung<br />

am Hof zu<br />

haben.<br />

Wir erwarten zu dieser<br />

Zeit ein weiteres altdeutsches<br />

Fohlen von<br />

Karim Al Mansur.<br />

Wir bitten um<br />

Voranmeldung über<br />

elke.wilfart@gmail.com<br />

Sportliche News Araber


Freizeit-Araber<br />

Agnat<br />

Glück gehabt!<br />

Einmal Araber - Immer Araber (I)<br />

Glück hatte nicht nur Kathi, sondern auch der <strong>Vol</strong>lblutaraber-Wallach Agnat, dass er bei<br />

Kathi gelandet ist. Denn eigentlich sollte alles ganz anders kommen: Kathi folgte<br />

einer Verkaufsanzeige für ein Connemara-Pony, und Agnat sollte mit dieser Abstammung<br />

wohl eher ein Schaupferd werden.<br />

Kathi und Agnat haben sich andere Betätigungsfelder, wie Bodenarbeit gesucht, nachdem es mit<br />

dem Reiten durch die andauernden Rückenprobleme von Agnat nicht recht geklappt hat.<br />

Geboren wurde Agnat (Empire / AJ<br />

Kahayla) 2014 im polnischen Staatsgestüt<br />

Michalow und sein Pedigree<br />

strotzt nur so von berühmten Schaupferde-Vorfahren:<br />

Enzo (2005 US National Champion),<br />

Emira (2014 Bronze Champion am All<br />

Nations Cup, Europa- und Welt-Championat),<br />

QR Marc (2012 Welt-Champion) und Kwestura<br />

(2009 Welt-Champion) bilden die Großelterngeneration.<br />

Bedenkt man, dass Kwestura<br />

einst für 1,125 Mio € verkauft wurde, so war<br />

Agnats Preis von 1800 € ja doch eher „bescheiden“.<br />

„Ich war eigentlich wegen des Connemara-Ponys<br />

beim Verkäufer, aber auf der gleichen<br />

Wiese lief auch Agnat, damals zwejährig,<br />

und dann hab ich mich in ihn verliebt. Ich<br />

wollte nie einen Araber, nie einen Wallach,<br />

aber ich hab ihn dann doch mitgenommen<br />

und hab’ es keinen Tag bereut, auch wenn<br />

nicht immer alles so lief, wie ich es mir vorgestellt<br />

hatte.“<br />

„Immer wenn ich zur Herde ging ist er auf<br />

mich zugekommen“, berichtet Kathi von<br />

ihrem Besuch beim Verkäufer, „obwohl er<br />

eigentlich ein sehr schüchterner Typ war. Er<br />

war dem Menschen damals nicht sehr zugewandt,<br />

immer in Habachtstellung. Er war aber<br />

auch erst seit zwei Wochen hier in Deutschland,<br />

als ich ihn gekauft habe.“ Vermutlich<br />

war Agnat mit der gesamten Situation überfordert:<br />

In Michalow in einer großen Herde<br />

aufgewachsen, dann aus diesem Verband herausgerissen,<br />

zwei Wochen in Deutschland,<br />

dann wieder eine Umstellung – das muß so<br />

ein junges Pferd erst einmal verkraften!<br />

„Es gab zwei Interessenten – eine Reitschule<br />

und mich. Ich habe ihn dann zum Glück bekommen<br />

und bei mir durfte er dann erst einmal<br />

groß werden – und er ist auch noch gut<br />

gewachsen, bis er 6 oder 6 ½ war. Mit dem<br />

Anreiten habe ich mir viel Zeit gelassen und<br />

ihn nochmals tierärztlich und osteopathisch<br />

durchchecken lassen. Beide, Tierärztin und<br />

Osteopathin, waren skeptisch, ob er jemals<br />

ein gutes Reitpferd werden würde. Aber das<br />

hat mich nicht entmutigt, und ich habe mir<br />

professionelle Hilfe geholt. Das Anreiten lief<br />

auch erst ganz gut, aber nach ein paar Wochen<br />

fingen dann die ersten Rückenprobleme<br />

an, obwohl der Reiter nur 50 kg wog und<br />

der Sattel perfekt passte. Agnat macht beim<br />

Reiten auch gut mit, aber er braucht halt<br />

dann ständig eine Behandlung vom Ostheopathen,<br />

weil er durch das Reiten sehr schnell<br />

Rückenschmerzen bekommt – und wenn es<br />

ihm dann zu viel wird, zeigt er das auch sehr<br />

schnell und ganz deutlich. Er hat halt leider<br />

gar keinen guten Rücken, dieser ist sehr<br />

schwach, trotz viel Training und Bodenarbeit.<br />

Er ist einfach nicht belastbar und tut sich<br />

schwer, Muskulatur aufzubauen.“<br />

Verschiedene Baustellen<br />

Nicht nur der Rücken war ein „Problemfeld“,<br />

auch charakterlich war Agnat zu anfangs<br />

nicht ganz einfach, weil leicht erregbar. „Er<br />

läßt sich zwar gut händeln“, sagt Kathi, „aber<br />

er ist absolut kein Anfängerpferd! Vielmehr ist<br />

er sehr leicht erregbar und hat (früher) sehr<br />

schnell zum Steigen geneigt, wenn er vor etwas<br />

Angst hatte, oder wenn ihm etwas nicht<br />

gepaßt hat. Es war ein langer Weg, bis wir das<br />

korrigiert hatten. Er ist grundsätzlich beim<br />

reiten lieb und bemüht sich, aber er ist auch<br />

‚showy’ und kann leicht austicken.“<br />

Anstatt das Pferd wieder zu verkaufen, hat<br />

sich Kathi auf ihn eingestellt und ihre Erwartungen<br />

und Ansprüche seinem Vermögen<br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


alle Fotos: privat<br />

Zwei, die sich durch eine glückliche Fügung gefunden haben: Kathi und Agnat. Kathi sagt über ihn: „Er ist unglaublich treu und anhänglich, und<br />

möchte immer gefallen." Der Charakter des <strong>Pferde</strong>s ist vielen <strong>Pferde</strong>besitzern wichtiger als das Exterieur.<br />

und Charakter angepasst. Das tun nicht alle<br />

Besitzer, daher war es ein Glücksfall, dass<br />

Agnat ausgerechnet zu Kathi kam, die ja eigentlich<br />

gar keinen Araber gesucht hatte.<br />

„In einem früheren Pensionsstall wo ich war,<br />

waren fünf Araber. Die waren alle eher Richtung<br />

Reitpferd – die waren anders als meiner,<br />

deutlich anders! Natürlich wollte ich ursprünglich<br />

auch ein Reitpferd, aber ich habe<br />

mich damit abgefunden, dass er niemals ein<br />

wirklich gutes Reitpferd sein wird, und heute<br />

ist das für mich in Ordnung. Aber damit bin<br />

ich auch auf sehr viel Unverständnis getroffen,<br />

weil die meisten Leute gesagt haben ‚Was<br />

willst Du denn mit dem?'“<br />

Aber was macht man mit einem Pferd, das<br />

sich nicht zum Reiten eignet? Kathi hat ihren<br />

Weg gefunden, indem sie andere Betätigungsfelder<br />

für ihn gefunden hat: „Er ist<br />

unheimlich gut in sämtlichen Formen der<br />

Bodenarbeit. Er ist unglaublich treu und anhänglich,<br />

möchte immer gefallen und fair<br />

behandelt werden. Wird er das nicht, fängt<br />

er allerdings an zu steigen. Trotzdem ist er<br />

wirklich ein supertoller Kerl, für mich das<br />

Nonplusultra, einfach durch seinen Charakter.<br />

Aber körperlich ist er nicht fürs Reiten<br />

gemacht. Und natürlich darf er bleiben“, fügt<br />

Kathi hinzu. „Zwar entspricht er nicht meinen<br />

‚Erwartungen’, aber ich habe mich für ihn<br />

entschieden, weil ich mich in diese tiefen,<br />

dunklen Augen verliebt habe und diesen<br />

sehr besonderen Charakter und nicht weil er<br />

sich besonders toll zum Reiten eignet.“<br />

„Würdest du nach dieser Erfahrung (also in<br />

etwa 20 Jahren...) noch mal einen Araber<br />

kaufen - oder bist Du 'geheilt’....?“ frage ich<br />

Kathi. „Doch, klar!“, ist ihre Antwort, ohne zu<br />

überlegen. „Für mich ist es absolut in Ordnung,<br />

so wie es ist. Wie gesagt, ich habe mich<br />

beim Kauf ja nicht fürs Reiten, sondern für<br />

ihn entschieden, mit allen Konsequenzen.<br />

Sofern sich nichts Gravierendes in meinem<br />

Leben ändert, wird er auch bis ans Ende seines<br />

Lebens bei mir bleiben – definitiv! Und<br />

ich würde mich jederzeit wieder für einen<br />

Araber entscheiden, weil ich diesen Charakter<br />

einfach einmalig finde!“<br />

Gudrun Waiditschka<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Agnat<br />

Sch., *2014<br />

Empire<br />

Sch., *2009<br />

AJ Kahayla<br />

Br., *2009<br />

Nicht jedes Pferd mit Schaupferde-Pedigree ist auch für den Schauring geboren. Leider bringt<br />

Agnat durch den vorgetieften Rücken und die hohe, waagerechte Kruppe auch nicht die besten<br />

Voraussetzungen als Reitpferd mit, daher hat sich seine Besitzerin auf Bodenarbeit verlegt.<br />

51<br />

Enzo<br />

F., *1999<br />

Emira<br />

Sch., *2000<br />

QR Marc<br />

Br., *2005<br />

Kwestura<br />

F., *1995<br />

Padrons Psyche<br />

RD Bey Shahmp.<br />

Laheeb<br />

Embra<br />

Marwan Al Sh.<br />

Swete Dreams<br />

Monogramm<br />

Kwesta<br />

Freizeit-Araber


Von Kunst und Künstlern<br />

Adam<br />

Victor<br />

Von Kunst und Künstlern<br />

Nr. 9 - Abdjar Race, Edeiban<br />

Über Victor Adam (1801-1866) hatten<br />

wir bereits vor einem Jahr einen<br />

Beitrag veröffentlicht, damals ging es<br />

um die Lithografie-Serie mit <strong>Pferde</strong>n aus den<br />

Ställen von König Louis-Philippe von Frankreich.<br />

Diesmal soll es um eine andere Serie<br />

von arabischen <strong>Pferde</strong>n gehen, deren Identität<br />

und Geschichte Rätsel aufgibt und noch<br />

lange nicht abschließend geklärt ist.<br />

Es handelt sich um eine Serie von 12 Lithografien<br />

arabischer <strong>Pferde</strong>, bei denen der „Stamm“<br />

oder französisch die „Race“ angegeben ist,<br />

also beispielsweise „Abouricha Race, Richan“.<br />

Um die Identität der <strong>Pferde</strong> herauszufinden,<br />

galt es als Erstes, den Zeitraum einzugrenzen,<br />

wann diese Bilder entstanden sind. Die<br />

Nummern 1-8 werden erstmals in der „Bibliographie<br />

de la France, 1831“ erwähnt, die<br />

restlichen vier Lithografien sind im Folgejahr<br />

erschienen. Offensichtlich waren diese Lithos<br />

aber sehr beliebt, denn sie wurden auch in<br />

späteren Jahren noch aufgelegt und angeboten,<br />

wie eine Anzeige des Herausgebers „Masion<br />

Tessari“ aus der Zeitschrift „L’Iconographie,<br />

Journal des Imprimeurs-Lithographes“<br />

von 1846 zeigt.<br />

Erste Erwähnung<br />

Einen entscheidenden Hinweis zur Identität<br />

der <strong>Pferde</strong> findet sich dann in einer Lithografie<br />

von Albrecht Adam (1786-1862), einem<br />

Namensvetter von Victor Adam, aber die beiden<br />

waren weder verwandt noch verschwägert,<br />

der eine lebte in Frankreich, der andere<br />

in München, die Namensgleichheit ist also<br />

rein zufällig. Albrecht Adam war ein deutscher<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Art and Artists<br />

Nr. 7 - Tedmouri Race, Kiourd<br />

Schlachten-, Porträt- und <strong>Pferde</strong>maler, der mit Adam zum Teil nahezu identisch sind. Diese<br />

seinen Söhnen und Enkeln in München eine beiden Blätter stellen dieselben Sujets dar,<br />

ganze Dynastie von (<strong>Pferde</strong>-)Malern begründete.<br />

wie die Lithos von Victor Adam, haben aber<br />

Seine in „Araberkreisen“ bekanntesten zusätzlich den Vermerk: „<strong>Arabische</strong> Hengste,<br />

<strong>Pferde</strong>portraits schuf er 1829 im Auftrag von dem Herrn N. Gliocho angehörig, nach der<br />

König Wilhelm I von Württemberg, dessen Gestütspferde<br />

Natur gezeichnet von Albrecht Adam.“ Die<br />

er lithografierte (diese Serie wird älteste Abbildung der Albrecht Adam’schen<br />

zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt). Albrecht<br />

Version des Arabers der „Djodar-Race“ findet<br />

Adam hat nun zwei Blätter mit jeweils 5 sich in der „Zeitschrift für Gestüte und Reit-<br />

<strong>Pferde</strong>n geschaffen (gezeichnet von Albrecht bahnen“ von 1831. Die abgebildete Komposition<br />

Adam, lithografiert von von seinem Sohn R.<br />

mit zwei Lithografien à fünf <strong>Pferde</strong>n<br />

B. Adam), die mit den Lithografien von Victor findet sich erst in „R. Weigel's Kunstcatalog“<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

53<br />

von 1843 nachgewiesen. Damit dürfte man<br />

aber das Entstehungsdatum auf 1831 oder<br />

früher festlegen können, denn Albrecht Adam<br />

ist bekannt dafür, dass er viele Skizzen anlegte.<br />

So war er beispielsweise als Beobachter auf<br />

dem Russlandfeldzug Napoleons dabei und<br />

skizzierte die Schlachten, die entsprechenden<br />

Gemälde hat er aber erst Jahrzehnte später<br />

gefertigt. Es ist also durchaus möglich, dass er<br />

die <strong>Pferde</strong> des Herrn Gliocho vor 1831 skizziert<br />

bzw. gezeichnet, aber erst später in der Komposition<br />

lithografiert hat. (weiter S. 58)


Von Kunst und Künstlern<br />

Adam<br />

Victor<br />

(oben) Nr. 10 - Chami Race, Abouarkout<br />

(unten) Nr. 11 - Jument Egyptienne (ägyptische Stute)<br />

Nr. 12 - Le Derviche (Der Dervisch)<br />

54<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Art and Artists<br />

Auch Princess Victoria, spätere Queen Victoria<br />

von England, hat die Lithografien von Victor<br />

Adam kopiert. Auszüge aus ihrem Skizzenbuch<br />

von 1836:<br />

Djeiran Race, Richan Anazé<br />

Nr. 5 - Djeiran Race, Richan Anazé<br />

Nach Waclaw Rzewuski bedeutet der Name Richan (Rischaan) "Der Beründers dieser Rasse jagte die Strauße, tötete sie mit Speeren und schmückte<br />

sein Ross mit den Federn dieses Vogels. Das Sattel- und Zaumzeug der Araber ist vielfach geschmückt". Dieser Name bedeutet also "Die geflügelte<br />

Feder". Das heißt, leicht, fliegend, mit Federn geschmückt.<br />

Nr. 6 - Abouricha Race, Richan<br />

Aus Princess Victoria's Skizzenbuch (1836):<br />

Abouricha Race, Richan<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

55


Von Kunst und Künstlern<br />

VictorAdam<br />

Nr. 3 - Zarif Race, Aboukoura<br />

Nr. 4 - Eyen Race, Turkmann<br />

Nr. 2 - Kef Race, Koelan<br />

Nr. 1 - Afrit Race, Zilfi Bedaivoui<br />

Nr. 8 - Djodar Race, El Bedaivoui<br />

56<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


AlbrechtAdam<br />

Art and Artists<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

57


Von Kunst und Künstlern<br />

Die Identität der <strong>Pferde</strong><br />

Da die Angabe des „Stammes“ auf Importe<br />

aus den Ursprungsländern hindeutet, kommen<br />

also alle <strong>Pferde</strong> in Betracht, die als „Original-Araber“<br />

vor 1831 von Nicolas Gliocho<br />

importiert wurden – und das sind eine ganze<br />

Menge! Um die Herkunft bzw. den Verbleib<br />

der <strong>Pferde</strong> weiter zu erforschen, müssen<br />

wir uns daher mit dem bei Albrecht Adam<br />

erwähnten <strong>Pferde</strong>händler Nicolas Gliocho<br />

(1792-1848) näher befassen. Er arbeitete<br />

als Dragoman (Übersetzer) für den holländischen<br />

„Levantse Handel”, wurde aber 1817<br />

entlassen. Danach machte er sich als <strong>Pferde</strong>händler<br />

einen Namen, und war für die französische<br />

(1819-1820), ungarische (1824), und<br />

spanische (1847-1848) Regierung, für polnische<br />

Züchter (ca. 18<strong>30</strong>-1840) sowie für König<br />

Wilhelm v. Württemberg (1828, 1833), tätig,<br />

indem er arabische <strong>Pferde</strong> beschaffte.<br />

Sein erster Transport nach Frankreich fand<br />

1819 statt und beinhaltete 23 <strong>Pferde</strong> und ein<br />

Stutfohlen, die über Marseille ankamen. Von<br />

diesen <strong>Pferde</strong>n wurden 12 im Auftrag der französischen<br />

Regierung gekauft, die anderen (11)<br />

<strong>Pferde</strong> wurden nach Paris gebracht, um sie an<br />

Privatleute zu verkaufen – ob sie alle an private<br />

Liebhaber gingen oder die französische Regierung<br />

noch weitere <strong>Pferde</strong> aufkaufte, ist nicht<br />

bekannt. Im August 1820 kam ein weiterer<br />

Transport mit 24 <strong>Pferde</strong>n in Marseille an, die<br />

aber weiter nach Polen gebracht werden sollten.<br />

1824 importierte Gliocho dann 13 Hengste<br />

und eine Stute für die ungarischen Staatsgestüte<br />

und dann nochmals 2 Hengste und 2<br />

Stuten im Jahr 1827. Ein Jahr später, 1828, kam<br />

der Schimmelhengst Sultan Mahmud von<br />

Constantinopel über Wien im Gestüt Weil von<br />

König Wilhelm I. an.<br />

Für die <strong>Pferde</strong>, die nach Ungarn gingen, liegen<br />

Namen und Beschreibung (Farbe und Abzeichen)<br />

vor, aber da lassen sich keine Übereinstimmungen<br />

zu den Lithografien finden.<br />

Hingegen gibt es im französischen Stutbuch<br />

die Eintragung von 17 Hengsten und 2 Stuten,<br />

die von Nicolas Gliocho gekauft wurden<br />

und ab 1820 in den staatlichen Hengstdepots<br />

und im Königlichen Gestüt Pompadour aufgestellt<br />

waren. Leider wurden aber im französischen<br />

Stutbuch keine „Stämme“ verzeichnet,<br />

sodass kein Hinweis auf die Identität der<br />

<strong>Pferde</strong> gegeben ist, denn die Namen, die in<br />

den Lithografien genannt werden, kommen<br />

im Stutbuch nicht vor. Vielmehr haben die<br />

<strong>Pferde</strong> alle mehr oder weniger französisch<br />

klingende Namen bekommen: Actif, Aimable,<br />

Badin, Colosse, Courageux, Coureur, Diligent,<br />

Effilié, Fou, Foudre, Glorieux, Heureux, Impétueux,<br />

Lion, Majestueux, Pacifique, Téméraire<br />

und die Stuten Heureuse und Gazelle.<br />

Aber es gibt Hinweise, dass es sich um diese<br />

Gruppe von <strong>Pferde</strong>n handelt. So ist in dieser<br />

Gruppe der Hengst Aimable ein Rappe,<br />

genau wie „Nr. 6 Abouricha race, Richan“ –<br />

da Rappen sehr selten sind, könnte dies ein<br />

„Treffer“ sein. Zwei Hengste, Diligent und<br />

Heureux, werden im Stutbuch als „Perser"<br />

bezeichnet - einer davon ist Fuchs (Heureux)<br />

und könnte „Nr. 4 Eyen Race, Turkmann" sein.<br />

Ein dritter Hinweis ist, dass die Stute Heureuse<br />

mit einem Stutfohlen namens Mignone<br />

bei Fuß, geboren 1819, im Stutbuch eingetragen<br />

ist – somit könnte also auch Heureuse<br />

aus dem 1819er-Transport stammen, der ja<br />

ein Stutfohlen beinhaltete. Zugegeben - viel<br />

Spekulation, aber vielleicht ergeben sich im<br />

Lauf der Zeit noch weitere Hinweise.<br />

58<br />

Wer ist der Urheber?<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich um<br />

den französischen Import von 1819 handelt,<br />

dann wäre Victor Adam als Urheber der Lithografien<br />

wahrscheinlicher und hätte Albrecht<br />

Adam von Victor Adam „abgekupfert“. Dem<br />

widerspricht jedoch zum einen der Hinweis<br />

„nach der Natur gezeichnet von Albrecht<br />

Adam“, was darauf hinweist, dass der Künstler<br />

diese <strong>Pferde</strong> tatsächlich gesehen hat, zum<br />

anderen die „Satteldruckflecken“, die Albrecht<br />

Adam „naturgetreu“ eingezeichnet hat,<br />

die aber bei Victor Adam weitgehend fehlen.<br />

Auch die Tatsache, dass die <strong>Pferde</strong> bei Albrecht<br />

diesen typischen, etwas steifen – oder<br />

hippologischeren – Eindruck hinterlassen<br />

spricht für ihn als Urheber. Dazu kann man im<br />

Kunstblatt (4.1823, Stuttgart) lesen: „In Frankreich<br />

und Deutschland erschienen, besonders<br />

seit Entstehung des Steindrucks, mehrere<br />

Kunstprodukte, in diesem speciellen Theil der<br />

Thierzeichnung [<strong>Pferde</strong>]. Einer der ersten neueren<br />

<strong>Pferde</strong>zeichner auf Stein, war der lebendige<br />

charakteristische [Carle] Vernet, dessen Blätter<br />

so allgemeinen Beyfall gefunden haben, indem<br />

sie durch Genialität und Lebendigkeit in der<br />

Darstellung, etwas besonders Anziehendes fürs<br />

Auge hatten. Aber für den <strong>Pferde</strong>kenner und<br />

für den strengeren Beurtheiler verloren sie an<br />

Werth, bey genauerer Betrachtung, indem er<br />

nicht korrekt und nach der Natur wahr gezeichnete,<br />

sondern mehr lebhafte Phantasie-Bilder<br />

fand; eine Eigenthümlichkeit, die selbst den<br />

späteren Produkten dieses Künstlers, im Vergleich<br />

mit früheren, abzugehen scheint.“ Auch<br />

Victor Adam hatte die eher „lässige“ französische<br />

Art der Darstellung im Vergleich zu<br />

Albrecht Adam, das zeigt sich besonders im<br />

5. Pferd „Djodar Race, El Bedawoui“. Sollte die<br />

Victor’sche Variante wirklich Albrecht Adam<br />

zum Vorbild gedient haben?<br />

Wer auch immer von wem abgekupfert hat,<br />

ist schwer zu sagen, denn beide Künstler waren<br />

„gut im Geschäft". Aber es war durchaus<br />

übliche Praxis und ein Urheberrecht, wie wir<br />

es heute kennen, gab es damals noch nicht.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Gliocho-Importe 1819 nach Frankreich<br />

• Actif, Schimmelhengst, Araber, geb. 1810. Im H. D. von Tarbes von 1820 bis 1832. Verkauft<br />

im Jahr 1832, nach der Decksaison, an M. Sabatier.<br />

• Aimable, Rapphengst, Araber, geb. 1814. Im H. D. von Parantignat von 1821 bis 1824.<br />

Gestorben 1824, vor der Decksaison.<br />

• Badin, Fuchshengst, Araber, geb. 1813. Im H. D. von Grenoble von 1820 bis 1824. Gestorben<br />

1824, nach der Decksaison.<br />

• Colosse, Fuchshengst, Araber, geb. 1811. Im H. D. von Pau von 1820 bis 1834. Verkauft<br />

1834, nach der Decksaison, an M. Gandom.<br />

• Courageux, Brauner Hengst, Araber, geb. 1814. Im H. D. von Perpignan von 1820 bis<br />

1832. Verkauft 1832, nach der Decksaison.<br />

• Coureur, Schimmelhengst, Araber, geb. 1813. Im H. D. von Rodez von 1820 bis 1828; im<br />

H. D. d‘Arles von 1829 bis 1832. Verkauft 1832, nach der Decksaison, an M. Benoist.<br />

• Diligent, Schimmelhengst, Perser, geb. 1813. Im. H. D. d’Aurillac ab 1820. Gestorben<br />

1831, vor der Decksaison.<br />

• Effilé, Schimmelhengst, Araber, geb. 1813. Im H. D. d‘Aurillac von 1820 bis 1829; im H. D.<br />

d'Arles im Jahr 18<strong>30</strong> und 1831. Verkauft 1831, nach der Decksaison, an M. Picot.<br />

• Fou, Fuchshengst, Araber, geb. 1810. Im H. D. von Cluny von 1820 bis 1825. Verkauft<br />

1826, vor der Decksaison, an M. Cuister.<br />

• Foudre, brauner Hengst, Araber, geb. 1812. Im H. D. d’Arles von 1820 bis 1825. Nach Korsika<br />

gesandt im Jahr 1826.<br />

• Glorieux, brauner Hengst, Araber, geb. 1813. Im H. D. von Lîbourne von 1820 bis 1828.<br />

Verkauft 1829, vor der Decksaison, an M. Fresque.<br />

• Heureux, Fuchshengst, Perser, geb. 1813. Im H. D. von Langonnet von 1820 bis 1823.<br />

Verkauft 1821, vor der Decksaison, an M. Roger.<br />

• Impetueux, Schimmelhengst, Araber, geb. 1812. Im Königl. Gestüt von Rosières von<br />

1820 bis 1837.<br />

• Lion, Fuchshengst, Araber, geb. 1811. Im Königl. Gestüt von Pompadour von 1820 bis<br />

1827; im H. D. von Tarbes von 1828 bis 1837.<br />

• Majestueux, Schimmelhengst, Araber, geb. 1809. Im Königl. Gestüt von Pompadour von<br />

1820 bis 1824; im H. D. von Tarbes 1825 bis 18<strong>30</strong>; au H. D. D'Arles im Jahr 1831 und 1832;<br />

verkauft 1832, nach der Decksaison, an M. Benoist.<br />

• Pacifique, Fuchshengst, Araber, geb. 1813. Im H. D. von Villeneuve d‘Agen von 1820 bis<br />

1826. Verkauft 1826, nach der Decksaison, an M. Fafoury.<br />

• Téméraire, Schimmelhengst, Araber, geb. 1810. Im H. R. du Pin im Jahr 1820 (fünf Stuten);<br />

im H. D. d'Auxerre von 1821 bis 1827; im H. D. von Saint-Jean-d'Angely 1828 und<br />

1829. Verkauft 1829, nach der Decksaison, an M. Postal.<br />

• Gazelle, Schimmelstute, Araber, geb. 1814, verkauft 1824.<br />

• Hereuse, braune Stute, Araber geb. 1813, ausgeschieden 1824.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Fototipps<br />

Das Standbild<br />

Wer kennt sie nicht – die Fotos in Verkaufsanzeigen oder in Facebook-Posts, die das Pferd<br />

alles andere als vorteilhaft darstellen. Das Foto von schräg oben und vorne, meist mit Handy<br />

gemacht – und dann wundert man sich, dass das Pferd vielleicht doch nicht ganz so gut<br />

aussieht wie in Wirklichkeit. Wir geben ein paar Tips, wie es besser gelingt!<br />

Viele <strong>Pferde</strong>fotos, die in den sozialen Medien geteilt werden, werden<br />

leider den jeweiligen <strong>Pferde</strong>n nicht gerecht. Und das, obwohl man<br />

den Betrachter doch auf sich (bzw. das Pferd) aufmerksam machen<br />

will. Dabei gibt es zwischen diesen Handy-Schnapschüssen und den<br />

professionellen Hochglanzfotos, die einen an eine „Miss-Germany-Wahl“<br />

erinnern, auch noch das große Feld der „Gebrauchsfotografie“. Wer sich<br />

hier wiederfindet, für den soll dieser Beitrag ein paar Tips bereithalten.<br />

Technische Ausrüstung<br />

Natürlich gehört zur Ausrüstung in erster Linie eine Kamera. Bei einem<br />

Standbild werden jedoch noch keine größeren Ansprüche an<br />

die Kamera gestellt – es darf auch eine Kleinbildkamera oder auch ein<br />

Handy sein. Wichtig ist die Verwendung eines Normal- oder Zoomobjektivs.<br />

Zu vermeiden sind alle Objektive unter 50 mm Brennweite.<br />

Letzteres ist leider bei den meisten Handys der Fall, da diese<br />

mit Weitwinkelobjektiven operieren, und deshalb kommt es dabei<br />

auch leicht zu perspektivischen Verzerrungen, d. h. das Pferd wirkt<br />

unporportional, der Kopf zu groß, der Körper zu klein. Aber unter<br />

Beachtung von gewissen Grundsätzen, die später näher erklärt werden,<br />

kann man auch Handys verwenden. Die Wahl des Objektivs<br />

hängt auch vom Standort ab, je weniger Abstand der Fotograf zum<br />

Pferd hat, desto kleiner sollte die Brennweite sein, die 50 mm sollten<br />

aber nicht unterschreiten. Eine Brennweite von 50 bis 100 mm<br />

ist ideal. Zoomobjektive mit 100 bis 200 mm Brennweite kommen erst<br />

zum Einsatz, wenn der Fotograf 10-15 m entfernt stehen kann.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

Es sieht einfach aus, aber auch für ein korrektes Standbild braucht es<br />

einige Überlegungen und ein wenig Vorbereitung. Zu den Vorbereitungen<br />

gehört, den richtigen Standort zu finden, d. h. einen geeigneten<br />

Hintergrund, der farblich passend zum Pferd und ruhig in der Struktur<br />

ist. Der Sonnenstand ist zu beachten, damit es keine harten Schlagschatten<br />

gibt, und der Boden, wo das Pferd steht, sollte eben und hart<br />

sein, damit die Hufe gut zu sehen sind. Wenn man es sich aussuchen<br />

kann, dann bieten die Morgen- und Abendstunden das beste Licht zum<br />

fotografieren. Die Mittagszeit sollte man vermeiden, da hier die Sonne<br />

senkrecht steht, und das Auge des <strong>Pferde</strong>s durch den Augenbogen gerne<br />

im Schatten liegt – das Auge aber ist einer der wichtigsten Bereiche<br />

des Fotos, auch beim Standfoto! Auch sonst kann eine starke Sonneneintrahlung<br />

harte Schlagschatten verursachen, deshalb sollte der Fotograf<br />

mit dem Rücken zur Sonne stehen. Mit den modernen Kameras<br />

braucht man auch keine Angst (mehr) vor bewölktem Wetter zu haben<br />

– solange eine gleichmäßige Ausleuchtung gegeben ist, kommen hierbei<br />

oftmals sogar die besseren Resultate zustande.<br />

Das Pferd sollte frisch gewaschen (und getrocknet!) sein, oder zumindest<br />

gut geputzt, die Mähne gebürstet, der Schweif verlesen, und damit das<br />

so bleibt, kann man natürlich ein wenig Mähnenspray verwenden. Inwieweit<br />

ein Pferd geschminkt sein kann, darf, soll oder muß, liegt im Auge<br />

Foto-Tipps<br />

Wenn wir hier das Foto (nicht das Pferd!) beurteilen, so steht das Pferd<br />

korrekt auf allen vier Beinen, gleichmäßig belastet. Sowohl das Vorderbein,<br />

als auch das Hinterbein sind im Lot, die beiden abgewandten Beine<br />

sind sichtbar, das linke Vorderbein etwas zu weit unter dem Körper. Der<br />

Hals ist ideal getragen, das Pferd ist aufmerksam, aber das Maul (durch<br />

Kauen auf dem Gebiß) leicht geöffnet. Der Hintergrund ist ungeeignet,<br />

durch das Gebäude und den aus dem Rücken ragenden Baumstamm.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59<br />

Diese Grafik beschreibt in etwa die Aufnahmesituation: Der Fotograf<br />

steht parallel zur Längsachse (c) des <strong>Pferde</strong>körpers auf Höhe des Übergangs<br />

Widerrist / Rücken, so dass ein gleichschenkeliges Dreieck (a)<br />

entsteht. Der Abstand zum Pferd (b) hängt vom Objektiv ab und beträgt<br />

bei 100 mm Brennweite ca. 10-15 m. A = Fotograf, B = Assistent (um das<br />

Pferd aufmerksam zu machen), C = Vorführer, der dafür verantwortlich<br />

ist, dass das Pferd richtig steht.


Foto-Tipps<br />

Bildkritik: Das Pferd steht mit leichter Anspannung (gehobener Schweif),<br />

dabei ist das rechte Hinterbein nicht belastet, weil zu weit nach hinten<br />

ausgestellt. Die Vorderbeine sind gut plaziert, der Hals zeigt eine schöne<br />

Aufrichtung, das Gesicht ist ideal und leicht zum Betrachter geneigt.<br />

des Betrachters. Ich tendiere zu „so wenig wie möglich“, aber ein wenig (!)<br />

Babyöl um Augen und Nüstern schadet weder dem Pferd noch den Fotos.<br />

Dem Vorführer kommt eine wichtige Aufgabe zu – er muß das Pferd<br />

richtig, d. h. korrekt hinstellen. Das wird nicht funktionieren, wenn das<br />

Pferd dies beim Fotoshooting zum ersten Mal machen soll. Also muß<br />

vorher geübt werden! Es soll hier aber ausdrücklich nicht darum gehen,<br />

wie man einem Pferd beibringt, ruhig auf allen vier Beinen zu stehen –<br />

das ist Grundvoraussetzung. Übrigens spiegelt das Pferd den Vorführer<br />

wider – d.h. auch der Vorführer sollte sich aufmerksam und mit leichter<br />

Körperspannung vor das Pferd stellen. Ein Vorführer, der irgendwo vor<br />

dem Pferd „herumlümmelt“, mit dem Handy am Ohr und der Zigarette<br />

im Mund (alles schon erlebt!), wird nie die notwendige Aufmerksamkeit<br />

beim Pferd erzeugen.<br />

Günstig ist es, wenn neben dem Vorführer noch ein weiterer Assistent<br />

zur Verfügung steht. Dessen Aufgabe ist es, das Pferd auf sich aufmerksam<br />

zu machen. Er kommt aber erst zum Einsatz, wenn das Pferd richtig,<br />

d. h. korrekt, steht und sich auf seinen Vorführer konzentriert. Um auf<br />

sich „aufmerksam“ zu machen, gibt es verschiedene Tricks. Ein bewährter<br />

Trick ist das (mehrfache) Wiehern eines <strong>Pferde</strong>s als Tonaufnahme auf<br />

dem Handy zu haben – am besten von einem Hengst, das wirkt fast immer!<br />

Aber Achtung: Das wirkt in der Regel nur drei bis vier Mal, danach<br />

ist die Wirkung „verpufft“. Daher darf man nicht zum falschen Zeitpunkt<br />

wiehern, wenn das Pferd z. B. noch nicht korrekt steht. Der Assistent<br />

muß mitdenken! Wenn ein solches „Wiehern“ nicht verfügbar ist, kann<br />

man es auch mit der bewährten Plastiktüte oder dem Regenschirm<br />

versuchen – wichtig ist: nur so viel „Action“, dass das Pferd aufmerksam<br />

schaut, aber nicht panisch wegzuspringen versucht. Also vorsichtig anfangen,<br />

um auszutesten, wo die Schwelle zur Angst überschritten wird,<br />

und darunter bleiben. Man will das Pferd nicht ängstigen, sondern man<br />

will es „aufmerksam“ machen – ein Quentchen „An“spannung gehört<br />

zur Aufmerksamkeit dazu, aber eben keine „Ver“spannung!<br />

Die Kamera-Einstellungen<br />

Natürlich ist der Fotograf gut beraten, bereits bevor das Pferd korrekt<br />

aufgestellt ist, seine Einstellungen zu machen: Da es sich um kein Bewegungsfoto<br />

handelt, ist die Belichtungszeit weniger relevant. Man sollte<br />

sich dennoch an den folgenden Grundsatz halten: 1 / (Brennweite x 2),<br />

d. h. bei 100 mm Brennweite 1/200 sec. Belichtungszeit verwenden, das<br />

vermeidet „verwackeln“ durch die Hand des Fotografen. Ich fotografiere<br />

in der Regel mit Teilautomatik, das heißt, ich stelle die gewünschte<br />

Belichtungszeit ein, und die Kamera-Automatik wählt die Blende automatisch.<br />

Vorsicht ist bei „rein-weißen“ Schimmeln geboten: Damit am<br />

Ende noch Kontur im Pferd zu sehen ist, belichte ich Schimmel grundsätzlich<br />

unter, d. h. -1 Blende, gegebenenfalls sogar mehr. Zu dunkle<br />

Bildkritik: Kein "korrektes Standbild"! Das Pferd ist in Show-Pose<br />

überstreckt dargestellt, die Winkelung der Hinterbeine (Sprunggelenk,<br />

Fesselgelenk) ist nicht zu beurteilen. Die Vorderbeine sind nach vorne<br />

herausgestellt, die Oberlinie flach, der Hals gestreckt.<br />

Bereiche im Bild (z. B. durch Schattenwurf) kann man später wieder<br />

aufhellen. Ist aber ein Bereich „überstrahlt“, d. h. zu hell, kann man die<br />

verlorenen Konturen nicht mehr zurückholen. Dafür allerdings braucht<br />

es eine Kamera, bei der man dies auch einstellen kann – und dabei versagen<br />

dann die Handys. Die einfachste Lösung für Handy-Fotografen<br />

ist dann, die Aufnahmen nicht bei prallem Sonnenschein zu machen,<br />

sondern an einem bewölkten Tag. Insbesondere bei Schimmeln klappt<br />

das sehr gut! Oder man fotografiert im Schatten, hier ist jedoch darauf<br />

zu achten, dass der zu fotografierende Bereich ganz (!) im Schatten liegt<br />

und nicht unter Bäumen noch teilweise Sonne durchs Laub fällt, das<br />

ergibt nur ein unschönes „Muster“ auf dem Pferd. Auch bei Rappen bewährt<br />

es sich, diese nicht in der prallen Mittagssonne zu fotografieren,<br />

da sonst in den Schlagschattenbereichen nichts mehr zu erkennen ist –<br />

am frühen Morgen oder späteren Nachmittag ist es möglich, dennoch<br />

sollte man darauf achten, dass nicht zu viele Bereiche im Schatten liegen.<br />

Füchse und Braune sind vergleichsweise „problemlos“.<br />

Das korrekte Standbild<br />

Man kann sich natürlich darüber streiten, was „korrekt“ ist und was<br />

nicht. Ich halte mich dabei an die alten Hippologen, und demgemäß<br />

steht ein Pferd bei einem korrekten Standbild gleichmäßig auf allen<br />

vier Beinen. Das dem Fotografen (Betrachter) zugewandte Vorderbein<br />

soll „im Lot“ sein, d. h. genau senkrecht zum Boden, nicht nach hinten<br />

unter den Körper gestellt und nicht nach vorne herausgestellt. Das dem<br />

Fotografen abgewandte Vorderbein hingegen soll eine Handbreit weiter<br />

unter dem Körper stehen. Ähnlich verhält es sich mit den Hinterbeinen:<br />

Hier soll das dem Fotografen zugewandte Bein vom Sprunggelenk<br />

abwärts genau senkrecht unter dem Sitzbeinhöcker stehen (siehe Abbildung),<br />

das dem Fotografen abgewandet Hinterbein steht ca. <strong>30</strong> cm<br />

weiter unter dem Körperschwerpunkt. Somit sind alle vier Beine sichtbar,<br />

damit man z. B. die Klarheit der Sehnen, Gelenke, Hufe, Winkelungen<br />

und Abzeichen an allen Beinen erkennen kann.<br />

Genau wie das Pferd eine „korrekte“ Haltung einnehmen sollte, muß<br />

auch der Fotograf darauf achten, die richtige Position einzunehmen.<br />

Das heißt, er muß parallel zur Längsachse des <strong>Pferde</strong>s stehen, am besten<br />

auf der Höhe, wo der Widerrist in den Rücken übergeht, und je nach<br />

eigener Körpergröße so, dass die Kamera auf Höhe der Rumpfmitte positioniert<br />

ist. Gegebenenfalls muß man etwas in die Knie gehen – aber<br />

letztendlich ist es allemal besser, eine kleine Rasse wie den Araber aus<br />

der „Froschperspektive“ zu fotografieren, wodurch das Pferd größer<br />

und erhabener wirkt, als aus der „Vogelperspektive“, bei der dann gerne<br />

die Beine zu kurz wirken.<br />

Steht der Fotograf zu weit vorne (auf Kopfhöhe) oder zu weit hinten<br />

(auf Kruppenhöhe) kommt es leicht zu perspektivischen Verzerrungen,<br />

60<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Der Fotograf steht auf der Höhe des Kopfes, dadurch sind die Linien<br />

nicht parallel, es entsteht eine perspektivische Verzerrung. Das Vorderteil<br />

des <strong>Pferde</strong>s wirkt zu groß, das Hinterteil zu klein.<br />

Der Fotograf steht jetzt parallel zur Längsachse des <strong>Pferde</strong>s auf Höhe<br />

knapp hinter der Schulter. Die Linien sind parallel, die Proportionen<br />

bleiben erhalten.<br />

Foto-Tipps<br />

d. h. der vordere Bereich des <strong>Pferde</strong>s erscheint größer als der hintere,<br />

bzw. umgekehrt. Je kürzer die Brennweite, desto mehr tritt dieser Effekt<br />

zutage – hier sind wir wieder bei den Handys, wo dieser Effekt sehr<br />

häufig auftritt. Aber auch Handy-Fotografen können perspektivisch<br />

korrekte Fotos machen, wenn sie die oben genannten Positionen genau<br />

einhalten!<br />

Im Eifer des Gefechts kommt es auch häufig vor, dass man den Apparat<br />

nicht genau in der Waagerechten hält, das Pferd dann auf dem Foto<br />

kopflastig wird, oder kruppenlastig. Das ist ein „Fehler“, den man leicht<br />

nachträglich bei der Bearbeitung beheben kann. Was nur begrenzt zu<br />

beheben ist, ist, wenn das Pferd tatsächlich bergauf oder bergab steht,<br />

denn dann würden bei einer nachträglichen Korrektur die Beine ggf.<br />

nicht mehr im senkrechten Lot stehen.<br />

Ein anderer Aspekt, dem der Fotograf bei einem korrekten Standbild sein<br />

Augenmerk geben muß, ist der Hals. Der Hals soll mit Aufrichtung „stolz<br />

getragen“ werden. Dies erreicht man am ehesten durch die oben beschriebene<br />

„Aufmerksamkeit“. Ein Pferd, das in der Ferne etwas sieht oder<br />

hört, wird sich automatisch aufrichten. Es unterscheidet sich grundlegend<br />

von dem auf Shows beliebten in die Höhe und Länge Zerren des Halses.<br />

Und last not least ist da noch der Kopf. Dieser darf (muß aber nicht) leicht<br />

zum Fotografen gedreht sein, oder aber genau im Profil aufgenommen<br />

werden. Wichtig ist selbstredend, dass die Ohren gespitzt sind und das<br />

Auge wach ist – womit wir wieder bei der „Aufmerksamkeit“ sind. Den<br />

Glanzpunkt im Auge erreicht man am ehesten bei tiefer stehender Sonne<br />

am Morgen und Abend. Wenn kein Glanzpunkt vorhanden ist, sollte man<br />

sich davor hüten, diesen nachträglich zu setzen – in 99 von 100 Fällen<br />

sieht es „irgendwie nicht richtig“ aus, weil es einen Lichtreflex darstellt,<br />

wo kein Licht vorhanden ist (oder von der falschen Richtung kommt).<br />

Was eher geht, ist die nachträgliche Verstärkung eines vorhandenen<br />

Lichtreflexes im Auge, der oft auch bei bewölktem Wetter erkennbar ist.<br />

Die Show-Pose<br />

Nun fragen sich vielleicht viele, wenn das beschriebene Standbild „korrekt“<br />

sein soll, warum sieht man dann so viele „unkorrekte“ Standbilder,<br />

selbst in Hochglanzbroschüren und Zeitschriften? Was immer im Einzelnen<br />

dahinter stecken mag – das kann Unerfahrenheit, Unvermögen<br />

oder Absicht sein -, ich persönlich frage mich als Betrachter immer, was<br />

will der Fotograf bzw. Besitzer verbergen? Denn dieser überstreckte<br />

Stand, wie wir ihn von Shows kennen, diente ursprünglich dazu, die<br />

Fehler des <strong>Pferde</strong>s zu kaschieren: Die Oberlinie ist etwas weich, und<br />

die Kruppe „nicht waagerecht“ genug? Dann muß man das Pferd unter<br />

Anspannung in der Pinkelstellung hinstellen, und schon ist die „tabletop“<br />

Oberlinie perfekt. Die Winkelung der Sprunggelenke ist zu stark?<br />

Auch dann hilft das „Hintenraus-Stellen“ und Strecken – kein Richter<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

61<br />

kann so die tatsächliche Winkelung mehr erkennen. Die Fesselung ist<br />

zu steil? Dann werden die Vorderbeine vorne herausgestellt. Der Hals<br />

ist zu kurz? Ganz klar, dann muß er gestreckt werden. Und <strong>Pferde</strong>, deren<br />

Beine auf jedem Foto hinter bunten Blumenarrangements verborgen<br />

sind, haben vermutlich kein korrektes Fundament.<br />

Gut, das alles mag etwas verallgemeinernd wirken – aber es trifft den<br />

Kern der Sache: Man muß noch gar nicht mit Photoshop (oder anderen<br />

Softwares) direkt am Foto manipulieren, es gibt auch die oben<br />

beschriebenen Möglichkeiten, den Gesamteindruck eines <strong>Pferde</strong>s zu<br />

verändern – und die Übergänge sind natürlich stufenlos.<br />

Photoshop & Co.<br />

Für viele stellt sich die Frage: Was ist nun bei der nachträglichen Bearbeitung<br />

von Digitalfotos erlaubt und was nicht? Grundsätzlich gilt für<br />

mich, dass ich keine Veränderung am Pferd mache. Erlaubt ist es daher,<br />

die technische Qualität eines Fotos zu verbessern – also Schärfe,<br />

Bildausschnitt und Kontrast. Der Bildausschnitt ist wichtig, denn hierbei<br />

sollte man darauf achten, dass waagerechte und senkrechte Linien (z. B.<br />

Haus, Koppelzaun) auch tatsächlich waagerecht und senkrecht stehen.<br />

Ist dies nicht der Fall, versucht das Auge beim Betrachten dieser Linien<br />

das Bild „geradezurücken“. Leider steckt auch im Kippen eines Bildes mitunter<br />

ein Manipulationsversuch: Es soll eine waagerechte Kruppe, topfebene<br />

Oberlinie oder eine hohe Aufrichtung vorgegaukelt werden,<br />

wird aber durch die Linien, die nicht im Lot sind, leicht entlarvt. Bei der<br />

Farbe kommen wir schon wieder in einen Graubereich: Denn wenn<br />

man bei einem Rappen mit Rotstich (Sommerrappe) die rote Farbe herausnimmt,<br />

dann ist das m. E. Manipulation, weil man die tatsächlich<br />

vorhandene Farbe des <strong>Pferde</strong>s verändert. Wenn ich aber nur die etwas<br />

faden, blaustichigen Farben eines „Schattenbildes“ verändere, dann<br />

nicht, weil der Blaustich in der Natur der Aufnahme liegt. Erlaubt ist<br />

somit auch, den Hintergrund zu retouchieren (störende Objekte entfernen),<br />

nicht erlaubt hingegen, die Kontur des <strong>Pferde</strong>s zu verändern (z. B.<br />

Rücken- und Kruppenlinie). Erlaubt ist, die Fliege am Auge des <strong>Pferde</strong>s<br />

wegzuretouchieren, aber nicht das Auge insgesamt zu verändern (z.<br />

B. zu vergrößern). Grundsätzlich halte ich es so, dass „unveränderliche<br />

Merkmale“ (Abzeichen, Narben etc.) des <strong>Pferde</strong>s nicht verändert werden,<br />

während oberflächliche „Makel“ (nicht glatt liegendes Fell, Mistflecken,<br />

Insekten), „geputzt“ bzw. retouchiert werden dürfen.<br />

Wer ein korrektes Standbild machen will, der tut das, um die Wirklichkeit<br />

abzubilden. Wenn man überhaupt ein Pferd anhand von Fotos beurteilen<br />

will, dann braucht es Fotos, die die Wirklichkeit wiedergeben,<br />

nicht eine schöne Fantasiewelt. Dazu gehört ein gewisser Mut und<br />

Selbstkritik. In diesem Sinne: Haben Sie Mut zum korrekten Standbild!<br />

Gudrun Waiditschka


Für jeden etwas<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen<br />

Sport<br />

In Lage-Hörste gab es für jeden ein Prüfungsangebot: In<br />

der Freestyle Kostüm-Kür lag O Hara unter Lea Gardemann<br />

mit ihrem Feen-Kostüm und Drachenhund auf<br />

Platz 2.<br />

Alle Fotos: Melanie Groger<br />

Nach zwei Jahren Pandemie<br />

fand im Juni erstmals<br />

wieder das „Arab Horse Festival“<br />

– <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in<br />

Westfalen – in Lage-Hörste<br />

statt. Schade nur, dass es<br />

diesmal keine Schau für<br />

Amateure gab.<br />

Bei schönstem Juni-Wetter maßen<br />

sich an 3 Tagen Fahrer, Dressur- und<br />

Springreiter in verschiedenen Turnierklassen<br />

sowie die Schaupferde in der<br />

internationalen C-Show und in der Schau<br />

der anderen arabischen Rassen. Die Veranstalter<br />

waren angesichts insgesamt hoher<br />

Nennzahlen und Zuschauerzahlen sehr zufrieden.<br />

Es war durch das bewährte Team<br />

um Roland Grebowicz, Stephanie Fröger<br />

und Torsten Stucki hervorragend organisiert.<br />

Für die Reitklassen – Dressur, Springen,<br />

Caprilli, Führzügelwettbewerb und Freestyle<br />

Kostüm-Kür – waren 52 Pferd-Reiter-Paare<br />

gemeldet (sowie einige Nachmeldungen).<br />

In allen Reitklassen gab es 85 Starts.<br />

Es war sehr erfreulich, das arabische oder<br />

arabisch geprägte Pferd in so vielen Klassen<br />

als zuverlässigen Partner unter dem<br />

Sattel oder vor der Kutsche zu sehen.<br />

Das reiterliche Niveau ist seit der letzten<br />

Veranstaltung deutlich gestiegen. Aber<br />

auch die Kleinen und der Spaßfaktor kamen<br />

mit der Führzügelklasse und der<br />

Freestyle-Kostüm-Kür nicht zu kurz. In der<br />

Kostümklasse stachen besonders Linda<br />

Gardemann auf der Shagya-Stute O'Hara<br />

in grüner Feenoptik mit Hündchen als<br />

Begleiter sowie Cea-Louise Feldmann als<br />

Schneemann auf dem Shagya-Hengst Saladin<br />

hervor.<br />

In der M-Dressur siegte der von Jonathan<br />

Marquardt vorgestellte Ismael AA und belegte<br />

auch die zweiten Plätze in der L-Dressur<br />

auf Kandare sowie im L-Springen. Er<br />

wurde am Ende des Tages als erfolgreichstes<br />

arabisches Sportpferd des Turniers in<br />

Westfalen ausgezeichnet.<br />

MS Madrass aus der Zucht von Maria Sens<br />

siegte unter Susanne Giese in der Dressurprüfung<br />

L Trense und Kandare und belegte<br />

in der M-Dressur den 2. Platz.<br />

In der Internationalen Schau für Shagya-Araber,<br />

Angloaraber & <strong>Arabische</strong> Rassen<br />

am Samstag zeigten sich acht <strong>Pferde</strong> in drei<br />

Klassen. Auch im Junior Handler Cup konnten<br />

sich die Nachwuchs-Vorführer in der<br />

Vorstellung der Schaupferde beweisen.<br />

An den Tagen der Reitwettbewerbe waren<br />

die Zuschauerränge der Halle bis oben gefüllt,<br />

es herrschte eine angenehme, freundliche<br />

Atmosphäre, auch mit Rücksicht auf<br />

die jungen Teilnehmer oder unerfahrene<br />

<strong>Pferde</strong>. Am Samstagabend traf man sich<br />

zum Züchterabend mit Spanferkel vom<br />

Grill, der berüchtigten Erdbeerbowle von<br />

Anita Scheele und netten Gesprächen.<br />

Am Sonntag gehörte die Halle der internationalen<br />

C-Show mit 39 <strong>Pferde</strong>n in 12 Klassen.<br />

Hier war zu bemerken, dass es nur in<br />

fünf Klassen mehr als drei <strong>Pferde</strong> gab.<br />

Sehr schade war es natürlich, dass es keine<br />

Ausschreibung für eine Amateurshow gab.<br />

Die breite Basis der Araberbesitzer ist nicht<br />

der Profi-Showszene zuzuordnen. In der<br />

Amateurklasse könnten sicher viele Araberbesitzer<br />

in der Zukunft wieder motiviert<br />

werden, ihre <strong>Pferde</strong> auf einer entspannten<br />

und pferdefreundlichen Veranstaltung zu<br />

zeigen, ohne mit den Profis konkurrieren<br />

zu müssen.<br />

Sirid Hahn<br />

Die Ergebnisse der internationalen<br />

C-Schau und der Schau für die anderen<br />

arabischen Rassen finden Sie auf<br />

www.in-the-focus.com<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />

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Lage-Hörste Turnier<br />

Führzügel-WB (2 Starter)<br />

1. Estella CS APb (Damaskus ox / Epona) *2010, R: L. Frenzl<br />

2. Wienervelds Chelsea (unb. Abst.), R: M.-S. Jablonka<br />

Reiter-WB Schritt-Trab-Galopp (5 Starter)<br />

1. Mira-Bai (unb. Abst.), R: L. Hagen<br />

2. Steluta (Sahman / Simsalabim) *2015, R: L. Rüter<br />

3. Katay Ibn Imam (unb. Abst.), R: T. Böttcher<br />

Caprilli-Test-WB (4 Starter)<br />

1. Mira-Bai (unb. Abst.), R: L. Hagen<br />

2. Estella CS APb (Damaskus ox / Epona) *2010, R: Chr. Enisz-Dams<br />

Freestyle Kür mit Kostüm (5 Starter)<br />

1. Saladin (Pamour ox / Santana II) *2004, R: C.-L. Feldmann<br />

2. O Hara (Brokat / Obeya) *2011, R: L. Gardemann<br />

3. Steluta (Sahman / Simsalabim) *2015, R: L. Rüter<br />

Springreiter-WB (4 Starter)<br />

1. VK Mahal Nazar ox (Magnum El Assuad / Zacharie LSC) *2002, R: M. Fürst<br />

2. Soraya v. Ludwigsburg AA (Ocamonte xx / Smaragd L ShA) *2013, R: S. Schwertfeger<br />

3. Estella CS APb (Damaskus ox / Epona) *2010, R: Chr. Enisz-Dams<br />

Auch für die Jüngsten gab es ein Prüfungsangebot,<br />

was leider nur von zwei Paaren in<br />

Anspruch genommen wurde. Im Bild Estella CS<br />

unter Lea Frenzl.<br />

Sport<br />

Stilspringprüfung Kl. E (3 Starter)<br />

1. Roxana ShA (Occident / Rahwina) *2005, R: D.-W.-O. Wurms<br />

2. Tayo ShA (Towaresh ox / Tyanna) *2015, R: D.-W.-O. Wurms<br />

3. VK Mahal Nazar ox (Magnum El Assuad / Zacharie LSC) *2002, R: M. Fürst<br />

Stilspringprüfung Kl. A* (7 Starter)<br />

1. Al Ashar ox (Ashur / Aswana V) *2005, R: N. Schlichte<br />

2. Davidoffs Da Vinci APb (Davidoff / Lilli (Zweibr.)) *2016, R: J. Marquardt<br />

3. Junimond ShA (Jussuf-911 / Bernina) *2015, R: I.-Ch. Seehricht<br />

Springprüfung Kl. A** (6 Starter)<br />

1. Roxana ShA (Occident / Rahwina) *2005, R: D.-W.-O. Wurms<br />

2. Al Ashar ox (Ashur / Aswana V) *2005, R: N. Schlichte<br />

3. Bahrain v. Ludwigsburg ShA (Bazar / Smaragd L) *2005, R: I.-Ch. Seehricht<br />

Al Ashar unter Neele Schlichte war mit zwei<br />

Siegen und einem zweiten Platz erfolgreichstes<br />

Springpferd der Veranstaltung.<br />

Springprüfung Kl. L (4 Starter)<br />

1. Al Ashar ox (Ashur / Aswana V) *2005, R: N. Schlichte<br />

2. Ismael AA (Marek x / Inka IV AA) *2011, R: J. Marquardt<br />

3. Junimond ShA (Jussuf-911 / Bernina) *2015, R: I.-Ch. Seehricht<br />

Dressur-WB (12 Starter)<br />

1. Steluta (Sahman / Simsalabim) *2015, R: L. Rüter<br />

2. AA Byrnlea Park AA (Shakar Ibn Sanadiva ox / Aisha B'Mehamam x) *2010, R: S. Koch<br />

3. RH Ahmar ox (Tobruk / DG Ayasha) *2016, R: S. M. Hartmann<br />

Dressurprüfung Kl. A* (9 Starter)<br />

1. Aramis APb (Hamit AA / Ariane) *2012, R: M. Conrad<br />

2. Davidoffs Da Vinci APb (Davidoff / Lilli (Zweibr.)) *2016, R: J. Marquardt<br />

3. Tayo ShA (Towaresh ox / Tyanna) *2015, R: I.-Ch. Seehricht<br />

Dressurprüfungung Kl.A** (8 Starter)<br />

1. Aramis APb (Hamit AA / Ariane) *2012, R: M. Conrad<br />

2. Tayo ShA (Towaresh ox / Tyanna) *2015, R: I.-Ch. Seehricht<br />

3. Soraya v. Ludwigsburg AA (Ocamonte xx / Smaragd L ShA) *2013, R: S. Schwertfeger<br />

MS Madrass unter Susanne Giese holte sich<br />

zwei Siege in der L-Dressur auf Kandare und<br />

Trense sowie einen zweiten Platz in der M.<br />

Dressurprüfung Kl. L*-Tr. (6 Starter)<br />

1. MS Madrass ox (Kamerton / Marenah) *2005, R: S. Giese<br />

2. Da Vinci DRP (Der feine Lord AT / Natalie) *2009, R: J. Rolf<br />

3. Jupiter's Dark Moon (Trak.) (Amadelio / Jokira) *2010, R: A. vom Heede<br />

Dressurprüfung Kl. L* - Kandare (6 Starter)<br />

1. MS Madrass ox (Kamerton / Marenah) *2005, R: S. Giese<br />

2. Ismael AA (Marek x / Inka IV AA) *2011, R: J. Marquardt<br />

3. Da Vinci DRP (Der feine Lord AT / Natalie) *2009, R: J. Rolf<br />

Dressurprüfung Kl. M* - Kandare (6 Starter)<br />

1. Ismael AA (Marek x / Inka IV AA) *2011, R: J. Marquardt<br />

2. MS Madrass ox (Kamerton / Marenah) *2005, R: S. Giese<br />

3. Jupiter's Dark Moon (Trak.) (Amadelio / Jokira) *2010, R: A. vom Heede<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

63<br />

Sieger der höchsten Dressurprüfung wurde<br />

der Anglo-Araber Ismael unter Jonathan<br />

Marquardt, einen zweiten Platz gab es in der<br />

Dressur L auf Kandare.


Termine / Shows & Events <strong>2022</strong><br />

1.-3. Juli <strong>2022</strong> 50 Jahre ÖAZV - Jubiläumsschau A-4651 Stadl Paura www.araber-zuchtverband.com<br />

2. Juli <strong>2022</strong> Tag der Offenen Tür auf Gestüt Sax D-84169 Altfraunhofen www.sax-arabians.de<br />

15.-17. Juli <strong>2022</strong> <strong>Arabische</strong>s Wochenende des VZAP D-72532 Gomadingen-Marbach www.vzap.org<br />

16.-17. Juli <strong>2022</strong><br />

Terminänderung!<br />

Intern. Tage des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s D-49419 Ströhen www.ismer-stud.com<br />

Sport Termine<br />

21.-24. Juli <strong>2022</strong><br />

DM Distanzreiter<br />

(Junioren & Senioren)<br />

D-49419 Ströhen www.vdd-aktuell.de<br />

24. Juli <strong>2022</strong> Prämienschau VZAP D-91746 Weidenbach www.vzap.org<br />

29.-31. Juli <strong>2022</strong> 12. Araber-Sommerfestival A-4651 Stadl Paura www.araberfestival.at<br />

<strong>30</strong>. Juli <strong>2022</strong> Prämienschau VZAP D-23843 Bad Oldesloe www.vzap.org<br />

<strong>30</strong>.-31. Juli <strong>2022</strong> DM Distanzfahrer D-06869 Coswig www.vdd-aktuell.de<br />

6.-7. Aug. <strong>2022</strong><br />

Arabian Futurity Europe<br />

Arabian Futurity Riding Cup<br />

D-74629 Langenbrettach www.ecaho.org<br />

12.-14. Aug. <strong>2022</strong> ISG Delegiertenkonferenz CH-Bern www.shagya-isg.com<br />

20.-21. Aug. <strong>2022</strong> SLP und Fohlenchampionat ZSAA D-23715 Bosau www.zsaa.org<br />

27. Aug. <strong>2022</strong> CCAHS Turnier - KRVZ Reithalle CH-4665 Oftringen www.crystal-challenge.ch<br />

27.-28. Aug. <strong>2022</strong> VDD-Championat für Junge <strong>Pferde</strong> D-26434 Wangerland www.vdd-aktuell.de<br />

1.- 4. Sept. <strong>2022</strong><br />

ECAHO European Championships,<br />

Newcomer, Masters und Austrian<br />

National Championships<br />

A-2700 Wiener Neustadt www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />

4. Sept. <strong>2022</strong> Araberrennen UAE President Cup D-76473 Baden-Baden / Iffezheim www.zsaa.org<br />

4. Sept. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Kauber Platte D-56349 Kaub www.vzap.org<br />

10. Sept. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Coswig D-06869 Coswig www.vzap.org<br />

11. Sept. <strong>2022</strong> SLP - Zuchtstuten und Wallache D-36148 Mittelkalbach www.zsaa.org<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong><br />

ZSAA - Hengstleistungsprüfung<br />

Luhmühlen<br />

D-21376 Salzhausen www.zsaa.org<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong> ANC Turnier D-52070 Aachen www.vzap.org<br />

23.-25. Sept. <strong>2022</strong><br />

7.-9. Okt. <strong>2022</strong><br />

German Nationals &<br />

All Nations Cup<br />

VZAP - Hengstleistungsrpüfung<br />

Mertingen<br />

D-52070 Aachen www.vzap.org<br />

D-86690 Mertingen www.vzap.org<br />

8.-14. Okt. <strong>2022</strong> WAHO-Konferenz in Jordanien JOR-Amman www.waho.org<br />

8. Okt. <strong>2022</strong> CCAHS Turnier - RPZ Lindenhof CH-4564 Obergerlafingen www.crystal-challenge.ch<br />

15. Okt. <strong>2022</strong> VZAP Prämienschau Kalbach D-36148 Mittelkalbach www.vzap.org<br />

29.-<strong>30</strong>. Okt. <strong>2022</strong> Europa-Championat B-Azelhof, Lier www.ecaho.org<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


Termine / Shows & Events <strong>2022</strong><br />

Impressum<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Druck / printing:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />

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e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />

Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />

see www.in-the-focus.com/advertising<br />

Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

Impressum - Mast Head<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,60 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € postage outside Germany<br />

Jahresabonnement / Yearly Subscription:<br />

24 € + 6,50 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

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Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

www.in-the-focus.com/shop<br />

Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Betty Finke, Sirid Hahn, Uta Helkenberg/FN,<br />

Eva Király, Sonja Kittel, Petra Kósik, Tamás<br />

Rombauer<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Doris Dobetsberger, Betty Finke, Melanie Groger,<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen<br />

oder digitalen Wiedergabe und der<br />

Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2022</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

65


Vorschau - Preview<br />

Vorschau - Preview<br />

Ausgabe 3/<strong>2022</strong> - erhältlich Ende September <strong>2022</strong><br />

Issue 3/<strong>2022</strong> - available at the end of September <strong>2022</strong><br />

<strong>30</strong> Jahre Gestüt Amurath - die Zucht, die vor <strong>30</strong> Jahren mit<br />

Weil-Marbacher Stuten angefangen hat, hat vor Kurzem einen<br />

Richtungswechsel in den Blutlinien erfahren.<br />

Warum klären wir im nächsten Heft.<br />

Die Zuchtveranstaltungen sind im vollen Gange, daher berichten wir<br />

von der 50-Jahr-Feier des ÖAZV in Österreich, vom Festival des<br />

<strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s in Marbach, vom Sommerfestival<br />

in Stadl Paura und der Beständeschau in der Schweiz.<br />

Auch der Sport kommt nicht zu kurz, denn Anfang September<br />

findet das Europa-Championat der Sport-Araber statt. Wir<br />

werfen außerdem einen Rückblick auf 20 Jahre Europa-Championat<br />

seit 2002.<br />

Sport is not neglected either, because the European Championships<br />

of the Sport Arabs take place at the beginning of September.<br />

We also take a look back at 20 years of European Championships<br />

since 2002.<br />

Genomische Selektion - Hilfsmittel für den Züchter oder Teufelszeug?<br />

Wir erklären, was dahinter steckt.<br />

Genomic selection - a tool for the breeder or the devil's stuff? We explain<br />

what's behind it.<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong>


E UROPEAN<br />

C HAMPIONSHIPS<br />

S PORTS A RABIANS<br />

1.-4. September <strong>2022</strong><br />

Masters Championships<br />

Newcomer Championships<br />

National Championships<br />

www.friends-of-arabian-sporthorses.at


Sax

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