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FÜNFZIG+ life - Ausgabe 01/2022

Ausgabe 01/2022 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter Schwerpunkt der Ausgabe is das Thema "Bio/Klimaschutz" Interview mit Doreen Fragel über Klimaschutz in der Region Klimabildung - Gastbeitrag von Arne Dunker (Deutsche KlimaStiftung) Göttinger Bio-Szene - von den Anfängen bis heute Regionales Superfood - Beitrag von Ernäherungswissenschaftlerin Dr. Nina Schnedler Einrichtungstrends für 2022 Warum plagt und das schlechtes Gewissen? u. v. m. www.fzplus-magazin.de

Ausgabe 01/2022 des regionalen Printmagazins FÜNFZIG+ life - Gut leben im besten Alter

Schwerpunkt der Ausgabe is das Thema "Bio/Klimaschutz"
Interview mit Doreen Fragel über Klimaschutz in der Region
Klimabildung - Gastbeitrag von Arne Dunker (Deutsche KlimaStiftung)
Göttinger Bio-Szene - von den Anfängen bis heute
Regionales Superfood - Beitrag von Ernäherungswissenschaftlerin Dr. Nina Schnedler
Einrichtungstrends für 2022
Warum plagt und das schlechtes Gewissen?

u. v. m.

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GUT LEBEN IM BESTEN ALTER

AUSGABE 01 / 2022

KLIMASCHÜTZERIN

DOREEN

FRAGEL

IM INTERVIEW

Sind wir nicht alle

Generation

Klimaschutz?

Warum das Klima auch für die Älteren

unschätzbar wertvoll ist

Vom Trendsetter

zum Urgestein:

Die Göttinger

Bio-Szene

Schlechtes Gewissen

Warum wir den Plagegeist

so schwer loswerden


zuverlässig.

ehrlich.

fair.

Wir machen uns für

die Menschen in

Göttingen stark.

Gemeinsam

gestalten wir

nachhaltig

die Zukunft

unserer Stadt.

pos-marken.de


GUTES BETRIEBS-

Klima?

EDITORIAL

Dass sich die Welt in einer

turbulenten Zeit befindet,

braucht man wohl niemandem

mehr zu erklären.

Ukraine-Krieg und Corona-Krise sind

momentan die Spitze des Eisbergs. Es

ist allerdings immer wieder erstaunlich,

wie dieselben Zustände mal mehr, mal

weniger dramatisch wahrgenommen

werden. Der medialen Verarbeitung

von Ereignissen und Informationen sei

Dank.

Apropos Eisberg. Wenn die Temperaturen

steigen und es draußen immer

grüner wird, fühlen wir uns nach einem

regnerischen und grauen Winter gleich

viel besser. Das tut der Seele gut. Und

das Beste daran: Das Gefühl ist vollkommen

altersunabhängig. Deswegen

ist es uns in dieser Ausgabe ein besonderes

Anliegen, auf die Generationsaufgabe

Klimaschutz aufmerksam zu

machen. Es gibt überall so unheimlich

viele Stellschrauben, an denen wir

drehenderweise die Zukunft unseres

Planeten beeinflussen können – im privaten

Haushalt wie in Betrieben. Lange

haben wir für Wohlstand, Fortschritt

und auch aus Egoismus heraus diese

Schrauben in die falsche Richtung gedreht.

Auf den nächsten Seiten finden

Sie einen kleinen Denkanstoß, wie das

Betriebsklima der Menschheit etwas

besser werden kann.

Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe.

AUSGABE 01

2022


Bilder des Jahres

Winter / Frühjahr

KRIEG und FRIEDEN

FOTOS: picture-alliance

Wie nah beieinander Frieden und

Krieg bei Zeiten doch stehen können,

haben die letzten Wochen auf

schreckliche Weise bewiesen.

Die Olympischen Spiele sind

Sinnbild einer friedlichen Zusammenkunft

von Menschen zu einem

sportlichen, fairen Wettstreit – mit

dem einen oder anderen Skandal.

Nur wenige Tage nach Ende eines

farbenfrohen Spektakels mit

großen sportlichen Leistungen

drangen russische Soldaten in die

Ukraine ein und sorgten für Chaos,

Verwüstung und Tod.

Auf der ganzen Welt traten die

Handlungen von Wladimir Putin

einen Sturm der Entwüstung los,

selbst in seinem eigenen Land.

Vielerorts versammelten sich

Menschenmassen, um gegen den

kriegerischen Akt gegen die Ukraine

und für den Frieden zu demonstrieren.

4 FÜNFZIG+ LIFE


10

12

24

10

06

07

12

18

20

24

TITEL

Sind wir nicht alle Generation Klimaschutz?

Warum das Klima auch für die Älteren unschätzbar wertvoll ist

MIX

„Freie Sicht” auf das Sommersemester 2022

UDL plant „Semester voller Präsenz“

Schöhnheit im Alter

Neues Buch von Greta Silver soll Menschen zum Leuchten bringen

KLIMA

Die Natur kommt prima ohne uns aus

Doreen Fragel im Interview über Klimaschutz in der Region

Inhalt

Klimabildung als Schlüssel für die Welt von morgen

Gastbeitrag von Arne Dunker – Deutsche KlimaStiftung

FINANZEN

Für später vorsorgen

Auch im mittleren Alter noch eine gute Option

EINRICHTEN

Ja zum Leben

Die Einrichtungstrends für 2022

30

LEBEN

30 Bio

Vom Trendsetter zum Urgestein

35

36

40

Spass am Tanzen und fit wie ein Turnschuh

Zumba Gold Kurse in der Tanzschule Krebs

Regionales Superfood

Superfood-Trend aus der Sicht der Ernährungswissenschaft

GESUNDHEIT

Plagegeist Schlechtes Gewissen

Wieso werden wir ihn so schwer los? Neurobiologie gibt Antworten

36

34

38

06

HUMOR

Wenn ökologisch wertvoll sein zur Tortur wird

Satirische Kolumne von Torsten Gostschegk

In aller Munde

von Marion Schupfner

FZ+ Mix

dazu:

03

Editorial | 04 Bilder des Jahres

44

Serviceseiten | 50 Impressum

40

01 | 2022

5


MIX

STUDIUM

„Freie Sicht“ auf das Sommersemester 2022

Die Universität des Dritten Lebensalters (UDL) hat ihr Programm für das Sommersemester 2022 fertiggestellt – das Vorlesungsverzeichnis

liegt seit Kurzem in vielen Buchhandlungen Göttingens und der Umgebung zum Verkauf bereit – und die Semester-Anmeldung

ist seit dem 1. März online und im UDL-Büro möglich. Soweit geht alles wie bisher.

udl | Was jetzt besonders erfreulich ist: Den

letzten Nachrichten aus der Universität

Göttingen zufolge wird geplant, ab April

wieder „ein Semester in voller Präsenz“

durchzuführen. Die Rahmenbedingungen

hierfür „werden zurzeit geschaffen“.

Werden diese Planungen verwirklicht,

können sich die Hörerinnen und Hörer

nunmehr auf eine Vorlesungszeit mit Bedingungen

„wie früher“ freuen, sind Präsenzveranstaltungen

doch nach wie vor die

bevorzugte Form der Lehre. Darin sind sich

Teilnehmende ebenso wie Lehrende zumeist

einig. Sich zu treffen, sich auszutauschen

und vielleicht auch nach dem Seminar oder

der Vorlesung zusammen noch etwas zu unternehmen

– das alles ist in den letzten Semestern

für die Studierenden der UDL viel

zu kurz gekommen. Der persönliche Kontakt

ist allen Beteiligten, dem Vorstand, den

Gremien sowie den Lehrenden und Teilnehmenden

von besonderer Bedeutung.

Gleichzeitig bleibt das Online-Angebot

der UDL, das sich aufgrund der Corona-Einschränkungen

entwickelt und stetig

verbessert hat und in den letzten Semestern

gut angenommen wurde, weiterhin im Fokus.

Dieses Format bietet zusätzliche interessante

Möglichkeiten wie das Zuschalten

externer Experten oder die Live-Beteiligung

sonstiger, auch ausländischer Kontakte.

Manchen Teilnehmenden, die im weiter entfernten

Umfeld von Göttingen leben oder

deren Mobilität eingeschränkt ist, ist es sogar

zu einer sehr willkommenen Möglichkeit

der Teilhabe geworden.

So bietet die UDL in diesem Semester

alle drei Lehrformen an, sowohl Präsenz

als auch online sowie eine Kombination

aus beiden, mit „Hybrid“ bezeichnet. Die

Themen reichen von Einblicken in die bemannte

Raumfahrt über die internationale

Geschichte des 20. Jahrhunderts und

gemeinsames Sachbücher-Lesen (jeweils

online) bis zu kunst- und kulturgeschichtlichen

Seminaren wie „Elementares“ (Feuer/

Erde/Luft/Wasser), die Berliner Bildhauerschule

und Künstlernovellen. Kreative Impulse

liefert die „Offene Schreibwerkstatt“.

Wie bisher weist das UDL-Verzeichnis als

ergänzendes Angebot auf Vorlesungen der

Universität hin, die angemeldete UDL-Hörerinnen

und -Hörer besuchen können.

Das Veranstaltungsverzeichnis weist im gedruckten

Format und in der Download-Version

durch das Fehlen von Raumangaben

noch Lücken auf, die aber mittlerweile vonseiten

der Raumverwaltung der Universität

weitestgehend gefüllt wurden. Auf der Internetseite

der UDL (www.uni-goettingen.de/

udl) werden alle Angaben ständig ergänzt

und aktualisiert. Auf dieser Webseite findet

man außer dem Verfahren zur Anmeldung

viele weitere nützliche und wissenswerte Informationen.

Zur Einführung findet für alle Interessierten

am Donnerstag, dem 21. April, um

12:15 Uhr eine Informationsveranstaltung

im Zentralen Hochschulgebäude (ZHG),

Platz der Göttinger Sieben, statt. Die Bekanntgabe

des Veranstaltungsraumes erfolgt

ebenfalls auf der UDL-Homepage.

6 FÜNFZIG+ LIFE


WOHNEN

Wohnen in der 2. Lebenshälfte

Veranstaltungsreihe der VHS Göttingen Osterode gGmbH und der Wohnraumagentur der Stadt Göttingen

vhs | Die zweite Lebenshälfte bringt neue

Bedürfnisse und Herausforderungen mit

sich. Wenn z. B. die Kinder ausgezogen sind,

verändert sich die Wohnsituation – ein guter

Zeitpunkt, sich Gedanken darüber zu

machen, wie das Wohnen und Leben in dieser

neuen Phase aussehen soll. Wer früher

an später denkt, kann das Wohnen in der

Nachfamilienphase bewusst gestalten und

sich vielleicht noch den ein oder anderen

Wohnwunsch erfüllen.

Die VHS Göttingen Osterode bietet gemeinsam

mit der Wohnraumagentur der

Stadt Göttingen eine Veranstaltungsreihe

an mit vielen Informationen und der Gelegenheit

zum Austausch. Beginn ist jeweils

um 18:00 Uhr.

Thema:

UMZUG IN EIN NEUES ZUHAUSE

19. April 2022

Wenn die Wohnung oder das Haus nicht

mehr zu den eigenen Wünschen passt, kann

ein Umzug in ein neues Zuhause die Möglichkeit

bieten, die eigene Wohnsituation

zu verbessern. In der Veranstaltung werden

praktische Tipps zur Wohnungssuche und

Umzugsorganisation gegeben und thematisiert,

was Sie mit der eigenen Immobilie

machen können, wenn Sie sie nicht mehr

selbst bewohnen.

Wer sich von seiner Wohnung oder Haus

trennen möchte, bekommt hier konkrete

Tipps und Hinweise vom Profi: Immobilienverkauf

– gut geplant ist erfolgreich verkauft!

(27. April und 11. Mai 2022)

Thema:

GEMEINSCHAFTLICHES WOHNEN

3. Mai 2022

Für Menschen, die Wert auf Gemeinschaft

und gute Nachbarschaft legen, kann das

gemeinschaftliche Wohnen eine passende

Wohnoption für das Alter sein. Von der

Senior*innen-WG bis zum genossenschaftlichen

Mehrgenerationenhaus – in der

Veranstaltung erhalten Interssierte einen

Überblick über verschiedene Formen des

gemeinschaftlichen Wohnens und bekommen

vor Ort einen Einblick in die Alten-WG

am Goldgraben.

Weitere Informationen

www.vhs-goettingen.de

LESEN

Schönheit im Alter

Neues Buch von Star-YouTuberin Greta Silver soll Menschen zum Leuchten bringen

Das Buch Bring dich selbst zum

Leuchten – Schöhnheit im Alter

ist im Rowohlt Verlag erschienen.

ISBN: 978-3-499-00818-4 , 22. März 2022

144 Seiten; Preis 18,00 €

Auch als eBook erhältlich.

| COVER Rowohlt Verlag

ro | Bestsellerautorin, YouTuberin, Podcasterin,

Rednerin Greta Silver lebt vor, wie man

unbeschwert durchs Leben gehen kann – in

jedem Alter. Ihr neues Buch „Bring dich

selbst zum Leuchten – Schönheit im Alter“

zeigt Frauen, was sie ganz konkret tun

können, um sich selbst zum Leuchten zu

bringen. Sie teilt Ernährungstipps und eigene

Rezepte, die den Körper entlasten und

mit Energie füllen. Sie gibt Ratschläge zum

Thema Pflege und erklärt, wie man seine

inneren Ressourcen auftankt, neue Kraft

gewinnt und für sich Schönheit im Alter

praktisch und mental neu definieren kann.

„Eine geballte Ladung praktischer Tipps

zur Ernährung – wie ich mit über 60 noch

16 kg abgenommen habe“, sagt die 74-Jährige

über ihr neues Buch. „Mit handfesten

Rezepten und meinen 50 Wunderwaffen

für Jungbrunnen im Alter. Wie ich aus der

Zuckersucht rausgekommen bin und was da

meine ‚Rettung‘ war. In der Badewanne mit

‚Haushalts‘-Natron zu entgiften und Tipps

zur äußeren Schönheitspflege gehören auch

dazu. Auch, wie ich ohne Aufwand Sport

mache. Ja, auch Fotos sind dabei, wie ich auf

dem Trampolin springe, Yoga und Tai Chi

mache und vieles mehr. Ich kann es selbst

nicht fassen, was da alles zusammengekommen

ist. Es ist auch ein Workbook – wo ich

Fragen stelle wie: ‚Hat auch bei dir deine

Seele Mitspracherecht beim Essen?‘. Ich zeige

Ersatz für Trost, für Gemütlichkeit, für

Feiern, für Langeweile, für Wachbleiben. Es

muss nicht immer Essen sein.“

01 | 2022

7


MIX

GESUNDHEIT

Hoffnungsschimmer erhält Dämpfer

Bisher war die Behandlung von Demenzpatienten symptomatisch und auf die Therapie von Begleiterscheinungen

wie Depressionen, Angstzuständen, Unruhe oder Schlafstörungen sowie –

wenn auch in zeitlich beschränktem Maß – auf die Verzögerung des Gedächtnisabbaus oder der

Stimulierung noch vorhandener Gedächtnisleistungen beschränkt. Dann kam Aducanumab.

Erstmals seit fast 20 Jahren schickte sich wieder ein Pharmakonzern an, ein Medikament zur

Behandlung von Alzheimer, der wohl bekanntesten und häufigsten Form von Demenz, tatsächlich

auf den Markt zu bringen.

ms | Aducanumab ist ein Wirkstoff aus der

Gruppe der sogenannten monoklonalen

Antikörper und soll die für die Alzheimer-Krankheit

typischen Eiweiß-Ablagerungen

aus Beta-Amyloid im Gehirn angreifen.

Schon die für eine Zulassung notwendigen

Studien zur Wirksamkeit waren von

vielen Zweifeln und kontroversen Diskussionen

überschattet. Dennoch gelang es dem

Medikament, unter dem Namen Aduhelm

von der amerikanischen Arzneimittelbehörde

FDA in einem beschleunigten Verfahren

im Juni 2021 eine Zulassung unter Auflagen

für den US-Markt zu erhalten. Auflagen deshalb,

weil zwei Phase-III-Studien mit rund

3.200 Probandinnen und Probanden zu widersprüchlichen

Ergebnissen hinsichtlich

des Nutzens des Medikaments gekommen

waren. Die endgültige Zulassung soll erst

nach einer weiteren Studie erfolgen, die den

Nutzen des Medikaments verifizieren soll.

Die europäische Zulassungsstelle für

neue Medikamente EMA hat dem Präparat

dagegen Ende Dezember letzten Jahres vorerst

keine Zulassung für den europäischen

Markt erteilt. Die klinische Wirkung auf

die Gedächtnisleistung sei nicht zweifelsfrei

belegt worden, hieß es in der Begründung.

Neben den fehlenden Nachweisen über den

klinischen Nutzen sollen auch Bedenken

hinsichtlich der zum Teil erheblichen Nebenwirkungen

zu dieser Entscheidung geführt

haben. Aber auch hier könnte sich die

Situation bei einer umfangreicheren und

aussagekräftigeren Datenlage zugunsten einer

Zulassung ändern. Dazu sind ebenfalls

europaweit weitere Studien geplant.

| FOTO Adobe Stock

GESUNDHEIT

Schützende Immunzellen schon

Jahrzehnte vor Ausbruch aktiv

| FOTO iStock

dzne | Bei Menschen mit einer genetischen

Veranlagung für Alzheimer beginnen die

Immunzellen des Gehirns – die „Mikroglia“

– bis zu zwei Jahrzehnte vor dem Auftreten

von Symptomen eine schützende Wirkung

zu entfalten. Zu diesem Schluss kommt ein

Team des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative

Erkrankungen (DZNE) und

der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)

München auf Grundlage einer Studie an

mehr als 200 Probanden, über die sie im

Fachjournal „The Lancet Neurology“ berichten.

Vor dem Hintergrund ihrer Studiendaten

halten die Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftler eine gezielte Beeinflussung

der Mikroglia für einen vielversprechenden

Therapieansatz. Dazu wollen sie Medikamente

entwickeln, die auf einen zellulären

Rezeptor namens TREM2 einwirken.

8 FÜNFZIG+ LIFE


KULTUR

Gandersheimer

Domfestspiele

gd | Unter dem Motto „Grüner wird’s nicht“ zeigt

Niedersachsens größtes professionelles Freilichttheater

vom 19. Juni bis 21. August 2022 vier

Stücke vor dem Portal der Stiftskirche in Bad

Gandersheim sowie wieder ein Studiostück im

Probenzentrum.

„Wir legen noch eine Schippe drauf, werden

wilder, leidenschaftlicher, bunter, körperlicher,

lauter und voller Überraschungen sein“, verspricht

Intendant Achim Lenz (Foto). Die Gandersheimer

Domfestspiele planen 2022 eine ganz

normale Spielzeit mit maximal besetzter Tribüne.

„Wir werden nicht so viele Vorstellungen spielen

wie 2021, aber dennoch mehr als bislang üblich“,

sagt Geschäftsführer Thomas Groß.

Eintrittskarten für u. a. „Monty Pythons’s

Spamalot – Die Ritter der Kokosnuss“ und „Der

Name der Rose“ gibt es über die Kartenzentrale

der Gandersheimer Domfestspiele in der Stiftsfreiheit,

telefonisch, per E-Mail oder online.

Momente, in denen

mir bewusst wird:

Gut, dass ich

auf mein

Gedächtnis

aufpasse.

Gedächtnislücken früh erkennen -

für länger anhaltende Lebensqualität

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Hier helfen die Einrichtungen des gerontopsychiatrischen

Schwerpunkts der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

der Universitätsmedizin Göttingen:

| FOTO Gandersheimer Domfestspiele

Gedächtnisambulanz

Die Gedächtnisambulanz ist eine Spezialambulanz

zur Früherkennung, Differenzialdiagnose

und Behandlung demenzieller Erkrankungen

und ihrer Vorstufen.

Ambulante Terminvereinbarung:

0551 / 39-64777

Tagesklinik für Ältere Menschen

Das Angebot richtet sich an Patienten ab

dem 55. Lebensjahr, die akut oder chronisch

an seelischen Erkrankungen leiden, die keine

vollstationäre Therapie erfordern, bei denen

aber eine ambulante Behandlung nicht mehr

ausreicht.

Belegungsmanagement:

0551 / 39-63999

ZAHLENSPIELE

7,2 %

Im Jahr 2021 gaben rund 7,2 Prozent der Befragten

im Alter zwischen 60 und 69 Jahren an, dass

sie an mehreren Tagen pro Woche öffentliche

Verkehrsmittel wie Bus oder Straßenbahn in der

Region benutzen. Bei den Befragten über 70 Jahren

nutzten dagegen rund 10,4 Prozent an mehreren

Tagen pro Woche öffentliche Verkehrsmittel.

Aufsuchende

Seniorenheimversorgung

Für Menschen im höheren Lebensalter, die in

einem Alten- oder Pflegeheim leben, bieten

wir eine aufsuchende fachärztliche psychiatrische

Versorgung an.

Stützpunkt Altenheimversorgung:

0551 / 39-60616

Interdisziplinäre psychiatrischneurologische

Station 4094

Für Menschen mit komplexen psychiatrischen

Erkrankungen oder neurologischen

Erkrankungen mit psychischen Begleitsymptomen.

Belegungsmanagement:

0551 / 39-63999

Ausführliche Informationen:

www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de

(Quelle: de.statista.com)

01 | 2022


INNOVATION

Interview

TITELTHEMA

SIND WIR NICHT ALLE

GENERATION KLIMASCHUTZ?

von MICHAEL SEILER

+

Die Verbesserung des Klimas ist eine generationsübergreifende

Aufgabe. Ein Fortschreiten

des Klimawandels wird nicht nur massive

Auswirkungen auf die zukünftigen Generationen

haben. Auch in der Gegenwart ist er

spürbar. Gerade auch für ältere Menschen.

Greta Thunberg ist gerade

einmal 19 jung und schon

eine Ikone. Mit ihrem ersten

„Schulstreik für das Klima“

am 20. August 2018 vor dem

Schwedischen Reichstag in Stockholm brachte

sie etwas ins Rollen, das mit den „Fridays for

Future“-Veranstaltungen vor dem Neuen Rathaus

längst auch in Göttingen angekommen

ist. Die öffentlichen Aktionen legten nicht nur

den Verkehr vielerorts kurzfristig lahm, sondern

sorgten für eine drastisch erhöhte Aufmerksamkeit

für den Klimawandel und die Einhaltung

der Beschlüsse des Pariser Weltklimaabkommens

von 2015.

Während die Sensibilisierung für den Klimawandel

und die notwendigen Maßnahmen zu

dessen Aufhalten vor allem die junge Bevölkerung

ansprechen soll, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft

der Seniorenorganisationen

(BAGSO) im Juni 2021 in einem Positionspapier

unlängst den Klimaschutz zu einer Generationenaufgabe

erklärt. Die BAGSO und ihre rund

120 angeschlossenen Vereine und Verbände

der Zivilgesellschaft waren sich einig, dass

auch die ältere Generation am Klimaschutz

partizipieren muss und auch kann.

Klimaschutz lässt sich auf vielfältige Weise betreiben.

Das zeigt auch der Klimaplan 2030 der

Stadt Göttingen, in dessen Beteiligungsverfahren

2020 und 2021 aus ganz unterschiedlichen

Richtungen der Gesellschaft knapp 750 Ideen

zur Prüfung eingereicht wurden. 47 Prozent der

Ideen befassten sich dabei mit Mobilitätsfragen

als Handlungsfeld wie etwa der Reduktion

des Verkehrsaufkommens und der Struktur des

Radverkehrs. Weitere Themenschwerpunkte

wurden in Energie, Bauen oder Klimaanpassung

ermittelt.

10 FÜNFZIG+ LIFE


In den meisten Projekten wird versucht, Schüler

schon früh für den Klimaschutz zu motivieren

und für die globalen Auswirkungen des

Klimawandels zu sensibilisieren. Doch gerade

Erwachsene haben mit ihren Erfahrungen

des Lebens – den guten wie schlechten – viel

Know-how weiterzugeben. Dieses Potenzial

gilt es, in Zukunft ebenso zu nutzen.

Auch wenn das Hauptaugenmerk auf den

kommenden Generationen liegt bzw. liegen

muss, würden auch Menschen ab 50 noch in

erheblichem Maße von einer zeitnahen Verbesserung

des Klimas profitieren. Schon in

den vergangenen Jahren hat der Klimawandel

immer wieder Hitzewellen mit Rekordtemperaturen

mit sich gebracht. In Duisburg-Baerl

und Tönisvorst wird man sich vermutlich immer

noch an den 25. Juli 2019 und die dort gemessenen

41,2 Grad Celsius erinnern. Sind schon

junge Leute bei diesen Temperaturen am Stöhnen,

wird es für ältere Menschen mitunter geradezu

gefährlich.

Dass man es auch in reiferem Alter ernst mit

dem Klimaschutz meinen kann, zeigt u. a. die

Bewegung „Omas for Future”, in Anlehnung an

die weltweiten Freitags-Demostrationen, die

im Sommer 2017 in Dessau gegründet wurde.

Deren Mitglieder wollen ihren Kindern und Kindeskindern

eine lebenswerte Erde hinterlassen,

aber auch ihre Dankbarkeit für ein gutes Leben

zum Ausdruck bringen.

Klimaschutz besitzt viele Facetten und somit

auch Ansatzpunkte, den Klimawandel zu verlangsamen

und wie erhofft aufzuhalten. Einige

davon betreffen unmittelbar Menschen

in höherem Lebensalter, z. B. wenn es um die

energetisch sinnvolle Sanierung und Modernisierung

von Wohnraum geht, sei es nun im

privaten Heim oder in einer Pflegeeinrichtung.

Gerade ältere Menschen verbringen häufig,

etwa aus Mobilitätsgründen, vergleichsweise

mehr Zeit im eigenen oder gemieteten Wohnraum

als jüngere. Sie profitieren dadurch stärker

von einer Reduzierung der Energiekosten

nach Modernisierung unter klimafreundlicheren

Maßgaben.

In welchem Rahmen und Umfang man Klimaschutz

betreiben will und kann, ist immer eine

ganz persönliche Angelegenheit. Wer Ideen

und Denkanstöße gebrauchen kann, wird an

vielen Stellen fündig, z. B. bei den Stadtwerken

Göttingen, die auf ihrer Webseite einen

ganze Reihe durchgeführter oder geplanter

Klimaprojekte auflistet und beschreibt. Auch

die Energieagentur Göttingen ist eine gute Ansprechpartnerin,

wenn es um Energiesparen,

energetische Modernisierungen oder erneuerbare

Energien geht. Und nicht zuletzt gibt es

von Stadt und Landkreis viele Hilfestellungen,

um etwas Gutes für das Klima zu tun.

+

| ILLUSTRATION Adobe Stock


INTERVIEW

Die Natur kommt

prima ohne uns zurecht

Doreen Fragel über Klimaschutz in der Region und wie die Generation 50plus die Jugend unterstützen kann

| INTERVIEW Michael Seiler | FOTOS Michel Links, privat

DOREEN FRAGEL unterlag im vergangenen Herbst nur knapp bei der Stichwahl zur Oberbürgermeisterin

der Stadt Göttingen. Seit Dezember 2021 ist sie Erste Kreisrätin im Landkreis Göttingen/Osterode und

unter anderem für Bauen, Umwelt und nachhaltige Regionalplanung verantwortlich. Im FÜNFZIG+ life-

Interview verrät die ehemalige Geschäftsführerin der Energieagentur Göttingen, warum Klimaschutz auch

für Menschen ab 50 zum Leben dazugehören sollte.

Greta Thunberg hat weltweit mit ihren Aktionen

junge Menschen dazu motiviert, gegen

den Klimawandel zu demonstrieren. Geht Klimaschutz

also nur die Jungen etwas an?

DF | Nein, Klimaschutz, Klimawandel und Klimafolgenanpassung

gehen die ganze Gesellschaft

etwas an. Klimaschutz machen wir aber nicht,

um das Klima zu schützen. Die Natur und das

Klima kommen prima ohne uns zurecht. Wir

Menschen sind die unflexibelsten Wesen auf dieser

Erde überhaupt: Wir können nicht gut mit

Hitze, wir können nicht gut mit Kälte, mit Dürre

und Trockenheit, mit Überschwemmungen und

Wind. Das muss man sich vergegenwärtigen.

Wir machen Klimaschutz also, um unser Dasein

zu schützen und dafür zu sorgen, dass wir auch

morgen noch ordentlich hier leben können.

Zu Beginn meiner Arbeit bei der Energieagentur

2010 war das eine ganz andere Zeit. Das war

vor Fukushima [Nuklear-Katastrophe in Japan,

März 2011, Anm. d. Red.] und der Energiewende.

Zwar kam in 2015 wieder ein Bruch, als die Vergütung

für Solarenergie massiv abgesenkt wurde.

12 FÜNFZIG+ LIFE


Aber das Bewusstsein für Klimaschutz hat sich

seitdem massiv verändert.

Zur Generation 50plus könnte man ja sagen:

Ihr seid unter anderem schuld an diesem Dilemma.

Das ist zu Beginn der „Fridays for Future“-Kampagne

durchaus auch sehr prominent

platziert worden, muss man schon sagen. Das hat

sich aber, finde ich, ein bisschen aufgelöst, weil

die Fridays-Demonstrationen durchweg generationenübergreifend

geworden sind. Hier steht

die Oma neben der 45-jährigen Schwiegertochter

und Mutter direkt neben jungen Menschen.

Es gibt die gut betuchten Leute, aber auch die,

denen es nicht so gut geht. Diese Zusammensetzung

finde ich total interessant.

Ich bin außerdem eine große Verfechterin davon,

Vorbilder zu schaffen. An einem „Tag des Effizienzhauses“

haben wir von der Energieagentur

häufiger toll sanierte Häuser vorgestellt, die vorher

„alten Hütten“ gewesen waren. Zum Nachmachen

einladen, das ist etwas ganz Wichtiges. Das

bedeutet auch, dass eine Kommune Vorbild sein

muss, ihre eigenen Gebäude ebenfalls sanieren

und ihre neuen Gebäude nachhaltig bauen sollte.

Wir müssen den willigen Menschen zeigen,

was es für tolle Lösungen gibt, was sie kosten und

wie das gefördert wird.

Sie haben im OB-Wahlkampf auch viel mit

Menschen höheren Alters gesprochen, sogar

in deren eigenen Garten. Wie groß war das

Interesse an Klimathemen?

DF | Die Älteren waren ziemlich gut informiert.

Die Themen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung

habe ich nie forciert, das hatten die Leute

aber immer selbst auf dem Schirm. Bei jedem

Gespräch kamen dazu Fragen.

Es war klar zu erkennen, dass wir zum großen

Teil darüber hinaus sind aufzuklären, dass wir etwas

für den Klimaschutz tun müssen. Wir sind

an dem Punkt: Sagt mir, was ich tun soll!

Es ging wirklich viel um Umsetzung. Das war

sehr erfrischend. Deswegen wollte ich diese Gartengespräche

im OB-Wahlkampf auch unbedingt

machen. Für mich war das das Ohr an der Stimme

des Volkes. Und da kann man sich als Person

auch nicht verstellen.

Wenn die Umsetzung so ein wichtiges Thema

ist, wie können Menschen ab 50 motiviert

werden, selbst aktiv zu werden?

DF | Vor vier Jahren haben wir die Göttinger

Klima-Karte eingeführt. Das ist eine schnöde

Stempelkarte. Aber sie hat etwas mit einem Belohnungssystem

zu tun. Das heißt, wir wollen

Menschen belohnen, die ganz schlicht sagen, ich

bringe z. B. meinen eigenen Beutel mit zum Einkaufen.

Gerade auf dem Göttinger Wochenmarkt

ist die Nachfrage danach unheimlich groß. Und

es lohnt sich, weil wir es belohnen. Das hat etwas

mit Motivation zu tun.

Bei welchen Baumaßnahmen können Privatpersonen

auf Förderung hoffen?

DF | Im Landkreis gibt es beispielsweise ein Förderprogramm

für Altbausanierung. Ich bin sehr

glücklich darüber, dass der Kreistag das Budget

für dieses Förderprogramm jetzt verdoppelt hat.

Darin steckt viel Geld, das man Privatpersonen

für vorbildliches Sanieren geben kann. Die Politik

kann natürlich auch lenken, indem sie z. B.

die Sanierung mit nachhaltigen Baustoffen mehr

fördert als die konventionelle Sanierung – die

man nicht außenvorlassen will, weil sie ja auch

die Energieeffizienz vorantreibt.

Die Stadt Göttingen hat hingegen jetzt ein

Förderprogramm für Solaranlagen aufgelegt,

weil das einzige echte Potenzial für erneuerbare

Energien in einer Stadt die Sonne ist. Auch wenn

es nicht unbedingt viel Geld ist, ist es doch ein

Anreiz. Damit setzt man außerdem Wertschöpfungsketten

in der Region in Gang.

U

01

Doreen Fragel – im

Hintergrund: das

Neue Rathaus

Göttingen

02

Doreen Fragel beim

Gartengespräch

in Grone im

Wahlkampf 2021

01 | 2022

13


INTERVIEW

Doreen Fragel / Klimaschutz

Produzierendes Gewerbe

Land-, Forstwirtschaft, Fischerei

Straßenverkehr der

privaten Haushalte

Private Haushalte

(ohne Straßenverkehr)

Dienstleistungsbereiche

Quelle:

© Statistisches Bundesamt

(Destatis), 2022

U

PRIMÄRENERGIEVERBRAUCH

(INLÄNDERKONZEPT) 2019

Was kann die Generation 50plus konkret tun?

DF | Ich würde mal eine These wagen: Unsere

Menschen in der Generation 50plus sind sehr

wohlhabend. Zumindest viele davon. Und sie haben

die Mittel, um gewisse Dinge finanziell umzusetzen.

Dabei ist das Thema Heizung eines der größten

überhaupt, weil die Anlagen meistens 30 Jahre

und älter sind. Da kommen wir dann auch gleich

zu Verbundlösungen. Es muss ja nicht jeder

selbst bauen. Man kann sich auch zusammentun,

z. B. mit Nahwärmenetz, BHKW usw. Das Austauschen

von Heizung und Fenster kostet Geld.

Aber den Wohlfühlfaktor eines sanierten Hauses,

den kann man nicht mit Geld bezahlen. Man hat

weniger Luftzug, weniger Geräuschkulisse und

einfach eine höhere Effizienz in der Wärme und

Kälte. Das ist Komfort.

Die Gesundheit ist im Alter viel kostbarer als

etwa mit 19. Viele ältere Leute fahren jetzt auch

wieder Fahrrad – mit einem Elektroantrieb – und

kommen so wieder an Stellen, wo sie vorher nicht

mehr hingekommen sind. Dass man damit etwas

für das Klima tut, ist dann fast schon nebensächlich.

Die nächste Frage, die immer häufiger gestellt

wird: Wie viel Wohnfläche brauche ich eigentlich?

Das ist in der Region ein ganz spannendes Thema,

gerade auch für die ältere Generation. Es gibt

viele Menschen, insbesondere auf dem Land, die

wohnen auf 200 oder 300 qm Wohnfläche alleine.

Aber gibt es schon viele tolle Projekte zum

gemeinschaftlichen Wohnen oder Mehrgenerationenwohnen.

23 %

11 %

24 %

1 %

41 %

Gibt es denn etwas, was die Älteren den Jüngeren

in puncto Klimaschutz voraushaben?

DF | Oh ja. Zum Beispiel alles, was mit Konservieren,

mit Einmachen und mit Gärtnern zu tun

hat. Die Älteren wissen nämlich noch, wie das

mit dem Einwecken, mit dem Marmelademachen

und mit dem Holundersirup geht. Das können

sie sehr gut weitervermitteln. Das Nächste ist, so

banal das klingt, das Thema Kochen. Die Älteren

wissen einfach, wie man kocht. Davon kann

die jüngere Generation profitieren. Oder wie das

beim Gärtnern mit der Fruchtfolge funktioniert.

Dass man eben nicht dreimal hintereinander Kartoffeln

auf dasselbe Feld bringt und keine Tomaten

daneben pflanzt.

Deutsche Privathaushalte waren 2019 für 34

Prozent des inländischen Primärenergieverbrauchs

verantwortlich, Industrie und Gewerbe

für fast doppelt so viel. Was können Unternehmen

zum Klimaschutz beisteuern?

DF | Wie schaffe ich das mit der CO2-Neutralität?

Wo fange ich an und wo höre ich auf? Was

ist eigentlich CO2-Neutralität? – Das sind die

Fragen, zu denen wir immer mehr Unternehmen

beraten.

Wenn man z. B. in ein Unternehmen wie Viani

mit ihren italienischen Importen hineinguckt,

findet man schon viel Nachhaltigkeit. Aber irgendwo

endet das bei einem Betrieb, spätestens,

wenn der große Laster auf den Hof fährt. Wie

kann ich das als Unternehmer steuern? Wir müssen

den Unternehmern zeigen, dass da überall

Stellschrauben sind. Die Beratung ist aber immer

einzelfallbezogen.

Mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

geht es bei Betrieben oder auch großen

Verwaltungseinheiten neben Car-Sharing und

Mitfahrgelegenheiten häufig um die Anbindung

von Standorten an eine Buslinie. Wenn wir auf

den Göttinger Weihnachtsmarkt wollen, würden

wir im Traum nicht darauf kommen, mit dem

Auto in die Innenstadt zu fahren, weil jeder einen

Glühwein trinken will. Also fahren plötzlich alle

Bus. Aber warum mache ich das dann eigentlich

nicht tagtäglich? So etwas muss man abfragen

und dementsprechend ein gutes Marketing machen.

Also Angebote so platzieren, dass es unschlagbar

sein muss, mit dem Bus zu fahren.

14 FÜNFZIG+ LIFE


DF | Ein Land, eine Region, eine Stadt wirklich

klimaneutral zu gestalten, ist eine unglaubliche

Mammutaufgabe. Das hat damit zu, dass man

eine ganze Gesellschaft einmal umkrempeln

muss. Das ist ein echter Transformationsprozess.

Ein Beispiel: Der alte Gartetal-Radweg ist

marode und muss ertüchtigt werden. Die Route

ist eine sehr wichtige Pendlerstrecke. Man substituiert

damit viele Autos von Diemarden nach

Göttingen. Das Dilemma ist, dass wir für einen

neuen Radweg Bäume und Sträucher fällen müssen.

Und das gefällt nicht allen Leuten. Natürlich

werden wir als Planungsbehörde darauf achten,

dass alles naturverträglich und umweltschonend

passiert. Aber es zeigt: Klimaschutz und Umweltschutz

sind manchmal konträr.

Viel eklatanter ist das beim Thema Windenergie,

die eigentlich effizienteste Form der Energiegewinnung

im Moment. Schlägt jede Solaranlage,

ist aber nun mal ein massives Bauwerk.

Und dem entgegen stehen der Rotmilan und der

Schwarzstorch. Natürlich will ich nicht überall in

der Landschaft Windräder bauen, aber man muss

Kompromisse eingehen.

2019 ist die Energieagentur zehn Jahre alt geworden

und ich hatte dazu einen Referenten von

der Agora Energiewende, einem ThinkTank aus

Berlin eingeladen, der uns am Ende einen wichtigen

Satz mit auf den Weg gegeben hat: „Wenn wir

nicht endlich anfangen, massiv Klimaschutzmaßnahmen

umzusetzen, haben wir bald keine Arten

mehr, die wir schützen brauchen.“

Als frührere Geschäftsführerin der Energieagentur

und nun als Dezernentin u. a. für Umwelt

und nachhaltige Regionalentwicklung

sind Sie seit Jahren im Klimaschutz aktiv. Wie

gut steht der Landkreis Ihrer Meinung nach

da und welche Projekte sollen ihn weiter voranbringen?

03

Doreen Fragel im

Begegnungsgarten

auf dem Holtenser

Berg

„Und dass es

Erdbeeren

eben nicht

im Februar,

sondern im Mai

und Juni gibt.“

Wie schwer ist es, Klimaschutz und andere Interessen

der Gesellschaft unter einen Hut zu

bekommen?

DF | Luft nach oben ist immer. Wenn man sich

das von mir 2015 eingeführte Solardachkataster

anschaut und sieht, dass allein in der Stadt Göttingen

gerade einmal vier Prozent aller möglichen

Solardachflächen mit Solar belegt sind und im

Landkreis acht Prozent, dann ist da rein quantitativ

schon viel Luft nach oben.

Aber: Wir haben über 80 Bio-Landwirte,

mehrere solidarische Landwirtschaften, die

Fair-Bio-Genossenschaft, viele kleine Bio-Läden

und -Gärten sowie gemeinschaftliche Gemüsegärten.

Das hat zwei Effekte. Einmal ist es Wertschöpfung

und Produktion vor Ort, es ist aber

auch das Sensibilisieren der Bevölkerung: Kauft

hier regional, kauft saisonal und lernt auch wieder,

wann die Kartoffel wächst, wann die Tomate

und wann der Salat. Und dass es die Erdbeeren

eben nicht im Februar, sondern im Mai und im

Juni gibt.

Insgesamt ist Göttingen durchaus ein Pflaster,

das strukturell gut unterwegs ist. Wir haben

Bio-Energiedörfer und damit ganz tolle Vorreiterprojekte

wie zum Beispiel Jühnde mit einer ganzheitlichen

Wärmeversorgung aus regenerativen

Energien.

Oder auch unser Rad- und Wanderwegenetz,

das 5-Euro-Ticket des ZVNS, mit dem man für

wenig Geld von Göttingen bis nach Bad Sachsa

kommt. Sogar die Sanierungsquoten in der Region,

die zwar immer noch niedrig sind, lassen

eine Tätigkeit erkennen. Wir fangen also definitiv

nicht bei null an. Wir müssen trotzdem alle

Anstrengungen unternehmen, um weiter voranzukommen.

Ich will daher ein neues Klimakonzept auflegen

lassen, so dass man ganz klar erkennen kann,

wie unsere Marschrichtung aussieht. Da muss

dann eben auch drinstehen, wie viel Windräder

man braucht, wie viel Prozent der Flächen mit Solar

belegt sein müssen und um wie viel man den

Autoverkehr reduzieren muss.

U

01 | 2022

15


INTERVIEW

Doreen Fragel / Klimaschutz

U

Ganz aktuell habe ich als Dezernentin einen

Vorschlag eingereicht, der auch vom Kreistag beschlossen

wurde. Ich möchte gern, dass in jeder

Gemeinde im Landkreis ein Klimaschutzmanager

etabliert wird. Also eine Person in der Verwaltung,

die für alle Klimaideen und -projekte da ist

und zunächst ein Konzept aufstellt, was eigentlich

alles in der Gemeinde möglich ist. Wenn alle

Gemeinden mitmachen, wird es zusammen mit

dem Kreis Osterode, der noch vom Bund gefördert

wird, tatsächlich 18 Klimaschutzmanager

geben.

Die Stadtverwaltung der Stadt Göttingen und

der Landkreis Göttingen gehen beim Klimaschutz

unterschiedliche Wege, warum?

DF | Nun, die Stadt – wie auch alle anderen Gemeinden

des Landkreises Göttingen – hat als

Kommune ganz andere Kompetenzen als ein

Landkreis.

Der Gestaltungsspielraum der Stadt Göttingen

ist viel konkreter: Sie kann vorschreiben, wie

und wo gebaut werden kann, wie die Anbindung

an den öffentlichen Busverkehr erfolgt, wo der

Anschluss an z. B. regenerative Nahwärmenetze

erfolgen soll, ob es eine Solarpflicht geben kann

und sie kann in der Innenstadt die Mobilität

lenken, Grünflächen ausweisen oder Radwege

bauen. Die Stadt hat viele Stellschrauben. Unlängst

hat der Rat die Klimaneutralität bis 2030

beschlossen – das ist in acht Jahren. Da muss

meiner Meinung nach umgehend Großes passieren

– richtungsweisende Entscheidungen sollten

jetzt getroffen werden, denn jeder Umbruch muss

finanziert werden. Der Euro kann nicht zweimal

ausgegeben werden.

Der Landkreis kann hingegen mit der nachhaltigen

Regionalplanung viel im Landkreis

unterstützen: beim Radwegebau, bei der Unterstützung

der Kommunen im Klimaschutz,

durch Etablierung von Klimaschutzmanagern

oder Energiemanagement-Sytemen für die eigenen

Schulen, Rathäuser oder Kindergärten. Der

Kreis hat sich das Ziel der Klimaneutralität bis

2035 gesetzt. So arbeiten wir daran, die eigenen

Schulen und Verwaltungsgebäude nachhaltig zu

sanieren und mit Solarenergie und Ladesäulen

auszustatten. Die Umrüstung auf LED-Technik

ist schon weit vorangeschritten. Der eigene

Fuhrpark ist zum großen Teil schon elektrisch.

Auch kümmern wir uns um Bereiche wie die Abfallwirtschaft,

Recycling und Wiederverwertung

von Materialien. In Schulen etablieren und unterstützen

wir verschiedenste Bildungsprojekte

und forcieren ausdrücklich die Umsetzung der 17

UN-Nachhaltigkeitsziele in unser tägliches Verwaltungshandeln.

Außerdem fördert der Landkreis

die Sanierungen von Gebäuden wie gesagt

mit einem eigenen Förderprogramm und unterstützt

damit massiv die Einsparung von Energie.

Und nicht zuletzt wollen wir Raum schaffen für

Naturschutz und Klimaschutz, indem wir sowohl

Naturschutzgebiete pflegen als auch Flächen für

Windenergie ausweisen. Die Herausforderungen

sind groß und wir alle müssen diese angehen!

Abschließend gefragt: Was sind die größten

Herausforderungen für uns für die Zukunft?

DF | Ich kann nicht jeden bekehren. Und ich will

niemandem etwas verbieten. Man muss aber anfangen,

sich Dinge bewusst zu machen und manche

auch zu hinterfragen.

Meine wichtigste Botschaft ist: Jeder kann

etwas zum Klimaschutz beitragen. Ob das ein

großer oder ein kleiner Beitrag ist. Ich will den

Menschen – und damit meine ich alle – einen

Bürgermeister, einen Unternehmer, einen Chef,

einen Privatier, einen Rentner und eine Familie

beraten und den richtigen Weg zeigen. Das ist die

große Herausforderung in Zukunft: Die Leute

wirklich eloquent, gut und zielgerichtet zu beraten.

Aufzuzeigen, was man tun kann. Vielleicht

eine Solaranlage zu bauen, auf das Dritt- oder

Zweitauto zu verzichten, die uralte Heizungsanlage

im Keller zu erneuern, die Fenster auszutauschen

oder auch das Haus gut „einzupacken“.

Denn am Ende bin ich mir sicher, dass die Nebenkosten

aufgrund der Energiekosten exorbitant

steigen werden.

Wir haben einen Hunger an Energie. Wir sind

uns einig: Atomkraft geht nicht mehr. Diese

Energie müssen wir substituieren. Aber wir müssen

auch dazu kommen, deutlich weniger Energie

zu verbrauchen. Wir müssen viel effizienter werden.

Verschwendung können wir uns nicht mehr

leisten.

+

„Verschwendung

können wir uns

nicht mehr leisten.“

16 FÜNFZIG+ LIFE



KLIMA

Klimabildung

KLIMABILDUNG ALS

SCHLÜSSEL FÜR DIE

WELT VON MORGEN

Ein Gastbeitrag von Arne Dunker

Geschäftsführender Gesellschafter im Klimahaus Bremerhaven

und Vorstand der Deutschen KlimaStiftung

2009 eröffnete mit dem Klimahaus Bremerhaven

eine bis heute einzigartige

Wissens- und Erlebniswelt zum Thema

Klimawandel. In den letzten 13 Jahren

wurden dort rund 6 Millionen Menschen

jeden Alters für den Klimaschutz sensibilisiert.

Noch im selben Jahr habe ich

aus dem Klimahaus heraus die Deutsche

KlimaStiftung gegründet, um der Klimabildung

eine noch breitere, standortunabhängige

und rein gemeinnützige Plattform

zu geben.

Eines der ersten Projekte der Deutschen

KlimaStiftung war die Wanderausstellung

„Gradwanderung“, die in den folgenden

zehn Jahren durch unzählige

Schulen, Rathäuser, Stadtbibliotheken

und Kirchengemeinden zog und über

die Grundlagen von Klima und Klimawandel

sowie individuelle Möglichkeiten

zum Klimaschutz informierte. Der Fokus

lag auf Schülerinnen und Schüler. Doch

so naheliegend diese Zielgruppe für Bildungsangebote

ist, so fatal ist der Rückschluss,

damit die Erwachsenen aus ihrer

Verantwortung zu entlassen.

Zugegebenermaßen richten sich die Bildungsangebote

der Deutschen KlimaStiftung

noch heute vornehmlich an Jugendliche

und junge Erwachsene. Wir dürfen

aber als Gesellschaft die Verantwortung

für den Zustand unseres Planeten nicht

auf unsere Kinder abschieben – nach dem

Motto „ihr werdet das schon richten“.

Das fordert inzwischen auch die Fridays

For Future Bewegung mit Nachdruck ein.

Warum schließen wir für unsere Kinder

Bausparverträge und Ausbildungsversicherungen

ab, sind aber nicht in der

Lage, ihnen einen intakten Planeten als

elementare Grundlage ihres Wohlergehens

zu hinterlassen?

1972 erschien der Bericht an den Club of

Rome „Die Grenzen des Wachstums“, der

die Folgen eines übermäßigen Ressourcenverbrauchs

anschaulich darstellte.

Die Generation 50+ ist gewissermaßen

im Lichte seiner Vorhersagen durch das

Leben gegangen. In diesen 50 Jahren hat

sich die Erde um 1,2 °C erwärmt. Es ist

genau diese Generation, die die Folgen

des Klimawandels miterlebt und in großen

Teilen mitverursacht hat: Wärmere

Winter, die Zunahme von Extremwetterereignissen,

Deicherhöhungen als

Schutz vor dem Meeresspiegelanstieg,

Klimaflüchtlinge, die aus dem globalen

Süden zu uns nach Deutschland kommen.

Wir waren „live“ dabei.

| FOTO Frank Pusch

Eltern und Großeltern sind die Vorbilder

der Jungen. Zumindest solange, bis deren

Verhalten so absurd falsch ist und den Interessen

der Jugend derart entgegenläuft,

dass sie rebelliert und auf die Straße geht.

Mit den Bildern der jungen Klimaaktivistinnen

und -aktivisten vor Augen

lehnen wir uns nun scheinbar mit dem

genugtuenden Eindruck zurück, dass

schon alles nicht so schlimm kommen

wird und dass die Heranwachsenden es

ja offensichtlich richten werden. Dabei

sollten wir, als die Generation 50+, unsere

Kinder und Enkel auf die epochalen Herausforderungen

der nächsten Jahrzehnte

vorbereiten und selbst mit gutem Beispiel

vorangehen.

Um das zum gesellschaftlichen Konsens

zu machen, bedarf es einer Erwachsenenbildung,

bei der es weniger um Wissensvermittlung

geht – dass Fliegen, Autofahren

und Fleischkonsum klimaschädlich

sind, dürfte bei den meisten angekommen

sein – als vielmehr darum, zu erkennen,

wie akut die Krise ist und dass wir

im Sinne unserer Kinder handeln und

mit gutem Beispiel vorangehen.

Der auf Werte wie Verantwortung und

Fürsorge abzielende Bildungsansatz

läuft auf emotionaler Ebene ab. Deshalb

sind Angebote wie Filme, Ausstellungen

und persönliche Geschichten, wie sie die

Deutsche Klimastiftung und das Klimahaus

Bremerhaven bieten, so bedeutsam.

Sie können eine Betroffenheit erzeugen,

die nicht in Ohnmacht endet, sondern in

Selbsterkenntnis, Selbstwirksamkeit und

Handeln.

+

18 FÜNFZIG+ LIFE


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19


FINANZEN

FÜR SPÄTER VORSORGEN –

auch im mittleren Alter noch eine gute Option

von JEAN-PIERRE PAULISCH

+

ES

ist kein Geheimnis, dass das

Rentenniveau in Deutschland

in den letzten zwei Jahrzehnten weiter zurückgegangen

ist. Aktuell steht es bei durchschnittlich

48,9 Prozent. Das bedeutet im

Klartext, dass eine Arbeitnehmerin oder ein

Arbeitnehmer, die bzw. der heute in Rente

geht und vorher 45 Jahre lang gearbeitet hat

im Durchschnitt 48,9 Prozent des letzten

Bruttoeinkommens als Rente erhalten wird.

Experten haben schon vor Jahren davor

gewarnt, dass für einen Erhalt des bisherigen

Lebensstandards mindestens ein Rentenniveau

von 70 Prozent des letzten Bruttoeinkommens

erreicht werden müsste. Aus

der staatlichen Rente, so sicher diese als feste

Größe für die Altersvorsorge auch ist, ist

eine solche existenzsichernde Gesamtrente

nicht zu erwarten. Grund genug, sich noch

einmal nach Alternativen umzusehen, um

im Alter nicht an Altersarmut zu leiden.

Was bedeutet der Begriff „Rentenlücke“

und was zeigt uns dieser rechnerische Wert?

Die Rentenlücke ist erst einmal die Summe,

die zwischen der zu erwartenden Rente und

den angepeilten 70 Prozent des letzten Bruttoeinkommens

liegt. Dabei handelt es sich

um einen rein statistischen Wert. Einfach,

weil jeder Mensch im Alter einen ganz individuellen

Bedarf hat. Manche Kosten fallen

ersatzlos weg. Da wären beispielsweise die

Kosten für die Fahrten zur Arbeit. Dafür

steigen in vielen Fällen nach und nach die

Kosten für die Gesundheitsversorgung.

| FOTO Adobe Stock

Die Gefahr der Altersarmut ist

realer, als manche meinen

14,5 Prozent – das ist die Zahl,

die Wissenschaftler bei der Frage

ermittelt haben, wie viele Menschen

im Durchschnitt im Alter

gefährdet seien, in die Altersarmut

abzurutschen.

Das Besorgniserregende

dabei ist, dass diese Zahl aktuell

ansteigende Tendenzen aufzeigt.

Auf den ersten Blick mögen 14,5

Prozent nicht nach viel klingen.

Das Problem dabei: Altersarmut ist

kaum zu durchbrechen, wenn man

sie einmal erreicht hat.

Im Rentenalter sind die Möglichkeiten,

Geld dazuzuverdienen

oftmals sehr begrenzt. Wo ein junger

Mensch sich mit sparsamem

Verhalten und harter Arbeit aus

der Armut herausarbeiten kann,

ist Altersarmut oftmals eher eine

Endstation.

Auch die freie Zeit will sinnvoll gefüllt sein.

Da sind gerade für fitte und gesunde Rentner

Dinge wie das Fitnessstudio, ein Sprachkurs

oder vermehrtes Reisen interessante

und spannende Optionen. Allerdings eben

auch Optionen, die Geld kosten. Wer seine

ganz konkrete Rentenlücke kennen möchte,

der wird um etwas Rechenarbeit nicht herumkommen.

Um diese Lücke zu errechnen,

braucht man die folgenden Werte:

• Die zu erwartende Rente (zu finden auf

der alle zwei Jahre zugeschickten Renteninformation)

• Die laufenden Kosten, von denen man

weiß, dass man diese im Rentenalter

noch immer tragen muss

• Zusätzliche Kosten für die Lebenshaltung

und für Freizeitaktivitäten, Reisen,

etc. (geschätzt)

Wenn man nun diese zu erwartenden Kosten

den zu erwartenden Einnahmen in Form

der Rente gegenüberstellen, weiß man, wie

hoch die ganz persönliche Rentenlücke ist.

20 FÜNFZIG+ LIFE


ANZEIGEN

Drei Möglichkeiten, die Rentenlücke auch

mit 50+ noch zu verkleinern oder ganz zu

schließen

Früher sagte man gern, dass eine Altersvorsorgen

nur etwas bringen würde, wenn man

sie in ganz jungen Jahren abschließe. Das

stimmte insofern, als das man damals noch

teilweise sehr hohe Zinsen auf Ansparungen

erhielt. Geld, das auf lange Zeit angelegt

war, wurde daher mit einem sehr hohen Garantiezinssatz

verzinst. Das traf natürlich

auch auf kapitalbildende Lebensversicherungen

zu. Heute sind die Zinsen deutlich

niedriger, weshalb die klassische Lebensversicherung

nur noch infrage kommt, wenn

man zu 100 Prozent sichergehen möchten,

dass man das Geld, das man anspart, auch

in Gänze wieder ausgezahlt bekommt. Oder

wenn man eine festgeschriebene monatliche

Zusatzrente bis ans Lebensende anstrebt.

Bei dieser Form der Altersvorsorge ist die

Rendite heute allerdings sehr gering. Wer

mit 50 Jahren oder älter eine kapitalbildende

Lebensversicherung oder eine Rentenversicherung

abschließt, wird unter dem Strich

keinen Wertzuwachs erleben. Da die Wiederauszahlungsgarantie

der meisten Versicherer

nicht für Gebühren und Versicherungssteuern

gilt, kann es sogar passieren,

dass jemand, der zehn Jahre in eine Lebensversicherung

einzahlt, am Ende ein geringes

Minus bei der Auszahlung der Leistungen

zu verkraften hat. Zumindest, wenn die Versicherungssumme

als Einmalzahlung ausgezahlt

werden soll.

Im Folgenden werden drei Möglichkeiten

vorgestellt, wie man seiner Altersvorsorge

auch mit 50+ womöglich noch einen kräftigen

Booster verleihen kann.

1. Die laufenden Kosten reduzieren

Auch für Rentner gilt: Die Kosten für eine

Mietwohnung oder ein gemietetes Haus

fressen im Durchschnitt zwischen 20 und

50 Prozent des tatsächlichen monatlichen

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01 | 2022


FINANZEN

Vorsorge

Anders sieht es bei Immobilien

zur Vermietung aus

Gerade in Zeiten niedriger Zinsen

sind Mieteinnahmen ein probates

Mittel, die eigene Rente etwas

aufzubessern.

Wer es wagen möchte unter die

Vermieter zu gehen, hat heute in

vielen Teilen Deutschlands dank

anhaltender Wohnungsknappheit

beste Chancen, seine Wohnung

oder sein Haus durchgehend zu

vermieten.

Man muss sich allerdings immer

darüber im Klaren sein, dass die

Belastungen für eine Wohnung

auch getragen werden müssen,

wenn aufgrund von Leerstand oder

Mietrückständen einmal keine

Mietzahlungen eingehen.

U

ren eine Immobilie gekauft und im Laufe

der Jahre abbezahlt hat, hat im Alter in diesem

Punkt schon einmal deutlich niedrigere

Kosten.

Wer das nicht getan hat, hat gerade in

den Jahren nach dem 50. Geburtstag noch

die Möglichkeit nachzubessern. In vielen

Fällen ist das Einkommen jetzt ohnehin

höher als in jungen Jahren. Da ist auch eine

höhere monatliche Rate machbar. Dank

der aktuellen Niedrigzinsen für Immobilienkredite

können Wohnhäuser inzwischen

schon in einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn

Jahren abbezahlt sein. Es empfiehlt

sich, bei einem Hauskauf im Alter ab 50 die

Zinsen bis zum Zeitpunkt der kompletten

Entschuldung festzuschreiben. Diese sollte

ohnehin vor dem Eintritt ins Rentenalter

erreicht werden. Nur wenn ausreichend Kapital

und Einkommen vorhanden ist, um

dieses Ziel zu erreichen, kann eine Immobilie

auch in den letzten fünfzehn Jahren vor

der Rente eine lohnende Investition für die

Altersvorsorge sein.

2. Die betriebliche Altersvorsorge

Sie ist zwar nicht unbedingt renditestark

in der Anlageart – dafür bringt sie aber das

eine oder andere kleine Geschenk von Vater

Staat mit. Vorweg an dieser Stelle: Jeder

Arbeitnehmer hat das Recht darauf, eine

betriebliche Altersvorsorge zu nutzen. Jeder

Arbeitgeber ist verpflichtet, auf Wunsch eines

Arbeitnehmers hin einen Rentenversicherungsvertrag

mit einem entsprechenden

Versicherer abzuschließen.

Auch wenn die Zinsen bei solchen Verträgen

oftmals eher mau ausfallen, kann man

hier dennoch eine ganze Menge mitnehmen.

Denn zum einen muss der Arbeitgeber

selbst noch einmal fünfzehn Prozent der

Summe, die man von seinem Einkommen

in Form einer Entgeltumwandlung in die

betriebliche Altersvorsorge steckt, zuschießen.

Zum anderen werden die Beiträge vom

Brutto abgerechnet. Das bedeutet, dass

sämtliche Sozialabgaben und Steuer erst

abgerechnet werden, wenn die Einzahlung

in die betriebliche Altersvorsorge abgezogen

wurde. Dadurch spart man zusätzlich Steuern

und Versicherungsleistungen.

Schon gewusst?

Auch die Rentenversicherung wird erst vom

SV-Brutto abgerechnet – also erst nach Abzug

der betrieblichen Altersvorsorge. Wenn Sie

einen zu hohen Betrag in die Entgeltumwandlung

investieren, reduzieren Sie damit auch Ihre klassische

Altersrente, da die von Ihnen entrichteten

Rentenbeiträge dadurch ebenfalls sinken.

Hier ist also Fingerspitzengefühl bei der konkreten

Festlegung der Sparsumme gefordert.

3. Ein Fondssparplan

Wer heute ernsthaft über Geldanlagen nachdenkt,

kommt schon eine ganze Weile nicht

mehr an Fondssparplänen vorbei. Hierbei

zahlt der Sparer eine monatliche Summe in

einen Fonds ein. Das erhöht die angesparte

Summe und führt damit fortlaufend zu

einem sowohl organischen Wachstum als

auch zu einem Renditewachstum. Soweit

die schöne Theorie.

Denn Fondssparpläne sind ein optimales

Anlagemittel bei längeren Anlagezeiten. Mit

einer Anlagedauer von zehn bis fünfzehn

Jahren wird es oftmals schwer, Kursschwankungen,

denen auch Fonds in aller Regel

unterliegen, wieder auszugleichen.

Aus diesem Grund raten Experten heute

am ehesten zu einem ETF-Sparplan. Dabei

handelt es sich um einen Sparplan, der

sich nicht an einzelnen Aktien orientiert,

sondern direkt einen kompletten Index abbildet.

Der Vorteil hierbei: Die Kursschwankungen

gesunder Leitindizes sind moderat

und unter dem Strich zeigt die Richtung in

der Entwicklung regelmäßig bergauf. Das in

der Regel aber so stark, dass sich auch eine

Investition über gerade einmal zehn Jahre

mit einem entsprechend festgelegten Sparplan

von mindestens 100 Euro im Monat

sehr gut rechnen kann.

+

JEAN-PIERRE PAULISCH lebt

mit seiner Familie im Ruhrgebiet

und arbeitet als freier Texter für

verschiedene Print- und Onlinemedien.

22 FÜNFZIG+ LIFE


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24 FÜNFZIG+ LIFE


+

ALS

ls die Möbelbranche zu

Beginn dieses Jahres die

Einrichtungstrends 2022 vorstellte, war

unsere Gesellschaft von zwei Jahren Coronapandemie

gezeichnet, die Berichte

über den Zustand unserer Erde malten ein

Schreckensszenario. Ein sich veränderndes

Konsumverhalten wurde und wird spürbar,

welches sich auch bei der Einrichtung des

Persönlichsten, der eigenen Wohnung, bemerkbar

macht. Was dann am 24. Februar

2022 folgte, stellte alle bisherigen Sorgen

ad hoc in den Schatten. Der Einmarsch der

russischen Armee in die Ukraine läutete ein

neues Zeitalter ein. Viele von uns fragen

sich: Darf man sich in diesen Tagen überhaupt

mit dem eigenen Wohlergehen, dem

eigenen Luxus befassen? Ist es nicht pietätlos,

sich das neue Sofa für die nächsten zehn

oder zwanzig Jahre zu kaufen, während keine

1.000 Kilometer entfernt die Menschen

nicht einmal wissen, ob sie den nächsten

Tag erleben und eine nukleare Bedrohung

über ganz Europa schwebt?

Ja, man darf. Denn unsere Wohnungen sind

unser Zufluchtsort, in dem wir die großen

Sorgen zwar nicht vergessen, aber besser

ertragen können. Die von der Umgebung

ausgehende Wärme wirkt beruhigend, sie

erdet uns und gibt uns die Kraft, wieder

herauszutreten und uns draußen den Herausforderungen

des Lebens zu stellen. Es

scheint daher nur folgerichtig, dass der

Wunsch nach Sicherheit und Behaglichkeit

die Quintessenz der aktuellen Wohn- und

Einrichtungstrends ist.

FUNKTIONALITÄT

Die Menschen halten sich mehr zu Hause

auf: Mitunter lebt, arbeitet und lernt die

ganze Familie in der Wohnung. Das fordert

gut durchdachte Strukturen, die Raumaufteilung

und Möblierung sollte wohn- und

alltagstauglich sein. Möbel mit Funktion

sind gefragt, sie lassen sich vielfältig nutzen

und passen sich dem Raumangebot an.

Arbeitsplätze können sich in das Wohnumfeld

einfügen, am besten so, dass sie

in der Freizeit nicht als störend empfunden

werden. Mobile Möbel finden überall dort

Platz, wo sie gerade gebraucht werden, und

modulare Sofas erfüllen die Bedürfnisse der

verschiedenen Bewohner.

U

03

02

04

01

(vorherige Seite)

Polsterbett Rose

von Möller Design:

Cordstoff in

erdigen Farben

vermittelt Wärme

02

Comeback der

Chaiselongue:

Das Daybed von

Möller Design wird

zur Gäste- oder

Ruheliege, ohne

mehr Platz zu

benötigen.

03

Wandsekretär

Flatbox von Müller

Small World – die

Tischplatte wird

einfach hochgeklappt,

wenn der

Schreibtisch nicht

in Benutzung ist

04

Beistelltisch Carry

von Möller Design

lässt sich am Griff

an den Ort tragen,

wo er benötigt

wird.

01 | 2022

25


EINRICHTEN Trends 2022

05

U

SLOW LIVING

An unserem Rückzugsort wollen wir entspannen

und uns fallen lassen können.

Das gelingt mit weichen Formen, natürlichen

Materialien und Farben, welche die

Sinne ansprechen. 2022 wird das Jahr der

kuscheligen Sofabezüge, einladenden Solitairemöbel

und Motivtapeten. So hilft uns

die Einrichtung, herunterzukommen und

die ersehnte Wärme und Geborgenheit zu

finden.

05

Polsterbett Rose

von Möller Design

mit verstellbaren

Kopfteilen und Bezug

im Trendstoff

Cord

06

Sessel Arva

Lounge von KFF

mit Hocker für entspannte

Momente

07

Sessel Gaia Lounge

mit einer gerundeten

Rückenlehne

aus gepolsterten

Lamellen

08

Motivtapeten von

Rebel Walls mit

beruhigenden

Naturmotiven

06 07

08

26 FÜNFZIG+ LIFE


FARBTRENDS

Das Farbspektrum 2022 reicht von erdigen

Farben wie Cappuccino oder Terracotta

über sanfte Weiß- und Grautöne bis

zu naturnahem Grün. Auch Lila feiert ein

Comeback. Wichtig ist, die Farben der Einrichtung

gut aufeinander abzustimmen.

Die Farbgestaltung zu Hause ist stark mit

Emotionen verknüpft. Erdige Töne werden

als warm empfunden, Grün vermittelt ein

Gefühl von Nähe zur Natur. Farbliche Kontraste

bringen eine gesunde Spannung, die

sehr wohltuend wirken kann.

10

09

Polsterstuhl Gaia

von KFF: Grüntöne

wirken erdend und

beruhigend.

10

Die Arva Light

Stühle und Polsterbank

von KFF sind

mit lilafarbenem

Samtvelours

bezogen.

09

12

Polsterhocker

von Lyk Carpet

mit einer starken

haptischen Ausstrahlung

MATERIALTRENDS

Möbel und Accessoires mit Manufakturcharakter

vermitteln Individualität und Nachhaltigkeit.

Natürliche Materialien wie Holz

oder Leder sind beliebte Werkstoffe. Oberflächen

mit handwerklichem Charakter

holen die Natur nach drinnen. Bei den Bezugsstoffen

sehen wir Flauschiges: Bouclé,

Chenille und Cord feiern ein Comeback.

U

12

13

11

In Farbkonzepten

lassen sich

Materialien und

Farben vorab

auswählen, die im

Innenraum eine

ganz bestimmte

Wirkung erzielen

13

Esstisch Nightingale

von ASCO:

Die roh behauene

Tischplatte aus

geköhlter Eiche

erzielt eine natürliche

Wirkung im

Innenraum

11

01 | 2022

27


EINRICHTEN Trends 2022

15

U

INDIVIDUALITÄT

Vasen, Geschirr und Wohnaccessoires müssen

nicht mehr glatt und ebenmäßig sein.

Ganz im Gegenteil: Handgearbeitete Keramik,

Formen mit künstlerischem Charakter

spiegeln das Unperfekte.

14

„Wie nötig ist's, in

der jetzigen Zeit

ein angenehmes

Zuhause zu haben.“

Johann Wolfgang von Goethe

14

Vase Aura von

Schneid Studio:

skulpturale Keramik

handmade in

Germany

15

Steingut Geschirr

von Arzberg

16

Geschirr Grand Cru

von Rosendahl

16

Wer sich in unsicheren Zeiten bewegt,

braucht einen Zufluchtsort. Unter diesem

Aspekt lassen sich die aktuellen Einrichtungstrends

als Spiegel der menschlichen

Sehnsucht nach Geborgenheit interpretieren.

Auch wenn wir in Zukunft auf Vieles

verzichten müssen, das jahrzehntelang unseren

Wohlstand geprägt hat – unsere Wohnungen

sind unser sicherer Hafen, den es

jetzt mit Leben und Liebe zu füllen gilt.

+

HEIKE LADENDORF ist ausgebildete Europasekretärin

und seit über 20 Jahren im Bereich

Marketing und Organisation im gehobenen

Möbelhandel tätig, u. a. beim Göttinger Portal

für Designermöbel used-design. Heute

betreibt sie mit ihrem Ehemann ein eigenes

Einrichtungshaus vor den Toren Lübecks.

| FOTOS

Arzberg, ASCO, KFF,

Lyk Carpet, Möller

Design, Müller Small

World, Rebel Walls,

Rosendahl, Schneid

Studio

28 FÜNFZIG+ LIFE


NICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST

Janne Teller · Premiere

dt.1 · ab 11./12. März

DER HUND MUSS RAUS -

EIN SUCHTSTÜCK

Philipp Löhle · Uraufführung

dt.2 · ab 1. April

DER WEG ZURÜCK

Dennis Kelly

dt.x Tiefgarage · ab 16. April

AUSSER

DER

REIHE

DAS LETZTE HAUS -

EIN UTOPISCHES PARLAMENT

AUSSER

DER

REIHE

Erdacht vom Ensemble des Deutschen Theater

Göttingen und Prinzip Gonzo · Uraufführung

dt.x GVZ-Halle · ab 20. April

SZENEN EINER EHE

Ingmar Bergman · Premiere

dt.1 · ab 29./30. April

TOM AUF DEM LANDE

Michel Marc Bouchard · Premiere

dt.2 · ab 4. Juni

AUSSER

DER

REIHE

PARDAUZ! SCHNUPDIWUP!

KLIRRBATSCH! RABUM! -

EIN WILHELM-BUSCH-BILDERREIGEN

Rebekka Kricheldorf und

Hannah Zufall · Uraufführung

dt.1 und im gesamten Haus · ab 24./25. Juni

DT-AM PULS: GEZEITEN

Das Theaterfestival für – von – mit Kindern,

Jugendlichen und Erwachsenen

dt.x · ab 11.-18. September

Spielzeit 21–22


LEBEN

BIO

Vom Trendsetter zum Urgestein

Heute sind Bio-zertifizierte Lebensmittel kein Nischen-, sondern ein Massenprodukt.

Volker Schluseneck, Inhaber von „Der Gemüseladen” im Altdorf Geismar erzählt,

wie die Bio-Szene in Göttingen ihren Anfang nahm und warum sie heute noch besonders ist.

von

CLAUDIA KLAFT

Der Begriff ‚Bio‘ ist

nicht geschützt,

sondern vielfältig

interpretierbar.

Bio ist Trend! Das Bewusstsein für gesunde

Lebensmittel aus der Region ist

auch in der Corona-Zeit gestiegen.

„Aber neu ist dieser Trend nicht“, sagt

Volker Schluseneck schmunzelnd. Schon

seit 30 Jahren führt er den Gemüseladen

– den man als eigentlichen Trendsetter

zur damaligen Zeit in Göttingen bezeichnen

kann. Damals taten sich vier Landwirte

von regionalen Bioland-Betrieben

in einer GbR zusammen, um mit dem so

genannten Erzeugerladen ihre erntefrischen

Produkte gemeinsam und, statt in

Hofläden, stadtnah zu vermarkten.

Schluseneck erzählt: „Die Familien

Müller-Oelbke und Wedemeyer, Backfisch/Ohmes

und Krämer/Lechte haben

die Anbauplanung untereinander abgestimmt

und konnten damit ein viel grö-

Wohlwagen

ßeres Sortiment bieten. Ja, es herrschte

regelrecht Aufbruchstimmung in der

Bioland-Szene – die übrigens auch von

der Uni Göttingen kam.“ Und er, Studienkollege,

Diplom-Agraringenieur und

zeitweise Mitarbeiter in den Betrieben,

wurde zum Geschäftsführer des Gemüseladens

Geismar. Ein absoluter Experte,

der den Kunden alles über die Lieferanten

und die Biokost erzählen konnte.

Der Laden war mit 50 qm bescheiden

klein und das Sortiment anfangs noch

sehr übersichtlich. „Was, von den Gur-

01

30 FÜNFZIG+ LIFE


ken haben Sie nur drei Stück?“, erinnert

er sich an einen erstaunten Kunden und

sagt lachend: „Als erster Erzeugerladen

in Göttingen hatten wir sehr vorsichtig

kalkuliert.“

Mit der Zeit passte er sein Angebot der

Nachfrage an und die Saisonprodukte

wurden um Molkerei-, Trockenprodukte,

Backwaren, Säfte und Zitrusfrüchte –

alle nach Bioland-Richtlinien – ergänzt.

„Da kann das Bio-Bewusstsein noch

so ausgeprägt sein, aber nach Bananen

und Zitronen wird ganzjährig verlangt“,

erzählt Schluseneck, der an einer gebastelten

Bananenpalme seine exotischen

Früchte präsentiert. Für diesen zusätzlichen

Bedarf sorgt seit Beginn auch Naturkost

Elkershausen mit der Lieferung

so genannter „Verbandsware“, das kann

Bioland, Demeter oder Naturland sein.

Der Bioland-Verband bürgt für Produkte

ohne Gentechnik, ohne Massentierhaltung,

ohne chemisch-synthetischen

Stickstoff-Dünger und ohne

Pflanzenschutzmittel. Obst und Gemüse

werden zunehmend aus samenfesten

Sorten gezogen. Die Richtlinien

der Verbände gehen damit weit über

die EU-Ökoverordnung hinaus, die das

Bio-Siegel und Bio-Logo vergibt – die

aber nur eine Einhaltung von 95 Prozent

der weniger strengen Richtlinien fordert,

Pestizide und künstliche Düngemittel in

01

Knackfrisch vom

Feld: ehrliche

Bio-Lebensmittel

im Gemüseladen

Geismar

02

Steht für eine

lebenswerte

Zukunft: Volker

Schluseneck

FOTOS | Michael Seiler

03

Tropfen für Tropfen

ökologisch und

teilweise vegan

02

Was passiert, wenn

Starkregen die Ernte

verhagelt?

03

Maßen sowie eine gleichzeitig biologisch

wie konventionelle Bewirtschaftung erlaubt.

Und genau das ist für die ursprünglichen

Bio-Läden mittlerweile ein großes

Problem: Der Begriff „Bio“ ist nicht

geschützt, sondern vielfältig interpretierbar.

Und so fluten immer mehr

EU-Bio-zertifizierte Produkte, sogar aus

China und Indien, die Supermärkte und

Discounter. Es darf überlegt werden, wie

streng wohl die Kontrollen der importierten

Ware sind und ob in Drittländern

faire Löhne gezahlt werden.

Laut Öko-Barometer des Bundesministeriums

für Ernährung und Landwirtschaft

vom Februar 2022 hat sich

der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt

auf 6,8 Prozent erhöht – jedoch gekauft

werden die Bio-Produkte zu 90 Prozent

in Supermärkten, die Mengen und Preise

diktieren. Und zwar zu Lasten der einzelnen

Landwirte, die immer größer werden

müssen, um ihren Lieferverpflichtungen

nachkommen zu können. Denn was passiert,

wenn Starkregen die Ernte verhagelt?

Um sich diesem Druck entgegenzustemmen,

hat Naturkost Elkershausen

2021 die Fair-Bio-Genossenschaft gegründet.

Sie bindet Ladner, Landwirte

und Kunden ein mit den Zielen, die Höfe

fair zu bezahlen, die Naturkostläden zu

unterstützen und den Kunden „echte, regional-frische

Bio-Ware“ zu bieten.

„Mit dem Gemüseladen Geismar war

ich einer der ersten Genossen“, betont

Volker Schluseneck, „denn der Ansatz

unterstreicht unsere Linie, ehrliche Produkte

zu ehrlichen Preisen anzubieten.“

Sein Konzept „Frische, Regionalität und

Nähe zum Kunden“ hat sich bis heute

bewährt. Seit 2015 ist er Inhaber und

beschäftigt vorzugsweise Menschen, die

sich in der Landwirtschaft auskennen.

„Die Kundschaft von heute ist gut informiert

und fragt detaillierter nach. Da

haben wir den Vorteil, dass wir dank der

gewachsenen Beziehungen zu unseren

Lieferanten sozusagen aus dem Nähkäst-

U

01 | 2022

31


LEBEN

Bio

U

chen über den Bauern, den Anbau und die

Tierhaltung plaudern können.“

Auch das wechselnde Angebot sei manchmal

erklärungsbedürftig, sagt Schluseneck

und nennt ein Beispiel: „In der Saisonzeit

mangelt es Montagmorgens natürlicherweise

an frisch gepflückten Bio-Erdbeeren.“

Scherzhaft fügt er hinzu: „Selbst wenn ich

nur drei Gurken hätte, gäbe es dafür plausible

Gründe.“ Natürlich hat er mehr und

sein Biokost-Sortiment ist für seinen kleinen

Laden erstaunlich groß. Allein vier

Bio-Bäckereien sorgen für täglich frische

Backwaren, Bio-Winzer liefern vegane Weine,

es gibt unverpackte Ware, eine gut bestückte

Käsetheke und vieles mehr.

Dazu hat der Gemüseladner gerne einen

verschmitzten Spruch auf Lager. Durch den

oft persönlichen Draht zu seinen Kunden

erntet er seinerseits einen großen Vertrauensvorschuss.

Viele sind seinem Geschäft im

Altdorf treu und schätzen den freundlichen,

scherzhaften Plausch. Selbst in der Corona-Zeit,

als er aufgrund der Ladengröße nur

zwei Kunden einlassen durfte, warteten sie

geduldig draußen in der Schlange. Und bei

Regen spannte er ihnen einen Schirm über

die Eingangstür. Zunächst fragten sie nach

immunstärkenden Produkten wie Ingwer,

Zitrusfrüchten und Paprika. Je länger die

Restaurants geschlossen waren, fokussierten

sich auch neue Kunden auf den originalen

Geschmack von Bioland-Produkten.

04

04

Schluseneck wiegt

ab: „Da biste

bedient“

TIPP

05

Die Käse-Schatztruhe

mit genussreicher

Vielfalt

Der Gemüseladen

Regionale Biokost in Geismar

Inhaber: Volker Schluseneck

Bäckergasse 1b / Ecke Mitteldorfstraße

in Göttingen

Telefon: 0551 794494

E-Mail:

Der-gemueseladen@t-online.de

Internet:

www.gemueseladen-geismar.de

„Steckrübe und Meerrettich wurden wieder

entdeckt, die Ringel-Bete machte Furore“,

erzählt Schluseneck und betont die gute

Seite: „Viele haben mit ihrer Familie zusammen

gekocht, gute Qualität war ihnen dabei

wichtig.“

Parallel ist die Nachfrage nach Bio-Lieferdiensten

wie z. B. Lotta Karotta gestiegen,

die auch immer Wissenswertes über ihre

Produkte mitgeben. Doch schon seit vielen

Jahren ist der lyrische Leitsatz von Volker

Schluseneck: „Hast du Kohldampf oder

Brande, suchst ‘nen Schwatz so ganz am

Rande, kann ‘n kleiner Gang nicht schaden,

nach Geismar in’ Gemüseladen ...“

Das vollständige Gedicht findet sich auf

seiner Webseite wieder. Es ist eben die Nähe,

die besonders ist.

Im September wird der ehemalige Trendsetter

als mittlerweile ein Urgestein in der

enormen Bioladen-Dichte Göttingens sein

30-jähriges Jubiläum feiern. In der Hoffnung,

dass trotz der Preiserhöhungswelle

den Kunden das gute und bewusste Essen,

die Unterstützung der regionalen Landwirtschaft

und Bioläden sowie die Wertschätzung

durch faire Preise bedeutsam bleibe.

+

05

CLAUDIA KLAFT lebt in Göttingen.

Die freiberufliche Texterin

arbeitet für Unternehmen

und ist als Redakteurin für verschiedene

Medien unterwegs.

32 FÜNFZIG+ LIFE


Verantwortung leben.

03

Gemeinsam regionale Strukturen erhalten und fördern.

Wir wollen regionale und dezentrale Strukturen erhalten, stärken und fördern. Wir wollen, dass

regionale Erzeugerbetriebe und Fachgeschäfte eine Zukunftsperspektive haben. Mach mit, wenn du

deinen „Laden um die Ecke“ unterstützen willst. Regionale und ökologisch arbeitende Produzenten

und Händler fördern willst. Bio-Qualität zu fairen Bedingungen kaufen willst. Zum Erhalt von

Arbeitsplätzen in deiner Region beitragen willst.

04

www.fair-bio-genossenschaft.de


HUMOR

Bio

Wenn ökologisch wertvoll sein zur Tortur wird

Man macht es mir aber auch nicht leicht,

mich umweltbewusst und ökologisch einwandfrei

zu bewegen.

Ich möchte ja so gerne ein Vorbild sein

(für wen auch immer), aber irgendjemand

legt mir permanent virtuelle Steine in

den Weg.

Oftmals fallen mir leere Flaschen und

Unrat auf, der durch die Gegend fliegt

oder am Straßenrand verrottet. Natürlich

möchte ich so etwas nicht, und natürlich

werfe ich meinen Müll weder aus

dem Autofenster nach einem Besuch im

Schnellrestaurant, noch lasse ich bei meinen

Wanderungen im Harz meine Verpackungsmaterialien

im Wald. Zumindest

mache ich das nicht absichtlich. Letztens

allerdings musste ich meine komplette

Straße ablaufen, um meinen Müll von

eben dieser zu klauben, weil offenbar

der Erfinder der gelben Säcke vor langer

Zeit eine Wette eingegangen ist, dass er

es schafft, ein Material zu entwickeln,

welches bereits beim Anschauen reißt.

Man kann ohne Neid sagen, dass er diese

Wette gewonnen hat. Materialeinsparung

gut und schön. Wenn ich aber drei Tüten

übereinander ziehen muss, um auch

nur einen leeren Joghurtbecher sicher zu

transportieren, ist er irgendwie übers Ziel

hinausgeschossen.

Wenigstens muss ich so nicht mehr

Müll sammelnd durch die Gegend rennen.

Die Unannehmlichkeiten fangen aber

bereits lange vor dem Gelben Sack an. Im

Supermarkt meiner Wahl gibt es ein stetig

wachsendes Angebot an Bio-Artikeln.

Das klingt gut, dachte ich mir. Da

mache ich mit. Ich ernähre mich gesund

und tue etwas für die Umwelt. Wie kann

man aber Bio-Produkte verkaufen wollen,

wenn Obst und Gemüse bereits auf

dem Weg zur Kasse verschrumpelt ist?

Dass Produkte mit dem Bio-Siegel teurer

sind als „normale“ Lebensmittel – nun ja,

daran hat man sich gewöhnt. Wenn man

SATIRISCHE KOLUMNE VON

TORSTEN GOSTSCHEGK

allerdings die Hälfte des Einkaufes sofort

in der Biotonne entsorgen kann, ist zumindest

als ärgerlich zu bezeichnen.

Eine weitere Eigenschaft erschließt

sich sicherlich auch nur Eingeweihten.

Gestern hatte ich eine Flasche Tomatenketchup

in der Hand, für welches der

Händler sage und schreibe 4,39 Euro aufgerufen

hat. Der Grund für diese Preisdifferenz

zu den normalen Produkten

gleicher Art – 70 Prozent weniger Zucker.

Das nimmt ja bereits homöopathische

Züge an. Je weniger drin ist, umso teurer

wird es. Da lob ich mir dann einfach

etwas selbst Zusammengerührtes. Auf

Wunsch auch komplett zuckerlos.

Muss das so sein? Muss alles, was vermeintlich

ein Ökosiegel trägt, teurer sein?

Muss alles, was biologisch angebaut ist,

TORSTEN GOSTSCHEGK

lebt in Niedersachsen und

ist Autor u. a. des Buches

„Suizid für Anfänger“

voller schwarzem Humor,

Ironie und Sarkasmus.

aussehen, als wäre das Mindesthaltbarkeitsdatum

bereits seit Monaten überschritten?

Wir haben es hier wahrscheinlich mit

dem alten Henne-Ei-Problem zu tun.

Ist etwas teurer und unansehnlich wird

es seltener gekauft. Wird etwas seltener

gekauft, ist der Anbau und der Vertrieb

kostspieliger und die Sachen werden (zu)

teuer.

Ich glaube, niemand hat etwas dagegen,

gesünder und auch ökologisch

verantwortungsvoller zu leben. Wenn irgendwo

mit Subventionen eingegriffen

werden muss, dann sollte man die Kaufprämien

für E-Autos und Solaranlagen

umleiten und in eben jene Lebensmittel

investieren.

Bevor mir ein Sturm der Entrüstung

entgegenweht, möchte ich kurz erläutern,

warum ich der Meinung bin, dass dies

wahrscheinlich sogar mehr Auswirkungen

auf die Umwelt und das Leben aller

hat, als ein paar (meist nicht ganz armen)

Menschen ein neues Gefährt oder ein

hässliches Dach zu sponsern.

Eine „Gesunde-Lebensmittel-für-Alle-Offensive“

würde für eine Entlastung

der Krankenkassen sorgen und die Umwelt

würde es uns auch danken.

Hier ist noch einiges zu tun, um wenigstens

auf den richtigen Weg zu kommen.

Mit ein paar Bioläden und Fairkauf-Märkten

befindet man sich nämlich

noch nicht einmal auf Höhe der Startlinie.

Bis es soweit ist, werde ich in die sauren

Äpfel beißen und im Rahmen meiner

begrenzten Möglichkeiten meine Einkäufe

gestalten. Ich kann mir allerdings

auch einreden, dass alle Süßspeisen und

mein Fastfood gesund sind. Im Selbstbetrug

bin ich ziemlich gut. Und schließlich

hat fast jeder Cheeseburger ein Salatblatt

zwischen den „Brot“-hälften.

+

FOTO | Adobe Stock

34 FÜNFZIG+ LIFE


+

SPASS AM TANZEN UND

FIT WIE EIN TURNSCHUH

ZUMBA GOLD nennt sich ein neues Fitness-Angebot

in der Tanzschule Krebs. Diese

leichte Variante bietet die beliebten Original-Bewegungen

von Zumba mit geringerer

Intensität an.

Seit über 50 Jahren wird in der Tanzschule

Krebs Tanzen für alle Altersgruppen

angeboten – so auch für die Generation

50plus. Viele Teilnehmer nutzen das vielfältige

Programm der größten Tanzschule in

Göttingen, um in diversen Tanzkursen und

Veranstaltungen übers Parkett zu schweben

und ganz nebenbei etwas für die Fitness zu

tun. An verschiedenen Wochentagen lädt

die Tanzschule Krebs fröhliche „Best-Agers“

ein, sich sportlich beim Tanzen zu betätigen.

Egal ob man paarweise, alleine oder

mit der besten Freundin kommt, es ist an

alle gedacht und jeder wird das passende

Angebot finden. Vor kurzem wurde das Programm

der Tanzschule erweitert: Zumba

Gold ist die neue Möglichkeit für alle, die

ein leichtes Fitness-Programm suchen.

„Zumba Gold ist wirklich großartig“,

berichtet Michaela Montag. Sie hat die Zusatzausbildung

zur Zumba Gold Instruktorin

absolviert. „Die flotte Musik bringt mir

und den Teilnehmern immer gute Laune.

Die Tanzschritte aus Salsa, Merengue und

vielen weiteren Tänzen werden hier einfach

kombiniert und zu kleinen Choreographien

zusammengestellt.“

Dabei ist der erfahrenen ADTV-Tanzlehrerin

wichtig, dass jeder sein eigenes Maß an

Anstrengung und Schwierigkeit findet. „Der

Spaß an Bewegung soll im Vordergrund stehen!

Am meisten Freude haben wir, wenn

es darum geht, Arm- und Beinbewegungen

miteinander zu verknüpfen und auch mal

über sich selbst zu lachen.“

„Die flotte Musik bringt mir

und den Teilnehmern

immer gute Laune.“

Michaela Montag, Tanzschule Krebs

Zusätzlich ist Tanzen der beste Sport für

Körper, Geist und Seele. Beim Tanzen werden

die Gelenke geschmeidig gehalten, und

durch den Aufbau einer besseren Körperspannung

kräftigen sich Muskeln und Knochen.

Zugleich trainiert man unbewusst

beide Gehirnhälften, die logisch denkende

und die kreative. So wird beim Lernen von

Schritt- und Figurenfolgen im rhythmischen

Zusammenhang das Gedächtnis intensiv

geschult.

Auf dem Sektor Gesundheitssport ist die

Tanzschule durch ihre vielen Angebote

umfassend vertreten und lädt alle Interessierten

ein, einfach mal zum kostenlosen

Probetanzen vorbeizuschauen. Weitere Informationen

findet man unter ts-krebs.de

FÜR DIE

JUNGGEBLIEBENEN

GEEIGNET

BLEIBEN SIE AKTIV ZUSAMMEN MIT

TOLLEN LEUTEN – BEI EINEM TANZ- UND

PARTY-WORKOUT, DAS GANZ AUF IHR

EIGENES TEMPO ZUGESCHNITTEN IST.

Zumba Gold

Montag, 18.30–19.30 Uhr

Zumba

LEBEN

01

01

Michaela Montag,

ADTV Tanzlehrerin

und Instruktorin für

Zumba Gold

TEXT & FOTO |

Tanzschule Krebs

ANZEIGE

Leibnizstraße 1a | 37083 Göttingen | 9 0551 / 7 46 14 | www.ts-krebs.de

01 | 2022


LEBEN

Regionales Superfood

+

Superfood ist super gut und in

aller Munde. Aber was genau

macht ein Lebensmittel denn

eigentlich zum Superfood?

Eine konkrete rechtsverbindliche

Definition gibt es nicht.

Unter Superfood werden alle Lebensmittel

zusammengefasst, denen ein besonderer

gesundheitlicher Nutzen nachgesagt

wird. Dazu zählt beispielsweise ein

hoher Gehalt an Vitaminen, Sekundären

Pflanzenstoffen oder Mineral- und Ballaststoffen.

Aufgrund ihres Nährstoffgehalts

werden die Superfoods mit einem

höheren gesundheitlichen Nutzen in

Verbindung gebracht, unter anderem der

Stärkung des Immunsystems, Steigerung

der Leistungsfähigkeit und Vorbeugung

von Krankheiten. Besonders hervorgehoben

wird ihr antioxidatives Potenzial, sie

schützen somit vor oxidativem Stress und

sollen so dem Altern entgegenwirken. Es

überrascht also nicht, dass für 48 Prozent

der Deutschen Superfoods zu einer gesunden

Ernährung dazugehören.

| Nachweise fehlen

Für die beworbenen gesundheitsfördernden

Eigenschaften von Superfood fehlen

allerdings weitgehend wissenschaftliche

Nachweise. Die meisten Aussagen zu gesundheitsfördernden

Eigenschaften sind

Anekdoten oder Erfahrungsberichte und

stammen von gewerblichen Anbietern,

Interessengruppen oder einzelnen Beratern.

Gesicherte Daten zu Enzymen oder

sekundären Pflanzenstoffen fehlen in der

Regel. Superfoods sind nicht ausreichend

untersucht, um sie gesundheitlich bewerten

zu können.

von

DR. NINA SCHNEDLER

FOTOS | Adobe Stock, iStock

„Eine konkrete

rechtsverbindliche

Definition von

Superfood

gibt es nicht.“

| Vorsicht walten lassen

Superfoods können trotzdem den Speiseplan

bereichern, für neue Geschmackserlebnisse

sorgen und einen Beitrag zu

einer ausgewogenen Ernährung leisten.

Allerdings gilt zu bedenken, dass exotische

Lebensmittel ein gewisses Risiko

für Überempfindlichkeitsreaktionen und

Allergien bergen. Auch Wechselwirkungen

mit Arzneimitteln sind möglich. So

setzen beispielsweise Grapefruit- und

Granatapfelsaft den Abbau bestimmter

Arzneimittel herab, Chiasamen und Goji-Beeren

können die Blutgerinnung beeinflussen.

Besonders bei Konzentraten

in Form von Nahrungsergänzungsmitteln

ist Vorsicht geboten.

| Auch ökologisch „super“?

Betrachtet man die langen Transportwege

und den damit verbundenen riesigen

CO2-Fußabdruck, gilt es aus ökologischer

Sicht zu hinterfragen, ob Superfoods

aus fernen Ländern wirklich notwendig

sind. Die landwirtschaftlichen

Anbau- bzw. Gewinnungsmethoden in

den Herkunftsländern sind nicht im

Detail bekannt und unterliegen nicht

den strengen europäischen Qualitätsund

Hygienestandards. Superfoods sind

häufig mit Schadstoffen belastet und

verglichen mit heimischem Obst und Gemüse

recht teuer. Während die frischen

Super-Körner, -Beeren, -Blätter oder -Algen

noch reich an wertvollen Inhaltsstoffen

sind, sieht das am Ende eines langen

Transportweges im Schiffscontainer vom

Anbaugebiet bis in die deutschen Supermärkte

schon ganz anders aus. Die

Früchte werden oft unreif geerntet und

zum Teil stark verarbeitet, sodass sich die

Frage stellt, wie viel von den empfindlichen

Inhaltsstoffen tatsächlich bei uns

ankommt.

36 FÜNFZIG+ LIFE


| Lange Liste an Möglichkeiten

Acai, Algen, Aloe Vera, Chia, Spirulina,

Goji, Moringa oder Quinoa, die Liste der

Superfoods ist trotzdem lang und lässt

sich noch beliebig fortsetzen. Quinoa,

Acaibeeren und Chia stammen aus Südamerika,

Gojibeeren aus China, Moringa

aus Indien. Heimische Nahrungsmittel

werden dadurch in den Schatten gestellt.

Doch sind exotische Superfoods wirklich

gesünder als regionale Lebensmittel? In

der Werbung im Internet, in Zeitschriften,

Funk und Fernsehen wird der Eindruck

vermittelt, dass normale Nahrungsmittel

nicht mithalten können mit

der Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen,

sekundären Pflanzenstoffen oder Ballaststoffen,

die Superfoods liefern. Sehen wir

uns also einmal an, was einige heimische

Superfoods im Vergleich zu ihren Gegenspielern

aus fernen Ländern zu bieten

haben:

+ Chiasamen weisen mit ihrem hohen

Gehalt an hochwertigen Proteinen

und Omega-3-Fettsäuren Ähnlichkeiten

mit dem Nährstoffprofil von

Leinsamen auf. Während Chiasamen

mehr Vitamin A und Calcium enthalten,

punkten Leinsamen mit Vitamin

E. Der Gehalt an Eisen, Zink und Ballaststoffen

ist bei beiden Produkten

ähnlich.

+ Auf der Suche nach einer einheimischen

Alternative zur Goji-Beere wurde

die Schwarze Johannisbeere neu

entdeckt, die es locker mit der Konkurrenz

aus China aufnehmen kann.

Beide Beeren liefern Antioxidantien,

aber was den Vitamin-C-Gehalt angeht,

macht der Exot der Schwarzen

Johannisbeere nichts vor.

+ Der Vergleich des südamerikanischen

Pseudogetreides Quinoa mit der hierzulande

angebauten Hirse zeigt eine

sehr ähnliche Zusammensetzung.

Beide sind glutenfrei, enthalten viel

Magnesium, Zink und Eisen und auch

im Vitamin-E-Gehalt nehmen sie sich

nichts. In der Zubereitung sind beide

Superfoods etwas eigen, Hirse sollte

nur gekocht verzehrt werden, da die

Hitze eiweißabbauende Enzyme zerstört.

Quinoa muss vor dem Verzehr

gewaschen werden, um Bitterstoffe

aus der Schale zu entfernen, die die

Darmschleimhaut reizen können.

+ Als weiteres Superfood betrachten

wir noch die Acaibeere aus dem Regenwald

des Amazonas. Sie bekommt

man hier häufig gefriergetrocknet, als

Saft oder Pulver. Als vergleichbares

einheimisches Superfood stehen frische

Heidelbeeren zur Verfügung. Sie

sind im Vitamin-A- und -E-Gehalt mit

der Acaibeere vergleichbar, liefern aber

deutlich mehr Vitamin C. Dagegen

liegt die Acaibeere beim Calciumgehalt

klar vorn. Reich an Antioxidantien

sind beide Beerensorten.

+ Abschließend sollen noch die grünen

Superfoods Spirulina und Moringa

Erwähnung finden. Statt der Pulver

aus der Blaualge Spirulina oder aus

Blättern des Moringabaumes kann

man Grünkohl, Spinat oder Feldsalat

verwenden. Besonders reich an sekundären

Pflanzenstoffen sind auch

Äpfel, Zwiebel und Knoblauch, Kohl,

Hülsenfrüchte, Saaten und Nüsse aber

auch Vollkorngetreide. Das meiste davon

gibt es aus heimischem Anbau.

| Fazit

Superfoods enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe

wie Vitamine, Mineralstoffe,

sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe.

Jedoch ist keiner dieser Stoffe ausschließlich

einem einzelnen Lebensmittel

vorbehalten, sondern findet sich ebenso

in heimischen Nahrungsmitteln. Exotische

Superfoods haben keinen gesundheitlichen

Mehrwert im Vergleich mit der

Vielzahl heimischer Gemüse- und Obstsorten.

Eine gesundheitsfördernde Ernährungsweise

sollte reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten

und Vollkornprodukten

sein. Wer sein Essen abwechslungsreich

und pflanzenbetont zusammenstellt,

kann getrost auf exotisches Superfood

wie Quinoa, Acaibeere und Co. verzichten.

Eine ausgewogene Mischkost liefert

alles, wofür Superfoods sich rühmen

– hochwertiges Eiweiß und essenzielle

Fettsäuren –, schützt den Körper durch

Antioxidantien gegen freie Radikale und

versorgt ihn mit allen wichtigen Nährstoffen.

Eines gilt für alle einheimischen

und exotischen Superfoods gleichermaßen:

Sie können als Bestandteil einer

ausgewogenen und abwechslungsreichen

Ernährung einen Beitrag leisten, diese allerdings

nicht ersetzen.

+

DR. NINA SCHNEDLER ist

selbstständige Ernährungswissenschaftlerin

und bietet

in der Physiotherapiepraxis

am Feldtor in Bovenden

Kurse und Beratungen zum

Thema „Ernährung” an.

01 | 2022

37


HUMOR

Bio

38 FÜNFZIG+ LIFE


GESUNDHEITSTRAINING –

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GESUNDHEIT

PLAGEGEIST

SCHLECHTES GEWISSEN

Neurobiologie liefert Hinweise, warum wir ihn immer so schwer loswerden

01

ES LAUERT ÜBERALL. Und es überkommt einen oft dann, wenn man es nicht gebrauchen kann – das

schlechte Gewissen. Allein die gängige Formulierung, man sei von „schlechtem Gewissen geplagt“, spricht

Bände. Selbst wenn man mal vom ganzen Alltagsstress einfach nur abschalten will, klopft es an. Ist schlechtes

Gewissen also unvermeidbar? Dieser Frage gehen Diplom-Psychologin Maja Storch und Neurobiologe

Gerhard Roth in ihrem Buch „Das schlechte Gewissen – Quälgeist oder Ressource?“, aus dem Göttinger

Verlag hogrefe, nach.

+

WENN

uns das schlechte

Gewissen packt, fühlen

wir uns unwohl. Es ist ein unerträglicher

Zustand, den wir schnell wieder loswerden

wollen. Doch wie soll das gehen? Maja

Storch listet zu Beginn des Buches, das im

vergangenen Jahr auf den Markt gekommen

ist, drei Optionen auf, wie der Umgang

mit schlechtem Gewissen aussehen könnte:

Schlechtes Gewissen verhindern, es abmildern

oder gar als Richtungsänderung für

das weitere Leben nutzen. Gerade das Abmildern

ist eine wichtige Option, da es Situationen

gibt, in denen man ein schlechtes

Gewissen nicht unterbinden, ein Kompromiss

aber wenigstens etwas Abhilfe schaffen

kann. Bestes Beispiel sind die Momente,

wenn man sich zwischen zwei „Übeln“ entscheiden

muss.

WAS IST DAS SCHLECHTE GEWISSEN?

Das eigene Handeln unterliegt ständigen

subjektiven Bewertungen. Wissenschaftlich

auf eine einfache Rechnung heruntergebro-

40 FÜNFZIG+ LIFE


chen entsteht das schlechte Gewissen als

Ergebnis aus einem Soll-Ist-Vergleich. Gerhard

Roth schreibt: „Es handelt sich beim

schlechten Gewissen immer um eine Diskrepanz

zwischen einer Ist- und einer Soll-Situation,

also von etwas, was ich getan bzw.

nicht getan habe, während eine Instanz, die

ich als Quelle von Forderungen, Normen

und Verpflichtungen normalerweise anerkenne,

das Gegenteil von mir fordert.“

Es ergeben sind daraus, so Roth, drei

Ebenen für die Entstehung eines schlechten

Gewissens: Eine Handlungsabsicht, ein Geoder

Verbot sowie eine Form der Sanktion

bei dessen Verletzung.

DAS WIRD JETZT SEHR PERSÖNLICH

Was haben wir zu gewinnen oder zu verlieren,

wenn wir die Grenze eines Ge- oder

Verbots überschreiten? Die Antwort darauf

ist ganz individueller Natur. Denn laut Gerhard

Roth ist die Persönlichkeit entscheidend

für die Entstehung von schlechtem

Gewissen. Um das zu erklären, nimmt der

Neurobiologe den Leser mit auf eine Exkursion

ins menschliche Gehirn. Und selbst

wenn man mit medizinischen Fachbegriffen

nichts anfangen kann, so wird doch schnell

klar, dass hier viele Zutaten für eine Suppe

zusammenkommen, die uns letztlich das

schlechte Gewissen einbrockt.

Unsere Persönlichkeit entwickelt sich

von der ersten Zellteilung an. Schon im

Mutterleib nehmen wichtige psychoneurale

Entwicklungen ihren Anfang. Diese Vorgänge

definieren, wie gut wir später Stress verarbeiten,

wie schnell wir uns selbst beruhigen,

wie wir Dinge bewerten und uns motivieren,

welches Bindungsbedürfnis wir haben, wie

gut wir Impulse unterdrücken können und

wie wir Realität und Risiko einschätzen. Bei

so vielen verschiedenen Faktoren leuchtet es

ein, warum manche Menschen schnell ein

schlechtes Gewissen bekommen, andere in

derselben Situation dagegen womöglich gar

keine Schuldgefühle oder Reue empfinden.

Schließlich wächst jeder unterschiedlich auf

und macht andere Erfahrungen im Leben.

Empfindungen bescheren. Auch Naschen,

Rauchen oder Alkoholkonsum gehören

dazu. Psyche und Gehirn legen uns Verhaltensschemata

an, die sich nach und nach so

sehr verfestigen, dass wir bald gar keine andere

Handlung in der Situation in Betracht

ziehen. Es ist zur Gewohnheit geworden.

Auch räumlich-soziale Zusammenhänge

spielen dabei eine Rolle. Gerade das Abgewöhnen

des Rauchens ist deshalb so schwierig,

weil es häufig in einem festen Rahmen

stattfindet, z. B. in der berühmten Raucherpause

bei der Arbeit.

Solche Gewohnheiten üben große Macht

auf uns aus. Das merken wir vor allem,

wenn wir die schlechten davon ablegen wollen.

Denn beim Blick auf die Neurobiologie

zeigt sich, wie bei Gerhard Roth zu lesen,

dass wir an die zuständigen Hirnareale mit

unserem Verstand nicht herankommen.

Deswegen nehmen wir uns auch fest vor,

entgegen unserer Gewohnheit etwas zu tun

oder zu lassen, scheitern aber kläglich.

Was kann man also tun? Wie Maja Storch

anhand von drei Praxisbeispielen aus ihrer

Arbeit deutlich macht, gibt es Hoffnung. Es

ist mitunter nicht ratsam, Situationen nur

aus dem Weg zu gehen, um die Entstehung

02

U

TEXT |

Michael Seiler

FOTOS |

iStock, Adobe Stock,

hogrefe Verlag

01

Ein schlechtes

Gewissen zu

haben, kann einem

ganz schön die

Laune verderben

02

Entscheidungen

sind oftmals

verteufelt schwer,

weil viele Faktoren

eine Rolle spielen

MACHT DER GEWOHNHEIT!

Der Mensch liebt es, Dinge zu wiederholen,

die ihm im Moment des Handelns positive

01 | 2022

41


GESUNDHEIT

Schlechtes Gewissen

U

von schlechtem Gewissen im Keim zu ersticken.

Partys fernzubleiben, um nicht in

Versuchung des Alkohols zu geraten, oder

sich in der Pause nicht mehr mit rauchenden

Kollegen zu unterhalten, kann soziale

Konflikte hervorrufen. So tauscht man

eine Quelle schlechten Gewissens mit einer

neuen. Besser sei es, so Storch, diese Situationen

für sich zu nutzen und schlechte Gewohnheiten

durch neue Verhaltensweisen

zu ersetzen, bis sie selbst zu Gewohnheiten

geworden sind. Das erfordert Geduld, da

neurobiologisch erst neue Verknüpfungen

geschaffen werden müssen.

Jeder Beitrag – ob als Text, Foto oder Video

– wird von einer Horde an selbsternannten

Gutachtern geprüft und dementsprechend

kommentiert.

03

03

Das Konzept des

alten, gewissenlosen

Griesgrams

wurde vielfach

verfilmt.

Maja Storch

Gerhard Roth

Das schlechte

Gewissen –

Quälgeist oder

Ressource?

Neurobiologische Grundlagen

und praktische Abhilfe

Das Buch Das schlechte Gewissen

– Quälgeist oder Ressource? ist im

Göttinger hogrefe Verlag erschienen.

ISBN: 978-3-456-86134-0, 1. Aufl. 2021

136 Seiten; Preis 19,95 €.

Auch als eBook erhältlich.

| COVER hogrefe Verlag

DAS SPIEL MIT DEM GEWISSEN

Alles könnte viel einfacher sein, wenn uns

nicht ständig von allen Seiten ein schlechtes

Gewissen eingeredet wird, gerade wenn wir

eigentlich nicht vor hatten, eines zu bekommen.

Ein Vorreiter ist die Werbeindustrie. Provokante

Werbespots renommierter Werbeagenturen

zielten in der Vergangenheit zu

bestimmten Gelegenheiten auf das schlechte

Gewissen der Konsumenten ab. Der einsame

Opa, der zu Weihnachten sein eigenes

Ableben bekanntgibt, um die weit verstreute

Familie, die ihn immer wieder vertröstet,

endlich wieder einmal zusammenzuführen,

ist ein Paradebeispiel.

Aber nicht nur die Werbung bringt unser

schlechtes Gewissen auf Trab: Politik und

Religion nutzen das schlechte Gewissen sogar

als Machtinstrument. Sünder kommen

nicht in den Himmel, heißt es. Was jedoch

Sünde ist, entscheidet die Kirche. Früher

glaubten reiche Christen, sich mit Prunkbauten

kurz vor Ende ihres irdischen Lebens

das Paradies erkaufen zu können.

Im Wahlkampf ist es ein beliebtes Mittel,

nicht das eigene Programm anzupreisen,

sondern das gegnerische zu verteufeln. So

soll Ottonormalwähler dann am Wahltag

bloß nicht „falsch“ wählen, um das Land

nicht noch tiefer ins Unheil zu stürzen.

Auch die sozialen Medien haben mittlerweile

eine wichtige Rolle im Verteilen

von schlechtem Gewissen übernommen.

SCHLECHTES GEWISSEN UND DAS ALTER

Ebeneezer Scrooge war in der weltberühmten

Erzählung von Charles Dickens ein

geiziger alter Mann, der Weihnachten über

alles verachtete, bis ihn drei Geister eines

Besseren belehrten. Dabei nutzen die Geister

der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen

Weihnacht nichts anderes als das

Prinzip des schlechten Gewissens, um den

kaltherzigen Griesgram zu einem liebevollen

Menschen zu machen.

Da das schlechte Gewissen auch immer

etwas mit Risikobereitschaft zu tun hat, z.

B. beim Übertreten von Geboten, könnte

man annehmen, dass ältere Menschen seltener

mit schlechtem Gewissen zu tun haben,

auch wenn es dazu keine Studien gibt.

Hinzu kommt allerdings ein Aspekt, den

Gerhard Roth im vorgestellten Buch anspricht:

Ältere Menschen erleben durch ihre

Lebenserfahrung so manche Situation ganz

anders und wesentlich unaufgeregter als

jüngere. Der Anreiz, Grenzen zu überschreiten,

wird häufig ganz anders bewertet.

+

42 FÜNFZIG+ LIFE


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und so können wir Ihnen heute alle handwerklichen Arbeiten

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Ein Besuch in unserer ständigen Ausstellung vor Ort lohnt sich!

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44 FÜNFZIG+ LIFE


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Kostenfreie Online-Schulung zu

Altersdepression bei Pflegebedürftigen

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Depression und Suizidalität bei älteren pflegebedürftigen Menschen

sind häufig und führen bei Pflegekräften und pflegenden

Angehörigen zu Verunsicherung und emotionaler Belastung. Das

Online-Schulungsangebot der Stiftung Deutsche Depressionshilfe

reduziert diese Belastung, indem durch Information und praxisnahe

Beispiele die Handlungssicherheit erhöht wird.

Was sind Zeichen einer depressiven Erkrankung und einer Suizidgefährdung?

Wie spreche ich Pflegebedürftige, die mir Sorge

machen, an? Wer muss wie informiert werden, falls Hilfe nötig ist?

Auf diese und andere Fragen gibt die Schulung Antwort. In einer

durch den Bund geförderten Studie mit ambulanten Pflegekräften

wurde die Online-Schulung wissenschaftlich evaluiert.

Kontakt

Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen

c/o Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen e.V.

GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung

und Stadtentwicklung Göttingen mbH

Bahnhofsallee 1b

37081 Göttingen Tel: +49 (0)551 – 54743 – 291

buendnis@gesundheitsregiongoettingen.de

Weitere Informationen zum Bündnis gegen Depression in

Südniedersachsen finden Sie unter:

www.buendnis-gegen-depression-suedniedersachsen.de

Die circa 90-minütige Online-Schulung steht nun allen Pflegekräften

und pflegenden Angehörigen kostenfrei und ohne Anmeldung

unter

www.deutsche-depressionshilfe.de/

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zur Verfügung. Sie können die Schulung zeit- und ortsunabhängig

am PC, Tablet oder Smartphone nutzen. Wir freuen uns, wenn Sie

das Angebot nutzen. Wenn gewünscht, schicken wir Ihnen auch

gerne Flyer und/oder Poster per Post zu.

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Das sollten Pflegekräfte

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Angehörige wissen

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Verbraucherschutz

89-Jähriger erhält nutzlosen

Neuvertrag für Handy

Verbraucher entstehen Kosten in Höhe von rund 470 Euro

Ein 89-Jähriger schließt im Handyshop einen Neuvertrag ab.

Was er nicht bemerkt: Der Vertrag enthält Leistungen, die er

mit seinem Handy überhaupt nicht nutzen kann. Es entstehen

Kosten in Höhe von rund 470 Euro.

Ein niedersächsischer Rentner plant einen längeren Aufenthalt

in Schweden und möchte auf der Reise wie gewohnt sein Handy

nutzen. Im Vodafone-Shop legt er sein rund 20 Jahre altes Gerät

vor und fragt nach einer Möglichkeit, wie er dieses auch im Ausland

für Telefonate nutzen könne. Der Mitarbeiter empfiehlt

ihm einen Neuvertrag. Mit Begrifflichkeiten wie Datenvolumen

und Mbit/s kann der 89-Jährige jedoch nicht viel anfangen. In

dem Glauben, es handele sich um ein passendes Produkt, unterzeichnet

er schließlich den Vertrag. Die böse Überraschung

folgt nach seiner Rückkehr: Erst jetzt bemerkt er die monatlichen

Abbuchungen auf seinem Konto durch Vodafone. Das

Produkt „Smart XL“, ein Datenturbo für 10 GB und ein „sicher

sorglos surfen“-Paket haben ihn bereits rund 470 Euro gekostet.

Nachdem der Verbraucher weder im Shop, noch bei der Hotline

weiterkommt, wendet er sich an die Rechtsvertretung der Verbraucherzentrale

Niedersachsen.

„Obwohl der Verbraucher sein Handy vorzeigte und absolut

klar war, dass er diese Leistungen mit seinem Modell nicht

nutzen kann, versorgte der Vodafone-Mitarbeiter ihn bewusst

mit einem überzogenen und völlig unnützen Vertrag“, berichtet

Falk Stieler, Berater der Verbraucherzentrale Niedersachsen in

Celle. Der Rentner glaubte, einen Tarif erhalten zu haben, mit

dem er „sicher und sorglos“ in Schweden unterwegs sein könne.

„Der Vertrag ist daher mehr als zweifelhaft. Das ließen wir auch

Vodafone wissen“, sagt Stieler. Das Einsehen kam prompt: Vodafone

machte den Abschluss rückgängig. Die rund 470 Euro

wurden dem Verbraucher zurückerstattet und die monatliche

Abbuchung von rund 53 Euro eingestellt.

„Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich für Vertragsabschlüsse

genügend Zeit nehmen und sich auch ein zweites

Angebot einholen.“ Seit Ende letzten Jahres sind Anbieter dazu

verpflichtet, ihren Kundinnen und Kunden vorab eine Zusammenfassung

über die wichtigsten vertraglichen Informationen

und Leistungen zur Verfügung zu stellen. „Wer im Shop einen

Vertrag abschließen möchte, sollte die Zusammenfassung mit

nach Hause nehmen und in Ruhe prüfen. Verbraucherinnen

und Verbraucher sollten danach aktiv fragen. Die Anbieter sind

an ihre Angebote durchaus gebunden“, so Stieler. Wie lang die

Bindung gilt, ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich. Wird

ein Tarif beispielsweise im Zusammenhang mit einer bestimmten

Aktion oder Werbung angeboten, kann auch eine Bindungsfrist

von nur einem Tag gerechtfertigt sein.

Verbraucherzentrale mahnt

Onlineshop ab

Für Kunden soll Recht des Königreichs Deutschland gelten

Wer bestellt, besitzt temporär die Zugehörigkeit zum Königreich

Deutschland und muss sich an das dort geltende

Recht halten? Diesem Geschäftsgebaren eines Onlineshops

schiebt die Verbraucherzentrale Niedersachsen nun einen

Riegel vor. Die Unterlassungsklage gegen den Besitzer des

Veritherm Heizungsfachshops war erfolgreich. Dieser darf

entsprechende Hinweise nun nicht mehr auf seiner Website,

Rechnungen und Co. verwenden.

Ein Verbraucher sucht Rat bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Der Veritherm Heizungsfachshop informiert darüber,

dass Kundinnen und Kunden für die Dauer der Geschäftsbeziehung

„eine temporäre Zugehörigkeit zum Königreich Deutschland

(KRD) besitzen“. Bei Vertragsstreitigkeiten seien somit die

Verfassung, die Gesetze und die Gerichtsbarkeit des Königreichs

Deutschland zu wählen. Der Ratsuchende möchte aber nicht

dem Königreich Deutschland angehören – auch nicht temporär

– und scheut deshalb die Zahlung seiner Handwerkerrechnung.

„Eine solche Rechtswahlklausel findet sich normalerweise zwischen

Geschäftspartnern, die nicht im gleichen Land sitzen“,

sagt Tiana Schönbohm von der Verbraucherzentrale Niedersachsen,

und stellt klar: „Königreich Deutschland ist aber keine

zulässige Rechtswahl.“ Dem stimmte auch das Landgericht

Hildesheim mit seinem Urteil am vergangenen Dienstag zu. Der

Heizungsfachshop muss seine Geschäftsbedingungen nun anpassen.

„Finden Verbraucherinnen und Verbraucher einen solchen Satz

beispielsweise auf ihrer Rechnung, hat das keine weiteren Auswirkungen.

Sie sollten sich nicht verunsichern lassen, denn eine

Rechtswahlklausel im Zusammenhang mit dem Königreich

Deutschland ist unwirksam“, erläutert die Rechtsexpertin. Dennoch

muss die Rechnung natürlich bezahlt werden.

(Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum

Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.)

TIPP

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Beratungsstelle Göttingen

Jüdenstr. 3, 37073 Göttingen

Servicetelefon: 0511 91196-0

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Gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt.

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REDAKTIONSSCHLUSS

jeweils der 15. des Vormonats (nächste Ausgabe August 2022)

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ANZEIGENSCHLUSS

jeweils der 15. des Vormonats (nächste Ausgabe August 2022)

GUT LEBEN IM BESTEN ALTER

AUSGABE 03 / 2021

PREISLISTE

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2022

INHALT

HAFTUNG

Namentlich und nicht namentlich gekennzeichnete Inhalte geben nicht unbedingt

die Meinung des Verlags wieder.

Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Texte, Fotos und Grafiken

Wer fährt

denn da?

Wie Assistenzsysteme das

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Krebs (35); hogrefe Verlag (42); SKYLLS Media Agentur / SMA (50).

Die Porträtbilder der Redakteur*innen sind privat zur Verfügung gestellt.

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Zur besseren Lesbarkeit werden personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf

männlich, weiblich oder divers beziehen, generell nur in der gemäß der deutschen Rechtschreibung

üblichen männlichen Form angeführt, also z. B. "Besucher " statt "BesucherInnen"

oder "Besucherinnen und Besucher". Dies ist ohne Wertung zu verstehen und soll

keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes

zum Ausdruck bringen.

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