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2022/12 | Unternehmen | Juli 2022 |

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Die richtige Schule fürs Kind<br />

Bildung Wo fühlt sich mein Kind wohl? Muss es die Einzugsschule um die Ecke sein? Eltern<br />

stehen bei der Wahl der Bildungseinrichtung jedes Jahr vor einer schwierigen Entscheidung.<br />

Experten sagen, auf welche Kriterien es ankommt.<br />

FOTO: XXXX<br />

Die Wahl der passenden Schule fürs Kind ist für Eltern keine leichte Aufgabe. <br />

Foto: © Sahaidachnyi Roman/adobe.stock .com<br />

Die Schulsuche stellt für<br />

viele Eltern eine große<br />

Herausforderung dar.<br />

Hat das Kind besondere<br />

Fähigkeiten oder Unterstützungsbedarf,<br />

gilt es abzuwägen,<br />

welches Konzept besser passt.<br />

Folgende Kriterien können bei<br />

der Wahl der Schule helfen: Je<br />

größer die Familie, desto mehr<br />

muss die Schule in die täglichen<br />

Abläufe passen. Die Lage ist daher<br />

ein wichtiger Aspekt. „Je<br />

weiter die Schule entfernt ist,<br />

desto häufiger müssen die Eltern<br />

ihre Kinder zu Freunden<br />

fahren, die ebenfalls woanders<br />

wohnen“, sagt Eltern-Coach Viola<br />

Herrmann aus Berlin.<br />

Begleitet man Sechs- und Siebenjährige<br />

anfangs noch bis zum<br />

Schultor, ist dies später nicht<br />

mehr nötig. Wenn Kinder die<br />

Schule zu Fuß oder mit dem<br />

Fahrrad erreichen können, helfe<br />

man ihnen, in den kommenden<br />

Schuljahren ihre Selbstständigkeit<br />

auszubauen, sagt Herrmann.<br />

Als zweiten Aspekt nennen<br />

Eltern häufig die Freunde. „Kinder<br />

bekommen schon im Kindergarten<br />

mit, welche Schulen<br />

es gibt und wer wohin geht“,<br />

sagt Herrmann. Der Schulpsychologe<br />

Uwe Sonneborn befürwortet,<br />

dass Kindergartenfreunde<br />

auf eine Schule gehen. So sei<br />

das Kind nicht allein. „Zum alleinigen<br />

Maßstab sollte dies<br />

aber nicht gemacht werden“,<br />

sagt er. Ohnehin, so Herrmann,<br />

bräuchten Kinder in der ersten<br />

Klasse oft nur zehn Minuten auf<br />

dem Pausenhof, bis sie neue<br />

Freunde fänden.<br />

Die Schule<br />

muss zu den<br />

Fähigkeiten und<br />

Neigungen des<br />

Kindes passen.<br />

Klaus Vogt<br />

VDP-Präsident<br />

Konzepte für digitales Lernen<br />

Nach Einschätzung von Klaus<br />

Vogt, Präsident des Verbandes<br />

deutscher Privatschulen (VDP)<br />

sind neben dem passenden pädagogischen<br />

Konzept Kriterien<br />

wie ein engagiertes Lehrerkollegium,<br />

eine gute digitale Ausstattung,<br />

ausreichende Betreuungszeiten<br />

sowie eine angemessene<br />

Klassengröße bei der Auswahl<br />

entscheidend. „Freie<br />

Bildungseinrichtungen bieten<br />

hier ein vielfältiges Bildungsangebot“,<br />

sagt Vogt. Dazu gehören<br />

beispielsweise Schulkonzepte<br />

für digitales Lernen, bilinguale<br />

oder erweiterte Fremdsprachen-Angebote<br />

sowie Ganztagsbetreuungen.<br />

Auch die Persönlichkeitsentwicklung<br />

sowie die Förderung<br />

von Sozial- und Handlungskompetenzen<br />

stünden neben der<br />

Wissensvermittlung bei Privatschulen<br />

im Zentrum der pädagogischen<br />

Arbeit. „Entscheidend<br />

für den Lernerfolg ist es,<br />

eine Schule entsprechend den<br />

Fähigkeiten, Fertigkeiten und<br />

Neigungen des Kindes auszuwählen.“,<br />

betont Vogt.<br />

Die Dortmunder Grundschulleiterin<br />

Christiane Mika<br />

empfiehlt, sich vorab mit den<br />

pädagogischen Konzepten der<br />

Schulen zu beschäftigen. In diesen<br />

sollte zum Ausdruck kommen,<br />

ob „vom Kind aus gedacht“<br />

wird: Gibt es offene Lernkonzepte?<br />

Wie erreicht jedes Kind<br />

Lernerfolge? Und wie werden<br />

Leistungen wertgeschätzt und<br />

zurückgemeldet? Lernschwierigkeiten<br />

oder ein auffälliges Sozialverhalten<br />

sollten vorher mit<br />

der Schule besprochen werden.<br />

„Im Gespräch erkennt man in<br />

der Regel, wie die Schule damit<br />

umgeht“, sagt Psychologe Sonneborn.<br />

„Einen grundsätzlichen Qualitätsunterschied<br />

gibt es zwischen<br />

staatlichen und privaten<br />

Schulen nicht“, meint Andrea<br />

Preußker von der Robert Bosch<br />

Stiftung fest, die jedes Jahr gute<br />

Schulen mit dem Deutschen<br />

Schulpreis auszeichnet. Wer<br />

sich in einer Privatschule dennoch<br />

besser aufgehoben fühlt,

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