KölnerLeben August/September 2022
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Unten gerne ohne – Barfuß gehen für gesunde Füße √ Leben in Köln: Lebensadern - unter dem Asphalt √ Leben in Köln: Kultur – Riehler Skulpturenpark
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Unten gerne ohne – Barfuß gehen für gesunde Füße √ Leben in Köln: Lebensadern - unter dem Asphalt √ Leben in Köln: Kultur – Riehler Skulpturenpark
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
14<br />
Leben in Köln<br />
Foto: Bettina Bormann<br />
Der Name ist<br />
Programm: Wer<br />
in „dieKümmerei“<br />
kommt, erhält<br />
Unterstützung.<br />
Nicht nur in Gesundheitsfragen.<br />
Zwei Mitarbeiterinnen der „Kümmerei“ im Beratungsgespräch<br />
Mehr als das Fe<br />
„Egal was man hat, die helfen<br />
einem“, sagt eine junge Syrerin.<br />
Sie war schon mehrmals in der<br />
Kümmerei, einem Beratungszentrum<br />
mitten zwischen den Hochhäusern<br />
von Chorweiler, ganz in<br />
der Nähe des Einkaufszentrums.<br />
Seit Oktober 2021 läuft hier ein<br />
bundesweit einmaliges Modell.<br />
Es unterstützt Menschen dabei,<br />
Hilfsangebote zu finden und zu<br />
nutzen. Ein Erfolgsprojekt. Inzwischen<br />
ist „dieKümmerei“ – so die<br />
offizielle Schreibweise – derart<br />
bekannt, dass die Mitarbeitenden<br />
die Anfragen nach Dringlichkeit<br />
sortieren müssen, um ihnen nachzukommen.<br />
Förderer des Modells sind zwei<br />
Krankenkassen: die Allgemeine<br />
Ortskrankenkasse (AOK) und die<br />
Innungskrankenkasse (IKK classic).<br />
Auch die Stadt Köln unterstützt<br />
das Projekt. Das Management<br />
über nahm die HerzNetzCenter<br />
GmbH, ein wissenschaftlich geführtes<br />
Unternehmen, das es sich<br />
zur Aufgabe gemacht hat, neue,<br />
ganzheitliche Versorgungsmodelle<br />
zu schaffen.<br />
Ganzheitlicher Ansatz<br />
In der Kümmerei geht es darum,<br />
dass alle Menschen Zugang zu<br />
medizinischer Versorgung erhalten.<br />
Aber das ist längst nicht alles,<br />
denn laut Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) ist Gesundheit<br />
„ein Zustand des vollständigen<br />
körperlichen, geistigen und sozialen<br />
Wohlergehens und nicht nur<br />
das Fehlen von Krankheit oder<br />
Gebrechen“. „Das ist auch unser<br />
Ansatz“, erläutert Birgit Skimutis,<br />
Sozialpädagogin und Leiterin<br />
der Kümmerei, „deshalb sind die<br />
sechs Beraterinnen, allesamt medizinisches<br />
Fachpersonal, weit<br />
mehr als nur Wegweiserinnen in<br />
unserem komplizierten Gesundheitssystem.“<br />
„Wir kümmern uns darum, dass<br />
die Menschen, die zu uns kommen,<br />
den richtigen Arzt finden<br />
und eine passende Behandlung<br />
und Therapie erhalten“, sagt Skimutis.<br />
Das sei auch sehr wichtig,<br />
besonders in einem Stadtteil wie<br />
Chorweiler. Viele dort lebende<br />
Menschen haben ihre Wurzeln in<br />
anderen Ländern. Sie verstehen oft<br />
kaum Deutsch und durchschauen<br />
die deutschen Systeme nicht. Vor<br />
allem nicht das Gesundheitssystem<br />
– mit Fachärzten, Überweisungen<br />
und Therapieangeboten.<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 22