Hausgeräte Foto: Hilgert 24 KÜCHENPLANER 7/8/20<strong>22</strong>
Mein Blick auf Küche Kochhandwerk schlägt KI „Küche ist meine Berufung!“ Na ja, denkt man vielleicht, wie kann eine 19jährige das denn schon beurteilen? Aber wer erlebt, mit wieviel Leidenschaft Kaja Beckmann über ihren Beruf spricht, der hat keine Zweifel an dieser Aussage. Wir wollten wissen, was die Küche für die Jungköchin bedeutet. Beruflich und privat. Kaja Beckmann hat ihre Ausbildung im Restaurant Schlichte Hof in Bielefeld abgeschlossen. Sie gehörte zu den besten Koch-Azubis in Deutschland und hat beim Rudolf-Achenbach-Pokal in Frankfurt einen 4. Platz errungen. An ihrem Beruf liebt sie vor allem die Kreativität und Freiheit. „Ich habe die Möglichkeit etwas mit meinen Händen zu erschaffen, das die Gäste begeistert und für das ich viel Lob bekomme.“ Es begeistert sie, alles selbst zu machen und alle Zutaten in kleinen Schritten bis hin zum Endprodukt auf den Teller zu bringen. Dabei gehe es nicht ohne Teamwork. Die sei, neben guten Produkten und einer großen Portion Kreativität und Exaktheit, quasi die wichtigste Zutat bei der Zubereitung eines Gerichtes. Timing und Absprachen müssten genau passen, sonst wird die Bestellung kalt und man kann von vorne beginnen. „Kochen ist eben ein Teamsport“, sagt Kaja Beckmann. Zurzeit beschäftigt sie sich besonders gerne mit den warmen Beilagen (entre metier). Da müsse man zwischen viele Töpfe rotieren, um alles zeitnah und gleichzeitig zu erwärmen. Das sei anstrengend, aber genau das mache ihr enormen Spaß. Dementsprechend machen ihr auch die manchmal langen Arbeitszeiten nicht so viel aus. Nach der Schule habe sie sich an den neuen Arbeitsrhythmus gewöhnen müssen. Aber inzwischen könne sie gut damit umgehen. Außerdem mag sie ihren Beruf viel zu sehr, um die Arbeitszeiten in der Küche problematisch zu finden. Effektiv mit Induktion Die Ausstattung in der Küche des Schlichte Hofs sei perfekt. Zurzeit nutzt sie, den Ausbildungsinhalten des 3. Lehrjahrs entsprechend, vor allem Grill, Pfannen und Töpfe für Saucen.Und sie schwört auf Induktionsplatten. Die findet sie einfach super, weil gut handhabbar und effektiv. Kochen mit Gas mache ihr auch Spaß, es sei aber unberechenbarer als die Induktion. Die professionellen Arbeitsabläufe könne man zwar auf die private Küche übertragen, aber sie möchte sich zu Hause beim Kochen einfach entspannen. Ihre zukünftige Küche soll schön und groß sein. Denn „Die Küche ist für mich einer der schönsten Orte im Haus.“ Ideal wäre für sie ein separater Raum. Aber da sie den Duft von Essen liebt, hat sie auch nichts gegen eine offene Küche. Die würde sie dann mit einer Kochinsel ausstatten. Auf jeden Fall benötigt sie in ihrer privaten Küche einen Kombidämpfer, den sie auch aus der Küche im Schlichte Hof kennt. Und natürlich dürfen auch im Haushalt Induktionsplatten nicht fehlen. Dazu noch eine Mikrowelle und die Einrichtung wäre perfekt. Stilistisch bevorzugt sie einen schlichten, reduzierten Look, gerne in Grau, Weiß oder Schwarz. Für Töpfe und Pfannen sollten Auszüge eingeplant werden. Bestecke und Messer gehören in Schubladen, damit die Küche aufgeräumt und leicht zu säubern ist. Ein Doppelbecken bei der Spüle sei ideal, aber wenn die Küche klein sei, reiche auch ein Becken aus. Lebensmittelverschwendung vermeiden Das Thema Kochen begleitet sie schon seit ihrer Kindheit. Ihre Eltern hätten immer frisch gekocht und vieles ausprobiert. Dazu hätten sie auch ihre Kinder angehalten, auch wenn es Exotischeres wie Muscheln gab. Kaja Beckmann findet, dass es kaum eine bessere Methode gibt, um Kinder an gute Ernährung heranzuführen. Kein Wunder, dass die junge Frau nicht nur das Kochen liebt, sondern Lebensmittel enorm wertschätzt. Leider würde heute viel zu viel Essen grundlos weggeworfen. Es müsse einen viel bewussteren Umgang mit Essen geben. Denn Lebensmittel seien ein teures Gut und es sei nicht selbstverständlich, dass wir in unbegrenztem Maße darü- Völlig subjektiv Mit unserer Serie „Mein Blick auf Küche“ wollen wir Menschen vorstellen, für die der Lebensraum Küche eine besondere Bedeutung hat. Und dabei unterschiedlichen Perspektiven folgen. Je subjektiver desto besser. Was verbindet eine Sterneköchin mit der Küche? Was ein Produktentwickler, ein Mensch mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, eine Produktdesignerin, ein Sportler, eine Künstlerin, ein Politiker? Wir befragen Menschen aller Altersstufen und Kulturen. Den Anfang macht die Jungköchin Kaja Beckmann aus Bielefeld. Weitere Portraits folgen in loser Folge. 7/8/20<strong>22</strong> KÜCHENPLANER 25