HANSA 08-2022
Posidonia · Ammoniak · MV Werften · VDMA-Bilanz · Schmierstoffe · Kraftstoffe · Emissionshandel · Klimaklagen · Flaggen · Klassen · WISTA Germany · Compit 2022 Review · Peter Gast Regatta
Posidonia · Ammoniak · MV Werften · VDMA-Bilanz · Schmierstoffe · Kraftstoffe · Emissionshandel · Klimaklagen · Flaggen · Klassen · WISTA Germany · Compit 2022 Review · Peter Gast Regatta
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08
Flaggen & Klassen
Große HANSA-Jahresberichte
über Flotten und Marktanteile,
Trends und Technologien
Peter Gast Schiffahrtsregatta
Vorbericht zum »Sommerfest
der Branche« – 39. Auflage in
der dänischen Südsee
Maritime Feierlichkeiten
SDC, Imes, FSG – in den letzten
Wochen wurden einige maritime
Jubiläen in Deutschland gefeiert
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Maintenance-free gyro compasses | Fuel-efficient autopilots
Refit ECDIS | Integrated bridge systems | Electronic logbooks
Programm
Monday
5 september
SMM
Tuesday
6 september
SMM
Wednesday
7 september
MariMatch
Offshore
Dialogue
SMM
Thursday
8 september
MariMatch
SMM
Friday
9 september
EDITORIAL
Hamburgs
maritimesmes Herz
Keine Zeit für Sommerpause
Vieles ist anders in diesem Sommer. Mal
wieder. Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation
– auch die Corona-Pandemie ist
noch nicht überstanden, wie uns unter
anderem die wiederholten Hafen-Lockdowns
in China mit ihren schweren
Folgen für die maritime Branche immer
wieder zeigen. All das hält auch die
Politik in Atem. So manchem erscheint
da die parlamentarische Sommerpause
des Bundestags etwas unpassend. Auch
im Europaparlament geht in es diesen
Wochen ruhiger als gewöhnlich zu.
Vor dem Urlaub hatten sich die
Ab geordneten in Berlin und Brüssel
noch Zeit genommen, um einige – auch
maritime – Weichen zu stellen.
Von der Novelle des deutschen Windenergie-auf-See-Gesetzes
etwa will die
Offshore-Branche profitieren. Mit dem
ETS-Vorstoß soll die Schifffahrt in den
europäischen Emissionshandel ein be -
zogen werden, »FuelEU Maritime« soll
die Nutzung von alternativen Kraftstoffen
vorantreiben.
Gute Ansätze sind das allemal, das ist
auch das Feedback aus der Industrie.
Allerdings mangele es an der einen oder
anderen Stelle an Klarheit oder Umfang.
So fordert der Offshore-Wind-
Verband WAB Unterstützung des Bundes
für mehr Hafenkapazitäten und den
Spezialschiffbau. Von irgendwo müssen
die Anlagen ja in den Windpark gebracht
werden, irgendwo muss die
Spezialtonnage gebaut werden. Andere
Länder seien weiter, heißt es.
Die Häfen und Terminalbetreiber fordern
eine Konkretisierung der Landstrom-Regulierung.
Es gehe um einen
»sinnvollen Einsatz« statt flächendeckender
Zwänge und Gleichmacherei.
Und nicht zuletzt die Reeder: FuelEU
Maritime und ETS sind mittlerweile
Michael Meyer
Stellvertretender Chefredakteur
nur noch bedingt für Schreckensmeldungen
brauchbar. Die Ausnahmen,
für die man in der Brüsseler Bürokratie
offenbar Gehör gefunden hat, haben die
Gemüter beruhigt. Es gibt allerdings
noch Redebedarf. Die Reeder fordern,
die Kraftstofflieferanten mit in die Verantwortung
zu ziehen und die ETS-Einnahmen
zweckgebunden zu betrachten,
also zurück in die Schifffahrt zu geben
und dort für Investitionen in die Energiewende
einzusetzen.
Im Ergebnis ist man mancherorts gar
nicht so glücklich darüber, dass die Parlamente
pausieren, zu viel steht auf dem
Spiel. Über das Thema »LNG« haben
wir dabei noch gar nicht gesprochen.
Dachte man früher, dass die Politik
im Sommer wenigstens keine neuen
Stolpersteine legen könne, ist es heute
etwas anders. Wer nicht tagt und beschließt,
kann auch nicht für Klarheit
und Planungssicherheit sorgen. Trotz
allen Unwägbarkeiten und kurzfristigen
Anpassungsbedarfen ist das
aber genau das, was auf der Agenda der
Wirtschaft ziemlich weit oben steht.
Die Abgeordneten haben also viel zu
tun nach der Sommerpause. Es bleibt
zu hoffen, dass dafür Zeit geblockt
werden kann und nicht eine neue Ausnahmesituation
aus welchem Bereich
auch immer vorgezogen wird. »Es ist
ein entscheidender Moment für die
Dekarbonisierung der Schifffahrt und
die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors«
sagte unlängst der Generalsekretär des
Verbands Europäischer Reeder, Sotiris
Raptis. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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INHALT | CONTENTS 08 2022
3 EDITORIAL
3 – Keine Zeit für Sommerpause
5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS
5 – MPC: Methanol für Regional-Verkehr
6 MOMENTAUFNAHME
8 PEOPLE
10 MÄRKTE | MARKETS
10 – Atlantic congestion props up rates
10 – Viewpoint: Multipurpose shipping going from
»red hot« to »hot«
12 – Märkte | Markets
14 VERSICHERUNGEN | INSURANCE
14 – Licht und viel Schatten im Kaskomarkt
15 – Havariechronik
16 SCHIFFFAHRT | SHIPPING
16 – Peter-Gast-Regatta bleibt ein Magnet
20 – Klimaklagen: The New Kid on the Block
22 – Hafenstaatkontrollen zurück in der Spur
25 – Top-Flaggen ringen um die Vormacht
28 – Uniatlantico baut den MPP-Pool aus
30 – Reeder bei Emissionshandel mit an Bord
32 – WISTA Germany & HANSA:
Franziska Eckhoff: »Als Kind habe ich schon die
Schule geschwänzt, um ein Schiff in der Werft zu
besuchen«
34 – Schifffahrtstag 2022:
Ein wichtiges Signal für die Schifffahrt
36 – Preview »Maritime Future Summit«:
Smart alliances and multidisciplinary solutions
40 KARRIERE | CAREER
40 – Neue Schule für Schifffahrtskaufleute
42 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
42 – Neue Hoffnung(en) für die MV Werften
44 – Robert Ashdown, Generalsekretär IACS:
Sicherheit geht vor – auch bei »Green Shipping«
50 – Safe Decarbonisation: Spoilt for choice
56 – VDMA: Auftragslage gut, Zukunft ungewiss
58 – Gastbeitrag Peter Müller-Baum, VDMA/
CIMAC: Die Wasserstoffwirtschaft schnell
Wirklichkeit werden lassen
60 – Compit 2022 Review: Ships in the Digital Age
64 – Posidonia-Review:
Weniger CO 2 , mehr Digitalisierung
66 – The future of two-stroke engine lubrication
68 – Fueltrust-Gründer Shelton und Arneault: »We
create a digital twin of the fuel«
54 EVENTS
54 – 25 Jahre SDC | 25 Jahre Imes | 150 Jahre FSG
69 DIGITAL HUB
70 GREEN HUB
72 HÄFEN | PORTS
72 – Gas und Öl über Lubmin und Rostock
74 PORT HUB
76 BUYER’S GUIDE
80 TERMINE
81 IMPRESSUM
82 LETZTE SEITE
82 – SS »Oriana« – die (zu) spät Geborene
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4 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
Methanol für Regional-Verkehr
Spotlight on
new ships
© MPCC
Die Liste der Reedereien, die auf Methanol-Antriebe
für die angestrebte
Dekarbonisierung der Flotte setzen, wird
immer länger. Nach Maersk – und der
Schlepper-Tochter Svitzer – hatte jüngst
auch die französische Containerlinie
CMA CGM entsprechende Neubauten
geordert. Und nun wagt auch ein deutscher
Player diesen Schritt.
Über das in Oslo gelistete Börsen-
Vehikel MPC Container Ships – und gemeinsam
mit Partnern – hat das Hamburger
Schifffahrtsunternehmen MPC
zwei Containerschiffe bestellt, die als
»klima-neutral« beschrieben werden. Die
beiden 1.300-TEU-Feeder werden bei der
chinesischen Werft Taizhou Sanfu gebaut
und sollen in der zweiten Hälfte 2024 abgeliefert
werden.
In den Maschinenraum bekommen die
Box Carrier einen Dual-Fuel-Motor eingesetzt.
Er soll künftig auch mit grünem
Methanol betrieben werden können,
heißt es. Grünes Methanol ist ein Kraftstoff,
der aus erneuerbarem Strom und
abgeschiedenem CO 2 gewonnen werden
soll. Im Vergleich zu herkömmlichen
Kraftstoffen ermöglicht es eine Reduzierung
der Kohlendioxidemissionen auf
netto-null, eine Verringerung der Stickoxidemissionen
um bis zu 80 % und die
Beseitigung von Schwefeloxid- und Feinstaubemissionen.
Damit erfüllt MPC einem
der Partner einen großen Wunsch.
Denn die Reederei hat für die Neubauten
bereits 15-jährige Charterverträge mit
dem Carrier North Sea Container Line
unterzeichnet. Der wiederum gehört zu
40 % dem Elkem-Konzern, einem der
nach eigenen Angaben weltweit größten
Hersteller von Silizium-Produkten, elektrisch
kalziniertem Anthrazit und Graphitelektroden
– und dieser will seine gesamten
CO 2 -Emissionen bis 2030 um
28 % senken. Das langfristige Ziel sind
Netto-Null-Emissionen bis 2050.
»Das Projekt zeigt, dass wir
ehrgeizige Umweltziele
erreichen können, wenn wir
uns mit gleichgesinnten
Partnern zusammentun«
MPCC-CEO Constantin Baack
NCL zahlt dem Eigner eine Charterrate
von 16.300 € pro Tag – zuzüglich eventueller
Inflationsausgleichmaßnahmen. So
soll der Baupreis von 39 Mio. $ pro Schiff
abgedeckt werden. Eigner der »hochautomatisierten«
Neubauten wird zu
90,1 % MPCC und zu 9,9 % Topeka MPC
Maritime sein, ein Joint Venture zwischen
der zur Wilhelmsen-Gruppe gehörenden
Topeka Holding und der deutschen
MPC Capital AG.
Das Projekt wird mit 13,7 Mio. NOK
von Enova, einem Unternehmen des
norwegischen Ministeriums für Klima
und Umwelt, und mit 60 Mio. NOK aus
dem NOx-Fonds der norwegischen
Wirtschaft gefördert.
MPCC-CEO Constantin Baack sagte
anlässlich der Vertragsunterzeichnung:
»Zusammen mit unseren Partnern NCL
und Elkem ermöglicht uns dieses Projekt,
einen umweltfreundlichen Transportkorridor
in Nordeuropa einzurichten.
Es zeigt auch dass wir ehrgeizige Umweltziele
erreichen können, wenn wir uns mit
mit gleichgesinnten Partnern zusammentun.
Wir freuen uns darauf, eine
grüne Lieferkette in der Containerschifffahrt
entlang der norwegischen Küste zu
ermöglichen.« Er zeigte sich zudem überzeugt,
dass der regionale Containerverkehr
mit seinen spezifischen Merkmalen
wie planbare Fahrtprofile und
überschaubare Investitionen in die Kraftstoffinfrastruktur
die ersten »wirklich
grünen« Schifffahrtsrouten sein werden.
Helge Aasen, CEO von Elkem, betonte:
»Diese hochmodernen Schiffe werden
unsere Effizienz durch eine höhere Kapazität
weiter steigern und die Netto-
CO 2 -Emissionen durch den Einsatz von
grünem Methanol um 45 % bis zu 100 %
senken.
MM
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
5
MOMENTAUFNAHME
Quo vadis, Autoterminal Bremerhaven?
Sieht eigentlich recht normal aus, oder? Dieses Bild von Mitte Juni zeigt den
Automobilumschlag in Bremerhaven, wie man ihn kennt. Doch offenbar läuft
das Geschäft ganz anders als man es kennt – oder zumindest als »man« es sich
wünscht. »Man« ist in diesem Fall der mehrheitlich in staatlicher Hand befindliche
Logistikkonzern BLG. Der schreibt Verluste am Autoterminal Bremerhaven
und hat eine »Neuausrichtung« angekündigt. Aufgrund der Lieferengpässe,
Preissteigerungen und des Rückgangs von Neuzulassungen in
Deutschland sei aber nicht damit zu rechnen, dass sich die Lage verbessere,
meinen die Verantwortlichen. Was genau man sich darunter vorzustellen hat,
weiß man noch nicht. Ob das Auswirkungen auf das bekannt Bild an der Weser
haben wird?
Foto: Hero Lang
6 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
Liebe Leser,
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden Zeilen dazu. Wir
freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag
behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
7
PEOPLE
SEA LEAD SHIPPING: Bernd Meyer,
ehemaliger Nordasien-CCO bei Global
Integrated Logistics,
verstärkt als Global
Director Sales & Business
Development
das Management-
Team der jungen
asiatischen Linienreederei.
Der Deutsche
war seit Anfang der 90er Jahre für diverse
Speditionen in Deutschland, den
USA und Asien tätig, darunter DB Schenker,
JAS und Fr. Meyer’s Sohn (FMS).
DFDS: Mathieu Girardin ist zum Head
of Ferry Division, Executive Vice President
und Mitglied des
Executive Management
Teams (EMT)
der Fährreederei ernannt
worden. Er soll
im Oktober zu DFDS
kommen. Girardin ist
derzeit als Senior Vice
President bei CMA CGM für die Bereiche
Short Sea Lines Europe und Containerschiffe
zuständig. Seit 2013 ist er in leitenden
Positionen bei CMA CGM tätig.
Personalie des Monats: Franck Kayser heuert bei Oman Shipping an
OMAN SHIPPING: Franck Kayser, der Anfang vergangenen Jahres bei V.Ships
als CEO von Björn Sprotte abgelöst worden war, fungiert ab 1. August bei der
Oman Shipping Company als Chief Operating Officer. Die staatseigene Oman
Shipping Company (OSC) war ursprünglich auf den Export von flüssigem Erdgas
(LNG) ausgerichtet. Inzwischen betreibt OSC eine Flotte von 49 eigenen und gecharterten
Schiffen: VLCC-, Produkten und Chemikalientanker, außerdem LPG
Carrier und Erz-Bulker. Zuletzt kamen auch MPP-Schiffe und ein Containerschiff
dazu. Hauptfahrtgebiet sind die Routen vom Nahen Osten in de USA.
RHENUS: Jan Harnisch (Bild) und
Tobias König sind die neuen globalen
Co-CEOs der Sparte
Air & Ocean. König,
seit 2009 bei Rhenus,
soll nun die Entwicklung
strategischer
Kundenbeziehungen
und Branchen und
des Marketings verantworten.
Harnisch, seit 2012 bei Rhenus,
soll die Richtung für Volumenwachstum,
Produkt- und Dienstleistungsinnovationen
vorgeben.
SILVERSTREAM: Claire Gardiner
soll als neue Chief Commercial Officer
beim Spezialisten für
Luftschmierung die
Expansion in Asien
und Europa leiten
und CEO Noah Silberschmidt
dabei unterstützen,
das »exponentielle
Wachstum«
zu bewältigen. Sie kommt von Babcock
LGE zu Silverstream. Dort war sie
als Commercial Director und für Entwicklung
und Kosteneffizienz zuständig.
IMO: David Joseph Attard, scheidender
Direktor des International Maritime
Law Institute (IMLI),
bekommt den »Internationalen
Schifffahrtspreis«
der International
Maritime
Organisation. Der
Malteser Attard hatte
1987 zusammen mit
dem verstorbenen Joseph Fenech die
Gründung des IMLI vorgeschlagen. Das
Institut wurde 1988 gegründet, 1992 wurde
Attard IMLI-Direktor.
LEONHARDT & BLUMBERG
TORBEN KÖLLN
Nach vielen Krisenjahren hat die Hamburger Traditionsreederei
Leonhardt & Blumberg die guten Märkte genutzt, um mit Produktentankern
ein zweites Standbein aufzubauen. In unserer aktuellen Folge
des HANSA PODCAST spricht Torben Kölln, Geschäftsführer von
Leonhardt & Blumberg, über die guten Märkte, warum jetzt erstmalig
Tanker zur Flotte gehören und warum die Reederei künftig auch in die
Shortsea-Fahrt einsteigen könnte, weil das Orderbuch in diesem Segment
einerseits klein, das Potenzial hingegen groß ist. Doch zunächst
sollen die jüngsten Zukäufe erst einmal integriert werden. Die Bestellung von Neubauten
ist derzeit kein Thema. Hören Sie doch einfach mal rein, um noch mehr interessante Einblicke
zu erhalten. Vielen Dank an unseren Gast für den Besuch bei der HANSA!
8 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
PEOPLE
CARNIVAL: Josh Weinstein, derzeit
Chief Operations Officer des
Kreuzfahrtunternehmens,
wird die
Rolle des Präsidenten
und CEO der
von Arnold Donald
übernehmen
und zudem als
Chief Climate Officer
fungieren. Donald wechselt zum 1.
August auf seinen neuen Posten als
stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats
der Carnival Corporation.
NORTON ROSE FULBRIGHT:
Yianni Cheilas ist neuer Griechenlandchef
der weltweit
tätigen Anwaltskanzlei.
wird zum
1. August Dimitri
Sofianopoulos ablösen,
der seit fast
30 Jahren für die
Kanzlei tätig ist.
Sofianopoulos wird eine Aufgabe bei
der Costamare-Gruppe übernehmen,
aber weiterhin als Senior Consultant bei
Norton Rose Fulbright tätig sein.
DUALOG: Marco Meyer ist künftig
von Leer aus für den norwegischen
Software-Spezialisten
aktiv, der die
Präsenz auf dem
deutschen und
nordeuropäischen
Markt ausbauen
will. Meyer kommt
von NSSL Global.
STG Sprechtag
»Construction, Installation and Operation
of Offshore Wind Platforms« ist das Thema
des STG-Sprechtags am 5. Oktober.
Dabei geht es schwerpunktmäßig um die
Weiterentwicklung von HVDC-Konverterplattformen
sowie deren Installationsmethoden
auf See. Zudem werden mögliche
zukünftige Plattformen und Anlagen
zur Speicherung von Energie und spezielle
Offshore-Schiffe vorgestellt.
The Gas
Experts
Innovations for
Greener Shipping
ZF FRIEDRICHSHAFEN: Holger
Klein ist zum Vorstandsvorsitzenden
der ZF Friedrichshafen
AG berufen
worden. Bisher als
Vorstand verantwortlich
für die
Region Asien-Pazifik,
den Unternehmensbereich
Pkw-Fahrwerktechnik, Aftermarket
und Produktion, folgt er zum Jahreswechsel
2022/2023 auf Wolf-Henning
Scheider.
DEUTSCHES HAFENMUSEUM:
Bernhard Staubermann wird Gründungsdirektor
des
Deutschen Hafenmuseums
in Hamburg.
Der Technikhistoriker
und international
erfahrene
Museumsfachmann
wird ab
1. November 2022 die Leitung des im
Aufbau befindlichen und zukünftig an
zwei Standorten betriebenen Deutschen
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
9
MÄRKTE | MARKETS
Atlantic congestion props up rates
The liner shipping market continues to lose steam on the main head haul routes from the Far
East. Rates for transatlantic business are keeping firm, though. By Michael Hollmann
Spot freight rates for containers out of
Asia continued their gentle slide in
the last couple of weeks as vessel capacity
has remained relatively relaxed. Although
hard data is missing, anecdotal
reports from freight professionals suggest
that cargo volumes have not picked up as
expected following the relaxation of lockdowns
in China. Even the cancellation of
around 10% of all sailings on the main
east-west routes during July did not stop
freight rates from declining further, although
they still remain historically high
– almost double the long-term average,
according to Drewry’s World Container
Index. Analysts are even predicting another
set of record results by liner shipping
companies for the second quarter.
Yet, it looks more and more as if the market
is past a turning point.
The largest falls keep occurring in the
transpacific eastbound trade from
China to North America, especially to
the US West Coast. Downward adjustments
by 3 % or more per week have
been common lately. Reductions in the
Asia-Europe trade are more limited
right now following notable falls earlier
during the first five months. The growing
impression that trade volumes are
slackening is in line with the disappointing
performance of purchasing manager
indices (PMI) beyond Europe and the
US. Even the global PMI compiled by
S&P Global showed another negative
reading on the sub index for new export
orders during June, signalling further
weakness in cargo volumes.
Atlantic trades holding steady
The only trades holding steady amid the
growing gloom are those within the Atlantic.
Rates on the run from North Europe
to the US East Coast keep moving
sideways at levels much higher than a year
ago. Benchmarking platform Xeneta is
putting average levels at around
8,600 $/FEU despite a major increase of
around 15 % in total service capacity in
the transatlantic trade, according to Hong
Kong research firm Linerlytica. Further,
freight rates gained significant strength in
trades from the Far East to the East Coast
of South America and from North Europe
to the West Coast of South America.
As far as cargo volumes in the transatlantic
trade are concerned, latest available
CTS data shows 3.5 % growth yearon-year
for May, against a contraction by
–2.8 % for global liftings. It indicates that
US import demand for European goods
has proven resilient until May. The more
important factors for the strength in
rates, however, appear to be rising congestion
levels in ports in North Europe
and on the US East Coast. Queues of
waiting container vessels outside ports
reached levels of more than 40 for Savannah
in the US and 13–14 for Hamburg.
The latter appears to be the most congested
port in Northwest Europe right
now. The reasons are manifold: most
vessels arriving off schedule today; shortages
of labour, trucks and chassis; strikes
and labour unrest in the German ports.
Problems have been accumulating and it
seems that a quick fix is not on the cards.
Although it is a nuisance for carriers, logistics
operators and shippers, it cannot
be denied that congestion in the North
VIEWPOINT
Multipurpose shipping going
from »red hot« to »hot«
A »healthy correction« is about to take
place in the multipurpose vessel market,
says Jan Erik Schulte, managing partner
of shipbroker and commercial manager
COE Shipping in Buxtehude. What worries
him is the differential treatment of
ship types engaged in the smallest dry
bulk trades.
There has been some pressure on breakbulk
and project freight rates in Europe
lately. What’s happening? Are cargo volumes
falling?
Jan-Erik Schulte: I am not sure if volumes
of breakbulk and smaller bulk parcels
are down. Perhaps the economic
slowdown and supply shortages across
industries are limiting export volumes in
Europe. My impression is that it’s more to
do with relaxation of capacity in the
neighbouring segments of container and
dry bulk. As a result, you have more tonnage
competing for all sorts of cargo. So
as cargo broker we are able to obtain
better rates again from container lines for
project cargoes. Perhaps it’s normal,
though, for container and bulk trades to
take a breather in a summer lull after a
rally of 1–2 years.
What’s in store? How do you expect the
multipurpose (mpp)/project charter market
to be one year from now?
Schulte: I think the market will retreat a
bit to a healthier level in the
16,000–18,000 $/day range for F class
type 12,500 dwt ships. Today it’s over
20,000 $/day which doesn’t feel sustainable
in the long run. A moderate correction
would bring back cargo that’s
Jan Erik Schulte – Managing Director
COE Shipping
been put on hold because of sky-high
freights. We know big project shippers
who now prefer to manufacture locally
instead of shipping from their central
© Michael Hollmann
10 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
Orders & Sales – Container Ships
New Orders – After Maersk, CMA CGM or X-Press Feeders, MPC Container Ships
has now also ordered dual-fuel units with methanol option. Long-term charter
contracts have been signed with North Sea Container Line for the two 1,300 TEU
vessels from the Chinese shipyard Taizhou Sanfu, each costing 39 mill. $. Among the
other buyers is PIL, having ordered four 8,000 TEU LNG-ships.
Secondhand Sales – Although the interest in tonnage is still very high, the secondhand
market has recently calmed down somewhat. Among the buyers was Maersk,
which, according to brokers, is paying 260 mill. $ for the 8,814 TEU sisters »Northern
Jasper« and »Northern Jupiter« from the former fleet of Norddeutsche Reederei
H. Schuldt.
Demolition Sales – In the entire first half of 2022, no fully cellular container ship
was sold for scrapping – the first time in years, Alphaliner reports. Unsurprisingly,
the high charter and freight rates are suspected to be the reason. There is still more
money to be made from ship operation than could be offset by the quite good recycling
price level. Alphaliner expects a very low level for the full-year, perhaps
even below the 16,500 TEU of 2021.
Atlantic area has turned into a major support
factor for the freight market.
Smaller operators ahead
Meanwhile, over in the charter market,
conditions remain more or less unchanged.
Global carriers are still cautious
committing to more tonnage given the
global economic uncertainty leaving a bit
more room for smaller competitors with
plants to jobsites worldwide. A client
of ours withdrew a few hundred thousand
tons of cargo from Southeast
Asia to Australia only to contract local
production.
Would you go as far to say that the mpp
market is a »bubble« about to burst?
Schulte: Well, there could be a few
bubbles here and there, but I don’t
think we see a major shake-up anywhere
near what happened after 2010.
We saw some transactions both for
charter employment and S&P at extremely
lofty levels recently. I doubt
that the business case and market development
will be strong enough in
some of these cases. However, tonnage
supply will remain relatively short as
newbuilding contracting is limited
and older ships get sold into domestic
markets where they don’t compete for
international trades any longer.
a logistics or an intra-regional background.
As a result, three out of four time
charter fixtures were done by operators
outside the top 10 during the last weeks,
according to London broker Braemar.
With tonnage supply still thin on the
ground, especially larger ships, hire rates
are only seeing small corrections. Looking
at the Contex, shorter periods were
marked down by no more than 1.3% over
the past four weeks.
How will environmental regulation like
the IMO’s EXXI/CII impact the mpp/
small bulk market from next year?
Schulte: We will see more slow steaming
of mpp ships that were built for
higher speeds in the project cargo market
and of less-efficient designs with
high consumption. This will limit capacity
and mitigate any market correction.
It annoys me, though, that the
regulator places all responsibility on
the ship owner, not on the operator.
Another issue is that ship types, engaged
in similar trades, are treated differently.
One example: Our 12,500 dwt
geared bulker »COE Laura« must have
a speed limiter installed, but an mpp of
the same size with a speed/consumption
ratio that’s even worse does
not! This is a problem because both,
small bulkers and mpp, often compete
for the same cargoes.
Interview: Michael Hollmann
Container ship t / c market
4000
3500
3000
2500
22.02.22
Container freight market
WCI Shanghai-Rotterdam
WCI Shanghai-Los Angeles
MÄRKTE | MARKETS
COMPASS
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC
Tankers
Baltic Dirty Tanker Index
Baltic Clean Tanker Index
1,467
1,326
+ 20.8 %
– 23.5 %
Bunkers
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
MGO Rotterdam $ /t
Forward / Swap price Q4/22
VLSFO 0.5 Rotterdam $ /t
ConTex
9,092 $ /FEU
7,280 $ /FEU
789
1,080
657
21.07.22
Month on Month 3,256 -1.3 %
Dry cargo / Bulk
Baltic Dry Index
2,118
Time charter averages / spot: $ /d
Capesize 5TC average
21,999
Panamax 5TC average (82k)
18,455
Supramax 10TC average (58k) 22,800
Handysize 7TC average (38k)
21,820
Forward / ffa front month (Aug’22): $ /d
Capesize 180k
23,586
Panamax 82k
21,179
MPP
July '21
11,225 $
TMI – Toepfer's
Multipurpose Index
- 5.3 %
- 8.5 %
–10.0 %
+9.6 %
–25.0 %
–16.0 %
–9.5 %
–0.9 %
–9.5 %
July '22
23,099 $
Shortsea / Coaster
Norbroker 3,500 dwt earnings est. €
HC Shortsea Index
BMTI/EUSSIX Inter-Black Sea ($/t)
4,200
33.72
43.57
+/- 0.0 %
- 0.4 %
- 19.7 %
Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage
North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot
freights on 5 intra-European routes;
BMTI/EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marmara
–8.8%
–17.9%
–7.5 %
Data per 21.07.2022, month-on-month
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
11
MÄRKTE | MARKETS
CONTAINER
CONTAINERSHIPS FIXTURES (PERIOD)
VESSEL
YEAR
TEU
REEFER
DESIGN
GEAR
PERIOD
REGION
CHARTERER
$/D
POST-PANAMAX
Aries
2004
6,492
533
IHI 6400
N
35–37 m
Far East
ONE
58,500
PANAMAX | WIDE BEAM
no fixtures reported
SUB-PANAMAX
Stonewell Glory
HANDY / FEEDER
Northern Vivacity
TSS Neptune
Vega Coligny
Hong An
Hansa Steinburg
Anbien Bay
Cape Fulmar
Espoir
Jamila
Victory Voyager
BF Carp
Prime
Aurora
Atlantic Bridge
2005
2005
2000
2022
2022
2010
2008
2007
2011
2010
1998
2009
2008
2001
2007
3,081
2,742
2,478
1,868
1,781
1,740
1,708
1,440
1,436
1,338
1,060
990
907
868
749
250
400
400
230
492
300
172
174
431
449
102
254
150
150
156
SDARI 2500-II
Baltic CS 2700
MTW 2500
Sdari SL 1900
Sdari 1800
Wenchong 1700
Imabari 1700
PW 1500
Sainty 1400
MRC 1100 - II
Hakata 1000
CV 1000
Wujiazhui 900
S 168
CW 700
N
N
Y
N
N
N
N
N
N
Y
N
N
N
N
N
30-45 d
Far East
40-50 d
Far East
12-14 m
Middle East
12 m
Far East
Far East
12-14 m
Far East
3 m
6-7 m
Far East
Middle East 2-3 m
UKC
12-14 m
MED
40-50 d
Far East
3-4 m
6-8 m
Far East
3-4 m
Far East
Caribs
12 m
3-5 m
Far East
y = year, m = months, d = days
CMA CGM
BAL
SeaCon
CMA CGM
CMA CGM
Vasi
IAL
Wan Hai
CMA CGM
Tailwind
TCLC
Sinokor
Wan Hai
NCL
Summit
92,000
90,000
85,000
private
65,000
70,000
57,000
60,000
42,000
40,000
42,500
37,000
37,000
30,000
29,000
12 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
13
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
BULKER
TANKER
MÄRKTE | MARKETS
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
Licht und viel Schatten
im Kaskomarkt
Für die deutschen Transportversicherer war 2021
ein gutes Jahr. Nur das Kaskosegment liefert deutlich
schlechtere Zahlen. Von Michael Hollmann
Der Fixed-Premium-Versicherer für P&I,
Thomas Miller Specialty, verstärkt sein
Personal im Underwriting mit zwei Neuzugängen.
Per 1. August stößt Nikolai
Justus neu zum Team, der seit Herbst
2018 als Senior Client Advisor für Marsh
am Standort Hamburg tätig war. Davor
arbeitete er über zehn Jahre lang für Junge
& Co., unter anderem als Head of P&I
und zuletzt als stellvertretender Leiter für
Marine Broking. Des Weiteren wechselt
Die deutschen Versicherer haben in
den Transportsparten (Ware, Verkehrshaftung,
Schiffe, Luftfahrt) im vergangenen
Jahr insgesamt besser als im
Vorjahr abgeschnitten. Die Bruttoschadenquote
sank von 65,6 % auf 60 % dank
deutlich besseren Ergebnissen in den
Transporthauptsparten Ware und Verkehrshaftung.
Dort fielen die Quoten auf
51 % (Ware) und auf 61 % (Verkehrshaftung).
So ist es nachzulesen im gerade
veröffentlichten Managementbericht des
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) für das
Transport- und Luftfahrtsegment. Die
kombinierte Schaden-Kosten-Quote, die
auch die Akquisitions- und Betriebskosten
der Versicherer mitberücksichtigt,
verbesserte sich von 97,4 auf 92 %. Bei einem
gestiegenen Bruttobeitragsaufkommen
von 2,04 Mrd. € (+3,5%) entspricht
dies einem Überschuss von rund
163 Mio. € in den Transportsparten.
Nur die Kaskosparte fiel aus der Reihe
und bescherte dem Markt einen Verlust
bei einem Anstieg der Bruttoschadenquote
von 64 auf 78 %. Bei Anwendung einer
durchschnittlichen Kostenquote von
knapp 32 % landet man bei 110 % (kombiniert).
Demzufolge belief sich der Fehlbetrag
der Versicherer im Kaskogeschäft
auf 29,5 Mio. €. Damit wird deutlich, dass
sich die starken Zuwächse auf der Prämienseite
in dem Teilsegment für die Versicherer
bislang nicht gelohnt haben. Größere
Einzelschäden hielten sich zwar in
Grenzen, wie Uwe Schieder, Referent für
Transportversicherung und Schadenverhütung
beim GDV, gegenüber der HAN-
SA ausführt. Dafür leide das Teilsegment
unter »anhaltend hohen Frequenzschäden
und einer zunehmenden Inflation
bei Schiffswerten, Reparatur- und
Materialkosten«. Hinzukämen steigende
Schäden im Wassersportsegment. »Die
Schadenentwicklung war hier zwei Jahre
lang gedämpft, weil der Betrieb durch Corona
eingeschränkt war. Inzwischen hat
die Aktivität wieder zugenommen«, stellt
Schieder fest. Zudem sei der Objekt-
Bestand des deutschen Marktes im Wassersportsegment
durch Zugänge bei Luxusyachten
stark gewachsen.
Beitragseinnahmen steigen
Mit den Beitragseinnahmen ging es in
der Kaskoversicherung erneut steil nach
oben – um fast 21 % auf 295 Mio. €. Treiber
war das Seekaskogeschäft, das mit
100,4 Mio. € (+32,7 %) Beitragsaufkommen
jetzt die größte Teilsparte bei
Kasko bildet – vor Wassersport und
Flusskasko. Ausschlaggebend für den Zuwachs
waren der allgemeine Preisauftrieb
im Zuge der Kapazitätsverknappung für
FIXED-PREMIUM-VERSICHERER
Thomas Miller Specialty erweitert das Team
zum 1. Februar kommenden Jahres die
frühere Leiterin der Versicherungsabteilung
der Reederei NSC, Nora Lau, als Underwriterin
zu Thomas Miller Specialty.
Lau war in ihren 13 Jahren bei NSC für
Versicherung und Claims Management
von 60 Schiffen verantwortlich. Nach ihrem
Weggang dort zog es sie zum Rostocker
Fracht- und Fischereihafen als Koordinatorin
für Bauprozesse und Projektmanagement.
Abstract: German hull & machinery
market under pressure again
Underwriting results in the hull segment
turned negative again for German
insurers last year, according to
data by insurance sector association
GDV. The combined ratio for the market
worsened to 110 %. Against the
trend, insurer Kravag-Logistic improved
its performance on the hull side.
Seekaskodeckungen hauptsächlich in
London und die Marktanteilsgewinne
deutscher Versicherer.
Von einigen Mitgliedsgesellschaften
des GDV liegen inzwischen detailliertere
Zahlen zum Vorjahr vor, die den insgesamt
positiven Trend bestätigen. So
verzeichnete die Kravag-Logistic einen
Rückgang der Bruttoschadenquote in den
Transporthauptsparten von 83,3 % auf
62,5 % Während sich die Beitragseinnahmen
um 4,6 % auf 163 Mio. € erhöhten,
fielen die Schäden um 21,5 % auf
knapp 102 Mio. €. Dabei konnte sich die
Kravag-Logistic gegen den Trend sogar
in der Kaskosparte merklich verbessern.
Die Schadenquote dort fiel von 74,7 auf
72,1 %. Noch ungewöhnlicher daran:
Ausgerechnet der eher schadensträchtige
Teilbereich Seekasko gab dafür den Ausschlag,
mit einer von 83,2 auf 71,1 % verbesserten
Schadenquote.
Die Ergo Versicherung, die sich ebenfalls
im größeren Stil bei Seekasko engagiert,
veröffentlicht nur konsolidierte
Zahlen für die Transport- und Luftfahrtversicherung.
Laut dem 2021er Geschäftsbericht
wuchsen die Nettobeitragseinnahmen
in dem Gesamtsegment
stark um 17,5 % auf 231 Mio. €
an. Auch die Schäden legten deutlich zu,
wenn auch nicht ganz so stark. Unterm
Strich verbesserte sich das versicherungstechnische
Ergebnis für eigene Rechnung
von 10,2 Mio. auf 12,6 Mio. €.
14 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
VERSICHERUNGEN | INSURANCE
3
2
1
5
4
6
7
Havariechronik
1
2
3
4
5
6
7
Datum Ereignis
24.06. Auf Grund/LOF-Bergung
02.07.
Auf Grund
02.07. Brand in der Luke
03.07.
55 Container über Bord/
Weitere beschädigt
04.07. Maschinenausfall
07.07. Kollaps von Decksladung
16.07. Manövrierunfähig/ evakuiert
Ort
Isla Los Monos/Venezuela
Nähe Yangjiang
Nähe Bari
Nähe Dschibuti
Nordostküste Südamerika
Nähe Kerala
vor Papua Neuguinea
Schiff
Endeavour
Tian Long
Cerus
APL Vanda
Rysy
Kharis Trinity
Angel 33
Type
Bulk Carrier
General Cargo Ship
Containerschiff
Containerschiff
dwt Flagge
53.496 Liberia
7301
Sierra Leone
37100 St. Kitts and Nevis
176754
Singapur
Haftpflicht
London P&I
Bulk Carrier
Bulk Carrier
Oil Products Tanker
79602
28368
13921
Bahamas
Südkorea
Panama
Gard
Standard P&I
k.A.
Danzig nach
Ostküste Südamerika
Shanghai nach Mumbai
k.A.
Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/
k.A.
West of England
Gard
Reise
k.A.
Nghi Son (Vietnam) nach
Zhanjiang (China)
Fernost-Mittelmeer-Dienst
Fernost-Mittelmeer-Dienst
INTERNATIONAL GROUP
P&I-Berichtssaison endet mit hohem Verlust
Auch die letzten Nachzügler unter den P&I
Clubs haben enttäuschende Zahlen für das
Jahr 2021/22 vorgelegt. Unterm Strich
türmt sich ein dreistelliger Millionenverlust
für die Mitglieder der International
Group (IG) auf. Die Britannia Steam Ship
Insurance Association – viertgrößter Club
der IG – präsentierte ihren Mitgliedern
-39 Mio. $ Verlust für 2021/22 nach einem
Gewinn von 32 Mio. $ im Vorjahr. Das Ergebnis
schließt die eigene Rückversicherung
Boudicca mit ein. Für den kleineren
London P&I Club endete das Jahr
nur dank massiven außerplanmäßigen Beitragsnachschüssen
mit einem Überschuss
von 10,4 Mio. $. Auf Basis der regulären
Prämie kam unterm Strich ein Fehlbetrag
von -65,8 Mio. $ (Vorjahr: -20 Mio. $) heraus,
inklusive eines Verlusts aus Kapitalanlagen
von -2 Mio. $. Für den American
P&I Club verdoppelte sich der Verlust zum
Vorjahr auf -8,7 Mio. $. Beim Japan P&I
Club in Fernost belief sich der Fehlbetrag
auf umgerechnet -40 Mio. $ (Vorjahr:
+8 Mio. $). Mit freien Reserven von nur
noch 180 Mio. $ (per 31.03.) zählt der Club
zu den am geringsten kapitalisierten innerhalb
der IG. Das Management begründet
den Einbruch mit einem Rekordschaden in
der japanischen Küstenschifffahrt sowie
Coronaschäden. Die Grundtendenzen waren
bei allen Clubs gleich: Das Underwriting
lieferte erneut Verluste, die Kapitalerträge
waren unzureichend oder sogar negativ.
Nach Berechnungen der HANSA hat
sich das Gesamtergebnis unter den 13
Clubs der International Group für 2021/22
somit auf –315 Mio. $ verschlechtert. Im
Vorjahr stand ein Überschuss von
38 Mio. $. Nur Marktführer Gard und der
kleine Shipowners’ Club konnten sich in
der Gewinnzone halten.
+++Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm
+++ HVB bestätigt Führungstrio: Auf der Jahresversammlungder Hamburger Versicherungsbörse wurden die Vorsitzende Svenja Richartz
(Mund & Fester), Stellvertreter Christen Carstens (Burmester, Duncker & Joly) sowie Kassenwart Jürgen Hahn (Stichling Hahn
Hilbrich) im Amt bestätigt. Für den ausgeschiedenen Beisitzer Rolf Ziegler rückt Dorothée Andrzejewski (Head of Marine DACH bei
AIG) auf. Weitere Beisitzer: Claus Marcus Götte (Carl M. Götte), Sabine Henningsen (Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft)
und Marcus Soetbehr (W. Droege Assekuradeur) +++ Bergungsgeschäft erholt sich etwas: Mitgliedsunternehmen der International
Salvage Union (ISU) konnten ihre Umsätze 2021 um 30 % auf 391 Mio. $ steigern. Hauptgrund: verdoppelte Einnahmen in Höhe
von 122 Mio. $ aus LOF-Bergungskontrakten. Deren Anzahl sank allerdings auf Tiefstand von 29 (Vorjahr: 40). Die Umsätze der ISU-
Firmen erreichten abwer nicht das Niveau der Jahre 2017-2019 +++ Charles Taylor übernimmt V+B Group: Britischer Versicherungsdienstleister
baut seine Sachverständigensparte durch Zukauf von V+B in Rotterdam aus. Firma bietet mit 13 Mitarbeitern
Gutachten und Besichtigungen schwerpunktmäßig in der ARA-Range an. Charles Taylor will Markenname V+B fortführen. +++ Battermann
& Tillery: Sachverständiger Christian Monscheuer zum Operations Manager mit Prokura befördert +++ Skuld: Jinsung Son
(Ex-Japan P&I) zum Leiter der neuen Niederlassung Tokio ernannt +++ Van Ameyde Marine: Niederländische Sachverständigenfirma
stellt Rob Chesters (Ex- Oceanic Technical Solutions) als Global Business Development Manager ein +++
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
15
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Peter-Gast-Regatta bleibt ein Magnet
Gerade auch wegen aktueller Reiserestriktionen und gestörter Lieferketten bleiben für die
Schifffahrtsbranche persönliche Kontakte und Netzwerke von Bedeutung. Ein Beleg dafür
ist die ungebrochene Attraktivität der Peter Gast Schiffahrtsregatta. Von Jens Meyer
Zwar musste 2020 erstmals eine Auflage
dieser aus einer spontanen Wettfahrt
unter drei Schifffahrtskaufleuten
entstandenen größten privat organisierten
Regatta Deutschlands aufgrund des
damaligen Corona-Infektionsrisikos und
der behördlichen Einschränkungen abgesagt
werden. Doch schon im Folgejahr
waren statt der in der Vor-Corona-Zeit
üblichen bis zu 120 Yachten mit mehr als
1.000 Teilnehmern bereits wieder 70
Yachten am Start der traditionell am letzten
August-Wochenende zwischen
Schleimünde und der in der dänischen
Südsee gelegenen Insel Ærø ausgesegelten
Regatta.
»Zur 39. Schiffahrtsregatta am 27. August
dieses Jahres erwarten wir noch eine
leichte Steigerung von rund 100 Yachten
mit bis zu 900 Crewmitgliedern und Gästen«,
freuen sich die Brüder Dieter und
Christian Gast, die seit nunmehr 14 Jahren
mit Hans Joachim Lemcke die nach
ihrem Vater, dem 2018 verstorbenen
Hamburger Schifffahrtskaufmann und
passionierten Segler Peter Gast, als Initiator
und Gründer benannte Veranstaltung
organisieren.
Nach dem Ausfall des Eisbeinessens
der Schiffsmakler und des Hamburger
Hafengeburtstages im vergangenen Jahr
habe man erfreulicherweise die 38. Schiffahrtsregatta
als einzige maritime Großveranstaltung
der Region durchführen
können. Da sich das Konzept bewährt
habe und gut angenommen wurde, habe
man auch das diesjährige Rahmenprogramm
der Peter Gast Schiffahrtsregatta
wieder als Outdoor-Veranstaltung geplant,
so die PGS-Geschäftsführer. Auf
ein gesetztes Essen zur Preisverleihung
werde deshalb auch in diesem Jahr verzichtet,
die Preisverleihung und Begrüßungen
finden stattdessen in einem
offenen Zelt am alten Hafen in Ærøskøbing
statt, wobei es verschiedene Stationen
für Speisen und Getränke gibt. Das
Veranstaltungsgelände erstreckt sich
über das gesamte Hafenareal und bietet
ausreichend Platz für Business- und
Small Talk. Im alten Hafen werden die
dort ankommenden Yachten über die
Toppen geflaggt und ihre Crews mit dem
von der Hamburg Messe mit der SMM
gesponserten traditionellen »Einlauf-
Bier« versorgt, bevor unter Führung des
neuen Bürgermeisters Peter Hansted mit
musikalischer Begleitung der »Peder
Most Garde« der traditionelle gemeinsame
Rundgang durch die »Märchenstadt«
Ærøskøbing startet.
Yachten-Mix macht’s
»Wir versuchen, den einzigartigen Charakter
dieser Regatta zu bewahren, bei
der trotz allen möglichen sportlichen
Ambitionen das Networking im Vordergrund
steht und neben der Geselligkeit
auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen
soll«, so Dieter Gast. Wichtig dafür
und nicht zuletzt auch aus Kapazitätsgründen
des Zielhafens sei, dass die Teilnehmer
nicht nur segelbegeistert sind,
sondern auch einen weitgehend direkten
Bezug zu maritimen Branche aufweisen.
Der Reiz der Veranstaltung, zu der internationale
Gäste aus rund 18 Nationen
erwartet werden – coronabedingt fehlen
in diesem Jahr unter anderem die chinesischen
Partner – und die einen zunehmenden
Anteil segelbegeisteter weiblicher
Teilnehmer verzeichnet, liege auch in dem
umfassenden Mix der teilnehmenden
Yachten, wobei die Palette über pure Racer
und Performance Cruiser bis zu den klassischen
Yachten und Oldtimern der verschiedensten
Größen reicht, so Gast. Er
© Jens Meyer
Abstract: Peter Gast Schiffahrtsregatta – unbroken appeal for the shipping industry
Particularly because of current travel restrictions and disrupted supply chains, personal
contacts and networks remain important for the shipping industry. Proof of this is the
unbroken appeal of the Peter Gast Shipping Regatta.
16 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
Save the Date
HANSA-Forum | Hamburg
SHIPPING | FINANCING
Location:
Costs:
-
Contact:
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
hofft in diesem Jahr auf bessere Wetterbedingungen
als die Regenschauer und heftigen
Sturmböen des Vorjahres.
Bis zum Redaktionsschluss für diese
Ausgabe Anfang Juli waren bereits 90
Boote aller Größen und Klassen – vom
8 m-Boot über Klassiker bis zum
25,9 m/86’-Racer – gemeldet. Sie werden
von Bord der vom dänischen Marine-
Heimwehr-Kommando (MHV) wieder als
Startschiff an die Schleimündung entsandten
»Lyra« (MHV 808) mit fünf Starts
in acht Gruppen auf drei Bahnen zwischen
29,5 und 34 Seemeilen Länge gen
Æerø geschickt. Dort wird das wieder von
der HFG Finanz Holding Hamburg zur
Verfügung gestellte Zielschiff »Mia« – eine
13,38 m lange, 3,80 m breite und mit
ihren beiden je 400 PS leistenden Volvo
D6-Dieseln bis zu 40 kn schnelle Kiel
Classic 44-Motoryacht, mit Eigner und
Skipper Christian Seegers – durch Aussetzen
einer Spierentonne die Ziellinie nahe
dem Hafen von Ærøskøbing an der Nordküste
Ærøs markieren. Als Regattaleiter
fungiert zum siebten Mal Alexander Prinz
zu Schleswig-Holstein, zu dessen Team
auch Hans Herbert Hoffmann (NRV),
Ralf Paulsen (KYC) und Jan Keppler sowie
Daniel Rüter (SVAOe) gehören.
Dabei zeigen wieder bekannte Klassiker
wie die für die Hammonia-Reederei mit
Karsten Liebing startende Classic Yawl
»Peter von Seestermühe«, der für die
Hamburg Messe unter Bernd Aufderheide
startende 19,9 m-Schoner »Preussischer
Adler«, die One Off »Fleur de Mer«, die
im Vorjahr Platz 1 der Klasse 1 belegte,
und die für Piening Propeller ins Rennen
gehende Ketch »Johanna« Flagge.
Ein besonderes Highlight ist dabei die
erste Teilnahme der am 28. September
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
willkommen zur Regatta 2022, der 39. in Folge auf Ærø,
bei der wir uns wie immer darauf freuen, Sie im Hafen
von Ærøskøbing begrüßen zu dürfen. Der Hafen, die
Stadt und die ganze Insel freuen sich auf Ihren Besuch
und den Anblick der vielen schönen Schiffe, die unseren
Hafen zum Bersten füllen. Als neuer Bürgermeister
freue ich mich darauf, Sie willkommen zu heißen. Ich
wohne seit jeher in Küstennähe und konnte immer die
vielen Schiffe auf der letzten Strecke um Urehoved auf
ihrem Weg zum Ziel bei jedem Wetter verfolgen.
Ærø erlebt einen Bevölkerungszuwachs und ist zu einem
beliebten Reiseziel für dänische und ausländische Touristen geworden. Die Regatta
ist ein Erlebnis für alle und trägt dazu bei, Ærø als einen Ort der vielfältigsten
Erlebnisse bekannt zu machen. Überall auf der Insel sehen wir, dass Häuser verkauft
werden, sowohl zur Nutzung als Ferienhäuser als auch zum ganzjährigen Wohnen.
Auch viele Bürger aus EU-Ländern haben ihren Weg hierher gefunden, die meisten
natürlich von unserem nächsten Nachbarn Deutschland, und wir heißen die vielen
neuen Bewohnerinnen und Bewohner von Ærø auf unserer Insel willkommen.
In Marstal ist die Werft »HCC Bådeværft« mit Monica Fabricius als Geschäftsführerin
im Aufwind. Sie konzentriert sich seit der Übernahme auf die Sanierung
älterer Holzschiffe und den Innenausbau neuerer Schiffe, wobei Holzarbeiten von
hoher Qualität im Mittelpunkt stehen. Vor Kurzem hat HCC die Yacht Talisman saniert.
Dabei leisteten hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Verwendung
der besten Materialien eine sehr hochwertige Arbeit. Da die Talisman an
der Regatta teilnimmt, können Sie sich selbst von dem schönen Ergebnis überzeugen.
Was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist: Die Talisman ist die erste Yacht der
Welt, die in der Werft »HCC Bådeværft« mit einem Elektromotor ausgestattet wurde.
Damit ist sie unabhängig von fossilen Brennstoffen und CO2-frei und weist den
Weg in Richtung umweltfreundlicher Schifffahrt, auch für Sportboote.
Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt und freuen uns darauf, Sie auf Ærø zu sehen.
Allzeit gute Fahrt!
Peter Hansted, Bürgermeister von Ærø
1920 von der Werft Abeking und Rasmussen
in Lemwerder als Bau-Nr.944
unter persönlicher Aufsicht des dänischen
Werftgründers und Konstrukteurs
Henry Rasmussen an seinen
Segelfreund Schroeder abgelieferten
Ketch »Talisman«. Das 23,36 m lange
und 4 m breite Stahlschiff, das sich viele
Jahrzehnte in deutschen Besitz befand
und 2019 nach 99-jähriger wechselvoller
We look forward
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Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Geschichte und mehreren Eignerwechseln
von der Talisman Schiffskontor
in Steinburg angekauft worden war, ist
seitdem von der HCC Badeverft in Marstal
komplett restauriert und mit einem
Elektromotor ausgestattet worden.
Wieder dabei sind auch bekannte und
schnelle Schiffe wie die »Haspa Hamburg«,
eine 17,2 m lange JV 52, die wieder
mit Haspa-Vorstandssprecher Harald
Vogelsang an Bord starten wird, die
»Outsider«, eine TP 52 (MTK Group) sowie
die »Bank von Bremen«, eine 16,25 m
lange J/V53, die für Nordic IT Marine
Communication teilnimmt, die vom
DNV als Hauptsponsor gemeldete »Broader
View Hamburg« eine Andrews 56,
sowie die für Buss Shipping mit Johannes
Killinger startende »Black Jack«, eine
Swan 60. Zu den größten Regatta-Teilnehmern
gehören die für MPC Capital
startende »Uca«, ein 2002 gebauter
25,90 m langer J/V86‘-Transatlantic Racer,
der Vorjahressieger »Milan«, eine
20 m lange Sloop, die unter Uwe Lebens
für Genuport Trade startet, sowie die
»Gutes Wetter und gute Stimmung« – das ist der Wunsch der Veranstalter für die diesjährige Regatta
18,62 m lange »Almost Nothing«, eine
für Oldendorff Carriers startende Brenta
60, und die für Nordic Hamburg Shipmanagement
startende »Störtebeker«, eine
Carkeel 47. Kleinster Regattateilnehmer
ist die »Avanti«, eine Seascape 27, die für
Otto Wulff startet. Mit der »X-Fi«, einer
X-482, der »Xola«, einer X 4.3 und der
»Xeremonia«, einer X-412, schickt einer
der Sponsoren, SKF, auch in diesem Jahr
gleich drei Yachten in das Rennen, zu
dem das Veranstalter-Trio auch in diesem
Jahr »gutes Wetter und gute Stimmung«
wünscht.
© Jens Meyer
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
19
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Klimaklagen: The New Kid on the Block
Der Klimawandel ist längst eines der beherrschenden Themen unserer Zeit. Mit der
Zunahme sogenannter Klimaklagen wächst für Unternehmen die Bedeutung der
rechtlichen Aspekte – auch in der maritimen Branche
Wie eine Vielzahl anderer Industrien und
Sektoren steht auch die maritime
Wirtschaft vor der Herausforderung, Treibhausgasemissionen
zu reduzieren. Der
Transformationsprozess hat in vielen Bereichen
bereits begonnen, etwa durch
den Einsatz alternativer Kraftstoffsysteme
und die Implementierung
von Maßnahmen
zur Steigerung
der Energieeffizienz.
Die weitere Entwicklung wird durch unterschiedliche
Faktoren bestimmt werden. Der
»Energy Transition Outlook 2021« von DNV
beispielsweise benennt insoweit neben gesetzgeberischen
Maßnahmen auch die
künftigen Erwartungen seitens Investoren,
Ladungseignern und Verbrauchern.
Umfang und Geschwindigkeit des
klimaschutzbezogenen Transformationsprozesses
dürften aber
noch durch einen weiteren Faktor
beeinflusst werden: Climate
Change Litigation – auch »Klimaklagen«
genannt.
Darunter werden Gerichtsverfahren
verstanden, die ein Handeln beziehungsweise
Unterlassen im Zusammenhang
mit dem Klimawandel zum Gegenstand
haben. In den letzten Jahren gab es auch in Europa
einige viel beachtete Gerichtsentscheidungen mit
Bezug zum Klimawandel. Dazu zählt etwa der Beschluss
des Bundesverfassungsgerichts aus dem März
2021, mit dem das damalige deutsche Klimaschutzgesetz
für teilweise verfassungswidrig erklärt wurde.
Viel Beachtung erfuhr auch ein Urteil des obersten
niederländischen Gerichts im sogenannten »Urgenda«-Fall,
mit dem der niederländische Staat zu einer Reduktion
von Treibhausgasemissionen verpflichtet wurde.
Vor dem Hintergrund dieser prominenten Gerichtsentscheidungen,
die ein staatliches Handeln beziehungsweise
Unterlassen zum Gegenstand hatten, haben Wirtschaftsunternehmen
Klimaklagen oftmals als ein Phänomen wahrgenommen,
dass »nur« die Politik und Gesetzgeber betraf.
Milieudefensie gegen Shell
Das änderte sich schlagartig am 26. Mai 2021: Das Bezirksgericht
Den Haag verurteilte den Öl- und Erdgaskonzern Royal
Dutch Shell dazu, den Ausstoß von CO 2
(Scope 1, 2 und 3) bis
2030 um netto 45 % im Vergleich zu 2019 zu senken. Geklagt
hatte unter anderem die niederländische Umweltschutz-
Abstract: Climate Change Litigation: The New Kid on the Block
The recent judgement in the Dutch case Milieudefensie et al v Royal
Dutch Shell documented the rise of climate change related litigation.
This is expected to have a considerable impact on the transition process,
including the ‘greening’ of the maritime industry.
20 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
organisation Milieudefensie. Dieses Urteil war ein Paukenschlag,
der weit über die Grenzen der Niederlande hinaus hallte.
Das Bemerkenswerte an der Entscheidung des niederländischen
Gerichts war, dass nicht über die Klimaschutzverpflichtung
beziehungsweise Klimaschutzmaßnahmen eines
Staates geurteilt wurde, sondern über die Frage nach dem Bestehen
eines zivilrechtlichen Anspruchs von Umweltschutzorganisationen
beziehungsweise Privatpersonen gegen ein Unternehmen
auf Reduktion von dessen CO 2
-Emissionen. Das
Bezirksgericht Den Haag bejahte einen solchen Anspruch auf
der Grundlage des niederländischen Deliktsrechts. Shell legte
dem Vernehmen nach umgehend Berufung gegen das erstinstanzliche
Urteil ein.
Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Rechtsstreits dürfte
es daher noch einige Jahre dauern. Gleichwohl zeigte die Entscheidung
des Bezirksgerichts Den Haag bereits Folgen: Auch
in Deutschland laufen nun erste zivilrechtliche Klimaklagen,
unter anderem gegen deutsche Autobauer. Es überrascht daher
nicht, dass das Thema Klimaklagen bei Unternehmensjuristen
weit oben auf der Agenda steht und auch der Ruf nach einem
regelnden Eingreifen des Gesetzgebers lauter wird.
Klimaschutz durch die Gerichte?
In der juristischen Literatur werden zivil rechtliche Klimaklagen
vielfach mit dem Verweis darauf kritisiert, es sei nicht die Aufgabe
der Gerichte, sondern die des Gesetzgebers, den klimabezogenen
Transformationsprozess zu steuern und dabei einen
angemessenen Ausgleich der widerstreitenden Interessen vorzunehmen.
In der Vergangenheit zeigte sich auch die deutsche Rechtsprechung
bei der haftungsrechtlichen Behandlung von »Globalphänomenen«,
etwa Waldschäden infolge der Luftverunreinigung,
zurückhaltend. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Klimaklage
gegen das Energieunternehmen RWE, dass auch deutsche Gerichte
eine mögliche Haftung für Folgen des Klimawandels auf
der Grundlage des deutschen Rechts sorgfältig prüfen und nicht
unter Verweis auf die hohen rechtlichen Hürden für den Erfolg
derartiger Klagen vorschnell abweisen:
In dem Verfahren macht der Peruaner Saúl Lliuya geltend,
Treibhausgasemissionen von RWE seien mitursächlich für das Abschmelzen
eines Andengletschers, was durch einen dadurch begründeten
Wasseranstieg eines Gletschersees zu einer Flutgefahr
für sein in Peru befindliches Grundstück führe. Nachdem die Klage
erstinstanzlich abgewiesen wurde, entschied das Berufungsgericht,
dass die Klage schlüssig und über die Behauptungen des
Klägers daher Beweis zu erheben sei. Entsprechend steht dem Vernehmen
nach im Anschluss an einen kürzlich durchgeführten
Ortstermin in Peru als nächstes ein Sachverständigengutachten zu
Behauptungen des Klägers an.
Der Ausgang jenes Verfahrens, wie auch derjenige der weiteren
anhängigen Klimaklagen, wird zeigen, welchen Weg die deutschen
Gerichte bei der zivilrechtlichen Behandlung des Klimawandels
und seiner Folgen einschlagen werden. Dabei geht es
letztlich auch um die Frage, ob die deutschen Gerichte zivilrechtliche
Klimaklagen streng rechts-dogmatisch beurteilen werden
oder ob sie, angesichts der besonderen Bedeutung des Klimawandels,
gegebenenfalls bereit sein werden, rechtliches Neuland zu
betreten.
Ausblick und weitere Entwicklung
Die Zahl der Klimaklagen dürfte künftig weiter zunehmen.
Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass neben den bisher betroffenen
Industriesektoren weitere emittierende Wirtschaftszweige
ins Visier genommen werden. Das Ausmaß dieser Entwicklung
wird zum einen stark beeinflusst werden durch den
Erfolg beziehungsweise Misserfolg der bisher anhängigen Klimaklagen.
Die parallele Entwicklung in verschiedenen Ländern lässt
zum anderen erwarten, dass die Rechtsunterschiede – etwa in
den nationalen Zivilrechten der EU-Mitgliedsstaaten – und die
daraus resultierende unterschiedliche gerichtliche Entscheidung
von Klimaklagen an Bedeutung gewinnen werden.
Für die maritime Wirtschaft, die regelmäßig Berührungspunkte
zu verschiedenen Rechtsordnungen aufweist, dürfte dies besondere
Herausforderungen begründen.
Autor: Martin P. Lögering
Rechtsanwalt & Fachanwalt für
Internationales Wirtschaftsrecht,
Hamburg
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
21
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Hafenstaatkontrollen zurück in der Spur
Die Schiffsinspektionen durch die Hafenstaaten standen auch in diesem Jahr unter dem
Zeichen der Corona-Pandemie. Allerdings wird jetzt wieder mehr kontrolliert, auch dank
Anpassungen wie Remote-PSCs
Die Pariser Vereinbarung über die
Hafenstaatkontrolle (Paris MoU)
hat ihren Jahresbericht 2021 am 1. Juli
2022 veröffentlicht. Demnach unterschied
sich 2021 aufgrund der laufenden
Covid-19-Pandemie erneut von den
»normalen« Jahren. »Die Hafenstaaten
haben die Situation beobachtet und die
Leitlinien wo nötig an die veränderten
Umstände angepasst und sie mit anderen
Hafenstaatkontrollregimen, der UN-
Schifffahrtsorganisation IMO und der
International Labour Organisation ILO
abgestimmt«, heißt es.
Die Gesamtsituation hat sich im Jahr
2021 verbessert, was zu einer steigenden
Zahl von Überprüfungen, festgestellten
Mängeln, Detentions und
Verboten führte. Im Vergleich zu 2020
ist die Zahl der Arreste deutlich von 385
auf 528 gestiegen – fast so hoch wie im
Jahr 2019 (534), vor Covid-19, wobei
die Zahl der Kontrollen immer noch
niedriger war. Infolgedessen stieg die
durchschnittliche Detention-Quote auf
3,43 % (gegenüber 2,98 % im Jahr 2019
und 2,92 % im Jahr 2020). Die Zahl der
zu solchen Detentions führenden Mängel
stieg von 2.182 im Jahr 2020 auf
3.274. Die Zahl der durchgeführten Inspektionen
betrug 15.387. Das ist ein
deutlicher Anstieg gegenüber 13.168 im
Jahr zuvor.
Im Jahr 2021 wurden elf Refusal of
Access Orders ausgesprochen. Dies ist
ein Anstieg im Vergleich zu 2020, als
acht solcher Verbote ausgesprochen
wurden. In den letzten drei Jahren – es
werden immer die Vergehen in den vergangenen
36 Monaten betrachtet –
wurden 36 Schiffe wegen mehrfacher
Detentions, sieben Schiffe wegen
»Nichtanlaufens einer angegebenen Reparaturwerft«
und ein Schiff wegen
Nichtbeachtung einer Detention mit einem
Verbot belegt. Im gleichen Zeitraum
wurden sieben Schiffe zum zweiten
Mal mit einem Einlaufverbot belegt.
Über einen Zeitraum von drei Jahren
verzeichneten die Flaggen der Komoren
und der Republik Moldau die höchste
Anzahl von Verboten.
Mehr Kontrollen = mehr
entdeckte Mängel. 2022
gab es mehr Detentions
Paris MoU: Black List kürzer
ANNUAL REPORT 202
© Paris MoU
Über einen rollierenden Dreijahreszeitraum
betrachtet, zeigen die PSC-
Regime die Performance der einzelnen
Flaggenstaaten bei den Hafenstaatkontrollen.
Flaggen, deren Schiffe während
des Zeitraums an 30 oder mehr Überprüfungen
beteiligt waren, sind in der Liste
enthalten. Betrachtet man die Weiße,
Graue und Schwarze Liste des Paris MoU
in diesem erneut schwierigen Jahr, so ist
eine kleine Verschiebung in der Qualität
der Schifffahrt festzustellen, was zu einer
größeren Weißen Liste und einer kleineren
Schwarzen Liste führt. Die Gesamtzahl
von 40 Flaggen auf der Weißen Liste
ist etwas höher als die von 2020 (39). Die
Graue Liste enthält 21 Flaggen (22 im
Jahr 2020); die Schwarze Liste sieben
Flaggen gegenüber neun im Jahr 2020.
Mit 380 Überprüfungen und 60 Festhaltemaßnahmen
lag die durchschnittliche
Festhalterate bei Schiffen unter der
Flagge der Schwarzen Liste bei 15,8 %
und damit deutlich über den 9,4 % im
Jahr 2020. Bei Schiffen unter der Flagge
der Grauen Liste lag die durchschnittliche
Festhaltequote bei 8,2 % und damit
ebenfalls deutlich über dem Wert von
4,6 % im Jahr 2020. Bei Schiffen, die eine
»weiße Flagge führen«, lag die durchschnittliche
Festhaltequote bei 2,8 % und
damit etwas höher als 2020 (2,4 %) und
2019 (2,2 %).
Die fünf am häufigsten festgestellten
Mängel im Jahr 2021 waren Verstöße gegen
den ISM Code (International Safety
Management, 1.777 Verstöße; 4,9 % Anteil),
»Fire doors/openings in fireresisting
divisions« (1.052 Fälle; 3,9 %),
»Seafarers’ Employment Agreement«
(597; 1,7 %), »Auxiliary Engine« (503;
1,4 %) und »Cleanliness of Engine
Room« (471; 1,3 %).
Der Gesamtanteil der fünf größten
Mängel am Gesamtaufkommen ist mit
12 % in diesem Jahr ähnlich hoch wie in
den Vorjahren.
Tokyo MoU nutzt Ferninspektion
Auch die Vertragsstaaten des Haafenstaatkontrollregimes
Tokyo MoU spürten
die »praktische Notwendigkeit, unter diesen
besonderen Umständen flexibel vorzugehen«.
Daher wurde ein vorläufiger
Leitfaden für die Covid-19-Pandemie
verabschiedet, um ein harmonisiertes
Vorgehen in der gesamten Region zu erleichtern
und sicherzustellen. In Anbetracht
des erheblichen Rückgangs der
Zahl der Überprüfungen im Jahr 2020
aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen
der Interaktion zwischen
Schiff, wurde ab dem 1. April 2021 die
PSC-Ferninspektion als vorübergehende
praktische Alternative eingeführt. Sie ist
möglich, wenn eine normale physische
PSC-Inspektion nicht durchführbar ist.
Dafür wurden entsprechende Leitlinien
erarbeitet.
Obwohl Covid-19 im Jahr 2021 noch
immer die Aktivitäten in verschiedener
Hinsicht beeinflusste, konnten Tokyo-
22 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Welchen Beitrag kann die Flagge zu
einer nachhaltigen Schifffahrt leisten?
Die Schifffahrt ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten
deutlich sicherer geworden. So haben sich die weltweiten Totalverluste
von Schiffen innerhalb des letzten Jahrzehnts halbiert.
Verantwortlich für diese Entwicklung ist ein verlässlicher Sicherheitsrahmen,
in dem Handelsschiffe sich bewegen und in
dem sie sich flächendeckender Überprüfung unterziehen müssen.
Maßgeblich verantwortlich ist dafür der Flaggenstaat mit
der maritimen Sicherheit als Hauptbestandteil verlässlicher
Flaggenadministration. Es werden Daten zur Maritime Safety
Performance erhoben und berechnet sowie Flaggen danach bewertet
und verglichen. Kein Reeder möchte schlecht gelistete
Schiffe haben oder unter einer schlecht gelisteten Flagge fahren.
Dies ist eine sehr positive Entwicklung, die im Feld der maritimen
Sicherheit seit einiger Zeit zu beobachten ist, denn das
war nicht immer so. Ein gemeinsames Handeln und das Verantwortungsbewusstsein
der Beteiligten haben die Situation
konsequent verbessert.
Einer ähnlichen Herausforderung steht man in der internationalen
Seeschifffahrt nun ebenfalls gegenüber – die Reduktion
von Emissionen, Defossilisierung sowie insgesamt einer nachhaltigeren
Seeverkehrswirtschaft. Die internationale Seeschifffahrt
hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden
(»net zero«). Hier sind gewaltige Aufgaben zu bewältigen,
um die Schifffahrt umzusteuern. Warum nehmen wir uns die
Erfolge aus der maritimen Sicherheit nicht als positives Beispiel,
die aktuellen Kernaufgaben
in den Bereichen Schiffsemissionen
und Nachhaltigkeit zu
meistern?
Hierfür ist ein Rahmen zu schaffen,
der Transparenz und Vergleichbarkeit
schafft. Damit würden
Trendsetter belohnt und Zögerer
könnten besondere Auflagen
erfüllen müssen. Es gibt bereits
viele Reeder, die mit gutem
Beispiel vorangehen. Warum diese
nicht besonders belohnen, während man jenen, die noch
aufzuholen haben, Anreize setzt?
Sinnvoll wäre hier etwa die Kombination dieser Daten mit der
Erhebung von Hafen- oder Registergebühren: Saubere Schiffe
zahlen weniger beziehungsweise schmutzige Schiffe zahlen
entsprechend mehr. Dies kann dazu beitragen, über eine transparente
Erhebung, Bewertung und Ausweisung von Verkehrsund
Emissionsdaten den Einsatz effizienter Technik im
Schiffsbetrieb zu beschleunigen und somit Forschung an neuen
Technologien und deren praktikablen und wettbewerbsfähigen
Einsatz zu ermöglichen.
Über Anreize und Transparenz könnte man bereits heute die
Akteure der Schifffahrt erreichen und somit einen sinnvollen
weiteren Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit in der Handelsschifffahrt
gehen.
Albrecht Gundermann
Managing Director, European Mar
MoU-Staaten eine Steigerung der Inspektionen
um fast 20 % erreichen. In Absoluten
Zahlen waren das 22.730 Überprüfungen
im Jahr 2021 gegenüber
19.146 im Jahr 2020, obwohl noch ein
großer Rückstand besteht, um das Niveau
der Überprüfungen vor der Pandemie
wieder zu erreichen.
2021 wurden 22.730 Inspektionen auf
Schiffen, die unter 97 verschiedenen Flaggen
registriert waren, durchgeführt. Überprüft
wurden dabei 14.951 Schiffe. Bei
3.728 oder 16,40 % handelte es sich um
Ferninspektionen. Bei den 22.730 Kontrollen
wurden bei 11.567 Überprüfungen
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
23
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Schiffe mit Mängeln festgestellt. Da die Gesamtzahl der in der Region
verkehrenden Schiffe auf 26.157 geschätzt wurde, lag die
Überprüfungsquote in der Region im Jahr 2021 bei etwa 57 %.
Im Jahr 2021 wurden 526 unter 52 Flaggen registrierte Schiffe
festgehalten, weil an Bord schwerwiegende Mängel festgestellt
worden waren. Die Festhaltequote der überprüften Schiffe lag bei
2,31 %. Insgesamt wurden bei den Inspektionen 39.838 Mängel
festgestellt. »Fire Safety Measures« (5.929 Mängel, 14,88 %),
»Working and Living Conditions« (5.773, 14,49 %), »Life Saving
Appliances« (5.192, 13,03 %), und »Safety of Navigation« (4.743,
11,91 %) waren weiterhin die wichtigsten Kategorien von Mängeln,
die auf Schiffen festgestellt wurden. Sie machten 2021 fast
40 % der Gesamtzahl aller festgestellten Deficiencies aus.
Die Zahl der Mängel in Bezug auf Rettungsmittel und die Sicherheit
der Schifffahrt hat im Jahr 2021 um 1.015 oder 24 % beziehungsweise
1.062 oder 29 % zugenommen. Darüber hinaus ist
die Zahl der Mängel in der Hauptkategorie Stabilität, Struktur
und zugehörige Ausrüstung nach den Ergebnissen der Concentrated
Inspection Campaign (CIC) des Jahres 2021 um 259 oder
23 % gestiegen.
Auch die Tokyo-MoU-Staaten führen eine Liste zur Performance
nach Flaggenstaaten. Die schwarze, graue und weiße
Liste für den Zeitraum 2019–2021 besteht aus 58 Flaggen. Die
Anzahl der Flaggen auf der schwarzen Liste beträgt drei – vier
Flaggen weniger als im letzten Jahr. Die Anzahl der Flaggen auf
der grauen Liste bleibt bei 18 Flaggen. Die weiße Liste umfasst 37
Flaggen, drei weniger als im Vorjahr.
Concentrated Inspection Campaign nachgeholt
Die Concentrated Inspection Campaign (CIC) zur allgemeinen
Stabilität wurde vom 1. September bis 30. November 2021 gemeinsam
von den Staaten des Tokyo MoU und des Paris MoU
durchgeführt. Die Kampagne war 2020 wegen der Pandemie um
ein Jahr verschoben worden. Während des CIC-Zeitraums wurden
von den Mitgliedsbehörden insgesamt 6.260 PSC-
Inspektionen durchgeführt, von denen 4.984 (79,62%) mit einer
CIC-Inspektionskampagne verbunden waren. Auf 328 Schiffen
wurden insgesamt 379 CIC-bezogene Mängel festgestellt, was
6,58 % der CIC-Überprüfungen entspricht. Die meisten CIC-
Mängel betrafen den Bereich »Loading/Ballast condition« (155
festgestellte Mängel, 43,54 %), gefolgt von »Cargo Operation«
(67, 18,82 %) und »Bridge Operation« (45, 12,64 %). Während des
Dreimonatszeitraums wurden insgesamt 121 Schiffe festgesetzt,
davon acht Schiffe (6,61%) als direkte Folge des CIC. Bei 4.984
Schiffen, die einer CIC-Überprüfung unterzogen wurden, ergab
sich aus acht Detentions wegen CIC-bedingter Mängel eine CICbedingte
Detention-Quote von 0,16 %, die weit unter der Gesamtfesthaltequote
von 1,93 % in diesem Zeitraum lag. »Das Ergebnis
zeigt, dass die Branche die Stabilitätsanforderungen im
Allgemeinen in relativ hohem Maße einhält«, so das Fazit. fs
Abstract: Port state control »back on track«
Ship inspections by port states were again influenced by the
Corona pandemic this year. However, more inspections are
now being carried out again, thanks to adjustments such as remote
PSCs. This has led to more deficiencies reported as well as
more detentions compared to the previous year.
PSC-Performance der Flaggen
Tokyo MoU
Weiße Liste
1 China
2 Südkorea
3 Singapur
4 Hongkong
5 Marshall Islands
6 Bahamas
7 Japan
8 Malaysia
9 Norwegen
10 Bermuda (UK)
11 Taiwan
12 Portugal
13 Malta
14 Deutschland
15 Panama
16 Liberia
17 Dänemark
18 Isle of Man (UK)
19 Frankreich
20 Vietna,
21 Griechenland
22 Thailand
23 Tuvalu
24 Zypern
25 Belgien
26 Cayman Islands (UK)
27 Philippinen
28 Vanuatu
29 Russland
30 Bangladesch
31 Indonesien
32 United Kingdom
33 USA
34 Niederlande
35 Antigua und Barbuda
36 Italien
37 Schweiz
Graue Liste
38 Luxemburg
39 Türkei
40 Saudi-Arabien
41 Iran
42 Gibraltar (UK)
43 Belize
44 St. Vincent and Grenadines
45 Barbados
46 Indien
47 Katar
48 Kiribati
49 Cook Islands
50 Niue
51 Jamaica
52 Palau
53 Kroatien
54 Dominikanische Republik
55 Nordkorea
Schwarze Liste
56 Sierra Leone
57 Togo
58 Mongolei
Beide PSC-Regime melden verkürzte
Black Lists gegenüber
den Vorjahren.
Beim Paris MoU sorgt die allgemein
bessere Qualität zudem für
eine größere White List
Paris MoU
Weiße Liste
1 Dänemark
2 Niederlande
3 Norwegen
4 Bahamas
5 Japan
6 Griechenland
7 Bermuda (UK)
8 Türkei
9 Singapur
10 Italien
11 Belgien
12 Cayman Islands (UK)
13 Zypern
14 Hongkong
15 Marshall Islands
16 Liberia
17 Malta
18 Antigua und Barbuda
19 United Kingdom
20 Schweden
21 Finnland
22 Portugal
23 Russland
24 Litauen
25 Isle of Man (UK)
26 Barbados
27 USA
28 Faroe Islands
29 Gibraltar (UK)
30 Frankreich
31 Luxemburg
32 Deutschland
33 Kroatien
34 Irland
35 China
36 Panama
37 Lettland
38 Saudi-Arabien
39 Spanien
40 Estland
Graue Liste
41 Marokko
42 Thailand
43 Curacao
44 Südkorea
45 Aserbaidschan
46 Indien
47 Iran
48 Palau
49 St. Vincent and Grenadines
50 Philippinen
51 Libanon
52 St. Kitts and Nevis
53 Polen
54 Mongolei
55 Cook Islands
56 Vanuatu
57 Sierra Leone
58 Ukraine
59 Belize
60 Schweiz
61 Tansania
Schwarze Liste
61 Ägypten
63 Algerien
64 Komoren
65 Albanien
66 Moldau
67 Togo
68 Kamerun
24 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Top-Flaggen ringen um die Vormacht
Die größten Flaggenregister können weiter an Tonnage zulegen. An der Spitze wird
das Rennen zwischen Panama und Liberia immer enger. Die deutsche Flagge verliert
im Ranking an Boden
Die Weltflotte umfasst aktuell 103.243
Schiffe mit einer Tonnage von insgesamt
1,499 Mrd. GT (Clarksons, Stand
Ende Mai 2022). Damit ist die Flotte seit
Jahresbeginn um 0,9 % gewachsen. Zum
Jahresende 2021 waren es noch 102.882
Schiffe mit 1,486 Mrd. GT, was einem
Wachstum um 1,5 % beziehungsweise
3,2 % im Vergleich zum Jahr 2020 entspricht.
Im weltweiten Ranking der Flaggenstaaten
nach Schiffszahl und Tonnage
hat sich im Jahresvergleich in den Top 10
nichts geändert. Panama steht nach den
aktuellen Clarksons-Zahlen mit einer
Flotte von 8.039 Schiffen und
232 Mio. GT an erster Stelle. Es folgen
die Flaggenregister von Liberia (4.426
Schiffe mit 212,8 Mio. GT) und den
Marshall Islands (4.113, 181,3 Mio. GT).
Die Plätze 4 bis 10 belegen Hongkong,
Singapur, Malta, China, Bahamas, Griechenland
und Japan. Die Top 3 konnten
auch 2022 im bisherigen Jahresverlauf
weiter zulegen. Panama verzeichnet ein
Plus von 0,7 %, Liberia einen Zuwachs
um 2,6 % und die Marshall Islands ein
Plus von 2 %.
Im weltweiten Ranking ist die deutsche
Flagge weiterhin in den Top 30 vertreten,
rutscht jedoch um einen Platz ab, von 27
auf 28. Im Ranking hat Deutschland den
Platz mit Vietnam getauscht. Die deutsch
geflaggte Flotte umfasst 587 Schiffe mit
einer Tonnage von insgesamt
6,7 Mio. GT (-1,3%).
Im europäischen Vergleich gibt es
ebenfalls so gut wie keine Verschiebung.
Die Flagge von Malta bleibt mit 2.038
Schiffen und 84,1 Mio. GT an der Spitze,
gefolgt von Griechenland (1.233,
Panama 15%
Marktanteile an der Weltflotte (% GT)
Liberia 14%
Andere 38%
36,3 Mio. GT), Zypern (1.029,
23,2 Mio. GT), Dänemark (Int.) (618,
23,2 Mio. GT) und Madeira (696,
19,5 Mio. GT) auf den Rängen 2 bis 5.
Deutschland liegt hinter Italien auf Platz
7, vor den Niederlanden, Belgien und
Marshall Islands 12%
Hongkong 9%
Singapur 6%
Malta 6%
Frankreich. Im Nicht-EU-Europa bleibt
die norwegische Flagge (internationales
Register) mit 687 Schiffen und
16,9 Mio. GT führend. Es folgen die Register
der Isle of Man (279, 12,4 Mio. GT)
und des Vereinigten Königreichs
Abstract: Largest flag registries fighting for top position
The worlds largest flag states can continue to increase in tonnage. At the top, the race
between the flags of Panama and Liberia is getting tighter. The now hold a market share
of 15 % and 14 % respectively. The German flag loses ground in the ranking.
Daten: Clarksons
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
25
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Top Flaggenstaaten in Mio. GT
Panama
Liberia
Marshall Islands
181.300.000
212.800.000
232.000.000
Hongkong
130.900.000
Singapur
88.400.000
Malta
84.100.000
China
76.600.000
Bahamas
61.500.000
Griechenland
Japan
Deutschland (Rang 28)
6.700.000
36.300.000
29.200.000
In den Top 10 der Flaggenstaaten hat es zuletzt
keine größere Verschiebung gegeben. Darunter
schon. So ist beispielsweise die deutsche Flagge
geschrumpft und um einen Rang abgestiegen
Daten: Clarksons
(877, 10 Mio. GT). In der Region Americas
dominiert Panama (8.0369,
232 Mio. GT) das Ranking. Es folgen die
Flagge der Bahamas mit 1.293 Schiffen
und 61,5 Mio. GT, USA mit 3.646 Schiffen
und 10,9 Mio. GT und Bermuda mit 132
Einheiten und 10,5 Mio. GT.
Panama und Liberia Kopf an Kopf
In der Region Afrika/Naher-Osten/Südasien
führt Liberia (4.426 Schiffe mit
212,8 Mio. GT) das Ranking an – unangefochten.
Die nachfolgenden Plätze
belegen Iran (951, 11,6 Mio. GT) und Indien
(1.816, 10,6 Mio. GT). Im Raum
Asien/Pazifik führen die Marshall Islands
mit einer Flotte von 4.113 Schiffen unter
der Flagge des Inselstaats mit insgesamt
181,3 Mio. GT. Die nächstgrößeren Flaggenregister
sind Hongkong (2.640,
130,9 Mio. GT), Singapur 3.204,
88,4 Mio. GT) und China (7,449,
76,6 Mio. GT).
Panama hat nach aktuellen Zahlen von
Clarksons einen weltweiten Flaggenmarktanteil
von 15 %. Während Panama im Vergleich
zum Vorjahr wieder einen Prozentpunkt
eingebüßt hat, holt Liberia mit nunmehr
14 % Marktanteil weiter auf. Die
Marshall Islands bleiben bei 12 %, gefolgt
von Hongkong (9 %), Singapur und Malta,
beide unverändert mit 6 % Marktanteil. fs
Deutsche Flagge
Im weltweiten Ranking kommt
die deutsche Flagge auf Platz
28, im Vorjahr noch Platz 27.
Laut der der aktuellen Statistik
des Bundesamtes für Seeschifffahrt
und Hydrographie
(BSH, Daten zu Ende Juni)
fahren aktuell 283 Handelsschiffe
mit einer Vermessung
>100 BRZ unter deutscher Flagge. Insgesamt
sind das nach dieser Zählweise 6,74 Mio. BRZ. Die
deutsch geflaggte Handelsflotte ist damit abermals im Jahresvergleich
geschrumpft. Waren es im Juni 2020 noch
305 Einheiten mit 7,79 Mio. BRZ, sank diese Zahl bis
Mitte 2021 auf 287 Schiffe mit 7,08 Mio. BRZ.
1.450 Schiffe in deutschem Besitz mit 34,17 Mio. BRZ
fahren derzeit befristet unter fremder Flagge. Auch diese
Kennzahl verzeichnet einen Abwärtstrend von 1.637
(38,67 Mio. BRZ) Mitte 2020 auf 1.501
(34,68 Mio. BRZ) im Jahr darauf, um nun abermals zu sinken.
Die beliebteste Flagge unter deutschen Reedereien bleibt nach Angaben des
BSH Liberia mit rund 15,86 Mio. BRZ (394 Schiffe). Portugal folgt mit
8,7 Mio. BRZ (349 Schiffe), die Flaggen von Antigua und Barbuda
(3,89 Mio. BRZ, 424 Schiffe) und Malta (2,27 Mio. BRZ, 40 Schiffe) belegen
die nächsten Plätze.
In der PSC-Performance-Liste des Hafenstaatkontrollregimes Paris MoU ist
die deutsche Flagge im Jahresvergleich von Platz 15 auf 32 abgestiegen, aber
hält sich weiterhin im Mittelfeld der White List. Auf der entsprechenden Liste
des Tokyo MoU landet die deutsche Flagge auf Rang 14 – ebenfalls abgestiegen
von Rang 5 im Jahr zuvor.
26 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
27
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Uniatlantico baut den MPP-Pool aus
Der in Hamburg ansässige Bulk- und Breakbulk-Spezialist für Afrika, Uniatlantico, hat
zusammen mit der Reederei Held Shipping aus Haren an der Ems in einen weiteren
Mehrzweckfrachter investiert. Von Michael Hollmann
© Uniatlantico Shipping
Andreas Bergmann
Geschäftsführer Uniatlantico
Uniatlantico sieht großen Tonnagebedarf im »Wachstumsmarkt« Afrika
Das Hamburger Befrachtungsunternehmen Uniatlantico
Shipping hat seinen Pool von Schwergut-Mehrzweckfrachtern
durch einen gemeinsamen Zukauf mit der Reederei
Held Shipping aus Haren/Ems auf acht Einheiten erweitert. Beim
Neuzugang handelt es sich um die 2009 gebaute »Unisun«
(9.851 tdw, 2 x 60 t Hebekapazität, Eisklasse 1A), die zuvor unter
dem Namen »Ara Hamburg« bei der niederländischen ARA
Shipping Group im Einsatz war. Zum Kaufpreis machten die Beteiligten
keine Angaben.
Das einst für die 2011 insolvent gegangene Bremer Beluga-Reederei
projektierte Schiff gehört zu einer Serie, die zuerst bei den
niederländischen Volharding Shipyards und später in China weitergebaut
wurde. Die meisten davon werden inzwischen von Uniatlantico
kommerziell gemanagt. Die Firma, die dem Schifffahrtskaufmann
Andreas Bergmann und weiteren Gesellschaftern aus
Portugal gehört, verstärkt mit der »Unisun« ihre Semi-Liner- und
Tramp-Dienste für Projektgut und Breakbulk im Europa-Afrikaund
dem Transatlantikverkehr. Neben den acht baugleichen Pool-
Schiffen setzt das Unternehmen zusätzlich gecharterte MPP-Tonnage
sowie kleinere Bulker und Minibulker ein.
»Wir brauchen definitiv mehr Kapazität im Wachstumsmarkt
Afrika. Neben dem Importbedarf sehen wir auch zusätzliche
Möglichkeiten im Export aus Afrika heraus, zum Beispiel bei Mineralien
oder Agrarprodukten«, erklärt Gesellschafter und Geschäftsführer
Bergmann. Alle 20 bis 25 Tage bietet Uniatlantico
eine Abfahrt aus Europa oder dem Mittelmeerraum Richtung
Afrika an. Bedient werden der Westen, Süden und Osten des
Kontinents je nach Bedarf. »Mit Spotgeschäft und Kontrakten
kombinieren wir zwei bis maximal vier größere Ladungen pro
Schiff«, so Bergmann. Gelegentlich werden
auch zusätzlich Reisen im Atlantik, Mittleren
Osten oder ab Fernost durchgeführt.
Große Hoffnungen verknüpft Uniatlantico
mit der Entwicklung in Ostafrika, wo große
Projekte zur Öl- und Gasförderung anstehen,
für die umfassende Lieferungen von Maschinen,
Anlagen, Stahl und Baumaterial erforderlich
sind. Dazu zählt das Megaprojekt
»Mozambique LNG« des französischen Energiekonzerns
Total, das nach Angriffen islamistischer
Rebellen im Frühjahr 2021 unterbrochen
werden musste. Viel Projektladung,
die bereits geliefert worden war, wurde dabei
zerstört.
Inzwischen soll sich die Sicherheitslage so
weit stabilisiert haben, dass das Konsortium um Total die Wiederaufnahme
der Arbeiten prüft. »Wir stellen uns da noch auf einem
längeren Zeitraum ein. Auf jeden Fall sind wir bereit loszulegen
und wieder größere Volumina einzubuchen, wenn das
Projekt fortgesetzt wird«, sagt Bergmann. Dann möchte Uniatlantico
größere Leistungspakete übernehmen als nur die Verschiffung
von Europa nach Afrika. So wird erwartet, dass bestimmte
Lieferungen für »Mozambique LNG« aufgrund der unzureichenden
Hafeninfrastruktur in der nördlichen Provinz Cabo
Delgado zunächst in anderen größeren Häfen Südostafrikas
gesammelt und dann in kleineren Partien in das Projektgebiet gefahren
werden. Um dafür Transhipment-Lösungen anbieten zu
können, hat Uniatlantico unlängst ein kleineres Landungsschiff
mit Bugklappe angeschafft. Das Fahrzeug wird derzeit übergangsweise
für andere Küstenverkehre in der Region eingesetzt.
Ergänzt werden die MPP-Abfahrten nach Afrika seit einiger
Zeit durch zwei exklusiv gemanagte kleine Handysize-Bulker mit
19.561 tdw Tragfähigkeit, die »Universe« und die »Univenture«
der Emder Reederei Delft Schiffahrt – ehemals
Bockstiegel. Die Schiffe könnten andere, größere
Partien für die gleichen Kunden fahren, die
schon die Mehrzweckfrachter der Firma nutzen.
»Den Bulk-Desk bei uns wollen wir weiter
ausbauen«, kündigt Bergmann an. Darüber hinaus
hat Uniatlantico selbst in zwei kleine
Mini bulker für die europäische Fahrt mitinvestiert,
die das Angebot in der eigenen Befrachtung
abrunden.
Schwerpunkt der eigenen Aktivitäten bleibe
aber die MPP-Befrachtung mit den Pool-
Schiffen als Kernflotte. »Es wäre gut, wenn wir
es schaffen, den MPP-Pool auf zehn Einheiten
auszubauen. Da gibt es links und rechts im
Markt etwas größere oder kleinere Schiffe, die
man mit Verrechnungsfaktoren gut einbeziehen könnte.« Da weitere
Zukäufe angesichts des knappen Angebots und der hohen
Preise schwierig seien, gehe es darum, andere Schiffeigner durch
gute finanzielle Ergebnisse (TCE) von einem Einstieg zu überzeugen.
Dank der homogenen Flotte und der erhöhten Flexibilität
in Bezug auf Positionen, Ladungen und Reiseplanung seien
die Voraussetzungen dafür gegeben, so Bergmann.
28 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
smm-hamburg.com /mfs
connected
technologies
on the rise
5 sept 2022 hamburg
The next phase of the digital transformation
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Reeder bei Emissionshandel mit an Bord
In der Schifffahrtspolitik der EU tut sich derzeit einiges. Brüssel arbeitet sich in Sachen
Emissionshandel und Kraftstoffe voran. Reeder und Häfen sind nicht unzufrieden, haben
aber auch noch Anpassungswünsche
© Goodfuels
Reeder, Bunker-Lieferanten, Charterer, Häfen
– die EU-Regulierung zum Emissionshandel
beschäftigt die gesamte Branche
Die Umweltminister des Europäischen Rates haben für die
Einbeziehung der Schifffahrt in das Emissionshandelssystems
ETS gestimmt, die Vorgaben jedoch entschärft. Die Forderungen
des EU-Parlaments waren über das hinausgegangen,
was die Umweltminister der Mitgliedsstaaten beschlossen haben.
Demnach wird der Handel mit CO 2
-Zertifikaten schrittweise bis
2026 eingeführt und gilt erst ab 2027 ohne Einschränkungen. Die
Abgeordneten hatten sich gegen eine Übergangsphase ausgesprochen.
Erfasst werden Schiffe mit mehr als 5.000 GT, das Parlament
wollte die Grenze bei 400 GT ziehen. Schiffe müssen ab
2024 für ihre Reisen innerhalb der EU CO 2
-Zertifikate abgeben,
Strecken zu Häfen außerhalb der europäischen Gemeinschaft
werden mit 50 % angerechnet. Ab 2027 soll dann für alle Routen
mit Ziel- oder Ausgangshafen in der EU der volle Satz gelten.
Die Minister haben allerdings auch für Ausnahmen gestimmt.
Mitgliedsstaaten mit einer besonders starken Schifffahrt, wie etwa
Griechenland, erhalten mehr Zertifikate. Auch geografische
Besonderheiten, wie die Versorgung von Gebieten in EU-Randlage
oder Fahrten, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen,
sollen von den Regeln ausgenommen bleiben.
Die Einführung des ETS in der Schifffahrt ist Teil des EU-
Pakets »Fit for 55«, mit dem die Treibhausgasemissionen bis 2030
um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 reduziert
werden sollen. Parlament, Rat und Kommission müssen nun
noch eine endgültige Vereinbarung erarbeiten.
Der europäische Reedereiverband ECSA zeigte sich in einem Statement
nicht unzufrieden und begrüßte vor allem die Unterstützung
des Rates. »Obwohl die europäischen Reeder eine internationale
Lösung bevorzugt hätten, erkennen wir an, dass die Schifffahrt
ihren fairen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise auch auf
EU-Ebene leisten sollte«, sagte ECSA-Präsident Philippos Philis.
Der Rat hatte sich der Forderung angeschlossen, die ETS-
Kosten an den kommerziellen Schiffsbetreiber weiterzureichen.
So werde das Verursacherprinzip aufrechterhalten – das war eine
Schlüsselforderung der ECSA. Auch das Parlament hatte sich im
Vorwege diesem Standpunkt angeschlossen.
30 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
© Seehafen Kiel
Die Reeder begrüßten zudem die Zusage des Rates, der Schifffahrt
durch spezifische Aufforderungen im Rahmen des ETS-
Innovationsfonds besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Allerdings
geht die Verpflichtung der ECSA nicht weit genug, »um Innovationen
zu unterstützen.« Der Verband fordert daher die vom
Parlament vorgeschlagene Zweckbindung der Einnahmen für die
Transformation der Schifffahrt. »Das ist von entscheidender Bedeutung
für die Überbrückung des Preisgefälles zwischen sauberen
und konventionellen Kraftstoffen, unter anderem durch Kohlenstoffdifferenzverträge.
Wir ermutigen den Rat, einen Schritt
weiter zu gehen«, sagte ECSA-Generalselrektär Sotiris Raptis. In
anderen Segmenten würden bis zu 80 % der ETS-Einnahmen für
die Energiewende verwendet, »und wir müssen sehen, dass dies
auch in der Schifffahrt geschieht. Es ist ein entscheidender Moment
für die Dekarbonisierung der Schifffahrt und die Wettbewerbsfähigkeit
des Sektors«, so Raptis.
Fokus auf Kraftstofflieferanten
Parallel zur Entwicklung um den Emissionshandel
in der Schifffahrt läuft die
Debatte um Kraftstoffe und deren Regulierung
im Rahmen der »Fuel EU Maritime«-Verordnung
der Europäischen
Kommission weiter. Der Entwurf der
Kommission sieht vor, dass alle Schiffe
über 5.000 GT, die EU-Häfen anlaufen,
Kraftstoffe mit abnehmender Treibhausgasintensität
verwenden müssen.
Die THG-Intensität muss im Vergleich
zu einem Referenzjahr reduziert werden, wobei die Verringerung
in fünfjährigen Abständen von 2025 bis 2050 erfolgen soll. Für einen
Teil der regulierten Flotte, nämlich Containerschiffe und
Fahrgastschiffe, werden zudem Anforderungen an die Energieversorgung
durch Landstrom (OPS) bis 2030 festgelegt, wobei
begrenzte Ausnahmen bis 2035 gelten.
In einer breiten Koalition mit den Kraftstoff-Akteuren Ewaba,
eFuel Alliance, Advanced Biofuels Coalition und GoodFuels hat
sich der Reederverband ECSA mit einem Statement an das Europäische
Parlament und den Rat gewandt. Sie werden aufgefordert,
den Kommissionsvorschlag zu ändern, um sicherzustellen,
dass Schiffseigner und Kraftstofflieferanten »gemeinsam
eine Schlüsselrolle im Rahmen des neuen Systems spielen«.
Die Siemens-Landstromanlage im Kieler Seehafen
»Obwohl wir eine internationale
Lösung bevorzugt hätten,
erkennen wir an, dass die
Schifffahrt ihren Beitrag zur
Bewältigung der Klimakrise auch
auf EU-Ebene leisten sollte«
Philippos Philis, ECSA-Präsident
Abstract: Shipowners are on board for emissions trading
A lot is happening in EU shipping policy currently. Brussels is
making progress on emissions trading and fuels. Shipowners
are not dissatisfied, but they still have requests for adjustments.
There is also still a need for discussion on the subject of shoreside
power in ports.
In seiner jetzigen Fassung sei der Entwurf nicht ehrgeizig genug:
»Der aktuelle Vorschlag geht nicht auf die Verantwortung der
Kraftstofflieferanten ein und darauf, wie saubere und sichere
Kraftstoffe in Europa verfügbar werden.« Die EU-Institutionen
sollten sicherstellen, dass die politischen Maßnahmen zur Verringerung
der Emissionen im Verkehr ausreichend ambitioniert
sind. »Es ist jetzt an der Zeit zu handeln,
denn die heutigen politischen Entscheidungen
bestimmen, wie Unternehmen
mit ihren Investitionsentscheidungen
vorankommen können. Ein
höheres Anspruchsniveau wird der Industrie
die Sicherheit geben, in Bioraffinerien
zu investieren und nachhaltige Kraftstoffe
für den maritimen Sektor zu entwickeln«,
betonte Marko Janhunen, Vorsitzender
der Advanced Biofuels Coalition.
Kein Landstrom-Teppich
Währenddessen hat sich auch die Hafenbranche zur politischen
Entwicklung zu Wort gemeldet. Die European Sea Ports Organisation
(ESPO) und die Federation of European Private Port Companies
and Terminals (FEPORT) warnen vor einer zu groben
EU-Regulierung für die Landstrom-Versorgung. Sie zeigten sich
einig, dass die Vorschläge für eine Verordnung über die Infrastruktur
für alternative Kraftstoffe (AFIR) und die FuelEU-
Maritime-Regulierung den Einsatz von Landstrom dort ermöglichen
sollten, »wo er am sinnvollsten ist«.
Die AFIR-Vorschläge der Kommission könnten nach Ansicht
der Verbände dazu führen, dass der gesamte Hafen über Landstromanschlüsse
verfügen muss, wenn er mehr als eine bestimmte
Anzahl von Anläufen von Container- oder Fahrgastschiffen
verzeichnet. Dies würde erhebliche zusätzliche öffentliche Investitionen
im Vergleich zu einem gezielteren Ansatz erfordern.
»Es ist unwahrscheinlich, dass diese Investitionen im Verhältnis
zu den möglichen Emissionssenkungen kosteneffizient sind.«
ESPO und FEPORT schlagen stattdessen einen Ansatz vor, der
sich auf den Einsatz von OPS pro Standort (etwa Liegeplätze oder
Terminals) und nicht pro Hafen konzentriert. Dies würde sicherstellen,
dass OPS dort eingesetzt wird, wo es ökologisch und ökonomisch
am sinnvollsten ist.
Um eine Verschwendung begrenzter Zeit und öffentlicher Ressourcen
zu vermeiden, sollte der rechtliche Rahmen sicherstellen,
dass OPS an den Stellen im Hafen eingesetzt wird, an denen jede
Anlage eine maximale Emissionsreduzierung pro investiertem
Euro bringt.
Dementsprechend könnten Hafenbereiche, die normalerweise
nicht von den Schiffssegmenten angelaufen werden, die Landstrom
nutzen müssen, wie etwa nicht ausgelastete Terminals, von
der Anforderung ausgenommen werden.
MM
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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HANSA and WISTA empower women in the maritime industry
Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping &
Trading Association porträtiert die HANSA in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.
Franziska Eckhoff,
Sales Director bei V.Ships und Präsidentin
von WISTA Germany
© Privat
»Als Kind habe ich schon die Schule
geschwänzt, um ein Schiff in der Werft
zu besuchen«
Seit wann bist Du mit Schifffahrt verbunden
und wie bist Du dazu gekommen?
Franziska Eckhoff: Viele Generationen
in meiner Familie sind zur See gefahren,
ob in der Frachtschifffahrt oder als Fischer.
Und mein Vater hat als Kapitän die
Reederei von seinen Eltern übernommen
und weitergeführt. Als Kind habe ich
schon die Grundschule geschwänzt, um
in Polen ein Schiff in der Werft zu besuchen.
Ich war überall unterwegs, wo
ich die Türen aufbekommen habe – ob
auf der Brücke oder im Maschinenraum.
Diese Eindrücke sind prägend und ich
freue mich immer, wenn ich die Möglichkeit
habe, an Bord eines Schiffes zu gehen.
In 2006 startete ich dann meine
Laufbahn in der Schifffahrt bei Mentz
Decker Shipbrokers. Ich war in verschiedenen
Reedereien tätig und habe
auf der akademischen Seite zuletzt den
MBA in Shipping absolviert.
Wie sieht Dein beruflicher Alltag aus?
Eckhoff: Ich bin seit März bei V.Group
als Sales Director angestellt und darf
mich um die Neukundengewinnung und
32 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Unterstützung bei Bestandskunden kümmern,
für alle Services der V.Group, wie
zum Beispiel V.Ships, Marcas, Oceanic,
Seatec, GMT, etc. Dazu gehören Besuche
von Kunden, Veranstaltungen und Messen.
Ein weitere Punkt ist unseren Bekanntheitsgrad
zu steigern, sowohl in
Deutschland als auch in unseren Nachbarländern.
Wie war Dein Weg zu WISTA?
Eckhoff: Ich wurde schon vor Jahren von
Branchenkollegen gefragt, ob ich WISTA
kenne, aber es hat mich nicht wirklich interessiert.
Als meine MBA-Kollegin und
jetzt auch Vorstandsmitglied Judith mich
Ende 2018 zu einem WISTA-Lunch-
Treffen überredete und wir auch an
Abendveranstaltungen teilnahmen, war
ich beeindruckt von dem Know-how und
der Expertise aller Frauen, die dieselbe
Leidenschaft teilen. Schnell stand fest,
dass ich jetzt Mitglied werden wollte.
Wenn Du nicht arbeitest, was beschäftigt
Dich?
Eckhoff: Mein Freizeit gestalte ich gerne
mit sportlichen Aktivitäten, wie Laufen
und Schwimmen, Freunde treffen, Reisen
und auch die eine oder andere Ausstellung
oder Theater besuchen.
Was bedeutet für Dich »Diversität in der
Arbeitswelt«?
Eckhoff: Diversität im Sinne von Vielfältigkeit
lässt sich auf individueller, institutioneller
und struktureller Eben betrachten.
Für mich sind es insbesondere
die vielfältigen Aufgaben und Projekte,
die ich habe, mit einem internationalen
Team, das in der ganzen Welt verteilt ist.
Die Schifffahrt biete hier eine gute Voraussetzung.
Was sind Deine Ziele für WISTA in den
kommenden zwei Jahren?
Eckhoff: WISTA Germany ist in den
letzten Jahren stark gewachsen und wir
wollen weiter wachsen. Aber vor allem
die letzten Jahre haben es allen nicht einfach
gemacht und die Branche hat leider
an Attraktivität verloren. Wir wollen
wieder mehr Events machen, zusammen
mit renommierten maritimen Unternehmen,
Netzwerken und uns gegenseitig
fördern. Schifffahrt ist und bleibt ein
»Peoples‘ Business«
Was könnten Unternehmen in der maritimen
Branche noch tun, um mehr Diversität
zu erreichen?
Eckhoff: Einige maritime Unternehmen
müssen noch ein bisschen Staub wischen!
Veraltete Managementstile, unflexible
Arbeitsstrukturen und Ignoranz gegenüber
neuen Ideen und Veränderungen
sind in der heutigen Zeit nicht mehr attraktiv
für Arbeitnehmer. Die einen werden
ihre Arbeitszeit einfach noch abfahren,
aber die nachfolgenden Generationen
können wir so nicht gewinnen.
Eine Auflösung der ungleichen Geschlechter
Verteilung auf Board-, Direktoren-,
Managementeben sehe ich als förderlich,
um neun Schwung in manch veraltete
Strukturen zu bringen. Wer das sofort
nicht kann, sollte sich überlegen, wie
es erreicht werden kann – an Land und
auf See.
Interview: Anna Wroblewski
Über Franziska Eckhoff
• Alter: 37
• Eckhoff hat den Abschluss
MBA Shipping
• seit März dieses Jahres ist sie
Sales Director bei der V.Ships
(Germany) GmbH in Hamburg.
Davor war sie unter anderem
Geschäftsführerin bei
der Reederei Eckhoff.
• Franziska Eckhoff ist außerdem
Präsidentin von WISTA
Germany. Dieses Amt hat sie
im vergangenen Juni übernommen.
• Bei WISTA ist sie seit 2020 aktiv.
Zuvor war sie Mitglied des
Bords und unter anderem für
die Organisation und Durchführung
von Events zuständig.
Über V.Group
• V.Ships ist ein Unternehmen
der V.Group im Bereich
Schiffsmanagement unter anderem
für Container-, Bulker-,
Tanker-, MPP-, Kreutzfahrtund
Offshore-Schiffe.
• V.Group ist weltweit aktiv. Zum
Portfolio gehören Schiffsmanagement,
Crewmanagement und
Marine Services, wie technischen
Dienstleistungen, Einkauf,
Catering, Reiseagentur,
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Zum Weltschifffahrtstag im vergangenen Jahr wehte vor dem Rathaus bereits die Bremer Schifffahrtsflagge
© Iven Krämer
Ein wichtiges Signal für die Schifffahrt
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet im
September in Bremen und Bremerhaven ein Schifffahrtstag statt. Christian Suhr und Iven
Krämer vom Deutschen Nautischen Verein über den Stand der Vorbereitungen
Der Schifffahrtstag rückt näher – wie
weit sind die Vorbereitungen gediehen?
Christian Suhr: Im vergangenen Jahr am
Weltschifffahrtstag haben wir offiziell die
Ausrichtung des Deutschen Schifffahrtstages
in Bremen und Bremerhaven unter
dem Motto »Nachhaltige Schifffahrt: Gemeinsam,
klar, sauber!« bekannt gegeben.
Das »Wir« steht dabei für die beiden
Nautischen Vereine in Bremerhaven und
Bremen, den Deutschen Nautischen Verein
und unsere fachlichen Partner, den
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) sowie den Deutschen
Marinebund (DMB). Seither planen und
gestalten wir auch unter enger Einbeziehung
vieler weiterer Akteure vor
Ort das umfassende Programm, das sich
nicht nur an Fachbesucherinnen und Besucher,
sondern ganz bewusst auch an eine
breite Öffentlichkeit und gerade auch
an junge Menschen richten wird. Die
Schifffahrt ist in der heutigen Zeit für unser
Land von höchster Bedeutung, und
genau das wollen wir mit dem Programm
deutlich machen.
Iven Krämer: Wichtige Bestandteile, die
es zu klären und abzustimmen galt, waren
beziehungsweise sind die Übernahme der
Schirmherrschaft durch den Bundespräsidenten,
die Gestaltung des offiziellen Eröffnungsfestaktes
in Kooperation mit der
Deutschen Seemannsmission im St. Petri
Dom zu Bremen und natürlich das Nautische
Essen in Bremen, das wir in Verbindung
mit einem Empfang des Senats
der Freien Hansestadt Bremen in der oberen
Rathaushalle durchführen. Als sichtbares
Zeichen der Bedeutung der Schifffahrt
werden Bremen und Bremerhaven
in der gesamten Woche des Schifffahrtstages
im maritimen Blau erstrahlen.
Woran arbeiten Sie derzeit noch?
Suhr: Im Moment kümmern wir uns um
die berühmten Kleinigkeiten, die aber
natürlich nicht zu unterschätzen sind. Da
geht es um das Catering, um Einladungskarten
für Ehrengäste, die Feinabstimmung
in den Programmen usw.
Wichtige Punkte sind dabei die Gestaltung
des Nautischen Dialogs zum Abschluss
der Schiffs- und Bootsparade, ein
großer »Tag der offenen Tür« am Wasserstraßen-
und Schifffahrtsamt, eine Aktion
unter dem Motto »Hafenmanagement
erleben« der Hafengesellschaft bremenports
und der Abschluss-Gottesdienst
am Sonntag in Bremerhaven.
Wir empfehlen einen regelmäßigen
Blick auf die Website des Deutschen
Schifffahrtstages unter www.deutscherschifffahrtstag.de,
der alle Informationen
stets aktuell bündelt und viele spannende
und in Teilen sicherlich auch überraschende
Einblicke vermittelt.
Welche weiteren Highlights wird es geben?
Krämer: Das absolute Highlight wird neben
der Maritimen Woche in Bremen
und den vielen Aktionen in Bremerhaven
die große Schiffs- und Bootsparade auf
der Weser am Freitag, dem 30. September.
Das wird die größte Flotte seit Jahrzehnten.
Diese soll an Land durch eine
große Radtour entlang des Weser-Radwegs
und, wenn das Wetter mitspielt, sogar
aus der Luft begleitet werden.
34 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Die fachlichen Highlights sind die drei
großen Konferenzen am 29. September.
Eine davon richtet der Deutsche Nautische
Verein unter dem Titel »Freiheit der Meere
– Nachhaltige Sicherung der Seewege als
Grundlage fairen Welthandels und der
Versorgungssicherheit« in Kooperation
mit dem Deutschen Marine bund und dem
Verband Deutscher Reeder aus.
Eine zweite Veranstaltung in Kooperation
mit dem Bundesverband der Deutschen
Binnenschifffahrt (BDB) richtet
den Blick auf die Schifffahrt als umweltfreundlichen
Verkehrsträger.
Eine dritte Fachveranstaltung widmet
sich der Nachhaltigkeit in den Häfen, wobei
hier als Partner der Forschungsverbund
Maritimes Recht und der Hafenrechtsausschuss
der HTG agieren. Im
Rahmen dieser Konferenz beabsichtigt
das Maritime Cluster Norddeutschland,
einen Preis für innovative Lösungen für
das Ziel von Null-Emissionen am Liegeplatz
zu verleihen.
Suhr: Ein Highlight ganz anderer und
besonderer Art ist die enge Einbindung
von Schülerinnen und Schülern. Denn
wir möchten den Deutschen Schifffahrtstag
auch dazu nutzen, um zu zeigen, dass
die Schifffahrt modern und zukunftsweisend
ist und dass diese Branche sehr unterschiedliche
und sehr spannende berufliche
Perspektiven bietet.
Eine solche Veranstaltung dient ja nie
dem Selbstzweck – wie fällt bislang die
Resonanz aus?
Suhr: Die Rückmeldungen sind insgesamt
sehr positiv. Die Fachkonferenzen
sind so ausgelegt, dass wir jeweils rund
150 Teilnehmer vor Ort erwarten. Bei
den Veranstaltungen mit Schülerinnen
und Schülern erwarten wir viele Hundert
Beteiligte, und die Maritime Woche in
Bremen, als direkter Bestandteil der Gesamtveranstaltung,
zieht in der Regel
mehr als 70.000 Menschen an die Bremer
Schlachte. So soll es gern wieder sein.
Kommt ausreichend Unterstützung seitens
der Mitglieder und des Gastgeberlandes
Bremen?
Krämer: Ja, aber wie immer bei solchen
Ereignissen freuen wir uns auch weiter
über jede Form der Unterstützung und
auch der aktiven Mitwirkung. Ganz besonders
setzen wir darauf, dass möglichst
viele Unternehmen und Institutionen sich
daran beteiligen, dass Bremen und Bremerhaven
in der Woche des Schifffahrtstages
im Maritimen Blau erstrahlen.
Christian Suhr
Vorsitzender DNV
Wie klappt die Zusammenarbeit mit den
beiden Co-Veranstaltern?
Auch hier sind wir sehr zufrieden. Wir
haben einen regelmäßigen Austausch zu
den vielen kleinen und großen Themen,
die mit der Planung und Vorbereitung
eines solchen Ereignisses verbunden
sind. Besonders sichtbar wird die Kooperation
in der inhaltlichen Gestaltung der
Fachveranstaltungen, denn dort werden
die jeweils besonders bedeutsamen Themen
entsprechend fokussiert und diskutiert.
Wir setzen darauf, dass diese enge und
vertrauensvolle Zusammenarbeit auch
über den Deutschen Schifffahrtstag hinaus
wirkt, denn die großen Themen der
Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung,
des zunehmenden Fachkräftemangels
oder der wachsenden Automatisierung
und Digitalisierung betreffen die Seeund
die Binnenschifffahrt und die Marine
gleichermaßen. Genau das war letztlich
auch ausschlaggebend dafür, dass aus
dem Seeschifffahrtstag nun der Deutsche
Schifffahrtstag geworden ist.
Welche Akzente soll der Schifffahrtstag
besonders betonen, welche Botschaft aussenden?
Und an wen?
Krämer: Ohne die Schifffahrt geht
nichts, oder wie unser Schirmherr Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
in seinem Grußwort etwas übergreifender
schreibt: »Ohne die Schifffahrt
wäre unsere Welt sehr viel kleiner,
hätten keine neuen Lebensräume erschlossen
werden können, wäre der
Handel in der Form, wie wir ihn kennen,
nicht möglich.« Die Schifffahrt
und die maritime Logistik haben in den
zurückliegenden Monaten große Anstrengungen
unternommen, trotz der
© DNV
Iven Krämer
Vorstand DNV
vielschichtigen Herausfor derungen die
Versorgung der Menschen in Europa
sicherzustellen.
Wie wichtig ist der Schifffahrtstag für den
Deutschen Nautischen Verein selbst?
Suhr: Der Deutsche Schifffahrtstag, früher
der Seeschifffahrtstag, hat eine lange
Tradition, die vor über einhundert Jahren
begann. Mit der Ausrichtung im Jahr
2022 ist es ja bereits die 36. Veranstaltung
dieser Art. Im Lauf der Zeit waren diese
Veranstaltungen stets ein absolutes Highlight
in der Arbeit der Nautischen Vereine.
Sie sorgen dabei einerseits für Sichtbarkeit
und sie zeugen anderseits davon,
mit welch relevanten Fragestellungen
sich die Mitglieder beschäftigen.
Inwieweit ist die Neuorganisation des
Vereins gelungen?
Suhr: In diesem Punkt sind wir trotz der
unveränderten Folgewirkungen der Corona-Pandemie
gut vorangekommen.
Wir haben einen vollständig neuen Vorstand,
eine neue Leitung des Ständigen
Fachausschusses und wir haben, was für
die weitere Arbeit von höchster Bedeutung
ist, unsere finanzielle Lage neu
strukturiert und wieder in ein sehr stabiles
Fahrwasser gebracht. Das gibt uns
nun wieder den nötigen Freiraum, uns
nicht mehr in erster Linie um vereinsinterne
Belange kümmern zu müssen,
sondern die großen Fragen der Schifffahrt
mit der hohen Kompetenz unserer
Mitglieder aktiv mitgestalten zu können.
Die Nautischen Vereine werden als Berater
und Impulsgeber wieder als wichtige
und anerkannte Ansprechpartner bei
wichtigen maritime Themen wahrgenommen.
Interview: Krischan Förster
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Pierre Sames of DNV will share how
advanced digital technologies will
augment and improve processes
Maritime Future Summit
Connected Technologies on the Rise
– The Next Phase of the Digital
Transformation
© Meyer
Smart alliances and
multidisciplinary solutions
5 September 2022
Hamburg Messe
Tickets:
The Maritime Future Summit, to kick off SMM, will showcase the evolution from
visions and lighthouse projects to solutions and cross-industry cooperation as the
maritime industry is entering the next phase of the digital transition
HANSA’s Maritime Future Summit
(MFS), powered by SMM, will discuss
the latest digital trends and innovations.
Participants of the event that will
kick off the SMM for the fourth consecutive
time can look forward to two exciting
panels with high-profile industry experts.
Both panels – »Connecting Digital
Technologies« and »Connecting Data to
Move Ahead« – will be moderated by MFS
»veteran« Volker Bertram, professor for
ship design at the World Maritime University
and well-known for his work at DNV
and as a conference organizer and author.
After the postponed and digital edition
of the MFS in 2021, this year’s conference
will be back as a live and in-person conference
at Hamburg Messe at the eve of
SMM. While the preceding MFS editions
held in store some bold visions for the future
of shipping, in 2021 the revolutionary
tenor had gone – not so much as a sign of
disillusion but of visions being slowly converted
into real technology, solutions and
business models. And this year? The first
phase of the Digital Transformation of the
maritime industries has exploited largely
the potential lying in working in singlecompany,
single-technology solutions.
The next phase is all about combining
technologies and skills, built on and
driving multi-player scenarios. Smart
alliances and evolving multidisciplinary
solutions are the order of the day.
Digital transformation in real life
The keynote of this year’s Maritime Future
Summit will come from Hapag-Lloyd CIO
Donya-Florence Amer on »Defining Position
and Course in Digital Transformation
for a shipping liner company«.
Amer started her professional career in
1999 at IBM, where she held various management
positions. She has played leadership
roles at Bosch since 2017, initially as
Executive Vice President and as a member
of the CIO Management Board. Since
2020, she has been the CEO of Bosch Climate
Solutions, of which she was a cofounder.
In November 2021 she joined the
Hamburg-based liner shipping company
Hapag-Lloyd as Chief Information Officer
(CIO) and board member.
Pierre C. Sames, DNV Group R&D Director,
will speak on the subject of »AI and
Drone-Assisted Ship Hull Survey«. How
will advanced digital technologies augment
and improve the inspection of ship
hulls? Based on DNV research & development,
Sames will share details on the involved
technologies and discuss the impact
on processes and people. As Group
Research and Development Director at
DNV, Sames is responsible for managing
the corporate strategic research and technology
development projects. His previous
experience includes research into hydrodynamic
extreme loads, risk analysis,
shipping emissions, LNG as ship fuel, rule
development and regulatory affairs as well
as managing maritime research for GL and
DNV GL. He joined GL in 1995 after studying
naval architecture in Hamburg.
Interesting input is also to be expected
from Solène Guéré with »From Hull to
Cloud: Hull Condition Monitoring 4.0«.
Solène is the Vice President of the French
start-up company notilo plus which has
revolutionized underwater hull condition
monitoring using underwater drones and
A.I. for machine vision. She received
Hansa’s prestigious »Maritime Innovator
Award« in 2021. Notilo plus combines
36 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
DNV 1/1
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
37
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Autonomous, intelligent swarms of cargo ships were
presented as a vision at MFS 2016 – feasible but far
away. Today it’s all about tangible solutions
© Wärtsilä
underwater robotics and AI technology to
create underwater inspection reports with
ease, simplicity, speed, and consistency.
The approach is seen by many stakeholders
as a role model of future hull condition
monitoring, using smart and connected
services to lower carbon footprints
in shipping.
With »Design Cooperation in
COVID-19 Times using VR« Virtual-Reality
will also be on the MFS agenda again.
Kenneth Goh works for the Danish-based
ship design firm Knud E. Hansen, in the
Perth/Australia office. He has been responsible
not just for innovation in the ship design
products, but also the processes, including
the role Virtual Reality can play in
multinational design projects, bringing
people, ideas and technologies together.
The company has been exploring and developing
in VR with the use of ShipSpace
system since 2016. VR-based cooperation
has gained momentum during the
COVID-19 restrictions on travel and meetings.
The presentation reports on lesson
learnt and feedback from colleagues and
customers. A sneak preview: »Even reluctant
users are comfortable and being productive
in less than half an hour.«
Data driven business models
Smart ship operation will be the subject of
a presentation by Sean Fernback, CEO of
Wärtsilä Voyage. »Intelligent vessel control,
fleet and port optimisation provide
immediate answers to reducing fuel consumption
and carbon emissions while laying
the framework for a shift that’ll touch
every part of maritime transport’s value
chain«, he says. Fernback is the President
of Wärtsilä Voyage and Executive Vice
President of Wärtsilä Corporation. Prior
to assuming this leadership role, Fernback
served as Chief Technology Officer at
Navico and was responsible for driving the
company’s digital marine agenda. Before
Navico, Fernback was brought in to turn
the C-MAP Marine Cartographic business
around before being acquired by Navico.
With over 25 years of experience in technology
and digital innovation, Fernback is
using his strategic software insight to lead
Wärtsilä Voyage in the creation of a connected,
digital infrastructure to enable
high-performing maritime logistics. Wärtsilä
Voyage supports Shipowners, Managers,
Ports and Yards in their efforts to
ensure secure, highly energy-efficient and
cost-effective marine operations.
Ludmila Seppälä, Director Business Development,
Marine Industry at Cadmatic,
will provide insights on model-based development
for marine projects and digital
continuity of processes along with data
flow, resources, and materials are the core
of data-driven shipbuilding. »Gains in
quality and optimization start with the
digital model and expand to cover a complete
life-cycle of vessels and digital tread
of data in the shipbuilding«, she says. Her
presentation is titled »A Vision for CAD/
CAM Integration for the Shipbuilding Industry«.
Ludmila Seppälä holds an M.Sc. in Shipbuilding
and Ocean Engineering from St.-
Petersburg Marine Technical University as
well as an MBA from Turku Applied
Science University. She has over 20 years’
experience in the marine and CAD software
fields with a strong know-how in digital
transformation and data-driven shipbuilding.
As shipbuilding and software solutions
field professional with extensive experience
in software implementation and
project management, she has also traveled
to over 1/3 of the world to meet with shipbuilders
and CAD users. Her previous experience
includes marine engineering,
basic, detailed, and production outfitting
design, project management, international
business development, and marketing. She
currently holds the position of Director,
Business Development, Marine Industry at
Cadmatic.
»The key to the future«
»Are you sure that you know all essential
information that you need to achieve the
best performance of your fleet?« This
question will be posed by Patrick Mueller,
Siemens Energy Marine. »It is important
to have a holistic view on all your assets,
available in real time, from machinery to
navigation combined with environmental
conditions. The solution is an open digital
ecosystem, open to gather any kind of information,
onboard a vessel and onshore
from different sources«, he says. His topic
will be »Ultimate data transparency as the
key to a brighter future«. Müller started his
career with Siemens in 1990 with a professional
education as a power electronics
installer. In 1998 he was in charge of automation
technology as an IT Expert and
Technician, until 2000 when he became a
Product Developer for power management
and IT solutions. In 2012 Müller became
the Senior Key Expert & Product Manager
for SISHIP and SINAVY automation solutions
for Siemens Marine Headquarters.
Since 2018 Müller has been the Business
Owner of Marine Digitalization Solutions.
Ma Jilin, Director of Intelligent Technology
& Safety Laboratory at MFS sponsor
China Classification Society (CCS)
will share details on the accelerated digital
transformation at CCS.
HANSA invites you to join the Maritime
Future Summit and discuss the
latest digital trends and innovations. fs
38 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
StartUp 1/1
KARRIERE | CAREER
Neue Schule für Schifffahrtskaufleute
Der alte Bau war schon länger nicht mehr zeitgemäß, nun hat Bremen eine neue
Berufsschule, an der auch angehende Schifffahrtskaufleute unterrichtet werden. Der
Unterricht soll nach den Sommerferien aufgenommen werden
© VBSp
Der Neubau liegt in unmittelbarer Nähe des Kopfes des Holz- und Fabrikenhafens in Bremen
Bei einem Besuchstermin machten
sich Lehrer, Unternehmen und die
Landespolitik ein erstes Bild vom neuen
Standort.
Die Berufsschule für den Großhandel,
Außenhandel und Verkehr ist nach wie
vor für angehende Speditionskaufleute,
Schifffahrtskaufleute und Auszubildende
im Groß- und Außenhandel konzipiert.
Die Senatorin für Kinder und Bildung,
Sascha Karolin Aulepp sagte jetzt: »Hier
sieht man, wie Lernen in einer zukunftsorientierten
berufsbildenden Schule
stattfinden wird. Hier gibt es für neue
Lernkonzepte auch die entsprechenden
baulichen Rahmenbedingungen. Wir
konnten mit wesentlicher Unterstützung
der Dualpartner einen Ort schaffen, an
dem ›das neue Lernen‹ sichtbar wird.
Diese Berufsschule ist ein Leuchtturm in
der Bremer Ausbildungslandschaft und
ein Vorbild für alle kaufmännischen Berufsschulen
in Deutschland.«
Nähe zum Hafen
Das neue Gebäude steht in der Nordstraße
360 in Walle in 100 m Entfernung
zum Kopf des Holz- und Fabrikenhafens.
Zuvor war die Schule in der
Ellmerstraße. In einer Mitteilung des
Vereins Bremer Spediteure heißt es, das
Gebäude zeichne sich durch drei Besonderheiten
aus: Zum Einen wurde es in
einer öffentlich-privaten-Partnerschaft
errichtet, ein privater Investor hat das
Gebäude für die Stadt errichtet und garantiert
25 Jahre den guten Zustand des
Gebäudes.
Zweitens wurden jeweils drei Klassenräume
zu sogenannten »Compartments«
zusammengefasst und teilen sich
Gemeinschaftsflächen für Gruppenund
Einzelarbeiten. Die dritte Besonderheit
sei: 80 Firmen und Intuitionen haben
annähernd 800.000 € zusammengetragen,
die für die Möblierung der Gemeinschaftsflächen
und »eine über-
40 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
ANZEIGENFORMATE HANSA
HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 5
tur alit, idis dolesti ssunt. Riberum
erios solorep eribus atiist, cus ex estio
eos nem qui dellaut explia conserf
eruptas con conseni mporeste
conecea ruptiusda commoloritam
rentotate atem quis as aut maionsed
que offictempor sunt re doluptis
quossi anducipsus, ex excessi ad es
nonsedi tasit, utatum consequas ex
eos eos por mil et poris ut untemporpor
sum quunt quia veniendem.
Quibus eos net venisquatus nosam
volum as perumquibus a culpa cullic
totate magnat faceatus quiaepellam
delit es et anda dolorro receper
citias numet haribusa vendiciis
comnihicium ut poribus aut vendere
repro berit estrundita que pratem
que soluptiis earchiciti conseque voles
repudit auda consequatur?
Lorum fugias dolupta tusandi incia
quia doluptatae simpor am eos
et quame officilis aut aborisci ipsaeprovide
sitatum doluptatem faccum
fugiatur sequides quis alitem
hariam, sandend ictibus mostrum
dolenis rernam as intius, voluptatio.
Nem rerchit ommolup taspis con escitaturent
expliquunt, que quodis et
a et essi nimi, cor aut doluptatibea
ANZEIGENFORMATE HANSA
nectume ndicaboribus aspernat ma au-
diatus doles raturit incition rerfera titaquo
vel incto mossimp oratum inulpar
oremp oribeat.
cidipsam expedit landaec aboris et diam,
Heni tet faccatendae ne pa simus non-n-
ium ad eos rem. Nequi con pro odi de-
senectate moluptas exerescia dipit volulique
culluptates dolore quiam eum sus-
pid quis si to moluptium quiati quoditem
doloren ecullore voluptam aut hil
tem quis ditatem remos qui nem. Et que
maio. Ita delia vellitaqui que nus.
nus doluptatquo berferumquo incitat que
Di soluptas que nobis reped quat ium
eostrum duntinciae nosant volupta tem-
sequid quistib ernatae riorem que non
qui que planiaerunt eius et, consed que
expe volor re porepuditem hitatur?
endaecae solorion exereste debis repu-
Ecti reptas et endestibus.
dit accupta tatur, con et ad quam, cone-
Aspient laut quiscim fugitio. Imentem
tur itatiumqui debitam que simpe ilit aut
HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 7
ANZEIGENFORMATE HANSA
Heftformat: A4 210 x 297 mm, Anzeigen, die in den Anschnitt ragen bitte 3 mm Beschnitt
rundum, Satzspiegelt: 181 x 246 mm. Schrift/Text sollte mindestens 5 mm vom rand entfernt sein (Beschnitttoleranz). Andere Formate und Sonderwerbeformen auf Anfrage
utor manuell einfügen u. zuweisen
illabor escius aut officil liquam nus modi
que sedis ra quam autentotatum a es iur,
Lauftext aspiendebis estrum eaquo
accuptae porem qui bereic tenisit, esequi
quosamus essequo min esequia dolores
maio con nus, ima porum nonseque quo
sit quat faccuptur, sint rendit offic te null-
arcideliquae doluptatqui voluptur ma pe-
Anschnitt-
quisqui occabo. Uciae et et quis sint fuorum
faceatur? Quia ne nit quatur apit
ritamus, sumquam vendis deliquee licia
gitem eum quam quatur?
re sapelent quis et eria vendicita plique
pedi ut minulpa dundandi dolupta
ssitatet
faceptiaecta nihil iusaerfere, omnihil
omnia site mil ipid millantia sit quatur?
nimi, quatem untur rehenit vel inis estio.
etur acepudae. Itae conserum quuntiat.
Ihit ilibusam re minima velest et
Gite ped quasimo luptatio. Pudamus do-
Nihicto exeribus quia simposse labo-
Vid eiume landis as idiscite ea quibus,
nonsequid ut ma corempos eat am, om-
autempe runtioratem quae velicienti
lora ipsam quatur?
repudae ommolli taturer rorerna musa-
blab ius des eos quo impore eaque sero
Ut rae volores et quia dipsae oditatur,
ment omnitaquatur ma doloribust veru-
et, voluptatur a veliquo conserae nis ni-
corehen dandis poreptat.
meturios elia dem quam invel molupta
mus quiandiatum aut maionsectus exce-
Adionsequi ullam, sit, to et quibus ut
dent ipid quia et rem velenistrum reparum
fugia volo que excerfe riassit ut fac-
laciist, utempor ehendit rem. Ma eribus
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nus, conet velit optiore henistibus ut
rectias ra conseque vitem resequiatur retem
el intia ea voluptur, conectius dolupta
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sus et es vit reperit atist, nimenihit fugi-
millam ea nimaiost, conem quasperchit
tio. Imentus, qui omnist, sim dendis est
ae cullic tem fugia que pratendit eatectio
8 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 1
ANZEIGENFORMATE HANSA
Heftformat: A4 210 x 297 mm, Anzeigen, die in den Anschnitt ragen bitte 3 mm Beschnitt
rundum, Satzspiegelt: 181 x 246 mm. Schrift/Text sollte mindestens 5 mm vom Anschnittrand
entfernt sein (Beschnitttoleranz). Andere Formate und Sonderwerbeformen auf Anfrage
utor manuell einfügen u. zuweisen
blab ius des eos quo impore eaque sero
sit quat faccuptur, sint rendit offic te null-
Lauftext aspiendebis estrum eaquo
et, voluptatur a veliquo conserae nis niorum
faceatur? Quia ne nit quatur apit
maio con nus, ima porum nonseque quo
mus quiandiatum aut maionsectus exce-
re sapelent quis et eria vendicita plique
quisqui occabo. Uciae et et quis sint fuarum
fugia volo que excerfe riassit ut fac-
nonsequid ut ma corempos eat am, omgitem
eum quam quatur?
cus nus, conet velit optiore henistibus ut
nimi, quatem untur rehenit vel inis estio.
Vid eiume landis as idiscite ea quibus,
enis reicatius excessitia quides aliquodio
Gite ped quasimo luptatio. Pudamus do-
omnia site mil ipid millantia sit quatur?
millam ea nimaiost, conem quasperchit
lora ipsam quatur?
Ihit ilibusam re minima velest et
illabor escius aut officil liquam nus modi
Ut rae volores et quia dipsae oditatur,
autempe runtioratem quae velicienti
accuptae porem qui bereic tenisit, esequi
corehen dandis poreptat.
10 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 1
ANZEIGENFORMATE HANSA
lora ipsam quatur?
turi utaque nobit lam qui ipisqui sitatur
des quis alitem hariam, sandendd ictibus
Ut rae volores et quia dipsae oditatur,
epudaes et ellatum quiatempe nobit rem
mostrum dolenis rernam as intius, volup-
corehen dandis poreptat.
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tatio. Nem rerchit ommolup taspis con
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on repedicima vendam ipsam re perions
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laciist, utempor ehendit rem. Ma eribus
ectatur alit, idis dolesti ssunt. Riberum
et essi nimi, cor aut doluptatibeaa nectu-
rectias ra conseque vitem resequiatur re-
erios solorep eribus atiist, cus ex estio
me ndicaboribus aspernat ma autaquo aquo vel
ruptasped ma nate late simus velitas es-
eos nem qui dellaut explia conserf erup-
incto mossimp oratum inulpar cidipsam
tio. Imentus, qui omnist, sim dendis est
tas con conseni mporeste conecea rupti-
expedit landaec aboris et diam, ium ad
que sedis ra quam autentotatum a es iur,
usda commoloritam rentotate atem quis
eos rem. Nequi con pro odi delique cul-
quosamus essequo min esequia dolores
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luptates dolore quiam eum sustem
dolo-
arcideliquae doluptatqui voluptur ma pe-
re doluptis quossi anducipsus, ex exces-
ren ecullore voluptam aut hil maio. Ita
ritamus, sumquam vendis delique licia
si ad es nonsedi tasit, utatum consequas
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pedi ut minulpa dundandi dolupta ssita-
ex eos eos por mil et poris ut untempor-
Di soluptas que nobis reped quat ium
tet faceptiaecta nihil iusaerfere, omnihil
por sum quunt quia veniendem. Quibus
sequid quistib ernatae riorem que non
etur acepudae. Itae conserum quuntiat.
eos net venisquatus nosam volum as pe-
expe volor re porepuditem hitatur?
Nihicto exeribus quia simposse labo-
rumquibus a culpa cullic totate magnat
Ecti reptas et endestibus.
repudae ommolli taturer rorerna musa-
faceatus quiaepellam delit es et anda do-
Aspient laut quiscim fugitio. Imentem
ment omnitaquatur ma doloribust verulorro
receper citias numet haribusa ven-
diatus doles raturit incition rerfera timeturios
elia dem quam invel molupta
diciis comnihicium ut poribus aut vendeoremp
oribeat.
dent ipid quia et rem velenistrum repre
repro berit estrundita que pratem que
Heni tet faccatendae ne pa simus nontat
aut as maionsenis imusant od ut pe-
soluptiis earchiciti conseque voles repusenectate
moluptas exerescia dipit voluritem
el intia ea voluptur, conectius dodit
auda consequatur?
pid quis si to moluptium quiati quodilupta
sus et es vit reperit atist, nimenihit
Lorum fugias dolupta tusandi incia
tem quis ditatem remos qui nem. Et que
fugiae cullic tem fugia que pratendit eatectio
enduntorum audi consequis sinia
me officilis aut aborisci ipsaeprovide si-
eostrum duntinciae nosant volupta tem-
quam et am apelitat expedi optati te custatum
doluptatem faccum fugiatur sequiqui
que planiaerunt eius et, consed que
ciur? Qui num sunt pliquodiatis acerist,
invent qui qui di ut volupti volumendae
porpore cus, omnimus, ne laccat venis
min estiorehent.
Ipsam, quae est dolorum ut ipsam quassim
volestisi ipsant ut as eicient ma dolorrorrum
rem et plabo. Namet rem eriones
totatur, nobitius volupid qui omnisciusti
to optia quas es debitas dollandis utatus
sum quissene quis et eium quam que
il ent faccus aniam laut harum la vit ulparcim
fugiatur, commod eume cuscipic
te mo volorepuda nis raepuda ecerum et
volupta esequi atur andene natinis seque
pration ellentia ius aut adit aut aut ex eris
et explam unt occaepratur rercipsam et,
int alit is dendaer spedissi conseria estiumquid
ut aborerit faccum volorec umquae
pla volut ulpa sam quo que verum
nim re pa de res iusciant.
quia doluptatae simpor am eos et qua-
nus doluptatquo berferumquo incitat que
Nequam, tem. Ut atiatur sedis a nus et,
nate del esequaspe num quis ipic tet fugitatum
rereped itatia dolore, assimpor
antendis molenim illaut auta quis re min
earum escipis ea velessi alitibus, eos nus
ullentur, ut omnitatur moluptatem hil il
ium aborum vid et il most volorest aut
ero mincturior sitam vendit millabo repudae
poris atem nullaciatur reri omnimin
veleserunt.
Pelibearum ellectibus, qui custiis rem
volum dolore, et hil incias eum etur, cum
lanis nihition est, nis asincidunt anderov
itasper ibuscius audi autatur molorerunt
quidit accum estota doluptatia vellit apera
nis at qui consedis ea conem dellup-
HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2018 – Nr. 1 15
KARRIERE | CAREER
© VBSp
Schulleiterin Katja Ollmann, Eduard Dubbers-Albrecht (Präses Handelskammer
Bremen), Oliver Oestreich (Vorsitzender Verein Bremer Spediteure)
Die Besucher ließen sich den Neubau der Berufsschule
in der Nordstraße 360 näher erläutern
durchschnittliche Ausstattung« der neuen
Schule genutzt werden sollen.
Der VBSp-Vorsitzende Oliver Oestreich
sagte: »Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind das
wichtigste Kapital, das die Unternehmen
haben.« Kaufleute mit einer abgeschlossenen
Berufsausbildung hätten
»beste Karrierechancen« in den Unternehmen,
sowohl im Inland als auch im
Ausland. Der Präses der Handelskammer
Bremen, Eduard Dubbers-
Albrecht betonte: »Die duale Berufsausbildung
ist der Schlüssel für die Leistungsfähigkeit
der Unternehmen im
deutschen Mittelstand.« Ohne die in
Mode gekommenen Bachelorabschlüsse
gering zu schätzen, sei es »gerade die
fachspezifische Berufsausbildung, die
unsere Unternehmen in die Lage versetzt,
ihre Produkte und Dienstleistungen
in hoher Qualität zu erbringen
und erfolgreich im Markt zu verkaufen.«
MM
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
41
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Neue Hoffnung(en) für die MV Werften
In Mecklenburg-Vorpommern und Bremerhaven geht eine kurze Ära zu Ende. Die MV
Werften und die Lloyd Werft bekommen mit neuen Eignern neue Perspektiven. Mit dem
Standort Rostock wurde nun für den letzten Teil der Gruppe eine Lösung gefunden
Um den Rückblick kurz zu machen: Aker Yards, Wadan Yards,
P+S Werften, Nordic Yards – in unterschiedlichen Konstellationen
waren die Volkswerft Stralsund sowie die Werften in
Rostock-Warnemünde, Wismar oder Wolgast auf unterschiedliche
Weise mal miteinander verbunden und mal »solo« unterwegs. Von
großem Erfolg waren die großen Anstrengungen nicht immer gekrönt.
2016 kam der asiatische Genting-Konzern und übernahm
die Werften in Rostock, Wismar und Stralsund. Im boomenden
Kreuzfahrtmarkt war man auf der Suche nach einer Werft, um
dort für konzerneigene Reedereien Schiffe bauen zu lassen.
Die jüngste Geschichte ist mittlerweile hinlänglich bekannt:
Anfänglich lief es auch gut, doch dann machte die Corona-
Pandemie den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung.
Die MV-Werftengruppe meldete Anfang Januar Insolvenz
an, nachdem der Mutterkonzern Genting in finanzielle Schwierigkeiten
geraten war und die erhoffte Landes- und Bundeshilfen
ausgeblieben waren. Es folgten viele Verhandlungen. Die Politik
schaltete sich mehrfach ein und konnte tatsächlich auch mehrfach
helfen.
Zwar ist noch nicht im Detail klar, von welchen Größenordnungen
man künftig in puncto Arbeitsplätze sprechen wird.
Viele konkrete neue Aufträge sind noch nicht zu verzeichnen.
Das war in diesem relativ kurzen Zeitraum aber auch nicht unbedingt
zu erwarten. Dafür wurde mittlerweile für alle Standorte eine
neue Perspektive gefunden – mancher Marktbeobachter hatte
deutlich schlechtere Szenarien erwartet, daher können die jüngsten
Entwicklungen durchaus als Erfolg gewertet werden. Wir geben
einen aktuellen Überblick:
• Der Bund übernimmt den Standort Rostock. Ein entsprechender
Kaufvertrag ist zwischen der Insolvenzverwaltung
und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BI-
MA) geschlossen worden, die den Standort anschließend an
die Marine verpachtet. Über die Kaufsumme ist bislang
nichts bekannt. In Rostock-Warnemünde sollen zusätzlichen
Kapazitäten zum Reparieren und Instandhalten entstehen:
ein Marinearsenal für die Wartung und Reparatur von Marineschiffen,
vor allem für die wachsende Flotte von Korvetten,
deren Heimathafen Rostock ist. Die Werft verfügt unter
anderem über ein ausreichend großes Trockendock für große
Überwasserschiffe. »Die internationale Sicherheitslage bedeutet
einen wachsenden Bedarf an außerplanmäßigen Reparaturen
und turnusmäßigen Wartungen bei der Marine.
Rund 500 sichere Arbeitsplätze könnten im Herbst am Standort
geschaffen werden«, sagte Landeswirtschaftsminister
Reinhard Meyer. Der Bund hatte sich in einem Bieterverfahren
durchgesetzt. Meyer zeigte sich erfreut darüber, dass
an allen drei Werftstandorten Beschäftigungsmöglichkeiten
aufgezeigt werden: »In den vergangenen Monaten haben
Bund, Land und Insolvenzverwaltung für die Werftstandorte
Stralsund, Rostock und Wismar Lösungen erarbeitet und
auch gefunden. Dies wäre ohne die kommunale Unterstützung,
die Wirtschaftskammern, Gewerkschaften und die heimische
Wirtschaft kaum umsetzbar gewesen.« Gleichzeitig
gebe es noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen. Die
Wirtschaft sei energiehungrig. Die vergangenen Wochen hätten
gezeigt, dass man weiter nach Lösungen suchen müsse,
um innovative Energievorhaben im Land voranzubringen.
• Der Schiffbaukonzern Thyssenkrupp Marine Systems
(TKMS) übernimmt den Standort Wismar. TKMS könnte im
Laufe des Jahres 2024 U-Boote in Wismar fertigen, so der Insolvenzverwalter
Christoph Morgen. Maßgeblich hierfür sei
eine Beauftragung weiterer U-Boote durch den Bund und daraus
folgende Investitionen in die Ertüchtigung der Werft.
Die Dimension des Engagements von TKMS richtet sich nach
dem Maß der Beauftragung: »Je mehr Aufträge, desto mehr
Arbeitsplätze.« Bei einem Hochlauf der Produktion im Laufe
Die Werft in Rostock wird vom Bund übernommen
© MV Werften
In Wismar hat künftig TKMS das Sagen
42 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
des Jahres 2024 könnten rund 800 Mitarbeitende eingestellt
werden. Bei zusätzlichem Auftragseingang im Überwasserbereich
könnte sich diese Zahl auf über 1.500 Mitarbeitende am
Standort Wismar erhöhen. Der Entscheidung war ein mehrmonatiger
Investorenprozess vorausgegangen. Morgen sieht
darin »das beste Ergebnis für die Insolvenzgläubiger«. Über
den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Neben den
notwendigen Investitionen in die Infrastruktur ist auch eine
Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden notwendig. Deren
Einstellung wird bei entsprechender Auftragslage vorrangig
aus einer Transfergesellschaft stattfinden, die für die ehemaligen
Beschäftigten der MV Werften eingerichtet wurde.
• Das auf Hightech-Kunststoffe spezialisierte Unternehmen Eppendorf
hat Grundstück und Gebäude der ehemaligen Kabinenfertigung
in Wismar (MV Werften Fertigmodule Property
GmbH) erworben. Die Gruppe will in Mecklenburg-
Vorpommern ein neues Werk für hochwertige Laborverbrauchsmaterialien
aus funktionellen Hightech-Kunststoffen
bauen. Das Gelände umfasst mehr als 20.000 m2. Der Produktionsstart
ist für Ende dieses Jahr geplant. Über den Kaufpreis
wurde Stillschweigen vereinbart.
• Am ehemaligen Standort Stralsund entsteht ein maritimer
Gewerbepark. Das Werftgelände hatte die Stadt gekauft.
Pachtverträge wurden mit Fosen Yards aus Norwegen, deren
deutsche Tochter Fosen Yards Emden kürzlich ebenfalls in
die Insolvenz rutschte, und dem Schiffbau-Unternehmen
Ostseestaal unterzeichnet. Fosen pachtet große Flächen der
Kompaktwerft und auch die große Schiffbauhalle, darüber
hinaus Büros und Freiflächen. Auf einer Fläche von 7,8 ha
werden bald wieder Schiffe gebaut, umgerüstet und repariert,
heißt es in einer Mitteilung. Bei den Projekten sollen umweltfreundliche
Technologien im Fokus stehen. Mit dem Schiffbau-Unternehmen
Ostseestaal hatte die Stadt den ersten
Pachtvertrag für die ehemalige MV-Werft unterzeichnet, die
künftig wieder Volkswerft heißen soll. Oberbürgermeister
Alexander Badrow hat das Ziel ausgegeben, »mindestens
1.000 Arbeitsplätze« für den neuen maritimen Gewerbepark
auf der Volkswerft zu schaffen. Bert Doldersum, Geschäftsführer
der Ostseestaal GmbH, erklärte: »Die Flexibilität eines
Technologieparks – im Vergleich zu einer klassischen Werft –
passt perfekt zu Ostseestaal.« Mit der neuen Halle würden
nicht nur die Produktpalette, zum Beispiel um Zulieferteile
Abstract: New hope(s) for shipyard group MV Werften
A short era is coming to an end in Mecklenburg-Vorpommern
and Bremerhaven. MV Werften and Lloyd Werft are getting
new perspectives with new owners. With the Rostock location,
a solution has now been found for the last part of the group.
für den Yachtbau, sondern auch die Betriebsfläche um
30–40 % erweitert.
• Die Schiffbauunternehmen Fassmer und Meyer Werft übernehmen
gemeinsam das Rostocker Ingenieurbüro Neptun
Ship Design. Das renommierte Ingenieurbüro mit rund 100
Mitarbeitern, mehr als 30 Jahren Erfahrung und Kunden auf
der ganzen Welt soll weiterhin eigenständig und in der bisherigen
Struktur operieren. Zur Stärkung des Ingenieurbüros sollen
zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Es war Anfang
2019 von den MV Werften übernommen worden. Meyer
und Fassmer wollen mit der Übernahme ihre Ausrichtung auf
Entwicklung und Bau hochkomplexer Spezialschiffe stärken.
• Die ebenfalls von Genting übernommene Bremerhavener
Lloyd Werft hatte in ein einem Konsortium der Unternehmen
Zech und Rönner einen neuen Eigner gefunden. Die
beiden aus Bremen und Bremerhaven stammenden Unternehmen
hatten zuerst getrennte Angebote abgegeben. Danach
hatten sich Thorsten Rönner und Kurt Zech verbündet
und den arabischen Interessenten Al Seer Marine aus dem
Feld geschlagen. Der Kaufpreis soll zwischen 20 und
30 Mio. € gelegen haben. Al Seer wollte in Bremerhaven
Yachten bauen, warten und reparieren. Die neuen Eigentümer
werden dagegen nur einen Teil des Geländes weiter
für den Schiffbau nutzen, zum Beispiel für Reparaturen von
Kreuzfahrtschiffen. Dabei soll eng mit der zu Rönner gehörenden
Bredo-Werft zusammengearbeitet werden. Dass
noch einmal eine Yacht wie die »Solaris« gebaut wird, gilt als
unwahrscheinlich. Im nördlichen, weitestgehend ungenutzten
Teil des Geländes rund um die Kaiserdocks I bis III
sollen andere Gewerke in einer Art maritimen Industriepark
angesiedelt werden, auch, um Auftragslücken vornehmlich
mit Stahlbauaufträgen unter anderem für andere Unternehmen
aus der Zech-Gruppe zu füllen.
MM
Die Lloyd Werft gehörte ebenfalls mal zu Genting
© Hero Lang
In Stralsund soll ein maritimer Gewerbepark entstehen
© MV Werften
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Sicherheit geht vor – auch bei »Green Shipping«
Dekarbonisierung und Digitalisierung, praxisbezogene Regulierung und der Ausschluss der
russischen Klasse: Robert Ashdown, Generalsekretär beim globalen Klassifikationsverband
IACS, spricht im HANSA-Interview über aktuelle Herausforderungen und Handlungsbedarfe
Nach der russischen Invasion in die
Ukraine hat IACS die Mitgliedschaft der
russischen Klasse RMRS suspendiert.
Wird sie dauerhaft ausgeschlossen bleiben
oder gibt es eine Chance, sie wieder
an den Tisch zu bekommen?
Robert Ashdown: Wir mussten die Mitgliedschaft
des russischen Registers aufheben,
um nicht gegen die Sanktionen
gegen Russland zu verstoßen. Sobald die
Sanktionen aufgehoben sind, kann
RMRS wie jede andere Klasse diesem
Verband beitreten, wenn sie die IACS-
Qualitätskriterien erfüllt.
Gab es in der Vergangenheit Zweifel an
der fachlichen Kompetenz?
Ashdown: RMRS war und ist eine hochkompetente
Klassifikation. Und wir haben
keinen Zweifel daran, dass sie das
auch weiterhin sein wird. Ich bin mir sicher,
dass sie kein Problem haben wird,
die Qualitätskriterien zu erfüllen, sobald
das wieder ein realistisches Thema werden
würde.
Ist es eine Option, die ukrainische Klassifikation
in den IACS-Kreis aufzunehmen,
und sei es nur als symbolischer
Akt?
Ashdown: Symbolik ist nicht das, wofür
IACS eigentlich steht. Wir sind ein unpolitischer
Verband und es geht uns um
Qualitätsstandards. Bei der Aufnahme
geht es darum, ein qualitativ hochwertiges
Register zu haben. IACS steht jedem
offen, der die Qualitätsstandards erfüllt,
also auch einer ukrainischen Klassifikation.
Erfüllen sie die Kriterien, können
sie beitreten. Wenn sie diese Standards
aktuell leider nicht erfüllen können,
müssen sie sich erneut bewerben,
wenn sie es können.
Bemerken Sie kriegsbedingte Verschiebungen
in der Schiffsklassifizierung?
Ashdown: Es gab viele Umflaggungen
und -klassifizierungen von Schiffen. Einige
IACS-Mitglieder haben ihre eigenen
Gründe – und das sind operative Gründe,
die von einzelnen Mitgliedern ange-
Top 9 – IACS Classed fleet | number of vessels | June 2022 Top 9 – IACS Classed fleet | Mio. GT | June 2022
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000
0 50 100 150 200 250 300
ClassNK
DNV GL
DNV GL
ClassNK
BV
ABS
ABS
LR
LR
CCS
CCS
BV
Oil Tanker
Oil Tanker
RINA
Bulker
KR
Bulker
General Cargo
General Cargo
KR
Special
RINA
Special
Non-Cargo
Non-Cargo
IR Class
IR Class
Anmerkung: Da der russischen Klasse RMRS die IACS-Mitgliedschaft infolge der russischen Invasion in der Ukraine entzogen wurde, ist die Flotte auch hier,
anders als in den Vorjahren, nicht mehr mit aufgeführt.
44 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
führt werden – um russischen Schiffen
die Klasse zu entziehen. Aber IACS
mischt sich nicht in die kommerziellen
oder betrieblichen Aspekte seiner Mitglieder
ein, dafür sind wir nicht da. Es ist
zu betonen, dass es bei der Entscheidung
gegenüber dem russischen Register um
die IACS als Verband und seine rechtliche
Beziehung zum russischen Register
als Gesellschaft ging. Diese rechtlichen
Belange unterscheiden sich sehr von denen,
die für eine einzelne Klassengesellschaft
mit einem einzelnen Schiff gelten.
Es ist ein völlig anderes Regime.
Hat sich die Arbeit von IACS infolge des
Krieges – mit Ausnahme der RMRS-Suspendierung
– verändert?
Ashdown: Nein, überhaupt nicht.
Unabhängig vom Krieg in der Ukraine,
was sind die aktuell wichtigsten Themen
in der Arbeit des IACS?
Ashdown: Die Dekarbonisierung nimmt
natürlich einen großen Teil unserer Zeit
Robert Ashdown
Generalsekreatär
International Association of
Classidication Societies (IACS)
in Anspruch. Sie umfasst so viele verschiedene
Aspekte der Technik, des
menschlichen Elements und so weiter,
dass sie wirklich einen maßgeschneiderten
Ansatz erfordert. Mit
© IACS
dem Aufbau des Verbands versuchen
wir sicherzustellen, dass wir uns mit diesem
Thema angemessen beschäftigen.
Die Digitalisierung ist ein weiterer Bereich,
an dem wir sehr intensiv arbeiten.
Eine genaue Definition ist wichtig, denn
der Begriff kann vieles umfassen, sei es
die Digitalisierung von Prozessen oder
die Digitalisierung von Anlagen. Auch
das menschliche Element ist sehr wichtig,
denn wir sehen neue Technologien
auf uns zukommen. Ich denke, wir müssen
über die traditionellen Regeln hinausgehen,
um die Betriebssicherheit an
Bord zu gewährleisten. Wir müssen uns
auch Gedanken darüber machen, wie
hochgradig digitalisierte Systeme in der
Praxis so sicher betrieben werden können,
wie es bei ihrer Entwicklung vorgesehen
war.
Es geht also auch um mehr Ausbildung
und Training für Seeleute?
Ashdown: Ganz genau. Wir müssen sicherstellen,
dass die Seeleute nicht nur
„DEKARBONISIERUNG IST
EINE HERAUSFORDERUNG.
WIR SIND FÜR SIE DA.
SCHNELL. UNKOMPLIZIERT.“
STEFAN HÖNER
DIRECTOR OPERATIONS
GERMANY
Kontakt
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
45
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Top 10 – Classed fleet by million GT | historical
DNV
ClassNK
ABS
LR
BV
CCS
KR
RINA
IR
Jun-22
61.5
30.7
89.2
70.1
22.3
28.4
15.8
10.9
5.6
Oil
Tanker
Jun-21
63.5
31.4
90.8
71.4
21.3
26.8
13.2
9.3
5.5
Jun-20
63.0
30.1
93.9
73.1
20.8
27.0
12.9
8.0
5.5
Jun-22
51.2
171.2
63.6
61.9
49.1
80.2
29.9
18.3
2.6
Bulk
Carrier
Jun-21
50.7
170.1
61.7
60.8
48.1
72.6
29.3
15.5
2.9
Jun-20
49.6
164.9
60.1
58.3
46.0
68.0
29.4
12.4
2.7
Jun-22
105.9
32.0
49.9
41.8
28.0
30.2
14.0
12.5
1.4
General
Cargo
Jun-21
105.1
30.3
48.9
43.5
26.3
28.5
13.0
10.8
1.3
Jun-20
103.3
30.1
46.6
44.8
24.5
25.0
9.5
10
1.3
Jun-22
35.7
34.4
26.3
33.3
19.3
6.4
14.0
3.3
1.5
Special
Carrier
Jun-21
34.7
34.5
24.4
31.2
18.4
5.7
13.2
2.9
1.2
Jun-20
32.2
35.5
22.0
31.1
16.9
5.2
13.2
2.6
1.1
Jun-22
26.8
0.7
20.2
18.3
13.9
7.0
0.9
10.3
0.8
Non-
Cargo
Jun-21
26.4
0.7
19.3
17.6
13.7
6.4
0.9
9.2
0.8
Jun-20
27.5
0.7
20.7
17.4
13.7
6.0
0.9
9.2
1.0
© Clarksons | HANSA
Top 10 – Classed fleet by number of vessels | historical
DNV
ClassNK
BV
ABS
LR
CCS
RINA
KR
IR
Jun-22
1100
807
680
1472
1205
1018
442
316
172
Oil
Tanker
Jun-21
1155
823
664
1462
1236
965
423
296
166
Jun-20
1140
835
670
1506
1265
1823
442
304
153
Jun-22
1144
4304
1203
1172
1272
965
499
510
74
Bulk
C arrier
Jun-21
1140
4256
1179
1148
1267
1792
424
515
80
Jun-20
1127
4158
1144
1137
1255
1629
360
508
77
Jun-22
2839
1419
1555
790
1069
958
1019
564
348
General
Cargo
Jun-21
2907
1423
1569
771
1114
909
879
564
355
Jun-20
3035
1430
1601
739
1146
884
816
554
441
Jun-22
1024
1468
1015
517
751
487
296
621
55
Special
Carrier
Jun-21
1021
1491
982
512
720
446
277
620
43
Jun-20
1000
1526
972
480
744
420
259
614
48
Jun-22
2039
509
3195
3101
2219
1665
2056
470
592
Non-
Cargo
Jun-21
2109
519
3136
3081
2311
1592
1920
393
608
Jun-20
2333
568
3373
3354
2401
1516
1893
424
697
für den Umgang mit normalen Betriebsbedingungen
geschult werden,
sondern auch für den Umgang mit
»vorhersehbaren abnormalen« Bedingungen.
Das menschliche Element
wird also einige Herausforderungen
für die Arbeit der Klassen mit sich
bringen. Auch autonome Schiffe stehen
natürlich ganz oben auf unserer
Tagesordnung. Der Grad der Autonomie
eines Schiffes nimmt zu, das ist
eine Reise und kein einzelner großer
Sprung.
Haben Dekarbonisierung oder Digitalisierung
aktuelle eine höhere Relevanz für Sie?
Ashdown: Das geht Hand in Hand. Ich
glaube nicht, dass es möglich ist, vollständig
zu dekarbonisieren, ohne zu digitalisieren.
Die Digitalisierung ist ein Prozess
und ein Werkzeug, das dazu beiträgt, eine
ganze Reihe von Vorgängen an Bord zu
ermöglichen, von denen einige mit der
Dekarbonisierung zusammenhängen
und andere nicht. Aber der Schwerpunkt
von IACS liegt auf dem, was wir »sichere
Dekarbonisierung« (Anm.: »safe decarbonisation«
im Original) nennen. Denn
um die Dekarbonisierung zu erreichen,
werden wir viele neue Technologien und
Kraftstoffe, und all das wird mit einem
Sicherheitsrisiko verbunden sein. Dieses
Risiko ist überschaubar, aber es muss erkannt,
erfasst und angegangen werden.
Hier kommt IACS ins Spiel, indem wir
dafür sorgen, dass diese neuen Technologien
und Kraftstoffe allgemeinen technischen
Anforderungen unterliegen, die
den Reedern und Shipmanagern das Vertrauen
geben, in diese Technologien zu
From project conception to decommissioning,
bridge the gap with RINA.
Visit us at Posidonia - booth 3.211 Hall 3
Make it sure, make it simple.
rina.org
46 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
investieren, während die Behörden sich
um die Einhaltung der regulatorischen
Anforderungen kümmern.
Befassen sich die Regulierungsbehörden
und die Branche aus Ihrer Sicht ausreichend
mit der sicheren Dekarbonisierung?
Ashdown: Die Aussage, dass die Dekarbonisierung
sicher erfolgen muss, darf
nicht als Vorschlag zur Verlangsamung
der Dekarbonisierung interpretiert werden.
Es geht vielmehr darum, den Politikern
und Behörden klar zu machen, dass
wir, wenn wir uns ehrgeizige Ziele setzen,
härter arbeiten müssen, um sicherzustellen,
dass die regulatorischen Rahmenbedingungen
zur Erreichung dieser
Ziele auch mit der gleichen Geschwindigkeit
funktionieren. Es gibt eine
gewisse Sorge darüber, dass es eine wachsende
Kluft zwischen den ehrgeizigen
Zielen und der Arbeit gibt, die getan werden
muss, um diese Ziele in der Praxis zu
erreichen.
IACS hat der IMO-Versammlung und
dem Sicherheitsausschuss MSC ein Papier
vorgelegt, um auf diese Diskrepanz
hinzuweisen und Vorschläge zu unterbreiten.
Ein Beispiel ist, wie die IMO unserer
Meinung nach dazu beitragen kann,
einen Teil des Fachwissens besser zu nutzen,
um die detaillierten technischen Anforderungen
zu erfüllen, die zur Verstärkung
des bereits festgelegten Anspruchsniveaus
erforderlich sind. Wir
sind der Meinung, dass zu wenig über Sicherheit
gesprochen wird, und deshalb
rücken wir das Thema in den Mittelpunkt
unserer Arbeit.
Abstract: IACS misses attention to »safe decarbonisation«
Decarbonisation and digitalisation, practical regulation and the exclusion of the
Russian class: In an interview with HANSA, Robert Ashdown, Secretary General
at the global classification association IACS, talks about current challenges and the
needs for action. At its 85th meeting in London, the IACS Council, chaired by Nick
Brown, CEO of Lloyds Register, also established a new Safe Decarbonisation Panel.
This recognises the challenge of ensuring that ambitious decarbonisation targets
are achieved safely and with the necessary technical underpinning to facilitate
early investment by key stakeholders.
Wie beurteilen Sie die jüngsten Entwicklungen
auf IMO-Ebene?
Ashdown: Im Umweltausschuss MEPC
geht es immer noch hauptsächlich um
politische Fragen. IACS als technischer
Verband mischt sich nicht in die Festlegung
von Zielvorgaben oder kommerziellen
Aspekten ein. Wir sind lediglich
dazu da, Informationen zu liefern,
um diese Arbeit zu untermauern, was
auch immer das sein mag. Aber ich denke,
das ist eines der Probleme. Die Regulierungsbehörden
müssen bei der Festlegung
von Zielvorgaben anerkennen,
was sie für die Praxis bedeuten.
Es besteht also eine Lücke zwischen Regulierung
und industrieller Entwicklung?
Ashdown: Ja, schauen Sie sich zum Beispiel
Ammoniak an. Eine Menge Leute
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
47
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Interessengruppen zu erstellen. Denn es
wird unweigerlich notwendig sein, Prioritäten
zu setzen. Es ist unmöglich, alles
auf einmal zu bearbeiten. Wir werden
uns also in eine neue Welt begeben, der
Industrie sehr genau zuhören und versuchen,
Prioritäten für unsere zu setzen.
Das bedeutet aber nicht, dass wir uns die
Gewinner aussuchen. Wir versuchen lediglich,
auf die Bedürfnisse der Mehrheit
der Branche einzugehen.
Wohin es die russische Flotte in Zukunft verschlägt, ist derzeit noch nicht absehbar. Die russische
Klassifikation RMRS hat im IACS-Verband prinzipiell einen guten Ruf
arbeiten an Ammoniak als Schiffskraftstoff,
es gibt viele verschiedene Forschungsprojekte.
Aber wir haben noch
keine allgemeinen Standards. Es muss
noch einiges geschehen, damit die Industrie
nicht mit verschiedenen Projekten in
verschiedene Richtungen geht und wir sie
dann hinterher wieder zusammenführen
müssen.
Dabei geht es auch um eine gewisse Art
von Planungssicherheit, damit man besser
entscheiden kann, in welche Technologien
investiert wird…
Ashdown: Genau. IACS ist technologieoffen,
es geht uns nicht darum, Gewinner
auszuwählen. Wir sind uns bewusst, dass
jede der Alternativen – bis es technischen
Regeln gibt, die hoffentlich zu gesetzlichen
Anforderungen werden – eine riskante
Investition für Reeder und Ship -
manager darstellt.
Der Verband ist technologieoffen, sagen
Sie. Aber gibt es bestimmte Trends zu beobachten,
wenn die IACS-Mitglieder zusammenkommen?
Ashdown: Wir sind uns bewusst, dass es
eine Vielzahl von Möglichkeiten für
künftige Kraftstoffe gibt. Wir sind sehr
darauf bedacht, ein Konsultationsprogramm
mit der Industrie und anderen
© SCF
Die IACS hat vor nicht allzu langer Zeit
eine neue Arbeitsweise und Struktur eingeführt.
Wie läuft es seitdem?
Ashdown: Wir sind sehr zufrieden. Die
neuen Governance-Regelungen sind vor
etwa einem Jahr in Kraft getreten. Sie haben
sich als sehr effektiv erwiesen, um die
Entscheidungsfindung zu beschleunigen,
den Verband flexibler aufzustellen und
besser auf die Interessengruppen einzugehen.
Der Vorsitzende (Anm. d. Red.:
Aktuell ist das Nick Brown von Lloyds
Register) ist jetzt bis Ende 2023 gewählt
und hat damit einen etwas erweiterten
Zeitrahmen zur Verfügung. So kann er
strategischer Arbeiten. Er ist sehr engagiert,
wir arbeiten sehr eng zusammen.
Der neue Abstimmungsmechanismus
trägt dazu bei, einige der Entscheidungen
zu beschleunigen. Für ein technisches
Normungsgremium ist es wichtig, eine
klare Entscheidungsstruktur zu haben.
Wir haben unser technisches Team nach
London geholt. Damit wollen wir uns viel
stärker einbringen, sei es bei der IMO
Carsten Most
Tel. 040/72003-120 | E-Mail: carsten.most@akzonobel.com
48 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
oder in der Industrie. Aber natürlich gab
es wegen der Corona-Pandemie eine kleine
Verzögerung beim Umzug nach London.
Die Reform ist also im Gange, muss
aber noch ihr volles Potenzial entfalten.
Sind weitere Anpassungen notwendig
und/oder geplant?
Ashdown: Es ist ja erst das erste Jahr in
der neuen Struktur. Aber ich denke, dass
die jetzige Aufstellung auf absehbare Zeit
so bleiben wird.
Neues Panel für »Safe Decarbonisation«
Auf seiner 85. Sitzung in London hat der IACS-Rat unter dem Vorsitz von Nick
Brown, CEO von Lloyd’s Register ein neues Panel »Safe Decarbonisation« eingesetzt.
Damit erkenne man die Herausforderung an, dass die ehrgeizigen Ziele für
die Dekarbonisierung sicher und mit der notwendigen technischen Untermauerung
erreicht werden, um frühzeitige Investitionen der wichtigsten Interessengruppen
zu erleichtern.
Die IACS-Panels stellen die oberste Ebene der themenspezifischen Gremien des
Verbandes dar, die Einrichtung wird entsprechend als »das deutlichste Signal für
die Entschlossenheit« bezeichnet, die Industrie bei dieser vielschichtigen, mehrere
Jahrzehnte umfassenden Herausforderung zu unterstützen. Indem der Dekarbonisierung
der gleiche Stellenwert eingeräumt wird wie den traditionellen Bereichen
Sicherheit, Umwelt, Schiffskörper, Maschinen, Vermessung und Cyberspace,
soll die Fähigkeit des Verbandes, sich mit Fragen der sicheren Dekarbonisierung
zu befassen und den Schutz von Menschenleben, Eigentum und der Meeresumwelt
zu unterstützen, erheblich verbessert werden.
Ab sofort sollen sich vier Projektteams mit Kraftstoffen und Technologien für die
Dekarbonisierung befassen. Obwohl die IACS technologieunabhängig bleibt, haben
ausführliche Diskussionen mit der Industrie ergeben, dass sich die ersten Anstrengungen
auf Ammoniak, Wasserstoff, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung
sowie Batterien konzentrieren sollten. Darüber hinaus wird der SDP auch die
derzeitigen Arbeitsströme der IMO zu Methyl-/Ethylalkoholen bewerten, um gegebenenfalls
weitere Arbeiten durchzuführen. Andere alternative Kraftstoffe und
Technologien werden im Rahmen des SDP zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.
Alle Interessensgruppen sollen einbezogen werden. Das soll dazu beitragen, Prioritäten
zu setzen, die Effizienz zu maximieren und Doppelarbeit zu vermeiden.
Was kann der Markt ansonsten kurzund
mittelfristig von IACS erwarten?
Ashdown: Wir richten zusätzlich zu unseren
fünf bestehenden Ausschüssen ein
neues Panel für »Safe Decarbonisation«
ein. Solche Schritte gehen wir nur für Themen,
von denen wir glauben, dass sie auf
absehbare Zeit Bestand haben werden.
Zuletzt betraf das vor einigen Jahren das
Thema Cybersicherheit. Die Teilnahme an
diesen Sitzungen ist obligatorisch. Das ist
ein deutliches Signal, um die Industrie bei
dieser Herausforderung der »Safe Decarbonisation«
zu unterstützen.
Eine weitere Initiative, die wir im Bereich
der Digitalisierung gestartet haben (siehe
Extra-Kasten), betrifft die gemeinsame
Arbeitsgruppe mit der Industrie zur Zukunftssicherung
von SOLAS (Anm. d.
Red.: »International Convention for the
Safety of Life at Sea«). Es geht darum, ob
und wie neue Technologien mit den Vorgaben
der IMO-Konvention kompatibel
sein können und an welcher Stelle es vielleicht
Schwierigkeiten in den aktuellen
Vorschriften gibt. Bei Bedarf müssen wir
Aufklärungsarbeit leisten. Viele neue
Technologien können einen großen Wert
haben, der bisweilen aber für Regulierungsbehörden
und Teile der Branche
nicht sofort erkennbar ist. Deshalb haben
wir diese Arbeitsgruppe ins Leben gerufen,
um zunächst einmal ein Verständnis
dafür zu bekommen, was die
Entwicklung bedeuten kann und um
Lösungen zu entwickeln.
Interview: Michael Meyer
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
49
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Spoilt for choice
In view of environmental regulation, shipowners are more than ever faced with the
difficult decision for a fuel of the future. Various industry initiatives have compared
different options like ammonia, methanol or LNG. One important aspect: safety
BV and TotalEnergies cooperate
Methanol is already being used as fuel, for example on the »Taranaki Sun« built in 2016
Within the framework of a three-day
»Future Fuels Series« in Northern
Germany around 200 participants in
Hamburg, Leer und Harlingen recently
discussed, which prerequisites must be
fulfilled in order to be able to establish alternative
fuels in a meaningful way.
Amongst others, one result was, that in
order to be able to select the »right« fuel,
a basic prerequisite is to consider the entire
life cycle of the energy source. In this
context, pilot projects are needed along
the value chain in order to exploit the
best possible economic and ecological
advantages.
For shipping companies, the choice between
a »bouquet« of different fuels is a
major difficulty. In addition to assessment
principles, there is a need for more clarity
and planning certainty in regulation. Currently,
there are still some »open items«
with regard to the design of the guidelines
and ambiguity about how EU and IMO
goals can be »reconciled«, reported Christian
Allgeier from the Federal Ministry for
Digital Affairs and Transport.
Technology is not the bottleneck
He described the complexity of the EU‘s
»Fit for 55« package of measures, but also
of the IMO regulations, which must be
coordinated with 175 member states.
Technology – according to the unanimous
opinion of the speakers and the plenary
– is not the »bottleneck«, but in particular
the (OPEX) costs and availability
of fuels. »The major energy turnaround
will only succeed if we can commercially
deploy a market-ready technology and
make it accessible to a broad mass,« said
Sebastian Ebbing of the German
Shipowners‘ Association (VDR).
No one was able or willing to make a
clear recommendation on the choice of
fuel. At the moment, a large number of
new ships are being ordered, but a big
share of them are still equipped with conventional
fuels, reported Jörg Larink of
Briese Schifffahrt. »We lack the foundation
for decisions,« says Larink.
There were workshop contributions on
biofuels, methanol, synthetic LNG, ammonia
and the use of OME (oxymethylene
ether). The use of carbon capture and
storage was also discussed.
The series of events was organised by
the German Shipowners‘ Association
(VDR), Koninklijke Vereniging van Nederlandse
Reders (KVNR), FME and
Mariko GmbH as part of the projects
»Kompetenzzentrum Green Shipping
Niedersachsen«, Green Shipping
Wadden zee and H2Watt.
© Waterfront Shipping
Also, French classification society Bureau
Veritas (BV) carried out a study aiming at
de-risking the use of ammonia as a marine
fuel, with a specific focus on leak
mitigation and treatment, in collaboration
with TotalEnergies.
Ammonia is one of the main zerocarbon
fuel options currently envisioned
by shipping as the industry seeks to decarbonise.
Because it burns without emitting
CO 2
and is zero-carbon »well-towake«
when produced from renewable
energy, it is a top contender among potential
alternative fuels. However, ammonia
presents several safety challenges, which
must be addressed before it can be used on
board ships. The joint preliminary study
has evaluated the health and safety risks
from ammonia leaks for crew and passengers
and pinpointed key safety criteria. So
it has examined different leak scenarios for
single-wall and double-wall containment,
as well as during bunkering operations –
also providing key insights on the efficiency
of ventilation and vapor processing systems,
the size of safety zones needed, and
the health risks to people exposed to leaks.
More safety distance needed
Ammonia is toxic to humans, and exposure
beyond certain levels and durations
can have serious health consequences
for crew members and other
people onboard. For ship owners and designers,
therefore, a key challenge is to
prevent accidental ammonia leaks during
ship operations and bunkering. To help
de-risk ammonia as fuel, BV says it is
building on a tried-and-tested approach
that was used in the last decade to propel
the development of LNG as fuel. The
classification’s Rule Note NR 671 was also
used as a guideline, given its focus on preventing
ammonia leaks and requirements
for onboard vapor processing systems.
As ammonia-powered engines and propulsion
systems are still being developed,
the partners began by assessing what concentrations
of ammonia in the air would
50 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
be problematic, and compared those levels to LNG. The LNGfueled
tanker served as the model for the comparison, showing a
stark contrast between the two fuels. »LNG becomes dangerous at
around 50,000 parts per million (ppm), while ammonia starts to
have health effects above 30 ppm when permanently exposed, or
around 300 ppm when exposed for one hour«, they said.
Based on this, BV noted that unless modifications are made to
design, safety distances should be much greater for ammonia than
LNG. This confirmed the approach outlined in BV’s NR 671, which
includes more stringent leak management on-board and vapor gas
processing to avoid even small leaks reaching manned areas.
Laurent Leblanc, Senior Vice President Technical & Operations
at Bureau Veritas, commented: »While further experimentation
and analysis are required to reach definitive conclusions,
this preliminary study helped identify future areas to explore for
de-risking ammonia as fuel. Additional tests could be performed
for leak design scenarios, bunkering safety zones, bunkering arrangements,
and the effect of weather conditions, for example.«
Until technology developments can eliminate ammonia leaks
completely, he added, leak mitigation and treatment remain the
best course of action for ship owners and designers.
What will be the role of ammonia in future shipping?
within bunkering scenarios, such as leaks or loss of containment,
LNG and hydrogen held »broadly acceptable« risk scores.
© Mariko
»Methanol poses least overall risk«
In another initiative, »Together in Safety«, a non-regulatory shipping
industry safety consortium, initiated the »Future Fuels Risk
Assessment«, a cross-industry study with nine partners to evaluate
potential operational risks of LNG, methanol, hydrogen and
ammonia. The partner think, the industry must pro-actively develop
standard safeguards and control measures for the deployment
of future fuels.
The »Future Fuels Risk Assessment« study partners include APM
Terminals, Carnival Corp, Chevron, Euronav, Lloyd’s Register,
Maersk, MSC Ship Management, the Oil Companies International
Marine Forum (OCIMF) and Shell. The collaborative study, which
involved a series of hazard identification (HAZID) workshops
across a set of operational scenarios based on a standard tanker design,
found that of the four fuels reviewed, methanol poses the least
overall risk, followed by LNG, hydrogen and ammonia.
The HAZID risk ratings of the fuels were assessed from a series
of »What if« scenarios within four categories: navigation, external
events, ship operations and bunkering.
Methanol scored the lowest risk ratings within navigationrelated
scenarios, such as loss of manoeuvrability, excessive motions
or a black-out at sea, as well as in scenarios related to ship
operations (other than bunkering), notably cargo operations in
case of damage to equipment or vent mast and crew changes during
vessel handovers. Methanol also scored the lowest – what the
partner describe as »broadly acceptable« – risk ranking in the external
event scenario of hull breach from ship collision. However,
LNG and hydrogen nearly identical
Both LNG and hydrogen scored nearly identical risk rankings in
all scenarios studied by the HAZID team, with none falling within
the »intolerable risk« domain. LNG fared better than hydrogen
in one navigation scenario of vessel abandonment due to loss of
tank pressure control, tank breach or loss of propulsion. »It
should also be noted that there are well established international
regulations for the use of LNG as fuel on board ships, whereas for
hydrogen, no such regulations or guidance are available for either
its usage as fuel or storage in the marine environment«, it was
said. For the purpose of the study, the HAZID team only considered
cryogenic liquid hydrogen.
Across all the fuels there are several medium risk ratings accepted
as »tolerable«, but the study indicated that efforts must ensure
that risks are reduced to »as low as reasonably practicable«.
Ammonia scored »broadly acceptable« risk as a potential
source of ignition in the scenario of tug support or third-party
vessel attendance at sea. However, some risks for ammonia as a
fuel are classified as high (or »intolerable«) in navigation scenarios
like grounding or collision leading to a hull breach, cargo
operations in case of damage to equipment or vent mast, and
leaks or loss of containment during bunkering.
Focus on seafarers
To bring these hazards down to medium or a low-risk ratings,
the study offers recommendations for ammonia usage. These
1
2 3 4
A
B
info@shipdesign.de
www.shipdesign.de
READY
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
51
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
In the meantime, the Methanol Institute
further advocates for the namesake fuel
option: »Methanol as a commercially and
technically viable marine fuel is gaining
greater traction over other alternative
bunkers, including LNG, as more
shipowners adopt the clean burning fuel
as price spreads narrow and production
ramps up«, it emphasizes.
Greg Dolan, CEO of the Institute, a
trade body whose shipowner members
include Maersk, Stena Bulk, MSC, MOL
and Oldendorff Carriers, predicts that
methanol production costs will fall to become
more competitively priced than
traditional diesel bunker and other alternative
fuels. Dolan suggested that the
move to methanol would also help
shipowners avoid the proposed carbon
tax on diesel.
»There’s a call by many including the
world‘s largest shippers for a carbon tax
on diesel fuels. That would dramatically
change the pricing picture for marine
fuels and the only available alternative
fuel options today are advanced biofuels,
LNG and methanol,« he said, adding that
while LNG paved the way for methanol,
methanol adoption can be a model for
ammonia and hydrogen in the future.
According to Dolan, methanol production
increased last year to 100 Mmt,
doubling production in a decade. He said
production could reach 500 Mmt by
2050, as predicted in a joint Methanol Institute/International
Renewable Energy
Agency report released earlier this year.
Commenting on those shipowners that
have already announced plans to include
methanol within their fuel pool, Dolan
said that first movers, such as Maersk,
understand »there is little time left to wait
on potential solutions that might fulfil
100 % of their 2050 goals. They know we
don‘t have 30 years to wait.«
Stena and Proman are engaged in methanol transport and dual-fuel engines
include safety equipment for seafarers if
there is a risk of gas pocket formation;
dedicated emergency training for crew
on fuel system safety devices and mitigating
damage to fuel system scenarios;
and guidelines on fuel system designs
that mitigate risks from grounding or
collisions.
»Together in Safety« was established
three years ago with the principal objective
to protect seafarers’ lives, while
delivering improved business efficiency
and commercial effectiveness. Grahaeme
Henderson, Chair of ’Together in Safety’
said: »As the shipping industry safety coalition,
›Together in Safety‹ represents a
new approach with shipping industry
groups, companies and service providers,
working in collaboration by combining
their collective knowledge and expertise
on challenges for the benefit of all. This
report is of significant importance to the
industry and also individual companies
who are making decisions on the future
fuels, to understand the hazards and potential
risk mitigations.«
Nick Brown, CEO, Lloyd’s Register
said: »This report by ‘Together in Safety’
illustrates how detailed and holistic risk
assessments can identify and focus attention
on the solutions needed for the
safe use of alternative fuels.«
Bud Darr, Executive Vice President,
Maritime Policy at the leading container
liner company and cruise ship operator
MSC Group added: »Without the safety
issues being thoroughly identified and
properly addressed, we will not reach the
end state we need. Safety and net zero
GHG operations must go hand-in-hand
in a world powered by future fuels at sea.«
He said MSC will continue to work with
the industry to further identify new ways
to mitigate risk levels in zero carbon fuels
through elimination, substitution, or
control in future study projects.
Plea for methanol
© Proman Stena Bulk
»Availabe in 122 ports«
Maersk announced in March that its first
methanol-burning vessel will launch in
2023, seven years ahead of schedule. Another
advocate is Proman Stena Bulk. The
joint venture between shipowner Stena
Bulk and methanol producer Proman is
planning to build six 50,000 dwt tankers
with methanol dual-fuel engines for delivery
in 2023. A further three vessels
owned solely by Proman, scheduled for
delivery in 2022 and 2023, will be traded
globally for shipping chemicals and clean
petroleum products. Anita Gajadhar, Managing
Director Proman Marketing, Logistics
and Shipping, said: »For us, methanol
is a proven fuel capable of meeting the
shipping industry’s carbon reduction targets.
When you look at the long-term
pricing, it is competitive when compared
to alternatives, like MGO. It is easy to
bunker, it is safe to bunker, and it is widely
available as bunker in 122 ports.«
Cheaper than LNG newbuilds
Methanol-fuelled newbuilds also cost less
than a LNG-burning ship, according to
engine builders MAN Energy Solutions
and Wärtsilä. Kjeld Aabo, Director New
Technologies two-stroke promotion,
MAN Energy Solutions, says that a
54,300 m 3 capacity product tanker running
a methanol-fuelled engine would
add about 10 % to the newbuild price.
The same vessel running on LNG would
cost 22 % more than a conventional
HFO-burning ship.
Finnish manufacturer Wärtsilä introduced
a methanol engine in 2013. Toni
Stojcevski, General Manager, Project
Sales & Development, reveals that the engine
builder expects to have an ammonia-fuelled
engine operating next year
and a pure hydrogen engine in 2025. The
company also plans to launch a new methanol-burning
engine based on its proven
W32 series in late 2023. This will be
available for newbuilds and retrofit. MM
52 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
53
EVENTS
Linkes Bild: Geschäftsführer Michael Wächter (2.v.r.) mit Gästen, Bild Mitte: Geschäftsführer Harald Jensen
© SDC
SHIP DESIGN AND CONSULT
Moin, Mahlzeit und Prost – SDC feiert 25 Jahre
Das Hamburger Unternehmen SDC Ship
Design and Consult feierte vor Kurzem
sein 25-jähriges Bestehen. Die beiden Geschäftsführer
Michael Wächter und Harald
Jensen begrüßten ihre Gäste hanseatisch
wortkarg mit »Moin, Mahlzeit und
Prost«.Was natürlich scherzhaft gemeint
war, denn zu der 25-jährigen Geschichte
ihres Unternehmens hatten Wächter
und Jensen dann doch Einiges zu erzählen.
Gemeinsam ließen sie die Jahre
seit der Gründung Revue passieren.
Gegründet wurde das Ingenieur-Büro
am 1. Januar 1997 von Harald Jensen,
seinem Bruder Gerhard, der später die
Schottel-Gruppe leitete, und Prof. Dr.
Eike Lehmann. Die drei vertraten die
Unternehmen das Ingenieurbüro Jensen,
die HSVA und den Germanischen
Lloyd. Wie die SDC-Chefs den zahlreichen
Gästen erzählten, starteten sie mit
einem ganzen und zwei halben Mitarbeitern.
Nachdem sich der Germanische
Lloyd aus »innenpolitischen
Gründen« zurückgezogen hat, ist später
Michael Wächter als Mitgesellschafter
eingestiegen. Die ersten Aufträge waren
schiffstheoretischer Natur, berichteten
die beiden. Das heißt Intakt- und Leckstabilitäts-Rechnungen
als Dienstleistung
für Reedereien und Werften. Im
Laufe der Jahre habe man dann für fast
alle deutschen Werften auf diesem Gebiet
gearbeitet.
Schon bald kamen Aufträge für Konzept-Designs
ganz unterschiedlicher
Schiffstypen hinzu und mit dem
700 TEU Containerschiff bei Mawei das
erste komplette Basic Design. Auch dieser
Bereich habe sich schnell entwickelt
und damit der Mitarbeiterstamm. Auch
zahlreiche Umbau- und Nachrüstungsvorhaben
sind im Laufe der Zeit dazu
gekommen.
Über die Jahre ist die Zahl der festen
Mitarbeiter kontinuierlich auf 28 angestiegen.
Außerdem sind Freelancer
und Studenten für SDC tätig. Viele der
Mitarbeiter sind bereits jahrelang mit an
Bord. Ebenso wie die Kunden, von denen
viele seit den ersten Projekten dem
Unternehmen treu geblieben sind. »Wir
haben aber auch eine tolle Kontinuität
im Kundenstamm. Die Kunden unserer
ersten beiden Projekte zählen immer
noch zu unserer treuen Kundschaft, es
sind die Lindenau-Werft und Vosta
LMG«, so Michael Wächter.
Im dem vergangenen Vierteljahrhundert
hat SDC rund 2.330 Aufträge
abgearbeitet. »Für all diese Arbeit sind
unzählige Abende bei der Familie geopfert
und Wochenenden durchgearbeitet
worden! Deshalb möchten wir uns
an dieser Stelle bei unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bedanken, auf
die man sich immer verlassen kann, die
uns immer mit 120 % zur Seite stehen
und ohne die wir heute nicht dort wären
wo wir jetzt sind«, sagte Harald Jensen.
Als die beiden Geschäftsführer ihre
Gäste einluden, war der Ukraine-Krieg
im vollen Gange. Anstatt Geschenke
wünschten sie sich eine Spende an Terra
Tech Förderprojekte. Die knapp 200
Eingeladenen sind diesem Spendenaufruf
gefolgt. Die Summe von über
10.000 € kam so zusammen.
Zahlreiche Gäste kamen, um mit SDC zu feiern. Darunter Florian Kluwe, HSVA/STG (linkes Bild) und Sören Marquardt, VSM, (rechtes Bild)
54 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
25 JAHRE IMES
Von Kaufbeuren auf die Weltmeere
Produziert werden sie im malerischen Allgäu. Zu finden sind sie
an Bord von Schiffen weltweit, die Geräte zur elektronischen
Messung, Überwachung und Prüfung des Zylinderdrucks der
Firma IMES. Und das seit mittlerweile 25 Jahren. Vor Kurzem feierte
Firmengründer Stefan Neumann gemeinsam mit rund 100
Gästen und seinen 30 Mitarbeitern dieses Vierteljahrhundert Erfolgsgeschichte
»Made in Bayern«.
Die Idee, seine eigene Firma zu gründen, kam dem ehemaligen
ABB-Mitarbeiter bereits 1995, berichtete Neumann anlässlich
seines Firmenjubiläums. Und bereits zwei Jahre später ging die
Firma IMES am 1. April 1997 an den Start. Der erste Auftrag war
noch nicht maritim, sondern wurde von der Deutschen Flugsicherung
platziert, so der Geschäftsführer. Mit einem Auftragsvolumen
von damals 100.000 DM und der ersten Pilotanlage –
ein 16V 20/27 MAN Gasmotor zur Notstromversorgung – wurde
der Grundstein für das Unternehmen gelegt.
Ein Jahr nach Firmengründung kam das erste Schiffprojekt mit
der Reederei Oltmann. In den kommenden Jahren reihten sich
viele weitere ein. So konnte IMES 1998 und 1999 die Kreuzfahrtschiffe
»Sea Princess« und »Ocean Princess« ausrüsten. Später
kam AIDA und viele weitere namhafte Unternehmen als Kunden
hinzu.
Im März 2008 erblickte der Prototyp
des IMES-Handmessgeräts
das Licht der Welt – das Erfolgsprodukt
der Firma. Getestet wurde
es zunächst stationär auf Menorca.
2009 ging das Produkt serienmäßig
in den Markt. Seitdem hat
IMES mehr als 4.000 Schiffe damit
ausgerüstet.
Seit seiner Markteinführung ist
Uta und Stefan Neumann
das Handgerät ständig weiterentwickelt worden. Heutzutage sei
vor allem der Umweltschutz der größte Treiber von Innovationen,
so Neumann. Die Sensoren müssten vor allem auf
die neuen Kraftstoffe – wie Ammoniak, Methanol oder Wasserstoff
– ausgelegt werden. Die Einführung neuer Versionen sei bereits
geplant.
FLENSBURGER SCHIFFBAU-GESELLSCHAFT
FSG feiert 150 Jahre und sieht Zukunft im Marine-Markt
© Schlüter
© Sturmat
© Schlüter
© Visser
Linkes Bild v.l.: Simone Lange (Oberbürgermeisterin von Flensburg), Reinhard Lüken (VSM), Lars Windhorst (Tennor Holding) und Philipp Maracke
Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft
(FSG) feierte kürzlich mit 2.000 Gästen ihr
150-jähriges Bestehen. Mitarbeitende hatten
dabei die Chance, ihren Familien den
Arbeitsplatz zu zeigen, geladene Gäste erhielten
einen Einblick in verschiedene Tätigkeitsbereiche,
während sich für alle die
Möglichkeit ergab, die jüngste FSG-Ablieferung,
die kürzlich getaufte »Tennor
Ocean«, in einer Bordbegehung hautnah
zu erleben. Nachdem Mitte Juni die Ro-
Ro-Fähre »Tennor Ocean« in der großen
Schiffbauhalle vom Stapel gelaufen ist,
hat die Fertigung einer weiteren Frachtfähre,
bestellt von der australischen Reederei
SeaRoad, bereits begonnen.
»Die lange Geschichte der FSG weist eine
Vielzahl an Highlights auf. Seit ich mit
dem wirtschaftlichen Neustart vor zwei
Jahren an Bord gekommen bin, beeindruckt
mich der Stolz, den die Mitarbeitenden
auf ›ihre‹ Werft verspüren. Tagtäglich
erlebe ich bei allen, die hier arbeiten, eine
tiefe Liebe zum Schiffbau. Mit diesem Rückenwind,
da bin ich sicher, können wir
der Zukunft mit guten Ideen und hervorragender
Arbeit begegnen«, sagte Philipp
Maracke, FSG-Geschäftsführer.
Künftig will sich der Werftchef ebenso
um Aufträge der Marine wie um den Bau
des Forschungsschiffes »Polarstern II«
bewerben. »In der 150-jährigen Geschichte
der FSG hat der Bau von Marineschiffen
immer eine Rolle gespielt.
Die Konstruktion des größten Schiffes
der deutschen Marine ist hier erfolgt.
Auch die drei im Einsatz befindlichen
Flottendienstboote wurden hier entwickelt
und gebaut, die Tender ebenfalls«,
erläuterte er, »für unsere Zukunftsstrategie
spielt die Marine eine
wichtige Rolle.«
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
55
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Auftragslage gut, Zukunft ungewiss
Der Auftragseingang 2021 ist um 14,3 % gestiegen. Die Bestellungen haben auch 2022
weiter zugelegt. Lieferkettenschwierigkeiten, Fachkräftemangel und der Ukraine-Krieg
trüben die positive Stimmung der deutschen maritimen Zulieferer jedoch ein
Dunkle Wolken am Horizont
v.l.: Hauke Schlegel, Martin Johannsmann, Tanja Hoppmann und Jörg Mutschler
Einmal im Jahr erhebt die VDMA Arbeitsgemeinschaft
Marine Equipment
and Systems unter ihren Mitgliedern
Zahlen. Abgefragt werden unter
anderem die Umsatzentwicklung und
die aktuelle Auftragslage. Das Ergebnis
für das Jahr 2021 präsentieren vor Kurzem
Martin Johansmann (VDMA-Vorstandsvorsitzender
und SKF-Geschäftsführer),
Tanja Hoppmann (Vorstandsmitglied
und Geschäftsführende Gesellschafterin
von WISKA Hoppmann) gemeinsam
mit den beiden VDMA-
Geschäftsführern Jörg Mutschler und
Hauke Schlegel.
aus dem Ausland. Diese Entwicklung hält
an und stimmt die Branche weiter optimistisch.
Die Erwartungen an die Zukunft
sind trotz der zunehmenden Unsicherheit
positiv«, sagte Johannsmann.
»Zusätzlich zu den Corona-Nachwirkungen
ist die Branche von dem Krieg
in der Ukraine, den Lockdowns in China,
den Staus in zentralen Umschlagplätzen,
der steigenden Inflation und den resultierenden
angespannten Lieferketten betroffen«,
ergänzte er.
© Wroblewski
Der Auftragseingang entwickelt sich Johannsmann
zufolge auch im Jahr 2022
weiter sehr gut, aber die Lieferkettenprobleme
bremsen die Fertigung und die
Auslieferung an die ungeduldigen Kunden
aus. Fehlende Komponenten lassen
somit halbfertige maritime Systeme in
der Produktion im Wartemodus stehen
und diese können nicht in Rechnung gestellt
werden. In der Folge steigt der Auftragsbestand
und die Lieferzeiten verlängern
sich weiter. »Hier hoffen wir auf
baldige Normalisierung«, so Johannsmann.
»Momentan ist die Lieferkettenproblematik
dominant und die Situation
ist so schlimm, wie noch nie«, sagte der
SKF-Chef. Mit einer Erholung der Halbleiterindustrie
beispielsweise rechnet die
Branche nach Johannsmanns Worten erst
im Jahr 2024.
Die Verbandsmitglieder bestätigen die
gegenwärtige Lage. So sehen laut einer
aktuellen VDMA-Blitzumfrage fast neun
von zehn Unternehmen aus dem gesamten
Maschinen- und Anlagenbau ihre
Lieferketten derzeit merklich oder gravierend
beeinträchtigt. Mit einer Entschärfung
der Lage innerhalb der nächsten
drei Monate rechnet kaum noch jemand.
Trotz der guten Auftragsentwicklung
in seinem Verband, blickt Johannsmann
mit leichter Sorge in die Zukunft: »Corona
und Lieferkettenschwierigkeiten für
Branche insgesamt zufrieden
Die Zulieferer sind mit dem Geschäftsjahr
2021 insgesamt zufrieden und erwarten,
trotz sich verstärkenden Unsicherheiten,
weiter gute Geschäftsentwicklungen
im laufenden Jahr. »Aufgrund des coronabedingt
schwachen Auftragsbestands
haben wir im vergangenen Jahr unsere
Umsatzziele nicht erreicht. Gleichzeitig
entwickelten sich die Märkte mit deutlich
ansteigenden Auftragseingängen gerade
Umsatzentwicklung in Mrd. € seit 2022
© VDMA
56 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
© VDMA
Auftragseingang im Jahr 2021 aus dem Ausland nach Regionen Prognose der Entwicklung des Auftragseingangs 2022 gegenüber 2021
sich wären managebar gewesen. Der
Ukraine-Krieg und die starke Inflation
haben die Gesamtperspektive getrübt.
Alle vier Faktoren haben das Potenzial eine
Wirtschaftskrise auszulösen. Wir
müssen uns vorbereiten auf dunkle Wolken
am Horizont.«
Bewerber dringend gesucht
Ein weiteres Thema, das die Branche
umtreibt, ist der Fachkräftemangel, wie
Tanja Hoppmann anlässlich der Bilanzvorstellung
darlegte. »Corona hat hier
die Situation verschlimmert. WISKA engagiert
sich normalerweise stark in den
Schulen«, so die Geschäftsführerin.
Durch die Pandemie hätten die Schüler
den Kontakt zu WISKA nicht gefunden
und damit sei es schwieriger geworden
Ausbildungsplätze zu besetzen. Auch bei
normalen Stellen sei dies nicht einfach.
»Aktuell hat WISKA fünf Stellen zu besetzen
und erfahrungsgemäß dauert es
bis zu einem Jahr bis ein geeigneter Bewerber
gefunden werden kann«, so
Hoppmann.
Und auch diesen Trend bestätigt eine
aktuelle Umfrage. So klagen vier von fünf
VDMA-Unternehmen über einen merklichen
oder gravierenden Mangel an Personal.
Drei von fünf Unternehmen sehen
die Demografie und den Fachkräftemangel
als großes Risiko an. »Um das geplante
Wachstum zu ermöglichen und
zusätzlich die altersbedingt ausscheidenden
Fachkräfte zu ersetzen,
müssen junge Nachwuchskräfte eine attraktive
Ausbildung in einem guten Umfeld
in unserer Branche bekommen. Wir
streben deshalb zum Beispiel eine Ausbildungsquote
von 10 % an«, sagt Hoppmann.
Neben dem Fachkräftemangel ist Nachhaltigkeit
ein großes Thema für die Branche
und für Tanja Hoppmann persönlich,
die in ihrem Unternehmen aktuell eine
Nachhaltigkeitsinitiative umsetzt.
Nachhaltigkeit auch im Mittelstand
In puncto Maritime Energiewende, bei
der es um die klimaneutralen Schiffsantriebe
der Zukunft geht, gilt es weiterhin
im gesamten Schiffsbetrieb den
Energieverbrauch intelligent zu reduzieren.
»Dazu gibt es zwei Stellschrauben,
nämlich zum einen die kontinuierliche
Weiterentwicklung der maritimen
Produkte und die Offenheit für
neue Technologien. Zum anderen gilt es
in der eigenen Produktion anzusetzen
und gezielt den CO 2
-Fußabdruck zu
vermindern«, so Hoppmann. »Das
Thema Nachhaltigkeit wird uns in den
nächsten Jahren gerade in den mittelständischen
Schiffbau- und Offshore-
Zulieferunternehmen zunehmend beschäftigen.
Ich sehe hier auch einen
wichtigen Wettbewerbsvorteil, wenn
zum Beispiel mit Auftraggebern auch
über Soziales und Umweltthemen diskutiert
werden kann«, sagt die WISKA-
Chefin. »Das verstärkte Augenmerk in
Abstract: Order intake good, future uncertain
Order intake in 2021 increased by 14.3 %. Orders have also continued to increase in
2022. However, supply chain disruptions, a shortage of skilled labor and the Ukraine
war dampen the positive sentiment of German maritime suppliers.
Richtung klimaneutrale Produktion
bietet darüber hinaus weitere Vorteile:
Unternehmen können im Rahmen ihrer
betrieblichen Risikobewertung die
Themen Energieversorgung und Energieeinsparung
besser überblicken und
darüber hinaus sind mittelständische
Industriebetriebe mit klar formulierten
und gelebten Nachhaltigkeitszielen bei
Nachwuchskräften beliebte Arbeitgeber«,
so Hoppmann weiter. Sie wies
außerdem darauf hin, dass mittelständische
Unternehmen in knapp zwei
Jahren verpflichtet werden, in ihrem
Lagebericht Rechenschaft zum Thema
Nachhaltigkeit abzulegen. Darum sei es
angebracht, heute schon zu handeln
und sich mit der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.
AW
Umsatz sinkt um 2,5 %,
Beschäftigung stabil
Die deutsche Schiffbau- und
Offshore-Zulieferindustrie verzeichnete
im vergangenen Jahr
durch die Corona-Auswirkungen
einen Umsatzrückgang um 2,5 %
auf 10,3 Mrd. €. Die Bestellungen
stiegen im gleichen Zeitraum um
14,3 % (-10,9% in 2020). Die Zahl
der Beschäftigten bleibt konstant
bei 63.000. Mit dem anhaltenden
weltweiten Neubauboom von
Schiffen ist mit weiter steigenden
Auftragseingängen im weiteren
Verlauf des Jahres 2022 zu rechnen.
Die zunehmenden Unsicherheiten
lassen einen verlässlichen
Blick auf 2023 jedoch nicht zu.
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
57
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Gastbeitrag: Peter Müller-Baum
Managing Director VDMA Engines and Systems | VDMA Power-to-X for Applications |
Secretary General CIMAC
Die Wasserstoffwirtschaft
schnell Wirklichkeit werden lassen
»Grundbaustein der
Wasserstoffwirtschaft ist
als zentrales Verfahren
Power-to-X«
© VDMA
Politik und Wirtschaft haben das enorme Potenzial, das in
Wasserstoff steckt, erkannt. Es vergeht kaum ein Tag ohne
Projektankündigungen oder Bekanntmachung weiterer Fördertöpfe.
Der Maschinen- und Anlagenbau spielt für die schnelle
Nutzung dieses Potenzial als Technologieanbieter eine herausragende
Rolle – beim weiteren Ausbau der Nutzung Erneuerbarer
Energiequellen, in Sachen Steigerung der Energieeffizienz
allgemein und ebenso bei der Kopplung von Mobilität, Industrie
und Wärme.
Seit einiger Zeit werden aus Wasserstoffstrategien, Plänen und
Ideen nun endlich konkrete Projekte: Grüner Wasserstoff wird
erzeugt, erste (kleinere) Anlagen zur Erzeugung von eFuels und
eKerosin gehen in Betrieb, Brennstoffzellenschiffe entstehen,
die Diskussionen um den Treibstoff – oder besser gesagt die
Treibstoffe – der Zukunft greifen auch im maritimen Umfeld
immer mehr Raum und werden konkreter.
Grundbaustein der Wasserstoffwirtschaft ist als zentrales
Verfahren Power-to-X. Dergestalt erzeugte chemische Energieträger,
die auf Basis regenerativer Energiequellen wie Sonne
und Wind klimaneutral produziert werden, verfügen über eine
höhere Energiedichte als Batterien und werden daher perspektivisch
in der Schifffahrt zum Einsatz kommen.
Doch werden diese P2X-Produkte auch darüber hinaus
dringend benötigt, nicht nur im Transportsektor beziehungsweise
für Mobilität: Auch in der Pharma- beziehungsweise
der chemischen Industrie können mittels P2X die derzeit
noch mineralölbasierten Grundstoffe ersetzt werden. Wasserstoff
wird in der Stahlerzeugung Anwendung finden, die damit
klimaneutral werden kann. Das ist wichtig auch für die
maritime Industrie, denn nur Sektorenkopplung und ganzheitliches
Denken wird uns, davon bin ich überzeugt, am Ende
weiterbringen. Um vorwettbewerblich die besten Antworten
in möglichst kurzer Zeit zu finden, Fehlentwicklungen
zu vermeiden und die Wasserstoffwirtschaft möglichst
schnell wachsen zu lassen, muss sich die Branche nun
abseits politischer Diskussionen formieren und zielgerichtet
kooperieren.
Die technischen Experten insbesondere aus unterschiedlichen
Branchen entlang der enorm langen Wertschöpfungskette
müssen sich gegenseitig informieren, voneinander lernen, sich
miteinander austauschen und Lösungsansätze diskutieren.
Der gesellschaftlich-politische Hintergrund dafür scheint bereitet:
Das Interesse an P2X-Verfahren ist enorm, wesentliche
Weichen für den Weg in die Wasserstoffwirtschaft werden gestellt.
Die Rahmenbedingungen fangen an, sich zu verbessern.
Der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar, der für
die Erzeugung von grünem Wasserstoff eingesetzt wird, ist deutlich
günstiger geworden. Zudem hat die Wasserstofftechnologie
inzwischen Marktreife erreicht.
Jetzt geht es also darum, schnell und richtig auf dieses Interesse
zu reagieren, die Theorie in die Praxis umzusetzen, also Anwendungen
zu realisieren, zu skalieren, Prozesse zu optimieren
und die Produktion zu automatisieren. Und das alles muss
schnell gehen.
Der Kampf gegen den Klimawandel und die Notwendigkeit,
den CO 2 -Ausstoß deutlich zu verringern, ist seit vielen Jahren eine
wichtige Triebfeder, der Krieg in der Ukraine hat den Wunsch,
sich schneller und konsequenter von fossiler Energie ab-
58
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
zuwenden, weiter beflügelt. Die Transformation
hat zwar längst begonnen, ist jedoch
alles andere als einfach zu bewerkstelligen.
Noch gibt es eine ganze Reihe schwieriger
Fragen, die beantwortet werden müssen,
und es werden künftig mit Sicherheit
weitere, neue Fragen hinzukommen. Welche
Produktionsverfahren für Wasserstoff
und Derivate bieten unter welchen Umständen
welche Vor- und Nachteile? Wie
können mögliche Synergien optimal genutzt werden, welche Herausforderungen
in Sachen Sicherheit kommen auf uns zu? Wo
wird künftig Wasserstoff am ehesten direkt eingesetzt werden, wo
werden eher eFuels da Rennen machen? Oft werden solche Fragen
rein politisch diskutiert – aber für die tatsächliche Realisierung
geht es auch um technologische Optionen, Erfahrungen, Kooperationen
in der Entwicklung.
P2X-Konferenz
Als Forum speziell um solche und ähnliche Antworten zu finden,
haben wir die »From Production to Application: THE #P2X
CONFERENCE« ins Leben gerufen. Sie findet am 19. und 20.
September in Düsseldorf in unmittelbarer Nähe zur DecarbXpo
und zur International Renewable Energy Storage Conference,
»Noch gibt es eine ganze Reihe
schwieriger Fragen, die
beantwortet werden müssen,
und es werden künftig mit
Sicherheit weitere, neue
Fragen hinzukommen«
kurz IRES 2022, statt. Hinter der Konferenz
steht die VDMA Power-to-X for
Applications, die zentrale, branchenübergreifende
Informations-, Kommunikations-
und Kooperationsplattform
für die P2X-Community.
Sie wächst noch immer rasant – aktuell
zählt sie über 170 Unternehmen aus der
Industrie als Mitglieder – und bindet alle
wichtigen Stakeholder und Akteure von
der Entwicklung der Fertigungsverfahren
über die Herstellung synthetischer Kraft- und Rohstoffe mittels
Power-to-X-Technologien bis hin zum Endabnehmer ein.
Mit unseren Aktivitäten fördern wir einen ganzheitlichen,
technologieoffenen Ansatz für die Transformation von Energiesystemen
und schärfen das Bewusstsein in Politik und Öffentlichkeit
für umweltverträgliche Energienutzung und Mobilität.
Ich bin fest davon überzeugt, dass P2X den vielversprechendsten
Ansatz bietet, regenerativ erzeugten Strom in andere
Energieformen zu überführen und so langfristig aus der
Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas auszusteigen.
Unsere Konferenz mit ihrer technischen, praxisbezogenen
Ausrichtung soll der Transformation an Land, zur See
und in der Luft nun weiter Schub verleihen.
Weitere Infos unter https://www.p2xconference.com
Spende und werde ein Teil von uns.
seenotretter.de
Einsatzberichte, Fotos, Videos und
Geschichten von der rauen See erleben:
#teamseenotretter
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
59
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Ships in the Digital Age
How is digitalisation becoming visible in ship technology? And what can be expected in
the future? Insights on these questions are regularly provided by the COMPIT expert
conference. Hans Payer reports from this year’s edition, which took place in Italy
Digital twins now accompany an ever larger part of the maritime industry
© Siemens
The 21st Compit conference took
place from June 21 to 23 in a monastery
from the 14 th century near Siena,
the Carthusian Pontiniano. About 50
maritime experts and scientists from diverse
countries, with differing specialisations
and of a wide spread of age,
united in their enthusiasm to look with
optimism into the future, actively participated
in this wonderful event. The general
theme was »Trends in Maritime IT-
Application«. There was an underflow
agreement amongst participants that
after well more than 150 years of mechanical
developments and automation, assembly
lines and construction of train
systems in many countries we stand at
the beginning of the century of digitalisation
in the 21th century.
35 papers on diverse subjects regarding
the immediate present and the future of
the maritime world were presented and
discussed. The former monastery turned
out to be a very good and thought-provoking
place for the presentations during
the different conference sessions and for
discussions in the breaks, where many
»Tutte le verità sono facili da
capire, una volta che sono state
rivelate. Il difficile e scoprirle.«
All the truths are easy to understand,
once they have been discovered.
The difficult part is to detect them.
Galileo Galilei, 1564 – 1642
ideas were developed and exchanged.
Happy swallows were sailing through the
cloisters overhead.
Smart Ship Design
In an introductory paper on Smart Technologies
for Improving Ship Design
Tools, Rodrigo Perez Fernandez from
Siemens Digital Industry Software in
Spain and professor of Maritime Technology
at the University of Madrid, described
the present and expected future
situation:
Smart technologies are today widely
common topics in most industries. The
question is, do we really understand
everything implied in the term? Generally,
these are formed by a fusion of
multiple technologies sharing the same
ambition: digital transformation. Nevertheless,
the peculiarities and differences
found in them require a subtle and delicate
analysis to establish how they can
best be applied to each specific industry.
The Marine Industry – dealing arguably
with the largest mobile objects in
the world – is being forced to enter this
atmosphere of change. It is absolutely
needed for survival, following a somewhat
slow and uncertain adjustment process
up to now. The key at this point is
choosing the right strategies and the best
way to be successful using them.
At the centre of this smart system lies a
3D model of a ship of any type, created
mainly with CAD tools. Digital twins are
developed which link the 3D CAD model
and the interacting partners in the design
and production of the product within
what is referred to as Industry 4.0. The
60 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
real world and the virtual world are both acting concurrently during
the evolution of the design, the construction, and the production
of the ship. Ideally, this world of possibilities is extended over
the entire lifecycle of the product.
At the core of these processes, CAD tools have evolved, which
may easily be linked to these new technologies.
To remain competitive, it is mandatory for the shipbuilding industry
to understand how these technologies can improve the
processes and the workflow as well as the cooperation between
stakeholders. There is no global solution for all industries. Digitalisation
in the Maritime world is available, and it is mature
enough to be implemented and become part of our strategy for
the future.
Digital transformation requires suitable strategies to identify
the added value obtained in relation to the necessary investments.
In the current uncertainties we have to face, a good strategy
leading to good results is to start with small projects that have
sufficient viability to be evaluated without large investments
(Minimum Viable Products). It has been proven that this approach
can bring good results, even exceeding expectations,
without compromising too much on risks or investment. The key
for success is to clearly define objectives, as well as identifying the
correct technologies to apply.
Furthermore, using visual tools for the presentation of results
facilitates the work of engineers and decision makers. These tools
are complemented by dashboards that must be adapted and personalised
depending on the users or the shipyard needs.
Another important point: future smart ships and yards must be
interconnected. Otherwise, they can’t use their potential. The
connection of smart devices within a smart ship or smart yard
must be controlled by humans. The information shared must be
managed along the whole lifecycle of the ship and the yard (workshops,
docks, berths...), starting from the beginning of the initial
design.
Digital Twins
Listening to the presentations the importance of the Digital Twin
concept in modern design and production has evolved as one of
the big topics in the engineering world, including the maritime
industries. At the core of any Digital Twin will be a 3D geometrical
representation, which opens the door for numerous applications
in simulating physical behaviour and Virtual Reality
interaction. Complex Ship new-building projects are expected to
be designed and built with a Digital Twin in the future.
For ships without appropriate digital representation of the asbuilt
status, 3D laser scanning has been found to be a very successful
way forward by Marius Blom of Blom Maritime from Lysaker
in Norway. In his experience, »data at your fingertips« as is
the case with a good digital twin have saved up to 30 % on material
cost and up to 35 % on man-hours in retrofit projects. Initially
motivated for retrofits, the geometrical digital twin created by advanced
3D laser scanning has been found to be very versatile also
for other applications, such as preventive maintenance or training.
Integration of 3D scan point clouds in CAD software has
been streamlined and can now be seen best business practice also
in the maritime world.
An interesting example of digital twin was described by Thomas
DeNucci of the U.S. Coast Guard.
A study was triggered when the fishing vessel »Scandies Roise«
capsized in extreme spray-icing conditions on 31 December 2019
Thomas Hildebrand has received this year’s »Compit Award« for his
numerous contributions and support to the conference for many years
with the loss of five of seven fishermen onboard. Testimony
identified current vessel regulations may not accurately account
for vessel icing on crab pots – a porous surface of webbing and
open spaces where icing can accumulate in a non-uniform pattern.
The lack of understanding of this situation may put mariners
and the marine environment at undue risk. DeNucci described
a methodology for predicting ice accretion on vessels operating
in high latitudes.
Machine Learning
Machine Learning has many tasks in ship design. Anomalies can
for instance be identified at different moments of the lifecycle of the
project. Machine Learning also makes it possible to optimise the resources
used, by ensuring the highest possible standardisation of
parts, standardising materials and manufacturing. This will ultimately
result in a reduction of design and construction cost.
A good example of the capabilities of Machine Learning in design
was presented by Thomas Hildebrand of Numeca with the
paper »Accelerating Marine Propeller Development in Early Design
Stages using Machine Learning«. A machine learning approach
was presented to accelerate the design of marine propellers.
For open-water propeller characteristics, neural nets are
trained to predict both integral quantities of open-water performance
curves and local field values of velocities and pressures
on two-dimensional planes for Wageningen B-Series propellers.
The average difference between the predicted and CFD- obtained
values remained below 1.5% for integrated quantities (thrust,
torque, efficiency).
This demonstrates that the quasi- instantaneous response of a
trained neural net may accelerate propeller design significantly.
Thomas Hildebrand has received this year’s »Compit Award« for
his numerous contributions and support to the conference for
many years.
Openness and Collaboration
The topic of openness regarding data and the use of software has
repeatedly come up in the discussions at Compit this year. Besides
Rodrigo Perez Fernandez in his overview on Smart Tech-
© Payer
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
61
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
of inspection was declared equivalent to traditional class requirements
by the attending surveyor.
A field trial on board a chemical tanker is described. At first the
drone was tested operated by wifi / bluetooth connection without
a tether. The mirror-like reflecting surfaces of stainless steel however
posed problems with wireless transmission of the signal
here. Therefore a tethered solution was used. The drone also enabled
visual close-up inspection of the upmost parts of the compartment,
a capability not available before. The tethered system
allowed for continuous inspection, saving time and eliminating
signal loss during flight. An anti-collision system prevented contact
with the structure. Results of detecting and tracking cracks in
videos are summarised.
The official group photo of Compit 2022 in Pontignano June
nologies for Improving Ship Design Tools, also Enrique Gaspar of
NTNU Alesund closed his paper with »A Call for Openness and
Collaboration in Ship Design«. He addressed his colleagues and
students to consider implementing open and collaborative
methods in the everyday design tasks, both at academia as well as
in industry. A GitHub page for a project – either public or private
– is an experience highly recommended. As GitHub is used to
manage large software projects, it has functions like allocating
tasks, discussions on traceability in pair (or even better) than
most of PDM/PLM solutions. Giving up proprietary data-files in
exchange for a standard among all tools seems to be a feasible
path.
As a final call, it would be nice to see academia really incorporating
the open science concept, where the data from public
funded projects is not only found in hidden papers, but in a repository,
able to be accessed, scrutinised and re-used. For software
developments, many models suggest that open standards
and interfaces are key to success in the market, and may be a lucrative
approach.
© Payer
The Virtual Classroom
Towards the end of the Conference, Tracy Plowman from DNV
gave a lively lecture on her experience after more than two years
delivering maritime training digitally. She describes the disruption
from the COVID-19 pandemic as a problem and a
chance. Training had to be changed spontaneously, the key vehicles
were suddenly virtual classroom and e-learning. The problem
developed into an opportunity. There was the signal from the
Top: Digital is here to stay.
The emergency is now over, long term solutions have to be
found. In-line with the DNV sustainability drive. Can we move
from real to digital in training?
What did we learn? Before the change, classroom materials
were just sufficient for the real classroom. Experience soon
showed, training hours per day had to be shortened. Teaching online
requires new skills and more preparation time. Also, postpandemic
people have more experience with online training and
are more demanding. Customers in certain remote locations will
however request to keep the online learning option going. It is expected,
training solutions will become more complex, with more
blended or hybrid options available.
The Virtual Classroom is quick to develop. It has direct access
to experts and direct interaction between experts and students is
possible. Experience has shown that Live online training also has
its challenges: language and accent challenges, engineers may
have charisma problems, people sometimes get Cyber Fatigue.
Evaluations show, there may be a requirement for more liveliness
in the course. Solution: a lot less text – more imagery. The final
result: Online learning is not as interactive as classroom learning.
There is less knowledge-sharing. Most pupils hope to be back to
classroom learning soon.
Remote Inspections using Drones
Erik Stensrud of DNV and Kristian Klausen of ScoutDI reported
about their development and experience with automatic inspection
of cargo and ballast tanks using drones already at Compit
2019 and 2020. This year, two important forthcomings were
described: The drone pilot operated the drone from outside the
tank, i.e. beyond his line of sight (BLOS). Additionally, this form
Retrofit Installation – E3D, by Blom Maritime
© Blom Maritime
62 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
ADVERTORIAL
PURETEQ
SERVICE AGREEMENTS WITHOUT PREPAYMENT FOR EGC SYSTEMS OF ANY BRAND
SUPERIOR ENERGY PERFORMANCE
PureteQ designs, delivers and commissions built-to-fit maritime
scrubber systems for ships of any size and for shipowners who
want to save money on fuel by continuing use of heavy fuel oil. All
PureteQ scrubbers comes with a intuitive control systems including
full real time remote accessibility. This feature allows for detailed
trouble shooting assistance to crews without physical attendance.
The technology allows us to regulate waterflow to the
scrubber from 10 % to 100 % of the design capacity. The result is
superior energy performance and saving of fuel.
SERVICE AGREEMENTS FOR SCRUBBER
SYSTEMS OF ANY BRAND
Today PureteQ is the world largest service provider for all brands
of scrubbers. PureteQ has offices in Europe, and in Asia and from
there, our trained marine engineers are dispatched from nearest
location.
PureteQ offer service agreements without bindings and without
prepayment. You only pay for the services that you need and
this at a fair price. As an integral part of this agreement, we offer a
24/7 service Desk manned by professional marine engineers, who
have undergone a comprehensive training in all components of a
scrubber systems to include sensors. We conduct numerous training
sessions for onshore personnel as well as for crews and officers.
We have established a modular training program to fit the
individual shipowners need.
Our clients are free of charge offered our cloud-based software
for environmental performance reporting and optimization of
scrubbers across fleets. It features the measuring of MARPOL
compliance, operational performance, and environmental performance
reporting, such as CO 2 and Sulphur. This software will
allow for across ship / fleet learnings to crews, hence reduce
OPEX and we see crews competing on operation of the scrubbers.
COMBINED CARBON CAPTURE AND
PRODUCTION OF HYDROGEN
In 2018, ESTECH – part of the PureteQ Group – began a research
program into Carbon Capture Technology, and we have been granted
patents on our technology in US as well as in Europe. The technologt
combines Carbon Capture from exhaust gas with Powerto-X.
The solution is a unique combination of Carbon Capture and
parallel production of hydrogen.
Tests carried out at our pilot plant at a Danish wastewater treatment
plant indicates that approximately 80 % of the green energy
utilized for Carbon Capture is stored in hydrogen. The CO 2 as
well as the Hydrogen are building blocks for fuels and other products.
The technology will most properly become the most energy-efficient
CCS technology on the market for small and medium-sized
industries and even for some of the bigger companies.
The Group has been able to accelerate the product development
process and are now scaling the technology by more than 100 times.
When this work is well underway, we intend to build the
first commercial plant in Q1 2024. In 2023 we will investigate feasibility
of on-board CCS.
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
63
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
© Wroblewski
Weniger CO 2 , mehr Digitalisierung
28.892 Besucher und damit 5.365 mehr als noch 2018 kamen anlässlich der Posidonia nach
Athen, wo sich vom 6. bis 10. Juni 1.964 Aussteller präsentierten. Im Fokus der Messe und
des Begleitprogramms standen die Trendthemen Dekarbonisierung und Digitalisierung
»ABS arbeitet derzeit an einem
Zugang zum Digitalen Zwilling«
Patrick Ryan
Egal in welchem Segment der maritimen
Wirtschaft ein auf der Posidonia
ausstellendes Unternehmen tätig war –
fast alle beschäftigten sich vor allem mit
zwei Themen: der Dekarbonisierung und
Digitalisierung. »Alles dreht sich momentan
um Dekarbonisierung«, bestätigt Patrick
Ryan, Senior Vice President, Engineering
and Technology bei der Klassifikationsgesellschaft
ABS – nach Tonnage und
Neubauaufträgen die Nummer 1 unter den
Klassen in Griechenland. Getrieben werde
dies durch Maßnahmen und Regularien
wie zum Beispiel den Carbon Intensity Indicator.
Im Bereich der Digitalisierung arbeitet
ABS derzeit unter anderem an einem
Zugang zum sogenannten »Digitalen
Zwilling«, der Kunden nächstes Jahr zur
Verfügung stehen und Auskunft über Besichtigungen,
Ergebnisse und Empfehlungen
geben soll. Ein weiteres Thema, mit
dem sich ABS in diesem Bereich befasst,
ist laut Ryan die Instandhaltung. Hier gehe
der Trend »weg von kalendarischer hin zur
Echtzeit-Instandhaltung.
Effiziente Hafenanläufe
Die Reduzierung von CO 2 stand auch im
Fokus des Messeauftritts von Wilhelmsen
Port Services (WPS). Mit HIVE bietet
WPS beispielsweise eine Plattform, die es
allen beteiligten Akteuren erleichtern
soll, sich effizienter über Hafenanläufe
austauschen – dies resultiert in einer Zeit
und Emissionsersparnis.
Im Rahmen einer Kooperation mit
ECOsubsea setzt Wilhelmsen zudem
Drohnen zur Inspektion von Schiffsrümpfen
ein. Das soll die Kosten der Bewuchsüberwachung
um mehr als 70 %
senken und ebenfalls den Zeitaufwand
reduzieren. Nicht zu letzt sollen diese Art
von Schiffsrumpfinspektionen und die
damit einhergehenden glatteren Schiffsrümpfe
für weniger Widerstand und damit
weniger Emissionen sorgen.
Weniger Widerstand, weniger CO 2
Um Energieeffizienz drehte sich auch alles
am Stand des Beschichtungsherstellers
PPG. Anlässlich der Posidonia gab das Unternehmen
bekannt, dass die Enterprises
Shipping & Trading (EST) die biozidfreie
Silikon-Fouling-Release-Beschichtung
PPG Sigmaglide 1290 gewählt hat, um die
Energieeffizienz zu verbessern und den
Kohlenstoffausstoß seiner Flotte zu reduzieren.
Das Unternehmen entschied sich
für die Beschichtung, weil sie den Reibungswiderstand
der Schiffsrumpfoberflächen
verringert, was den Energiebedarf
und die damit verbundenen Emissionen
senkt. Von PPG durchgeführte Tests ergaben
laut dem Unternehmen, dass die Beschichtung
im Vergleich zu herkömmlichen
Antifouling-Beschichtungen eine
20-prozentige Verringerung des Energieverbrauchs
und eine bis zu 35-prozentige
Verringerung von CO 2 bewirkt.
Flotten optimieren
Die Dekarbonisierung zu beschleunigen,
hat sich Wärtsilä Voyage auf die Fahne
geschrieben, berichtet Sean Fernback,
64 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
seit 2020 Präsident, Wärtsilä Voyage und
Executive Vice President Wärtsilä. Dafür
biete das Unternehmen seinen Kunden
beispielsweise FOS – Fleet Optimisation
Solutions an. Die Flottenoptimierungslösung
verbindet die digitalen Punkte
zwischen Navigationsdaten, Betriebsprozessen,
Treibstoffeffizienz und der Reduzierung
der Umweltbelastung. FOS integriert
die Systeme und die Kommunikation
zwischen Schiffen, Landbüros
und Häfen. Es bietet eine gemeinsame
digitale Plattform für den Datenaustausch
zwischen allen Beteiligten der
Branche und kombiniert Cloud-basierte
Analysen, künstliche Intelligenz und intelligente
Automatisierung zur Überwachung,
Verwaltung und Optimierung
der täglichen Prozesse an Bord und an
Land. Durch die digitale Vernetzung und
den Austausch, soll sich die Effizienz erhöhen
und die Emissionen sinken.
NOx, SOx und Co.
»Wir müssen die
Dekarbonisierung
beschleunigen«
Sean Fernback
Auf Produkte zur Reduzierung von Emissionen
konzentrierte sich ebenfalls Alfa
Laval. Die Schweden stellten ihr Portfolio
an Schiffsausrüstungen, Lösungen und
Dienstleistungen aus – darunter das
StormGeo-Angebot. Für die Einhaltung
von Umweltvorschriften, bot Alfa Laval
unter anderem sein kürzlich eingeführtes
Abgassystem PureNOx LS, oder seine
Ballastwasserbehandlungsanlage Pure-
Ballast 3 Ex Deckhouses für Tanker an.
Diese kommen zu den »seit langem etablierten
Lösungen wie PureSOx hinzu, die
bei den heutigen hohen Ölpreisen noch
mehr an Bedeutung gewonnen haben«,
berichtete Mark Aarbodem, Manager
Global Sales and Project Management.
Lösungen wie die Aalborg Dual-Fuel-
Kessel und PureCool sollen das Potenzial
von LNG maximieren. Alfa Laval arbeitet
ferner auch an Lösungen für alternative
Kraftstoffen, wie LPG, Biokraftstoffe,
Methanol und auch Ammoniak.
Auch neue Möglichkeiten zur Energierückgewinnung
und -einsparung, wie
Aalborg Micro und das kürzlich eingeführte
E-PowerPack gehörten zum Messeportfolio.
Weitere energiesparende Lösungen
sollen bald folgen, darunter der
windunterstützte und der Windantrieb
von Oceanbird, im Rahmen eines Joint
Ventures mit Wallenius.
100 Jahre & Cyber Security
Für die Klassifikationsgesellschaft DNV
war die diesjährige Posidonia eine besondere
Messe, denn DNV feierte 100 Jahre
in Griechenland. »Hundert Jahre sind im
Kontext der griechischen Geschichte nur
ein Wimpernschlag, aber ich bin unglaublich
stolz auf die Arbeit all unserer
griechischen Kollegen und Partner, sowohl
in der Vergangenheit als auch in der
Gegenwart, die zu dem großen Erfolg der
modernen griechischen Flotte beigetragen
haben«, sagte Knut Ørbeck-
Nilssen, CEO von DNV Maritime.
Auch bei dem norwegischen Klassifizierer
drehte sich alles um die beiden
Trendthemen und die Aspekte, die zum
Beispiel die zunehmende Digitalisierung
mit sich bringt. Dazu gehört die Cyber-Sicherheit.
Passend dazu überreichte DNV
eine Urkunde an Pleiades Shipping. Als
erste griechische Eigner haben sie ihre
neuen Schiffe mit der Cyber-Secure-
Notierung klassifizieren lassen. Die Verleihung
war ein passender Meilenstein, da
DNV die Überschreitung der Marke von
100 unter Vertrag genommenen Schiffen
mit der Cyber-Secure-Notierung feierte.
Während Cyber-Risiko-Vorschriften
wie die IMO 2021 von Eigentümern, Betreibern
und Managern verlangen, Cyber-Risiken
insgesamt zu berücksichtigen,
gab es bisher nur wenige konkrete
Anforderungen für die Errichtung
von Cyber-Sicherheitsbarrieren in der
System- und Schiffskonstruktion, teilte
DNV anlässlich der Messe mit. Dies werde
sich nun ändern, da die International
Association of Classification Societies
(IACS) vor kurzem ihre neuen einheitlichen
Anforderungen an die Cybersicherheit,
UR E26 und UR E27, veröffentlicht
hat, die für klassifizierte Schiffe
und Offshore-Anlagen, deren Bau am
oder nach dem 1. Januar 2024 in Auftrag
gegeben wird, verbindlich sein werden.
Diese neuen Anforderungen werden es
Schiffseignern und -betreibern erleichtern,
cyber-sichere Schiffe zu bestellen,
da sie sowohl Werften als auch
Systemlieferanten dazu verpflichten, Cyber-Risiken
in ihren Konstruktionen proaktiv
zu berücksichtigen.
AW
Abstract: Less CO 2
, more digitization
28,892 visitors, 5,365 more than in 2018, came to Athens for Posidonia, where 1,964 exhibitors
presented themselves from June 6 to 10. The focus of the trade fair and the accompanying
program was on the trend themes of decarbonization and digitalization.
»Für uns gibt es drei Themen:
Dekarbonisieurng, Future Fuels
und Cyber-Security«
Knut Ørbeck-Nilssen
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
65
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
The future of two-stroke engine lubrication
As shipping faces an era of new fuels and new engine designs to accommodate them,
what role will cylinder lubrication play in enabling efficient and reliable engine operation?
Lubricants supplier Chevron gathered what is known about the many unknowns yet
The IMO sulphur cap already saw the emergence of very low sulphur
fuel oil (VLSFO), the IMO long-range carbon target will
encourage the introduction of even more new ship fuels. Alternatives
like LNG and methanol are already in use and fuels such as
ammonia, hydrogen and ethanol are being developed alongside
lower-carbon synthetic and biomass-derived versions of conventional
fuels. So-called e-fuels, which are produced using renewable
energy, are also being developed.
Like VLSFO, each of the above fuels bring specific challenges to
engine and cylinder condition that can be mitigated by careful
handling, specific engine design and an appropriate lubrication
regime, a whitepaper recently published by Chevron says.
At the same time, engine design will continue to advance — both
to accommodate different fuels and to continue advancing efficiency.
With new engine designs come new cylinder condition requirements.
Higher cylinder pressures or temperatures require better
performing lubricants, for example, and new combustion concepts
may also demand different properties from lubricating oils.
History lessons
Previously engines had been optimised for high speeds and high
engine loads. But a new era focused on fuel efficiency rather than
maximal power output demanded different designs. The solution
was found in longer piston strokes to enable slow engine speeds
while turning bigger, more efficient propellers. Higher pressures
and longer piston strokes exacerbated the issue of cold corrosion
that caused ship operators to adapt their lubrication strategies to
minimise the negative effect of sulphuric acid. The best way was
to select a lubricant oil with an appropriate amount of alkaline
material (indicated as base number or BN) to neutralise the sulphuric
acid before it could cause damage. And another important
lubricant practice was reinforced by the threat of cold corrosion:
the need for regular analysis of used cylinder oil to identify warning
signs.
The link between sulphur and BN, and the need for careful
monitoring of drain oil, came to the fore once again as the industry
prepared for the the IMO’s global sulphur cap, limiting the
sulphur content in fuel to 0.50 %. This led to the introduction of
an entirely new fuel type, very low sulphur fuel oil (VLSFO). The
lower sulphur content of VLSFO meant a lower BN lubricant was
needed. Simple enough, but the great fuel switch was not without
issues. Being a blend, there is inherent variability in VLSFO depending
on the constituent ingredients.
From cold corrosion to VLSFO, the recent past of cylinder condition
highlights some useful insights as the maritime sector prepare
for future fuels and engine design changes:
• There can be no one-size-fits-all approach to cylinder lubrication:
High-sulphur fuels require different oils to low-sulphur
fuels and the fuels shipping uses in the future are likely to raise
further, different condition challenges requiring new formulations.
• Cylinder condition depends on the engine as much as fuel:
Whether it is super-long stroke pistons exacerbating cold corrosion,
or older engines struggling with the challenges of
VLSFO, engine design and condition must be taken into account
in cylinder lubrication.
• Any lubrication regime for new engine designs or new fuels will
require vigilant monitoring for indicators of potentially problematic
cylinder condition factors.
Future fuels and cylinder condition
Perhaps the greatest unknown factor in managing cylinder condition
in the future is which fuels will be preferred: Ammonia,
methanol, LNG and synthetic (including biofuel) hydrocarbons?
Each of these four future fuels has its own impact on cylinder
condition. For synthetic hydrocarbons, the challenges would be
similar to those accompanying use of current HSFO, marine diesel
or whichever fuel is to be replicated. For LNG and methanol,
there is already growing understanding of the required lubrication
regime. Only ammonia remains unknown.
The first dual-fueled two-stroke ship engines were ordered in
2013. The general advice for two-stroke engines is: When the engines
are operated on gas, the resulting fuel mix (gas and pilot
fuel) is generally equivalent to an ultra-low sulphur fuel as the gas
contains very little, if any, sulphur, and the amount of pilot fuel is
small. When the engine switches over to liquid fuel operation, the
engine acts like a diesel engine, and it may be subject to cold corrosion.
Some general advice can be given for operation on gas:
• Use cylinder oils with good deposit control to avoid deposit
build up.
• Cylinder oil feed rates should be kept as low as possible.
• Lubricant oil quills or injectors must be kept in good working
order to maintain correct oil dosing and distribution.
• Drains (scavenge air, water mist catcher, receiver, and piston
underside) must be kept clean and fully operational.
• Cylinder condition should be monitored, and action should
66 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
be taken based on observations. As
wear is generally low, actions to address
deposit build-up should be
the priority.
Another widely discussed fuel, methanol,
has been used as fuel in a
number of vessels, that were partly lubricated
with Chevron products.
Regular scrapedown oil analysis using
Chevron’s DOT.FAST service and frequent
in-situ liner measurements were
used to monitor cylinder condition. Cylinders
reportedly appear much cleaner when
burning methanol than conventional liquid fuels.
Engine makers’ approaches
Engine maker MAN Energy Solutions already has
two-stroke marine engines operating on LNG,
methanol, ethane and LPG. According the company’s research
department, lubrication requirements remain consistent across
these fuels. »In all cases [except the forthcoming low-pressure
ME-GA dual-fuel LNG engine] our engines use the Diesel process,
so the concept of what is needed from the lubricant is similar.
For all low-sulphur fuels the recommendations are essentially
the same as for 0.10 % and <0.50 % sulphur fuels,« an MAN spokesperson
is cited.
MAN ES also recommends cermet piston ring coating for all
engines running on low-sulphur fuels, in order to increase the
margin against damage to the piston rings and cylinder liners.
Svensson also notes that lubrication recommendations can
change as MAN ES learns more about how engines operate with
these new fuels, and as engines get updated.
MAN ES also notes the distinction between fuels currently in
use and another future fuel candidate — ammonia. An ammonia
engine is under development and is expected to be available commercially
by 2024. It is too early to describe cylinder condition
concept or lubrication requirements for this new engine type.
Engine developer WinGD designs two-stroke engines that include
a low-pressure, Otto-cycle dual-fuel engine capable of running
on LNG and fuel oil. This engine concept in particular offers
the potential for future fuel flexibility, although its Diesel-process
engines will also be candidates for running on liquid future fuels.
According to WinGD, the current tribology concept works for
both liquid and gaseous fuels. However, detailed lubricant
requirements cannot be confirmed until more testing of future
fuels have been carried out.
Reducing the potential for forming
deposits will be crucial in
the future
This can have an impact on cylinder
cleanliness if the lubricant is not sufficiently
resistant to higher temperatures.
For future cylinder oils, increasing
thermal stability and reducing
the potential for forming deposits
in cylinders will be crucial.
The Otto-cycle concept of compressing
a fuel-air mix and then igniting
it — as opposed to the Diesel process
of igniting fuel as it is injected — means
© Chevron
that lower deposits are even more important.
»Because you are igniting a mix with a pilot fuel,
any other sort of ignition will also ignite the
mixture — say a glowing piece of deposit on the
piston crown. This means you can get uncontrolled
combustion. The calcium carbonate or
metals in general from cylinder oil additives will
not help you at all. So, we believe that lower ash
products are required«, a Chevron expert states.
Lower ash products will be needed not just for low-pressure Otto
engines, but for future low-pressure engine designs using other
fuels. There will also be a need among engines using exhaust gas
after-treatment such as selective catalytic reduction (SCR) and particulate
filters to lower emissions such as Nox and particulate
matter, respectively. After-treatment is likely to become a more important
element of many marine engines — whether to remove sulphur,
to lower NOx (selective catalytic reduction or exhaust gas recirculation),
to reduce methane slip or to minimise particulate
emissions (diesel particulate filters) in line with potential future
regulation.
The presence of after-treatment in the post-combustion chain
means that engines will have to work harder to expel exhaust,
which could lead to less complete scavenging. This means more
combustion by-products would likely remain in the engine cylinder.
If those by-products include ash from the metallic elements
in lubricants, this could lead to more deposits in the cylinder.
Even if ash deposits are not problematic in the cylinder, the fouling
that ash can cause along the post-combustion chain means
that it should be minimised, especially where after-treatment is
deployed. (The Whitepaper can be downloaded from
https://www.chevronmarineproducts.com/)
RD
New engines adding complexity
New fuel types might have different combustion concepts as well
as different fuel properties and different combustion byproducts.
The impact of new fuels is just one element of future
cylinder condition. Arguably more important is the impact of engine
advances to further increase fuel efficiency.
Fuel efficiency will help ship operators minimise emissions
until lower-carbon fuels are widely available. And once running
on those fuels, which could come at a significant premium compared
to today’s fuels, efficient engines will help to keep costs
manageable. The major avenue for increasing fuel efficiency in
two-stroke engines is through increasing combustion pressure.
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
67
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
»We create a digital twin of the fuel«
How will a certain batch of fuel perform in your engine and what will be the emissions?
Questions like these are becoming increasingly important in a multi-fuel environment with
tightening emissions regulation. Fueltrust wants to answers them
How did you get started and what does
Fueltrust offer to the market?
Darren Shelton: We began looking at
blockchain as a technology a couple of
years ago, because some of the industry
majors would start to use it for their post
trade finance settlements. That led to
looking at an application around IMO
2020 for ship owner compliance.
Jonathan Arneault: We approached this
not as a technology project but as solving
three of the biggest problems, we saw in
maritime that coalesced: digitization of
documents and ensuring compliance.
Then we realized that all concentrated
around what was going on in the fuel. So,
we took a fundamentally different approach
in trying to solve these things, looking
at it from the fuel first and how it impacts
anti-fraud, ensuring volume deliveries
and what is actually being emitted.
By following the fuel, its transactional
information and – more importantly – its
chemical information. That’s how we are
able to provide all these parties a significant
insight into what is happening
and to enable differentiation. Bunkers, because
it is residual fuel, vary widely. They
are the very last part of the refining process.
That is why you need a certificate of
analysis on that fuel to make sure it is safe
to use in your ship and meets compliance.
Likewise, buying residual fuels and blending
them leaves gaps in knowledge about
what is in that feedstock. We look at the
energy supply chain for maritime and
look at how it flows and build the logic in
the blockchain and the privacy and security
of the transactional information that
energy producers, energy suppliers and
fleet consumers can sign on to.
How does the actual tracking of the fuel
and of its quality work?
Arneault: The secret sauce is our Digital
Chemist. We are taking the ISO certified
lab information and create a digital twin of
the fuel, down to molecular level. We are
monitoring and predicting every step in its
lifecycle. We can actually say: This fuel will
do that when it goes trough your engine at
x rpm, x temperature or x load. We can tell
Darren Shelton, Chief Product Officer and
Co-Founder of Fueltrust
you the behavioral patterns, the sediments
and what will be the output in your engine:
thermal output in BTU, emissions – carbon,
NOx, SOx, even carbon particulates.
We are able to tell all that based on the fuel
as opposed to machinery or sensors – and
we can tell you before you buy it.
Where do you get the data from? Do users
have to upload or enter it?
Shelton: Manual entry is hopefully not
needed. In the perfect world, the data that
is being produced by our customers or
their labs and is digitally input via API. We
have used OCR and AI technology to read
typical documents, but – ideally – they
don’t have to manually input anything.
Jonathan: We have a UI that allows a
non-digitized player to take a picture of a
bunker delivery note or fuel receipt with
his phone and send it in a secure email
into the system. Our AI reads it, makes
sense of the handwriting and digitizes it.
We also built our system to be headless.
Customers can either directly interface
with us with their API, or they can directly
interface via blockchain and not use
our user interface.
Are alternative fuels also being covered?
Shelton: We are running two proofs of
concept right now: one on decarbonization
efforts for a huge fleet of engines,
the other on biofuels. This is still a learning
process for us as well. It is not only
© Fueltrust
Jonathan Arneault, Chief Executive Officer and
Co-Founder of Fueltrust
about fuel prices. We are doing analyses
on biofuel to see how they react with
traditional engines, what is the btu output
and emissions output versus the cost.
Arneault: With our Carbon Baseline application
we can even go back in time, all
the to 2009 – if you have the documentation
like transactional information
from fuel purchases and engine maintenance
logs. We can do what we do in real
time today on your engine’s performance
and emissions and can tell you exactly
what your serial numbered engine produced
year by year.
Shelton: Looking at a biofuel versus
VLSFO or MGO, for example, we can say
that your carbon output is this much lower,
so the carbon credit will actually offset the
cost. We are looking at how the fleet can
make greener decisions that are price differentiated.
We are not a carbon trading
platform, but we produce certificates that
you can take to the market outside.
So, besides energy majors, fuel suppliers
and shipowners, you are also targeting
the cargo owners’ side?
Arneault: We don’t have it yet, but we will
have a product that will produce a report
for the actual cargo shipper that says that
a certain ship had a green voyage. That
will also allow the shipper to break down
their actual carbon amount for the
voyage port to port.
Interview: Felix Selzer
© Fueltrust
68 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
DIGITAL HUB
JOINT DEVELOPMENT PROJECT
Musk setzt auf ABS: Kooperation für SpaceX-Raketenschiffe
© ABS / SpaceX
Die amerikanische Klassifikationsgesellschaft
ABS arbeitet künftig mit dem
Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon
Musk zusammen. Die neuen Partner haben
eine Vereinbarung für ein gemeinsames
Entwicklungsprojekt (Joint Development
Project, JDP) unterzeichnet. Das
American Bureau of Shipping (ABS) soll
die ferngesteuerten Funktionen autonomer
Raketen-Bergungsdrohnen überprüfen,
die für die Bergung von Booster-
Raketen auf See eingesetzt werden.
Die Drohnen werden so modifiziert,
dass sie ein erweitertes Deck zur Vergrößerung
der Landeplattform, vier
Schubtriebwerke für den Antrieb und
zum Festhalten an der Station sowie eine
Explosionsabschirmung zum Schutz der
elektrischen und motorischen Ausrüstung
an Deck aufweisen, wie es jetzt
heißt. Die Drohnenschiffe sind währenddessen
den Angaben zufolge völlig unbemannt.
An Bord wird ein Roboter eingesetzt,
um den Raketenbooster am Drohnenschiff
zu befestigen, bevor es in den
Hafen zurückkehrt.
Ein Ort für die Stationierung ist bislang
nicht bekannt gegeben worden. Es könnte
aber vor der US-Westküste zum Einsatz
kommen. Im Hafen Long Beach nutzt
SpaceX ein Gelände für Raketenbergungsarbeiten.
ABS soll im Rahmen des Projekts die
Konstruktion eines der drei Bergungsschiffe
von SpaceX auf Übereinstimmung
mit dem eigenen Leitfaden für autonome
und ferngesteuerte Funktionen überprüfen.
»Durch unsere Arbeit an autonomen
und ferngesteuerten Technologien haben
wir eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung
ihrer praktischen Anwendung auf
See übernommen. Damit sind wir ideal
aufgestellt, um mit SpaceX an diesem einzigartigen
und spannenden Projekt zu arbeiten«,
sagte Patrick Ryan, ABS Senior
Vice President, Global Engineering and
Technology.
ØRSTED
Drohne als Alternative zum Schiff
Das dänische Energieunternehmen Ørsted und das Transportund
Logistikunternehmen DSV wollen den Langstreckentransport
von Ersatzteilen und Werkzeugen per Drohne im Kattegat testen.
Ørsted hat nach eigenen Angaben das Ziel, bis 2025 kohlenstoffneutral
zu werden, und sucht ständig nach neuen Wegen, um
eine hohe Verfügbarkeit der Windparks zu gewährleisten und die
Kohlendioxidemissionen der Servicelogistik zu reduzieren. DSV
sei wiederum bestrebt, seine Logistikdienstleistungen kontinuierlich
zu erneuern und zu optimieren. Daher haben die beiden gemeinsames
Interesse daran, die Rolle zu bewerten, die Frachtdrohnen
in der nachhaltigen Logistik für Offshore-Windparks
spielen können, heißt es.
Als Alternative sollen die Frachtdrohnen eine logistische Unterstützung
in Offshore-Windparks bieten. Insbesondere für kleine
Ersatzteile und häufig benutze Werkzeuge könnten sie eingesetzt
werden und so zu einem wesentlich schnelleren Neustart
der Windkraftanlagen beitragen, so Ørsted. Im Rahmen von Testflügen
sollte die Drohne zeigen, dass sie in der Lage ist, Komponenten
von der Ørsted-Betriebsbasis im Hafen von Grenaa zum
25 km entfernten Offshore-Umspannwerk sowie zu den Windturbinen
zu transportieren. Die Versuche wurden mit einer elektrischen
Drohne mit einer Reichweite von 100 km und einer Nutzlast
von 2,5 kg durchgeführt. DSV hat die Dienste des Schweizer
Drohnenherstellers RigiTech und des dänischen Betreibers Holo
in Anspruch genommen.
© Ørsted
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
69
GREEN HUB
AUFTRAG FÜR ANEMOI
Berge Bulk stattet zwei Großbulker mit Flettner-Rotoren aus
Visualisierung der Rotorsegel – aufrecht und umgelegt
Die Massengutreederei Berge Bulk installiert
auf zwei Schiffen, einen Valemaxund
einen Newcastlemax-Bulker, Rotorsegel.
Die norwegische Reederei hat dazu
mit Anemoi Marine Technologies mit Sitz
in London Verträge über die Lieferung der
Technologie und Ausrüstung der Schiffe
unterzeichnet.
Das erste Schiff, »Berge Neblina«, ein
2012 gebauter Valemax-Erzfrachter mit
einer Tragfähigkeit von 388.000 tdw, wurde
zu Beginn dieses Jahres »wind-ready«
gemacht. Die strukturelle Integration, die
vor der Installation der Technologie erforderlich
war, wurde während eines geplanten
Trockendocks durchgeführt. Vier
der großen, umklappbaren Rotorsegel
von Anemoi werden installiert, um die
Leistung des Schiffes zu verbessern. Die
faltbaren Rotorsegel können aus der
Senkrechten abgesenkt werden, um die
Auswirkungen auf den Tiefgang und den
Frachtumschlag zu verringern.
Dieser flexible Ansatz wurde gewählt,
um die Verfügbarkeit des Schiffes und die
Produktionszeiträume von Anemoi zu
berücksichtigen. Der gleiche Ansatz wurde
für das zweite Schiff, »Berge Mulhacen«,
einen 2017 gebauten 210.000 tdw
Newcastlemax-Bulker, gewählt, der ebenfalls
vier faltbare Rotorsegel erhalten
wird. Für beide Schiffe liegt die Plangenehmigung
von DNV vor. Anemoi geht
davon aus, dass das Vier-Rotor-System
Berge Bulk jährlich 1.200 bis 1.500 t
Treibstoff pro Schiff einsparen wird.
Paolo Tonon, Technischer Direktor bei
Berge Bulk, sagte: »Wir engagieren uns für
kontinuierliche Innovation und die Erforschung
sauberer, umweltfreundlicher
Energiequellen. Der Windantrieb ist eine
Option, die wir bereits in anderen Formaten
erforscht haben, und wir sind fest davon
überzeugt, dass er dazu beitragen kann, unsere
Dekarbonisierungsverpflichtungen zu
erfüllen. Die Partnerschaft mit Anemoi begann
mit eingehenden technischen Simulationen,
um die bestmögliche technische
und wirtschaftliche Lösung zu finden.«
Die Reederei hat sich verpflichtet, bis
2030 kommerziell nutzbare emissionsfreie
Hochseeschiffe zu entwickeln und
einzusetzen.
© Berge Bulk
70 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
27 30
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
71
HÄFEN | PORTS
Gas und Öl über Lubmin und Rostock
Rostock und Lubmin wollen bei der Neuaufstellung deutscher Energie-Importe als Folge
des Kriegs in der Ukraine eine starke Stellung einnehmen. Für ein geplantes LNG-Terminal
wurden jetzt wichtige Verträge unterzeichnet. Auch ein Wasserstoff-Hub ist geplant
Das Unternehmen Deutsche ReGas und der französische
Mineralölkonzern TotalEnergies treiben die Installation
und den Betrieb eines schwimmenden LNG-Terminal, einer
FSRU, im Industriehafen Lubmin, voran. Ab dem 1. Dezember
soll das Terminal 4,5 Mrd. m3 Erdgas in das 450 m entfernte Gasfernleitungsnetz
(EUGAL/NEL) einspeisen. Hierfür wird die
Deutsche ReGas ein Regasifizierungsschiff (FSRU) in Lubmin
stationieren und Flüssiggas (LNG) in Erdgas umwandeln.
Um der geringen Tiefe des vor Lubmin gelegenen Greifswalder
Boddens Rechnung zu tragen, wird in der Ostsee ein schwimmendes
Lager (Floating Storage Unit | FSU) stationiert, an das
LNG-Tanker bis zu einer Größe von 170.000 m3 andocken und
LNG übertragen können. Von dort aus werden drei Shuttle-
Schiffe (»Virtuelle Pipeline«) das LNG zum FSRU transportieren.
Das LNG-Terminal »Deutsche Ostsee« ist den Angaben zufolge
privat finanziert und die FSRU sowie alle weiteren Schiffe
werden von der Deutschen ReGas gechartert. Es handelt bei dem
FSRU nicht um eines der vier von der Bundesregierung finanzierten
FSRUs. Eigner ist TotalEnergies, das fünftgrößte Energieunternehmen
der Welt. Es entwickelt parallel im Auftrag der
französischen Regierung ein LNG-Terminal in Le Havre.
Die FSRU hat eine spezielle technische Ausstattung (Turret
Buoy System), mit der es in einer zweiten Phase von »Deutsche
Ostsee« direkt an bestehende Unterwasserpipelines andocken
kann, und zwar auch wenn diese in Betrieb beziehungsweise mit
Erdgas befüllt sind. »Wir stehen somit bereit, falls die notwendigen
rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, mit bis zu zwei dieser
Spezial-FSRUs außerhalb des Greifswalder Boddens, jedoch innerhalb
der deutschen Hoheitsgewässer«, heißt es. So könnte die
Deutsche ReGas insgesamt über 15 Mrd. m3 Erdgas pro Jahr einspeisen.
Die Durchleitungskapazität für diese Gasmengen sei unproblematisch
im ostdeutschen Gasfernleitungsnetz vorhanden.
© Rostock Port
72 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
HÄFEN | PORTS
Ab Sommer 2025 wird den Planungen zufolge in einer dritten
Phase an der Stelle, an der zuvor die FSRU der ersten Phase im Hafen
lag, eine für den Import von Wasserstoff spezialisierte Barge
installiert, zu der – analog dem LNG-Plan – Wasserstoff transportiert
wird. »Das innovative Transportmedium unseres Wasserstoffpartners
Apex ist künstliche Ameisensäure, die wesentliche
Umweltvorteile gegenüber Ammoniak aufweist. Der Wasserstoff
wird entweder in das Gasfernleitungsnetz eingespeist oder in Container
abgefüllt«, erklärt ReGas-Geschäftsführer Ingo Wagner. Die
Realisation habe »praktisch keine Umweltbeeinträchtigungen zur
Folge«, da Schiffe und die bestehende Infrastruktur genutzt würden.
Die landseitige, kurze Anschlussleitung (450 m) soll von der
Gascade Gastransport noch in diesem Jahr hergestellt werden.
Öl für Schwedt
Die Deutsche ReGas stützt sich eigenen Angaben zufolge auf
weltweit in der LNG-Technologie führende Partner, wie ein norwegisches
Team aus Ingenieuren und Kaufleuten, auf britische
Schiffsmakler, deutsche und norwegische Ingenieur- und Planungsbüros
sowie das Hamburger Schifffahrtsunternehmen
Bernhard Schulte.
»Eine gute Nachricht für Deutschland«, bezeichnete der Staatssekretär
im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner die
Pläne. Der Grünen-Politiker hatte sich
bei einem Besuch vor Ort gemeinsam
»In diesen herausfordernden
Zeiten benötigen wir pragmatische
Lösungen, um die Energie-
Versorgung für Deutschland
weiter abzusichern«
Reinhard Meyer
Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommern
Abstract: Gas and oil via Lubmin and Rostock
German Baltic ports Rostock and Lubmin aim to take a strong
position in the reorganisation of energy imports as a result of
the war in Ukraine. Important contracts have now been signed
for a planned LNG terminal. A hydrogen hub is also planned.
mit Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister
Reinhard Meyer von der
SPD ein Bild vom Standort gemacht.
Dabei ging es auch um Öl und den Rostocker
Hafen. Kellner betonte, der Bedarf
der Raffinerie in Schwedt, die besonders
von russischen Lieferungen abhängig
ist, könne zu bis zu 75 % über
Rostock abgedeckt werden – sofern die
Pipeline-Infrastruktur ertüchtigt würde.
Zur Verringerung der Abhängigkeit
von russischen Energieträgern müssten
auch die Versorgung mit fossilen Energieträgern als Brückentechnologie
berücksichtigt werden, sagte Meyer. »Wir sind aktuell auf
kurzfristige und schnell umzusetzende Lösungen angewiesen.
Deshalb ist es wichtig, dass Öl von Rostock aus in die vorhandene
Pipeline geschickt werden kann, um das PCK in Schwedt zu versorgen.«
Der mittel- und langfristige Ausstieg aus dem Verbrauch
fossiler Energieträger habe für das Land aber oberste Priorität. Parallel
laufen deshalb die Vorbereitungen weiter, »den Seehafen Rostock
für Erneuerbare Energien zukunftsfest zu machen.«
Zu den Plänen von ReGas und TotalEnergies sagte Meyer: »In
diesen herausfordernden Zeiten benötigen wir pragmatische Lösungen,
um die Energieversorgung für Deutschland weiter abzusichern.
Lubmin in Vorpommern kann dabei eine Schlüsselrolle
zukommen. Flüssigerdgas (LNG) ist ein wichtiger Baustein,
um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen weiter zu
verringern.«
Unterdessen treibt der Hafen Rostock selbst ebenfalls einige Infrastruktur-Maßnahmen
voran. Der Ersatzneubau der zwei ältesten
Liegeplätze im Überseehafen, 31 und 32, wurde im April offiziell
gestartet. Das rund 22 Mio. € teure Infrastrukturprojekt soll
bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden. Außerdem wichtig:
Nach dem Planfeststellungsbeschluss für die »Anpassung der seewärtigen
Zufahrt zum Seehafen Rostock« auf 16,50 m Wassertiefe
ist ein Baustart seitens des Bundes nun zu Beginn des vierten
Quartals dieses Jahres vorgesehen. Die Hafenverantwortlichen
gehen von einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit aus. Die Maßnahme
lasse Rostocks Überseehafen auf Augenhöhe mit anderen
Ostseehäfen kommen. »Rostock wird nach der Umsetzung und
parallel zu den erfolgenden Anpassungen der Liegeplatzkapazitäten
gerade für flüssige und trockene Massengüter noch attraktiver«,
so Hafengeschäftsführer Jens Scharner.
Produktionsanlage für Wasserstoff
Innerhalb der nächsten vier Jahre soll zudem auf dem Gelände des
Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für
die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage
ist das Herzstück des Projektes »HyTech Hafen Rostock«,
das sich auf Förderung im Rahmen des IP-
CEI-Programms (Important Project of
Common European Interest) beworben hat.
»Eine finale Investitionsentscheidung ist
noch nicht getroffen und erst nach Erhalt
des Förderbescheides geplant«, heißt es.
Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage
von der rostock EnergyPort cooperation,
einem gemeinsamen Unternehmen von
EnBW, RheinEnergie, RWE und dem Hafen.
Jährlich sollen so bis zu 6.500 t Wasserstoff
klimaneutral erzeugt werden. Die Investitionen
liegen »im dreistelligen Millionenbereich«
und sollen mit Hilfe von Fördermitteln
getätigt werden. »Die erfolgreiche Transformation von fossilen
Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie
Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg
in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-
Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung
der Region führen«, sagte Scharner.
Forderung an den Bund
Minister Meyer machte deutlich, die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit
betreffe in der aktuellen Situation nicht nur
Erdgas und Rohöl, sondern auch Kohle. Dafür sei es notwendig,
dass der Standort Rostock in die Lage versetzt wird, die genannten
Energieträger anzulanden und weiterzuleiten. »Aufgrund der örtlichen
Gegebenheiten kann es zu deutlichen Mehrkosten bei der
Projektabwicklung und dem Hafenumbau kommen. Hierzu zählt
beispielsweise auch die Errichtung eines Redundanz-Liegeplatzes
als Tiefwasser-Liegeplätze für Rohöl und grüne Energieträger.
Darüber hinaus muss auch das Verfahren für die Seekanalvertiefung
beschleunigt werden. Deshalb haben wir die Bundesregierung
gebeten zu prüfen, inwieweit Kosten durch geeignete finanzielle
Hilfen des Bundes kompensiert werden können«, so der
SPD-Politiker.
MM
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
73
PORT HUB
WILHELMSHAVEN
Baustart für LNG-Terminal an der Nordseeküste
© Förster
In Wilhelmshaven entsteht ein Liegeplatz für eine FSRU
Am geplanten ersten deutschen LNG-Terminal
in Wilhelmshaven starten die Bauarbeiten.
Die Genehmigung ist erteilt.
Das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg
hat nach Angaben des Energiekonzerns
Uniper den vorzeitigen Baubeginn
zugelassen. »Der vorzeitige Baubeginn
zeigt, welche Bedeutung das
LNG-Terminal in Wilhelmshaven für die
Versorgungssicherheit des Landes hat«,
sagte Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach.
Der offizielle Baustart sei erfolgt.
Verflüssigtes Erdgas (LNG) soll helfen,
Deutschland aus der Abhängigkeit von
russischem Gas zu lösen. Bislang macht
es rund 50 Mrd. m3 der jährlich benötigten
Menge von 80 Mrd. m3 aus. Die für
den Import von verflüssigtem Gas aus alternativen
Quellen nötige Infrastruktur
fehlt. Deshalb soll der Bau schwimmender
und fester LNG-Terminals beschleunigt
werden, indem die Genehmigungsbehörden
vorübergehend bestimmte
Verfahrensschritte, besonders
bei der Umweltverträglichkeitsprüfung,
auslassen können. Über das
schwimmende LNG-Terminal Wilhelmshaven
sollen bis zu 8 Mrd. m3 Erdgas pro
Jahr umgeschlagen werden. Das entspreche
etwa 8,5 % des aktuellen deutschen
Gasbedarfs pro Jahr. Der erste
Rammschlag für das Projekt war bereits
am 5. Mai in Anwesenheit von Wirtschaftsminister
Robert Habeck erfolgt.
KRAKATAU | INDONESIEN
HPC prüft Kapazitätserweiterung
Hamburg Port Consulting (HPC), Tochter des Terminalbetreibers
HHLA, hat sich mit PT Melchers Melindo Indonesia aus dem Melchers-Konzern
zusammengetan, um ein Gutachten über die Investition
in die Entwicklung von Indonesiens tiefstem Massengut-
Terminal zu erstellen. Jetzt wurde ein Vertrag mit dem Hafenbetreiber
PT Krakatau Bandar Samudera (PT KBS) unterzeichnet.
Das Gutachten dreht sich um die Kapazität vom Krakatau International
Port (KIP) für den Umschlag von zusätzlichen Gütern neben
Trockenmassen- und Stückgütern.
Krakatau International Port liegt an der Westküste Javas, direkt
an der Sunda-Straße, einer der meistbefahrenen Seehandelsstraßen
Südostasiens, die die Javasee mit dem Indischen Ozean
verbindet. Der Hafen bedient einen großen Industriekomplex für
die Stahlproduktion und stellt die Infrastruktur für die Einfuhr
von Eisenerz als Massengut und die Ausfuhr von Stahlprodukten
über drei Stückgut-Liegeplätze bereit. Weitere umgeschlagene
Güter sind Mais, Sojabohnen, Zucker, Sojamehl, Gips, Kohle,
Salz und Stückgut.
PT KBS will das Potenzial des Hafens maximieren und sein
Portfolio weiter ausbauen. Die Studie soll Marktprognosen, ein
Entwicklungskonzept für den Hafenbetrieb und eine Finanzanalyse
umfassen, die in den Plan zum Ausbau der Anlagen für den
Umschlag anderer Ladungsarten einfließen werden. Ziel ist es,
am zunehmenden Handel über die Sundastraße teilzuhaben und
davon zu profitieren.
»Wir wollen sicherstellen, dass die Entwicklung unserer Hafeninfrastrukturen
mit unseren Zielerwartungen übereinstimmt«,
sagte M. Akbar Djohan, President Director von Krakatau International
Port. Der Auftrag folgt auf eine entsprechende Absichtersklärung
aus dem November 2021.
ROTTERDAM
Shell baut Wasserstoff-Elektrolyseur
Der Energiekonzern Shell hat eine endgültige Investitionsentscheidung
für den Bau von »Holland Hydrogen I« getroffen. Es
soll die größte Anlage für »grünen Wasserstoff« in Europa werden.
Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2025 geplant, wie Shell
jetzt bestätigte. Der 200-MW-Elektrolyseur wird auf der Tweede
Maasvlakte im Rotterdamer Hafen errichtet und soll bis zu
60.000 kg erneuerbaren Wasserstoff pro Tag produzieren. Die erneuerbare
Energie für den Elektrolyseur wird aus dem Offshore-
Windpark »Hollandse Kust« stammen, der sich teilweise im Besitz
von Shell befindet.
Der erzeugte Wasserstoff wird über die HyTransPort-Pipeline
den »Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam« versorgen,
wo er einen Teil des in der Raffinerie verwendeten grauen Wasserstoffs
ersetzen wird. Dadurch soll die Produktion von Energieprodukten
wie Benzin, Diesel und Düsentreibstoff in der Anlage
teilweise dekarbonisiert werden. Da schwere Lastkraftwagen
auf den Markt kommen und die Tankstellennetze wachsen, könne
die Versorgung mit erneuerbarem Wasserstoff auch auf diese
ausgerichtet werden, um zur Dekarbonisierung des gewerblichen
Straßenverkehrs beizutragen.
»›Holland Hydrogen I‹ zeigt, wie neue Energielösungen zusammenwirken
können, um den Bedarf der Gesellschaft an sauberer
Energie zu decken«, sagte Anna Mascolo, Executive Vice President,
Emerging Energy Solutions bei Shell. Erneuerbarer Wasserstoff
werde im Energiesystem der Zukunft eine zentrale Rolle spielen,
»und dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um Wasserstoff
dabei zu helfen, dieses Potenzial auszuschöpfen.« Shell hat sich
zum Ziel gesetzt, zum Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft
beizutragen. Die Genehmigung von Holland Hydrogen I wird als
»ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg« bezeichnet.
74 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
PORT HUB
BREMERHAVEN
Arbeiten an der Columbuskaje laufen auf Hochtouren
Rund fünf Monate nach dem ersten
Rammschlag für die neue Columbuskaje
in Bremerhaven ist der erste Abschnitt einer
neuen Spundwand auf einer Länge
von etwa 400 m fertiggestellt.
Die neue Spundwand wurde mit 20 m
Abstand zur bestehenden alten Kaje in
die Weser gerammt. Nach Angaben der
landeseigenen Hafengesellschaft bremenports
wurden 168 Tragbohlen von
42 m Länge tief im Weserschlick versenkt.
Hinzu kommen 155 Schrägpfähle. Anschließend
folgten diverse umfangreiche
Schweiß- und Gurtungsarbeiten. Insgesamt
werden so 11.000 t Stahl verbaut.
Aktuell wird der Zwischenraum zwischen
neuer Spundwand und alter Kaje
mit Sand verfüllt. Hierfür wurde mit einem
Spezialschiff in einem ersten
Schritt innerhalb von acht Arbeitstagen
in etwa 120.000 m3 Sand vom Grund
der Weser geholt und in das Baufeld befördert.
Nach Abschluss der Sandaufspülung
im 1. Bauabschnitt folgt der Betonbau
sowie die Oberflächenbefestigung inklusive
Ausrüstung der Kaje. Die
Rammarbeiten für den 2. Bauabschnitt
werden nach einer aus Naturschutzgründen
erforderlichen Pause im Oktober
wieder aufgenommen. Ein Jahr
© bremenports
Ein Spezialschiff brachte 120.000 m 3 vom Grund der Weser zum Baufeld
später sollen dann 620 m fertiggestellt
sein und der Kreuzfahrt zur Verfügung
stehen.
Im Herbst 2023 soll der Bau der neuen
Columbuskaje zu einem großen Teil fertiggestellt
sein. 620 m Kaje werden bis
dahin in den Weserschlick gerammt, die
Columbuskaje: Seit dem Bau des Containerterminals 4 vor eineinhalb Jahrzehnten das größte Kajenbauwerk
der Hafenmanagementgesellschaft bremenports
Zwischenräume mit Sand aufgefüllt, befestigt
und neue Passagierbrücken montiert.
Im Anschluss wird der letzte Abschnitt
des insgesamt 800 m langen Neubaus
fertiggestellt.
Es ist seit dem Bau des Containerterminals
4 vor eineinhalb Jahrzehnten
das größte Kajenbauwerk, das die Hafenmanagementgesellschaft
bremenports
vornimmt. Die Bremer Senatorin
für Wissenschaft und Häfen, Claudia
Schilling, hob bereits beim ersten
Rammschlag im November 2021 die
Bedeutung dieser Investition hervor:
»Mit dem Neubau machen wir die
Kreuzfahrtkaje fit für die Herausforderung
der Zukunft. Ich bin sicher,
dass die Columbusinsel mit dem hochmodernen
Terminal, der neuen Kaje
und einem Neubau anstelle des alten
Columbusbahnhofs ein starker, entwicklungsfähiger
Standort für die internationale
Kreuzfahrt sein wird.«
Ein kleiner Nebeneffekt der großen
Baumaßnahme sei, so bremenports weiter:
Das Bundesland Bremen wird größer.
Durch das Vorsetzen der neuen
Spundwand werden gut 17.000 m 2 der
Bundeswasserstraße abgerungen.
Mit der Bauausführung beauftragt ist
eine Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen
TAGU und Züblin, die bereits den Bau
der Kaje 66 zeitgerecht erstellt haben.
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
75
BUYER’S GUIDE
Buyer’s Guide
Drehscheibe von Herstellern, Dienstleistern,
Experten und Zulieferern
1 Werften
2 Antriebsanlagen
3 Motorkomponenten
4 Schiffsbetrieb
5 Korrosionsschutz
6 Schiffsausrüstung
7 Hydraulik | Pneumatik
8 Bordnetze
9 Mess- | Regeltechnik
10 Navigation | Kommunikation
11 Konstruktion | Consulting
12 Umschlagtechnik
13 Container
14 Hafenbau
15 Finanzen
16 Makler
17 Reedereien
18 Shipmanagement | Crewing
19 Hardware | Software
20 Spedition | Lagerei
21 Versicherungen
22 Wasserbau
23 Seerecht
24 Schiffsregister | Flaggen
25 Dienstleistungen
Ihre Ansprechpartner:
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG
Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg
Tel. +49 (0)40–70 70 80–02
Florian Visser
f_visser@hansa-online.de
Tel. +49 (0)40 70 70 80–311
Susanne Sinß
s_sinss@hansa-online.de
Tel. +49 (0)40 70 70 80–310
Ihre Ansprechpartner im Außendienst:
Niederlande: Andreas Hansmann
Tel. +49 (0)40 609188 11
a.hansmann@hansmann.media
USA: Detlef Fox
Tel. +1 212 896 3881
detleffox@comcast.net
Skandinavien, England, Portugal, Spanien,
Frankreich: Emannuela Castagnetti-Gillberg
Tel. +33 619 371 987 | emannuela.
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Werften
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Antriebsanlagen
Propulsion
Wellen Wellenanlagen
Shafts Shaft Systems
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Werftausrüstung
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2
Motoren
Engines
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Am Altendeich 83 D-25348 Glückstadt
Tel.: +49 (4124) 9168 - 0 Fax: +49 (4124) 3716
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76 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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Service und Reparatur
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
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Sicherheitsausrüstung
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Technology
Hydraulik
Pneumatik
Hydraulics
Pneumatics
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Pumpen
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Konstruktion
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Schiffsmanagement
Shipmanagement
24
MARITIME SERVICES
Panama vessel’s registry
Bareboat-Registration
Registration of Owner
Ship’s Title
Mortgage registration and
cancellation
CT‘s, Crew endorsements,
Technical certificates
Oil/ Logs/ Crewlist Books
Provisional Navigational Patent
and Radio License
Certificate of Ownership and
(Non) Encumbrances
Legalisations of Bill of Sale,
Acceptance of Sale.
Payment of Annual Ship Taxes
Dienstleistungen
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HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
79
TERMINE
Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder
verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen
besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.
freight & trade events
worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance
Marine + Offshore
05.09.2022 HAMBURG
MARITIME FUTURE SUMMIT
www.smm-hamburg.com/konferenzen/
maritime-future-summit
06.–09.09.2022 HAMBURG
SMM 2022
www.smm-hamburg.com
07.09.2022 HAMBURG
Maritime Start-Up Night 2022
www.maritimestartups.de
15.–16.09.2022 ROSTOCK
7. Rostocker Großmotorentagung
www.rgmt.de
19.-20.09.2022 DÜSSELDORF
The #P2X Conference
www.p2xconference.com
16.–18.11.2022 HAMBURG
STG-Hauptversammlung
www.stg-online.de
08.-10-11.2022 NÜRNBERG
SPS
https://sps.mesago.com
30.11.-02.11.2022 NEW ORLEANS
International Work Boat Show
www.workboatshow.com
07.–10.12.2022 SCHANGHAI
Marintec
www.marintecchina.com
10.12.03.2023 TALLIN
Tallin Boat Show
www.meremess.ee
01.-04.05.2023 MIAMI BEACH
Seatrade Cruise Global
www.seatradecruiseglobal.com
24.-25.05.2023 HAMBURG
Schweißen in der maritimen Technik
www.slv-nord.de
05.-09.06.2023 OSLO
Nor-Shipping 2023
www.nor-shipping.com
Shipping + Logistics
07.–08.09.2022 LÜBECK
Shortsea Shipping Days
www.shortseashipping.de
29.09.2022 BREMEN/BREMERHAVEN
Deutscher Schifffahrtstag 2022
www.deutscher-schifffahrtstag.de
17.11.2022 HAMBURG
HANSA-FORUM SHIPPING | FINANCING
https://hansa-online.de/hansaforum/
28.03.–30.03.2023 STAMFORD
CMA Shipping Conference & Exhibiton
https://informaconnect.com/cma-shipping
Commodities + Energy
29.08.–01.09.2022 STAVANGER
ONS – Offshore Northern Seas – www.ons.no
05.09.2022 MAILAND
Gastech– www.gastechevent.com
05.–08.09.2022 ABERDEEN
SPE Offshore Europe
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19.-20.09.2022 DÜSSELDORF
The #P2X Conference
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WindEnergy
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18.-20.04.2023 SOUTHAMPTON
Ocean Business
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80 HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
IMPRESSUM
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Alphatron Marine Deutschland GmbH .............................................. 18
Bureau Veritas SA ................................................................................... 45
ClassNK – NIPPON KAIJI KYOKAI ................................................... 47
Deutsche Castrol Vertriebsgesellschaft mbH ...................................... 27
Deutscher Nautischer Verein von 1868 e.V. ........................................ 37
DGzRS ..................................................................................................... 59
DRV ......................................................................................................... 80
EUROPEAN MAR GmbH ................................................................... 25
FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 69
GROMEX GmbH ...................................................................................... 5
Hamburg Messe und Congress GmbH .................................. 29, 71, U3
Headway Technology Group (Qingdao) Co., Ltd. .............................. 70
Hoyer Marine GmbH ............................................................................. 23
INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ............................................ 48
International Registries, Inc. ............................................................. Titel
Internationales Maritimes Museum Hamburg 3 .................................. 3
Kontor 17 Shipmanagement GmbH .................................................... 21
Korean Register of Shipping Korean Register KR Hamburg GmbH 49
MercyShips ............................................................................................. 33
Peter Gast Shipping GmbH ................................................................... 19
Pleiger Maschinenbau GmbH & Co. KG ............................................. 53
PureteQ A/S ..................................................................................... 63, U4
Raytheon Anschütz GmbH .................................................................. U2
RINA Germany GmbH .......................................................................... 46
Schaffran Propeller & Service GmbH .................................................... 4
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG 17, 43 .................. 17, 41
SDC Ship Design & Consult GmbH .................................................... 51
TGE Marine Gas Engineering GmbH .................................................... 9
Walter Hering KG ................................................................................... 67
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Geschäftsführung
Peter Tamm
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k_foerster@hansa-online.de
Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-212 | m_meyer@hansa-online.de
Redakteur: Felix Selzer (fs)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)
Tel. +49 (0)40-70 70 80-209 | a_wroblewski@hansa-online.de
Korrespondenten
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Schiffstechnik:
Dr. Hans G. Payer, Dipl.-Ing. Michael vom Baur (MvB)
Offshore: Anne-Katrin Wehrmann (aw)
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)
Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang
Asien: Patrick Lee
Amerika: Barry Parker
Großbritannien: Samantha Fisk
Verlag und Redaktion
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA
Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg
Tel.: +49 0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de
Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director
Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f_visser@hansa-online.de
Mediaberatung
Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40 70 70 80-310 | s_sinss@hansa-online.de
Anzeigenverwaltung
Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | s_winter@hansa-online.de
Layout
Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207 | s_hasse@hansa-online.de
Ansprechpartner im Außendienst
GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,
Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com
USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,
NY 10001 New York, USA, detleffox@comcast.net
Niederlande: hansmann.media GmbH, Andreas Hansmann | Dorothee Emde,
Tel. +49 (0)40 60 91 88-15, a.hansmann@hansmann.media oder, d.emde@hansmann.media
Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,
Tel./Fax +48 91-462 34 14, acc@maritime.com.pl
Abonnentenbetreuung | Vertrieb
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg
Tel. +49 (0)40 70 70 80-111 | abo@hansa-online.de
Vertrieb und Marketing
Alexandra Giercke, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | a_giercke@hansa-online.de
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Die HANSA ist Organ für:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/
Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |
DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee
für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers
für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)
Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation
(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for
Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen
Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -
fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
81
LETZTE SEITE
© IMMH
SS »Oriana« – die (zu) spät Geborene
Die SS »Oriana« wurde ab 1957 auf der Werft von Vickers-
Armstrong in Barrow-in-Furness in England gebaut und
am 3. Dezember 1960 in Dienst gestellt. Ursprünglich war sie als
Ozeandampfer für die Oriental Steam Navigation Company
(Orient Line) konzipiert.
Ihre Hauptaufgabe war es, das Vereinigte Königreich mit Australien
und Neuseeland zu verbinden. Zu dieser Zeit konnte sie insgesamt
2.134 Passagiere befördern. Ihr Heimathafen war London.
In gewisser Weise wurde die »Oriana« etwas zu spät geboren.
Denn als sie fertiggestellt war, hatten internationale Linienflüge
bereits damit begonnen, die klassischen Ozeandampfer als interkontinentales
Transportmittel im Personenverkehr zu verdrängen.
Als Dampfschiff schien sie zudem etwas aus der Zeit gefallen,
da Motorschiffe bereits allgegenwärtig auf den Weltmeeren
unterwegs waren.
Doch waren Ozeandampfer wie die »Oriana« für einen möglichst
schnellen Transport von Reisenden und Auswanderern
konzipiert und die dafür nötigen Geschwindigkeiten konnten
nur mit Dampfturbinen erreicht werden.
Die SS »Oriana« war das letzte Schiff im Besitz der Orient Line,
als diese 1966 von der P&O-Gruppe übernommen wurde. Da die
1960er Jahre das Jahrzehnt waren, in dem der kommerzielle Flugverkehr
mit Düsenflugzeugen die Ozeanriesen langsam überflüssig
machte, wandelte die neue Reederei das Schiff 1973 in ein
Vollzeit-Kreuzfahrtschiff mit Fahrtgebiet Südpazifik um.
Ihr Heimathafen war ab 1981 das australische Sydney. Als
Kreuzfahrtschiff diente die »Oriana« bis 1986. In all diesen Jahren
war sie zudem im Besitz des Goldenen Hahns, einer Trophäe
mit der die P&O-Gesellschaft das schnellste Schiff auszeichnete,
das sie betrieb. Die »Oriana« hatte während ihrer Probefahrten
eine Geschwindigkeit von 30,65 kn erreicht, ein Rekord, der letztlich
ohne den Antrieb durch Dampfturbinen nicht möglich gewesen
wäre.
1986 wurde das Schiff an japanische Eigentümer nach Osaka
verkauft, die es als ein schwimmendes Museum vor der Stadt
Beppu auf Kyūshū betrieben. Leider war diesem Unternehmen
kein wirtschaftlicher Erfolg beschieden, weshalb die »Oriana«
bereits 1995 erneut den Besitzer wechselte. Ihr neuer chinesischer
Eigner betrieb das Schiff bis 2002 als schwimmendes Hotel in
Shanghai. Danach wurde es in den Hafen von Dalian verlegt, wo
im Jahr 2004 ein Sturm schwere Schäden an Bord verursachte.
Nach einer Inspektion wurden die erforderlichen Reparaturen als
zu kostspielig erachtet, und das Schiff zum Abwracken verkauft.
Eine detailgetreue Miniatur, die von der CSC-Werkstatt im
Maßstab 1:1250 gebaut wurde, ist Teil der Ausstellung auf Deck 9
des Internationalen Maritimen Museums in Hamburg.
Autor: Gerit Menzel
Internationales Maritimes Museum Hamburg (IMMH)
HANSA – International Maritime Journal 08 | 2022
82
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